echt092009 (2,1 MiB) - Treffpunkt

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echt092009 (2,1 MiB) - Treffpunkt
07_2009 · September | November · Kostenlose Ausgabe
www.treffpunkt-leben.com
Das Magazin der Treffpunkt Leben-
Gemeinde Erkrath
Das 40-Tage-Experiment
Gemeinsam Gottes Liebe entdecken
Jubiläum
Treffpunkt Leben feiert
25-jähriges Bestehen
Backstage
Interview mit dem Pantomimen
Carlos Martinez
Treffpunkt Leben-Lounge
Lebenshilfe mitten auf dem Marktplatz
Inhalt
„Sich auszutauschen ist wertvoll und tut gut“
Interview mit Dirk und Silvia Czub
** 04
Reportage
Drei Hauskreise und wie sie Leben und Glauben miteinander teilen
** 08
40-Tage-Aktion Was es damit auf sich hat, verrät Jörn Zimmermann
** 11
Buchtipp
„3:16“ von Max Lucado ist Grundlage der Aktion
** 12
Living Rooms Teens und Jugendliche feierten kreativen Sonntag
** 13
Jubiläum
Wie eine Vision Wirklichkeit wurde: 25 Jahre
Treffpunkt Leben in Erkrath/Hochdahl
** 14
Persönlich
Drei Personen und ihre Erlebnisse von der Gemeindegründung
** 18
Rückblick
Der Agape-Frauenkreis verbrachte Wohlfühltage in der Eifel
** 20
Berufungsanalyse
Welches Potenzial steckt in mir? Ein Erfahrungsbericht
** 22
Treffpunkt Leben-Office
Lounge auf dem Hochdahler Markt bietet Lebenshilfe
** 24
Interview
Pantomime Carlos Martinez über die Kunst ohne Worte
** 26
Mission
Bibelübersetzung
Familie Knauber ist seit 20 Jahren im Dienst für Gott
** 28
Aktuelles
Termine
** 30
** 31
Das 40-Tage
Experiment
Gemeindeleben
Neue Köpfe
Gemeindemitglieder stellen sich vor
Herausgeber | Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Erkrath, Treffpunkt Leben · Heinrich-Hertz-Straße 25 · 40699 Erkrath
Tel. 0211-22950640 · www.treffpunkt-leben.com · Redaktion | Corinna Becker, Micha Korb, Sarah Lorenz, Daniela Mohr,
Stefan Rüth, Gudrun Schriever, Annika Tillmann, Bert van Wageningen · gemeindezeitschrift@treffpunkt-leben.com
echt. – das Magazin der Treffpunkt-Leben-Gemeinde Erkrath erscheint quartalsweise. Auflage 1.000 Stück
Grafik | Aline Stücher, www.gebaeude7.de, Druck | Leodruck, Stockach, Bildquellen | fotolia, istockphoto,
M. Korb, privat. Copyright | Nachdruck (auch auszugsweise) nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung der Redaktion
Nächste Ausgabe | Dezember 2009 – Februar 2010
** 03
Editorial
in echt.
25 Jahre Treffpunkt Leben Gemeinde – das ist
ein guter Anlass, um dankbar zurückzuschauen
auf die Zeit des Aufbaus der Gemeinde, um aber
auch ebenso dankbar und zuversichtlich nach
vorne zu sehen. 1984 wurde die EvangelischFreikirchliche Gemeinde Hochdahl gegründet
mit dem Ziel, Menschen, die auf der Suche sind,
eine Heimat zu bieten: auf der Suche nach Gott,
nach erfahrbarem Glauben, nach einer tragfähigen, authentischen Gemeinschaft.
Alles begann damals klein und übersichtlich in
einem Keller in der Narzissenstrasse im Ortsteil
Kempen. Mittlerweile kommen jeden Sonntag
mehrere hundert Menschen in den Gottesdienst
und Treffpunkt Leben ist mittlerweile eine regionale Gemeinde geworden. Aber das Ziel, unser
Auftrag und unsere Mission, ist geblieben: Menschen mit einem suchenden Gott in Verbindung
zu bringen, der alle Hebel in Bewegung gesetzt
hat, um zu uns durchzudringen.
In der 40-Tage-Aktion „3:16“, die im Oktober
und November in der Gemeinde durchgeführt
wird, geht es um den alles hergebenden Gott,
der bis heute die Suche nach Menschen nicht
aufgegeben hat. Das gesamte Gemeindeprogramm läuft in dieser Zeit 40 Tage lang mit dem
Fokus auf einen einzigen Vers der Bibel:
Johannes 3,16. Und dieser eine Vers fasst auch
die gesamten Bemühungen und Aktivitäten der
Treffpunkt Leben-Gemeinde in den letzten 25
Jahren zusammen.
Ich lade Sie ein, Teil dieser Aktion zu werden
und sich durch die verschiedenen Artikel dieser
echt-Ausgabe zu diesem Thema motivieren zu
lassen, einfach mit dabei zu sein. Und ich lade Sie
ein, mit uns am 6. Dezember um 11 Uhr einen
besonderen Festgottesdienst zu feiern:
25 Jahre Treffpunkt Leben-Gemeinde.
Herzlichst, Ihr
Pastor der Treffpunkt Leben-Gemeinde
„Sich ausz
u
t
a
ist wertvo uschen
ll
und tut gu
t!“
** 05
Interview
Dirk und Silvia Czub berichten über ihre Erfahrungen mit einer
40-tägigen Gemeindeaktion.
Große Dinge werfen ihren Schatten voraus: So auch die neue 40-tägige Gemeindeaktion „3:16“ der Treffpunkt Leben-Gemeinde, die am
25. Oktober beginnt. Bereits die beiden Vorgänger „Leben mit Vision“
(2005) und „Liebe in Aktion“ (2007) hatten viele Menschen dazu eingeladen, sich sechs Wochen lang mit einem Thema zu beschäftigen,
mittels Gottesdiensten, Kleingruppen und eines Buches. – „Warum
nicht mal 40 Tage investieren, um diese Aktion mitzumachen und die
Gemeinde näher kennen zu lernen?“, sagten sich 2007 auch Dirk und
Silvia Czub. Anlässlich der bevorstehenden Aktion erzählen sie im
Interview von ihren Erfahrungen.
Bevor Ihr euch entschieden habt, an den 40
Tagen „Liebe in Aktion“ teilzunehmen, kanntet
Ihr bereits die Treffpunkt Leben-Gemeinde.
Wie kam es dazu?
Silvia: Ende 2006 hatten wir als Familie entschieden, uns neu zu orientieren, was die Gemeinde
betrifft. Im neuen Jahr schauten wir uns dann
ein paar Gemeinden an. Über Freunde erfuhren
wir auch von Treffpunkt Leben. Wir wechselten
dann noch eine Zeit lang zwischen verschiedenen
Gemeinden, ehe wir ab Mai 2007 regelmäßig
nach Erkrath kamen. Von da an haben wir uns
bewusster vorgetastet.
War es euch direkt klar, bei der Aktion mitzumachen?
Silvia: Zuerst konnte ich es gar nicht glauben,
eine Gemeinde mit einem solch herzlichen Charakter gefunden zu haben. So hatte ich Gemeinde
noch nicht erlebt. Das faszinierte mich. Gleichzeitig suchte ich nach einem möglichen Haken.
Besuch um Besuch prüfte ich die Gemeinde. Bis
zu jenem Sonntag als Martin Scharnowski eine
einführende Predigt zu „Liebe in Aktion“ hielt.
Darin ging es um das Erkennungszeichen einer
Gemeinde: die Liebe. An ihr und nicht an äußeren
Formen wird der Charakter einer Gemeinde er-
kannt, sagte er. – Das war für mich der Moment,
an dem ich innerlich ankam. Als Martin anschließend die 40-Tage-Aktion vorstellte, wollte ich sofort mitmachen. Aber davon habe ich Dirk zuerst
nichts gesagt, weil wir uns Zeit lassen wollten
mit der Entscheidung für eine neue Gemeinde.
Dirk: Wenig später haben wir uns dann doch
drüber unterhalten. Und ich dachte, diese Aktion
wäre eine super Sache, um die Gemeinde und
die Menschen darin näher kennen zu lernen. Am
nächsten Sonntag, als wieder zu der Aktion eingeladen wurde, haben wir uns dann angemeldet.
Wusstet Ihr da bereits, was in den nächsten
40 Tagen auf euch zukommen wird?
Dirk: Dass es um das Thema Liebe gehen würde,
war uns bekannt. Wir wussten auch, dass die
Aktion aus sechs Predigten, der persönlichen
Lese des Buches sowie der freiwilligen Teilnahme an einer Kleingruppe bestand. Dieser Rahmen
wurde gut und schlüssig erklärt, sodass wir uns
gut darauf einstellen konnten. Nur die Nachricht,
dass es freitags, an unserem bevorzugten Abend,
keine Kleingruppe geben würde, erforderte es
von uns auf den Donnerstag umzuschwenken.
Beruflich bedingt konnte ich deswegen manchmal nicht dabei sein, aber das war zu verkraften.
Als wir dann erfuhren, dass Martin und Liesel
Scharnowski den Hauskreis leiten, war das für
uns ein echter Knaller. Als Neulinge konnten wir
so den Pastor und seine Frau persönlich kennenlernen, was für uns besonders und wichtig war.
letzten Woche erlebt?“ Was dort erzählt wurde,
war sehr ehrlich. Den neuen Themenaspekt für
die nächste Woche eröffnete jeweils der Gottesdienst am Sonntag. Als Gesamtpaket fanden wir
das eine runde Sache.
War die Aktion eine Art Experiment für euch?
Dirk: Für mich schon. Ich kannte diese Art von
Kleingruppen bzw. Hauskreise nicht. Zwar gab es
in unserer vorigen Gemeinde Gesprächskreise,
aber der intensive persönliche Austausch über
das Leben und den Glauben war für mich komplett neu. Ich war sehr gespannt, was alles in
dieser Zeit passieren würde, zumal ich mir das
vorher nie hätte vorstellen können, mit Leuten
zusammenzusitzen, die so verschieden und vom
Alter her bunt gemischt sind, um mit ihnen über
recht persönliche Themen zu reden. Interessant
war auch, dass wir niemanden aus der Runde
vorher kannten. Die unterschiedliche Zusammensetzung sollte sich aber als sehr bereichernd
herausstellen.
Silvia: Da ich an den Gesprächskreisen teilgenommen hatte, war mir ein Hauskreis an sich vom
Typ her bekannt, nicht aber die intensive Nähe
der Menschen zueinander. Diese Art von Kleingruppen ist einfach nah am Leben dran. Und ich
war gespannt, sich 40 Tage lang mit dem gleichen
Thema auseinanderzusetzen. Ganz intensiv und
mit vielen Menschen. Ich liebe das! Es war daher
eher eine bewusste Entscheidung, Persönliches
wie auch die Gemeinde Betreffendes verbindlicher werden zu lassen.
Was hat die Aktion mit euch persönlich gemacht? Was habt Ihr davon mitgenommen?
Silvia: Je tiefer ich über das Thema nachdachte,
desto mehr merkte ich, ich muss erst einmal
aufhören zu denken: „Ich bin doch gar nicht so
schlecht, klappt doch alles ganz gut.“ Innerhalb
der sechs Wochen habe ich gemerkt: Die Liebe,
die ich für andere aufbringe, kann ich mir nur
jeden Tag neu von Gott schenken lassen.
Dirk: Ich stellte fest, dass die Liebe das Wichtigste im Leben überhaupt ist. Allerdings geht
man mit ihr viel zu oberflächlich um. Daher war
die Aktion gut sich zu fragen: Was bedeutet mir
Liebe? Wo habe ich sie erfahren? Oder wo fehlt
sie mir – persönlich und zu anderen? – Ich besitze
immer noch eine kleine Karte mit den Versen
über die Liebe aus 1. Korinther 13. Lange Zeit
habe ich sie im Auto als kleines „Denk mal dran“
mit mir rumgefahren. Sie erinnerte mich daran,
was Liebe wirklich bedeutet, und dass ich bei
weitem nicht so perfekt bin, wie die Liebe von
der dort erzählt wird.
Neben der Kleingruppe machen Gottesdienste
sowie das Lesen eines Buches die Inhalte der
Aktion aus. Wie habt Ihr diese Aufbereitung
des Themas wahrgenommen?
Silvia: Das Buch hat uns sehr geholfen, über das
Thema nachzudenken. Es hat uns an vielen Punkten hinterfragt. In der Kleingruppe stand der Austausch im Vordergrund. Bei uns ging es meist mit
der Frage los: „Wie habe ich das Thema in der
Fiel es euch schwer, inhaltlich am Ball zu bleiben?
Dirk: Es ist schon herausfordernd, dran zu bleiben. Man erhält viel Input zum Nachdenken und
Umsetzen. Andererseits sind 40 Tage überschaubar. Sich einmal die Woche mit der Kleingruppe
zu treffen, würden wir auf Dauer nicht schaffen,
aber auf das ganze Jahr sechs Wochen gesehen,
sind schon machbar. Wenn man dranbleibt und
mitmacht, kann man sehr viel für sich herausziehen.
Silvia: Uns war klar, wenn wir an der Aktion teilnehmen, dann ziehen wir die sechs Wochen auch
durch. Nur mal reinzuschauen war für uns keine
Option. Für mich lag die größte Herausforderung
** 07
Interview
Dirk und Silvia Czub
darin, die Treffen in den Familienalltag zu integrieren. Jetzt sind unsere Kinder älter, aber vor zwei
Jahren erforderte es noch ein paar mehr Anstrengungen.
Dirk: Ich finde es grundsätzlich gut, wenn man
sich mit einem Thema intensiv und langfristig beschäftigt. Die gut strukturierte 40-tägige Gemeindeaktion hilft einem dabei sehr.
Wie seid Ihr mit dem Lesen des Buches zurechtgekommen?
Silvia: Mir fiel es nicht schwer dranzubleiben.
Während der 40 Tage habe ich es als Grundlage
für meine Stille Zeit genommen. Das fand ich
sehr bereichernd. Außerdem gab es nach jedem
Kapitel Raum für Notizen. So konnte ich bei den
Kleingruppentreffen nachschauen und erzählen,
was ich damit erlebt habe.
Dirk: Ich habe das Buch sogar vorher schon einmal ganz durchgelesen. Während der Aktion habe
ich es dann kapitelweise nachgelesen. Von der
Vorbereitung und vom Tempo her empfand ich
das als genau richtig für mich.
Wenn andere euch fragen: Warum lohnt es
sich, bei der Gemeindeaktion ab Ende Oktober
mitzumachen?
Dirk: Wer auf der Suche nach einer Anbindung
in die Gemeinde ist, dem empfehle ich, dabei zu
sein. Sicher gibt es auch andere Möglichkeiten,
aber die Aktion ist für jeden richtig, der ohne viel
Smalltalk in eine besondere Atmosphäre einsteigen möchte. Weit mehr noch als das, hilft allerdings die Aktion dabei, im Glauben zu wachsen.
Silvia: Dem stimme ich zu. Sich mit anderen über
Gott, das Leben und den Glauben auszutauschen,
ist wertvoll und tut einfach gut. Ich habe das als
Bereicherung für mein Leben erlebt.
Was ist mit eurer Kleingruppe nach der Aktion
passiert?
Silvia: Aus dem Kreis hat sich ein fester Hauskreis
entwickelt, zu dem neue Leute hinzugekommen
sind. Wir treffen uns nun regelmäßig und tauschen uns aus: Wie erlebe ich den Glauben im
Alltag? Wie denken andere? Wo brauchen sie
Hilfe? – Wir beten füreinander und belassen es
nicht bei einem theoretischen Glauben, sondern
spornen uns gegenseitig an, das Wort in die Tat
umzusetzen.
Dirk: Dem kann ich mich nur anschließen. Sich so
intensiv miteinander auszutauschen und zu unterstützen, in allen Lebenslagen, ist schon etwas
Besonderes.
Was sind eure Gedanken im Hinblick auf die
neue Aktion?
Silvia: Ich freu mich schon darauf, mich wieder so
intensiv mit einem Thema auseinanderzusetzen.
Außerdem bin ich gespannt, wie es mit uns als
Gruppe weitergeht: ob wir uns neu mischen oder
wie sich das Ganze entwickeln wird.
FAMILIE CZUB
Dirk und Silvia Czub, beide fast 40, wohnen mit ihren
Kindern Ann-Kristin und Sebastian in Düsseldorf und
besuchen seit Anfang 2007 die Treffpunkt LebenGemeinde. In Hilden ist Dirk angestellt in einem
internationalen Chemiekonzern und tätig in den Bereichen Training, Technik und Vertrieb für Deutschland,
Österreich und die Schweiz. Silvia kümmert sich um
die Familie, insbesondere die beiden Kinder, Aufgaben
in der Gemeinde und was sonst noch so alles ansteht.
Nebenbei arbeitet sie einige Stunden in der Woche als
Assistentin für Finanzberater der „Plansecur“-Gruppe.
Kleingruppe? Hauskreis?
was findet da
Kleingruppen oder Hauskreise sind ein wichtiger Bestandteil der
40-Tage-Aktion. Doch auch über die sechswöchige Aktion hinaus
kommen Menschen jeden Alters wöchentlich oder vierzehntägig
zusammen. Manch einer fragt sich: Warum? Und was findet da
eigentlich statt? Gudrun Schriever hat sich aufgemacht und drei ganz
unterschiedliche Hauskreise besucht. Ihre Reportagen geben einen
ersten Eindruck davon, wie unterschiedlich, kreativ und vielfältig der
Austausch über Gott und die Welt in den Hauskreisen sein kann.
Hauskreis Pirlein
Als die ersten Mitglieder eintreffen, ruft Christine
Pirlein: „Kommt rein, ich bin gleich unten!“ Sie und ihr
Mann Thomas leiten diesen Hauskreis – deshalb auch
der Name. Annika Tillmann setzt ihre Tasche ab und
holt aus einem Schrank in der Küche eine Glasschale
für die mitgebrachten Schokobonbons. Man merkt
sofort, dass sie sich hier auskennt und zu Hause fühlt.
Insgesamt besteht die Gruppe aus zehn Leuten. „Wir
können ja schon mal Lieder aussuchen“, schlägt
Annika vor. „Gute Idee!“, stimmt Thomas zu und die
Liedmappen kreisen in der Runde. Wolfram Rhein
packt seine Gitarre aus und die Gruppe singt – hörbar
gerne. Wie gewohnt findet im Anschluss eine kleine
Austauschrunde statt und Gebetsanliegen werden
gesammelt und notiert. Nachdem alle die Möglichkeit
hatten, sich mitzuteilen, herrscht eine Zeit der Stille,
dann wird gebetet und gedankt.
„Heute wollen wir uns mit dem Arbeitsblatt befassen,
das nach dem letzten Mittwochsgottesdienst an die
Hauskreise verteilt wurde. Unsere Aufgabe ist es jetzt,
uns zu überlegen: Würde mir Jesus heute eine persönliche Mail schreiben, was würde wohl drin stehen – an
Lob, Tadel, konkreter Anweisung?“, führt Thomas ins
Thema ein. Die Blätter werden rund gegeben, jeder
nimmt sich Zeit zum Nachdenken.
„Eigentlich ist das abendfüllend“, wirft Annika ein.
„Wir sollten uns auf ein Tortenstück beschränken“,
schlägt Wolfram vor. Schnell ist sich die Gruppe einig,
nur den Punkt „Was würde Jesus der Treffpunkt
Leben-Gemeinde mailen?“ zu besprechen.
Jeder kommt zu Wort und schnell stehen die Zeiger
der Uhr auf 22 Uhr. Die Gruppe trifft sich wöchentlich
und keiner möchte diese gemeinsamen Abende missen. „Für mich ist das eine reservierte Zeit mit Gott
und Gemeinschaft mit anderen, die in so persönlicher
Form in der großen Gemeinde nicht möglich wäre“,
erklärt Wolfram.
–
eigentlich statt?
Die Colorados
Erster Anlaufpunkt an diesem Abend ist bei den Colorados die Küche. Ein verlockender Duft strömt bereits
aus den Töpfen. Maike Arhelger hat ein Lamm- und
ein Krabben-Curry vorbereitet. Und auch der Reis ist
schon so gut wie fertig. Wolfgang Wittig ist fleißig
dabei, kleine Fladenbrote zu formen und sie in der
Pfanne zu backen.
Grund des emsigen Treibens: Heike Schemmann ist
von ihrer Indienreise zurück und möchte an diesem
Abend von ihren Eindrücken und Erlebnissen erzählen.
Der Kreis hatte Heike in den vergangenen Wochen immer wieder durch Fürbitte unterstützt. Deshalb findet
ein außergewöhnlicher Indienabend statt. Auch dafür
ist in einem Hauskreis Platz. Schließlich ist es den
Hauskreisteilnehmern wichtig, am Leben der anderen
teilzunehmen.
Die Gruppe hat für sich bewusst den Namen „Colorado“ gewählt. Er drückt für sie ihre unterschiedlichen
und bunten Lebenssituationen aus – so bunt und
verschieden wie eben auch der Inhalt einer Coloradomischung von Haribo ist. Heike hat bereits im Wohnzimmer den Laptop an den Fernseher angeschlossen
und ihre Foto-CDs parat gelegt. „Hoffentlich sind es
nicht zu viele. Ich habe sie noch nicht sortiert. Ihr sollt
einfach einen Eindruck bekommen“, meint sie.
Interessiert und gespannt verfolgen die anderen die
Bilder und Erklärungen. „Indien wirklich zu beschreiben ist unmöglich, man muss es einfach erleben“,
sagt Heike und zeigt verschiedene Aufnahmen.
„Erstaunlich fand ich , was alles auf dem Fahrrad geht
– was darauf tatsächlich möglich ist zu transportieren“,
lacht Heike und zeigt ein passendes Foto.
Die Gruppe trifft sich alle zwei Wochen am Montagabend. Natürlich können nicht immer alle kommen,
auch heute ist die Gruppe nicht vollzählig. Doch allen
ist die Gemeinschaft und der Austausch wichtig. Das
Alter der Hauskreisteilnehmer liegt zwischen 30 und
52 Jahren.
„Es ist eine große Bereicherung, unterschiedliche
Themen und unterschiedliche Sichten miteinander zu
besprechen. Das gibt mir neue Denkanstöße“, sagt
Tina El Fayoumy. „Mir ist auch der Austausch sehr
wichtig. Wir können uns gegenseitig praktische Tipps
für den Alltag geben und den Glauben mit nach draußen nehmen“, meint Heike.
Den Abschluss des besonderen und gemütlichen
Abends bildet die gemeinsame Gebetsrunde. Alle
freuen sich schon auf das nächste Treffen nach der
Sommerpause und sind gespannt, was dann die anderen zu berichten haben.
** 09
Thema
Hauskreis der Mitte
Der Tisch ist liebevoll mit Getränken und Knabbersachen gedeckt, die Stühle stehen parat – alles ist bereit
für das Hauskreistreffen. Ulla Dassow, die Leiterin
„des Hauskreises der Mitte“, steht an der Tür und begrüßt jeden persönlich. Die Teilnehmer zählen sich alle
zur Generation 60plus. Deshalb wurde die Anfangszeit
auch bewusst auf 18 Uhr gelegt und auf zwei Stunden
begrenzt. „Es können nicht mehr alle gut so lange
sitzen“, erklärt Ulla. Natürlich ist es zwischendurch
auch kein Problem die Füße hochzulegen. Schließlich
soll sich jeder wohlfühlen. Zu Beginn werden ein paar
Lieder herausgesucht. „Wir sind ein Hauskreis, der
gerne singt“, sagt Ulla. Das Singen wird mit Musik
von der CD unterstützt. Danach folgt ein Moment der
Stille und Gebet.
„Das Thema ist heute: Mit Gott in die Ferien, in den
Urlaub gehen! Wie haben wir Gottesdienst in dieser
Zeit erlebt? Wer möchte berichten?“, leitet Ulla die
Austauschrunde ein.
„Ich habe acht Tage auf dem kleinen Weingut meiner
Schwester verbracht“, berichtet Rita Ehmke. „Besonders schön waren die warmen Abende. Sie hatten
einen Charakter wie in der Toskana. Zum Gottesdienst
war ich in der Neanderkirche. Am ersten Sonntag
wurden dort drei Kinder getauft. Da waren auch mehr
Leute da. An den anderen Sonntagen war es im Vergleich zu uns recht leer.“
„Ich hatte mir ja vorgenommen, täglich eine Stunde in
der Bibel zu lesen. Das habe ich nicht geschafft. Aber
ich habe mir Predigten, Gottesdienste im Radio angehört. Besonders die vom ersten Sonntag war toll“,
meldet sich Babsi Barthold zu Wort.
Wera Dahmen ist noch ganz erfüllt von ihrer Reise
per Fähre, Bus und Schiff durch Norwegen. Lebhaft
erzählt sie von ihren Erlebnissen und kleinen Abenteuern. „Abends habe ich dann immer wieder gesagt:
Danke, Gott, dass ich das alles erleben darf!“
Bei dem regen Austausch vergeht die Zeit wie im
Fluge. Allen ist wichtig, dass sie sich umeinander im
Hauskreis kümmern. Im Augenblick ist Eva Petersen
im Krankenhaus. Regelmäßig rufen die anderen an,
besuchen sie. Das unterstützende Gebet ist eine
Selbstverständlichkeit.
„Im Hauskreis ist die Kontaktpflege intensiver“, sagt
Friedhelm. „Ja, ohne Hauskreis könnte man in der
großen Gemeinde untergehen“, pflichtet ihm Marlene
bei. „Wir können Probleme miteinander besprechen,
uns gegenseitig beraten. Das tut gut“, sagt Rita.
„Wichtig ist mir auch das gemeinsame Bibellesen und
die Auslegung. Jeder sagt, was ihm zu dieser Stelle
einfällt, sie ihm bedeutet. Allein ist man oft so eingefahren. Die Sichtweise der anderen bereichert mich
und macht meinen Blick weiter“, fügt Christiane noch
hinzu. Insgesamt gehören zehn Mitglieder zum Hauskreis der Mitte. Für alle war es wieder ein guter Abend
und sie freuen sich aufs nächste Treffen.
** 11
Info
40 Tage lang eine Aktion
Ein Thema, ein Buch, ein Vers – die Treffpunkt Leben-Gemeinde
lädt ein zu der 40-tägigen Aktion „3:16“. Was es genau damit auf
sich hat, verrät Jörn Zimmermann von der Gemeindeleitung.
„3:16“ - was steckt da eigentlich hinter? Der komische Name „3:16“ bezieht sich auf den entsprechenden Bibelvers aus dem Buch Johannes im Neuen Testament. Das ist ein Auszug aus einer Diskussion zwischen Jesus und einem religiösen Führer der Israeliten, bei der Jesus sagt: „Gott hat die Menschen so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn für sie hergab. Jeder, der an ihn glaubt, wird nicht
verloren gehen, sondern das ewige Leben haben.“
Warum hat er das getan? Das erfährst du in der Aktion. – Wir nennen es übrigens Aktion, weil es eine
besondere sechswöchige Phase ist, in der sich das ganze Gemeindeleben um diesen Vers dreht. Das
macht das Besondere aus. Alle Predigten, Kleingruppen, etc. behandeln das gleiche Thema.
Wie läuft das jetzt konkret? Ganz einfach: Alle Personen, die mitmachen möchten und sich für die Aktion angemeldet haben, werden einer Kleingruppe zugeteilt. Dabei werden vor allem Vorlieben bezüglich
des Termins und Wohnorts berücksichtigt. Dann erfolgt am 25. Oktober der Startschuss mit dem ersten
Gottesdienst, zu dem möglichst alle Teilnehmer kommen sollten. An diesem Tag beginnt auch das tägliche Lesen im Buch und in der darauffolgenden Woche trifft sich die Kleingruppe zum ersten Mal. Die
nächsten Wochen laufen dann nach dem gleichen Muster ab.
Und wenn ich mal nicht kann? Das ist kein Problem. Die Predigten stehen zum Nachhören zur Verfügung und auch das Buch deckt die gesamte Thematik ab, so dass niemand den Faden verliert.
Muss ich Mitglied einer Kleingruppe sein, oder kann ich auch alleine lesen? Natürlich kann man
auch durch die Predigten und das Buch schon eine Menge mitnehmen, aber das Besondere der Aktion
lässt sich aus meiner Sicht nur in einer Kleingruppe erleben. Wo man merkt, dass andere Leute die gleichen Fragen haben wie ich, aber vielleicht ganz andere Antworten. Das Spannende ist, in der Diskussion
darüber gemeinsam zu wachsen.
Muss ich mich anmelden? Ja. Ende September hängen Listen im Foyer der Gemeinde aus, wo man
sich eintragen kann. Zu diesem Zeitpunkt werden auch die Teilnehmerbücher erhältlich sein.
Kann ich auch jemanden mitbringen? Die Aktion ist auch für Leute geeignet, die am Glauben interessiert sind und mehr erfahren möchten. Sie können an diesen sechs Wochen teilnehmen, um für sich
Klarheit zu bekommen. Von daher sind gerade Gäste herzlich willkommen.
Interview: Annika Tillmann
3;16
3;16
3;16
3;16
3;16
Reingescha
ut:
Das Buch zu
r Aktion
„3:16 – Zahlen der Hoffnung“ heißt das Buch von
Max Lucado, das die literarische Grundlage für die
nächste 40-Tage-Aktion in der Treffpunkt LebenGemeinde bildet. Die echt-Redaktion hat schon
jetzt einen Blick hinein geworfen.
Wieder ein neues 40-Tage-Buch? Wieder jeden Tag
ein Kapitel lesen? Ich erinnere mich noch genau
an die anderen 40-Tage-Aktionen: „Leben mit Vision“ und
„Liebe in Aktion“. Ebenfalls ist mir noch gut im Gedächtnis, dass ich
irgendwann mit der täglichen Lese nicht mehr hinterhergekommen bin.
Und leider blieb auch mein Ziel, es nicht nur beim Lesen zu belassen, sondern auch mich intensiv mit den Themen auseinanderzusetzen und meinen
Glaubens- und Lebensstil auf den Prüfstand zu stellen, ein wenig auf der Strecke.
Eine Frage hat mich also besonders beschäftigt (und vielleicht geht es anderen dabei
nicht anders): Wie schaffe ich es dieses Mal, nicht in zeitliche Engpässe zu geraten, das Gelesene
nicht nur hinunterzuschlingen, sondern wirklich wie eine gute Mahlzeit zu genießen, um auch die
einzelnen Geschmacksnuancen wirklich wahrzunehmen? Ganz einfach: Ich habe frühzeitig (es war
Mai) mit dem Lesen begonnen.
Zu Beginn hatte ich meine Zweifel: Wie kann jemand ein ganzes Buch über nur einen Bibelvers
schreiben? Wird das Ganze nicht zäh und langweilig? Der Autor, der amerikanische Pastor Max Lucado, kann! Wort für Wort, Kapitel für Kapitel entschlüsselt er einen der wohl bekanntesten Verse der
Bibel: Johannes 3,16. „Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab,
damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat.“ Nur ein Vers, der
aber enorm viel zu sagen hat!
Lucado „seziert“ in den einzelnen Kapiteln (fast) jedes Wort dieses Verses, aber dies immer auf eine
sehr lebendige und kurzweilige Art und Weise. Anhand von Beispielen und persönlichen Erlebnissen
erläutert er die Bedeutung dieser Worte für unser Leben. Biblische Sachverhalte, bei denen ich schon
aufgrund ihrer Komplexität ins Stottern gerate, bringt er verständlich und vor allem lebensnah auf
den Punkt. Zum Beispiel:
- Warum sind Gott alle Menschen wichtig?
-Warum musste dieser Jesus am Kreuz sterben?
-U
nd was hat das überhaupt mit mir zu tun?
- Was hat es mit dem so genannten „ewigen Leben“ auf sich?
Mit diesem einen Vers macht der Leser eine Reise durch das ganze Evangelium und kann dabei noch
viel mehr entdecken. Der Vers 3:16 spricht von einer bleibenden Hoffnung, einer Hoffnung, die nicht
wie eine Seifenblase zerplatzt. Diese Hoffnung finden wir bei Gott. Wo gibt es noch in dieser Welt so
viel Beständigkeit?
3;16
3;16
3;16
Meine Tipps: Die „Normalversion“ (weißer Einband) ist auch ein tolles Geschenk und ideal geeignet,
Menschen das Evangelium näher zu bringen. Und: frühzeitig mit dem Lesen der zwölf Kapitel anfangen, damit kein Stress aufkommt! So lassen sich dann auch in Ruhe die vierzig „Tagesportionen“
und das Kleingruppenmaterial bewältigen.
Corinna Becker
** 13
6
Living Rooms
Zu Großem geschaffen
120 Teens und Jugendliche feierten kreativen Sonntag
Ende Juni war es wieder soweit: Zum bereits sechsten Mal fand in unserer Gemeinde, im Spiegelsaal, der
Living Rooms-Sonntag statt – dieses Mal unter dem Thema „Zu Großem geschaffen“. Wie üblich hatte
jeder die Möglichkeit, seinen ganz eigenen Sonntag zu gestalten, und zwar anhand einer Reihe von Workshops. Jeder der Lust hatte, konnte in einem Workshop seiner Wahl seiner Kreativität freien Lauf lassen.
Sei es draußen beim Fußball, drinnen beim Glasdesign oder beim Gestalten von T-Shirts und Schmuck. Das
Angebot der Workshops wechselt bei jedem Living Rooms-Sonntag.
Hinzu kam die Coffeebar – denn was wäre ein Living Rooms ohne seine Wohlfühlatmosphäre? Auch
dieses Mal griffen wieder viele zu Latte Macciatos und Brownies, während sie mit Freunden und ganz neuen Leuten ins Gespräch kamen. Nach den Workshops folgte die Inspiration mit Worship und einem Input
von Nina Schmitt, passend zum Thema: „Zu Großem geschaffen”. Sie sprach davon, wie schnell wir uns
den Erwartungen anderer anpassen und steuern lassen und stellte die Frage, ob wir diese Einschränkung
in unserem Leben wirklich haben wollen. Dabei erinnerte sie daran, dass wir wählen können, welchen
Weg wir gehen – den mit oder den ohne Gott und stellte klar, was Glaube wirklich bedeutet: das Herz auf
Jesus zu setzen und ihm das Leben anzuvertrauen.
Nach dem eindrucksvollen Input, haben wir den Abend mit leckeren Hotdogs ausklingen lassen. Und ich
denke, ich kann für alle sprechen und sagen: das war ein echt großartiger Living Rooms-Sonntag.
Daniela Mohr
Die Treffpunkt Leben-Gemeinde ist einzigartig, etwas ganz Besonderes,
noch nie da Gewesenes und trägt den individuellen Fingerabdruck
Gottes in sich. Diese Aussagen gelten aber nicht nur uns, sondern jeder
Gemeinde und Kirche weltweit: Gemeinde ist immer etwas Einzigartiges, etwas Besonderes, jede Kirche und Gemeinde ist zu einem ganz
bestimmten Zweck an ihrem Ort, in ihrer Region. 25 Jahre nun besteht
die ehemalige Kellerkirche Hochdahl, die heute den Namen Treffpunkt
Leben-Gemeinde Erkrath trägt. Hier einige Eckdaten der Entstehung:
Gemeindegründung 1984
Kathrin Löber 1990
y
a
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Treff
** 15
Jubiläum
Die Geschichte: Die Vorbereitungszeit bis zur
offiziellen Gründung der Gemeinde beträgt ca.
sechs Jahre. Pastor Gregor Helms (damals in
EFG Mettman) plant mit Christen aus Hochdahl
einen Bibel-Gesprächskreis. Es entsteht u.a. ein
Hauskreis, verschiedene evangelistische Aktionen
werden durchgeführt, einige Gottesdienste werden gefeiert in der kleinen St. Antoniuskapelle und
später monatlich im Bürgerhaus der Stadt.
Theologische Beratung erfährt die Gemeinde in
den ersten Jahren durch Pastor Dr. Klaus Fiedler.
1983
Horst und Marlene Löber, Mitglieder der EFG Düsseldorf, Ackerstr. laden zusammen mit Werner
und Magdalene Krick (EFG Mettmann) und Klaus
Fiedler (EFG Ratingen) alle ihnen bekannten
Christen aus den umliegenden Gemeinden in sein
Haus ein. Es geht um die Frage, ob in Hochdahl
eine Gemeinde gegründet werden soll. Einige
der ca. 60 versammelten Personen möchten sich
einer neuen Ortsgemeinde in ihrer Stadt anschließen.
1990
Als sich der Osten öffnet, werden durch Ekkehart Fischer (einem Spediteur in der Gemeinde)
Tonnen von Lebensmittel und andere Hilfsmittel in die Ostblockländer (vor allem Rumänien)
transportiert. Viele LKW verlassen vollgepackt mit
Hilfsgütern Hochdahl und bringen dringend benötigte Hilfe, um die gewaltige Not vor Ort etwas zu
lindern.
1984
Die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Hochdahl
wird gegründet und schließt sich als selbstständige Gemeinde dem Bund der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinden (Baptisten) in Deutschland
an.
Am 19. August 1984 wird der erste Gottesdienst
in Kempen, Narzissenstr. 12, in den umgebauten
Kellerräumen des Hauses Löber gefeiert.
Kellerkirche 1990
1986
Da die Gemeinde ihren Versammlungsraum in
dem unteren Stockwerk hat, macht sich langsam
der Name „Kellerkirche“ breit – zuerst unter den
Mitgliedern, dann auch immer mehr in der Stadt
Hochdahl.
1990
Die noch kleine Gemeinde plant die Berufung
eines eigenen Pastors. Nach längerer Suche wird
Martin Scharnowski aus dem Missionswerk Wiedenest nach Hochdahl berufen.
1991
Martin Scharnowski zieht zusammen mit seiner
Frau Liesel und den vier Kindern David, Johannes,
Philipp und Ineke nach Hochdahl und beginnt
Im Garten bei Löbers 1984
Trödelmarkt 1988
seinen Dienst als Pastor der Gemeinde. 38 Mitglieder freuen sich über ihren ersten „eigenen“
Pastor.
1992
Die Gemeinde wächst und bekommt Platznot.
Mit 60 Stühlen ist die Kellerkirche ständig „ausverkauft“ und so beginnt die Suche nach neuen
Räumen eher als geplant. In der Hauptstrasse
in Alt-Hochdahl endet die Suche und in einem
großen Glaubensschritt unterschreibt die Gemeinde einen Fünfjahresvertrag für die neuen eigenen
Räume. Am 22. August findet der erste Gottesdienst in der Hauptstr. 13 statt.
1993
Erster Besuch von Bill Hybels (Willow Creek) in
Nürnberg auf einem Leiterkongress. Der Funke
springt für uns über, Gemeinde unter dem Blickwinkel suchender Menschen zu bauen. Dies
bedeutet in den kommenden Jahren, die bisherigen Gottesdienststrukturen teilweise radikal zu
verändern.
1994/95
Eine große Aktion für die kleine Gemeinde: ein
alter Doppeldecker, der Teebus, wird für eine
Woche gemietet und steht für diese Zeit mitten
im Zentrum der Stadt Hochdahl. Viele Menschen
werden somit aufmerksam auf die Arbeit der
Kellerkirche. Dieser Einsatz wird ein Jahr später
wiederholt.
1996 Immer enger werden bereits die Räume in der
Hauptstr. 13. Erste Überlegungen werden angestellt, wieder neue Räume anzumieten, die aber
alle scheitern. Stattdessen werden weitere Räume innerhalb des Gebäudes angemietet.
JakoBus 1988
Lifepoint 2003
1997
Der Fünfjahresvertrag in der Hauptstr. läuft aus,
der Besitzer bietet der Gemeinde an, den gesamten Komplex zu erwerben. Nach eingehender
Prüfung lehnt die Gemeinde es aber ab, da keine
großen Erweiterungen in diesem Gebäude möglich sind. Zwei Familien aus der Gemeinde kaufen
die Immobilie und ermöglichen der Gemeinde
durch eine erheblich geringere Miete die weitere
Existenz in der Hauptstr.
1999
Der Name Kellerkirche wird offiziell geändert in
Treffpunkt Leben-Gemeinde Erkrath
2000
Die Gemeinde erlebt schmerzhaft, dass viele Teenager und Jugendliche nicht zu halten sind und
abwandern. Die 80 Gemeindemitglieder erleben
durch ein mehrwöchiges Sommerpraktikum zweier Bibelschüler aus Wiedenest, was es bedeutet,
wenn ein vollzeitlicher Mitarbeiter sich um die jungen Menschen kümmern kann. Ende des Jahres
wird Marc Stosberg als Jugendreferent und somit
als zweiter Vollzeitlicher in die Gemeinde berufen.
Noch hat er ein Jahr in der Bibelschule vor sich.
2001
Marc Stosberg kommt zusammen mit seiner Frau
Tanja nach Beendigung der gemeinsamen Bibelschulausbildung nach Hochdahl. Sie beginnen die
Arbeit unter den 13- bis 18-Jährigen. Neue Räume
(u.a. der Spiegelsaal) werden für diese Arbeit
angemietet und umgebaut.
2002
Weiterhin kein neues Gebäude in Sicht, deshalb
wird der Gemeindesaal noch einmal umgebaut
und somit von 120 auf 150 Sitzplätze erweitert.
Die Mitarbeiter der Sonntagschule nehmen alle an
einem Seminar der Kinderarbeit von Willow Creek
Umbau Hauptstraße 2001
Umbau Küchentreff 2003
Treffpunkt Leben 2009
teil und kommen verändert zurück – das Abenteuerland ist geboren und wird nach sechsmonatiger
Vorbereitungszeit umgesetzt.
Der ehemalige Gemeindegründer und Leiter Horst
Löber verlässt uns völlig unerwartet – er stirbt am
26. Juni im Alter von 70 Jahren.
2003
Im Internet wird eine Immobilie in Unterfeldhaus
gesichtet. Ein Küchenstudio mit einer Musik
und Tanzschule in der ersten Etage steht zum
Verkauf. Nach dem ersten Besuch ist klar, dass
es sich um einen idealen Ort für die mittlerweile
fast 120 Mitglieder der Gemeinde handelt. Zähe
Verhandlungen beginnen, ebenso der Versuch,
das Vertrauen der Gemeinde in Gott zahlenmäßig darzustellen, um mit Banken verhandeln zu
können. Die Gemeinde entscheidet im Juli, konkrete Verhandlungen zum Erwerb der Immobilie
anzugehen. Im Sommer kommt ein 16-köpfiges
Team aus Texas, USA, zu uns und gemeinsam
führen wir einen großen Einsatz im Zentrum der
Stadt durch – Lifepoint hallt noch lange nach in
unserer Stadt. In einem bewegenden Abendgottesdienst am 25. Okt. legt die Gemeinde mit einer
gewaltigen Kollekte den Grundstein für weitere
Verhandlungen mit dem Verkäufer. 18. Dezember:
die Gemeinde beschließt den Kauf der Immobilie
Heinrich Hertz-Str. 25.
2005
Das erste Jahr in der neuen Immobilie läuft an
– viele Arbeiten müssen noch erledigt werden.
Langsam füllen sich die neuen Räume. Am 24.
April findet die erste Taufe in den neuen Räumen
statt – 19 Personen lassen sich in den beiden Gottesdiensten am Morgen und am Abend taufen.
Als Taufbecken dient ein großer Swimmingpool.
2004
Am 15. Juni liegt der Vertrag zur Unterschrift
bereit, nachdem die SKB Bad Homburg die Bereitstellung des Darlehns ermöglicht hat. Sofort
beginnen die Umbauarbeiten zusammen mit dem
Vorbesitzer Anton Aehling, der uns mit Rat und
Tat zur Seite steht. Am 7. November findet die
Einweihung der neuen Immobilie in Unterfeldhaus
statt mit rund 400 Besuchern. Die Gemeinde hat
ein neues Zuhause. Timo Pickardt von der Bibelschule Wiedenest kommt nach Erkrath, um für
zwei Jahre in der Arbeit des Abenteuerlandes die
Leitung zu übernehmen.
2006
Die Gemeinde entscheidet trotz angespannter
finanzieller Lage, Timo Pickardt als dritten Vollzeitlichen für den Bereich Kinderarbeit für drei Jahre
einzustellen. Beginn Januar 2007.
Die Vision der Gemeinde (VIGENDA 2011) wird
geboren und in den kommenden fünf Jahren
wird der Monat Januar dazu genutzt, diese Vision
lebendig und klar zu halten.
2007
Die Gemeinde wächst weiterhin stark, besonders
im Bereich der Kinderarbeit. Die Räume sind alle
ausgebucht, also werden Bauwagen angeschafft,
die vorübergehend die räumliche Not lindern.
2008/2009:
Weitere Mitarbeiter werden eingestellt: Kerstin
Schmitt (Diakonie), Stefan Rüth (Jugend), Renate
Heide (Cleaning),Liesel Scharnowski (Lebenshilfe)
und Christine Kombüchen-Moog (Gemeindebüro).
Da sich der Gottesdienstbesuch in den vergangenen vier Jahren mehr als verdoppelt hat, wird zurzeit
nach Wegen gesucht, den Herausforderungen des
Wachstums wieder neu zu begegnen.
Werner Krick
Wie Gott in Hochdahl
wirkte und wirkt
Drei Personen und ihre Erlebnisse von der Gemeindegründung
Werner, erzähl doch mal, was vor der Gründung unserer Gemeinde geschehen ist.
Werner Krick: Schon 1977 bewegte sich etwas in
Hochdahl. Am 4. Oktober hatten einige freikirchlichen Christen ein Gespräch mit Gregor Helms,
dem damaligen Pastor der Baptistengemeinde in
Mettmann. Auf einer Fahrt nach Hochdahl erhielt
Gregor aus der Apostelgeschichte als Prophetie den Bibelvers: „Ich habe ein großes Volk in
dieser Stadt.“
Als Ergebnis des Gesprächs wurde im Frühjahr
1978 ein Hauskreis gegründet, der von den Pastoren der EFG Mettmann und FEG Haan betreut
wurde. Meine Frau Magdalene und ich haben uns
1979 diesem Hauskreis angeschlossen.
Nach einer Klassenfahrt gründen Schüler des
Hochdahler Gymnasiums im Herbst 1978 einen
Gebetskreis, der sich regelmäßig trifft. Etwas
später wird auch noch ein Jugendchor gegründet.
Auf dem Hochdahler Markt findet im Sommer
1980 eine Zeltmission statt und ab Dezember
werden in unregelmäßigen Abständen Gottesdienste in der St.-Antonius-Kapelle am Schlickumer Weg gehalten.
Mitte 1981 startete ein Programm „Zeit-fürGott“, in dem junge Christen die Möglichkeit
hatten, in verschiedenen Gemeinden zu arbeiten.
Dabei wurden sie in Kursen auf diese Aufgaben
vorbereitet und weitertrainiert.
** 19
Jubiläum
Marlene Löber
Im November 1981 kam dann eine junge Christin nach Hochdahl, um die Jugendarbeit, die
Kinderwochenstunden und den Aufbau einer
Jungschargruppe zu unterstützen. Außerdem
wurde geholfen bei Gottesdiensten, die ein Mal
im Monat im Bürgerhaus in Hochdahl veranstaltet
wurden.
Marlene, ist das nicht die Zeit, als eure Familie
nach Hochdahl zog?
Marlene Löber: Noch nicht, wir kamen etwa ein
Jahr später, im Oktober 1982. Da mein Mann
Horst schon immer von einer „Ortsgemeinde“
geträumt hatte, fing er gleich nach dem Umzug
an, nach anderen freikirchlichen Christen in Hochdahl Ausschau zu halten. Und wir wurden fündig!
Die Gemeinde vor Ort war Horst wichtig, weil er
beruflich oft unterwegs war, und es sonntags mit
unserer behinderten Tochter Katrin sehr umständlich war, zu unserer bisherigen Gemeinde in
Düsseldorf zu gehen.
Wir haben uns gleich dem Hauskreis angeschlossen und lernten so auch Klaus Fiedler kennen.
Klaus war Pastor in Ratingen und hatte ein Herz
für Gemeindegründung. Zusammen mit Kricks
und Klaus machten wir uns Gedanken über die
Möglichkeiten der Gründung einer Gemeinde.
Werner: Wir entschlossen uns, die in Hochdahl
ansässigen freikirchlichen Familien zu einem gemeinsamen Treffen einzuladen, um unsere Ideen
von einer eigenen selbstständigen Gemeinde
Hochdahl vorzustellen.
Marlene: Unser Haus war sehr geräumig und
deshalb haben wir zu uns eingeladen. Von etwa
100 Eingeladenen kamen am 11. März 1983
ungefähr 70 Personen. Im Mai folgte dann ein
zweites Treffen, aber Beschlüsse wurden noch
nicht gefasst. Wohl wurden im Laufe des Jahres freitagabends regelmäßige Treffen mit einer
kurzen Andacht und Abendmahl organisiert.
Die meisten Gäste kamen aus Baptistengemeinden und deshalb suchten wir den Kontakt zu dem
Bund der EFG in Bad Homburg. Januar 1984 kam
ein Vertreter des Bundes nach Hochdahl und im
Februar wurde beim nachfolgenden Treffen alles
Ans van Wageningen
noch einmal durchgesprochen und umbetet.
Am 1. März trafen sich dann 15 Hochdahler und
gründeten eine Gemeinde.
Wir hatten einen großen Raum im Keller. Dort
haben wir am 24. Juni 1984 den ersten Sonntagsgottesdienst gefeiert. Der offizielle Einweihungsgottesdienst fand am 19. August 1984
statt. Schon bald bekamen wir dann in Hochdahl
den Namen „Die Kellerkirche“.
Und Ans was war deine Rolle bei dem
Ganzen?
Ans van Wageningen: Eigentlich kaum eine. Wir
wohnten zu der Zeit in Izmir in der Türkei. Rein
„zufällig“ war ich auf Heimaturlaub und las in der
Zeitung, dass sonntags ein erster Gottesdienst
in der Narzissenstraße 8 stattfinden würde. Wir
wohnten Nr. 7 und ich war total überrascht, als
ich feststellte, dass der Gottesdienst im Keller
bei Löbers gefeiert werden sollte. So bin ich hingegangen und habe mich sehr gewundert über
den Ablauf und über den Umgang mit einander.
Es war sehr lebendig, etwas chaotisch und allen
nannten sich Bruder und Schwester - für mich
total fremd. Ich dachte: „Sind das alles Leute aus
dem Bereich der Krankenpflege?“
Marlene: Ans kam 1985 nach ihrer Rückkehr
aus der Türkei zur Gemeinde und sie wurde am
5.7.1987 das erste neue Mitglied. Sie war die
Gebetserhörung und für uns Bestätigung, dass
Gott tatsächlich eine Gemeinde in Hochdahl
haben wollte.
Die größten Erlebnisse waren für mich die ersten
Bekehrungen und Taufen, die wir hatten. Wenn
ich an damals und jetzt denke, kommt mir spontan das Gleichnis vom Senfkorn ins Gedächtnis:
„ ...welches das kleinste ist unter allen Samen;
wenn es aber erwächst, so ist es das größte
unter dem Kohl und wird ein Baum, dass die
Vögel unter dem Himmel kommen und wohnen
unter seinen Zweigen“ (Matth 13, 32). Genau
so, glaube ich, ist es in Hochdahl passiert. Und
nun steht der große Baum in Unterfeldhaus und
wächst weiter.
Interview: Bert van Wageningen
„Agape“-Frauenkreis erlebte Wohlfühl-Wochenende im Bergischen Land
Zwei Tage einfach nur mal an sich denken. Ein
bisschen egoistisch sein und sagen „Stopp! Jetzt
bin ich dran!“ Mancher ist vielleicht jetzt ein wenig
irritiert, aber genau das war das Thema der AgapeFreizeit, die vom 22. bis 24. Mai 2009 in Much
(Bergisches Land) stattfand. Und über 30 Frauen
haben es so richtig genossen! Frei sein von den
häuslichen Verpflichtungen, eine Auszeit vom Alltag nehmen und Gott neu begegnen – das war der
Wunsch der meisten Frauen an diesem Wochenende!
So jede von uns brachte am ersten Abend noch
ihre Alltagssorgen mit, denn viele kamen gerade
aus ihrer Familie mit den letzen organisatorischen
Gesprächen für das Wochenende oder frisch aus
dem Beruf. Welch eine Wohltat auf der einen
Seite, dies alles hinter sich zu lassen, wie schwierig auf der anderen Seite, die Gedanken zur Ruhe
zu bringen und stille zu werden vor Gott. Wir
starteten mit einer Kennenlernrunde (denn nicht
alle gehörten zum Agape-Kreis). Manche waren
auch neu in der Gemeinde und fanden es eine tolle
Gelegenheit, so viele Frauen auf einmal kennen
zu lernen. Ein gemeinsames Abendmahl mit einer
intensiven Lobpreis- und Stillezeit wurde für uns zu
einem besonderen Erlebnis dieser Freizeit.
Unser Samstag startete mit einem regen Austausch. Jede Frau sollte einen Bibelvers mitbringen, mit dem sie persönlich etwas verbindet und
der sie vielleicht auch schon in manch schwieriger
Situation getragen hat. „Verheißungen“ nennt die
Bibel solche Verse. Sie sind Zusagen Gottes, die
uns auffordern, trotz widriger Umstände im Leben
auf ihn zu vertrauen. Vinolia Zotchi erzählte hierzu
eine treffende, wie unterhaltsame Geschichte. Mit
den Verheißungen Gottes verhält es sich wie mit
einem Gutschein für Pizza: zwei Pizzen für einen
unverständlich niedrigen Preis. Unmöglich, denken
wir, und können der Werbung nicht wirklich Glauben schenken. Wo ist der Haken dabei? Es gibt ihn
nicht! Gottes Verheißungen sind wie ein solcher
Gutschein, aber: Wir müssen ihn auch einlösen!
Wir werden keine Verheißungen erleben, wenn wir
sie nicht gezielt für uns in Anspruch nehmen!
Durchatmen.
Aufatmen.
Gott begegnen.
Die nächsten Stunden waren für uns alle sehr
bewegend. Jede Frau konnte ihren Vers vortragen
und erzählen, was sie mit ihm verbindet. Heraus
kamen dabei wundersame Erlebnisse, mit dem
Vers und Gott. Wie Bibelzitate zu wahren Rettungsankern wurden oder auch Hoffnung und Gelassenheit in schwierigen Situationen schenkten.
Wir haben gelacht über lustige Geschichten – wir
wurden aber auch sehr ernst, wenn trotz der
guten Verheißungen Gottes und Gebet schwierige
Lebenssituationen sich nicht ändern. In einer sehr
intensiven Gebetszeit haben wir Gott für all das
Gute in unserem Leben gedankt, ihm aber auch
ganz konkret die Sorgen und Nöte der Frauen gebracht. Diese Zeit haben wir alle als eine besondere Ermutigung empfunden, zu wissen, Gott ist da,
er wirkt, und gemeinsam können wir füreinander
vor ihm einstehen.
Den Samstagnachmittag konnte jede Frau nach
Lust und Laune verbringen: einen kleinen Spaziergang oder doch die neun Kilometer lange Panoramatour machen, lesen, schlafen, klönen, beten –
ganz wie jede wollte. Sich einfach etwas Gutes tun
und die Freiheit haben, für einige Stunden nur an
sich zu denken. Toll war auch das abendliche Gril-
** 21
Agape-Frauen
len bei sommerlichen Temperaturen mit Blick ins
Tal auf das Örtchen Much. Ich weiß, liebe Männer,
ihr werdet es kaum glauben, aber auch Frauen können grillen! Jede Agapa-Frau wird euch bestätigen,
dass Vinolia und Claudia ihre Aufgabe wirklich sehr
gut verstanden! Und Annemone hatte viele witzige
Spiele vorbereitet, so dass wir erst weit nach Mitternacht ins Bett gefallen sind.
Leider ging viel zu schnell das Wochenende vorbei.
Und nach einem selbstgestalteten Gottesdienst
setzten wir uns das letzte Mal an die gedeckten
Tische und genossen es, sich beim Buffet zu bedienen, bevor wir uns wieder alle auf den Heimweg machten. Ich habe die Zeit als sehr wertvoll
empfunden. So habe ich nicht nur viele tolle
Frauen kennen gelernt, sondern auch viele gute
und bereichernde Gespräche gehabt. Zwei Tage
raus aus Alltag und Beruf. Es tat gut, sich einmal
geistlich verwöhnen zu lassen. Nächstes Jahr werde ich bestimmt wieder dabei sein!
Corinna Becker
D, I, S, G
Was soll mir das sagen?
Annika Tillmann und ihre Erfahrung mit der Berufungsanalyse
Meine Freundin Christine ist zu Besuch. Sie zieht die Besteckschublade auf, um sich einen Kaffeelöffel
heraus zu nehmen und ruft spontan: „Also Annika, ich wusste gar nicht, dass du so „G“ bist!“
„Hä?“, denke ich mal wieder und beschließe, dass sich hier etwas ändern muss. Nein, nicht in meiner
Besteckschublade, die ist sehr aufgeräumt, sondern an meinem doch immer öfter auftretenden Fragezeichen in dieser Angelegenheit mit den Buchstaben: D, I, S, G.
Wieso bin ich „G“ und was heißt das überhaupt?
Als mir Ingo Gerwig dann am Sonntag nach einem Gespräch auf die Schulter klopft und sagt: „I, I, G, das
passt!“ beschließe ich mich sofort zur Berufungsanalyse anzumelden. Zeit habe ich eigentlich nicht, aber
ich will jetzt endlich wissen was ich bin und diese Buchstaben bedeuten!
Montags sitze ich im Hauskreis und berichte von meinem Beschluss und Thomas Pirlein grinst nur schelmisch wissend und sagt: „Ich weiß schon was du bist!“ - Na, toll, hoffentlich geht der Kurs bald los!
** 23
Berufungsanalyse
Am Freitagabend sitzen wir also erstmalig zusammen, alle neugierig auf das, was jetzt kommt. Wir sind
15 Teilnehmer und drei Seminarleiter: Ingo und Ute Gerwig, beide kompetent auf dem Gebiet – Ingo ist
Diplom-Psychologe und Trainer, Ute hat auch entsprechende Erfahrung und Martin Scharnowski, unser
Pastor ist auch dabei. Der Kurs ist in drei Teile gegliedert: Martin macht die Gabenanalyse, Ute wird uns
etwas zu den Fähigkeiten und den Tests erzählen und Ingo schließlich die Persönlichkeitsanalyse anleiten, die Sache mit den Buchstaben. Wir sind ein bunter Haufen: zwei Ehepaare, Junge und Alte. Das ist
auf jeden Fall auch mal wieder eine gute Gelegenheit einander kennen zu lernen! Martin startet mit der
Berufungsanalyse.
Berufungsanalyse, was ist denn das?
Wir lernen, was Gaben sind, und dass wir ausnahmslos alle von Gott Gaben und Fähigkeiten bekommen
haben. Erst sollen wir unsere Gabenschwerpunkte selbst einschätzen und dann machen wir, jeder für
sich, einige Seiten eines Tests. Ich merke schnell, dass er sehr klare Ergebnisse schaffen wird. Es ist ein
schnelles Ankreuzverfahren und wir sollen nicht lange nachdenken, sondern einfach ankreuzen. Dann
wird gemeinsam ausgewertet. Ich bin in Teilen überrascht und manches scheint mir wie eine Bestätigung meiner Selbst. Martin erklärt uns, dass die Gaben ein Geschenk von Gott sind, mit der klaren
Aufforderung (Berufung) sie auch einzusetzen.
Ich fühle mich unglaublich beschenkt und wertvoll!
„Wow“, denke ich. Mir war nie so klar, dass dieser Teil meines Selbst ein Geschenk Gottes ist! Ich darf
endlich diese Seiten voll ausleben, denn dazu werden wir aufgefordert (berufen). Ich darf so sein, weil
Gott mir das geschenkt hat, so zu sein. Nein, ich soll sogar! Ich bin begeistert! An diesem Abend fahre
ich glücklich nach Hause und fühle mich sehr befreit! Am nächsten Morgen geht es wieder weiter und
obwohl morgen ein großer Geburtstag bei uns ist (Danke Gott für die Gabe der Planungsfähigkeit – alles
ist gut vorbereitet!), freue ich mich auf den Tag und die neuen Erkenntnisse.
Jetzt mal her mit den Buchstaben!
Heute fängt Ute an und erzählt uns etwas über Fähigkeiten und ich staune immer mehr was so alles in
uns drin steckt. Nach dem Mittagessen geht es mit Ingo in die Persönlichkeitsanalyse per DISG-Verfahren.
Ein bisschen stöhnen wir unter den vielen Seiten des Tests. Ute, Martin und Ingo gehen von Teilnehmer
zu Teilnehmer und helfen beim Ausfüllen wie bei der Auswertung. Ich bin ein wenig verwirrt: Ich bin
weniger „I“ als ich dachte und habe fast genauso viel „G“ wie „S“.
Nur zur Erklärung: Es gibt vier Typen: D: dominant, I: initiativ, S: stetig und G: gewissenhaft. Ich bin sehr
froh, dass wir im Laufe des Tages drei Mal in Kleingruppen zu je fünf Leuten mit jeweils einem Leiter
zusammensitzen. Das hilft uns sehr, unsere Gedanken zu sortieren und Fragen zum Test wie auch zu
uns selbst stellen zu können. Wie kann ich denn etwas über normal „G“ sein, aber im Gabenteil total
viel Administration geschenkt bekommen haben? Da müsste ich doch super „G“, sprich gewissenhaft
sein! Aber mir wird Stück für Stück klar, dass es sich anders verhält: Die Gaben hat mir Gott geschenkt,
die sind einfach da. Der Persönlichkeitstest zeigt mir, wie der Test schon sagt, meine Persönlichkeit
auf. Persönlichkeit aber setzt sich zusammen aus geerbten Teilen, geschenkten Teilen und erworbenen
Teilen! Wenn ich also meine Gabeln in der Schublade Rücken an Rücken sortiere, so ist das das Ergebnis
der Erziehung meiner Mutter. Ich folge dem vielleicht leichter, weil ich die Gabe der Administration habe,
aber mein eigener Wille spielt da auch noch mit rein.
Mein Kopf ist sehr voll an diesem Abend, aber ich habe das Gefühl, mich selbst ein bisschen besser
kennen gelernt zu haben. Am meisten aber freue ich mich über meine Gaben und ich freue mich, dass
ich sie ohne Scham einsetzen darf. Endlich!
Annika Tillmann
Open Office
Seit Anfang des Jahres steht die Ladentür von Marc Stosberg am
Hochdahler Markt für die Menschen in Erkrath bereits offen. Was das
Gemeindebüro überhaupt ist und welche Erfahrungen bisher gemacht
wurden, verrät Marc in einem Interview.
Marc, warum hast Du das Gemeindebüro eröffnet?
Ich finde es wichtig, dass wir als Gemeinde Menschen vor Ort dienen. Unsere Gemeinde hat sich
oft stark nach innen orientiert und hat dabei schnell
aus den Augen verloren, was die Bedürfnisse
der Menschen in unserer Stadt sind. Für mich ist
dieses Büro ein Anfang, näher an die Menschen in
Erkrath ranzukommen. Dabei beschäftige ich mich
mit Fragen, was sie beschäftigt, wo ihre Nöte und
ihre Freuden sind.
Wie war der Weg zur Eröffnung des Ladenlokals?
Irgendwann kam mir die Idee, meinen Schreibtisch mitten ins Zentrum auf einen freien Platz zu
stellen, als Anlaufstelle für Menschen. Ich habe
dann Freunde angemailt, was sie von der Idee
halten und ob sie bereit wären, ein Ladenlokal für
ein Jahr zu finanzieren. Innerhalb von zwei Wochen
war das Geld zusammen. Ich habe gemerkt, dass
mein Plan Gottes Willen entspricht und schließlich
habe ich mein Vorhaben der Gemeinde vorgestellt.
Nachdem ich auch von dieser Seite grünes Licht
bekommen habe, war eigentlich alles klar.
Das Geld für ein Jahr ist bereits vorhanden.
Wie sieht es mit der Zeit danach aus?
Das weiß ich noch nicht, zunächst ist das Projekt
definitiv auf ein Jahr beschränkt. Wenn es Gottes
Wille ist, wird es auf jeden Fall weitergehen. Es
würde mir sehr schwer fallen, nach nur zwölf
Monaten wieder aufzuhören. Normalerweise muss
man so eine Sache zwei, drei Jahre laufen lassen.
Aber wenn kein Geld da ist, werde ich auch bereit
sein, das Büro zu schließen.
Ein halbes Jahr ist bereits vergangen. Welche
Erfahrungen hast Du bislang gemacht?
Sehr unterschiedliche. Es gibt Leute, die kommen
aus Neugier herein und fragen: „Was ist das?“
Ich habe aber auch Menschen kennengelernt, die
** 25
Gemeindebüro
mich regelmäßig besuchen. Diese nehmen
die Anlaufstelle wahr, weil sie wissen, dass
sie hier ein offenes Ohr finden. Jeden Tag
findet mindestens eine Person den Weg ins
Büro, maximal sind es sieben, acht Leute.
Ich merke auch, dass jeder von Gott hier
reingeführt wird, weil die Lebensgeschichten
so interessant sind – für mich ist es ein
Vorrecht, so etwas hören zu dürfen. Es geht
nicht darum, die Menschen in die Gemeinde
zu ziehen, sondern vielmehr zu erfahren, was
sie erleben. Ich lerne selbst viel dabei, wenn
mir Menschen aus ihrem Leben erzählen.
Aus den Gesprächen nehme ich sehr viel
mit. Beispielsweise begleite ich momentan
eine Frau, die tagelang vor dem Büro herumgeschlichen ist und sich nach einiger Zeit
endlich getraut hat, hereinzukommen. Diese
Frau verspürt kaum noch Hoffnung. Ich bete
für diese Menschen und merke, dass sie
leichter herausgehen als sie reingekommen
sind. Gott hat uns die Anweisung gegeben,
ihn selbst und unsere Nächsten zu lieben.
Genau das ist mein Ziel: Die Menschen zu lieben, indem ich ihnen einfach Wertschätzung
gebe, ihnen helfe und meine Zeit schenke.
Interview: Micha Korb
„Der Hochdahler“, 27.5.2009, Abdruck mit freundlicher Genehmigung
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Stille, Dunkelheit – ein Mann mit weißem Gesicht und weißen Handschuhen zieht allein mit Gesten das Publikum in seinen Bann. Seit
rund 25 Jahren reist der Pantomime Carlos Martinez um die Welt und
begeistert die Menschen mit seinen Geschichten. Am 2. Oktober
kommt er auch in die Treffpunkt Leben-Gemeinde nach Erkrath und
gab aus diesen Anlass dem echt-Magazin bereits ein Interview.
Carlos Martinez
Geboren am 30.9.1955 in Pravia/Spanien als Ältester von
vier Geschwistern. Seit seinem 12. Lebensjahr lebt er in
Barcelona, wo er auch die Liebe zum Theater entdeckte.
1980 besuchte er die Pantomimenschule „Taller de Mimi
y Teatro Contemporaneo“, 1981 wechselte er in die
Schauspielschule „El Timbal“. Von 1982 bis 1987 studierte er bei Lehrern wie Manuel Carlos Lillo und Jorge Vera.
Seit 1986 arbeitet Carlos Martinez professionell als Mime.
Bekannte Programme sind u.a. „Hand Made“, „My
Bible“, „Human Rights“. 2005 und 2008 tourte er zusammen mit Andreas Malessa mit dem Programm „Still &
Stark“ durch Deutschland. Carlos Martinez ist in zweiter
Ehe verheiratet und hat einen erwachsenen Sohn.
Mehr Infos über Carlos Martinez:
• die offizielle Homepage: http://www.carlosmartinez.es
• der Youtube-Kanal mit vielen Videos:
http://www.youtube.com/carlosmartinezactor
• der Newsletter: http://www.carlosmartinez. es/#/newsletter/
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2.10re.ff2punkt Leben-Gemeinde.
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Wie kam es, dass Sie Pantomime wurden und
warum haben Sie sich dafür entschieden?
Ich wollte schon immer durch die Kunst des
Schauspiels kommunizieren. In der Theaterschule
in Barcelona war Pantomime eines der Unterrichtsfächer. Am Anfang war ich aber mehr an
Worten wie an Gesten interessiert. Nur irgendwann habe ich festgestellt, dass man auch mit
Gesten kommunizieren kann. Ich habe dann beschlossen, mich auf die Kunst der Pantomime zu
konzentrieren, weil mir das erlaubte, international
zu kommunizieren.
Was ist an Pantomime besonders schwer?
Die Aufmerksamkeit des Publikums konstant zu
halten. Die Kunst der Pantomime ist sehr zerbrechlich, denn sie ist aus Stille gemacht und alle
dargestellten Objekte aus Luft.
Wie entstehen Ihre Geschichten? Beim Lesen
eines Buches, bei einer Konferenz, beim Sehen
eines Filmes, beim Besuch eines Restaurants,
bei einem Gespräch, während ich in einem Park
sitze, auf mein Flugzeug warte oder während ich
meine eigenen Gefühle beobachte. Ich schreibe
dann alle Ideen auf und Schritt für Schritt wird
daraus eine Geschichte. Ich verwandele dann anschließend die Worte der Geschichte in Gesten.
Sie erzählen auch Bibelgeschichten – warum?
Wie reagieren die Zuschauer darauf und ist es
nicht gerade in einer zunehmend säkularisierten Welt schwierig, dafür das richtige Publikum zu finden?
Einige religiöse Menschen bevorzugen Regeln
und Vorschriften mehr als Geschichten oder
Parabeln. Die Bibel ist voller Beziehungen,
Situationen aus dem Leben, wo Leute wie wir
sich mit Gefühlen, Konflikten, Entscheidungen
auseinandersetzen mussten. Gott benutzt diese
Geschichten, um zu uns zu sprechen. Und ich
bringe diese wiederum auf die Bühne. Das Publikum, egal ob säkular oder nicht, kommt nicht
ins Theater, um Technik oder Regeln zu sehen,
sondern Geschichten.
Carlos Martinez
viele Pantomimen haben dort ihre Karriere begonnen. Jedes Mal wenn ich Pantomime spiele,
fühle ich mich als Bestandteil dieser Geschichte.
Was ist Ihnen im Leben besonders wichtig?
Zu beobachten! Außerdem den anderen, der
Natur und auch mir selbst Aufmerksamkeit zu
schenken.
Gibt es ein Lieblingsstück, das Sie besonders
gerne aufführen? Natürliche habe ich Lieblingsstücke, aber das Beste ist immer das, das hilft
eine Beziehung mit meinem Publikum aufzubauen. Mein schönstes Stück für ein Publikum
zu spielen, das es nicht versteht, macht keinen
Spaß. Mein Ziel ist es zu kommunizieren, also
einen Dialog mit dem Publikum aufzubauen und
nicht mit Hilfe der Kunst einen Monolog abzuhalten.
Welches war bisher das schönste und welches
das schrecklichste Erlebnis bei einer Aufführung?
Das schrecklichste: Ein Stromausfall während
der Vorstellung. Das schönste: Als das Publikum
– genau bei dieser Veranstaltung - Kerzen anzündete und sie auf die Bühne stellte, um so die
Fortsetzung der Vorstellung möglich zu machen.
Gibt es eine bestimmte Botschaft, die Sie Ihrem Publikum mit auf den Weg geben möchten?
Hört der Stille zu. Stille kann zu uns in unserer
eigenen Sprache sprechen.
Hat ein Profi wie Sie noch Lampenfieber?
Ich habe weder Angst vor der Bühne noch vor
der Vorstellung, aber ich habe viel Respekt fürs
Publikum. Die Verantwortung auf der Bühne zu
stehen ist enorm. Da fühlt man sich wie ein Pilot
in einem Flugzeug. Ich muss alle meine Passagiere sicher in die Welt der Fantasie bringen.
Würden Sie wieder Pantomime werden?
Ich würde definitiv wieder ein Kommunikator
werden wollen. Pantomime ist eine Form zu
kommunizieren, aber ich bin offen für viele weitere.
Interview: Gudrun Schriever
Welche ist Ihre Lieblingsstelle oder Lieblingsgeschichte in der Bibel? Die Geschichte des
Turmbaus zu Babel. Ich kann mir die Verwirrung
mit den Sprachen gut vorstellen und wie sich die
Leute gefühlt haben müssen, als sie nicht mehr
mit Worten kommunizieren konnten. Ich glaube,
orte
„My Bible“. Carlos Martinez, EUR 23,99.
Die DVD enthält Stücke des Programms „My Bible“, wofür
Carlos Martinez 2002 zum Preisträger der Stiftung „Bibel und
Kultur“ gekürt wurde. Außerdem werden Interviews, ein Kurzportrait und die Biografie des Künstlers gezeigt.
Familie Knauber
Seit über 20 Jahren im Dienst für Gott und die Menschen
Immer wieder bestimmen besondere Einsätze meine Arbeit. Besonders in der Osterzeit war der Terminkalender voll mit Anspielen, Auftritten mit dem kurzfristig zusammengestellten Chor oder Spielen während Gottesdiensten oder Jugendveranstaltungen. Ein Highlight war wohl die von uns als Team geplante
Wanderung zum Erzengel am Ostersonntag, wohin unerwartet viele Leute aus der Gemeinde kamen.
Früh morgens gingen sie mit Fackeln den Berg hinauf, um mit Gebet und Gesang den Sonnenaufgang
zu genießen.In der Woche vor Ostern habe ich mit Spielen die Kinderbibelwoche unterstützt, die Rainer
und Kathi Kröger im Chota-Tal (Salinas und La Concepción) durchgeführt haben.
Vor Kurzem fand hier in Ibarra der 3. Bibelkongress für geistliche Leiter statt. Meine Aufgabe war es, mit
Deborah zusammen Anspiele zu bestimmten Themen zu schreiben und sie in den Abendstunden vorzuführen. Dabei fiel mir auf, dass die Leute hier das Schauspiel echt amüsant finden. Mir persönlich hat
der letzte Abend am meisten Spaß gemacht, als deutscher Tourist verkleidet durch die Reihen zu laufen
und mit dickem Akzent zu sprechen.
Apropos: Jetzt verbleiben noch zirka zwei Monate hier, in denen auf unser Team noch viel zukommt u. a.
die Vorbereitung und Durchführung missionarischer Kinderprogramme, dann noch ein Jugendevent, eine
Jugendbibelwoche in Salinas ... Mich freut allerdings sehr, dass ich bereits weiß, wie es für mich weitergeht. Ab September habe ich einen Praktikumsplatz bei dem christlichen Bundes-Verlag und werde
dort Erfahrungen im Bereich Journalismus und Verlagswesen sammeln. Wer noch mehr wissen will, wie
meine Zeit hier zu Ende geht: www.meinecuador.blogspot.com.
Benjamin Vennekate
Wer weitere Infos über die Knaubers haben möchte, kann diese durch den Rundbrief bekommen,
einfach eine E-mail an mail@knauber.info schreiben oder auf www.knauber.info reinschauen.
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Mission
Seit 1982 sind Knaubers Mitglieder bei Wycliff, wo sie zu Sprachforschern und Bibelübersetzern ausgebildet wurden und nun schon seit zwanzig Jahren auf diesem Gebiet tätig sind. Das Ziel von Wycliff ist
es, allen Menschen die Möglichkeit zu geben, die Bibel in ihrer eigenen Sprache lesen zu können. Die
Organisation besteht aus über 5000 Mitarbeitern und hat das Neue Testament schon in mehr als 500
Sprachen übersetzt.
Heute, nach zwanzig Jahren und vier Kindern, finden Martin und Beate Knauber es noch genauso spannend und aufregend wie damals, in der Mission zu sein. Sie haben es noch keinen Tag bereut, in diesem Dienst zu stehen; wissen sie sich doch von Gott an den richtigen Platz gestellt. Die Hauptaufgabe
von Martin Knauber, dem Kopf der Familie, ist es die Bibel zu übersetzen. Hier geht es darum, anderen
bei der Lösung von Übersetzungsproblemen zu helfen, und auch die Übersetzungen von Kollegen auf
Richtigkeit und Genauigkeit hin zu überprüfen. Die Knaubers haben schon mehrere Projekte geleitet
und begleitet. Neben der Arbeit an den Übersetzungen konnten sie in Dawawa auch ganz praktisch mit
Entwicklungsprojekten und der Versorgung von Kranken helfen. Dawawa liegt in Papua Neuguinea und
nördlich von Australien. Im Lauf der Jahre starteten sie 7 Schulen und bildeten einheimische Lehrer
aus. Durch die Dorfschulen wird für die Kinder der Übergang in eine englische Schule erleichtert. Als die
ersten biblischen Geschichten in Dawawa übersetzt waren, eröffneten sie eine Sonntagsschule im Dorf,
zu der die Kinder mit Begeisterung kamen.
Des Weiteren ist die Familie Knauber auch mit medizinischer Hilfe sehr engagiert. Es gibt zwar medizinische Versorgung im Land, aber die ist leider nur sehr ungenügend und oft nicht zugänglich für die Menschen aus Dawawa. Schwere Krankheiten führen häufig bis hin zum Tod. Beate Knauber, die Mutter der
Familie, ist Krankenschwester und hat auch ein paar Kurse in Tropenmedizin belegt. So versorgt sie die
Kranken, die fast täglich an die Tür der Familie kommen. Ebenfalls ist sie bei den Geburten eine große
Unterstützung.
Im Oktober 2006 begannen sie das „Hutterer Projekt“ in den USA und Kanada, wo sie auch erstmals
hin zogen. Die ca. 45.000 Hutterer leben hauptsächlich von Landwirtschaft und Handwerk, ähnlich wie
die Armish People. Die Hutterer wollen sich in ihrem Außen- und in ihrem Alltagsleben bewusst von
der Welt unterscheiden. Dieser Unterschied wird dadurch erreicht, indem von dem Wort Gottes, wie es
ihnen seit der Zeit ihrer Anfänge überliefert worden ist, nicht abgewichen wird. Dieses Wort hat ihnen
in Zeiten der Bedrängnis und Verfolgung Halt und Richtung gegeben und liegt ihnen im hunderten von
Jahre alten und unrevidierten Lutherdeutsch vor. Das Festhalten an der deutschen Lutherbibel wird als
absolut notwendig angesehen, um nicht den nach ihrer Ansicht negativen Einflüssen der Welt Tür und
Tor zu öffnen. Andere Bibeln sind in den Gottesdiensten nicht zulässig. Nach vielen Konferenzen und Besprechungen haben sich die Hutterer dazu bereit erklärt, sich an dem Projekt zu der neuen Übersetzung
der Lutherbibel zu beteiligen. Im Moment arbeiten die Knaubers an einer Hörbibel für die Hutterer. Die
Familie hat sich einer Gemeinde in Florida angeschlossen, welche sie auch in regelmäßige verschiedene
Dienste einteilt.
Im November 2008, als sie das Buch Genesis des Alten Testaments übersetzten, kam Jino, ein Mitarbeiter, hinein und berichtete, dass so etwas wie eine Erweckung unter den Dawawabewohnern ausgebrochen ist. Alle Bibeln seien restlos ausverkauft. Sie hätten sogar die privaten Exemplare der Knaubers
aus dem Haus geholt, weil die Nachfrage so groß gewesen war. Im ganzen Sprachgebiet, d.h. in jedem
Dorf und allen Gehöften seien Bibelkreise entstanden und die Dawawa treffen sich in den Häusern, um
Gottes Wort zu hören und zu lesen. Der Hunger nach Gottes Wort sei sehr groß und sie müssten unbedingt noch hunderte Neue Testamente drucken.
Ein besonderes und aktuelles Ereignis, welches die Familie im September feierte, war die Taufe von
Simon und Sarah, den beiden jüngsten Kindern. Die Gemeinde, der sie sich in St. Petersburg anschlossen haben, hatte an dem Sonntag einen großen Taufgottesdienst am Meer veranstaltet. Über 100 Leute
ließen sich dort taufen. Ihr Gebetsanliegen ist es, dass durch Gottes Wort viele Menschen mit der guten
Nachricht erreicht werden.
Termine
WEIHNACHTSFREUDE
FÜR KINDER
Im November sammeln Pfadfinder Geschenke
für Kinder in Osteuropa
Auch in diesem Jahr richten die Royal Ranger-Pfadfinder
wieder die Aktion „Strahlende Augen“ aus. Sie laden dazu
ein, Not leidenden Kindern in Osteuropa eine Weihnachtsfreude zu bescheren – mit einem Schuhkarton voll vieler
kleiner Geschenke.
Es ist ganz einfach mitzumachen. Wie es geht, welche
Inhalte in die Päckchen dürfen und welche nicht, erfährt man
auf der Treffpunkt Leben-Internetseite sowie in den ausliegenden Flyern „Strahlende Augen“. Jeder ist eingeladen, ein
oder mehrere Päckchen den Pfadfindern mit auf den Weg zu
geben, die dann in der Zeit vom 4. bis 6. Dezember in Cheb/
Tschechien und in den umliegenden Dörfern verteilt werden. Die Päckchen werden ausschließlich im November zu
folgenden Zeiten angenommen: freitags 16.30 bis 19.15 Uhr
und sonntags 12.30 bis 13.30 Uhr sowie nach Absprache.
Weitere Informationen bei: Timo Pickhardt, Tel. 0211
1634946, timo@treffpunkt-leben.com
26. September / 24. Oktober
HAND IN HAND-EINSÄTZE
10 Uhr gemeinsames Arbeiten rund ums
Gemeindezentrum
27. September / 8. November
LIVING ROOMS
ab 16.30 Uhr Workshops, Jugendgottesdienst
und mehr für Teens, Jugendliche und junge
Erwachsene
2. Oktober
MIME Á LA CARTE
19.30 Uhr Abend mit Carlos Martinez
4. Oktober / 1. November
MEET HEAVEN
19 Uhr Lobpreisgottesdienst
10. Oktober
MÄNNERSACHE
25 JAHRE TREFFPUNKT LEBEN
Herzliche Einladung zu Feierlichkeiten am 6. Dezember
In einem Festgottesdienst feiern wir das 25-jährige Bestehen der Treffpunkt Leben-Gemeinde. Der Gottesdienst
beginnt um 11 Uhr und wird auf die Geschichte sowie einzelne Stationen der Gemeinde zurückblicken. Gott danke
zu sagen für alles, was in den vergangen Jahren passiert
ist, wird auch im Rahmen des „Meet Heaven spezial“
stattfinden. Der musikalisch ausgerichtete Lobpreisgottesdienst beginnt um 18 Uhr. Im Anschluss klingt der Tag
mit einem gemeinsamen Essen gemütlich aus. Herzliche
Einladung dabei zu sein und mitzufeiern!
9.30 Uhr Frühstückstreffen für Männer
30. Oktober
60+ CAFÉ
15 Uhr Kaffee, Vorträge und mehr für Senioren
31. Oktober
MIT GOTT RECHNEN
Finanzseminar zum Umgang mit Geld.
Anmeldung bitte am Infostand
25. November
TREFFPUNKT LEBEN-INTERN
19 Uhr Gemeindeinfoabend für Interessierte
Ausführliche und aktuelle Informationen zu allen
Terminen, Gottesdiensten, Hauskreisgruppen und
Veranstaltungen der Gemeinde finden Sie im
Internet: www.treffpunkt-leben.com
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Neue
FAMILIE FRISCH
Köpfe
Gemeindemitglieder
MICHA KORB
FAMILIE WEVERS
Wir sind die Familie Frisch: Wolfgang
(53 J.), Theresa (11 J.) und Petra (46
J.). Seit fast 8 Jahren wohnen wir in
Monheim am Rhein und betreiben
dort eine Wirtschafts- und Unternehmensberatung. Theresa geht jetzt in
die 6. Klasse. Ursprünglich lernten
wir erst während unserer Studentenzeit durch eine christliche Hochschulgruppe Jesus kennen. Christliche Gemeinschaft haben wir dort schätzen
und lieben gelernt. Wir haben erfahren, dass Menschen, die sich vor Gott
einig sind, wahre Berge versetzen
können und gegenseitig Kraft, Trost
und Stärke erfahren. Dieses Vorbild
vor Augen, verliefen unsere letzten
Gemeindejahre vergleichsweise unglücklich. Gerade als wir meinten, die
„Freude am Herrn“ hätte nun wirklich ihren Tiefpunkt erreicht, schenkte
uns jemand eine Predigt-CD der Treffpunkt Leben-Gemeinde. Es war, als
würde uns nach langer Zeit wieder einer den Strom anschließen Dennoch
waren die letzen Jahre für uns keine
gänzlich verschwendete Zeit. Wir
haben in dieser Zeit viel über unsere
Stärken und vor allem Schwächen gelernt. Wir wissen, wie viele Missverständnisse Menschen untereinander
haben können, und dass es vor allem
Gott ist, der unserem Miteinander
Gelingen gibt, jedoch nur, wenn wir
ihn auch dabei haben wollen.
Seit anderthalb Jahren kommen wir
nun in die Gemeinde, haben bereits
einige sehr wertvolle Menschen kennen gelernt und sind glücklich hier.
Uns begeistert es, wenn wir einerseits so akzeptiert werden, wie wir
sind, andererseits aber auch immer
wieder die Herausforderung erfahren,
nicht so bleiben zu müssen. Wer uns
näher kennenlernen will, der darf uns
gerne einladen oder zu uns an den
Rhein kommen.
Monika (42), geb. in Rüsselsheim,
kam durch das stetige Gebet ihrer
Oma und den Kontakt zur Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde am
Ort zum persönlichen Glauben an
Jesus Christus. Sie arbeitete als kaufmännische Angestellte bei der Hoechst AG in Frankfurt und lernte dort
auch ihren späteren Mann Peter (47)
kennen, der „zufällig“ auch in die gleiche Gemeinde in Rüsselsheim ging.
Peter kommt aus freikirchlichem
Elternhaus und übernahm im Alter
von 31 Jahren die Möbelhandelsagentur seines Vaters. Sohn Sebastian
(16) wurde noch in Hessen geboren,
Tochter Selina (10) in Langenfeld, wo
die Familie heute wohnt.
Wir haben im Leben mehrfach erlebt,
dass unser Leben nur gelang, wenn
wir in Gottes Nähe und dort waren,
wo Gott uns haben wollte. Ob es die
Frage der Eheschließung war, die
Gott in ganz besonderer Weise geführt hat, die Frage des Berufswechsels, der spannend und letztlich auch
gesegnet war, das zweite Kind, was
zunächst nicht kommen wollte und
welches Gott durch wundersame
Umstände dann doch schenkte. Auch
auf den Weg in die Gemeinde nach
Erkrath haben wir uns nicht selber
gemacht, sondern wurden von Gott
regelrecht dort hingeführt. Wir spüren, dass Gott hier lebendig ist und
wir uns hier einbringen können. Wir
freuen uns auf das, was Gott mit uns
hier noch alles vor hat und sind ihm
sehr dankbar auch für diesen Weg.
Wertpapierjongleur und Hobbyfotograf – so nennen mich einige Leute
in meinem engeren Freundeskreis.
Neben meinem Beruf als Wertpapierabwickler fahre ich am Wochenende
leidenschaftlich gerne quer durch
Deutschland, fotografiere für diverse
Medien bei den Spielen meines Lieblings-Fußballvereins Rot-Weiß Oberhausen und schreibe dazu auch noch
Berichte.
Bis vor einem Dreivierteljahr bin ich
noch regelmäßig in eine andere Gemeinde gegangen. Nachdem ich nach
gefühlten zehn Jahren einen alten
Freund wiedertreffen durfte, habe ich
durch ihn den Weg in die Treffpunkt
Leben-Gemeinde gefunden und bin
dort Gott in einer für mich erstaunlichen Art und Weise begegnet. Er
hat mir durch die Jugendgruppe
„Lifepoint“ einen wertvollen Freundeskreis geschenkt und lässt mich
durch Predigten und Gemeinschaft
enorm im Glauben wachsen. Mittlerweile bin ich Mitglied und habe der
Gemeinde versprochen, nach meiner Ausbildung aktiv mitzuarbeiten.
Zum perfekten Zeitpunkt suchte das
„echt.“-Redaktionsteam Verstärkung,
woraufhin ich nicht lange überlegen
musste. Nun darf ich entsprechend
meiner Lieblingsbeschäftigung und
Fähigkeiten im Rahmen des Gemeinde-Magazins fotografieren, schreiben
und Interviews führen.
Ich bin froh, in der Treffpunkt LebenGemeinde ein neues „Zuhause“ gefunden zu haben, in dem ich bisher
tolle Erfahrungen mit Gott und Menschen gemacht habe und mit Sicherheit auch weiterhin machen werde.
Jetzt bin ich 21 und bin gespannt,
was Gott in den verschiedensten Lebensbereichen noch mit mir vorhat.
Treffpunkt
einer großen Familie
Entdecken. Erleben. Verändern.
Jeder Mensch braucht einen Ort der Geborgenheit und des Vertrauens, wo er sich angenommen,
geliebt und akzeptiert weiß. Die Treffpunkt LebenGemeinde möchte so ein Ort sein, an dem Menschen sich zu Hause fühlen. Gemeinschaft ist
gefragt, aber auch das Angebot, sich näher und
intensiver mit Gott zu beschäftigen.
Für uns ist der Gottesdienst am Sonntag der
Höhepunkt der Woche: Es ist wie das Zusammenkommen einer großen Familie. An die 350
Personen treffen sich jeden Sonntag um 11 Uhr
in unserem Gemeindezentrum. Für die Kinder
im Alter von 4 bis 12 Jahren beginnt parallel zum
Gottesdienst das „Abenteuerland“, ein betreutes
Bühnen- und Gruppenprogramm speziell für Kinder.
Jeder kommt auf seine Kosten, von ganz jung bis
ganz alt: Es gibt viel Musik, Interviews, Theater,
anregende Predigten und die Möglichkeit, nach
dem Gottesdienst bei Kaffee oder Tee miteinander
ins Gespräch zu kommen.
Sie sind herzlich eingeladen, sich selbst ein Bild zu machen!
Sonntags 11 Uhr Hauptgottesdienst
Treffpunkt-Leben
Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde
Heinrich-Hertz-Str. 25
40699 Erkrath-Unterfeldhaus
www.treffpunkt-leben.com
Gemeindebüro:
Christine Kombüchen-Moog
Tel. 0211-22950640
gemeindebuero@treffpunkt-leben.
com
Pastor:
Martin Scharnowski
Tel. 0211-22950641
gemeinde@treffpunkt-leben.com
Kinderreferent:
Timo Pickhardt
Tel. 0211-22950643
timo@treffpunkt-leben.com
Teenie- und Jugendreferent:
Marc Stosberg
Tel. 0211-22950642
marc@treffpunkt-leben.com
Jugendreferent:
Stefan Rüth
Tel. 0211-229506445
stefan@treffpunkt-leben.com
ADC „Menschen für Menschen“:
Kerstin Schmitt
Tel. 0211-229506448
kschmitt@treffpunkt-leben.com
Bankverbindungen: Spar- und
Kreditbank eG (SKB) Bad Homburg
Konto: 324302, BLZ: 50092100
Postbank Essen
Konto: 401939432, BLZ: 36010043