Spectrum 34
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Technologie - H ighlights aus dem FEV- Ar beits s pek tr um A usgabe 34, April 2007 Detroit Japan Aachen Thailand Globale Powertrainintegration für Ford Pickup Im Autrag der Ford Motor Company unterstützte FEV die Integration eines mit einem Automatikgetriebe gepaarten Dieselmotors in ein leichtes Nutzfahrzeug für den europäischen, asiatischen, afrikanischen und australischen Markt. f dem 1619 au tand Nr. S n re e s n Sie un Besuche dem und auf it, USA o tr e D 07 in April 20 16.- 19. gress n o C d l r SAE Wo er ium Wienm y l 2p007os s n e r o t Mo 27. Apri 26.- INHALT Seite 1 Globale Powertrainintegration für Ford Pickup Seite 4 Weltweite Fahrzeugflottentests Seite 5 Elektrik/Elektronik Integration Seite 7 400. Motor in der FEVReibungsdatenbank 34 Seite 8 Prüfstandslösungen für Hybridkonzepte http://www.fev.com FEV war an der Konzeptentwicklung für den Antriebsstrang beteiligt, und in ein übergeordnetes Programm zur Entwicklung einer überarbeiteten Modellversion auf Basis der Ford Ranger und Ford Everest Serienfahrzeuge eingebunden. Das Fahrzeug wird mittlerweile im FordMazda Werk in Thailand in Serie gefertigt und von dort in über 100 Länder exportiert. Die Hauptaufgabe der FEV bestand in der Integration eines weltweit in verschiedenen Ford Fahrzeugen eingesetzten 5-Gang Automatikgetriebes und des exklusiv in diesem leichten Nutzfahrzeug verwendeten Mazda W-Serie Dieselmotors. Im einzelnen gehörten hierzu folgende Arbeitspakete: ■ ■ Konzeptfindung, Wettbewerbsvergleich und Zieldefinition Konstruktion und Freigabe der für diesen Antriebsstrang spezifischen Komponenten FEV SPECTRUM Zum Geleit Sehr geehrte Leserinnen, sehr geehrte Leser, die kontinuierlichen Schwankungen der Ölpreise und die Berichte, dass die freiwillige Selbstverpflichtung der europäischen Automobilhersteller zur CO2-Reduktion nicht erreicht werden kann, haben die Diskussionen über Kraftstoffverbrauchsgrenzwerte und CO2-Grenzwerte wieder neu entfacht. Die augenblicklichen EU-Diskussionen über 130 g/km, oder 120 g/km CO2 unter Berücksichtigung von erneuerbaren Kraftstoffen erfordern signifikante Innovationen im Bereich des Antriebstrangs. In den USA haben die im Augenblick wieder gesunkenen Kraftstoffpreise nicht zu einem erneuten Kaufanreiz für die profitablen leichten Nutzfahrzeuge und SUV’s geführt. Zusätzlich haben die geänderten Machtverhältnisse im US-Kongress den neuerlichen Ruf nach einem deutlich erhöhten CAFE-Limit für Kraftfahrzeuge unter Einhaltung der strengen Abgasgrenzwerte hervorgebracht. Gleichzeitig führt das Interesse an erneuerbaren Kraftstoffen zu einer zunehmenden Komplexität in der Forschung, der Vorentwicklung und der Serienplanung von Kraftfahrzeugen. Hinzu kommt das zunehmende Interesse an Hybridfahrzeugen, die Einführung von LightDuty Dieselfahrzeugen in den USA, sowie die allgemeinen Herausforderungen der Firmen, die Entwicklungsbudgets und die Fertigungskosten zu reduzieren. Es besteht kein Zweifel, dass die Antriebstrangentwicklung auch in Zukunft innovative Lösungen benötigt. Als Antwort auf diese Herausforderungen fördern wir das FEV Powertrain Innovation Forum auf dem 2007 SAE International Congress in Detroit. Höchst interessante Themen wie die Dieselentwicklung auf dem US-Markt, die zunehmende Einführung der Hybridtechnologie, zukünftige Technologien für Ottomotoren, und der expandierende Einfluss der Nachrüster auf neue Produkte werden präsentiert. Kurz darauf wird FEV innovative Technologien und Entwicklungsmethoden in technischen Präsentationen und unserem Ausstellungsstand auf dem 28. Wiener Motorensymposium vorstellen. Bei beiden Veranstaltungen wird FEV ausserdem die neuesten Technologieentwicklungen bei Serien-DI-Ottomotoren, leichten Dieselmotoren und Hybrid-Antriebsträngen an unserem Ausstellungsstand darstellen. Wir laden Sie ein, teilzunehmen und uns Ihre Gedanken über die Bedürfnisse für zukünftige Innovationen im Antriebstrang mitzuteilen. Mit besten Grüßen Gary W. Rogers Geschäftsführer, FEV Motorentechnik GmbH President and CEO, FEV Engine Technology, Inc. 2 ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ Konstruktive Integration der Komponenten in das Fahrzeug Bau und Betreuung der PrototypFahrzeugflotte Integration des elektronischen Antriebs strang-Management Systems Motorkalibrierung und Emissionsverhalten Mechanische Erprobung der AntriebsstrangSysteme Integration des Antriebsstrangs im Hinblick auf Schwingungsverhalten und Geräusch Projektleitung Um eine optimale Umsetzung des geplanten Entwicklungskonzeptes erreichen zu können, wurde in Zusammenarbeit mit Ford eine Teamorganisation mit hohem Integrationsgrad gebildet. Die Zusammensetzung des FEV Teams war dabei auf eine reibungslose Integration in das bestehende Team aus Ford und Mazda Ingenieuren ausgerichtet, das zu diesem Zeitpunkt bereits im Rahmen des übergeordneten Entwicklungsprogramms tätig war. Besondere Anforderungen an die Kommunikation innerhalb des Projektteams ergaben sich aus der geografischen Trennung der auf unterschiedlichen Kontinenten befindlichen Teammitglieder, und den damit verbunden kulturellen Unterschieden und erheblich verschiedenen Zeitzonen. Darüberhinaus war es im Interesse einer kosteneffizienten Projektdurchführung erforderlich, die Entwicklungseinrichtungen der Ford Motor Company im Südosten Michigans zu nutzen. Das Ford-Team setzte sich aus dem Base Vehicle Engineering Team im Mazda-Entwicklunszentrum in Hiroshima, Japan, dem Ford Automatic Transmission Engineering Team in Michigan, USA, und der Ford Projektleitung in der Konzernzentrale in Dearborn, Michigan zusammen. Zum FEV-Team gehörten Ingenieure an den Standorten in Michigan und Deutschland, sowie mehrere Resident Engineers bei Mazda in Hiroshima. Zusätzlich waren die Ford-eigene Getriebefertigung in Bordeaux, Frankreich, sowie IT-Spezialisten in Bangalore, Indien in das Projektteam eingebunden. Die Komplexität dieser globalen Teamstruktur wurde in den wöchentlichen Teambesprechungen, zu denen Teilnehmer aus Michigan, Aachen, Bordeaux, Rayong (Thailand), Hiroshima und Pune (Indien) gehörten, besonders deutlich. Die für die zu entwickelnde Dieselmotor-GetriebeKombination spezifischen Komponenten, für deren Konstruktion und Freigabe FEV verantwortlich war, umfassten im einzelnen: ■ Automatikgetriebe ■ 4x4 Verteilergetriebe ■ Schalthebel-System FEV SPECTRUM ■ ■ ■ ■ ■ Motor- und Getriebelagerung Antriebswellen Elektronische Steuerungen für Automatikgetriebe und Verteilergetriebe Abgasanlage Motor- und Getriebekühlung Die enge Kommunikation mit Angehörigen des Montagewerks in Thailand und die Nutzung von bestehenden Kontakten auf Seiten der Ford-Zulieferer ermöglichten eine kosteneffiziente, lokale Beschaffung der meisten Antriebsstrang-Komponenten. In den Fällen, in denen lokale Zulieferer nicht über die erforderlichen Fertigungsmöglichkeiten verfügten, oder Teile aus anderen Anwendungen übernommen werden konnten, erfolgte die Beschaffung von internationalen Zulieferern aus Deutschland, Frankreich, Indien und USA. Fahrverhaltens nach allgemeinen Ford-Richtlinien durchgeführt. Zu den Aufgaben des Projektteams gehörte die Erstellung des gesamten Entwicklungs- und Erprobungsplans, wobei sich das Team auf vorliegende Erfahrungen stützen konnte. Die Fahrzeug-Erprobung wurde auf dem Ford-eigenen Prüfgelände in Arizona durchgeführt. Die Hochtemperatur-Erprobung erfolgte in klimatisierten Windtunneln der Ford Motor Company, wobei die Ergebnisse in Erprobungsfahrten verifiziert wurden. Für die Design-Validierung und Dauererprobung des Schalthebel-Baugruppe war FEV verantwortlich. Die Versuche zur Verbrauchs- und Leistungscharakteristik wurden auf dem Ford Versuchsgelände in Michigan durchgeführt. Die zunächst am Prüfstand absolvierten Versuche zur Kaelte- und Höhenerprobung wurden mittels Feldversuchen auf öffentlichen Strassen in USA abgesichert. FEV unterstützte den Beschaffungsprozess beginnend mit dem Design-Konzept bis nach dem Serienanlauf. Die FEV-Aktivitäten wurden innerhalb des weltweiten Ford Qualitätssicherungs-Systems durchgeführt, wobei die für wichtige Programm Milestones erforderliche Dokumentation erstellt und fortlaufend aktualisiert wurde. FEV baute und koordinierte die komplette Flotte von Prototypfahrzeugen zur Durchführung der Entwicklungsaktivitäten in USA. Als Basis für den Bau der ersten Prototypen dienten Fahrzeuge mit Schaltgetriebe, deren Serienanlauf der Variante mit Automatikgetriebe um einige Monate vorausging. Die Fahrzeuge wurden mit den für die Variante mit Automatikgetriebe erforderlichen Komponenten umgebaut. Um die Einbringung des Kabelbaums zu ermöglichen, musste hierbei der Innenraum der Fahrzeuge vollständig demontiert werden. FEV war federführend bei der Integration des elektronischen Antriebsstrang-Managements. Ein vorhandenes Ford Getriebesteuerungsmodul wurde mittels CAN Bus mit der Motorsteuerung des Dieselmotors verknüpft, wobei die Antriebsstrang-spezifischen Funktionen angepasst wurden. Für den Betrieb des ersten Prototyp-Fahrzeugs wurde die CAN Kommunikation zwischen den Steuerungsmodulen mittels eines Laptop PC ermöglicht. Über die erforderliche Definition der Schnittstellen zum Automatikgetriebe in der Motorsteuerung hinaus war FEV für die Anpassung der Motorkalibrierung für den Antriebsstrang mit Automatikgetriebe verantwortlich. Die Kalibrierung des Common-RailEinspritzsystems wurde für den speziellen Betriebsbereich im Motorkennfeld optimiert. Zudem wurde die fahrzeugseitige Kalibrierung zur Optmierung des Das NVH Verhalten der Prototypfahrzeuge unterlag einer fortlaufenden Beurteilung, mit dem Ziel, bei der Konstruktion der Antriebsstrangkomponenten eine geräusch- und schwingungsbezogene Optimierung von vornherein zu berücksichtigen. Der gegenüber der Ausführung mit Schaltgetriebene verschobene Betriebsbereich des Motors im gleichen Fahrzeug erforderte eigene konstruktive Maßnahmen, zu denen beispielsweise eine veränderte Aufhängung des Luftfiltergehäuses gehörte. Hierdurch wurde in bestimmten Drehzahlbereichen eine Verminderung der auf den Körperschall entfallenden Geräuschanteile erreicht. Zu den von FEV durchgeführten Arbeiten zählte zudem die Vorbereitung von Fahrzeugen zur Unterstützung der Zertifizierungstests, die für die Homologation in Australien und mehreren europäischen Ländern erforderlich waren. Die Zertifizierungstests für Emissionen und Kraftstoffverbrauch, Vorbeifahrt-Geräusch, Genauigkeit des Fahrgeschwindigkeitsmessers, Steigvermögen und elektromagnetische Verträglichkeit wurden von FEV koordiniert. Der Serienanlauf des Antriebsstrangs konnte erfolgreich und termingerecht abgeschlossen werden. case@fev-et.com 3 FEV SPECTRUM Weltweite Fahrzeugflottentests Im Entwicklungsprozess heutiger Fahrzeug- und Motorenentwicklungen steht die Sicherung der Qualität für den Kunden an oberster Stelle. Deshalb werden heutzutage Ausfallstatistiken als Grundlagen genutzt, um den Kunden von der hohen Qualität des eigenen Produkts zu überzeugen. In den USA werden technisch auffällige Fahrzeuge bzgl. des Sicherheitsund Emissionssystems im Internet veröffentlicht und somit der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Gleichzeitig werden mit zunehmend schärferen Abgasgesetzgebungen, getrieben durch die USA (EPA & CARB) sowie der europäischen Union und steigenden Anforderungen an den Dauerlaufnachweis die von den Herstellern eingesetzte Technik sowie deren Sensorik und Aktuatorik immer komplexer. Mit parallel zunehmender Globalisierung sollten die speziellen Eigenschaften eines jeden Marktes hinreichend abgeprüft, analysiert und unter kundennahen Randbedingungen die Robustheit des Systems abgesichert werden. FEV hat im Zuge der jahrzehntelangen Inge dienstleistung für weltweite Kunden ein g Spektrum an Wissen angesammelt, das zu vollen Planung und Umsetzung von Fahrze tentests genutzt wird. Im Zuge der langjä Fahrzeugapplikationserfahrung für weltweite S applikationen ist ein fundiertes und ein sich ko erlich ausbauendes Wissen über die Auffällig sowie die speziellen Eigenschaften der ein Märkte entstanden. Für die Hauptmärkte E USA und China existieren Basisrouten, die sow kundenrelevanten Themen, wie zum Beispiel u schiedliche Fahrereigenschaften, Hitze, Kälte u he als auch unterschiedliche Kraftstoffe in B ziehen, wie in Abbildung 1 am Beispiel de dargestellt. Die Routen können entsprechend dem Kundenwunsch angepasst werden, wie z. B. die Verifikation der OBD Robustheit und die Überprüfung zur Einhaltung der Abgasemissionen unter Betrachtung der Komponentenalterung und des Brennverfahrens. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, hat FEV in den genannten Ländern sowohl Zugriff auf Fahrer, die die lokalen Gegebenheiten kennen, als auch Zugriff auf prototypensichere Abgasrollen und Werkstätten. Workshop Emission Lab Abb. 1: FEV-Ressourcen für Flottentests in den USA 4 Als Bestandteil dieser Robustheitsprüfungen müssen Themen wie z. B. Fahrereinfluss, Kraftstoffqualität, geographische sowie temperaturbedingte Abhängigkeiten berücksichtigt werden. Diese Themen müssen sowohl in der Entwicklungsphase des Fahrzeugs im Zuge von Versuchsfahrten betrachtet und analysiert werden, als auch über sinnvolle Fahrzeugflottentests zum Ende eines Entwicklungsprojekts nochmals auf Robustheit und unter Betrachtung der Qualität geprüft werden. Um die Aussagekraft der Fahrzeugflotte zu maximieren, können regelmäßig Kraftstoffproben und Ölproben entnommen und vor Ort analysiert sowie nach Kundenwunsch der Verschleiß von Motorenteilen bis hin zur Endoskopie von Brennraum-, Ansaug- und Abgastrakt dokumentiert werden. Zur notwendigen Analyse der Steuergerätegrößen, die z. B. Aufschluss über das Adaptionsverhalten von Sensoren und Aktuatoren geben, werden die Fahrzeuge mit Drive Rekordern ausgerüstet und mindestens FEV SPECTRUM © Google Earth Pro Elektrik/Elektronik Integration Neben der Entwicklung elektronischer und mechatronischer Systeme hat FEV die Integration von Antriebselektronik zu einem wichtigen Schwerpunkt der Dienstleistungen im E/E-Bereich aufgebaut. Die Spannweite reicht hierbei von DemonstratorFahrzeugen bis zu schlüsselfertigen Serienfahrzeugen mit allen Varianten. In oft multinationalen Fahrzeugintegrationsprojekten arbeiten unsere Elektroniker in interdisziplinären Teams mit Motorexperten und Applikateuren eng zusammen, in der Regel direkt vor Ort beim Kunden. zweimal täglich der Fehlerspeicher ausgelesen. Die Daten werden systematisch durch FEV dokumentiert, analysiert und wöchentlich an den Kunden in einem Wochenbericht zusammengefasst versandt. Auf Wunsch des Kunden können bei Auffälligkeiten Verbesserungsvorschläge seitens FEV gemacht werden, deren Umsetzung unverzüglich, auch durch FEV, möglich ist. Des Weiteren wird durch eine Hotlinefunktion seitens FEV der ständige und weltweite Kontakt mit unseren Kunden in deren Landesprache sichergestellt. Die Vorteile des Fahrzeugflottentests bei FEV: ■ Weltweite Entwicklungszentren ■ Langjährige Erfahrung auf dem Gebiet der Triebstrangapplikation ■ Dauerlauf- und Applikationskapazitäten in einem Team ■ direkter Zugriff auf Werkstatt- und Ingenieursdienstleistung ■ weltweite Zusammenarbeit mit Laboren zur Messung der Abgasemissionen, Analyse von Kraftstoffen und Schmierstoffen ■ Fundiertes Wissen über die landesweit auffälligen Regionen, wie z. B. klimatische Bedingungen, Fahrzyklen, Kraftstoffen, usw. werner_s@fev.com Für die Integration eines Antriebsstrangs muss die Motorsteuerung an die komplexe elektronische Umgebung des neuen Fahrzeugs angepasst werden. Die Arbeit der Elektroniker beginnt bei der Spezifikation der Steuergeräte, der benötigten Sensoren und Aktuatoren und des Kabelbaums. In so genannten „cost packs" definieren die FEVExperten die Anforderungen für jede einzelne Komponente. Diese sind die Basis für die Zuliefereranfragen. Es folgt die Überprüfung aller angebotenen Komponenten bezüglich Packaging, Funktion, Leistungsfähigkeit, Lebensdauer und Kosten. Über alle Entwicklungsstufen der Komponenten vom Abis zum D-Sample übernimmt FEV das komplette Zulieferermanagement. Zusätzlich zur Spezifikation des Leitungsstrangs gehört auch die Erstellung von Musterleitungssätzen für die Inbetriebnahme der Antriebe am Prüfstand wie auch für den Aufbau von Prototypen zu den Kompetenzen von FEV. Abb. 1: HiL-System Die Einbindung der Antriebssteuerung in den komplexen Steuergeräteverbund des Fahrzeugs erfordert eine Anpassung der Kommunikationsmatrix. Die entsprechende Änderungsspezifikation als auch die vollständige Überprüfung der Datenbuskommunikation (CAN, FlexRay, LIN) von FEV. Diese erfolgt vorzugsweise am Hardware-in-the-Loop-Prüfstand (HiL) (Abb. 1) oder direkt im Fahrzeug. Hierbei können FEV eigene 5 FEV SPECTRUM HiL-Systeme in Kombination mit einer fahrzeugspezifischen Restbus-Simulation verwendet werden. Zur Sicherstellung der Kommunikation werden alle Botschaften auf dem Bus und alle zugehörigen Label im Steuergerät überprüft. Die Schnittstellenabstim mung der Steuergeräte wie auch die Überprüfung von Gateway-Funktionalitäten zwischen mehreren Datenbussen sind weitere Aufgaben für die E/EIngenieure. Diagnosefunktionen überwachen die Sensoren und Aktuatoren, erkennen einen kurzgeschlossenen oder offenen Eingang und plausibilisieren die Eingangssignale. Im Rahmen der Fahrzeugintegration müssen diese Diagnosen z. B. bezüglich plausibler Signalbereiche der eingesetzten Sensoren angepasst und überprüft werden. Hierzu werden Fehlerfälle simuliert und die entsprechenden Fehlereinträge kontrolliert. Phone System Das Sicherheitskonzept besteht aus 3 Ebenen, wobei die oberste Ebene der Momentenstruktur des Steuergeräts entspricht. Die zweite Ebene (Abb. 2) bildet diese nochmals in vereinfachter Form ab und kann somit Fehler bei der Momentenberechnung detektieren. Bei jeder Änderung in der Momentenstruktur muss die 2. Ebene entsprechend korrigiert werden. FEV hat hierzu ein Tool entwickelt, welches eine automatische Übertragung von Datenstandsänderungen in die 2. Ebene des Sicherheitskonzepts erlaubt. Für die Überprüfung des Sicherheitskonzepts hat FEV zudem eigene Fahrzeugreaktionstests entwickelt. MOST Diagnostics Tester Communication Navigation Temp.-Sensor 2 Entertainment Temp.-Sensor 1 Air Conditioning LIN Gateway Body CAN Sunroof CU Display Cluster Door CUs Engine CU Powertrain CAN Transmission CU ABS / ESP 6 Ein weiteres Aufgabengebiet der Elektroniker liegt in der Kommunikation zwischen den Steuergeräten und den Diagnosetestern, wie sie im Servicebereich zum Abfragen der Fehlereinträge eingesetzt werden. Diese Kommunikation muss angepasst und getestet werden, sowohl für Service-Diagnosen als auch für die gesetzesrelevanten OBD-Diagnosen. Große Wichtigkeit kommt dem Sicherheitskonzept zugute, welches sicherstellt, dass der Antrieb nur ein dem Fahrerwunsch entsprechendes Moment aufbaut und das Fahrzeug auch im Fehlerfall nicht eigenständig beschleunigen kann. Abb. 2: Sicherheitsbedatung Die Elektronik ist ein zentraler Bestandteil von Fahrzeugintegrationsprojekten. Unsere E/E-Experten verfügen über langjährige Erfahrung aus vielzähligen Serienprojekten und sind in den Prozessen unserer Kunden zu Hause. electronics@fev.com FEV SPECTRUM FMEP [bar] - etc. FMEP [bar] - Crankshaft 400. Motor in der FEV-Reibungsdatenbank FMEP [bar] - Valve Train FMEP [bar] - Crank Train 3 FMEP Scatter Ranges FMEP [bar] - Complete Engines Scatter Range 2 Die Reibungsdatenbank von FEV ist derzeit die weltweit größte Datenbank mit Reibungsergebnissen aus FEV-eigenen Untersuchungen und umfasst seit Ende 2006 mehr als 400 Verbrennungsmotoren mit über 600 Untersuchungen inklusive der Motorvarianten. Die registrierten Daten stammen größtenteils aus geschleppten Reibungsmessungen gemäß der „Strip-Methode”, wobei zur Messung der Motorkomponenten der Motor schrittweise demontiert wird. FEV hat hierzu eine eigene Methode mit speziellen Prüfständen und hoch entwickelter Messtechnik zum gezielten Reibungsbenchmark entwickelt. 1 0 0 600 Abb. 1: Reibungsanalyse mit der FEV-Reibungsdatenbank Ziele bei der Nutzung der FEV Reibungsdatenbank: Streubereichserstellung: zu Beginn eines Jahres werden die Streubereiche neu erstellt um einen möglichst repräsentativen Vergleich der Komponentenreibwerte zu ermöglichen. In der Regel beinhalten diese die letzten 5-6 Jahre für eine Messtemperatur von 90°C. ■ Reibungsanalyse: Darstellung von Komponenten mit günstigem oder ungünstigem Reibungsniveau und der technischen Auffälligkeiten zu aktuellen Serienmotoren inkl. Analyse der Designparameter und des Motordesigns. ■ Reibungsstudien: Darstellung von Entwicklungsund Technologietrends. Dabei werden die Reibdaten der Motoren, Motorkomponenten und Nebentriebe zum Beispiel über Modelljahr, Motorhubvolumen und -drehzahl grafisch aufgetragen. Alle Darstellungen werden dabei anonym dargestellt, so dass eine Identifizierung der Motoren anhand der Motorgeometrie nicht möglich ist. ■ Programm zur Reibungsabschätzung: In Verbindung mit den geometrischen Bauteildaten der Motorkomponenten konnten empirische Gleichungen und vereinfachte Rechenansätze geschaffen und damit ein Programm zur Reibungsabschätzung aufgebaut werden. Die Reibungsverluste werden für alle reibungsrelevanten Motorkomponenten ermittelt. ■ Statistik zum Dateninhalt: 51% Serienmotoren, Rest Prototypen 76% Ottomotoren, Rest Diesel 59% 4-Zylinder, Rest 3, 5, 6, 8, 10 und 12-Zylinder-Motoren ■ ■ ■ hermsen@fev.com Number of Friction Measurements 700 600 No. Measurements Hubraumbereich: Pkw: ■ Otto-Motoren 0.6L – 6L, 3- bis 12-Zylinder ■ Diesel-Motoren 1.1L – 4L, 3- bis 8-Zylinder Nfz: ■ 9 Serienmotoren, 3L - 16L, 4- und 6-Zylinder; zusätzlich 37 Motoren geometrische Daten Motorrad: ■ 5 Serienmotoren, 125 cc - 650 cc 400 Engine Speed Die FEV-Reibungsdatenbank wurde im Jahre 1994 initiiert um der wachsenden Datenflut, welche seit 1991 stetig anstieg, Herr zu werden. Im Zeitraum von 1987 bis 1991 wurden bei FEV 17 Motoren vermessen, somit ca. 4 Motoren je Jahr. Mit dem Beginn des Motoren-Benchmark im Jahre 1992 stieg die Motorenzahl auf 10 pro Jahr. Im Jahre 2006 wurden insgesamt 43 Untersuchungen durchgeführt. Heute sind dabei Prüfstandszeiten von 10 bis 20 Prüfstandstagen üblich, bei einem Pkw-Motor im 2-Schichtbetrieb. ■ 200 500 400 300 200 100 0 1991 1994 1997 2000 2003 2006 Year 7 FEV SPECTRUM Abb. 1: Prinzipaufbau Hybrid Powertrain IMPRESSUM 8 FEV Motorentechnik GmbH Neuenhofstraße 181 52078 Aachen · Germany Telefon +49 (0) 241/56 89 - 0 Fax +49 (0) 241/ 56 89 -119 E-Mail marketing@fev.com Internet http://www.fev.com FEV Engine Technology, Inc. 4554 Glenmeade Lane Auburn Hills, MI 48326-1766 · USA Telefon +1 (0) 248 / 373- 60 00 Fax +1 (0) 248 / 373- 80 84 E-Mail marketing@fev-et.com Internet http://www.fev.com 3000 2000 1000 Nominal Range 0 0 2000 4000 6000 8000 Speed [rpm] Abb. 2: Asynchronmaschine für Hybridanwendung Ein zentrales Element im Prüfstandumfeld ist das Datenerfassungs- und Automatisierungssystem. Der FEV TestCellManager erfüllt alle wesentlichen Anforderungen auch zur Anbindung der verschiedenen Steuerungen von Motor, Getriebe und Elektromanagement. Die zertifizierte ASAM-ACI Schnittstelle ermöglicht im Rahmen der Kalibrierung eine lückenlose Kommunikation zum Lesen und Schreiben in die Motorsteuerung. Somit steht im Bereich der Entwicklung von Hybridkonzepten FEV nicht nur als erfahrener Partner im Bereich der Entwicklungsdienstleistung mit Simulation, Prüfstandskapazität und Fahrzeugintegration den Kunden zur Seite, sondern bietet auf diesem Gebiet auch flexible, schlüsselfertige Prüfstandslösungen an. biermann@fev.com n Sie Besuche . 4300 auf der r Stand N unseren O P X E G N TESTI tuttgart 007 in S 2 i a M . 8.-10 FEV China Co., Ltd. No. 35 Xinda Street Qixianling High Tech Zone · 116023 Dalian · China Telefon +86 (0) 411/84 82 - 16 88 Fax +86 (0) 411/84 82 - 16 00 E-Mail fev-china@fev.com Internet http://www.fev.com Redaktion: A. Wittstamm Layout: C. ter Wey Ein Hybridantrieb besteht aus den wesentlichen Bestandteilen Verbrennungsmotor – E-Maschine – Getriebe – Differenzial – Reifen (Abb. 1). Im Aufbau am Prüfstand wird eine entsprechende Belastungsmaschine in den Antriebstrang eingesetzt. Hier kommt in aller Regel eine Elektromaschine zum Einsatz, um die unterschiedlichen Situationen im Fahrzyklus darstellen zu können. Es werden sehr hohe Ansprüche nicht nur an das Spektrum von Leistung, Drehmoment und Drehzahl gestellt. Insbesondere ist auch das dynamische Regelverhalten in Verbindung mit Getriebe und E-Maschine von entscheidender Bedeutung für die genaue Simulation der Fahrzeugumgebung. Basierend auf der Standardreihe der DynaCraft Asynchronantriebe bietet FEV hier spezielle Maschinen für den Einsatz am Hybridprüfstand an. Diese können als Radmaschinen oder direkt hinter dem Getriebe eingesetzt werden. Abbildung 2 zeigt eine solche Maschine und das zugehörige Drehmomentdiagramm. Bei der Regelung der E-Maschine ist die Möglichkeit der Fahrer-Fahrzeug-Simulation schon fast als selbstverständlich anzusehen, da Fahrzeug entsprechende Zyklen eine wesentliche Entwicklungsgrundlage darstellen. Zusätzlich ist aber als Lasteinflussfaktor auch die elektrische Belastung mit eingekoppelt. Overload 4000 1/2007 © FEV -- all rights reserved Als großer Potenzialträger zur Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs und damit der CO2-Emissionen sind in den letzten Jahren Hybridkonzepte in den Vordergrund getreten. FEV hat bereits in den 90er Jahren hieran Untersuchungen durchgeführt und diese Aktivitäten kontinuierlich erweitert und vertieft. Mittlerweile unterhält FEV ein eigenes Kompetenzzentrum für diese Aufgabenstellung und betreibt mehrere Hybrid-Prüfstände. Außerdem werden diese Prüfstandskonzepte im Bereich Test Systems auch für externe Kunden realisiert. Dies erfordert wesentlich komplexere Reglerstrukturen, die FEV im TestObjectManager TOM realisiert hat. Als Modellierungswerkzeug für die Reglerstrukturen wurde das in der Automobilindustrie weit verbreitete System Matlab-Simulink ausgewählt. FEV kann diese Strukturen somit flexibel an den jeweiligen (kundenspezifischen) Anwendungsfall adaptieren. Torque [Nm] Prüfstandslösungen für Hybridkonzepte