Spielfilme auf DVD Stand: August 2015
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Spielfilme auf DVD Stand: August 2015
Spielfilme auf DVD Stand: August 2015 Spielfilme Alphabetisches Inhaltsverzeichnis A Die Abenteuer des Prinzen Achmed, DVS 116 Abseits für Gilles, DVS 186 Adams Äpfel, DVS 148 alaska.de, DVS 022 Albert Schweitzer - Ein Leben für Afrika, DVS 254 Ali Zaoua - Auf den Straßen von Casablanca, DVS 026 Almanya - Willkommen in Deutschland, DVS 290 Alles auf Zucker, DVS 095 All is lost, DVS 392 Als der Weihnachtsmann vom Himmel fiel, DVS 317 Amy und die Wildgänse (Fly Away Home), DVS 041 Die andere Heimat - Chronik einer Sehnsucht, DVS 351 An ihrer Seite, DVS 189 Animal Farm, DVS 256 The Artist, DVS 322 Auf der anderen Seite, DVS 179 Auf Wiedersehen Kinder (Au Revoir Les Enfants), DVS 117 Augsburger Puppenkiste: Urmel aus dem Eis, DVS 078 Augsburger Puppenkiste: Urmel spielt im Schloss, DVS 079 Augsburger Puppenkiste: Jim Knopf und die Wilde 13, DVS 080 Augsburger Puppenkiste: Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer, DVS 081 Avatar - Extended Collector's Edition, DVS 275 Azur und Asmar, DVS 214 B Bab el-Oued City, DVS 184 Babel, DVS 162 Babettes Fest (Babettes Gæstebud), DVS 099 Barbara, DVS 318 Ben X, DVS 210 Das Beste kommt zum Schluss, DVS 204 Best Exotic Marigold Hotel, DVS 132 Die Bibel: 01. Genesis - Die Schöpfung, DVS 057 Die Bibel: 02. Abraham, DVS 058 Die Bibel: 03. Jakob, DVS 059 Die Bibel: 04. Josef, DVS 060 Die Bibel: 05. Moses, DVS 061 Die Bibel: 06. Samson und Delila, DVS 062 Die Bibel: 07. David, DVS 063 Die Bibel: 08. Salomon, DVS 064 Die Bibel: 09. Esther, DVS 065 Die Bibel: 10. Jeremia, DVS 066 Die Bibel: 11. Jesus, DVS 050 Die Bibel: 12. Paulus, DVS 067 Die Bibel: 13. Die Apokalypse, DVS 068 Die Blindgänger, DVS 088 Die Biene Maja, DVS 237 Die Bienenhüterin, DVS 101 Bis nichts mehr bleibt, DVS 249 Blinder Passagier (De Verstekeling), DVS 244 Blöde Mütze, DVS 200 Blueprint, DVS 083 Bonhoeffer - Die letzte Stufe, DVS 019 Broken Silence, DVS 124 Die Bücherdiebin, DVS 398 C Carlitos großer Traum, DVS 396 Chicken Run, DVS 012 Comedian Harmonists, DVS 003 Die Croods, DVS 260 D Dallas Buyers Club, DVS 372 Dein Weg, DVS 329 Delphin-Sommer , DVS 226 Deutschlandspiel, DVS 217 Disneys Eine Weihnachtsgeschichte, DVS 374 Die drei Räuber, DVS 193 Dreiviertelmond, DVS 309 E Effi Briest, DVS 052 Ein Jahr nach Morgen, DVS 368 Ein Sommer in der Provence, DVS 213 Das Ende ist mein Anfang, DVS 142 En Garde, DVS 106 Die Entführung aus dem Serail, DVS 038 Erde und Asche ("Terre et cendres") (OmU), DVS 084 Ernest & Célestine, DVS 353 Ersatzteile (Partes usadas), DVS 288 Es gibt nur einen Jimmy Grimble, DVS 091 Es ist ein Elch entsprungen, DVS 373 Evil, DVS 105 Das Experiment, DVS 016 F Fack ju Göhte, DVS 363 Ein Fall für die Borger, DVS 007 Die Falle (Klopka), DVS 234 Die Farbe der Milch, DVS 177 Die Farben des Paradieses (Rang-e khoda), DVS 202 Faust, DVS 040 Das Festmahl im August, DVS 308 Die fetten Jahre sind vorbei, DVS 096 Fickende Fische, DVS 113 Flame, DVS 243 Die Fliege in der Asche, DVS 400 Flussfahrt mit Huhn, DVS 035 Die Fremde, DVS 259 Die Friseuse, DVS 263 Der Froschkönig, DVS 229 Fünf Freunde, DVS 270 Fuxia - Die Minihexe, DVS 134 G Gabrielle - (K)eine ganz normale Liebe, DVS 265 Der ganz große Traum, DVS 295 Gegen die Wand, DVS 089 Das Geheimnis der Frösche, DVS 092 Geschichten aus Javé, DVS 123 Der Geschmack von Apfelkernen, DVS 359 Der Geschmack von Rost und Knochen, DVS 195 Ghettokids / Planet Hasenbergl, DVS 045 Gideon, DVS 112 Glauben ist alles! (Keeping The Faith), DVS 073 Der Gott des Gemetzels, DVS 077 Gott ist tot, DVS 125 Gnade, DVS 332 Gran Torino, DVS 236 Das große Heft, DVS 386 Das große Rennen - ein abgefahrenes Abenteuer, DVS 251 Grüne Wüste, DVS 107 H Habemus Papam - Ein Papst büxt aus, DVS 307 Hachiko - Eine wunderbare Freundschaft, DVS 155 Halbe Portionen, DVS 306 Halbe Treppe, DVS 037 Halt auf freier Strecke, DVS 310 Hannah Arendt - Ihr Denken veränderte die Welt, DVS 340 Happy-Go-Lucky, DVS 211 Die Herbstzeitlosen, DVS 203 Hereafter, DVS 294 Das Heimweh des Walerjan Wróbel, DVS 039 Heute bin ich blond, DVS 198 HomeVideo, DVS 128 Horton hört ein Hu!, DVS 215 Hotel Ruanda, DVS 108 Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand, DVS 375 Der kleine Nick, DVS 284 Der kleine Nick macht Ferien, DVS 380 Der kleine Prinz, DVS 381 Der kleine Rabe Socke, DVS 331 Die kleine Zauberflöte, DVS 002 Knallhart, DVS 138 König Drosselbart, DVS 230 Kopfüber, DVS 395 Komasaufen, DVS 165 Kombat Sechzehn, DVS 242 Knerten in der Klemme, DVS 355 Das Konzert, DVS 285 Kreuzweg, DVS 393 Der Krieg der Knöpfe (Samuell, 2011), DVS 315 Kroko, DVS 055 Krücke, DVS 011 Küken für Kairo, DVS 033 Küss mich, Frosch, DVS 072 Kukurantumi - Road to Accra, DVS 173 L Ida, DVS 205 Ikingut - die Kraft der Freundschaft, DVS 044 Im Oktober werden Wunder wahr (OMU), DVS 287 Im Westen nichts Neues, DVS 339 In einer besseren Welt, DVS 262 In ihren Augen, DVS 282 Die innere Sicherheit, DVS 021 Invictus, DVS 253 Italienisch für Anfänger, DVS 140 Das Labyrinth der Wörter (La Tête en friche), DVS 281 Lachsfischen im Jemen, DVS 319 Lauf Junge lauf, DVS 369 La Yuma: Der eigene Weg, DVS 302 Das Leben ist nichts für Feiglinge, DVS 352 Die Legende vom Weihnachtsstern, DVS 389 Le Havre, DVS 304 Lemon Tree, DVS 278 L'enfant, DVS 130 Leon und die magischen Worte, DVS 291 Leroy, DVS 192 Les gens de la rizière - Das Reisfeld, DVS 143 Let's Break - Adil geht, DVS 133 Der letzte schöne Tag, DVS 346 Liebe, DVS 324 Life of Pi - Schiffbruch mit Tiger, DVS 330 Lilly unter den Linden, DVS 206 Lore, DVS 397 Lourdes, DVS 261 Lotte und das Geheimnis der Mondsteine, DVS 354 Lumumba, DVS 191 Luther - er veränderte die Welt für immer, DVS 364 J M I Die Jagd, DVS 176 Jeder Tag ist ein Fest (Chaque jour est une fete), DVS 301 Jesus liebt mich, DVS 336 Jesus von Montreal, DVS 069 Der Junge mit dem Fahrrad, DVS 320 Just A Kiss, DVS 093 K Kaddisch für einen Freund, DVS 175 Kairo 678 - Aufstand der Frauen, DVS 334 Kannst du pfeifen, Johanna?, DVS 015 Karakum, DVS 036 Kauwboy - Kleiner Vogel, großes Glück, DVS 343 Keine Angst, DVS 274 Kim und die Wölfe, DVS 126 Die Kinder des Monsieur Mathieu (Les Choristes), DVS 090 Die Kirche bleibt im Dorf, DVS 347 Kirschblüten - Hanami, DVS 197 Die Klasse, DVS 240 Das kleine Gespenst, DVS 358 Das Mädchen Wadjda, DVS 361 Mandela: Der lange Weg zur Freiheit, DVS 377 Männer al dente, DVS 283 Männer im Wasser, DVS 014 Making of Kamikaze, DVS 235 Der Mann ohne Vergangenheit, DVS 031 Marias letzte Reise, DVS 129 Maroa, DVS 247 Mary - This is my Blood, DVS 018 Max und Moritz, DVS 152 Das Meer in mir (Mar adentro), DVS 100 Me Too (Yo también) - Wer will schon normal sein?, DVS 289 Mein Freund Knerten, DVS 300 Mein Leben ohne mich, DVS 051 Meine Tochter Anne Frank, DVS 399 Melancholia, DVS 111 Merry Christmas, DVS 141 Michael Kohlhaas, DVS 360 Midnight in Paris, DVS 299 Misa Mi, DVS 174 Mitternachtskinder, DVS 341 Moi et mon blanc - Ich und mein Weißer , DVS 158 Moloch Tropical, DVS 357 Mondlandung, DVS 171 ................................................................................... Spielfilme Mondscheinkinder, DVS 181 Monsieur Claude und seine Töchter, DVS 388 Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran, DVS 056 Moolaadé - Bann der Hoffnung, DVS 144 Morgen, Findus, wird's was geben, DVS 160 Morgentau, DVS 311 Mr. May und das Flüstern der Ewigkeit, DVS 298 Die Mühle und das Kreuz, DVS 335 Mullewapp - Das große Kinoabenteuer der Freunde, DVS 255 N Die Nachrichten, DVS 139 Nachtzug nach Lissabon, DVS 337 Nader und Simin - Eine Trennung, DVS 305 Napola - Elite für den Führer, DVS 102 Der neunte Tag, DVS 085 Nichts zu verzollen, DVS 303 Noah, DVS 224 Nói Albinói, DVS 054 no time to die (OmU), DVS 087 Sein letztes Rennen, DVS 366 Shahada, DVS 277 Small World, DVS 127 Solino, DVS 103 Der Sommer des Falken, DVS 034 Sonnenallee, DVS 013 Sophie Scholl - die letzten Tage, DVS 094 Sprich mit ihr (Hable Con Ella), DVS 071 Stalker, DVS 042 Staudamm, DVS 385 Stein der Geduld, DVS 159 Stella und der Stern des Orients, DVS 220 Stille Nacht, DVS 384 Stille Sehnsucht - Warchild, DVS 156 Storm - Sieger auf vier Pfoten, DVS 070 Sturm, DVS 266 Die syrische Braut, DVS 104 T Das Tagebuch der Anne Frank (The Diary Of Anne Frank), DVS 010 Das tapfere Schneiderlein, DVS 232 O Takva - Gottesfurcht (OmU), DVS 321 Oben, DVS 074 Taxi - eine Nacht in Buenos Aires (Taxi - un Oh, wie schön ist Panama, DVS 163 encuentro), DVS 207 Oliver Twist, DVS 166 The Broken Circle, DVS 391 One Night With The King. Fühle die Berührung The Cut, DVS 188 des Schicksals, DVS 201 The Hours - Von Ewigkeit zu Ewigkeit, DVS 049 Osama, DVS 109 The King's Speech, DVS 292 Oskar und die Dame in Rosa, DVS 280 The Liverpool Goalie oder: Wie man die Schulzeit überlebt!, Ostwind, DVS 362 DVS 313 Otomo, DVS 136 The Messenger - Die letzte Nachricht, DVS 279 The Return - Die Rückkehr, DVS 273 P The Tree, DVS 297 Die Päpstin, DVS 246 Tiger Factory (OmU), DVS 296 Paulas Geheimnis, DVS 182 Tintenherz, DVS 097 Tischlein deck dich, DVS 231 Paulette, DVS 350 Eine Perle Ewigkeit (OmU), DVS 258 Todesspiel - Teil 1: Volksgefängnis - Teil 2: Entführt die Die Perlenstickerinnen, DVS 114 Landshut, DVS 161 Philomena, DVS 376 Ein toller Sommer - Liebe in Blechdosen, DVS 027 Der Pianist, DVS 043 Tom und Hacke, DVS 342 Die Piroge (OmU), DVS 348 Tom Sawyer, DVS 115 POEM, DVS 053 Tore tanzt, DVS 371 Pommes essen, DVS 333 Touki Bouki - Die Reise der Hyäne, DVS 122 Der Traum, DVS 187 Poupées d'argile - Tonpuppen, DVS 183 Troubled Water, DVS 264 Precious - Das Leben ist kostbar, DVS086 Pride, DVS 222 ............................................................................................................................................................................. R U Rain, DVS 378 Rattenfänger, DVS 082 Reise zur Sonne (Günese Yolculuk), DVS 029 Rico, Oskar und die Tieferschatten, DVS 394 Ronja Räubertochter (Ronja Rövardotter), DVS 030 Rot wie der Himmel, DVS 218 UFO in her eyes, DVS 135 Ummah - Unter Freunden, DVS 365 Und dann der Regen - También la Lluvia, DVS 327 Und morgen Mittag bin ich tot, DVS 239 Und wenn wir alle zusammenziehen?, DVS 382 Unkenrufe, DVS 131 Unsere Fremde (Notre Étrangère), DVS 221 S V Saint Jacques - Pilgern auf Französisch, DVS 194 Das Sams, DVS 020 Sams im Glück, DVS 110 Saphirblau; DVS 212 Sarahs Schlüssel, DVS 338 Satte Farben vor Schwarz, DVS 316 Scherbenpark, DVS 387 Das Schicksal ist ein mieser Verräter, DVS 145 Schuld sind immer die Anderen, DVS 356 Das Schwein von Gaza, DVS 325 Schwestern, DVS 37958 Vaya Con Dios, DVS 047 Die Vermessung der Welt, DVS 326 Verrückt nach Paris, DVS 032 Villa Henriette, DVS 098 Vincent will meer, DVS 271 Vision - Aus dem Leben der Hildegard von Bingen, DVS 252 Von Menschen und Göttern, DVS 286 Der Vorleser, DVS 272 Vorstadtkrokodile 2 - Die coolste Bande ist zurück!, DVS 268 Vorstadtkrokodile 3 - Freunde für immer, DVS 323 W Wahrheit oder Pflicht, DVS 169 Die Wand, DVS 328 Wasser für die Elefanten, DVS 293 Welcome, DVS 349 Die Welle, DVS 199 Weihnachtsmann Junior - Der Film, DVS 345 Weil ich gut bin!, DVS 028 Das weiße Band - eine deutsche Kindergeschichte, DVS 075 Wunder einer Winternacht - Die Weihnachtsgeschichte, DVS 257 Das Wunder von Bern, DVS 048 Das Wunder von Manhattan, DVS 370 Westen, DVS 390 Whale Rider, DVS 046 ................................................................................................................................................................... Wie im Himmel, DVS 121 Willkommen bei den Sch'tis, DVS 225 Winky will ein Pferd (Het Paard van Sinterklaas), DVS 153 Wintertochter, DVS 312 Wir sind die Neuen, DVS 241 Wir sind so verhasst, DVS 178 Wo ist Winkys Pferd?, DVS 025 Y 12 Years a Slave, DVS 157 Z Das Zauberflugzeug (L'avion), DVS 167 Die Zehn Gebote - Mose und das Geheimnis der steinernen Tafeln, DVS 269 Ziemlich beste Freunde, DVS 314 Zulu Love Letter , DVS 190 Zwei Leben, DVS 367 6 Spielfilme Inhaltsbeschreibungen Die Abenteuer des Prinzen Achmed Lotte Reiniger, Deutschland 1923-26 / 1999 66 Min., sw., Trickfilm, FSK: o. A. Das Märchen nach Motiven aus Tausendundeine Nacht ist der erste abendfüllende Animationsfilm der Filmgeschichte. Er erzählt die Geschichte vom Prinzen Achmed, dem Sohn des Kalifen von Bagdad, der einem mächtigen afrikanischen Zauberer ein fliegendes Pferd stiehlt. Es landet auf den Zauberinseln von Wak und begegnet dort der schönen Fee Pari Banu, in die er sich verliebt. Diese wird vom Zauberer kurz darauf an den Hof des Kaisers von China entführt, um die Frau des Hofzwerges zu werden. Nur mit Hilfe der Hexe der Flammenberge und Aladins Wunderlampe gelingt es Achmed am Ende, Pari Banu zu befreien und sie als seine Frau heimzuführen. - In den Jahren 1923 bis 1926 entstanden etwa 250.000 Einzelaufnahmen auf einem Tricktisch, fast 96.000 Frames fanden für den Film endgültig Verwendung. Lotte Reiniger schnitt ihre vorgezeichneten Figuren aus schwarzem Fotokarton mit einer Schere aus und verband die einzelnen Glieder mit Draht, um sie für die Aufnahmen zu animieren. Als Hintergründe verwendete sie transparente Lagen aus Butterbrotpapier, mit der Schere gestaltete sie kunstvolle Landschaften, Städte oder orientalische Interieurs. Die DVD enthält die vom Deutschen Filmmuseum Frankfurt am Main 1999 restaurierte Fassung mit zwei Einspielungen der Filmmusik von Wolfgang Zeller durch das Deutsche Filmorchester Babelsberg unter der Leitung von Helmut Imig und - in einer neu arrangierten Fassung durch das Schweizer Quintett I Salonisti. Märchen, Medienpädagogik Bemerkung: Zusätzlich befinden sich auf der DVD drei weitere Scherenschnittfilme: "Der scheintote Chinese" (1928, 9 Min.) / "Aladin und die Wunderlampe" (1954, 14 Min.) / "Das Zauberpferd" (1954, 10 Min.) sowie ein Interview mit Lotte Reiniger aus dem Jahr 1981 (17 Min.). ab 8 DVS 116 Abseits für Gilles Jan Verheyen, Belgien 2005 87 Min., f., Spielfilm, FSK: LEHR "Abseits für Gilles" ist ein berührender Film über die Leidenschaft, seine Ziele zu verfolgen, seine Träume zu leben und über die Notwendigkeit des Loslassens. Gilles möchte ein bekannter Fußballspieler werden. Sein Vater trainiert ihn zusätzlich. Als dieser plötzlich stirbt, trainiert Gilles nur noch härter. Auch eine Fußverletzung und das Verbot des Arztes Fußball zu spielen, halten ihn nicht davon ab, seinen Traum zu verwirklichen. Freundschaft, Liebe, Normen, Sport, Sterben/Tod, Vorbilder/Idole/Stars Bemerkung: 2006 Kinderfilmpreis "Schlingel" ab 8 DVS 186 Adams Äpfel Anders Thomas Jensen, Dänemark 2005 91 Min., f., Spielfilm, FSK: 16 Adams Äpfel - so nennt Ivan, Landpfarrer irgendwo im dänischen Nirgendwo, die Äpfel im Gemeindegarten, seit Adam sich die Aufgabe gestellt hat, aus ihnen einen Apfelkuchen zu backen. Adam ist der Neuzugang in Ivans Oase der Nächstenliebe, in der er Straffällige zu resozialisieren versucht. Seine derzeitigen Schäfchen sind neben dem gewalttätigen Skinhead Adam der Trinker und Triebtäter Gunnar und der arabische Tankstellenräuber Khalid. Auf den ersten Blick ein überzeugter Gutmensch, entpuppt sich Ivans Barmherzigkeit jedoch bald als Besessenheit, die keine Widerrede duldet. Adam beschließt, den Kampf aufzunehmen und Ivans positiver Sicht der Dinge einen Schuss böse Realität zu verpassen. An der sich zuspitzenden Auseinandersetzung zwischen den beiden scheint sich jedoch eine dritte Macht zu beteiligen, die beide einer Prüfung unterziehen will. Gewalt / Gewaltlosigkeit, Gott / Gottesvorstellungen, Kriminalität, Leid, Nächstenliebe, Sinnfrage Bemerkung: Publikumspreis Filmfest Hamburg; Dänischer Filmpreis, Gabriel - Kulturpreis der dänischen Pastoren ab 16 DVS 148 alaska.de Esther Gronenborn, Deutschland 2000 86 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 Die 16-jährige Sabine ist neu in der Ost-Berliner Plattenbausiedlung. Über ihren Mitschüler, den 17-jährigen Eddi lernt sie die Clique um den Kleinkiminellen Micha kennen, die sich bei Hundekämpfen und Prügeleien amüsieren. Wenige Tage nach ihrer Ankunft stößt Sabine auf dem Heimweg mit Micha zusammen, der mit einem Messer in der Hand flüchtet. Einige Schritte weiter findet Sabine einen Jungen in einer großen Blutlache. Er ist tot. Sabine ist wie gelähmt. Ihr Schock vertieft sich, als Micha sie am Telefon bedroht. Eddi beginnt sich um Sabine zu kümmern, und zwischen beiden wächst eine scheue Zuneigung. Was Sabine nicht weiß: Eddi ist selbst in den Mord verstrickt und will herausfinden, was Sabine gesehen hat. Micha hingegen will Sabine loswerden. Er setzt Eddi unter Druck. Es kommt zu einem dramatischen Showdown zwischen Eddi, Micha, Sabine und den anderen. Jugend, Gewalt, Kriminalität, Identität, Freundschaft, Vertrauen ab 14 DVS 022 Albert Schweitzer - Ein Leben für Afrika Gavin Millar, Deutschland/Südafrika 2009 114 Min., f., Spielfilm, FSK: o.A. Der Film spielt 1949, zu Beginn des "Kalten Krieges". Seine Philosophie der Ehrfurcht vor dem Leben hat Albert Schweitzer berühmt gemacht. In den USA sammelt er für seine Leprastation in Gabun. Sympathie und Gelder sind ihm sicher. Doch die Stimmung kippt, als seine Freundschaft zu Albert Einstein bekannt wird, der gemeinsam mit Robert Oppenheimer vor den Gefahren der Atomkraft warnt. Schweitzer gerät ins Visier des amerikanischen Geheimdienstes. Sein Lebenswerk steht auf dem Spiel. Der Film endet mit der Verleihung des Friedensnobelpreises, durch die Schweitzers Stimme Aufsehen in aller Welt erregt. Dritte Welt 05: Armut/Hunger/Krankheit/Medizinische Versorgung, Lebensqualität/Lebensstil, Schöpfung ab 14 DVS 254 Ali Zaoua - Auf den Straßen von Casablanca Nabil Ayouch, Marokko/Frankreich/Belgien 2000 90 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 In den Bauruinen im Hafen von Casablanca hausen Ali, Kwita, Boubker und Omar. Täglich kämpfen die 12-jährigen aufs Neue ums Überleben. Der einzige Halt, den sie haben, ist ihre gegenseitige Freundschaft. Ali träumt davon, wegzugehen, Seemann zu werden und die Insel mit den zwei Sonnen zu finden. Doch während einer Auseinandersetzung mit einer rivalisierenden Gang wird Spielfilme er mit einem Stein erschlagen. Geschockt über den gewaltsamen Tod tragen die Freunde den Leichnam zum Hafen. Sie wollen Ali ein fürstliches Begräbnis verschaffen, was gar nicht so leicht ist, wenn man selbst täglich von der Hand in den Mund lebt. Doch Alis Traum von einem besseren Leben wird für seine Freunde zur Triebfeder und im Verlauf der Handlung zu einer Metapher für Würde und Selbstbestimmung. Straßenkinder, Freundschaft, Hoffnung/Hoffnungslosigkeit, Menschenwürde, Dritte Welt: Afrika/Kinder Bemerkung: Der Film wurde mit Straßenkindern in Casablanca gedreht. ab 12 DVS 026 All is lost J.C. Chandor, USA 2013 102 Min., f., Spielfilm, FSK: 6 Ein Skipper befindet sich im Indischen Ozean auf seinem Segelschiff allein unter Deck, als es zu einer Kollission mit einem stählernen Turnschuh-Container kommt, der von einem Frachter gefallen sein muss. Notdürftig stopft der erfahrene Nautiker das Leck nur um kurz darauf in einen Wirbelsturm zu geraten, der das Schiff manövrierunfähig macht. Er flieht auf sein Rettungsboot. Obwohl er weiterhin alles richtig macht, sieht sich der Mann ohne Nahrung, Wasser oder Hilfe alsbald mit seiner Sterblichkeit konfrontiert. Normen, Sinnfrage, Sterben/Tod ab 14 DVS 392 Alles auf Zucker Dani Levy, Deutschland 2004 90 Min., f., Spielfilm, FSK: 6 Der Zocker Jaeckie Zucker steckt bis zum Hals in Schwierigkeiten. Der Ex-DDR-Sportreporter ist verschuldet, seine Frau Marlene droht ihm mit Scheidung, der Gerichtsvollzieher mit Haft. Für den gewitzten Billardspieler gibt es nur noch eine Hoffnung: das mit 100 000 Euro dotierte European-Pool-Turnier. Doch unmittelbar vor Turnierbeginn stirbt Jaeckies Mutter. Und Mamas Testament hält eine ganz besondere Überraschung parat: Das Erbe fällt ihnen nur dann zu, wenn sich die seit über 40 Jahren verfeindeten Söhne Samuel und Jaeckie versöhnen - und wenn sie das jüdische Gesetz einhalten und samt ihrer Familien sieben Tage strengste Totenwache halten. Marlene macht gleich einen Schnellkurs in Sachen jüdischer Tradition. Judentum, Unterhaltung, Familie, Versöhnung Bemerkung: Deutscher Filmpreis in Gold 2005 ab 14 DVS 095 Almanya - Willkommen in Deutschland Nesrin & Yasemin Samdereli, Deutschland 2011 97 Min., f., Spielfilm, FSK: 6 Nach 40 Jahren beantragt Opa Hüseyin, der einst als Gastarbeiter nach Deutschland kam, deutsche Pässe. Mit der ganzen Familie will er in die Türkei reisen, wo er ein Haus gekauft hat. Damit beginnt eine aufregende Reise in die ferne "Heimat" und in die eigene Vergangenheit. Ausländer/innen, Gesellschaft/Staat, Heimat, Identität/Entfremdung, Integration, Spielfilme, Vorurteile ab 12 DVS 290 Als der Weihnachtsmann vom Himmel fiel Oliver Dieckmann, Deutschland 2011 105 Min., f., Spielfilm; FSK: 0 Nach dem Jugendbuch von Cornelia Funke. -- Bis Weihnachten sind es nur noch zwei Wochen und es 7 regnet in Strömen - Festtagsstimmung kommt so recht keine auf. Ben ist mit seinen Eltern Lena und Fred aus der großen in die kleine Stadt gezogen, aber er fühlt sich noch lange nicht zu Hause. Bens Mutter ist mit der Eröffnung ihres Schokoladenladens beschäftigt, in der neuen Klasse läuft es auch nicht gerade gut, und das Nachbarmädchen Charlotte scheint eine richtige Zicke zu sein. Da fällt während eines heftigen Gewitters der Weihnachtsmann Niklas Julebukk vom Himmel und stellt Bens Leben völlig auf den Kopf: Julebukk wird von dem bösen Waldemar Wichteltod und seiner Nussknacker-Armee verfolgt, die das friedliche Weihnachtsfest in eine kalkulierte Konsum-Orgie verwandeln wollen. Keine Frage, dass Ben Julebukk hilft. Allerdings benötigt er dazu auch die Unterstützung von Charlotte - und ihrem Hund Wutz. Gemeinsam stürzen sie sich in ein wildes Abenteuer mit unsichtbaren Rentieren, die trotzdem fliegen können, frechen Kobolden und zauberhaften Weihnachtsengeln. Advent/Weihnachten, Literaturverfilmung, Unterhaltung ab 8 DVS 317 Amy und die Wildgänse (Fly Away Home) Carroll Ballard, USA 1996 103 Min., f., Spielfilm, FSK: o. A. Amy ist 13, als ihre Mutter tödlich verunglückt. Ihr geschiedener Vater versucht, dem Mädchen auf seiner Farm in Ontario ein neues Zuhause zu geben. Doch Amy fühlt sich einsam; zu ihrem Vater, einem Lebenskünstler und Tüftler, scheint sie keinen Zugang zu finden. Als Amy ein verlassenes Nest mit Gänseeiern findet, schafft sie das Gelege heimlich auf die Farm und baut einen Brutkasten. Kaum sind die Küken geschlüpft, folgen sie Amy, ihrer Ersatzmutter, auf Schritt und Tritt. Als die jungen Gänse schließlich im flugfähigen Alter sind, baut Amys Vater eine Flugmaschine, mit der Amy ihren Schützlingen das Fliegen beibringt und sie vor Wintereinbruch nach North Carolina geleitet. Nach einem atemberaubenden Flugabenteuer landet Amy sicher in der neuen Heimat der Gänse. Ihre Einsamkeit hat sie vergessen und dafür die Liebe ihres Vaters entdeckt. Amy weiß nun endlich, wo sie zu Hause ist. Mädchen, Familie, Tiere, Einsamkeit ab 8 DVS 041 An ihrer Seite Sarah Polley, Kanada 2006 110 Min., f. Spielfilm, FSK: o.A. 'Alzheimer in Anfangsstadium' lautet die Diagnose für Fiona. Sie und ihr Mann Grant blicken auf über vierzig Jahre Eheleben zurück. Ihr zurückgezogenes Leben an einem See in Ontario ist ausgefüllt mit Gesprächen, Lesen und Skiwanderungen. Zu Beginn der Geschichte hat Fiona nur gelegentliche Erinnerungsblockaden. Sie beobachtet jedoch die Veränderung mit klarem Verstand und entscheidet sich bewusst früh für ein Pflegeheim. Erst nach dreißig Tagen Eingewöhnungszeit darf Grant sie besuchen. Als er Fiona nach einem Monat wiedersieht, muss er schmerzlich erleben, dass diese sich sehr liebevoll um Aubrey, einen anderen Patienten, kümmert, ihn jedoch eher wie einen beliebigen Besucher behandelt. Grant, den Schuldgefühle wegen seines früher oft egoistischen Verhaltens quälen, springt über seinen Schatten. Er sucht an Fionas Seite nach den besten Lösungen für die neue Lebenssituation seiner Frau. In dieser filmischen Adaption der Kurzgeschichte von Alice Munro 'The Bear Came Over the Mountain' wird die unvermeidliche Krankheitsgeschichte vom Pathologischen 8 ins Allgemeinere gewendet. Die zentrale Frage ist: Was bleibt von der Liebe, wenn die Erinnerung daran schwindet? Alte Menschen, Ehe/Partnerschaft, Gesundheit/Krankheit, Liebe; Spielfilme Bemerkung: Der Bonusfilm "Der Tag, der in der Handtasche verschwand" darf nicht öffentlich vorgeführt werden! ab 14 DVS 189 Die andere Heimat - Chronik einer Sehnsucht Edgar Reitz, Deutschland/Frankreich 2013 230 Min., f., Spielfilm, FSK: 6 Jakob Simon ist ein romantisch veranlagter Bauernjunge und lebt im Hunsrück-Dorf Schabbach. Er träumt von einem neuen Leben in den Urwäldern Brasiliens. Vorbild sind ihm die vielen Auswanderer seiner Zeit, die Deutschland in Richtung Amerika verlassen. Gemeinsam mit seiner großen Liebe Jettchen schmiedet er seinen neuen Lebensplan. Als aber Jakobs Bruder Gustav aus dem preußischen Militärdienst zurückkehrt, wird die Liebe zwischen Jakob und Jettchen erschüttert, und Jakobs Lebensweg entwickelt sich völlig anders, als er es geplant hat. Auswanderung, Deutschland, Geschichte, Heimat, Hunsrück ab 12 DVS 351 Animal Farm John Halas / Joy Batchelor, Großbritannien 1953/54 75 Min., f., Trickfilm, FSK: 6 Zeichentrickfilm nach der politischen Satire von George Orwell, der in sozial-kritischer Absicht die Entwicklung einer Massenrevolution zum Machtstaat persifliert. Durch eine siegreiche Revolution haben die Tiere die Menschen verjagt und die Herrschaft gewonnen. Die führende Klasse der neuen Tiergesellschaft sind die Schweine. Sie tragen untereinander heftige Machtkämpfe aus, aus denen das Überschwein "Napoleon" als Sieger hervorgeht. Im Namen der Tierzivilisation setzt nun ein maßloser Terror ein, der - in grotesker Kopie menschlichen Verhaltens - die Masse der Tiere gnadenlos unterdrückt. Der politische Leitsatz der scheinbar alles egalisierenden Revolution lautet: "Alle Tiere sind gleich, aber einige Tiere sind gleicher als die anderen". Autorität/Gehorsam, Befreiung, Diktaturen, Ideologien, Literaturverfilmung, Macht/Unterdrückung, Spielfilme ab 12 DVS 256 Armageddon - Das jüngste Gericht Michael Bay, USA 1998 150 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 Ein riesiger Meteor bedroht die Erde. Gelingt es nicht, ihn zu vernichten, wird die gesamte Menschheit unweigerlich ausgelöscht. Fieberhaft arbeitet die NASA an einem Rettungsprogramm: zwei Space Shuttles sollen auf dem Asteroiden landen und atomare Sprengladungen anbringen. Die NASA heuert einen Ölbohrexperten und seine Mannschaft an. Diese werden im Schnellverfahren zu Astronauten ausgebildet. Nach der Überwindung einer Reihe von Hindernissen gelingt es ihnen den Aufprall des Asteroiden auf die Erde zu verhindern. Endzeit/Apokalypse ab 12 VC 1356 Auf der anderen Seite Fatih Akin, Deutschland 2007 116 Min. f., Spielfilm, FSK: 12 Das in erster Linie in Bremen, Hamburg und Istanbul spielende Drama erzählt in drei Kapiteln die Geschichten Spielfilme von sechs Menschen. Ausgehend von dem Problem einer Mutter-Tochter- bzw. Vater-Sohn-Beziehung zeigt der Film, dass die Tragik des Todes auch eine verbindende Kraft sein kann, die es erlaubt, dass Menschen einander neu begegnen. - Nejat ist ein türkischstämmiger, introvertierter Germanistikprofessor, dessen Vater Ali eine Beziehung mit Yeter beginnt, einer türkischen Prostituierten. Als diese später bei einem Streit mit Ali von diesem geschlagen wird und dabei zu Tode kommt, beschließt Nejat, Yeters verschollene Tochter Ayten zu suchen. In Istanbul kommt Nejat unversehens in den Besitz eines deutschen Buchladens, gleichzeitig versucht er anhand eines Fotos von Yeter, Ayten ausfindig zu machen. Mit seinem Vater hat er gebrochen, dieser verbüßt in Bremen eine Haftstrafe wegen Totschlags und wird später aus Deutschland ausgewiesen. Im zweiten, mit "Lottes Tod" überschriebenen Erzählstrang erfährt man, dass Ayten eine Politaktivistin ist und in der Hoffnung auf politisches Asyl aus Istanbul nach Deutschland flieht. Sie verliebt sich in die gleichaltrige Lotte, die gegen den Willen ihrer Mutter Susanne beschließt, die illegal in Deutschland lebende Türkin zu beschützen. Nachdem diese entdeckt und in die Türkei abgeschoben wird, reist Lotte ihr nach, kann der inzwischen Inhaftierten jedoch nicht helfen. Bei dem Versuch, anstelle ihrer Freundin eine Waffe durch die Stadt zu schmuggeln, kommt sie ums Leben. Im abschließenden Filmabschnitt reist Susanne nach Istanbul in der Hoffnung, ihrer Tochter näher zu sein, wenn sie den gleichen Weg geht. Gleichzeitig passieren sie und Ali den Zoll. Lotte hat kurz vor ihrem Tod Nejats Buchladen besucht, was dazu geführt hat, dass er ihr ein Zimmer zur Untermiete anbietet. So kommt es im weiteren Verlauf zu einer Begegnung zwischen ihm und ihrer Mutter, die sich inzwischen um die inhaftierte Ayten kümmert. Kurz bevor das zu ahnende Zusammentreffen der Protagonisten der vorigen Kapitel stattfindet, endet der Film mit einem am Strand auf seinen Vater wartenden Nejat. Liebe, Spielfilme, Sterben/Tod, Vergebung/Versöhnung ab 16 DVS 179 The Artist Michel Hazanavicius, Frankreich 2011 100 Min., sw., Spielfilm, FSK: 6 George Valentin ist der Superstar des großen Hollywood-Kinos der 20er Jahre. Dem unvergleichlichen Charmeur und Draufgänger fliegen die Herzen des Publikums zu. Er genießt und zelebriert seinen Ruhm und entdeckt wie im Vorbeigehen das Talent der jungen Statistin Peppy Miller. Doch mit dem Wendepunkt vom Stummfilm zum Tonfilm stehen die beiden Schauspieler plötzlich zwischen Ruhm und Untergang: Valentin will nicht wahrhaben, dass der Tonfilm seine Karriere zu überrollen droht. Für Peppy Miller aber bedeutet die neue Technik den Durchbruch: Das Sternchen wird zum gefeierten Kinostar! Liebe Bemerkung: Film ohne gesprochene Dialoge. Oscar-Preisträger 2012 (5 Oscars, darunter: Bester Film und Bester Hauptdarsteller) ab 12 DVS 322 Auf Wiedersehen Kinder (Au Revoir Les Enfants) Louis Malle, Frankreich/BRD 1987 100 Min., f., Spielfilm, FSK: 6 1944. Frankreich ist vom nationalsozialistischen Deutschland besetzt. Julien, 11 Jahre alt, kehrt nur widerstrebend aus den Weihnachtsferien ins Internat, das von katholischen Patres geführt wird, zurück. Seine Spielfilme Aufmerksamkeit gilt Bonnet, einem neuen Mitschüler, den ein Geheimnis zu umgeben scheint. Er ist still und zurückhaltend, hochintelligent und von besonderer musikalischer Begabung. Erst allmählich entwickelt sich zwischen den beiden Jungen eine Freundschaft und enthüllt sich das Geheimnis: Bonnet ist Jude und heißt eigentlich Kippelstein. Julien bewahrt dieses Geheimnis, das nun auch ihn betrifft. Eines Tages bricht jedoch die politische Wirklichkeit in den eher fröhlichen, manchmal langweiligen Schulalltag: die Gestapo hat einen Hinweis aus dem Internat bekommen und sucht jüdische Schüler. Bonnet wird mit einigen Kameraden verhaftet, ebenso Pater Jean, der Schulleiter, der die Kinder untergebracht und vor den Deutschen versteckt hatte. Sein Abschied im Schulhof ist endgültig. Nationalsozialismus, Judenverfolgung, Freundschaft, Solidarität, Schuld Bemerkung: "Film des Monats" der Jury der Evang. Filmarbeit 11/1987. Die DVD ist in 17 Kapitel eingeteilt und enthält zusätzlich Szenenbilder, Unterrichtsmaterial etc. ab 12 DVS 117 Augsburger Puppenkiste: Jim Knopf und die Wilde 13 Manfred Jenning, Deutschland 1977 117 Min., f., Puppentrickfilm, FSK: o. A. Film nach dem gleichnamigen Buch von Michael Ende. Auf der kleinen Insel Lummerland wird dringend ein Leuchtturm gebraucht. König Alfons, der Viertelvorzwölfte, schickt die beiden Lokomotivführer Jim und Lukas zu Herrn Tur-Tur, dem Scheinriesen, um ihn nach Lummerland zu holen. Bei ihrer Fahrt gelangen sie zum Magnetberg, wo ihnen das Meerfräulein Sursulapitschi begegnet, geraten in die Wüste und von dort nach China. Hier beginnt eine neue Reise mit unbekanntem Ziel auf der Jagd nach dem Piratenschiff "Die Wilde 13".Die DVD enthält Teil 2 des Films "Die Museumsratten" (40 Min.) Unterhaltung ab 5 DVS 080 Augsburger Puppenkiste: Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer Manfred Jenning, Deutschland 1976 115 Min., f., Puppentrickfilm, FSK: o. A. Film nach dem gleichnamigen Buch von Michael Ende. Lukas, der Lokomotivführer lebt mit seiner Lokomotive Emma auf der Insel Lummerland. Die ist sehr klein, hat zwei Berge und liegt mitten im endlosen Ozean. Über das Land regiert König Alfons der Viertelvorzwölfte. Am liebsten telefoniert er mit seinen Untertanen. Das sind neben Lukas Herr Ärmel, der leidenschaftlich gerne fotografiert und Frau Waas, die einen Kaufladen betreibt. Eines Tages bringt der Briefträger ein Paket mit einem Baby nach Lummerland. Der Inhalt: Jim Knopf. Eine große Reise mit allerlei Abenteuern beginnt, zunächst nach China, dann in die Wüste, ins Drachenland und schließlich wieder zurück nach Lummerland. Unterhaltung ab 5 DVS 081 Augsburger Puppenkiste: Urmel aus dem Eis Harald Schäfer, Deutschland 1969 115 Min., f., Puppentrickfilm, FSK: o. A. Vierteiliger Film nach dem Buch von Max Kruse: Auf der einsamen Südseeinsel Titiwu gibt es unglaubliche Dinge: Eine Schule, die man ungestraft schwänzen darf und eine verloren geglaubte Eintracht zwischen Menschen und Tieren. Ein sehr zerstreuter und komischer Professor mit 9 dem Namen Habakuk Tibatong hat einigen Tieren das Sprechen beigebracht. Zum Beispiel der Schweinedame Wutz, die ungemein sauber und leicht erregbar ist, dem Schuhschnabel Schusch, Ping Pinguin und dem Waran Wawa. Leider hat jeder von ihnen einen Sprachfehler. Am Felsenriff singt der Seeelefant immerzu seine "traurögön Lödör". Der Waisenknabe Tim Tintenklecks hilft dem Professor, wenn es darum geht, die Tiere für ein gemeinsames Unternehmen zu begeistern. Und eines Tages geschieht es: Ein Eisblock strandet am Ufer, darin steckt ein Ei, aus dem ein Urweltgeschöpf entschlüpft: das Urmel. Und es kann sogar sprechen. - Die DVD enthält die Teile "Der Eisberg", "Der Schuss", "Das Abenteuer" und "Die Rettung". Unterhaltung ab 5 DVS 078 Augsburger Puppenkiste: Urmel spielt im Schloss Manfred Jenning, Deutschland 1974 117 Min., f., Puppentrickfilm, FSK: o. A. Vierteilige Fortsetzung der Verfilmung des Buchs von Max Kruse: Immer noch gibt es in König Pumponells Reich das Gerücht, dass auf einer einsamen entlegenen Insel sprechende Tiere und das Urmel leben. Und der Museums- und Zoodirektor, Dr. Zwengelmann, wird nicht eher ruhen, bis er mit eigenen Augen gesehen hat, was er immer noch für reine Phantasterei hält. Auch seine Nichte, Naftaline, die für ihre Zeitung unbedingt einen großen Bericht schreiben möchte, will mehr wissen über diese geheimnisvolle Insel, das sprechende Schwein Wutz und das sensationelle Urmel. Doch wenn die Leute aus der Zeitung von den sprechenden Tieren erfahren würden, würde die einsame Insel bald von vielen Neugierigen besucht werden. Das muss verhindert werden. - Die DVD enthält die Folgen "Naftaline", "Zwengelmann", "Der tolle Traum" und "Ausgeträumt". Unterhaltung Bemerkung: Auf der DVD befindet sich zusätzlich Teil 1 des Films "Die Museumsratten" (40 Min.) ab 5 DVS 079 Avatar - Extended Collector's Edition James Cameron, USA 2009 155 Min., f., Spielfilm, 3 DVDs, FSK: 12 Der querschnittsgelähmte Söldner Jake Sully nimmt im 22. Jahrhundert auf einem fremden Planeten an einem Programm teil, bei dem sein Bewusstsein in einen künstlich gezüchteten Körper transferiert wird, der dem der humanoiden Ureinwohner entspricht. Dies soll dazu dienen, die Spezies für kolonialistische Ausbeutungspläne eines Konzerns gefügig zu machen. Die Begegnung mit der fremden Welt und dem "ganzheitlichen" Denken und Handeln ihrer Bewohner und die Liebe zu einer Ureinwohnerin verändert den Söldner nicht nur äußerlich. Als es zum Kampf kommt, muss sich Jake entscheiden auf welcher Seite er steht. Die Extended Collector's Edition enthält die Original-Kinofassung, eine erweiterte Kinofassung, den Extended Collector's Cut mit 171 Minuten Laufzeit, deutsche und englische Sprachfassungen und Untertitelungen sowie umfangreiches Bonusmaterial auf einer eigenen DVD. Gewalt/Gewaltlosigkeit, Kolonialismus, Medienpädagogik, Spielfilme, Vertrauen/Misstrauen Bemerkung: Oscar-Preisträger 2010, ausgezeichnet mit 3 Oscars. ab 16 DVS 275 10 Azur und Asmar Michel Ocelot, Frankreich 2006 95 Min., f., Animationsfilm, FSK: 6 Es waren einmal zwei Kinder: Azur, blond und blauäugig, Sohn des Schlossherren, und Asmar, schwarzes Haar und dunkle Augen, Sohn der Amme, die die beiden wie zwei Brüder großzog. Eines Tages aber reißt das Leben die beiden Jungen auseinander. Der Schloßherr schickt seinen Sohn zu einem Privatlehrer in der Stadt, die Amme braucht er nicht mehr und jagt sie samt ihrem Sohn aus seinem Haus. Auch wenn sie nun getrennt in verschiedenen Ländern aufwachsen, träumen Azur und Asmar davon, die Fee der Djinns zu befreien, wie sie es aus den Erzählungen der Amme kennen. Als sie erwachsen sind, machen sie sich auf die Suche nach ihr, jeder für sich, doch bald kreuzen sich ihre Wege wieder. Nun sind sie Rivalen geworden im Kampf um die Befreiung der Fee. Ein Abenteuer beginnt, das sie in magische Welten führt, voller Wunder und Gefahren. Identität/Entfremdung, Kindermedien, Märchen/Legenden, Spielfilme Bemerkung: Preis für den besten langen Animationsfilm beim Internationalen Trickfilmfestival Stuttgart 2007. ab 8 DVS 214 Bab el-Oued City Merzak Allouache, Algerien 1994 93 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 In Bab el-Oued City, einem heruntergekommenen historischen Stadtteil Algiers, beginnt der Siegeszug des islamischen Fundamentalismus algerischer Prägung. Der Film schildert, wie im Jahr 1988 Terror und Unfreiheit in den Alltag einsickern. Boualem, ein junger Bäcker, arbeitet frühmorgens und schläft am Tag - soweit ihn nicht die fundamentalistische Propaganda, die aus dem Lautsprecher in der Nähe seines Schlafzimmerfensters ertönt, daran hindert. Wütend montiert Boualem den Lautsprecher ab und wirft ihn ins Meer. Damit erregt er den Zorn einer Gruppe selbsternannter Wächter des Glaubens, die für ein "sauberes" Viertel sorgen wollen. Chef der Gruppe ist Said, der seine Schwester Yamina wie eine Gefangene in der Wohnung hält. Sie beobachtet Boualems Tat, verrät ihn aber nicht. Heimlich trifft sie sich mit ihm auf einem christlichen Friedhof und wird dabei ertappt. Inzwischen ist auch durchgesickert, wer den Lautsprecher abmontiert hat. Boualem schwebt in großer Gefahr. Saids Schlägertruppe richtet ihn übel zu. Er verliert seinen Arbeitsplatz und emigriert nach Frankreich, Yamina schreibt ihm noch nach Jahren Briefe, die sie nicht abschicken kann, weil sie seine Adresse nicht kennt. Dritte Welt 01: Afrika, Dritte Welt 08: Pol. Verhältnisse/Unterdrückung/Befreiungsbewegungen, Gewalt/Gewaltlosigkeit, Ideologien, Spielfilme ab 16 DVS 184 Babel Alejandro González Inárritu, USA 2006 138 Min., f., Spielfilm, FSK: 16 Ein Schuss in der Wüste von Marokko ist das auslösende Moment einer ganzen Kette von Ereignissen, die vier Schicksale von unterschiedlichen Menschen auf drei Kontinenten miteinander verbindet: Da ist ein amerikanischer Tourist, der in Marokko um das Leben seiner schwer verletzten Frau kämpft. Ein mexikanisches Kindermädchen, das verzweifelt versucht, die Grenze mit ihren beiden amerikanischen Schützlingen zu überqueren. Eine taubstumme japanische Jugendliche, die gegen den eigenen Vater und dessen mysteriöse Vergangenheit rebelliert. Und zwei kleine Jungs auf der Flucht vor der Spielfilme eigenen Verantwortung. Geschichten und Schicksale, die nur scheinbar keine Verbindung haben.... Armut / Reichtum, Erziehung, Familie, Gewalt, Identität, Kommunikation, Spielfilme, Verantwortung ab 16 DVS 162 Babettes Fest (Babettes Gæstebud) Gabriel Axel, Dänemark 1986/87 102 Min., f., Spielfilm, FSK: 6 Verfilmung einer Novelle von Tania Blixen. - Eine kleine puritanische Gemeinde auf Jütland im letzten Jahrhundert wird von einem gottesfürchtigen Pastor geleitet, dessen zwei Töchter aus Liebe zu ihm und seinem Werk auf eine Heirat verzichten. Nach dem Tod ihres Vaters halten sie sein Andenken in Ehren, führen seine Werke des Glaubens und der Barmherzigkeit weiter und werden zu alten Jungfern. Eines Tages klopft bei ihnen eine Französin an, mit einem Empfehlungsschreiben eines früheren Freiers in der Hand. Babette musste nach der Zerschlagung der Pariser Kommune aus Frankreich fliehen. 14 Jahre lang dient sie den Schwestern als Köchin und Magd. Eines Tages erhält sie von der Post einen Scheck über 10.000 Goldfranken, die sie in der französischen Lotterie gewonnen hat. Babette bittet die Schwestern um die Erlaubnis, ein Festmahl für sie und die Gemeindemitglieder herrichten zu dürfen, um den Gewinn zu feiern. Widerstrebend willigen die Schwestern in diese sonst verpönte irdische Lustbarkeit ein. Babette läßt exquisite Speisen und Getränke kommen und bereitet ein vortreffliches Mahl nach höchster französischer Kochkunst. Die anfangs misstrauischen Gäste tauen plötzlich auf, werden freundlich und menschlich zueinander und genießen die Köstlichkeiten mit Heiterkeit und Freude. Jetzt lüftet Babette auch ihr Geheimnis: Sie war einst die berühmteste Köchin von Paris. Frömmigkeit, Normen, Nächstenliebe ab 12 DVS 099 Barbara Christian Petzold, Deutschland 2012 104 Min., f., Spielfilm, FSK: 6 Der Film spielt in der DDR im Jahr 1980. Erzählt wird die Geschichte der jungen Ärztin Barbara (Nina Hoss), die aus der Berliner Charité in die Provinz strafversetzt wird, weil sie einen Ausreiseantrag gestellt hat. Sie will zu ihrem Freund in den Westen. Doch dann lernt Barbara ihren neuen Chef André Reiser kennen. Reiser wird von dem Stasi-Offizier Klaus Schütz auf Barbara angesetzt. Diese verhält sich misstrauisch und äußerst distanziert zu den Kollegen, während ihr Geliebter Jörg heimlich von der BRD aus die Flucht in den Westen vorbereitet. Bereits an ihrem ersten Arbeitstag, als Reiser sie nach Hause fährt, ahnt Barbara, dass er auf sie angesetzt wurde. Er erkundigt sich nicht nach ihrem Werdegang und kennt ihre Adresse. Auch muss Barbara in der Folge von Schütz angeordnete Hausdurchsuchungen und Ganzkörperkontrollen über sich ergehen lassen. Barbaras berufliche Fähigkeiten beeindrucken Reiser, umgekehrt gewinnt er mit der Zeit ihren Respekt und sie entdecken auch gemeinsame Interessen. Barbara plant mit Hilfe ihres Freundes aus der BRD weiter ihre Flucht aus der DDR, doch die Ereignisse überschlagen sich und sie muss schwierige Entscheidungen treffen. Am Ende bleibt sie in der DDR. Deutsche Demokratische Republik, Flüchtlinge, Gewissen, Liebe, Spielfilme Bemerkung: Deutscher Filmpreis 2012 in Silber. ab 14 DVS 318 Spielfilme Ben X Nick Balthazar, Belgien 2007 90 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 Ben ist ein Außenseiter. Jeden Tag taucht der hochintelligente Teenager in die Welt des Onlinespiels "Archlord" ab, wo er anerkannt und für seine Taten bewundert wird. Mit seiner Internetgefährtin Scarlite meistert er mühelos alle Herausforderungen. In der Realität gelingt ihm das nicht. Jeder Tag in der Schule bedeutet für den verschlossenen Jungen die Hölle. Immer wieder wird er von Mitschülern gequält und erniedrigt. Als er einen Plan fasst, um mit allem Schluss zu machen, stellt sich heraus, dass Scarlite nicht nur im Netz auf seiner Seite steht. - 9 Extras, u.a. eine Dokumentation des NDR "Spielen, spielen, spielen..." und der Animationsfilm Cocoon Child" von Sonja Rohleder. Außenseiter, Autismus, Computerspielsucht, Menschen mit Behinderung, Mobbing, Selbstmord Bemerkung: diadaktische DVD ab 14 DVS 210 Das Beste kommt zum Schluss Bob Reiner, USA 2007 97 Min., f., Spielfilm, FSK: o.A. Der reiche und arrogante Großunternehmer Edward Cole (Jack Nicholson) und der bedachte Automechaniker Carter Chambers (Morgan Freeman) teilen sich nicht nur ein gemeinsames Krankenhauszimmer, sondern auch die erschütternde Diagnose, dass sie unheilbar an Krebs erkrankt sind und nur noch wenige Monate zu leben haben. Nach anfänglicher Skepsis voreinander freunden sich die beiden gegensätzlichen Patienten an und entschließen sich rasch, sich nicht einfach mit ihrem Schicksal abzugeben. So erstellen sie eine Liste mit Vorhaben, die sie sich vor ihrem Ableben noch gerne erfüllen würden (the bucket list, wie der Film im Original auch sehr viel treffender heißt und an "to kick the bucket", also "den Löffel abgeben", angelehnt ist). Dank Coles Vermögen und mit Hilfe seines Assistenten Thomas machen sich beide trotz Widerstand von Chambers Ehefrau Virginia auf eine Reise in fremde Länder, erleben halsbrecherische Aktionen und lernen darüber hinaus auch in menschlicher Hinsicht voneinander, und dass man in bestimmten Dingen zur Einsicht kommen und wichtige Entscheidungen treffen muss, bevor man die Bühne des Lebens verlässt. Gesundheit/Krankheit, Lebensqualität/Lebensstil, Sinnfrage, Spielfilme, Sterben/Tod ab 12 DVS 204 Best Exotic Marigold Hotel John Madden, Großbritannien/USA/Indien 2012 119 Min., f., Spielfilm, FSK: 0 Nach dem Bestseller von Deborah Moggach. - Sieben englische Senioren sind mit der Perspektive, in ihrer Heimat alt zu werden, nicht glücklich. Evelyn ist seit kurzem Witwe und muss feststellen, dass ihr Mann ihr nie von seinen Schulden erzählt hat. Graham, ein angesehener Richter, geht Knall auf Fall in den Ruhestand und hat Sehnsucht, an den Ort seiner Jugend zurückzukehren. Das Ehepaar Jean und Douglas hat sein Geld in der Internet-Firma ihrer Tochter versenkt. Die bissige Muriel braucht eine günstige Hüftoperation. Die reiche Madge stellt ständig verheirateten Männern nach und mag sich die Standpauken ihrer Kinder dazu nicht mehr anhören. Und der alternde Hallodri Norman findet einfach keine Frau. So machen sich alle auf den Weg nach Indien, um ihren Lebensabend im Best Exotic 11 Marigold Hotel zu verbringen, das als luxuriöse Residenz für Senioren angepriesen wird. Doch der einst prachtvolle alte Bau ist völlig verwahrlost. Der junge Hotelmanager Sonny, der versucht, dem Erbe seines Vaters zu neuem Glanz zu verhelfen, hat eher ein Talent für lyrische Worte als für das Geschäft. Notgedrungen müssen sich die Alten mit der neuen Situation arrangieren, was jedoch nicht allen gelingt. Besonders Muriel mit ihrer wohlgepflegten Fremdenfeindlichkeit fällt es schwer, sich einzuleben. Auch Jean ist von den Zuständen total genervt und entfremdet sich immer mehr von ihrem Ehemann. Evelyn sucht sich in einem Call-Center einen Job und verdient zum ersten Mal Geld. Richter Graham begibt sich auf die Spur einer alten, verbotenen Liebe. Norman und Madge verbringen ihre Zeit in einem exklusiven Club, finden dort jedoch keine Partner. Sonny, der vergeblich einen Investor für die Renovierung des Hotels sucht, hat Liebeskummer. Am Ende wird alles gut, teils aber auch auf schmerzhafte Art. Alte Menschen, Freundschaft, Länder/Städte/Reisen ab 14 DVS 132 Die Bibel John Huston, Italien 1965 164 Min., f., Spielfilm Die Erschaffung der Welt in Cinemascope: Eva verführt Adam mit dem berühmten Apfel zum Sündenfall. Kain mordet seinen Bruder Abel, Noah entgeht auf der Arche der Sintflut, Abraham hebt das Messer, um seinen Sohn zu opfern. - John Huston gestaltet biblische Geschichten, die jeder kennt, aber noch niemand in so farbenprächtigen Bildern gesehen hat. Das Buch der Bücher als monumentales Filmerlebnis: Die ersten 22 Kapitel der Genesis als Hollywoodschinken! Weiterhin empfohlen aber bleibt das "Buch" zum Film. Bibel: Bilder aus AT ab 12 VC 687 Die Bibel: 01. Genesis - Die Schöpfung Ermanno Olmi, Deutschland/Italien 1993 90 Min., f., Spielfilm, FSK: 6 Der erste Film des Projekts ist die Natur-Mensch-Bild-Geschichte von der Erschaffung der Erde, der Vertreibung aus dem Paradies, des ersten Bruder-Mordes, der Genealogie von Adams und Evas Nachkommen bis hin zu Noach, dem Bau der Arche, der Sintflut und dem neuen Leben nach der Erdüberschwemmung sowie des neuen Bundes Gottes mit den Menschen (Gen 1-9). Der Film gibt die Schrift des Alten Testaments als Erzählung eines alten Mannes und als Bild-Erzählung aus den Augen eines Kindes wieder, die beide mit Lichtern und Tönen die Welt entdecken. Bibel: Schöpfung/Urgeschichte ab 12 DVS 057 Die Bibel: 02. Abraham Joseph Sargent, Deutschland/Italien 1993 180 Min., f., Spielfilm, FSK: 6 Der Film erzählt die Geschichte vom Aufbruch Abrahams (Richard Harris) in das versprochene Land (Gen 12), seinen Bund mit Gott und den Handel um Sodom (Gen 18). Er schildert die Opferung Isaaks (Gen 22) und die Eifersucht Saras (Barbara Hershey) auf Hagar (Carolina Rosi) wegen der Leihmutterschaft. Bibel: Erzvätergeschichten ab 12 DVS 058 12 Die Bibel: 03. Jakob Peter Hall, Deutschland/Italien/USA 1994 90 Min., f., Spielfilm, FSK: 6 In der Erzählung von den beiden Söhnen Isaaks betrügt Jakob (Matthew Modine) seinen Bruder Esau um das Erstgeburtsrecht und wird in Haran von seinem Onkel Laban selbst ausgebeutet und hintergangen. Auf der Flucht nach Haran erscheint ihm die Himmelsleiter; Jahre später kämpft er auf dem Rückweg mit seinen beiden Frauen Lea (Juliet Aubrey) und Rahel (Lara Flynn Boyle) am Fluss Jabbok mit einem Engel und wird von diesem auf den Namen Israel getauft. Zum Schluss nimmt Esau Jakob wider Erwarten mit offenen Armen auf (Gen 27-33). Bibel: Erzvätergeschichten ab 12 DVS 059 Die Bibel: 04. Josef Roger Young, Deutschland/Italien/USA 1994 180 Min., f., Spielfilm, FSK: 6 Die Geschichte von Josef und seinen Brüdern ist eine der bekanntesten und packendsten Erzählungen des Alten Testaments. Mit der Besetzung durch international bekannte Schauspieler wie Paul Mercurio, Ben Kingsley und Martin Landau vermittelt diese Folge die Leidensgeschichte, aber auch die märchenhafte Karriere Josefs am Hofe des Pharao. In Ägypten beginnt sein Aufstieg vom Sklaven Potifars zum Berater des Pharao dank seiner Fähigkeit, Träume zu deuten und der Beharrlichkeit, treu zu seinem Gott zu stehen. Dem Potifar erzählt er von seiner Kindheit, von seinen Brüdern, die ihn schließlich an ägyptische Händler verkauften. Nun treibt Hunger die Brüder zu den reichen Kornkammern Ägyptens. Die Zeit der Versöhnung ist gekommen. Bibel: Erzvätergeschichten ab 12 DVS 060 Die Bibel: 05. Moses Roger Young, Deutschland/Italien/USA 1996 177 Min., f., Spielfilm, FSK: 6 Mit bekannten Schauspielern wie Ben Kingsley, Sonja Braga und Christopher Lee wurde in der marokkanischen Wüste die Geschichte von Moses und dem Auszug des Volkes Israel verfilmt. Hauptthema des ersten Teils ist der Konflikt zwischen Moses und dem Pharao. Der Säugling Moses entkommt dem Schicksal seiner männlichen hebräischen Glaubensgenossen, die nach einem grausamen Gesetz getötet werden sollen, und wächst am Hofe des Pharao auf. Um seinen Bruder Aaron zu retten, tötet er einen ägyptischen Aufseher und muss untertauchen. Gott erscheint ihn im brennenden Dornbusch und beauftragt ihn, das Volk Israel aus der Sklaverei zu führen. Doch erst nach zehn Plagen gestattet der Pharao den Auszug der Israeliten. Die Auseinandersetzungen zwischen Moses und seinem Volk ist das Thema des zweiten Teils, der mit dem Einzug der Israeliten in das gelobte Land unter der Führung von Josua, dem von Mose bestimmten Nachfolger, endet. Bibel: Mosezeit ab 12 DVS 061 Die Bibel: 06. Samson und Delila Nicolas Roeg, Deutschland/Italien/USA 1996 180 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 Verfilmung der Geschichte um Samson, der - mit außergewöhnlich großer Kraft ausgestattet - gegen die Philister kämpft, die das Volk Israel unterdrücken. Ihre Versuche, hinter das Geheimnis seiner Stärke zu kommen, schlagen fehl, bis die Philisterin Delilah Samson Spielfilme betört und ihn mit einem Trick seiner Kraft beraubt. Seine Bitte an Gott, er möge noch für ein einziges Mal seine Stärke wiedererlangen, wird erhört: In einer letzten Kraftanstrengung reißt Samson das Königshaus der Philister mit sich in den Tod. - Im Mittelpunkt der mit renommierten Darstellern (Dennis Hopper, Diana Rigg) inszenierten Umsetzung der biblischen Parabel steht Samson als tragische Figur, dessen Volk immer wieder den Versuch unternimmt, ihn zum Anführer einer Revolte gegen die Unterdrücker zu machen. Bibel: Richter/Könige ab 14 DVS 062 Die Bibel: 07. David Robert Markowitz, Deutschland/Italien/USA 1997 170 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 Der zweiteilige Fernsehfilm beginnt mit dem Tod von Saul und Jonatan. Die Krone geht an David. Er erobert Jerusalem und bezieht den Palast. In einer Rückblende wird die Geschichte der Auseinandersetzung zwischen Saul und David erzählt. Im zweiten Teil folgt nach der politischen die häusliche Tragödie. David, der bereits mehrere Frauen besitzt, begehrt Batseba, schwängert sie und sorgt für den Tod ihres Mannes. Dafür wird David von Gott bestraft: das Kind Batsebas stirbt, und er hat mit schwersten Konflikten in der eigenen Familie zu kämpfen. Bibel: Könige ab 14 DVS 063 Die Bibel: 08. Salomon Roger Young, Deutschland/Italien 1997 171 Min., f., Spielfilm, FSK: 6 Verfilmung der Geschichte des großen Königs Salomon, dessen Weisheit sprichwörtlich geworden ist und dem das sog. Hohe Lied der Liebe zugeordnet ist. - König David (Max von Sydow) stirbt und setzt gegen die Intrigen des Heerführers Joab seinen Sohn Salomon (Ben Cross) als Nachfolger ein. Berühmt für seine Gerechtigkeit und Friedensliebe verleiht Salomon seinem Volk Glanz und Ansehen. Als der Bau des Tempels für die Bundeslade beendet ist, kommen die Menschen aus dem ganzen Land, um das Werk zu bestaunen, darunter auch die Königin von Saba (Vivica A. Fox), deren Schönheit Salomon nicht widerstehen kann. Zahlreiche Frauen aus aller Herren Länder mit den verschiedensten religiösen Kulten gehören zu Salomons prächtiger Hofhaltung. Es kommt deswegen immer wieder zu Auseinandersetzungen mit der Priesterschaft, da diese durch die fremden Religionen den alleinigen Bund Israels mit dem Herrn gefährdet sieht. Doch der alternde und melancholische König flüchtet in seine private Welt und lässt den Dingen ihren Lauf, während sein Reich zu verfallen droht. Nur der Stamm Juda bleibt seinem Sohn Rehabeam, die restlichen Stämme fallen an Jerobeam, einen seiner Ratgeber. Bibel: Richter/Könige ab 12 DVS 064 Die Bibel: 09. Esther Raffaele Mertes, Deutschland/Italien/USA 1998 94 Min., f., Spielfilm, FSK: 6 Die junge Jüdin Hadassa wird in den königlichen Harem von Susa verschleppt und tarnt sich aus Vorsicht mit dem babylonischen Namen Esther (die Verborgene). Ihre Schönheit, aber mehr noch ihr Eigensinn wecken das Interesse des Herrschers Artaxerxes (465-423 v. Chr.), der sie zu seiner Königin macht. Mit dem politischen Aufstieg des intriganten Fürsten Haman brechen wenig Spielfilme später schwere Zeiten für die jüdischen Gemeinden an. Seiner Eitelkeit ist der Stolz der Juden ein Dorn im Auge, die ihm - personifiziert in Esthers Pflegevater Mordechai eine gottgleiche Verehrung verweigern, weshalb er ihre Ausrottung beschließt und den Tag durch das "Pur", das Los, offiziell bestimmen lässt. Als Esther von der drohenden Gefahr hört, wagt sie unter Einsatz ihres Lebens einen Vorstoß beim König und deckt die mörderischen Pläne auf. Haman wird daraufhin zwar hingerichtet und Mordechai an seiner Stelle berufen, doch das öffentlich verkündete Edikt lässt sich nicht mehr revidieren. Um das Schlimmste abzuwenden, verfügt Mordechai einen weiteren Erlass, der es nun den Juden gebietet, sich gegen die Ausrottung zu wehren. Die Pogrome werden dadurch in Grenzen gehalten. Bibel: Richter/Könige; Gewalt, Frauen, Judentum ab 14 DVS 065 Die Bibel: 10. Jeremia Harry Winer, Italien/Deutschland 1998 94 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 Der junge Jeremia, Sohn eines Priesters, ist auserwählt, Gottes Prophezeiung zu verkünden: Jerusalem soll durch die Babylonier zerstört werden, wenn das Volk sich nicht auf den wahren und einzigen Gott zurückbesinnt. In Jerusalem schenkt ihm jedoch niemand Glauben. Vielmehr wird er der Gotteslästerung bezichtigt, als Verräter verfolgt und immer wieder gefangen genommen. Doch der willensstarke Jeremia hält an seiner Mission fest und gibt dafür alles auf: seine Familie und Judith, das Mädchen, das er liebt. Erst als der Krieg mit den babylonischen Feinden unausweichlich scheint, wird das Volk unsicher. Aber der König bleibt blind und Jeremias Prophezeiung bewahrheitet sich: Jerusalem geht in Flammen auf und Jeremia wird von Nebukadnezars Soldaten befreit. Bibel: Propheten/Exil ab 14 DVS 066 Die Bibel: 11. Jesus Roger Young, Deutschland/Italien/USA 1999 173 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 Die erste Verfilmung eines neutestamentlichen Stoffes innerhalb der Bibel-Reihe: Der zweiteilige Film setzt ein, als Jesus etwa 30 Jahre alt ist und spannt den Bogen bis zur Auferstehung. Jesu Geburt und Kindheit werden in Rückblenden gezeigt. Regisseur Roger Young (Josef, Moses, Salomon) orientiert sich an der Tradition des Jesusfilmgenres, versucht jedoch auch, neue Wege zu gehen: Jesus wird als Mensch gezeigt. Zu Beginn sucht er mit seinem Vater Josef Arbeit als Zimmermann. Jesus genießt aber auch das Leben. Er flirtet, tanzt auf Festen und fühlt sich wohl in der Gemeinschaft seiner Jünger, die auch seine Freunde sind. Neu ist auch, die 2000-jährige Geschichte des Christentums in die Handlung einzubeziehen. So gibt ein moderner Manager die Figur des Satans und hält dem historischen Jesus die Vergeblichkeit seines Sterbens vor: In seinem Namen werden Kreuzzüge und Hexenverbrennungen stattfinden, sein Tod kann Kriege mit unermesslichem Leid nicht verhindern. Jesus Christus, Bibel: Leben Jesu; Theologie ab 14 DVS 050 Die Bibel: 12. Paulus Roger Young, USA/Deutschland/Italien 2001 172 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 13 Freie Verfilmung der Apostelgeschichte des Lukas. - Der wohlhabende Pharisäer Saul gerät zwischen die Fronten einer erbitterten Auseinandersetzung zwischen den Vertretern der bestehenden Ordnung und den Anhängern der Lehre Jesu. Angestachelt durch seinen Freund Ruben, einen einflussreichen Priester, wird er zum schärfsten Verfolger der Nachfolger Christi. Auf dem Weg nach Damaskus stürzt Saul blind zu Boden und hört die Stimme Jesu. Doch er wird geheilt und empfängt die Aufgabe, die Nichtjuden zu bekehren. Saul, der sich zum Zeichen seiner Wandlung Paulus nennt, wird zum Anhänger Jesu. Mit derselben Kraft, mit der er zuvor den neuen Glauben bekämpft hat, streitet er nun für dessen Verbreitung. Während Ruben den Freund von einst mit seinem ganzen Zorn verfolgt, kommt es zwischen den engsten Anhängern Jesu zum Streit über die Taufe der Heiden. Doch unbeirrt verfolgt Paulus seine Aufgabe, die neue Lehre auch in Zypern und Griechenland zu verbreiten. Unterdessen gelingt es Ruben, Petrus aufzuspüren, der jedoch aus der Haft entkommen kann. Erneut macht Ruben sich an die Verfolgung Paulus, den er ausfindig macht und eine Klippe hinunterstürzt. Doch Paulus überlebt und kehrt zurück nach Jerusalem, wo er in Anlehnung an die Worte Jesu von den Nichtjuden nur die Befolgung der Gebote Gottes fordert. Sich selbst hingegen unterzieht Paulus zum Beweis seiner Gesetzestreue einer Reinigungszeremonie im Tempel, als er von Ruben verhaftet wird. Als römischer Bürger kann Paulus jedoch die Verhandlung seines Falls vor dem Kaiser durchsetzen, so dass er auf diese Weise das Christentum bis nach Rom trägt. Drei Schicksale sind eng mit dem des Paulus verknüpft: Ruben der Sadduzäer, einst sein bester Freund, wird zu seinem schärfsten Verfolger, bis ihm sein fanatischer Hass schließlich selbst zum Verderben wird. Barnabas, dem Saul einst das Leben rettete, wird zum treuen Weggefährten, der den Apostel Paulus auf seinen ersten Missionsreisen begleitet. Dina, die Geliebte und spätere Ehefrau Rubens, entscheidet sich schließlich ganz für ihren Glauben und gegen ihren Mann. Bibel: Apostelgeschichte/Paulus/Urgemeinde; Mission ab 14 DVS 067 Die Bibel: 13. Die Apokalypse Raffaele Mertes, Deutschland/Frankreich/Italien/USA 2003 90 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 Die 13. und zugleich letzte Folge der Bibel-Reihe wagt sich an einen der schwierigsten Texte der Bibel: die Offenbarung des Johannes. In eine weithin fiktive Rahmenhandlung sind die mit Hilfe von Computeranimationen realisierten Visionen des Johannes eingebettet, deren Symbolik sich direkt an den neutestamentlichen Vorgaben orientiert. - Im Mittelpunkt der Filmerzählung steht die Gemeinde von Ephesus um 90 n. Chr., z. Zt. der Christenverfolgung unter Kaiser Domitian: Johannes (Richard Harris) überlebt als einziger ein Massaker der römischen Soldaten an der Bevölkerung eines Dorfes in Kleinasien und kommt als Gefangener auf die Insel Patmos. Dort hat er seine Offenbarungen, die er niederschreibt, damit sie den Gemeinden verkündet werden können. In Patmos nimmt die junge Christin Irene Kontakt zu ihm auf. Irene liebt Valerius, der sich als Spitzel der Römer im Gefangenenlager aufhält. Am Ende scheitert ein Fluchtversuch der Gefangenen. Da taucht Quintus, der Adoptivvater von Valerius, auf und verkündet eine Amnestie, die Kaiser Nerva, der Nachfolger des verstorbenen Domitian, erlassen hat. Offenbarung/Weltgericht, Endzeit/Apokalypse, Altertum/Mittelalter ab 14 DVS 068 14 Die Biene Maja - Der Kinofilm Alex Stadermann, Deutschland 2014 85 Min., f., Aninmationsfilm, FSK: 0 Die tierischen Bewohner der Klatschmohnwiese bekommen Zuwachs: Frisch geschlüpft ist die Biene Maja. Voller Energie beginnt das Bienenmädchen die Welt zu entdecken und wirft dabei schon einmal die Regeln des Bienenstocks über den Haufen. Schließlich, so meint sie, kann die Welt nicht nur aus Honig und Arbeit bestehen. Zum Glück hat sie Freunde wie den Bienen-Jungen Willi oder den Grashüpfer Flip, die ihr zur Seite stehen. Dann aber wird das »Gelee Royale« gestohlen, das Elixier, das die Bienenkönigin am Leben hält. Die königliche Beraterin Gunilla verkündet sofort, dass die Hornissen dafür verantwortlich sind und beschuldigt außerdem die ungestüme Maja, mit den Feinden gemeinsame Sache gemacht zu haben. Ein Krieg scheint unausweichlich zu sein, doch Maja setzt alles daran, um das zu verhindern. Gemeinsam mit ihrem besten Freund Willi macht sie sich auf die Suche nach dem wahren Dieb. Freundschaft, Kindermedien ab 5 DVS 237 Die Bienenhüterin Gina Prince-Bythewood, USA 2008 110 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 1964 in South Carolina. Die 14-jährige Lily Owens lebt auf der Farm ihres gewalttätigen Vaters und hat regelmäßig Albträume vom Tod ihrer Mutter, an dem sie sich schuld fühlt. Eine Ersatzmutter findet sie in Rosaleen Daise, der schwarzen Haushaltshilfe ihres Vater. Nachdem das Wahlrecht für alle Amerikaner bestätigt ist, begleitet Lily Rosaleen in die benachbarte Stadt, in der Rosaleen sich in das Wahlregister eintragen lassen will. Lily muss allerdings mit ansehen, wie Rosaleen zusammengeschlagen und von der Polizei abgeführt und in ein Krankenhaus gebracht wird. Sie beschließt Rosaleen aus dem Krankenhaus zu befreien und gemeinsam mit ihr zu fliehen. Ziel ihrer Flucht ist der Ort Tiburon, von dem Lily vermutet, dass sie dort etwas über die Vergangenheit ihrer Mutter recherchieren kann. Allerdings weiß sie nicht genau, wie sie es anstellen soll und so landen Rosaleen und sie auf der Farm der Bienenzüchterin August. Dort findet Lily Aufnahme unter den Schwestern und die Familie, von der sie immer geträumt hat. Und sie lernt viel über Bienen, aber auch über die Liebe und schließlich über ihre eigene Herkunft und Vergangenheit. Einsamkeit, Gemeinschaft, Liebe, Rassismus, Schuld, Spielfilme ab 12 DVS 101 Bis nichts mehr bleibt Niki Stein, Deutschland 2010 90 Min., f. Fernsehfilm, FSK: 12 Mit Taxifahren will sich Frank über Wasser halten, bis er sein Architekturstudium in der Tasche hat. Die Abschlussprüfung und der hohe Erwartungsdruck seines Schwiegervaters lassen ihn immer verzweifelter werden. Als ihm sein Freund Gerd die Tür zu Scientology öffnet, greift Frank bereitwillig zu. Auf einmal wird er ernst genommen, blüht auf und überzeugt selbst seine skeptische Frau Gine von Scientology. Das Paar opfert der Organisation Zeit, Kraft und Geld. Bis Frank erkennt, dass ihm seine Tochter Sarah mehr und mehr entgleitet. Als er sich zu wehren beginnt, wird Frank von Scientology und Gine unter Druck gesetzt. Er sieht nur noch einen Ausweg: Vor Gericht will er um seine Tochter kämpfen - Spielfilme komme, was da wolle. - Nach der wahren Geschichte eines Scientology-Aussteigers Freiheit/Abhängigkeit, Manipulation, Menschenrechte, Sekten/Jugendsekten ab 14 DVS 249 Blinder Passagier (De Verstekeling) Ben van Lieshout, Niederlande 1997 90 Min., f., Spielfilm, FSK:12 Orazbaj lebt mit seinem Vater in der usbekischen Republik Karakalpakstan. Baumwollplantagen und Industrieanlagen haben die Landschaft zerstört. In der Wüste, durch die Orazbaj mit seinem vorsintflutlichen Motorrad kurvt, lag einst der Aralsee. Orazbajs Vater ist Fischer, dem der ausgetrocknete See die Lebensgrundlage entzogen hat. Doch der alte Mann trotzt dem Schicksal. Obwohl sein Kahn inmitten öder Sanddünen verrottet, bringt ihn kein vernünftiger Einwand davon ab, sein Schiff weiterhin funktionsbereit zu halten. Orazbaj erträgt diese Absurdität nicht länger. Nur mit einem Foto von der Skyline Manhattans ausgerüstet, schifft er sich als blinder Passagier ein. Statt in Amerika landet er in Rotterdam und findet bei der Familie eines Seemanns Unterschlupf. Die Ehe des Seemanns ist in der Krise, und so wird Orazbaj für Maarten, den kleinen Sohn, zum zweiten Vater. Eine kurze Zeit stillen Glücks beginnt, als Katharina, Maartens Mutter, Orazbaj in ihr Bett ruft. Wenig später taucht ihr Mann auf. Ein Hinweis bei der Ausländerpolizei genügt und Orazbaj wird nach Usbekistan ausgewiesen. Als der kleine Maarten einige Wochen danach am Telefon erfährt, dass die Wasser des Aralsees noch immer nicht zurückgekehrt sind, öffnet er alle Wasserhähne, die er in der Wohnung finden kann. Flüchtlinge, Hoffnung, Spielfilme, Umwelt Bemerkung: Originalfassung mit deutschen Untertiteln. John Templeton-Filmpreis der evangelischen Kirche 1997. Preis der Ökumenischen Jury Mannheim-Heidelberg 1997 ab 16 DVS 244 Die Blindgänger Bernd Sahling, Deutschland 2003 87 Min., f., Spielfilm, FSK: o. A. Marie und Inga, beide 13 Jahre, sind seit langem beste Freundinnen. Wie alle Mädchen ihres Alters haben sie die üblichen Probleme: Jungs, Aussehen, Lehrer. Nur in einer Beziehung unterscheiden sie sich von den anderen: Marie und Inga sind blind. Sie leben im Internat einer Schule für Sehbehinderte mit erweiterter Musikausbildung. Beide lieben die Musik, mit der sie gewissermaßen die Welt "sehen". Gern würden sie in einer Band spielen, doch schon bei der ersten Bewerbung gibt's eine Abfuhr: "sehr begabt, aber nicht medientauglich". Dann eben nicht, denkt Marie. Alles bleibt beim Alten. Bis sie Herbert begegnet, einem jungen Russlanddeutschen. Der möchte zurück in seine Heimat Kasachstan. Doch dafür braucht er Geld, viel Geld. Marie beschließt, ihm zu helfen. Heimlich versteckt sie den Jungen im Internat. Das bringt ihre Freundin Inga auf die Idee: Wir gründen eine eigene Band und spielen in der Stadt. Nun müssen sie raus aus dem Internat und hinein ins Leben. Die anfängliche Freude hält nicht lange an, denn Herberts Clique klaut ihnen die Einnahmen. Aber die beiden lassen sich nicht entmutigen. Mit einem nachts heimlich und trickreich aufgezeichneten Musikvideo gewinnen sie tatsächlich den ersten Preis bei einem Fernsehwettbewerb. Mit dem Geld kann Herbert zurück in seine Heimat - und muss sich von Marie verabschieden. Spielfilme Behinderte Menschen, Freundschaft, Solidarität, Musik, Kommunikation Bemerkung: Deutscher Filmpreis 2004 für den besten Kinder- und Jugendfilm. ab 8 Jahre DVS 088 Blöde Mütze Johannes Schmid, Deutschland 2006 91 Min., f., Spielfilm, FSK: 6 Das Leben kann verdammt kompliziert sein. Vor allem, wenn man mitten im Schuljahr umziehen muss. Trotzdem hätte der zwölfjährige Martin nicht gedacht, dass plötzlich soviel mit ihm passiert. Die Baseballkappe, die ihm sein Vater mal geschenkt hat, bietet einen guten Schutz. Er trägt sie fast immer. Oliver aus der neuen Klasse nennt ihn sofort nur noch "Blöde Mütze". Nicht ganz ohne Grund, denn Martin hat ihn beim Klauen erwischt und aus Versehen verpetzt. Klar, dass Oliver da sauer auf ihn ist. Eigentlich denkt Martin aber vom ersten Tag an vor allem an Silke. Die merkt das und freut sich darüber, aber sie mag auch Oliver. Da beginnt Martin, von dem seine Mutter gerne sagt, er sei eher der "stille Typ", zu kämpfen: um Silke, gegen Oliver - und schließlich um seine Freundschaft zu beiden. -- Extras: Ausschnitte aus dem Kindercasting, Bildergalerie, Filmmusik. Freundschaft, Kinder Bemerkung: Extras: Ausschnitte aus dem Kindercasting, Bildergalerie, Filmmusik. ab 10 DVS 200 Blueprint Rolf Schübel, Deutschland 2003 110 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 Nach dem Roman "Blaupause" von Charlotte Kerner. Die begabte Komponistin Iris Sellin ist unheilbar krank. Damit ihr Talent nicht mit ihr verschwindet, lässt sie sich klonen. Somit sind sie und ihre Tochter Siri (beide gespielt von Franka Potente) gleichzeitig Mutter und Kind sowie eineiige, zeitversetzte Zwillinge. Siri zerbricht als Kopie ihrer Mutter beinahe an diesem vorbestimmten Leben und zieht sich als Fotografin in die Einsamkeit der kanadischen Wälder zurück. Die Begegnung mit einem jungen Architekten, der nichts über sie weiß, für den sie also "ein Original" ist, bewirkt, dass sie sich ein wenig öffnet. Da erhält sie Nachrichten über den sich verschlechternden Gesundheitszustand ihrer Mutter. In Rückblenden erzählt der Film von der unbändig ehrgeizigen Mutter, die ihrem Kind alles ermöglicht - nur kein selbstbestimmtes Leben. Klonen, Biogenetik, Ethik Bemerkung: Die DVD enthält umfangreiches Zusatzmaterial zum Ausdrucken. (Unterrichtsvorschläge, Arbeitsmaterialien usw.) ab 12 DVS 083 Bonhoeffer - Die letzte Stufe Erik Till, Deutschland/USA/Kanada 1999 90 Min., f., Spielfilm, FSK: o. A. Deutschland kurz vor Beginn des Zweiten Weltkriegs: Der Pastor Dietrich Bonhoeffer (Ulrich Tukur) sieht den offensichtlichen Kniefall der christlichen Kirche vor dem Nazi-Regime mit großer Sorge. Nachdem ein Treffen mit Anhängern der Bekennenden Kirche von der Gestapo gesprengt wird, darf er nicht mehr predigen und publizieren. Von den November-Pogromen, die seine schlimmsten Befürchtungen bestätigen, erfährt er in den USA. In Amerika in Sicherheit zu bleiben, erscheint ihm jedoch als Verrat an der christlichen Idee und so kehrt er in seine Heimat zurück. Sein Schwager Hans von 15 Dohnanyi überzeugt ihn, als Kurier für die Widerstandsgruppe innerhalb der deutschen Spionageabwehr zu arbeiten. Das Ringen zwischen christlichen Idealen und praktischer Notwendigkeit lässt Bonhoeffer zu der Erkenntnis kommen, dass es moralisch verwerflicher sei, böse zu sein, als Böses zu tun. Das erste misslungene Attentat auf Hitler führt zu einer Verhaftungswelle der Gestapo, der auch Bonhoeffer zum Opfer fällt. Sein einziger Kontakt zur Außenwelt ist seine Verlobte Maria, die ihn im Gefängnis besuchen darf. Als der Gestapo nach dem Scheitern des Attentats auf Hitler am 20. Juli 1944 geheime Dokumente der Abwehr in die Hände fallen, verstärken sich die Repressionen gegen Bonhoeffer. Maria unternimmt einen letzten verzweifelten Versuch, ihren Verlobten zu befreien. Doch der lehnt es ab zu fliehen. Bonhoeffer wird in das Konzentrationslager Flossenbürg verlegt und hingerichtet. Lebensbilder, Widerstand Bemerkung: Die DVD enthält neben der deutschen auch eine englische Sprachfassung, eine Einteilung in 14 Kapitel, 24 dokumentarische Bilder und Grafiken, 20 Tondokumente mit Zeitzeugen, 12 Ausschnitte aus weiteren Filmen zur Thematik, Fragen und Antworten, Unterrichtsvorschläge und Arbeitspapiere. ab 14 DVS 019 Broken Silence Wolfgang Panzer, Schweiz 1996 110 Min., f., Spielfilm, FSK: 6 Fried Adelphi, ein seit 25 Jahren dem Schweigen und der Meditation verpflichteter Kartäusermönch, ist von seinen Mitbrüdern mit einer außergewöhnlichen Aufgabe betraut worden: Er muss nach Indonesien, um den Pachtvertrag für sein Kloster in der Schweiz zu verlängern. Im Flugzeug nach Jakarta wird Fried von panischer Flugangst befallen. Bei der ersten Zwischenlandung in Neu Delhi steigt er aus. Dort entdeckt er, dass er seine Brieftasche verloren hat. Diese war ihm im Flugzeug zu Boden gefallen, und Ashaela, eine junge, witzig-freche Sitznachbarin, hat sie heimlich an sich genommen. Im Flughafen trifft Fried zufällig wieder mit ihr zusammen. Ihr schlechtes Gewissen treibt sie dazu, sich dieses weltfremden Eremiten anzunehmen. Fried ist von Ashaelas humorvollem, bisweilen provokativ-direktem Umgang fasziniert. Da Fried nicht fliegen kann, führt sie ihn auf abenteuerlichem Weg per Rikscha, Auto, Bus, Zug und Schiff durch halb Asien. Zaghaft entwickelt sich eine freundschaftliche Beziehung zwischen ihnen, und Fried erfährt, dass Ashaela infolge einer vererbten Herzkrankheit am Ende ihres kurzen Lebens angekommen ist. In immer intensiveren Gesprächen erweisen sich die beiden als Wesensverwandte auf der Suche nach einem Sinn in ihrem Dasein, nach Klarheit und Ruhe. Sinnfrage, Schuld, Lebensqualität, Identität, Glaube, Buße, Kommunitäten, Mönchtum/Ordensleben ab 16 DVS 124 Die Bücherdiebin Brian Percival, USA 2013 127 Min., f., Spielfilm, FSK: 6 Liesel Meminger, 11 Jahre, ist 1938 wenige Monate vor Beginn des Zweiten Weltkriegs auf dem Weg zu einer deutschen Adoptivfamilie, bei der die beiden Geschwister unterkommen sollen. Doch ihr Bruder überlebt die Reise nicht und Liesel ist nun ganz allein bei den fremden Erwachsenen, die sie Mama und Papa nennen soll. Die neue Mutter Rosa ist streng und mürrisch, der Vater Hans dagegen ist ein liebenswerter Mensch, der Liesel das 16 Lesen beibringt und ihr damit den Zugang zur Magie der Wörter und Geschichten bereitet. Als der Krieg ausbricht, verstecken Rosa und Hans den jungen jüdischen Mann Max. Auch Max liest gern und glaubt an die Kraft der Worte. Die beiden werden Freunde - doch irgendwann wird die Lage zu gefährlich und Max muss gehen. Der Erzähler, der die Zuschauer durch die Geschichte führt, ist der Tod. -- Verfilmung der Romanvorlage von Markus Zusak. Familie, Freundschaft, Krieg, Literaturverfilmung ab 12 DVS 398 Carlitos großer Traum Jesús del Cerro, Spanien 2008 100 Min., f., Spielfilm, FSK 0 Carlitos lebt in einem Heim und hat zwei große Ziele: Er will von einer liebevollen Familie adoptiert und ein großer Fußballstar werden. Don Hipolito, der Direktor des Waisenhauses, ist leider mehr am Geld von potentiellen Adoptiveltern als am Wohl seiner Schützlinge interessiert. Doch Carlitos hat Freunde, auf die er sich verlassen kann: den Sportlehrer Diego, Maite, die Ernährungsberaterin und Zecke, Flocke und Erdbirne aus der Bande der „Feinde Hipolitos“. Gemeinsam versuchen sie, Carlitos bei den Auswahltests des spanischen Jugend-Nationalteams unterzubringen. Nach zahlreichen Turbulenzen wird Carlitos am Ende mit der Jugendmannschaft Europameister und findet eine Familie. Freundschaft, Sport, Träume/Wünsche/Utopien, Unterhaltung ab 8 DVS 396 Chicken Run Nick Park / Peter Lord, Großbritannien/USA 2000 81 Min., f., Trickfilm, FSK: 6 Die Hühner Ginger, Bunty, Babs und Mac sind fest entschlossen, ihrem Schicksal als Geflügelpastete oder Brathendl zu entgehen und träumen von einer grünen Welt jenseits ihrer eingezäunten Eierfarm. Doch so einfach ist das nicht, in die Freiheit zu gelangen: Die böse Mrs. Tweedy und ihr dümmlicher Ehemann ertappen sie bei all ihren irrwitzigen und noch so ausgeklügelten Fluchtversuchen. Als der amerikanische Zirkushahn Rocky auf der Hühnerfarm bruchlandet, sieht Ginger endlich den rettenden Ausweg: sie und die anderen Hühner werden die Farm einfach fliegend verlassen und Rocky muss ihnen dabei helfen. Zusammen wollen sie beweisen, dass sie keine dummen Hühner sind und planen einen spektakulären und äußerst gewagten Ausbruch. Diktaturen, Freiheit, Befreiung, Unterhaltung Bemerkung: Die DVD umfasst neben der üblichen Gliederung in Kapitel auch die englische Fassung, deutsche und englische Untertitel und einen Audiokommentar. Eine weitere Spezial-Disc mit Hintergrundinformationen, Biografien und einem Chicken-Run-Quiz liegt bei. ab 10 DVS 012 Comedian Harmonists Joseph Vilsmaier, Deutschland 1997 124 Min., f., Spielfilm, FSK: 6 Berlin 1927: Der jüdische Schauspieler Harry Frommermann ist arbeitslos. Auf der Suche nach einem Ausweg hat er die Idee, nach amerikanischem Vorbild ein Gesangs-Ensemble auf die Beine zu stellen. Per Anzeige sucht er nach geeigneten Sängern, die sich auch bald einfinden. Darunter ist der blonde Robert Biberti, der sich als genialer Manager der Gruppe erweist. Als oberster Grundsatz gilt: Der Einzelne hat nur in der Gruppe Spielfilme Geltung, denn nur als Gruppe haben sie eine Chance. Nach einem ersten Reinfall gelangen sie jedoch bald unter dem Namen "Comedian Harmonists" zu großem Erfolg. Dieser wird während ihrer Tournee quer durch Europa schrittweise kontrastiert mit den düsteren Entwicklungen in Deutschland. Drei Mitglieder der Gruppe sind Juden. 1933 erfolgen die ersten Übergriffe der Nazis auf jüdische Bürger. Robert und Harry müssen schließlich vor der Reichsmusikkammer erscheinen. Anfangs nehmen sie die antisemitischen Aktionen nicht ernst. Als jedoch die schützende Hand eines begeisterten Fans und gleichzeitig überzeugten Antisemiten, des fränkischen Gauleiters Julius Streicher, sich abwendet, ist das Ende der Gruppe vorgezeichnet. Sie erhält Berufsverbot und die drei jüdischen Mitglieder können Deutschland gerade noch im letzten Augenblick verlassen. Nationalsozialismus, Musik, Geschichte, Judenverfolgung Bemerkung: Neben dem Hauptfilm umfasst die DVD Insider-Infos, eine 24-minütige Dokumentation, ein 15-minütiges Porträt des Darstellers Ben Becker, den Original-Trailer sowie direkten Zugriff auf 20 Kapitel des Films. ab 14 DVS 003 Die Croods Christopher Sanders, Kirk De Micco, USA 2013 95 Min., f., Animationsfilm, FSK: 0 Die Croods sind die letzten Überlebenden der prähistorischen Ära. Als ihre vertraute Höhle zerstört wird, machen sich Stammesoberhaupt Grug und seine Familie auf die abenteuerliche Suche nach einem neuen Zuhause und entdecken dabei eine neue, fantastische Welt. Auf ihrer Reise begegnen sie auch dem jungen Nomaden Guy, der sich prompt in Grugs eigensinnige Tochter Eep verliebt. Mit der Zeit überwinden die Croods ihre Ängste vor der Außenwelt und merken schließlich, dass sie alles haben, was man zum Überleben braucht: einander. Familie, Gemeinschaft, Unterhaltung, Zusammenhalt ab 6 DVS 260 Dallas Buyers Club Jean-Marc Vallée, USA 2013 117 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 Dallas, 1985: Der Cowboy Ron Woodroof führt ein exzessives Leben auf der Überholspur. Rodeos, Alkohol, Koks und Frauen bestimmen seinen Alltag. Als er wegen eines Arbeitsunfalls im Krankenhaus landet, eröffnet ihm der Arzt nach einer Routineuntersuchung, dass er HIV-positiv ist und nur noch 30 Tage zu leben hat. Da die gängigen Behandlungsmethoden keine Aussicht auf Besserung versprechen, sieht sich Ron in Mexiko um und entdeckt Vitaminpräparate, die in die USA nicht eingeführt werden dürfen. Bald schon betreibt er einen lukrativen illegalen Handel und verkauft die Mittel mit Hilfe des transsexuellen Rayon an andere Aidskranke. Doch das ruft die Gesundheitsbehörde auf den Plan. Ron beschließt, sich gegen das System zu stellen und nicht nur für das Recht der Kranken, sondern für das Leben zu kämpfen. Aids, Gesundheit/Krankheit, Medizin, Wirtschaft ab 16 DVS 372 Dein Weg Emilio Estevez, USA/Spanien 2010 123 Min., f., Spielfilm, FSK: 0 Die letzte Begegnung von Tom Avery und seinem Sohn Daniel endete, wie so oft, im Streit. Tom, der nach dem Tod seiner Frau vor allem für seinen Beruf als Augenarzt und sein Golfspiel mit Freunden lebte, steht auf dem Spielfilme Standpunkt, dass ein gut durchstrukturiertes Leben in materiellem Wohlstand die größtmögliche Zufriedenheit bedeutet. Sein Sohn dagegen fand, dass das Leben mehr zu bieten hat und deshalb verzichtete er auf eine Karriere und reiste stattdessen durch die Welt. Als Tom die Nachricht ereilt, dass Daniel auf dem Jakobsweg in Spanien tödlich verunglückt ist, nimmt er das nächste Flugzeug, um die Urne mit Daniels Asche nach Hause zu holen. Doch dann beschließt er, den Weg seines Sohnes mit der Urne im Gepäck zu Ende zu gehen. Ein Weg, auf dem er anderen notorischen Einzelgängern begegnet, erstaunlich neue Erkenntnisse gewinnt und immer mehr versteht, was sein Sohn damals meinte, als er ihm vorwarf, das Leben zu verschenken. Pilgern, Sinnfrage ab 14 DVS 329 Delphin-Sommer Jobst Oetzmann, Deutschland 2004 85 Min., f., Spielfilm Die 16-jährige Nathalie zieht mit ihrer Familie nach Berlin. Ihr Adoptivvater tritt dort als Rechtsvertreter der "Kirche des Herrn" eine neue Stelle an. In der Schule fällt Nathalie durch ihre unmoderne Erscheinung auf. Je mehr sich Nathalie gegen die strengen Regeln der Sekte und damit gegen ihre Eltern stellt, desto mehr entwickelt sich ihr bislang wohlbehütetes Leben in einen Albtraum. Als ihre verzweifelte Freundin Selbstmord begeht, liegt Nathalies einst heile Welt endgültig in Trümmern. Unterstützt von Gabriel, der sich in sie verliebt hat, und ihrem leiblichen Vater, versucht sie, der Sekte zu entfliehen. Literaturverfilmung, Manipulation, Sekten/Jugendsekten ab 14 DVS 226 Deutschlandspiel Hans-Christoph Blumenberg, Deutschland 2000 178 Min., f., Dokumentar-Spiel, FSK: o.A. Das zweiteilige Dokudrama zeigt die Monate zwischen dem 7. Oktober 1989 und dem 3. Oktober 1990: In Berlin fiel die Mauer, die DDR verabschiedete sich von der Weltbühne, die beiden deutschen Staaten wurden vereint. "Deutschlandspiel" rekonstruiert die Geschichte hinter der Geschichte, zeigt Konflikte, Diskussionen und Intrigen, die damals nicht bekannt werden durften. Prominent besetzte Spielszenen wechseln mit bewegenden Archivaufnahmen und teilweise verblüffenden Zeitzeugen-Statements. Offen äußern sich Entscheidungsträger von damals wie George Bush, Helmut Kohl, Hans-Dietrich Genscher und viele andere. Deutsche Demokratische Republik, Deutschland, Zeitgeschichte ab 14 DVS 217 Die Farben des Paradieses (Rang-e khoda) Majid Majidi, Iran 1999 89 Min., f., Spielfilm, FSK: 6 Mohammad ist blind und geht in die Blindenschule fernab von seinem Heimatdorf. Nur in den Ferien wird er bei seiner Familie sein, seiner Schwester, der Großmutter und dem Vater. Mohammads Mutter lebt nicht mehr. Die Ferien beginnen und ein aufgeregtes Treiben füllt den Schulhof. Die Kinder werden nach und nach von den Eltern abgeholt. Zuletzt bleibt Mohammad übrig. Allein muss er auf seinen Vater warten. Als der Vater kommt, merkt man schnell, dass für Mohammad in seinem Leben eigentlich kein Platz ist. Am liebsten würde er den Jungen während der Ferien in der Schule lassen. Aber das geht nicht und so beginnt ein beschwerlicher Weg in das Heimatdorf. Während sich die Großmutter und die 17 Schwester freuen, dass Mohammad zu Hause ist, überlegt der Vater, wie er ihn anderweitig unterbringen kann. Er möchte wieder heiraten und ein blinder Sohn ist da im Wege. Die Scham des Vaters führt zu einer schrecklichen Katastrophe. Als er Mohammad vom Zimmermann abholt und nach Hause nehmen will und sie dabei eine Brücke überqueren, stürzt diese ein und Mohammad in den Fluss. Nach einem Zögern springt der Vater nach, kann seinen Sohn im Wasser nicht finden, gerät selbst in die Strömung und wird bewusstlos an den Strand gespült. Er wacht auf und findet den reglosen Körper seines Sohnes. Jetzt endlich nimmt er Mohammad zärtlich in den Arm. Nachdem der Vater das Geräusch eines Vogels hört, kommt Mohammad zu sich. "Die Farben des Paradieses" kann Mohammad nicht sehen aber er kann sie spüren - mit Händen, Füßen, Ohren, Nase, Mund. Armut/Reichtum, Behinderte Menschen, Dritte Welt 02: Asien, Dritte Welt 07: Kinder, Kinder, Kindermedien, Spielfilme Bemerkung: Auf der DVD befindet sich auch eine Hörfilmfassung für Blinde. ab 10 DVS 202 Die Legende vom Weihnachtsstern Nils Gaup, Norwegen 2012 74 Min., f., Spielfilm, FSK: 0 Nach einem norwegischen Märchen. Zehn Jahre sind ins Land gegangen, seit die kleine Prinzessin Goldhaar verschwunden ist; zehn Jahre, seit die Königin vor Kummer starb und der König den Weihnachtsstern verfluchte, der seitdem ebenfalls nicht mehr zu sehen ist. Zehn Jahre blieben dem König, den Stern wiederzufinden und so seinen eigenen Fluch aufzuheben und seine Tochter wiederzugewinnen - nun sind die letzten Tage vor dem zehnten Weihnachtsfest angebrochen, die Zeit wird knapp. Seine letzte Hoffnung setzt er in das mutige Waisenkind Sonja. Advent/Weihnachten, Literaturverfilmung, Märchen/Legenden, Unterhaltung ab 8 DVS 389 Disneys Eine Weihnachtsgeschichte Robert Zemeckis, USA 2009 96 Min., f., Spielfilm, FSK 12 Wie jeden Tag zeigt sich Ebenezer Scrooge (Jim Carrey) auch am Heiligen Abend als Geizhals und Misanthrop – ob er nun seinen getreuen Buchhalter anblafft oder seinen gut gelaunten Neffen. Wenig später begegnet er dem Geist seines verstorbenen Geschäftspartners Joseph Marley (Gary Oldman), der im Jenseits den Preis für seine Herzlosigkeit bezahlt. Marley, der Scrooge ein ähnliches Schicksal ersparen möchte, erzählt ihm, dass er von drei Geistern Besuch bekommen wird. Und in der Tat: Die Geister der vergangenen, gegenwärtigen und künftigen Weihnacht entführen den alten Scrooge auf eine Reise, die ihm letztendlich die Augen öffnen soll. Dabei wird er mit Wahrheiten konfrontiert, die er am liebsten verleugnen möchte, doch er muss sein Herz öffnen und seinen jahrelangen Groll ablegen, bevor es zu spät ist. Advent/Weihnachten, Literaturverfilmung, Spielfilme ab 12 DVS 374 Die drei Räuber Hayo Freitag, Deutschland 2007 75 Min., f., Animationsfilm, FSK: o.A. Mutterseelenallein fährt die kleine Tiffany durch einen dunklen Wald. Die Kutsche soll sie in das Kinderhaus 18 ihrer bösen Tante bringen, wo sie fortan leben muss. Da überfallen sie drei schwarz gekleidete Räuber. Die schrecklichen Herren des Waldes wollen sie ausrauben. Doch die furchtlose Tiffany ist entzückt - sie sieht ihre Chance, der ungeliebten Tante zu entkommen. Trickreich gelingt es ihr, sich von den gar nicht so Furcht erregenden Gestalten entführen zu lassen. Von nun an bringt sie deren Räuberleben gehörig durcheinander. Einsamkeit, Freundschaft, Kindermedien, Literaturverfilmung, Märchen; Nächstenliebe, Unterhaltung ab 5 DVS 193 Dreiviertelmond Christian Zübert, Deutschland 2011 94 Min. f., Spielfilm, FSK: 6 Der Schock sitzt tief bei Hartmut Machowiak (Elmar Wepper), als ihm seine Frau nach 30 Ehejahren unterbreitet, dass sie sich scheiden lässt. Plötzlich muss der penible, überkorrekte und meist missgelaunte Taxifahrer, der nichts so sehr hasst wie Veränderungen, sein Leben neu ordnen. Da ist es wenig zuträglich, als eines Tages die sechsjährige Hayat, die kein Wort Deutsch spricht, allein in seinem Taxi auftaucht und nicht mehr von seiner Seite weicht. Notgedrungen nimmt Mackowiak die Kleine bei sich auf und macht sich auf die Suche nach ihrer Mutter. Er erfährt vom Verhältnis seiner Frau und spioniert ihr nach, begleitet von Hayat, mit der er sich langsam anfreundet. Ehe/Partnerschaft, Freundschaft, Identität/Entfremdung, Kommunitäten Bemerkung: Sprache: Deutsch, Türkisch; ab 14 DVS 309 Effi Briest Wolfgang Luderer, DDR 1968-70 125 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 Nach dem gleichnamigen Roman von Theodor Fontane. Schon mit 17 Jahren wird Effi Briest (Angelika Domröse) aus ihrer Jungmädchenwelt herausgerissen, als der wesentlich ältere preußische Landrat von Instetten um ihre Hand anhält und sie heiratet. Effi ist von Instetten zugeneigt und wird bald Mutter. Im Innern ist sie jedoch in der sie umgebenden langweiligen Welt von Honoratioren unglücklich. Sie beginnt eines Tages ein Verhältnis mit einem Major, das durch den beruflichen Wechsel ihres Mannes nach Berlin ein Ende findet. Jahre später findet von Instetten durch Zufall die Liebesbriefe des Majors, fordert ihn zum Duell auf und tötet ihn. Die rigiden engen gesellschaftlichen Regeln verbieten Effi den Kontakt zu ihrer Tochter und sogar zu ihren Eltern. Effi verkraftet diese Erlebnisse nicht und stirbt wenige Zeit später. Normen, Gesellschaft, Frauen Bemerkung: Die DVD enthält neben dem Spielfilm eine Einteilung in 16 Kapitel, methodische Tipps und Unterrichtsvorschläge, Info.- und Arbeitsblätter. ab 14 DVS 052 Ein Jahr nach Morgen Aelrun Groette, Deutschland 2012 90 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 Die 16-jährige Luca hat mit dem Jagdgewehr ihres Vaters zwei Menschen erschossen. Ein Jahr nach der Tat steht sie vor Gericht. Ihre Mutter hadert mit sich selbst und ihrer Rolle als Mutter. Lucas ehemaliger Freund Julius ist wütend auf Luca, seinen Vater und die Schule. Es ist allgemein die Welt der Erwachsenen, die die Jugendlichen nach seiner Ansicht zum Hass treiben. Die Familie der erschossenen Lehrerin Anna Nagel kämpft Spielfilme zur gleichen Zeit mit ihrer Trauer. Sie kommt nur schwer über den Verlust hinweg. Gewalt/Gewaltlosigkeit, Konflikte, Normen, Schuld ab 14 DVS 368 Ein Sommer in der Provence Rose Bosch, Frankreich 2014 100 Min., f., Spielfilm, FSK: 6 Da sich ihre Eltern getrennt haben, müssen Léa, Adrien und ihr kleiner gehörloser Bruder Théo den Sommer beim grantigen Großvater in der Provence verbringen - weit weg vom lebendigen Paris. Während die Großmutter sie liebevoll umsorgt, meckert der Alte stündig an ihnen herum, hält sie für unerzogene Störenfriede. Nur langsam nähern sich die Generationen einander an und finden schließlich als Familie zusammen. Familie, Generationen ab 12 DVS 213 En Garde Ayse Polat, Deutschland 2004 94 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 Alice ist 16, als sie von ihrer Mutter in ein katholisches Mädchenheim abgeschoben wird. Wie apathisch erträgt sie dort die Schikanen ihrer Zimmergenossinnen. Ihr hypersensibles Gehör ist symptomatisch für ihren Rückzug nach innen: Alice nimmt Geräusche bedrohlich laut wahr. Nur das kurdische Mädchen Berivan, das auf den positiven Bescheid seines Asylantrags wartet, wirbt um das Vertrauen des schweigsamen Mädchens. Als sich beide für einen Fechtkurs anmelden, spiegeln ihre ersten ungelenken Schritte in dem eleganten Kampfsport auch ihre Beziehung wieder, die zwischen Angriff und Verteidigung, Zuneigung und gekränktem Stolz wechselt. Trotz aller Gegensätzlichkeit freunden sich die beiden an, doch wächst auch die Angst vor Verlust. Als Berivan sich in Ilir verliebt, fühlt sich Alice ausgegrenzt. Sie reagiert mit Drohungen und Aggressionen, bis die Situation schließlich eskaliert. Bei einer heftigen Auseinandersetzung stürzt die Heimleiterin Schwester Clara und verletzt sich tödlich. Alice wird in ein anderes Heim verlegt. Außenseiter, Identität, Jugend, Freundschaft, Heimerziehung ab 14 DVS 106 Das Ende ist mein Anfang Ulrich Limmer, Falco Terzani, Deutschland 2010 101 Min., f., Spielfilm, FSK: 6 Journalist und Buchautor Tiziano Terzani ruft seinen Sohn aus New York zu sich, um ihm von seiner Kindheit und Jugend zu erzählen, von seiner Tätigkeit als Asienkorrespondent und der Reise zu sich selbst aufgrund einer Krebserkrankung, die ihn in die Einsamkeit des Himalaja und einen Kosmos spiritueller Erfahrungen führte. In langen und sehr emotionalen Vater-Sohn-Gesprächen festigt sich die Bindung, werden alte Spannungen aufgelöst, Tabu- Themen wie die Auseinandersetzung mit dem Tod angegangen. Einfühlsame Adaption der Lebenserinnerungen des Spiegel-Korrespondenten Tiziano Terzani mit Bruno Ganz, der sich auf das "letzte große Abenteuer" Tod vorbereitet. Sinnfrage, Spielfilme, Sterben/Tod ab 14 DVS 142 Spielfilme Die Entführung aus dem Serail Janos Darvas, BRD 1998 150 Min., f., Opern-Inszenierung, FSK: o. A. Der junge Spanier Belmonte ist seiner von Seeräubern entführten und an den Bassa Selim verkauften Braut Constanze nachgereist, um sie aus dem Serail, also dem Harem, zu entführen. Constanzes Zofe Blondchen treibt den sie umwerbenden Osmin zur Verzweiflung. Der Bassa bedroht Constanze, falls sie ihn nicht erhören würde. Von Belmontes Diener Pedrillo erfahren die beiden Frauen, dass Ersterer zu ihrer heimlichen Rettung gekommen ist. Pedrillo betäubt Osmin mit Wein und die Paare Constanze / Belmonte und Blondchen / Pedrillo geben in einem heiteren Quartett ihrer Liebe Ausdruck. Als das Zeichen zur Flucht gegeben wird, ertappt der inzwischen wieder ernüchterte Osmin Pedrillo und Blondchen und bringt sie vor Bassa. Es stellt sich heraus, dass Belmonte Sohn eines Mannes ist, der ihn befeindet hat. Alles scheint verloren, doch der Bassa verzeiht und lässt alle vier in ihre Heimat zurückkehren. Diese Inszenierung der Staatsoper Stuttgart wurde von der Musik-Kritik als "Aufführung des Jahres 1998" in der Fachzeitschrift "Opernwelt" gefeiert. Die ungewöhnliche Produktion von Hans Neuenfels spielt mit den Formen des Musik-Theaters, basierend auf Mozarts Idee eines "deutschen Singspiels". Musik ab 12 DVS 038 Erde und Asche ("Terre et cendres") (OmU) Atiq Rahimi, Afghanistan, Frankreich, 2004 99 Min., f., Spielfilm, FSK: LEHR Ein alter Mann, Dastaguir, und sein fünfjähriger Enkel, Yassin, warten an einer staubigen Kreuzung irgendwo in der menschenleeren Weite Afghanistans auf eine Mitfahrgelegenheit. Hinter ihnen liegt das Grauen, die Bombardierung ihres Dorfes, bei der die übrige Familie ums Leben kam mit Ausnahme des Vaters, der nicht im Dorf war, weil er im Kohlebergbau arbeitet. Ihn wollen Großvater und Enkel jetzt in der Mine besuchen, um ihm die Todesnachricht zu überbringen. Aber heute, so erfahren sie, wird kein Laster mehr kommen. Dies ist Dastaguir auch nicht ganz unrecht. Sein Ehrgefühl sagt ihm, dass es für einen Afghanen leichter sei, selbst zu sterben, als den Tod seiner unmittelbaren Angehörigen ertragen zu müssen. So sorgt sich Dastaguir, sein Sohn werde sich rächen wollen und so auch in den Kreislauf der Gewalt geraten, der in diesem vom Krieg geschlagenen Land kein Ende nehmen will. Entweder Du hast das Messer in der Hand oder an der Kehle, so formuliert ein festgenommener Soldat, der mit seinen Bewachern zu den Wartenden stößt, dieses Dilemma. Der Gefangene, der an der Kreuzung einem anderen Trupp von Soldaten übergeben wird, hat seinen Offizier getötet als dieser einen Angriff auf sein Heimatdorf befohlen hatte. Im Verlauf des weiteren Wartens wird Dastaguir auch vom Händler und dem Wächter erfahren, wie der Krieg sie aus der Bahn geworfen und an diesen verlassenen Ort gespült hat. Im bewegenden Schicksal einer Familie werden die Schrecken des Krieges beschworen, aber auch zuweilen mit einem sehr grimmigem Humor die Solidarität und der Überlebenswille der Opfer. Dritte Welt 02: Asien, Dritte Welt 04: Allgemeines/Gesamtdarstellungen, Dritte Welt 08: Pol. Verhältnisse/Unterdrücklung/Befreiunngsbewegungen, Krieg, Sterben/Tod Bemerkung: Dari (Original), Untertitel: Deutsch, Französisch und Englisch 19 ab 15 DVS 084 Ernest & Célestine Daniel Pennac/Gabrielle Vincent, Frankreich, Belgien, Luxemburg 2012 80 Min., f., Animationsfilm, FSK: 6 In der Welt der Bären ist es verpönt, sich mit einer Maus anzufreunden. Doch Ernest, der große Bär, ist als Clown und Musiker nicht unbedingt das, was man einen konventionellen Bären nennt, und nimmt die kleine Maus Celestine, eine Waise, die aus der Unterwelt der Nagetiere geflohen ist, bei sich zu Hause auf. Diese beiden Einsamen unterstützen sich gegenseitig und bringen die bestehende Ordnung durcheinander. Wunderschön gezeichnet, erzählt dieser Film von einer ungewöhnlichen Freundschaft und von Toleranz, Mut und Einstehen für jemanden, den man lieb hat. Außenseiter, Freundschaft, Identität/Entfremdung, Toleranz, Vorurteile, Zivilcourage/Mut ab 6 DVS 353 Ersatzteile (Partes usadas) Aaron Fernandez, Mexiko/Frankreich/Spanien 2007 91 Min., f., Spielfilm, FSK: LEHR Iván ist vierzehn und lebt bei seinem Onkel Jaime, der wie viele Mexikaner davon träumt, in die Vereinigten Staaten zu emigrieren. Er verspricht Iván, ihn mitzunehmen. Sein Geld verdient Jaime durch den Diebstahl von Autoteilen "auf Bestellung". Anfangs wird Iván dabei nur gelegentlich für die "Auslieferung" eingespannt, doch als sich herausstellt, dass sie mehr Geld für die illegale Emigration brauchen werden, wird Iván richtig in das Geschäft eingeweiht. Dabei hilft ihm bald auch sein bester Freund Efraín. Als Iván bemerkt, dass sein Onkel zunächst ohne ihn auswandern will, eskaliert die Situation. -- Didaktische Hinweise und Arbeitsblätter im ROM-Teil. Armut/Reichtum, Freundschaft, Träume/Wünsche/Utopien ab 14 DVS 288 Es gibt nur einen Jimmy Grimble John Hay, Großbritannien 2000 105 Min., f., Spielfilm, FSK: 6 Im tristen Umfeld der englischen Industriestadt Manchester lebt der 15-jährige Jimmy Grimble mit seiner Mutter Donna. Die hat sich gerade von Harry getrennt, mit dem Jimmy über Fußball, aber auch über anderes reden konnte. Wie die meisten Jungen in Manchester träumt Jimmy von einer Karriere als Fußballspieler. Aber sobald er den Platz betritt, verlässt ihn sein Selbstvertrauen. Auch sonst ist er der typische Loser. Da muss schon etwas besonderes passieren. Eine alte Frau überlässt ihm schäbige Fußballschuhe mit magischen Kräften - und schon schießt er sensationelle Tore und bringt seine Mannschaft bis zum Endspiel im großen Stadion. Dort wird sich herausstellen, ob er ein Star ist und auf wen er sich verlassen kann. Nachdem sein Gegenspieler Gorgeous ihm kurz vor dem Finale die "Zauberschuhe" klaut, versagt Jimmy zunächst kläglich. Doch dann erkennt er, dass seine Kraft nicht in den Schuhen, sondern in ihm selbst steckt. Die Mannschaft gewinnt in letzter Minute das Endspiel. Außenseiter, Sport, Anerkennung, Identität, Leistung/Leistungsdruck Bemerkung: Gläserner Bär der Kinderjury des Kinderfilmfestivals in Berlin 2001. ab 10 DVS 091 20 Es ist ein Elch entsprungen Ben Verbong, Deutschland 2005 87 Min., f., Spielfilm, FSK: o.A. Kurz vor Heilig Abend: Der zehnjährige Bertil Wagner hat es nicht leicht, denn zum einen wird er öfters von seinen Mitschülern gehänselt, zum anderen fühlt er sich einsam, weil sein Vater sich auf einer Forschungsreise im ewigen Eis befindet. Dabei wünscht Bertil sich von ganzem Herzen, dass er seinen Vater wenigstens Weihnachten sieht. Bertils Leben ändert sich, als ein Elch durch das Dach des Hauses kracht, in dem Bertil mit seiner Mutter Kirsten und seiner zwölfjährigen, neunmalklugen Schwester Kiki wohnt. Und - oh Wunder! - der Elch kann sprechen und stellt sich als Mr. Moose vor. Er sei der Testflug-Elch des Weihnachtsmannes, aus der Bahn getragen worden und in Folge dessen abgestürzt. Familie Wagner regagiert ungläubig, aber schnell freunden sie sich mit dem sprechenden Elch an. Vor allem Bertil wächst der sprechende Paarhufer rasch ans Herz. Zu schade nur, dass der Weihnachtsmann (Mario Adorf), der irgendwo über Irland abgestürzt war, schon unterwegs ist, um seinen Elch rechtzeitig zum Weihnachtsfest abzuholen. Doch bis dahin gilt es für Familie Wagner, noch einige Probleme zu bewältigen, denn Gefahr droht von ihrem Vermieter, dem Großgrundbesitzer und Jäger Pannecke, der schon sehr lange davon träumt, einmal einen Elch zu schießen. Advent/Weihnachten, Familie, Kindermedien, Spielfilme, Unterhaltung ab 6 DVS 373 Evil Mikael Hafström, Schweden 2003 107 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 Verfilmung des autobiografischen Romans von Beststellerautor Jan Guillou. - Erik (Andreas Wilson) ist ein 16jähriger Junge, der aus einfachen Verhältnissen stammt. Die Geschichte spielt nach dem zweiten Weltkrieg in Stockholm in den 50er Jahren. Erik besucht das Elite-Internat Stjärnsberg. Dort will er dem Teufelskreis der Gewalt durch den Stiefvater, der Erik wegen jeder Kleinigkeit misshandelt, entkommen und seinen Schulabschluss machen. Stjärnsberg ist seine letzte Chance einen Abschluss zu machen, denn von der anderen Schule ist er wegen Verhaltensauffälligkeiten durch ständige Schlägereien mit Mitschülern geflogen. Seine Mutter, die ihren Familienschmuck versetzte, um ihrem Sohn den Schulbesuch zu ermöglichen, will Erik auf keinen Fall enttäuschen. Deshalb bemüht er sich, ein guter Schüler und Sportler zu sein. Doch das geradezu unmenschliche System in Stjärnsberg, das auf der Macht des Schülerrats basiert und aufgrund der Tradition durch die Lehrerschaft geduldet wird, treibt Erik schon bald in die Enge. Erik lässt sich jedoch nicht demütigen und akzeptiert stoisch jede Strafe, die ihm der Schülerrat auferlegt. Das erregt die Aufmerksamkeit von Otto Silverhielm, dem Führers des Rates. Mit brutalen Mitteln versucht er, den Willen Eriks zu brechen. Ständig versucht er, ihn zu provozieren, denn wer als Neuling einen Oberstufenschüler schlägt, fliegt von der Schule. Als keine der Demütigungen zum ersehnten Erfolg führen, greift Silverhielm Pierre, den einzigen Freund und Zimmergenossen Eriks, an. Als dann auch noch die Küchenhilfe Marja, eine 19jährige Finnin, zu der Erik eine romantische Beziehung knüpfte, ihre Arbeit im Internat verliert, wird es immer schwerer für den Jungen, der seinen Unterdrückern körperlich um ein vielfaches überlegen ist, sich zu beherrschen. Und so nimmt Erik den Kampf gegen das Regime auf und macht sich dadurch Feinde auf allen Ebenen. Spielfilme Jugend, Gewalt/Gewaltlosigkeit, Solidarität ab 14 Macht/Unterdrückung, Identität, DVS 105 Das Experiment Oliver Hirschbiegel, Deutschland 2000 114 Min., f., Spielfilm, FSK: 16 Basierend auf Mario Giordanos Roman "Black Box", der das berühmt-berüchtigte Stanford-Experiment der frühen siebziger Jahre dramatisiert, erzählt Hirschbiegel in seinem Film die Geschichte eines auf 14 Tage angelegten Verhaltensexperiments der Universität Köln mit 20 willkürlich ausgewählten Männern, das nach nur zwei Tagen aus dem Ruder zu laufen beginnt und in eine Katastrophe mündet. 4000 DM scheinen leicht verdientes Geld für zwei Wochen zu sein. Es handelt sich dabei um eine simulierte Gefängnissituation, die ständig von Videokameras und einem Team von Wissenschaftlern kontrolliert wird: Acht der mittels Zeitungsannoncen ausgewählten Männer werden als Wärter eingeteilt, zwölf als Gefangene, gewandet lediglich in einem sackartigen Überwurf, reduziert auf eine Nummer. Die einzige Vorgabe für die Wärter ist es, für die Einhaltung der Regeln zu sorgen - ohne Einsatz körperlicher Gewalt. Unter den Gefangenen ist der Taxifahrer Tarek, der allerdings nicht mit offenen Karten spielt: Tatsächlich sieht er in dem Experiment die Gelegenheit, wieder als Journalist Fuß zu fassen. Im Dienste seiner Story agiert er von Beginn an als Agent provocateur, benimmt sich renitent und widersetzt sich allen Befehlen. Die Wärter, wie die Gefangenen eine bunt zusammengewürfelte Truppe, sind überfordert und sehen sich nur mit Sanktionen in der Lage, die Situation zu kontrollieren. Bleibtreu wird schließlich von seinen Peinigern in eine schwarze Kiste eingesperrt. Als der verantwortliche Professor für kurze Zeit nicht erreichbar ist, eskalieren die Ereignisse völlig. Seine Assistentin wird eingesperrt, und aus dem zunächst harmlosen Spiel wird ein Kampf um Leben und Tod. Gewalt, Aggression, Männer, Gehorsam Bemerkung: Siehe auch CDR20. ab 16 DVS 016 Fack ju Göhte Bora Dagtekin, Deutschland 2013 118 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 Zeki Müller (Elyas M'Barek) ist der neue Aushilfslehrer an der Goethe-Gesamtschule - und so einen hat die überkorrekte Referendarin Lisi Schnabelstedt (Karoline Herfurth) noch nie gesehen: Er sieht gut aus, pflegt ungewohnte Lehrmethoden und bekommt sogar die Horrorklasse 10b in den Griff. Eigentlich ist "Herr Müller" ein frisch aus dem Knast entlassener Kleinganove, der seine unter der Sporthalle vergrabene Beute holen möchte, doch: Dank drastischer Methoden gelingt es ihm nicht nur, seine unwilligen Schützlinge vom Wert einer guten Ausbildung zu überzeugen, er entdeckt auch seine eigenen Bildungsdefizite und lernt von seinen Schülern, Verantwortung zu übernehmen. Schule, Unterhaltung ab 14 DVS 363 Ein Fall für die Borger Peter Hewitt, Großbritannien 1997 86 Min., f., Spielfilm, FSK: 6 Die Borger sind mauskleine Menschen, die sich vor großen Menschen in acht nehmen müssen. Sie befinden sich ständig in Gefahr, gesehen, zerquetscht oder als Spielfilme Ungeziefer behandelt zu werden. Doch sie sind freundlich und harmlos, denn Borger stehlen nicht, sondern borgen sich nur aus, was sie benötigen. Die vorgestellte Familie wohnt unter den Dielen eines Hauses, in dem der kleine Peter mit seiner Familie lebt. Peter entdeckt und fängt Arrietty, das naseweise Borgermädchen und erklärt ihr, dass sie alle das Haus verlassen müssen, weil ein raffgieriger Anwalt das Haus an sich reißen will, da das Testament von Peters Tante, in dem sie seiner Familie das Haus vermacht, nicht aufzufinden ist. Nun sind groß und klein aufeinander angewiesen. Da entdecken Arrietty und ihr Bruder das Testament, als der Anwalt es aus dem versteckten Safe holen und vernichten will, und können es an sich bringen. Eine aufregende Verfolgungsjagd beginnt durch die Stadt, in die Molkerei bis ins Rathaus, in dem der Anwalt die Oberhand zu gewinnen scheint, tauchen da nicht plötzlich Hunderte von Borger auf, um ihn zu bezwingen und zu bestrafen. Helfen, Zusammenleben, Familie, Solidarität, Kinder ab 6 DVS 007 Die Falle (Klopka) Srdan Golubovic, Serbien / Montenegro / Deutschland u.a. 2006 103 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 Marija ist Lehrerin, Mladen Bauingenieur bei einer staatlichen Baugesellschaft, sie sind glücklich miteinander und ihrem 10-jährigen Sohn Nemanja. Ihre Welt bricht zusammen, als sie nach einem unerwarteten Herzanfall erfahren, dass Nemanja unter einer seltenen Herzkrankheit leidet. Eine Operation im Ausland ist unvermeidbar. Der chirurgische Eingriff und die Reise kosten 30.000 Euro. Mladen und Marija müssen das Geld schnell zusammenbekommen, denn jeder Anfall von Nemanja könnte gefährlicher werden als der vorige. Bald aber müssen sie erkennen, dass dieser große Betrag nicht zu beschaffen ist. Mladen und Marija setzen eine Annonce in die Zeitung, in der sie um finanzielle Hilfe für die Operation ihres Sohnes bitten. Nach enttäuschenden Wochen des Wartens antwortet ein geheimnisvoller Mann auf Ihre Anzeige. Er unterbreitet Mladen ein empörendes Angebot: Er bietet einen Tausch, Leben gegen Leben das Leben von Mladens unschuldigem Sohn gegen jenes eines reichen, korrupten Geschäftsmanns, der angeblich selbst über Leichen geht. Mladen macht sich die Entscheidung nicht leicht, aber der Gesundsheitszustand Nemanjas verschlechtert sich von Tag zu Tag. Mladen führt die Tat schließlich aus, doch das versprochene Geld bleibt der dubiose Unbekannte schuldig. Zu spät bemerkt er, dass er Täter und Opfer zugleich geworden ist. In einem Akt der Selbstreinigung offenbart er sich der Witwe des Ermordeten, die aufgrund der Annonce erst kurz zuvor das Geld für die Operation seines Sohns gespendet hat. Ehe/Partnerschaft, Einsamkeit, Schuld, Spielfilme, Verantwortung ab 14 DVS 234 Faust Peter Gorski, BRD 1960 128 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 Es war drei Jahre vor seinem Tod, als Gustaf Gründgens sich entschloss, seine legendäre 'Faust'-Inszenierung des Hamburger Schauspielhauses der Nachwelt zu erhalten, indem er seinem Ziehsohn Peter Gorski den Auftrag erteilte, das Theaterstück zu verfilmen. Die Geschichte selbst ist bekannt: Der an seinen inneren Widersprüchen zerbrechende Gelehrte Faust schließt nach vergeblichen Versuchen mit der Magie einen Pakt mit dem Teufel, um durch ihn zur Welterkenntnis zu gelangen und das Dasein 21 besser zu genießen. Mit Mephistos Hilfe verführt er Gretchen, ein blutjunges Mädchen. Nach dem von Faust mitverschuldeten Tod ihrer Mutter und ihres Bruders tötet Gretchen ihr neugeborenes Kind und wird in den Kerker gesperrt. Trotz ihrer weltlichen Misere verfällt sie jedoch nicht den Mächten des Bösen. - Für Gustaf Gründgens war der Mephisto die Rolle seines Lebens. Dieser Teufel als gefallener Engel ebenso beseelt vom Hass wie von der Trauer - präsentiert sich als Verführer in der Maske des Narren. Ihm gegenüber verkörpert Will Quadflieg als Faust den innerlich zerrissenen Zweifler, der die beiden Seelen in seiner Brust nicht als Chance, sondern als Folter empfindet. Sterben/Tod, Sinnfrage, Literaturverfilmung, Gott/Gottesvorstellungen Bemerkung: Die DVD umfasst weitere Filmbeispiele aus einer andern Faust-Inszenierung, Fotos, Audio-Einspielungen, Arbeitsblätter, Unterrichtseinheiten. ab 14 DVS 040 Das Festmahl im August Gianni Di Gregorio, Italien 2008 75 Min., f., Spielfilm, FSK: 0 Der abgebrannte Giovanni lebt mit über 50 immer noch bei der Mamma und spült seinen Frust über die dominante Dame regelmäßig in der nächsten Eckkneipe runter. Als der Hausverwalter ihm vorschlägt, einen Teil der Mietschulden zu erlassen, wenn er 24 Stunden auf seine Mutter aufpasst, sagt Giovanni natürlich zu - nicht wissend, dass er während der Augustferien auch noch dessen Tante und die Mutter des Arztes bei Laune halten soll. Das quirlige Quartett, das auch gerne ein Gläschen kippt, streitet und meckert um die Wette. Alte Menschen, Freude, Sinnfrage, Spielfilme, Unterhaltung ab 14 DVS 308 Die fetten Jahre sind vorbei Hans Weingartner, Deutschland/Österreich 2004 (FWU) 126 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 "Einfach wild und frei leben", das hätte die intelligente, sozial und politisch engagierte Berliner Studentin Jule gerne gemacht. Doch seit sie einem Top-Manager ins teure Auto gefahren ist und ihre Kfz-Versicherung nicht bezahlte, muss sie Schulden in sechsstelliger Höhe abstottern. Zudem schmeißt der Vermieter Jule aus ihrer Wohnung. Jule zieht zu ihrem Freund Peter und dessen Mitbewohner Jan. Sie weiß nicht, dass die beiden Studenten ein Doppelleben führen und nachts in Luxusvillen einbrechen. Sie stellen dort die Möbel um und hinterlassen Nachrichten wie "Sie haben zuviel Geld". Bei ihren Aktionen wollen Peter und Jan als "Erziehungsberechtigte" die Reichen in ihrem sicheren Heim verstören und zum Nachdenken über ihren Luxus bringen. Als Jan Jule einweiht, kommt es zur folgenschweren Verkettung von Ereignissen. Jules Gläubiger Justus Hardenberg ist das nächste Opfer. Doch der kommt früher aus seinem Urlaub zurück als erwartet. Weil sie sich nicht anders zu helfen wissen, entführen ihn Jan und Jule kurzerhand. Die politischen Einstellungen des "Bonzen" und der jungen Idealisten prallen aufeinander und provozieren Konflikte. Dabei machen sie eine überraschende Entdeckung: Der superreiche Hardenberg war früher, 1968 selbst ein kleiner Revoluzzer und hat sich in politischem Engagement, WG-Leben, Drogen und Partnertausch erprobt. Jan, Peter und Jule müssen sich fragen, ob sie eines Tages wie Hardenberg ihre Ideale verlieren werden. Als sich Jule in Jan verliebt, entsteht ein neues Problem: Peter ist keinesfalls bereit, Jule mit Jan zu teilen. 22 Jugend, Normen ab 14 Spielfilme DVS 096 Fickende Fische Almut Getto, Deutschland 2002 (FWU) 103 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 Hinter dem provozierenden Titel versteckt sich ein Jugenddrama über erste Liebe, Entdeckung der Sexualität, Lust auf Leben und Angst vor dem Tod. - Der 16-jährige Jan hütet ein Geheimnis: Als Kind infizierte er sich durch eine Bluttransfusion mit dem HIV-Virus. Seine Träume hat er längst aufgegeben, weiß er doch nicht einmal, ob er in einem Jahr noch lebt. Seine Mutter kocht ihm permanent gesunde Mahlzeiten, der Vater flüchtet sich in belanglose Sätze, die erstickende Atmosphäre drückt aufs Gemüt. Das wahre Leben lernt er durch die forsche Nina kennen. Erst nietet sie ihn mit ihren Inline-Skates versehentlich um, beim zweiten Treffen überlebt sein Fisch in der Plastiktüte nicht den Zusammenstoß. Und über die Frage "Ficken Fische eigentlich?" kommt das Duo sich näher. Nina leidet unter dem Vakuum in der Rumpffamilie, ihre Mutter hat sich nach Afrika abgesetzt, von ihrem Vater und Bruder erlebt sie wenig Verständnis und Unterstützung. Gemeinsam brechen Nina und Jan aus dem Alltag aus und genießen für einen kurzen Moment die Leichtigkeit des Seins, tauchen ein in ein kleines, nasses Paradies voller Fische, das nur ihnen gehört. Doch als Sex ins Spiel kommt, reagiert Jan hilflos und verletzt durch seine schroffe Abweisung das Mädchen zutiefst. Erst spät, fast zu spät offenbart er sich Nina, die zutiefst erschrickt und sich zunächst zurückzieht. Doch schon längst ist ein Gefühl in ihr Leben eingezogen, das tiefer sitzt als jede Angst, und als Jan ihr sagt, dass es verdammt beschissen sei, auf den Tod zu warten, antwortet sie ihm, dass es ebenso beschissen sei, auf das Leben zu warten. In einer traumgleichen Schlusssequenz stürzen sich beide ins Wasser - ihr gemeinsames Paradies. Liebe, Jugend, AIDS, Sexualität, Identität, Sinnfrage Bemerkung: Max-Ophüls-Preis 2002; Preis des Saarländischen Ministerpräsidenten; Preis der Deutschen Filmkritik 2002. ab 14 DVS 113 Flame Ingrid Sinclair, Zimbabwe / Namibia / Frankreich 1996 90 Min., f., Spielfilm, FSK: LEHR 1995, der Bürgerkrieg gegen das rhodesische Regime von Ian Smith liegt 15 Jahre zurück, treffen sich Florence und Nyasha. Seit dem Ende des Krieges haben sich die beiden Freundinnen nicht mehr gesehen. Nyasha arbeitet in Harare, Florence war nach dem Krieg in jenes Dorf zurückgekehrt, das die beiden Fünfzehnjährigen verlassen hatten, um am Kampf für die Unabhängigkeit des Landes teilzunehmen. Aus der Gegenwart blendet der Film zurück in die Erinnerung der beiden Freundinnen: Heimlich bringen einige Dorfbewohner Essen zu den im Busch versteckten Soldaten der Guerilla. Dabei lernt Florence Comrade Danger kennen, einen der Anführer. Kurz darauf wird ihr Vater durch den Besitzer des örtlichen Ladens denunziert, weil der seine Schulden nicht zurückzahlen kann. Zornig und ohnmächtig muss Florence mit ansehen, wie ihr Vater verhaftet und abtransportiert wird. Er wird nicht mehr lebend ins Dorf zurückkehren. Voller Wut über diese Ungerechtigkeit überredet Florence ihre Freundin, abzuhauen und sich in Mozambique der Befreiungsbewegung anzuschließen. Als sich die beiden schließlich zu einem Rebellencamp im Busch durchgeschlagen haben, werden sie zunächst streng verhört, dann beginnt eine lange, harte und entbehrungsreiche Zeit der militärischen und politischen Ausbildung. Um die Familien zuhause nicht zu gefährden, erhalten sie Decknamen: Florence nennt sich Flame, Nyasha Liberty. Aus Flame wird eine erfolgreiche, mutige und harte Kämpferin; Liberty nutzt ihre Chance, nun endlich Zugang zu Bildungsmöglichkeiten zu haben. In der von Männern dominierten Befreiungsarmee müssen sie aber vor allem lernen, sich als Frauen durchzusetzen. Und als der Krieg dann endlich vorbei ist, müssen beide feststellen, dass die hart erkämpfte politische Unabhängigkeit des Landes und die damit einhergehenden gesellschaftlichen Veränderungen nur wenige jener Hoffnungen erfüllen werden, die sie damit verknüpft hatten. Doch Resignation liegt ihnen fern. Die Wiederbegegnung nach all den Jahren bestärkt die beiden darin, den Kampf für ihre persönliche Freiheit weiterzuführen. Dritte Welt 01: Afrika, Dritte Welt 06: Frauen, Dritte Welt 08: Pol. Verhältnisse/Unterdrückung/Befreiungsbewegungen, Spielfilme ab 16 DVS 243 Die Fliege in der Asche (La Mosca en la Ceniza) Gabriela David, Argentinien 2010 98 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 Zwei junge Frauen vom Lande werden mit falschen Versprechungen nach Buenos Aires gelockt und dort zur Prostitution gezwungen. Der Film erzählt nicht nur von der Gewalt und dem Schweigen, das sie umgibt, sondern auch von der Freundschaft und Solidarität der beiden, die ihnen das Leben retten wird. Dritte Welt 02: Lateinamerika, Frauen, Freiheit/Abhängigkeit, Freundschaft, Prostitution, Zukunft ab 16 DVS 400 Flussfahrt mit Huhn Arend Agthe, BRD 1984 98 Min., f., Spielfilm, FSK: 6 Johanna verbringt ihre Ferien bei Robert und seinem Großvater. Die Kinder sind sich zunächst fremd. Erst als Johanna zur Mitwisserin von Roberts geheimem Plan wird, ändert sich ihr Verhältnis. Robert will zusammen mit seinen Freunden mit einem Holzboot weserabwärts fahren bis zum offenen Meer, bis zu der Stelle, wo man nach Roberts Meinung mit der ganzen Welt verbunden ist. Als der ahnungslose Großvater am Morgen das nächtliche Verschwinden der Kinder entdeckt, macht er sich auf die Verfolgungsjagd. Das wird schwierig, weil die Eltern nichts merken dürfen, wenn sie am Telefon nach den Kindern fragen. Inzwischen erleben die Kinder viele Abenteuer. Unterhaltung ab 8 DVS 035 Die Fremde Feo Aladag, Deutschland 2010 119 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 Die 25-jährige Deutsch-Türkin Umay flüchtet vor ihrem lieblosen Ehemann aus Istanbul zu ihren Eltern nach Berlin. Sie will dort mit ihrem Sohn Cem ein freies Leben führen. Dass sie ihrer Familie damit viel zumutet, ist ihr bewusst. Sie hofft allerdings, dass die Familienbande stärker sind als gesellschaftliche Konventionen. Doch ihre Eltern und Geschwister werten Umays Ausbruch aus der Ehe als schweren Normverstoß und beschließen, die Familienehre zu retten: Cem soll zum Vater in die Türkei zurückkehren. In einem Frauenhaus beginnt für Umay und Cem ein neues Leben. Dennoch versucht die junge Spielfilme Frau, sich mit ihrer Familie auszusöhnen und erkennt zu spät, dass dies unmöglich ist. Familie, Frauen, Gesellschaft/Staat, Islam, Konflikte, Normen, Religion Bemerkung: Deutscher Filmpreis Lola 2010: Bester Spielfilm in Bronze, Beste Darstellerin: Sibel Kekilli; FBW-Prädikat: besonders wertvoll ab 14 DVS 259 23 Freunde auf einen Geheimgang, der unter dem Meer verläuft, und decken eine Verschwörung auf, die ihnen schier den Atem verschlägt. Kinder, Kindermedien, Unterhaltung ab 8 DVS 270 Fuxia - Die Minihexe Doris Dörrie, Deutschland, 2010 f., Spielfilm, FSK: o.A. Die Wiedervereinigung bringt der arbeitslosen Friseuse Kathi König aus Berlin-Marzahn erst einmal kein Glück. Als ihr auch noch ein in Aussicht gestellter Job in einem Friseursalon im Einkaufszentrum abgesagt wird, weil die Salonchefin findet, dass die schwer übergewichtige Kathi ein nicht zumutbarer Anblick für ihre Kunden sei, platzt der vom Unglück Verfolgten der Kragen. Sie tritt den dornigen Weg durch die Instanzen von Behörden und Banken an, um sich den Traum vom eigenen Salon in einem ehemaligen Asia-Imbiss zu erfüllen. Arbeit/Arbeitswelt, Frauen, Identität/Entfremdung, Spielfilme ab 14 DVS 263 Johan Nijenhuis, Niederlande 2010 84 Min., f., Spielfilm, FSK: 6 Nach dem Kinderbuch von Paul van Loon. - Die aus einem Ei geschlüpfte kecke Minihexe Fuxia liebt es, auf einem Besen durch die Gegend zu fliegen und den Hexenwald mit ihren noch etwas unbeholfenen Zauberkünsten unsicher zu machen. Eines Tages lernt sie den schüchternen Jungen Tommie kennen. Trotz der Warnung ihres Ziehvaters Kwark freundet sich Fuxia mit dem Menschenkind an. Eines Tages erfahren die beiden, dass der Hexenwald abgerissen und eine Autobahn gebaut werden soll. Fieberhaft versuchen Fuxia und Tommie einen Ausweg zu finden Kindermedien, Literaturverfilmung, Märchen/Legenden, Spielfilme, Umwelt ab 6 DVS 134 Der Froschkönig Gabrielle - (K)eine ganz normale Liebe Franziska Buch, Deutschland 2008 59 Min., f., Spielfilm, FSK: o.A. Am ihrem 18. Geburtstag fällt der wunderschönen Prinzessin Sophie fällt das liebstes Spielzeug - eine goldene Kugel - ins Wasser. Ein Frosch bietet ihr seine Hilfe an, wenn sie ihm einige Wünsche erfüllt. Am Abend fordert der Frosch ihre Versprechen ein und gesellt sich zu den Geburtstagsgästen. Als er zu ihr ins Bett steigt, wirft sie ihn wütend gegen die Wand. Im gleichen Augenblick verwandelt sich das Tier in einen jungen Prinzen. Ideologien, Kindermedien, Literaturverfilmung, Märchen/Legenden, Medienpädagogik, Spielfilme, Träume/Wünsche/Utopien ab 6 DVS 229 Louise Archambault, Kanada 2013 99 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 Gabrielle ist Anfang zwanzig, hat das Williams-Beuren-Syndrom und besitzt nicht nur eine ansteckende Lebensfreude, sondern auch eine außergewöhnliche Begabung für Musik. Sie singt in einem Kulturzentrum für behinderte Menschen in einem Chor. Dort lernt sie Martin kennen, der ebenfalls geistig behindert ist. Sie verlieben sich ineinander und sie wollen zusammen sein. Aber ihre Umgebung, insbesondere Martins Mutter, erlaubt die Beziehung nicht. Weil die Liebe zwischen behinderten Menschen noch immer ein Tabuthema ist,müssen sich Gabrielle und Martin vielen Vorurteilen entgegen stellen und um ihre Liebe kämpfen. -- Das Williams-Beuren-Syndrom ist ein genetischer Defekt, der geistige und motorische Einschränkungen verursacht und gleichzeitig mit sprachlichen und musikalischen Stärken verbunden sein kann. Die Darstellerin der Gabrielle hat selbst das Williams-Beuren-Syndrom. Behindrte Menschen, Ehe/Partnerschaft, Liebe ab 14 DVS 265 Die Friseuse Fünf Freunde Mike Marzuk, Deutschland 2012 88 Min., f., Spielfilm Die Freunde - das sind die Geschwister Julian, Dick und Anne, ihre Cousine Georgina, die lieber ein Junge wäre und sich deshalb nur George nennen lässt, sowie der schwarzweiße Border Collie Timmy. Zum ersten Mal verbringen sie gemeinsam die Sommerferien am Meer. Zunächst gibt es massive "Annäherungsprobleme", doch dann retten die drei Geschwister aus der Stadt den Hund Timmy und damit ist die Freundschaft der Fünf besiegelt. Und schon schlittern sie in ein aufregendes Abenteuer. Bei einem Ausflug an den Strand machen sie in einer alten Schmugglerhöhle eine brisante Entdeckung: Georges Vater Quentin, ein berühmter Erfinder, soll entführt werden! Der Professor hat sich auf einer Felseninsel ein Labor eingerichtet und forscht dort an einer neuartigen Energiegewinnungsmethode. Irgendjemand hat es offensichtlich auf seine wertvollen Forschungsergebnisse abgesehen. Doch weder die Polizisten Peters und Hansen noch Georges Mutter Fanny glauben den Kindern. Als eines Abends die mit Quentin verabredeten Lichtsignale von der Insel ausbleiben, machen sich die fünf Freunde selbst auf die gefährliche Jagd nach den Gangstern, um Quentin zu retten. Die Spuren führen sie zu zwei verdächtigen Tierfilmern und einem mysteriösen Touristen, der sich als Agent der Regierung ausgibt. Schließlich stoßen die fünf Der ganz große Traum Sebastian Grobler, Deutschland 2010 113 Min., f., Spielfilm, FSK: 0 Braunschweig 1874: Drei Jahre nach Gründung des Deutschen Kaiserreichs herrschen Zucht und Ordnung am Martino-Kartharineum-Gymnasium. Im Geschichtsunterricht werden die Schlachten der Preußen noch einmal geschlagen. Zur körperlichen Ertüchtigung wird geturnt, marschiert und Aufstellung genommen, dass Turnvater Jahn seine helle Freude gehabt hätte. Und wer nicht pariert, macht Bekanntschaft mit dem Rohrstock. Dabei ist Direktor Merfeld durchaus fortschrittlich gesinnt. Im Rahmen eines Förderprojektes beruft er den jungen Lehrer Konrad Koch an seine Schule, der den Pennälern eine fremde Sprache nahebringen soll: Englisch. Koch jedoch hat von seinem Studienaufenthalt in England nicht nur die notwendige sprachliche Qualifikation mitgebracht, sondern auch die Leidenschaft für Fußball. Als er versucht, seine unwilligen Schüler durch den in Deutschland gänzlich unbekannten Ballsport für die 24 englische Sprache und Kultur zu öffnen, löst er bei den Jungen eine ungeahnte Begeisterung aus. Bei Lehrerund Elternschaft finden die Aktivitäten indes wenig Anklang. Im Gegenteil: Die patriotisch gestimmten Bürger setzen sogar alles daran, Koch loszuwerden und die als "undeutsch" empfundene Balltreterei zu unterbinden. Der Keim aber ist gesät, und die Jugendlichen sind fest entschlossen, sich das Spiel nicht so einfach verbieten zu lassen. Erziehung, Fußball, Geschichte, Schule, Spielfilme, Sport ab 10 DVS 295 Gegen die Wand Fatih Akin, Deutschland 2003 116 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 Cahit Tomruk ist mit seinen vierzig Jahren ein depressiver Alkoholiker. Im Vollrausch rast er mit seinem Auto gegen eine Mauer - und überlebt. In der Psychiatrie lernt er die 20-jährige Sibel kennen, die wie er türkischer Herkunft ist. Auch sie hat einen Selbstmordversuch hinter sich. Um jeden Preis will sie ihrem traditionsverhafteten Elternhaus entfliehen. In ihrer verzweifelten Sehnsucht nach Freiheit bittet sie Cahit, mit ihr eine Scheinehe einzugehen. Er zögert, stimmt aber zu. Die beiden teilen eine Wohnung, aber nicht das Leben. Doch allmählich verliebt sich Cahit in die lebenshungrige junge Frau, sie gibt seinem Dasein wieder Sinn. Sibel aber genießt ihr ungebundenes Dasein in vollen Zügen und geht eine Affäre nach der anderen ein. Das Zweckbündnis funktioniert zunächst. Doch dann kommen Gefühle ins Spiel. Als Cahit im Affekt einen Liebhaber von Sibel erschlägt und ins Gefängnis muss, flieht sie nach Istanbul. Jahre später begegnen sie sich dort wieder. Ehe/Partnerschaft, Identität/Entfremdung, Liebe, Gewalt Bemerkung: Berlinale 2004: Goldener Bär ab 16 DVS 089 Das Geheimnis der Frösche Jacques-Rémy Girerd, Frankreich 2003 90 Min., f., Spielfilm, FSK: o. A. Wenn Frösche mit Menschen sprechen, dann muss das, was sie zu sagen haben, schon sehr wichtig sein. Und so ist es auch. Die Frösche sind überzeugt, dass eine neue Sintflut droht. Sie erzählen Tom und Lili, die mit ihren Eltern auf dem Bauernhof oben auf dem Hügel leben, von der drohenden Katastrophe. Als die Kinder ihre Eltern warnen wollen, setzt der lange Regen ein. Gemeinsam mit den Tieren versucht die Familie in ihrem Hügelhaus zu überleben. Der französische Animationsfilm ist eine moderne Arche-Noah-Geschichte, die Themen wie Familie, Gemeinschaft, Solidarität und Toleranz als spannendes Abenteuer präsentiert. Tiere, Familie, Gemeinschaft, Solidarität, Frieden, Bibel: Schöpfung/Urgeschichte ab 6 Jahre DVS 092 Geschichten aus Javé Eliane Caffé, Brasilien 2003 102 Min., f., Spielfilm, FSK: o. A. Das kleine Dorf Javé in Brasilien soll in der Flut eines geplanten Staudamms verschwinden. Um überzeugende Gründe für ihre Erhaltung als nationales Kulturerbe zu finden, beschließen die Dorfbewohner, alle Geschichten und Legenden zu sammeln, an die sie sich erinnern können. Ein Buch soll die historische Bedeutung der Siedlung beweisen. Weil sie aber alle Analphabeten sind, beauftragen sie mit dem Abfassen dieses Buches den Lebenskünstler und ehemaligen Postbeamten Antônio Spielfilme Biß. Dieser ist zwar ein etwas zweifelhafter Charakter, kann aber als einziger schreiben. Antônio Biß hört allen zu, macht sich Notizen, und plötzlich finden alle in Javé Gefallen daran, ihm ihre abenteuerlichen Geschichten zu erzählen, die bis in die Zeiten der Conquistadores zurückreichen. Jeder Einzelne (er-)findet Vorfahren, die sich besonders um den Ort verdient gemacht haben. Deshalb gibt es immer häufiger Streit, welche Version der überlieferten Geschichte(n) nun tatsächlich stimmt. Poetische Duelle entspinnen sich zwischen den Beteiligten. Was ist wert, als Geschichte überliefert zu werden? Geschichte, Dritte Welt: Lateinamerika / Kulturelle Identität Bemerkung: Portugiesisch mit deutschen, englischen oder französischen Untertiteln. ab 12 DVS 123 Der Geschmack von Apfelkernen Vivian Naefe, Deutschland 2013 115 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 Die 28-jährige Iris steht vor einer wichtigen Entscheidung: Sie weiß nicht, ob sie das Erbe ihrer Großmutter, das Haus der Familie, annehmen soll. Um sich darüber klar zu werden, verbringt sie eine Woche in dem Haus, durchstreift die Zimmer und den verwunschenen Garten. Dabei konfrontiert sie sich mit schmerzvollen Erinnerungen und einer längst verdrängten Vergangenheit. Auf ihrer Reise in die eigene Kindheit trifft sie einen alten Freund wieder. Am Ende ist sie bereit für einen Neuanfang. Familie, Generationen, Identität/Entfremdung, Liebe; Literaturverfilmung, Unterhaltung ab 14 DVS 359 Der Geschmack von Rost und Knochen Jacques Audiard, Frankreich 2012 117 Min., f., Spielfilm; FSK: 12 Arbeitslos und ohne Geld reist Ali, Ende 20, mit seinem fünfjährigen Sohn Sam nach Antibes an der Cote d'Azur. Dort werden die beiden von Alis Schwester Anna, die als Kassiererin in einem Supermarkt arbeitet, aufgenommen. Ali geht oft etwas grob und verantwortungslos mit seinem Sohn um. Er vergisst sogar, ihn vom Kindergarten abzuholen, wenn sich eine Gelegenheit für schnellen Sex ergeben hat. Der große muskelbepackte Mann, der verschiedene Kampftechniken (ehemaliger Boxer) beherrscht, findet bald einen Job bei einer Sicherheitsfirma. Zunächst arbeitet er als Türsteher in einer Diskothek. Dort lernt er eines Nachts Stéphanie kennen, als sie von Männern belästigt und verletzt wird. Die junge attraktive Frau hat einen ungewöhnlichen Job: Sie dressiert riesige Orca-Wale und präsentiert deren Kunststücke in Shows im "Marineland". Doch das nimmt ein jähes Ende. Durch einen Arbeitsunfall verliert Stéphanie beide Unterschenkel. Nach Wochen der Depression ruft sie Ali an, der kein Mitleid heuchelt und sie einfach ans Meer bringt. In seiner distanzierten Art bietet er ihr auch Sex an. Und so entsteht zwischen beiden allmählich eine bizarre Beziehung. Stéphanie findet dadurch wieder neuen Mut und beginnt zu lernen, mit ihrem versehrten Körper zu leben. Beim Einsatz als Wachmann freundet sich Ali mit dem älteren Kollegen Martial an. Dieser organisiert illegale Faustkämpfe am Stadtrand. Ali ist bereit, bei diesem brutalen Spektakel mitzumachen - nicht nur des Geldes wegen. Auch auf ein zweites Angebot lässt sich Ali ein. Er hilft Martial, in Firmen geheime Überwachungskameras anzubringen. Erst später erfährt er, dass damit nicht die Kunden, Spielfilme sondern die Mitarbeiter überwacht werden. Von den fatalen Folgen für seine Schwester zeigt er sich überrascht. Stéphanie hat sich in Ali verliebt und erscheint bei den Faustkämpfen als dessen selbstbewusste Managerin. Eines Tages passiert ein Unfall, bei dem sich Ali mit äußerster körperlicher Energie für die Rettung seines Sohns einsetzen muss. Zum ersten Mal treten verschüttete Gefühle zu Tage. Behinderte Menschen, Liebe, Literaturverfilmung, Männer, Sport, Wirtschaft ab 16 DVS 195 Ghettokids / Planet Hasenbergl Christian Wagner / Claus Strigel, Deutschland 2001/2002 88 Min., f., Spielfilm, 84 Min., f., Dokumentarfilm, FSK: 12 München, die Stadt, die keine Armut kennt, zeigt in "Ghettokids" ein anderes Gesicht: Jugendliche Laiendarsteller aus dem sozial explosiven Stadtviertel Hasenbergl spielen an der Seite von Barbara Rudnik und Günther Maria Halmer, was dem Film eine besondere Authentizität verleiht. Die Brüder Maikis und Christos leben zusammen mit ihrer Mutter und ihrem älteren Bruder in ärmlichen Verhältnissen. Sie sind vor Jahren aus Griechenland in der Hoffnung hergezogen, dass hier alles besser wird. Doch die Lebensumstände sind schwierig. Die "Kids" dealen mit Drogen, Christos verdient sich sogar als Stricher Geld dazu. Als türkisch sprechende Griechen sind die beiden auch an der deutschen Förderschule unter ihren türkischen Mitschülern Außenseiter. Ihr zweites Zuhause ist neben dem Hauptbahnhof und der U-Bahn das von dem Sozialarbeiter Xaver (Günther Maria Halmer) geführte Jugendzentrum. Zu der neuen Lehrerin Hanna (Barbara Rudnik), die nach etlichen Anlaufschwierigkeiten einsieht, wie wichtig ihre Arbeit gerade an dieser Schule ist, beginnen Christos und sein Bruder Maikis, allmählich Vertrauen zu entwickeln. Doch der Weg aus dem "Ghetto" scheint versperrt, als Maikis in eine Cliquenfehde gerät und dadurch ins Gefängnis kommt. Hanna setzt sich für ihn ein. Doch das Happy End ist nur scheinbar. - Die authentische Geschichte beruht auf Erfahrungen der Münchner Lehrerin Susanne Korbmacher-Schulz, die mit ihren von sozialem Engagement getragenen Projekten "Ghettokids" und "Lichttaler" überregional Aufsehen erregte. Außenseiter, soziales Engagement, Sozialarbeit, Ausländer, Obdachlosigkeit, Jugend Bemerkung: Planet Hasenbergl ist eine Dokumentation über die Trabentensiedlung und die Entstehung des Spielfilms. ab 12 DVS 045 Gideon Christopher Lambert, USA 1999 (FWU) 100 Min., f., Spielfilm, FSK: o. A. Das Seeblick-Seniorenheim ist ein Platz, in dem die Bewohner den Sonnenuntergang ihres Lebens in stiller Isolation "absitzen". Als Gideon Dobbs, ein junger, offensichtlich verwirrter Mann unter seltsamen Umständen neuer Heimbewohner wird, betritt er eine melancholische Welt der schwindenden Erinnerungen. Resignierte Senioren langweilen sich durch ihren Lebensabend in einer stillen Monotonie. Das Heim wird von der autoritären Mrs. Willows geleitet. Sie behandelt die Bewohner mehr als lästige Kinder und nicht als reife Menschen, die sie sind. Der Sohn der Heimleiterin, der leitende Arzt und gleichzeitige Inhaber, Dr. Willows, sowie die Schwester Jean versuchen, den Senioren den Alltag so bunt wie möglich zu gestalten, werden jedoch von der resoluten 25 Mrs. Willows immer wieder daran gehindert. Gideons sanftes Wesen und sein kindlicher Enthusiasmus haben bald einen belebenden Einfluss auf die Bewohner wie zum Beispiel ehemaligen Chefkoch Leo, die kindlich-romantische Elly, den nervenkranken Ex-Boxer Harland, Jacob, der unter der Abschiebung durch seine Kinder leidet und Sarah, die an Alzheimer erkrankt ist. Gideon schweißt diese Gruppe zusammen. Die Bewohner entwickeln Antrieb und Selbstbewusstsein, Eigenschaften, die sie schon lange zu vergessen geglaubt haben. Sinnfrage, Alte Menschen, Lebensmut, Gemeinschaft, Liebe Bemerkung: Die DVD ist in 16 Kapitel eingeteilt. ab 16 DVS 112 Glauben ist alles! (Keeping The Faith) Edward Norton, USA 2000 124 Min., f., Spielfilm, FSK: 6 Rabbi Jacob Schram und der katholische Priester Brian Finn sind seit ihrer Schulzeit Freunde. Für beide war es von Anfang an klar, dass sie den geistlichen Beruf ergreifen wollen. Beide machen sie in ihren Gemeinden in New York durch ihr unkonventionelles Auftreten Karriere. Ihre Freundschaft und ihre Lebenskonzepte geraten auf den Prüfstand, als nach vielen Jahren Anna in New York auftaucht, eine gemeinsame Freundin aus der Schulzeit. Jacob und Anna verlieben sich, verschweigen Brian aber ihre Beziehung. Als Brian Anna eine Liebeserklärung macht und dabei die Wahrheit erfährt, droht die Freundschaft mit Jacob zu zerbrechen. Schließlich aber ist es Brian, der den Weg für Jacobs und Annas Zukunft öffnet, indem er Jacob dazu bringt, seine Vorbehalte (denn Anna ist keine Jüdin) über Bord zu werfen und sich auch vor seiner Gemeinde offen zu seiner Liebe zu bekennen. Ehe/Partnerschaft, Judentum, Katholizismus, Liebe, Toleranz, Unterhaltung ab 12 DVS 073 Der Gott des Gemetzels Roman Polanski, Frankreich / Deutschland 2011 77 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 Brooklyn Bridge Park, New York: Ein Elfjähriger gerät in einen Streit mit mehreren gleichaltrigen Mitschülern und schlägt einem der anderen Jungen mit einem Stock ins Gesicht, der dabei - wie später zu erfahren ist - zwei Zähne verliert. Kurze Zeit später treffen sich Michael (John C. Reilly) und Penelope Longstreet (Jodie Foster), die Eltern des Verletzten, in ihrer Wohnung mit Alan (Christoph Waltz) und Nancy Cowen (Kate Winslet), den Eltern des Schlägers. Schnell verständigen sie sich über die Streitpunkte und wollen wieder getrennte Wege gehen - man ist schließlich zivilisiert. Doch als die Cowens eigentlich schon aus der Tür sind, lassen sie sich noch zu einem kleinen Kaffee überreden. Nun kommt das Quartett doch wieder zum Streit der Kinder zurück und es zeigt sich, dass gar nichts geklärt ist. Schnell erhitzen sich die Gemüter immer weiter, es kommt zu einer vehementen Auseinandersetzung, in der es bald um ganz andere Dinge geht. Dabei werden munter die Fronten gewechselt und als auch noch Alkohol ins Spiel kommt, eskaliert die Situation völlig. Ehe/Partnerschaft, Gewalt/Gewaltlosigkeit, Kommunikation, Konflikte, Literaturverfilmung, Normen, Spielfilme, Vergebung/Versöhnung, Vorurteile ab 16 DVS 077 26 Gott ist tot Kadir Sözen, Deutschland 2002 (FWU) 93 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 Der verwitwete und arbeitslose Mittfünfziger Heinrich Lutter (Götz George) lebt mit seinem behinderten Sohn Günni im Kölner Arbeiter-Stadtteil Ehrenfeld. Seit Jahren rüstet er einen alten Kleinbus zu einem Wohnmobil um, mit dem er sich seinen Traum vom Leben in Italien erfüllen will. Seine Nachbarin, die ebenfalls verwitwete Metzgereibesitzerin Gisela, möchte zu gerne Heinrichs Traum teilen, doch der ist unentschlossen. Als Heinrichs ältester Sohn Mike aus dem Gefängnis entlassen wird und unter dem Einfluss seines Freundes Ulli wieder in die Kriminalität abzugleiten droht, besorgt ihm der Vater auf ungewöhnliche Weise eine Stelle in einer Autowerkstatt. Doch die Vergangenheit holt Mike trotzdem ein. Als er erfährt, dass sein Vater ihn damals "verpfiffen" hat, um Schlimmeres zu verhindern, kommt es zum Bruch. Mike nimmt Günni mit in die gemeinsame Wohnung zu Ulli, wo die beiden Unverbesserlichen einen Coup planen, der sich als eine Nummer zu groß für sie erweist. Als Heinrich nicht nur mit dem Sozialamt, das sein geliebtes Wohnmobil konfisziert, sondern auch mit Mikes Gläubiger in Konflikt gerät, versöhnen sich Vater und Sohn. Sie stehlen den Wohnwagen vom städtischen Abstellplatz, doch ihr Traum von der "großen Freiheit" wird jäh gestoppt. Kriminalität, Generationen, Männer, Obdachlosigkeit, Gerechtigkeit/Ungerechtigkeit ab 14 DVS 125 Gnade Matthias Glasner, Deutschland 2012 132 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 Niels (Jürgen Vogel) und Maria (Birgit Minichmayr) wandern mit ihrem Sohn Markus nach Nordnorwegen aus. Die Ehe des Paares kriselt und sie wollen in Hammerfest einen Neuanfang starten. Doch alle drei haben Schwierigkeiten, sich mit der fremden Umgebung zu arrangieren. In der Beziehung von Niels und Maria, wird es noch spannungsgeladener. Während sie sich in die Arbeit stürzt, beginnt er eine Aff äre. Doch eines Nachts ändert ein schlimmer Unfall alles. Auf eigenartige Weise scheint sich alles für die kleine Familie zum Besseren zu wandeln. Das Geheimnis, dass das Ehepaar nun teilen muss, schweißt es zusammen und zwingt es dazu, sich seinen Problemen zu stellen, um endlich eine Lösung und Vergebung zu finden. Gerechtigkeit, Konflikte, Schuld, Spielfilme, Verantwortung, Vergebung/Versöhnung ab 14 DVS 332 Gran Torino Clint Eastwood, USA 2008 112 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 Walt Kowalski ist ein verbitterter alter Kriegsveteran. Mittlerweile ist seine Frau verstorben, ebenso wie die meisten seiner weißen Nachbarn. In der Nachbarschaft wohnen nun Migranten aus Südostasien, sein ehemals so geliebtes Viertel ist zudem bevölkert von Afrikanern, Latinos und anderen Ausländern. Er verabscheut diese Menschen, wie auch die gesamte jüngere Generation, die sich ihm und anderen Dingen gegenüber respektlos verhält. Als der schüchterne Nachbarsjunge Thao eines Nachts versucht, Kowalskis geliebtes Auto, den Gran Torino, zu stehlen, verändert dies sein gesamtes Leben. Kowalski verhindert nicht nur den Diebstahl, sondern auch den gewaltsamen Übergriff einer brutalen Straßengang auf den Jungen. Dies ist der Beginn einer Spielfilme ungewöhnlichen Freundschaft. Als Thaos Familie von der Gang überfallen und seine Schwester vergewaltigt wird, beschließt Kowalski, dass weitere Gewalt zu keiner Lösung führt. In dem Wissen, dass er aufgrund seines Gesundheitszustands nicht mehr lange leben wird, provoziert er die Gang und wird von ihr erschossen. Die Mitglieder der Gang werden endlich verhaftet. Gewalt/Gewaltlosigkeit, Männer, Rassismus, Schuld, Vergebung/Versöhnung ab 16 DVS 236 Das große Heft János Szász, Ungarn/Deutschland/Österreich/Frankreich 2012 109 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 Es ist Krieg. Der Vater geht an die Front, die Mutter bringt die beiden dreizehnjährigen Zwillingsbrüder zu ihrer Großmutter aufs Land. Zwei Dinge schärft sie ihnen ein: Immer weiter zu lernen und um jeden Preis zu überleben.Niemals zuvor haben sie ihre Großmutter gesehen, die als Hexe verschrien in einem kümmerlichen Gehöft an einem Waldstück nahe der streng bewachten Grenze lebt. Das Leben hier ist so rau wie der Ton der Großmutter. Die Kinder müssen hart arbeiten. Schläge und Ungerechtigkeit sind an der Tagesordnung. Ihre Erlebnisse halten sie in einem Schreibheft fest: Eingetragen wird nur, was sich in einem Aussagesatz festhalten lässt. Das, was wahr ist. Die Jungen beschließen, sich in immer neuen Übungen abzuhärten, um dieser Welt standzuhalten. Übungen, um den Schmerz auszuhalten, die Beleidigungen, den Hunger, die Kälte, die schönen Erinnerungen und die Sehnsucht nach der Zärtlichkeit der Mutter. Sie lernen zu betteln, zu stehlen, zu schlagen, zu lügen, die eigenen Skrupel zu überwinden, sogar zu töten. Die Jungen entwickeln eine eigene Moral des Überlebens, die sie auf ihre Weise wahr und falsch, gut und böse unterscheiden und danach handeln lässt. Einer letzten Prüfung wollen die Zwillinge entgehen: der Trennung. Antisemitismus, Erziehung, Flüchtlinge, Gerechtigkeit/Ungerechtigkeit, Gewalt, Holocaust, Identität, Judentum, Krieg, Nationalsozialismus ab 14 DVS 386 Das große Rennen - ein abgefahrenes Abenteuer André F. Nebe, Deutschland/Irland 2009 86 Min., f., Spielfilm, FSK: 6 Mary träumt von Autorennen und davon, Ingenieurin zu werden. Bis es soweit ist, bastelt die Elfjährige an ihrer Seifenkiste herum. Eine sorglose Kindheit ist das nicht, denn in der Schule wird sie gehänselt, weil sie vom Bauernhof kommt, und daheim muss sie im Hühner- und Kuhstall mithelfen. Außerdem bekommt sie mit, wie sich ihre Eltern auseinanderleben. Doch dann wird ein großes Seifenkistenrennen angekündet, bei dem sie unbedingt mitfahren möchte. Außenseiter, Familie, Freundschaft, Träume/Wünsche/Utopien, Kindermedien, Mädchen, Rollenverhalten/Rollenzwang, Spielfilme Bemerkung: Extra: "Boliden", ein Kurzfilm von Walter Feistle (Deutschland/Schweiz 1991), 6 Min. ab 8 DVS 251 Grüne Wüste Anno Saul, Deutschland 1999 91 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 Die vierzehnjährige Katja und ihr bester Freund Johann flüchten sich vom Alltag in ihre "Grüne Wüste". So nennen sie ein dichtes Waldstück mit einer Burgruine unweit des kleinen Dorfes, in dem sie leben. Gemeinsam suchen sie dort nach archäologischen Schätzen und vergessen dabei Spielfilme die Probleme, die sie zu Hause haben. Plötzlich erkrankt Johann an Leukämie und muss in die nächste Großstadt, um dort behandelt zu werden. Durch die räumliche Trennung von Johann wird Katja bewusst, dass sie sich in ihren Freund verliebt hat. Allerdings findet sie in ihrer Familie keinen Halt, da ihre Eltern kurz vor der Trennung stehen. Ihre Mutter hat sich ausgerechnet in den Vater von Johann verliebt. So erwartet Katja sehnlichst die Rückkehr ihres Freundes und ist überglücklich, als er nach einigen Monaten wieder nach Hause kommt. Doch nichts ist mehr so, wie es früher war. Johanns Vater lebt in panischer Angst, auch seinen Sohn zu verlieren, nachdem seine Frau im Alter von 25 Jahren an Krebs gestorben ist. Er braucht die Liebe von Doris, Katjas Mutter, um die schwere Zeit durchzustehen. Katja und Johann werden gezwungen, schneller erwachsen zu werden, als es ihnen lieb ist. Als es zu einem Streit kommt, beschließt Katja um ihre junge Liebe zu kämpfen. Zwar kann sie Johann nicht vor dem Tod bewahren, aber ihn fest im Herzen behalten. Jugend, Liebe, Sterben/Tod, Familie, Hoffnung/Hoffnungslosigkeit Bemerkung: Die DVD umfasst neben einer Gliederung des Films in 16 Kapitel einen Audiokommentar, Interviews, Musikvideos und Biografien von Mitwirkenden. ab 12 DVS 107 Habemus Papam - Ein Papst büxt aus Nanni Moretti, Italien / Frankreich 2011 100 Min., f., Spielfilm, FSK: o.A. Der Papst ist verstorben und die Kardinäle aus aller Welt versammeln sich in der Sixtinischen Kapelle, um unter striktem Ausschluss der Öffentlichkeit aus ihrer Mitte einen neuen Papst zu wählen. Nach vielen erfolglosen Wahlgängen wird der Außenseiter Kardinal Melville gewählt, der unter dem Eindruck der außergewöhnlichen Situation die Wahl annimmt. Doch in der unmittelbaren Folge befallen Melville, eher von stillem Charakter, tiefe Zweifel an seiner inneren Berufung. Als seine Verkündung auf dem Balkon des Petersdoms bereits begonnen hat, bricht Melville zuvor zusammen. Ratlosigkeit befällt die Kardinäle wie die ahnungslose Weltöffentlichkeit. Da der neue Papst noch nicht verkündet wurde, bleibt das Konklave, also die Abgeschlossenheit des Kardinalskollegiums von der Außenwelt, bestehen. Ein berühmter Psychoanalytiker, Professor Brezzi, wird hinzugezogen, um den verzweifelten Melville zu behandeln, ihm über seine psychische Krise hinwegzuhelfen und so zur Annahme des Amtes zu bewegen, doch zunächst ohne Erfolg. Der Vatikansprecher vertröstet derweil die Presse. Unter größter Geheimhaltung verlässt Melville in Begleitung des Vatikansprechers und einiger Leibwächter und in Zivilkleidung den Vatikan, um Brezzis Ex-Frau, ebenfalls Psychoanalytikerin, in deren Praxis in Rom aufzusuchen. Auf dem Rückweg gelingt es Melville, seinen Begleitern zu entwischen und sich unter das römische Volk zu mischen. Brezzi, der jetzt ebenfalls dem Konklave unterliegt, und der Vatikansprecher beginnen nun, auch den Kardinälen etwas vorzuspielen: Ein Schweizergardist wird in die päpstlichen Gemächer einquartiert mit dem Auftrag, die Anwesenheit des Papstes vorzutäuschen. Brezzi obliegt die Aufgabe, die bereits murrenden Kardinäle zu beschäftigen. Zu diesem Zweck veranstaltet er ein Volleyballturnier und teilt dazu die Kardinäle entsprechend ihrer Herkunftskontinente in Mannschaften ein. Währenddessen streift Melville durch Rom und freundet sich mit Leuten an. Schließlich wird er in einem Theater aufgespürt. Unter allgemeiner Erleichterung wird die Verkündung des Papstes vor der Weltöffentlichkeit 27 nachgeholt. In seiner Antrittsrede erklärt der neue Papst in nüchternen Worten, dass es ihm Leid tue, dass er keine Eignung und Berufung für das Papstamt verspüre und deswegen zurücktrete, um eine neue Wahl zu ermöglichen. Einsamkeit, Katholizismus, Spielfilme, Verantwortung ab 14 DVS 307 Hachiko - Eine wunderbare Freundschaft Lasse Hallström, USA 2008 89 Min., f., Spielfilm, FSK: o.A. Eines Tages trifft Professor Parker Wilson bei der Rückkehr von der Uni auf ein kleines Akita-Hündchen, das niemandem zu gehören scheint. Der Professor nimmt es mit nach Hause, wo seine Frau alles andere als begeistert reagiert. Doch Wilson kümmert sich liebevoll um den Hund und lässt sich von seinem japanischen Freund erklären, dass Akitas ganz besondere Hunde sind. Weil der kleine Vierbeiner ein Halsband mit dem japanischen Zeichen für die Glückszahl acht trägt, nennt Wilson ihn Hachi. Der Hund dankt es seinem Herrchen, indem er ihn jeden Morgen zum Bahnhof begleitet und ihn abends bei seiner Rückkehr dort wieder erwartet. Selbst als Wilson plötzlich und unerwartet während einer Vorlesung stirbt, behält Hachi seine Gewohnheiten bei und findet sich auch die kommenden zehn Jahre bis zu seinem eigenen Tod treu jeden Tag zur gleichen Zeit am Bahnhof ein. - Die Geschichte soll sich in Japan in den 20er-Jahren tatsächlich so zugetragen haben. Daraus entstand 1987 der Film "Hachiko monogatari" von Sijiro Koyama. Dieser war die Vorlage für das Remake mit Richard Gere in der Hauptrolle. Freundschaft, Sterben/Tod, Tiere ab 10 DVS 155 Halbe Portionen Martin Busker, Deutschland 2011 52 Min., f., Spielfilm, FSK: LEHR Der Film erzählt die besondere Freundschaft zwischen dem 12-jährigen türkischstämmigen Umut, der am liebsten Polizist, Bodyguard oder Geheimagentwerden möchte und dem stummen Luka, der nur über seine Handpuppe kommuniziert. Die beiden lernen sich durch Zufall in einer brenzligen Situation kennen und eine ungewöhnliche Freundschaft beginnt. Die gegensätzlichen, liebevoll gezeichneten Charaktere spüren immer mehr, dass sie einander brauchen. Umut sieht in Luka zunächst nur den durchgeknallten Psycho. Für Luka ist Umut die einzige Bezugsperson, die er im Leben im Augenblick hat. Die beiden erleben gemeinsam den wohl aufregendsten Tag ihres Lebens, an dessen Ende sie ein gutes Stück erwachsener geworden sind. -DVD educativ mit Begleitmaterialien zu den Themen Jugend, Armut, Mutismus, Gewalt. Behinderte Menschen , Freundschaft, Identität/Entfremdung, Jugend, Kriminalität ab 12 DVS 306 Halbe Treppe Andreas Dresen, Deutschland 2002 106 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 "Halbe Treppe" heißt die Imbissbude unterm Plastikzelt von Uwe Kukowski, die er auf einem Treppenabsatz in Frankfurt/Oder betreibt. Von früh bis spät schuftet er und vergisst dabei schon mal seine Kinder ebenso wie seine Frau Ellen, die als Verkäuferin in einer Parfümerie arbeitet. Gelegentlich treffen sich die beiden mit den Dürings, einem Paar im gleichen Alter. Chris Düring ist 28 Radiomoderator bei einem Privatsender. Als "Magic Chris" versprüht er mit "Dauerpower vom Powertower" selbstausgedachte Horoskope aus dem 24. Stock über den Äther. Seine Frau Katrin arbeitet am Grenzübergang zu Polen, wo sie LKW's Parkplätze zuweist. Für Katrin zeigt Chris wenig Aufmerksamkeit und Verständnis. Bei beiden Paaren scheint die "Luft draußen" zu sein, beide sind auf halber Treppe ihres Lebens angekommen. Bei einer Begegnung kurz nach einem gemeinsamen Diaabend knistert es zwischen Chris und Ellen. Schon am nächsten Treffen verbringen sie ein Schäferstündchen im Auto unter der Oderbrücke. Die Affäre nimmt ihren Lauf, und Chris verpackt seine Liebesbotschaften in den täglichen Horoskopen. Am Anfang fährt das heimliche Liebespaar über die Grenze, um sich in ein polnisches Hotel einzumieten. Irgendwann sinken die Hemmungen und sie treffen sich zuhause bei Chris, wo sie von Katrin in flagranti ertappt werden. Uwe und Katrin sind völlig vor den Kopf geschlagen. Nachdem sich der erste Schock gelegt hat, finden sich, auf Initiative von Uwe, die beiden Paare am Küchentisch zusammen. Bei Kaffee und Kuchen soll vernünftig über alles gesprochen werden, doch mehr als ein Türenschlagen kommt dabei nicht heraus. Jetzt wird Uwe aktiv und packt an, was er zuvor immer vernachlässigt hat. Doch bei Ellen kann er damit nichts mehr bewirken. Sie sucht mit Chris nach einer neuen Wohnung. Nach der Besichtigung mehrerer Objekte kommen Chris jedoch Zweifel, er will sich nicht wirklich von seiner Ehefrau trennen. Ellen will jedoch nicht mehr zurück. In einer eigenen Wohnung beginnt sie ein neues Leben. Chris und Katrin entdecken wieder ihre Liebe füreinander und zu Uwe kehrt der entflogene Wellensittich zurück. Aberglaube, Ehe/Partnerschaft, Vergebung/Versöhnung Bemerkung: Silberner Bär der Berlinale 2002, Deutscher Filmpreis in Silber 2002, "Film des Monats" der Jury der Evang. Filmarbeit 10/2002 ab 14 DVS 037 Halt auf freier Strecke Andreas Dresen, Deutschland 2011 110 Min., f., Spielfilm, FSK: 6 Frank hat einen Gehirntumor und nur noch wenige Monate zu leben. Diese erschütternde Diagnose trifft den Familienvater zweier Kinder und seine Frau schockartig. Von nun an ist der Alltag aller geprägt von der Erkrankung des Vaters und dem Versuch, den Abschied aus dem Leben so würdevoll wie irgend möglich zu gestalten. Dabei stößt jedoch jeder einzelne schon bald an seine psychischen und physischen Grenzen. Familie, Gesundheit/Krankheit, Sterben/Tod Bemerkung: Deutscher Filmpreis 2012 - Bester Film ab 14 DVS 310 Hannah Arendt - Ihr Denken veränderte die Welt Margarethe von Trotta, Deutschland/Frankreich/Israel 2012 109 Min., f. Spielfilm, FSK: 6 Die Philosophin Hannah Arendt reist 1961 nach Jerusalem, um für die Zeitung The New Yorker über den Prozess gegen den NS-Verbrecher und SS-Obersturmbandführer Adolf Eichmann zu berichten. Ernüchtert erlebt sie im Gerichtssaal einen Angeklagten, dessen gefügiges, bürokratisches Auftreten sie nicht mit seinen abscheulichen Taten in Einklang bringen kann. Ihre Artikelserie, in der sie diesen Widerspruch thematisiert, schockiert die Welt. Zahlreiche Medien entfachen Hetzkampagnen gegen sie, Arendt erhält Drohbriefe, ihre akademische Karriere ist gefährdet. Doch die Studierenden verfolgen gebannt die scharfen Spielfilme Analysen einer selbstbewussten Frau, die kompromisslos für die Freiheit des Denkens eintritt. Frauen, Lebensbilder ab 16 DVS 340 Happy-Go-Lucky Mike Leigh, Großbritannien 2008 118 Min., f., Spielfilm, FSK: 6 Die Mittdreißigerin Poppy ist ein lebenshungriger und warmherziger Mensch. Die Lehrerin lebt in London, fährt leidenschaftlich gern mit ihrem Fahrrad und wohnt seit zehn Jahren mit ihrer besten Freundin Zoe in einer Mini-Wohngemeinschaft. Ihre positive Lebenseinstellung wirkt sich auch auf ihre Umwelt aus, denn sie versucht stets, das Beste aus jeder Situation zu machen, ist unvoreingenommen und unkritisch mit sich und ihren Mitmenschen. Sie nimmt Flamenco-Stunden, hilft einem gewalttätigen Jungen in ihrer Klasse und lernt dabei noch einen charmanten jungen Sozialarbeiter kennen. Selbst als ihr Fahrrad gestohlen wird und sie zu Autofahrstunden quasi gezwungen wird, bringt das Poppy nicht aus der Ruhe. Allerdings ist ihr Fahrlehrer Scott das genaue Gegenteil der lustigen und überdrehten Frau. Mit ihrer lockeren Art versucht sie, den verkrampften und einsam wirkenden Mann aus der Reserve zu locken - mit ungeahnten Folgen. Bei einer Fahrstunde stößt die sonst durch nichts zu erschütternde Poppy an ihre Grenzen.Scott rastet aus, nachdem er sich in Poppy verliebt hat, sie seine Liebe aber nicht erwidert. Frauen, Freundschaft, Schule, Spielfilme, Unterhaltung Bemerkung: Mit Hörfilmfassung für Blinde und Sehbehinderte. Silberner Bär bei der Berlinale 2008. "Film des Monats" der Jury der Evang. Filmarbeit 07/2008. Kinotipp der katholischen Filmkritik 07/2008. ab 12 DVS 211 Das Heimweh des Walerjan Wróbel Rolf Schübel, Deutschland 1990 (FWU) 94 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 Verfilmung des authentischen Stoffes nach der gleichnamigen Dokumentation von C. U. Schminck-Gustavus. - Im April 1941 kommt der 16-jährige Walerjan Wróbel als Hilfskraft zu einer Kriegerwitwe und deren Tochter auf einen Hof in Bremen-Lesum. Die Frauen sind nicht gerade begeistert über die "halbe Portion", einzig der Knecht zeigt Verständnis für den Jungen, der kaum deutsch kann und unter großem Heimweh leidet. Nach einem missglückten Fluchtversuch zündet Walerjan ein paar Heuballen in der Scheune an, in der irrigen Hoffnung, dafür nach Hause geschickt zu werden. Obgleich er beim Löschen hilft, übergibt ihn die Bäuerin der Polizei. Er kommt in das KZ Neuengamme für "schwer belastete, jedoch noch erziehungs- und besserungsfähige Häftlinge". Als er nach neun Monaten entlassen wird, träumt er noch immer von einer Rückkehr in die Heimat. Doch nach der Untersuchungshaft kommt er als "Volksschädling" vor ein Sondergericht und wird wegen schwerer Brandstiftung und Schädigung der Widerstandskraft des deutschen Volkes zum Tode verurteilt. Auch ein Gnadengesuch des Verteidigers wird vom Reichsminister der Justiz abgelehnt. Mit 17 Jahren stirbt Walerjan Wróbel am 25. August 1942 unter dem Fallbeil. Menschenrechte, Drittes Reich, Ungerechtigkeit, Einsamkeit, Leid Bemerkung: Film des Monats 4/92 der Jury der Evang. Filmarbeit und Bundesfilmpreis 1991. ab 14 DVS 039 Spielfilme Die Herbstzeitlosen Bettina Oberli, Schweiz 2006 86 Min., f., Spielfilm, FSK: o.A. Mit dem Tod ihres Mannes Hans hat Martha ihre Lebenslust verloren und würde ihm am liebsten ins Jenseits folgen. Die Jassrunde mit den Freundinnen ist auch nicht mehr das, was sie einmal war. Ihr Dorfladen in Trub im schweizerischen Emmental dümpelt vor sich hin und ihr Sohn Walter, der Dorfpfarrer, möchte die Räume für seine Bibelgruppe nutzen. Als er vorschlägt, sie solle doch den Laden aufgeben und etwas Neues beginnen, kommt sie mit ihrer quirligen Freundin Lisi darauf, sich jetzt im höheren Alter ihren Lebenstraum zu erfüllen: eine Lingerie-Boutique. So wird aus dem grauen Gemischtwarenladen von einem Tag auf den anderen eine charmante Dessousboutique. Daran stößt man sich jedoch im Ort, und schnell macht sich Widerstand bei den Einwohnern breit. Ihr eigener Sohn, der scheinheilige Pfarrer, opponiert ebenso wie der rechtspopulistische Lokalpolitiker gegen die vermeintliche Verführung zur Sündhaftigkeit durch Reizwäsche. Auch Marthas Freundinnen sind nicht so ganz überzeugt von ihren textilerotischen Eskapaden, aber ihr Mut beflügelt sie dann doch - und innerhalb kurzer Zeit ist nichts mehr so im Dorf, wie es einmal war. Alte Menschen, Lebensqualität/Lebensstil, Normen, Spielfilme, Unterhaltung ab 14 DVS 203 Hereafter Clint Eastwood. USA 2010 128 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 Die französische Fernsehjournalistin Marie wird beim Urlaub in Thailand vom Tsunami überrascht, von der Flutwelle mitgezogen und ertrinkt - bis sie nach mehreren Minuten ins Leben zurückgerissen wird. Die Zwillinge Marcus und Jason in London müssen ihr Leben in London meistern - bis ein Unfall ihre Existenz völlig auf den Kopf stellt. Der Fabrikarbeiter George in San Francisco kann mit den Toten kommunizieren, was es ihm unmöglich macht, normale Beziehungen zu führen. Auf verblüffende Weise streben die Figuren aufeinander zu. Clint Eastwood wagt sich auch mit 80 Jahren noch auf Neuland: Nach einem Drehbuch von "Die Queen"-Autor Peter Morgan erzählt er parallel die Geschichte von drei Menschen, die Erfahrungen mit dem Jenseits machen mussten. Nach einem Paukenschlag zum Auftakt - die komplexeste Effektszene in Eastwoods Laufbahn - folgt er seinen Protagonisten, darunter Matt Damon und Cecile de France, bei ihren Versuchen, ihr Leben zu meistern. Dabei geht es weniger um die Beantwortung von Fragen über den Tod, sondern um Katharsis und Erlösung. Jenseitsvorstellungen, Kommunikation, Sinnfrage, Spielfilme, Sterben/Tod ab 14 DVS 294 Heute bin ich blond Marc Rothemund, Deutschland 2012 117 Min., f., Spielfilm, FSK: 6 "Heute bin ich blond" ist eine Tragikomödie, die von der 21-jährigen, lebenslustigen Sophie erzählt, bei der Brustkrebs diagnostiziert wird. Sie sagt ihrer lebensbedrohlichen Krankheit den Kampf an. Sophie rebelliert gegen den tristen Krankenhausalltag: Sie will ihr junges Leben genießen und auf nichts verzichten. Perücken werden dabei zu ihrem neuen Lebenselixier: Mal selbstbewusst, mal romantisch verspielt oder kühl erotisch - je nach Haarfarbe und Frisur kommt ein 29 anderes Stück von Sophie zum Vorschein. Mit der Unterstützung ihrer Familie, mit Humor, Mut und Zuversicht streckt Sophie der Krankheit den Mittelfinger entgegen. --- Die Verfilmung basiert auf dem autobiografischen Bestseller "Heute bin ich blond: Das Mädchen mit den neun Perücken" der Niederländerin Sophie van der Stap. Gesundheit/Krankheit, Lebensqualität/Lebensstil, Literaturverfilmung, Sinnfrage, Sterbebegleitung/Sterbehilfe, Sterben/Tod ab 14 DVS 198 HomeVideo Kilian Riedhof, Deutschland 2011 90 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 Jakob (Jonas Nay) ist ein verschlossener, sensibler 15-Jähriger mitten in den Wirren der Pubertät. Er filmt alles mit seiner Videokamera, was ihn gerade bewegt, und liebt ungewöhnliche Fotos. Seine Eltern Claas und Irina wissen wenig von ihm, zu sehr sind sie mit sich selbst beschäftigt. Sie stecken in einer Ehekrise - beinahe täglich wird Jakob Zeuge eines Streits. Als Jakobs Mutter ihm eröffnet, dass sie sich von Claas trennen und ausziehen wird, zieht er sich noch mehr in sich zurück. Auch in der Schule bekommt Jakob Probleme, doch eigentlich ist ihm das alles egal, denn er hat nur Augen für Hannah, in die er verliebt ist. Als er gerade beginnt, ihr näher zu kommen, gerät ein selbstgedrehtes, kompromittierendes Video von Jakob in die Hände seiner Mitschüler. Noch bevor Jakob es sich zurückholen kann, stellt es ein Mitschüler ins Internet - in kürzester Zeit verbreitet sich das Video in der ganzen Schule. Von allen Seiten wird Jakob daraufhin ausgelacht und gemobbt. Über das Internet erhält er in Chatrooms dutzende Hassbotschaften. Als auch Hannah sich von ihm abwendet, seine Mutter zu ihrer neuen Lebenspartnerin gezogen ist und der Schulleiter ihm einen Schulverweis erteilt, gerät Jakob immer mehr in eine soziale Isolation und einen emotionalen Teufelskreis. Seine Umwelt nimmt die drohenden Signale seiner Selbstmordabsichten nicht wahr. Am Ende nimmt sich Jakob das Leben. Außenseiter, Freundschaft, Konflikte, Medienpädagogik, Mobbing, Selbstmord, Spielfilme ab 14 DVS 128 Horton hört ein Hu! Jimmy Hayward / Steve Martino, USA 2008 83 Min., f., Animationsfilm, FSK: o.A. Eines Tages hört der treuherzige Elefant Horton dank seiner großen Ohren im Dschungel einen Hilferuf, der von einem in der Luft schwebenden Staubkorn stammt. Horton findet heraus, dass sich darauf die Stadt Hu-Heim mit ihren winzig kleinen Einwohnern befindet. Auch wenn er die Hus und ihren hilfesuchenden Bürgermeister nicht sehen kann, sagt er seine Unterstützung zu, denn für ihn ist klar: Ein Mensch ist ein Mensch, wie klein er auch ist. Und so versucht Horton, das bewohnte Staubkorn an einen sicheren Ort zu bringen. Allerdings wollen die anderen Dschungeltiere ihm nicht glauben und verspotten ihn, allen voran ein tyrannisches Känguru und der gemeine Adler Vlad. Doch so schnell gibt der Dickhäuter nicht auf - zumal ihm sein bester Freund, die Maus Morton, zur Seite steht und die Hus nichts unversucht lassen, um sich für alle Tiere bemerkbar zu machen. Außenseiter, Freundschaft, Kindermedien, Kreativität, Spielfilme, Toleranz, Unterhaltung, Verantwortung ab 6 DVS 215 30 Hotel Ruanda Terry George, Südafrika/Großbritannien/Italien/Kanada 2004 (FWU) 118 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 Die Friedensverhandlungen 1994 zwischen Hutu und Tutsi in Ruanda werden von beiden Seiten immer wieder torpediert. Als der ruandische Präsident in seinem Flugzeug abgeschossen wird, nehmen dies die Hutu-Milizen als Anlass, einen grausamen und gnadenlosen Völkermord an den Tutsi und an nicht sympathisierenden Hutu zu beginnen. Die westlichen Länder sehen weg und die im Land anwesende UNO-Schutztruppe darf nicht eingreifen. Einzige humane Insel bildet das belgische "Hotel des Mille Collines" in Kigali. Paul Rusesabagina, ein Hutu, seine Frau ist Tutsi, wird als Hotelmanager eingesetzt. Anfangs nur darauf bedacht, einflussreiche Gäste für den Schutz seiner eigenen Familie zu bestechen, sieht er schnell die Notwenigkeit, auch anderen behilflich zu sein. Letztendlich bietet er ca. 1200 Menschen Obdach im Hotel und rettet sie so vor dem sicheren Tod durch die Machete. - Diese Begebenheit beruht auf wahren Tatsachen. Bei dem Völkermord in Ruanda kamen innerhalb von 100 Tagen ca. 1 Million Menschen ums Leben. Menschenrechte, Krieg, Zivilcourage, Nächstenliebe, Dritte Welt: Afrika ab 14 DVS 108 Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand Felix Herngren, Schweden 2013 115 Min., f., Spielfilm, FSK 12 Malmköping in Schweden: Im Altersheim laufen die Vorbereitungen für Allan Karlssons 100. Geburtstag, doch der Jubilar (Robert Gustafsson) hat andere Pläne. Er entflieht der Langeweile und dem eintönigen Alltag, indem er aus dem Fenster klettert und sich an der nächsten Busstation in ein Abenteuer stürzt. Auf seiner Flucht findet der alte Mann neue Freunde und erzählt von seinem bewegten Leben, in dem er bedeutende Personen des Weltgeschehens wie Stalin oder Albert Einstein traf und dabei ganz nebenbei die Weltgeschichte maßgeblich beeinflusste. Durch Zufall gelangt Allan in den Besitz eines Geldkoffers, legt sich mit der schwedischen Mafia an und gerät sogar selbst unter Mordverdacht. Auf einmal sind jede Menge Leute hinter ihm her. Da bleibt nur eins: Allan beschießt, sich zusammen mit der Elefantendame Sonia auf die Reise ins indonesische Bali zu machen. Alte Menschen, Geschichte, Literaturverfilmung, Spielfilme, Unterhaltung ab 14 DVS 375 Ida Pawel Pawlikowski, Polen/Dänemark, 2013 80 Min., f., Spielfilm, FSK: 0 Anfang der 1960er-Jahre macht sich eine junge Novizin auf eine Reise in die eigene Vergangenheit: Eine Tante informiert sie über ihre jüdische Herkunft und die Ermordung der Eltern im Holocaust. Der dialogarme Film erzählt mit strengen schwarz-weißen Bildern und einem vielschichtigen Soundtrack aus Bach, Mozart und modernem Jazz von den Narben, die die Verbrechen des 20. Jahrhunderts hinterlassen haben. Ein überzeugend gespieltes Drama, das gerade auch wegen seiner inhaltlichen Offenheit lange nachwirkt. Glaube, Identität/Entfremdung, Religion ab 14 DVS 205 Spielfilme Ikingut - die Kraft der Freundschaft Gisli Snaer Erlingsson, Island 2000 87 Min., f., Spielfilm, FSK: 6 Island 1698. Die Menschen im hohen Norden Islands kämpfen ums Überleben, als im Winter das Packeis auf die Küste zutreibt und das Fischen unmöglich macht. Daran können nur böse Geister und Dämonen schuld sein. Auf einer Eisscholle erblickt Bóas, der elfjährige Sohn des Pfarrers, ein kleines unbekanntes Wesen. Er meint, einen bösen Geist gesehen zu haben. Dann aber warnt dieses merkwürdige Wesen die Bewohner des Dorfes vor einer Schneelawine und rettet Bóas. Dabei stellt sich heraus, dass es sich um einen etwa gleichaltrigen Inuit-Jungen handelt. Trotz Sprachprobleme - Bóas versteht, dass er sich Ikingut nennt, ein Irrtum, wie sich später herausstellt - nimmt er ihn mit nach Hause zu seiner Familie. Doch den Dorfbewohnern ist der fremde Junge unheimlich und sie sperren ihn ein. Listenreich befreien Bóas und seine Schwester Asa ihn, und Bóas flieht mit Ikingut aufs Eis. Als im Dorf niemand die beiden Jungen finden kann, entsteht neben der Sorge um die Leben der beiden Jungen auch so etwas wie schlechtes Gewissen. In letzter Minute werden die beiden Jungen gerettet und zurückgebracht. Doch heißt es nun Abschied nehmen, denn "Ikingut" kann zurück zu seinen Eltern. Aberglaube, Freundschaft, Kindermedien, Vorurteile ab 8 DVS 044 Im Oktober werden Wunder wahr (OMU) Daniel und Diego Vega, Peru 2010 80 Min., f., Spielfilm, FSK 12 Im Leben des Pfandleihers Clemente hat alles seine Ordnung. Seinem Geschäft mit den Nöten der Armen aus der Nachbarschaft geht er penibel und scheinbar ohne jede Gefühlsregung nach. Die verliehenen Beträge werden fein säuberlich notiert, die Sicherheiten, die Clemente zur Absicherung des Geschäfts entgegennimmt, in der kleinen Schatzkiste unter dem Ofen verstaut. Nähe zu seinen Mitmenschen ist nichts, was man von diesem Buchhalter der Not erwarten kann, seine zumindest körperlichen Bedürfnisse nach Zuneigung erledigt er ebenso geschäftsmäßig im Rotlichtbezirk seiner Heimatstadt Lima. Alles hat seine Ordnung und verläuft in geregelten Bahnen - bis Clemente eines Tages ein schreiendes Baby vor seiner Tür vorfindet. Und prompt gerät das Leben des Mannes gehörig durcheinander. Denn unvermutet zeigt er Herz und bringt es nicht fertig, das kleine Wesen in ein Waisenhaus zu geben. Nach einigem Zögern entschließt er sich dazu, das Kind zu behalten, denn er ist sich beinahe ganz sicher, dass er die Mutter tatsächlich kennt. Die aber ist verschwunden und so bleibt Clemente nichts anderes übrig, als selbst für das Wohl des Säuglings zu sorgen - was bald schon erhebliche Auswirkungen auf seinen nächtlichen Schlaf und seine Konzentrationsfähigkeit hat. Zum Glück gibt es seine Nachbarin Sofia, deren Leben ebenso einsam ist wie das von Clemente, und die jeden Tag zum Gott der Wunder betet, dass ihr ein ebensolches widerfahren soll. Als sie den Pfandleiher aufsucht und dessen hilflose Bemühungen mit dem Baby sieht, übernimmt sie resolut das Kommando und wird schon bald darauf von Clemente als bezahlte Babysitterin eingestellt - zumindest so lange, bis die wahre Mutter ausfindig gemacht worden ist. Doch es wird alles ganz anders kommen... Einsamkeit, Freundschaft, Gleichgültigkeit, Glück, Lebensqualität/Lebensstil, Menschenbild, Spielfilme ab 16 DVS 287 Spielfilme Im Westen nichts Neues Delbert Mann, USA / Großbritannien 1979 122 Min. (155 Min. Director´s Cut), f., Spielfilm, FSK: 12 Deutschland im Jahre 1915. Von der kollektiven Kriegsbegeisterung angesteckt, melden sich Oberschüler Paul Bäumer (Richard Thomas) mit seinen Klassenkameraden freiwillig an die Front. Doch bald weicht die Euphorie der Ernüchterung. Der sadistische Ausbilder Himmelstoß (Ian Holm) drillt die Halbwüchsigen auf erniedrigende Weise, um sie schließlich als Kanonenfutter zu verheizen. Die Vorstellung, für ihr Vaterland heldenhaft zu kämpfen, hat mit der Kriegswirklichkeit, die die Jungen vorfinden, nichts gemein. Krieg, das begreifen sie schnell, ist sinnloses Töten und Sterben. Paul sieht einen nach dem anderen seine Kameraden sterben, bis er im Oktober 1918 selbst fällt. Aus dem Westen gebe es nichts Neues zu berichten, meldet der Heeresbericht an diesem Tag. Geschichte, Krieg, Literaturverfilmung, Spielfilme ab 14 DVS 339 Im Winter ein Jahr Caroline Link, Deutschland 2008 128 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 Die in München lebende Innenarchitektin Eliane gibt bei dem Maler Max Hollander ein Porträt ihrer Kinder Alexander und Lilli in Auftrag. Die verstörte Eliane will sich mit dem Porträt an Alexander erinnern, der sich vor knapp einem Jahr das Leben genommen hat und stellt Max Bilder und Videos von Alexander zur Verfügung. Sie will, dass Lilli für das Porträt zu einigen Sitzungen bei Max erscheint, jedoch ist diese davon wenig angetan, da sie es abstoßend findet, ein Porträt ihres toten Bruders "als Deko" an die Wand zu hängen. Im Gegensatz zu ihrer Mutter lebt die talentierte Lilli nicht diszipliniert und verliert ihre Hauptrolle an der Theaterakademie durch Auseinandersetzungen mit ihrer Lehrerin. In ihrer Beziehung mit dem Künstler Aldo versucht sie Nähe und Intimität zu finden, die er ihr aber nicht geben will. Bei den Sitzungen begegnet Lilli Max zunächst mit Vorbehalten, während dieser versucht, in sie hineinzublicken und ihren Charakter festzuhalten. Er erkennt die tiefe Beziehung zwischen den Geschwistern und versteht Lillis Gefühlswelt immer besser. Dabei findet er nach und nach Zugang zu unaufgearbeiteten Teilen seiner eigenen Geschichte, die ebenfalls persönliche Verluste enthält. Das Vertrauensverhältnis zwischen Maler und Modell vertieft sich und sie nähern sich einander vorsichtig an. Das fertige Porträt erfüllt Elianes Erwartungen nicht, jedoch bricht ihre innerliche Erstarrung auf, sodass sie sich auf Lilli zubewegt. Schließlich beginnt Eliane, den Tod ihres Sohnes zu verarbeiten. Lilli hingegen schafft es, ihrem Bruder zu verzeihen, als sie den wahren Grund seines Selbstmordes erfährt. Einsamkeit, Familie, Freundschaft, Kommunikation, Schuld, Spielfilme Bemerkung: Deutscher Filmpreis 2009. ab 14 DVS 238 In einer besseren Welt Susanne Bier, Dänemark 2010 117 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 Anton arbeitet als Arzt unter schwierigen Bedingungen in Afrika. Er lebt von seiner Frau Marianne und seinem pubertierenden Sohn Elias getrennt. Elias hat es an seiner Schule nicht leicht, wird gemobbt, ohne dass seine Lehrer das wirklich wahrnehmen. Auch seine alleinerziehende Mutter, die in einem Krankenhaus arbeitet, kann ihm letztlich nicht helfen. Die Situation 31 beginnt sich zu ändern, als Elias Christian begegnet. Dieser hat den Tod seiner Mutter zu verarbeiten und auch das Verhältnis zu seinem Vater ist schwierig. Als er am ersten Schultag Elias begegnet, erkennt er in ihm den Außenseiter, der von den anderen verfolgt wird und übernimmt es, dessen Peiniger brutal niederzuschlagen. In ihrer Sonderstellung kommen sich die beiden Jungen näher, wobei Christian auf Rache und Gewalt drängt, während Elias eher ausweicht. Anton bemerkt nach seiner Rückkehr den wachsenden Einfluss Christians auf seinen Sohn. Als Christian durch Zufall in der Garage seines Vaters altes Schießpulver entdeckt, will er daraus eine Bombe bauen, um einem Nachbarn, der Anton beleidigt hat, einen Denkzettel zu verpassen und um Anton zu rächen. Zögernd und etwas ängstlich lässt sich Elias auf einen Test ein. Wieder zurück in Afrika wird Anton mit der Gewalt marodierender Banden und eines brutalen Warlords konfrontiert, der schwangeren Frauen "einer Wette wegen" deren Ungeborene aus dem Bauch schneidet. Als eines Tages eben jener Warlord wegen einer schweren Beinverletzung das Buschkrankenhaus aufsucht, wird er - trotz Kenntnis seiner Gräueltaten - von Anton behandelt, was viele der Einheimischen nicht verstehen können. Erst als er in einer direkten Begegnung mit dem Bandenführer und dessen Menschenverachtung konfrontiert wird, kann sich Anton nicht mehr beherrschen und zerrt den Patienten aus dem Lager, wo anschließend die Menge an ihm Rache nimmt. Währenddessen starten Christian und Elias ihr geplantes Vorhaben und legen die Bombe unter das Auto des Nachbarn. Als Elias jedoch bemerkt, dass unerwartet zwei Joggerinnen hinzukommen, läuft er aus der Deckung um sie zu warnen. Die Bombe reißt ihn zu Boden. Während Elias ins Krankenhaus eingeliefert wird und Christian von der Polizei verhört wird, realisieren die Eltern, was passiert ist. Als Christian sich voller Verzweiflung vom Dach eines Hochhauses hinunterstürzen will, hält ihn Anton rechtzeitig auf. Ehe/Partnerschaft, Familie, Gewalt/Gewaltlosigkeit, Nächstenliebe, Schuld, Spielfilme ab 14 DVS 262 In ihren Augen Juan José Campanella, Argentinien 2009 124 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 Der pensionierte argentinische Gerichtsbeamte Benjamín Esposito beschließt im Jahre 1999 einen Roman zu schreiben. Im Zentrum soll die Vergewaltigung und Ermordung einer jungen verheirateten Frau, Liliana Colotto, im Juni 1974 stehen. Diese Strafsache hat Esposito vor 25 Jahren zusammen mit seiner Vorgesetzten Irene Hastings untersucht und sie beschäftigt ihn immer noch. Nach der Ermordung der Frau des Bankangestellten Ricardo Morales wurden zwei Bauarbeiter des Mordes angeklagt und von der Polizei mit Schlägen zu einem Geständnis gezwungen. Esposito ist überzeugt, dass die beiden unschuldig sind, und macht sich auf die Suche nach dem wahren Mörder. In den Fotoalben des jungen Ehepaars fällt ihm ein Mann auf, der immer bewundernd auf Liliana Colotto blickt. Der Witwer identifiziert ihn als Isidoro Gómez. Nach längerer Suche finden sie den Mann nach einer Verfolgung in einem Fußballstadion. Im Verhör provoziert Richterin Hastings den Verdächtigten Gómez. Sie bezweifelt seine Männlichkeit, bis dieser außer sich gerät und auch den Mord an der jungen Frau gesteht. Das Gericht verurteilt ihn zu lebenslänglicher Haft. Doch schon nach kurzer Zeit ist Gómez wieder frei. Mit Beginn der Militärdiktatur hat sich der argentinische Sicherheitsdienst Gómez' 32 angenommen und setzt ihn als Spitzel ein. Ein beruflicher Rivale Espositos ist für diesen Schachzug verantwortlich. Hastings und Esposito protestieren vergebens gegen dieses ungesetzliche Vorgehen. Ein offenbar von Gómez beauftragtes Hinrichtungskommando will Esposito in seiner Wohnung erschießen, ermordet jedoch statt seiner den zufällig anwesenden Sandoval. Esposito flieht in die Provinz, wo er jahrelang arbeitet. 25 Jahre später, nachdem Esposito einen Großteil seines Roman fertiggestellt hat, sucht er den Bankangestellten Morales auf, der sehr zurückgezogen auf dem Land lebt. Zunächst ablehnend erzählt er Esposito, er habe Gómez beobachtet, entführt und ermordet. Nachdenklich fährt Esposito davon. Er kann sich aber erinnern, dass Morales der Meinung war, der Mörder dürfe nicht einfach mit dem Tod bestraft werden, sondern solle lebenslang eingesperrt werden. Esposito kehrt um und beobachtet, wie Morales Speisen zu einem Anbau seines Hauses trägt. Er hat den Mörder seiner Frau seit 25 Jahren gefangen gehalten. Gerechtigkeit/Ungerechtigkeit, Kriminalität, Liebe, Schuld, Spielfilme Bemerkung: Oscar-Preisträger 2010 ab 14 DVS 282 Die innere Sicherheit Christian Petzold, Deutschland 2000 105 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 Die fünfzehnjährige Jeanne (Julia Hummer) lebt mit ihrer Mutter Clara (Barbara Auer) und ihrem Vater Hans (Richy Müller) im Untergrund. Die Eltern werden als Terroristen gesucht. Als das Versteck in Portugal zu unsicher wird, beschließen sie nach Deutschland zurückzukehren. Dort wollen sie über alte Kontakte Geld für den Flug ins vermeintliche rettende Südamerika auftreiben. In einem leer stehenden Haus verbergen sich Hans und Clara, während die unverdächtige Tochter für die Versorgung zuständig ist. In der Anspannung des permanenten Ausnahmezustands führt das Bedürfnis nach Normalität zu einer Krise - vor allem als Jeanne, ein Teeanger mitten in der Pubertät, sich in Heinrich, einen arbeitslosen Jungen, verliebt. Das Verständnis ihrer Eltern ist gering, für sie steht ihre Freiheit auf dem Spiel. In dem Widerspruch zwischen dem Zugehörigkeitsgefühl zu den Eltern und dem Wunsch nach Freunden und Alltäglichkeit wird Jeanne förmlich zerrieben. Auch Heinrich versteht das Hin und Her nicht. Mit einem Banküberfall, bei dem Clara jemanden erschießt, kommt es zur Katastrophe: Heinrich hat das Geschehen zufällig beobachtet und gibt der Polizei einen Tipp. Beim erneuten Fluchtversuch wird die Familie gestellt. Zeitgeschichte, Angst, Gewalt, Terrorismus, Gesellschaft/Staat, Schuld, Familie, Liebe Bemerkung: Deutscher Filmpreis 2001. "Film des Monats" der Jury der Evang. Filmarbeit 02/2001. Die DVD umfasst einen Audio-Kommentar von Barbara Auer und Christian Petzold, eine Fotogalerie, isolierte Filmmusik, Biografien und Szenen von der Entstehung des Films. ab 16 DVS 021 Invictus Clint Eastwood, USA 2009 128 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 Südafrika 1995: Der gerade zum Präsidenten gewählte Nelson Mandela sieht den Kampf gegen die Nachwehen der Apartheid als sein höchstes Ziel an. Gerade den Sport begreift er als große Chance, das noch immer geteilte Volk zusammenzubringen. So unterstützt er mit allen Mitteln die in Südafrika stattfindende Rugby-WM und die südafrikanische Mannschaft, mit ihrem weißen Kapitän Francois Pienaar. Sein Auftrag: Das Team soll die Weltmeisterschaft gewinnen. Spielfilme Dritte Welt 01: Afrika, Frieden/Friedenserziehung, Rassismus, Spielfilme, Sport, Vergebung/Versöhnung, Vorurteil, Zeitgeschichte Bemerkung: FBW-Prädikat: besonders wertvoll ab 12 DVS 253 Italienisch für Anfänger Lone Scherfig, Dänemark 2000 107 Min., f., Spielfilm, FSK: 6 In einer Kopenhagener Vorstadt treffen sich in einem Italienisch-Kurs einige nicht gerade vom Leben verwöhnte Menschen: Singles, die sich nach Liebe sehnen und sich mit mancherlei Schwierigkeiten herumplagen müssen. Der schüchterne Hotelportier Jörgen Mortensen hat Potenzprobleme und noch dazu den Auftrag, seinen besten Freund Hal-Finn, dem jähzornigen Wirt des Fußballvereins-Lokal, zu kündigen. Die Friseuse Karen muss sich mit ihrer alkoholkranken Mutter, die immer wieder aus der Pflegestation eines Krankenhauses wegläuft, herumschlagen, während die tollpatschige Bäckereiverkäuferin Olympia von ihrem kranken und despotischen Vater tyrannisiert wird. Erst beim Tod von Karens Mutter erfahren die beiden Frauen, dass sie Schwestern sind. Als der Kursleiter eine tödliche Herzattacke erleidet, übernimmt Hal-Finn den Italienisch-Unterricht. Zu der Gruppe stößt der junge Pastor Andreas, der neu in der Gemeinde ist und von seinem suspendierten Vorgänger schikaniert wird. Beide Pastoren haben vor kurzem ihre Frauen verloren. Während der ältere lamentiert und seinen Glauben verloren hat, versucht der jüngere im Glauben Trost zu finden. Zum Bekanntenkreis der Kurs-Teilnehmer gehört auch die Italienerin Gulia, die sich in Jörgen verliebt hat und einen Weg sucht, um mit ihm in näheren Kontakt zu treten. Im Laufe der Zeit löst sich die anfängliche Perspektivlosigkeit der einzelnen Personen, Liebesbeziehungen bahnen sich an und führen zu neuen Verwicklungen. Hal-Finn sucht mehrfach Karens Frisörsalon auf. Pastor Andreas fühlt sich immer mehr zu Olympia hingezogen, und Jörgen schwärmt von der reizvollen Gulia. Erst eine gemeinsame Reise nach Venedig bewirkt, dass sich die potenziellen Paare näher kommen. - Dieser Dogma-95-Film besticht durch eine gelungene Mischung aus Humor und Melancholie. Hoffnung, Kommunikation, Versöhnung, Leid, Glaube, Liebe Bemerkung: Ausgezeichnet mit dem Silbernen Bären auf den Filmfestspielen Berlin 2001. ab14/16 DVS 140 Die Jagd Thomas Vinterberg, Schweden/Dänemark 2012 115 Min., f. Spielfilm, FSK: 12 Nach der Trennung von seiner Frau arbeitet Lucas daran, sein Leben wieder auf die Reihe zu bekommen. Er kann sich in der kleinen Gemeinde auf seinen Freundeskreis verlassen und findet Erfüllung in seinem Beruf als Kindergärtner. Besonders die kleine Klara, Tochter seines besten Freundes, sucht seine Nähe. Als sich Klara von ihm abgewiesen fühlt, erweckt ihr sexualisiertes Nachgeplapper den Eindruck, Lucas habe sie missbraucht. In Windeseile eskaliert die Situation, die Jagd auf das Freiwild Lucas ist eröffnet. Gemeinschaft, Gewalt, Konflikte, Lüge, Missbrauch, Vertrauen/Misstrauen ab 14 DVS 176 Jeder Tag ist ein Fest (Chaque jour est une fete) Dima El-Horr, Libanon/Frankreich/Deutschland 2009 80 Min., f., Spielfilm Spielfilme Drei Frauen machen sich auf den Weg. Sie haben das gleiche Ziel: das in der Hermel-Wüste gelegene Gefängnis. Die erste von ihnen möchte ihren Mann besuchen, der seit ihrem Hochzeitstag dort eingesperrt ist; die zweite hofft auf die Unterschrift unter ihre Scheidungspapiere und die dritte möchte ihrem Mann, der dort als Wärter arbeitet, seine Dienst-Pistole bringen, die er zu Hause vergessen hat. Drei libanesische Frauen, deren Leben von ganz unterschiedlichen Erfahrungen und Hoffnungen geprägt ist - und die doch ein ähnliches Schicksal teilen. Ihre gemeinsame Reise wird sie einander näher, aber nicht wirklich nahe bringen. Denn ihr Land steckt infolge des langjährigen Bürgerkriegs voller Absurditäten. Dritte Welt 02: Asien, Dritte Welt 06: Frauen, Dritte Welt 08: Pol. Verhältnisse, Unterdrückung/Befreiungsbewegungen Bemerkung: Original mit deutschen Untertiteln ab 16 DVS 301 Jesus liebt mich Florian David Fitz, Deutschland 2012 100 Min., f., 2 DVD, Spielfilm, FSK 12 Marie ist Mitte 30 und findet einfach nicht den richtigen Mann. Doch dann trifft sie auf Jeshua (Florian David Fitz). Dieser ist aber einfach zu perfekt, um der Mann fürs Leben sein zu können, denn er kann zuhören, sieht gut aus und ist zur Abwechslung mal nicht nur an sich selbst interessiert. Naja, vielleicht blendet Marie vor lauter Liebe die vielen kleinen Eigenheiten ihres neuen und etwas seltsamen Freundes aus Palästina aus: Er hat ungepflegte Haare, noch nie eine Tomate gesehen und wäscht anderen Leuten einfach so die Füße. Aber die gute Marie sehnt sich nach einer Schulter zum Anlehnen und ist blind vor Liebe. Jeshua hingegen ist mit seiner Mission beschä?tigt: Er soll den nahenden Weltuntergang vorbereiten. Der ist aber erst für nächsten Dienstag geplant. So langsam wird Marie alles klar... Bibel 11: Geschichten aus den Evangelien/Leben Jesu, Endzeit/Apokalypse, Jesus Christus, Liebe, Literaturverfilmung ab 12 DVS 336 Jesus von Montreal Denys Arcand, Kanada 1989 120 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 Daniel Colombe, ein junger talentierter Schauspieler in Montreal, erhält von Pater Leclerc den Auftrag, sein alljährlich stattfindendes Passionsspiel zu modernisieren. Daniels gewagte Interpretation des Neuen Testaments wird bei Publikum und Kritik zum überwältigenden Erfolg. Aber Pater Leclerc ist empört und will weitere Aufführungen verhindern. Daniel, der von der Medienindustrie als neuer Star umworben wird, nähert sich auch im Privatleben immer stärker dem Vorbild Jesu. Jesus Christus, Theologie, Massenmedien, Passion/Ostern Bemerkung: Preis der Ökumenischen Jury bei dem Filmfestival Cannes 1989 "für seine zeitgemäße und herausfordernde Interpretation des Evangeliums". ab 16 DVS 069 / VC 82 Der Junge mit dem Fahrrad Jean-Pierre Dardenne / Luc Dardenne, Frankreich/Belgien/Italien 2011 87 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 Der 12-jährige Cyril versucht, aus dem Kinderheim, in das ihn sein Vater abgeschoben hat, auszureißen. Um jeden Preis möchte der zornige Junge mit seinem Vater Kontakt aufnehmen. Doch er findet dessen Wohnung verlassen vor. Auf der Flucht vor seinen Betreuern lernt er die Friseurin Samantha kennen. Nach einigen Tagen bringt 33 sie ihm sein Fahrrad, das er für gestohlen hielt, ins Kinderheim. Sein Vater hatte es verkauft. Gemeinsam finden sie ihn bei einem Aushilfsjob. Tief verletzt muss Cyril erkennen, dass der Vater nichts von ihm wissen will. Samantha tröstet ihn. Nun besucht er sie regelmäßig. Doch zugleich sucht er die Nähe zu einem Dealer, der sich bei ihm eingeschmeichelt hat und ihn bei seinen skrupellosen Geschäften einsetzt. Als Cyril - wie gewünscht - bei einem Überfall einen Mann zusammenschlägt, begleitet ihn seine Wohltäterin zur Polizeiwache. Ohne psychologische Erklärungen und mit sparsamen Mitteln erzählt der Film nicht nur von bedrückenden Verhältnissen, sondern auch von großer Hilfsbereitschaft und Hoffnung. Familie, Freundschaft, Kinder, Konflikte ab 14 DVS 320 Just A Kiss Ken Loach, Großbritannien u. a. 2003 103 Min., f., Spielfilm, FSK: 6 Die zarte Liebesgeschichte zwischen einem Sohn pakistanischer Einwanderer und einer jungen Glasgower Lehrerin. Beide begegnen sich zufällig, als Casim seine jüngere Schwester von der Schule abholen will, in der Roisin als Musiklehrerin arbeitet. Sie verabreden sich, gehen tanzen, verlieben sich, aber vor seiner Familie versucht Casim ihre Beziehung geheim zu halten. Denn er steht kurz vor der seit Jahren anberaumten Hochzeit mit seiner Cousine, die er nicht kennt und die seine Eltern für ihn bestimmt haben. Seine Eltern akzeptieren einerseits seine Arbeit als DJ in den Glasgower Clubs, sind jedoch strenge Moslems, denen ihre Familientraditionen sehr wichtig sind. Eine Absage der Hochzeit würden sie deshalb niemals akzeptieren. So muss Casim wählen zwischen der Familie und der Liebe einer Liebe, die sich gegen alle politischen und kulturellen Widerstände behaupten muss und seine Familie zerstören würde. Casim entschließt sich nach langen Auseinandersetzungen für die Liebe zu Roisin. Liebe, Religion, Tradition Bemerkung: "Film des Monats" der Jury der Evang. Filmarbeit 11/2004. ab 12 Jahre DVS 093 Kaddisch für einen Freund Leo Khasin, Deutschland 2011 94 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 Aufgewachsen in einem palästinensischen Flüchtlingslager hat der vierzehnjährige Ali Messalam von klein auf gelernt, "die Juden" zu hassen. Nach der gemeinsamen Flucht mit seiner Familie aus dem Libanon gelangt er schließlich nach Berlin Kreuzberg. Hier sucht Ali Anschluss bei den arabischen Jugendlichen im Kiez. Doch dafür muss er erst beweisen, was er drauf hat. Er soll als Mutprobe in die Wohnung seines jüdisch-russischen Nachbarn Alexander einbrechen. Die Jugendlichen folgen Ali und verwüsten im Exzess die Wohnung des alten Mannes. Doch nur Ali wird von dem vorzeitig zurückkehrenden Alexander erkannt und bei der Polizei angezeigt. Um einer Verurteilung und der damit verbundenen Abschiebung zu entgehen, bleibt ihm nur eine einzige Chance: Ali muss den verhassten, alten Mann um Verzeihung und Hilfe bitten. Auf Anraten der Mutter soll er die Wohnung des störrigen Alten renovieren. Dabei lernen sich die beiden Protagonisten näher kennen, und nach und nach entsteht eine Freundschaft, die es schwer hat, in dem konfliktgeladenen Umfeld zu bestehen. 34 Generationen, Islam, Israel, Judentum, Menschenrechte, Toleranz, Vorurteile ab 14 DVS 175 Kairo 678 - Aufstand der Frauen Mohamed Diab, Ägypten 2010 100 Min., f. Spielfilm, FSK: 12 Mohamed Diabs Filmdebüt erzählt von drei ägyptischen Frauen aus unterschiedlichen sozialen Schichten, die sich nicht länger mit männlichen Übergriffen abfinden wollen. Fayza (Boshra) wird ständig in den überfüllten Bussen der Metropole begrapscht, Seba (Nelly Karim) wurde vor Jahren Opfer einer Massenvergewaltigung und Nelly (Nahed El Sebaï) ist bei einem Überfall nur knapp ihren Peinigern entkommen. Alle drei wehren sich auf ihre Weise: Fayza, indem sie den Männern im Bus mit einem Messer ins Genital sticht, Seba, indem sie Selbstverteidigungskurse für Frauen gibt, und Nelly, die die erste Klage wegen sexueller Belästigung in Ägypten anstrebt. Dritte Welt 01: Afrika, Emanzipation, Frauen ab 14 DVS 334 Kannst du pfeifen, Johanna? Rumle Hammerich, Schweden 1995 (FWU) 57 Min., f., Spielfilm, FSK: o. A. Um eines beneidet der zehnjährige Berra seinen besten Freund Uffe: dass dieser so einen netten Großvater hat. Uffe hat die Idee, wie er Berra helfen kann: Sie gehen ins Altersheim, wo sie einen Großvater "adoptieren" wollen. Der alte Nils scheint genau der Richtige zu sein und ist auch bereit die Rolle zu übernehmen. Er lädt die Kinder in die Cafeteria ein, wo der Pakt besiegelt wird. Allerdings mag Nils keine Schweinshaxen in Gelee wie Uffes Großvater, und er kann auch nicht wie dieser mit ihnen angeln gehen, weil er sich wegen seines schwachen Herzens nicht so weit vom Haus entfernen darf. Aber er nimmt sie mit auf einen kleinen Ausflug, wo sie an einem heimlichen Platz einen Garten anlegen. Dabei pfeift er fröhlich vor sich hin. "Kannst du pfeifen, Johanna" heißt das Lied. Als sich die Kinder abends verabschieden, muss Berra versprechen, dass er pfeifen kann, wenn sie sich das nächste Mal treffen. Berra gibt sich viel Mühe und übt fleißig. Schließlich ist es soweit, und er macht sich mit Uffe auf den Weg, Nils sein Können vorzuführen. Aber Nils ist nicht mehr da. Eine Schwester sagt, er sei gestorben und werde am Samstag beerdigt. Die beiden gehen zu Nils Beerdigung. In der Kapelle fängt Berra plötzlich an zu pfeifen: "Kannst du pfeifen, Johanna". Freundschaft, Generationen, Sterben/Tod Bemerkung: Deutscher Jugend-Video-Preis 1999. Die DVD-educativ ermöglicht die Einblendung von Untertiteln für Hörgeschädigte, umfasst zahlreiche Bilder und Grafiken, Audiosequenzen und Filmausschnitte, Fragen und Antworten, Arbeitsblätter und Unterrichtsentwürfe. ab 6 DVS 015 Karakum Arend Agthe, Deutschland/Turkmenistan 1993 95 Min., f., Spielfilm, FSK: 6 Der 13-jährige Robert will in den Ferien seinen Vater besuchen, der in Turkmenistan auf einer Bohrstelle für Erdgas als Ingenieur arbeitet. Da ihn sein Vater nicht vom Flughafen abholen kann, nimmt ihn der Lastwagenfahrer Pjotr, der eine moderne Gasturbine zur Bohrstelle bringen muss, mit. Unterwegs steigt Pjotrs Neffe Murad ein, der zu seinem Vater will, um ihm beim Hüten einer großen Schafherde zu helfen. Der LKW versagt in der Wüste Spielfilme wegen eines Lecks im Kühler. Pjotr macht sich auf den Weg, Wasser zu holen. Murad und Robert warten aber vergeblich auf seine Rückkehr. Robert hat daraufhin eine Idee: Er baut mit Murad aus der Lastwagenladung einen Strandsegler, der sogar funktioniert - nur die Bremse fehlt. Nach vielen Abenteuern gelangen sie schließlich - völlig erschöpft - ans Meer und sind gerettet. Freundschaft, Abenteuer Bemerkung: Siehe auch "Backstage: Max in der Wüste" (VC 1262). ab 8 DVS 036 Kauwboy - Kleiner Vogel, großes Glück Boudewijn Koole, Niederlande 2012 78 Min., f., Spielfilm, FSK: 6 Eines Tages findet Jojo ein Dohlenküken (niederländisch: "kauw"), das aus dem Nest gefallen ist. Als sein Versuch, es zurückzulegen, scheitert, nimmt der zehnjährige Junge das Tier mit zu sich nach Hause. Obwohl er genau weiß, dass sein Vater dies niemals gutheißen würde, kümmert sich Jojo von nun an um den verletzten Vogel. Er zeigt ihm seine Welt und behandelt ihn wie einen Freund, mit dem er reden kann. Denn so jemand gibt es gerade nicht in Jojos Leben. Sein Vater hört ihm kaum zu und mit seiner Mutter, die als Sängerin durch die USA tourt, kann Jojo nur selten telefonieren. Außerdem kann Jojo nicht verstehen, warum sein Vater immer so gereizt reagiert, wenn er für den Geburtstag seiner Mutter einen Kuchen backen will. Ebenso wichtig wie die Dohle, die Jojo auf den Namen Jack tauft, wird auch Yenthe, ein Mädchen aus seinem Sportverein. Denn Yenthe stellt dem einsamen Jungen keine Fragen, sondern ist einfach für ihn da. Als sie ihm jedoch eines Tages erzählt, dass sie die Wahrheit über seine Mutter kenne, bricht für den Jungen eine Welt zusammen. Lange konnte Jojo verdrängen, dass seine Mutter gestorben ist. Die Vorstellung, sie sei noch am Leben, hat ihm Mut gemacht. Ausgerechnet der tragische Tod seiner Dohle ist es schließlich, der Jojo noch einmal zwingt, sich seiner Trauer zu stellen und der ihn schließlich auch seinem Vater wieder näher bringt. Familie, Kinder, Männer, Sterben/Tod, Tiere ab 8 DVS 343 Keine Angst Aelrun Goette, Deutschland 2009 89 Min., f., Spielfilm, FSK: LEHR Die 14-jährige Becky lebt mit drei kleinen Geschwistern und ihrer Mutter Corinna in einer Hochhaussiedlung in einem sozialen Brennpunkt. Beckys Mutter ist überfordert und Alkoholikerin. Becky ist das Familienoberhaupt. Sie kümmert sich so gut sie kann um ihre kleinen Geschwister. Das Jugendamt hat ein Auge auf die Familie geworfen und droht damit, die Kleinen zu Pflegefamilien zu geben. Als Becky im Bus beim Schwarzfahren erwischt wird, kommt ihr unerwartet ein fremder Junge (Bente) zu Hilfe. Über sie und Bente, einen Jungen aus bürgerlichen Verhältnissen, bricht mit Macht die erste Liebe herein. Die unterschiedlichen sozialen Schichten machen es der jungen Liebe mehr als schwer. Aber Bente und Becky geben nicht auf. Allen Widerständen zum Trotz kämpfen sie um ihr Glück. Doch die Situation spitzt sich zu. Und ausgerechnet an Beckys Geburtstag kommt es zur Katastrophe. Armut/Reichtum, Familie, Gewalt, Liebe, Solidarität, Spielfilme, Sucht, Verantwortung Bemerkung: FBW-Prädikat: besonders wertvoll ab 14 DVS 274 Spielfilme Kim und die Wölfe Peder Norlund, Norwegen 2003 (FWU) 87 Min., f., Spielfilm, FSK: 6 Die zwölfjährige Kim hat eine große Leidenschaft: das Klettern. Ihre Mutter Cecilie hält wenig von dem gefährlichen Hobby. Seit Kims Vater bei einer Klettertour tödlich verunglückte, hangelt sich die attraktive Witwe von einer oberflächlichen Liebesbeziehung zur nächsten. Als sie mit einem neuen Liebhaber verreist, ist Kim wieder einmal auf sich alleine gestellt. Für das Mädchen ist das eine gute Gelegenheit, endlich die gefährliche Ostwand zu bezwingen. Kims ängstlicher Freund Mads soll die Mutter am Telefon täuschen. Kim stürzt ab. Verletzt und ohne Hoffnung auf Hilfe trifft sie auf eine Wölfin und ihr Junges. Eine außergewöhnliche Freundschaft beginnt. Kim kann sich am eigenen Leib davon überzeugen, dass am Ammenmärchen vom bösen Wolf wenig dran ist. Doch der skrupellose Schafzüchter Jon ist mit seinen Kumpanen hinter den Wölfen her. Bald erfährt er von Kims Freundschaft zu den wilden Tieren. Jon schreckt nicht davor zurück, in Kims Wanderschuh einen Sensor zu verstecken, um die Wölfe zu orten. Er kennt nur ein Ziel: die Wölfe zu töten, bevor sie mit Kim über die Grenze nach Schweden fliehen können, denn dort ist die Wolfsjagd verboten. Jon erweist sich als ein hartnäckiger Verfolger, so dass für Kim immer wieder sehr gefährliche Situationen entstehen. Mädchen, Tiere, Abenteuer Bemerkung: Hauptpreis Internationales Kinderfilmfestival "Schlingel" 2003. ab 10 DVS 126 Die Kinder des Monsieur Mathieu (Les Choristes) Christophe Barratier, Frankreich 2003 97 Min., f., Spielfilm, FSK: 6 Frankreich, 1949. Der arbeitslose Musiker Clément Mathieu (Gérard Jugnot) bekommt eine Anstellung als Erzieher in einem Internat für schwer erziehbare Jungen. Von der Härte des Schulalltags und nicht zuletzt von den ebenso eisernen wie ergebnislosen Erziehungsmethoden des Vorstehers Rachin (François Berléand) betroffen, beginnt er, mit dem Zauber und der Kraft der Musik in das Dasein der Schüler einzugreifen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten und erheblichem Widerstand durch Rachin gelingt dem begeisterten Musiker und einfühlsamen Pädagogen das kleine Wunder, das Vertrauen seiner Schützlinge zu gewinnen. Mit seinen Stücken, die Monsieur Mathieu nachts selbst schreibt, gibt er den Jungen ein Stück unbeschwerter Kindheit zurück. Erziehung, Kinder, Musik, Geborgenheit, Solidarität ab 12 DVS 090 Die Kirche bleibt im Dorf Ulrike Grote, Deutschland 2012 97 Min., f., Spielfilm, FSK: 6 Im schwäbischen Ländle herrscht seit langer Zeit Feindschaft zwischen den benachbarten Dörfern Oberrieslingen und Unterrieslingen. Direkt an der Gemeindegrenze hat die Straße neuerdings ein Schlagloch, das keiner reparieren will. Das verschärft den Streit, denn aus dem Weg gehen können sich die Bewohner der beiden Dörfer nicht wirklich: Die Kirche liegt in Oberrieslingen, der Friedhof aber in Unterrieslingen. Als die Mutter des Oberrieslinger Bürgermeisters Gottfried Häberle stirbt, fällt der Sarg auf dem Weg zum Friedhof wegen des Schlaglochs vom Traktoranhänger. Klara Häberle, die Enkelin der Toten, hatte beim Lenken nicht aufgepasst, weil sie verbotenerweise mit Peter Rossbauer 35 aus dem Feindeslager tuschelte, das gerade in die andere Richtung unterwegs war. Dass Klara und Peter sogar heiraten wollen, ahnt noch keiner. Der Leichenschmaus wird gestört durch die Anwesenheit zweier "Ausländer" im Gasthof der Häberles: Der Amerikaner Howard Jones und sein Makler Dieter Osterloh wollen die Kirche besichtigen. Dort verkündet der Amerikaner dem verdutzten Bürgermeister, er wolle sie kaufen. Für fünf Millionen Dollar willigen die Oberrieslinger ein, die ganze Kirche nach Amerika abtransportieren zu lassen. Zwar gehört sie zur Hälfte den Unterrieslingern, aber die sollen von der ganzen Sache erst gar nichts erfahren. Das tun sie natürlich doch und Elisabeth Rossbauer, die scharfzüngige Wortführerin in Unterrieslingen, gräbt Oma Häberle auf dem Friedhof wieder aus und transportiert sie ins Nachbardorf. Gemeinschaft, Unterhaltung Bemerkung: Schwäbischer Dialekt ab 12 DVS 347 Kirschblüten - Hanami Doris Dörrie, Deutschland 2007 122 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 Rudi und Trudi (Elmar Wepper und Hannelore Elsner), ein Ehepaar, dessen Kinder aus dem Haus sind, leben in stiller Harmonie in Weilheim. Nur Trudi weiß, dass ihr Mann an Krebs im Endstadium leidet. Der Arzt schlägt ihr eine letzte gemeinsame Unternehmung vor. Nach einem Besuch bei Kindern und Enkelkindern in Berlin reist das Ehepaar weiter an die Ostsee. Dort stirbt ganz unerwartet Trudi, und ihr Mann bleibt tief getroffen alleine zurück. Schon bald wird ihm klar, dass seine Frau einst ihm zuliebe ihren Lebenstraum aufgab: den japanischen Butoh-Tanz. Schuldgefühle quälen ihn, und er begibt sich auf eine Reise nach Tokio, wo einer der Söhne arbeitet. Er durchstreift ziellos die Stadt, öffnet sich mehr und mehr der fremden Umgebung, ihren Gerüchen, Farben. Es ist die Zeit der Kirschblüte, und in einem Park trifft Rudi auf die junge Butoh-Tänzerin Yu, die stumm und selbstvergessen im Tanz ihrer Trauer um die verlorene Mutter Ausdruck verleiht. Als Yu Rudi in die von tiefer Innerlichkeit inspirierten Bewegungen des Tanzes einführt, erfährt er eine tiefe Nähe zu seiner verstorbenen Frau. Mit Yu reist er zum mystischen Fuji. Dort, im märchenhaften Licht einer Vollmondnacht, tanzt er in Trudis Kleidern in den Tod, näher und näher hin zu seiner verstorbenen Frau. Ehe/Partnerschaft, Familie, Lebensqualität/Lebensstil, Sinnfrage, Sterben/Tod Bemerkung: Sprache: Deutsch; zuschaltbare Untertitel für englische Dialoge; Untertitel für Hörgeschädigte; Hörfilmfassung für Blinde. ab 16 DVS 197 Die Klasse Laurent Cantet, Frankreich 2008 128 Min., f., Spielfilm, FSK: o.A. Nach dem Roman von Francois Bégaudeau. - Ein neues Schuljahr beginnt. François ist schon seit längerer Zeit Lehrer an der Schule in dem Vorort von Paris, einem sozialen Brennpunkt. Im Gegensatz zu seinen jungen Kollegen, die neu an die Schule kommen, weiß er, was er seinen Schülern zutrauen kann - und dass "Candide" bei allem Ehrgeiz der falsche Lernstoff sein wird. Unermüdlich und mit viel Geduld versucht François, seinen Schülern im Teenageralter einen Zugang zur französischen Sprache zu vermitteln und sie zugleich zu ermutigen. Es ist keine leichte Aufgabe, schon gar nicht, weil die Schüler fast alle aus unterschiedlichen Kulturen stammen und es schwer 36 Spielfilme ist, eine gemeinsame Basis zu finden. Irgendwann wird François in einem kurzen Moment die Kontrolle verlieren und impulsiv reagieren – ein Verhalten, das für einen Schüler weit reichende Folgen hat. Literaturverfilmung, Schule, Spielfilme Bemerkung: Goldene Palme 2008. ab 14 DVS 240 Der misslichen Lage kann nur auf einem Weg entkommen werden: Isabelle und ihre ganze Familie müssen weg! Also trommelt der kleine Nick kurzerhand seine im Urlaub gewonnenen Freunde zusammen, um den Störenfrieden so lange Streiche zu spielen, bis sie freiwillig abreisen. Familie, Freundschaft, Literaturverfilmung ab 6 DVS 380 Das kleine Gespenst Der kleine Prinz Alain Gsponer, Deutschland/Schweiz 2013 92 Min., f., Spielfilm, FSK: 0 Nach dem gleichnamigen Bilderbuch von Ottfried Peußler. - Das kleine Gespenst, das auf Burg Eulenstein haust, würde zu gerne mal bei Tageslicht auf Entdeckungsreise gehen. Doch auch der weise Uhu Schuhu weiß nicht, wie man so etwas anstellt. Da wacht das Gespenst statt an Mitternacht um die Mittagszeit auf. Die Freude darüber ist schnell verflogen, wird es doch plötzlich pechschwarz. Jetzt ist Schüler Karl gefragt, der das Gespenst bei einer Nachtwanderung in der Burg kennengelernt hat. Er muss seinem Freund schleunigst helfen, wieder schneeweiß und zum Nachtgespenst zu werden. Freundschaft, Kinder, Kindermedien, Literaturverfilmung ab 6 DVS 358 Theo Kerp, Deutschland 1990/2014 60 Min., f., Animationsfilm, FSK: LEHR Animationsfilm nach der gleichnamigen Erzählung von Antoine de Saint-Exupéry. - Ein Pilot begegnet nach einer Notlandung in der Sahara einem seltsamen kleinen Prinzen, der von einem anderen Planeten auf die Erde gekommen ist. Auf seinem winzigen Heimatstern, der nur so groß wie ein Haus ist, hat er eine Rose zurückgelassen, deren Liebe er zu spät erkannt hat. Auf seiner Weltraumreise hat er viele merkwürdige Menschen getroffen, einen König, einen Geschäftsmann, einen Laternenanzünder und einen Geographen. Einen Freund findet er erst im Fuchs und schließlich in dem Piloten. Seine wichtigste Erkenntnis nimmt er mit in den Tod: Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das eigentlich Wichtige ist für die Augen unsichtbar. Eigentum, Freundschaft, Kindermedien, Liebe, Literaturverfilmung, Sinnfrage, Spielfilme, Sterben/Tod ab 10 DVS 381 Der kleine Nick Laurent Tirard, Frankreich 2009 88 Min., f., Spielfilm, FSK: 0 Die Kinderbuchserie "Der kleine Nick", geschrieben von René Goscinny und illustriert von Jean-Jacques Sempé, wurde erstmals zwischen 1959 und 1964 veröffentlicht. -Im Realfilm von 2009 ist Nick ein richtiger Junge im Grundschulalter, der mit List und Tücke seine Eltern davon überzeugen will, dass sie sich keinen besseren Sohn wünschen könnten. Eines Tages erzählt einer seiner Klassenkameraden, dass sich daheim alles nur um das Neugeborene dreht und er fast als lästig empfunden wird. Als er nicht mehr zum Unterricht erscheint, glauben alle, ihr Kumpel sei wie der kleine Däumling im Wald ausgesetzt worden. Ganz besonders Nick ist aufgeschreckt, denn er hält seine Mama für schwanger. Mit Hilfe seiner Freunde versucht Nick das scheinbar Unvermeidliche zu verhindern: Daher muss das Baby sofort nach der Geburt verschwinden. Im Telefonbuch wird ein "Profikiller" gefunden, der in Wirklichkeit aber ein Automechaniker ist, beim Auftrag an ein Schrottauto denkt und viel Geld verlangt. Aber das ist längst nicht das einzige Missverständnis, in das die Kinder und auch Nicks Eltern hineingeraten. Familie, Freundschaft, Identität/Entfremdung, Kindermedien, Literaturverfilmung, Schule, Spielfilme, Träume/Wünsche/Utopien, Unterhaltung ab 10 DVS 284 Der kleine Nick macht Ferien Laurent Tirard, Frankreich 2014 93 Min., f., Spielfilm, FSK: 0 Nichts wie weg aus Paris! Das denken sich Nick, seine Eltern und die Oma, als endlich die Sommerferien anbrechen. Zur stilechten Entspannung geht es ans Meer - doch der Urlaubstraum schmilzt wie Eis in der Strandsonne. Schuld sind andere Urlauber wie der italienische Filmproduzent, der sich an Mama ranmacht, oder die deutsche Nudistin, der Papa so langsam verfällt. Doch am schlimmsten ist Isabelle. Das kleine Mädchen mit den Zöpfen und dem starren Blick folgt Nick überall hin, dabei hat er sein Herz doch längst an seine Freundin Marie-Hedwig aus der Nachbarschaft in Paris verschenkt. Der kleine Rabe Socke Ute von Münchow-Pohl / Sandor Jesse, Deutschland 2012 78 Min., f., Animationsfilm, FSK: 0 Der kleine Rabe Socke liebt Spaghetti und hat allerlei Unsinn im Kopf, durch den er sich und seine Freunde immer wieder in brenzlige Situationen bringt. Als er eines Tages beim Spielen den Staudamm am Waldrand beschädigt, droht der ganze Stausee in den Wald zu laufen. Damit nicht genug - zu dem hat Socke nämlich mächtig Angst vor einer Strafe durch Frau Dachs, die auf ihn und all die anderen kleinen Tiere im Wald aufpasst. Deshalb möchte der aufgeweckte kleine Rabe sein folgenschweres Missgeschick unbedingt wieder in Ordnung bringen, noch bevor Frau Dachs überhaupt etwas bemerkt. Doch durch seine vielen Vertuschungsaktionen und damit einhergehenden Lügen macht er sich fast seine Freundschaften kaputt. Dabei braucht er dringend Freunde, als er sich schließlich auf den Weg macht zu den Biebern, um sie um Hilfe bei der Reparatur des Staudammes zu bitten. Nur durch die anhaltende Treue des ängstlichen Schafes Wolle und des starken Bären Eddi lernt Socke schließlich, dass Vertrauen auf Gegenseitigkeit beruhen muss, man mit Lügen nicht weiterkommt und wahre Freunde auch dann zu einem stehen, wenn man viele, viele Fehler gemacht hat... Freundschaft, Gewissen, Kindermedien, Vertrauen/Misstrauen ab 5 DVS 331 Die kleine Zauberflöte Curt Linda, Deutschland 1997 62 Min., f., Trickfilm, FSK: o. A. Nach der Oper von Wolfgang Amadeus Mozart. - Prinz Tamino und seine Begleiter verfolgen einen prächtigen Eber. Vom Jagdfieber ergriffen nimmt der Prinz trotz aller Warnungen nicht zur Kenntnis, dass er dabei ist, sich dem Ende der Welt zu nähern. In wildem Eifer überschreitet er die Grenze in das Reich der Nacht. Dort begegnet er der Königin der Nacht, die ihm eine gefährliche Aufgabe stellt: Spielfilme Tamino soll ihre Tochter Pamina befreien, die von Sarastro, dem Herrscher des Tages, entführt wurde. So machen sich Tamino und der Vogelmensch Papageno, bewaffnet mit einer Zauberflöte, auf den Weg in das Reich des Tages. Doch um die schöne Pamina befreien zu können, müssen Tamino und Papageno viele Abenteuer und Prüfungen bestehen. Am Ende gewinnt Tamino Weisheit und die Liebe Paminas. Musik, Märchen Bemerkung: Das DVD-Programm enthält neben dem Trickfilm vier Lieder aus dem Soundtrack und ein 10-minütiges Special über Curt Linda und seine Filmerfolge. ab 8 DVS 002 Knallhart Detlev Buck, Deutschland 2006 95 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 Nach der gleichnamigen Romanvorlage von Gregor Tessnow. Nach einem heftigen Streit mit ihrem Geliebten ändert sich das sichere Leben von Miriam Polischka und ihrem 15-jährigen Sohn Michael. Die beiden müssen die Villa im reichen Zehlendorf verlassen und sich im sozialen Brennpunkt Berlin-Neukölln einquartieren. Dort gerät Michael prompt mit den falschen Leuten aneinander: Er wird von Erol und seiner Gang brutal zur Zahlung von Schutzgeld gezwungen. Um an das nötige Geld zu kommen, bricht er mit zwei Kumpels in die vertraute Zehlendorfer Villa ein. Beim Verkauf der Beute trifft er Hamal, einen gefürchteten Drogendealer und Paten des Viertels. Der ist fasziniert von Michaels vertrauenswürdiger Art und schon bald ist er als Drogenkurier im Geschäft. Jugend, Gewalt ab 14 DVS 138 Knerten in der Klemme Arild Østin Ommundsen, Norwegen 2012 69 Min., f., Spielfilm, FSK: 0 Der dritte und letzte Teil der Knerten-Reihe. -- Neu in die Stadt gezogen, hat Lillebror Schwierigkeiten, Anschluss unter Gleichaltrigen zu finden. Glücklicherweise hat er noch seinen besten Freund, das sprechende Holzstück Knerten. Der wiederum ist mittlerweile Vater geworden und benötigt Geld, um Klein-Knertens Taufe zu finanzieren. Als Lillebror und Knerten gemeinsam auf dem Markt Pflaumen verkaufen, wird Knerten von dem einsamen Ivar gestohlen. Lillebror macht sich auf die Suche nach ihm und stößt dabei auf ein elternloses Baby. Nun muss er auch noch deren Mutter suchen. Am Ende findet er die Mutter und seinen Freund Knerten, und er schließt Freundschaft mit Ivar. Familie, Freundschaft, Identität/Entfremdung, Kinder, Kindermedien, Literaturverfilmung ab 6 DVS 355 König Drosselbart Sibylle Tafel, Deutschland 2008 59 Min., f., Spielfilm, FSK: o.A. „König Drosselbart“ erzählt die Geschichte von der stolzen und hochmütigen Prinzessin Isabella von Geranien, deren Vater sie vermählen möchte. Doch an jedem Anwärter hat sie etwas auszusetzen. Sogar den edlen Richard von Begonien weist sie zurück und verspottet ihn als „König Drosselbart“. Der König ist so verärgert, dass er seine Tochter mit dem erst besten Spielmann vermählt und aus dem Schloss jagt. Gedemütigt muss die Schöne von nun an in einer kleinen Hütte leben und Geld verdienen, um nicht zu verhungern. 37 Doch Isabellas bettelarmer Ehemann ist nicht der, für den sie ihn hält. Im Kostüm des einfachen Spielmanns möchte Richard seiner Auserwählten den Hochmut austreiben. Ideologien, Kindermedien, Literaturverfilmung, Märchen/Lengenden, Medienpädagogik, Spielfilme, Träume/Wünsche/Utopien ab 6 DVS 230 Komasaufen Bodo Fürneisen, Deutschland 2013 89 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 Lukas ist 16, hochpubertär, fällt in der Schule durch Fehlleistungen auf, wird in der Clique nur geduldet und von den Mädchen ignoriert. Zuhause gerät er ständig mit Karsten aneinander, dem beruflich und privat höchst erfolgreichen neuen Freund seiner Mutter. Angenehmer werden die Dinge für Lukas erst, als er dem Gruppenzwang nachgibt und an den regelmäßigen Besäufnissen seiner Klassenkameraden teilnimmt. Regisseur Bodo Fürneisen beschäftigt sich in diesem Film intensiv mit der beliebtesten Droge der Deutschen: Alkohol. Er will dabei vor allem Jugendliche auf die Problematik übermäßigen Konsums aufmerksam machen. Alkohol, Anpassung, Drogen, Familie, Gesundheit/Krankheit, Jugend ab 13 DVS 165 Kombat Sechzehn Mirko Borscht, Deutschland 2005 90 Min., f., Spielfilm, FSK: 16 Der sechzehnjährige Georg muss von Frankfurt/Main nach Frankfurt/Oder umziehen, weil sein allein erziehender Vater Andreas die Chance erhält, als Architekt ein Einkaufscenter zu bauen. Georg hatte einen funktionierenden Freundeskreis, war in seine beste Freundin Jasmin verliebt und sein großer Traum vom hessischen Landesmeistertitel in Taekwondo war zum Greifen nahe. Nun muss er in einem fremden Umfeld ganz von vorn beginnen. Georg, der "Neue", weckt schnell das Interesse von Thomas, dem Anführer einer rechtsradikalen Clique aus Georgs neuer Klasse. Da Georg keinen neuen Taekwondo-Club findet, lässt er sich von Thomas ködern und richtet sich bei ihm einen provisorischen Trainingsraum ein. Trotz anfänglicher Abwehr gerät Georg nach und nach immer mehr in die Clique. Bis es zum großen Kampf kommt... Angetrieben von Angst, Hoffnungslosigkeit und Neid, offenbart sich schon wenig später für Georg und Thomas, dass der Unterschied zwischen beiden gar nicht so groß ist. Gewalt, Rechtsradikalismus ab 16 DVS 242 Konrad aus der Konservenbüchse Claudia Schröder, BRD 1981 80 Min., f., Spielfilm Eines Morgens erhält Frau Bartolotti ein Paket, das sie nicht bestellt hat. Die Sendung kommt von einer Firma, die kleine, brave Kinder auf Bestellung produziert und in Konservenbüchsen liefert. Als die verdutzte Frau die Büchse öffnet, wächst der kleine Konrad daraus hervor und führt sich sogleich als Musterknabe ein. - Die Umerziehung Konrads wird dringend notwendig, als die Fabrik merkt, dass Konrad irrtümlich an Frau Bartolotti geliefert worden ist und ihn zurückfordert. Da Frau Bartolotti Konrad inzwischen liebgewonnen hat, entwickelt sie einen Plan. - Die lustige Geschichte von dem Jungen aus der Konservenbüchse kritisiert schmunzelnd absurde Eigenheiten verschiedener Erziehungsziele, in dem er die Wirklichkeit auf den Kopf stellt: "Mutter" Bartolotti will von 38 Spielfilme "Erziehung" nichts wissen, der ideale Konrad verkörpert ein Anti-Ideal. Kinder, Erziehung ab 6 VC 172 Erziehungsbeistand eines Jungen tätig war. Der Film will zur Auseinanderseztung mit der Krankheit anregen. Erziehung, Familie, Freundschaft, Gesundheit/Krankheit ab 8 DVS 395 (R) Das Konzert Kreuzweg Radu Mihaileanu, Frankreich / Belgien / Italien 2009 118 Min., f., Spielfilm, FSK: o.A. Der Film erzählt die Geschichte des Bolschoi-Orchesters, das zur Sowjetzeit während eines Konzertes aufgelöst wird. Der Dirigent putzt seitdem das Konzerthaus, verfolgt heimlich die Proben des neuen Orchesters und muss die ewigen Demütigungen des Direktors ertragen. Seine Musiker fahren seitdem Taxi, verkaufen Handys, putzen oder arbeiten als Straßenmusiker. Während Andrej das Büro des Direktors putzt, trifft per Fax eine Anfrage für das Orchester aus Paris ein. Andrej fasst in Bruchteilen einer Sekunde den Entschluss, seine Musiker zusammen zu trommeln und das Tschaikowski-Konzert, mit dem damals alles endete, wieder zu spielen. Zwei Wochen hat er Zeit. Sascha, der Cellist, unterstützt ihn zunächst äußerst widerstrebend. Die Idee, ausgerechnet den KGB-Mann wieder als Manager zu gewinnen, der das Orchester damals zerstört hat, treibt ihn zur Weißglut, es fehlt ihm das Vertrauen, diesmal nicht abserviert zu werden. Auch noch, als sie durch die Stadt ziehen, um die alten Musiker wieder zu finden und von dem Konzert zu überzeugen, begleitet er Andrej mit Widerwillen, doch dieser ist besessen von der Idee. Tatsächlich gelingt es ihnen und sie fliegen nach Paris. Das Treffen für ein gemeinsames Abendessen scheitert ebenso wie angesetzte Proben. Die junge Violin-Solisten Anne-Marie, die Andrej unbedingt für diesen Auftritt gewinnen will, die zunächst auch zusagt, weil sie gern mit ihm spielen will, sagt nach diesem Probendesaster jedoch ab. Andrej ist verzweifelt und will ebenfalls alles abblasen, doch Sascha ist es nun, der nicht aufgeben will. Das Chaos nimmt seinen Lauf und mündet im Konzert - mit Anne-Marie. Der Konzertbeginn scheint die Katastrophe zu krönen, doch mit Anne-Maries Solo nimmt es plötzlich eine gute Wende. Das Orchester knüpft an alte Zeiten an und spielt überwältigend. Liebe, Musik, Spielfilme, Unterhaltung ab 14 DVS 285 Dietrich Brüggemann, Deutschland 2014 106 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 Eine 14-jährige Gymnasiastin wächst in einer katholisch-fundamentalistischen Gemeinschaft auf und bereitet sich auf die Firmung vor. Sie will ihr Dasein ganz Gott weihen und bietet ihm ihr Leben an, wenn er im Gegenzug ihren kranken Bruder heilt. Frömmigkeit, Fundamentalismus, Glaube, Jesus Christus ab 14 DVS 393 Kopfüber Bernd Sahling, Deutschland 2012 90 Min., f., Spielfilm, FSK:6 Der 10-jährige Sascha ist ein ungestümer Junge. Am liebsten erkundet er mit seiner Freundin Elli Geräusche-sammelnd die Gegend oder bastelt an seinem Fahrrad herum. In der Schule tut er sich schwer; vor allem beim Lesen und Schreiben hat er nichts als "Buchstabensuppe im Kopf". Sein Hang, Grenzen auszutesten, bringt seine Mutter oft zur Verzweiflung. Sie sucht Hilfe beim Jugendamt. Sascha bekommt den Erziehungsbeistand Frank zur Seite gestellt, der nach und nach das Vertrauen des Jungen gewinnen kann. Frank hat einen Verdacht und der Besuch bei der Ärztin schafft schließlich Gewissheit: Bei Sascha wird ADHS (Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäs-Störung) diagnostiziert. Aber wie mit der Diagnose umgehen? Regelmäßige Therapiesitzungen und Medikamente helfen Sascha, sein Buchstabenchaos in den Griff zu bekommen, seine schulischen Leistungen werden viel besser. Doch die Frage drängt sich auf: Ist Sascha dann eigentlich noch Sascha? -- Die Geschichte beruht z.T. auf Erinnerungen des Regisseurs, der selbst als Der Krieg der Knöpfe (Samuell, 2011) Yann Samuell, Frankreich 2011 106 Min., f., Spielfilm, FSK: 6 Der Film gilt als behutsame Überarbeitung des Klassikers von 1961. -- Ein südfranzösisches Dorf im Jahr 1960. Seit Generationen führen die Jungs dort einen Krieg gegen die Kinder des Nachbardorfs, von dem keiner mehr so recht weiß, warum er eigentlich herrscht. Sobald einer der Gegner gefangen genommen wird, reißt man ihm als symbolische Schmach den Knopf von der Hose. Angeführt werden die Sieben- bis Vierzehnjährigen von dem genialen Lebrac, der im Notfall auch zu extremen Mitteln greift und sich bei seinen Schlachtbemühungen sogar von einem Mädchen (!!!) helfen lässt. Es erweist sich als zunehmend schwierig, dass die Eltern nichts von der Auseinandersetzung mitbekommen. Generationen, Kinder, Konflikte, Unterhaltung ab 10 DVS 315 Der Krieg ist aus (Après la guerre) Jean-Loup Hubert, Frankreich 1989 105 Min., f., Spielfilm 1944 in einem kleinen Dorf in Frankreich. Nach dem Rückzug der deutschen Besatzung bereitet sich die Bevölkerung auf den feierlichen Empfang der amerikanischen Truppen vor. Doch statt der erwarteten Amerikaner sind es deutsche Truppen, die in das Dorf einziehen. Der Bürgermeister, der noch die amerikanische Flagge in der Hand hält, wird erschossen. Antoine, Julien und Gabor, die die nahenden Truppen aus Unkenntnis im Dorf als Amerikaner angekündigt hatten, laufen davon. Während Gabor bald gefasst wird, treffen die beiden anderen in einer leerstehenden Mühle auf einen verwundeten deutschen Soldaten. Als Elsässer spricht er ihre Sprache. Gemeinsam überstehen sie viele gefährliche Begegnungen. Beim Rundgang durch ein verlassenes Dorf entdeckt der Deutsche, dass die gesamte Bevölkerung in der Kirche ermordet wurde. Fassungslos wird er wenig später von amerikanischen Soldaten festgenommen und vor den Augen der Jungen erschossen. Krieg, Freundschaft, Solidarität, Faschismus ab 10 VC 388 Kroko Sylke Enders, Deutschland 2003 92 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 Die 17-jährige Julia (Kroko genannt) wohnt mit ihrer kleinen Halbschwester Cora und der allein erziehenden Mutter in einem Wohnblock im Berliner Stadtteil Wedding. Cool sein und Spaß haben sind ihre obersten Prinzipien. Man könnte es für Langeweile halten - wenn da nicht der Spielfilme harte Umgangston wäre und ihre Bereitschaft, Widersacher eiskalt aus dem Weg zu räumen. Ähnlich rabiat verschafft sich Kroko auch ihre Unterhaltung. Bei einer ihrer führerscheinfreien Spritztouren gibt es einen Unfall. Ein Gericht verurteilt sie zum Sozialdienst in einer Behinderten-WG, was sie als Zumutung empfindet. Doch die "Normalos", mit denen sie lebt, sind auch nicht so toll, und es scheint so, als würde Kroko bei den "Spastis" etwas finden, was sie in ihrem Alltag entbehrt. Obwohl sie zunächst fest entschlossen scheint, auch hier ihre supercoole Nummer durchzuziehen, kommt Kroko nicht um ein Mindestmaß an Engagement herum. Langsam setzt bei Kroko ein Veränderungsprozess ein. Sie wird aufmerksamer ihrer Umwelt gegenüber, nimmt Anteil an den Bedürfnissen anderer. Die Arbeit in der WG führt auch zu wachsender Distanz innerhalb des Beziehungsgeflechts ihrer Clique. Ihr Freund Eddi verlässt sie und der Abstand zu den übrigen Freunden wird größer. Dagegen findet eine langsame Wiederannäherung an ihre Mutter statt. Aggression, Außenseiter, Jugend, Gewalt, Gewissen, Behinderte Menschen, Bemerkung: Deutscher Filmpreis in Silber 2004 ab 14 DVS 055 Krücke Jörg Grünler, Deutschland 1992 98 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 Nach dem Roman von Peter Härtling. - Frühjahr 1945. Die letzten Kriegswirren bereiten überall ein lebensgefährliches Chaos. An einem kleinen schlesischen Bahnhof verliert der 13-jährige Tom seine Mutter und ist plötzlich allein. Im zerstörten Wien findet er den einbeinigen Kriegskrüppel "Krücke", einen kleinen Schieber und Überlebenskünstler, dem er sich an die Fersen heftet. Anfangs will Krücke jedoch gar nichts von Tom wissen. Erst allmählich entwickelt sich eine Beziehung und später eine innige Freundschaft. So erleben sie hautnah, was der Krieg hinterlassen hat und aus Menschen gemacht hat. Unterschlupf finden sie eine zeitlang bei Bronka, einer Jüdin, die das Naziregime überlebte und in einem Amüsierlokal Alliierten und Schiebern verdünntes Bier serviert. Schließlich gelangen Tom und Krücke nach einer langen, abenteuerlichen Zugfahrt nach Deutschland. In Passau findet Tom seine Mutter wieder - und verliert seinen Freund. Freundschaft, Geschichte, Krieg Bemerkung: Die DVD enthält neben dem in 12 Kapitel gegliederten Film 17 Bilder bzw. Grafiken, 10 Toneinspielungen, darunter auch Hörbuch-Ausschnitte, Fragen und Antworten sowie Begleitheft und Arbeitsblätter. ab 12 DVS 011 Küken für Kairo Arend Agthe, Deutschland 1985/2003 70 Min., f., Spielfilm, FSK: o. A. Michael Alexander, Pilot einer Lufttransport-Firma, erhält zusammen mit seinem Copiloten Piet Osswald den Auftrag, 200.000 frisch geschlüpfte Küken nach Kairo zu fliegen. Mit einer speziell für solche Transporte umgerüsteten Boing 707 erreicht die empfindliche Fracht wohlbehalten ihr Ziel. Bis auf eine Ausnahme: Ein kleiner Piepmatz hat sich in der Außenhaut des Flugzeugs verfangen. Copilot Osswald hat sich in den Kopf gesetzt, ihn zu befreien und seinem Sohn Max zu schenken. Doch wie schleust man das Küken beim Weiterflug nach Nairobi durch den Zoll und wie lässt man es unentdeckt in einem großen afrikanischen Hotel übernachten? Osswald lässt 39 sich von seiner Idee nicht ablenken und auch Alexander, der seinen Kollegen anfangs für verrückt erklärte, wird von dem adoptierten Küken namens Harry in den Bann gezogen. Die Piloten werden zu Komplizen und als Max sein Geschenk in Empfang nimmt, sind aus den Komplizen längst Freunde geworden. Unterhaltung, Tiere, Freude ab 8 DVS 033 Küss mich, Frosch Dagmar Rosenbauer, Deutschland 2000 80 Min., f., Spielfilm, FSK: o. A. Die 15-jährige Anna sehnt sich nicht unbedingt nach einem Märchenprinzen, als ihr kleiner Bruder eines Tages einen gefangenen Frosch mit nach Hause bringt. Bevor er dem kleinen Quaker beim Spielen den Garaus macht, rettet ihn Anna. In ihrem Zimmer fällt ihr das Märchen vom Froschkönig ein, und sie gibt ihm übermütig einen Kuss. Das Unglaubliche geschieht: der Frosch verwandelt sich in einen Prinzen. Genauer gesagt: in Dietbert von Tümpelberg. Dietbert war der Jüngste von vier Brüdern und - so erklärt er es der immer noch völlig verblüfften Anna - zu seiner Zeit war es üblich, dass der erste Sohn den Titel erbte, der zweite Soldat, der dritte Priester und der vierte verhext wurde. Anna hat plötzlich jede Menge praktischer Probleme zu lösen, die ein 1000-jähriger Froschprinz mit sich bringt. Zum Beispiel lässt er sich mit einem erneuten Kuss wieder zurück verwandeln und umgekehrt. Doch aus diesem Hin und Her gibt es eine Erlösung: Der Prinz muss sich ernsthaft in eine Jungfrau verlieben und sie in ihn. Und das ist gar nicht so einfach. Eine moderne Interpretation des Grimmschen Märchens. Märchen, Freundschaft, Liebe, Unterhaltung Bemerkung: Erich-Kästner-Fernsehpreis 2000; Regie-Preis Goldener Spatz, Gera 2001. "Emil" für gutes Kinderfernsehen 2001. ab 10 DVS 072 Kukurantumi - Road to Accra King Ampaw, Ghana 1983 90 Min., f., Spielfilm, FSK: LEHR Kukurantumi ist ein Dorf in Ghana. Addey, ein Lorry-Fahrer, lebt dort mit seiner Familie. Jeden Tag pendelt er mit dem Lorry, einem schrottreifen LKW mit Holzbänken für die Passagiere auf der Ladefläche, zwischen Kukurantumi und der 100 km entfernten Hauptstadt Accra. Eines Tages ereignet sich ein Unfall. Addey hat zwar keine Schuld - die Bremsen versagten aber er verliert trotzdem seinen Job. Er versucht sein Glück in Accra. Seine Frau Sewa und Abena, die Tochter, will er später nachholen. Mit geliehenem Geld repariert sich Addey einen alten Lorry. Als "reicher Mann" kehrt er nach Kukurantumi zurück und will seine Tochter mit seinem Gläubiger verheiraten. Aber Abena liebt Bob und flieht mit ihm. Allein kehrt Addey nach Accra zurück. Immer tiefer verwickelt er sich in die Widersprüche zwischen traditioneller Lebensform und hauptstädtischer Geschäftemacherei. Armut/Reichtum, Dritte Welt 01: Afrika, Dritte Welt 10: Religion/Kulturelle Identität/Tourismus, Spielfilme Bemerkung: Originalfassung mit deutschen Untertiteln. ab 16 DVS 173 L'enfant Jean-Pierre & Luc Dardenne, Frankreich / Belgien 2005 91 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 Eine namenlose Stadt irgendwo in Frankreich, ein mittelloses Paar. Der 20-jährige Bruno hält sich mit kleinen Gaunereien mehr schlecht als recht über Wasser. 40 Er arbeitet professionell mit einer Kinderbande und pendelt regelmäßig zwischen arm und reich. Für ihn ist Arbeiten etwas für Verlierer. Bruno, immer auf der Suche nach dem nächsten, Geld bringenden Geschäft, hat keine Perspektive und keinen Sinn für Verantwortung. Umso mehr wird er gefordert, als eines Tages seine Freundin Sonia vor der Tür steht und mit ihm ein neues Leben beginnen möchte. Sie ist frisch aus der Haft entlassen und konfrontiert Bruno mit Jimmy, dem gemeinsamen neugeborenen Sohn. Bruno fühlt sich nicht reif genug, um Vater zu sein. Er versucht sein Bestes und kurze Zeit geht alles gut, doch dann holt das alte Leben das junge Paar wieder ein. Bruno hat Schulden und braucht dringend Geld. Kurz entschlossen verkauft er Jimmy und kassiert 5.000 Euro von einer Drückerbande. Als Sonia von dem Geschäft erfährt, bricht sie zusammen. Bruno bringt sie ins Spital. Erst jetzt wird ihm bewusst, was er getan und mit seiner Entscheidung ausgelöst hat. Er macht sich auf den Weg, um Jimmy zurückzuholen. Obwohl ihm das nach erstaunlich kurzer Zeit gelingt, ist zwischen den Beiden nun etwas zerbrochen. Ganz zu schweigen davon, dass nun die Räder des Sozialstaates, der Fürsorge und der Polizei zu mahlen beginnen und Bruno durch den verpatzten Deal in Verstrickungen gerät, denen er sich erst entwinden kann, nachdem er zu seinen Taten steht. Konsum, Kinder, Schuld, Familie, Vergebung/Versöhnung, Schuld, Verantwortung Bemerkung: "Film des Monats" der Jury der Evang. Filmarbeit 11/2005. Kinotipp der Katholischen Filmkritik 11/2005. Goldene Palme, Cannes 2005 ab 14 DVS 130 La Yuma: Der eigene Weg Florence Jaugey, Nicaragua 2010 85 Min., f., Spielfilm Yuma ist jung, fröhlich und lebenshungrig, doch das Milieu, in dem sie aufgewachsen ist, bietet ihr wenig Perspektiven. Nur als erfolgreiche Sportlerin (Boxerin) hat sie eine Chance, dem Elendsviertel von Managua zu entkommen. Sie kämpft sich nach oben. Als sie den intellektuellen Ernesto kennenlernt, eröffnet sich ihr eine neue Welt, ist der Traum von einem anderen Leben greifbar. Kann sie sich auch in diese Klasse kämpfen? Eine kraftvolle Lebens- und eine zarte Liebesgeschichte. Dritte Welt 03: Lateinamerika, Dritte Welt 05: Armut/Hunger/Krankheit/Medizinische Versorgung, Dritte Welt 06: Frauen, Liebe Bemerkung: Originalfassung mit deutschen Untertiteln ab 16 DVS 302 Das Labyrinth der Wörter (La Tête en friche) Jean Becker, Frankreich 2010 79 Min., f., Spielfilm, FSK: 6 Nach einer Romanvorlage von Marie-Sabine Roger. Margueritte (Gisèle Casadesus) ist 94 Jahre alt und eine gebildete "Leseratte", die im Laufe ihres Lebens sehr viel gelesen hat und viele Bücher besitzt. Germain, 45 (Gérard Depardieu), ist nahezu ein Analphabet und verliefe sich regelmäßig und gründlich im "Labyrinth der Wörte", verfügte er nicht über ein besonders gutes auditives Gedächtnis. Das hat Germain jedoch nicht davor bewahrt, Zeit seines Lebens für einen Trottel gehalten zu werden. Seine Freunde lachen ihn meistens aus, auch wenn sie versuchen, ihn vor größeren sprachlich bedingten Dummheiten zu bewahren. Mit seiner Mutter, die ihn schon als Kind als lästiges Übel angesehen und ihm das auch deutlich zu verstehen gegeben hat, hat er noch immer Probleme. Im Gegensatz zu Margueritte ist er Spielfilme ein Nichtleser und sein Vokabular ist entsprechend eingeschränkt. Doch als die beiden sich im Park begegnen und feststellen, dass sie sich gut verstehen, beginnt Margueritte ihn in die Welt der Bücher einzuführen, indem sie ihm bei ihren Treffen aus verschiedenen Romanen vorliest und ihm den Roman "Die Pest" und ein Wörterbuch schenkt. Dadurch fängt Germain an, sich für Literatur und Wörter zu interessieren. Nachdem die alte Dame ihm eröffnet hat, dass sie in naher Zukunft erblinden wird und ihm daher nicht mehr vorlesen kann, beginnt er mit Hilfe seiner Freundin Annette Lesen und Vorlesen zu üben. Auch unterstützt er Margueritte anderweitig. Als Annette ihm sagt, dass sie schwanger ist, und er das Margueritte erzählen möchte, erfährt er, dass diese nicht mehr in dem Altersheim seiner Stadt wohnt. Ihr Neffe und seine Frau haben sie aus finanziellen Gründen in ein schäbiges Heim an der belgischen Grenze gebracht. Da inzwischen Germains Mutter verstorben ist und ihm ihr Haus und ein bisschen Geld vermacht hat, "entführt" er Margueritte, die ihm fröhlich folgt. Alte Menschen, Außenseiter, Freundschaft, Kommunikation, Literaturverfilmung, Spielfilme ab 12 DVS 281 Lachsfischen im Jemen Lasse Hallström, 103 Min., f., Spielfilm, FSK: 6 Nach dem Bestseller von Paul Torday. - Dr. Alfred Jones gilt als internationale Größe in Sachen Lachs- und Forellenzucht. Eines Tages wird der schüchterne britische Fischerei-Experte von Harriet Chetwode-Talbot mit einem absurd klingenden Angebot konfrontiert: Ihr Auftraggeber, Scheich Muhammad ibn Zaidi bani Tihama, ein passionierter Fliegenfischer aus dem Jemen, möchte zum Wohl seines Heimatlandes nordeuropäische Lachse in den Wadis des Wüstenstaates ansiedeln. Hierbei soll ihn der britische Wissenschaftler unterstützen. Kosten spielen keine Rolle. Freundschaft, Kulturen, Liebe, Spielfilme ab 12 DVS 319 Lauf Junge lauf Pepe Danquart, Deutschland 2013 108 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 Srulik (Andrzej und Kamil Tkacz) ist knapp neun Jahre alt, als ihm gerade noch rechtzeitig die Flucht aus dem Warschauer Ghetto gelingt. Um den deutschen Soldaten zu entkommen, flieht er in ein riesiges, unwegsames Waldgebiet und muss dort lernen, wie es ist, ganz auf sich allein gestellt in der Wildnis zu überleben. Von einem unerschütterlichen Überlebensinstinkt getrieben, übersteht er die ersten Monate seiner Flucht. Doch die eisige Kälte des Winters und die unerträgliche Einsamkeit treiben den Jungen in die Zivilisation zurück. Wie kann er erkennen, wem er vertrauen kann und wem nicht? Nur wenige Menschen sind bereit, ihr Leben zu riskieren für einen kleinen fremden Jungen, der ein Jude sein könnte. Erst als er eines Tages an die Tür der alleinstehenden Bäuerin Magda Janczyk (Elisabeth Duda) klopft, deren Mann und Söhne sich den Partisanen angeschlossen haben, lernt Srulik die wohl wichtigste und zugleich schmerzlichste Lektion, um zu überleben: Magda bringt ihm bei, seine Religion und damit auch seine Identität zu verleugnen und sich fortan als katholischer Waisenjunge Jurek durchzuschlagen. Auf seiner dreijährigen Odyssee durch das besetzte Polen bleibt die Angst vor Entdeckung sein ständiger Begleiter. Nur dadurch, dass Srulik immer Spielfilme stärker mit seiner falschen Identität verschmilzt und seine wahre Herkunft immer mehr verdrängt, gelingt ihm das Unmögliche: den Wahnsinn dieser Zeit zu überstehen. Antisemitismus, Familie, Geschichte, Identität, Literaturverfilmung, Macht/Unterdrückung, Mindeheiten, Religion, Spielfilme, Verantwortung ab 12 DVS 369 Le Havre Aki Kaurismäki, Finnland/Frankreich/Deutschland 2011 94 Min., f., Spielfilm, FSK: 0 Le Havre an der Küste der Normandie ist das selbst gewählte Exil von Marcel Marx, einem gescheiterten Schriftsteller und Lebenskünstler, der sich als Schuhputzer eher schlecht als recht durchschlägt; seine Frau Arletty hält die knappe Kasse zusammen. In seinem Viertel mit den kleinen Läden und Kneipen ist der charmante Hungerleider trotz seiner Schulden beliebt. Doch als seine Frau schwer erkrankt und er dem minderjährigen Idrissa aus Afrika begegnet, gerät sein ruhiger Alltag durcheinander. Der Junge entging der Verhaftung, als er mit einer Flüchtlingsgruppe auf dem Weg nach London in einem Schiffscontainer entdeckt wurde. Marcel versteckt Idrissa, wobei ihm seine Hündin Laika eine hilfreiche Begleiterin ist. Unterstützt von seinen Nachbarn kann er Idrissa dem polizeilichen Zugriff entziehen. Ein Benefizkonzert mit dem "Elvis von Le Havre", Roberto Piazza, soll die Geldsumme für die Überfahrt nach England erbringen, schließlich hilft sogar der Polizeikommissar Monet. Im Stil französischer Filme der fünfziger Jahre erzählt Aki Kaurismäki ein melodramatisches Märchen von gelingender Solidarität und wundersamer Menschlichkeit. Flüchtlinge, Solidarität, Spielfilme ab 14 DVS 304 (R) Lemon Tree Eran Riklis, Deutschland/Israel/Frankreich 2007 101 Min., f. Speilfilm, FSK: 6 Salma Zidane ist Witwe. Ihren Lebensunterhalt verdient sich die Palästinenserin mit einer Zitronenplantage neben ihrem Haus, das direkt an der Grenze zu Israel im Westjordanland liegt. Ihr gegenüber, direkt hinter den Grenzanlagen, liegt eine luxueriös eingerichtete Villa, die sich der neu ernannte israelische Verteidigungsminister Israel Navon mit seiner Frau zum Domizil gewählt hat. Nach Einschätzung des israelischen Geheimdienstes stellt die Zitronenplantage ein Sicherheitsrisiko dar. Sogleich lässt er die Plantage einzäunen. Nicht einmal mehr das Wässern der Bäume und die Ernte der reifen Früchte wird Salma gestattet. Mit Hilfe eines jungen palästinensischen Anwalts wehrt sie sich schließlich gegen das geplante Fällen ihrer Bäume und geht damit bis zum Obersten Gerichtshof Israels. Unterdessen entwickelt Mira, die Frau des Verteidigungsministers, Verständnis für Salmas Kampf, was bei ihrem Mann wiederum Unverständnis hervorruft. - Dem israelischen Filmemacher Eran Riklis gelingt es, Willkür und Absurdität des israelisch-palästinensischen Dauerkonflikts aufzuzeigen und auf mögliche Lösungen hinzuweisen. Frauen, Israel, Konfliktherde/Krisengebiete, Vergebung/Versöhnung ab 14 DVS 278 Le Passé - Das Vergangene Asghar Farhadi, Frankreich/Italien 2013 126 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 Ein Iraner kehrt nach Paris zurück, um vor Gericht seine Ehe mit einer Französin offiziell aufzulösen. Während seine Noch-Ehefrau etwas überstürzt die Zukunft mit einer 41 neuen Familie vorantreibt, wirft die Vergangenheit noch manchen Schatten. Ein facettenreiches Familien-, Ehe, Beziehungsund Migrationsdrama, das von Übergangsphasen und -räumen sowie den Schwierigkeiten der Ablösung handelt. Ein sorgfältig inszenierter, kunstvoll austarierter Film, der mit großer Meisterschaft ein Netz von Beziehungen zwischen den Figuren spannt, in dem sich die Verhältnisse von Anziehung, Verwerfung, Vertrautheit und Befremden ständig neu sortieren. Ehe/Partnerschaft, Familie, Identität, Liebe, Vertrauen ab 14 DVS 383 Das Leben ist nichts für Feiglinge André Erkau, Dänemark 2012 97 Min., f. Spielfilm, FSK: 12 Nach dem Roman von Gernot Gricksch. - Der Tod von Babette wirft die komplette Familie aus der Bahn: Witwer Markus wird mit dem plötzlichen Tod seiner Frau nicht fertig und sieht hilflos mit an, wie ihm seine 15-jährige Tochter entgleitet: Kim zeigt dem Vater die kalte Schulter und zieht sich in ihre eigene Welt zurück. Einziger Halt ist die Großmutter. Die verschweigt ihre Krebskrankheit und nimmt sich eine unkonventionelle Pflegerin, die ihr Lebensmut macht. Ausgerechnet in dieser Situation brennt die Enkelin mit einem Jungen durch. Familie; Literaturverfilmung, Sterben/Tod ab 14 DVS 352 Leon und die magischen Worte Dominique Monféry, Frankreich 2009 74 Min., f., Animationsfilm, FSK: 0 Der siebenjährige Leon ist ein glühender Verehrer von Geschichten und Märchen - nur selbst lesen kann er immer noch kaum ein Wort. Was seinen Eltern zur Sorge und seiner älteren Schwester Alina zur Schadenfreude gereicht. Als seine geliebte Tante Eleonor stirbt, hinterlässt sie der Familie mit dem betagten Haus am Strand auch einige Herausforderungen: ihre wertvolle Bibliothek mit Original-ausgaben überlässt sie Leon, der sich darüber zunächst gar nicht freuen kann. Er stimmt sogar zu, alle Bücher zu verkaufen, um mit dem Erlös die dringende Reparatur des Daches zu bezahlen. Doch dann entdeckt er, dass all seine Freunde aus den Märchen lebendig sind und in diesen Büchern leben. Jetzt gilt es, sie zu retten und die Bibliothek zu erhalten! Doch dazu muss er einen Zauberspruch vorlesen - ganz alleine! Noch dazu drängt die Zeit, und er ist auch noch von einer bösen Fee auf Zwergengröße geschrumpft worden. Leon muss einige äußere und innere Widerstände überwinden, um die Geschichte zu einem guten Ende zu bringen... Identität/Entfremdung, Kinder, Träume/Wünsche/Utopien Bemerkung: FBW: besonders wertvoll ab 6 DVS 291 Leroy Armin Völckers, Deutschland 2007 85 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 Leroy ist intelligent, höflich, gebildet, ein fleißiger Schüler und spielt Cello. Vielleicht ist er ein wenig schüchtern für seine siebzehn Jahre, aber das macht ihn nur umso liebenswerter. Und Leroy ist schwarz. Als er sich in die blonde Eva verliebt, wird seine Hautfarbe zum Problem. Auch für Eva. Ihr Vater ist Verbandsvorsitzender der örtlichen Rechtspartei und ihre fünf Brüder sind Nazi-Skins. Um für seine Liebe zu kämpfen, gründet Leroy eine Black-Power-Gang und zieht in den Kampf gegen die Nazi-Skins. Am Ende kommt ihm jedoch eine 42 andere zündende Idee. Es gibt nur eins, das bislang alle Subkulturen bedroht: die Kommerzialisierung. Freundschaft, Jugend, Liebe, Rassismus, Rechtsradikalismus, Spielfilme, Toleranz, Vorurteil Bemerkung: Deutscher Filmpreis in Gold 2008. ab 12 DVS 192 Les gens de la rizière - Das Reisfeld Rithy Panh, Kambodscha/Frankreich/Schweiz 1994, FSK: ab 6 125 Min., f., Spielfilm Im Zyklus von Aussaat, Wachstum, Reife und Ernte wird die Geschichte des Reisbauern Vong Poeuw, der mit seiner Frau und sieben Töchtern in einem kleinen Dorf in Kambodscha lebt, erzählt. Als sich Vong Poeuw beim Pflügen einen Dorn in den Fuß tritt, beginnt eine Reihe von Schicksalsschlägen. Er kann sich keinen Arztbesuch in der Stadt leisten und stirbt an einer Infektion. Seine Frau verkraftet den Verlust des Ehemanns nicht und ist der harten Arbeit auf den Feldern sowie der Auseinandersetzung mit Naturkatastrophen nicht gewachsen. Zunehmend verfällt sie dem Wahnsinn und wird zur Bedrohung für ihre Kinder. Von den Dorfbewohnern kommt keine Hilfe, nur Spott. Nach dem Vermächtnis des Vaters übernimmt die älteste Tochter Sokha nun die Verantwortung. Mit großer Ausdauer und Energie bestellt sie mit ihren Schwestern das Reisfeld. Die Mutter wird in die Stadt in eine Psychiatrie gebracht. Nach der Ernte kehrt sie zurück, aber geheilt ist sie nicht. Man sperrt sie in einen Käfig. Eines Nachts nimmt Sokha ihre Mutter bei der Hand und führt sie auf das Reisfeld hinaus. Zum ersten Mal nach langer Zeit erblüht auf ihrem Gesicht ein Lächeln. Die DVD enthält darüber hinaus die ZDF-Dokumentation zu Rithy Panhs Spielfilm "Das Reisfeld". Sie liefert wertvolle Hintergrundinformationen und lässt sich sowohl als Einführung für den Spielfilm als auch für dessen Nachbereitung einsetzen. Zwischen Ausschnitten aus dem Spielfilm wird von sieben Mädchen berichtet, die im Film die Kinder des Reisbauern Wong Poeuw spielen. Die Mädchen kommen aus der Hauptstadt Phnom Penh. Dort studieren sie an der Königlichen Akademie für Schöne Künste die traditionellen Tempeltänze der Khmer. Wie die gesamte überlieferte Khmer-Kultur wurde auch der Tanz von den "Roten Khmer" verboten. Die Menschen sollten die Kunst vergessen. Nur wenige Tanzlehrerinnen überlebten das Regime und arbeiten heute an der kulturellen Renaissance Kambodschas. Dritte Welt 02: Asien, Dritte Welt 09: Wirtschaftliche Verhältnisse / Industrielle Abhängigkeit, Leid Bemerkung: enthält zusätzlich einen Dokumentarfilm "Die Familie im Reisfeld", 24. Min., f., Kurzfassung des ZDF 1995 "Film des Monats" der Jury der Evang. Filmarbeit 11/1994. Original mit deutschen Untertiteln ab 14 DVS 143 Let's Break - Adil geht Esther Gronenborn, Deutschland 2004 (FWU) 93 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 Breakdance, das ist die große Leidenschaft der Freunde Adil, Jonni, Elvis und Idris. Gemeinsam trainieren sie hartnäckig für einen überregionalen Tanzwettbewerb. Neben ihrer Faszination für den Tanz teilen sie aber auch ein ähnliches Schicksal: Als Flüchtlinge führen sie ein Leben auf Abruf, ständig in Angst, dass ihre Duldung ausläuft. Als Adil mit seiner Familie in den Kosovo abgeschoben werden soll, sind alle schockiert. Ausgerechnet während eines Breakdance-Wettbewerbs taucht die Polizei auf und transportiert die Familie vor den Spielfilme Augen der Freunde ab, nicht ohne Adil die Gelegenheit zu geben den gewonnenen Pokal in Empfang zu nehmen. Flüchtlinge, Jugend, Musik Bemerkung: Max Ophüls Preis, Saarbrücken 2005 ab 14 DVS 133 Der letzte schöne Tag Johannes Fabrick, Deutschland 2011 90 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 Die Stimme von Sybille klingt am Telefon eigentlich wie immer. Ihr Mann Lars und die beiden Kinder können nicht ahnen, dass ihr Anruf ein endgültiger Abschied und dieser sonnige Tag im Herbst der letzte unbeschwerte Tag für lange Zeit ist. Denn am selben Abend nimmt Sybille sich das Leben. Sie habe nicht länger gegen den Wunsch, zu sterben, ankämpfen können, hinterlässt sie in ihrem Abschiedsbrief. Lars und die Kinder sind wie paralysiert. Doch das Leben muss weiter gehen - die Schule, der Job, der Haushalt, die ganz profanen Dinge. Trauer, Selbstvorwürfe, aber auch Wut auf Sybille sorgen für ein emotionales Wechselbad, auf das niemand vorbereitet ist. Für Lars und die Kinder wird das Leben nie mehr so sein, wie es einmal war. Familie, Gesundheit/Krankheit, Selbstmord, Sterben/Tod Bemerkung: Deutscher Fernsehpreis 2012 ab 14 DVS 346 Liebe Michael Haneke, Frankreich/Deutschland/Österreich 2012 122 Min., f., Spielfilm, FSK 12 Georg und Anna sind um die 80, kultivierte Musikprofessoren im Ruhestand. Die Tochter, ebenfalls Musikerin, lebt mit ihrer Familie im Ausland. Eines Tages hat Anna einen Anfall - Beginn einer Bewährungsprobe für die Liebe des wunderbaren Paares. Alte Menschen, Ehe/Partnerschaft, Gesundheit/Krankheit, Liebe, Spielfilme ab 14 DVS 324 Life of Pi - Schiffbruch mit Tiger Ang Lee, USA 2012 127 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 Der Film basiert auf dem Roman "Schiffbruch mit Tiger" von Yann Martel. - Piscine Molitor Patel, genannt Pi, wächst als jüngster Sohn eines Zoodirektors in den 1970er-Jahren im französisch-indischen Pondicherry auf. Er ist ein aufgeweckter Junge, der sich früh unterschiedlichen Religionen öffnet. Er wird gleichzeitig Hindu, Christ und Moslem. Als Pi 17 Jahre alt ist, will seine Familie - mitsamt ihrem halben Zoo - nach Kanada emigrieren. Doch ihr Frachter sinkt in einem gewaltigen Sturm. Pi rettet sich als Einziger in ein Beiboot und stellt fest, dass er dort nicht allein ist: Eine Ratte, ein verletztes Zebra, ein Orang-Utan, eine Hyäne und der bengalische Tiger Richard Parker, der schließlich als einziges Tier überleben wird, sind mit an Bord. Ein beispielloser Überlebenskampf beginnt. Denn nicht nur der hungrige Tiger droht jederzeit anzugreifen, der Schiffbrüchige wird auch zum Spielball der Elemente und muss immer wieder neue Überlebensstrategien entwickeln. Er versucht unermüdlich, Richard Parker zu zähmen und zu beherrschen. So versorgt er das hungrige Tier mit Nahrung. Irgendwann erreichen Pi und der Tiger eine Insel. Aber statt menschlicher Hilfe finden beide nur eine große Anzahl an Erdmännchen und eine bedrohliche fleischfressende Vegetation vor. Nach einem stärkenden Zwischenstopp besteigen sie wieder das Boot und landen später an der mexikanischen Küste. Nach 227 Tagen auf Spielfilme hoher See ist Pi gerettet. Viele Jahre später erzählt er einem jungen Buchautoren seine Erlebnisse. Dieser ist etwas ungläubig und hakt nach und hört noch eine andere Version der Geschichte. Märchen/Legenden, Sinnfrage ab 14 DVS 330 Lilly unter den Linden Erwin Keusch, Deutschland 2002 88 Min., f., Spielfilm, FSK LEHR Hamburg kurz vor der Wende: Nach dem Tod ihrer Mutter soll die 13jährige Lilly in eine Pflegefamilie. Spontan beschließt Lilly, zu ihrer Tante nach Jena zu flüchten. Doch der unerwartete Besuch aus dem Westen stellt die Verwandten aus der DDR nicht nur vor bürokratische Probleme. Die einfühlsame Familiengeschichte über eine Republikflucht in die "andere" Richtung führt die Absurdität der politischen Verhältnisse im geteilten Deutschland vor Augen. - Der Film entstand nach einem Drehbuch von Anne C. Voorhoeve, die auch den gleichnamigen Jugendroman verfasste. Deutschland, Deutsche Demokratische Republik, Zeitgeschichte ab 12 DVS 206 Lore Cate Shortland, Deutschland/Australien/Großbritannien 2012 105 Min., f., Spielfilm, FSK 16 Süddeutschland, Frühjahr 1945. Die 15jährige Lore, älteste Tochter ranghoher Nationalsozialisten, ist im unerschütterlichen Glauben an Führer, Volk und Vaterland aufgewachsen. Nun ist der Krieg verloren, die Eltern von den Alliierten verhaftet. Auf sich allein gestellt, muss sich Lore mit ihren Geschwistern zur Großmutter hoch im Norden durchschlagen. Die Reise führt quer durch die Sektoren im zerstörten Deutschland. Hunger und Kälte setzen Lore und ihren Geschwistern zu, ohne Passierscheine müssen sie Städte und Siedlungen meiden und den Militärkontrollen ausweichen. Mit fast unverbrüchlichem Trotz klammert sich Lore an das, was sie gelernt hat, doch in die grausamen Gewissheiten nationalsozialistischer Erziehung mischen sich verwirrende Zweifel. Als sich der wenig ältere, rätselhafte Thomas der Gruppe zugesellt, kollidiert Lores so festgefügtes Weltbild endgültig mit der neuen Wirklichkeit. Die Papiere, mit denen Thomas die Gruppe an der amerikanischen Kontrolle vorbeibringt, weisen ihn als jüdischen KZ-Überlebenden aus. Antisemitismus/Judenverfolgung, Erziehung, Flüchtlinge, Gerechtigkeit/Ungerechtigkeit, Krieg, Nationalsozialismus ab 16 DVS 397 Lotte und das Geheimnis der Mondsteine Heiki Ernits und Janno Pöldma, Estland 2012 76 Min., f., Animationsfilm, FSK: 0 Eines Abends beobachtet die pfiffige Erfindertochter Lotte zwei Kapuzenmännchen bei dem Versuch, einen Mondstein zu stehlen, den ihr Onkel Klaus einst von einer Reise in die Berge mitbrachte. Durch schnelles Eingreifen kann sie den Diebstahl verhindern, erkennt jedoch dabei, dass der Stein ungeahnte Kräfte in sich trägt. Da die ehemaligen Mitreisenden von Klaus ebenfalls derartige Steine besitzen, überredet Lotte ihren Onkel zu einer neuen Expedition. Auf der Reise müssen die beiden viele Hindernisse überwinden und werden zudem von Kater Paul und den Kapuzenmännchen verfolgt, die zuvor im Besitz der Steine waren und sie dringend brauchen, bevor der Mond verblasst. Freundschaft, Naturwissenschaft, Träume/Wünsche/Utopie 43 ab 4 DVS 354 Lourdes Jessica Hausner, Deutschland/Österreich/Frankreich 2009 99 Min., f. Spielfilm, FSK: 0 Christine ist an den Rollstuhl gefesselt. Sie lässt sich zu einer Pilgerreise nach Lourdes überreden, auch wenn sie dem Wunderglauben skeptisch gegenüber steht. Dann geschieht tatsächlich ein Wunder. Jessica Hausner entwickelt ihre kluge Reflexion über die „Zumutung“ des Glaubens im Rahmen einer ausgefeilten, ästhetisch strengen Inszenierung. Der klare Blick auf das Treiben im Wallfahrtsort Lourdes sowie auf die von widersprüchlichen Gefühlen bewegte Pilgergruppe weist dabei satirisch-komödiantische Spitzen auf; gleichwohl zeugt die Zeichnung der Personen von Humanität und Respekt vor der Sehnsucht nach Sinn und Heil angesichts unheiler Lebensumstände. Gebet, Glaube, Liebe, Spielfilme ab 14 DVS 261 Lumumba Raoul Peck, Belgien, Haiti, Deutschland 2000 145 Min., f., Spielfilm, FSK: LEHR In seinem Spielfilm rekonstruiert der aus Haiti stammende Raoul Peck die dramatischen Umstände und politischen Intrigen, die 1961 in der Ermordung des ersten Premierministers des gerade unabhängig gewordenen Kongos gipfelten. Das Schicksal Patrice Lumumbas, der legendären, ja fast mythischen Figur im Prozess der Dekolonialisierung Afrikas, wird zu einem Schlüssel für das Verständnis der politischen Wirren im heutigen Kongo und der wirtschaftlichen Interessen, die den Krieg im Gebiet der Großen Seen am Laufen halten. Vom einfachen Postangestellten steigt er innerhalb kürzester Zeit zum Premier auf - noch dazu zum ersten seines Landes: Patrice Lumumba führt den Kongo, ein Land von der Größe Westeuropas, in die Unabhängigkeit. Von der belgischen Kolonialmacht wird das Land nur deshalb aufgegeben, weil es Ende der 50er Jahre politisch nicht mehr als Kolonie zu halten ist. Dritte Welt 01: Afrika, Kolonialismus, Zeitgeschichte ab 16 DVS 191 Luther - er veränderte die Welt für immer Eric Till, Deutschland 2003 123 Min., f, Spielfilm, FSK: 12 Der Film erzählt das Leben von Martin Luther: ein aufwühlendes, hoch emotionales und dramatisches Leben, das von einem Wechselspiel zwischen Glaubensstärke und Anfechtung, Härte und Zerbrechlichkeit, Entscheidungskraft und Hader geprägt ist. Luther klagte eine allmächtige Kirche an, wurde vom Papst exkommuniziert und vom Kaiser geächtet. Er veränderte mit seiner Überzeugung die Welt. Kirchengeschichte 2: Reformationszeit, Lebensbilder ab 12 DVS 364 Das Mädchen Wadjda Haifaa Al Mansour, Saudi-Arabien/Deutschland 2012 97 Min., f., Spielfilm, FSK: 0 In Wadjdas Heimat Saudi-Arabien dürfen Frauen kein Auto fahren und Mädchen keine Fahrräder benutzen. Von solchen Gesetzen hält die selbstbewusste 10-jährige Wadjda allerdings nicht viel, zumal sie am liebsten Jeans und coole Turnschuhe trägt, mit dem Vater beim Computerspielen um die Wette zockt und auch sonst nicht auf den Mund gefallen ist. Auch die Warnung der Mutter, 44 sie könne vom Fahrradfahren womöglich keine Kinder mehr bekommen, nimmt sie nicht weiter ernst. Vielmehr hat das clevere Mädchen schon eine Idee, wie sie das Geld verdienen kann, um das Rad zu kaufen. -- Der Film setzt sich kritisch, aber respektvoll mit der muslimischen Religion und dem Leben in Saudi-Arabien auseinander, und er macht Hoffnung, dass die Träume der Kinder die Chance haben verwirklicht zu werden. Identität/Entfremdung, Islam, Mädchen, Unterhaltung ab 10 DVS 361 Männer im Wasser Mons Herngren, Deutschland/Schweden 2008 102 Min., f., Spielfilm, FSK: 0 Fredrik, arbeitsloser Redakteur und erfolgloser Freizeit-Sportler, steckt tief in der Midlife-Crisis. Seine Ehe ist zerbrochen, die Ex-Frau überlässt ihm die 16-jährige Tochter Sara und zieht nach London, um Karriere zu machen. Der Sport der jungen aufmüpfigen Dame liefert Fredrik die Idee für einen Partygag: In Badeanzügen feiert er mit seinem alten Hockeyteam im örtlichen Schwimmbad als Synchronschwimmer einen Junggesellenabschied. Der Versuch, diese witzige Nummer bei einem Gartenfest zu wiederholen, misslingt total. Doch Fredrik gibt nicht auf und überzeugt seine Freunde, weiterzumachen. Sie gründen das einzige männliche Synchronschwimmteam in Schweden und träumen auch gleich davon, an den Synchronschwimm-Weltmeisterschaften in Berlin teilzunehmen. Die Gruppe hat keinen blassen Schimmer von diesem Sport und muss erst einmal hart trainieren. Als Trainerin können sie Fredriks Tochter Sara gewinnen. Doch dann fangen die Schwierigkeiten erst richtig an. Als Männer werden sie von einem weiblich dominierten Sportverband diskriminiert und geraten in den Verdacht, schwul zu sein. Beim Wettkampf in Berlin steht die Gruppe sogar vor einer Zerreißprobe: Sie sind zu neunt, aber nur acht dürfen an den Start gehen. Was ist da ihre Freundschaft noch wert? Freundschaft, Männer, Sport ab 14 DVS 014 Making of Kamikaze Nouri Bouzid, Tunesien, Madagaskar, Frankreich, Deutschland 2006 115. Min, f., Spielfilm, FSK 12 Der junge Tunesier Bahta (Lotfi Abdelli) träumt davon, als Breakdancer berühmt zu werden, doch Breakdancing ist in Tunesien nicht gern gesehen, die Polizei verjagt die Tänzer. Bahta ist ohne Ausbildung, arbeitslos und im Dauerstress mit seiner Freundin. Auch die Möglichkeit, nach Europa zu fliehen, ist ihm genommen. Als er von einer terroristischen Gruppe angeworben wird, taucht hinter der Figur Bahta der Schauspieler Lotfi Abdelli auf und beschuldigt den Regisseur dieses Films der Manipulation: Er habe einen Tänzer und keinen Terroristen spielen wollen. Der Schauplatz entlarvt sich als Set, die Handlung als Film, Fiktion und Realität verschwimmen. Fanatismus, Gewalt/Gewaltlosigkeit, Terrorismus Bemerkung: Arabisch mit deutschen Untertiteln ab 16 DVS 235 Mandela: Der lange Weg zur Freiheit Justin Chadwick, USA/Ssüdafrika 2013 147 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 Als Anwalt setzt sich Nelson Mandela vor Gericht für die Belange der schwarzen Bevölkerung ein, die durch das Apartheid-Regime in Südafrika strukturell und gesetzlich Spielfilme legitimiert diskriminiert wird. Doch im Laufe der Jahre wird immer deutlicher, dass damit keine Veränderung erreicht werden kann. Mandela schließt sich dem Afrikanischen Nationalkongress ANC an, einer Bewegung mit militantem Flügel, die sich gegen die Regierung auflehnt. Zunächst macht sich Mandela durch seine rhetorischen Fähigkeiten einen Namen, später beteiligt er sich auch an der Vorbereitung von Anschlägen. So gilt Mandela bald als Terrorist. 27 Jahre lang verbringt er im Gefängnis – und wird wieder zu einem Verfechter des gewaltlosen Widerstands. Freiheit/Abhängigkeit, Macht/Unterdrückung, Menschenrechte, Rassismus, Zivilcourage ab 14 DVS 377 Männer al dente Ferzan Ozpetek, Italien 2010 108 Min., f. Spielfilm, FSK: o.A. Während Antonio im apulischen Lecce die Pastafabrik der Familie leitet, studiert sein jüngerer Bruder Tommaso offiziell in Rom Betriebswirtschaft. In Wirklichkeit versucht sich Tommaso aber als Schriftsteller und lebt zudem mit einem Arzt zusammen. Weil ihn das Versteckspiel aber zunehmend belastet, erklärt er seinem Bruder, dass er beim anstehenden Familienfest reinen Tisch machen werde. Antonio kommt Tommaso allerdings zuvor und outet sich selbst vor versammelter Familie als schwul. Zuerst hält man das für einen gelungenes Scherz, doch als Antonio darauf beharrt, wandelt sich die Stimmung rasch und der dominante Vater verstösst den Sohn. Der Schock sitzt beim Familienoberhaupt so tief, dass er kurz darauf einen Herzinfarkt erleidet. Weil er noch so eine Meldung wohl nicht überleben würde, hält sich Tommaso zurück und lässt sich sogar dazu drängen, in der Firma die Rolle des Verstoßenen zu übernehmen. Während er nun im neuen Beruf die schöne und liebesbedürftige Alba kennenlernt und sein Vater mit der Angst vor der dörflichen Gerüchteküche zu kämpfen hat, erweist sich Großmutter Cantone als das fortschrittlichste Familienmitglied. Denn dann taucht auch noch Tommasos schwuler Freundeskreis aus Rom im Hause der Cantones auf und für Tommaso wird es immer schwieriger, die eigene Homosexualität kaschieren zu müssen. Familie, Liebe, Spielfilme, Unterhaltung ab 14 DVS 283 Der Mann ohne Vergangenheit Aki Kaurismäki, Finnland/Deutschland 2002 95 Min., Spielfilm, FSK: 12 Ein am Bahnhof in Helsinki angekommener namenloser Mann ruht sich auf einer Parkbank aus. Im Schlaf wird er von Rowdys überfallen, halb tot geschlagen und ausgeraubt. Dabei verliert er nicht nur seine Papiere, sondern auch sein Gedächtnis. Blutüberströmt schleppt er sich in die nahe liegende Bahnhofstoilette und wird ins Krankenhaus eingeliefert. Dort erkären ihn die Ärzte wenig später für tot. Doch kaum haben sie das Zimmer verlassen, erwacht der bandagierte Mann, reißt sich einen Teil des Verbands und die Schläuche vom Leib und verlässt die Intensivstation. Er irrt durch die Stadt und bleibt bewusstlos an einem öden Flussufer liegen. Dort findet ihn eine obdachlose Familie, die in einem Container haust. Sie nehmen den Namenlosen auf und pflegen ihn gesund. Versorgt mit Hemd und Anzug von der Heilsarmee kehrt der Gedächtnislose ins Leben zurück, ohne zu wissen, wer er eigentlich ist. Dann mietet er einen rostigen Container, putzt ihn und richtet sich in ihm ein. Mit der schüchternen Heilsarmee-Soldatin Irma knüpft Spielfilme er zarte Liebesbande. Bei den Bürokraten auf dem Arbeitsamt hat der Mann ohne Namen und Papiere keine Chance. Er findet bei der Heilsarmee eine bescheidene Aushilfsarbeit und krempelt deren betuliche Kapelle zu einer munteren Rock 'n' Roll-Band um. Als er am Hafen Schweißer bei der Arbeit sieht, bittet er instinktiv darum, es selbst einmal versuchen zu dürfen, entpuppt sich als Meister des Fachs und soll fest angestellt werden, wenn er über ein Gehaltskonto verfügt. Als er dieses bei der Bank eröffnen will, wird er Opfer eines Überfalls und im Tresorraum eingesperrt, schließlich sogar der Komplizenschaft verdächtigt. Zwar kann ihn ein von Irma gestellter Anwalt vor längerer Untersuchungshaft bewahren, doch der Kommissar besteht auf Klärung seiner Identität. Nachdem sein Foto im Fernsehen gezeigt wurde, meldet sich seine geschiedene Ehefrau. Er reist zu ihr, sie informiert ihn über seine Vergangenheit. Alles ist ihm fremd. Der Mann ohne Namen kehrt sogleich zu Irma zurück. Armut, Außenseiter, Obdachlosigkeit, Liebe, Nächstenliebe, Identität Bemerkung: Gr. Preis der Jury & Beste Darstellerin, Cannes 2002. Film des Monats November 2002 der Jury der Evang. Filmarbeit. ab 14 DVS 031 Marias letzte Reise Rainer Kaufmann, Deutschland 2004 90 Min., f., Spielfilm, FSK: o. A. Maria Stadler (Monica Bleibtreu) will nach Hause in ihre geliebte Umgebung am Staffelsee in Oberbayern: Auf ihrem Hof, bei ihren Blumen, Büchern und duftenden Obstbäumen möchte sie die letzten Tage ihres Lebens verbringen. Nicht noch eine Chemotherapie, die sie längst nicht mehr heilen kann und die von entsetzlichen Nebenwirkungen begleitet ist. Selbst Klinikchef Dr. Osterhahn (Günther Maria Halmer) kann die temperamentvolle alte Dame nicht aufhalten. Da sich Marias Sohn Simon um den Hof kümmern muss und ihn die Pflege seiner Mutter komplett überfordern würde, schickt Dr. Osterhahn seine beste Krankenschwester Andrea mit. Andrea lernt schnell, dass sie mit der üblichen Krankenhausroutine nicht weiterkommt. Nach anfänglicher Gegenwehr lässt sie es zu, dass der Heilpraktiker Dr. Wu auf seine Art versucht, Maria zu helfen. Und schließlich holt sie sich Rat und medizinische Unterstützung in einem Hospiz und hilft Maria, ihre letzten Wünsche zu erfüllen. An ihrer Seite erfährt Andrea nicht nur die Bedeutung und die Tragweite der Sterbegleitung, sondern lernt auch, ihr eigenes Leben und Glück in die Hand zu nehmen. Krankheit, Sterben/Tod, Sterbebegleitung Bemerkung: Adolf Grimme Preis in Gold 2006, Deutscher Fernsehpreis 2005 ab 14 DVS 129 Maroa Solveig Hoogesteijn, Venezuela 2005 (OmU) 93 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 Die elfjährige Maroa ist ein Kind der Straße. Sie lebt in Caracas, der Hauptstadt Venezuelas. Ihre Großmutter Brígida verkauft auf dem Markt Lose und sagt die Zukunft voraus. Maroa bessert das Einkommen durch den Verkauf von Heiligenbildchen auf, wobei das Geschäft mit Pornoheften mehr bringt. Telenovelas, Rap-Musik und gelegentliche Diebstähle prägen Maroas Leben. Lesen hat sie nicht gelernt, sehr wohl aber, sich in ihrer rauen Umwelt zu wehren. Es ist nichts Besonderes, dass sie in der Tiefgarage Schmiere steht, während ihr Freund ein Auto aufbricht, ungewöhnlicher schon, dass sie hier 45 Joaquín Klarinette spielen hört. Für Maroa ist diese kurze Begegnung mit der Musik Mozarts ein magisches Erlebnis. Als ein Überfall ihres Freundes Carlos schief geht, landet Maroa in einem Heim. Armut/Reichtum, Erziehung, Kinder, Lebensqualität/Lebensstil, Solidarität ab 14 DVS 247 Mary - This is my Blood Abel Ferrara, USA 2005 83 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 Ein fiktiver Jesus-Film verändert das Leben der Beteiligten: Während die Darstellerin der Maria Magdalena den Spuren ihrer Filmfigur folgt und nach Jerusalem reist, nutzen der Regisseur und ein Moderator einer religiösen Fernsehshow den Film als Plattform für ihre Karriere. Als der Moderator bei der Geburt seines Sohns mit Komplikationen konfrontiert wird, erkennt er, was Nächstenliebe bedeutet. Der kammerspielartige Film formuliert kein explizit religiöses Statement, setzt sich aber sehr ernsthaft mit existenziellen Fragen auseinander. Dabei schafft Abel Ferrara eine fast magische Atmosphäre, die auf einen Sinn hinter den Bildern verweist sowie auf das, was der Verstand nicht erfasst. Bibel 11: Geschichten aus den Evangelien/Leben Jesu, Glaube, Jesus Christus, Massenmedien, Schuld, Sinnfrage, Spielfilme, Theologie Bemerkung: Internationale Filmfestspiele von Venedig: Spezialpreis der Jury ab 14 DVS 018 Max und Moritz John Halas, Großbritannien 1977 45 Min., f., Zeichentrickfilm, FSK: o.A. "Die Bubengeschichten in sieben Streichen" von Wilhelm Busch ist eines der beliebtesten deutschen Kinderbücher. Der englische Regisseur John Halas erweckt die zwei Lausbuben Max und Moritz zum Leben. Er zeigt in seinem Zeichentrickfilm die bösen Buben, die sich eine Menge Streiche mit Witwe Bolte, Schneider Böck und Lehrer Lämpel ausdenken. Erzählt werden die Geschichten von Heinz Rühmann. Kindermedien, Literaturverfilmung, Unterhaltung Bemerkung: Erzählt von Heinz Rühmann ab 4 DVS 152 Me Too (Yo también) - Wer will schon normal sein? Antonio Naharro / Álvaro Pastor, Spanien 2009 99 Min., f., Spielfilm, FSK: 6 Daniel ist mit dem Down-Syndrom zur Welt gekommen. Jetzt ist er 34 Jahre und hat tatsächlich als Erster mit diesem Handicap einen Universitätsabschluss geschafft. Er bekommt eine Stelle als Sozialarbeiter in einer staatlichen Beratungsstelle für Behinderte. Und dort lernt er die muntere aufgeschlossene Kollegin Laura kennen, eine ebenso begehrte wie eigenwillige Frau. Aus gemeinsamen Interessen und freundschaftlichen Verabredungen entwickelt sich viel Sympathie. Rasch erhofft sich Daniel mehr. Nur zu gern würde er seiner Einsamkeit entfliehen. Dabei stört ihn auch kein Bürotratsch. Doch Laura hat mit sich selbst große Probleme: Sie schleppt familiäre Traumata mit sich herum. Behinderte Menschen, Ehe/Partnerschaft, Gesundheit/Krankheit, Liebe ab 14 DVS 289 46 Das Meer in mir (Mar adentro) Alejandro Amenábar, Spanien 2004 121 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 Ramón (Javier Bardem) träumt sich ins Meer, taucht ein und unter, wann immer es ihm die Fantasie erlaubt. Denn er liebt das Meer, auch wenn es ihm fast das Leben nahm. Vor 27 Jahren hatte er einen Unfall, als er in dieses Meer sprang - seither ist er querschnittsgelähmt, und seit 27 Jahren möchte er, dass auch sein Kopf sterben kann. Aber für den Tod würde er Hilfe brauchen - und die versagen ihm Staat und Kirche. Doch Ramón ist fest entschlossen nicht aufzugeben. Er lebt im Haus seines Bruders, wird gepflegt und umsorgt von seiner Schwägerin Manuela (Mabel Rivera), die nicht immer mit dem Harem einverstanden ist, der sich im Laufe der Zeit um Ramón gebildet hat: die Rechtsanwältin Julia (Belén Rueda), die ihm helfen wird, das Buch "Briefe aus der Hölle" zu publizieren, Gené (Clara Segura), Vertreterin der "Gesellschaft für Würdiges Sterben", und Rosa (Lola Dueñas), die Fabrikarbeiterin mit den beiden kleinen Söhnen und dem großen Herzen, die in ihm den Mann fürs Leben sieht und ihm beibringen möchte, dass dieses Leben auch schön sein kann. Alle vier lieben Ramón, betört von seiner Persönlichkeit, seinem Witz, seiner Sanftheit, seiner Klugheit - und Ramón liebt sie alle, auch wenn er lieber sterben möchte. Und er weiß, dass ihm dabei nur der Mensch, der ihn wirklich liebt, helfen wird. Am Ende bekommt Ramon, was er wollte: Mit Hilfe eines Glases Wasser mit Zyankali setzt er seinem Leben ein Ende, nicht ohne der Nachwelt per Video eine Botschaft zu hinterlassen. Er habe die Hilfe vieler Freunde beansprucht, die alle Dinge getan hätten, die an sich nicht strafbar gewesen seien. - Der Film beruht auf dem authentischen Fall des Spaniers Ramón Sampedro. Nach einem Badeunfall vom Hals ab gelähmt, lebte er 28 Jahre in totaler Abhängigkeit von der Hilfe anderer und kämpfte öffentlich für sein Recht auf einen selbstbestimmten Tod. Nicht nur sein couragierter Feldzug bis vor das oberste spanische Gericht, sondern auch sein 1996 erschienenes Buch, eine Sammlung persönlicher Briefe, Petitionen und Eingaben, lösten in seiner Heimat und über die Landesgrenzen hinweg kontroverse Diskussionen aus. Sterben/Tod, Sterbehilfe/Sterbebegleitung, Leid, Behinderte Menschen, Nächstenliebe Bemerkung: Europäischer Filmpreis 2004, Oscar-Preisträger 2005. Bonus-DVD mit Interviews, Making Of, Bildergalerie und einer Dokumentation. ab 16 DVS 100 Mein Freund Knerten Asleik Engmark, Norwegen 2009 71 Min., f., Spielfilm, FSK: 0 Verfilmung des Kinderbuches von Anne-Catherine Vestly. - Lillebror zieht mit seinen Eltern von der Stadt aufs Land, weil es hier billiger zu leben ist. Aber in der Einöde gibt es zunächst niemanden, mit dem man spielen könnte. Da muss sich der Kleine schon selber was ausdenken. Und siehe da, es fällt ein kleiner Ast vor seine Füße, der plötzlich lebendig wird: Knerten, der kleine Holzfreund. Von nun an lässt es sich herrlich zu zweit spielen und Streiche aushecken. Ganz so weit weg wohnt das nächste Kind dann doch nicht, nur hinter dem nächsten Hügel. Aber die neue Freundin muss Knerten mögen und das tut sie! Die Geldnot der Eltern lässt sich rein zufällig mit dem Verkauf knallbunter Strumpfhosen lösen und so können alle einer glücklichen Zukunft entgegen blicken. Familie, Freundschaft, Identität/Entfremdung, Kinder, Kindermedien, Literaturverfilmung, Spielfilme Bemerkung: Preisträger der Stuttgarter Kinderfilmtage 2009. Spielfilme ab 6 DVS 300 Mein Leben ohne mich Isabel Coixet, Kanada/Spanien 2003 106 Min., f., Spielfilm, FSK: 6 Eine 23-jährige Frau, Mutter zweier Kinder, erfährt, dass sie nur noch einige Monate zu leben hat. Sie nutzt die verbleibende Zeit, um das Leben ihrer Familie für die Zeit nach ihrem Tod zu ordnen, das Verhältnis zu ihren eigenen Eltern ins Reine zu bringen und sich noch einmal zu verlieben. Sterben/Tod Bemerkung: Die DVD enthält neben der deutschen auch eine englische Sprachfassung. ab 16 DVS 051 Meine Tochter Anne Frank Reymond Ley, Deutschland 2014 90 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 Nach dem Tod seiner ganzen Familie kehrt Otto Frank 1945 gebrochen aus dem KZ Auschwitz nach Amsterdam zurück. Er findet das Tagebuch seiner Tochter Anne und lernt das Mädchen noch einmal ganz neu kennen. Die berührende Dokumentation umfasst historisches Material, das bislang unveröffentlicht blieb. Antisemitismus, Geschichte, Lebensbilder, Nationalsozialismus Bemerkung: Extras: Zeitzeugen-Interviews ab 12 DVS 399 Melancholia Lars von Trier, Deutschland 2011 136 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 Bereits in der Ouvertüre kündigt sich das ultimative Ende an, wenn zu den Klängen von Wagners "Tristan und Isolde" ein riesiger Planet namens "Melancholia" mit zunehmender Geschwindigkeit auf die Erde zurast. Zeitgleich feiert Justine im Landhaus ihrer Schwester Claire Hochzeit. Das Fest gerät völlig aus den Fugen: Die versammelte Gesellschaft ist eine einzige Plage und die Braut stürzt in tiefe Depression. Claire versucht, Justine zu helfen. Doch erst die Angst vor der unausweichlichen Katastrophe lässt die Schwestern menschlich zueinander finden. Angst, Endzeit/Apokalypse, Geschwister, Spielfilme Bemerkung: Silberne Palme für Kirsten Dunst - Filmfestspiele Cannes 2011, Bester Film - Europäischer Filmpreis 2011, Prädikat Besonders wertvoll ab 16 DVS 111 Merry Christmas Christian Carion, Frankreich / Deutschland / Rumänien / Belgien / Großbritannien 2004 111 Min., f., FSK: 12 Als 1914 der erste Weltkrieg ausbricht, jubeln die Europäer. Zu Hunderttausenden werden junge Männer für den Kriegsdienst verpflichtet und eingezogen. Ein paar Monate und tausende Tote später macht sich Ernüchterung breit. An der Westfront stehen sich französische, britische und deutsche Truppen seit Monaten gegenüber. Es ist Winter, die Soldaten frieren und an Ablösung ist nicht zu denken. Ständig auf der Hut vor dem Feind vergeht eine Woche nach der anderen. Kurz vor Weihnachten sind die Männer müde und ausgelaugt und der Wunsch nach Frieden und der Rückkehr nach Deutschland ist das einzige, was sie weiterkämpfen lässt. Einer der Soldaten ist der Berliner Tenor Nikolaus Sprink (Benno Fürmann). Als einziger Künstler unter einfachen Handwerkern und Bauern hat er Spielfilme einen denkbar schlechten Stand bei Leutnant Horstmayer (Daniel Brühl). Die dänische Sopranistin Anna Sörensen (Diane Krüger) will helfen. Sie überredet den Kronprinzen Wilhelm von Preußen zu einem weihnachtlichen Konzertabend in der Nähe der Westfront, wo ihr Geliebter Nikolaus stationiert ist. Dieser wird für den Auftritt ins Schloss geladen und kann die Front verlassen. Die beiden sind überglücklich über das kurze Wiedersehen. Spontan beschließt Nikolaus, dass auch seine Kameraden an der Front etwas vom Weihnachtsfest haben sollen. Er fährt zusammen mit Anna an die Front und sie singen für die verblüfften Männer. Da für den Weihnachtsabend ein Waffenstillstand vereinbart worden war, lauschen auch die feindlichen Soldaten in den wenige hundert Meter entfernten Schützengräben. Als er "Stille Nacht" anstimmt, applaudieren die Franzosen und Engländer plötzlich. Angestachelt von soviel Freundlichkeit verlässt der Tenor den sicheren Graben und begibt sich ins Niemandsland, genau in die Mitte zwischen den stationierten Regimentern. Das Wunder geschieht - auf einmal steigen alle Soldaten herauf und feiern zusammen Heiligabend. Auch am nächsten Morgen ist vom Krieg nichts zu spüren. Sie spielen Fußball, tauschen Geschenke und bringen gefallene Soldaten zur jeweiligen Seite zurück. Die Verbrüderung der feindlichen Lager bleibt nicht lange unentdeckt und die Heeresleitungen schreiten umso härter ein. Advent / Weihnachten, Frieden / Friedenserziehung, Geschichte, Krieg, Spielfilme ab 12 DVS 141 Michael Kohlhaas Arnaud des Pallières, Deutschland/Frankreich 2013 117 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 Europa im 16. Jahrhundert: Auf dem Weg zum Markt muss der Pferdehändler Michael Kohlhaas wegen eines fehlenden Passierscheins zwei Rappen als Pfand zurücklassen. Bei seiner Rückkehr findet Kohlhaas die Pferde in miserablem Zustand vor und reicht Klage ein ohne Erfolg. Als seine Frau von den Schergen seines Widersachers misshandelt wird und stirbt, startet Kohlhaas einen verzweifelten Kampf für Gerechtigkeit, der außer Kontrolle gerät und tragisch endet. aggression, Frieden/Friedenserziehung, Gerechtigkeit/Ungerechtigkeit, Gewalt/Gewaltlosigkeit, Literaturverfilmung ab 14 DVS 360 Midnight in Paris Woody Allen, USA 2011 96 Min., f., Spielfilm, FSK: 0 Gil, ein frustrierter Drehbuchautor aus Hollywood, träumt vom Leben als Schriftsteller in Paris. Mit seiner Verlobten Inez verbringt er den gemeinsamen Urlaub dort. Als Gil eines Abends allein durch die Straßen schlendert, geht er auf eine märchenhafte Zeitreise: Im Paris der 20er Jahre trifft er die bedeutendsten Literaten und Künstler jener Epoche. Die urkomischen Begegnungen mit Hemingway, Fitzgerald, Dalí, Picasso und Co. verändern Gils Blick auf das Leben. Lebensqualität/Lebensstil, Sinnfrage, Spielfilme Bemerkung: FBW Prädikat Besonders wertvoll ab 14 DVS 299 Misa Mi Linus Torell, Schweden 2003 80 Min., f., Spielfilm, FSK: 6 Als Misas Mutter stirbt, bricht für das 10-jährige Mädchen eine Welt zusammen. Von ihrem Vater fühlt sich Misa im 47 Stich gelassen, denn er hat sich in eine neue Frau verliebt und plant einen gemeinsamen Familienurlaub. Da kann und will Misa nicht mit. Stattdessen fährt sie zu ihrer Großmutter, die in der Weite des Nordens ein zurückgezogenes Leben führt. Misa sieht sich in eine andere Welt versetzt. Die nächsten Nachbarn ihrer Großmutter sind Sami und leben von der traditionellen Rentierzucht. Das naturverbundene Leben der Rentierzüchter ist jedoch nicht ohne Konflikte. Ein Wolf treibt sich in der Gegend herum und hat bereits mehrere Rentiere gerissen. Als Misa sich eines Tages zu weit vom Haus der Großmutter in den Wald hineinwagt und verirrt, begegnet sie dem Wolf. Gefährlich erscheint er ihr nicht, im Gegenteil: Er führt sie auf den Weg nach Hause. Am nächsten Tag kehrt Misa in den Wald zurück. Der Wolf lässt ihre Annäherung geschehen und zwischen dem Kind und dem Tier entsteht eine Freundschaft, in deren Verlauf Misa bald entdeckt, dass der Wolf eine Wölfin ist und zwei Junge hat. Die Rentierzüchter haben unterdessen Wilderer angeheuert, obwohl das Abschießen von Wölfen gesetzlich verboten ist. Misa kann den Tod der Wölfin nicht verhindern, doch sie verspricht dem toten Tier, sich um ihre Jungen zu kümmern. Mit Gustavs Hilfe kann Misa die Wilderer, die ihr und den Welpen schon hart auf den Fersen sind, abschütteln und die kleinen Wölfe zu einem geheimnisvollen See bringen, von dem Gustavs Großmutter sagte, er sei eine Art durchlässige Grenze zur anderen Seite. Ein Wunder geschieht dort nicht, aber es geschieht etwas mit Misa, das sie wieder mit dem Leben versöhnt. Und auch für die Welpen tut sich ein Weg auf: Ihr Vater erscheint, dem sie sich anschließen. Freundschaft, Kindermedien, Natur, Spielfilme, Sterben/Tod, Tiere Bemerkung: Didaktische DVD aus der Reihe "Durchblick" mit vielen Zusatzmaterialien: Informationen zur Entstehung des Films, Bildergalerie, Anregungen zur Arbeit mit dem Film in Gruppen. Hauptpreis (Lucas) beim Internationalen Kinderfilmfest in Frankfurt 2004. ab 8 DVS 174 Mitternachtskinder Deepa Mehta, Canada/Großbritannien 2012 146 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 Nach dem Roman von Salman Rushdie. - Genau um Mitternacht am 15. August 1947, als Indiens Unabhängigkeit beginnt, werden in Bombay zwei Kinder geboren und versehentlich vertauscht: Saleem, unehelicher Sohn einer armen Hindu, und Shiva, Sprössling einer reichen muslimischen Familie, führen fortan ein Leben, das eigentlich für den jeweils anderen bestimmt war. Und: Wie alle Mitternachtskinder können sie die Gedanken anderer Menschen lesen... Armut/Reichtum, Dritte Welt 02: Asien, Freiheit/Abhängigkeit, Geschichte, Literaturverfilmung, Spielfilme ab 14 DVS 341 Moi et mon blanc - Ich und mein Weißer S. Pierre Yameogo, Schweiz / Frankreich / Burkina Faso 2003 92 Min., f., Spielfilm, FSK o.A. Die Geschichte eines afrikanischen Studenten, Mamadi, der seine Doktorarbeit in Paris vorbereitet. Seit mehreren Monaten bekommt er das Geld für das Stipendium nicht mehr, das er von seinem Land erhalten hat. Er kann weder seine Miete bezahlen, noch seine Aufenthaltsgenehmigung als Student verlängern. Um zu überleben, arbeitet er illegal als Nachtwächter in einem Parkhaus. Auf den Überwachungsbildschirmen lernt er die Unterwelt des Parkhauses kennen, Prostitution, Drogenhandel und vieles mehr. Eines Tages löst Mamadi 48 aus Versehen den Alarm aus und beobachtet zwei Männer dabei, wie sie in der Eile ein Päckchen verstecken und dann flüchten. Es enthält Drogen und eine größere Summe Geld. Mamadi und sein Freund Franck beschließen, ihre Entdeckung nicht der Polizei zu melden, sondern sie für sich zu behalten. Zuerst verstecken sie sich in einen Vorort von Paris, bei Francks Familie. Doch bald sehen sie sich gezwungen, nach Burkina Faso zu fliehen. In Ouagadougou angekommen, ist jeder auf seine Art mit einem anderen Leben konfrontiert. Die Realität vor Ort stellt sich sehr viel anders da, als erwartet. Dritte Welt 01: Afrika, Dritte Welt 10: Religion/Kulturelle Identität/Tourismus, Flüchtlinge, Lebensqualität/Lebensstil, Rassismus, Spielfilme Bemerkung: Originalfassung mit deutschen Untertiteln. ab 14 DVS 158 Moloch Tropical Raoul Peck, Haiti/Frankreich 2009 107 Min., Spielfilm, FSK: 0 In einer abseits gelegenen Burg in den Bergen bereitet sich ein demokratisch gewählter Präsident im Kreis seiner engsten Mitarbeiter auf einen Staatsakt vor. Honoratioren, Würdenträger und zahlreiche ausländische Staatsgäste werden zu den Feierlichkeiten erwartet. Doch als der Festtag gekommen ist, findet der Präsident sein Land, das tief unter der Burg liegt, in die er sich verschanzt hat, im Aufruhr vor. Über Nacht ist eine Rebellion ausgebrochen, die den ganzen Staat erfasst hat und die ausländischen Gäste einen nach dem anderen zur Absage zwingt. -- Der Regisseur wollte der Frage nachgehen: Wie fühlt sich der letzte Tag eines einflussreichen Mannes an, dessen Macht niemals in Frage stand und der auf einmal in einen Strudel von Ereignissen gezogen wird, die er nicht kontrollieren kann? Diktaturen, Gerechtigkeit/Ungerechtigkeit, Gesellschaft/Staat, Gewalt/Gewaltlosigkeit, Macht/Unterdrückung ab 16 DVS 357 Mondlandung Till Endemann, Deutschland 2003 83 Min., f., Spielfilm Die Familie Käfer kommt als hoffnungsvolle Spätaussiedlerfamilile aus einer Kleinstadt in der kasachischen Steppe nach Deutschland. Nachdem sie zunächst einige Tage in der Landesaufnahmestelle verbringen, erhalten sie ein Zimmer in einem Aussiedlerwohnheim. Spätestens als sie hier ankommen und sich erstmals die Tür zu ihrer kleinen Wohnung öffnet, sehen sie überdeutlich Probleme und Schwierigkeiten auf sich zukommen. Erzählt wird die Geschichte der Brüder Yuri (20 Jahre) und Dima (17 Jahre), die angesichts enttäuschter Hoffnungen und Erwartungen in ihrer individuellen Entwicklung auseinander driften. Vor allem dem 17-jährigen Dima, der seine Freunde in Kasachstan zurücklassen musste, mach der plötzliche Bruch schwer zu schaffen. Er sucht Halt in einer "russischen Clique" und gerät "auf die schiefe Bahn". Anpassung, Aussiedler, Gesellschaft/Staat, Kriminalität Bemerkung: Überwiegend in russischer Sprache mit deutschen Untertiteln ab 14 DVS 171 Spielfilme Mondscheinkinder Manuela Stacke, Deutschland 2005 87 Min., f., Spielfilm, FSK: o.A. Lisa, ein zwölfjähriges Mädchen, kümmert sich liebevoll um seinen sechsjährigen Bruder Paul, der an der unheilbaren Mondscheinkrankheit, einer extremen Sonnenallergie, leidet. Zusammen träumen sie sich jeden Tag ins Weltall und erfinden Geschichten. Als Lisa sich zum ersten Mal in ihrem Leben verliebt, ergeben sich Konflikte aus der Sorge um den Bruder, dem es immer schlechter geht. Doch Lisa ist für ihren Bruder da, als klar wird: Pauls Krebs ist soweit fortgeschritten, dass er sterben muss. Das Unbegreifliche, den Tod, erzählt sie ihm als Weltraumgeschichte. Darin ist Paul ein Astronaut von einem fernen anderen Stern. Einsamkeit, Familile, Freundschaft, Gesundheit/Krankheit, Identität/Entfremdung, Liebe, Sterben/Tod, Verantwortung ab 12 DVS 181 Monsieur Claude und seine Töchter Philippe de Chauveron, Frankreich 2014 97 Min., f., Spielfilm, FSK: 0 Monsieur Claude und seine Frau Marie sind ein zufriedenes Ehepaar in der französischen Provinz mit vier hübschen Töchtern. Am glücklichsten sind sie, wenn die Familientraditionen genau so bleiben wie sie sind. Erst als sich drei ihrer Töchter mit einem Muslimen, einem Juden und einem Chinesen verheiraten, geraten sie unter Druck. In die französische Lebensart platzen unvermittelt andere Welten hinein und jedes gemütliche Familienfest gerät zum interkulturellen Minenfeld. Da ist die Ankündigung der jüngsten Tochter, einen - Gottseidank! - französischen Katholiken zu heiraten, Musik in ihren Ohren. Doch als sie ihrem vierten Schwiegersohn, dem schwarzen Charles, gegenüberstehen, reißt Claude und Marie der Geduldsfaden. Geschwächt durch Beschneidungsrituale, Hühnchen halal und koscheres Dim Sum ist ihr Toleranzvorrat restlos aufgebraucht. Aber auch Charles' Familie knirscht wegen dieser Partie mächtig mit den Zähnen. Die Eltern lassen sich auf ein Kennenlernen ein weniger um bei den Hochzeitsvorbereitungen zu helfen als sie zu sabotieren. Was folgt ist ein Gemetzel der nationalen Ressentiments und kulturellen Vorurteile. Bis das familiäre Federnrupfen dem Brautpaar die Lust an der Hochzeit zu verderben droht... Familile, Liebe, Normen, Rassismus, Religionen, Toleranz, Vorurteile Ab 14 DVS 388 Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran Francois Dupeyron, Frankreich 2003 94 Min., f., Spielfilm, FSK: 6 Verfilmung des Bestsellers von Eric-Emmanuel Schmitt. Jeden Tag geht der 16-jährige Moses einkaufen beim alten "Araber" (Omar Sharif), dem Lebensmittelhändler nebenan. Moses Leben ist trist, obwohl der Junge Selbstmitleid nicht zulässt: sein Vater ist depressiv und mürrisch, seine Mutter hat ihn und den Vater vor Jahren verlassen. Außerdem verzehrt sich der jüdische Teenager nach den hübschen Prostituierten, die das Quartier bevölkern. Er plündert sein Sparschwein, um sich ihre Liebesdienste zu erkaufen, und die netten Huren des Quartiers sind gerührt von dem charmanten Jungen, der, überwältigt von Zärtlichkeit, seiner Lieblingsbraut Sylvie seinen Teddybär verehrt. Das Geld für diese Ausflüge zwackt er auch beim "Araber" ab, den er regelmäßig beklaut. Der Ladenbesitzer, Monsieur Ibrahim, registriert Moses Stehlen, nimmt es dem Jungen jedoch nicht krumm, und verwickelt ihn beiläufig in Spielfilme philosophisch-religiöse Gespräche. Moses, den Monsieur Ibrahim Momo nennt, lernt nicht nur, dass Monsieur Ibrahim kein Araber, sondern Türke ist. Zwischen Sardinenbüchsen und Katzenfutter beginnt eine ungewöhnliche Freundschaft mit Nachhilfestunden in der Kunst des Lebens. Als schließlich der Vater Momo verlässt und, wie man später erfährt, Selbstmord begeht, übernimmt Ibrahim die Vormundschaft für den Jungen, absolviert mit Tricks die Führerscheinprüfung und fährt mit ihm in einem neuen roten Sportwagen Richtung Orient, um seine Heimat und die tanzenden Derwische der Sufis wiederzusehen. Religion, Toleranz, Freundschaft, Liebe, Generationen ab 12 DVS 056 Moolaadé - Bann der Hoffnung Ousmane Sembène, Senegal/Frankreich/Burkina Faso/Kamerun/Marokko/Tunesien 2004 120 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 Ein kleines Dorf irgendwo in Afrika: Weil sechs junge Mädchen wissen, welch höllische Schmerzen ihnen bei der Beschneidung bevorstehen, flüchten sie vor dem Ritual. Vier von ihnen suchen Schutz bei Collé Ardo, einer Frau, die vor Jahren ihre eigene Tochter, Amasatou, vor der Verstümmelung gerettet hat. Der Preis dafür ist allerdings, dass Amasatou als Bilakoro, als Unreine behandelt wird und laut den kulturellen Regeln nicht verheiratet werden darf. Da die Beschneiderinnen vier flüchtenden Mädchen auf den Fersen sind, muss Collé einen rituellen Bann um ihren Hof errichten: die Moolaadé. Dieser Bann verschafft den Mädchen eine Art Asylrecht auf dem Hof, das die Verfolgerinnen respektieren müssen. Weil es sich bei den Mädchen indes nicht um Collés eigene Kinder, sondern um die Töchter anderer Mütter handelt, entbrennt ein verbitterter Kampf zwischen den Beschneiderinnen und Collé, zwischen Tradition und Moderne. Die Auseinandersetzung zwischen Collé und den Verfolgerinnen gerät außer Kontrolle als Collés Ehemann ihr befiehlt, die Moolaadé aufzuheben. Da die Beschützerin sich weigert, ihrem Mann zu gehorchen und weil der Ruf nach der Unversehrtheit der Mädchen immer lauter wird, bleibt den Dorfältesten nur eine Wahl: Collé zum Schweigen zu bringen oder Veränderungen zu akzeptieren und damit die kulturelle Tradition infrage zu stellen. Doch Collé gibt nicht nach und überzeugt letztlich viele der anderen Frauen, dass es mit der Beschneidung endlich aufhören muss. Dritte Welt 01: Afrika, Dritte Welt 06: Frauen, Dritte Welt 10: Religion/Kulturelle Identität/Tourismus, Frauen Bemerkung: Originalfassung mit deutschen Untertiteln preisgekrönter Film, Jurypreis Official Selection Cannes 2005 "Un certain regard" ab 14 DVS 144 Morgen, Findus, wird's was geben Jörgen Lerdam / Anders Sorensen, Deutschland / Schweden / Dänemark 2005 73 Min., f., Trickfilm, FSK: o.A. Animationsfilm nach dem Kinderbuch "Tomtemaskinen" von Sven Nordqvist. - Bisher haben Pettersson und Findus Weihnachten alleine gefeiert mit Weihnachtsbaum und Geschenken, aber ohne Weihnachtsmann. Dieses Jahr soll das anders werden. Nachdem Kinder dem kleinen Kater vom Weihnachtsmann erzählt haben, ist es Findus’ größter Wunsch, dass der Weihnachtsmann ihn am Heiligen Abend besucht. Pettersson, der persönlich nicht mehr an den Weihnachtsmann glaubt, möchte Findus nicht 49 enttäuschen und baut heimlich und unter großem Zeitdruck an einer Weihnachtsmann-Maschine. Als dann endlich der mit Spannung erwartete Tag da ist, erleben sowohl der alte Kauz wie auch sein Kater ihr ganz persönliches Weihnachtswunder. Advent/Weihnachten, Brauchtum, Freundschaft, Kindermedien, Literaturverfilmung, Spielfilme, Unterhaltung ab 5 DVS 160 Morgentau Haile Gerima, Deutschland/Frankreich/USA 2008 138 Min., f., Spielfilm, FSK: 16 "Morgentau" erzählt die sich über drei Jahrzehnte erstreckende Geschichte des Äthiopiers Anberber in unzähligen Zeitsprüngen, Rückblenden, sowie häufigem Wechsel zwischen Phantasie und Realität, Europa und Afrika. Der Film beginnt mit der gegenwärtigen Situation des körperlich und seelisch schwer versehrten Protagonisten: Er kehrt nach zwanzig Jahren Abwesenheit in sein Heimatdorf zurück und versucht irgendwie zu verstehen, was mit ihm geschehen ist. Er sucht das verlorene Land seiner Kindheit in Erinnerungen, in der Natur, in der Landschaft. Eine von seiner Mutter arrangierte Zeremonie soll dem entwurzelten Intellektuellen einen Weg in die Zukunft weisen, ihn von der übermächtigen Vergangenheit befreien. Als junger Mann studierte Anberber in Köln Medizin. Die Geschehnisse in seiner Heimat aufmerksam verfolgend, kehrte er Mitte der 1970er Jahre voller Idealismus nach Äthiopien zurück und geriet dort schnell in das blutige Chaos des totalitären Systems von Mengistu Haile Mariam. Anberber konnte sich in allerletzter Minute nach Ostdeutschland absetzen, wo er auch den Mauerfall erlebte. Nach der Wiedervereinigung wurde er Opfer eines rassistischen Übergriffs. Zurück in seinem Heimatdorf muss er feststellen, dass in seinem Land abermals ein bewaffneter Konflikt schwelt und dass ihm seine wissenschaftliche und politische Bildung hier nichts nützt. Schließlich entdeckt er das Glück im Kleinen. Dritte Welt 01: Afrika, Dritte Welt 08: Pol. Verhältnisse/Unterdrückung/Befreiung, Macht/Unterdrückung, Menschenrechte ab 16 DVS 311 Mr. May und das Flüstern der Ewigkeit Uberto Pasolini, Großbritannien/Italien 2013 87 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 John May ist Angestellter der Stadt London. Seine Aufgabe ist es, für die Beerdigung vereinsamt Verstorbener zu sorgen. Diese Aufgabe füllt er sehr sorgfältig und mit Hingabe aus. Meist ist er nicht nur der einzige Trauergast, er hat auch die Trauerrede geschrieben, die der jeweilige Priester hält. Abends klebt er in seiner einsamen Wohnung sorgsam Bilder der Beerdigten in sein privates Album. Seinem Chef arbeitet Mr. May zu langsam. Deshalb wird seine Arbeitsstelle aufgehoben, er selbst entlassen. Er darf jedoch seinen letzten Fall noch bearbeiten: William Stoke genannt Billy. Anhand von Fundsachen aus Stokes Wohnung kann Mr. May Stokes Liebschaft Mary, deren gemeinsame Tochter und eine weitere Tochter ausfindig machen. Zudem hat Mr. May Veteranen von Stokes Einsatz auf den Falkland Inseln, Arbeitskollegen, Obdachlose und Sportsfreunde gefunden, die bei der Beerdigung von Billy Stoke am Grab stehen. Tragischerweise kommt Mr. May bei einem Busunfall ums Leben. An seinem Grab steht niemand bis die Geister aller seiner Beerdigungsklienten an sein Grab treten. 50 Sterben/Tod ab 14 Spielfilme DVS 298 Die Mühle und das Kreuz Lech Majewski, Polen 2011 95 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 Flandern 1564. Schwer bewaffnete Söldner terrorisieren im Namen der spanischen Inquisition die Landbevölkerung ihrer niederländischen Kolonie und bestrafen zarte Reformationsversuche mit drakonischer Grausamkeit. Auch der Kunstsammler Nicolas Jonghelinck beklagt die gnadenlose Unterdrückung. Er hat dem Künstler Pieter Bruegel den Auftrag erteilt, die Kreuztragung Christi zu malen. Beeinflusst vom Leiden der Landsleute, verlegt dieser die Szenerie in die flandrische Gegenwart und spielt auf die haltlosen Zustände in der Heimat an. Pieter Bruegels (der Ältere) berühmtes, 1564 entstandenes Gemälde "Die Kreuztragung Christi" wird in Lech Majewskis Passionsgeschichte für Kunstsinnige auf spektakuläre Weise lebendig - computeranimierte Hintergründe lassen Bild und naturalistische, detailgetreue Realität verblüffend ineinanderfließen. Aus dem Bruegelschen Gesellschaftspanorama extrahiert der polnische Kunstexperte Majewski ein Dutzend Personen, die in gemäldegleichen Bauernstillleben ihr Tagwerk verrichten. Inquisition, Kirchengeschichte 2: Reformationszeit, Konflilkte, Kunst 4: Neuzeit (ab Reformation), Passion ab 16 DVS 335 Mullewapp - Das große Kinoabenteuer der Freunde Tony Loeser / Jesper Möller, Deutschland/Italien 2009 73 Min., f., Trickfilm, FSK: o.A. Enttäuscht von den Misserfolgen als Schauspieler, kommt die Maus Johnny auf den Bauernhof Mullewapp und lässt sich dort von den Tieren als "Star" bewundern. Als das Lamm "Wolke" von einem hungrigen Wolf entführt wird, macht er sich gemeinsam mit dem Hahn Franz und dem Schwein Waldemar auf den Weg, um das Schäfchen zu retten. Johnny trickst ganz schön herum, um zu verbergen, dass er alles andere als ein Held ist. Doch angesichts der drohenden Gefahren im Wolfshaus kneift er. Waldemar und Franz landen bei Wolke im riesigen Kochkessel. Doch Johnny besinnt sich noch gerade rechtzeitig, dass er seine neuen Freunde nicht im Stich lassen darf. Der Film entstand nach Motiven aus den Bilderbüchern von Helme Heine. Freundschaft, Kindermedien, Spielfilme ab 5 DVS 255 Die Nachrichten Matti Geschonneck, Deutschland 2005 (FWU) 91 Min., f., Spielfilm, FSK: o. A. Verfilmung des gleichnamigen Romans von Alexander Osang. - Der Mann aus dem Osten hat es geschafft, seine Karriere ist beispiellos. Fünf Jahre nach der Wende ist Jan Landers (Jan Josef Liefers) Sprecher der wichtigsten Fernsehnachrichtensendung in Hamburg und soll nun sogar als Moderator zum Abendjournal wechseln. Auch privat läuft alles mehr als gut: Landers plant den Umzug in eine repräsentative Wohnung und verliebt sich in die Erbin einer großen Brauerei. Kein Wunder, dass die "Spiegel"-Journalistin Doris Theyssen für eine Serie über erfolgreiche "Ossis" auch den Nachrichtenmann porträtieren will. Für ihre Recherchen stellt sie auch eine Anfrage bei der Gauckbehörde in Berlin - und stößt auf eine Sensation: War Landers Mitarbeiter der Stasi? Ist er IM Pankow? Durch Zufall erfährt auch der Provinzjournalist Thomas Raschke von Theyssens Recherche und wittert die große Story. Die beiden Journalisten liefern sich einen Wettlauf um die Akten und jagen Gerüchten hinterher, die auch von einem ehemaligen Stasi-Führungsoffizier bestärkt werden. Raschke nimmt unterdessen auch Kontakt zu Landers auf. Der wurde mittlerweile wegen des schwerwiegenden Verdachts gegen ihn vom Sender genommen, obwohl er immer wieder beteuert, sich an keine Stasi-Tätigkeit erinnern zu können. Nun stellt er selbst Nachforschungen an, um herauszufinden, warum es bei der Gauckbehörde eine Karteikarte mit seinem Namen gibt. Letztendlich erweisen sich alle Verdachtsmomente als hinfällig. Landers wird rehabilitiert. Deutsche Demokratische Republik, Gebote, Massenmedien Bemerkung: Adolf-Grimme-Preis 2006. ab 16 DVS 139 Nachtzug nach Lissabon Bille August, Deutschland/Schweiz/Portugal 2013 110 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 Als Lateinlehrer Raimund Gregorius eine junge Frau vor dem Selbstmord bewahrt, fallen ihm das geheimnisvolle Buch eines unbekannten portugiesischen Autors und ein Zugticket in die Hände. Spontan beschließt er, sein bisheriges Leben in Bern aufzugeben und der Spur nach Lissabon zu folgen. Eine abenteuerliche Reise in die jüngere Geschichte Portugals, ein dunkles Familiendrama und die eigene Lebensgeschichte beginnt. Literaturverfilmung, Salazarismus, Sinnfrage, Selbstmord, Spielfilme ab 14 DVS 337 Nader und Simin - Eine Trennung Asghar Farhadi, Iran 2011 123 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 Nader und Simin, ein Paar aus der modernen iranischen Mittelschicht, sitzen vor Gericht. Simin will die Scheidung, um mit ihrer Tochter das Land zu verlassen. Nader weigert sich mitzugehen, er möchte seinen an Alzheimer leidenden Vater nicht zurücklassen. Als ihr der Richter die Scheidung verwehrt, zieht Simin zurück zu ihren Eltern. Nader engagiert für die Pflege seines Vaters die junge Mutter Razieh, eine streng gläubige Frau aus ärmeren Verhältnissen. Doch Razieh arbeitet ohne Erlaubnis ihres jähzornigen und hoch verschuldeten Ehemannes - und zudem erwartet sie ein weiteres Kind. Mit der Pflege des verwirrten alten Mannes ist sie schon bald überfordert. Eines Tages bindet sie ihn ans Bett und verlässt die Wohnung. Als Nader seinen bewusstlosen Vater findet, schiebt er Razieh wütend aus dem Flur ins Treppenhaus. Am nächsten Tag erfährt Nader, dass Razieh ihr Kind verloren hat - verursacht durch einen von ihm zu verantwortenden Sturz. Sagt Razieh die volle Wahrheit? Ihr Mann erhebt nun Klage gegen Nader, der seine bürgerliche Existenz verlieren könnte, falls er von der Schwangerschaft Raziehs gewusst haben sollte. Nader wiederum weigert sich beharrlich, irgendwelche Schadensersatzforderungen zu akzeptieren, die Raziehs Familie finanziell über die Runden bringen würden. Ein Netz aus Lügen, Angst und Beschuldigungen spinnt sich unentrinnbar um alle Beteiligten. Ehe/Partnerschaft, Familie, Normen, Spielfilme ab 16 DVS 305 Spielfilme Napola - Elite für den Führer Dennis Gansel, Deutschland 2004 115 Min. f., Spielfilm, FSK: 12 1942 ist der Arbeitersohn Friedrich Weimer (Max Riemelt) 17 Jahre alt. Bei einem Boxkampf gegen die Napola Potsdam wird ein Lehrer der Nationalpolitischen Erziehungsanstalt Allenstein, Heinrich Vogler auf den Jungen aufmerksam. Er fordert Friedrich auf, sich an der Napola zu bewerben und sichert ihm seine Unterstützung zu. Gegen den Willen seines Vaters geht Friedrich zu der Aufnahmeprüfung. Friedrich wird angenommen und ist zunächst von seinem neuen Leben fasziniert. Friedrichs Stubenkameraden sind nett zu ihm, der körperliche Drill bei der sportlichen und militärischen Ausbildung macht ihm nichts aus und sein Mentor Vogler schützt ihn vor Übergriffen eines missgünstigen älteren Mitschülers. Als Albrecht Stein (Tom Schilling), der Sohn des neuen Gauleiters, auf dieselbe Stube kommt, freunden sich die beiden unterschiedlichen Jungen an. Während sich Friedrich neben der Ausbildung auf sein Boxtraining konzentriert, kümmert sich Albrecht um die Schülerzeitung. Friedrich gewinnt seinen ersten Boxkampf, was ihm viel Lob und Ehre bei den Ausbildern und Lehrern einbringt, aber herbe Kritik von seinem Freund Albrecht, der nicht verstehen kann, wieso er einen schon wehrlosen Gegner noch K.O. schlagen musste. Eines Nachts werden die "Jungmannen" zu ihrem ersten bewaffneten Einsatz abkommandiert. Sie sollen einen Trupp geflohener russischer Kriegsgefangener aufspüren. Sie schießen auf die Gegner und stellen jetzt erst fest, dass diese kaum älter als sie selbst und unbewaffnet sind. Verzweifelt versucht Albrecht bei einem verwundeten Russen Erste Hilfe zu leisten und muss dann hilflos mit ansehen, wie sein Vater diesen erschießt. Der Vorfall wird am nächsten Tag von den Lehrern totgeschwiegen, doch Albrecht berichtet die Wahrheit in einem Aufsatz. Als Konsequenz fordert sein Vater einen Widerruf und droht, ihn an die Front zu schicken. Albrecht verweigert sich und begeht Selbstmord. Erst jetzt wird Friedrich klar, auf was für ein System er sich eingelassen hat. Und bei seinem nächsten Boxkampf verweigert auch er sich und trägt die Konsequenzen. Nationalsozialismus, Zivilcourage, Freundschaft, Jugend, Gewissen, Ideologien, Macht/Unterdrückung Bemerkung: Extras: Videotagebuch des Regisseurs (39 Min.), Interviews, Hintergründe. ab 14 DVS 102 Der neunte Tag Volker Schlöndorff, Deutschland/Luxemburg 2004 93 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 Dem Priester Henri Kremer (Ulrich Matthes) wird gestattet, seinen KZ-Aufenthalt in Dachau für neun Tage zu unterbrechen, um in sein Heimatland Luxemburg zu seiner Familie zurückzukehren. Eine Gnade, die nicht umsonst zu haben ist: Denn zu Hause angekommen, muss er sich täglich bei der Luxemburger Gestapo mit seinem jungen Chef Gebhardt (August Diehl) melden. Mit der Drohung, im Falle von Kremers Flucht seine Luxemburger Glaubensbrüder im Dachauer "Pfarrerblock" sofort erschießen zu lassen, wird beim Zusammentreffen von Anfang an geklärt, wer hier der Stärkere ist. Aber auch ein leidenschaftliches, mehrtägiges Gespräch zwischen den beiden in Gang gesetzt, bei dem es Gebhardt immer wieder gelingen wird, den Abbé mit verlockenden Angeboten zu überraschen - um ihn damit schließlich im Geiste auf seine Seite ziehen zu wollen. Gebhardts Ziel: Kremer soll seinen Bischof dazu bringen, ein Schreiben zu unterzeichnen, das die katholische 51 Kirche Luxemburgs an die Seite Deutschlands führt. Den raffiniert-taktischen, häufig auch religiös motivierten Argumenten von Gebhardt lassen den Priester in Nöte und Versuchung kommen. Am neunten Tag wird er - ganz auf sich alleine gestellt - entscheiden müssen, auf welcher Seite er steht und wem er tatsächlich verpflichtet ist. - Der Film basiert auf dem autobiographischen Bericht von Abbé Jean Bernard in "Pfarrerblock 25487". Nationalsozialismus, Gewissen, Zivilcourage, Widerstand, Kirchengeschichte: Neuzeit/Gegenwart Bemerkung: Siehe dazu auch den Dokumentarfilm "Der Priesterblock" DVK078. ab 16 DVS 085 Nichts zu verzollen Dany Boon, Frankreich/Belgien 2010 108 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 An der französisch-belgischen Grenze pflegen die Zöllner kurz vor dem Schengener Abkommen noch in kleinen Scharmützeln gegenseitige Vorurteile, insbesondere der frankophobe Ruben Vandevoorde mit Mathias Ducatel. Nach einer schlagkräftigen Kontroverse müssen die beiden Streithähne gemeinsam zum mobilen Patrouillendienst. Nach dem Hochtunen ihres R4s gelingt es dem Duo, Drogenkuriere abzufangen. Ihre beginnende Freundschaft geht in die Brüche, als Ruben von der Affäre Mathias' mit seiner Schwester Wind bekommt. Europa, Freundschaft, Spielfilme, Unterhaltung, Vorurteil ab 12 DVS 303 no time to die (OmU) King Ampaw, Deutschland/Ghana 2007 90 Min., f. Spielfilm, FSK: 0 Asante fährt ein glänzendes, schwarzes Auto, mit dem er berufsmäßig Leichen transportiert. Er und sein Assistent Issifu bringen die Toten von der ghanaischen Hauptstadt Accra in ihre Dörfer, wo die Beerdigungszeremonien stattfinden. Asante liebt seinen Beruf. Doch er hat ein Problem. Welche Frau will schon mit einem Leichenwagenfahrer zusammen sein? Bis Esi in Asantes Leben tritt. Esi ist eine junge Tänzerin, die ihre tote Mutter in deren Heimatdorf bringen will. Für Asante ist es Liebe auf den ersten Blick. Und mit Hilfe Issifus gelingt es ihm sogar, das Herz des schönen Mädchens zu gewinnen. Doch Esis Vater will nicht von der Liaison seiner Tochter mit dem jungen Mann wissen. Nur über seine Leiche, so sagt er, kommt eine Hochzeit in Frage. Asante gibt nicht auf. Wild entschlossen, Esi zu heiraten, schreckt er auch nicht davor zurück, ein paar übernatürliche Tricks anzuwenden ... Dritte Welt 01: Afrika, Liebe, Spielfilme, Sterben/Tod ab 12 DVS 087 Noah Darren Aronofsky, USA 2014 132 Min., f., Spielfilm Der Film im Stil eines Blockbuster-Fantasyfilms erzählt, inspiriert von der biblischen Noah-Geschichte, von Noah und seiner Familie. Sie leben einer Welt nach dem biblischen Sündenfall und dem Brudermord. Die Menschheit ist in zwei Linien geteilt: Die gewalttätigen Nachkommen von Kain und die friedfertigen Nachkommen von Set. Noahs Familie gehört zu den Nachkommen zu Set, sie leben friedlich im Einklang mit der Natur und versuchen, den Kain-Nachkommen möglichst aus dem Weg zu gehen. Als Noah von Gott den Auftrag erhält, eine Arche zu bauen um die Tiere der Erde vor der kommenden Sintflut zu retten, erhält er 52 Unterstützung von ehemaligen Engels-Wesen, den sog. Wächtern. Noah und seine Familie bauen mit Hilfe der Wächter mehrere Jahre an der Arche und bereiten alles für die Sintflut vor. Noahs Söhne und die Ziehtochter Ila wachsen währenddessen zu jungen Erwachsenen heran. Die Sintflut kommt, alles Leben außerhalb der Arche wird vernichtet. Noah ist überzeugt, dass Gott die Menschheit komplett aussterben lassen will und bestimmt seinen jüngsten Sohn zum letzten Menschen auf der Erde. Als die unfruchtbare Ila plötzlich schwanger ist, ist Noah ausser sich und ringt mit Gottes Auftrag. Am Ende findet Noah seinen Glauben an das Gute im Menschen wieder und begründet mit seiner Familie den Neuanfang der Menschheit. Bibel 03: Welt des AT, BIbel 04: Schöpfung/Urgeschichte, Schöpfung ab12/14 DVS 224 Nói Albinói Dagur Kári, Island/Deutschland/Dänemark 2002 91 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 Lakonisch, spannend und in schönen Bildern erzählt dieser Film eine tragische Geschichte. Albino Nói, ein 17-jähriger eigensinniger Außenseiter, von dem niemand weiß, ob er nun zurückgeblieben oder genial ist, lebt mit seiner Großmutter in einer kleinen Stadt an einem abgelegenen Fjord im Norden Islands. Eingeschlossen von hohen Bergen und begraben unter Schnee ist dieser Ort eine zu kleine Welt, in die Nói nicht hineinpasst.Er verweigert sich permanent gegen festgezurrte Regeln und rebelliert gegen Rituale. Der Direktor wirft ihn von der Schule, die Feuerwehr hat keine Arbeit für ihn, als Totengräber verzweifelt er an der tiefgefrorenen Erde. Mit Iris, dem Mädchen von der Tankstelle, träumt er davon, nach Hawaii abzuhauen. Erst als eine Katastrophe sein kleines Universum erschüttert, eröffnet sich für Nói die Chance ein neues Leben zu beginnen. Anpassung, Normen, Sinnfrage ab 14 DVS 054 Oben Peter Docter / Bob Peterson, USA 2009 96 Min., f., Animationsfilm, FSK: 0 Der 78jährige Carl Fredericksen kommt nach dem Tod seiner Frau Ellie auf die Idee, sich seinen Lebenstraum zu erfüllen. Am Tag, an dem er zwangsweise in ein Altenheim gebracht werden soll, befestigt der ehemalige Ballonverkäufer an seinem Häuschen Tausende von Luftballons und entschwebt in den Himmel. Reiseziel sind die Paradiesfälle im Amazonasgebiet in Südamerika. Was Carl zunächst nicht ahnt: Der achtjährige Pfadfinderjunge Russell hat sich heimlich auf die Veranda geschlichen. Als er ihn entdeckt, ist der grantige Rentner zunächst nicht begeistert. Doch Carl hat keine andere Wahl, als die Quasselstrippe Russell mit auf diese Reise zu nehmen, die aus dem alten Mann und dem kleinen Jungen ein eingeschworenes Team machen wird. Alte Menschen, Freundschaft, Generationen, Liebe, Träume/Wünsche/Utopien, Vorbilder/Idole/Stars ab 10 DVS 074 Oh, wie schön ist Panama Martin Otevrel, Deutschland 2006 73 Min., f., Animationsfilm, FSK: o.A. Der kleine Bär und der kleine Tiger sind die besten Freunde. Sie leben zusammen in ihrem kleinen Häuschen und genießen das Leben. Bis eine angeschwemmte Holzkiste aus Panama, die herrlich nach Bananen riecht, die Reiselust in ihnen weckt. Davon überzeugt, dass Spielfilme Panama von unten bis oben nach Bananen riecht, wird es zum Land ihrer Träume. Sie begeben sich auf eine abenteuerliche Reise, auf der auch ihre Freundschaft auf die Probe gestellt wird, bis sie schließlich entdecken, dass es zu Hause doch am schönsten ist. Freundschaft, Kindermedien, Glück, Literaturverfilmung, Unterhaltung ab 6 DVS 163 Oliver Twist Roman Polanski, Frankreich 2005 125 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 England zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Der 9-jährige Waisenjunge Oliver Twist wächst im Armenhaus auf. Als er bei einem Totengräber in die Lehre gegeben wird, nutzt er die Gelegenheit, um zu fliehen und in London sein Glück zu suchen. Doch er gerät in die Fänge des Bandenchefs Fagin, der ihn zum Taschendieb ausbilden möchte. Oliver muss einige Abenteuer bestehen und die Schattenseiten der viktorianischen Klassengesellschaft kennen lernen, bevor sich ihm dank der Hilfe mitfühlender Menschen die Chance auf ein besseres Leben eröffnet. -"DVD educativ": 21 Filmkapitel, Begleitmaterial im Wordund PDF-Format). Armut/Reichtum, Gerechtigkeit/Ungerechtigkeit, Kinder, Kriminalität, Literaturvrfilmung Bemerkung: Sprache: Deutsch, Englisch ab 12 DVS 166 One Night With The King. Fühle die Berührung des Schicksals Michael O. Sajbel, USA 2006 123 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 "One Night With The King" erzählt die Geschichte des jüdischen Waisenmädchens Hadassah, welches zur biblischen Ester, der Königin von Persien aufsteigt. Als sie erfährt, dass Haman, der Hauptkämmerer des Königs, plant, alle Juden im Reich auszurotten, gelingt es ihr mit ihrem Charme, das Unheil zu verhindern. Zu ihren Ehren feiern die Juden auch heute noch alljährlich das Purimfest. Bibel 08: Propheten/Exil, Ester, Judentum, Purim ab 12 DVS 201 Osama Siddiq Barmak, Afghanistan/Irland/Japan 2003 (FWU) 80 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 Nach der Machtübernahme durch die Taliban stehen in Afghanistan tausende Witwen und alleinstehende Frauen vor unüberwindlichen Problemen: Keine Frau darf arbeiten und keine Frau darf ohne männliche Begleitung auf dieStraße. Alle Proteste von Frauen gegen diese Zustände werden brutal unterdrückt. Selbst vor dem Krankenhaus machen die Taliban nicht halt undsetzen das weibliche Personal vor die Tür. So kommt es, dass eine verwitwete Ärztin den Lebensunterhalt für sich, ihre Mutter und ihre Tochter nicht mehr verdienen kann. Da im Haus keine Männer leben, hat die Großmutter eine Idee: Ihre 12-jährige Enkelin wird als Junge verkleidet und fängt an, für einen befreundeten Milchmann zu arbeiten. Kurzgeschoren funktioniert ihre Tarnung fast perfekt. Der Junge Espandi, der ihr Geheimnis kennt, erweist sich als guter Freund. Er deckt sie und gibt ihr den Namen Osama. Als die Taliban gewaltsam alle Jungen den Eltern entreißen und zur Ausbildung in eine Koranschule stecken, wird auch Osama aufgegriffen. So gerät das Mädchen unter eine große Anzahl von Jungen und wird sofort zum Außenseiter. Nie hat es gelernt, den Koran zu rezitieren, zu klettern, zu raufen. Die zarte 12-Jährige Spielfilme versteht von den religiösen Riten der Männerwelt genauso wenig wie von männlichem Imponiergehabe. Osama wird bald enttarnt, gefoltert und kommt ins Gefängnis. Nach dem Gesetz der Scharia droht ihr die Hinrichtung, sie wird aber begnadigt und einem alten Mullah zur Frau gegeben. In der Hochzeitsnacht schenkt er ihrein großes, schön gearbeitetes Vorhängeschloß. Islam, Macht/Unterdrückung, Menschenrechte, Dritte Welt: Asien / Frauen / Unterdrückung ab 14 DVS 109 Oskar und die Dame in Rosa Éric-Emmanuel Schmitt, Belgien 2009 104 Min., f., Spielfilm, FSK: 6 Oskar ist gerade einmal zehn Jahre alt und hat nicht mehr viele Tage zu leben. Er leidet an einer besonders aggressiven Form von Leukämie. Doch keiner hat den Mut, ihm die Diagnose zu eröffnen - weder seine Eltern, noch der Arzt oder die Krankenschwestern. Sie alle flüchten sich in distanzierte Höflichkeit. Aus Trotz tritt Oskar in Redestreik. Erst als er in der Klinik die Dame in Rosa trifft, die erste, die ihn endlich wie einen normalen Menschen behandelt, spricht er wieder, aber ausschließlich mit ihr. Nach anfänglichem Sträuben - die Dame in Rosa hat eine starke Abneigung gegen Krankenhäuser - freunden sie und Oskar sich schnell an. Sie ermuntert Oskar zu einem Spiel: Er soll sich vorstellen, dass jeder Tag von nun an zehn Jahre bedeutet. In seiner Phantasie hat der todkranke Oskar nun die Möglichkeit, doch noch ein ganzes, erfülltes Leben zu führen - eine Zukunft im Schnelldurchlauf. Mit Rose an der Seite durchlebt Oskar seine Flegeljahre, den ersten Kuss, die erste Liebe (mit seiner Zimmernachbarin Peggy), Midlifecrisis und Gebrechlichkeit. Und auch für die Dame in Rosa bleibt dieses "Spiel" nicht ohne Konsequenzen. Familie, Gesundheit/Krankheit, Kinder, Spielfilme, Sterbebegleitung/Sterbehilfe, Sterben/Tod Bemerkung: FBW Prädikat "besonders wertvoll" ab 12 DVS 280 Ostwind - Zusammen sind wir frei Katja von Garnier, Deutschland 2013 105 Min., f., Spielfilm, FSK: 0 Die rebellische Mika wird von ihren Akademiker-Eltern in den Sommerferien zum Straflernen zu ihrer Großmutter Maria geschickt, die ein Pferdegestüt hat. Mika interessiert sich nicht für Pferde, bis sie Ostwind kennenlernt, einen ungezähmten Hengst, der sich den Menschen verweigert. Nur bei Mika wird er sofort zahm und umgänglich und so entdeckt sie ihre ganz besondere Gabe - sie versteht die Sprache der Pferde. Als die 14-Jährige erfährt, dass ihre Großmutter überlegt, Ostwind zum Pferdeschlächter zu geben, will sie reiten lernen und bei einem Turnier beweisen, dass der Hengst eine zweite Chance verdient hat. Doch Mika hat nicht mit der eifersüchtigen Michelle gerechnet, die Ostwinds Gamaschen sabotiert, so dass das Pferd bei dem Turnier einen Unfall verursacht, bei dem Sam der Stalljunge gefährlich verletzt wird. Mika sieht keinen Ausweg mehr und flüchtet auf dem Rücken von Ostwind. Doch Ostwind bekommt eine Kolik und auch Mika muss ins Krankenhaus gebracht werden. Dort trifft sie auf den wieder genesenen Sam, mit dem sie zusammen zum Gestüt fährt und das Missverständnis um das sabotierte Turnier aufklärt und somit Ostwind in letzter Sekunde rettet. Familie, Identität/Entfremdung, Sport, Tiere 53 Bemerkung: 10.6.2014 angeschafft; in 2014 4x ausgeliehen ab 10 DVS 402 Otomo Frieder Schleich, Deutschland 1999 85 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 Auf dem Weg zum Arbeitsamt gerät der westafrikanische Asylbewerber Frederic Otomo in der Stuttgarter Stadtbahn in eine Fahrausweiskontrolle. Es kommt zu einer kurzen Auseinandersetzung über die Gültigkeit seines Fahrscheins. Otomo verlässt wütend die Bahn. Da er den Kontrolleur dabei zur Seite stößt, erstattet dieser Anzeige wegen Körperverletzung. Damit beginnt der Polizeiapparat seine Routinearbeit und löst eine Fahndung aus. Otomo flieht, versucht Geld zusammen zu bekommen, um Deutschland zu verlassen. Eine deutsche Frau, die mit ihrem Enkelkind unterwegs ist und afrikanische Tänze liebt, wird von Otomo angesprochen. Nach anfänglichem Erschrecken erkennt sie, in welch aussichtsloser Lage Otomo sich befindet. Sie versucht zu helfen. Doch der Gang der Dinge ist nicht mehr aufzuhalten. Als die Polizei Otomo am Mittag stellen und eine Personenüberprüfung durchführen will, setzt er sich verzweifelt zur Wehr. Er ersticht zwei Beamte, verletzt drei weitere und wird schließlich erschossen. -Spielfilm nach einem authentischen Fall in Stuttgart im August 1989, der die Öffentlichkeit erschütterte. Asyl, Vorurteil, Gewalt, Deutschland ab 16 DVS 136 Die Päpstin Sönke Wortmann, Deutschland/Italien 2009 148 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 Verfilmung des gleichnamigen Romans von Donna W. Cross. - Im Jahr 814 n. Chr. wird Johanna geboren. Sie lehnt sich bald gegen den ihr vorbestimmten und eingeschränkten Weg als Frau auf. Sie ist davon überzeugt, dass Gott für sie etwas anderes vorgesehen hat. Als junge Frau verliebt sie sich in den Edelmann Gerold. Während er in den Krieg zieht, tritt sie unter dem Namen Johannes als Mann verkleidet in ein Benediktinerkloster ein. Sie wird Arzt, geht nach Rom und steigt in der kirchlichen Hierarchie immer weiter auf. Katholizismus, Kirchengeschichte 1: Altertum/Mittelalter, Literaturverfilmung, Spielfilme ab 12 DVS 246 Paulas Geheimnis Gernot Krää, Deutschland 2006 95 Min., f., Spielfilm, FSK: 6 Endlich Sommerferien - und dann das: Aus Paulas Rucksack wird ihr Tagebuch gestohlen. Für Paula bricht eine Welt zusammen und ihr ist sofort klar: das Tagebuch muss zurück! Ihr Mitschüler Tobi, in Englisch eine Niete und zur Nachprüfung verdonnert, hat eine heiße Spur und schlägt ihr einen Deal vor: Englischnachhilfe gegen gemeinsame Verbrecherjagd. Doch das für Paula bevorstehende Feriencamp droht ihre Pläne in letzter Sekunde zu durchkreuzen. Da hat Tobi eine geniale Idee: wie wäre es, wenn seine kleinere Schwester Jenny an Paulas Stelle ins Feriencamp führe und Paula dafür in Hamburg bleibt? Schnell ist der Plan in die Tat umgesetzt, doch die Folgen sind abenteuerlicher als erwartet. Nicht nur, weil die "Tagebuchdiebe" zu einer Straßenkindergang gehören, aus der sie nicht entkommen können, sondern auch, weil sich Paula in Tobis Welt ebenso mühevoll zurecht zu finden lernen muss, wie Jenny im feudalen Feriencamp auf Sylt. Es werden 54 Ferien, die allen beteiligten Kindern sehr viel mehr als geheimnisvolle Abenteuer bescheren. Freundschaft, Kindermedien, Spielfilme, Unterhaltung Bemerkung: Mit Bonusmaterial auf der ROM-Ebene zur Nutzung des Films in Jugendarbeit und Schule. ab 8 DVS 182 Paulette Jerome Enrico, Frankreich 2012 84 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 Paulette ist eine ruppige 80-jährige Pariserin, die nicht weiß, wie sie mit ihrer schmalen Rente über die Runden kommen soll. Sie lebt in einem zwielichtigen Vorort. Als sie eines Abends den Müll rausbringt, fällt ihr ein Päckchen Marihuana in den Schoß. Das ist für die ehemalige Konditormeisterin und ihre Freundinnen der Beginn einer vielversprechenden Dealer-Karriere. Paulette wird bald zur unbezwingbaren Königin des kultivierten Drogenhandels. Erst als die mächtigen Hintermänner der lokalen Drogenversorgung Paulettes Talent für sich nutzen wollen und sogar ihren Enkelsohn als Geisel nehmen, wird die Sache ungemütlich. Doch die Polizei greift im richtigen Moment ein und kann die gefährliche Situation beenden. Paulette und ihre Freundinnen kommen mit einer Bewährungsstrafe davon. Gemeinsam mit ihren Freundinnen, ihre Tochter und einem guten Freund führt Paulette ihr Geschäftsmodell in legaler Form in Amsterdam weiter. Alte Menschen, Unterhaltung, Vorurteile ab 14 DVS 350 Eine Perle Ewigkeit (OmU) Claudia Llosa, Peru/Spanien 2009 94 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 Nach einem alten peruanischen Mythos übertragen jene Mütter, die einst Leid und Schmerz erfahren haben, die Krankheit der Angst an ihre Töchter. Dieses Erbe ihrer Mutter lässt auch Fausta nicht vergessen, was ihr niemals zugestoßen ist. Sie lebt in ihrer eigenen Welt und sucht Trost in indianischen Volksliedern. Als ihre Mutter plötzlich stirbt, ist Fausta gezwungen, ihr Leben allein in den Griff zu bekommen. Ihr Onkel stellt ihr ein Ultimatum: bis zur Hochzeitsfeier von Cousine Maxima muss die Verstorbene unter der Erde liegen. Fausta nimmt in Lima eine Stelle als Hausmädchen einer berühmten Pianistin an, um die Beerdigung bezahlen zu können. Hier kennt niemand das Geheimnis, das in ihr lebt. Doch bald beginnt sich der Gärtner Noé für Fausta zu interessieren. Er begleitet sie nach Hause, bis sich zwischen ihnen sich eine zaghafte Freundschaft entwickelt. Als die Pianistin eines Tages Faustas Gesängen lauscht, bietet sie ihr einen Handel an: Für jedes Lied soll Fausta eine Perle von einer wunderschönen Halskette bekommen, mit denen sie die Beerdigung ihrer Mutter abbezahlen kann. Doch während Fausta sich singend von der Vergangenheit zu befreien versucht, entdeckt die Pianistin in Faustas Liedern eine Inspirations-, aber auch eine Einnahmequelle, deren Zweck nur allzu schnell erfüllt ist. Als die Pianistin Fausta schließlich die Perlen verweigert, kehrt Fausta nachts in das Anwesen zurück, um das zu fordern, was ihr zusteht. Angst, Befreiung, Frauen, Märchen/Legenden, Spielfilme Bemerkung: Spanisch mit deutschen Untertiteln; Goldener Bär 2009 ab 16 DVS 258 Spielfilme Die Perlenstickerinnen Eléonore Faucher, Frankreich 2004 85 Min., f., Spielfilm, FSK: o. A. Eléonore Fauchers Erzählung über die Annäherung einer älteren Haute-Couture-Stickerin und einer jungen schwangeren Frau ist eine ruhige Reflexion über das Leben. Zu Beginn steht Claire im Mittelpunkt. Die Kassiererin im Supermarkt ist schwanger und will weder den unreifen Vater noch das Kind. Kollegen, Freunden und der Familie erklärt sie die auffallenden Rundungen mit einem "Krebsleiden". Sie plant in der nächst größeren Stadt eine anonyme Geburt und Freigabe zur Adoption, dann soll alles weitergehen wie bisher. In ihrer Freizeit stickt sie fantasievolle Muster und bewirbt sich auf Anraten einer Freundin bei der bekannten Stickerin Mme. Melikian, die den Tod ihres Sohnes nicht verwinden kann. Die beiden Frauen reden nicht viel miteinander, arbeiten an Perlen und Pailletten und während das Kunstwerk wächst, nimmt auch die (immer noch spröde) Kommunikation zwischen ihnen zu. Irgendwann offenbart die Ältere ihre einstigen Ängste vor Geburt und Schwangerschaft und nach einigen Umwegen entscheidet sich die 17-Jährige für das Baby im Bauch, für das selbstbestimmte Leben. Schwangerschaft, Trauer, Verlust ab 12 DVS 114 Philomena Stephen Frears, Großbritannien 2013 98 Min., f. Spielfilm, FSK 6 Eine alte Frau sucht ein halbes Jahrhundert, nachdem ihr in einem irischen Kloster ihr uneheliches Baby weggenommen wurde, gemeinsam mit einem zynischen Journalisten ihren Sohn. Das nach einer historischen Begebenheit inszenierte Drama ist eine ergreifende Mischung aus komischem Road Movie, detektivischer Recherche und wütender Anklage. Geschickt balanciert die Inszenierung die unterschiedlichen Töne aus, wobei die Komik des Films aus der Gegensätzlichkeit der Hauptfiguren resultiert. Erziehung, Familie, Glaube, Identität, Kirche, Religion, Vorurteil ab 14 DVS 376 Der Pianist Roman Polanski, Deutschland 2002 149 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 Warschau 1939. Der bekannte jüdische Pianist Wladyslaw Szpilman (Adrien Brody) spielt gerade im Sendesaal des polnischen Rundfunks, als die ersten deutschen Bomben auf die Stadt fallen. Zu Hause in seiner Familie hofft man, dass der Spuk schnell vorbei ist, doch er wird sechs Jahre dauern und unvorstellbare Dimensionen annehmen. Mit nüchterner Präzision zeigt Polanski, wie immer drakonischere antisemitische Verordnungen das Alltagsleben der jüdischen Bevölkerung bestimmen - schließlich Umsiedlung, Errichtung der Ghettomauern, Deportation in die Vernichtungslager. Szpilman gelingt die Flucht aus dem Ghetto mit Hilfe von Freunden. Er wird in einer leerstehenden Wohnung versteckt. Von dort beobachtet er den Aufstand im Ghetto und das brutale Vorgehen der NS-Schergen. Der Film folgt der Perspektive seines Protagonisten, dessen Aktionsradius sukzessive kleiner wird, bis von der Welt nur noch ein halbzerstörter Dachboden in einer Ruinenlandschaft bleibt. Die Verengung des Raums geht einher mit der physischen und psychischen Entkräftung der Hauptfigur. Szpilman ist Spielfilme nur noch ein Schatten seiner selbst, als ein deutscher Offizier ihn kurz vor Kriegsende findet - und nicht verrät. Antisemitismus, Judenverfolgung, Nationalsozialismus, Geschichte Bemerkung: Goldene Palme Cannes 2002, 3 Oscars 2003: Bester Hauptdarsteller (Adirien Brody), Beste Regie (Roman Polanski), Bestes Drehbuch (Ronald Harwood). Die DVD-Version umfasst zwei weitere CDs mit der Filmmusik sowie diversen Bonusmaterial (u. a. ein Interview mit Roman Polanski sowie Archivaufnahmen des Warschauer Ghettos). ab 14 DVS 043 Die Piroge (OmU) Moussa Touré, Senegal/Frankreich/Deutschland 2012 87 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 Erzählt wird die Geschichte einer Reise übers Meer. Eine Gruppe von etwa 30 Männern - als blinder Passagier ist auch eine Frau an Bord - möchte nach Europa gelangen. Das Ziel der Migranten sind die Kanarischen Inseln. Kapitän Baye Laye weiß um die Gefahren der Überfahrt und hat das Kommando nur widerwillig übernommen, vor allem wohl deshalb, um seinen unerfahrenen jüngeren Bruder vor dem sicheren Tod zu bewahren. Armut/Reichtum, Dritte Welt 01: Afrika, Flüchtlinge, Solidarität ab 14 DVS 348 POEM Ralf Schmerberg, Deutschland 2003 91 Min., f./sw., 2 DVD's, FSK: 6 Der Regisseur Ralf Schmerberg präsentiert als "Gedichtrolle" 19 opulent verfilmte deutsche Gedichte über das Leben, Liebe, Leid, Freude und Schmerz. Das raffinierte Zusammenspiel zwischen Worten, Symbolen und Visionen plädiert für eine Renaissance deutscher Gedichte. Paul Celan, Meret Becker, Klaus Maria Brandauer, Smudo u. a. verführen Jung und Alt zu einer magischen Reise in die Welt der Poesie. Literaturverfilmung ab 14 DVS 053 Pommes essen Tina von Traben, Deutschland 2012 85 Min., f., Spielfilm, FSK: 0 Freys Feyner Imbiss verkaufte schon die beste Currywurst, als in Duisburg die Industriearbeiter das Schichtende noch gemeinsam feierten. Inzwischen ist die Kundschaft rar geworden und an der Fritteuse steht nicht mehr Vater Frey, sondern seine Tochter Frieda und wiederum deren Töchter Patty, Selma und Lilo. Freys Currysauce ist allerdings immer noch die beste der Stadt und wer die beste Currywurst anbietet, der bekommt den Zuschlag für das Catering im Fußballstadion. Nachdem Frieda Frey nach einem Zusammenbruch auf Kur ist und ihre drei Töchter auf sich selbst gestellt sind, will ihr Bruder Walther die Gunst der Stunde nutzen: von Patty, die ganz eigene Zukunftspläne hat, als in das Geschäft von Mutter und Großvater einzusteigen, will er das Rezept bekommen und damit endlich seine Schwester in den Schatten stellen. Doch er unterschätzt die Cleverness der kleinen Schwestern und dass sich familiärer Zusammenhalt und die Verfolgung eigener Träume nicht gegenseitig ausschließen müssen. Arbeits/Arbeitswelt, Familile, Generationen, Identität/Entfremdung, Verantwortung ab 10 DVS 333 55 Poupées d'argile - Tonpuppen Nouri Bouzid, Tunesien 2003 100 Min., f., Domumentarfilm In einem tunesischen Dorf, dessen Frauen für ihre Kenntnisse und Fertigkeiten der Töpferkunst der Berber bekannt sind, vertrauen die Familien ihre Mädchen Omrane, einem ehemaligen Hausangestellten an. Er vermittelt sie als «Mädchen für alles» an Haushalte in den neureichen Quartieren der Hauptstadt. Die schöne Rebeh hält das harte Leben als schuftende Hausangestellte aber nicht aus und reisst aus. Von Gewissensbissen geplagt und angezogen von der jungen Frau macht sich Omrane auf die Suche nach Rebeh. Begleitet wird er von der neunjährigen Fedhah, die er eben aus dem Dorf geholt hat und die auf einen Platz in einem Haushalt wartet. Dritte Welt 01: Afrika, Freiheit/Abhängigkeit, Mädchen Bemerkung: Originalversion mit deutschen Untertiteln ab 14 DVS 183 Precious - Das Leben ist kostbar Lee Daniels, USA 2009 105 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 Claireece Precious Jones' Leben ist eigentlich schon vorbei bevor es richtig begonnen hat: aufgewachsen in New Yorks Armenviertel Harlem, erwartet sie mit 16 bereits ihr zweites Baby von ihrem Vater, sie wird von ihrer Mutter vernachlässigt und kann weder lesen noch schreiben. Doch als sie aufgrund ihrer Schwangerschaft auf eine alternative Schule kommt, wird sie von der engagierten Lehrerin Miss Rain darin bestärkt, dass es im Leben Dinge gibt, für die es sich gegen alle Widerstände zu kämpfen lohnt. - Nach dem Roman "Push" von Sapphire. Aids, Frauen, Hoffnung, Schwangerschaft, Sinnfrage, Spielfilme Bemerkung: 2 Oscars, Golden Globe ab 14 DVS 086 Pride Matthew Warchus, Großbritannien 2014 120 Min., f., Spielfilm. FSK: 6 Um gegen Zechenschließungen und Privatisierung zu kämpfen, treten auch die Bergarbeiter eines walisischen Dorfs in den Streik. Unerwartete Unterstützung erhalten sie von einer kleinen schwul-lesbischen Aktivistengruppe aus London, die für die Kumpel Spenden sammelt. Als die urbanen Exoten das Dorf besuchen, schlagen Vorurteile durch, herrscht zunächst Distanz, bis man entdeckt, dass es weit mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede gibt. Gesundheit/Krankheit, Gewalt/Gewaltlosigkeit, Solidarität, Toleranz, Vorurteil ab 14 DVS 222 Rain Maria Govan, Bahamas 2008 93 Min., f., Spielfilm Nach dem Tod ihrer geliebten Großmutter fährt das Mädchen Rain von einer kleinen, entlegenen Insel der Bahams auf die weiter entfernte Insel New Providence. Dort, in der Hauptstadt Nassau, lebt ihre Mutter, die Rain als Baby verlassen hat und die sie seitdem nicht mehr gesehen hat. Rain findet ihre Mutter in einer heruntergekommenen Umgebung am Stadtrand. Sie trinkt, nimmt Drogen und prostituiert sich, um über die Runden zu kommen. Rains Ankunft konfrontiert die Mutter mit ihrer Vergangenheit. Als Teenager-Mutter hatte sie Rain bereits kurz nach der Geburt bei deren Großmutter zurückgelassen.Rain findet eine Schule, die sie aufnimmt. Sie erfährt hier Ablehnung und Ausgrenzung, aber auch 56 die Freundschaft einer Schulkameradin und die Unterstützung durch die Trainerin des Sportteams. Rain ist ehrgeizig und sie ist eine talentierte Läuferin. Mit Hilfe ihrer Sportlehrerin bereitet sie sich auf einen großen Wettkampf vor - und selbst ihre Mutter versucht, ihrem Leben mit Rain eine neue Wendung zu geben.-- Die Hauptfiguren des Films sind Frauen dreier Generationen von Großmutter, Mutter und Tochter/Enkelin. Ihr Leben steht unter dem Zeichen unterschiedlicher Lebensentwürfe und Schicksale. Die tief im Glauben verwurzelte, sorgende Großmutter, die aus der Bahn geratene Mutter von und Rain, die vielleicht ein besseres Leben haben wird. -- Der 17minütige Kurzfilm "Full Circle" (auf der DVD enthalten) spielt wie der Hauptfilm in Nassau auf den Bahamas und thematisiert den verhängnisvollen Kreislauf sexualisierter Gewalt, der die Familien und den sozialen Zusammenhalt der Gemeinschaft zerstört. Dritte Welt 05: Armut/Hunger/Krankheit/Medizinische Versorgung, Dritte Welt 06: Frauen, Familie, Frauen, Sport, Träume/Wünsche/Utopien ab 14 DVS 378 Rattenfänger Michael Gautsch, Österreich 1983/2003 40 Min., f., Spielfilm Maria, eine junge Studentin, hat genug von ihrem Freund und ihren Eltern. Eines Tages bricht sie aus der Routine und der scheinbaren Ordnung ihres Alltags aus. In der Fußgängerzone wird sie von einem Anhänger der "Bewegung der Liebe" angesprochen. Mehr und mehr gerät Maria in den Einflussbereich der Sekte, die mit geschickten Argumenten und Gehirnwäsche die Orientierungslosigkeit und Identitätssuche der jungen Frau manipuliert und sie zu einem willenlosen Werkzeug der Organisation umzufunktionieren versucht. Sekten Bemerkung: Zusammenschnitt der 76minütigen Kinofassung ab 14 DVS 082 Reise zur Sonne (Günese Yolculuk) Yesim Ustaoglu, Türkei/Niederlande/Deutschland 1999 105 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 In Istanbul treffen Mehmet und Berzan zufällig aufeinander und werden Freunde. Beide sind mittellos und versuchen in der Großstadt ein Auskommen zu finden. Mehmet arbeitet bei den städtischen Wasserwerken und ist damit beschäftigt, mit Hilfe seines guten Gehörs Rohrbrüche im maroden Leitungsnetz aufzuspüren. Berzan stammt aus einem kurdischen Dorf, nahe der irakischen Grenze. Er verkauft auf der Straße Musikkassetten und hofft, bald das nötige Geld beisammen zu haben, um heimkehren und heiraten zu können. Bei einer routinemäßigen Razzia wird Mehmet zu Unrecht verhaftet. Wegen seiner dunklen Hautfarbe wird er für einen Kurden gehalten. In der Haft wird er schwer misshandelt. Als er nach seiner Entlassung völlig erschöpft seine Wohnung erreicht, prangt an seiner Türe ein großes rotes X. Seine Mitbewohner reagieren panisch und zwingen ihn, das gemeinsam bewohnte Zimmer zu verlassen. Wenig später verliert er auch noch seine Arbeit. Seine Freundin Arzu und Berzan verhelfen ihm zu einem neuen Job und einer Bleibe. Aber vor dem Hintergrund seiner alltäglichen Erfahrungen in den Armenvierteln von Istanbul zerplatzen Mehmets Hoffnungen wie Seifenblasen. Berzan wird bei einer Demonstration verhaftet und stirbt im Polizeigewahrsam. Arzu gelingt es, dass Mehmet der Leichnam Berzans Spielfilme ausgehändigt wird, damit er ihn in seinem Heimatdorf Zorduc bestatten kann. Er bricht zu einer Reise in den Osten des Landes auf - einer Reise zur Sonne. Dabei lernt er ein Land kennen, das er immer weniger versteht. Minderheiten, Liebe, Solidarität, Menschenrechte, Zivilcourage, Dritte Welt: Politische Verhältnisse/Unterdrückung Bemerkung: Originalfassung mit deutschen Untertiteln. Film des Monats 6/99 der Evang. Filmarbeit. ab 16 DVS 029 Rico, Oskar und die Tieferschatten Neele Leana Vollmar, Deutschland 2014 96 Min., f., Spielfilm, FSK: 0 Rico, selbsterklärtes tiefbegabtes Kind, trifft beim Sammeln von Fundstücken vor seinem Haus in der Dieffenbach Straße in Berlin den kleinen Oskar. Der hochbegabte Junge, der zur Sicherheit immer einen Helm trägt, wird bald zum neuen Freund von Rico. Dessen Mutter muss zu ihrem schwerkranken Bruder fahren und Rico schweren Herzens alleine lassen. Er ist gar nicht so traurig darüber und freut sich auf das vereinbarte Treffen mit Oskar. Doch der taucht nicht auf. Er ist zum jüngsten Opfer des Schnäppchen-Entführers geworden. Rico will ihn retten. Freundschaft, Kinder, Kindermedien, Literaturverfilmung ab 6 DVS 394 Ronja Räubertochter (Ronja Rövardotter) Tage Danielson, Schweden/Norwegen 1984 121 Min., f., Spielfilm, FSK: 6 Nach dem gleichnamigen Roman von Astrid Lindgren. Ronja und Birk, Kinder von Anführern verfeindeter Räuberbanden, die auf einer alten Burg hoch auf einem steilen Felsen hausen, freunden sich miteinander an. Dabei geraten sie in Gegensatz zu ihren Vätern und deren Wunsch, einander so schnell wie möglich zu verjagen. Ronja und Birk verbringen einen Sommer gemeinsam in einer Bärenhöhle, während Ronjas Vater Mattis wegen der Flucht seiner Tochter in Schwermut verfällt. Angesichts des bevorstehenden Winters versöhnen sich Vater und Tochter, und auch Birk ist einbezogen. Bei einem Ringkampf zwischen Mattis und Borka, den beiden Anführern, soll entschieden werden, wer Oberhaupt beider Banden wird. Mattis siegt, und ein großes gemeinsames Fest findet statt. - Der Film erzählt eine märchenhafte Geschichte, in der Ronja auch Lebewesen des Waldes begegnet, den Trollen, Gnomen, Wilddruden und anderen Fabelwesen des Nordens. Freundschaft, Frieden, Unterhaltung ab 8 DVS 030 Rot wie der Himmel Cristiano Bortone, Italien 2006 96 Min., f., Spielfilm, FSK: 6 Italien in den siebziger Jahren. Der 10-jährige Mirco lebt mit seinen Eltern in einer kleinen toskanischen Stadt. Er spielt mit seinen Freunden gern Blinde-Kuh und liebt es, mit seinem Vater ins Kino zu gehen. Doch eines Tages hat ein Missgeschick schlimme Folgen für Mirco: er verletzt sich an den Augen und verliert seine Sehkraft. In den siebziger Jahren ist Integration noch ein Fremdwort und sehbehinderte Kinder dürfen keine Regelschule besuchen - deshalb wird Mirco in ein Internat nach Genua geschickt. Mirco wehrt sich trotzig gegen die neue Umgebung, die ihm feindlich und ungerecht erscheint. Doch dann entdeckt er die Welt der Töne und damit eine neue Leidenschaft. Gemeinsam mit seinem neuen Freund Felice und der Nachbarstochter Francesca entwickelt er Spielfilme ein Hörspiel, das immer mehr Kinder des Internats zum Mitmachen animiert. Allerdings stößt das begeisterte Treiben der Jungen beim Direktor auf erbitterten Widerstand. Dessen Devise lautet unerschütterlich: Blinde Kinder sollen gehorchen lernen, sonst kommen sie im Leben nicht zurecht. Sein Lehrer Don Giulio allerdings ist von dem kreativen Eifer seiner Schüler beeindruckt und angetan. Als der Direktor Mirco der Schule verweisen will, ergreift er deshalb dessen Partei. Gemeinsam mit den Kindern bringt er das Hörspiel auf die Bühne und läutet damit an der Schule eine neue pädagogische Ära ein. Behinderte Menschen, Identität/Entfremdung, Kindermedien, Kommunikation, Kreativität, Medienpädagogik, Solidarität, Spielfilme Bemerkung: Deutsche und italienische Fassung, Bildergalerie, Fotos von Hilfsmitteln für Sehbehinderte und Blinde. ab 10 DVS 218 Saint Jacques - Pilgern auf Französisch Coline Serreau, Frankreich 2005 110 Min., f., Spielfilm, FSK: 6 Nachdem die drei Geschwister Clara, Claude und Pierre per Post über das Ableben ihrer Mutter informiert wurden, finden sie sich beim Notar ein. Doch über den letzten Willen ihrer verstorbenen Mutter sind die Drei wenig erfreut. Diese hat verfügt, dass ihren zerstrittenen Kindern das Erbe nur zufällt, wenn sie sich gemeinsam zum Pilgern aufmachen. Die möglichen potentiellen Erben können sich weder vorstellen, sich für zwei Monate auf Schusters Rappen zum christlichen Wallfahrtsort zu quälen, noch eine so lange Zeit überhaupt miteinander zu verbringen. Doch letztlich machen sich die griesgrämige Lehrerin Clara, der Workaholic Pierre sowie der langzeitarbeitslose Alkoholiker Claude angetrieben vom lockenden Geldregen auf den Weg. Mit in ihrer Pilgergruppe sind Mathilda, die sich nach einer Chemotherapie auf einer Sinnsuche befindet, zwei junge Mädchen, die die Wandertour geschenkt bekommen haben, sowie Saïd, der sich in eine der beiden verguckt hat, und sein naiver Cousin Ramzi, der glaubt, an einer Pilgerreise nach Mekka teilzunehmen. Für die meisten wird die Reise zur Tortur. Alle haben sie viel zu viel Gepäck und die Gruppe hat anfangs große Mühe, sich zusammen zu finden. Vor allem unter den drei Geschwistern kommt es zu heftigen Auseinandersetzungen. Aber kalte Duschen und Blasen an den Füßen fördern das Wir-Gefühl. Der Weg nach Santiago de Compostela ist lang und die Reise dahin voller überraschender Einsichten und Veränderungen. Hoffnung, Länder/Städte/Reisen, Sinnfrage, Spielfilme, Vergebung/Versöhnung ab 12 DVS 194 Das Sams Ben Verbong, Deutschland 2001 100 Min., f., Spielfilm, FSK: o. A. Film nach den gleichnamigen Kinderbüchern von Paul Maar. - An einem Samstag tritt das Sams, ein merkwürdiges kleines Wesen mit einer Rüsselnase, in das Leben von Herrn Taschenbier. Es nennt den eher Schüchternen "Papa" und ist sein schieres Gegenteil: anarchisch, frech und stürzt dessen geordnetes Leben ins blanke Chaos. Mit den blauen Wunschpunkten im Gesicht des Sams kann Taschenbier sich plötzlich jeden Wunsch erfüllen. Aber auch das Wünschen will gelernt sein, sonst schneit es plötzlich im Zimmer, ein Eisbär streunt durch die Wohnung oder man sitzt allein auf einer felsigen Insel im Meer fest. Und bei der Erfüllung seines größten Wunsches, die Liebe seiner neuen Kollegin zu gewinnen, mag das Sams Herrn Taschenbier nicht helfen. Im 57 Gegenteil, als es endlich funkt, legt der Kobold mit den roten Haaren dem Glück Steine in den Weg. Fantasie, Familie, Wünsche, Identität Bemerkung: Die DVD umfasst neben der Gliederung des Films in 24 Abschnitte verschiedene Extras, so ein Interview mit der Darstellerin des Sams, ausgelassene Szenen und diverse Songs. ab 6 DVS 020 Sams im Glück Peter Gersina, Deutschland 2012 98 Min., f., Spielfilm, FSK: 0 Eigentlich könnten die Taschenbiers ein zufriedenes Leben führen - wäre da nicht der seltsame Umstand, dass man, wenn man zehn Jahre ein Sams bei sich beherbergt, selbst langsam aber stetig zu einem Sams wird. Und genau das geschieht mit Herrn Taschenbier. Seine immer wiederkehrende Verwandlung sieht man ihm von außen nicht an, nur an seinem Verhalten. Er ist genauso verfressen, aufgekratzt und vorlaut wie das Sams. Nach einem seiner Sams-Anfälle kommt Herr Taschenbier sogar ins Gefängnis. Aber wenn er sich wieder zurückverwandelt, kann er sich an nichts mehr erinnern. Und was er nicht ahnt: Wenn das Sams bei den Taschenbiers bleibt, dann wird diese Verwandlung solange voranschreiten, bis Herr Taschenbier selbst vollständig zu einem Sams geworden ist. Anfangs freut sich das Sams noch, endlich einmal einen Spielkameraden zu haben, doch als es bemerkt, dass die Sache langsam aus dem Ruder läuft, versucht es herauszufinden, wie man Taschenbiers Verwandlung aufhalten kann. So macht es sich auf den Weg in die Sams-Welt, um das Übersams zu fragen, wie Herr Taschenbier wieder so wird, wie er früher war. Schließlich scheint es nur einen Ausweg zu geben: Das Sams muss die Taschenbiers für immer verlassen. Märchen/Legenden, Träume/Wünsche/Utopien ab 6 DVS 110 Saphirblau Felix Fuchssteiner, Deutschland 2014 116 Min., f., Spielfilm, FSK: 6 Nach dem gleichnamigen Roman von Kerstin GierGwendolyn und Gideon haben kaum Zeit, sich ihren Gefühlen füreinander hinzugeben: Denn die beiden auserwählten Teenager müssen ihre Mission erfüllen und eine Allianz dunkler Mächte an der Weltherrschaft hindern. Familie, Geschichte, Literaturverfilmung ab 12 DVS 212 Sarahs Schlüssel Gilles Paquet-Brenner, Frankreich 2010 98 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 Die Journalistin Julia Jarmond recherchiert die Ereignisse der Judenrazzia von 1942. Unter den damaligen Deportierten befand sich die 10-jährige Sarah. Als die Reporterin versucht, mehr über das Schicksal des Mädchens herauszufinden, stößt sie auf ein dunkles Geheimnis in ihrer eigenen Familie. Was als „normale“ Recherche beginnt, wird zu einer Erfahrung, die ihr Leben verändert... Antisemitismus, Geschichte, Nationalsozialismus ab 14 DVS 338 58 Spielfilme Satte Farben vor Schwarz Schuld sind immer die Anderen Sophie Heldmann, Deutschland 2010 84 Min., f., Spielfilm, FSK: 0 Anita und Fred sind seit 50 Jahren ein Paar und fast genauso lange glücklich verheiratet. Beide können nicht nur auf ein erfülltes Leben zurückblicken - sie sind noch mittendrin. Dass Fred schwer krank ist, haben sie ihrer Familie bislang verheimlicht. Erstmals in all den Jahren nimmt Fred sich nun Freiheiten heraus, die seine Frau vor den Kopf stoßen. Zum ersten Mal fühlt Anita sich allein gelassen und stellt ihre Beziehung in Frage. Letztlich entscheidet sich das Paar für den gemeinsamen Freitod. -Die Regisseurin möchte ihren Film als Diskussionsanstoß und "Plädoyer für die Entscheidungsfreiheit" verstanden wissen. Gesundheit/Krankheit, Liebe, Sterben/Tod ab 16 DVS 316 Lars-Gunnar Lotz, Deutschland 2013 93 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 Ben bekommt im idyllisch gelegenen "Waldhaus" die einmalige Chance auf einen Neuanfang. Als einer von sieben jugendlichen Straftätern soll er in der familiären Gemeinschaft soziale Kompetenz erlernen und Geborgenheit erfahren. Doch als er auf seine Hausmutter Eva trifft, ist er geschockt: Sie ist eines seiner Opfer. Sein brutaler Überfall auf sie wurde nie aufgeklärt. Während Ben alles versucht, um in der Gruppe nicht aufzufallen, wächst in Eva der Verdacht. Aggression, Diakonie/Sozialarbeit, Erziehung, Gemeinschaft, Gewissen, Gewalt/Gewaltlosigkeit, Heimerziehung, Identität/Entfremdung, Jugend, Konflikte ab 14 DVS 356 Scherbenpark Das Schwein von Gaza Bettina Blümner, Deutschland 2013 91 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 Die 17-jährige Sascha lebt mit ihrer Tante Mascha und ihren zwei Halbgeschwistern in einer Plattenbausiedlung am Rand von Stuttgart. Ihr Stiefvater Vadim sitzt im Gefängnis, ihre Mutter ist tot - umgebracht von Vadim, vor Saschas Augen. Seitdem verfolgt Sascha zwei Ziele: Sie will Vadim umbringen und ein Buch über ihre Mutter schreiben mti dem Titel "Über eine hirnlose rothaarige Frau, die noch leben würde, wenn sie auf ihre kluge Tochter gehört hätte". Sascha ist mit ihrer Mutter aus Russland, als "Spätaussiedlerin", nach Deutschland gekommen. Mit den anderen Jugendlichen in der Plattenbausiedlung kann sie wenig anfangen. Ständig steht sie unter Strom, jeden Moment bereit zur Explosion. Als sie ein Interview mit ihrem als reumütig dargestelltem Stiefvater in der Zeitung liest, ist sie außer sich. Sie sucht den verantwortlichen Redakteur Volker Trebur auf und macht ihrem Ärger Luft. Trebur bietet ihr seine Hilfe an, woraufhin sie einige Tage im schicken Haus der Treburs verbringt. Dort lernt sie auch Sohn Felix und die Welt der "Reichen" kennen. Auch hier ist nicht alles in bester Ordnung. Nachdem Vadim sich in seiner Zelle umgebracht hat, lässt Sascha sowohl Plattenbau als auch Einfamilienhaus hinter sich und macht sich auf den Weg zu ihrem leibllichen Vater. Armut/Reichtum, Aussiedler, Familie, Gewalt/Gewaltlosigkeit, Jugend, Liebe ab 14 DVS 387 Das Schicksal ist ein mieser Verräter Josh Boone, USA 2014 121 Min., f., Spielfilm, FSK: 6 Die Liebesgeschichte zweier schwerkranker Jugendlicher. Literaturverfilmung nach dem gleichnamigen Bestseller von John Green. -- Hazel Grace ist 16 und leidet an einer unheilbaren Krankheit. Eine Sauerstoffflasche ist ihr ständiger Begleiter. Eigentlich will sie nur ihre Ruhe haben, geht aber ihren Eltern zuliebe doch in eine Selbsthilfegruppe. Dort trifft sie Gus, der trotz seiner Krankheitsgeschichte vor Optimismus und Lebensfreude sprüht. Die beiden verlieben sich ineinander und verbringen eine wunderbare Zeit miteinander. Ohne den bevorstehenden Tod zu leugnen, genießen sie ihre jugendliche Liebe - bis das Schicksal, der miese Verräter, sie einholt. Familie, Freundschaft, Gesundheit/Krankheit, Literaturverfilmung, Sterbebegleitung/Sterbehilfe, Sterben/Tod ab 14 DVS 145 Sylvain Estibal, Frankreich/Deutschland/Belgien 2011 95 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 Der Fischer Jafaar und seine Frau leben in ärmlichen Verhältnissen im Gazastreifen. Außer ein paar Sardinen will nichts ins Netz gehen und so häufen sich die Schulden. Nach einer heftigen Sturmnacht aber hat Jafaar plötzlich einen dicken Fang im Netz - ein Schwein. Doch was tun mit diesem unreinen Tier? Der Fischer versucht zunächst, es beim deutschen UN-Beamten zu Geld zu machen - vergeblich. Loswerden kann er es nicht, aber behalten kann er es auch nicht. Das Schwein bekommt zur Tarnung einen Schafspelz übergezogen und Jafaar knüpft Kontakt mit einer jungen Frau in einer jüdischen Siedlung, die zu ihrem Schutz Schweine züchtet. Jafaars Schwein soll der Vermehrung auf die Sprünge helfen. Dummerweise fliegt die Kooperation auf und er wird vor die Wahl gestellt, entweder als Verräter oder als Märtyrer zu sterben. Israel, Konflikte, Unterhaltung Bemerkung: Sprache: Deutsch, Arabisch, Hebräisch; Untertitel: Deutsch ab 14 DVS 325 Schwestern Anne Wild, Deutschland 2012 85 Min., f., Spielfilm, FSK 0 Eine Familiengeschichte. An einem flirrenden Sommertag treffen die Mitglieder der Familie Kerkhoff ausgerechnet in der Abgeschiedenheit eines Klosters z.T. nach Jahren wieder aufeinander. Eine Familienfeier der besonderen Art steht an. Kati, die jüngste Tochter, hat sich entschlossen, ihre Familie und ihr weltliches Leben hinter sich zu lassen, um einem Orden beizutreten. Sie soll an diesem Sonntag feierlich eingekleidet werden. Das ist einfach unglaublich! Der Schock sitzt tief in der komplett weltlichen Familie und fordert ihre Mitglieder heraus, die eigenen Lebensentwürfe und Werte zu überprüfen. Warum um alles in der Welt hat Kati diese Entscheidung getroffen? Alle Versuche realistischer Erklärungen scheitern. Plötzlich steht die Zeit stil an diesem Sommertag. Es passieren Dinge, die alle Beteiligten daran zweifeln lassen, dass ihr eigenes Leben die ganze Wirklichkeit umfasst. Für einen Moment bekommt jeder aus der Familie eine Ahnung von dem, was Kati nicht erklären konnte. Familie, Glaube, Kommunitäten, Sinnfrage ab 14 DVS 379 Spielfilme Sein letztes Rennen Kilian Riedhof, Deutschland 2013 115 Min., f., Spielfilm, FSK: 6 Paul Averhoff (Dieter Hallervorden) Weltklasse-Marathon-Läufer der 1950er Jahre, Olympia-Sieger 1956 in Melbourne - zieht mit seiner Frau Margot aufgrund deren gesundheitlichen Zustandes in ein Berliner Altenheim. Um dem in seinen Augen tristen Dasein zu entfliehen, beginnt er im Park des Altenheims mit Lauftraining. Darauf angesprochen, verkündet er, am Berlin-Marathon teilnehmen zu wollen. Trotz einiger Bedenken wird auch seine Frau wieder – wie ehedem – seine Trainerin. Im Heim regt sich Widerstand gegen den „Revolutionär“ Averhoff, der mit seinen Trainingseinheiten den regelmäßigen Ablauf stört und schließlich das Heim wieder verlässt. Wenige Tage vor dem Rennen verstirbt seine Frau an einem bis dahin nicht diagnostizierten Gehirntumor. Paul Averhoff kehrt danach in das Heim zurück, muss dort aber nach einem extensiven Traueranfall mit Medikamenten ruhiggestellt und fixiert werden. Arzt und Heimleitung untersagen ihm die Teilnahme an dem Rennen. Am Tag des Wettbewerbs wird er jedoch von einem jungen Pfleger - den er sensationell bei einem Trainingsrennen hatte bezwingen können - und einem Bewohner - der zunächst Averhoffs schärfster Kritiker war - aus der Fixierung befreit und von dem Pfleger zum Start gefahren. Tatsächlich gelingt es ihm die Distanz von 42,195 km zu überwinden und läuft unter dem Jubel des gesamten Stadions über die Ziellinie. Alte Menschen, Gesundheit/Krankheit, Identität/Entfremdung, Unterhaltung ab 12 DVS 366 Shahada Burhan Qurbani, Deutschland 2009 92 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 Samir, Ismail und Maryam sind drei junge Muslime, die in Deutschland leben. Ihre Geschichten kreuzen sich in der Moschee von Vedat, einem aufgeklärten islamischen Geistlichen. Während des Fastenmonats Ramadan geraten die drei in Krisen, die ihr Werte- und Glaubenssystem auf eine harte Probe stellen. - Der Film gibt Einblicke in die muslimische Alltagswelt in Deutschland. Glaube, Islam, Migration, Normen, Ramadan, Religion, Sinnfrage Bemerkung: FBW: besonders wertvoll ab 14 DVS 277 Small World Bruno Chiche, Deutschland / Frankreich 2010 99 Min., f., Spielfilm, FSK: 6 Nach dem Bestseller von Martin Suter. - Mit fortschreitendem Alter rücken Erinnerungen aus der Kindheit stärker ins Bewusstsein als die Erlebnisse des gerade vergangenen Tages. So geht es auch dem alternden Freigeist Konrad Lang (Gérard Depardieu), der zusehends alltägliche Dinge vergisst, sich aber immer präziser an seine früheste Kindheit erinnert. Nicht zuletzt aus diesem Grund zieht es ihn auch zurück in den Schoß der Industriellen-Familie Senn, zu der sich Konrad durch die gemeinsam verbrachte Kindheit mit dem gleichaltrigen Thomas zugehörig fühlt. Thomas' Mutter, das resolute Familienoberhaupt Elvira Senn, gewährt Konrad zwar Unterkunft, reagiert jedoch zunehmend beunruhigt und ablehnend auf Konrads Erinnerungen. Verwundert beobachtet Simone (Alexandra Maria Lara), die junge Gattin des Familienerben, die wachsende Nervosität der Familienangehörigen. Sie fühlt sich zu dem verwirrten 59 Alten hingezogen, während der Rest der Familie sich kühl distanziert. Als Simone auch noch damit beginnt, das Puzzle aus Konrads Erinnerungen zusammen zu setzen, ahnt sie nicht, dass sie damit einem lang gehüteten Geheimnis auf der Spur ist. Konrad Lang ist nämlich Thomas und Thomas ist eigentlich Konrad. Die beiden wurden im Kindesalter von Elvira und ihrer Schwester Anna vertauscht. Konrad ist der leibliche Sohn von Wilhelm Koch aus dessen erster Ehe und somit der Stiefsohn Elvira Senns. Thomas Koch seinerseits ist das Produkt einer Vergewaltigung der jungen Elvira durch einen Arbeitskollegen ihres Vaters. Alte Menschen, Demenz, Familie, Gesundheit/Krankheit, Literaturverfilmung, Spielfilme ab 14 DVS 127 Solino Fatih Akin, Deutschland 2002 120 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 1964 verlassen die Brüder Gigi und Giancarlo mit ihren Eltern ihr sonniges Heimatdorf in Süditalien und ziehen ins düstere Ruhrgebiet. In Duisburg eröffnet die Familie kurz darauf die erste Pizzeria des Reviers. Während Vater Romano völlig in seiner Rolle als Gastwirt aufgeht und Mutter Rosa auch nach Jahren überwiegend in der unterirdisch gelegenen Küche der Gaststätte unter unstillbarem Heimweh leidet, leben sich die Brüder rasch ein und machen erste Erfahrungen mit der Freiheit, der Musik und dem ersten Joint. Als sie sich in dasselbe Mädchen verlieben, kommt es zu einem ernsthaften Konflikt. Gerade als Gigis Traum von einer Karriere als Filmemacher in greifbare Nähe rückt, muss er nach Apulien reisen, wohin seine leukämiekranke Mutter nach einem Ehebruch ihres Mannes zurückgekehrt ist. Giancarlo hintergeht den jüngeren Bruder gleich mehrfach und führt damit den endgültigen Bruch herbei. Erst zehn Jahre später sehen sich die Brüder wieder. Familie, Heimat, Geschwister, Identität, Ausländer ab 14 DVS 103 Der Sommer des Falken Arend Agthe, BRD 1987/88 104 Min., f., Spielfilm, FSK: 6 Marie lebt mit ihrem zahmen Falken in den Bergen Südtirols. Rick, der Berliner Punker, kommt mit seinem Vater zum Drachenfliegen her. Er ist nicht der einzige, der in diesem Sommer Maries Weg kreuzt. Herbert Sasse, ein kauziger Taubenzüchter aus Bottrop, ist auf der Suche nach seiner verschwundenen Taube Martha. Mit Marek Czerny taucht ein geldgieriger Falkenjäger auf, der Marie mit List dazu bringt, ihm den Nistplatz des Falken zu zeigen. Doch Marie durchschaut Czernys Pläne und findet in Rick einen Freund und Verbündeten. Es kommt zu einer abenteuerlichen Verfolgungsjagd, in die auch Herbert Sasse hineingezogen wird, der ohnehin schon Mühe hat, mit den Tücken der Berge fertig zu werden. Zwar können Marie und Rick dem Dieb die Falkeneier entreißen, doch Czerny gibt nicht auf. In einer finsteren Höhle kommt es zur entscheidenden Begegnung. - Als Bonusmaterial enthält die DVD ein Interview mit dem Regisseur (34 Min.). Unterhaltung, Tiere, Freundschaft ab 10 DVS 034 60 Sonnenallee Leander Haußmann, Deutschland 2000 87 Min., f., Spielfilm, FSK: 6 Die DDR in den siebziger Jahren - zu einer Zeit, in der es noch "Abschnittsbevollmächtigte" gibt, die Sowjetunion der große Bruder, der Rest der Welt mehr oder weniger der Klassenfeind, die Mauer der "antifaschistische Schutzwall" und die DDR das Land ist, in dem der Protagonist Micha Ehrenreich lebt. Er wohnt in einer Straße, deren längeres Ende im Westen und deren kürzeres Ende im Osten liegt: die Sonnenallee. Micha ist 17 Jahre alt, liebt Pop-Musik und Cola, träumt davon, Pop-Star zu werden und kleidet sich für den Abschnittsbevollmächtigten eine Spur zu modisch. Die Wohnung ist eng, der Nachbar bei der Stasi und auch die Erwachsenen lassen nichts unversucht, sich ein paar Annehmlichkeiten zu verschaffen: Man trinkt den Kaffee von "West-Onkel" Heinz, einem ewigen Besserwisser und leidenschaftlichen Schmuggler, genießt die Nylons aus eben dieser Quelle, und ein gefundener westdeutscher Pass lässt Michas Mutter um Jahre altern und sogar schon von einem Leben "jenseits der Mauer" träumen. Das Wichtigste für Micha aber ist Miriam. Micha legt ihr sein Leben zu Füßen und lernt dabei, es in die eigenen Hände zu nehmen. Jugend, Identität, Freiheit/Abhängigkeit, Zeitgeschichte, Liebe ab 14 DVS 013 Sophie Scholl - die letzten Tage Marc Rothemund, Deutschland 2005 117 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 Februar 1943: Bei einer Flugblatt-Aktion der studentischen Widerstandsgruppe "Die weiße Rose" gegen die Nazi-Diktatur wird die junge Studentin Sophie Scholl zusammen mit ihrem Bruder Hans in der Münchner Universität verhaftet. Die tagelangen Verhöre bei der Gestapo entwickeln sich zu einem Psycho-Duell zwischen der jungen Frau und dem Gestapobeamten Robert Mohr. Sophie kämpft zunächst um ihre Freiheit und um die ihres Bruders, stellt sich schließlich durch ihr Geständnis schützend vor die anderen Mitglieder der `Weißen Rose` und schwört ihren Überzeugungen auch dann nicht ab, als sie dadurch ihr Leben retten könnte. Der Regisseur Marc Rothemund konzentriert sich in seinem einfühlsamen Porträt auf die letzten 6 Lebenstage der Widerstandskämpferin, er stützt sich dabei auf die bis 1989 in einem DDR-Archiv weggeschlossenen Original-Verhörprotokolle der Gestapo. Rothemund zeigt Sophie Scholl als junge, verantwortungsbewusste Frau, die das Leben liebt und dennoch nicht davor zurück schreckt, bis zum äußersten zu gehen. Nationalsozialismus, Widerstand, Zivilcourage, Lebensbilder Bemerkung: Die DVD enthält: Bonusmaterial: Making-of, Zeitzeugen im Gespräch, Original-Dokumente, Biografien und DVD-ROM mit Extras. ab 14 DVS 094 Sprich mit ihr (Hable Con Ella) Petro Almodóvar, Spanien 2002 109 Min., f., Spielfilm, FSK: 16 Der etwa 30-jährige Krankenpfleger Benigno betreut seit vier Jahren die im Wach-Koma liegende Ballettschülerin Alicia voller Hingabe. Für das kontaktgestörte Muttersöhnchen ist diese Aufgabe zum Lebensinhalt geworden. Er liebt die Patientin und macht sie zur Projektionsfläche für seine Sehnsüchte. Als die Stierkämpferin Lydia schwer verletzt in die Klinik kommt und ins Koma fällt, lernt Benigno deren Liebhaber Marco, Spielfilme einen Reisejournalisten, kennen. Dieser sitzt sprachlos an Lydias Bett und Benigno rät ihm, mit der bewusstlosen Frau zu sprechen. Marco ließ vorher Lydia selten zu Wort kommen und erzählte ihr von seiner verflossenen Liebe. Benigno redet ständig mit Alicia, als wäre sie eine vollwertige Gesprächspartnerin. Zwischen beiden Männern entsteht allmählich eine Freundschaft und als Marco sich vor einer Auslandsreise von Benigno verabschiedet, gesteht dieser ihm, dass er seine Komapatientin - in völliger Verkennung der Realität heiraten möchte. In Jordanien erfährt Marco zwei Monate später, dass Lydia gestorben ist und dass Benigno im Gefängnis sitzt, weil er Alicia geschwängert hat. Sofort kehrt er nach Spanien zurück, um dem völlig isolierten und verzweifelten Benigno zu helfen. Dieser kann ohne Alicia nicht leben, doch er wird sie nicht wiedersehen. Mit einer überraschenden Schlusspointe überwindet der Film die melodramatische Handlung und setzt ein hoffungsvolles Zeichen. Männer, Normen, Kommunikation, Einsamkeit, Liebe, Partnerschaft Bemerkung: Oscar 2003 (Bestes Originaldrehbuch). ab 16 DVS 071 Stalker Andrej Tarkowskij, UdSSR 1979/80 154 Min.,sw./f., Spielfilm, FSK: 12 Unter der Führung des Stalkers (to stalk = pirschen), eines Pfadfinders und Ortskundigen, der am Rande einer verfallenen Industrielandschaft lebt, begeben sich ein Wissenschaftler und ein Schriftsteller auf den Weg in eine verbotene "Zone". Es handelt sich dabei um eine menschenverlassene, apokalyptische Gegend, voll von Gefahren und Hindernissen, die zudem vom Militär hermetisch abgeriegelt wird. Auf diesem mysteriösen Terrain soll es angeblich einen Platz (ein "Zimmer") geben, an dem der Mensch Einblick in die letzten Geheimnisse des Daseins erhält und die Erfüllung seiner (Erlösungs-)Sehnsüchte auf ihn wartet. Die unterschiedlichen Motive des Schriftstellers, des Wissenschaftlers und des Stalkers für die verbotene Reise werden erst am Ziel offenbar. Dort angekommen, kehren die drei unverrichteter Dinge zurück. Das "Zimmer" blieb ihnen verschlossen. Die Expedition hatte sich zu einer Reise in die Innenwelt der Protagonisten entwickelt. Sie gibt einen Ausblick auf eine gescheiterte Zivilisation. Religion, Sinnfrage Bemerkung: Als Bonus-Material Hinweise zum Verständnis des Films: "Stalker - Eine Reflexion des Kameramanns Rolf Kettner" (15 Min.) ab 16 DVS 042 Staudamm Thomas Sieben, Deutschland 2012 88 Min., f. Spielfilm oman hat seinen Platz im Leben noch nicht gefunden. Ziel- und leidenschaftslos lebt er in der Großstadt, jobbt für einen Staatsanwalt, ohne sich für das, was er tut, zu interessieren. Auch für den nächsten Fall, einen Schüler-Amok, liest er Akten ein. Der Anwalt schickt den jungen Mann an den Ort der Gewalttat, ein idyllisches Städtchen in den Bergen. Dort triff t er Laura, die den Amoklauf überlebte und mit dem Täter befreundet war. Die Schülerin ist schwer traumatisiert: immer wieder kehrt sie an den Tatort zurück, fotografiert Schulflure und Klassenzimmer. Durch die Begegnung mit Laura gibt Roman seine gleichgültige Haltung auf und beginnt Fragen zu stellen. Zwischen beiden entwickelt sich eine zarte, heilsame Liebe. - Der Film gibt Einblicke in die Spielfilme zerstörerische Wucht eines Amoklaufs, die bedrückende Atmosphäre einer kleinen Stadt ein Jahr nach der Tragödie. Amok, Identität, Jugend, Schule, Verantwortung ab 14 DVS 385 Stein der Geduld Atiq Rahimi, Frankreich/Deutschland 2012 103 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 In einer Stadt in Afghanistan, direkt im Kriegsgebiet, kniet eine junge Frau in ihrem Hasu an der Seite ihres Mannes, der nach einer Schussverletzung seit Wochen im Koma liegt. Ärtzliche Versorgung ist nicht möglich, sie muss ihn zu Hause pflegen. Im Zimmer ist es still, draußen sind Schüsse zu hören. Dann beginnt die Frau zu reden. Sie erzählt ihrem Mann, was sie vorher nie zu sagen wagte. Von dem Drama, das die Ehe für sie bedeutet, ihren Wünschen und Geheimnissen. Der Mann wird zu ihrem "Stein der Geduld". Der Stein der Geduld ist nach der persischen Mythologie ein magischer schwarzer Stein, der wie ein Schwamm alle Geständnisse und Geheimnisse eines Menschen absorbiert, bis er eines Tages so viel Schmerz und Leid in sich aufgenommen hat, dass er zerspringt. Die Frau schützt ihren Mann vor Bomben und Soldaten und kämpft gleichzeitig für sich und ihre beiden Tochter ums Überleben. -- Verfilmung des gleichnamigen Romans. Frauen, Islam, Krieg, Literaturverfilmung, Träume/Wünsche/Utopien ab 16 DVS 159 Stella und der Stern des Orients Erna Schmidt, Deutschland 2008 83 Min., f., Spielfilm, FSK: o.A. Stella, zehn Jahre alt, hat einen großen Wunsch, der ihrem Namen alle Ehre macht. Sie möchte später eine berühmte Astronautin zu werden. Am Silvestertag 2005 fährt sie mit ihrer Mutter zu Oma Clara, die allein in der großen Familienvilla auf dem Land lebt. Die Frauen der Familie müssen einen wichtigen Entschluss fassen: Nach dem letzten Willen der Urgroßmutter Clementine soll während der Jahreswende 2005/2006 darüber entschieden werden, ob die Villa im Familiensitz bleiben soll. Warum die Uroma gerade diesen Tag festgelegt hat, versteht Stella kurze Zeit später. Auf dem Dachboden stößt sie auf verstaubte Zeugen einer längst vergangenen Zeit. Behutsam berührt sie einen verrosteten Sextanten, blättert in einem vergilbten Sternenatlas und entdeckt das Tagebuch ihrer Uroma. Auf einem Foto trägt diese das Amulett, das Stella als Schmuckstück an einer Halskette trägt. Es zeigt das Sternbild der Kassiopeia. Plötzlich glimmt einer der Sterne magisch auf. An einem alten Schrank entdeckt sie einen Abdruck ihres Amuletts. Sie steckt es hinein und der Schrank wird zu einer geheimnisvollen Zeitmaschine. Als sie wieder aus dem Schrank steigt, steht sie ihrer Uroma und deren Bruder Gustav gegenüber. Allerdings ist es auf den Tag genau Silvester vor 100 Jahren und ihre Uroma Clementine war damals etwa so alt wie Stella jetzt. Stella kommt gerade zur rechten Zeit, um den beiden Kindern bei der Suche nach Onkel Antons verborgenem Schatz zu helfen. Die Familie hat große Sorgen. Vater hat sich und seine Familie mit dem Bau der Eisenbahnlinie hinab ins Tal in gewaltige Schulden gestürzt. Seine letzte Hoffnung setzt er in einen Kredit von Dr. Lodeus und dessen Assistent Kleinheinz. Doch diese beiden sind Betrüger. Das magische Amulett von Onkel Anton weist den Kindern den Weg zum Schatz. Die Betrüger sind ihnen dicht auf den Fersen. Gustavs Erfindungsreichtum, Clementines 61 Verstand und Talent gepaart mit Stellas Mut und ihrem unerschütterlichen Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, setzen ungeahnte Kräfte frei. Sie finden den „Stern des Orients“ und schlagen die Verbrecher in die Flucht. Familie, Freundschaft, Kindermedien, Mädchen, Spielfilme, Unterhaltung ab 8 DVS 220 Stille Nacht Christian Vuissa, USA 2012 92 Min., f., Spielfilm, FSK: 0 1817 kommt der Priester Joseph Mohr (Carsten Clemens) nach Oberndorf bei Salzburg, wo er Armut und Hoffnungslosigkeit vorfindet. Mittels Predigten und Liedern in deutscher statt lateinischer Sprache, möchte er die Kirche allen Menschen zugänglich machen. Doch derlei progressive Ideen sind seinem Vorgesetzten, Pfarrer Nöstler, ein Dorn im Auge. Bald steht Mohr vor der Entscheidung, entweder seine Bemühungen aufzugeben und Oberndorf für immer zu verlassen, oder zusammen mit seinem Freund Franz Gruber den Menschen die wahre Bedeutung der Heiligen Nacht näher zu bringen. Und so verwandelt sich an Heiligabend 1818 ein von ihm geschriebenes Gedicht in das bekannteste Weihnachtslied aller Zeiten. Advent/Weihnachten, Musik ab 12 DVS 384 Stille Sehnsucht - Warchild Christian Wagner, Deutschland / Slowenien 2006 100 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 Sarajewo 2005. Die knapp 30-jährige Senada hat der Krieg noch immer nicht losgelassen. Ihre Tochter Aida gilt seit fast 10 Jahren als vermisst, doch Senada kann die Hoffnung nicht aufgeben. Verzweifelt klammert sie sich an jeden noch so vagen Hinweis, obwohl ihr Ex-Mann Samir und ihre Freunde sie drängen, die Vergangenheit endlich loszulassen. Als sie auf den Hinweis stößt, das Rote Kreuz habe während des Krieges kranke Kinder nach Deutschland ausgeflogen, folgt sie dieser vagen Spur und erreicht mit der Hilfe von Schleuser Dzigera nach einer aufreibenden, illegalen Odyssee die Stadt Ulm. Dort wird ihre hartnäckige Suche belohnt: Aida wurde tatsächlich nach Deutschland gebracht und als Zweijährige zur Adoption freigegeben, in der Annahme, ihre Eltern seien tot. Das Leben der deutschen Familie Heinle und ihrer 11-jährigen Tochter Kristina gerät plötzlich aus den Fugen, als sie erfahren, dass die leibliche Mutter von Kristina lebt und ihre Tochter zurückfordert. Die Heinles möchten ihre Kristina auf keinen Fall verlieren. Die Sozialarbeiterin Jandrasko vom Ulmer Jugendamt steht zwischen den Fronten und möchte vermitteln. Bei einem erzwungenen Wiedersehen mit ihrer "Tochter" trifft Senada auf ein glückliches Mädchen, das fest im Leben verwurzelt ist und nicht einmal mehr ihre bosnische Muttersprache beherrscht. Senada wird vor eine harte Entscheidung gestellt: soll sie auf die Herausgabe ihrer Tochter bestehen und oder alleine nach Sarajewo zurückkehren, mit dem Wissen, dass ihre Tochter lebt und es ihr gut geht? Doch nach und nach begreift sie, dass sie Abschied nehmen muss von einem Traum, den ihr dieser Krieg schon vor langer Zeit zerstört hat. Familie, Flüchtlinge, Identität/Entfremdung, Kinder, Krieg, Spielfilme Bemerkung: Auf der ROM-Ebene befindet sich umfangreiches Bonusmaterial zur Nutzung des Films in Jugendarbeit und Schule. ab 14 DVS 156 62 Spielfilme Storm - Sieger auf vier Pfoten Die syrische Braut Giacomo Campeotto, Dänemark 2009 84 Min., f., Spielfilm, FSK: 6 Der zwölfjährige Freddie lebt alleine mit seinem Vater. Der Polizist ist selten zu Hause, aber die beiden nutzen jede Gelegenheit für gemeinsame Aktivitäten. Eines Tages sieht Freddie einen Hund und folgt ihm. Als er sieht, dass der Besitzer das Tier misshandelt, beschließt er ihm zu helfen. Er besucht seinen neuen vierbeinigen Freund, den er Storm nennt, so oft wie möglich. Als ein heftiger Sturm aufzieht, nimmt Freddie den Hund mit nach Hause und versteckt ihn. Aber sein Vater entdeckt Storm und besteht darauf, dass der Hund zu seinem Besitzer zurück gebracht wird. Schließlich kann Freddie seinen Vater überreden, dass er den Hund kaufen darf. Leider reicht Freddies Geld nicht, denn der Besitzer wird in seinen Forderungen unverschämt. Auch kleine Jobs bringen nicht genug ein. Da sich das Tier als Schnellläufer entpuppt, scheint ein Hunderennen mit Preisgeld die Lösung. Durch tägliches Training macht Freddie seinen Hund fit für das große Rennen. Freundschaft, Gewalt/Gewaltlosigkeit, Kindermedien, Tiere ab 6 DVS 070 Eran Riklis, Deutschland/Israel/Frankreich 2004 97 Min., f., Spielfilm, FSK: o. A. Eine junge Frau, deren syrische Familie auf den israelisch besetzten Golan-Höhen lebt, überschreitet die Grenze nach Syrien, um einen Mann aus einer drusischen Familie zu heiraten, den sie nur aus Fernsehshows kennt. Damit liefert sie sich nicht nur einem Fremden aus, sondern verliert auch ihre Heimat, weil eine Rückkehr nach Israel nicht möglich ist. Bevor die Braut zur Grenze gebracht wird, trifft die weit verstreute Familie nach Jahren wieder aufeinander. Die Atmosphäre ist aufgeheizt und reich an Konflikten. Der Film verdeutlicht am individuellen Schicksal die Willkühr der Politik. Dabei macht er die Gräben und Grenzen sichtbar, die nicht nur Völker, sondern auch Familien trennen, und die scheinbar nur durch persönlichen Mut überwunden werden können. Israel, Frauen, Macht/Unterdrückung, Konfliktherde, Rollenverhalten Bemerkung: "Film des Monats" 3/2005 der Jury der Ev. Filmarbeit ab 14 DVS 104 Sturm Hans-Christian Schmid, Deutschland 2009 100 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 Hannah Maynard ist Anklägerin am Kriegsverbrechertribunal in Den Haag und führt einen Prozess gegen Goran Duric, einen ehemaligen Befehlshaber der jugoslawischen Volksarmee. Ihm wird vorgeworfen, für die Deportation und den späteren Tod bosnisch-muslimischer Zivilisten in Kasmaj, einer Kleinstadt in der heutigen Republika Srpska, verantwortlich zu sein. Als sich ein wichtiger Augenzeuge bei seiner Aussage in Widersprüche verstrickt, schickt das Gericht eine Delegation nach Bosnien, um sich vor Ort ein Bild zu machen. Die Zweifel an der Glaubwürdigkeit des Zeugen erhärten sich, allem Anschein nach sagt er nicht die Wahrheit. Kurz darauf findet man seine Leiche; er hat sich in seinem Hotelzimmer das Leben genommen. Hannah gibt den Fall noch nicht verloren. In der Hoffnung, neue Erkenntnisse zu gewinnen, reist sie zur Beerdigung des Zeugen nach Sarajevo und trifft dort auf dessen Schwester Mira. Schon bald gewinnt Hannah den Eindruck, dass die junge Frau viel mehr über den Angeklagten zu sagen hat, als sie zunächst zugeben möchte. Obwohl Mira Angst hat, sich der Vergangenheit zu stellen und damit ihre ahnungslose Familie zu gefährden, mit der sie sich in Deutschland ein neues Leben aufgebaut hat, liefert sie schließlich den entscheidenden Hinweis für Durics Verbrechen und erklärt sich bereit, ihre Aussage vor dem Tribunal in Den Haag zu wiederholen. Unmittelbar vor der entscheidenden Verhandlung versuchen Durics Verteidiger, Miras Zulassung als Zeugin abzuwenden - und finden mit ihrem Anliegen unerwartet Unterstützung von Seiten der Richterschaft. Hannah begreift, dass ihre Gegner nicht nur auf der Anklagebank, sondern auch in den eigenen Reihen zu finden sind. Im Spannungsfeld zwischen dem politischen Interesse der Vereinten Nationen und ihrem eigenen Anspruch auf Unabhängigkeit kämpft Hannah gegen die Schattenseiten von Recht und Gerechtigkeit. Europa, Frauen, Gerechtigkeit/Ungerechtigkeit, Gesellschaft/Staat, Krieg, Spielfilme ab 14 DVS 266 Das Tagebuch der Anne Frank (The Diary Of Anne Frank) Gareth Davies, Großbritannien 1987 112 Min., f., Spielfilm, FSK: 6 Von Juli 1942 bis August 1944 versteckt sich eine Gruppe holländischer Juden vor der Verfolgung durch die Nazis auf dem Dachboden eines Amsterdamer Geschäftshauses - zwei Familien und ein einzelner Mann. Von Freunden unter schwierigsten Bedingungen heimlich mit dem Notdürftigsten versorgt, leben sie auf engstem Raum miteinander. Tagsüber dürfen sie keinerlei Geräusch verursachen, erst spät, wenn die Außenwelt Feierabend macht, beginnt für sie der kommunikative Teil des Tages. Die 13-jährige Anne Frank erlebt die Angst der Verfolgten, ihre verzweifelte Hoffnung auf das Kriegsende, ihre Schwächen und Streitigkeiten, aber auch ihre Zähigkeit und Solidarität. Lebensfroh und viel impulsiver als ihre ältere Schwester leidet sie besonders unter dem gewaltsamen Abgesperrtsein. Das Tagebuch, das sie in fröhlicheren Zeiten von ihrem Vater geschenkt bekommen hat, ist engste Vertraute - sie schreibt einer imaginären "Kitty" - ihre Nöte und Sehnsüchte. Erste scheue Liebesahnung erlebt sie mit Peter, dem halbwüchsigen Sohn der anderen Familie. Da bewirkt die Denunziation eines Polizisten, der mit seinem Kollegen einem Einbruch nachgeht, die Festnahme durch die Gestapo. Nur ihr Vater überlebt das KZ. Antisemitismus, Nationalsozialismus, Jugend, Liebe Bemerkung: Vergleiche auch die amerikanische Verfilmung aus dem Jahre 1959 (VC 728). ab 12 DVS 010 Takva - Gottesfurcht (OmU) Özer Kiziltan , Türkei/Deutschland 2006 100 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 Der streng gläubige Moslem Muharrem richtet sein Leben nach den Regeln eines erzkonservativen Ordens in Istanbul aus. Als er zum ersten Mal konfrontiert wird mit der modernen Welt, muss er entdecken, dass auch er der Versuchung durch Sünde, Heuchelei und Gotteslästerung nicht widerstehen kann. Frömmigkeit, Gebet, Glaube, Islam, Männer, Religion, Spielfilme Bemerkung: 57. Internationale Filmfestspiele in Berlin: FIRESCI-Preis (Panorama), Offizieller Beitrag der Türkei für den OSCAR 2008 ab 14 DVS 321 Spielfilme Das tapfere Schneiderlein Christian Theede, Deutschland 2008 57 Min., f., Spielfilm, FSK: o.A. Sieben auf einen Streich - auch wenn es nur Fliegen waren - hat der Schneider David erlegt und zieht unerschrocken in die Welt hinaus. In Windeseile verbreitet sich die Kunde seiner Tat im ganzen Land bis zum Königshof. Für König Ernst kommt ein jugendlicher Held wie gerufen: Vielleicht ist er ja der ersehnte Retter, der das Reich von zwei Riesen, einem wilden Einhorn und einer gefährlichen Wildsau befreien kann. Meistert David alle drei abenteuerlichen Prüfungen, verspricht ihm der König nicht nur die Hälfte seines Reiches, sondern auch die Hand der wunderhübschen Prinzessin Paula. - Neben dieser Neuverfilmung des Märchens befindet sich auf der DVD auch der Scherenschnittfilm von Lotte Reiniger aus dem Jahr 1954 (10 Min.). Ideologien, Kindermedien, Literaturverfilmung, Märchen/Legenden, Medienpädagogik, Spielfilme, Träume/Wünsche/Utopien ab 6 DVS 232 Taxi - eine Nacht in Buenos Aires (Taxi - un encuentro) Gabriela David, Argentinien 2001 100 Min., f., Spielfilm OmU, FSK: LEHR Esteban verdient seinen Lebensunterhalt damit, Taxis zu stehlen und weiterzuverkaufen. Doch zuvor mimt er den seriösen Taxifahrer. So verdient er einige Extra-Pesos, vor allem aber kann er mit jemandem reden. Eines Nachts nimmt er eine junge Frau mit, die plötzlich ohnmächtig auf dem Rücksitz zusammensackt. Esteban entdeckt eine Schusswunde in ihrer Schulter, wagt es aber nicht, sie ins Krankenhaus zu bringen. So lässt er Laura auf dem Rücksitz liegen, stellt das gestohlene Taxi einfach am Straßenrand ab, kehrt dann aber, von Skrupeln gepackt, doch zurück und nimmt Laura mit nach Hause. Er entfernt ihr die Kugel aus der Schulter, doch als das Wundfieber einsetzt, bekommt er es erneut mit der Angst zu tun. Er setzt sie auf dem Gehsteig in der Nähe einer Klinik ab und verständigt den Notarzt. Aus der Zeitung erfährt Esteban später, dass Laura Opfer einer Familientragödie wurde, die nur sie verletzt überlebt hat. Als Laura aus dem Krankenhaus entlassen wird, macht sie sich auf die Suche nach Esteban, vom dem sie jedoch nur vage Erinnerungen hat. Vor dem Hintergrund der argentinischen Wirtschaftskrise erzählt der Film die Geschichte zweier junger Leute, die am Rande der Gesellschaft stehen, sich in der Einsamkeit der Großstadt durch Zufall finden und die beide je auf ihre Weise nicht aufgehört haben, einen Traum von Freiheit und die Sehnsucht nach Liebe zu leben. Außenseiter, Dritte Welt 03: Lateinamerika, Einsamkeit, Gewalt, Kriminalität, Liebe, Solidarität, Spielfilme Bemerkung: Originalfassung mit deutschen Untertiteln. "Film des Monats" der Jury der Evang. Filmarbeit 07/2002. ab 16 DVS 207 The Broken Circle Felix Van Groeningen, Belgien/Niederlande 2012 107 Min., f., Soielfilm, FSK: 12 Die Tätowiererin Elise und Didier, Banjo-Spieler in einer Bluegrass-Band, sind ein ungewöhnliches Paar. Sie verlieben sich zwischen Tattoo-Studio und Band-Auftritt, feiern eine unkonventionelle Hochzeit mit Fenstergardinen als Schleier und werden ungeplant Eltern. Die Geburt Ihrer Tochter Maybelle macht das Glück perfekt, die Familie fühlt sich wie im Paradies. Doch mit sechs Jahren erkrankt ihre Tochter an Leukämie und stirbt daran. Der 63 Umgang mit Krankheit, Tod und Trauer ist eine harte Prüfung für die Beziehung, die sie nicht bestehen wird. -Das Thema Glaube ist präsent in der Familie. Didier ist überzeugter Atheist, seine Haltung zu jeglicher Form von Glauben und Religion ist durch Ablehnung geprägt. Den kindlichen Glauben seiner Tochter zu unterstützen, um ihr z.B. den Gedanken an den Tod erträglich zu machen, fällt ihm schwer. Auch an den Themen Glück und Unglück, Gerechtigkeit im Leben und an Fragen der Theodizee arbeiten sich die Protagonisten im Film ab. -- Die Geschichte wird in vielen Rück- und Vorblenden erzählt, beginnend mit der Diagnose und Chemotherapie der Tochter Maybelle. Ein bewegender Film, der die Zuschauer emotional fordert. Familie, Glaube, Leid, Sterben/Tod ab 16 DVS 391 The Cut Fatih Akin, Deutschland/Frankreich/Polen, 2014 130 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 Das armenische Dorf Mardin im Jahr 1915: In der Nacht trennen türkische Soldaten den Schmied Nazaret von seiner Familie und überstellen ihn zum „Straßenbau“ in der Wüste, in Wahrheit ein Todeskommando. Durch den Gnadenakt eines türkischen Hilfssoldaten überlebt er das folgende Massaker, verliert dabei jedoch seine Stimme. In einem Flüchtlingslager verliert der gläubige Christ schließlich auch sein Vertrauen in Gott: Seine gesamte Familie, teilt man ihm fälschlicherweise mit, sei von türkischen Soldaten ermordet worden. Im heute syrischen Aleppo kommt er bei einem hilfsbereiten Seifensieder unter, wo er die Wahrheit vom Überleben seiner Zwillingstöchter erfährt. In verzweifelter Hoffnung macht er sich auf eine Suche, die ihn über den Libanon und Kuba bis in die USA führt. Armenien, Geschichte, Hoffnung, Krieg, Liebe, Minderheiten; Vergebung/Versöhnung, Völkermord ab 15 DVS 188 The Hours - Von Ewigkeit zu Ewigkeit Stephen Daldry, USA 2002 110 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 Nach dem gleichnamigen Roman von Michael Cunningham. - Der Spielfilm "The Hours" knüpft an Virginia Woolfs Roman "Mrs. Dalloway", der den Arbeitstitel "The Hours" trug, an und beschreibt einen Tag im Leben von drei Frauen, die in verschiedenen Zeiten und Orten leben. Jede Geschichte beginnt mit einem Frühstück, gefolgt von komplizierten Dinner- oder Geburtstagsvorbereitungen, einem Innehalten im Ritual und einem Ausbruchsversuch. Für die psychisch angegriffene Dichterin Virginia Woolf (Nicole Kidman) ist es ein Tag im Jahr 1923, den sie im ungeliebten Londoner Vorort Richmond verbringt, ein Tag, an dem sie sich mit ihrem fürsorglichen Ehemann streitet, weil sie nach London zurück möchte, an dem ihre vitale Schwester Vanessa mit Nichte und Neffe zu Besuch kommt und der Tag, an dem ihr endlich der erste Satz ihres Romans einfällt: "Mrs. Dalloway sagte, sie wolle die Blumen selber kaufen." Diesen Satz und weitere Passagen des Buches liest die Hausfrau Laura Brown (Julianne Moore) eines Vormittags im Jahr 1952. Sie lebt in einem perfekt eingerichteten Haus in einer Vorortsiedlung von L. A., ist schwanger, hat einen Sohn und einen Mann, der sie liebt. Laura könnte glücklich sein, wenn sie sich nicht wie ein Bestandteil des Interieurs fühlen würde. Ihr langweiliger Mann hat Geburtstag, doch es gelingt ihr nicht, für ihn eine Torte zu backen. Sie bringt ihren Sohn zur Nachbarin 64 und zieht sich mit einer Handtasche voller Schlaftabletten in ein Hotelzimmer zurück. Am Abend hat sie sich gegen den Selbstmord entschieden und dafür, demnächst ihre Familie zu verlassen. Die Lektorin Clarissa Vaughan (Meryl Streep) lebt im heutigen New York, hat eine Tochter und eine Lebensgefährtin. Für sie ist es der Tag, an dem sie eine Party für ihren aids-kranken Freund Richard Brown vorbereitet. Der Schriftsteller soll am Abend einen hohen Literaturpreis erhalten. Er nennt sie mehr spöttisch denn liebevoll seine "Mrs. Dalloway". Vom Tod gezeichnet, lehnt er die Feier ab und verübt Selbstmord. Virginia Woolf nahm sich im Jahr 1941 das Leben. Von einer sich verschlimmernden psychischen Erkrankung gequält, unverstanden und nur getragen von der Liebe ihres Mannes, war sie eine Fremde in ihrer Zeit. Frauen, Freiheit/Abhängigkeit, Liebe, Literaturverfilmung ab 16 DVS 049 The King's Speech Tom Hooper, Großbritannien/Australien, 2010 118 Min., f., Spielfilm, FSK: 6 Prinz Albert von York ist ein zurückhaltender Mann, der seit seiner Kindheit stottert. Öffentliche Auftritte werden zur Qual. Doch die unorthodoxen Therapietechniken eines selbsternannten Sprachtherapeutenführen zu überraschenden Erfolgen. Als sein Vater stirbt und sein Bruder Edward VIII. abdankt, wird er 1936 unerwartet Englands neuer König George VI. Freundschaft, Geschichte, Identität/Entfremdung, Konflikte, Spielfilme Bemerkung: 4 Oscars 2011: bester Film, beste Regie, bester männlicher Hauptdarsteller, bestes Originaldrehbuch ab 14 DVS 292 The Liverpool Goalie oder: Wie man die Schulzeit überlebt! Arlid Andresen, Norwegen 2010 84 Min., f., Spielfilm, FSK: 6 Jo ist 13, von äußerst lebhafter Fantasie, ein Musterschüler in Mathe, begeisterter Sammler von Fußballkarten des FC Liverpool - und eine Niete im Fußball. Wenn er im Tor steht und der Ball auf ihn zukommt, fühlt Jo sich wie gelähmt; nichts geht mehr. Das macht ihn in der Klasse nicht besonders beliebt. In Einar hat Jo aber einen besten Freund, zumal dieser ebenfalls scharf darauf ist, die Karte mit dem Liverpool-Torwart in Händen zu halten. Die hat bisher noch niemand in der Klasse. Jo hofft, mit dieser Karte endlich mehr Anerkennung von seinen Kameraden zu bekommen. Er hat aber noch zwei andere "kleine" Probleme. Seit dem Unfalltod des Vaters ist seine Mutter sehr um ihn besorgt, tägliches Fiebermessen inklusive. Kein Wunder, dass Jo sich in seiner Fantasie langsam selbst ausmalt, was ihm alles zustoßen könnte. Und daran gibt es keinen Zweifel: Fußballspielen ist definitiv gefährlich! Mit einer anderen Sache hat Jo sich bereits abgefunden. Er muss täglich die Hausaufgaben für Tom Erik machen, den stärksten Jungen in der Klasse. Als mit Mari eine neue Mitschülerin in die Klasse kommt, ist Jo hin und weg. Mari ist hübsch, in Mathe genauso gut wie er, selbstbewusst sogar gegenüber Tom Erik - und sie kann wirklich gut Fußballspielen. Trotz seiner Schüchternheit gelingt es ihm, Mari für sich zu gewinnen. Mit Feiglingen möchte sie allerdings nichts zu tun haben. Als sich herausstellt, dass Jo sie angelogen hat und er sich widerstandslos von Tom Erik erpressen lässt, wendet sie sich von Jo ab und seinem besten Freund Einar zu. Was Jo allerdings nicht weiß: Auch Einar hat so seine Probleme mit der Wahrheit und spielt mit „verdeckten Karten“. Für Jo wird es nun Spielfilme allerhöchste Zeit, ein Stück erwachsener zu werden, wenn er Mari nicht endgültig verlieren will. Angst, Freundschaft, Fußball, Identität/Entfremdung, Liebe, Schule, Sport ab 10 DVS 313 The Messenger - Die letzte Nachricht Oren Moverman, USA 2010 113 Min., f. Spielfilm, FSK: 12 Will hat noch drei Monate Wehrdienst. Einen Großteil seiner Wehrpflicht verbrachte er nach schweren Verletzungen im Irak in Krankenhäusern. Jetzt wird Will abgestellt, Familien in der Heimat vom Tod ihrer Angehörigen an der Front zu unterrichten. Der erfahrene Offizier Tony weist ihn in die Feinheiten dieser eher unangenehmen Arbeit ein und freundet sich schnell mit dem jungen Mann an. Der hat nicht nur mit der Verarbeitung des Erlebten zu kämpfen, sondern verliebt sich auch in eine der jungen Witwen, denen er schlechte Nachrichten unterbreiten muss. Gut beobachtetes, eindringliches und unspektakuläres Drama von den Nachwehen von Kriegseinsätzen. Familie, Krieg, Menschrenrechte, Normen, Sterben/Tod, Trauer, Verlust ab 14 DVS 279 The Return - Die Rückkehr Andrej Swjaginzew, Russland 2003 110 Min., f., Spielfilm, FSK: 6 Zwei Brüder, 13 und 15 Jahre, werden damit konfrontiert, dass ihr Vater, an den sie sich nur durch ein zehn Jahre altes Photo erinnern, wieder in ihr Leben zurückgekehrt ist. Das Auftauchen des Mannes, der den Teenagern vollkommen fremd ist, verändert ihr Leben vollständig, als er sie aus ihrer gewohnten friedlichen Umgebung auf eine einsame Insel entführt. Erwachsenwerden, Familie, Geschwister, Identität, Jugend, Konflikte, Männer, Spielfilme Bemerkung: Europäischer Filmpreis 2003, Goldener Löwe Venedig 2003, Europäischer Templeton-Filmpreis 2003 Berlin ab 12 DVS 273 The Tree Julie Bertuccelli, Frankreich / Italien / Australien 2010 100 Min., f., Spielfilm, FSK: 6 Auf dem Heimweg von der Arbeit erleidet Peter O'Neil einen Herzinfarkt. Wie in Zeitlupe rollt er in seinem Truck über die leicht abschüssige Wiese auf das frei stehende, geräumige Haus zu, in dem er mit seiner Frau Dawn und den Kindern Simone, Tim, Lou und Charlie wohnt. Schließlich prallt der Wagen sanft gegen den mächtigen Stamm des riesigen Feigenbaumes, der neben dem Anwesen aufragt und sich ausbreitet wie ein seltsamer Nachbar. Peter ist tot. Dawn verfällt in Schockstarre. Die achtjährige Simone aber ist davon überzeugt, dass der Vater im Baum weiterlebt. Sie erzählt der Mutter, Peters Stimme sei im Rascheln der Blätter zu hören, und Dawn findet Trost in der Vorstellung des beseelten Gehölzes. Der Feigenbaum wird zum Symbol. Umso mehr, als die anhaltende Dürre ihn Wurzeln bis in die Wasserleitungen des Hauses treiben lässt und ein trockener Ast durchs Dach auf Dawns Bett kracht, just als die sich mit dem Klempner George Elrick anfreundet und allmählich einen Weg aus ihrer Trauer findet. Es kommt zu einer Kraftprobe zwischen Mensch und Natur, zwischen Mutter und Tochter. Aberglaube, Familie, Schöpfung, Spielfilme, Sterben/Tod ab 12 DVS 297 Spielfilme Tiger Factory (OmU) Ming Jin Woo, Malaysia 2010 85 Min., f., Spielfilm, FSK: 0 Wie die meisten der Chinesen in Malaysia träumt die 19-jährige Ping davon, die Perspektivlosigkeit ihres Heimatlandes verlassen zu können. Als ihr ein hilfsbereiter Automechaniker die Vermittlung einer tollen Arbeit drüben in Tokyo in Aussicht stellt, wähnt sie sich ihrem Traum ganz nah. Vorher muss sie nur noch das nötige Geld für die Überfahrt beschaffen. Morgens arbeitet sie in einer Schweinezucht, nachmittags wäscht sie das Geschirr in einer heruntergekommenen Imbissbude. Da aber selbst zwei Jobs nicht genug Geld abwerfen, geht sie auf das nicht alltägliche Angebot ihrer geschäftstüchtigen Tante ein: mit einem illegal eingewanderten Burmesen soll sie ein Kind zeugen und nach der Geburt der Tante überlassen: "Für einen Jungen bekommst du 4000, für ein Mädchen 2500". Dritte Welt 02: Asien, Dritte Welt 06: Frauen, Dritte Welt 07: Kinder, Dritte Welt 08: Pol. Verhältnisse/Unterdrückung/ Befreiungsbewegungen, Kindesmisshandlung, Bemerkung: Filmtipp zum Weltgebetstag 2012. -- Sprache: Mandarin mit deutschen Untertiteln. ab 14 DVS 296 Tintenherz Iain Softley, Deutschland / Großbritannien / USA 2008 102 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 In der Verfilmung des Fantasy-Romans von Cornelia Funke hat der Buchbinder Mortimer, kurz Mo, die Gabe, Gestalten aus Büchern zum Leben zu erwecken. Allerdings verschwindet im Gegenzug ein realer Mensch im literarischen Universum. Als Mo seiner damals dreijährigen Tochter Meggie aus dem Buch "Tintenherz" vorlas, entsprangen der zwielichtige Gaukler Staubfinger und der Bösewicht Capricorn mit seinen dunklen Gesellen den Seiten, während Mos Frau Resa in die mittelalterliche "Tintenwelt" gesogen wurde. Um die Sache rückgängig zu machen, benötigt Mo ein Exemplar des Buches "Tintenherz". Sein Gegenspieler Capricorn hat alle Exemplare, derer er habhaft wurde, vernichtet. Er hat Gefallen an dem Leben außerhalb der Buchseiten gefunden und möchte nicht mehr dorthin zurückkehren. Als er entdeckt, dass die von ihm entführte Meggie die gleiche Fähigkeit wie ihr Vater hat, verlangt er, dass sie seinen mächtigsten Verbündeten, den schrecklichen "Schatten", zum Leben erweckt, um die Weltherrschaft an sich zu reißen. Doch Meggie - als junge Schriftstellerin begabt - ist in der Lage, kurz vor Beginn des Chaos das Buch umzuschreiben und die Bösewichter wieder in ihr Buch zurück zu befördern. Literaturverfilmung, Märchen/Legenden, Spielfilme, Unterhaltung ab 12 DVS 097 Tischlein deck dich Ulrich König, Deutschland 2008 57 Min., f., Spielfilm, FSK: o.A. Der ungeschickte Max Klopstock will seinem Vater und seiner geliebten Lotte beweisen, dass er zu etwas nütze ist. Auf den Spuren seiner beiden älteren Brüder zieht er in die Welt hinaus, um ein Handwerk zu erlernen. Nachdem Max von einer Räuberbande überfallen wurde, findet er bei einem bettelarmen Schneiderehepaar Unterschlupf, das den jungen Burschen nur widerwillig als Lehrling aufnimmt. Als durch Max’ Einfallsreichtum der beleibte und betuchte Bürger Hagen endlich passende Beinkleider bekommt, wendet sich das Blatt: Die neuartigen Hosen mit Latz kommen groß in Mode und die 65 Schneiderleute werden reich. Am Ende der Lehrzeit schenkt ihm der dankbare Schneider einen Zauberknüppel. Wie Max verlassen auch seine Brüder großzügig beschenkt ihre Lehrmeister: Jockel besitzt nun einen Tisch, der sich selbst mit wunderbaren Köstlichkeiten deckt, und Emil einen Goldesel. Zufällig treffen sich die Brüder in einem Wirtshaus, dessen Besitzer es auf Esel und Tisch abgesehen haben. Doch die gierige Wirtin und ihr Mann übersehen glatt den schlagkräftigen "Knüppel aus dem Sack". Ideologien, Kindermedien, Leistung/Leistungsdruck, Literaturverfilmung, Märchen/Legenden, Medienpädagogik, Spielfilme ab 6 DVS 231 Todesspiel - Teil 1: Volksgefängnis - Teil 2: Entführt die Landshut Heinrich Breloer, Deutschland 1997 88 Min. / 89 Min., f., Doku-Drama, FSK:12 Im Herbst 1977 entwickelte sich eine Gewaltspirale, die damals die gesamte westdeutsche Republik erschütterte und in deren Verlauf sowohl viele Täter als auch Opfer ihr Leben lassen mussten. Die Entführung des Arbeitgeberpräsidenten Hanns Martin Schleyers durch RAF-Terroristen war der Auftakt. Seine Ermordung und die Selbstmorde von Baader, Ensslin und Raspe das Ende. War die junge Regierung erpressbar oder nicht? Wie viel zählt ein Menschenleben, wenn es gilt politische Grundsätze durchzusetzen und zu bewahren? Interviews mit damaligen Akteuren und Betroffenen sowie nachgestellte Szenen und Dokumentaraufnahmen spiegeln die beklemmende Atmosphäre, die Gewissenskonflikte und die Todesangst wieder. Das 2-teilige Dokudrama von Heinrich Breloer hat bis heute nichts von seiner Spannung verloren. Deutschland, Gesellschaft/Staat, Gewalt/Gewaltlosigkeit, Macht/Unterdrückung, Zeitgeschichte ab 14 DVS 161 Ein toller Sommer - Liebe in Blechdosen Ulf Malmros, Schweden 2000 91 Min., f., Spielfilm, FSK: 6 1958, irgendwo in Süd-Schweden. Annika aus Uppsala und Morten aus Stockholm sind beide elf Jahre alt - und sie sind Waisenkinder. Den Sommer über sollen sie bei Herrn Johansson verbringen, dem Bestattungsunternehmer des Dorfes. Er ist ein etwas verschrobener, aber gutmütiger Mann, der ganz in seinem Beruf aufgeht. Jeden Sommer nimmt er Ferienkinder aus der Großstadt auf, damit diese etwas Abwechslung haben und er nicht alleine ist. Der Aufenthalt lässt sich für die beiden Kinder zunächst etwas befremdlich an. Nachdem ihnen Herr Johansson aber mehrmals aus der Patsche geholfen hat, beschließen sie auch ihm zu helfen und ihm eine Frau zu suchen, damit er nicht mehr allein sein muss. Mit Hilfe ihrer "Zauberdosen" gelingt es Annika, nicht nur Herrn Johanssons Erzfeind eine Krankheit "anzuhexen", sondern auch die Aufmerksamkeit der alleinstehenden Dorflehrerin für ihn zu wecken. Am Ende der Ferien sind Morten und Annika dicke Freunde. Sie wollen nicht mehr zu ihren Pflegeeltern zurück und zusammenbleiben. Allerdings gibt es da noch die Behörden, für die das alles nicht so einfach ist. Schließlich springt Herr Johansson über seinen eigenen Schatten und nimmt die Kinder einfach zu sich. Freundschaft, Familie, Kinder, Tod ab 8 DVS 027 66 Tom Sawyer Hermine Huntgeburth, Deutschland 2011 109 Min., f., Spielfilm, FSK: 6 Neuverfilmung des bekannten Jugendbuchs von Mark Twain. - Der Waisenjunge Tom und sein bester Freund Huck leben in St. Petersburg am Mississippi. Tom wohnt mit seinem Halbbruder Sid bei Tante Polly und Huck lebt alleine am Fluss. Als die abenteuerlustigen Jungs nachts auf den Friedhof gehen, beobachten sie den Mord an dem Dorfarzt Robinson. Der Landstreicher Muff Potter wird daraufhin verdächtigt und eingesperrt. Tom klärt das Gericht über den wahren Mörder, Indianer Joe, auf. Aus Angst vor Joe’s Rache flüchten die Freunde mit einem Floss auf eine Insel, wo sie erneut auf das Halbblut treffen. Im letzten Moment können sie fliehen. Wieder zurück, verirrt sich Tom mit seiner Schulfreundin Becky in einer Höhle und begegnet dabei Joe, der dort seinen Schatz versteckt. Außenseiter, Freiheit/Abhängigkeit, Freundschaft, Kindermedien, Literaturverfilmung, Spielfilme, Unterhaltung, Zivilcourage/Mut ab 10 DVS 115 Tom und Hacke Norbert Lechner, Deutschland 2012 90 Min., f., Spielfilm, FSK: 6 Nach Motiven von Mark Twain ist "Tom und Hacke" eine Adaption der Geschichten um Tom Sawyer, verlegt nach Bayern im Mai 1948: Das Leben der Nachkriegszeit ist geprägt durch Armut, Not, Schwarzmarkt und Schieberei. Nach dem Tod seiner Eltern lebt Tom Sojer bei seiner Tante Polli. Doch anstatt ihr zur Hand zu gehen, hat Tom nur Streiche im Kopf, die er zusammen mit seinem besten Freund Hacke ausheckt. Leider beschädigt Tom bei einem dieser Streiche Tante Pollis Nähmaschine. Was tun? Von der Nähmaschine hängt nämlich der Lebensunterhalt der ganzen Familie ab. Zu allem Unglück werden Tom und sein Freund Hacke in dieser Nacht auch noch Zeugen eines Mordes, für den schon bald darauf ein Unschuldiger bestraft werden soll. Doch die beiden haben gesehen, wer es wirklich war! Jetzt muss ein raffinierter Plan her, den Mörder zur Strecke zu bringen - und zugleich Tante Polli aus der Patsche zu helfen. --- Mit umfangreichem Begleitmaterial: Bonusfilme, Hintergrundinformationen, Arbeitsblätter, Unterrichtsvorschläge. Deutschland, Erziehung, Gesellschaft/Staat, Literaturverfilmung, Normen, Unterhaltung ab 10 DVS 342 Tore tanzt Katrin Gebbe, Deutschland 2013 110 Min., f., Spielfilm, FSK: 16 Tore ist ein "Jesus Freak". Als Mitglied der evangelikalen Gemeinschaft hat er den festen Glauben an Christus und das Gute im Menschen tief verinnerlicht. Eines Tages trifft er auf den Familienvater Benno, der mit seiner Frau und deren Kindern Dennis und Sanny in einer Gartenlaube am Stadtrand lebt. Benno findet Tore und seine Haltung gegenüber der Welt faszinierend und lädt ihn ein, gemeinsam mit der Familie zu leben. Tore ist einverstanden und glaubt, eine neue Familie gefunden zu haben. Doch die Dinge sind nicht immer, wie sie scheinen. Ebenso wie Menschen. Gut und Böse, Täter und Opfer, Glaube und Verrat - es sind existenzielle Gegensätze, die der Debütfilm von Katrin Gebbe hier auf fast schon radikale Weise verhandelt, ohne zu pauschalisieren. Er zeichnet den Charakter Tore als moderne Jesusfigur, die sich geschworen hat, das Leid Spielfilme anderer auf sich zu nehmen. Bis zum Äußersten geht der Film, um zu zeigen, wie unnachgiebig, unmittelbar und unkontrollierbar das Böse im Menschen zuschlagen kann. Dabei verzichtet Gebbe auf explizites Zeigen der Gewalt. Die grausamen Taten Bennos finden weniger im Bild als im Kopf des Betrachters statt. Das Böse, Familie, Gewalt, Glaube, Hoffnung, Liebe, Märtyrer, Sadismus ab 16 DVS 371 Touki Bouki - Die Reise der Hyäne Djibril Diop Mambéty, Senegal 1973 95 Min., f., Spielfilm Ein Hirtenjunge treibt eine Herde Zeburinder durch die Savanne. In einem Schlachthof werden die Tiere gemäß islamischer Kultvorschrift geschlachtet, also geschächtet. Auf seinem Motorrad mit Büffelhörnern am Lenker fährt Mory in die Stadt. In einer Vorstadtsiedlung unterhalten sich eine Gemüseverkäuferin (Antas Mutter) und ihre Kundin über Frankreichs Einflüsse auf das Leben, während die Studentin Anta einen Text schreibt. Als die Kundin wie üblich anschreiben lassen möchte und sich auf die Tradition beruft, geht Anta vehement dazwischen. Ihre Mutter wirft ihr Respektlosigkeit vor. Anta möchte ihren Freund Mory an der Universität treffen. Während Mory mit einem Motorrad durch die Gegend fährt, hält ihn eine Gruppe junger Männer in einem roten Auto an. Sie kennen ihn offensichtlich und werfen ihm vor, er halte Anta davon ab, zur Versammlung zu kommen. Dann ziehen sie ihn an einem Seil von seinem Motorrad, von dem sie das Rindergehörn abgenommen haben und fahren ihn gefesselt durch die Straßen. Später treffen sich Mory und Anta an der Küste und schlafen miteinander. Die jungen Leute träumen davon, ihr Land zu verlassen und nach Paris zu fahren. Um ihren Traum verwirklichen zu können, müssen sie an Geld kommen. Mory betrügt beim Glücksspiel, dann versuchen sie die Einnahmen aus öffentlichen Ringkämpfen zu stehlen. Doch die Kiste, die sie entwenden, enthält nur einen Totenschädel. Schließlich besuchen sie einen reichen Homosexuellen, der Mory begehrt. Während Anta einem weiteren Gast Geld entwendet, stiehlt Mory Kleidungsstücke des Gastgebers. In einem Tagtraum Morys nehmen er und Anta, in westlicher Kleidung fein gemacht, gemeinsam an einer Parade teil. Ebenfalls im Tagtraum feiern Freunde und Verwandte die Rückkehr des verlorenen Sohnes Mory mit Tänzen. Dieser überreicht gönnerhaft einen Geldschein. Inzwischen informiert der homosexuelle Playboy die Polizei darüber, dass das Paar außer Landes will. In einem Reisebüro buchen sie eine Schiffspassage, doch als sie zum Dampfer kommen, geht Anta alleine aufs Schiff, das kurz darauf ablegt. Die Herde von Zeburindern durchquert die Savanne. Kolonialismus, Lebensstil/Lebensqualität, Dritte Welt: Afrika/kulturelle Identität Bemerkung: Originalfassung mit deutschen, englischen, französischen oder italienischen Untertiteln. ab 14 DVS 122 Der Traum Niels Arden Oplev, Dänemark / Großbritannien 2005 105 Min., f., Spielfilm, FSK: 6 Die Sommerferien 1969 hat der 13-jährige Frits vor dem Fernseher verbracht - gebannt und fasziniert von den Ideen Martin Luther Kings. Im neuen Schuljahr besucht er nun eine neue Lehranstalt. Dort schaltet und waltet der autoritäre Direktor Svendsen, der sich nicht um das Verbot körperlicher Bestrafung schert. Motiviert von Spielfilme Martin Luther Kings Traum von einem besseren Leben und Gerechtigkeit lehnt sich Frits gegen den Schulleiter auf, denn Frits' geliebter Vater muss wegen einer recht unheimlichen Krankheit von zu Hause weg und kann ihm nicht helfen. Zunächst scheint es so, dass der allmächtige und tyrannische Direktor das Heft voll in der Hand hat. Doch irgendwie sind die Zeiten wohl vorbei, in denen Kinder geschlagen werden, weil sie die Wahrheit sagen oder die Haare ein bisschen länger tragen. Als Freddie Svale vor die Klasse tritt, das Hemd für einen Lehrer ziemlich lässig über der Hose und mit einem wahren musikalischen Orkan im Gepäck, kommt Bewegung in die hässlichen und gewalttätigen Strukturen von früher. Dieser junge, langhaarige Lehrer passt augenscheinlich nicht zum Rest des Kollegiums. Doch die Schüler lieben ihn. Eines Tages wird Frits wegen einer Dummheit so schwer vom Schulleiter bestraft, dass er sich verängstigt und mit stark blutendem Ohr in der Toilette versteckt. Dort findet ihn Freddie, der ihn schockiert nach Hause bringt. Er überzeugt Frits Eltern davon, gegen den Schulleiter vorzugehen und eine juristische Untersuchung zu fordern. Doch im Schulrat der kleinen Gemeinde besitzt der Schulleiter großen Einfluss. Frits' Mutter verliert unter einem Vorwand ihre Anstellung als Schulkrankenschwester und Frits wird mit Zustimmung des Kollegiums in die Klasse besonders leistungsschwacher Jugendlicher gesteckt. Aber Frits, der nach seinem Vorbild Luther King mittlerweile seinen Namen zu Martin geändert hat, hört nicht auf, sich für sein Recht einzusetzen - unterstützt von seinen Eltern und Großeltern. Sie verlieren bis zum Schluss nicht die Hoffnung, dass sich die Gerechtigkeit durchsetzen wird. Erziehung, Familie, Gerechtigkeit/Ungerechtigkeit, Gewalt/Gewaltlosigkeit, Schule, Spielfilme, Widerstand, Zivilcourage/Mut Bemerkung: Gläserner Bär des Berliner Kinderfilmfests 2006. ab 10 DVS 187 67 grell erleuchtet und sie fällt in Ohnmacht. Beim Aufwachen steht ein großer weißer Mann mit haarigen Beinen vor ihr, der behauptet, von einer Schlange gebissen worden zu sein. Der Fremde aus dem All wird zu einer Touristenattraktion, die bald das Gesetz aus Beijing anlockt. Dritte Welt 02: Asien, Dritte Welt 08: Pol. Verhältnisse / Unterdrückung / Befreiuung, Sesellschaft / Staat, Spielfilme ab 14 DVS 135 Ummah - Unter Freunden Cüneyt Kaya, Deutschland 2013 108 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 Mit einem Bauchschuss überlebt V-Mann Daniel seinen Undercover-Einsatz im Neonazi-Milieu denkbar knapp. Frustriert will er den Dienst quittieren, seine skrupellosen Vorgesetzten schicken ihn aber nach Berlin-Neukölln, wo er in einer Bruchbude monatelang untertauchen und dabei Verletzung sowie Zweifel kurieren soll. Der deprimierte Drogenabhängige lernt Elektrohändler Abbas und seinen Kumpel Jamal kennen, die ihn gastfreundschaftlich in ihr familiäres Netz aufnehmen. Als Daniel ganz aussteigen will, schlägt der Verfassungsschutz zurück Ausländer-/innen, Islam, Rechtsradikalismus, Vertrauen/misstrauen, Vorurteil ab 14 DVS 365 Und dann der Regen - También la Lluvia Erik Poppe, Norwegen 2008 121 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 Vor acht Jahren soll Jan als Halbwüchsiger den Tod eines Kindes verschuldet haben. Frühzeitig aus dem Gefängnis entlassen, spielt er jetzt unter dem Namen Thomas aufwühlend Orgel in einer Kirche und verliebt sich in die Pastorin Anna. Ein Leben nach dem Gefängnis bahnt sich an. Doch da entdeckt ihn durch Zufall Agnes, die Mutter des getöteten Kindes. Sie erträgt es nicht, dass der "Mörder" ihres Sohnes anscheinend ein normales Leben führt. Sie will ihn um jeden Preis mit seiner Tat konfrontieren und greift mit Gewalt in sein Leben und in das der Pastorin und ihres kleinen Sohnes ein. Thematisiert werden im Film existentielle Fragen: Was ist Schuld? Hat jeder eine zweite Chance verdient? Wann findet Vergebung statt? Kann Gutes aus Bösem entstehen? Schuld, Vergebung/Versöhnung ab 14 , Lizenz bis 7.10.2015 DVS 264 Icíar Bollaín, Mexiko/Spanien/Frankreich 2010 104 Min., f. Spielfilm, FSK: 12 Sebastián ist ein junger idealistischer Filmregisseur. Er hat sich vorgenom-men, einen aufrichtigen Film über eine der bedeutendsten Gestalten derWeltgeschichte zu drehen Christoph Kolumbus. Sebastián ist entschlos-sen, den Mythos, der die Ankunft der Zivilisation in der westlichen Hemi -sphäre verklärt, zu entlarven. Stattdessen will er zeigen, was Kolumbus inGang gesetzt hat: Gier nach Gold, Sklavenhandel, entsetzliche Gewalt gegenjene Ureinwohner, die sich den Neuankömmlingen entgegenstellten.Costa ist Sebastiáns Freund und Produzent. Er ist vor allem daran interes-siert, dass der Film pünktlich und innerhalb des Budgets abgedreht wird.Costa wählt als Drehort Bolivien - das preiswerteste und 'indianischste'Land Lateinamerikas. Doch während der Dreharbeiten in Cochabamba drohen soziale Unruhen. Die Wasserversorgung der Stadt ist privatisiert und an einen britisch-amerikanischen Konzern verkauft worden. Täglich kommt es zu militanten Aktionen, die schließlich im April 2000 im noch heute berühmten „Was ser - krieg von Cochabamba“ münden. 500 Jahre nach Kolumbus kommt es er -neut zu gewalttätigen Konfrontationen zwischen der indianischen Bevölkerung und einer hochgerüsteten modernen Armee. Aber diesmal geht es nicht ums Gold. Diesmal geht es um ein flüssiges Menschenrecht: Wasser. Dritte Welt 03: Lateinamerika, Menschrenrechte, Spielfilme ab 14 DVS 327 UFO in her eyes Und morgen Mittag bin ich tot Troubled Water Xiaolu Guo, Deutschland 2011 110 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 Ein abgelegenes Dörfchen im Süden Chinas. Kwok Yun verkehrt mit ihrem heimlichen und darüber hinaus verheirateten Liebhaber, dem örtlichen Schulleiter, unter einem Jahrzehnte alten Kampferbaum. Auf ihrem Heimweg entdeckt sie einen merkwürdigen Stein auf dem Boden. Als sie ihn aufhebt, wird ihre Umgebung plötzlich Frederik Steiner, Deutschland 2013 98 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 Die 20-jährige Lea hat sich auf den Weg nach Zürich gemacht, um dort an ihrem Geburtstag zu sterben. Denn die unheilbare Mukoviszidose, unter der sie leidet, ist so weit fortgeschritten, dass ihr kein Arzt mehr helfen kann. Ihre Mutter, die bereits ihren Sohn an die Stoffwechselkrankheit verloren hat, wird von Leas 68 Entschluss ebenso überrascht wie Leas Schwester Rita. Diese setzt alles daran, Lea umzustimmen, doch sie hat sich ihren Schritt sorgfältig überlegt. Auch die neue Bekanntschaft mit dem psychisch labilen Moritz, der ebenfalls gern sterben würde, oder der Besuch von Heiner, ihrer ersten Liebe, können Lea nicht von ihrem Plan abbringen. Ein letztes Mal möchte sie im Kreis ihrer Lieben schön essen, von denen sie sich Verständnis und Begleitung wünscht. Am nächsten Tag trinkt sie schließlich das Glas mit dem Medikament und schläft in den Armen ihrer Mutter ein. Familie, Gesundheit/Krankheit, Sterbebegleitung/Sterbehilfe ab 16 DVS 239 Und wenn wir alle zusammenziehen? Stéphane Robelin, Frankreich/Deutschland 2011 100 Min., f., Spielfilm, FSK: 6 Fünf enge Freunde im Rentneralter: Claude ist und bleibt der ewige Liebhaber, ein Frauenversteher ohne Bindungsambition. Jean, der politische Aktivist, teilt sein Leben mit der bürgerlich angepassten Annie. Und dann sind da noch Jeanne und Albert, die Feministin und der Bonvivant. Sie alle kennen sich seit Ewigkeiten und haben Probleme mit dem Älterwerden. Erste Krankheiten, Probleme mit Enkelkindern und Versicherungen, nachlassende Libido und Vergesslichkeit müssen in den Griff bekommen werden. Da liegt die Lösung auf der Hand: In Annies und Jeans Haus ist Platz für alle weshalb also nicht zusammenziehen? Schon allein um den Kindern zu beweisen, dass man noch lange nicht bereit ist, die Selbständigkeit aufzugeben. Um das Leben in der Wohngemeinschaft leichter zu gestalten, heuert Jeanne den jungen Studenten Dirk an, der zu ihnen ins Haus einzieht. Ganz so problemlos funktioniert das Zusammenleben aber doch nicht. Albert leidet zunehmend an Demenz, Annie verheimlicht ihre tödliche Krankheit. Außerdem haben die beiden Frauen und einer der drei Männer ein brisantes Geheimnis. Alte Menschen, Freundschaft, Gemeinschaft ab 14 DVS 382 Unkenrufe Robert Glinski, Polen/Deutschland 2005 94 Min., f., Spielfilm, FSK: 6 Der deutsche Kunsthistoriker Alexander Reschke (Matthias Habich) lernt 1989 bei einem Aufenthalt in Danzig, heute Gdansk, der Stadt seiner Kindheit, die polnische Restauratorin Aleksandra Piatkowska (Krystyna Janda) kennen. Aleksandra ist wie Alexander verwitwet. Und auch sie musste früh ihre eigentliche Heimat, das litauische Wilna, heute Vilnius, verlassen. Bei einem gemeinsamen Abendessen haben die beiden einen Geistesblitz: Sie wollen eine Art Versöhnungsfriedhof für Polen und Deutsche gründen. Schnell finden sich dafür deutsche und polnische Gesellschafter, und das Projekt wird ein voller Erfolg. Doch leider gerät dadurch der Aspekt der Völkerverständigung mehr und mehr ins Abseits. Und es sieht so aus, als ob einmal mehr der schnöde Kapitalismus über rein ideelle Absichten und humanistische Werte triumphiert. Der Film basiert auf der Erzählung "Unkenrufe" des Literatur-Nobelpreisträgers Günter Grass. Flüchtlinge, Heimat, Literaturverfilmung, ab 14 DVS 131 Unsere Fremde (Notre Étrangère) Sarah Bouyain, Burkina Faso/Frankreich 2010 82 Min., f., Spielfilm, FSK: LEHR Spielfilme Einige Zeit nach dem Tod ihres Vaters bricht Amy zu einer Reise auf. Sie verlässt Frankreich und reist nach Burkina Faso, in ihre Geburtsstadt Bobo Dioulasso. Hier sucht sie nach ihrer Mutter, von der sie im Alter von acht Jahren getrennt wurde und über die sie so gut wie nichts weiß. Es ist eine Reise zurück an den Ort ihrer Kindheit, aber jetzt ist es auch eine Reise in eine ihr fremd erscheinende Welt. Hier in Bobo Dioulasso findet Amy nur ihre alte Tante Acita, eine vereinsamte Frau, die trinkt. Die Stadt, vor allem aber das Haus ihrer Kindheit, wecken widersprüchliche Erinnerungen in ihr. Die Suche nach ihrer Mutter bleibt zunächst vergeblich. Acitas erste Auskunft ist nur die, dass sie nicht wisse wo ihre Mutter abgeblieben sei, nachdem sie das Land verlassen habe; – vielleicht sei sie in Europa, vielleicht auch in Amerika. Aber Amy erfährt dann doch noch mehr darüber, warum sie als Kind von ihrer Mutter getrennt worden ist und mehr bei ihrer Tante als bei ihrer Mutter aufgewachsen ist. Und sie erfährt von der nur widerstrebend berichtenden Tante, wie sehr sie von ihrer Mutter Mariam geliebt wurde. Parallel zu dieser Suche erzählt der Film die Geschichte Mariams. Sie ist Mitte 40, stammt aus Burkina Faso und lebt seit Jahren in Paris. Sie arbeitet als Putzfrau, hat nur wenige Kontakte zu anderen Menschen und lebt so wie ein heimlicher Schatten am Rande der Gesellschaft. Dass ihre Sprachschülerin Esther, die sie als Nebenjob in ihrer Muttersprache Dioula unterrichtet, sie als Gleichwertige behandelt, kann sie kaum annehmen. Als Esther von ihren Plänen erzählt, ein afrikanisches Kind zu adoptieren, reagiert sie geradezu schockiert. Ausländer/innen, Frauen, Identität/Entfremdung ab 16 DVS 221 Vaya Con Dios Zoltan Spirandelli, Deutschland 2001 103 Min., f., Spielfilm, FSK: 6 In einem abgelegenen brandenburgischen Kloster leben die drei Cantorianer-Mönche Benno, Tassilo und Arbo ganz für ihren Glauben und die Musik. Die Ordensregel besagt nämlich, dass der Heilige Geist Klang ist und die Mönche im Gesang bei Gott sind. Aus Geldmangel hat Abt Stephan jedoch das Kloster und die Musikbibliothek verpfändet. Als die Gläubiger endlich Geld sehen wollen, erleidet Stephan einen Herzinfarkt. Auf dem Sterbelager trägt er dem Trio auf, das kostbare Buch mit der Ordensregel nach Italien zum letzten verbliebenen Cantorianer-Kloster zu bringen. Die drei Mönche brechen, mit einer Karte aus dem letzten Jahrhundert ausgestattet, auf nach Montecerboli. Wenig später wird Arbo, der jüngste der Drei, beinahe vom Cabrio der attraktiven Fotografin Chiara überfahren. Im letzten Moment kann sie ausweichen. Chiara nimmt das seltsame Trio mit. Als das Auto unterwegs liegen bleibt, müssen alle im Wald übernachten. Zum Abendgebet singen die Mönche so schön, dass die lebenslustige Chiara fasziniert zuhört. Am nächsten Morgen, als sie den jungen Arbo fotografiert, springt der Funke über. Während Arbo der Versuchung der Fleischeslust ausgesetzt ist, bleibt Bruder Tassilo bei seiner Mutter hängen, der das Quartett auf dem Weg nach Stuttgart einen Kurzbesuch abstattet. Chiara kehrt in ihre Redaktion zurück, kann Arbo aber nicht vergessen. Auf einer Zwischenstation in Karlsruhe lässt sich der intellektuelle Benno von seinem einstigen Rivalen, dem Jesuiten Claudius, überreden, in seinem reichen Karlsruher Kloster wertvolle Handschriften zu editieren. Arbo, der von Bennos Verrat enttäuscht ist, entwendet das Ordensbuch, um es allein nach Italien zu bringen. Am Bahnhof lässt sich Arbo von einer Clique junger Leute jedoch zu einem wilden Disco-Besuch mit reichlich Spielfilme Alkohol verleiten. Nach einem Black Out kümmert sich die herbeigeeilte Chiara liebevoll um ihn und beschert ihm sein 'erstes Mal'. Mit ihrer Hilfe können Arbo und Tassilo, der sich auf seine Berufung besonnen hat, Benno während einer Messe durch ihren herrlichen gemeinsamen Gesang auf den rechten Weg zurückbringen. Chiara muss erkennen, dass Arbo allein Gott gehört, und flüchtet. Endlich wieder vereint fahren die drei Mönche in den Süden. Auf dem Montecerboli angekommen, spürt Arbo jedoch, dass er Chiara nicht vergessen kann. Er verlässt den Orden. Kommunitäten, Lebensqualität/Lebensstil, Musik, Unterhaltung ab 14 DVS 047 / VC 1638 Die Vermessung der Welt Detlev Buck, Deutschland 2012 118 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 Nach dem Roman von Daniel Kehlmann. Biografien zweier Pioniere der Forschung: Gauß und Humboldt. Anfang des 19. Jahrhunderts gehen zwei geniale deutsche Forscher auf unterschiedliche Weise daran, die Welt zu vermessen: Während Alexander von Humboldt in Südamerika die Natur erforscht, begründet Carl Friedrich Gauß im heimischen Braunschweig die moderne Mathematik. Geschichte, Lebensbilder, Literaturverfilmung, Naturwissenschaft, Spielfilme, Unterhaltung ab 14 DVS 326 Verrückt nach Paris Eike Besuden / Pago Balke, Deutschland 2001 105 Min., f., Spielfilm, FSK: o. A. Hilde, Karl und Philip haben ein Handicap. Sie leben in einem Heim für behinderte Erwachsene in Bremen. Philip und Karl arbeiten in einer Werkstatt und bauen Spielzeugenten, Hilde schält eimerweise Kartoffeln in der Heimküche. Gemeinsam sehnen sich die Drei nach einem Leben mit neuen Herausforderungen. Heimlich planen sie einen Ausflug und hauen ab. Auf ihrer Reise, die sie nach Köln und später nach Paris führt, entdecken sie für sich ungeahnte Möglichkeiten und erobern neue Freiheiten. Enno, ihr Betreuer, ausgebrannt von seiner Arbeit, macht sich widerwillig auf den Weg, das Trio zurückzuholen. Eine Verfolgungsjagd mit Hindernissen nimmt ihren Lauf. Am Ende ist nichts mehr wie es war. - Die drei Hauptdarsteller sind Mitglieder des Bremer Blaumeier-Ateliers, ein Projekt in dem sich seit 1992 behinderte Menschen und Künstler treffen um gemeinsam kreativ zu arbeiten. Behinderte Menschen, Reisen Bemerkung: Medienpreis der Lebenshilfe "Bobby 2004" ab 14 DVS 032 Villa Henriette Peter Payer, Österreich/Schweiz 2004 88 Min., f., Spielfilm, FSK: o. A. Nach dem Roman von Christine Nöstlinger. Die zwölfjährige Marie hat ein ganz besonderes Verhältnis zu dem Haus, in dem sie mit ihrer Großfamilie lebt. Es spricht mit ihr und zeigt menschliche Reaktionen. Als Maries Großmutter, eine passionierte Erfinderin, einem windigen Gauner auf den Leim geht und dadurch das Haus zu verlieren droht, setzt Marie gemeinsam mit ihren beiden Freunden Konrad und Stefan alle Hebel in Bewegung, um ihr Zuhause zu retten. Die schwierige Situation und die unterschiedlichen Bedürfnisse der schrulligen Familienangehörigen machen es Marie und ihren Freunden nicht leicht. Außerdem soll sie sich 69 plötzlich noch zwischen den Jungs entscheiden, weil beide `mit ihr gehen wollen`. Familie, Freundschaft, Unterhaltung ab 8 DVS 098 Vincent will meer Ralf Huettner, Deutschland 2010 95 Min., f., Spielfilm, FSK 6 Der am Tourette-Syndrom erkrankte Vincent wird nach dem Tod seiner Mutter von seinem Vater, einem Lokalpolitiker, in eine Fachklinik eingeliefert. Dort trifft er auf die magersüchtige Marie und seinen zwangsneurotischen Zimmergenossen Alexander. Da Vincent den letzten Wunsch seiner Mutter erfüllen möchte, noch einmal das Meer zu sehen, fliehen die drei aus der Klinik. Sie stehlen das Auto von Frau Dr. Rose und fahren in Richtung Italien. Die Asche seiner Mutter hat Vincent in einer Bonbondose dabei. Vincents Vater macht sich zusammen mit Dr. Rose auf die Suche nach den Flüchtigen. Zuerst ist er nur darauf aus, seinen Sohn wieder zurück in die Klinik zu bringen, doch während der Zeit, die er mit der Ärztin verbringt, entwickelt er neue Gefühle für ihn. Vincent, Marie und Alex gelangen über Umwege ans Meer. Dort bricht Marie wegen ihrer durch die Magersucht bedingten Herzschwäche zusammen und kommt ins Krankenhaus. Nachdem Vincent sich von der suizidgefährdeten Marie gelöst hat, fahren er und Alex zusammen mit Dr. Rose und Vincents Vater wieder Richtung Deutschland. Unterwegs bittet Vincent seinen Vater, ihn aussteigen zu lassen. Er geht allein zurück nach Triest, wo Marie nach ihrem Herzanfall noch immer im Krankenhaus liegt. Alex folgt ihm. Außenseiter, Behinderte Menschen, Vorurteile ab 14 DVS 271 Vision - Aus dem Leben der Hildegard von Bingen Margarethe von Trotta, Deutschland 2009 106 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 Als Achtjährige kommt die aus einer adeligen Familie stammende Hildegard ins Benediktinerkloster Disibodenberg. Dort wächst sie unter der Obhut Jutta von Sponheims auf, die sie unter anderem die Heilkunde lehrt und auch ihre musikalische Begabung fördert. Als Hildegard als Erwachsene gesteht, Visionen von Gott zu haben, sind die Kirchenoberen entsetzt, ja betrachten sie als Ketzerin. Doch Hildegard lässt sich nicht beirren. Sie setzt unter anderem den Bau des Frauenklosters Rupertsberg durch. Sie wirkt als Äbtissin und Heilkundige, sie komponiert und schreibt ihre bis heute berühmten Bücher nieder. Mit ihrem Erfolg und ihrer Strahlkraft löst Hildegard heftigen Widerstand in der Kirche aus und gerät selbst in eine tiefe, beinahe tödliche Krise, als ihre geliebte Schülerin Richardis von Stade in ein weit entferntes Kloster berufen wird und sie verlässt. Aber Hildegard ist eine Kämpferin, die weiß, dass ihr Werk noch nicht vollendet ist - und längst reicht ihr Ruf weit über die Klostermauern hinaus. Frauen, Kirchengeschichte 1: Altertum/Mittelalter, Kommunitäten, Lebensbilder ab 14 DVS 252 Von Menschen und Göttern Xavier Beauvois, Frankreichh 2010 122 Min., f., Spielfilm, FSK 12 In einem Kloster in den Bergen Algeriens leben neun französische Mönche ein friedliches, asketisches Leben, ihrem Glauben und der Unterstützung Anderer verpflichtet. Aus den unwegsamen Berghängen vor den 70 Klostermauern haben sie blühende Gärten geschaffen, die Menschen aus den umliegenden Dörfern finden bei ihnen immer Unterstützung, ob bei medizinischen Fragen oder anderen Nöten. Als in der Nähe des Klosters eine Gruppe von Gastarbeitern von islamistischen Rebellen getötet wird, wird den Mönchen klar, dass der schon lange schwelende Konflikt auch vor den Toren ihres Klosters nicht halt machen wird und ihr christlicher Glaube sie in große Gefahr bringen kann. Dennoch zögern sie, das Kloster zu verlassen. Nach längeren Diskussionen entscheiden die Mönche, dass sie gerade in dieser Situation bleiben müssen und wollen. Jetzt und hier, an diesem Ort werden sie am meisten gebraucht ungeachtet der Gefahr, der sie sich persönlich aussetzen. - Der Film beruht auf einer wahren Begebenheit. Gebet, Kommunitäten, Konflikte, Religionen, Zeitgeschichte, Zivilcourage Bemerkung: FBW-Prädikat: "besonders wertvoll", Film des Monats Dezember 2010: Jury der Ev. Filmarbeit, Kinotipp der Katholischen Filmkritik, Filmtipp Vision Kino, Signis-Preis für den besten europäischen Film 2010, Cannes 2010: Großer Preis der Jury, Preis der Ökumenischen Jury ab 14 DVS 286 Der Vorleser Stephan Daldry, USA / Deutschland 2008 119 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 Nach dem Bestseller von Bernhard Schlink (1955). - Die Bundesrepublik in den 50er Jahren. Der Schatten des Weltkriegs und der deutschen Greueltaten liegt über dem Land, doch kaum einer spricht darüber. Der 15-jährige Michael wächst in der Provinz auf. Eines Tages, als er von der Schule nach Hause fährt, wird ihm plötzlich übel. Eine Frau kümmert sich um ihn. Michael hat Scharlach. Erst nach Monaten kann er sich mit einem Blumenstrauß bei seiner Helferin bedanken. Beim zweiten Zusammentreffen knistert es zwischen Michael und der deutlich älteren Frau; bald verbindet beide eine leidenschaftliche Affäre. Hanna überrascht Michael mit einer großen Begeisterung für Bücher. Stundenlang lässt sie sich von ihm vorlesen. Michael merkt anfangs nicht, dass Hanna Analphabetin ist. Eines Tages jedoch ist sie spurlos verschwunden. Einige Jahre später studiert Michael in Berlin Jura. Als Beobachter eines Prozesses, in dem sich fünf ehemalige Wärterinnen des Konzentrationslagers Auschwitz verantworten müssen, entdeckt er unter den Angeklagten Hanna. Ihnen wird 300-facher Mord vorgeworfen. Für die Menschen im Gerichtssaal ist Hanna Schmitz ein Monster. Doch Michael ist hin- und hergerissen zwischen seinem Entsetzen über Hannas Taten und der großen Liebe, die er einst für diese Frau empfunden hat und anscheinend immer noch fühlt. Dann nimmt der Prozess eine Wendung, die Michael endgültig aus der Bahn wirft: Während alle anderen Angeklagten die Taten leugnen, gibt Hanna ehrlich Auskunft über die furchtbaren Ereignisse. Sie wird zu einer lebenslangen Gefängnisstrafe verurteilt, indem sie bekennt, ein belastendes Schreiben verfasst zu haben. Niemand weiß, dass sie Analphabetin ist. Jahrzehnte später schickt Michael Hanna einen Kassettenrekorder ins Gefängnis und regelmäßig Kassetten, auf denen er ihr ganze Bücher vorliest. Hanna findet darin Halt. Allmählich beginnt die gealterte Frau, sich anhand der Kassetten Lesen und Schreiben beizubringen. Nach Jahren schreibt sie Michael einen ersten kurzen Brief. Er antwortet ihr nicht. Eines Tages bekommt er einen Anruf aus dem Gefängnis. Eine Sozialarbeiterin teilt ihm mit, dass Hanna nach über 20 Jahren entlassen wird. Er sei ihr einziger Kontakt zur Spielfilme Außenwelt. Wenn er ihr nicht hilft, eine Wohnung und eine Arbeit zu finden und in der ihr fremden Welt zurecht zu kommen, hat sie keine reelle Chance auf einen Neubeginn in Freiheit. Michael fühlt den alten Konflikt in sich. Dennoch besucht er Hanna im Gefängnis. Es ist ein Zusammentreffen nach über 30 Jahren, vor dem beide sich fürchten. Die Begegnung verläuft kurz, distanziert und für beide Seiten enttäuschend. Am nächsten Morgen hat sich Hanna in ihrer Gefängniszelle erhängt. Gerechtigkeit/Ungerechtigkeit, Liebe, Literaturverfilmung, Nationmalsozialismus, Schuld, Spielfilme, Verantwortung ab 16 DVS 272 Vorstadtkrokodile 2 - Die coolste Bande ist zurück! Christian Ditter, Deutschland 2010 90 Min., f., Spielfilm, FSK. 6 Fortsetzung der Neuverfilmung des Kinderbuchklassikers von Max von der Grün. - Es ist Sommer, die Ferien sind angebrochen und die Suche nach einem neuen Banden-Hauptquartier war auch erfolgreich. Ab sofort treffen sich die Vorstadtkrokodile in einem alten Bergwerksstollen. Der ist nämlich brand- und einsturzsicher. Das glauben zumindest die Krokos. Doch mit der Ruhe ist es schon bald vorbei. Ollis und Marias Eltern sind verzweifelt. Die Maschinen in ihrer Firma sind kaputt und es fehlt das Geld für Reparaturen, also wurde das Unternehmen dicht gemacht und die Angestellten entlassen. Für Olli und Maria bedeutet dies das Aus in ihrer alten Wohnung. Sie müssen wegziehen. Für die restlichen Bandenmitglieder Hannes, Kai, Jorgo, Frank und Peter bricht eine Welt zusammen. Es muss doch etwas geben, was die Schließung der Firma verhindert. Und tatsächlich sind die Krokos bald einer heißen Spur auf den Fersen. Unterstützung erhalten sie von Kais Cousine Jenny. Freundschaft, Kindermedien, Liebe, Literaturverfilmung, Solidarität, Spielfilme, Toleranz, Unterhaltung ab 8 DVS 268 Vorstadtkrokodile 3 - Freunde für immer Wolfgang Groos, Deutschland 2010 83 Min., f., Spielfilm, FSK: 0 Als Hannes von den Krokodilen zum Geburtstag einen Gutschein für eine Go-Kart-Fahrt erhält, löst er diesen natürlich sofort mit seinen Kumpels ein. Da kommt es auf der Bahn zu einem tragischen Unfall, bei dem sich Frank lebensgefährlich verletzt. Die erschütternde Diagnose: Frank braucht dringend eine Organspende - und der Einzige, der dafür infrage kommt, ist ausgerechnet dessen krimineller Bruder Dennis, den die detektivisch veranlagten Krokodile einst höchstpersönlich hinter Gitter gebracht hatten. -- Auch wenn es im letzten Teil der Vorstadtkrokodile-Trilogie keinen echten Fall zu lösen gilt, ist auch hier wieder der Zusammenhalt der Bandenmitglieder gefragt, um ihren Freund Frank zu retten. Hannes und die anderen beweisen wieder wie wichtig Vertrauen zueinander, Freundschaft, Mut und Zusammenhalt sind. Freundschaft, Gesundheit/Krankheit, Liebe, Verantwortung ab 10 DVS 323 Wahrheit oder Pflicht Jan Martin Scharf/Arne Nolting, Deutschland 2007 87 Min., f., Spielfilm, FSK: ab 12 Die 18-jährige Annika ist verzweifelt. Sie hat die 11.Klasse nicht geschafft, das von den Eltern so lang ersehnte Abitur ist damit in weite Ferne gerückt. Ihre zaghaften Versuche, den Eltern die Wahrheit zu sagen, schlagen Spielfilme fehl. Sie geht jeden Morgen aus dem Haus - zur Schule, glauben die Eltern. In Wirklichkeit verschanzt sie sich Tag für Tag in einem abgewrackten Reisebus. Dort lernt sie Kai kennen, der in der nahe gelegenen Plattenbausiedlung wohnt. Die Beziehung zwischen den beiden scheint bald das einzig Wahre in Annikas Leben zu sein. Es kostet sie viel Kraft, die Lüge zu leben. Mit jedem Tag, der ins Land zieht, scheint ihre Situation auswegloser. Familie, Freundschaft, Jugend, Leistung/Leistungsdruck, Liebe, Schuld ab 14 DVS 169 Die Wand Julia Roman Pölsler 108 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 Eine Frau schreibt in einer einsamen Jagdhütte ihre Geschichte auf. Als beim Wochenendausflug das befreundete Ehepaar von einem Dorfbesuch nicht zurückkommt, macht sie sich auf den Weg ins Tal und stößt an eine unsichtbare Wand. Sie ist vom Rest der Welt getrennt und in einer feindlichen Natur auf sich gestellt. Nur einige Tiere leisten ihr Gesellschaft. Zwischen Einsamkeit, Angst und Resignation versucht sie, zu überleben und stellt sich den Grundfragen menschlicher Existenz. Frauen, Identität/Entfremdung, Lebensqualität/Lebensstil, Literaturverfilmung ab 15 DVS 328 Wasser für die Elefanten Francis Lawrende, USA 2011 116 Min., f, Spielfilm, FSK: 12 Während der Weltwirtschaftskrise 1931 schließt sich der verarmte Student Jacob (Robert Pattinson) einem Zirkus an. Hier verliebt er sich auf den ersten Blick in die schöne Kunstreiterin Marlena (Reese Witherspoon). Doch ihre Romanze wird zum riskanten Drahtseilakt, denn Marlena ist mit dem tyrannischen Zirkusdirektor August Rosenbluth (Christoph Waltz) verheiratet und glaubt nicht an eine gemeinsame Zukunft. Als Jacob jedoch hinter das Geheimnis der Elefantendame Rosie kommt, die als nicht dressierbar gilt, wendet sich das Blatt auf dramatische Weise... Liebe, Literaturverfilmung, Spielfilme ab 14 DVS 293 Weihnachtsmann Junior - Der Film Luc Vinciguerra, Frankreich/Australien/Irland 2010 77 Min., f., Trickfilm, FSK: 0 Generationenwechsel am Nordpol: Eigentlich möchte der Weihnachtsmann noch gar nicht aufhören, doch weil er schon sein Pensionsalter erreicht hat, muss ein Nachfolger gefunden werden. Der Gesuchte soll ein Waisenjunge mit einem reinen Herzen und dem Namen Nikolaus sein. Der einzige, der diese Kriterien erfüllt, ist ein achtjähriger Junge mitten in Australien. Doch leider hat er kaum Selbstvertrauen und große Höhenangst. Außerdem muss er noch einiges lernen, wie zum Beispiel Schlitten lenken, Schornstein rutschen, Wunschzettel lesen und Geschenke verteilen, bevor er in die Fußstapfen des Weihnachtsmanns treten kann. Nikolaus nimmt seine Aufgabe ernst, doch sie ist mit vielen Anstrengungen verbunden. Advent/Weihnachten ab 6 DVS 345 Weil ich gut bin! Miguel Alexandre, Deutschland 2001 71 89 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 Frankfurt, die Stadt, in der das große Geld gemacht wird. Doch die Wolkenkratzer der Banken gehören zu einer Welt, die für viele Bewohner der Stadt unerreichbar bleibt. Mücke ist so einer, der in einem Jugendheim leben muss, weil er früher Unmengen von Autos geknackt hat. In seinen Ausgehzeiten kümmert er sich um seine Freundin Sweta, die aus einer kaputten Familie kommt: Der Vater ist weg, die Mutter Alkoholikerin und die Schwester Julia geht für den Ganoven Panther auf den Babystrich. Hoffnung auf ein besseres Leben weckt das Angebot des Autohändlers Bethke, der kriminellen Jugendlichen mit Wohnungen und Ausbildungsplätzen weiterhilft und Mücke in sein Team aufnehmen möchte. Die Heimleitung ist zunächst sehr skeptisch, schließlich war Bethke früher selbst kriminell. In der Sozialarbeiterin Vera findet Mücke eine Fürsprecherin und er darf das Heim verlassen. Doch jetzt fangen die Probleme erst wirklich an: Berger, der gewissenlose Chef der Autoknackerbande, für die Mücke früher arbeitete, hat es auf Bethkes wertvolle Oldtimer abgesehen. Mücke soll ihm dabei behilflich sein. Als dieser sich weigert, macht sich Berger an die minderjährige Tochter Bethkes ran, um durch sie an die Autoschlüssel zu kommen. Und damit Mücke die Bande nicht verpfeifen kann, wird er durch einen Trick mit Sweta auf eine Urlaubsreise geschickt. Bergers Plan funktioniert, er gelangt in den Besitz der Autos. Als Mücke durchschaut, was gespielt wurde, macht er sich zusammen mit Sweta und mit einem gestohlenen Wagen auf den Weg, um die Bande zu stoppen - obwohl ihm dafür unweigerlich die nächste Jugendstrafe droht. Der Coup kann vereitelt werden, die Gauner werden verhaftet, aber auch Mücke. Erst durch Bethkes Einsatz wird die Anzeige gegen ihn zurückgezogen und Mücke und Sweta haben eine neue Chance für ihre Freundschaft und ihren künftigen Lebensweg. Jugend, Kriminalität, Verantwortung, Freundschaft, Alkoholismus, Gewalt, Liebe, Heimerziehung ab 14 DVS 028 Das weiße Band - eine deutsche Kindergeschichte Michael Haneke, Deutschland/Österreich/Frankreich/Italien 2009 138 Min., sw., Spielfilm, FSK: 12 Ein Dorf im Norden Deutschlands im Jahr 1913/14. An oberster Stelle der Dorfhierarchie stehen der adelige Gutsherr, der Arzt und der Pastor, welcher seine Kinder für das kleinste Vergehen zur Strafe ein weißes Band tragen lässt. Der Dorffrieden wird durch mysteriöse Ereignisse gestört: Zu Beginn erleidet der nach außen hin kinderliebe und freundliche Arzt einen durch einen gespannten Draht absichtlich herbeigeführten Unfall. Der Sohn des selbstgerechten Gutsherren wird entführt und der behinderte Sohn der Hebamme schwer misshandelt. Diese Bestrafungen nehmen allmählich einen rituellen Charakter an. Stecken die Kinder und Jugendlichen des Dorfes dahinter, die ihre eigene Erziehung in diesen Taten widerspiegeln? Dem Verdacht des jungen Dorflehrers wird jedoch nicht weiter nachgegangen. Am Ende steht der Beginn des Ersten Weltkrieges, die Vorfälle werden dadurch zur Nebensache. Doch sind sie nicht die Wurzeln zukünftiger Ereignisse? Erziehung, Gewalt/Gewaltlosigkeit, Kinder, Macht/Unterdrückung Bemerkung: Goldene Palme 2009 (Cannes), Europäischer Filmpreis 2009, epd-Leserpreis 2009, Golden Globe 2010, Oscar-Nominierung 2010 ab 14 DVS 075 72 Spielfilme Welcome Whale Rider Philippe Lioret, Frankreich 2010 104 Min.,Spielfilm,FSK: 12 Seit über drei Monaten ist der kurdische Teenager Bilal schon auf der Flucht. Zu Fuß schaffte es der 17-jährige auf abenteurlichen Wegen vom Irak durch ganz Europa bis an den Ärmelkanal. Er hat sein Land verlassen, um seine Freundin Mîna wiederzusehen, die kurz zuvor nach England emigriert ist. Doch an der Nordküste Frankreichs nimmt seine Reise ein abruptes Ende. Hier geht es für ihn nicht weiter. 34 Kilometer liegen zwischen Bilal und der englischen Küste. Er beschließt, den von starkem Nordwestwind aufgewühlten Ärmelkanal schwimmend zu überqueren. Im Hallenbad von Calais will er dazu das Schwimmen trainieren. Hier lernt er Simon kennen, einen ehemaligen Topschwimmer, der sich seinen Lebensunterhalt als Schwimmlehrer verdient. Zwischen den beiden Männern entwickelt sich nach und nach eine Freundschaft, für die Simon bereit ist, alles zu riskieren. Ausländer-/innen, Europa, Flüchtlinge, Freundschaft, Liebe, Migration ab 14 DVS 349 Niki Caro, Deutschland 2002 97 Min., f., Spielfilm, FSK: 6 Die Maori-Bewohner eines kleinen neuseeländischen Küstenorts führen ihre Herkunft auf Paikea, den Walreiter zurück. Seit über tausend Jahren trägt ein männlicher Nachfahre aus jeder Generation diesen Titel. Nun ist die Zeit für einen neuen Erben gekommen. Als jedoch der Hoffnungsträger bei der Geburt stirbt und nur dessen Zwillingsschwester überlebt, sieht sich Stammesoberhaupt Koro nicht imstande, seine Enkelin als zukünftige Anführerin zu akzeptieren. Der verzweifelte Vater nennt das Kind trotzdem in der Tradition seines Maori-Stammes Paikea - ein Name, der bisher den männlichen Anführern vorbehalten war. In der Obhut ihrer Großeltern wächst Paikea auf. Sie bewundert ihren Großvater Koro, der als weises Stammesoberhaupt von allen respektiert wird. Von ihrer Großmutter Flowers, einer selbstbewussten, starken und klugen Frau, wird sie vorbehaltlos geliebt und unterstützt. Als Pai zwölf Jahre alt ist, versammelt der Großvater die Jungen des Stammes, um einen zukünftigen Anführer zu ermitteln. Heimlich lernt Pai die traditionellen Maori-Riten. Weil sie ein Mädchen ist, muss sie sich gegen ihren geliebten Großvater und eine tausendjährige Tradition auflehnen, muss sie hart um ihre Anerkennung kämpfen, damit sie ihre Bestimmung erfüllen kann. Tradition, Emanzipation, Mädchen, Generationen, Anerkennung ab 12 DVS 046 Die Welle Dennis Gansel, Deutschland 2008 102 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 »Ihr seid also der Meinung, dass eine Diktatur heute in Deutschland nicht mehr möglich wäre?« - Der Gymnasiallehrer Rainer Wenger startet während einer Projektwoche zum Thema 'Staatsformen' einen Versuch, um den Schülern die Entstehung einer Diktatur begreiflich zu machen. Ein pädagogisches Experiment mit verheerenden Folgen. Was zunächst harmlos mit Begriffen wie Disziplin und Gemeinschaft beginnt, entwickelt sich binnen weniger Tage zu einer richtigen Bewegung. Der Name: DIE WELLE. Bereits am dritten Tag beginnen Schüler, Andersdenkende auszuschließen und zu drangsalieren. Als die Situation bei einem Wasserballturnier schließlich eskaliert, beschließt der Lehrer, das Experiment abzubrechen. Zu spät. DIE WELLE ist längst außer Kontrolle geraten. -- Auf einer zusätzlich beiliegenden DVD-ROM befinden sich Materialien zum Film und zum Vergleichsfilm "Das Experiment". Anpassung, Ideologien, Jugend, Massenpsychologie, Nationalsozialismus ab 14 DVS 199 Westen Christian Schwochow, Deutschland 2013 102 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 Nelly Senff wartet mit ihrem kleinen Sohn auf den Mann, der sie über die Grenze bringen wird, in den Westen - die Freiheit. Kaum angekommen, wird sie dort von den alliierten Geheimdiensten durchleuchtet. Scheinbar gibt es ein paar dunkle Punkte in ihrer Vergangenheit. Doch die selbstbewusste Nelly will niemandem mehr Rechenschaft ablegen. Besonders ein US-Offizier ist beeindruckt von dieser starken Frau, die nichts weiter als ihre Freiheit will und die um ihren Stolz und ihre Würde kämpft. Aber da ist auch noch der mysteriöse Hans, der Interesse an ihr zeigt und sich rührend um die Beiden kümmert... Deutschland, Deutsche Demokratische Republik, Freiheit/Abhängigkeit, Literaturverfilmung, Macht/Unterdrückung, Würde, Zeitgeschichte Bemerkung: Lizenzablauf 18.11.2021 ab 14 DVS 390 Wie im Himmel Kay Pollak, Schweden 2005 127 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 Daniel Dareus ist ein weltbekannter Dirigent. Mit jedem Konzert wird sein Ruhm ein bisschen größer. Nicht jedoch sein Glück. Schon als Kind träumte er davon, durch die Musik die Herzen der Menschen zu erreichen, doch scheint er sich nur immer weiter von ihnen zu entfernen. Nach einem Zusammenbruch auf offener Bühne tritt Daniel den Rückweg an. Er lässt die große Welt hinter sich und kehrt in sein schwedisches Heimatdorf zurück. Es liegt weit von jeder Stadt entfernt in malerischer Landschaft. Ein gemischter Kirchenchor aus Laien ist die einzige Form der Musik, die ihm dort begegnet. Doch als er mit diesem Chor zu proben beginnt, wird er mit seiner Begeisterungsfähigkeit und seiner Hingabe an die Musik bald zu einem Fixpunkt der kleinen Dorf-Gemeinschaft, die sich in glühende Verehrer und wütende Feinde teilt. Daniels Anwesenheit wird zu einem Katalysator für alte Sehnsüchte und lange schwelende Konflikte. Als er zarte Liebesbande mit der hübschen blonden Lena anknüpft, treten sofort Neider und Eifersüchtige auf den Plan. Die Wellen schlagen hoch, doch bald ist die positive Wirkung seiner Arbeit nicht mehr zu übersehen, und Daniel begreift, dass er nicht nur die Herzen der anderen, sondern auch sein eigenes Herz für das Glück geöffnet hat. Auf dem Weg zu einem Auslandsauftritt des Chors erleidet Daniel jedoch einen weiteren Herzinfarkt, kann sich nur noch in die Toilette des Gebäudes, in dem der Wettbewerb stattfindet, schleppen und bricht dort zusammen. Der Chor tritt schließlich ohne ihn an. Daniel hört den Gesang des Chors über einen Lautsprecher. Musik, Sinnfrage, Liebe, Einsamkeit, Gemeinschaft, Identität/Entfremdung ab 14 DVS 121 Spielfilme Willkommen bei den Sch'tis Dany Boon, Frankreich 2008 106 Min., f., Spielfilm, FSK: o.A. Philippe Abrams ist seit vielen Jahren Leiter einer Postfiliale im Hinterland von Marseille, wo er mit seiner Frau Julie und seinem Sohn Raphael lebt. Julie möchte in eine schönere Gegend ziehen, worauf sich Philippe um einen der begehrten Leitungsposten am Mittelmeer bemüht, indem er sich als Behinderter im Rollstuhl ausgibt. Denn dies verbessere seine Chancen, behauptet er. Doch der Betrug fliegt auf und Philippe wird zur Strafe für zwei Jahre nach Bergues im äußersten Norden Frankreichs versetzt. Die Region Nord-Pas-de-Calais gilt bei den Südfranzosen als kalt und unwirtlich, die Bewohner als eher rustikal und etwas beschränkt, und das dort gesprochene Ch'ti ist schwer verständlich. Die erboste Julie beschließt, mit dem Sohn im Süden zu bleiben, und Philippe muss den Weg in den Norden allein antreten. Als er spätabends im verregneten Bergues ankommt, gerät ihm gleich sein neuer Kollege Antoine Bailleul fast unter die Räder. Was die Sprache der Nordfranzosen angeht, bewahrheiten sich leider alle Befürchtungen, denn Philippe versteht zunächst kein Wort. Doch er lebt sich überraschend schnell in dem kleinen Provinzstädtchen ein. Seine Kollegen sind zwar einfachen Naturells, aber ausnehmend freundlich und zuvorkommend. Sie richten die leere Dienstwohnung ihres neuen Chefs mit eigens zusammengetragenen Möbeln her und laden ihn ein, auch nach Feierabend an ihrem Leben teilzuhaben. Doch so ganz ohne Probleme geht es für Philippe nicht ab. So muss er sich mit dem offensichtlichen Alkoholproblem seines Zustellers Antoine auseinandersetzen. Um ihm zu demonstrieren, dass er beim Verteilen der Post Einladungen zu einem kleinen Umtrunk ablehnen kann, begleitet er ihn auf dessen Tour - und erweist sich bald als noch dankbarer für jeden Schnaps. Außerdem muss Philippe seiner Frau gegenüber, die er am Wochenende besucht, leidvolle Geschichten parat haben, weil sie ihm nicht glaubt, dass es ihm da "oben" gut gehen könnte. Dafür verwöhnt sie ihren tapferen Gatten auf jede erdenkliche Weise. Irgendwann beschließt Julie jedoch, ihrem Mann in Bergues beizustehen. Eine Katastrophe scheint vorprogrammiert. Zum Schluss fliegt der Schwindel auf und ein versöhnliches Ende bahnt sich an. Arbeit/Arbeitswelt, Männer, Spielfilme, Unterhaltung, Vorurteil ab 12 DVS 225 Winky will ein Pferd (Het Paard van Sinterklaas) Mischa Kamp, Belgien / Niederlande 2005 92 Min., f., Spielfilm, FSK: o.A. Die sechsjährige Winky Wong zieht mit ihrer Mutter zum Vater, der in Holland ein chinesisches Restaurant eröffnet hat. Alles ist hier anders als in ihrer Heimat China: Die Menschen sehen anders aus und sprechen eine merkwürdige Sprache. Die Eltern sind sehr tradtionsverbunden und stehen möglichen neuen Freundschaften der Tochter sehr vorsichtig gegenüber. Am liebsten verbringt Winky daher ihre Zeit bei Tante Cor und Onkel Siem, die in der Nachbarschaft eine Reitschule betreiben. Als ihr Lieblingspferd, die altersschwache Sara, eingeschläfert werden muss, ist Winky zunächst sehr traurig. Doch dann hört sie in der Schule vom Nikolaus, und dass man sich von ihm etwas wünschen kann. Kurzerhand wünscht sich Winky ein Pferd. Ihr Vater reagiert skeptisch, aber er hat ja auch keine Ahnung von den Landessitten. Als der Nikolaus mit einem Boot im Hafen eingetroffen ist, schreibt Winky ihm einen Brief mit der Post. Aber am Nikolausmorgen ist ihr Schuh leer. Da 73 erfährt sie, dass der Nikolaus am Nachmittag ein Einkaufszentrum besuchen wird. Tatsächlich gelingt es ihr, ihn dort anzusprechen, und wirklich verspricht er Winky ein Pferd. Überglücklich fängt sie an, die Gartenhütte in einen Stall zu verwandeln. Und während der genervte Vater von alldem nichts mehr hören will, machen sich Onkel Cor und Tante Siem echte Sorgen. Wäre es nicht das Beste, ein neues Pferd zu kaufen, um das sich Winky kümmern könnte? Denn die Enttäuschung ist ja absehbar. Denn als der Nikolaus in der Schule Winky sein Geschenk überreicht, ist das nur ein kleines Stofftier. "Blöder Nikolaus", beschimpft sie ihn und läuft aus der Schule. Doch am nächsten Morgen gibt es eine Überraschung. Die Eltern fahren mit Winky zu Tante Cor. Dort erwartet sie der Nikolaus persönlich und bittet sie, während seiner Abwesenheit auf sein Pferd aufzupassen. Ausländer-/innen, Identität / Entfremdung, Kindermedien, Spielfilme, Tiere, Vorurteil ab 6 DVS 153 Wintertochter Johannes Schmid, Deutschland/Polen 2011 90 Min., f. Spielfilm, FSK 0 Zwischen den Jahren begeben sich die 12-jährige Kattaka und die 75-jährige Lene auf eine für beide sehr aufregende Reise von Berlin nach Polen. Kattaka macht sich auf die Suche nach ihrem leiblichen Vater, einem russischen Matrosen, der gerade mit seinem Schiff in Danzig liegt - Lene auf die Suche nach ihrer bisher verdrängten Vergangenheit, in der sie während des Krieges aus Masuren fliehen musste und ihre Eltern verloren hat. Familie, Freundschaft, Generationen, Heimat, Identität/Entfremdung, Konflikte, Vorurteil Bemerkung: Deutscher Filmpreis 2012 - Bester Kinderfilm ab 12 DVS 312 Wir sind die Neuen Ralf Westhoff, Deutschland 2014 89 Min., f., Spielfilm, FSK: 0 Drei Alt-68er ziehen nach 35 Jahren wieder zusammen, aus Geldmangel und um die gute alte Zeit wieder aufleben zu lassen. Dabei geraten sie mit der jungen Studenten-WG einen Stock höher aneinander. Während die entspannten Senioren nachts trinken, philosophieren und Musik hören, wollen die pflichtversessenen Youngster nur Ruhe, Ordnung und Sauberkeit. Die Generationen kriegen sich in die Haare und merken nur langsam, dass beide voneinander profitieren können. Alte Menschen, Generationen, Gesellschaft/Staat, Leistung/Leistungsdruck, Toleranz ab 14 DVS 241 Wir sind so verhasst Franck Apprederis, Frankreich/Österreich 2007 117 Min., f., Spielfilm Der Film erzählt die Geschichte einer Liebe zwischen einer Französin und einem Deutschen, die im Zweiten Weltkrieg begann und in der Zeit nach dem Krieg trotz vielfältiger Widerstände wieder auflebt. Dabei wird die Liebe zwischen Marie Destrade und Jürgen Köller zugleich zu einem Symbol für die Annäherung und die Aussöhnung zwischen Frankreich und Deutschland, das Schicksal einerjungen deutsch-französischen Familie wird zum Spiegelbild der Geschichte. Deutschland, Europa, Geschichte, Spielfilme, Vergebung/Versöhnung, Vorurteile ab 12 DVS 178 74 Spielfilme Wo ist Winkys Pferd? Mischa Kamp, Niederlande/Belgien 2007 78 Min., f., Spielfilm, FSK: o.A. Winky ist fast acht Jahre alt und kommt aus China. Sie lebt mit ihrer Familie in einem kleinen Ort an der nordholländischen Küste, wo ihre Eltern ein China-Restaurant betreiben. Pferde und vor allem das Pferd des Weihnachtsmanns - Ameriga - sind ihre große Leidenschaft. Während sich der Weihnachtsmann in der warmen Jahreszeit in Spanien aufhält, kümmert sich Winky um sein Pferd. Ameriga wohnt im Stall von Onkel Siem und Tante Cor. Winky besucht "ihr Pferd" fast täglich. Zu ihrem achten Geburtstag bekommt sie Reitstunden geschenkt. Unbändig freut sie sich darauf, endlich auf Ameriga reiten zu dürfen. Voller Stolz und Vorfreude erzählt sie davon in der Schule. Doch als der ersehnte Tag endlich da ist, darf sie nur auf dem kleinen Pony Naf-Naf reiten, weil sie aus der Sicht der Erwachsenen einfach noch zu klein für ein Pferd ist. Winkys Eltern haben wenig Zeit für sie. Ihre Mutter erwartet ein zweites Kind und leidet unter Schwangerschaftskomplikationen. So ist Winky oft auf sich selbst gestellt und ein wenig eifersüchtig auf das kommende Geschwisterchen. Als sie eines Tages mit Ameriga alleine im Stall ist, ergreift sie die Gelegenheit und setzt sich auf das Pferd. Beim Reiten in der Koppel macht sie eine gute Figur. Doch plötzlich erschrickt Ameriga, weil Winnetou, der Hund ihres Klassenkameraden Bram, laut bellend angestürmt kommt. Ameriga galoppiert davon und wirft Winky dabei ab. Winky hat Glück, denn sie hat sich nicht verletzt, aber sie ist verzweifelt und sucht Ameriga überall. Schweren Herzens beichtet sie Tante Cor ihr Missgeschick. Aber trotz tagelanger Suche bleibt das Pferd verschwunden. Schon naht der Nikolaustag und Winky schreibt dem Weihnachtsmann einen traurigen Brief, dass er dieses Jahr wohl besser nicht kommt, weil er nicht auf seinem Pferd reiten kann. Doch am Nikolaustag stößt Winky auf eine heiße Spur und findet Ameriga auf Onkel Jakobs Anwesen. Gerade noch rechtzeitig bringt sie das Pferd dem Nikolaus, der gerade durch die Straßen der kleinen Stadt zieht. Winkys Nikolausabend mit ihrer Familie und den Freunden ist gerettet. Und da gibt es noch eine Überraschung: Ameriga erwartet Nachwuchs. Advent/Weihnachten, Ausländer/-innen, Identität/Entfremdung, Kindermedien, Lüge, Schuld, Spielfilme, Tiere, Vorurteile Bemerkung: Fortsetzung des Films "Winky will ein Pferd" ab 6 DVS 025 Wunder einer Winternacht Weihnachtsgeschichte - Die Juha Wuojiloki, Finnland 2007 77 Min., f., Spielfilm, FSK: 6 In einem kleinen Dorf in Lappland lebt der kleine Waise Nikolas. Die Dorfbewohner haben entschieden, dass sie gemeinsam den Jungen großziehen sollen, jede Familie passt ein Jahr lang auf den Jungen auf. Immer Heiligabend kommt er von der einen Familie zur nächsten. Um sich dankbar zu zeigen, hat Nikolas es sich zur Aufgabe gemacht, den Kindern seiner Gastfamilien Abschiedsgeschenke zu machen und am Heiligen Abend zu übergeben. Jedes Jahr kommt eine Familie dazu. Als die Zeiten härter werden, muss Nikolas bei dem bösen Zimmermann Iisakki arbeiten. Nikolas macht aus der Not eine Tugend und verfeinert hier seine handwerklichen Fähigkeiten, um noch schönere Geschenke herzustellen. Doch als Iisakki Nikolas dies verbietet, gerät die schöne Geschenk-Tradition in Gefahr. Advent/Weihnachten, Spielfilme, Treue ab 6 DVS 257 Das Wunder von Bern Sönke Wortmann, Deutschland 2003 117 Min., f., Spielfilm, FSK: 6 Sommer 1954 in einer kleinen Bergarbeitersiedlung in Essen: Der elfjährige Matthias und seine Geschwister helfen ihrer Mutter in der Gastwirtschaft. In dem Nationalspieler Helmut Rahn hat der vom Fußball begeisterte Junge einen Ersatzvater gefunden. Als Richard, der eigentliche Vater und frühere Bergarbeiter, gebrochen aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft zurückkommt, kann er mit der veränderten Situation nicht umgehen. Seine überkommenen Wertvorstellungen stehen dem Familienglück im Wege. Er missbilligt die Tätigkeit der Frau und das Verhalten seiner Kinder. Er beschneidet auch die Eigenständigkeit von Matthias. Nur mühsam gelingt dem Vater die Annäherung an die Familie. Am Ende raufen sich Vater und Sohn zusammen und fahren zum Weltmeisterschafts-Endspiel nach Bern. Rahn erlöst mit seinen Toren die deutsche Fußballnation. Familie, Freundschaft, Zeitgeschichte ab 10 DVS 048 Das Wunder von Manhattan Les Mayfield, USA 1994 109 Min., f., Spielfilm, FSK: 0 Der nette Kaufhaus-Nikolaus Kriss Kringle ist ein richtiger Bilderbuch - Weihnachtsmann. Er sieht nicht nur so aus, er behauptet sogar, er wäre der echte Weihnachtsmann. Für alle Kinder,die ihn kennen, gibt es da überhaupt keinen Zweifel - wenn da nicht die realistischen Erwachsenen wären. Für die ist der gute Mr. Kringle einfach nur ein Verrückter. Aber wie kann man das beweisen? Für Kringle geht es um mehr, als nur in eine Anstalt eingewiesen zu werden.Für ihn geht es um die Kinder der ganzen Welt - denn was wäre Weihnachten ohne den Geschenkebringer? Und es geht ihm um die kleine Susan und deren Mutter: Denn gerade diese kleine Familie hätte ein Wunder bitter nötig!" Advent/Weihnachten ab 6 DVS 370 12 Years a Slave Steve McQueen, USA 2013 135 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 Der Spielfilm erzählt die wahre Geschichte von Solomon Northup, einer der sehr wenigen Menschen, die sich befreien konnten, nach dem sie als freie Bürger entführt und in die Skaverei verkauft wurden: Im Jahr 1841 lebt der Geigenspieler Solomon Northup als ein freier Afro-Amerikaner, Ehemann und Vater von zwei Kindern in Saratoga Springs, New York. Eines Tages wird er von zwei Männern zu einem lukrativen Auftritt vor Publikum verpflichtet. Doch er wird unter Drogen gesetzt und in die Sklaverei verkauft. Nach zwölf Jahren Martyrium wird Northup freigelassen und kehrt zu seiner Familie zurück. Gewalt/Gewaltlosigkeit, Menschnrechte, Rassismus ab 16 DVS 157 Das Zauberflugzeug (L'avion) Cédric Kahn, Frankreich 2005 94 Min., f., Spielfilm, FSK: o.A Charly ist ein Einzelkind und Einzelgänger, ein Träumer. Während in der Nachbarschaft die Kinder mit ihren Eltern Spielfilme Weihnachten feiern, wartet er mit seiner Mutter auf den Vater, einen Flugzeugingenieur bei den Streitkräften. Der kommt erst nachts nach Hause und schenkt dem enttäuschten Sohn statt des gewünschten Fahrrades ein selbst gebasteltes Flugzeug, das oben auf dem Schrank landet und vergessen wird. Kurz darauf verunglückt der Vater tödlich; dies bedrückt den Jungen sehr, der nicht begreifen kann, dass der Verstorbene nicht wieder zurückkommt. In dieser Situation holt er Vaters geschenktes Flugzeug hervor und entdeckt, dass es sich von selbst bewegt, nach seinen Wünschen fliegt und zu phantastischen Abenteuern führt - bis es eines Tages tatsächlich spurlos verschwunden ist. Und endlich kann Charly auch Abschied nehmen von seinem Vater. Familie, Sterben/Tod Bemerkung: Publikumspreis bei den Stuttgarter Kinderfilmtagen 2005, "Lucas" beim Internationalen Kinderfilmfestival 2005 in Frankfurt/Main. ab 8 DVS 167 Die Zehn Gebote - Mose und das Geheimnis der steinernen Tafeln Bill Boyce, USA 2007 88 Min., f., Animationsfilm, FSK: 6 Atmosphärischer Animationsfilms, der mit prominenten Synchronsprechern wie Ben Becker, Judy Winter, Otto Sander, Sascha Hehn und Sky du Mont die Geschichte des Mose erzählt. -- Eine zusätzliche didaktische DVD enthält Filmausschnitte und Unterrichtsmaterialien. Bibel 06: Mosezeit Bemerkung: Doppel-DVD. Sprachen: Deutsch, Englisch. ab 6 DVS 269 Ziemlich beste Freunde Eric Toledano / Olivier Nakache, Frankreich 2011 111 Min., f., Spielfilm, FSK: 6 Ein wohlhabender, an den Rollstuhl gefesselter Franzose adeliger Herkunft engagiert einen jungen Migranten als Pfleger, der so gar nicht in den kultivierten Haushalt passen will. Doch sein Dienstherr will nicht länger wie ein rohes Ei behandelt werden. Es entwickelt sich eine turbulente Kömodie, eine wunderbare Freundschaft und ein Plädoyer für Menschlichkeit und Menschenwürde. Behinderte Menschen, Freude, Freundschaft, Menschenrechte, Toleranz ab 14 DVS 314 Zulu Love Letter Ramadan Suleman, Südafrika/Frankreich/Deutschland 2004 100 Min., f., Spielfilm, FSK: LEHR "Zulu Love Letter" erzählt die Geschichte von Thandeka Khumalo, die von tiefen Schuldgefühlen gequält wird. Während der Apartheid wurde die schwangere Journalistin nach der Veröffentlichung eines Artikels über einen Polizeimord an einer schwarzen Aktivistin inhaftiert und gefoltert. Ihre Tochter, die mittlerweile 13-jährige gehörlose Mangi, leidet noch immer unter dem Trauma der Mutter. Über die traditionelle Herstellung eines Amuletts, dem Zulu Love Letter, erhofft sie sich, wieder Zugang zu ihrer Mutter zu finden. - "Fools": Charteston, TARES © 1993-1999 Antares Project GmbH 75 ein Township im Osten von Johannesburg gelegen, Ende des Jahres 1989, noch zu Zeiten der Apartheid, aber nur wenige Monate bevor Nelson Mandela nach 27 Jahren Haft freikommen wird. Alle im Township wissen, dass Lehrer Zamani eine seiner Schülerinnen vergewaltigt hat. Doch sie wollen es nicht wissen, denn der Lehrer ist kraft seines Amtes eine Respektsperson; er ist gebildet; er ist mit der Tochter des Pastors verheiratet und früher hat er auch gegen die Apartheid rebelliert. Seit einiger Zeit schon hat er jedoch seinen Frieden mit dem System gemacht. Im Auftrag seines Schuldirektors verkauft er nun Eintrittskarten für das Fest, das am Nationalfeiertag zur Erinnerung des Sieges der Buren gegen die Zulu gefeiert wird. Und als Geschichtslehrer muss er seinen schwarzen Schülern beibringen, warum sie sich über dieses historische Ereignis - die Niederlage ihrer Vorfahren! - zu freuen hätten. Als Zani, der Bruder der von wenigen Monaten vergewaltigten Mimi, aus Swaziland zurückkehrt, wo er gerade sein Studium abgeschlossen hat, ist er entschlossen, alles zu ändern. Am frühen Morgen trifft Zani am Bahnsteig von Johannesburg auf Zamani, der nach einer Zechtour nicht mehr nach Hause gefunden hat. Zani konfrontiert seinen ehemaligen Lehrer Zamani bei der Zugfahrt nach Charteston direkt mit seiner Tat und schleudert ihm dabei seine ganze Wut und Verachtung entgegen. Dritte Welt 01: Afrika, Macht/Unterdrückung, Menschenrechte, Rassismus, Spielfilme, Zeitgeschichte Bemerkung: Es befindet sich ein zweiter Film von R. Suleman auf der DVD: Fools, Südafrika/Frankreich/Deutschland 1997, 95 Min., f., FSK: LEHR ab 14 DVS 190 Zwei Leben Georg Maas, Deutschland/Norwegen 2013 99 Min., f., Spielfilm, FSK: 12 Katrine lebt glücklich mit ihrer Familie in Norwegen, als sie mit dem Fall der Mauer von ihrer Vergangenheit eingeholt wird: Im Rahmen der Lebensborn-Ideologie war sie als Tochter eines deutschen Soldaten und einer norwegischen Mutter von den Nazis nach Deutschland verschleppt worden und wuchs in einem Waisenhaus auf. Als sie Mitte 20 war, gelang es ihr, aus der DDR nach Norwegen zu fliehen, um dort ihre leibliche Mutter wieder zu finden. Als nun ein deutscher Anwalt diese Verbrechen aus der Nazi-Zeit vor den Europäischen Gerichtshof bringen will, bittet er Katrine und ihre Mutter als Zeugen auszusagen. Nach anfänglichem Zögern ist Katrine zur Zusammenarbeit bereit, verstrickt sich aber dabei in ein Netz aus Lügen und Widersprüchen. Es wird klar, dass sie ein dunkles Geheimnis hütet: Sie war (und ist) eine Agentin und ihre Flucht und Rückkehr damals nach Norwegen war nicht so, wie es scheint. -- Der Film verbindet Agententhriller und Familiengeschichte vor dem Hintergrund der DDR- und Stasi-Vergangenheit, die noch Jahre später nachwirkt. Deutsche Demokratische Republik, Gebote, Schuld, Vergebung/Versöhnung ab 14 DVS 367