Die Feuerwehr am Flughafen Graz
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Die Feuerwehr am Flughafen Graz
PRESSEINFORMATION Inhalt: Kurzinformation Detailinformation Seite 2-3 Seite 4-9 1 Flughafen Graz Betriebs GmbH Pressestelle A-8073 Feldkirchen Tel. +43-316-2902 - 114 Fax +43-316-2902-80 poelt.doris@flughafen-graz.at Retten, Bergen, Löschen, Schützen Die Feuerwehrmänner des Flughafen Graz: Wenn´s richtig heiß wird stehen sie ganz vorne Feldkirchen, 17.08.2006: „Ein Flughafen ohne eigene Feuerwehr ist undenkbar, da bei einem Brandereignis der Zeitfaktor eine entscheidende Rolle spielt!“ erklärt Mag. Gerhard Widmann, Geschäftsführer des Flughafen Graz. „Um unseren Feuerwehrmännern ein perfektes Umfeld für Ihre auch manchmal lebenswichtigen Einsätze bieten zu können, haben wir erst im vergangenen Jahr unser Feuerwehrgebäude aus- bzw. umgebaut.“ Die Feuerwehr des Flughafen Graz hat zwei Hauptaufgaben: Die Flugzeugbrandbekämpfung und den Gebäudeschutz. Zur Abdeckung dieser Aufgaben verfügt sie über mehr als 60 Stammmitarbeiter, die aus den Bereichen Flugzeugabfertigung, Werkstätten, Fracht und Hausverwaltung kommen. Schnelligkeit rettet Leben Allerhöchstens 3 Minuten darf es dauern, bis die Feuerwehr bei einem Alarm jeden Winkel des Pistensystems erreichen; 3 Minuten = 180 Sekunden – nicht mehr als ein Zeitfunken! In dieser Zeit müssen die Feuerwehrmänner bei ihrer Schutzkleidung sein, diese anlegen, die Feuerwehrautos starten und schließlich den Einsatzort erreichen. Zur Orientierung: über 2.000 Meter sind es vom Feuerwehrgebäude bis zum Ende des Pistensystems! Schnell wie die Feuerwehr ist also kein Schlagwort, sondern gelebte Wirklichkeit. Der Mensch steht im Mittelpunkt Rund um die Feuerwehr gibt es einen hohen technischen Aufwand – seien es z. B. Brandmeldeanlagen oder Feuerwehrautos. Allerdings: im Mittelpunkt steht der Feuerwehrmann; er rettet, er bedient die Geräte, er setzt seine Gesundheit und vielleicht sogar sein Leben auf´s Spiel. 2 Flughafen Graz Betriebs GmbH Pressestelle A-8073 Feldkirchen Tel. +43-316-2902 - 114 Fax +43-316-2902-80 poelt.doris@flughafen-graz.at „Die Arbeit als Feuerwehrmann erfordert großen Einsatzwillen, eine solide Ausbildung und einen guten Gesundheitszustand“, erklärt Ing. Hubert Jandl, Geschäftsbereichsleiter Airside Management am Flughafen Graz. „Alljährliche Überprüfungen des Gesundheitszustandes unserer Feuerwehrmänner nehmen wir daher genauso wichtig wie eine gute Ausbildung und regelmäßige Schulungen!“ Mindestens 7 Feuerwehrmänner und ein Kommandant müssen während der Betriebszeit einsatzbereit sein. Um diese Anzahl stets gewährleisten zu können, ist die Tätigkeit als Feuerwehrmann für die Mitarbeiter z. B. des Ramp Handling und der Fracht verpflichtend. Das macht doppelt Sinn: es kommt zu keinen Leerläufen und die meisten Feuerwehrmänner kennen die Flugzeuge aus ihrer täglichen Arbeit heraus wie ihre Westentasche. Daher können sie sich auch nahezu blind – wie z. B. bei starker Rauchentwicklung - bestens orientieren. Neben der gewissenhaften Ausbildung ist eine gute Ausrüstung die halbe Miete Die Schutzkleidung von Flughafen-Feuerwehrmännern muss von ausgezeichneter Qualität sein, da Kerosin-Feuer besonders große Hitze entwickeln. Aber zu einer guten Ausrüstung gehört viel mehr: So wurde im vergangenen Jahr das Feuerwehrgebäude am Flughafen Graz umgebaut und vergrößert; das alte Gebäude aus dem Jahr 1986 ist schlichtweg zu klein geworden. „Unser Feuerwehrgebäude besteht nicht nur aus der Garage für die Autos, die Umkleideräume und Platz für die Feuerwehr-Einsatzbekleidung“ erklärt Franz Körbler, Feuerwehrkommandant am Flughafen Graz. „Durch den Umbau konnten wir einen multifunktionalen Raum schaffen, der es uns erlaubt besonders schnell und zielgerichtet zu arbeiten. Wartungseinrichtungen für die Feuerwehr-Ausrüstungen sind hier ebenso zu finden wie Atemschutzsysteme, einen innen liegenden Hydranten, ein eigenes Lager für Reserveschaummittel, das uns ein schnelles Nachfüllen erlaubt und vieles mehr.“ Trotz der guten Ausrüstung können die Feuerwehrmänner ein wirklich großes Ereignis nicht alleine bewältigen. In so einem Fall kann der Flughafen Graz auf wichtige Hilfe zählen: die Feuerwehren der umliegenden Gemeinden, des Bundesheeres und die Berufsfeuerwehr der Stadt Graz sind schnell zur Stelle. 3 Flughafen Graz Betriebs GmbH Pressestelle A-8073 Feldkirchen Tel. +43-316-2902 - 114 Fax +43-316-2902-80 poelt.doris@flughafen-graz.at Detailinformation: 1) Dem Feuer keine Chance geben - Die Aufgaben a) Gebäudebrand: Die Feuerwehr am Flughafen Graz muss alle Gebäude als Betriebsfeuerwehr betreuen. Sämtliche Gebäude sind mit Brandmeldeanlagen ausgestattet, womit gewährleistet ist, dass Brände bereits bei ihrer Entstehung erkannt und bekämpft werden können. Die Brandmeldeanlagen der einzelnen Gebäude sind über einen Computer zusammengeschaltet, der im Alarmfall eine grafische und allgemeine Information über den raschesten Zugang, die in der Nähe befindlichen Wasserstellen und evtl. in der Nähe gelagerte gefährliche Güter ausdruckt. Für die Gebäudebrandbekämpfung gibt es ein eigenes darauf ausgerichtetes Löschfahrzeug. b) Flugzeugbrandbekämpfung: Für die Flugzeugbrandbekämpfung werden Spezialfahrzeuge eingesetzt, die in kurzer Zeit große Schaum- und Wassermengen abgeben können. Die Löschkapazität ist auf ein Großraumflugzeug von der Größe einer B747, A340 ausgelegt und orientiert sich dabei an den ICAO-Richtlinien. Bezogen auf diese Richtlinien ist die Feuerwehrkategorie des Flughafen Graz bei 9, die international gesehen die zweithöchste von 10 ist. Das bedeutet konkret, dass stets 24.300 Liter Wasser und 1.000 Liter Schaum mitgeführt werden müssen, wobei die Wasserwerfer eine Leistung von mindestens 9.000 Liter/Minute erreichen müssen. Das Wissen um die Gefahr - Die Ausbildung- bzw. Weiterbildung eines Feuerwehrmannes Auch wenn die Technik immer besser wird – im Mittelpunkt der Feuerwehr steht immer der Feuerwehrmann! Sein Wissen und Können entscheiden darüber, ob ein Einsatz gelingt oder nicht. Die Ausbildung verläuft daher in mehreren Schritten: Die Grundausbildung – sofern der Feuerwehrmann nicht schon bei einer Freiwilligen Feuerwehr tätig ist - erfolgt bei der Landesfeuerwehrschule in Lebring. Darauf aufbauend gibt es spezielle theoretische und praktische Ausbildungen bzw. Lehrgänge für die Tätigkeiten in der Flughafenfeuerwehr, die am Flughafen Frankfurt absolviert werden, wie z. B. die `Grundlage der Flugzeugbrandbekämpfung´ oder das `Löschen 4 Flughafen Graz Betriebs GmbH Pressestelle A-8073 Feldkirchen Tel. +43-316-2902 - 114 Fax +43-316-2902-80 poelt.doris@flughafen-graz.at von verschiedenen Bränden an Übungsanlagen´. Außerdem muss jeder Feuerwehrmann einmal pro Jahr einen `hot fire drill´ absolvieren. Da ein Feuerwehreinsatz auch taktische Überlegungen erfordert, werden schließlich die Einsatzleiter in einem Spezialkurs in Teeside (England) in die Mangel genommen. Die ICAO gibt zusätzlich vor, dass alle 2 Jahre eine Großübung durchgeführt werden muss, in der die Feuerwehr eine tragende Rolle übernimmt. Um immer in Übung zu bleiben und Schwachstellen aufzudecken gibt es zusätzlich alle 2 Monate eine 6stündige flughafeninterne Übung. 5 Flughafen Graz Betriebs GmbH Pressestelle A-8073 Feldkirchen Tel. +43-316-2902 - 114 Fax +43-316-2902-80 poelt.doris@flughafen-graz.at An erster Stelle steht der Eigenschutz - Die Schutzkleidung des Feuerwehrmannes Der gute Schutz des Feuerwehrmannes hat höchste Priorität – nur so kann er seiner Aufgabe nachkommen. Flugzeugbrände entwickeln wegen des Kerosins eine besonders große Hitze und machen daher hochwertigste Kleidung notwendig. Seit diesem Sommer werden neue Jacken und Hosen für die Feuerwehrmänner eingesetzt, die widerstandsfähiger und mehrmals beflammbar sind und eine Temperatur von 350/380° C aushalten. Die Schutzausrüstung eines Feuerwehrmannes besteht aus folgenden Grundelementen: Helm mit Nackenschutz und eingebauter Funkeinrichtung. Ein Visier bietet Schutz von Splittern und Hitze Durch kurze Lichteinwirkung wird der Helm nachleuchtend Jacke: wie die Hose aus feuerhemmendem Material und bietet Schutz gegen Hitzestrahlung und Brandeinwirkung Handschuhe: Bestehen aus feuerfestem Material und schützen vor extremen Temperaturen (auch Kälte) Sicherheitsschuhwerk: Besteht aus Leder und übersteht mehr als 400° C. rutschsichere Sohlen unterstützen die Trittsicherheit Hose: Mit einem Nierenschutz ausgestattet. Die Leuchtstreifen machen die Feuerwehrmänner auch im Dunklen sichtbar. Die Hose wird über den Stiefeln getragen, damit nichts hinein fallen kann. 6 Flughafen Graz Betriebs GmbH Pressestelle A-8073 Feldkirchen Tel. +43-316-2902 - 114 Fax +43-316-2902-80 poelt.doris@flughafen-graz.at Eine gute Ausstattung gibt Sicherheit - Das Feuerwehrgebäude des Flughafen Graz Die Größe des Feuerwehrgebäudes des Flughafen Graz orientiert sich an zwei Vorgaben: Mitarbeiteranzahl und Ausstattung. 1986 wurde das alte Feuerwehrgebäude fertig gestellt. In diesem Jahr durfte der Flughafen Graz 202.129 Passagiere betreuen und 6.018 Flugzeuge im Linien- und Charterverkehr abfertigen. 2005 waren es 892.958 Passagiere und 18.820 Bewegungen – also mehr als viermal so viele Passagiere und dreimal so viele Bewegungen. Dementsprechend ist natürlich auch die Anzahl der Feuerwehrmänner gestiegen, was im vergangenen Jahr einen Um- und Ausbau des bestehenden Feuerwehrgebäudes notwendig gemacht hat. Außerdem wurde die vorgeschriebene Löschkapazität, die auf einer Scala von 1 - 10 festgeschrieben ist und sich an der Größe der landenden Flugzeuge orientiert, für den Flughafen Graz von 7 auf 9 erhöht. Diese Erhöhung hat die Anschaffung eines großen Löschfahrzeuges notwendig gemacht, wegen dessen Unterbringung ein zusätzlicher Platzbedarf entstanden ist Das Feuerwehrgebäude verfügt über eine Grundfläche von 735 m2 und besteht aus einem Aufenthalts- und einem Schulungsraum, Umkleideräumen, Dusch- und Toiletteeinrichtungen, Regale für die Feuerwehr-Einsatzbekleidung, Wartungseinrichtungen für die Feuerwehr-Ausrüstung und die Atemschutzsysteme, eine Werkstätte, ein Lager für Reserveschaummittel, ein innen liegender Hydrant. Weiters wurde ein neues Verteilersystem für die Arbeitskleidung eingebaut und die Brandmeldezentrale wurde staubgeschützt untergebracht. Vorsicht ist besser als Nachsicht - die Ausstattung des Terminals Die Sicherheit und der Schutz der Passagiere und aller anderen Besucher des Flughafen Graz sind natürlich von besonders großer Wichtigkeit. Im Terminal des Flughafen Graz befinden sich insgesamt 2.300 optische Brandmelder, in der neuen Abflughalle sind 3.700 vollautomatische Sprinklerköpfe installiert. Im gesamten Gebäude stehen ca. 600 Handfeuerlöscher zur Verfügung, deren Standorte normgemäß gekennzeichnet sind. Außerdem sind Rauchabzüge und Druckbelüftungen installiert. 7 Flughafen Graz Betriebs GmbH Pressestelle A-8073 Feldkirchen Tel. +43-316-2902 - 114 Fax +43-316-2902-80 poelt.doris@flughafen-graz.at Der Traum aller Kinder – die Feuerwehrautos Der Flughafen Graz verfügt über insgesamt 8 Feuerwehrfahrzeuge (7 Feuerwehrfahrzeuge und ein Sanitätsfahrzeug). Alle Fahrzeuge haben Allradantrieb um auch bei schlechtem Wetter die notwendige Schnelligkeit erreichen zu können. Insgesamt verfügen sie über eine Löschkapazität von 26.500 Liter Wasser, 3.500 Liter Schaum und 2.500 kg Pulver. Bei einem Löscheinsatz steht so für den Erstangriff genug Wasser zur Verfügung – bei einem größeren Wasserbedarf wird das leistungsfähige Hydrantensystem aktiviert, dass eine Wassermenge von 6.000 Liter/min heranschaffen kann bzw. zusätzliches Wasser aus Zisternen ansaugt. Das sicher eindruckvollste Feuerwehr-Auto ist der Panther 8x8 AT der Firma Rosenbauer. Mit einem V12 Turboladerantriebsmotor, einem Hubraum von 21.920 cm3 und einer Leistung von 735 kw bzw. 1.000 PS, die es erlaubt den Riesen in ca. 20 Sekunden auf 80 km/h zu beschleunigen. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 135 km/h, was angesichts des Gewichtes von knapp 40 Tonnen ein beeindruckender Wert ist. Niedriger Schwerpunkt und damit sicheres Fahrverhalten, Wärmebildkamera, in die Sitze integrierte Atemschutzgeräte sind weitere Vorzüge dieses Fahrzeuges. Die Fahrzeuge der Betriebsfeuerwehr: FLF 12 Modernstes Flughafenlöschfahrzeug 12.500 lt. Wasser, 2.000 lt. Schaummittel und 500 kg. Löschpulver. 40 Tonnen Einsatzgewicht, 1000 PS Fahrmotor, 311 PS Pumpenmotor Beschleunigung von 0 auf 80 km/h in 20 sek. Höchstgeschwindigkeit 140 km/h. Monitorleistung am Dach 5000 lt. min Schnellangriffleitung Wasser/Schaum Schnellangriffleitung Pulver Frontmonitor 1000.lt. min Alarmstarttaste, Wärmebildkamera, Akkukombispreizer, Atemschutzgeräte FLF 10 9.000 lt. Wasser, 1.000 lt. Schaum 26 Tonnen Einsatzgewicht 502 PS Fahrmotor Monitorleistung 6.000 lt. min 2 Schnellangriffsleitungen 8 Flughafen Graz Betriebs GmbH Pressestelle A-8073 Feldkirchen Tel. +43-316-2902 - 114 Fax +43-316-2902-80 poelt.doris@flughafen-graz.at Atemschutzgeräte FLF9 das Reservelöschfahrzeug 9.000 lt. Wasser, 900 lt. Schaummittel 26 Tonnen Einsatzgewicht 440 PS Fahrmotor Monitorleistung 6.000 lt. min 2 Schnellangriffsleitungen Atemschutzgeräte FLF 6 Gebäudebrandschutzfahrzeug 5.000 lt. Wasser, 500 lt. Schaum 19 Tonnen Einsatzgewicht 463 PS Fahrmotor Monitorleistung 4.000 lt. min Hochdruck für Gebäudebrand RLF 2 Rüstlöschfahrzeug 2.000 kg, Löschpulver 16 Tonnen Einsatzgewicht 361 PS Fahrmotor Monitorleistung Pulver 20 kg. sek. Hydraulisches Rettungsgerät (Schere, Spreitzer) Absperrmaterial, Ölbindemittel, Hebekissen für Kleinflugzeuge Rettungswagen: ist von der Behörde vorgeschrieben, ausgestattet mit Notfallmedikamenten, Verbandsmaterial, Krankentragen. Der Flughafen ist auch verpflichtet, eine Sanitätsstelle mit Medikamenten, Verbandsmaterial und einen Notarzt bereitzuhalten. Notstromfahrzeug: ausgestattet mit einem 30 KVA Notstromgerät für die Stromversorgung bei der Einsatzstelle. KDO Kommando/Einsatzleitfahrzeug Schnelles Vorausfahrzeug, ausgestattet mit Funk von jeder Einsatzorganisation, Gesprächsaufzeichnung, Nottelefon, Schreib- und Kartenmaterial, Satellitennavigationsführung 9 Flughafen Graz Betriebs GmbH Pressestelle A-8073 Feldkirchen Tel. +43-316-2902 - 114 Fax +43-316-2902-80 poelt.doris@flughafen-graz.at