echt092009 (2,1 MiB) - Treffpunkt
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echt092009 (2,1 MiB) - Treffpunkt
07_2009 · September | November · Kostenlose Ausgabe www.treffpunkt-leben.com Das Magazin der Treffpunkt Leben- Gemeinde Erkrath Das 40-Tage-Experiment Gemeinsam Gottes Liebe entdecken Jubiläum Treffpunkt Leben feiert 25-jähriges Bestehen Backstage Interview mit dem Pantomimen Carlos Martinez Treffpunkt Leben-Lounge Lebenshilfe mitten auf dem Marktplatz Inhalt „Sich auszutauschen ist wertvoll und tut gut“ Interview mit Dirk und Silvia Czub ** 04 Reportage Drei Hauskreise und wie sie Leben und Glauben miteinander teilen ** 08 40-Tage-Aktion Was es damit auf sich hat, verrät Jörn Zimmermann ** 11 Buchtipp „3:16“ von Max Lucado ist Grundlage der Aktion ** 12 Living Rooms Teens und Jugendliche feierten kreativen Sonntag ** 13 Jubiläum Wie eine Vision Wirklichkeit wurde: 25 Jahre Treffpunkt Leben in Erkrath/Hochdahl ** 14 Persönlich Drei Personen und ihre Erlebnisse von der Gemeindegründung ** 18 Rückblick Der Agape-Frauenkreis verbrachte Wohlfühltage in der Eifel ** 20 Berufungsanalyse Welches Potenzial steckt in mir? Ein Erfahrungsbericht ** 22 Treffpunkt Leben-Office Lounge auf dem Hochdahler Markt bietet Lebenshilfe ** 24 Interview Pantomime Carlos Martinez über die Kunst ohne Worte ** 26 Mission Bibelübersetzung Familie Knauber ist seit 20 Jahren im Dienst für Gott ** 28 Aktuelles Termine ** 30 ** 31 Das 40-Tage Experiment Gemeindeleben Neue Köpfe Gemeindemitglieder stellen sich vor Herausgeber | Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Erkrath, Treffpunkt Leben · Heinrich-Hertz-Straße 25 · 40699 Erkrath Tel. 0211-22950640 · www.treffpunkt-leben.com · Redaktion | Corinna Becker, Micha Korb, Sarah Lorenz, Daniela Mohr, Stefan Rüth, Gudrun Schriever, Annika Tillmann, Bert van Wageningen · gemeindezeitschrift@treffpunkt-leben.com echt. – das Magazin der Treffpunkt-Leben-Gemeinde Erkrath erscheint quartalsweise. Auflage 1.000 Stück Grafik | Aline Stücher, www.gebaeude7.de, Druck | Leodruck, Stockach, Bildquellen | fotolia, istockphoto, M. Korb, privat. Copyright | Nachdruck (auch auszugsweise) nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung der Redaktion Nächste Ausgabe | Dezember 2009 – Februar 2010 ** 03 Editorial in echt. 25 Jahre Treffpunkt Leben Gemeinde – das ist ein guter Anlass, um dankbar zurückzuschauen auf die Zeit des Aufbaus der Gemeinde, um aber auch ebenso dankbar und zuversichtlich nach vorne zu sehen. 1984 wurde die EvangelischFreikirchliche Gemeinde Hochdahl gegründet mit dem Ziel, Menschen, die auf der Suche sind, eine Heimat zu bieten: auf der Suche nach Gott, nach erfahrbarem Glauben, nach einer tragfähigen, authentischen Gemeinschaft. Alles begann damals klein und übersichtlich in einem Keller in der Narzissenstrasse im Ortsteil Kempen. Mittlerweile kommen jeden Sonntag mehrere hundert Menschen in den Gottesdienst und Treffpunkt Leben ist mittlerweile eine regionale Gemeinde geworden. Aber das Ziel, unser Auftrag und unsere Mission, ist geblieben: Menschen mit einem suchenden Gott in Verbindung zu bringen, der alle Hebel in Bewegung gesetzt hat, um zu uns durchzudringen. In der 40-Tage-Aktion „3:16“, die im Oktober und November in der Gemeinde durchgeführt wird, geht es um den alles hergebenden Gott, der bis heute die Suche nach Menschen nicht aufgegeben hat. Das gesamte Gemeindeprogramm läuft in dieser Zeit 40 Tage lang mit dem Fokus auf einen einzigen Vers der Bibel: Johannes 3,16. Und dieser eine Vers fasst auch die gesamten Bemühungen und Aktivitäten der Treffpunkt Leben-Gemeinde in den letzten 25 Jahren zusammen. Ich lade Sie ein, Teil dieser Aktion zu werden und sich durch die verschiedenen Artikel dieser echt-Ausgabe zu diesem Thema motivieren zu lassen, einfach mit dabei zu sein. Und ich lade Sie ein, mit uns am 6. Dezember um 11 Uhr einen besonderen Festgottesdienst zu feiern: 25 Jahre Treffpunkt Leben-Gemeinde. Herzlichst, Ihr Pastor der Treffpunkt Leben-Gemeinde „Sich ausz u t a ist wertvo uschen ll und tut gu t!“ ** 05 Interview Dirk und Silvia Czub berichten über ihre Erfahrungen mit einer 40-tägigen Gemeindeaktion. Große Dinge werfen ihren Schatten voraus: So auch die neue 40-tägige Gemeindeaktion „3:16“ der Treffpunkt Leben-Gemeinde, die am 25. Oktober beginnt. Bereits die beiden Vorgänger „Leben mit Vision“ (2005) und „Liebe in Aktion“ (2007) hatten viele Menschen dazu eingeladen, sich sechs Wochen lang mit einem Thema zu beschäftigen, mittels Gottesdiensten, Kleingruppen und eines Buches. – „Warum nicht mal 40 Tage investieren, um diese Aktion mitzumachen und die Gemeinde näher kennen zu lernen?“, sagten sich 2007 auch Dirk und Silvia Czub. Anlässlich der bevorstehenden Aktion erzählen sie im Interview von ihren Erfahrungen. Bevor Ihr euch entschieden habt, an den 40 Tagen „Liebe in Aktion“ teilzunehmen, kanntet Ihr bereits die Treffpunkt Leben-Gemeinde. Wie kam es dazu? Silvia: Ende 2006 hatten wir als Familie entschieden, uns neu zu orientieren, was die Gemeinde betrifft. Im neuen Jahr schauten wir uns dann ein paar Gemeinden an. Über Freunde erfuhren wir auch von Treffpunkt Leben. Wir wechselten dann noch eine Zeit lang zwischen verschiedenen Gemeinden, ehe wir ab Mai 2007 regelmäßig nach Erkrath kamen. Von da an haben wir uns bewusster vorgetastet. War es euch direkt klar, bei der Aktion mitzumachen? Silvia: Zuerst konnte ich es gar nicht glauben, eine Gemeinde mit einem solch herzlichen Charakter gefunden zu haben. So hatte ich Gemeinde noch nicht erlebt. Das faszinierte mich. Gleichzeitig suchte ich nach einem möglichen Haken. Besuch um Besuch prüfte ich die Gemeinde. Bis zu jenem Sonntag als Martin Scharnowski eine einführende Predigt zu „Liebe in Aktion“ hielt. Darin ging es um das Erkennungszeichen einer Gemeinde: die Liebe. An ihr und nicht an äußeren Formen wird der Charakter einer Gemeinde er- kannt, sagte er. – Das war für mich der Moment, an dem ich innerlich ankam. Als Martin anschließend die 40-Tage-Aktion vorstellte, wollte ich sofort mitmachen. Aber davon habe ich Dirk zuerst nichts gesagt, weil wir uns Zeit lassen wollten mit der Entscheidung für eine neue Gemeinde. Dirk: Wenig später haben wir uns dann doch drüber unterhalten. Und ich dachte, diese Aktion wäre eine super Sache, um die Gemeinde und die Menschen darin näher kennen zu lernen. Am nächsten Sonntag, als wieder zu der Aktion eingeladen wurde, haben wir uns dann angemeldet. Wusstet Ihr da bereits, was in den nächsten 40 Tagen auf euch zukommen wird? Dirk: Dass es um das Thema Liebe gehen würde, war uns bekannt. Wir wussten auch, dass die Aktion aus sechs Predigten, der persönlichen Lese des Buches sowie der freiwilligen Teilnahme an einer Kleingruppe bestand. Dieser Rahmen wurde gut und schlüssig erklärt, sodass wir uns gut darauf einstellen konnten. Nur die Nachricht, dass es freitags, an unserem bevorzugten Abend, keine Kleingruppe geben würde, erforderte es von uns auf den Donnerstag umzuschwenken. Beruflich bedingt konnte ich deswegen manchmal nicht dabei sein, aber das war zu verkraften. Als wir dann erfuhren, dass Martin und Liesel Scharnowski den Hauskreis leiten, war das für uns ein echter Knaller. Als Neulinge konnten wir so den Pastor und seine Frau persönlich kennenlernen, was für uns besonders und wichtig war. letzten Woche erlebt?“ Was dort erzählt wurde, war sehr ehrlich. Den neuen Themenaspekt für die nächste Woche eröffnete jeweils der Gottesdienst am Sonntag. Als Gesamtpaket fanden wir das eine runde Sache. War die Aktion eine Art Experiment für euch? Dirk: Für mich schon. Ich kannte diese Art von Kleingruppen bzw. Hauskreise nicht. Zwar gab es in unserer vorigen Gemeinde Gesprächskreise, aber der intensive persönliche Austausch über das Leben und den Glauben war für mich komplett neu. Ich war sehr gespannt, was alles in dieser Zeit passieren würde, zumal ich mir das vorher nie hätte vorstellen können, mit Leuten zusammenzusitzen, die so verschieden und vom Alter her bunt gemischt sind, um mit ihnen über recht persönliche Themen zu reden. Interessant war auch, dass wir niemanden aus der Runde vorher kannten. Die unterschiedliche Zusammensetzung sollte sich aber als sehr bereichernd herausstellen. Silvia: Da ich an den Gesprächskreisen teilgenommen hatte, war mir ein Hauskreis an sich vom Typ her bekannt, nicht aber die intensive Nähe der Menschen zueinander. Diese Art von Kleingruppen ist einfach nah am Leben dran. Und ich war gespannt, sich 40 Tage lang mit dem gleichen Thema auseinanderzusetzen. Ganz intensiv und mit vielen Menschen. Ich liebe das! Es war daher eher eine bewusste Entscheidung, Persönliches wie auch die Gemeinde Betreffendes verbindlicher werden zu lassen. Was hat die Aktion mit euch persönlich gemacht? Was habt Ihr davon mitgenommen? Silvia: Je tiefer ich über das Thema nachdachte, desto mehr merkte ich, ich muss erst einmal aufhören zu denken: „Ich bin doch gar nicht so schlecht, klappt doch alles ganz gut.“ Innerhalb der sechs Wochen habe ich gemerkt: Die Liebe, die ich für andere aufbringe, kann ich mir nur jeden Tag neu von Gott schenken lassen. Dirk: Ich stellte fest, dass die Liebe das Wichtigste im Leben überhaupt ist. Allerdings geht man mit ihr viel zu oberflächlich um. Daher war die Aktion gut sich zu fragen: Was bedeutet mir Liebe? Wo habe ich sie erfahren? Oder wo fehlt sie mir – persönlich und zu anderen? – Ich besitze immer noch eine kleine Karte mit den Versen über die Liebe aus 1. Korinther 13. Lange Zeit habe ich sie im Auto als kleines „Denk mal dran“ mit mir rumgefahren. Sie erinnerte mich daran, was Liebe wirklich bedeutet, und dass ich bei weitem nicht so perfekt bin, wie die Liebe von der dort erzählt wird. Neben der Kleingruppe machen Gottesdienste sowie das Lesen eines Buches die Inhalte der Aktion aus. Wie habt Ihr diese Aufbereitung des Themas wahrgenommen? Silvia: Das Buch hat uns sehr geholfen, über das Thema nachzudenken. Es hat uns an vielen Punkten hinterfragt. In der Kleingruppe stand der Austausch im Vordergrund. Bei uns ging es meist mit der Frage los: „Wie habe ich das Thema in der Fiel es euch schwer, inhaltlich am Ball zu bleiben? Dirk: Es ist schon herausfordernd, dran zu bleiben. Man erhält viel Input zum Nachdenken und Umsetzen. Andererseits sind 40 Tage überschaubar. Sich einmal die Woche mit der Kleingruppe zu treffen, würden wir auf Dauer nicht schaffen, aber auf das ganze Jahr sechs Wochen gesehen, sind schon machbar. Wenn man dranbleibt und mitmacht, kann man sehr viel für sich herausziehen. Silvia: Uns war klar, wenn wir an der Aktion teilnehmen, dann ziehen wir die sechs Wochen auch durch. Nur mal reinzuschauen war für uns keine Option. Für mich lag die größte Herausforderung ** 07 Interview Dirk und Silvia Czub darin, die Treffen in den Familienalltag zu integrieren. Jetzt sind unsere Kinder älter, aber vor zwei Jahren erforderte es noch ein paar mehr Anstrengungen. Dirk: Ich finde es grundsätzlich gut, wenn man sich mit einem Thema intensiv und langfristig beschäftigt. Die gut strukturierte 40-tägige Gemeindeaktion hilft einem dabei sehr. Wie seid Ihr mit dem Lesen des Buches zurechtgekommen? Silvia: Mir fiel es nicht schwer dranzubleiben. Während der 40 Tage habe ich es als Grundlage für meine Stille Zeit genommen. Das fand ich sehr bereichernd. Außerdem gab es nach jedem Kapitel Raum für Notizen. So konnte ich bei den Kleingruppentreffen nachschauen und erzählen, was ich damit erlebt habe. Dirk: Ich habe das Buch sogar vorher schon einmal ganz durchgelesen. Während der Aktion habe ich es dann kapitelweise nachgelesen. Von der Vorbereitung und vom Tempo her empfand ich das als genau richtig für mich. Wenn andere euch fragen: Warum lohnt es sich, bei der Gemeindeaktion ab Ende Oktober mitzumachen? Dirk: Wer auf der Suche nach einer Anbindung in die Gemeinde ist, dem empfehle ich, dabei zu sein. Sicher gibt es auch andere Möglichkeiten, aber die Aktion ist für jeden richtig, der ohne viel Smalltalk in eine besondere Atmosphäre einsteigen möchte. Weit mehr noch als das, hilft allerdings die Aktion dabei, im Glauben zu wachsen. Silvia: Dem stimme ich zu. Sich mit anderen über Gott, das Leben und den Glauben auszutauschen, ist wertvoll und tut einfach gut. Ich habe das als Bereicherung für mein Leben erlebt. Was ist mit eurer Kleingruppe nach der Aktion passiert? Silvia: Aus dem Kreis hat sich ein fester Hauskreis entwickelt, zu dem neue Leute hinzugekommen sind. Wir treffen uns nun regelmäßig und tauschen uns aus: Wie erlebe ich den Glauben im Alltag? Wie denken andere? Wo brauchen sie Hilfe? – Wir beten füreinander und belassen es nicht bei einem theoretischen Glauben, sondern spornen uns gegenseitig an, das Wort in die Tat umzusetzen. Dirk: Dem kann ich mich nur anschließen. Sich so intensiv miteinander auszutauschen und zu unterstützen, in allen Lebenslagen, ist schon etwas Besonderes. Was sind eure Gedanken im Hinblick auf die neue Aktion? Silvia: Ich freu mich schon darauf, mich wieder so intensiv mit einem Thema auseinanderzusetzen. Außerdem bin ich gespannt, wie es mit uns als Gruppe weitergeht: ob wir uns neu mischen oder wie sich das Ganze entwickeln wird. FAMILIE CZUB Dirk und Silvia Czub, beide fast 40, wohnen mit ihren Kindern Ann-Kristin und Sebastian in Düsseldorf und besuchen seit Anfang 2007 die Treffpunkt LebenGemeinde. In Hilden ist Dirk angestellt in einem internationalen Chemiekonzern und tätig in den Bereichen Training, Technik und Vertrieb für Deutschland, Österreich und die Schweiz. Silvia kümmert sich um die Familie, insbesondere die beiden Kinder, Aufgaben in der Gemeinde und was sonst noch so alles ansteht. Nebenbei arbeitet sie einige Stunden in der Woche als Assistentin für Finanzberater der „Plansecur“-Gruppe. Kleingruppe? Hauskreis? was findet da Kleingruppen oder Hauskreise sind ein wichtiger Bestandteil der 40-Tage-Aktion. Doch auch über die sechswöchige Aktion hinaus kommen Menschen jeden Alters wöchentlich oder vierzehntägig zusammen. Manch einer fragt sich: Warum? Und was findet da eigentlich statt? Gudrun Schriever hat sich aufgemacht und drei ganz unterschiedliche Hauskreise besucht. Ihre Reportagen geben einen ersten Eindruck davon, wie unterschiedlich, kreativ und vielfältig der Austausch über Gott und die Welt in den Hauskreisen sein kann. Hauskreis Pirlein Als die ersten Mitglieder eintreffen, ruft Christine Pirlein: „Kommt rein, ich bin gleich unten!“ Sie und ihr Mann Thomas leiten diesen Hauskreis – deshalb auch der Name. Annika Tillmann setzt ihre Tasche ab und holt aus einem Schrank in der Küche eine Glasschale für die mitgebrachten Schokobonbons. Man merkt sofort, dass sie sich hier auskennt und zu Hause fühlt. Insgesamt besteht die Gruppe aus zehn Leuten. „Wir können ja schon mal Lieder aussuchen“, schlägt Annika vor. „Gute Idee!“, stimmt Thomas zu und die Liedmappen kreisen in der Runde. Wolfram Rhein packt seine Gitarre aus und die Gruppe singt – hörbar gerne. Wie gewohnt findet im Anschluss eine kleine Austauschrunde statt und Gebetsanliegen werden gesammelt und notiert. Nachdem alle die Möglichkeit hatten, sich mitzuteilen, herrscht eine Zeit der Stille, dann wird gebetet und gedankt. „Heute wollen wir uns mit dem Arbeitsblatt befassen, das nach dem letzten Mittwochsgottesdienst an die Hauskreise verteilt wurde. Unsere Aufgabe ist es jetzt, uns zu überlegen: Würde mir Jesus heute eine persönliche Mail schreiben, was würde wohl drin stehen – an Lob, Tadel, konkreter Anweisung?“, führt Thomas ins Thema ein. Die Blätter werden rund gegeben, jeder nimmt sich Zeit zum Nachdenken. „Eigentlich ist das abendfüllend“, wirft Annika ein. „Wir sollten uns auf ein Tortenstück beschränken“, schlägt Wolfram vor. Schnell ist sich die Gruppe einig, nur den Punkt „Was würde Jesus der Treffpunkt Leben-Gemeinde mailen?“ zu besprechen. Jeder kommt zu Wort und schnell stehen die Zeiger der Uhr auf 22 Uhr. Die Gruppe trifft sich wöchentlich und keiner möchte diese gemeinsamen Abende missen. „Für mich ist das eine reservierte Zeit mit Gott und Gemeinschaft mit anderen, die in so persönlicher Form in der großen Gemeinde nicht möglich wäre“, erklärt Wolfram. – eigentlich statt? Die Colorados Erster Anlaufpunkt an diesem Abend ist bei den Colorados die Küche. Ein verlockender Duft strömt bereits aus den Töpfen. Maike Arhelger hat ein Lamm- und ein Krabben-Curry vorbereitet. Und auch der Reis ist schon so gut wie fertig. Wolfgang Wittig ist fleißig dabei, kleine Fladenbrote zu formen und sie in der Pfanne zu backen. Grund des emsigen Treibens: Heike Schemmann ist von ihrer Indienreise zurück und möchte an diesem Abend von ihren Eindrücken und Erlebnissen erzählen. Der Kreis hatte Heike in den vergangenen Wochen immer wieder durch Fürbitte unterstützt. Deshalb findet ein außergewöhnlicher Indienabend statt. Auch dafür ist in einem Hauskreis Platz. Schließlich ist es den Hauskreisteilnehmern wichtig, am Leben der anderen teilzunehmen. Die Gruppe hat für sich bewusst den Namen „Colorado“ gewählt. Er drückt für sie ihre unterschiedlichen und bunten Lebenssituationen aus – so bunt und verschieden wie eben auch der Inhalt einer Coloradomischung von Haribo ist. Heike hat bereits im Wohnzimmer den Laptop an den Fernseher angeschlossen und ihre Foto-CDs parat gelegt. „Hoffentlich sind es nicht zu viele. Ich habe sie noch nicht sortiert. Ihr sollt einfach einen Eindruck bekommen“, meint sie. Interessiert und gespannt verfolgen die anderen die Bilder und Erklärungen. „Indien wirklich zu beschreiben ist unmöglich, man muss es einfach erleben“, sagt Heike und zeigt verschiedene Aufnahmen. „Erstaunlich fand ich , was alles auf dem Fahrrad geht – was darauf tatsächlich möglich ist zu transportieren“, lacht Heike und zeigt ein passendes Foto. Die Gruppe trifft sich alle zwei Wochen am Montagabend. Natürlich können nicht immer alle kommen, auch heute ist die Gruppe nicht vollzählig. Doch allen ist die Gemeinschaft und der Austausch wichtig. Das Alter der Hauskreisteilnehmer liegt zwischen 30 und 52 Jahren. „Es ist eine große Bereicherung, unterschiedliche Themen und unterschiedliche Sichten miteinander zu besprechen. Das gibt mir neue Denkanstöße“, sagt Tina El Fayoumy. „Mir ist auch der Austausch sehr wichtig. Wir können uns gegenseitig praktische Tipps für den Alltag geben und den Glauben mit nach draußen nehmen“, meint Heike. Den Abschluss des besonderen und gemütlichen Abends bildet die gemeinsame Gebetsrunde. Alle freuen sich schon auf das nächste Treffen nach der Sommerpause und sind gespannt, was dann die anderen zu berichten haben. ** 09 Thema Hauskreis der Mitte Der Tisch ist liebevoll mit Getränken und Knabbersachen gedeckt, die Stühle stehen parat – alles ist bereit für das Hauskreistreffen. Ulla Dassow, die Leiterin „des Hauskreises der Mitte“, steht an der Tür und begrüßt jeden persönlich. Die Teilnehmer zählen sich alle zur Generation 60plus. Deshalb wurde die Anfangszeit auch bewusst auf 18 Uhr gelegt und auf zwei Stunden begrenzt. „Es können nicht mehr alle gut so lange sitzen“, erklärt Ulla. Natürlich ist es zwischendurch auch kein Problem die Füße hochzulegen. Schließlich soll sich jeder wohlfühlen. Zu Beginn werden ein paar Lieder herausgesucht. „Wir sind ein Hauskreis, der gerne singt“, sagt Ulla. Das Singen wird mit Musik von der CD unterstützt. Danach folgt ein Moment der Stille und Gebet. „Das Thema ist heute: Mit Gott in die Ferien, in den Urlaub gehen! Wie haben wir Gottesdienst in dieser Zeit erlebt? Wer möchte berichten?“, leitet Ulla die Austauschrunde ein. „Ich habe acht Tage auf dem kleinen Weingut meiner Schwester verbracht“, berichtet Rita Ehmke. „Besonders schön waren die warmen Abende. Sie hatten einen Charakter wie in der Toskana. Zum Gottesdienst war ich in der Neanderkirche. Am ersten Sonntag wurden dort drei Kinder getauft. Da waren auch mehr Leute da. An den anderen Sonntagen war es im Vergleich zu uns recht leer.“ „Ich hatte mir ja vorgenommen, täglich eine Stunde in der Bibel zu lesen. Das habe ich nicht geschafft. Aber ich habe mir Predigten, Gottesdienste im Radio angehört. Besonders die vom ersten Sonntag war toll“, meldet sich Babsi Barthold zu Wort. Wera Dahmen ist noch ganz erfüllt von ihrer Reise per Fähre, Bus und Schiff durch Norwegen. Lebhaft erzählt sie von ihren Erlebnissen und kleinen Abenteuern. „Abends habe ich dann immer wieder gesagt: Danke, Gott, dass ich das alles erleben darf!“ Bei dem regen Austausch vergeht die Zeit wie im Fluge. Allen ist wichtig, dass sie sich umeinander im Hauskreis kümmern. Im Augenblick ist Eva Petersen im Krankenhaus. Regelmäßig rufen die anderen an, besuchen sie. Das unterstützende Gebet ist eine Selbstverständlichkeit. „Im Hauskreis ist die Kontaktpflege intensiver“, sagt Friedhelm. „Ja, ohne Hauskreis könnte man in der großen Gemeinde untergehen“, pflichtet ihm Marlene bei. „Wir können Probleme miteinander besprechen, uns gegenseitig beraten. Das tut gut“, sagt Rita. „Wichtig ist mir auch das gemeinsame Bibellesen und die Auslegung. Jeder sagt, was ihm zu dieser Stelle einfällt, sie ihm bedeutet. Allein ist man oft so eingefahren. Die Sichtweise der anderen bereichert mich und macht meinen Blick weiter“, fügt Christiane noch hinzu. Insgesamt gehören zehn Mitglieder zum Hauskreis der Mitte. Für alle war es wieder ein guter Abend und sie freuen sich aufs nächste Treffen. ** 11 Info 40 Tage lang eine Aktion Ein Thema, ein Buch, ein Vers – die Treffpunkt Leben-Gemeinde lädt ein zu der 40-tägigen Aktion „3:16“. Was es genau damit auf sich hat, verrät Jörn Zimmermann von der Gemeindeleitung. „3:16“ - was steckt da eigentlich hinter? Der komische Name „3:16“ bezieht sich auf den entsprechenden Bibelvers aus dem Buch Johannes im Neuen Testament. Das ist ein Auszug aus einer Diskussion zwischen Jesus und einem religiösen Führer der Israeliten, bei der Jesus sagt: „Gott hat die Menschen so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn für sie hergab. Jeder, der an ihn glaubt, wird nicht verloren gehen, sondern das ewige Leben haben.“ Warum hat er das getan? Das erfährst du in der Aktion. – Wir nennen es übrigens Aktion, weil es eine besondere sechswöchige Phase ist, in der sich das ganze Gemeindeleben um diesen Vers dreht. Das macht das Besondere aus. Alle Predigten, Kleingruppen, etc. behandeln das gleiche Thema. Wie läuft das jetzt konkret? Ganz einfach: Alle Personen, die mitmachen möchten und sich für die Aktion angemeldet haben, werden einer Kleingruppe zugeteilt. Dabei werden vor allem Vorlieben bezüglich des Termins und Wohnorts berücksichtigt. Dann erfolgt am 25. Oktober der Startschuss mit dem ersten Gottesdienst, zu dem möglichst alle Teilnehmer kommen sollten. An diesem Tag beginnt auch das tägliche Lesen im Buch und in der darauffolgenden Woche trifft sich die Kleingruppe zum ersten Mal. Die nächsten Wochen laufen dann nach dem gleichen Muster ab. Und wenn ich mal nicht kann? Das ist kein Problem. Die Predigten stehen zum Nachhören zur Verfügung und auch das Buch deckt die gesamte Thematik ab, so dass niemand den Faden verliert. Muss ich Mitglied einer Kleingruppe sein, oder kann ich auch alleine lesen? Natürlich kann man auch durch die Predigten und das Buch schon eine Menge mitnehmen, aber das Besondere der Aktion lässt sich aus meiner Sicht nur in einer Kleingruppe erleben. Wo man merkt, dass andere Leute die gleichen Fragen haben wie ich, aber vielleicht ganz andere Antworten. Das Spannende ist, in der Diskussion darüber gemeinsam zu wachsen. Muss ich mich anmelden? Ja. Ende September hängen Listen im Foyer der Gemeinde aus, wo man sich eintragen kann. Zu diesem Zeitpunkt werden auch die Teilnehmerbücher erhältlich sein. Kann ich auch jemanden mitbringen? Die Aktion ist auch für Leute geeignet, die am Glauben interessiert sind und mehr erfahren möchten. Sie können an diesen sechs Wochen teilnehmen, um für sich Klarheit zu bekommen. Von daher sind gerade Gäste herzlich willkommen. Interview: Annika Tillmann 3;16 3;16 3;16 3;16 3;16 Reingescha ut: Das Buch zu r Aktion „3:16 – Zahlen der Hoffnung“ heißt das Buch von Max Lucado, das die literarische Grundlage für die nächste 40-Tage-Aktion in der Treffpunkt LebenGemeinde bildet. Die echt-Redaktion hat schon jetzt einen Blick hinein geworfen. Wieder ein neues 40-Tage-Buch? Wieder jeden Tag ein Kapitel lesen? Ich erinnere mich noch genau an die anderen 40-Tage-Aktionen: „Leben mit Vision“ und „Liebe in Aktion“. Ebenfalls ist mir noch gut im Gedächtnis, dass ich irgendwann mit der täglichen Lese nicht mehr hinterhergekommen bin. Und leider blieb auch mein Ziel, es nicht nur beim Lesen zu belassen, sondern auch mich intensiv mit den Themen auseinanderzusetzen und meinen Glaubens- und Lebensstil auf den Prüfstand zu stellen, ein wenig auf der Strecke. Eine Frage hat mich also besonders beschäftigt (und vielleicht geht es anderen dabei nicht anders): Wie schaffe ich es dieses Mal, nicht in zeitliche Engpässe zu geraten, das Gelesene nicht nur hinunterzuschlingen, sondern wirklich wie eine gute Mahlzeit zu genießen, um auch die einzelnen Geschmacksnuancen wirklich wahrzunehmen? Ganz einfach: Ich habe frühzeitig (es war Mai) mit dem Lesen begonnen. Zu Beginn hatte ich meine Zweifel: Wie kann jemand ein ganzes Buch über nur einen Bibelvers schreiben? Wird das Ganze nicht zäh und langweilig? Der Autor, der amerikanische Pastor Max Lucado, kann! Wort für Wort, Kapitel für Kapitel entschlüsselt er einen der wohl bekanntesten Verse der Bibel: Johannes 3,16. „Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat.“ Nur ein Vers, der aber enorm viel zu sagen hat! Lucado „seziert“ in den einzelnen Kapiteln (fast) jedes Wort dieses Verses, aber dies immer auf eine sehr lebendige und kurzweilige Art und Weise. Anhand von Beispielen und persönlichen Erlebnissen erläutert er die Bedeutung dieser Worte für unser Leben. Biblische Sachverhalte, bei denen ich schon aufgrund ihrer Komplexität ins Stottern gerate, bringt er verständlich und vor allem lebensnah auf den Punkt. Zum Beispiel: - Warum sind Gott alle Menschen wichtig? -Warum musste dieser Jesus am Kreuz sterben? -U nd was hat das überhaupt mit mir zu tun? - Was hat es mit dem so genannten „ewigen Leben“ auf sich? Mit diesem einen Vers macht der Leser eine Reise durch das ganze Evangelium und kann dabei noch viel mehr entdecken. Der Vers 3:16 spricht von einer bleibenden Hoffnung, einer Hoffnung, die nicht wie eine Seifenblase zerplatzt. Diese Hoffnung finden wir bei Gott. Wo gibt es noch in dieser Welt so viel Beständigkeit? 3;16 3;16 3;16 Meine Tipps: Die „Normalversion“ (weißer Einband) ist auch ein tolles Geschenk und ideal geeignet, Menschen das Evangelium näher zu bringen. Und: frühzeitig mit dem Lesen der zwölf Kapitel anfangen, damit kein Stress aufkommt! So lassen sich dann auch in Ruhe die vierzig „Tagesportionen“ und das Kleingruppenmaterial bewältigen. Corinna Becker ** 13 6 Living Rooms Zu Großem geschaffen 120 Teens und Jugendliche feierten kreativen Sonntag Ende Juni war es wieder soweit: Zum bereits sechsten Mal fand in unserer Gemeinde, im Spiegelsaal, der Living Rooms-Sonntag statt – dieses Mal unter dem Thema „Zu Großem geschaffen“. Wie üblich hatte jeder die Möglichkeit, seinen ganz eigenen Sonntag zu gestalten, und zwar anhand einer Reihe von Workshops. Jeder der Lust hatte, konnte in einem Workshop seiner Wahl seiner Kreativität freien Lauf lassen. Sei es draußen beim Fußball, drinnen beim Glasdesign oder beim Gestalten von T-Shirts und Schmuck. Das Angebot der Workshops wechselt bei jedem Living Rooms-Sonntag. Hinzu kam die Coffeebar – denn was wäre ein Living Rooms ohne seine Wohlfühlatmosphäre? Auch dieses Mal griffen wieder viele zu Latte Macciatos und Brownies, während sie mit Freunden und ganz neuen Leuten ins Gespräch kamen. Nach den Workshops folgte die Inspiration mit Worship und einem Input von Nina Schmitt, passend zum Thema: „Zu Großem geschaffen”. Sie sprach davon, wie schnell wir uns den Erwartungen anderer anpassen und steuern lassen und stellte die Frage, ob wir diese Einschränkung in unserem Leben wirklich haben wollen. Dabei erinnerte sie daran, dass wir wählen können, welchen Weg wir gehen – den mit oder den ohne Gott und stellte klar, was Glaube wirklich bedeutet: das Herz auf Jesus zu setzen und ihm das Leben anzuvertrauen. Nach dem eindrucksvollen Input, haben wir den Abend mit leckeren Hotdogs ausklingen lassen. Und ich denke, ich kann für alle sprechen und sagen: das war ein echt großartiger Living Rooms-Sonntag. Daniela Mohr Die Treffpunkt Leben-Gemeinde ist einzigartig, etwas ganz Besonderes, noch nie da Gewesenes und trägt den individuellen Fingerabdruck Gottes in sich. Diese Aussagen gelten aber nicht nur uns, sondern jeder Gemeinde und Kirche weltweit: Gemeinde ist immer etwas Einzigartiges, etwas Besonderes, jede Kirche und Gemeinde ist zu einem ganz bestimmten Zweck an ihrem Ort, in ihrer Region. 25 Jahre nun besteht die ehemalige Kellerkirche Hochdahl, die heute den Namen Treffpunkt Leben-Gemeinde Erkrath trägt. Hier einige Eckdaten der Entstehung: Gemeindegründung 1984 Kathrin Löber 1990 y a d h t r i B y p p Ha n e b e L t k n u p Treff ** 15 Jubiläum Die Geschichte: Die Vorbereitungszeit bis zur offiziellen Gründung der Gemeinde beträgt ca. sechs Jahre. Pastor Gregor Helms (damals in EFG Mettman) plant mit Christen aus Hochdahl einen Bibel-Gesprächskreis. Es entsteht u.a. ein Hauskreis, verschiedene evangelistische Aktionen werden durchgeführt, einige Gottesdienste werden gefeiert in der kleinen St. Antoniuskapelle und später monatlich im Bürgerhaus der Stadt. Theologische Beratung erfährt die Gemeinde in den ersten Jahren durch Pastor Dr. Klaus Fiedler. 1983 Horst und Marlene Löber, Mitglieder der EFG Düsseldorf, Ackerstr. laden zusammen mit Werner und Magdalene Krick (EFG Mettmann) und Klaus Fiedler (EFG Ratingen) alle ihnen bekannten Christen aus den umliegenden Gemeinden in sein Haus ein. Es geht um die Frage, ob in Hochdahl eine Gemeinde gegründet werden soll. Einige der ca. 60 versammelten Personen möchten sich einer neuen Ortsgemeinde in ihrer Stadt anschließen. 1990 Als sich der Osten öffnet, werden durch Ekkehart Fischer (einem Spediteur in der Gemeinde) Tonnen von Lebensmittel und andere Hilfsmittel in die Ostblockländer (vor allem Rumänien) transportiert. Viele LKW verlassen vollgepackt mit Hilfsgütern Hochdahl und bringen dringend benötigte Hilfe, um die gewaltige Not vor Ort etwas zu lindern. 1984 Die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Hochdahl wird gegründet und schließt sich als selbstständige Gemeinde dem Bund der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinden (Baptisten) in Deutschland an. Am 19. August 1984 wird der erste Gottesdienst in Kempen, Narzissenstr. 12, in den umgebauten Kellerräumen des Hauses Löber gefeiert. Kellerkirche 1990 1986 Da die Gemeinde ihren Versammlungsraum in dem unteren Stockwerk hat, macht sich langsam der Name „Kellerkirche“ breit – zuerst unter den Mitgliedern, dann auch immer mehr in der Stadt Hochdahl. 1990 Die noch kleine Gemeinde plant die Berufung eines eigenen Pastors. Nach längerer Suche wird Martin Scharnowski aus dem Missionswerk Wiedenest nach Hochdahl berufen. 1991 Martin Scharnowski zieht zusammen mit seiner Frau Liesel und den vier Kindern David, Johannes, Philipp und Ineke nach Hochdahl und beginnt Im Garten bei Löbers 1984 Trödelmarkt 1988 seinen Dienst als Pastor der Gemeinde. 38 Mitglieder freuen sich über ihren ersten „eigenen“ Pastor. 1992 Die Gemeinde wächst und bekommt Platznot. Mit 60 Stühlen ist die Kellerkirche ständig „ausverkauft“ und so beginnt die Suche nach neuen Räumen eher als geplant. In der Hauptstrasse in Alt-Hochdahl endet die Suche und in einem großen Glaubensschritt unterschreibt die Gemeinde einen Fünfjahresvertrag für die neuen eigenen Räume. Am 22. August findet der erste Gottesdienst in der Hauptstr. 13 statt. 1993 Erster Besuch von Bill Hybels (Willow Creek) in Nürnberg auf einem Leiterkongress. Der Funke springt für uns über, Gemeinde unter dem Blickwinkel suchender Menschen zu bauen. Dies bedeutet in den kommenden Jahren, die bisherigen Gottesdienststrukturen teilweise radikal zu verändern. 1994/95 Eine große Aktion für die kleine Gemeinde: ein alter Doppeldecker, der Teebus, wird für eine Woche gemietet und steht für diese Zeit mitten im Zentrum der Stadt Hochdahl. Viele Menschen werden somit aufmerksam auf die Arbeit der Kellerkirche. Dieser Einsatz wird ein Jahr später wiederholt. 1996 Immer enger werden bereits die Räume in der Hauptstr. 13. Erste Überlegungen werden angestellt, wieder neue Räume anzumieten, die aber alle scheitern. Stattdessen werden weitere Räume innerhalb des Gebäudes angemietet. JakoBus 1988 Lifepoint 2003 1997 Der Fünfjahresvertrag in der Hauptstr. läuft aus, der Besitzer bietet der Gemeinde an, den gesamten Komplex zu erwerben. Nach eingehender Prüfung lehnt die Gemeinde es aber ab, da keine großen Erweiterungen in diesem Gebäude möglich sind. Zwei Familien aus der Gemeinde kaufen die Immobilie und ermöglichen der Gemeinde durch eine erheblich geringere Miete die weitere Existenz in der Hauptstr. 1999 Der Name Kellerkirche wird offiziell geändert in Treffpunkt Leben-Gemeinde Erkrath 2000 Die Gemeinde erlebt schmerzhaft, dass viele Teenager und Jugendliche nicht zu halten sind und abwandern. Die 80 Gemeindemitglieder erleben durch ein mehrwöchiges Sommerpraktikum zweier Bibelschüler aus Wiedenest, was es bedeutet, wenn ein vollzeitlicher Mitarbeiter sich um die jungen Menschen kümmern kann. Ende des Jahres wird Marc Stosberg als Jugendreferent und somit als zweiter Vollzeitlicher in die Gemeinde berufen. Noch hat er ein Jahr in der Bibelschule vor sich. 2001 Marc Stosberg kommt zusammen mit seiner Frau Tanja nach Beendigung der gemeinsamen Bibelschulausbildung nach Hochdahl. Sie beginnen die Arbeit unter den 13- bis 18-Jährigen. Neue Räume (u.a. der Spiegelsaal) werden für diese Arbeit angemietet und umgebaut. 2002 Weiterhin kein neues Gebäude in Sicht, deshalb wird der Gemeindesaal noch einmal umgebaut und somit von 120 auf 150 Sitzplätze erweitert. Die Mitarbeiter der Sonntagschule nehmen alle an einem Seminar der Kinderarbeit von Willow Creek Umbau Hauptstraße 2001 Umbau Küchentreff 2003 Treffpunkt Leben 2009 teil und kommen verändert zurück – das Abenteuerland ist geboren und wird nach sechsmonatiger Vorbereitungszeit umgesetzt. Der ehemalige Gemeindegründer und Leiter Horst Löber verlässt uns völlig unerwartet – er stirbt am 26. Juni im Alter von 70 Jahren. 2003 Im Internet wird eine Immobilie in Unterfeldhaus gesichtet. Ein Küchenstudio mit einer Musik und Tanzschule in der ersten Etage steht zum Verkauf. Nach dem ersten Besuch ist klar, dass es sich um einen idealen Ort für die mittlerweile fast 120 Mitglieder der Gemeinde handelt. Zähe Verhandlungen beginnen, ebenso der Versuch, das Vertrauen der Gemeinde in Gott zahlenmäßig darzustellen, um mit Banken verhandeln zu können. Die Gemeinde entscheidet im Juli, konkrete Verhandlungen zum Erwerb der Immobilie anzugehen. Im Sommer kommt ein 16-köpfiges Team aus Texas, USA, zu uns und gemeinsam führen wir einen großen Einsatz im Zentrum der Stadt durch – Lifepoint hallt noch lange nach in unserer Stadt. In einem bewegenden Abendgottesdienst am 25. Okt. legt die Gemeinde mit einer gewaltigen Kollekte den Grundstein für weitere Verhandlungen mit dem Verkäufer. 18. Dezember: die Gemeinde beschließt den Kauf der Immobilie Heinrich Hertz-Str. 25. 2005 Das erste Jahr in der neuen Immobilie läuft an – viele Arbeiten müssen noch erledigt werden. Langsam füllen sich die neuen Räume. Am 24. April findet die erste Taufe in den neuen Räumen statt – 19 Personen lassen sich in den beiden Gottesdiensten am Morgen und am Abend taufen. Als Taufbecken dient ein großer Swimmingpool. 2004 Am 15. Juni liegt der Vertrag zur Unterschrift bereit, nachdem die SKB Bad Homburg die Bereitstellung des Darlehns ermöglicht hat. Sofort beginnen die Umbauarbeiten zusammen mit dem Vorbesitzer Anton Aehling, der uns mit Rat und Tat zur Seite steht. Am 7. November findet die Einweihung der neuen Immobilie in Unterfeldhaus statt mit rund 400 Besuchern. Die Gemeinde hat ein neues Zuhause. Timo Pickardt von der Bibelschule Wiedenest kommt nach Erkrath, um für zwei Jahre in der Arbeit des Abenteuerlandes die Leitung zu übernehmen. 2006 Die Gemeinde entscheidet trotz angespannter finanzieller Lage, Timo Pickardt als dritten Vollzeitlichen für den Bereich Kinderarbeit für drei Jahre einzustellen. Beginn Januar 2007. Die Vision der Gemeinde (VIGENDA 2011) wird geboren und in den kommenden fünf Jahren wird der Monat Januar dazu genutzt, diese Vision lebendig und klar zu halten. 2007 Die Gemeinde wächst weiterhin stark, besonders im Bereich der Kinderarbeit. Die Räume sind alle ausgebucht, also werden Bauwagen angeschafft, die vorübergehend die räumliche Not lindern. 2008/2009: Weitere Mitarbeiter werden eingestellt: Kerstin Schmitt (Diakonie), Stefan Rüth (Jugend), Renate Heide (Cleaning),Liesel Scharnowski (Lebenshilfe) und Christine Kombüchen-Moog (Gemeindebüro). Da sich der Gottesdienstbesuch in den vergangenen vier Jahren mehr als verdoppelt hat, wird zurzeit nach Wegen gesucht, den Herausforderungen des Wachstums wieder neu zu begegnen. Werner Krick Wie Gott in Hochdahl wirkte und wirkt Drei Personen und ihre Erlebnisse von der Gemeindegründung Werner, erzähl doch mal, was vor der Gründung unserer Gemeinde geschehen ist. Werner Krick: Schon 1977 bewegte sich etwas in Hochdahl. Am 4. Oktober hatten einige freikirchlichen Christen ein Gespräch mit Gregor Helms, dem damaligen Pastor der Baptistengemeinde in Mettmann. Auf einer Fahrt nach Hochdahl erhielt Gregor aus der Apostelgeschichte als Prophetie den Bibelvers: „Ich habe ein großes Volk in dieser Stadt.“ Als Ergebnis des Gesprächs wurde im Frühjahr 1978 ein Hauskreis gegründet, der von den Pastoren der EFG Mettmann und FEG Haan betreut wurde. Meine Frau Magdalene und ich haben uns 1979 diesem Hauskreis angeschlossen. Nach einer Klassenfahrt gründen Schüler des Hochdahler Gymnasiums im Herbst 1978 einen Gebetskreis, der sich regelmäßig trifft. Etwas später wird auch noch ein Jugendchor gegründet. Auf dem Hochdahler Markt findet im Sommer 1980 eine Zeltmission statt und ab Dezember werden in unregelmäßigen Abständen Gottesdienste in der St.-Antonius-Kapelle am Schlickumer Weg gehalten. Mitte 1981 startete ein Programm „Zeit-fürGott“, in dem junge Christen die Möglichkeit hatten, in verschiedenen Gemeinden zu arbeiten. Dabei wurden sie in Kursen auf diese Aufgaben vorbereitet und weitertrainiert. ** 19 Jubiläum Marlene Löber Im November 1981 kam dann eine junge Christin nach Hochdahl, um die Jugendarbeit, die Kinderwochenstunden und den Aufbau einer Jungschargruppe zu unterstützen. Außerdem wurde geholfen bei Gottesdiensten, die ein Mal im Monat im Bürgerhaus in Hochdahl veranstaltet wurden. Marlene, ist das nicht die Zeit, als eure Familie nach Hochdahl zog? Marlene Löber: Noch nicht, wir kamen etwa ein Jahr später, im Oktober 1982. Da mein Mann Horst schon immer von einer „Ortsgemeinde“ geträumt hatte, fing er gleich nach dem Umzug an, nach anderen freikirchlichen Christen in Hochdahl Ausschau zu halten. Und wir wurden fündig! Die Gemeinde vor Ort war Horst wichtig, weil er beruflich oft unterwegs war, und es sonntags mit unserer behinderten Tochter Katrin sehr umständlich war, zu unserer bisherigen Gemeinde in Düsseldorf zu gehen. Wir haben uns gleich dem Hauskreis angeschlossen und lernten so auch Klaus Fiedler kennen. Klaus war Pastor in Ratingen und hatte ein Herz für Gemeindegründung. Zusammen mit Kricks und Klaus machten wir uns Gedanken über die Möglichkeiten der Gründung einer Gemeinde. Werner: Wir entschlossen uns, die in Hochdahl ansässigen freikirchlichen Familien zu einem gemeinsamen Treffen einzuladen, um unsere Ideen von einer eigenen selbstständigen Gemeinde Hochdahl vorzustellen. Marlene: Unser Haus war sehr geräumig und deshalb haben wir zu uns eingeladen. Von etwa 100 Eingeladenen kamen am 11. März 1983 ungefähr 70 Personen. Im Mai folgte dann ein zweites Treffen, aber Beschlüsse wurden noch nicht gefasst. Wohl wurden im Laufe des Jahres freitagabends regelmäßige Treffen mit einer kurzen Andacht und Abendmahl organisiert. Die meisten Gäste kamen aus Baptistengemeinden und deshalb suchten wir den Kontakt zu dem Bund der EFG in Bad Homburg. Januar 1984 kam ein Vertreter des Bundes nach Hochdahl und im Februar wurde beim nachfolgenden Treffen alles Ans van Wageningen noch einmal durchgesprochen und umbetet. Am 1. März trafen sich dann 15 Hochdahler und gründeten eine Gemeinde. Wir hatten einen großen Raum im Keller. Dort haben wir am 24. Juni 1984 den ersten Sonntagsgottesdienst gefeiert. Der offizielle Einweihungsgottesdienst fand am 19. August 1984 statt. Schon bald bekamen wir dann in Hochdahl den Namen „Die Kellerkirche“. Und Ans was war deine Rolle bei dem Ganzen? Ans van Wageningen: Eigentlich kaum eine. Wir wohnten zu der Zeit in Izmir in der Türkei. Rein „zufällig“ war ich auf Heimaturlaub und las in der Zeitung, dass sonntags ein erster Gottesdienst in der Narzissenstraße 8 stattfinden würde. Wir wohnten Nr. 7 und ich war total überrascht, als ich feststellte, dass der Gottesdienst im Keller bei Löbers gefeiert werden sollte. So bin ich hingegangen und habe mich sehr gewundert über den Ablauf und über den Umgang mit einander. Es war sehr lebendig, etwas chaotisch und allen nannten sich Bruder und Schwester - für mich total fremd. Ich dachte: „Sind das alles Leute aus dem Bereich der Krankenpflege?“ Marlene: Ans kam 1985 nach ihrer Rückkehr aus der Türkei zur Gemeinde und sie wurde am 5.7.1987 das erste neue Mitglied. Sie war die Gebetserhörung und für uns Bestätigung, dass Gott tatsächlich eine Gemeinde in Hochdahl haben wollte. Die größten Erlebnisse waren für mich die ersten Bekehrungen und Taufen, die wir hatten. Wenn ich an damals und jetzt denke, kommt mir spontan das Gleichnis vom Senfkorn ins Gedächtnis: „ ...welches das kleinste ist unter allen Samen; wenn es aber erwächst, so ist es das größte unter dem Kohl und wird ein Baum, dass die Vögel unter dem Himmel kommen und wohnen unter seinen Zweigen“ (Matth 13, 32). Genau so, glaube ich, ist es in Hochdahl passiert. Und nun steht der große Baum in Unterfeldhaus und wächst weiter. Interview: Bert van Wageningen „Agape“-Frauenkreis erlebte Wohlfühl-Wochenende im Bergischen Land Zwei Tage einfach nur mal an sich denken. Ein bisschen egoistisch sein und sagen „Stopp! Jetzt bin ich dran!“ Mancher ist vielleicht jetzt ein wenig irritiert, aber genau das war das Thema der AgapeFreizeit, die vom 22. bis 24. Mai 2009 in Much (Bergisches Land) stattfand. Und über 30 Frauen haben es so richtig genossen! Frei sein von den häuslichen Verpflichtungen, eine Auszeit vom Alltag nehmen und Gott neu begegnen – das war der Wunsch der meisten Frauen an diesem Wochenende! So jede von uns brachte am ersten Abend noch ihre Alltagssorgen mit, denn viele kamen gerade aus ihrer Familie mit den letzen organisatorischen Gesprächen für das Wochenende oder frisch aus dem Beruf. Welch eine Wohltat auf der einen Seite, dies alles hinter sich zu lassen, wie schwierig auf der anderen Seite, die Gedanken zur Ruhe zu bringen und stille zu werden vor Gott. Wir starteten mit einer Kennenlernrunde (denn nicht alle gehörten zum Agape-Kreis). Manche waren auch neu in der Gemeinde und fanden es eine tolle Gelegenheit, so viele Frauen auf einmal kennen zu lernen. Ein gemeinsames Abendmahl mit einer intensiven Lobpreis- und Stillezeit wurde für uns zu einem besonderen Erlebnis dieser Freizeit. Unser Samstag startete mit einem regen Austausch. Jede Frau sollte einen Bibelvers mitbringen, mit dem sie persönlich etwas verbindet und der sie vielleicht auch schon in manch schwieriger Situation getragen hat. „Verheißungen“ nennt die Bibel solche Verse. Sie sind Zusagen Gottes, die uns auffordern, trotz widriger Umstände im Leben auf ihn zu vertrauen. Vinolia Zotchi erzählte hierzu eine treffende, wie unterhaltsame Geschichte. Mit den Verheißungen Gottes verhält es sich wie mit einem Gutschein für Pizza: zwei Pizzen für einen unverständlich niedrigen Preis. Unmöglich, denken wir, und können der Werbung nicht wirklich Glauben schenken. Wo ist der Haken dabei? Es gibt ihn nicht! Gottes Verheißungen sind wie ein solcher Gutschein, aber: Wir müssen ihn auch einlösen! Wir werden keine Verheißungen erleben, wenn wir sie nicht gezielt für uns in Anspruch nehmen! Durchatmen. Aufatmen. Gott begegnen. Die nächsten Stunden waren für uns alle sehr bewegend. Jede Frau konnte ihren Vers vortragen und erzählen, was sie mit ihm verbindet. Heraus kamen dabei wundersame Erlebnisse, mit dem Vers und Gott. Wie Bibelzitate zu wahren Rettungsankern wurden oder auch Hoffnung und Gelassenheit in schwierigen Situationen schenkten. Wir haben gelacht über lustige Geschichten – wir wurden aber auch sehr ernst, wenn trotz der guten Verheißungen Gottes und Gebet schwierige Lebenssituationen sich nicht ändern. In einer sehr intensiven Gebetszeit haben wir Gott für all das Gute in unserem Leben gedankt, ihm aber auch ganz konkret die Sorgen und Nöte der Frauen gebracht. Diese Zeit haben wir alle als eine besondere Ermutigung empfunden, zu wissen, Gott ist da, er wirkt, und gemeinsam können wir füreinander vor ihm einstehen. Den Samstagnachmittag konnte jede Frau nach Lust und Laune verbringen: einen kleinen Spaziergang oder doch die neun Kilometer lange Panoramatour machen, lesen, schlafen, klönen, beten – ganz wie jede wollte. Sich einfach etwas Gutes tun und die Freiheit haben, für einige Stunden nur an sich zu denken. Toll war auch das abendliche Gril- ** 21 Agape-Frauen len bei sommerlichen Temperaturen mit Blick ins Tal auf das Örtchen Much. Ich weiß, liebe Männer, ihr werdet es kaum glauben, aber auch Frauen können grillen! Jede Agapa-Frau wird euch bestätigen, dass Vinolia und Claudia ihre Aufgabe wirklich sehr gut verstanden! Und Annemone hatte viele witzige Spiele vorbereitet, so dass wir erst weit nach Mitternacht ins Bett gefallen sind. Leider ging viel zu schnell das Wochenende vorbei. Und nach einem selbstgestalteten Gottesdienst setzten wir uns das letzte Mal an die gedeckten Tische und genossen es, sich beim Buffet zu bedienen, bevor wir uns wieder alle auf den Heimweg machten. Ich habe die Zeit als sehr wertvoll empfunden. So habe ich nicht nur viele tolle Frauen kennen gelernt, sondern auch viele gute und bereichernde Gespräche gehabt. Zwei Tage raus aus Alltag und Beruf. Es tat gut, sich einmal geistlich verwöhnen zu lassen. Nächstes Jahr werde ich bestimmt wieder dabei sein! Corinna Becker D, I, S, G Was soll mir das sagen? Annika Tillmann und ihre Erfahrung mit der Berufungsanalyse Meine Freundin Christine ist zu Besuch. Sie zieht die Besteckschublade auf, um sich einen Kaffeelöffel heraus zu nehmen und ruft spontan: „Also Annika, ich wusste gar nicht, dass du so „G“ bist!“ „Hä?“, denke ich mal wieder und beschließe, dass sich hier etwas ändern muss. Nein, nicht in meiner Besteckschublade, die ist sehr aufgeräumt, sondern an meinem doch immer öfter auftretenden Fragezeichen in dieser Angelegenheit mit den Buchstaben: D, I, S, G. Wieso bin ich „G“ und was heißt das überhaupt? Als mir Ingo Gerwig dann am Sonntag nach einem Gespräch auf die Schulter klopft und sagt: „I, I, G, das passt!“ beschließe ich mich sofort zur Berufungsanalyse anzumelden. Zeit habe ich eigentlich nicht, aber ich will jetzt endlich wissen was ich bin und diese Buchstaben bedeuten! Montags sitze ich im Hauskreis und berichte von meinem Beschluss und Thomas Pirlein grinst nur schelmisch wissend und sagt: „Ich weiß schon was du bist!“ - Na, toll, hoffentlich geht der Kurs bald los! ** 23 Berufungsanalyse Am Freitagabend sitzen wir also erstmalig zusammen, alle neugierig auf das, was jetzt kommt. Wir sind 15 Teilnehmer und drei Seminarleiter: Ingo und Ute Gerwig, beide kompetent auf dem Gebiet – Ingo ist Diplom-Psychologe und Trainer, Ute hat auch entsprechende Erfahrung und Martin Scharnowski, unser Pastor ist auch dabei. Der Kurs ist in drei Teile gegliedert: Martin macht die Gabenanalyse, Ute wird uns etwas zu den Fähigkeiten und den Tests erzählen und Ingo schließlich die Persönlichkeitsanalyse anleiten, die Sache mit den Buchstaben. Wir sind ein bunter Haufen: zwei Ehepaare, Junge und Alte. Das ist auf jeden Fall auch mal wieder eine gute Gelegenheit einander kennen zu lernen! Martin startet mit der Berufungsanalyse. Berufungsanalyse, was ist denn das? Wir lernen, was Gaben sind, und dass wir ausnahmslos alle von Gott Gaben und Fähigkeiten bekommen haben. Erst sollen wir unsere Gabenschwerpunkte selbst einschätzen und dann machen wir, jeder für sich, einige Seiten eines Tests. Ich merke schnell, dass er sehr klare Ergebnisse schaffen wird. Es ist ein schnelles Ankreuzverfahren und wir sollen nicht lange nachdenken, sondern einfach ankreuzen. Dann wird gemeinsam ausgewertet. Ich bin in Teilen überrascht und manches scheint mir wie eine Bestätigung meiner Selbst. Martin erklärt uns, dass die Gaben ein Geschenk von Gott sind, mit der klaren Aufforderung (Berufung) sie auch einzusetzen. Ich fühle mich unglaublich beschenkt und wertvoll! „Wow“, denke ich. Mir war nie so klar, dass dieser Teil meines Selbst ein Geschenk Gottes ist! Ich darf endlich diese Seiten voll ausleben, denn dazu werden wir aufgefordert (berufen). Ich darf so sein, weil Gott mir das geschenkt hat, so zu sein. Nein, ich soll sogar! Ich bin begeistert! An diesem Abend fahre ich glücklich nach Hause und fühle mich sehr befreit! Am nächsten Morgen geht es wieder weiter und obwohl morgen ein großer Geburtstag bei uns ist (Danke Gott für die Gabe der Planungsfähigkeit – alles ist gut vorbereitet!), freue ich mich auf den Tag und die neuen Erkenntnisse. Jetzt mal her mit den Buchstaben! Heute fängt Ute an und erzählt uns etwas über Fähigkeiten und ich staune immer mehr was so alles in uns drin steckt. Nach dem Mittagessen geht es mit Ingo in die Persönlichkeitsanalyse per DISG-Verfahren. Ein bisschen stöhnen wir unter den vielen Seiten des Tests. Ute, Martin und Ingo gehen von Teilnehmer zu Teilnehmer und helfen beim Ausfüllen wie bei der Auswertung. Ich bin ein wenig verwirrt: Ich bin weniger „I“ als ich dachte und habe fast genauso viel „G“ wie „S“. Nur zur Erklärung: Es gibt vier Typen: D: dominant, I: initiativ, S: stetig und G: gewissenhaft. Ich bin sehr froh, dass wir im Laufe des Tages drei Mal in Kleingruppen zu je fünf Leuten mit jeweils einem Leiter zusammensitzen. Das hilft uns sehr, unsere Gedanken zu sortieren und Fragen zum Test wie auch zu uns selbst stellen zu können. Wie kann ich denn etwas über normal „G“ sein, aber im Gabenteil total viel Administration geschenkt bekommen haben? Da müsste ich doch super „G“, sprich gewissenhaft sein! Aber mir wird Stück für Stück klar, dass es sich anders verhält: Die Gaben hat mir Gott geschenkt, die sind einfach da. Der Persönlichkeitstest zeigt mir, wie der Test schon sagt, meine Persönlichkeit auf. Persönlichkeit aber setzt sich zusammen aus geerbten Teilen, geschenkten Teilen und erworbenen Teilen! Wenn ich also meine Gabeln in der Schublade Rücken an Rücken sortiere, so ist das das Ergebnis der Erziehung meiner Mutter. Ich folge dem vielleicht leichter, weil ich die Gabe der Administration habe, aber mein eigener Wille spielt da auch noch mit rein. Mein Kopf ist sehr voll an diesem Abend, aber ich habe das Gefühl, mich selbst ein bisschen besser kennen gelernt zu haben. Am meisten aber freue ich mich über meine Gaben und ich freue mich, dass ich sie ohne Scham einsetzen darf. Endlich! Annika Tillmann Open Office Seit Anfang des Jahres steht die Ladentür von Marc Stosberg am Hochdahler Markt für die Menschen in Erkrath bereits offen. Was das Gemeindebüro überhaupt ist und welche Erfahrungen bisher gemacht wurden, verrät Marc in einem Interview. Marc, warum hast Du das Gemeindebüro eröffnet? Ich finde es wichtig, dass wir als Gemeinde Menschen vor Ort dienen. Unsere Gemeinde hat sich oft stark nach innen orientiert und hat dabei schnell aus den Augen verloren, was die Bedürfnisse der Menschen in unserer Stadt sind. Für mich ist dieses Büro ein Anfang, näher an die Menschen in Erkrath ranzukommen. Dabei beschäftige ich mich mit Fragen, was sie beschäftigt, wo ihre Nöte und ihre Freuden sind. Wie war der Weg zur Eröffnung des Ladenlokals? Irgendwann kam mir die Idee, meinen Schreibtisch mitten ins Zentrum auf einen freien Platz zu stellen, als Anlaufstelle für Menschen. Ich habe dann Freunde angemailt, was sie von der Idee halten und ob sie bereit wären, ein Ladenlokal für ein Jahr zu finanzieren. Innerhalb von zwei Wochen war das Geld zusammen. Ich habe gemerkt, dass mein Plan Gottes Willen entspricht und schließlich habe ich mein Vorhaben der Gemeinde vorgestellt. Nachdem ich auch von dieser Seite grünes Licht bekommen habe, war eigentlich alles klar. Das Geld für ein Jahr ist bereits vorhanden. Wie sieht es mit der Zeit danach aus? Das weiß ich noch nicht, zunächst ist das Projekt definitiv auf ein Jahr beschränkt. Wenn es Gottes Wille ist, wird es auf jeden Fall weitergehen. Es würde mir sehr schwer fallen, nach nur zwölf Monaten wieder aufzuhören. Normalerweise muss man so eine Sache zwei, drei Jahre laufen lassen. Aber wenn kein Geld da ist, werde ich auch bereit sein, das Büro zu schließen. Ein halbes Jahr ist bereits vergangen. Welche Erfahrungen hast Du bislang gemacht? Sehr unterschiedliche. Es gibt Leute, die kommen aus Neugier herein und fragen: „Was ist das?“ Ich habe aber auch Menschen kennengelernt, die ** 25 Gemeindebüro mich regelmäßig besuchen. Diese nehmen die Anlaufstelle wahr, weil sie wissen, dass sie hier ein offenes Ohr finden. Jeden Tag findet mindestens eine Person den Weg ins Büro, maximal sind es sieben, acht Leute. Ich merke auch, dass jeder von Gott hier reingeführt wird, weil die Lebensgeschichten so interessant sind – für mich ist es ein Vorrecht, so etwas hören zu dürfen. Es geht nicht darum, die Menschen in die Gemeinde zu ziehen, sondern vielmehr zu erfahren, was sie erleben. Ich lerne selbst viel dabei, wenn mir Menschen aus ihrem Leben erzählen. Aus den Gesprächen nehme ich sehr viel mit. Beispielsweise begleite ich momentan eine Frau, die tagelang vor dem Büro herumgeschlichen ist und sich nach einiger Zeit endlich getraut hat, hereinzukommen. Diese Frau verspürt kaum noch Hoffnung. Ich bete für diese Menschen und merke, dass sie leichter herausgehen als sie reingekommen sind. Gott hat uns die Anweisung gegeben, ihn selbst und unsere Nächsten zu lieben. Genau das ist mein Ziel: Die Menschen zu lieben, indem ich ihnen einfach Wertschätzung gebe, ihnen helfe und meine Zeit schenke. Interview: Micha Korb „Der Hochdahler“, 27.5.2009, Abdruck mit freundlicher Genehmigung e t r o W e n h O Stille, Dunkelheit – ein Mann mit weißem Gesicht und weißen Handschuhen zieht allein mit Gesten das Publikum in seinen Bann. Seit rund 25 Jahren reist der Pantomime Carlos Martinez um die Welt und begeistert die Menschen mit seinen Geschichten. Am 2. Oktober kommt er auch in die Treffpunkt Leben-Gemeinde nach Erkrath und gab aus diesen Anlass dem echt-Magazin bereits ein Interview. Carlos Martinez Geboren am 30.9.1955 in Pravia/Spanien als Ältester von vier Geschwistern. Seit seinem 12. Lebensjahr lebt er in Barcelona, wo er auch die Liebe zum Theater entdeckte. 1980 besuchte er die Pantomimenschule „Taller de Mimi y Teatro Contemporaneo“, 1981 wechselte er in die Schauspielschule „El Timbal“. Von 1982 bis 1987 studierte er bei Lehrern wie Manuel Carlos Lillo und Jorge Vera. Seit 1986 arbeitet Carlos Martinez professionell als Mime. Bekannte Programme sind u.a. „Hand Made“, „My Bible“, „Human Rights“. 2005 und 2008 tourte er zusammen mit Andreas Malessa mit dem Programm „Still & Stark“ durch Deutschland. Carlos Martinez ist in zweiter Ehe verheiratet und hat einen erwachsenen Sohn. Mehr Infos über Carlos Martinez: • die offizielle Homepage: http://www.carlosmartinez.es • der Youtube-Kanal mit vielen Videos: http://www.youtube.com/carlosmartinezactor • der Newsletter: http://www.carlosmartinez. es/#/newsletter/ e v i l 9 0 0 2.10re.ff2punkt Leben-Gemeinde. 29. in der T auf Seite s o f In e r Nähe Ohne Wo ** 27 Wie kam es, dass Sie Pantomime wurden und warum haben Sie sich dafür entschieden? Ich wollte schon immer durch die Kunst des Schauspiels kommunizieren. In der Theaterschule in Barcelona war Pantomime eines der Unterrichtsfächer. Am Anfang war ich aber mehr an Worten wie an Gesten interessiert. Nur irgendwann habe ich festgestellt, dass man auch mit Gesten kommunizieren kann. Ich habe dann beschlossen, mich auf die Kunst der Pantomime zu konzentrieren, weil mir das erlaubte, international zu kommunizieren. Was ist an Pantomime besonders schwer? Die Aufmerksamkeit des Publikums konstant zu halten. Die Kunst der Pantomime ist sehr zerbrechlich, denn sie ist aus Stille gemacht und alle dargestellten Objekte aus Luft. Wie entstehen Ihre Geschichten? Beim Lesen eines Buches, bei einer Konferenz, beim Sehen eines Filmes, beim Besuch eines Restaurants, bei einem Gespräch, während ich in einem Park sitze, auf mein Flugzeug warte oder während ich meine eigenen Gefühle beobachte. Ich schreibe dann alle Ideen auf und Schritt für Schritt wird daraus eine Geschichte. Ich verwandele dann anschließend die Worte der Geschichte in Gesten. Sie erzählen auch Bibelgeschichten – warum? Wie reagieren die Zuschauer darauf und ist es nicht gerade in einer zunehmend säkularisierten Welt schwierig, dafür das richtige Publikum zu finden? Einige religiöse Menschen bevorzugen Regeln und Vorschriften mehr als Geschichten oder Parabeln. Die Bibel ist voller Beziehungen, Situationen aus dem Leben, wo Leute wie wir sich mit Gefühlen, Konflikten, Entscheidungen auseinandersetzen mussten. Gott benutzt diese Geschichten, um zu uns zu sprechen. Und ich bringe diese wiederum auf die Bühne. Das Publikum, egal ob säkular oder nicht, kommt nicht ins Theater, um Technik oder Regeln zu sehen, sondern Geschichten. Carlos Martinez viele Pantomimen haben dort ihre Karriere begonnen. Jedes Mal wenn ich Pantomime spiele, fühle ich mich als Bestandteil dieser Geschichte. Was ist Ihnen im Leben besonders wichtig? Zu beobachten! Außerdem den anderen, der Natur und auch mir selbst Aufmerksamkeit zu schenken. Gibt es ein Lieblingsstück, das Sie besonders gerne aufführen? Natürliche habe ich Lieblingsstücke, aber das Beste ist immer das, das hilft eine Beziehung mit meinem Publikum aufzubauen. Mein schönstes Stück für ein Publikum zu spielen, das es nicht versteht, macht keinen Spaß. Mein Ziel ist es zu kommunizieren, also einen Dialog mit dem Publikum aufzubauen und nicht mit Hilfe der Kunst einen Monolog abzuhalten. Welches war bisher das schönste und welches das schrecklichste Erlebnis bei einer Aufführung? Das schrecklichste: Ein Stromausfall während der Vorstellung. Das schönste: Als das Publikum – genau bei dieser Veranstaltung - Kerzen anzündete und sie auf die Bühne stellte, um so die Fortsetzung der Vorstellung möglich zu machen. Gibt es eine bestimmte Botschaft, die Sie Ihrem Publikum mit auf den Weg geben möchten? Hört der Stille zu. Stille kann zu uns in unserer eigenen Sprache sprechen. Hat ein Profi wie Sie noch Lampenfieber? Ich habe weder Angst vor der Bühne noch vor der Vorstellung, aber ich habe viel Respekt fürs Publikum. Die Verantwortung auf der Bühne zu stehen ist enorm. Da fühlt man sich wie ein Pilot in einem Flugzeug. Ich muss alle meine Passagiere sicher in die Welt der Fantasie bringen. Würden Sie wieder Pantomime werden? Ich würde definitiv wieder ein Kommunikator werden wollen. Pantomime ist eine Form zu kommunizieren, aber ich bin offen für viele weitere. Interview: Gudrun Schriever Welche ist Ihre Lieblingsstelle oder Lieblingsgeschichte in der Bibel? Die Geschichte des Turmbaus zu Babel. Ich kann mir die Verwirrung mit den Sprachen gut vorstellen und wie sich die Leute gefühlt haben müssen, als sie nicht mehr mit Worten kommunizieren konnten. Ich glaube, orte „My Bible“. Carlos Martinez, EUR 23,99. Die DVD enthält Stücke des Programms „My Bible“, wofür Carlos Martinez 2002 zum Preisträger der Stiftung „Bibel und Kultur“ gekürt wurde. Außerdem werden Interviews, ein Kurzportrait und die Biografie des Künstlers gezeigt. Familie Knauber Seit über 20 Jahren im Dienst für Gott und die Menschen Immer wieder bestimmen besondere Einsätze meine Arbeit. Besonders in der Osterzeit war der Terminkalender voll mit Anspielen, Auftritten mit dem kurzfristig zusammengestellten Chor oder Spielen während Gottesdiensten oder Jugendveranstaltungen. Ein Highlight war wohl die von uns als Team geplante Wanderung zum Erzengel am Ostersonntag, wohin unerwartet viele Leute aus der Gemeinde kamen. Früh morgens gingen sie mit Fackeln den Berg hinauf, um mit Gebet und Gesang den Sonnenaufgang zu genießen.In der Woche vor Ostern habe ich mit Spielen die Kinderbibelwoche unterstützt, die Rainer und Kathi Kröger im Chota-Tal (Salinas und La Concepción) durchgeführt haben. Vor Kurzem fand hier in Ibarra der 3. Bibelkongress für geistliche Leiter statt. Meine Aufgabe war es, mit Deborah zusammen Anspiele zu bestimmten Themen zu schreiben und sie in den Abendstunden vorzuführen. Dabei fiel mir auf, dass die Leute hier das Schauspiel echt amüsant finden. Mir persönlich hat der letzte Abend am meisten Spaß gemacht, als deutscher Tourist verkleidet durch die Reihen zu laufen und mit dickem Akzent zu sprechen. Apropos: Jetzt verbleiben noch zirka zwei Monate hier, in denen auf unser Team noch viel zukommt u. a. die Vorbereitung und Durchführung missionarischer Kinderprogramme, dann noch ein Jugendevent, eine Jugendbibelwoche in Salinas ... Mich freut allerdings sehr, dass ich bereits weiß, wie es für mich weitergeht. Ab September habe ich einen Praktikumsplatz bei dem christlichen Bundes-Verlag und werde dort Erfahrungen im Bereich Journalismus und Verlagswesen sammeln. Wer noch mehr wissen will, wie meine Zeit hier zu Ende geht: www.meinecuador.blogspot.com. Benjamin Vennekate Wer weitere Infos über die Knaubers haben möchte, kann diese durch den Rundbrief bekommen, einfach eine E-mail an mail@knauber.info schreiben oder auf www.knauber.info reinschauen. ** 29 Mission Seit 1982 sind Knaubers Mitglieder bei Wycliff, wo sie zu Sprachforschern und Bibelübersetzern ausgebildet wurden und nun schon seit zwanzig Jahren auf diesem Gebiet tätig sind. Das Ziel von Wycliff ist es, allen Menschen die Möglichkeit zu geben, die Bibel in ihrer eigenen Sprache lesen zu können. Die Organisation besteht aus über 5000 Mitarbeitern und hat das Neue Testament schon in mehr als 500 Sprachen übersetzt. Heute, nach zwanzig Jahren und vier Kindern, finden Martin und Beate Knauber es noch genauso spannend und aufregend wie damals, in der Mission zu sein. Sie haben es noch keinen Tag bereut, in diesem Dienst zu stehen; wissen sie sich doch von Gott an den richtigen Platz gestellt. Die Hauptaufgabe von Martin Knauber, dem Kopf der Familie, ist es die Bibel zu übersetzen. Hier geht es darum, anderen bei der Lösung von Übersetzungsproblemen zu helfen, und auch die Übersetzungen von Kollegen auf Richtigkeit und Genauigkeit hin zu überprüfen. Die Knaubers haben schon mehrere Projekte geleitet und begleitet. Neben der Arbeit an den Übersetzungen konnten sie in Dawawa auch ganz praktisch mit Entwicklungsprojekten und der Versorgung von Kranken helfen. Dawawa liegt in Papua Neuguinea und nördlich von Australien. Im Lauf der Jahre starteten sie 7 Schulen und bildeten einheimische Lehrer aus. Durch die Dorfschulen wird für die Kinder der Übergang in eine englische Schule erleichtert. Als die ersten biblischen Geschichten in Dawawa übersetzt waren, eröffneten sie eine Sonntagsschule im Dorf, zu der die Kinder mit Begeisterung kamen. Des Weiteren ist die Familie Knauber auch mit medizinischer Hilfe sehr engagiert. Es gibt zwar medizinische Versorgung im Land, aber die ist leider nur sehr ungenügend und oft nicht zugänglich für die Menschen aus Dawawa. Schwere Krankheiten führen häufig bis hin zum Tod. Beate Knauber, die Mutter der Familie, ist Krankenschwester und hat auch ein paar Kurse in Tropenmedizin belegt. So versorgt sie die Kranken, die fast täglich an die Tür der Familie kommen. Ebenfalls ist sie bei den Geburten eine große Unterstützung. Im Oktober 2006 begannen sie das „Hutterer Projekt“ in den USA und Kanada, wo sie auch erstmals hin zogen. Die ca. 45.000 Hutterer leben hauptsächlich von Landwirtschaft und Handwerk, ähnlich wie die Armish People. Die Hutterer wollen sich in ihrem Außen- und in ihrem Alltagsleben bewusst von der Welt unterscheiden. Dieser Unterschied wird dadurch erreicht, indem von dem Wort Gottes, wie es ihnen seit der Zeit ihrer Anfänge überliefert worden ist, nicht abgewichen wird. Dieses Wort hat ihnen in Zeiten der Bedrängnis und Verfolgung Halt und Richtung gegeben und liegt ihnen im hunderten von Jahre alten und unrevidierten Lutherdeutsch vor. Das Festhalten an der deutschen Lutherbibel wird als absolut notwendig angesehen, um nicht den nach ihrer Ansicht negativen Einflüssen der Welt Tür und Tor zu öffnen. Andere Bibeln sind in den Gottesdiensten nicht zulässig. Nach vielen Konferenzen und Besprechungen haben sich die Hutterer dazu bereit erklärt, sich an dem Projekt zu der neuen Übersetzung der Lutherbibel zu beteiligen. Im Moment arbeiten die Knaubers an einer Hörbibel für die Hutterer. Die Familie hat sich einer Gemeinde in Florida angeschlossen, welche sie auch in regelmäßige verschiedene Dienste einteilt. Im November 2008, als sie das Buch Genesis des Alten Testaments übersetzten, kam Jino, ein Mitarbeiter, hinein und berichtete, dass so etwas wie eine Erweckung unter den Dawawabewohnern ausgebrochen ist. Alle Bibeln seien restlos ausverkauft. Sie hätten sogar die privaten Exemplare der Knaubers aus dem Haus geholt, weil die Nachfrage so groß gewesen war. Im ganzen Sprachgebiet, d.h. in jedem Dorf und allen Gehöften seien Bibelkreise entstanden und die Dawawa treffen sich in den Häusern, um Gottes Wort zu hören und zu lesen. Der Hunger nach Gottes Wort sei sehr groß und sie müssten unbedingt noch hunderte Neue Testamente drucken. Ein besonderes und aktuelles Ereignis, welches die Familie im September feierte, war die Taufe von Simon und Sarah, den beiden jüngsten Kindern. Die Gemeinde, der sie sich in St. Petersburg anschlossen haben, hatte an dem Sonntag einen großen Taufgottesdienst am Meer veranstaltet. Über 100 Leute ließen sich dort taufen. Ihr Gebetsanliegen ist es, dass durch Gottes Wort viele Menschen mit der guten Nachricht erreicht werden. Termine WEIHNACHTSFREUDE FÜR KINDER Im November sammeln Pfadfinder Geschenke für Kinder in Osteuropa Auch in diesem Jahr richten die Royal Ranger-Pfadfinder wieder die Aktion „Strahlende Augen“ aus. Sie laden dazu ein, Not leidenden Kindern in Osteuropa eine Weihnachtsfreude zu bescheren – mit einem Schuhkarton voll vieler kleiner Geschenke. Es ist ganz einfach mitzumachen. Wie es geht, welche Inhalte in die Päckchen dürfen und welche nicht, erfährt man auf der Treffpunkt Leben-Internetseite sowie in den ausliegenden Flyern „Strahlende Augen“. Jeder ist eingeladen, ein oder mehrere Päckchen den Pfadfindern mit auf den Weg zu geben, die dann in der Zeit vom 4. bis 6. Dezember in Cheb/ Tschechien und in den umliegenden Dörfern verteilt werden. Die Päckchen werden ausschließlich im November zu folgenden Zeiten angenommen: freitags 16.30 bis 19.15 Uhr und sonntags 12.30 bis 13.30 Uhr sowie nach Absprache. Weitere Informationen bei: Timo Pickhardt, Tel. 0211 1634946, timo@treffpunkt-leben.com 26. September / 24. Oktober HAND IN HAND-EINSÄTZE 10 Uhr gemeinsames Arbeiten rund ums Gemeindezentrum 27. September / 8. November LIVING ROOMS ab 16.30 Uhr Workshops, Jugendgottesdienst und mehr für Teens, Jugendliche und junge Erwachsene 2. Oktober MIME Á LA CARTE 19.30 Uhr Abend mit Carlos Martinez 4. Oktober / 1. November MEET HEAVEN 19 Uhr Lobpreisgottesdienst 10. Oktober MÄNNERSACHE 25 JAHRE TREFFPUNKT LEBEN Herzliche Einladung zu Feierlichkeiten am 6. Dezember In einem Festgottesdienst feiern wir das 25-jährige Bestehen der Treffpunkt Leben-Gemeinde. Der Gottesdienst beginnt um 11 Uhr und wird auf die Geschichte sowie einzelne Stationen der Gemeinde zurückblicken. Gott danke zu sagen für alles, was in den vergangen Jahren passiert ist, wird auch im Rahmen des „Meet Heaven spezial“ stattfinden. Der musikalisch ausgerichtete Lobpreisgottesdienst beginnt um 18 Uhr. Im Anschluss klingt der Tag mit einem gemeinsamen Essen gemütlich aus. Herzliche Einladung dabei zu sein und mitzufeiern! 9.30 Uhr Frühstückstreffen für Männer 30. Oktober 60+ CAFÉ 15 Uhr Kaffee, Vorträge und mehr für Senioren 31. Oktober MIT GOTT RECHNEN Finanzseminar zum Umgang mit Geld. Anmeldung bitte am Infostand 25. November TREFFPUNKT LEBEN-INTERN 19 Uhr Gemeindeinfoabend für Interessierte Ausführliche und aktuelle Informationen zu allen Terminen, Gottesdiensten, Hauskreisgruppen und Veranstaltungen der Gemeinde finden Sie im Internet: www.treffpunkt-leben.com ** 27 Neue FAMILIE FRISCH Köpfe Gemeindemitglieder MICHA KORB FAMILIE WEVERS Wir sind die Familie Frisch: Wolfgang (53 J.), Theresa (11 J.) und Petra (46 J.). Seit fast 8 Jahren wohnen wir in Monheim am Rhein und betreiben dort eine Wirtschafts- und Unternehmensberatung. Theresa geht jetzt in die 6. Klasse. Ursprünglich lernten wir erst während unserer Studentenzeit durch eine christliche Hochschulgruppe Jesus kennen. Christliche Gemeinschaft haben wir dort schätzen und lieben gelernt. Wir haben erfahren, dass Menschen, die sich vor Gott einig sind, wahre Berge versetzen können und gegenseitig Kraft, Trost und Stärke erfahren. Dieses Vorbild vor Augen, verliefen unsere letzten Gemeindejahre vergleichsweise unglücklich. Gerade als wir meinten, die „Freude am Herrn“ hätte nun wirklich ihren Tiefpunkt erreicht, schenkte uns jemand eine Predigt-CD der Treffpunkt Leben-Gemeinde. Es war, als würde uns nach langer Zeit wieder einer den Strom anschließen Dennoch waren die letzen Jahre für uns keine gänzlich verschwendete Zeit. Wir haben in dieser Zeit viel über unsere Stärken und vor allem Schwächen gelernt. Wir wissen, wie viele Missverständnisse Menschen untereinander haben können, und dass es vor allem Gott ist, der unserem Miteinander Gelingen gibt, jedoch nur, wenn wir ihn auch dabei haben wollen. Seit anderthalb Jahren kommen wir nun in die Gemeinde, haben bereits einige sehr wertvolle Menschen kennen gelernt und sind glücklich hier. Uns begeistert es, wenn wir einerseits so akzeptiert werden, wie wir sind, andererseits aber auch immer wieder die Herausforderung erfahren, nicht so bleiben zu müssen. Wer uns näher kennenlernen will, der darf uns gerne einladen oder zu uns an den Rhein kommen. Monika (42), geb. in Rüsselsheim, kam durch das stetige Gebet ihrer Oma und den Kontakt zur Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde am Ort zum persönlichen Glauben an Jesus Christus. Sie arbeitete als kaufmännische Angestellte bei der Hoechst AG in Frankfurt und lernte dort auch ihren späteren Mann Peter (47) kennen, der „zufällig“ auch in die gleiche Gemeinde in Rüsselsheim ging. Peter kommt aus freikirchlichem Elternhaus und übernahm im Alter von 31 Jahren die Möbelhandelsagentur seines Vaters. Sohn Sebastian (16) wurde noch in Hessen geboren, Tochter Selina (10) in Langenfeld, wo die Familie heute wohnt. Wir haben im Leben mehrfach erlebt, dass unser Leben nur gelang, wenn wir in Gottes Nähe und dort waren, wo Gott uns haben wollte. Ob es die Frage der Eheschließung war, die Gott in ganz besonderer Weise geführt hat, die Frage des Berufswechsels, der spannend und letztlich auch gesegnet war, das zweite Kind, was zunächst nicht kommen wollte und welches Gott durch wundersame Umstände dann doch schenkte. Auch auf den Weg in die Gemeinde nach Erkrath haben wir uns nicht selber gemacht, sondern wurden von Gott regelrecht dort hingeführt. Wir spüren, dass Gott hier lebendig ist und wir uns hier einbringen können. Wir freuen uns auf das, was Gott mit uns hier noch alles vor hat und sind ihm sehr dankbar auch für diesen Weg. Wertpapierjongleur und Hobbyfotograf – so nennen mich einige Leute in meinem engeren Freundeskreis. Neben meinem Beruf als Wertpapierabwickler fahre ich am Wochenende leidenschaftlich gerne quer durch Deutschland, fotografiere für diverse Medien bei den Spielen meines Lieblings-Fußballvereins Rot-Weiß Oberhausen und schreibe dazu auch noch Berichte. Bis vor einem Dreivierteljahr bin ich noch regelmäßig in eine andere Gemeinde gegangen. Nachdem ich nach gefühlten zehn Jahren einen alten Freund wiedertreffen durfte, habe ich durch ihn den Weg in die Treffpunkt Leben-Gemeinde gefunden und bin dort Gott in einer für mich erstaunlichen Art und Weise begegnet. Er hat mir durch die Jugendgruppe „Lifepoint“ einen wertvollen Freundeskreis geschenkt und lässt mich durch Predigten und Gemeinschaft enorm im Glauben wachsen. Mittlerweile bin ich Mitglied und habe der Gemeinde versprochen, nach meiner Ausbildung aktiv mitzuarbeiten. Zum perfekten Zeitpunkt suchte das „echt.“-Redaktionsteam Verstärkung, woraufhin ich nicht lange überlegen musste. Nun darf ich entsprechend meiner Lieblingsbeschäftigung und Fähigkeiten im Rahmen des Gemeinde-Magazins fotografieren, schreiben und Interviews führen. Ich bin froh, in der Treffpunkt LebenGemeinde ein neues „Zuhause“ gefunden zu haben, in dem ich bisher tolle Erfahrungen mit Gott und Menschen gemacht habe und mit Sicherheit auch weiterhin machen werde. Jetzt bin ich 21 und bin gespannt, was Gott in den verschiedensten Lebensbereichen noch mit mir vorhat. Treffpunkt einer großen Familie Entdecken. Erleben. Verändern. Jeder Mensch braucht einen Ort der Geborgenheit und des Vertrauens, wo er sich angenommen, geliebt und akzeptiert weiß. Die Treffpunkt LebenGemeinde möchte so ein Ort sein, an dem Menschen sich zu Hause fühlen. Gemeinschaft ist gefragt, aber auch das Angebot, sich näher und intensiver mit Gott zu beschäftigen. Für uns ist der Gottesdienst am Sonntag der Höhepunkt der Woche: Es ist wie das Zusammenkommen einer großen Familie. An die 350 Personen treffen sich jeden Sonntag um 11 Uhr in unserem Gemeindezentrum. Für die Kinder im Alter von 4 bis 12 Jahren beginnt parallel zum Gottesdienst das „Abenteuerland“, ein betreutes Bühnen- und Gruppenprogramm speziell für Kinder. Jeder kommt auf seine Kosten, von ganz jung bis ganz alt: Es gibt viel Musik, Interviews, Theater, anregende Predigten und die Möglichkeit, nach dem Gottesdienst bei Kaffee oder Tee miteinander ins Gespräch zu kommen. Sie sind herzlich eingeladen, sich selbst ein Bild zu machen! Sonntags 11 Uhr Hauptgottesdienst Treffpunkt-Leben Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Heinrich-Hertz-Str. 25 40699 Erkrath-Unterfeldhaus www.treffpunkt-leben.com Gemeindebüro: Christine Kombüchen-Moog Tel. 0211-22950640 gemeindebuero@treffpunkt-leben. com Pastor: Martin Scharnowski Tel. 0211-22950641 gemeinde@treffpunkt-leben.com Kinderreferent: Timo Pickhardt Tel. 0211-22950643 timo@treffpunkt-leben.com Teenie- und Jugendreferent: Marc Stosberg Tel. 0211-22950642 marc@treffpunkt-leben.com Jugendreferent: Stefan Rüth Tel. 0211-229506445 stefan@treffpunkt-leben.com ADC „Menschen für Menschen“: Kerstin Schmitt Tel. 0211-229506448 kschmitt@treffpunkt-leben.com Bankverbindungen: Spar- und Kreditbank eG (SKB) Bad Homburg Konto: 324302, BLZ: 50092100 Postbank Essen Konto: 401939432, BLZ: 36010043