Systeme für aktive, passive und Datensicherheit

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Systeme für aktive, passive und Datensicherheit
Österreichische Post AG / Firmenzeitung / 11Z038947F
AC-quarterly
AUSGABE 4 | 2011
Informationen aus dem Automobil-Cluster
Foto Renault Trucks SAS
Ausgabe 1 / März 2015
Systeme für aktive, passive
und Datensicherheit
CLUSTERLAND
AC-quarterly
1 / März
OBERÖSTERREICH
GmbH2015
www.automobil-cluster.at
Veranstaltungen
As save as can be?
Im Bereich der Personensicherheit entwickeln sich
Fahrzeuge deutlich in eine positive Richtung. Hoch
technologische Gurt-, Airbag- oder Karosseriesysteme aber auch aktive Fahrerunterstützung durch
Sensoren, Kameras oder Radarsysteme sorgen bei
den Lenkern für ein behagliches Gefühl.
Anders ist das bei den Welten, die sich durch die
Anbindung an externe Datensysteme auftun. Wenn
Autos plötzlich miteinander kommunizieren: Wer
hört mit? Welche Fehlfunktionen können sich mit
persönlichen Daten aus der Cloud ins Betriebssystem des Fahrzeuges einschleichen? Und wenn man
dem Auto die alleinige Verantwortung des Fahrens
überträgt: Wer kann sich trotzdem einmischen?
Die neuen Zulieferer aus der IT-Branche übernehmen die Beantwortung dieser Fragen. Sie
entwickeln nicht nur Komponenten für Hersteller
sondern ein gesamtes Umfeld, in dem sich Autos in Zukunft bewegen werden. Diese neue Verbindung von Mobilität und IT wächst rasant und
braucht Kanäle, die die Entwicklungen von OEMs
und IT sinnvoll zusammenführen. In der vom Automobil-Cluster gemeinsam mit dem IT-Cluster ge-
gründeten Plattform „Mobilität & IT“ werden diese
Themen aufgegriffen, weiterentwickelt und neue
Technologien durch Austausch und Kooperation
der Plattform-Mitglieder gefestigt. Informationen
zur Plattform „Mobilität & IT“ erhalten Sie beim
Automobil-Cluster.
www.smart-plastics.com
Mit Sicherheit auch ein Thema für Ihr Unternehmen!
Ihr
Wolfgang Komatz, MSc
Cluster-Manager
SMART
PLASTICS
Inhalt Ausgabe 1/2015
4th INTERNATIONAL
Lehrgangskalender März - Juni 2015
3
Systeme für aktive, passive
und Datensicherheit
4
Neue Elektromotoren für Fahrzeuge
6
Mexiko: Das „must go“ der Autoindustrie
7
C O N G R E S S
15/16 SEPTEMBER 2015
L I N Z ,
A U S T R I A
AC: Neuer Lehrgang „Design for Six Sigma“
Grüner Gürtel für Six Sigma Spezialisten 12
8, 9
Über Fahrzeugsicherheit zum
kooperativen und vernetzten Fahren
13
Neue Plattform „Mobilität & IT“:
Das Auto als mobile Elektronikplattform
10
bluesource – mobile solutions gmbh:
mobilizing your business
13
Milestone: Österreichweites Treffen von
Führungskräften im Projektmanagement
Interview Werner Köstler, Continental
14, 15
11
Kässbohrer: 100 Prozent Ladegutschutz
12
Karte zum Herausnehmen
BMW Lieferantentage:
Auswahlverfahren erhöht Erfolgschancen
16
Lehrgangskalender März-Juni 2015
SAVE THE DATE!
Learn more about latest
developments where
mechatronics and plastics
as well as design interlock.
16.-17. März
Kreativitätsmethoden praktisch angewandt | Hörsching
9.-10. April
13.-15. April
Patente und praxisnaher Umgang mit Patenten (optionales Modul) | Linz
Qualitätstechniken - Werkzeuge zur Produkt- und Prozessoptimierung |
Marchtrenk
Komplexitäts- und Variantenmanagement | Hörsching
Design und Konstruktion in der Produktentwicklung | Hörsching
Projektmanagementprozesse in automotiven Projekten | Marchtrenk
Automotive Core Tools für interne Auditoren | Marchtrenk
14.-15.
16.
21.-23.
28.-29.
April
April
April
April
5.-7.
Mai
18.-20.
Mai
19.-20.
21.-22.
Mai
Mai
27.-29.
Mai
1.-3. Juni
1. Juni
bis 19.Oktober
2.-3. Juni
15.-16. Juni
Problemlösung nach 8D und der kontinuierliche Verbesserungsprozess
(KVP) | Marchtrenk
Anforderungsmanagement im Produkt- und Prozessentwicklungsprozess |
Hörsching
Interdisziplinäre Projektteams führen | Marchtrenk
QM-Automotive - Requalifizierung für Qualitätsmanager und interne Auditoren Automotive | Marchtrenk
Interner Auditor Automotive | Marchtrenk
Training Teil 1 (Six Sigma-Green Belt-Automotive) | Gunskirchen
Lehrgangsstart „Zertifizierter Design for Six Sigma-Green Belt-Automotive“
(insgesamt 7 Termine) | Gunskirchen
Claim- und Vertragsmanagement | Marchtrenk
Konflikte als Chance nutzen | Marchtrenk
Das Qualifizierungsprogramm 2015/2016 erhalten Sie bei Frau Yvonne Noll:
yvonne.noll@biz-up.at, 0043 (0)732 79810-5084
Praxisbezug
durch enge Zusammenarbeit mit Unternehmen
State of the Art-Methoden
durch Kooperationen mit Hochschulen
www.step-up.at
Veranstaltungen März 2015
This year:
„Human Touch.“
Impressum und Offenlegung gem. §24,25-Mediengesetz
Blattlinie: Information über aktuelle Entwicklungen im Bereich der Automobil- und Zulieferindustrie. Das Magazin erscheint vierteljährlich. Der Automobil-Cluster ist eine Initiative der Länder Oberösterreich und Salzburg. Die Träger des Automobil-Clusters sind die Business Upper Austria – OÖ Wirtschaftsagentur GmbH und die Innovations- & Technologietransfer Salzburg GmbH. Medieninhaber (Verleger) und Herausgeber: Business Upper Austria – OÖ Wirtschaftsagentur GmbH, Redaktionsadresse: Hafenstraße 47 – 51, 4020 Linz, Telefon: +43 732 79810 – 5084, Fax: +43 732 79810 – 5080, E-Mail:
automobil-cluster@biz-up.at, www.automobil-cluster.at. Für den Inhalt verantwortlich: DI Bruno Lindorfer, DI (FH) Werner Pamminger, MBA. Redaktion: Wolfgang Komatz MSc, Mag. Susanne Ringler. Grafik/Layout: Agentur Timber, www.timber.at.
Gastbeiträge müssen nicht notwendigerweise die Meinung des Herausgebers wiedergeben. Alle Angaben erfolgen trotz sorgfältiger Bearbeitung ohne Gewähr, eine Haftung ist ausgeschlossen.
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AC-quarterly 1 / März 2015
AC-quarterly 1 / März 2015
21.-23. März
SAE Conference in Detroit | Cobo Center, Detroit - Michigan, USA
News über unsere aktuellen Veranstaltungen finden Sie in unserem Newsletter. Wenn Sie
diesen zukünftig erhalten möchten, schicken Sie bitte
eine E-Mail an: yvonne.noll@biz-up.at
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Veranstaltungen
Veranstaltungen
OEMs diese Herausforderung öffentlich relativ
gelassen kommentieren. Doch Google-Chefentwickler Chris Urmson nennt seine bemerkenswerte
Vision: dass Menschen keine Führerscheinprüfung
mehr zu machen brauchen.
Ein aktuelles Beispiel fortschrittlicher Sensortechnologie für elektrische Servolenkungen bietet das Dual-Sensor-Gehäuse von Infineon, das
die Anforderungen des ASIL-D-Levels erfüllt. Den
Regensburger Ingenieuren gelang es, mittels
Flip-Chip-Verfahren ein sehr kompaktes Gehäuse
zu realisieren, in dem zwei Sensoren übereinander
und nicht mehr nebeneinander angeordnet sind.
Die bei elektrischen Lenksystemen notwendige
Sensor-Redundanz lässt sich hier platzsparend
und kostengünstig erreichen, unter anderem erfassen die Sensoren dasselbe Magnetfeld, was wiederum Größe und Preis der erforderlichen Magnete
reduziert.
Transparente A-Säule: Kamerasysteme erlauben den „Durchblick“. Foto: Jaguar Land Rover
Systeme für aktive, passive
und Datensicherheit
Gastkommentar von Manfred Jerzembek, Motorjournalist
Durch signifikante Fortschritte im Bereich Elektronik und IT etablierte sich in den vergangenen Jahren eine
immer anspruchsvollere Aufgabenstellung für die Systemintegration sicherheitsrelevanter Technologien.
Mit deren Hilfe ist der Traum des „unfallfreien Fahrens“ im Zielerreichungsprofil der Entwickler bereits zu
einer ernstzunehmenden Größe geworden.
Software-Komplexität schafft neue
Herausforderungen
Ein wesentlicher Aspekt zukunftsweisender Automobiltechnik spielt sich im Sektor Softwareentwicklung ab. Immer mehr gewinnt die Einsicht
Oberhand, dass es mit den vielen dezentralen Systemen der Vergangenheit künftig nicht weitergehen
kann, wenn die Aktualisierungsanforderungen der
IT immer stärker in den Vordergrund rücken. Folgerichtig wird eine noch stärkere Kooperation von Automobilherstellern und Zulieferern mit den großen
IT-Konzernen und spezialisierten Elektronik-Anbietern stattfinden müssen. Neben ständiger Aktualisierung entscheidet auch eine besser strukturierte
Standardisierung über Erfolg oder lästige Verzögerungen bei der Einführung von Neuentwicklungen.
Und es ist ein Trend erkennbar: Die Zentralisierung
der Datenverarbeitung.
4
Kamerasysteme viel leistungsfähiger
Wer Unfallgefahren bereits in der Entstehungsphase erkennen und die Folgen daraus vermeiden
oder minimieren möchte, ist auf hoch entwickelte
Kamerasysteme und Radarsensoren angewiesen.
Erst mit diesen Systemen lässt sich im Verbund
die benötigte optische 3D-Rundumerfassung des
Ab 2018 im Euro NCAP Prüfprogramm: Fußgängererkennung
bei Nacht. Foto: Volvo
Verkehrsgeschehens darstellen. Ab 2018 wird bei
Euro NCAP die nächtliche Fußgängererkennung
verpflichtend ins Prüfprogramm eingeführt. Bereits heute stehen die dafür notwendigen Bilderkennungsprozessoren zur Verfügung, wobei das
erstaunliche Potenzial dieser Technik-Bausteine
von immer leistungsfähigeren Bildbearbeitungsbeschleunigern profitiert.
Der Elektronikspezialist Nvidia rechnet damit, dass
die intelligente Kommunikation zwischen den Fahrzeugen maßgeblich vom unverändert stürmischen
Fortschritt bei Supercomputern sowie Kameras und
Bildschirmen geprägt sein wird. Längst im Fokus
sind spezielle, auf das Automobilumfeld abgestimmte Systeme wie Nvidia Drive PX, die bereits
den Schritt zum automatisierten Fahren vollziehen helfen. Das „Google-Auto“ steht weiterhin im
Mittelpunkt des Interesses, auch wenn etablierte
Optische und akustische Signale:
Vom Überfluss zum Überdruss?
Ein weiteres Themenfeld umfasst die Warnung
durch optische oder akustische Signale. In jedem
dieser Fälle gilt es allerdings schon in der Planungsphase zu hinterfragen, ob die Innovationen
dem Endkunden tatsächlich den von Entwicklerseite prognostizierten Mehrwert an Sicherheitsempfinden und real vermittelter Sicherheit bringen.
Schließlich sollen Sicherheitssysteme unterstützend wirken und Gefahrenbewusstsein stärken,
doch sie dürfen, wenn es brenzlig wird, die betroffenen Personen keineswegs verwirren oder gar
erschrecken.
terbereich des Fahrers möglich, um auf die Gefahrensituation aufmerksam zu machen.
Aufblasbarer Kindersitz:
Ein großer Wunsch junger Eltern
Für den Fahrzeug-Innenraum gilt einer der Entwicklungsschwerpunkte der Kindersicherheit. Die
neueste Entwicklung präsentiert Volvo mit einem
aufblasbaren Kindersitz, der in nur 40 Sekunden
aufgepumpt werden kann und dank seines Gewichts von unter fünf Kilogramm in einem Rucksack leicht zu transportieren ist. Lawrence Abele,
der diesen Sitz im Volvo-Entwicklungscenter in Los
wärts-Position zeigte der schwedische Konzern
1964 im „Buckel-Volvo“ PV 544, entwickelt vom
Mediziner und Sicherheitsforscher Bertil Aldman.
Ab 1972 wurde dieses Sitzsystem für Kleinkinder
serienmäßig angeboten. Weitere Volvo-Entwicklungen waren spezielle Kinder-Sitzkissen für die
Fondbank (1976), integrierte Fond-Kindersitze
(1990/1995) sowie der 2007 vorgestellte integrierte Kindersitz mit zweifacher Sitzhöhenverstellung zur besseren Anpassung an die sich rasch
ändernde Körpergröße. Hinzu kam ein speziell an
die Bedürfnisse von Kindern angepasster Gurtkraftbegrenzer.
Der aufblasbare Kindersitz von Volvo lässt sich im Rucksack verstauen. Foto: Volvo
Angeles erfand, erinnert sich an die ersten Ideen:
„Kindersicherheit hatte für mich stets oberste Priorität. Auf Reisen störten mich die sperrigen und
umständlich handhabbaren konventionellen Kindersitze. Deshalb schufen wir einen aufblasbaren
Sitz, der das Leben junger Eltern sehr vereinfacht.“
Er wird für Kinder bis vier Jahre entgegen der Fahrtrichtung installiert und stellt vor allem in Mietwagen, Taxis und Bussen eine erhebliche Hilfe dar,
weil die Kleinen immer in den Genuss eines speziell
auf ihre Bedürfnisse angepassten Sicherheitssystems kommen. Abele: „Die Sitzposition entgegen
der Fahrtrichtung ist für Kinder am sinnvollsten,
weil dadurch der altersbedingt noch nicht sehr gefestigte Hals- und Nackenbereich bestmöglich zu
schützen ist.“
Den ersten Prototypen eines Kindersitzes in Rück-
Kindern das Sicherheitsdenken
spielerisch beibringen
Einen Weg, wie Kindern schon frühzeitig das Wissen
und kindgerechtes Problembewusstsein für die Gefahren im Straßenverkehr vermittelt werden kann,
zeigt Renault mit dem Spiel „Safety and Mobility
for All“. Entwickelt von der Kommunikationsagentur Terra-Project, richtet sich das Spiel an Kinder
im Alter von sieben bis zwölf Jahren. Dabei stehen
der tägliche Schulweg, Fahrten in die nähere Umgebung oder Reisen in größeren Gruppen auf dem
Programm, wobei die Kinder in Rollenspielen sicheres Eigenverhalten ebenso erlernen wie Kenntnisse von Verkehrszeichen und Verkehrsregeln. Seit
dem Jahr 2000 ununterbrochen durchgeführt, ist
„Safety and Mobility for All“ mit über 13 Millionen
Teilnehmern das weltweit erfolgreichste Spiel zur
Verbesserung der Verkehrssicherheit für Kinder.
Bike Sense – Rotes Licht warnt vor Radfahrer-Unfallgefahr
Foto: Jaguar Land Rover
Jaguar Land Rover versucht den Spagat zwischen
„erforderlich“ und „zuviel“ durch ein intuitiv geprägtes System zu umgehen: „Bike Sense“ dient
zur Warnung vor Kollisionen mit Zweiradfahrern.
Im Bereich der A-Säule angeordnete LEDs erzeugen bei direkter Annäherung eines Motorrads oder
Fahrrads ein intensives rotes Warnlicht. Darüber
hinaus könnte das einer Fahrradklingel ähnliche
Signal ertönen. Im oberen Bereich der Sitzlehne
wäre außerdem ein leichter Stoßimpuls im SchulEnergieabsorbierende Elemente am Sitz schützen vor Wirbelsäulenverletzungen. Foto: Volvo
AC-quarterly 1 / März 2015
AC-quarterly 1 / März 2015
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Notizen
Notizen
Automobil-Cluster: Kooperationsprojekt mit Innovationsgarantie
Neue Elektromotoren für Fahrzeuge
In einem Kooperationsprojekt der Automobil-Cluster-Partner Miba Sinter Austria GmbH, Hammerschmid
Maschinenbau GmbH und RS Elektroniksysteme GmbH wurden neue Elektromotoren entwickelt, die
durch die Verwendung von aus Pulver gepressten weichmagnetischen Bauteilen herkömmliche Maschinen an Leistungsdichte übertreffen.
Das Projekt „Neue
Elektromotoren für Fahrzeuge“ starteten die drei
Unternehmen im Dezember 2013 mit dem Ziel,
die vorteilhafte Funktion dieser neuen Motortechnologie als Fahrantrieb in einem E-Motorrad nachzuweisen. Die neu entwickelte Maschine und ein
Motorrad des Typs Johammer vom Bad Leonfeldener Erzeuger Hammerschmid wurden adaptiert und
die Funktionsweise in Testfahrten demonstriert. Im
Zuge des Projektes wurde zusätzlich ein elektrischer Kleinantrieb (< 500 W) entwickelt, der für
Nebenaggregate in Fahrzeugen zukunftsweisend
ist.
Technische Umsetzung mit Innovationsfaktor
Der neue Antriebsmotor wurde mit einem um 30
Prozent erhöhten Drehmoment magnetisch ausgelegt und konstruiert. Für die weichmagnetischen
Ringe wurde ein neues Presswerkzeug angefertigt.
Zwei Motoren wurden mit den gepressten Ringen
am Prüfstand der Johannes Kepler Universität Linz
(JKU/LCM) sowie im Fahrzeug auf- bzw. eingebaut.
Die Prüfstandläufe verliefen äußerst zufriedenstellend: Die gewünschte Steigerung des Drehmomentes konnte eindeutig nachgewiesen werden.
Im Bereich des Kleinantriebes wurde ein äußerst
kompaktes Design gefunden und ein Demonstrator
aufgebaut.
dieses Fahrzeug die idenige Adaptierungen und Moale Basis für weitere Entdifikationen an Regler und
wicklungen im Bereich
Schwinge
durchzuführen
der E-Maschinen dar.
waren.
Innovationsmanager
Das aus 40 parallelen ModuChristian Sandner von
len und 28 Modulen in Serie
Miba: „Für unser Unbestehende Akkupack wurde
ternehmen war es eine
von Hammerschmid für 110V
sehr positive Erfahrung,
ausgelegt und elektrisch und
die Kreativität und Wenmechanisch konstruiert. Die
digkeit eines kleinen
höhere Spannung erforderte
Unternehmens wie Hamdie Entwicklung eines neuen
Batteriemanagements und
Kompaktes Design und geringe Fertigungskosten: merschmid kennen zu
Der innovative elektrische Kleinantrieb aus dem
lernen. Eine Vielzahl an
die Adaptierung der gesamProjekt eignet sich besonders als Nebenaggregat in
guten Ideen wurde im
ten Elektronik und der elektriFahrzeugen. Foto: Miba
Team Hammerschmid,
schen Komponenten. Mit dem
JKU/LCM und Miba geboren und rasch erfolgreich
Partner RS Elektroniksysteme erfolgte die Abstimumgesetzt. So macht Entwickeln Spaß.“
mung zur Entwicklung eines neuen Ladegerätes.
Elektrischer Kleinantrieb bringt mehr Leistung
Bei der Entwicklung des Kleinantriebes durch die
Miba Sinter GmbH wurde sowohl auf kompaktes
Design als auch auf geringe Fertigungskosten geachtet. Diesen Anforderungen wurde bestmöglich
eine einseitige Axialflussmaschine gerecht. Besonders hervorzuheben ist hier die Verwendung von
Ferritmagneten. Diese wesentlich kostengünstiger
und bieten auch Vorteile hinsichtlich Temperaturbeständigkeit und Korrosionsverhalten. Die Entwicklung des seriennahen Designs wurde durch
die Fa. Bitter unterstützt.
Technologischer Nutzen für
die Projektpartner
Durch die Kooperation mit der Firma
Hammerschmid bekam Miba erstmalig
die Möglichkeit, die neuen auf Pulverwerkstoffen basierenden Elektromotoren in einem Fahrzeug zu erproben.
Eine Vielzahl von Ideen und Lösungen
wurden in kurzer Zeit entwickelt und
Der Miba Johammer ist als Demonstrator unterwegs und kann für Fachver- umgesetzt. Der in diesem Projekt entanstaltungen und spezielle Events gebucht werden. Foto: Miba standene Miba Johammer stößt auf
großes Interesse und wurde bereits bei
mehreren Veranstaltungen vorgestellt.
Johammer J2 mit neuem Chassis und Akkupack
Es wurden aber auch existierende Schwächen
Der neue Johammer J2 wurde im Wesentlichen
der derzeitigen Maschine aufgezeigt. Somit stellt
aus Johammer Serienteilen aufgebaut, wobei ei-
6
Weitere Projekte geplant
Um den Technologiedemonstrator Miba Johammer
J2 bestmöglich nutzen zu können, muss die Motorleistung auch im oberen Drehzahlbereich sichergestellt werden können. Vielversprechende Ansätze
sind hier schon in Diskussion und sind Basis für
weitere gemeinsame Entwicklungstätigkeiten der
Projektpartner.
Projektname
Neue Elektromotoren für Fahrzeuge
Projektpartner
Miba Sinter Austria GmbH, Hammerschmid
Maschinenbau GmbH, RS Elektroniksysteme
GmbH
Projektinitiierung
Automobil-Cluster
Projektlaufzeit
Dezember 2013 bis Dezember 2014
Das Projekt wurde mit Mitteln des Landes Oberösterreich
gefördert. Der Automobil-Cluster ist der KooperationsKompetenzpartner für automotive Projekte.
AC-quarterly 1 / März 2015
Mexiko
Das „must go“
der Autoindustrie
Mexiko ist nicht nur El Dorado für Strandtouristen, Liebhaber alter
Kulturen und Drogenkartelle. Mexiko entwickelte sich in den letzten
Jahren vor allem zum derzeit fruchtbarsten Boden für Autobauer und
ihre Zulieferer.
Als Mitglied des NAFTA-Raumes (Freihandelszone
auf dem nordamerikanischen Kontinent) genießt
Mexiko die komfortable Nähe zum Haupthandelspartner USA, die Stärke des Dollarraumes und das
Recht, zollfrei in die USA und nach Europa exportieren zu dürfen. Niedrige Löhne, eine gut ausgebaute
Infrastruktur sowie ein großes Pool an Fachkräften
versüßen auch den Autoherstellern aus Europa den
Gang nach Mexiko. Im Schlepptau ziehen sie eine
Schar von Zulieferfirmen mit, die ebenfalls hier investiert, um den Herstellern in unmittelbarer Nähe
zu dienen. Bis 2020 wird das Land das viertgrößte
Herstellerland für die deutsche Autoindustrie sein.
Während Audi, BMW und Daimler noch mit dem
Bau ihrer Fabriken beschäftigt sind, produziert
VW schon seit 1967 erfolgreich in Puebla. War es
damals der VW Käfer, so rollen heute jährlich etwa
500.000 Fahrzeuge der Marken Jetta, Beetle und
Golf von den Bändern.
Im internationalen Vergleich belegt Mexiko hinter
China, USA, Japan, Deutschland, Südkorea, Indien
und Brasilien den achten Platz der Fahrzeugherstellernationen, bei LKW und Bussen sogar Platz sechs.
Große Zulieferbasis vorhanden
In Mexiko können Autohersteller auf ein dichtes
Netz an Zulieferern zurückgreifen. Diese finden hier
AC-quarterly 1 / März 2015
einen guten Grundstock an Infrastruktur und Fachkräften. Rund um die Werke der OEMs wachsen
kontinuierlich die Arbeitsplatzzahlen. 2013 wurden
bereits 1320 Zulieferer gezählt, das sind etwa 20
Prozent aller Industriebetriebe Mexikos. Der Großteil der globalen Tier1 Lieferanten hat in Mexiko
eine Niederlassung – sie machen einen Anteil von
etwa 30 Prozent der Zuliefere aus. Das voraussichtliche Produktionswachstum der Zuliefersparte
liegt 2015 bei ca. zehn Prozent.
Chancen für heimische Zulieferer
Im Bereich der hochqualitativen Autoteile liegen
die größten Chancen, hier besonders für Fahrzeugelektrik und -elektronik, Fahrgestelle, Innen- und
Außenausstattungen, Triebwerke und Karosserien.
Immer wichtiger werden in diesem Zusammenhang auch Tier 2 und Tier 3 Lieferanten mit den
Spezialgebieten Metallverarbeitung, Kunststoff und
Schmiedewesen.
Automobil-Cluster begleitet Unternehmen
in den NAFTA-Raum
Der Automobil-Cluster will das Modell des gemeinsamen Markteintrittes mehrerer Unternehmen
auch in der Freihandelszone NAFTA forcieren. Firmen, die ähnliche Strukturen nützen, können viele
Themen gemeinsam bewältigen und dadurch das
Risiko wesentlich minimieren. Die Unternehmen
ergänzen ihre individuellen Stärken, kompensieren individuelle Schwächen, realisieren Synergien
durch gemeinsame Nutzung der Ressourcen und
können so das Risiko und einige ihrer Unternehmensprozesse teilen.
Der Automobil-Cluster sucht für dieses Gemeinschaftsprojekt „Roadmap to NAFTA“ (R2NAFTA) interessierte Unternehmen, die sich aktiv einklinken
möchten. Infos bei: Josef Pfeiffer, josef.pfeiffer@
biz-up.at, +43 (0)732 79810 5085
Bei der Kick-Off Veranstaltung „Roadmap to NAFTA:
Looking for company?“ am 13. Februar in Linz
stellte das Zulieferunternehmen Zizala Lichtsysteme GmbH die Erfahrungen mit seinem Werk in
Mexiko vor und informierte die 35 interessierten
Teilnehmer über die Vorteile des mexikanischen
automotiven Marktes.
Quelle: Österreichisches AußenwirtschaftsCenter Mexiko,
www.dw.de, www.welt.de, www.wiwo.de;
www.wirtschaftswoche.de
Wirtschaftszahlen der
mexikanischen Autoindustrie 2013
In Mexiko ansässige OEMs: 11
Zulieferbetriebe: 1320
Umsatz der Zulieferindustrie: 77,51 Mrd. USD
Produzierte Fahrzeuge: 2,93 Mio.
PKW Exporte: 2,41 Mio.
Stundenlöhne Mexiko: 3,95 USD
Stundenlöhne Deutschland: 52 USD
7
Mexiko
Mexiko
Veranstaltungen
OEM Übersicht Mexiko
Eine detaillierte Karte mit allen Zulieferfirmen finden Sie auf der Homepage
des Automobil-Clusters im Partnerbereich.
Sonora
Chihuahua
Ford Motor
Ford Motor
Coahuila
Chrysler
General Motors
Baja California Norte
Toyota
San Luis Potosi
Audi
Bundesstaat/Stadt
Start 2016
Puebla, San José Chiapa
BMW
Bundesstaat/Stadt
Start 2019
General Motors
BMW ab 2019
San Luis Potosi
Aguascalientes
Chrysler
Bundesstaat/Stadt
LKW Ram, Promaster,
Motoren
Coahuila, Saltillo
Journey, Fiat 500
México, Ramos Arizpe
Daimler/Nissan
Kooperation
Mercedes Benz CLA
Ford Motor
Ford Fiesta
General Motors
CR-V
Jalisco, El Salto
Aguascalientes, Aguascalientes 1
Fit
Guanajuato, Celaya
México, Cuautitlán
Chihuahua, Chihuahua
Bundesstaat/Stadt
Chevrolet Sonic, Chevrolet
Captiva Sport, Cadillac SRX,
Motoren und Getriebe
Coahuila , Ramos Arizpe
Chevrolet Cheyenne,
Chevrolet Silverado,
GMC Sierra, reguläre
Kabine und crew cab,
Motoren und Getriebe Guanajuato , Silao
Motoren México, Toluca
Chevrolet Aveo,
Chevrolet Trax,
Getriebe 8
Bundesstaat/Stadt
Bundesstaat/Stadt
Bundesstaat/Stadt
Puebla
Audi, Volkswagen
Honda
Ford Fusion, Lincoln MKZ
als auch Hybrid-Versionen Sonora, Hermosillo
Motoren, Gießerei
Daimler/Nissan Kooperation
Nissan
Mazda
Mazda 3 Jalisco
Honda
Bundesstaat/Stadt
Guanajuato, Salamanca
Guanajuato
Nissan
Bundesstaat/Stadt
LKW pick up, Frontier L4,
Tsuru, Tiida, Tiida HB, NV200,
New York TAXI, Versa
Morelos, Civac
March, Versa, Sentra, Note
4 Zylinder Motoren
Aguascalientes, Aguascalientes 1
Sentra Toyota
Tacoma
Volkswagen
Aguascalientes, Aguascalientes 2
Bundesstaat/Stadt
General Motors
Honda
Mazda
Volkswagen
Guerrero
Oaxaca
Chiapas
México F.D.
Chrysler
Ford Motor
General Motors
Morelos
Nissan
Baja California Norte, Tecate
Bundesstaat/Stadt
Beetle, Clasico, Clasico TDI,
Jetta und Golf
Puebla, Puebla
San Luis Potosí , San Luis Potosí
Hochtechnologiemotoren
Guanajuato, Guanajuato Puerto
Interior
Quelle: Österreichisches AußenwirtschaftsCenter Mexiko
AC-quarterly 1 / März 2015
AC-quarterly 1 / März 2015
9
AC-Partner
AC-Partner
Neue Plattform „Mobilität & IT“
Das Auto als mobile Elektronikplattform
„Disruptive Innovation“ bezeichnet einen Prozess, der eine bestehende, etablierte Technologie obsolet
macht, die Industrie um die Technologie herum von Grund auf ändert und daraus eine komplett neue
Industrie schafft. Auch die Automobilindustrie muss zunehmend neu gedacht werden.
Mobilität & IT: Plattform für Zulieferer und
IT-Unternehmen gestartet
Um flächendeckendes autonomes Fahren im Realbetrieb überhaupt erst zu ermöglichen, wird in Zukunft noch viel verbessert werden müssen. Daran
arbeiten auch (ober-)österreichische Automobilzulieferer gemeinsam mit IT-Firmen in der vom Automobil- und IT-Cluster neu gegründeten Plattform
„Mobilität & IT“. Ziel der Plattform ist es, heimische
Zulieferer und IT-Firmen in gemeinsamen Projekten
zusammenzubringen und so Innovationen voranzutreiben.
Am 11. Dezember 2014 fand der Kick-off Workshop
zur ersten Arbeitsgruppe aus der Plattform „Mobilität & IT“ in den Räumlichkeiten der Fa. Catalysts
in Linz statt. 20 Firmenvertreter aus der IT- und
Automobilbranche diskutierten aktuelle Trends und
Themen aus dem Bereich der neuen Mobilität und
erarbeiteten die weiterführenden Themenbereiche
der Arbeitsgruppe. Rechtsanwalt Dr. Pachinger
(SCWP Schindhelm) gab einen aufschlussreichen
Überblick über datenschutzrechtliche Fragen zu
Mobilitätsdaten - eine Thematik, die alle Projekte
in diesem Umfeld betrifft.
Im Frühjahr 2015 werden der IT- und der Automobil-Cluster die branchenübergreifende Plattform
„Mobilität & IT – die smarte Zukunft“ ins Leben
rufen. Unter ihrem Dach sollen aus Kooperationen zwischen IT-Unternehmen und traditionellen
Automotive-Zulieferbetrieben neue innovative Geschäftsmodelle, Produkte und Lösungen entstehen.
Die Zukunft sieht mehr denn je vor, Mobilitätsdienstleistungen anstatt bloße Einzelprodukte zu
verkaufen. Die Plattform wird als Drehscheibe für
alle Themen im Bereich der Mobilitätsinnovationen
aus dem österreichischen und Süd-Bayerischen
Raum zur Verfügung stehen und der Arbeitsgruppe
ein thematisches Zuhause bieten.
Informationen zur Plattform Mobilität & IT:
Wolfgang Komatz MSc, +43 732 79810 5081,
wolfgang.komatz@biz-up.at
Kick-off Workshop zur ersten Arbeitsgruppe aus der Plattform „Mobilität & IT“ bei der Fa. Catalysts in Linz.
Foto: Automobil-Cluster
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Wie Lego: Variopult für alle Fälle
milestone: 16. April 2015 in Purgstall/NÖ
Österreichweites Treffen von Führungskräften im Projektmanagement
Im Jahr 2012 wurde von milestone p.o.e. ag der PMO Circle gegründet. Diese Initiative basierte auf dem mangelnden Vernetzungsangebot für LeiterInnen und MitarbeiterInnen von Projektmanagement Offices sowie Führungskräfte im Projektmanagement. Seitdem treffen
sich jedes Quartal 15-25 Personen in Wien und Oberösterreich um
sich zu PMO relevanten Themen auszutauschen.
In diesem Netzwerk wurde nun die Organisation
des ersten österreichweiten pmoday befürwortet und von Michael Pany, Vorstand der milestone
p.o.e. ag, gemeinsam mit Projektleiterin Sandra
Bauer realisiert. „Jeder, der eine Führungsverantwortung im Projektmanagement hat, sollte bei
diesem Event nicht fehlen, denn wir bieten viele
interessante Vorträge, die für Projektmanagement
Offices und verwandte Organisationseinheiten sehr
interessant sind. Gleichzeitig haben alle TeilnehmerInnen die Chance sich untereinander auszutauschen.“ sagt Michael Pany.
Der erste pmoday zum Thema „Projekte Portfolio
steuern“ verspricht ein voller Erfolg zu werden.
„So viel sei schon verraten: den Einstieg in den Tag
macht Tom Walek, witzig wie man ihn kennt, mit
seinem eisigen Projekt: der Reise zum Südpol. Und
Susanne Laschober, Beraterin und Trainerin, wird
einen interessanten Workshop zum Thema Projektaufstellungen abhalten.“ verrät Sandra Bauer aus
dem Programm und freut sich über Anmeldungen
unter
www.pmoday.com
Profitieren Sie vom A u s ta u s ch ,
von Fa ch v o r tr ä g e n sowie von
W o r k s ho p s von und mit
Führungskräften
aus
dem
Projektmanagement.
Veranstaltungsdetails
Thema: Projektportfolio steuern
Datum: 1 6 .0 4 .2 015
O rt: Ramsauhof, 3 2 5 1 Purgstall
(www.pmoday.com)
Teilnahmegebühr
€ 3 5 0 ,- zzgl. 2 0 % MW ST
€ 3 2 0 ,-* zzgl. 2 0 % MW ST
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Mechatronik
Warum Variopult?
Gelegentlich werden Büromöbel im Anlagenbau verwendet. Mit bescheidenem
Erfolg. Bei uns sind alle Kombinationen von Sichtschutz mit Schaltschrank, mit
individuellem Firmenlogo und in jeder Farbe machbar.
Wo sind die Einsatzbereiche?
Überall dort, wo es auf Funktionalität, Robustheit und ein modulares System mit
Designanspruch ankommt: In Leitwarten, in Leitständen, in Steuerständen, um
hier nur weniger Beispiele zu nennen.
Der Mechatronik-Cluster hat in Kooperation mit
dem Fachverlag x-technik den Bildungskatalog
MECHATRONIK 2015 neu aufgelegt.
Die neue Variopult-Linie von Schinko: Rasch
zusammengesetzt und einfach für viele Einsatzmöglichkeiten adaptiert. | DI Gerhard Lengauer,
Geschäftsführer Schinko Fotos: Schinko GmbH
Worin liegt der entscheidende Unterschied?
Wir können sowohl punkto Kosten als auch bei der Flexibilität auf deutliche
Vorteile verweisen und achten auch auf den Designfaktor.
Sie bieten Design und Kleinserien. Ist denn das leistbar?
Design gewinnt immer mehr Bedeutung. Es geht um Erkennbarkeit des Unternehmens und wir sorgen hier für die individuelle, aber leistbare Lösung.
Nennen Sie uns weitere Schwerpunkte ihres Unternehmens.
Wir liefern die Hüllen für Maschinenbaufirmen, für Bezahlsysteme, Stromtank-
stellen, Ticketautomaten, Infoterminals bis zur Prüftechnik und für Geräte im
medizinischen Bereich.
Referenzkunden
Anton Paar, Doppelmayr Seilbahnen, Weiler Drehbänke, Wincor Nixdorf, SKF,
Keba, Siemens, Rofin Lasertechnik, Wild Medizintechnik, Lam Laboratories,
Leica-Medizintechnik, Trumpf Maschinen.
Was macht den Bildungskatalog MECHATRONIK so unentbehrlich? Das ist einerseits seine umfassende
Berichterstattung über alle Ausbildungsmöglichkeiten in Österreich. Ob als Lehrberuf oder an der HTL,
an Universitäten oder an Fachhochschulen, jeder findet Informationen über den für ihn am besten geeigneten Ausbildungsweg. Und das topaktuell, da alle Daten, Fakten und Details jährlich neu recherchiert
werden. Ausführliche Infos über die Ausbildungs- und Karrieremöglichkeiten sollen noch mehr Lust auf
Mechatronik machen und dadurch mehr technikaffine junge Leute in die Mechatronik locken.
Der Bildungskatalog kann unter mechatronik-cluster@biz-up kostenlos angefordert werden.
Für weitere Informationen: Schinko GmbH, Matzelsdorf 60, 4212 Neumarkt im Mühlkreis (Oberösterreich), T. +43 (0)7941 6906-0, www.schinko.at
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AC-quarterly 1 / März 2015
AC-quarterly 1 / März 2015
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AC-Partner
AC-Partner/ITG Salzburg
Individual-Nutzfahrzeug Kässbohrer Eugendorf
100 Prozent
Ladegutschutz
Bilden Kässbohrer-Autotransporter seit Jahren den
Benchmark in der internationalen Automobillogistik so bietet
das Eugendorfer Unternehmen mit schwäbischen Wurzeln
seit einiger Zeit erfolgreich auch maßgeschneiderte Spezialnutzfahrzeuglösungen an - und zwar von der Fahrzeugkonzept-Entwicklung über das Engineering bis zur Realisierung
aus einer Hand.
Automobil-Cluster:
Neuer Lehrgang „Design for Six Sigma“
Grüner Gürtel für Six Sigma
Spezialisten
Personen, die in einem Unternehmen an der Entwicklung
konzeptionell neuer Lösungen für Produkte und Prozesse mitarbeiten, erhalten mit dem Lehrgang „Design for Six
Sigma“ die nötigen Werkzeuge dafür. Der neue Lehrgang
des Automobil-Clusters schließt mit dem Design for Six Sigma-Green Belt.
Häufig sind für die Entwicklung oder Verbesserung von Produkten oder Prozessen in einem Unternehmen konzeptionell neue Lösungsansätze notwendig.
Im Mittelpunkt stehen meist nicht gesamte Produkt- oder Prozesskonzepte,
sondern lediglich für die Gesamtfunktion wichtige Teilsysteme, für die noch
keine zuverlässig funktionierenden Lösungsansätze vorliegen. Der Lehrgang
des Automobil-Clusters „Design for Six Sigma“ vermittelt jene Fähigkeiten, die
zur Entwicklung konzeptionell neuer Lösungen gebraucht werden.
Automobilisten angesprochen
Der Lehrgang ist speziell für die Automobilindustrie maßgeschneidert. Die besonderen Anforderungen und das praktizierte Vorgehen der Automobilindustrie
sowie die in der Automobilindustrie etablierten Werkzeuge sind in das dem
Lehrgang zugrunde liegende PIDOV-Modell integriert. Dass Six Sigma in der
Automobilbranche hoch im Kurs steht, zeigt auch die Nachfrage nach den beiden erfolgreich durchgeführten AQUA-Lehrgängen des Automobil-Clusters, die
Automotive SPICE, funktionale Sicherheit und Six Sigma zum Inhalt hatten.
Geschlossene Autotransporter für den Transport von Prototypfahrzeugen und hochwertigen PKW
Bild: Copyright Kässbohrer Transport Technik GmbH
Aktuell entwickelt Kässbohrer für den deutschen Sportwagenhersteller Porsche
AG ein komplett neues geschlossenes Fahrzeugkonzept auf Sattelaufliegerbasis, das im Sinne des „green logistics“-Gedanken sowohl Rennsportfahrzeuge wie den Porsche GT3 als auch technisches Equipment in normierten
Gitterboxen optimal transportieren kann - bei großen Events beides auch in
kombinierter Form. Ein optimaler Ladefaktor, hundertprozentiger Schutz des
Ladeguts, eine sichere und effiziente Lieferkette sind dabei die herausragenden
Fahrzeugmerkmale.
„Die spezifischen Kundenanforderungen und die zugrundeliegenden Logistikprobleme aus einer Gesamtsicht heraus zu verstehen, ist für uns ein wichtiger
Schlüssel, um am Markt Mehrwert bieten zu können“, so Vertriebsdirektor DDr.
Markus Guggenbichler.
Durch das Analysieren und Verstehen komplexer Logistiksysteme ist es Kässbohrer so auch gelungen, die Werkslogistik im Maserati-Werk in Modena zu
vereinfachen, indem seit Kurzem besonders wirtschaftliche und bedienungsfreundliche Flachzüge der neuen Produktserie „Modolan“ zum Einsatz kommen.
Maximale Sicherheit und Fahrerorientierung beim Nutzfahrzeug machen sich
insbesonders in der Automobillogistik auch wirtschaftlich sehr rasch bezahlt.
Bei allen Individuallösungen setzt Kässbohrer auf zertifizierte Qualitätssysteme
und digitalisierte Fahrzeuglegenden. Die Hauptabsatzmärkte erstrecken sich
von Europa, Russland, Israel, Korea bis in den Nahen Osten und Oman - wo
beispielsweise auch der Sultan einen geschlossenen Fahrzeugtransporter von
Kässbohrer im Einsatz hat.
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Über Fahrzeugsicherheit zum
kooperativen und vernetzten Fahren
Trotz der derzeitigen intensiven Entwicklungen verschiedenster Automobilhersteller und Zulieferer werden autonome Fahrzeuge
den Verkehr noch nicht so schnell dominieren. Dazu fehlt es noch an Grundlagen dafür, wie intelligente Maschinen koordiniert
interagieren und worüber sie sich konkret mit der Umgebung austauschen sollen. Das Halleiner Technologieunternehmen Andata hat dafür bereits Lösungen entwickelt.
Die Aktivitäten von Andata aus Hallein/Salzburg
bilden die Entwicklung zum autonomen Fahren ab:
Zuerst haben die Experten für Künstliche Intelligenz
vor allem Steuerungen für passive Sicherheitselemente wie Airbags oder Gurtstraffer optimiert. Seit
mehr als fünf Jahren hat Andata mit der Automotive Safety Technologies GmbH (ASTech) nun ein
gemeinsames Tochterunternehmen mit Audi, das
beinahe das gesamte Spektrum in der Entwicklung
von Fahrzeugsicherheits- und Fahrerassistenzsystemen abbildet. Diese Technologien sind Voraussetzung für die nächsten Schritte, die allerdings
weit über das einzelne Fahrzeug hinausreichen.
Denn autonomes Fahren wird erst dann den vollen
Nutzen entfalten, wenn die Fahrzeuge sinnvolle Informationen untereinander, mit ihrem Umfeld und
den Verkehrssteuerungssystemen austauschen
und diese Informationen passend nutzen, um mehr
Sicherheit und Effizienz im
Verkehr zu realisieren.
Veronet regelt ganzes
Verkehrssystem
Andata hat dafür mit Veronet
einen technologischen Rahmen geschaffen, der eine
übergreifende und koordinierte Regelung des ganzen
Verkehrssystems
erlaubt. Mitarbeiter von ANDATA und ASTech testen ihre Entwicklungen in Fahrzeugen von Audi.
Foto: ANDATA/Reinhard Kaiser
Dabei geht es nicht darum,
Organisation erfolgt subsidiär hierarchisch, damit
wie die Fahrzeuge kommunizieren, sondern was
einerseits alle Elemente ihr lokales Wissen für eine
ausgetauscht werden muss, um die gewünschte
optimale Lösung nutzen können, anderseits aber
Wirkung zu erzielen. Der Schlüssel liegt im Aufbau
übergeordnete Hierarchieebenen für einen passender Systemarchitektur: Veronet ist dezentral, weil
den Ausgleich sorgen können, wenn lokale Kapazidie auftretende Datenmenge nicht mit sinnvoltätsgrenzen und Zielvorgaben überschritten werden.
lem Aufwand zentral gebändigt werden kann. Die
www.veronet.eu, www.andata.at
bluesource – mobile solutions gmbh
mobilizing your business
Neues AC-Qualifizierungsprogramm 2015/2016
Das Qualifizierungsprogramm des
Automobil-Clusters bietet eine
fundierte Weiterbildung in allen
wichtigen Segmenten des automotiven Bereichs. Die Lehrgänge
umfassen die Themenbereiche
Projekt-, Qualitäts- und Vertriebsmanagement sowie den
Entwicklerlehrgang. Expertenwissen aus erster Hand, praxisnahe Beispiele und nicht
zuletzt die begrenzte Teilnehmerzahl tragen zum Erfolg der
AC-Ausbildungsangebote bei.
„Nicht mit Erfindungen, sondern mit Verbesserungen macht man ein Vermögen“ sagte Henry Ford. Ob hochkomplex oder ganz einfach, Tatsache ist, jedem Menschen kommen täglich Ideen in den Sinn, wie etwas besser ginge. Um diese Ideen schnellstmöglich und
einfach aufzufangen und bewerten zu können, entwickelt der Automobil-Cluster (AC) gemeinsam mit der bluesource die KVP-App.
Das Programmbuch ist kostenfrei beim Automobil-Cluster
erhältlich: yvonne.noll@biz-up.at, 0043-(0)732-79810-5084.
AQUA has been funded with support from the European Commission under agreement EAC-2012-0635. This publication/communication
reflects the views only of the author, and the Commission cannot be held responsible for any use whisch may be made of the information
contained therein. http://automotive-knowledge-alliance.eu
AC-quarterly 1 / März 2015
Ziel ist es, den Mitgliedern des AC ein Werkzeug in
die Hand zu geben, das den Kontinuierlichen Verbesserungsprozess (KVP) innerhalb des Unternehmens erleichtert. Mit der App, die pro Unternehmen
individuell gebrandet werden kann, können die Verbesserungsvorschläge von den Mitarbeitern selber
erfasst, mit Fotos und Skizzen versehen, kategorisiert und eingereicht werden. Anschließend können
alle registrierten Mitarbeiter des Unternehmens die
eingelangten Ideen bewerten und deren Weiterverfolgung unterstützen.
Unterschiedliche Firmen, unterschiedliche
Anforderungen
Um die Software optimal für die bestehenden Bedürfnisse und Anforderungen entwickeln zu kön-
AC-quarterly 1 / März 2015
nen, wurden einige Mitglieder des AC eingeladen,
an der Konzeptionierung mitzuwirken. Das Berücksichtigen der unterschiedlichen Perspektiven,
Abläufe und Erfahrungen stellt nicht nur die Akzeptanz des Produktes, sondern auch die nachhaltige
Entwicklung sicher.
bluesource – Entwicklungspartner der Industrie
Auf der Suche nach einem stabilen Partner zur
Umsetzung dieser Lösung ging am Ende die bluesource – mobile solutions gmbh als klarer Favorit hervor. Zahlreiche bekannte internationale
Unternehmen vertrauen bereits seit Jahren auf die
Kompetenzen der Hagenberger Softwareschmiede,
die von der Beratung über Konzeption und Design
bis hin zur Umsetzung von Front- und Backend die
gesamte Wertschöpfungskette abdeckt.
Das Experten Know-how in der Initial- und kontinuierlichen Weiterentwicklung im Bereich mobiler
Softwarelösungen und die namhaften Referenzen
aus der Industrie sprechen ebenso für das Unternehmen, wie die Tatsache, dass erst vor kurzem
sowohl die Förderbank aws, als auch der OÖ HightechFond mehrere Millionen in das Unternehmen
investiert haben.
www.bluesource.at
Neue App unterstützt rasche Eingabe von KVP-Vorschlägen.
Foto: bluesource
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Interview
Interview
Werner Köstler, Continental
dass die Kapazitäten in einem Gebiet optimal ausgenutzt sind.
Durch neue Mobilitätskonzepte wird in den Fahrzeugen der Zukunft eine Flut an Daten generiert. Im Gespräch mit dem Manager des Automobil-Clusters, Wolfgang Komatz, zeigt Werner Koestler, Leiter von
Strategie&Transaktionen der Division Interior auf, wie die Datenzukunft aussehen kann, wie beherrschbar
und sicher sie ist und wie sich das Interieur der Fahrzeuge verändern wird.
Im Gespräch mit AC-Manager Wolfgang Komatz: Werner Köstler, Continental. Foto: Automobil-Cluster
Wie kann verhindert werden, dass Fahrzeugdaten missbraucht oder manipuliert werden?
Mit vernetzten Diensten wollen wir in erster Linie
Mehrwert für den Autofahrer schaffen. Der automatische Notruf (eCall) trägt zum Beispiel aktiv dazu
bei, Leben zu retten, indem er die Zeit verkürzt, bis
Hilfe am Unfallort eintrifft.
Auch eine vernetzte Navigation wie unser vernetzter elektronischer Horizont, bei dem sich Fahrzeuge
gegenseitig über Staus, Hindernisse, etc. auf einer
Strecke informieren, sorgt für mehr Sicherheit,
Komfort und Effizienz im Verkehr. Dazu müssen
wir nicht einmal die Identität eines Fahrzeughalters
oder -fahrers kennen. Damit sich Fahrzeuge gegenseitig über die Strecke informieren können, reichen
pseudonymisierte bzw. anonyme, verifizierbare Informationen wie Position, Zeit und Ereignis. Wenn es
um Dienste geht, die auf personenbezogene Daten
greifen, muss der Fahrer immer entscheiden können, ob er seine Daten für einen Dienst weitergibt.
Das schließt für uns auch mit ein, dass der Fahrer
angemessen darüber informiert wird, welche Daten
er für welche Funktion an wen weitergibt.
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Wie kann verhindert werden, dass elektronische
Systeme in Fahrzeugen gehackt oder gar in ihrer
Funktion beeinflusst werden?
Das Zauberwort heißt hier „Security by Design“.
Für zukünftige vernetzte Fahrzeug-Funktionen,
entwickeln wir Lösungen und integrieren Ansätze
aus anderen Industrien mit auf IT Sicherheit spezialisierten Partnern. Eine wichtige Aufgabe ist dabei die sichere und zuverlässige Übertragung der
Daten, die zwischen dem Fahrzeug und der Cloud
getauscht werden. Daran arbeiten wir als Systemintegrator in Kooperation mit unserem Partner
Cisco. Außerdem entwickeln wir mit unseren Continental-Sicherheitsexperten Firewalls, testen Elektroniken auf Schwachstellen mit Penetration-Tests
oder integrieren die sogenannte Hypervisor-Technologie, die bereits für die Luftfahrt verwendet
wird. Damit werden vernetzte Funktionen nur über
ganz bestimmte, eingeschränkte und reglementierte Schnittstellen in die Fahrzeugelektronik greifen können und bekommen nur die Berechtigung,
gewisse Informationen, wie etwa den Benzinverbrauch zu lesen.
Mit welchen Welten außerhalb des Fahrzeugs
lässt sich das Auto der Zukunft vernetzen – womit muss es unbedingt verbunden sein?
Es wird dem Fahrer ermöglicht, auch während
der Fahrt seine digitale Welt von Smartphone und
Tablet nahtlos ins Fahrzeug zu integrieren. Damit
soll verhindert werden, dass der Fahrer während
der Fahrt mit dem Smartphone in der Hand in der
digitalen Welt surft.
Die Vernetzung der Navigation erlaubt uns aber
auch, das Fahrzeug direkt zu verbessern. So wird
die digitale Karte nahezu in Echtzeit mit Daten zur
Verkehrslage, zu Staus, wechselnden Geschwindigkeitslimits oder Spursperrungen von anderen Verkehrsteilnehmern aktualisiert.
Dem Fahrzeug wird ermöglicht, um die Ecke zu blicken. Aber nicht nur das. Wenn die Fahrzeuge Teil
des sogenannten Internet of Everything werden,
eröffnet sich ein immenses Potenzial, um das gesamte Verkehrssystem zu verbessern. Staus können minimiert oder gar vermieden werden, wenn
Verkehrsleitsysteme in Echtzeit mit den Fahrzeugen
kommunizieren und der Verkehr so dirigiert wird,
AC-quarterly 1 / März 2015
Wie weit ist die Anbindung von Fahrzeugen an die
Cloud bereits vorangeschritten? Was funktioniert
schon gut, was muss noch verbessert werden?
Continental vernetzt Fahrzeuge bereits seit etwa 20
Jahren. Dabei sind Funktionen heute in erster Linie
im Infotainment zuhause. Mit immer besserer Netzabdeckung und dem Ausbau des LTE Netzes werden auch immer datenintensivere Dienste Einzug in
unsere Fahrzeuge halten. Auch sicherheitsrelevante Dienste wie der automatische Notruf eCall sind
technisch bereits möglich. In Forschungsprojekten
hat sich auch gezeigt, dass eine Vernetzung mit der
Infrastruktur wie z.B. Verkehrsleitsystemen immenses Potenzial birgt. Allerdings sind hier noch viele
Fragen hinsichtlich der Implementierung zu klären.
Wir erwarten, dass im Jahr 2018 zirka 50 Prozent
der Neuwagen mit Telematik Schnittstellen serienmäßig ausgestattet sein werden.
Die elektronischen „Spione“ an Bord produzieren
ein Bild des Users und seiner Gewohnheiten. Zu
welchen Zwecken wird Continental die generierten Fahrzeug- und Userdaten heranziehen?
Unser Grundsatz ist klar: Der Fahrer muss sich im
Klaren darüber sein, welche Daten er für welchen
Dienst frei gibt. Und, wie bereits erwähnt, in erster
Linie wollen wir das Fahrzeug und den Verkehr attraktiver und besser machen. Dazu benötigen wir
in vielen Fällen keine Daten, die Rückschlüsse auf
die Person zulassen. Hier heißt das Zauberwort
„Privacy by Design“ also die Berücksichtigung des
Datenschutzes während des gesamten Entwicklungszyklus.
Innenansichten der Fahrzeuge werden sich aufgrund der neuen Features ebenfalls verändern.
Wie sieht die Zusammenarbeit mit Lieferanten
aus neuen Branchen (IT, Entertainment) aus,
wenn es um das Innendesign geht?
Continental sieht sich hier klar als Technologieführer für die ganzheitliche Mensch-Maschine-Schnittstelle im Fahrzeug.
Ein klarer Trend liegt bei Displays. Analoge Anzeigen wie die Tachonadel oder Benzinanzeige werden ergänzt oder auch ersetzt. Das hat den großen
Vorteil, dass Informationen flexibel dargestellt werden können.
Mit Touchscreens und Touchpads können wir auch
die Bedienung flexibel und intuitiv gestalten. Unsere Aufgabe bleibt dabei, Technologien aus der
Unterhaltungselektronik fit für das Auto zu machen.
Dabei geht es zum einen darum, die Langlebigkeit
und Qualität sicherzustellen und die Voraussetzungen für ein flexibles Design zu schaffen. Zum anderen sorgen wir auch dafür, dass die Bedienstrategie
intuitiv und ablenkungsfrei gestaltet ist. So haben
wir beispielsweise von Daimler einen Innovations-
AC-quarterly 1 / März 2015
award für unser Touchpad gewonnen, das den Fahrer mit haptischem Feedback darüber informiert,
ob er die richtige Taste gedrückt hat. Studien haben
ergeben, dass diese Technologie die Fahrerablenkung um 20 Prozent verringert.
Wie können Hersteller die Autofahrer von der
Wichtigkeit und der Sicherheit der neuen Systeme überzeugen? Spielt das Innendesign hier eine
Schlüsselrolle?
Der Innenraum und die Gestaltung der Mensch-Maschine Schnittstelle spielt die zentrale Rolle, wenn
es darum geht, bei Autofahrern Vertrauen in neue
Technik zu wecken. Der Fahrer muss erkennen,
was das Fahrzeug sieht und auf welcher Basis es
Entscheidungen trifft. Dies gilt besonders mit der
starken Zunahme der Fahrer-Assistenzsysteme, die
ja gleichzeitig ein Zwischenschritt zum autonom
fahrenden Fahrzeug sind.
Das bezieht zum Beispiel auch ein, dass das Fahrzeug mit der Hilfe einer Innenraumkamera erkennt,
wo die Aufmerksamkeit des Fahrers gerade liegt.
Entsprechend kann es eine Warnung vor einer
kommenden gefährlichen Situation auch in Abhängigkeit des Aufmerksamkeitszustands des Fahrers
gestalten. Blickt der Fahrer kurz nach hinten zu den
Kindern, kann seine Aufmerksamkeit zum Beispiel
mit einem Leuchtsignal wieder auf den Verkehr vor
dem Fahrzeug gelenkt werden, wenn die Sensoren
des Fahrzeugs eine potenziell kritische Situation
erkennen.
Was kann die sogenannte „Chauffeur-Taste“?
Welche Systeme unterstützen den autonomen
Betrieb eines Fahrzeuges? Sind hierfür noch weitere Entwicklungen gefragt oder geplant?
Die Chauffeur-Taste wird das Fahren sicherer machen und den Fahrer entlasten, indem sie ihm ein
unwiederbringliches Gut schenkt: Zeit und Möglichkeit, sich auf langen Autofahrten zumindest
auf bestimmten Streckenabschnitten mit anderen
Dingen zu beschäftigen. Dazu muss das Fahrzeug
aber die Aufgaben des Fahrers übernehmen. Es
muss sehen, planen und agieren. Bereits heute haben wir Sensortechnologien, die das Umfeld 360
Grad rund um das Fahrzeug erkennen können.
Allerdings können diese Sensoren je nach Witterungsbedingung nur 200-300 Meter weit nach vorne sehen. Das reicht aus, um sicher zu fahren. Um
wirklich komfortabel unterwegs zu sein, benötigen
wir allerdings eine zusätzliche Informationsquelle,
die es erlaubt, das Fahrzeug schon frühzeitig auf
kommende Verkehrssituationen vorzubereiten und
zum Beispiel schon vor einer Kurve sanft die Geschwindigkeit zu verringern, anstatt erst dann eine
Vollbremsung auszuführen, wenn die Sensoren ein
Stauende dahinter erkennen.
Hierfür setzen wir auf unsere vernetzte Navigation
eHorizon. Die Planung übernimmt das automatisierte Fahrzeug mit Hilfe von Mikroprozessoren,
die die Fahrstrategie berechnen und an die Aktuatoren wie Bremse, Lenkung und Motorsteuerung
übergeben. Diese Funktionskette muss in Echtzeit
funktionieren, denn eine Schrecksekunde darf es
dabei nicht geben. Nun gilt es, die Systeme sicher
zu gestalten und die Informationsquelle Cloud mit
dem eHorizon weiter zu erschließen. Eine Aufgabe
liegt auch darin, den Dialog zwischen Fahrer und
Fahrzeug intuitiv zu gestalten, denn, damit die
Möglichkeiten tatsächlich angenommen werden,
wird das Vertrauen des Menschen in die Technik
eine entscheidende Rolle spielen.
Wie sieht die Durchdringung mit neuen Systemen
derzeit aus und wann wird es den umfassenden
Schutz für alle Verkehrsteilnehmer geben? Kann
es überhaupt eine unfallfreie Mobilitätszukunft
geben?
Wir sagen ganz klar: Unfälle gehören ins Museum.
Deshalb ist unsere Vision bei Continental auch
„Null Unfälle“. Wir sehen, dass aktive Sicherheitssysteme bereits eine große Marktdurchdringung
erleben und von Premiumklassen ihren Siegeszug
in die unteren Fahrzeugklassen angetreten haben.
Nicht zuletzt zeigt auch die Tatsache, dass die Verfügbarkeit von Spurhalte- und Notbremsassistent
sowie Abstandsregeltempomat schon heute in die
Sicherheitsbewertung im Rahmen des „European
New Car Assessment Programme“ – einfließt, wie
wichtig diese Systeme für die Verkehrssicherheit
sind. Je stärker diese Systeme und in den nächsten Jahren auch automatisierte Fahrzeuge den
Straßenverkehr bestimmen, desto geringer werden
auch die Unfallzahlen.
Sie sind im Automobil-Cluster als Beirat tätig und
als gebürtiger Österreicher kennen Sie die Automobil-Branche hier sehr gut. Welche Potenziale
sehen Sie in der Region? Wie wichtig ist für Continental eine Vernetzung mit den Zulieferern aus
Oberösterreich?
Als Internationaler Automobilzulieferer ist es uns
wichtig, mit innovativen, zuverlässigen und qualitätsorientierten Unternehmen zusammenzuarbeiten. Dafür sehen wir in der österreichischen
Automobilindustrie eine sehr gute Basis – nicht
zuletzt aufgrund der räumlichen Nähe zu unserem
weltweiten Hauptsitz für Interior und Powertrain in
Regensburg. Die Vernetzung ist deshalb unheimlich
wichtig, um aufzeigen zu können, wohin sich die
Automobilindustrie entwickelt. So können sich unsere Zulieferer möglichst gut für die Zukunft wappnen und wir haben weiterhin zuverlässige Partner.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, Continental als
Technologiefirma und Arbeitgeber in der Region
präsenter zu machen. Und natürlich freut es mich
persönlich, als gebürtiger Österreicher hier zu Innovationskraft, Hochtechnologie und Partnerschaften aktiv beizutragen.
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Veranstaltungen
BMW Lieferanteninnovationstag 2015
Erfolgreicher denn je
Unter dem Motto „Leise und leicht – lernen vom Lieferanten“ lud BMW am 26. Februar zum wiederholten
Male die Partner des Automobil-Clusters Oberösterreich nach München zu einer Technologiepräsentation
ein. Die Unternehmen entsprachen alle einem von BMW genau vorgegebenen Innovationsprofil.
Hands-on-Präsentation von Polytec: Führungskräfte von BMW überzeugten sich persönlich
von der Innovationskraft des Technologie-Lieferanten. Foto: Automobil-Cluster
Seit neun Jahren besucht der Automobil-Cluster
Oberösterreich regelmäßig mit Unternehmen aus
dem Cluster sowie Partnern von Bayern Innovativ
und des AC Styria das Headquarter von BMW in
München, um innovative Technologien vorzustellen. Heuer erfolgte die Auswahl der Partnerfirmen
bereits zum dritten Mal nach einem Ausleseverfahren, das die Chancen der teilnehmenden Partner,
genau den richtigen Ansprechpartner zu treffen
und von BMW gesuchte Technologien präsentieren zu können, deutlich erhöht. „Leise und leicht“
wandte sich an Akustiker ebenso wie an Leichtbauer - beides Technologiebereiche, an denen BMW
derzeit intensiv arbeitet und Ausschau nach neuen
innovativen Ideen und Lösungen hält.
Nächste Ausgabe:
Interieur: Mehr Funktion, reduziertes Design?
16
Vierstelliger Besucherrekord
16 Unternehmen begleiteten den Automobil-Cluster nach München. Erstmals konnte die Präsentationsveranstaltung eine vierstellige Besucherzahl
aus den Reihen der BMW Belegschaft erzielen.
Genau wandten sich 1300 interessierte Techniker,
Entwickler und Einkäufer an die Firmen, um deren
Produkte und Lösungen genauer kennen zu lernen.
Die eigens für B2B Gespräche eingerichtete Zone
wurde rege genützt, was darauf schließen lässt,
dass demnächst einige Unternehmen die Einladung
zu weiteren Gesprächen erhalten könnten. Das
Feedback seitens BMW war ebenso positiv, wie das
der 16 Teilnehmer aus den Clustern.
Zielgerichtetes Auswahlverfahren erhöht
Erfolgschancen
Erfolgreiche Gespräche führte unter anderen Polytec. Gerhard Augeneder, (Corporate Sales & En-
gineering): „Weil bekannt war, welche Technologiebereiche für BMW gerade besonders interessant
sind, hatten wir die Möglichkeit, gezielt Fachexperten zusammen zu bringen. Der Austausch der
Spezialisten und die Konzentration auf Lösungen
für einen spezifischen Bereich waren hochgradig
befruchtend.“
Audio Mobil aus Ranshofen in Oberösterreich
nutze ebenfalls die Gelegenheit, bei BMW neueste Technologien vorzustellen. Geschäftsführer
Thomas Stottan: „Elektronik und Leichtbau sind
derivatübergreifende Themen, die interdisziplinäre
Entwicklungsschritte erfordern. Am BMW LIT konnten wir unsere Kompetenz einer großen Anzahl
an Fachstellen präsentieren und Kontakt mit den
richtigen Ansprechpartnern herstellen. Das mit Vorauswahlen konzeptionierte Veranstaltungsformat
ermöglichte uns dabei eine fachspezifisch konkretisierte Vorbereitung.“
AC-quarterly 1 / März 2015