23. Jahrgang, Nr. 3, 2009/2010 - Liechtensteinisches Gymnasium
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23. Jahrgang, Nr. 3, 2009/2010 - Liechtensteinisches Gymnasium
23. Jahrgang · Nr. 3 · Juni 2010 Mitteilungen des Liechtensteinischen Gymnasiums LG, des Gymnasiallehrervereins GLV und der Elternvereinigung EVLG LG Liechtensteinisches Gymnasium LGnachrichten «Es gehört zum Auftrag der Schulen, weltoffene Bürger und Bürgerinnen zu erziehen und ihnen aufzuzeigen: So funktioniert Gemeinschaft.» (M. Reiterer) Editorial Liebe Leserin, lieber Leser Gleichzeitig zum Unterrichtsschluss darf ich Ihnen die letzte Ausgabe der LGnachrichten dieses Schuljahres vorlegen und damit – Am Festakt zum Europatag, 11. Mai, traf eine EU-Delegation mit ihrem Botschafter M. Reiterer liechtensteinische Poli tikerInnen und sprach mit SchülerInnen des LG. so hoffe ich – wiederum eine vielseitige Sammlung von Texten und Bildern um das Schulleben des LG herum. In dieser Ausgabe sind vier grössere thematische Schwerpunkte zu erkennen. Der umfangreichste Schwerpunkt berichtet vom Europatag an der Schule, in dessen Verlauf der EU-Botschafter für Liechtenstein und die Schweiz, Dr. M. Reiterer, unsere Schule besuchte. Dieser Europatag gab Anlass zu zwei Essays unseres Kollegen W. Piechocki. Das zweite umfangreiche Thema stammt von der fleissigen Fachschaft Wirtschaft und Recht, die uns Einblicke geben in die Ausrichtung ihres Unterrichts. Den dritten Schwerpunkt bilden Ehemalige mit ihren Berichten von einem Zwischenjahr (D. Ospelt) und einer nachmaturitären Berufsaus bildung an der Hilti AG (K. Nigg). Der letzte Schwerpunkt zeigt auf, wie sich die schulinterne Fortbildung am LG mit dem Leitbild Inhaltsverzeichnis und Strategien der künftigen Schulentwicklung am LG befasst. 12 Editorial 13 Das LG im Jahr 2015 14 Jugendparlament 15 Büchersommer 16 Swaagatham! Und daneben viele weitere abwechslungsreiche Einblicke in Unterricht und Schulleben. Ich wünsche Ihnen eine interessante Lektüre und erholsame Sommerzeit. 18 Elternvereinigung 19 200. ECDL-Abschluss 10 Interview mit Dr. Reiterer 11 «JA» und «AJ» auf europäisch 12 Familien und Singles in Europa 14 Language stay in Australia 15 Maturi/Maturae meets Technik 16 Report about internship 17 Patenbetrieb: die Kaiser AG 18 Ein Team am Gigathlon 2010 19 MiniGames 2010 19 … für einen guten Zweck 20 Letzte Seite 2 LGnachrichten 23/3 [ 2010] Dr. Leo Suter Schulleben Das Liechtensteinische Gymnasium im Jahr 2015 Rektorat in der Folge einen 5-Jahresplan ausarbeiten und damit die mittelfristige Schulstrategie und -entwicklung definieren. Als dritter Schwerpunkt der diesjährigen Fortbildung wurden alle Lehrpersonen an Kleinlöschgeräten ausgebildet. Im Rahmen der Brandsicherung und des Sicherheitskonzeptes der Schule hatte sich das Rektorat auf die Unterstützung des Tiefbauamtes stützen können, welches einen Kurs im Werkhof Vaduz organisiert hatte, in welchem nach einer theoretischen Einführung in Brandbekämpfung, der Darstellung verDie schulinterne Fortbildung ist für das Dabei haben sich die Lehrpersonen mit schiedener Formen, Möglichkeiten von LG eine wichtige Gelegenheit, das Wis- einer Wertediskussion befasst. Ausgehend Feuerlöschgeräten sowie allgemeinen Emp- sen in gefragten Gebieten zu vertiefen, vom bestehenden Leitbild wurden in fehlungen bei Bränden ein praktischer sich mit aktuellen Themen auseinander einem Konsensverfahren die grundsätzlichen Teil folgte. Dort konnten alle Lehrpersonen zu setzen und in der Schulgemeinschaft Werte, welche die Schulgemeinschaft vor Ort mit der Unterstützung von Instruk das Gespräch zu suchen. des Gymnasiums vertritt oder vertreten toren der Feuerwehr diverse Formen von möchte, zuerst in kleinen und in der Folgen Bränden löschen und so den Einsatz und Am 31. März und 1. April hat sich das Kolle- in immer grösser werdenden Gruppen die Handhabung von Kleinlöschgeräten gium des Liechtensteinischen Gymnasiums diskutiert, bis man sich auf gemeinsame trainieren. Dies natürlich alles in der Hoff- im Rahmen einer Fortbildung intensiv mit Begriffe geeinigt hatte. nung, dieses Wissen und Können nie ein setzen zu müssen. ihrer Schule auseinandergesetzt. Schon seit Beginn des Schuljahres hat sich eine grösse- In einer zweiten Arbeitsfeld beschäftigten re Gruppe, bestehend aus dem Rektorat, sich die Lehrpersonen, Schüler und Eltern Zum Abschluss der Fortbildung versammel- den Fachvorständen und weiteren, interes- mit der Vision des Gymnasiums im Jahre te sich das Kollegium am Donnerstagnach sierten Lehrpersonen mit möglichen 2015. Aufbauend auf den verschiedenen mittag zu einen Lehrerinnen- und Lehrer- Arbeitsfeldern und Entwicklungsprojekten Bereichen und Aspekten, die sich in den konferenz. Neben einem kurzen Rückblick am Liechtensteinischen Gymnasium vorherigen Arbeitstagen als wichtig heraus- auf die Arbeiten und Resultate aus den beschäftigt. Unterstützt von externen kristallisiert hatten, versuchten die Teil drei Arbeitsbereichen wurden die aktuells- Fachpersonen wie Professor Peter Heiniger nehmer sich aus der Sicht verschiedenster ten Informationen aus dem Schulamt be- von der Pädagogischen Hochschule Thurgau Personen vorzustellen, wie das Liechten- treffend diverser Verordnungsänderungen wurden diverse Projekte angedacht und steinische Gymnasium im Jahre 2015 erläutert, welche wiederum im Zusammen anschliessend dem Kollegium, dem Vor- sein würde, sein sollte. In verschiedenen hang mit der Stundenplanung für das kom- stand der Elternvereinigung (EVLG) und Schritten wurde dieses Gedankenspiel mende Schuljahr relevant sind. Verschie dem Vorstand der Schülervereinigung durch die «Brille» einer Schülerin der denen schulinterne Fragen wurden diskutiert (SOS) präsentiert. Im Rahmen der traditio- Unterstufe, eines Maturanden, von Eltern, und geklärt und allgemeine Mitteilungen nellen Fortbildungstage vor Ostern haben Lehrpersonen, vom Rektorat oder Haus- weitergegeben, welche dann den Abschluss die Lehrpersonen sowie Eltern- und dienst durchgespielt und die Erwartungen dieser zwei intensiven Tage bildeten. Schülervertretungen diese Arbeiten nun notiert und anschliessend diskutiert. Resul- konkretisiert und weitergeführt. tierend aus diesen Ergebnissen wird das Christian Marti LGnachrichten 23/3 [ 2010] 3 Schulleben Jugendparlament mit liechtensteinischer Beteiligung Vom 9. bis 12. März fand in Rosenheim /Deutschland die 5. Session des Jugendparlaments zur Alpenkonvention statt. Dabei trafen sich Schülerinnen und Schüler aus allen Alpenstaaten. Liechtenstein war durch eine Schülerinnen-Delegation des Liechtensteinischen Gymnasiums vertreten. Franziska Walch, Anna Hirschlehner, Franziska Strasser, Anne-Cathérine Kranz (v.l.) Das Jugendparlament zur Alpenkonvention, sind. Die Komitees werden durch zwei kurz YPAC (Youth Parliament of the Alpine Komitee-Präsidenten geleitet, die wieder- Convention) hat seinen Ursprung in Inns- um aus den verschiedenen Ländern kom- bruck. Zum einen ist das Ständige Sekreta- men. Diese Komitees sind mit den beraten- riat der Alpenkonvention in Innsbruck, zum den Kommissionen eines «normalen» anderen hatten zwei Lehrerinnen des Aka- Parlaments vergleichbar. Wie in einem rich- demischen Gymnasiums Innsbruck die Idee, tigen Parlament gibt es auch hier Parla- Jugendliche aus allen Alpenländern zusam- ments-Präsidenten, welchen die Gesamtlei- menzubringen, um über relevante Themen tung obliegt. Debattiert wird in Englisch. der Alpen zu diskutieren und ihnen ein Zudem begleitete eine internationale Schü- Forum zu bieten, an Lösungsansätzen für ler-Presse-Gruppe das Jugendparlament Probleme der Bergregionen zu arbeiten. zur Alpenkonvention, welche eine eigene Zeitung herausgibt, einen Film über das Organisation YPAC erstellt und die Termine mit der Jedes Alpenland, also Slowenien, Öster- «richtigen» Presse koordiniert und Inter- reich, Deutschland, Schweiz, Frankreich, views gibt. Ein Grossteil des Jugendparla- Italien und Liechtenstein mit Ausnahme ments wird also von Schülerinnen und von Monaco, ist am YPAC durch ein bis Schülern selbst organisiert und dies in drei Schulen vertreten, die vier Delegierte beeindruckender Weise. bzw. Abgeordnete stellen. Liechtenstein 4 LGnachrichten 23/3 [ 2010] war dies Jahr durch Anne-Cathérine Kranz, Thema Franziska Strasser, Anna Hirschlehner und In Rosenheim wurden zwei Themengebiete Franziska Walch vertreten. Das Jugend in den Focus genommen: Zwei Komitees parlament besteht aus vier verschiedenen machten sich Gedanken zum nachhaltigen Komitees, in denen jeweils ein bis zwei Gebrauch der Wasserressourcen, Seen Abgeordnete eines jeden Landes vertreten und Flüssen im Alpenraum. Die anderen Tipps Büchersommer rad sind, haben plötzlich alle Menschen rund um Jem dieselbe Zahl. Sie ahnt, dass etwas Schreck liches passieren wird. Nach ihrer überstürzten Flucht werden Spinne und Jem zu Gejagten. Die Zahlen von Spinne sind Jem allgegenwärtig. Rachel Ward schrieb ein fesselndes Buch über zwei Aussenseiter, die unfreiwillig im öffentlichen Interesse stehen. Mit ihrem spannungsgeladeGuido Pinkau: nen Erstling hat Rachel Ward schon Reisegast in Südafrika einen Preis gewonnen. Ein spannender Reiseführer, der sich nicht nur mit Sehenswürdigkeiten Anne-Cathérine Kranz hält eine Rede befasst. Die Menschen und das nicht einfache Miteinander stehen im Vor- beiden Komitees beschäftigten sich mit der dergrund: Apartheid bis heute – ein Bevölkerungsentwicklung in den Alpen. langer Weg zur Freiheit. Multikulti Die Jugendlichen orteten Problemfelder oder doch eher Mosaik. Traumstädte und suchten nach Lösungsansätzen. In der und ihre Schattenseiten. Safari, Sport abschliessenden Generalversammlung und Kultur. Dies sind nur einige wurden die verschiedenen Vorschläge bzw. Themen aus diesem Buch, das inte Resolutionen debattiert und zur Abstim- ressanter nicht sein könnte. mung gebracht. Unter grossem Applaus wurden alle Resolutionen, bis auf eine, gut Ben Bennet: geheissen. Das Lächeln des Himmels Shakespeare hat seine grosse Liebe Nach dem erfolgreichen Abschluss der verloren. Er vergräbt sich in seiner Konferenz blieb den Jugendlichen auch Trauer, bis ihm eines Tages Hannah noch Zeit, ihre Ergebnisse gebührend zu begegnet. Sie scheint die jüngere feiern. Mit vielen neuen Erfahrungen, Ausgabe seiner verstorbenen Traum- Erkenntnissen und Freundschaften reisten frau zu sein. Wo hört die Vergan die Delegationen wieder heim. Eine Dele- genheit auf, wann beginnt die Gegen- gierte fasste ihre Erlebnisse so zusammen: wart ? Eine Liebesgeschichte voller «Ich habe erfahren, was es heisst, Politik zu Geheimnisse. Ben Bennet schrieb machen und das erste Mal habe ich Rachel Ward: Numbers einen berührenden Roman. Nach- gemerkt, dass wir alle eine gemeinsame Seit dem Tod ihrer Mutter weiss dem er mit seinem Erstling einen alpine Identität haben». In diesem Sinne: Jem, dass sie eine unheimliche Gabe grossen Erfolg feierte, verspricht sein Wenn das YPAC noch nicht Schule besitzt. Sie ist deshalb am liebsten zweiter Roman, es ihm gleichzutun. gemacht hätte, wäre es höchste Zeit dazu. allein, bis sie Spinne trifft. Mit ihm stürzt sie sich ins Leben. Als sie Matthias Gappisch Ursula Oehri, Bibliothekarin gemeinsam beim Londoner RiesenLGnachrichten 23/3 [ 2010] 5 Ehemalige «Swaagatham! » so haben wir mit ihnen gespielt, gebastelt, Sport gemacht sowie auch Englisch gelernt, Hausaufgaben gemacht, gegessen und einfach den Tag verbracht. Die Übergangsschule «Beach Blossom School» befindet sich neben dem Viertel der Fischer, einem der ärmsten Viertel der Stadt, und wird hauptsächlich von dessen Kindern besucht. Wir Volunteers unterrichteten die Fächer Mathematik und Englisch, während die restlichen Fächer von indischen Lehrkräften übernommen wurden. Die Schule ist kostenlos und so aufgebaut, dass die Kinder mittags eine Mahlzeit erhalten, und neben dem normalen Unterricht gibt es auch Stunden, in denen ge Nach Abschluss ihrer Matura «Swaagatham! – Herzlich willkommen!», bastelt, gemalt, gespielt und getanzt wird. am Liechtensteinischen so wurde ich morgens um 4 Uhr nach Unsere Aufgabe war neben dem Unter- Gymnasium im Juli 2008 30 Minuten leicht panischem Warten von richten auch die Gestaltung dieser Stunden. machte Doris Ospelt vor zwei lächelnden Indern begrüsst, als ich in Es war wunderschön, mit den Kindern Zeit ihrem Studium ein Zwischen- Hyderabad landete und so mein Zwischen- zu verbringen, und wir haben unheimlich jahr. In dieser Zeit absol jahr startete. Zuerst war ich mit der Orga- viele Erfahrungen gemacht und sehr viel vierte sie neben einer zwei nisation «One World» für drei Monate in erlebt und gelernt. Es ist beeindruckend zu monatigen Reise durch Visakhapatnam in Indien. Viskakhapatnam sehen, mit was für einer Lebenslust die Brasilien zwei Sozialpraktika. ist eine Hafenstadt im Bundestaat Andhra Kinder einen für uns oft unvorstellbaren Pradesh und mit 1,3 Millionen Einwohnern Alltag meistern, und diese Erfahrung hat die neuntgrösste Stadt Indiens. Das Projekt, mich sehr dankbar gemacht. Allgemein bei dem ich mitarbeiten konnte, besteht war mein Aufenthalt in Indien geprägt von unter anderem aus zwei Heimen für unterschiedlichsten Erfahrungen, und ich Strassenkinder und einer Übergangsschule hatte zum ersten Mal Kontakt mit rich und bietet arbeitslosen Jugendlichen Aus tigem Elend und Armut, Ungerechtigkeit bildungsmöglichkeiten. Ich arbeitete und V erzweiflung. gemeinsam mit einer Liechtensteinerin und 6 LGnachrichten 23/3 [ 2010] 3 Österreicherinnen als Volunteer in einem Neben vielen traurigen und nachdenklichen der Heime und der Übergangsschule. Momenten hatten wir aber auch sehr viel Das Heim bietet Platz für etwa 35 Kinder Spass und es wurde viel gelacht. Die Kinder und ist eine Auffangstelle für Strassen amüsierten sich darüber, wie schnell unsere kinder, ehemalige Kinderarbeiter und Kin- helle Haut rot wird oder an unseren man- der aus sehr armen Verhältnissen, deren gelnden Fähigkeiten mit den Händen zu Eltern sich nicht mehr um sie kümmern essen, und im Gegenzug brachten sie uns können. Unsere Arbeit bestand haupt unter anderem mit zahlreichen Fragen sächlich darin, für die Kinder da zu sein, und zum Schmunzeln. Beispielsweise wollten sie wissen, ob all unsere Häuser Rolltreppen haus sowie beim Englisch-Unterricht an Hausaufgaben etc. zu helfen. Auch während haben oder ob es bei uns auch so gute der Primarschule. der Schulferien und am Wochenende (was K limaanlagen wie im Kino von Visak gibt in Nepal nur der Samstag ist; Sonntag ist und natürlich auch, ob Liechtenstein «nice Ich lebte bei der Familie, welche das Pro- der erste Tag der Woche) verbrachte ich beaches» hat. Nach einigen Erklärungen jekt gegründet hat und wohnte zudem viel Zeit mit den Kindern und wir hatten darüber, dass es bei uns recht kalt werden gegenüber von einem grossen Tempel, viel Spass und konnten uns gegenseitig eini- kann, suchten die Kinder Liechtenstein weshalb ich vermehrt Einblicke in den Hin- ges lehren. Manchmal hatte ein Freund auf der von uns mitgebrachten Weltkarte duismus bekam. Ich lernte zahlreiche Tradi- eines Kindes eine Gitarre dabei und dann spontan in der Gegend der Antarktis. tionen kennen (unter anderem gelang es konnten wir zusammen spielen und singen Um diesen Eindruck über die Tempera mir in meiner Anfangszeit leider immer und ich lernte mehrere nepalesische Lieder turen in Liechtenstein wieder etwas aus wieder, mit unbedachten Handlungen Nah- und stellte erstaunt fest, was für westliche zugleichen und damit sie sich besser vor- rungsmittel unrein zu machen) und ich Musik bei ihnen beliebt ist («Do you know stellen konnten, wo wir denn leben, zeigten erfuhr viel über die einzelnen Götter und Iron Maiden?»). Die Kinder waren dafür wir den Kindern eines Tages Bilder von ihre Aufgaben. Die Familie nahm mich im erstaunt, dass bei uns keine Mangos oder Liechtenstein und beim Bild vom Schloss Sari an Hochzeiten und andere Feierlich Papaya wachsen und sehr schockiert da (das natürlich nicht fehlen durfte) kam keiten mit und ich lernte, dass man unter rüber, dass wir Kuhfleisch essen. dann die Frage: «Doris, your house ?» «a small party with a few relatives» eine Neben der Art, viele Dinge etwas lockerer Party mit ca. 50 Gästen versteht und es Auch meine Zeit in Nepal brachte mir viele zu sehen (beispielsweise meint «tomor- auch mal vorkommen kann, dass man 1200 wertvolle Erfahrungen und ich habe wie row» meist auch eher einen unbestimmten Gäste hat. auch schon in Indien viel fürs Leben gelernt. Zeitpunkt in der Zukunft als tatsächlich Ich bin sehr froh, in meinem Zwischenjahr morgen oder die nächsten paar Tage) Auch in der Schule war einiges anders als diese zwei Praktika gemacht haben zu konnten wir auch viel anderes von den ich es von zuhause gewohnt war, aber recht können. Es war eine wunderschöne, inter- Menschen in Indien und ihrer Kultur lernen. ähnlich wie in Indien. Der Tag begann mit essante, einzigartige und unbezahlbare Wir lernten viel über Dankbarkeit und dem Singen der Nationalhymne und einer Zeit für mich. Zudem war das Unterrichten Freude an den kleinen Dingen des Lebens, Kontrolle der Sauberkeit von Fingernägeln während den beiden Praktika auch eine über Würde, Achtung und Toleranz, und und Schuluniform. Ich unterrichtete gute Vorbereitung für mein Studium, da ich dass vieles nicht so selbstverständlich ist, gemeinsam mit einer nepalesischen Lehr- nun die Ausbildung zur Primarlehrerin wie wir es oft meinen. person Englisch und selten auch die Fächer mache. Ich möchte mich an dieser Stelle «Moral Education» und «General Know- ganz herzlich bei allen bedanken, die mir Nach einem kurzen Aufenthalt zuhause ledge». Die Schulbücher waren teilweise geholfen haben, dieses Jahr zu realisieren: war ich anschliessend über Vermittlung des etwas gewöhnungsbedürftig; unter ande- dherai dhanyabad («Vielen Dank» auf Liechtensteinischen Entwicklungsdienstes rem weil die erste Lektion der dritten Nepali)! für drei Monate an der Kumbeshwar Tech- K lasse unter dem Titel «Hijacked» mit nical School in Kathmandu, Nepal. Die einer Flugzeugentführung startete. Das Kumbeshwar Technical School besteht aus Unterrichten hat mir aber sehr viel Spass einem Waisenhaus, einer Primarschule und gemacht und war abwechslungsreich und einer Kinderkrippe. Zudem bietet sie Aus- oft auch lustig. Genauso gut gefallen hat mir bildungsmöglichkeiten in den Bereichen die Arbeit im Waisenhaus. Dort leben Holz und Textil, und die geschaffenen Pro- achtzehn Kinder im Alter von sechs bis dukte werden anschliessend über Fair- achtzehn Jahren. Ähnlich wie zuvor in Indi- Trade Verkaufskanäle vermarktet. Meine en ging es auch hier hauptsächlich darum, Hauptaufgaben waren Mithilfe im Waisen- für die Kinder da zu sein und ihnen bei den Doris Ospelt LGnachrichten 23/3 [ 2010] 7 Elternvereinigung «Eltern möchten wissen, was an der Schule läuft» Gespräch mit Leone Ming, dem Präsidenten der Elternvereinigung am Liechtensteinischen Gymnasium (EVLG) Der Vorstand der EVLG: Uwe Richter, Leone Ming, Ingrid Frommelt, Monika Gstöhl, Sigrid Kindle, Elisabteh Hasler-Baur, Helene Röckle, Ralph Beck Leone Ming, der Präsident der EVLG, Verbesserung der Infrastruktur, der Schul- nimmt sich auch am Freitagnachmittag Zeit wegsicherung und des Schulzubringerdiens- für ein Gespräch mit den LGnachrichten, tes ein. Es gebe jedoch auch Bereiche, in obwohl Zeit immer knapp ist. Mein Espresso denen die EVLG bewusst nicht aktiv ist, da dampft, Leone Ming trinkt nur ein Glas sie nicht im Aufgabenbereich der EVLG Wasser, nach dem Gespräch sind weitere sind: Sie beurteilt keine Lehrpersonen; sie Arbeiten geplant. Nein, die Arbeit als Präsi- erstellt keine Stundenpläne und ändert dent der EVLG sei nicht belastend, könne auch keine; sie macht keine Klasseneintei- jedoch punktuell schon intensiv werden lung und verlangt keine spezifischen Unter- und Anlass zu Vieraugengesprächen geben richtsmethoden; sie kann nicht spezifische mit dem Rektorat, Eltern, SOS, wie auch Probleme von einzelnen Kindern und Lehrpersonen. Die Arbeit konzentriert Eltern lösen, allenfalls vermitteln. sich auf gezielte Themenbereiche wie die 8 LGnachrichten 23/3 [ 2010] Sicherheit am LG, Baustellen an der Schule, Im Zentrum steht ein positives Schulklima, die Mensa, die Busbetriebe, Sprachaufent- die Schulzufriedenheit v.a. der Schülerinnen halte und Schulentwicklung: Die EVLG ist und Schüler, insofern leistet die EVLG einen eine Interessenvertreterin und Ansprech- Beitrag an die Schulqualität am LG. Den partnerin für die Schulleitung, Lehrper Hintergrund des Interesses der EVLG am sonen, SOS und natürlich die Eltern; sie LG sieht der Präsident in der Qualitäts unterstützt Schulprojekte ideell und finan- sicherung und Förderung der SchülerInnen, ziell; sie wirkt bei Anlässen mit und führt in der Diskussion von Werten in Schule Umfragen durch; sie setzt sich aktiv für die und Familien. Seiner Ansicht nach soll sich Schulleben 200. ECDLAbschluss das LG auf die Aus- und Weiterbildung haben. Verschiedene Projekte werden den Seit acht Jahren gibt es das Wahl- der Jugendlichen konzentrieren. Gewisse einzelnen Vorstandsmitgliedern zugeteilt, fach ECDL am Liechtensteinischen Themen, u.a. Erziehungsfragen, sollten im und sie leisten somit einen wertvollen Gymnasium. Die Abkürzung ECDL Verantwortungsbereich der Familien blei- Beitrag für die EVLG. Leone Ming betont, steht für European Computer ben. Gerne unterstützt die EVLG konkrete dass immer wieder neue Ideen gefragt sind, Driving Licence, den Europäischen Anliegen wie den Matura-Apero, den er hält dem jedoch entgegen: «Neue Computer-Führerschein. Dieser Schulball, also konkrete Aktionen bei kon- Konzepte müssen alltagstauglich sein!» Kurs dient dazu, grundlegende kreten Anlässen. Die Zusammenarbeit mit der Schule und wichtige Computer-Anwendungen dem Rektorat ist sehr konstruktiv. Die Vor- zu erlernen und zu vertiefen. Die Eltern von Schülerinnen und Schülern standsitzungen finden in einer offenen Der Kurs ist in sieben Module auf- schätzen die Arbeit der EVLG, Kontakte Gesprächskultur statt und ergeben Denk- geteilt. ergeben sich meistens bei einzelnen anstösse für weitere Gespräche mit dem Anlässen, die Gespräche auslösen, z. B. Rektorat bzw. den Schulvertretern. Bei Schulzubringerdienst, Sprachaufenthalte, Reklamationen schlägt die EVLG vor, die Projektwochen. Das Gespräch ist die Basis Fragen zuerst ohne EVLG zu lösen, z.B. in für Informationstransfer und Problem einem Gespräch mit anderen Eltern, so lösung. «Eltern möchten ernst genommen zeigen sich oft andere Sichtweisen. Wenn werden und wissen, was an der Schule dieses Vorgehen nicht befriedigt, werden läuft», betont Leone Ming. Die Kommuni- die Fragen in gemeinsamen Gesprächen mit kation zwischen Eltern und EVLG hat sich dem Rektorat und der Lehrperson geklärt. zusätzlich verbessert, seit die EVLG eine eigene Homepage besitzt (www.evlg- Wie fühlt sich Leone Ming als Präsident der vaduz.li) und Mails immer einen Adressaten EVLG ? Er fühle sich ausgezeichnet, er habe haben. Rückmeldungen bei konkreten die Anfrage angenommen, nachdem die Rebecca Noser, 5Ma, mit Projekten oder Anlässen sind selbstver- zweite Tochter ans LG gekommen sei. Er Rektor Eugen Nägele ständlich, ansonsten gilt: «No news is good war vorher schon Mitglied der Elternverei- news !» nigung an der Primarschule Schaan, die das Vor kurzem konnte Rebecca Noser Thema der Schulwegsicherheit angegangen aus der 5Ma den 200. Führerschein, hat und wertvolle Änderungen erreicht hat. das ECDL-Certificate, und ein Neuigkeiten von der EVLG halten sich im kleines Jubiläumsgeschenk in Empfang Rahmen. Der aktuelle Vorstand setzt sich wie folgt zusammen: Leone Ming (Präsi- Eine Abschlussbotschaft des Präsidenten nehmen. Das Rektorat und die dent), Ralph Beck, Dr. jur. Ingrid Frommelt, der EVLG ? «Unser Ziel ist es, mit den ECDL-Koordinatoren des LGs, Heinz Monika Gstöhl, Elisabeth Hasler, Uwe Eltern mehr zu kommunizieren, die Eltern Biedermann und Philippe Schürmann, Richter, Siegrid Kindle und Helen Röckle. besser zu informieren und den Eltern Ein- gratulieren ihr und allen anderen Bei der Zusammensetzung des Vorstandes blick in das Geschehen am LG zu geben. ECDL-Absolventen herzlich. wird geachtet auf Ausgewogenheit der Durch die Wahrnehmung unserer Auf Anzahl Männer und Frauen, der Zahl der gabenbereiche sehen wir uns als eine wert- Vorstandmitglieder aus dem Ober- bzw. volle Ergänzung und Hilfe für die Eltern, Unterland. Es gibt etwa sieben bis acht für unser Kinder und das LG.» Heinz Biedermann Sitzungen pro Jahr. Es kann sich punktuell manchmal ein relativ grosser Aufwand Leo Suter ergeben, der sich jedoch lohnt, wenn die Vermittlungsdienste der EVLG Erfolg LGnachrichten 23/3 [ 2010] 9 Schulleben Interview mit EU-Botschafter Dr. Michael Reiterer Der Festakt der Delegation der Europäischen Union zum Europatag fand am 11. Mai im Liechtensteinischen Gymnasium statt und stand ganz im Zeichen der Jugend. Zu den ca. 150 Teilnehmern gehörten nebst Regierungschef Klaus Tschütscher Gäste aus Politik, Diplomatie und Wirtschaft, aber vor allem auch die Schülerinnen, Schüler und Lehr kräfte des Gymnasiums. Mit einer humorvollen satirischen Einlage zum Thema Europa brachten zwei Maturandinnen das Publikum zum Lachen. Für eine musikalische Umrahmung der Feierlichkeiten sorg- Ihre vielfältigen Kontakte mit hohen wenn man auf die jungen Leute zugehen ten der Schüler- und Lehrerchor, und höchsten Amtsstellen unterscheiden kann. Das Liechtensteinische Gymnasium der liechtensteinische, mazedo sich sicher von Ihrem Besuch heute an hat schnell und mit Interesse zugesagt; und nische und italienische Lieder sang. unserem Gymnasium. Kommen da die Veranstaltungen bezeugten ein ein- Die beiden Hauptredner, Regie- Erinnerungen an Ihre eigene Schulzeit? drückliches Engagement. Ein interessantes rungschef Klaus Tschütscher und Ja, sicher! Ich bin froh, dass ich bei diesem kleines Ereignis hat gezeigt, dass dieses Botschafter Michael Reiterer, ap- Anlass mit Schülern und Schülerinnen in Interesse vorhanden ist: Das Gespräch am pellierten an die Jugend, sich die Kontakt kommen konnte. Vor zwei Jahren Morgen war nur für die fünften Klassen Grundidee der Europäischen Union besuchte ich wieder die Schule, an der ich geplant – die sechsten wären jedoch auch immer wieder zu vergegenwär meine Matura abgelegt habe, deren Direk- gerne dabei gewesen! tigen und offen zu sein für neue tor ein Bekannter ist. Dabei habe ich Horizonte. Der Rektor des Gym gemerkt – und das gilt sicher auch für Welche Chancen bietet die EU als nasiums, Eugen Nägele, mode Liechtenstein –, dass in der Zwischenzeit an Institution und Ländergemeinschaft rierte die Feier souverän. Am Vor- den Schulen ein grosser Wandel stattgefun- einer Schule wie unser Gymnasium? mittag hatte sich Botschafter den hat. Mir scheint es, dass sich die Schule Es ist, denke ich, der Auftrag der Schulen, Reiterer bereits mit Schulklassen für ‚die wirkliche Welt‘ geöffnet hat, was weltoffene BürgerInnen zu erziehen und getroffen und über aktuelle Fragen sicher positiv ist, für die Lehrpersonen aber ihnen aufzuzeigen: So funktioniert rund um die EU diskutiert. Mehrarbeit bedeutet. Die Schülerinnen Gemeinschaft. Sprachen sind in der EU (http://ec.europa.eu/delegations/ und Schüler lernen, ‹ausserhalb der Box zu wichtig: Alle SchülerInnen sollten drei switzerland/liechtenstein_and_eu/ denken›. Die Auseinandersetzung mit Sprachen können; Sprachen dienen jedoch index_de.htm) Wirtschaft und Politik ist wichtig, denn die nicht nur zur Kommunikation, sondern sie europäische Geschichte hört nicht nach sind auch Kulturträger. In der EU gibt es dem 2. Weltkrieg auf. 21 offizielle Sprachen, deshalb sind Über- Anschliessend an diese Veranstal- setzungen ganz wichtig im Leben der Län- tung konnte das folgende Interview geführt werden. 10 LGnachrichten 23/3 [ 2010] Interessieren sich junge Leute von heute dergemeinschaft. Sprachen sind nicht nur für die EU und ihre Institutionen? Kommunikationsmittel, sondern der Kitt Ich stelle generell ein positives Interesse der EU. Vor diesem Hintergrund stehen die fest – vielleicht stellt sich dies leichter ein, Mobilitätsprogramme für SchülerInnen und «JA» und «AJ» auf europäisch Lehrpersonen, Lehrlinge und StudentInnen. Europa – das ist neben Politik viel und dann ist das Wort essbar, da es Die Offenheit des Fürstentums Liechten- Sprache und Kultur! Der Artikel «Knoblauch» bedeutet. Oder es ist stein zeigt deutlich, dass das Erlernen von zeigt einige Schreibungen der die Form des so genannten Subjonc- Fremdsprachen ein ganz grosses Ziel ist. Laute ‹ja – aj› – Phänomene der tif, beispielsweise als aille zu Papier Homonymie. gebracht, wie im Satz «Alors il faut que j’aille à Paris» = «also muss ich Worin sehen Sie die Herausforderungen an Gymnasien und die SchülerInnen? Nimmt man die Lautkombination «ja» nach Paris fahren». In der italieni- Ich denke, es ist zentral, die vorhandenen oder die Umkehrung «aj» unter die schen Sprache gibt es ebenfalls zwei Angebote anzunehmen: Man kann ein Lupe, stellt man fest, dass man mit aj. Zuerst als ai, die berühmte Kom Pferd zur Tränke führen, aber trinken muss einem so genannten Diphtong zu tun bination der Präposition «a» mit dem es selber. Die Schulen sollen die Persönlich- hat. Ein Diphtong ist ein aus zwei Artikel «i», wie beispielsweise in ai keit der SchülerInnen formen und stärken, Vokalen gebildeter Zwielaut, wenn er cani «den Hunden». Das zweite aj ihren Umgang fördern und ein gutes Auf- sich in einer Silbe befindet, z. B. [ja] wird mit «hai» geschrieben und treten unterstützen – also das Sozialverhal- in Razzia, Piaristen, Jammer oder [aj] bedeutet «du hast». ten früh trainieren und die Kommunikation in weinen, mein, Rhein, usw. Das fördern. Dies ist ein wichtiges Ziel für die deutsche «ja» wird aber auf Spanisch Auf Englisch haben wir auch zwei aj, Schulen aller 27 Staaten, denn so kann die «ya» geschrieben und bedeutet nämlich «I» im Sinne von ich und gemeinsame Kommunikation gepflegt wer- «schon». In vielen slawischen Spra- (eine extra komplizierte Rechtschreib den. Wenn wir einmal annehmen, dass an chen, wie Tschechisch, Russisch oder weise) the eye, wenn man «das dieser Schule ein Experiment gemacht Polnisch heisst ich ebenfalls «ja». Auge» meint. Auf Spanisch verwen- würde, worüber in allen europäischen Län- Auf Russisch heisst ja raBOtaju «ich det man hay um «es gibt, es hat» zu dern berichtet würde, dann wäre es wohl arbeite». sagen, wobei das geschriebene «h» stumm (wie in der italienischen Spra- so, dass in jedem Land ganz besondere Aspekte herausgehoben würden, dass das Auf Französisch lernen wir das wich- che) bleibt. Die Türken nennen den Experiment also aus ganz unterschiedlichen tige il y a mit der entsprechenden Mond ay. Es gibt Türken, die z.B. Blickwinkeln betrachtet wird. Vor diesem deutschen Entsprechung «es gibt, es «Demiray» als Familienamen haben, Rahmen sind Information und Sprache ganz hat ». Umgangssprachlich hört man was so viel wie «Eisenmond» be- zentral für das Zusammenleben der Staa- aber nur ja als Überbleibsel von il y a. deutet. Spielen wir ein wenig damit: tengemeinschaft. Die Anzahl von Studen- Verdoppelt man den Laut ja auf bauen wir Worte, in denen zuerst tInnen, die Erasmus-Programme besucht «jaja», kommt man auf das polnische ein Konsonant steht, gefolgt von aj. haben, übersteigt mittlerweile die Zahl von Wort «Eier», das eben jaja heisst. Da hätten wir bei auf Deutsch oder zwei Millionen. Das ist gut, denn so erhal- Noch interessanter präsentiert sich by auf Englisch; çay (sprich «tschei» ten wir mit der Zeit eine kritische Masse, die umgekehrte Lautkombination aj. aus) auf Türkisch, Russisch, Hindi, die für die Mobilitätsprogramme der EU Fangen wir mit dem deutschen «Ei» Bulgarisch, was «Tee» bedeutet. und die EU selbst sprechen. Es macht Sinn, an. Vorwiegend und traditionell wird «Sterben» wäre die auf Englisch, vor diese Austauschprogramme zu absolvieren, der Diphtong aj in deutscher Sprache einem «Hai» hätte man Angst auf und je früher die StudentInnen diese Er als «ei», aber auch als «ai» notiert. Deutsch. Ich schliesse diesen Laut- fahrung machen, umso offener sind sie für Also leisten, Meister, frei, leicht rei, spaziergang mit dem englischen why, das Experiment Europa. Zeit, aber auch manchmal Kaiser, «warum»: Warum hat es in Europa Rainer, Mai. verschiedene Sprachen? Auf Französisch treffen wir zwei aj. Wieslaw Piechocki, im Mai 2010 Ganz herzlichen Dank für das Interview Leo Suter Zuerst kann man es als ail schreiben LGnachrichten 23/3 [ 2010] 11 Schulleben Familien und Singles in Europa Der folgende Artikel geht Sprachverwandtschaften zwischen europäischen Sprachen auf die Spur, humorvoll und witzig – trotzdem treffend. Insel Lokrum, Kroatien, Kreuzgang Mit dem Titel meine ich die Sprachkom Auf Lateinisch heisst «die Kirche» ecclesia, binationen auf der Karte Europas und nicht Spanisch iglesia, Katalanisch església, die soziale Struktur der Eheschliessungen. Portugiesisch igreja, Französisch église, Italie- Wie die Menschen, so werden auch die nisch chiesa und schliesslich Rumänisch: Sprachen geboren, sie leben, verändern biserica – von «basilica» abgeleitet. sich und sterben. Während ihres Lebens Die dritte grosse Gruppe bilden die slawi- bilden sie Familienkonfigurationen oder schen Sprachen, die im Osten Europas bleiben ganz allein, da sie keinen Partner gesprochen werden. Mit Abstand die wich- gefunden haben. Ich scherze. Die Single- tigste ist das Russische, das bis zum öst- Sprachen hatten entweder früher Familien- lichsten Winkel von Russland, bis vor die mitglieder und sind aktuell allein, waren Tore Japans gesprochen wird. Das bereits immer schon ohne Cousins oder leben zitierte Wort Kirche heisst auf Russisch isoliert. zerkowj, Ukrainisch zerkwa, Bulgarisch zyrkwa, Kroatisch zrkwa, aber in der West- Die grossen Familien der europäischen gruppe klingt das anders (nach dem Latei- Sprachen sind wirklich riesig, wenn man sie nischen castellum) – auf Polnisch koś ciół, mit den winzigen Singles vergleicht. Die Tschechisch kostel und Slowakisch kostol. germanische Familie herrscht im Zentrum 12 LGnachrichten 23/3 [ 2010] und im Nordwesten Europas, wobei viele Nichtsdestoweniger sind die «Singles» Worte sehr ähnlich sind. Zum Beispiel interessant. Sie sind geografisch sehr auf heisst «die Kirche» auf Englisch church, der Landkarte unseres Kontinents zer- Niederländisch kerk, Dänisch kirke und streut. Zum Beispiel liegt Albanisch linguis- Schwedisch kyrka. Die nächste grosse tisch isoliert zwischen Griechenland und Familie sind Kinder der lateinischen Mutter, den südslawischen Sprachen (Makedonisch die so genannten romanischen Sprachen. und Serbisch). Diese Sprache ist das histo- Bad Säckingen, Süddeutschland, Pfarrkirche Canterbury, Südengland, Kathedrale rische Überbleibsel der illyrischen Gruppe. Nicht gerade viele Menschen dürfen Malte- Kirche» heisst templom. Trotzdem findet Aber leider sind ihre Geschwister schon sisch als ihre Muttersprache bezeichnen. Ihr man also Parallelen zum Lateinischen temp- tot. Auf Albanisch heisst «Kirche» kishë Inselstaat liegt zwischen Sizilien und Libyen, lum (Tempel). (sprich KI-schö). Sie selbst nennen sich wobei jeder Bewohner Maltas natürlich «Adlervolk» (Shqipëria) und führen einen von der Schule her Englisch und fast jeder Apropos «Tempel»: Gott sei Dank finden schwarzen, zweiköpfigen Adler auf der Italienisch spricht, aber die offizielle Sprache alle Sprachen in Europa ihren Platz, unab- roten Nationalfahne. ist Maltesisch. Es ist die einzige semitische hängig davon, ob die Anzahl der Sprechen- Sprache, die das lateinische Alphabet den gross oder klein ist, was historisch Die nächste unkonventionelle Sprache ist benutzt. Man findet also in einer Zeitung gesehen alle Europäer vereint. Baskisch, zwischen dem Südwesten Frank- aus Valletta die gleichen Buchstaben wie reichs und dem Norden Spaniens einge- auf Deutsch, nur versteht man kein Wort. pfercht. Niemand weiss, woher und wann Maltesisch ist von einem arabischen Dialekt die Basken gekommen sind. Man kennt ihre aus Nordafrika abgeleitet. Die Malteser starken politischen Tendenzen, sich vom haben keine Mühe, Standardarabisch zu spanischen Staat zu trennen. Man vermutet verstehen und können folglich auch schnell lediglich, dass sie vor mehr als zweitausend Hebräisch lernen. Wieslaw Piechocki Jahren aus der Kaukasusregion gekommen sind. Warum? Weil das Georgische, die Die letzte originelle Sprache mitten in wichtigste Kaukasussprache (die nichts mit Europa heisst Ungarisch. Ihre Urheimat den indogermanischen Sprachen zu tun befindet sich östlich vom Ural, also in den hat), sehr grosse strukturelle Ähnlichkeiten heutigen russischen Gebieten Asiens. mit dem Baskischen aufweist. «Kirche» Ungarisch ist geografisch stark isoliert (das heisst in dieser geheimnisvollen Sprache Land liegt zwischen slawischen Völkern), eliza. Wäre es «ein Kind» des Griechischen aber es hat entfernte Cousins in Asien und ekklisija? Schwestern in Finnland und Estland. «Die LGnachrichten 23/3 [ 2010] 13 Schulleben Language stay in Australia Julia Hassler, die Sportlerin des Jahres 2009, erhielt die sicher einmalige Gelegenheit, für einige Wochen nach Australien zu reisen, um dort ihre Schwimmtechnik und Englischkenntnisse zu verbessern. Ihr Bericht stellt dieses Erlebnis dar. Sydney Olympic Pool My trip to Australia was very exciting. The nation number one in the world. In 800 flight was very long. First I had to fly six meters freestyle I turned second of all hours to Dubai. In Dubai I stayed for four 17 and 18 year old girls of Australia. The hours, after that my flight to Australia took last day in Sydney I had time to visit the fourteen hours. For the first four days I had city and I also saw the Opera House. a jetlag. The time difference is eight hours. During the last two weeks I had to go to A friend from my village also lives in Bris- school. My classmates were very nice and bane City. During the first week I stayed funny. They were from different countries with him. The other four weeks I stayed like Japan, Brazil, Germany, … with a host family near Brisbane City. The first week I had time to visit some places Every week there were eight or nine trai- around Brisbane and for four days I went to nings. The team was bigger than here in the Sunshine Coast. I could train with a team Liechtenstein and the swimmers were from there. I also visited Australia Zoo. the same age like me or they were older. Australia Zoo is the home of the Crocodile During the last two weeks I could train Hunter and there are also kangaroos, three times in another team. In this team everyone was allowed to pet them and there were some Olympic Medal swim- take photos with them. The second week mers and World record holders. It was school started. My school was in Brisbane great to swim with them. City. I had to go by bus; it took me 30 – 45 minutes from my host family to the school. My host mother lived alone with three The language school was very easy. other students and me in a small house. In the third week I went to a competition The three students were from the Italian to Sydney. I swam the Australian Age part of Switzerland, Taiwan and Japan. Championships. It was a great experience I had a great time with all of them. for me, because Australia is the swim 14 LGnachrichten 23/3 [ 2010] Ehemalige Way-up: Maturi/Maturae meets Technik – alternatives Sprungbrett dium übernimmt die Hilti AG ausserdem die Semestergebühren. Weitere Vorteile sind, dass die Lehrzeit auf zwei Jahre verkürzt wird und man nach einem erfolgreichen Abschluss ein Eidgenössisches Fähigkeitszeugnis in den Händen hält. Ich habe die Way-up Lehre Auto matiker nach der Matura 2008 im August gestartet und beende diese Sunshine Coast Manchmal ist der Weg eines im Juli 2010. Mitte September werde Schülers bzw. einer Schülerin nach ich das Systemtechnikstudium an der der Matura nicht auf die Univer NTB in Buchs in Angriff nehmen und sität ausgerichtet, sondern es weiterhin mit der Hilti AG in Kontakt entschliesst sich jemand zu einer bleiben. Zum Ablauf einer Way-up Berufsausbildung. Lehre ist zu sagen, dass man im The food was similar to the one in Liech- ersten Lehrjahr mit den Grundfertig tenstein except for the breakfast. They only Im Rahmen «Tage der Offenen Tür» keiten ausgestattet wird und eine eat toast and cornflakes. In the city there der Hilti AG in Schaan wurde eine Teilprüfung zu absolvieren hat. Im are many cafés and fast food restaurants. Lehrerinformation für ehemalige zweiten Lehrjahr werden diese Fähig- Brisbane is a very safe city. There are many Lehrer der Lernenden des 1. Lehrjah- keiten in einer Schwerpunktausbil- shops, but it is not cheaper than here. res durchgeführt. André Da-Silva- dung vertieft und in einer individuellen Fernandes, Maturand des Jahrganges Produktivarbeit unter Beweis gestellt. The weather in Australia is very warm. 2009, lud daher Lorenz Jehle zu die- Anschliessend folgen die schriftlichen At the moment it’s autumn, but it’s always sem Anlass ein. André startete im Berufskundeprüfungen, vergleichbar between 25–30 degrees. In winter coldest August 2009 eine Way-up Lehre als mit den Maturaprüfungen. is 12 degrees. At this time of the year Automatiker. Da dieser am 5. Mai everyone is freezing in Australia, because 2010 jedoch in der Berufsschule in Abschliessend kann ich sagen, dass they have no heating. St.Gallen weilte, übernahm Kevin ich diesen Schritt niemals bereut Nigg seine Vertretung und führte habe und jedem interessierten On my last day I could go on a helicopter Lorenz Jehle durch die Berufsaus Maturanden eine Way-up Lehre flight before I went back home. I had a bildung der Hilti AG. Im Verlaufe der empfehlen kann. Die Way-up Lehre great time in Australia and I would like to Führung erläuterte Kevin Nigg die bei der Hilti AG ist für die Berufe go there again some time. Way-up Lehre wie folgt: Automatiker EFZ, Konstrukteur EFZ und Polymechaniker EFZ möglich. Julia Hassler, 5Ws Die Way-up Lehre bietet Maturanden ein Sprungbrett in einen tech Für weitere Informationen stehe ich nischen Beruf. Auf diese Weise kann bzw. die Hilti Berufsbildung Ihnen die nötige Praxis gesammelt werden, gerne zur Verfügung. die beispielsweise für die Aufnahme Kontaktadresse: lehre@hilti.com an einer Fachhochschule erforderlich ist. Bei einem anschliessenden Stu Kevin Nigg LGnachrichten 23/3 [ 2010] 15 Fachschaft Wirtschaft Report about my economic internship abroad From the 6th July until the AVOR (Arbeitsvorbereitung), the Magazin 17th July 2009 I had the op- (where all the raw products are delivered portunity to do an internship and stored or to send it to the produc- at the Hilcona Orbe SA. tion), the bakery, the quality control, the Orbe is a little village near pizza production, the technique and hygie- Yverdon in eastern Switzer- ne, the logistics and the sandwich produc- land, in the French speaking tion. Everything was interesting, but in some we could help and practice a little, part of Switzerland. Orbe was my daily working place In the Storehouse: Sandwiches, in other departments you couldn’t do that but I was hosted in a family in and sandwiches, and … much besides watching the workers doing their job. Sometimes watching needed Neuchâtel, 40 min from there. But I was not alone with The first day Lucia and I drove together my internship in Hilcona with the personnel manager (Personalchef) Orbe. Unlike the other in- of the Hilcona Schaan to Orbe. He then The big exception was the production!! terns who participated at the introduced us to the personnel manager of We had to garnish pizzas and sandwiches internship, the Hilcona in- Orbe and to our host father and director in the production rooms which are cooled terns (Lucia Kranz and I) of Hilcona Orbe, Mr Felix Muser. We then to just 5° C. And there also is the assembly were together at the same had lunch together and got a guidance of line which doesn’t get slower if you are. place. the company afterwards. It was really hard to get a pickle on each more power than helping. sandwich, as funny as it sounds: it was Ein Besuch der Klasse 4Wa After the first impression we got the first beim Landtag und erste instructions about hygiene and security Eindrücke der Klasse 6Wa which is one of the most important things Sometimes it really was a mess and you bei ihrem Patenbetrieb der to learn and know when you work with were exhausted after those production Kaiser AG in Schaanwald food. After the presentation we soon went working days. But even though we some- bilden auf der gegenüber to Neuchâtel and met the other members times weren’t really helping, all the workers liegenden Seite einen Forum- of the family, Misses Muser, their son and were very friendly and helpful and that beitrag der Fachschaft his au pair. made you feel a little better. We got to know each other better and Altogether I learned a lot about Hilcona could then rest from our first day. itself at work, about the Swiss French cul- Because of the long travel to work we had ture in my free time and I met charming to wake up early, at about 5.30 a.m.; hard people like my host family, who really made to imagine to wake up that early in the my internship a nice experience. And every holidays, but to be at the Hilcona Orbe at time now I eat a Hilcona sandwich, I take 7.00 a.m. we had to wake up early. But our away the pickle, smile and then apologise host father told us he usually is in his office to the woman who had to run after that at 6.00 a.m. or earlier. sandwich to put that pickle on it. In the two weeks we saw a lot of worksta- Sandra A. Frommelt, 7Ma asking for your full attention. Wirtschaft. tions that are necessary to produce pizzas and sandwiches (Hilcona Orbe just produces pizzas and sandwiches). We saw the 16 LGnachrichten 23/3 [ 2010] Zu Besuch beim Landtag Patenbetrieb der 6Wa: die Kaiser AG Im Rahmen der Einführung in den Jede Klasse des Wirtschaftsprofils Rechtskundeunterricht bot sich den am Liechtensteinischen Gymnasi- Schülerinnen und Schülern der Klasse um hat einen Patenbetrieb zuge- 4Wa im März die Möglichkeit, sich ordnet bekommen. Dieser dient einen persönlichen Eindruck über zur Veranschaulichung wirtschaft Liechtenstein als Rechtsstaat zu ver- licher Tätigkeiten, welche im Un- schaffen. Gemeinsam machte sich die terricht nur theoretisch behandelt Gruppe auf den Weg zum Landtags- wurden. Letzten Sommer durften gebäude, um die Legislative bei ihrer wir unseren Patenbetrieb, die Kaiser Arbeit zu beobachten. Nach der AG in Schaanwald, besuchen. Begrüssung und einer kurzen, aber aufschlussreichen Einführung in die Was waren eure Reaktionen, als Arbeit des Landtags durch Landtags- euch die Kaiser AG als Paten sekretär Josef Hilti wurde der Klasse betrieb bekannt gegeben wurde? ein Rundgang durch die Räumlich Wir kannten die Kaiser AG kaum keiten von Landtag und Regierung und wussten nur, dass sie Schreit konnten wir wirklich einiges über das ermöglicht. Bruno Jehle, Mitarbeiter bagger und Kanalreinigungsfahrzeuge Unternehmen lernen, ohne dass es des Landtagssekretariats, führte herstellen. theoretisch war. Das eigentliche Highlight des Besuchs war aber der die Klasse durch das gesamte Regierungsviertel, welches aus dem Wie habt ihr euch auf den Besuch Betriebsrundgang. Wir durften sogar Regierungs-, dem Landtags- und den vorbereitet? einen Schreitbagger steuern. angrenzenden Archivgebäuden Wir haben die Klasse in zwei Grup- besteht. Die Führung war sehr inter- pen aufgeteilt. Die eine Gruppe hat Was habt ihr von eurem Besuch essant und bot tiefe Einblicke in sich mit den Schreitbaggern und die mitgenommen? architektonische und ökonomische andere mit den Kanalreinigungsfahr- Wir waren sehr erfreut, wie viel Zeit Überlegungen beim Bau des neuen zeugen beschäftigt. Es war einerseits sich Herr Kaiser für uns genommen Landtagsgebäudes und der Gestal- unsere Aufgabe, in den Landeszei- hat, nämlich einen ganzen Vormittag. tung des Peter-Kaiser-Platzes. Im tungen nach Informationen über die Wir sind froh, dass wir mit der Kaiser Anschluss an den Rundgang konnten Kaiser AG zu suchen und anderer- AG einen sehr interessanten Paten- die Schülerinnen und Schüler als seits eine Analyse der Unterneh- betrieb haben. Die Kaiser AG ist Zuschauer an der Landtagssitzung mung und der Umweltsphären der wesentlich grösser und vielseitiger als teilnehmen. Die Exkursion war sehr Kaiser AG anzufertigen. Für die Ana- wir anfangs dachten und ein tolles eindrücklich und ermöglichte einen lyse der Unternehmung haben wir Beispiel dafür, wie auch in einem direkten Einblick in die Arbeit von vor allem mit Informationsmaterialien Land wie Liechtenstein, mit höheren Regierung und Landtag. Die Themen wie Broschüren und Werbefilmen Lohnkosten als im Ausland, durch der Sitzung wurden in den darauffol- der Kaiser AG gearbeitet. höchste Innovationstätigkeit und Qualität wettbewerbsfähige Produk- genden Lektionen von der Klasse aufgearbeitet und vertieft. Wie lief euer Besuch ab? te entstehen, die es, wie im Falle der Dank gilt an dieser Stelle nochmals Wir haben zuerst unsere Ergebnisse Kaiser AG, sogar zum Marktführer Herrn Hilti und Herrn Jehle für die der Umweltsphärenanalyse dem bringen können. gute Betreuung. Geschäftsführer der Kaiser AG, Daniela Beck, Unterrichtspraktikantin Herrn Markus Kaiser, vorgestellt. Jan, Martina, Lukas, Raphael, In der anschliessenden Diskussion Jacqueline und Laurin, 6Wa LGnachrichten 23/3 [ 2010] 17 Fachschaft Sport Ein Team des LG am Gigathlon 2010 Aus den beiden folgenden Kurzberichten der Fachschaft Sport wird ersichtlich, dass der Sportunterricht oft in aktuelle Anlässe eingebunden wird. Besonders beim zweiten Artikel zeigt sich die Leistungsausrichtung dieses Faches. «Team of Five» – Cédric Zufferey, Martina Egli, Klaus Mennel, Nancy Davis und Christian Fischer (v.l.) 5600 Teilnehmer, 452 Kilometer, 7940 morgen den Gigathlon, der bereits zum Höhenmeter; die Zahlen klingen eindrück- neunten Mal durchgeführt wird. lich! Fünf Lehrpersonen des Liechtenstei nischen Gymnasiums stellen sich dieser ein- Jedes der fünf Teammitglieder absolviert maligen sportlichen Herausforderung im eine vorgeschriebene Strecke an beiden Berner Oberland und starten als «Sport- Tagen. Bei hoffentlich guten Witterungs team LG» in der Kategorie «Team of Five» bedingungen wird das «Sportteam LG», am Gigathlon 2010. welches unterstützt wird von Skinfit Liechtenstein und der liechtensteinischen Sport- Nancy Davis (Laufen), Martina Egli kommission, mit voller Motivation um (Schwimmen), Christian Fischer (Rennrad), einen guten Rang im grossen Teilnehmer- Klaus Mennel (Bike) und Cédric Zufferey feld von 700 Teams kämpfen. (Inline) stecken mitten in den Vorberei tungen und freuen sich schon jetzt auf In der 1. Ausgabe nach den Sommer- diesen Grossanlass, der vom 10. bis 11. Juli ferien werden die Ergebnisse und Erlebnis- in der Region Thun stattfinden wird. se präsentiert. Unter dem Motto «catch the sun» messen Wir wünschen den Athletinnen und sich während zwei Tagen Tausende von Athleten viel Erfolg und hoffen auf ein Sportlern in fünf verschiedenen Disziplinen. unfallfreies Abschneiden. Sportlich früh, bei Sonnenaufgang um 5.45 Uhr, eröffnen die Inliner am Samstag 18 LGnachrichten 23/3 [ 2010] Christian Fischer, Leo Suter Schulleben MiniGames am 16. und 17. September 2010 … für einen guten Zweck SchülerInnen und Schüler der Klassen 1A, 4WS und 2C haben eine Woche lang auf den Kauf von Süssgetränken Island (RS Schaan) verzichtet und statt dessen Wasser getrunken. Durch diesen Verzicht konnten 330 Franken für die «Aktion Fastenopfer» gesammelt werden. Mit dem Geld unterstützt die Aktion Fastenopfer Bewässerungs- und Brunnenprojekte in Ländern, in Luxemburg (RS Triesen) Liechtenstein (RS Balzers) haben, so viel gutes Wasser wie Liechtenstein zu besitzen. Im Namen der Menschen, denen wir helfen Monaco (LG Vaduz) Andorra (RS Eschen) denen die Menschen nicht das Glück Montenegro (OS Vaduz) konnten, möchte ich mich bei allen Schülerinnen und Schülern herzlich für ihr Fastenopfer bedanken. Malta (OS Eschen) Zypern (OS Triesen) Angelika Rusch Die teilnehmenden Nationen an den Lie- und MiniGames Bereits zum zweiten Mal nach 1998 finden Das Liechtensteinische Gymnasium wird die sogenannten MiniGames in Liechten- den Kleinstaat Monaco vertreten. Pro stein statt. Wie vor 12 Jahren werden im Schulstufe stehen jeweils zwei Sportarten Jahr vor den Kleinstaatenspielen – den Lie- zur Auswahl. Umrahmt werden die sportli- Games – durch die Sportlehrerinnen und chen Wettkämpfe durch ein Olympisches Sportlehrer Olympische Spiele für die Rahmenprogramm. In einer Eröffnungsfeier Sekundarschulen organisiert. Die neun wird nach dem Einmarsch der Nationen, Schulstandorte repräsentieren während dem MiniGames-Tanz und einem Fackellauf eineinhalb Tagen am 16. und 17. September der Olympische Eid gesprochen und das die neun teilnehmenden Nationen an den Olympische Feuer entzündet. Mit dieser MiniGames. Die Schüler/innen werden als Veranstaltung, an der bis zu 1600 Schüler/ Vertreter/innen ihres Landes in insgesamt innen teilnehmen werden, sollen die Betei- neun Sportarten gegeneinander antreten. ligten für die kommenden LieGames 2011 sensibilisiert und ihnen Olympische Grundsätze wie gemeinsames Sporttreiben oder Fairplay näher gebracht werden. LGnachrichten 23/3 [ 2010] 19 Achtung: Die Schule bleibt vom 20. Juli bis 3. August 2010 geschlossen. Das Sekretariat ist nicht besetzt. Vaduzer Städtlelauf 2010 Neun Schülerinnen und zwei Bei perfekten Laufbedingungen, ca. 15° C und Alejandra Maldonado vermochte mit der Schüler der 7. Stufe des leichtem Nieselregen, ertönte um 15.30 Uhr Zeit von 52:11:10 den bestehenden LG- Liechtensteinischen Gym beim Tourismusbüro der Startschuss für die Rekord ihrer Schwester Rafaela aus dem Vor- nasiums nahmen im Rahmen 10 Kilometer lange Strecke. Nach zwei Städt- jahr um eine Zehntelsekunde zu unterbieten. des Wahlpflichtangebotes le-Runden folgten drei grosse Runden durch Sie belegte damit in der Kategorie Juniorin- Ausdauer am 1. Mai 2010 am die Vaduzer Weinberge. Die enorme Stei- nen den hervorragenden zweiten Rang. Vaduzer Städtlelauf teil. gung hinter dem Cafe Burg hatte es in sich Philippe Hasler eroberte einen weiteren Die Vorbereitungen umfass- und trieb den Puls noch mehr in die Höhe. Podestplatz für das Gymnasium. Er wurde ten den wöchentlichen Die Schülerinnen und Schüler des LGs teilten in seiner Kategorie ausgezeichneter dritter. Sportunterricht sowie teil- sich die Distanz aber gut ein und erzielten Den undankbaren vierten Rang erreichten weise individuelles Ausdauer- sehr erfreuliche Resultate. Viele Freunde und Claudia Hilti und Florin Hasler, welcher zeit- training. Bekannte am Streckenrand feuerten die gleich mit Philippe ins Ziel einlief, aber mit Schülerinnen und Schüler an, was die Strapa- einer Zehntelsekunde Rückstand knapp hin- zen etwas erträglicher machte. ter dem Podest klassiert wurde. Die Resultate: Philippe Hasler 3. Rang Junioren 73. Gesamtrang 0:49:14.40 Florin Hasler 4. Rang Junioren 74. Gesamtrang 0:49:14.50 Alejandra Maldonado 2. Rang Juniorinnen 21. Gesamtrang 0:52:11.10 Carmen Malin 6. Rang Frauen W20 38. Gesamtrang 1:01:00.70 Claudia Hilti 4. Rang Juniorinnen 40. Gesamtrang 1:01:53.60 Lucia Kranz 5. Rang Juniorinnen 42. Gesamtrang 1:03:07.30 Martina Eberle 6. Rang Juniorinnen 43. Gesamtrang 1:03:14.30 Rahel Elkuch 7. Rang Juniorinnen 46. Gesamtrang 1:05:05.60 Laura Zeller 8. Rang Juniorinnen 48. Gesamtrang 1:07:37.70 Maja Held 9. Rang Frauen W20 52. Gesamtrang 1:16:04.80 Herausgeber: Schulleitung, Gymnasiallehrerinnen und -lehrerverein (GLV), Elternvereinigung des Liechtensteinischen Gymnasiums (EVLG) Redaktion: Dr. Leo Suter Gestaltung und Satz: beck grafikdesign, Planken Briefadresse: Liechtensteinisches Gymnasium, Marianumstrasse 45, 9490 Vaduz Druck: Druckerei Jehle AG, Vaduz Papier: Die zur Verwendung dieses Papiers verwendeten Holzfasern stammen aus erneuerbarem Holz. Auf nachhaltiger Basis. Chlorfrei gebleicht.