Leseprobe Beach - Ilona Hupe Verlag

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Leseprobe Beach - Ilona Hupe Verlag
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Flair einer gewachsenen Kleinstadt
Vielfältige Mischung
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Gambias touristische Küstenregion
Das Dreieck Bakau – Kololi – Serekunda
mit seinen Traumstränden und Badehotels
Die meisten Besucher Gambias halten sich am Küstenstreifen
zwischen Bakau / Cape St. Mary und der Senegambia-Region
bei Kololi und Bijilo auf. Hier findet man lange, palmengesäumte
Sandstrände mit Hotelanlagen und Kneipen für jeden Geschmack
und Geldbeutel.
Bakau
What’s On in Bakau?
Essen und Trinken
Zwischen Cape Point und Old Cape Road
besteht das größte Gastronomieangebot.
Zufahrt
Bakau liegt etwa 10 km westlich von Banjul. Als nördlichste
Zufahrt führt die alte Uferstraße Old Cape Road durch einsame
Mangrovensümpfe und an knorrigen Baobabs vorbei. Sie wird
heute viel weniger befahren als die neue Cape Road, die direkt
im Zentrum Bakaus auf die Atlantic Road trifft.
Beliebt sind folgende Lokale:
Ocean Clipper: Das Feinschmeckerrestaurant
beim Ocean Bay Resort hat sich auf
mediterrane und asiatische Küche
spezialisiert. Tel. 4494265.
Calypso Beach Bar: Fischgerichte und Snacks
am Cape Point gleich neben Ocean Clipper.
Tel. 4496292.
Italian Connection: Auch der Italiener liegt
beim Ocean Bay Resort. Tel. 4497467.
Surf & Turf: Etwa auf Höhe des Botanischen
Gartens liegt diese legere und gemütliche
Gartenkneipe und bietet schmackhafte
afrikanische Küche. Tel. 4494653.
Bendula Bar: Lebhaftes afrikanisches Lokal
mit Shop und Internetcafé an der Straßenkreuzung vor dem Sunbeach Hotel.
Tipp: Im Ocean Bay Resort gibt es jeden
Samstag Barbecue-Buffet für 13 Euro.
Zur ersten Orientierung
Die Atlantic Road führt als Lebensader von Bakau von Cape
Point bzw. Cape St. Mary bis an den Golf Club von Fajara. Bei
Cape Point liegen neben den großen Hotels Sunbeach und
Ocean Bay einige kleinere Hotels und Lokale. Daran schließen
sich ein unauffälliger Botanischer Garten (50 D Eintritt) und gegenüber der katholischen Kirche der Batikmarkt mit seinen
Souvenirständen an, der wiederum praktisch nahtlos in den
Lebensmittelmarkt übergeht. Am Landungssteg der Fischerboote vorbei gelangt man schließlich zum "Right Choice"-Supermarkt, Banken und Taxiständen.
Direkt in Bakau empfehlen wir:
Ngala Lodge Restaurant: Fischspezialitäten
unter belgischer Leitung am Steilhang über
dem Ozean. Eines der besten Restaurants
des Landes. Ein Tipp für einen besonderen
Abend. Tel. 4494045.
Lamer Bar & Restaurant: Weniger der Küche
wegen als wegen der großartigen Lage über
dem Fischerhafen von Bakau lohnt sich eine
Einkehr auf der Aussichtsterrasse des Bakau
Guesthouses. Tel. 4497460.
In Bakau wohnen
die Besserverdiener
und Diplomaten
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Das ehemalige Fischerdorf Bakau entwickelte sich durch seine
reizvolle Lage früh zur bevorzugten Residenz der Diplomaten,
Europäer und Reichen. Schon vor Jahrzehnten entstanden hier
die ersten Hotels neben feinen Villen und Wohnhäusern. Dennoch ist gerade Bakau im Gegensatz zu den weiter südlich gelegenen Touristenzentren Kotu und Kololi ein gewachsener, vielseitiger und sehr lebhafter Ort mit etwa 20 000 Einwohnern.
Hier entdeckt man noch am ehesten den gambischen Alltag. In
Bakau befinden sich das Independence Stadion, Radio Gambia
und der Sitz der Tageszeitung "Daily Observer". Berühmt ist das
Küstenstädtchen aber vor allem durch den „Heilige Krokodilteich von Kachikally“ (S. 82f).
Strandqualität
Die Landzunge Cape Point weist feine, flache
Sandstrände auf mit günstigen Verhältnissen
zum Windsurfen. Der Ort Bakau dagegen
liegt an einer teils felsigen Steilküste mit
schmalem Sandstrand. In Richtung Fajara,
etwa ab der Leybato Beach Bar, geht die
Küste wieder in weiten Sandstrand über.
Einkaufen
Lebensmittel aller Art und Spirituosen sind im
"Right Choice"-Supermarkt beim Markt
erhältlich. Täglich geöffnet, der Laden
akzeptiert VISA. Marktstände voller Obst,
Gemüse und Meeresfrüchten befinden sich
zwischen dem Supermarkt und der Old Cape
Road-Abzweigung. Ein kleiner Craft Market
liegt vor dem Cape Point Hotel.
Taxi und Buschtaxi
Buschtaxis befahren die Hauptstraßen und
kosten nach Banjul oder Serekunda je 7 D pP.
Wer zur Senegambia-Region fahren möchte,
muss allerdings an der Kairaba Ave in Serekunda umsteigen und bezahlt zwei Mal 7 D pP.
Mit etwas Verhandlungsgeschick kostet die
Fahrt nach Kololi im gelben Taxi 50-75 D,
im grünen Taxi ab 250 D.
Geldwechsel
ATM-Schalter für VISA befinden sich zwischen
Ocean Bay Hotel und Cape Point Hotel sowie
in der Standard Chartered Bank an der
Atlantic Road.
Internet
Afriq.net zwischen dem African Village Hotel
und dem Bakau Guesthouse bietet
Mietwagenverleih und ein Internetcafé.
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Sehenswertes in Bakau
Hotels in Bakau
Cape
St. Mary
Bakau und Fajara
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Sunbeach
Cape Point
Ocean Bay
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Botanischer Garten
Fischerhafen
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Bakau Guesthouse
African Village H
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Bakau Clinic Town
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The Clay Oven
Supermarkt
Koko
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Safari Garden
Kombo
Limbas
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Curry
Butchers’ Shop
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Calypso
Surf & Turf
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500m
Bakau
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Independence
Stadium
BANJUL
Kriegsgräber
Fajara
Bank + ATM
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Supermarkt
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Sehenswertes in Bakau
Tipp Unbedingt
anschauen! Der malerische
Fischmarkt am Steg lässt
sich besonders schön
von der Terrasse der
Lamer Bar aus beobachten
(siehe Foto rechts)
Fischmarkt und Bootshafen von Bakau
Direkt unterhalb der Marktstände für Obst, Gemüse und Fisch,
wo sich auch das Bakau Guesthouse befindet, liegen die Fischerboote an der Steilküste von Bakau. Hier herscht ein buntes Kommen und Gehen. Auf dem Steg filettieren die Fischer ihren
Fang, am Strand stehen Kühlschränke für die Lagerung bereit.
Seezungen, Ladyfish, Butterfish, Barakuda, Garnelen und Muscheln wechseln hier ihre Besitzer. Man sieht die Marktfrauen
feilschen, Kinder spielen und erlebt intensive Gerüche. Hier
spielt sich vor den Augen der neugierigen Touristen das Alltagsleben der gambischen Fischer ab.
Shopping!
Batik- und Souvenirmarkt
Bakaus offener Touristenmarkt bietet neben Schmuck und
Schnitzereien insbesondere bunte Batikstoffe und Batikkleider
an. Die Batiken werden u. a. in der Batic Factory in Serekunda
hergestellt (siehe S. 101).
Heilige Krokodile von Kachikally
Das Heilige Krokodilbecken mit seinen friedfertigen Riesenechsen sollte man sich unbedingt ansehen (siehe S. 82f).
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Hotels in Bakau
Sunbeach Hotel: Tel. 4497190, Fax 4497193,
email: sunbeach@qanet.gm,
www.sunbeachhotel.com. Große Bungalowanlage mit 192 Zimmern in ruhiger,
exponierter Lage direkt am Cape Point
(viel Wind). Schöner Garten, Massagesalon,
etwas schattenloser Poolbereich. Abends
Shows und Themenbuffets. Preise: mit B&B
je nach Saison ab 32 €/DZpP und 48 €/EZ.
Cape Point Hotel: Tel. 4495005, Fax 4495375,
email: info@capepointhotel.net,
www.capepointhotel.net. Kleinere Anlage mit
Pool, Restaurant, Apartments und Zimmern.
Gutes Preisleistungsverhältnis, familiär.
Preise: B&B je nach Saison ab 38 €/DZpP.
Ocean Bay Resort: Tel. 44944265, Fax
4494268, email: info@oceanbayhotel.com,
www.oceanbayhotel.com. Die ansprechend
begrünte Bungalowanlage ist das beste Hotel
in Bakau. Alle 195 Zimmer mit Klimaanlage.
Ganztags Musikbeschallung am Pool; kleiner
Spielplatz, abends Shows und Animation,
WIFI in der Lobby, Massagesalon. Preise: B&B
je nach Saison ab 65 €/DZpP und 120 €/EZ.
African Village: Tel. 4495034, Fax 4495307,
email: africanvillagehotel@yahoo.com,
www.africanvillagehotel.gm. Mitten in Bakau
an der Steilküste gelegenes Bungalowhotel
mit 73 Zimmern. Zum Meer steigt man hinab,
der kleine Strandbereich liegt auf einem
künstlichen Betonsockel. Schöner Blick
seitlich zum Hafen. Fahrradverleih, Pool.
Ein einfaches, lebhaftes und etwas beengtes
Hotel für Aktive ohne große Ansprüche
(viele junge Gäste). Preise: mit B&B je nach
Saison ab 25 €/DZpP und 40 €/EZ.
Ngala Lodge: Tel. 4494045, email:
info@ngalalodge.com, www.ngalalodge.com.
Klein aber fein: Elegantes Boutiquehotel
in ehemaliger Botschaftervilla mit nur 18
Zimmern in einem tropischen Garten über
der Steilküste (toller Ausblick, zum Baden
weniger geeignet). Belgische Leitung. Sehr
viel Privatsphäre, kleiner Pool, gepflegtes
Fischrestaurant. Alles idyllisch begrünt und
voller schmiedeeiserner Details. Ideal für
ruhesuchende, anspruchsvolle Individualisten. Die Preise sind strikt auf Anfrage.
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Einfache Unterkünfte für preisbewusste
Individualreisende:
Bakau Lodge: Tel. 4497467, email:
bakaulodge@yahoo.com, http://
bakaulodge.com. Sechs Bungalows gruppieren sich um einen kleinen Pool, kein
Strandzugang. Preise: ab 17 €/Nacht.
Bakau Guesthouse: Tel. 4497460, 4393173.
Ein Hotel für Backpacker: Das Haus am
Fischmarkt bietet einen genialen Ausblick,
keinen Strand, spartanische Zimmer und viel
Atmosphäre. Preise: Zimmer mit Meerblick
20 €/Nacht, Zimmer zur Straße 13 €/Nacht.
Unsere Meinung
Die Hotels am windigen Cape Point liegen
etwas isoliert, was sich auf die Preise im
Bereich Gastronomie und Aktivitäten
auswirkt. Um von hier aus etwas zu
unternehmen, braucht man fast immer ein
Taxi. Vorteil eines Aufenthalts direkt in Bakau:
Hier findet man eine gute Mischung aus
touristischem Angebot und gambischem
Alltagsleben. Dafür lädt die Steilküste
weniger zum Baden ein.
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Besuch bei den sanften Riesenechsen
Die „Heiligen Krokodile von Kachikally“
Das Heilige Krokodilbecken in Bakau ist eine
seit vielen Generationen gehütete Kultstätte.
Waschungen mit dem Wasser dieses Tümpels
sollen große Heilwirkung gegen Unfruchtbarkeit erzielen. Die meisten Besucher zieht
Kachikally allerdings wegen seiner rund Hundert Krokodile an, die geschützt und zutiefst
verehrt gemütlich im Teich leben und sich
teilweise sogar von den Menschen anfassen
lassen.
Öffnungszeiten: tgl. von 7-19 Uhr, der Eintritt beträgt 50 Dalasi. Man beginnt mit dem
Rundgang durch ein kleines Museum, in dem
die Geschichte von Kachikally beschrieben
wird, Fotografien aus der Kolonialzeit gezeigt
werden, Heilpflanzen der gambischen Kultur,
traditionelle Werkzeuge und Rituale vorgestellt werden. Danach führt ein kurzer Rundweg zwischen uralten riesigen Kapokbäumen
hindurch – unser Tipp für Vogelfreunde! –
zum Krokodilteich. Hier liegen immer einige
Krokodile am Ufer oder spazieren gelassen
durch die staunende Menschenmenge.
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Der gute Geist von Kachikally
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Die Legende der Heiligen Krokodile von Kachikally
Vor etlichen Generationen ließ sich Ncooping Bojang, Urahn der noch heute in
Kachikally ansässigen Familie Bojang, in dieser Region nieder. Mit seiner Familie
führte er ein bescheidenes Dasein, bis ihm eines Tages ein guter Geist namens
Kachikally in Gestalt einer Frau erschien. Kachikally führte ihn zu einer kleinen Quelle,
die heilbringendes Wasser gegen allerlei Krankheiten, insbesondere aber gegen
Unfruchtbarkeit, hervorbringt. Sodann ernannte die geheimnisvolle Frau Ncooping
und seine Familie zu den Hütern der Quelle. Sie verlangte, dass die Quelle für immer
ihren Namen tragen müsse und trug Ncooping auf, eine Gabe zu bringen, die in
der Quelle verbleiben und unter den gleichen Schutz gestellt werden solle. Ncooping
und seine Familie waren sehr unsicher, welche Gabe Kachikally wohl erwarten
würde. So schickte Ncooping seine beiden Söhne zum Fischen. Der erste Fang der
beiden Kinder waren zwei junge Krokodile. Diese brachte Ncooping zu Kachikally,
die sehr zufrieden schien. Fortan lebten die Krokodile unter dem Schutz der Familie
Bojang in der kleinen Quelle. Pilger und Kranke kamen, um sich in der Quelle rituellen Waschungen zu unterziehen oder von ihrem heilenden Wasser zu trinken.
Von Zeit zu Zeit verstopften Schlingpflanzen die Quelle und mussten entfernt werden. Dabei wurde der Teich ausgegraben und vergrößerte sich beträchtlich. Obwohl
Ncoopings Nachfahren zum Islam konvertierten, pflegten sie die Kultstätte mit dem
gleichen Eifer wie ihre Vorgänger.
Noch heute unterstehen Pflege und Aufsicht
von Kachikally der Familie Bojang. Die Heilwirkung seines Wassers zieht Pilger aus dem ganzen Land an. Die vielen Touristen kommen vor
allem wegen der Krokodile, die sich offensichtlich wohlfühlen und kräftig vermehren. Absoluter Star unter den Panzerechsen ist Charlie,
der sich sogar die Vorderbeine schütteln lässt!
Die Touristenführer taufen die Tiere übrigens
gerne Charly, und man weiß auch bei mehrmaligem Besuch nicht, welcher der müden Gesellen nun eigentlich wirklich Charly ist...
Unerklärlich bleibt, warum die Krokodile niemanden attackieren. Wer je die gefährlich
schnellen Reaktionen dieser unzähmbaren
Riesenechsen beobachtet hat, kann über das
Verhalten der Heiligen Krokodile von Kachikally
nur staunen. Wo sonst können Menschen Krokodile anfassen? Es mag vielleicht an ihrer
fürstlichen Lebensweise liegen, denn sie haben noch niemals jagen müssen und werden
zweimal täglich mit frischem Fisch gefüttert.
Oder wacht am Ende doch der gute Geist von
Kachikally über dieser Stätte?
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