legende mythos wahrheit
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legende mythos wahrheit
L E M A N S P O R S C H E 917 T I E H R H A W S O H LEGENDE MYT N O I T C I F N A H T R E G N O STR m chkeit kau li k ir W d n su sind Mytho Filmhelden, der im n e g a w n n ber-Re e eines he 917-024 Bei einem Ü ier ist die Geschicht n gewann: der Porsc .H ne zu trennen en kein einziges Ren rt sltd.com eb w w w.autospo aufnahmen lm fi // t richtigen L ul hieu Her ta Mallett te xt Delw yn 48 J A N UA R 2 016 OCTA N E t Howell, // fotos Mat Mat OCTA N E J A N UA R 2 016 49 L E M A N S P O R S C H E 917 1 970 war Steve McQueen in Hollywood einer der ganz großen Stars. Am Motorsporthimmel erstrahlte zur selben Zeit ein Stern namens Porsche. Nach zwanzig Jahren vergeblicher Versuche gewann die Marke 1970 endlich den so lange ersehnten Oscar des Motorsports: Die 24 Stunden von Le Mans. Um dem Ganzen nun die Krone aufzusetzen noch ein Superlativ: Das höchste Gebäude in Pittsburgh war im selben Jahr immer noch ein fast 180 Meter hoher Art-Deco-Wolkenkratzer mit 44 Stockwerken – der Gulf Tower, Hauptsitz der Gulf Oil Corporation, deren Firmenfarben Hellblau/ Orange eines Tages das goldene Zeitalter des Motorsports symbolisieren sollten. Es war aber auch das Jahr, in dem diese Komponenten – Hollywood, Rennsport, Gulf – aufeinandertrafen. Dabei entstand ein Mix der Elemente, eine im Nachhinein fast mythologisch aufgeladene Kombination der Zeichen, die Motorsportfans noch heute eine geradezu übersinnliche Macht und Herrlichkeit vermittelt. Klingt krass, fast zu superlativ, ist aber wahr. Im Zentrum des Geschehens stand dabei McQueen. Eine gewisse Identitätskrise beschrieb er zu der Zeit mit den Worten: »Ich bin nicht sicher, ob ich ein Schauspieler bin, der Rennen fährt, oder ein Rennfahrer, der schauspielert.« Was heute als gesichert gilt: Als Produzent und Schauspieler des Kinofilms Le Mans hat er die Zweifel in etwas Großes, etwas Bleibendes umgewandelt. Mit dem auf diesen Seiten abgebildeten Auto siegte er in mehrfacher Hinsicht. Und nachhaltig. Porsche war seit 1950 in Le Mans immer am Start. Die Zuffenhausener kämpften zunächst in den unteren Klassen um Siege, doch mit jedem Jahr kam die Firma, die damals noch nicht über allzu große Mittel verfügte, ihrem Ziel – dem Gesamtsieg – ein Stück näher. MYTHOSBILDUNG AUCH IN ZUFFENHAUSEN Präzise geparkt, sauberer als zeitgenössische Spaltmaße: die 25 für die Homologierung nötigen 917, in Sonderschichten kreiert; Steve McQueen mit Startnummer 22 bei den Dreharbeiten für Le Mans 50 J A N UA R 2 016 OCTA N E Im Laufe der 1960er-Jahre waren die Topspeeds in Le Mans und auf anderen schnellen Strecken in schwindelnde Höhen vorgestoßen. Aus dem Grund entschied der damalige Weltverband des Motorsports, die Commission Sportive Internationale (CSI), ab 1968 den Hubraum der Gruppe-6-Prototypen auf drei Liter zu begrenzen. Damit waren die 7-LiterFord und die 4-Liter-Ferrari aus dem Rennen. Im Bewusstsein, dass es sich um eine sehr plötzliche Regeländerung handelte, fügte die CSI jedoch eine Klausel hinzu und schuf damit ein Schlupfloch, durch das hindurch Porsche eine ganze Flotte von Rennwagen nach Le Mans schickte. Die Behörde entschied nämlich – angesichts eines enorm geschrumpften Starterfelds –, nun auch Gruppe-4-Sportwagen bis fünf Liter Hubraum teilnehmen zu lassen, unter der Voraussetzung, dass davon 50 Exemplare gebaut wurden. Ziel dieser Maßnahme: die älteren GT 40 Mk 1 und die Lola sollten in die Startaufstellung gelockt werden. Doch die Meldezahlen blieben gering – und das Reglement der CSI flexibel. Also wurde das vorgeschriebene Fertigungsvolumen für 1969 auf 25 Stück reduziert. Porsche-Rennleiter war mittlerweile Ferdinand Piëch. Der Enkel von Ferdinand Porsche und Neffe von Ferry Porsche hatte Huschke von Hanstein 1965 abgelöst und galt bereits – mit etwas über 30 Jahren – als eher überdurchschnittlich wettbewerbsorientierter Vertreter der dritten Porsche/Piëch-Generation. Er erkannte die Zeichen der Zeit, sah seine große Chance, und beschloss, das teure (und bis dahin undenkbare) Wagnis einzugehen, auf einen Schlag 25 nagelneue Sportwagen zu bauen. Noch im Jahr 2010, als Konzernlenker etabliert und fest im Sattel, beschrieb er die Entscheidung gegenüber Stefan Aust für dessen Buch Die Porsche-Saga als »das größte Risiko meines Lebens«. Mit oder ohne Angst, er setzte bei diesem Vabanquespiel auf einen Gedanken: Wo doch die Rennsportabteilung ihre Einsatzwagen nach nur wenigen Rennen ausrangierte und an Privatkunden verkaufte, müssten sich genug Käufer für überschüssige Autos finden lassen. Und so begann im Juli 1968 auf der Basis des damals aktuellen Modells 908 der Bau des 917. Mit seinem von Hans Mezger vollkommen neu konzipierten luftgekühltem 4,5-Liter-V12-Zylinder (mit 180° Bankwinkel) wurde der Über-Rennwagen unter völliger Geheimhaltung in zehn Monaten entworfen und fertiggestellt. Als die Homologierung durch die CSI stattfinden sollte, waren allerdings lediglich drei Autos fertig, achtzehn andere waren teilweise zusammengebaut, von vier weiteren existierten Einzelteile. Mit dem Hinweis, dass alle Autos fahrbereit sein müssten, verweigerte die CSI die Homologation. Es ist ein Teil der Legende des 917 geworden, dass Piëch daraufhin seine gesamte Mannschaft mobilisierte und diese rund um die Uhr geschuftet hat, um bis zum nächsten Inspektionstermin der CSI alle 25 Autos vor dem Fabrikgelände aufzureihen. In einem sicherlich sehr befriedigenden Moment der Schadenfreude bot Piëch den Inspekteuren an, sich irgendein beliebiges Auto für eine Spritztour auszusuchen – ein Angebot, das abgelehnt wurde. Unterdessen in Hollywood ... Während man sich bei Porsche mit dem Design des 917 beschäftigte, gab Steve McQueen dem Film Bullitt mit der legendärsten Verfolgungsjagd des Kinos den letzten Schliff. Im Mustang auf den Straßen von San Francisco, knapp zehn Minuten atemberaubende Action, dazu null Dialog, kein Soundtrack: Wie kein anderer Film zementierte dieser – dramaturgisch betrachtet eher mittelmäßige Streifen – seinen Ruf als King of Cool. Nach Feierabend plante McQueen bereits einen Film, von dem er hoffte, dass er zum authentischsten aller je gedrehten Motorsportfilme avancieren würde. Das Projekt sollte seine beiden Alter-Egos – Rennfahrer und Schauspieler – vereinen. McQueens ursprünglicher Plan, einen Film über die Formel 1 zu verwirklichen, war trotz Dreharbeiten am Nürburgring (am Rand des Großen Preises 1966) im Keim erstickt worden, denn der Regisseur John Frankenheimer war ihm mit seinem Film Grand Prix zuvorgekommen. McQueen ließ sich aber nicht entmutigen und richtete seinen Blick auf das damals – und vielleicht auch heute noch – berühmteste Rennen der Welt: Le Mans. Entstanden McQUEEN PLANTE EINEN FILM, VON DEM ER HOFFTE, ER WERDE ZUM AUTHENTISCHSTEN ALLER JE GEDREHTEN MOTORSPORTFILME OCTA N E J A N UA R 2 016 51 L E M A N S P O R S C H E 917 NACH JAHRZEHNTELANGEM DORNRÖSCHENSCHLAF IN FAST ORIGINALEM ZUSTAND – ABGESEHEN VON EINIGEN DURCH HUNGRIGE NAGER VERURSACHTEN KABELSCHÄDEN ist dadurch ein Film voller schöner Aufnahmen eines launischen McQueen, reich an sexy Autos und arm an Dialogen. Im Kino war Le Mans ein Flop, Motorsportfans schätzen den Film bis auf den heutigen Tag. Absolutes Zeitdokument, Kult! Im Vergleich zu Porsche und McQueen war Gulf Oil im Motorsport ein alter Hase. Seit den 1930erJahren war die Firma im Rennsport engagiert. Als Ford nach der Saison 1967 das GT 40-Projekt einstellte, beschloss der Vizepräsident von Gulf, der Hobbyrennfahrer Grady Davis, die GT 40/MirageRenner von John Wyers neuer Firma JW Automotive Engineering Ltd. finanziell zu unterstützen. Die Autos erhielten eine Lackierung, die schnell zu einem der berühmtesten Farbschemata wurde, die je einen Rennwagen geziert haben: Hellblau (Originalfarbcode P030-8013) mit einem breiten Streifen in Orange (P030-3393), der sich mittig über die komplette Karosserie zieht. Die von Gulf gesponserten GT 40 trugen in Le Mans 1968 und 1969 den Sieg davon. Davon beeindruckt beauftragte Porsche John Wyers, 1970 drei Teams ins Rennen zu schicken. Als eines der 25 Autos, die der CSI zur Inspektion vorgeführt worden waren, begann der hier abgebildete 917-024 sein Leben mit einem langen Heck (für geringen Abtrieb). Mit dieser Langheck-Version starteten Gerhard Mitter und Udo Schütz 1969 beim 1000-km-Rennen von Spa-Francorchamps. Auch Jo Siffert war für einen 917 gemeldet, doch dem Schweizer war das Handling zu gefährlich, weshalb er sich für einen 908 entschied. Er gewann das Rennen. Bei Porsche brachen hektische Zeiten an, fieberhaft wurde nach der Ursache für das problematische Fahrverhalten des 917 bei Topspeeds gesucht. In Zusammenarbeit mit JW Automotive entwickelte man zwei neue Heckvarianten: ein überarbeitetes Langheck und ein neues, diesmal keilförmiges Kurzheck. Es wird vermutet, dass das Werk den Wagen mit der Chassisnummer 024 für Tests mit diesen Karosseriemodifikationen benutzt hat, bevor er 1970 bei einem Le-Mans-Test seinen letzten Einsatz auf einer Rennstrecke hatte (mit Brian Redman und Mike Hailwood am Steuer). Etwas später gelangte er als neue Kurzheckvariante 917K zu Jo Sifferts Porsche-Vertretung in der Schweiz. Cut, Szenenwechsel. Im März 1970 beschloss Steve McQueen, mit einem 917 in Le Mans anzutreten, nachdem er in Sebring beim 12-StundenRennen mit Peter Revson einen sensationellen zweiten Platz im Porsche 908 errungen hatte – mit nur 23 Sekunden Rückstand auf Mario Andretti im Ferrari. Der Einsatz in Le Mans wurde von seiner Versicherungsgesellschaft vereitelt, doch meldete seine Firma Solar Productions den 908 von Sebring als Kameraauto für das 24-Stundenrennen, um authentische Rennszenen für den Film aufzuzeichnen. Das Rennen war bei heftigem Regen mehr als sonst von Ausfällen und Unfällen geprägt. Nur sieben der 51 ge starteten Autos wurden gewertet, weitere neun kamen zwar ins Ziel, wurden aber nicht gewertet. Darunter, als letztes im Ziel: das Kameraauto. Der Sieg ging an den von Porsche Salzburg gemeldeten und von Hans Herrmann und Richard Attwood gesteuerten 917. Eine Legende war geboren. Gleichzeitig war dies der Moment, in dem Realität und Fiktion miteinander verschmelzen. Das Wyer-Gulf-Team war mit drei 917 angetreten (Startnummer 20, 21 und 22), von denen allerdings keiner ins Ziel kam. Doch Steve McQueens Drehbuch verlangte – mit 24 Stunden an Original-Filmmaterial im Kasten –, dass ‚sein‘ Team diese Startnummern haben würde und in den Gulf-Farben antreten würde. Kurioserweise ist Le Mans eines der wenigen Rennen, bei denen ein von Gulf gesponserter Porsche 917 kein einziges Mal gewonnen hat. Für den Film besorgte sich die Produktionsfirma die Lieblingsrenner eines jeden Petrolheads und dazu einige Top-Fahrer, die sie pilotieren sollten. Enzo Ferrari stellte keine Autos zur Verfügung, als er erfuhr, OHNE NUMMER Der 917-024 nach dem Fund im Jahr 2002 bei Uwe Meissner in Langenfeld; fast unberührt seit Jo Siffert das Auto 1970 gekauft hatte, inzwischen jedoch mit Austauschmotor PHILIPP LIEBENSTUND 52 J A N UA R 2 016 OCTA N E OCTA N E J A N UA R 2 016 53 L E M A N S P O R S C H E 917 PORSCHE 917K-024 BAUJAHR 1969 MOTOR 4907 ccm V12-Zylinder mit Trockensumpfschmierung, DOHC pro Zylinderbank, mechanische Benzineinspritzung von Bosch MOTORLEISTUNG 600 PS bei 8300 U/min DREHMOMENT 562 Nm bei 6400 U/min KRAFTÜBERTRAGUNG Fünf-Gang-Getriebe, Hinterradantrieb LENKUNG Zahnstange FAHRWERK Vorne und hinten Dreieckslenker, Schraubenfedern, Teleskopdämpfer BREMSEN belüftete Scheiben LEERGEWICHT 800 kg HÖCHSTGESCHWINDIGKEIT 354 km/h dass er – im Film – nicht gewinnen würde. Die Ferrari 512 borgte man sich daher von Jacques Swaters, dem belgischen Rennfahrer, Teamchef und Autohändler. Den 917-022 erwarb Solar Productions von Porsche, den 917-024 und andere Autos wurden von Jo Siffert angemietet. Im ‚echten‘ Rennen hatte Siffert den Gulf-917K mit der Startnummer 20 gefahren und auch im Film hatte der Schweizer ein kurzes Gastspiel. Der Porsche mit der Nummer 20 wurde im Film wiederum von Steve McQueen – in der Rolle des Michael Delaney – gelenkt. Nach den Dreharbeiten verkaufte die Produktionsfirma den 917-022 an Brian Redman, von dem Richard Attwood das Auto 1975 kaufte. Attwood verpasste ihm die rot-weiße Lackierung seines Siegerautos (gestellt von der Porsche KG Salzburg). Bevor er das Auto 1999 bei einer Auktion anbot, ließ er es umlackieren – allerdings im Design des GulfPorsche Nr. 20 (!). Nicht nur die Startnummern der drei Le-Mans-Gulf-Autos unterschieden sich, auch der orangefarbene Streifen verlief bei jedem anders. »ZUR GEWICHTSREDUZIERUNG IST SELBST DER ZÜNDSCHLÜSSEL GELOCHT – UM JEDES GRAMM ZU SPAREN!« 54 J A N UA R 2 016 OCTA N E Der 917-024 ging nach der Filmproduktion zurück zu Jo Siffert, der Monate später bei einem Rennen in Brands Hatch ums Leben kam. Sein 917 führte den Leichenzug durch die von unzähligen Trauernden gesäumten Straßen Fribourgs an, über der Lackierung lag eine schwarze Schärpe. Einige Jahre später verkaufte Sifferts Witwe das Auto an Claude Prieur, der es in einem Schuppen bei Paris lagerte. Was Prieur mit dem 024 vorhatte, ist unbekannt. »Das Gerücht, dass bei Paris ein 917 ohne Motor steht«, erinnert sich Uwe Meissner aus Langenfeld bei Düsseldorf, »kursierte seit Anfang der 90er-Jahre. Problematisch war, dass der Besitzer schon länger schwer krank war – Demenz; auch mit lichten Momenten, aber vieles blieb unklar. Es zog sich hin, bis sein Sohn darüber verfügen konnte und mir anbot, das Auto zu begutachten.« Der Wagen hatte keinen Motor aber noch sein Getriebe – und die Startnummer 65, die zu keinem Renneinsatz irgendeines 917 passt. Nach dem jahrzehntelangen Dornröschenschlaf befand sich der 917024 in einem fast originalen Zustand – abgesehen von einigen durch hungrige Nager verursachten Kabelschäden. Sogar das Notrad war noch vorhanden, ebenso am Heck die Aufkleber der Porsche-Vertretung Jo Sifferts. 1999 kaufte Jean-Pierre Clément den 024 und ließ ihn von Meissners Firma Modena Motorsport restaurieren. »Wir hatten gerade einen GT 40 klargemacht. Nun eins der geilsten Rennautos der Welt zu restaurieren, war also eine riesige Herausforderung. Ich konnte zu dem Zeitpunkt nicht abschätzen, was da auf mich zukommt.« Ein Traumjob, allerdings sehr langwierig. Manchmal fast ein Albtraum. Der Wagen galt nach Jahren in scheintotem Zustand neben dem Siegerauto von Spa 1971 (siehe Bericht zu den International Historic Motoring Awards auf Seite 108), als einer »der originalsten noch existierenden 917«. Möglichst viel sollte erhalten werden, zugleich sollte das Auto für Rennen fit gemacht werden. »Nach FIA-Richtlinien. Beim Body«, so Meissner, »vor allem auch beim Rahmen hatten wir ewige Diskussionen mit dem Besitzer. Eine Abteilung wie Porsche Historic Motorsport gab es damals noch nicht, also haben wir den Rahmen ausgetauscht; inzwischen, Jahre, nachdem wir unseren Job abgeschlossen haben, wird der originale bei Porsche zertifiziert.« Doch etwas Porsche-Personal aus der Zeit der originalen Einsätze war auch schon bei der Restaurierung durch Modena Motorsport zugegen. »Der Einbau und die Tests des Motors wurden vom damaligen Porsche-Mechaniker Gustav Nietzsche begleitet. Der hat uns auch darauf aufmerksam gemacht, dass unser Ersatzmotor der von Piëch geforderten Trainingsspezifikation entsprach. Zur Gewichtsreduzierung – selbst der Zündschlüssel ist gelocht, um jedes Gramm zu sparen!«, so Meissner, »hatten die damals beim Motor Magnesiumköpfe eingesetzt! Und wenn man aufs Gas tritt, bewegt man die Gasschieber, die normal in Stahlkugeln gelagert sind; bei der Trainingsspezifikation sind es aber Plastikkugeln! Die haben wir zum Glück ausgetauscht, sonst wären wir nur ein paar Runden weit gekommen.« Das Finden und Kaufen des Autos hat Uwe Meissner sieben Jahre auf Trab gehalten, die Restaurierung fast zehn. Ein »Riesenaufwand«, aber eben für einen Jahrhundert-Rennwagen. Lackiert wurde das Auto wie für Le Mans, den Film (Startnummer 20). War der Auftrag vor fünfzehn Jahren noch ambivalent in Bezug auf Nutzung oder Wiederverkauf des Fahrzeugs, so geht es nun darum, den 024 möglichst öffentlichkeitswirksam fertigzustellen. Der Originalrahmen wird nach Bearbeitung wieder eingebaut – dann dürfte das im Sommer 2014 kurzfristig von einer Auktion zurückgezogene Auto wieder durch die Medien gehen. The End? Im Film baut Steve McQueen mit der Nummer 20 einen Unfall, woraufhin er aus seinem Einsatzwagen (tatsächlich ein Lola im Porsche-Kleid) steigt und mit Nummer 21 – nach einem Rad-an-RadKampf mit seinem Rivalen im Ferrari – die Ziellinie überquert. Als Zweiter. Wie in Sebring. Wie im echten Leben mitunter stranger than fiction.