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111123_automotion_4-11_FS_V11_DRUCK_Layout 1 23.11.11 14:48 Seite 1 auto motion IAV-Kundenmagazin 04/11 Software Der Schwerpunkt der Entwicklung verlagert sich immer mehr zu Bits und Bytes Themen dieser Ausgabe u. a.: CLAAS und IAV fahren die Ernte ein Der „App-Adapter“ von IAV: per Handy nach dem Auto sehen Premiumanspruch auch beim Testen: der klimatisierte Roboter Mobilitätsvision der Zukunft: Nutzfahrzeug 3.0 Motocross mit der E-Maschine 111123_automotion_4-11_FS_V11_DRUCK_Layout 1 23.11.11 14:48 Seite 2 Bei Entwicklung und Erprobung fallen große Datenmengen an – bei ihrer Auswertung hilft modernste Software 111123_automotion_4-11_FS_V11_DRUCK_Layout 1 23.11.11 14:48 Seite 3 automotion | Editorial 3 Liebe Leserin, lieber Leser, in dieser Ausgabe der automotion setzen wir unseren Softwareschwerpunkt vom Sommer fort. Wie wichtig dieses Thema inzwischen für die Automobilindustrie geworden ist, belegt eine einzige Zahl besonders eindrucksvoll: Bei einigen Entwicklungsprojekten – etwa einer Head-Unit – trägt die Software heute mehr als 60 Prozent zur gesamten Wertschöpfung bei. Und dieser Trend dürfte sich in Zukunft ungebremst fortsetzen, denn heute beobachten wir eine zunehmende Verschmelzung von Fahrzeugen und Consumer-Elektronik, die zu neuen Funktionen im Automobil führen wird – auf der Basis von weiterer Software, die Hersteller und Entwicklungspartner automotivetauglich in ihre Produkte integrieren müssen. Mit diesem Thema beschäftigen sich mehrere Beiträge in der aktuellen Ausgabe der automotion. Wie es heutzutage von überall aus möglich ist Fahrzeugdaten mit mobilen Geräten wie Smartphones oder Tabletcomputern abzurufen, untersucht IAV mit der Eigenentwicklung „App-Adapter“. Hinter diesem Namen verbirgt sich ein Steuergerät plus Software, das über den CAN-Bus auf Fahrzeugdaten zugreifen und diese beispielsweise auf einem Smartphone darstellen kann. Wie unsere Entwickler sich diesen „Bordcomputer to go“ vorstellen, lesen Sie auf Seite 8. Software spielt aber auch als Werkzeug im Entwicklungsprozess eine zentrale Rolle, und schon seit vielen Jahren arbeitet IAV an Tools, ohne die sich moderne Fahrzeuge und ihre zunehmend komplexen Funktionen überhaupt nicht mehr entwickeln ließen. Ein Beispiel dafür ist „MOTCase-X“, ein Entwicklungswerkzeug, das aus Simulink-Modellen selbstständig Testfälle erzeugt. Eine Software, die beim Testen von Software hilft – ein schönes Sym- Kurt Blumenröder Sprecher der Geschäftsführung IAV GmbH bol für die Bedeutung des Themas und unseren Schwerpunkt in der aktuellen automotion. Wir wünschen Ihnen eine interessante Lektüre! Michael Schubert Geschäftsführer IAV GmbH Dr. Rüdiger Goyk Geschäftsführer IAV GmbH 111123_automotion_4-11_FS_V11_DRUCK_Layout 1 23.11.11 14:48 Seite 4 4 Inhalt | automotion 6 Fokusthema: Software Apps hauchen Fahrzeugen neues Leben ein und auch Entwickler profitieren von der digitalen Revolution Editorial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Fokusthema: Software CLAAS und IAV fahren die Ernte ein . . . . . . 6 Per Handy nach dem Auto sehen . . . . . . . . . 8 Premiumanspruch auch beim Testen . . . . 10 Entwickeln in der Wolke: Verteiltes Rechnen und Cloud Computing . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 Ausdauer, Akribie und Automatisierung: der lange Weg zur Perfektion . . . . . . . . . . . 20 Methoden sicher in Serie . . . . . . . . . . . . . . . . 26 Das Smartphone fährt mit . . . . . . . . . . . . . . . 28 32 Mobilitätsvision der Zukunft Nutzfahrzeug 3.0 – das vernetzte Fahrzeug in einer vernetzten Welt Nutzfahrzeug 3.0: Mobilitätsvision der Zukunft . . . . . . . . . . . . . 32 Impulse Consulting4Drive: Partnerschaft in schwierigen Zeiten . . . . . . . 14 111123_automotion_4-11_FS_V11_DRUCK_Layout 1 23.11.11 14:49 Seite 5 automotion | Inhalt 6 8 5 CLAAS und IAV fahren die Ernte ein Ein gemeinsamer Entwicklungsprozess führt zu mehr Effizienz und Sicherheit Per Handy nach dem Auto sehen Der „App-Adapter“ von IAV ist eine sichere Schnittstelle zwischen Fahrzeug und Smartphones Projekte Motocross mit der E-Maschine . . . . . . . . . 16 Simulink-Modelle: ohne Umweg in das Motorsteuergerät . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 Der Alleskönner für spezielle Aufgaben . 18 Testen mit System und Augenmaß . . . . . . 22 Der Entwicklungshelfer . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 Über IAV 10 Premiumanspruch auch beim Testen Ein klimatisierter Roboter eröffnet völlig neue Möglichkeiten beim Interieurversuch 9. Symposium „Steuerungssysteme für automobile Antriebe“ . . . . . . . 35 IAV auf der Leitveranstaltung für Fahrzeugelektronik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36 IAV erhält den Innovationspreis Berlin Brandenburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37 Auszeichnung für herausragende Leistungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38 Neues Büro in Courbevoie . . . . . . . . . . . . . . 40 IAV: unser Leistungsspektrum . . . . . . . . . . . 41 IAV-Termine – hier treffen Sie uns! . . . . . . . 42 16 Motocross mit der E-Maschine IAV-Mitarbeiter bauten in Eigeninitiative ein Elektromotorrad für Motocross-Wettbewerbe 111123_automotion_4-11_FS_V11_DRUCK_Layout 1 23.11.11 14:49 Seite 6 6 Impulse | automotion CLAAS und IAV fahren die Ernte ein Komplexer als jeder Pkw: „Feldforschung“ für innovative Agrarmaschinen oderne Landmaschinen sind heute voller Computersysteme, die neben der Fahrzeugsteuerung und -navigation auch für den verfahrenstechnischen Ablauf, das Datenmanagement und die Lohnabrechnung verantwortlich sind. Die Entwicklung von solchen komplexen Verbundsystemen setzt eine enge Verzahnung der Entwicklungsbeteiligten voraus. IAV und CLAAS haben ihre Entwicklungsprozesse und -erfahrungen zu diesem Zweck in einem gemeinsamen Entwicklungsprozess zusammengeführt. M Schon seit 2003 arbeiten IAV und CLAAS eng zusammen: „Wir entwickeln beispielsweise die Informationszentrale der Landmaschinen von CLAAS“, berichtet Marco Gutschmidt, Senior-Projektmanager bei IAV. Das Bedienterminal „CEBIS“ (CLAAS Electronic Board Information System) erinnert an ein Infotainmentsystem und zeigt dem Fahrer auf einem Display zahlreiche Informationen an – zum Beispiel die Menge an Getreide, die er bereits geerntet hat. „Das ,CEBIS’ hat sehr viele Funktionen und ist eines der komplexesten Geräte, das IAV jemals entwickelt hat“, sagt Gutschmidt. „So hat beispielsweise das Bediensystem eines modernen Mähdreschers rund 150 Menüpunkte.“ Das ,CEBIS’ ist ein intelligentes Anzeige- und Bediengerät, das an die Anforderungen der modernen Landwirtschaft angepasst ist: „Wir müssen dem Fahrer einer Landmaschine viel mehr Informationen zur Verfügung stellen als beispielsweise dem Fahrer eines Pkws“, erklärt Thomas Böck, technischer Leiter bei CLAAS. „Neben der Motordiagnose gehören dazu auch die aktuelle Auslastung der Maschine und weitere Kenngrößen aus dem Ernteprozess.“ Präzise Informationen als Grundlage für die Abrechnung Diese Daten werden von Steuergeräten geliefert, in denen Zähler zahlreiche Vorgänge protokollieren, zum Beispiel die Betriebsstunden und Zustandsinformationen über die einzelnen Komponenten. Dahinter steckt keinesfalls bloße Datensammelwut – im Gegenteil: Die Informationen sind die Grundlage für die spätere Abrechnung und müssen daher nicht nur präzise, sondern auch absolut manipulationssicher sein. „Die Zähler in den Landmaschinen sind extrem wichtig“, so Böck. „Man könnte sie mit einem Taxameter vergleichen.“ Auch um neue Funktionen in den Steuergeräten und ihre Weiterentwicklung kümmern sich IAV-Experten. Bei allen Projekten müssen sie aber nicht nur den hohen technischen Anforderungen genügen – hinzu kommen spezifische Randbedingungen aus der Landwirtschaft: CLAAS muss sich bei der Entwicklung neuer Produkte am Zeitplan der Landwirte orientieren. „Unsere Verkaufssaison beginnt im Oktober, wenn die aktuelle Ernte zu Ende ist “, berichtet Böck. „Andererseits können wir neuen Produkten nur während der Erntezeit den letzten Schliff geben. Für die finale Fahrzeugvalidierung haben wir also nur wenige Wochen Zeit – während der Ernte im Sommer.“ Gemeinsamer Produktentwicklungsprozess führt zu mehr Sicherheit Um den Zeitraum von der ersten Idee bis zur freigebenden Validierung möglichst effizient zu nutzen, sind die Bestrebungen zur Verzahnung der Entwicklungsprozesswelten von IAV und CLAAS entstanden. Der Grundstein aufseiten von IAV ist durch den E-PEP (Elektronik-Produktentstehungsprozess) aufseiten von CLAAS durch den CPDP (CLAAS Product Development Process) gelegt worden. Die Verzahnung zu einem gemeinsamen Entwicklungsprozess erfolgte durch Vertreter aus den Bereichen Einkauf, Vertrieb, Produktion, Entwicklung, Qualitätssicherung sowie das Projekt- und Produktmanagement aus beiden Unternehmen. Alle Aktivitäten wurden detailliert beschrieben – von der ersten Idee aus dem CLAASProduktmanagement bis hin zur Anlieferung der Serienkomponenten durch IAV. „Das führte zu mehr Transparenz, einem besseren Verständnis der Partner untereinander sowie zu einer klaren Aufteilung der Aufgaben und Verantwortlichkeiten“, sagt Gutschmidt. „Außerdem konnten wir so ein steuerbares Changemanagement und eine durchgängige Teststrategie etablieren. Es ist wie beim Fußball: Wir können uns jetzt noch gezielter die Pässe zuspielen.“ „Unser gemeinsamer Produktentwicklungsprozess hat dazu geführt, dass die Entwicklung nun noch besser abläuft und wir bei der Lieferung neuer Software ein hohes Maß an Sicherheit haben“, so Böck. „Für uns bedeutet das: mehr Gelassenheit, trotz des hohen Tempos.“ Kontakt: marco.gutschmidt@iav.de 111123_automotion_4-11_FS_V11_DRUCK_Layout 1 23.11.11 14:49 Seite 7 automotion automotion || Impulse Impulse Landmaschinen bei der Arbeit: In ihnen steckt heute modernste Computertechnik, die für Steuerung und Abrechnung zuständig ist 7 111123_automotion_4-11_FS_V11_DRUCK_Layout 1 23.11.11 14:49 Seite 8 8 Impulse | automotion Per Handy nach dem Auto sehen Der „App-Adapter“ von IAV ist eine sichere Schnittstelle zwischen Fahrzeug und Smartphones isher ging es den Automobilherstellern vor allem darum, Smartphones und Tablet-PCs ins Auto zu bringen. Der nächste Schritt geht in die entgegengesetzte Richtung: Das Auto kommt ins Smartphone! IAV hat dafür den „App-Adapter“ entwickelt, der ein reibungsloses und sicheres Zusammenspiel der beiden Welten garantiert. B Die Entwicklung im Umfeld der Fahrerassistenzsysteme belegt den zunehmenden Einzug der Consumer-Electronik in das Fahrzeug: In den 90er-Jahren waren die elektronischen Beifahrer eine exklusive Sonderausstattung, wenige Jahre später kamen die ersten Nachrüstsysteme („PND“, Portable Navigation Device) auf den Markt, heute werden diese von Smartphones verdrängt, unter anderem da viele der intelligenten Mobiltelefone heute mit kostenloser Navigationssoftware ausgestattet sind. Zwar bieten die PNDs inzwischen interessante Zusatzdienste an (zum Beispiel „HD Traffic“ von TomTom), aber auch diese haben bereits kostenlose Konkurrenz bekommen, etwa durch „Google Maps Verkehr“. Die ab Werk verfügbaren Navigationssysteme der Hersteller lassen sich zwar perfekt ins Fahrzeug integrieren, setzten bisher aber kaum Maßstäbe. Das hat sich in jüngster Zeit mit Produkten wie „Audi Verkehrsinformationen online“ und „BMW Realtime Traffic Information“ geändert: „Diese Lösungen der Automobilhersteller bieten deutliche Vorteile gegenüber den Nachrüstsystemen auf PND- und Smartphone-Basis“, sagt Thomas Kern aus der Cockpitelektronik bei IAV. „Der hochdynamische Markt der Consumer-Electronik hat den Innovationsdruck auf die Fahrzeughersteller deut- lich erhöht, was der Attraktivität von werksseitig verbauten Systemen zugutegekommen ist.“ Wie bekommt man das Auto ins Smartphone? Jetzt sind die Anbieter von Consumer-Electronik wieder am Zug – mit neuen Funktionen müssen sie versuchen, Boden gutzumachen. Dazu trägt eine einfache Integration der Geräte ins Fahrzeug bei – etwa mithilfe der klassischen Bluetooth-Profile oder Apples „iPodOut“, mit dem sich der Inhalt eines „iPod“-Displays auf dem Monitor des Infotainmentsystems anzeigen lässt. Noch ist diese Entwicklung aber recht einseitig: „Alle Lösungen integrieren die Consumer-Electronik ins Fahrzeug“, beschreibt Kern die Situation. „Keine Lösung setzt bisher darauf, das Fahrzeug ins Smartphone zu bekommen.“ Dabei drängt sich diese Idee geradezu auf – denn die wenigsten verbringen mehr als zwei Stunden pro Tag im Auto, und kaum ist man ausgestiegen, ist man von allen Informationen abgeschnitten. „Den Kilometerstand hat man nach dem Aussteigen genauso schnell wieder vergessen wie den fast leeren Wischwassertank“, sagt Kern. „Ebenso ist es mit der Planung der Werkstatt-Termine: Wer merkt sich schon, wie viele Restkilometer noch bis zur nächsten Inspektion bleiben?“ Das Smartphone wird zum „Bordcomputer to go“ Die Lösung könnte ein „Bordcomputer to go“ sein – natürlich auf Basis eines Smartphones, das der Benutzer ja ohnehin immer dabeihat. „Mit der passenden App werden die Daten aufs Handy übertragen, dort verarbeitet und auf dem Display angezeigt“, so Kern. „Allerdings muss dafür ein sicherer Zugang zu den Informationen im Fahrzeug geschaffen werden.“ Genau aus diesem Grund entwickelt IAV derzeit den „App-Adapter“: Hinter dieser Bezeichnung verbirgt sich ein Steuergerät plus Software, das über den CAN-Bus die Daten der anderen Steuergeräte abgreift und – etwa über Bluetooth – an ein Smartphone weiterleiten kann. „Wir unterscheiden dabei klar zwischen einer aktiven Diagnoseabfrage und einem passiven Informationsabgriff“, betont Kern. „Während im ersten Fall eine Buslast entsteht und die Steuergeräte in den Diagnosemodus versetzt werden, setzen wir auf einen Datenabgriff, von dem das Fahrzeug nichts mitbekommt.“ Gleichzeitig achten die Entwickler auf maximale Sicherheit: „Wir integrieren klassische IT-Konzepte wie Firewalls und Authentifizierung“, erklärt Kern. „So stellen wir sicher, dass über Bluetooth angebundene Geräte nur unter bestimmten Voraussetzungen und nur die vom OEM freigegebenen Daten abrufen können.“ Der „App-Adapter“ gibt Informationen so nach außen weiter, dass diese leicht verarbeitet werden können – keine originalen Daten vom CAN, sondern fahrzeug- und herstellerunabhängig umgeschlüsselte Werte. „Dabei ist es durchaus möglich, verschiedene Apps zuzulassen, sodass beispielsweise die Werkstatt auf andere Daten Zugriff bekommt als der Fahrzeugbesitzer. Zur Sicherheit trägt auch bei, dass die Anzahl der Anfragen begrenzt ist – hierdurch können zum Beispiel Überlastungen (Denial-of-Service-Attacken) verhindert werden.“ 111123_automotion_4-11_FS_V11_DRUCK_Layout 1 23.11.11 14:49 Seite 9 automotion | Impulse App Adapter Auch nach dem Aussteigen hat der Fahrer noch Zugriff auf wichtige Fahrzeuginformationen. Erster Prototyp gegen Ende des Jahres Als Verbindung zum „App-Adapter“ dient ein generisches Bluetooth-Protokoll, auf das die IAV-Entwickler eine zusätzliche Sicherheitsschicht aufgesetzt haben. „So können die Automobilhersteller ihre Fahrzeuge noch mehr für die Consumer-Electronik öffnen, ohne sich um die Sicherheit Sorgen machen zu müssen“, fasst Kern zusammen. „Und sie können dadurch attraktive Zusatzangebote entwickeln – etwa den Bordcomputer für den Beifahrer, wenn ge- wünscht auch im Rallyestil für den zwölfjährigen Sohn.“ Das ist keineswegs Zukunftsmusik: Derzeit entsteht die Hardware für den „App-Adapter“ und schon Ende des Jahres soll der erste Prototyp verfügbar sein. Kontakt: thomas.kern@iav.de 9 111123_automotion_4-11_FS_V11_DRUCK_Layout 1 23.11.11 14:49 Seite 10 10 Impulse | automotion Premiumanspruch auch beim Testen Ein klimatisierter Roboter eröffnet völlig neue Möglichkeiten beim Interieurversuch 111123_automotion_4-11_FS_V11_DRUCK_Layout 1 23.11.11 14:49 Seite 11 automotion | Impulse eit August verstärkt „Frank“ die Abteilung von Dr. Holger Pastillé: Der 6-Achsen-Knickarmroboter wurde speziell an die Anforderungen von IAV angepasst und prüft in der Klimakammer Interieurkomponenten auch unter extremen klimatischen Bedingungen auf ihre Funktion. Damit hat IAV ein einzigartiges Testverfahren im Wettbewerb – viele Kunden zeigten sich schon sehr beeindruckt. S Frank ist hart im Nehmen: Klaglos verrichtet er seine Arbeit, bei klirrender Kälte und extremer Hitze, bei tropischer Feuchtigkeit und größter Trockenheit – und das ohne krank zu werden und rund um die Uhr. Bei Temperaturen zwischen –40 und +85 Grad Celsius und einer relativen Luftfeuchtigkeit zwischen 5 und 95 Prozent prüft er in einer der IAV-Klimakammern in Gifhorn die korrekte Funktion von Knöpfen oder Luftausströmern. Das ist eigentlich eine ermüdende Routinearbeit, die Frank aber in jedem Augenblick mit nie nachlassender Akribie verrichtet. Erstmals Dauerlaufversuche unter extremen Klimabedingungen So viel Ausdauer ist kein Zufall: Frank ist aus Stahl und Silizium, geliefert von der Firma Battenberg, die sich unter anderem auf Klimaroboter spezialisiert hat. „Wir sind die Ersten, die einen klimatisierten Roboter für Tests in der Klimakammer einsetzen können“, freut sich Dr. Holger Pastillé, Abteilungsleiter Interieur, Sitze und Zubehör bei IAV. „Endlich können wir Dauerlaufversuche auch unter extremen klimatischen Bedingungen durchführen – das gibt es im Moment nur bei uns.“ Um das zu ermöglichen, haben die Spezialisten von Battenberg die Mechanik und Elektronik von Frank bestens wärmegedämmt, und eine Klimatisierung sorgt dafür, dass im In- neren stets die Wohlfühltemperatur des Roboters herrscht. Zwar haben auch andere Unternehmen Roboter in ihren Klimakammern im Einsatz, diese sind für die auftretenden Temperaturen aber nicht zertifiziert, sodass die Ergebnisse der Tests nur bedingt aussagekräftig sind. Nicht so die Resultate, die das Team von Pastillé erzielt. Kein Wunder, dass der neue IAV-Kollege bei Kunden auf großes Interesse stößt: „Es gibt schon mehrere Anfragen, weil wir mit Frank ein besonderes Testverfahren anbieten“, ergänzt Pastillés Kollege Jörn Klenner. „Hier zahlt es sich aus, dass wir beim Kauf des Roboters keine Kompromisse gemacht haben – IAV hat eben auch beim Testen einen Premiumanspruch.“ Frank liefert Kraft-Wege-Diagramme in 3-D Mit seinem frei beweglichen Arm kann Frank dreidimensionale Kraft-Wege-Diagramme ermitteln, worauf die meisten Automobilhersteller heute großen Wert legen. In z-Richtung kann er Kräfte bis zu 360 Newton aufbringen, in alle anderen Richtungen sind es immerhin noch 130 Newton. Hinzu kommt ein Drehmoment von 10 Newtonmetern, das alleine durch die Belastbarkeit der Sensorik limitiert ist. „Frank ist ein Einzelstück, das in Bezug auf Größe und Reichweite speziell für unsere Anforderungen ausgelegt wurde“, sagt Pastillé. „Der 6-Achsen-Knickarmroboter wird normalerweise von einem Arbeitsplatz außerhalb der Klimakammer gesteuert. Es gibt aber auch einen Handbetrieb innerhalb der Kammer, mit dem wir den Roboter für neue Aufgaben anlernen können.“ Sein Job besteht vor allem darin, Taster, Knöpfe oder Luftausströmer immer und immer wieder zu betätigen – bei Klimaanlagen, Mittelkonsolen 11 sowie Radios und Navigationssystemen. Dabei stellt Frank fest, wie viel Kraft der Benutzer für die Bedienung aufbringen muss. Fast noch wichtiger aber ist die Frage, ob die Bedienelemente auch bei extremen Temperaturschwankungen noch wie gewünscht funktionieren. „Viele Schalter und Knöpfe im Cockpit verändern ihre Eigenschaften bei Kälte oder Hitze“, erklärt Klenner. „Bei besonders niedrigen Temperaturen kann es vorkommen, dass sie überhaupt nicht mehr funktionieren. Ist es hingegen sehr heiß, werden sie derart weich, dass die Haptik sehr darunter leidet.“ Probleme vermeiden, Exporteure unterstützen Genau solchen Problemen soll Frank auf die Spur kommen, bevor sie bei Serienfahrzeugen auftreten. Darüber werden sich vor allem die Exporteure freuen: Während in Deutschland nur selten besonders hohe oder niedrige Temperaturen herrschen, sind klimatische Extreme in Regionen wie Skandinavien oder Südeuropa viel häufiger. „Unter genau diesen Bedingungen kann Frank die Bedienelemente im Dauerlaufversuch testen“, kommentiert Pastillé. „Das gibt den Herstellern und den Exporteuren mehr Sicherheit.“ Bisher hat Frank alle Erwartungen voll erfüllt, die Pastillé und sein Team in ihn gesetzt haben. „Er ist seit August voll betriebsbereit und bis jetzt haben wir keinen Schwachpunkt gefunden“, berichtet Pastillé. Das freut nicht nur den Testexperten, von Franks Zuverlässigkeit profitieren in Zukunft auch Autofahrer, deren Fahrzeuge bei Kälte und Hitze reibungslos funktionieren. Kontakt: holger.pastille@iav.de joern.klenner@iav.de 111123_automotion_4-11_FS_V11_DRUCK_Layout 1 23.11.11 14:49 Seite 12 12 Impulse | automotion Entwickeln in der Wolke Verteiltes Rechnen und Cloud-Computing beschleunigen Entwicklungsprozesse bei IAV erheblich ür aufwendige Optimierungsaufgaben und die Getriebesynthese setzt IAV schon seit Jahren auf die Parallelisierung von Berechnungen. Das dabei gesammelte Wissen fließt seit 2010 in „Diconet“ ein – dahinter verbirgt sich ein Framework für die Verteilung von Anwendungen in Rechnernetzen. Mithilfe dieses Cloud-Computings wird IAV in Zukunft noch bessere Ergebnisse in noch kürzerer Zeit erzielen. F Eine Aufgabe lässt sich schneller erledigen, wenn möglichst viele sich daran beteiligen. Das gilt nicht nur für Menschen, sondern auch für Computer: Wenn es gelingt, besonders rechenintensive Probleme auf viele PCs zu verteilen, sinkt die Zeit für ihre Bearbeitung drastisch. Ein Beispiel für diesen Ansatz ist die „EngineeringToolbox“ von IAV (siehe hierzu den Artikel auf Seite 24) – ihr Modul „EngineeringToolbox Compute Network“ (ETCN) verteilt schon seit 2007 aufwendige Optimierungsaufgaben auf zahlreiche Rechner im IAV-Netzwerk. Damit ist ETCN ein früher Vertreter des Cloud-Computings, mit dem Physiker beispielsweise nach neuen Elementarteilchen jagen und das inzwischen auch in immer mehr Unternehmen eingesetzt wird. „Zurzeit sind im ETCN zwischen 20 und 30 Personal-Computer und Server miteinander verbunden“, berichtet Thomas Reimer aus der Prozessintegration bei IAV. „Die Rechenzeit sinkt mit der Zahl der zur Verfügung stehenden Prozessoren: Wenn wir beispielsweise 40 CPUs zur Verfügung haben, sind wir ungefähr um den Faktor 40 schneller.“ Dass die Anzahl der Prozessoren und die Rechengeschwindigkeit annähernd linear voneinander abhängen, ist zwar nahe liegend, aber keine Selbstverständlichkeit: Dieser Zusammenhang gilt nur, wenn der Verwaltungsaufwand für die Verteilung der Aufgaben und den Datentransfer (Overhead) so gering wie möglich ist. Genau das haben Reimer und seine Kollegen erreicht – nicht nur beim ETCN, sondern auch für die Getriebesynthese. Dabei stehen die Entwickler vor der schwierigen Aufgabe, alle Bauteile und den Aufbau von Getrieben mithilfe der Mathematik numerisch zu beschreiben. „Das ist extrem aufwendig, weil es Milliarden bis Billionen verschiedener Varianten gibt“, rechnet Reimer vor. „Ein einzelner PC würde dafür mehrere Monate bis Jahre benötigen.“ Die Getriebesynthese – eine Jahrhundertaufgabe für einen einzelnen PC Weil kein Kunde so viel Zeit hat, verteilen die IAV-Entwickler auch diese komplexe Aufgabe seit 2008 auf möglichst viele Computer. Im Gegensatz zum ETCN nutzen sie dafür aber nicht die brachliegende Rechenkapazität ihrer Kollegen in einem losen Netzwerk, sondern die geballte Rechenleistung eines Server- 111123_automotion_4-11_FS_V11_DRUCK_Layout 1 23.11.11 14:49 Seite 13 automotion | Impulse clusters im IAV-Rechenzentrum. „Dort arbeiten permanent 128 CPU-Kerne an der Synthese neuer Getriebe“, so Reimer. „Dadurch verkürzt sich die Rechenzeit auf einige Tage bis wenige Wochen. Die konkrete Einsparung hängt von der jeweiligen Aufgabe ab, im Schnitt sind wir aber ungefähr um den Faktor 100 schneller.“ Schlimmer als die Suche nach der Nadel im Heuhaufen Im ersten Schritt erzeugen die Computer alle mathematisch möglichen Kombinationen für ein neues Getriebe. Danach folgt die Optimierung: Jetzt geht es darum, aus den geeigneten Strukturen die besten Varianten herauszusuchen. „Um diese Aufgaben und die Verteilung auf möglichst viele Computer kümmert sich das Programm ,V-Gear’, das wir selbst entwickelt haben“, so Reimer. „Beides – die Software und der Hardware-Cluster – sind einzigartige Entwicklungen von IAV.“ Um im Wettbewerb auch in Zukunft vorne zu liegen, entwickeln Reimer und seine Kollegen seit 2010 das „Distributed Computing Network“ (Diconet). „In ,Diconet’ steckt unsere jahrelange Erfahrung aus der verteilten Getriebesynthese“, sagt Reimer. „Unser Ziel ist, eine Softwarekomponente zu schaffen, mit deren Hilfe wir eine Vielzahl von Berechnungen parallel abarbeiten können.“ „Diconet“ funktioniert ähnlich wie ETCN und nutzt selbstständig freie Rechenkapazitäten im IAV-Netzwerk. Noch kürzere Entwicklungszeiten bei geringeren Kosten Als mögliche Einsatzgebiete von „Diconet“ nennt Reimer besonders komplexe Optimierungs- und Auslegungsaufgaben, Data-Mining oder Variantenanalysen: „In all diesen Fällen wollen wir zu schnelleren Berechnungen und damit kürzeren Entwicklungszeiten kommen, außerdem sparen wir Kosten durch die Nutzung von günstiger Hardware.“ Um wie 13 viel sich die Rechenzeit im Einzelfall verkürzen wird, lässt sich wegen der Verschiedenheit der zusammengeschalteten Computer aber nicht pauschal vorhersagen. „Bei vergleichbaren Rechnern dürfte der Beschleunigungsfaktor in etwa der Zahl der zur Verfügung stehenden CPUs entsprechen“, so Reimer. „Wenn für eine Aufgabe besonders viele Daten übertragen werden müssen, sinkt dieser Faktor etwas, weil man auch die Übertragungszeit berücksichtigen muss.“ Eines ist indes sicher: Dank der Unterstützung durch die „Computerwolke“ werden die IAV-Entwickler künftig noch schneller sein als bisher. Davon profitieren Projekte aus den Bereichen Hybridund Elektrofahrzeuge ebenso wie Toleranzsimulationen und die mechanische Auslegung von Komponenten. Kontakt: thomas.reimer@iav.de steffen.kux@iav.de 111123_automotion_4-11_FS_V11_DRUCK_Layout 1 23.11.11 14:49 Seite 14 14 Impulse | automotion Partnerschaft in schwierigen Zeiten Die IAV-Tochter Consulting4Drive analysiert das Zukunftspotenzial von Zulieferern ie große Krise ist vorbei. Wirklich? Leider nein: Noch immer kämpfen viele Zulieferer mit den Folgen, und die Automobilhersteller wären gut beraten, ihre wichtigsten Lieferanten bei der Sanierung zu unterstützen. Dafür hat Consulting4Drive das Konzept „Advanced Technical Due Diligence“ entwickelt. D Nach der Wirtschaftskrise im Jahr 2009 geht es mit der Automobilindustrie wieder aufwärts. Haupttreiber der rasanten Erholung sind die boomenden Automärkte in China, Brasilien und Indien sowie die partielle Erholung der Triademärkte NAFTA und Europa. Dennoch ist längst nicht alles wieder wie zuvor: „Trotz dieser erfreulichen Entwicklung stieg in den Jahren 2010 und 2011 der Sanierungsbedarf bei den europäischen Zulieferern an“, berichtet Verena Seidel, Consultant bei der IAV-Tochter Consulting4Drive (C4D). „Ursachen sind die weiterhin geschwächte Liquiditätsstruktur, der wieder merklich steigende Preisdruck durch die Automobilkonzerne sowie die immer noch zurückhaltende Kreditvergabe der Banken.“ Erfolgsfaktoren sind • Neuausrichtung des Produktportfolios • Restrukturierung der Organisation • Effizienzsteigerung in Engineering und Produktion • Aufbau von Technologiekompetenz • Partnermodelle (Outsourcing, Offshoring …) • Optimierung von Einkauf und Sourcing • Optimierung des Vertriebs Der Markt verlangt nach zukunftsweisenden Technologien Dabei wären gerade jetzt liquide Mittel für Investitionen gefragt, denn der Markt verlangt nach zukunftsweisenden Technologien wie neuen Antriebskonzepten sowie nach Innovationen in den Bereichen Fahrzeugelektronik und Leichtbau. „Im Moment sind viele dieser Zukunftstechnologien noch in einem sehr frühen Entwicklungsstadium, zum Beispiel die Herstellung von Komponenten aus KohlefaserVerbundwerkstoffen“, erklärt Seidel. „Zulieferer, die heute hohe Investitionen in Forschung und Entwicklung tätigen, könnten sich eine herausragende Wettbewerbsposition sichern.“ Ohne solche Investitionen dürfte es europäischen Zulieferern hingegen schwerfallen, dem internationalen Wettbewerbsdruck auf dem Automobilmarkt langfristig standzuhalten. Genau hier liegt aber das Problem: „Viele Zulieferunternehmen sind während der Krise an den Rand der Insolvenz geraten“, sagt Seidel. „Finanzielle Mittel für Investitionen in neue Technologiekompetenzen oder für die Erweiterung von Kapazitäten, insbesondere in den Wachstumsmärkten, fehlen jetzt.“ Die Folgen könnten für die Automobilhersteller äußerst unangenehm sein: Verkäufe oder Zusammenschlüsse von Zulieferern, im schlimmsten Fall sogar Insolvenzen. Das ist ein Horrorszenario für jeden OEM, weil der Ausfall von Lieferanten extrem geschäftsschädigend und mit hohen Kosten verbunden sein kann. Hersteller sollten die Sanierung von Lieferanten unterstützen Aber diese Entwicklung ist kein unabwendbares Schicksal – Lieferanten und Hersteller haben die Möglichkeit, gemeinsam die Liefersicherheit zu garantieren. Schon während des Höhepunkts der Krise haben OEMs ihren wichtigsten Partnern finanziell unter die Arme gegriffen und so eine weitgehend ungestörte Produktion sichergestellt. „Das macht nach wie vor Sinn“, so Seidel. „Wegen der prekären Finanzlage vieler Unternehmen sollten die Automobilhersteller auch jetzt noch die Sanierung ihrer Zulieferer unterstützen und mithilfe von Partnern aktiv fördern.“ Grundlage dafür ist eine Bewertung des Zulieferers im Rahmen einer Insolvenz oder einer Kreditvergabe. C4D hat dafür das Konzept „Advanced Technical Due Diligence“ (ATDD) entwickelt: ATDD ergänzt die klassischen Bewertungsmethoden, die sich fast ausschließlich an der Finanzlage eines Unternehmens orientieren. Darüber hinaus gehend spielen bei ATDD auch technologische Fragen eine wichtige Rolle: Was sind die wichtigsten Trends? Wie muss sich die Produkt- und Technologiestrategie eines Lieferanten verändern, damit er für die Zukunft gut aufgestellt ist? Voraussetzung für eine erfolgreiche Umsetzung neuer Konzepte ist eine besondere Produktund Technologienähe aller Beteiligten – und genau an dieser Stelle kommen C4D und IAV mit ihrem umfangreichen Automobil-Know-how ins Spiel: „Auf die Automobilindustrie spezialisierte Beratungen mit den Schwerpunkten Markt, Technik und Produkte sind eine vielversprechende Ergänzung zu den klassischen Consultants, die eher an den Finanzen orientiert sind“, argumentiert Seidel. „Im Unterschied zu anderen Unternehmensberatungen können wir fundierte Einschätzungen zu branchenspezifischen Potenzialen und Risiken abgeben. Und wir können das Umsetzungstempo und die möglichen Quick Wins besser beurteilen.“ 111123_automotion_4-11_FS_V11_DRUCK_Layout 1 23.11.11 14:49 Seite 15 automotion | Impulse Technologischer Vorsprung sichert das Überleben Und worauf kommt es am meisten an? „Die Erfolgsfaktoren für den Turnaround sind eine realistische Einschätzung der spezifischen Potenziale und Risiken innerhalb des Unter- nehmens sowie die Definition von Maßnahmen zur Steigerung von Absatz und Qualität bei gleichzeitiger Senkung der Kosten“, fasst Seidel zusammen und gibt den Lieferanten eine klare Empfehlung: „Das Ziel jedes Zulieferers muss sein, den Automobilherstellern immer einen Schritt voraus zu sein, denn nur so können sie überleben: Wenn Zulieferer der Produktstrategie der OEMs nicht folgen können, haben sie keine Chance mehr, auf diesem Markt zu bestehen.“ Kontakt: v.seidel@consulting4drive.com Technische Due-Diligence ist ein ergänzender Erfolgsfaktor, liefert fundierte Eingangsparameter und steigert die Liefersicherheit für die OEMs Zieldefinition Risikoindikation Entscheidung Unterstützungsangebot Sanierungsform (z. B. über Treuhand) Sanierungsfähigkeitsprüfung Sanierungskonzept Genehmigung Abstimmung Sanierungskonzept Umsetzung des Sanierungsplans Hebung „Quick Wins“ • • • • Ursachenanalyse Maßnahmenplanung Umsetzbarkeit Potenzialbewertung • Begleitung und Umsetzung der Maßnahmen Vorteil durch AutomotiveKnow-how und starke Vernetzung mit OEMs Marktpotenziale erkennen Technische Due-Diligence 15 Marktpotenziale heben Kosten senken Qualität steigern Fokussiert auf die Automobilbranche ist die Consulting4Drive im automobilen Umfeld eine Erfolg versprechende Ergänzung zu finanzorientierten Unternehmensberatungen 111123_automotion_4-11_FS_V11_DRUCK_Layout 1 23.11.11 14:49 Seite 16 16 Projekte | automotion Motocross mit der E-Maschine IAV-Mitarbeiter bauten in Eigeninitiative ein Elektromotorrad für Motocross-Wettbewerbe ährend des 3. Deutschen ElektroMobil Kongresses am 8. und 9. Juni in Bonn stand auf dem IAV-Pavillon auch ein Motorrad im Mittelpunkt des Interesses. Allerdings war es keine gewöhnliche Motocross-Maschine: Statt mit einem Verbrennungsmotor war sie mit einem Elektromotor und einer Leistungsbatterie ausgestattet. W Das Besondere an diesem E-Bike: Es ist nicht das Ergebnis jahrelanger Entwicklungsarbeit eines renommierten Herstellers, sondern wurde von vier motorradbegeisterten IAV-Mitarbeitern quasi in Wochenendarbeit zusammengebaut. „Die Idee war es, ein E-Motorrad zu bauen, das leistungsmäßig mit Motocross-Maschinen der Weltklasse, die von einem Verbrennungsmotor angetrieben werden, mithalten kann“, berichtet Jean Wagner-Douglas, Leiter Projekte und Flottenbetrieb E-Fahrzeuge bei IAV und einer der Initiatoren. „Uns standen jedoch nur bescheidene finanzielle Mittel zur Verfügung. Glücklicherweise zeigte sich der Hersteller Husqvarna sehr interessiert am Projekt und spendierte uns zwei Motocross-Maschinen vom Typ TC 250. Die Teile für den E-Antrieb konnten wir auf dem Markt erwerben.“ Die E-Maschine ist ein Agni-Motor, der etwa 30 kW Maximalleistung über 5 Sekunden erreicht. Die Batteriezellen wurden vom Hersteller OMT geliefert; die 24 LiFePO4-Zellen à 42 Ah sorgen für eine Batterieleistung von 3,3 kWh – ausreichend für rund eine Stunde Fahrtzeit mit 80 km/h. „Die Leistungselektronik mitsamt Steuergerät, Software und Batteriemanagementsystem beruhen dagegen auf Entwicklungen von IAV,“ so Jean Wagner-Douglas. „Den für einen EAntrieb überflüssigen Auspuff haben wir ein wenig zweckentfremdet und darin platzsparend die ganze Sicherheitselektronik untergebracht.“ Rund ein Jahr lang tüftelten die IAV-Biker fast jedes Wochenende am E-Antrieb, bevor die Maschine im Juni 2011 erstmals auf der Teststrecke ihre Leistungsfähigkeit zeigen konnte. „Sie ist noch nicht wettbewerbsfähig, da der Batteriekasten nicht geländefest und das Gewicht der Maschine mit 120 Kilogramm zu hoch ist,“ erklärt Jean Wagner-Douglas. Deshalb ist geplant, das zweite von Husqvarna gelieferte Motorrad mit einem durchschlagsicheren Batteriekasten und Leichtbauteilen aus Karbon auszustatten. Da die Batterie derzeit noch überdimensioniert ist, soll eine Reduzierung der Batteriezellen eine zusätzliche Gewichtseinsparung bringen. Kontakt: jean.wagner-douglas@iav.de 111123_automotion_4-11_FS_V11_DRUCK_Layout 1 23.11.11 14:49 Seite 17 automotion | Projekte 17 Simulink-Modelle: ohne Umweg in das Motorsteuergerät Das offene Protokoll XETK eröffnet Entwicklern völlig neue Möglichkeiten it dem XETK erweitert ETAS seinen seit vielen Jahren etablierten Emulator-Tastkopf (ETK) um ein neues Schnittstellenkonzept und eröffnet den IAVEntwicklern neue Möglichkeiten, bestehende Methoden und Prozesse online mit dem Steuergerät zu verknüpfen. Neben dem freien XCP-Protokoll sind mit dem XETK neue Übertragungskanäle nutzbar, die es erlauben, mit bis zu vier verschiedenen Softwareanwendungen eines Host-Rechners auf das Steuergerät zuzugreifen. „Da der XETK über eine Ethernet-Schnittstelle verfügt, entfällt das beim alten ETK zwingend erforderliche PC-Interface-Modul, wodurch sich der XETK direkt mit dem PC verbinden lässt“, so Kuppe. „Auf Basis dieser Freiheiten verknüpfen wir MATLAB/Simulink über einen Bypass direkt mit dem Steuergerät. Dabei greift der XCP-Master auf dem Host-Rechner mittels XETK direkt lesend und schreibend auf die Steuergerätegrößen zu.“ M Seit einigen Jahren entwickelt Stefan Kuppe bei IAV neue Softwarealgorithmen für Dieselmotorsteuergeräte. Hierfür benötigt er OnlineZugriff auf Steuergerätegrößen wie Drehzahl, Einspritzmenge oder Luftmasse. Bisher nutzt Kuppe dafür den ETK von ETAS: „Der ETK ist durch seine große Bandbreite bei Mess- und Verstelldaten ein gutes Werkzeug. Leider war die Einbindung in eigene Toolketten durch das proprietäre Übertragungsprotokoll nicht möglich.“ Mit XETK setzt ETAS nun auf das offene Übertragungsprotokoll XCP. „Dadurch können wir unsere Entwicklungstools wie MiL-DeskRP direkt mit dem Steuergerät im Fahrzeug verknüpfen“, freut sich Kuppe. „Aktuell arbeiten wir an der Erweiterung unserer eigenen Kette von Entwicklungstools, um die Möglichkeiten des XETK voll auszuschöpfen“, sagt Kuppe. „Künftig wird es möglich sein, Änderungen an einem Simulink-Modell direkt mit dem Steuergerät zu verknüpfen und auszuführen. Darüber hinaus generieren wir EXE- Dateien aus den Funktionsmodellen, die ohne zusätzliche Tools lauffähig sind. Das kompilierte Bypassmodell greift wie in der Simulink-Umgebung lesend und schreibend auf den XETK zu. Zusätzlich lässt sich mit einer Kalibriersoftware auf Messwerte und Parameter des Steuergeräts zugreifen.“ Mit der neuen XETK-Technik steigert IAV die Effizienz der Softwareentwicklung und ermöglicht den Entwicklern, schnell und flexibel auf neue Anforderungen zu reagieren – die Performance des ETK wird mit den Freiheiten des offenen XCP-Standards vereint. Die Grafik zeigt drei Möglichkeiten, wie die IAV-Softwareentwickler ohne zusätzliche Tools auf das Steuergerät zugreifen: aus Simulink, als Executable für den PC und direkt für ein echtzeitfähiges Target mit flexiblen I/O-Schnittstellen. Kontakt: daniel.volquard@iav.de IAV-MiL-DeskRP-Toolchain XCP-Master Setup II IAV-MiL-Desk EXE XCP-Master PC Steuergerät mit XETK 4 x XCP-Slave parallel Setup III zusätzliche I/O MiL-DeskRP XCP-Master IAV-MiL-DeskRP Automatisierung/CaliAV MATLAB/Simulink Applikationstool/INCA Setup I 111123_automotion_4-11_FS_V11_DRUCK_Layout 1 23.11.11 14:49 Seite 18 18 Elektromobilität Projekte | automotion | automotion Der Alleskönner für spezielle Aufgaben Ein Standardtool für Visualisierung und Postprozess: die IAV-Entwicklung „V-SiTE“ ersuche und Simulationen liefern ständig große Mengen an Daten. Das IAV-Werkzeug „V-SiTE“ ist ein Auswertungstool, das Berechnungs- und Versuchsdaten zusammenführt und dem Entwickler einen Überblick über Funktionen für die Analyse und den Postprozess zur Verfügung stellt. V Das Ziel bei der Entwicklung von „V-SiTE“ war klar: Die Nutzer sollten in die Lage versetzt werden, standardisierte Auswertungen mit möglichst wenig Aufwand durchzuführen. Hinzu kam der Wunsch, Versuchs- und Simulationsdaten in einem Werkzeug zusammenzuführen. Schließlich sollte das gesammelte Wissen auch für spätere Projekte noch zur Verfügung stehen. Daher ist „V-SiTE“ an den IAV-Wissensspeicher angeschlossen, in dem neben den Ergebnissen von Versuchen und Berechnungen auch zahlreiche Informationen über Motoren und andere Fahrzeugkomponenten abgelegt sind. Standardaufgaben schnell und automatisiert erledigen Mithilfe von „V-SiTE“ kann ein Entwickler viele Standardaufgaben schnell und automatisiert erledigen – zum Beispiel Untersuchungen zum Buchsenverzug mit dem Modul „CyLA“: „Hier liefert eine Messmaschine mithilfe eines Fühlers dreidimensionale Informationen über die Zylinderlaufbuchse“, erklärt der Mathematiker Steffen Kux. „Hinzu kommen Simulationsdaten, beispielsweise von der Zylinderbuchse.“ Für seine Untersuchungen muss der Entwickler die Informationen aus den Messungen und der Simulation optisch aufbereiten. Dabei unterstützt ihn das Programm und liefert 2-D- oder 3-DGrafiken auf Basis der Mess- und Berechnungsdaten. „CyLA“ kann aber noch mehr: Die integrierte Fourier-Analyse liefert Informationen über den Buchsenverzug. „Aufgrund der Fourier-Koeffizienten können wir Aussagen über die Exzentrizität und die Verformung der Buchse machen“, so Kux. „Weitere Informationen können wir verschiedenen Schnitten entnehmen, die das Programm darstellen kann – zum Beispiel Höhenschichten und Mantellinien.“ Zahlreiche Schnittstellen sorgen dafür, dass die Dateien von Messmaschinen und Berechnungsdaten problemlos in „V-SiTE“ importiert werden können. Für den Export der grafischen Darstellungen und der erzeugten Tabellen gibt es ebenfalls zahlreiche Möglichkeiten. „CyLA“ unterstützt den Nutzer nicht nur beim Phänomen Buchsenverzug, sondern kann auch für die Analyse der Lagergassen- und Ventilführungsverformung eingesetzt werden. Verschleiß und Dichtungen im Blick Zu den Modulen von „V-SiTE“ gehört auch „CaWe/ExWe“, mit dem sich der Verschleiß von Nocken- und Exzenterwellen auswerten lässt. Dafür messen die Entwickler die Konturen der Komponenten vor und nach einem DauerlaufVersuch. Wenn sie die Daten der Messungen übereinanderlegen, können sie erkennen, wo die 111123_automotion_4-11_FS_V11_DRUCK_Layout 1 23.11.11 14:49 Seite 19 automotion | Projekte 19 Ein Diagramm sagt mehr als tausend Worte – „V-SiTE“ macht Informationen sichtbar Einfache Auswertung Viele Aufgaben kehren im Entwickleralltag immer wieder. Statt sie jedesmal aufs Neue manuell zu starten, nutzen IAV-Ingenieure „V-SiTE“. Abnutzung am größten ist. „CaWe/ExWe“ liefert zahlreiche Grafiken und Diagramme, aus denen der Nutzer den Verschleiß detailliert ablesen kann. Auf Knopfdruck generiert das Tool automatisch einen Bericht als PDF-Datei. Zu den wichtigen Fragen während eines Entwicklungsprojektes gehört auch die Zuverlässigkeit von Dichtungen, zum Beispiel am Zylinderkopf. Hier kommt das Modul „CySE“ ins Spiel, das Informationen über die Dichtungspressung und die Dichtspaltschwingung liefert. „So kann der Entwickler beispielsweise sehen, wie sich die Zylinderkopf-Dichtung durch die Verschraubung verformt“, berichtet Kux. „Hierbei übernimmt „V-SiTE“ den Postprozess für Daten aus FEM-Simulationen und stellt die Ergebnisse in Diagrammen dar.“ Allgemeiner Postprozess Für die Visualisierung genereller Simulationsund Versuchsdaten ist das Modul „JPPX“ im allgemeinen Postprozess zuständig: Es ist bereits in viele „V-SiTE“-Module, Simulationsprogramme sowie die EngineeringToolbox (siehe Artikel auf Seite 21) integriert und liefert Diagramme aller Art – zwei- und dreidimensional, mit kartesischen und Polarkoordinaten, als Torten, Punktwolken, Flächen oder Höhenlinien. Hier sind den Möglichkeiten fast keine Grenzen gesetzt. „V-SiTE“ bewährt sich schon seit 2004 „Natürlich könnte ein Entwickler sämtliche Schritte auch von Hand durchführen“, sagt Kux. „In der Praxis erweist sich das aber als aufwendig und fehleranfällig. Und weil bei der Entwicklung immer wiederkehrende Aufgaben zu erledigen sind, haben wir „V-SiTE“ eingeführt – ein allgemeines Auswertungstool für spezielle Aufgaben.“ Neben den schon vorgestellten Modulen besitzt das Programm auch Funktionen für die Analyse der Öldruckunterschreitung („OPC“) sowie der Lastkollektivanalyse („LSA“). Die Software ist bereits seit 2004 im Einsatz und wird inzwischen auch von IAV-Kunden genutzt. Natürlich gibt es auf dem Markt auch andere kommerzielle Softwarewerkzeuge, die viele der Aufgaben von „V-SiTE“ übernehmen könnten. „Sie sind in der Regel aber aufwendiger zu bedienen, weil sie nicht speziell für unsere Anforderungen entwickelt wurden“, erklärt Kux. „Mit ,V-SiTE’ können wir die immer gleichen Auswertungen mit minimalem Aufwand durchführen.“ Das sorgt für reproduzierbare Abläufe und macht Vergleiche besonders einfach: Weil alle Ergebnisse im IAVWissensspeicher abgelegt werden, können die Entwickler frühere Resultate als Benchmark nutzen, ihre aktuellen Ergebnisse auf ihre Plausibilität hin untersuchen und Expertenwissen ableiten. Kontakt: steffen.kux@iav.de thomas.hilbert@iav.de michael.meyer@iav.de 111123_automotion_4-11_FS_V11_DRUCK_Layout 1 23.11.11 14:50 Seite 20 20 Projekte | automotion Einfach zu bedienen soll sie sein – die „EasyDoE-Toolsuite“ von IAV. Daher haben die Entwickler bei der neuen Version großen Wert auf die Benutzerschnittstelle gelegt. 111123_automotion_4-11_FS_V11_DRUCK_Layout 1 23.11.11 14:50 Seite 21 automotion | Projekte 21 Ausdauer, Akribie und Automatisierung: der lange Weg zur Perfektion Bei selbst geschriebenen Entwicklungstools setzt IAV auf Automatisierungssoftware m zweiten Quartal 2012 wird Version 1.3 der „EasyDoE-Toolsuite“ veröffentlicht. Bei der Implementierung neuer Funktionen haben die Entwickler von IAV großen Wert auf umfangreiche Tests gelegt. Das Tool „Marathon“ nahm dabei die Benutzerschnittstelle intensiv unter die Lupe. I Seit 2008 unterstützt die „EasyDoE-Toolsuite“ IAV-Entwickler und -Kunden bei der Applikation auf Grundlage von „Design of Experiments“ (DoE). Die Software nutzt Java für die Benutzerschnittstelle und das Datenmanagement, während die mathematischen Algorithmen größtenteils von MATLAB abgearbeitet werden (siehe Artikel in automotion 2-09). An der Weiterentwicklung des Programms arbeiten mehrere Entwickler. Neue Ideen testen sie zunächst als einfache Skripte und erst wenn die neuen Features sich bewährt haben, können sie Teil der Toolsuite werden. „Dabei haben wir immer unseren Anspruch im Hinterkopf, ein professionelles Produkt zu entwickeln“, sagt Dr. Bernhard Auer, Entwickler fürAnwendungssoftware. „Gleichzeitig können wir die Software aber nicht wirklich restlos testen, weil der Aufwand hierfür buchstäblich astronomisch wäre.“ schnittstelle gelegt“, berichtet Auer. „Uns war es wichtig zu wissen, wie die Nutzer vorgehen und ob das User-Interface richtig reagiert.“ Software in der Testklammer „Marathon“ testet die Benutzerschnittstelle Darum picken sich die Experten beim Testen die strategisch wichtigen Teile der Software heraus und vergleichen in einer „Testklammer“ deren Resultate mit den vorgegeben Sollwerten. „Je kleiner der untersuchte Teil ist, desto detaillierter testen wir“, erklärt Auer. „Zugleich müssen wir aber auch darauf achten, dass die Module korrekt zusammenarbeiten.“ Aus diesem Grund werden die Testklammern im Lauf der Entwicklung immer umfangreicher, bis am Ende die gesamte Software auf den Prüfstand kommt. So gingen Auer und seine Kollegen auch vor, um die neuen Features der Version 1.3 zu testen, die im zweiten Quartal 2012 veröffentlicht werden soll und die Neuerungen wie einen verringerten Speicherplatzbedarf, neue Bibliotheken für die grafische Darstellung und optimierte interne Datenstrukturen enthält. „Dabei haben wir großen Wert auf die Benutzer- Bei der Fehlersuche wurde das Team von „Marathon“ unterstützt, einer Open-SourceSoftware, die an die Bedürfnisse von IAV angepasst wurde und Hunderte Testfälle automatisch – auch über Nacht – abarbeiten kann. Zudem ist die Software „intelligent“ und wartet beispielsweise das Ende eines laufenden Prozesses ab, bevor sie neue Mausklicks absetzt. „Früher mussten wir das alles von Hand machen“, sagt Auer. „Das ist aufwendig und ermüdend – menschliche Tester übersehen daher vieles.“ Dank „Marathon“ ist das bei der neuen Version der „EasyDoE-Toolsuite“ kein Problem mehr: Sie wurde frühzeitig intensiv getestet, und Auer ist sich sicher, wieder ein professionelles Werkzeug für Entwickler anbieten zu können. Kontakt: dr.bernhard.auer@iav.de 111123_automotion_4-11_FS_V11_DRUCK_Layout 1 23.11.11 14:50 Seite 22 22 Projekte | automotion Testen mit System und Augenmaß IAV-Tool erzeugt automatisch Testfälle und verbessert den Software-Entwicklungsprozess oftware muss so frühzeitig wie möglich getestet werden – allerdings ist es eine langwierige Angelegenheit, Testfälle von Hand zu erzeugen. IAV setzt daher das selbst entwickelte Werkzeug „MOTCaseX“ ein, das nicht nur die Testingenieure entlastet, sondern auch zu reproduzierbaren und vollständigen Ergebnissen führt. S – denn je später Fehler zutage treten, desto aufwendiger ist ihre Beseitigung. „MOTCase-X“ liefert automatisch Testfälle für Modultests Beim Testen von Software müssen die Entwickler vor allem auf zwei Aspekte achten: Einerseits soll jedes Programm so fehlerfrei wie möglich sein, andererseits darf der Aufwand für die unvermeidlichen Tests nicht zu groß werden. Insbesondere bei der Software für Steuergeräte bringt das gelegentlich ein Dilemma mit sich, denn hier sind Fehler besonders problematisch. „Wenn ein PC abstürzt, ist das zwar ärgerlich, aber meist nicht kritisch“, erklärt Dr. Thomas Hermes, Softwarefachreferent bei IAV. „Wenn hingegen der Motor ungewollt beschleunigt, kann es schnell gefährlich werden.“ Aus diesem Grund führen Hermes und seine Kollegen „Modultests“ durch – isolierte Tests einzelner Softwarefunktionen in einer speziellen Testumgebung, lange bevor das Programm komplett fertiggestellt wurde. „Diese Modultests können aber mehrere Tausend Testfälle umfassen“, berichtet Hermes. „Es bietet sich also an, die Testfälle automatisch mithilfe eines Tools zu erstellen.“ Dafür setzt IAV seit 2007 das selbst entwickelte Werkzeug „MOTCase-X“ ein, das aus Simulink-Modellen selbstständig Testfälle erzeugt. Hier zeigt sich einer der Vorteile der modellbasierten Softwareentwicklung: Das Modell ist nicht nur die Grundlage, um automatisch Codes zu generieren, aus ihm lassen sich auch die dazugehörigen Testfälle erzeugen. Rigorose Tests sind also unverzichtbar, dürfen aber nicht zu viel Zeit kosten. Die Entwickler müssen deshalb entscheiden, zu welchem Zeitpunkt und wie gründlich sie ihre Programme unter die Lupe nehmen. „Es ist unmöglich, alle Funktionen mit sämtlichen möglichen Kombinationen von Eingangswerten zu testen“, so Hermes. „Die Kunst besteht darin, sinnvolle Testfälle auszuwählen, die aber dennoch den Code so vollständig wie möglich überprüfen.“ Hinzu kommt der Wunsch, mit dem Testen so früh wie möglich zu beginnen So hilft „MOTCase-X“ wertvolle Zeit zu sparen: „Früher hat ein Testingenieur einige Wochen gebraucht, um die Testfälle zu erstellen“, erinnert sich Hermes. „Heute macht unser Tool das innerhalb weniger Stunden für uns.“ Dabei definiert „MOTCase-X“ für jeden Block eines Simulink-Modells das Vorgehen beim Testen, inklusive typischer Werte für die Eingangssignale. „So können wir eine Vielzahl von Testfällen schnell und automatisch erzeugen“, sagt Hermes. „Und wir können die Tests nach Änderungen des Modells zeitnah wiederholen, sodass wir schon in einer frühen Phase der Softwareentwicklung mögliche Probleme erkennen.“ Dabei kommt den Testern zugute, dass „MOTCase-X“ reproduzierbare Testfälle erzeugt, in denen keine zufälligen Werte vorkommen. Jede neue Modulversion kann also den exakt gleichen Tests unterzogen werden. Die Testfälle sind vollständig und unabhängig Wichtig ist aber auch, dass die Tests so vollständig wie möglich sind. „Bei Programmcodes wäre ein mögliches Kriterium für die Vollständigkeit, dass man jede Anweisung mindestens einmal ausführt“, so Hermes. „Beim modellbasierten Entwicklungsprozess definieren wir die Abdeckung über die Modelle, weil der Entwickler am Modell arbeitet und den erzeugten Code in der Regel nicht kennt. In „MOTCase-X“ existiert deshalb für jeden Blocktyp ein Algorithmus, der automatisch geeignete Testvektoren und -sequenzen für diesen Block generiert.“ Unabhängig von Modellierungstool und Codegenerator Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Unabhängigkeit der Ergebnisse: Fehler können auch entstehen, weil das Tool für die Modellierung oder der Codegenerator nicht korrekt arbeiten. Daher sollten die Testvektoren unabhängig von der Codegenerierung und -ausführung erzeugt werden. „,MOTCase-X’ arbeitet völlig unabhängig von unseren anderen 111123_automotion_4-11_FS_V11_DRUCK_Layout 1 23.11.11 14:50 Seite 23 automotion | Projekte 23 Früher brauchte ein Testingenieur Wochen, um Testfälle zu definieren – das IAV-Tool „MOTCase-X“ erledigt diese Aufgabe heute in wenigen Stunden Werkzeugen“, sagt Hermes. „Die einzige Schnittstelle zu MATLAB/Simulink ist die Datei, aus der wir das Modell auslesen. Außerdem setzen wir für die Erzeugung der Testfälle keinen Codegenerator ein.“ und benutzerdefinierte Blöcke in Simulink anpassen, sodass künftige Erweiterungen berücksichtigt werden können. „MOTCase-X“ liefert darüber hinaus auch für jeden Testfall die Regeln, aufgrund derer er erzeugt wurde – so ist die Nachvollziehbarkeit gewährleistet. Und schließlich lässt sich das Tool an bisher noch nicht definierte Blocksets Trotz aller Vorteile von „MOTCase-X“ – den Testingenieuren wird die Arbeit auch in Zukunft nicht ausgehen. „Sie müssen auch weiterhin darauf achten, dass in den Testfällen alle Anforderungen an die Software geprüft werden Konzentration aufs Wesentliche und gegebenenfalls selbst fehlende Testfälle ergänzen“, sagt Hermes. „Dafür nimmt ihnen ,MOTCase-X’ die stupide Routinearbeit ab, Tausende Testfälle zu entwerfen und zu programmieren.“ Kontakt: dr.thomas.hermes@iav.de 111123_automotion_4-11_FS_V11_DRUCK_Layout 1 23.11.11 14:50 Seite 24 24 Projekte | automotion Der Entwicklungshelfer „EngineeringToolbox“: der universelle IAV-Werkzeugkoffer für Optimierung, Analyse und Auslegungsaufgaben ie „EngineeringToolbox“ ist ein Portal, über das IAV-Entwickler Zugriff auf zahlreiche integrierte Funktionen und die unterschiedlichsten Softwarewerkzeuge haben. Das Programm ermöglicht einen standardisierten und fehlerfreien Workflow, unterstützt bei der multikriteriellen Optimierung und Variantenanalyse und erlaubt die parallele Berechnung auf gekoppelten Computern. D „Zunächst haben alle Entwickler mithilfe der ,EngineeringToolbox’ (ET) Zugriff auf eine große Zahl von Entwicklungswerkzeugen – darunter sind sowohl kommerzielle Tools als auch Eigenentwicklungen von IAV“, erklärt Steffen Kux, Softwareentwickler in der IAV-Abteilung Prozesse. „Treiberprogramme übernehmen die Kommunikation zwischen den Tools und der ,EngineeringToolbox’. So können die Kollegen einfach auf eine ganze Palette von Werkzeugen zugreifen und benötigen dafür auch keine Administratorenrechte mehr.“ Darüber hinaus sind in der ET auch eigene Funktionen inmultikriterielle Optimierung, die mathematische Entscheidungsunterstützung und die funktionsorientierte Toleranzanalyse. Die Erweiterung des Portals um neue Programme und Funktionen ist völlig unproblematisch. Die zahlreichen Features der ET sind auf mehrere Module verteilt: Das Modul „Workflow“ ist bei gekoppelten Simulationen besonders nützlich, weil es die Arbeit mehrerer Simulationswerkzeuge koordiniert. „Wenn ein Entwickler beispielsweise die Nockenwellen-Lagerkraft berechnen will, muss er auch die Kräfte im Ventilund Steuertrieb simulieren“, so Kux. „Natürlich kann er die einzelnen Programme alle von Hand aufrufen – dank der ,EngineeringToolbox’ lassen sich solche immer wiederkehrenden Abläufe aber als fester Workflow definieren, der dann automatisch abläuft. Das spart Zeit und hilft Fehler zu vermeiden.“ Multikriterielle Optimierung im Computerverbund Das Modul „Optimierung“ (ET.UNO) eignet sich für alle technischen Probleme, die sich durch Parameter beschreiben lassen. Als Beispiel nennt Kux einen Kettentrieb, dessen Schiene eine optimierte Geometrie bekommen soll: „Dabei gehen wir von einer Startgeometrie aus und simulieren als Zielfunktionen geometrische Kennzahlen, auftretende Kräfte und Reibungsleistung im Kettentrieb“, berichtet der Mathematiker. „Mit Optimierungsverfahren suchen wir dann veränderte Geometrien und berechnen abermals die Zielfunktionen, bis wir ein Optimum oder geeignete Kompromisse gefunden haben.“ Dabei stehen den Entwicklern verschiedene Verfahren zur Verfügung, darunter Gradientenverfahren, genetische Algorithmen, Partikelschwarmoptimierung und adaptive Ersatzmodellverfahren. Sie liefern auch bei multikriteriellen Optimierungsaufgaben mit gegenläufigen Parametern wertvolle Informationen, die Entwicklungsentscheidungen unterstützen. Insbesondere bei der Optimierung und der Variantenanalyse (ET.AVA) kann ein weiteres ETModul wertvolle Hilfe leisten: Das „ET-ComputeNetwork“ (ETCN) koppelt mehrere Computer – Server oder Arbeitsplatzrechner – miteinander, sodass sich viele Alternativen parallel berechnen lassen. „Besonders bei aufwendigen Funktionsauswertungen können wir auf diese Weise die Rechenzeit deutlich verkürzen“, so Kux. „Die 111123_automotion_4-11_FS_V11_DRUCK_Layout 1 23.11.11 14:50 Seite 25 automotion | Projekte 25 Wie im Werkzeugkoffer: Mit der „EngineeringToolbox“ haben Entwickler komfortablen Zugriff auf viele Tools Nutzer der vernetzten Computer merken davon nichts, weil wir nur die ohnehin brachliegende Rechenkapazität nutzen.“ Toleranzuntersuchungen und mathematische Entscheidungsunterstützung Das Modul „Funktionsorientierte Toleranzanalyse“ (ET.TSR) untersucht die Einflüsse von Toleranzen auf die Funktion von Komponenten. „Wir können beispielsweise die Parameter eines Kettentriebes mit Toleranzen belegen und berechnen, welchen Einfluss sie auf die Funktionsweise des Spannsystems haben“, erklärt Kux. „Dabei können wir die maximal möglichen Abweichungen vom Sollwert betrachten und die Aus- fallrate während der Produktion abschätzen oder wir belegen die Parameter mit einer statistischen Verteilung und berechnen die Verteilung der Fehler.“ Am Ende von Berechnungen, Messungen oder Optimierungen sind die Entwickler oft mit einer großen Zahl von Varianten konfrontiert und müssen sich für den bestmöglichen Kompromiss entscheiden. Auch dabei hilft ihnen die ET: Das Modul „Mathematische Entscheidungsunterstützung“ (ET.MCA) ist eine IAV-Eigenentwicklung, die mithilfe von grafischen Darstellungen, mathematischen Sortieralgorithmen und statistischen Analysen diejenige Variante bestimmt, die am besten zu den Vorgaben passt. Die ET ist auch bei IAV-Kunden im Einsatz Die „EngineeringToolbox“ wird seit zehn Jahren entwickelt und ständig verbessert. Eine umfangreiche Onlinedokumentation erklärt die theoretischen Grundlagen und die Programmfunktionen. Heute ist die Software nicht nur bei IAV, sondern auch bei Kunden im Einsatz. Das Portal läuft auf den Betriebssystemen Windows und Linux. Auf Anfrage kann es auch auf andere Hard- und Softwareumgebungen portiert werden. Kontakt: steffen.kux@iav.de 111123_automotion_4-11_FS_V11_DRUCK_Layout 1 23.11.11 14:50 Seite 26 26 An der Entwicklung einer Wählhebel-Software arbeiten zwei bis drei Ingenieure ein ganzes Jahr, denn das Endprodukt muss absolut fehlerfrei sein Projekte | automotion as macht die Entwicklung einer Seriensoftware so aufwendig und teuer? Welchen Einfluss haben sicherheitsrelevante Funktionen? Kann man über Standardmethoden und Automatisierung Synergien erhalten? Das Beispiel der SoftwareEntwicklung für einen Automatikwählhebel zeigt die Komplexität der Aufgabe. W Immer mehr elektronische Funktionen und Systeme nehmen direkten Einfluss auf das Verhalten von Fahrzeugen, zum Beispiel die elektrische Lenkung, der Gangwahlschalter oder das Batteriemanagementsystem. Damit erhöht sich nicht nur die Komplexität der Entwicklungsprojekte, auch die Passagiere sind durch mögliche Fehlfunktionen gefährdet. Funktionale Sicherheit hat daher oberste Priorität, wie das Beispiel eines Automatikwählhebels zeigt. „Die gesamte Entwicklung eines Wählhebels ist sehr aufwendig, weil einige Funktionen sicherheitsrelevant sind“, erklärt Marko Meyer, Teamleiter Embedded System Software. „Das Steuergerät muss nicht nur absolut zuverlässig die vom Fahrer eingestellte Wählhebelposition erkennen und ausgeben, auch die Anzeige darf unter keinen Umständen von der eingelegten Fahrstufe abweichen.“ Anforderungsmanagement – der Grundstein für eine erfolgreiche Entwicklung An dieser vermeintlich einfachen Aufgabe arbeiten zwei bis drei Mitarbeiter ein ganzes Jahr. Die Herausforderungen beginnen schon ganz zum Anfang des Entwicklungsprozesses: Meyer und sein Team erarbeiten gemeinsam mit dem Kunden alle Anforderungen aus den Lastenheften des Fahrzeugherstellers. Diese Anforderungen werden durch die Entwickler in eine Softwarespezifikation überführt, die während der kompletten Projektlaufzeit mehrfach angepasst und erweitert wird. Danach wird die Softwarearchitektur mit einer geeigneten Modulbeschreibung erstellt. Hinzu kommt, dass die Sicherheitsstufen (ASIL) für die Fahrzeugfunktionen oft erst spät festgelegt werden, weshalb sich die konkreten sicherheitsrelevanten Anforderungen an die Komponenten nur schwer definieren lassen. Im nächsten Schritt beginnen die Softwarespezialisten mit der eigentlichen Programmierung. „Die Basissoftware schreiben wir von Hand in C, manche Funktionen werden mit MATLAB/Simulink® modelliert und anschließend mit automatischer Codegenerierung erzeugt – zum Beispiel das Modul der zentralen Zustandssteuerung oder das Modul für die Entprellung dynamischer Wählhebelbewegungen (Rückführhilfe)“, sagt Meyer. IAV-eigener Entwicklungsprozess in Anlehnung an AUTOMOTIVE SPICE® Die Entwickler müssen nicht nur alle Anforderungen penibel durch alle Module der Software verfolgen – sie müssen sie auch auf Modulebene und mithilfe von Hardware-in-theLoop-Tests lückenlos absichern. Und das immer wieder, denn in jedem Projekt gibt es im Laufe der Entwicklung sechs bis zehn Softwareversionen, die verschiedenen Integrationsstufen der Fahrzeughersteller entsprechen. „Alleine für die Durchführung aller Absicherungsmaßnahmen einer Softwareauslieferung und deren Dokumentation brauchen wir jedesmal trotz weitgehender Automatisierung ungefähr eine Woche“, so Meyer. Für alle embedded Softwareprojekte hat IAV einen eigenen Standard-Entwicklungsprozess etabliert, der sich an AUTOMOTIVE SPICE® anlehnt. „Diesen Entwicklungsprozess wenden 111123_automotion_4-11_FS_V11_DRUCK_Layout 1 23.11.11 14:50 Seite 27 automotion | Projekte 27 Höchste Anforderungen Bei sicherheitsrelevanten Funktionen müssen die Entwickler strenge Standards einhalten. Methoden sicher in Serie Selbst „kleine“ Softwareentwicklungen sind komplex – denn die perfekte Lösung braucht Standards und Know-how wir zugeschnitten auf alle Softwareprojekte an. Dabei stellen wir auch Fähigkeiten und Methoden über die eigentliche Software-Entwicklungskompetenz hinaus bereit – für die unterstützenden Prozesse wie Projektmanagement, Konfigurationsmanagement, Qualitätssicherung und die Durchführung einer Fehler-Möglichkeits- und Einflussanalyse (FMEA)“, so Meyer. „Ergänzend zu AUTOMOTIVE SPICE® kommen die weitergehenden Anforderungen an Methoden der Norm ISO/DIS 26262 hinzu, die für sicherheitsrelevante Systeme in Fahrzeugen beachtet werden müssen. Es werden zum Beispiel die SW-Module in Abhängigkeit der sicherheitsrelevanten Funktion gekennzeichnet und im Rahmen des SW-Modultests erfolgt dann der Nachweis der Zweigabdeckung.“ Eigener Baukasten für Standardanforderungen entwicklung und unsere Lösungen sind immer auf den Kunden zugeschnitten.“ Bei der Entwicklung kann sich Meyers Team aus einem Baukasten für projektunabhängige Standardanforderungen bedienen, zum Beispiel für die Speicherüberwachung. Dazu zählen unter anderem die diversitäre Erfassung und Ausgabe der Wählhebelposition oder die redundant-inverse Datenablage für die Ausleuchtung der Wählhebelposition. „Bei jedem Zugriff können wir so die Daten auf Konsistenz prüfen“, sagt Meyer. „Zur Softwarequalität trägt auch unser etabliertes methodisches Vorgehen bei, etwa die Erkennung von Speicherfehlern mittels eines MATS++Tests beim Steuergeräte-Hochlauf in Kombination mit einem Setz-/Löschtest zur Laufzeit.“ Darüber hinaus werden bei speziellen Fragestellungen die Experten der jeweiligen IAVFachabteilung mit hinzugezogen. „Zur Erstellung einer FMEA oder des Safety-Plans zum Beispiel können wir Kollegen des Teams Funktionale Sicherheit/Qualitätssicherung hinzuziehen. Bei technischen Fragen zu Batterietechnologien greifen wir auf Spezialisten der Abteilung Speichertechnologien zurück.“, führt Meyer weiter aus. Seit zehn Jahren entwickelt IAV Software für Wählhebel, darüber hinaus kümmern sich die Experten auch um Fahrerassistenzsysteme, die Steuerung von Elektrofahrzeugen und die Software für Batteriemanagementsysteme. „Die Stärke der gesamten Abteilung besteht genau darin, auf der einen Seite die Standardverfahren zu beherrschen und auf der anderen Seite diese projektspezifisch zu integrieren“, sagt Meyer. „Wir sind ein souveräner Partner bei der Serien- Um viele Synergien über die Projekte hinweg zu erreichen, stützt sich sein Team dabei auf viele Werkzeuge der gesamten Abteilung, die diese in den letzten Jahren selbst entwickelt hat – so generieren die Experten unter anderem in ihrer MATLAB-Toolkette automatisch die doppelt-inverse Datenablage. Darüber hinaus haben sie eine Toolsammlung entwickelt, die manuelle und fehleranfällige Entwicklungsschritte automatisiert, zum Beispiel die Generierung eines EVODX-Containers oder die Erzeugung von Source-Code aus einer CAN-Datenbasis. Eine über Jahre und durch viele Projekte gewachsene Absicherungsstrategie hilft ihnen zum Beispiel, den Aufwand für Modultests zu verringern und dabei die Qualität durch automatisiert erstellbare Testfälle zu erhöhen. „Diese automatisierte Testfallerstellung garantiert eine hohe Grundqualität bei allen Softwareprojekten“, so Meyer. „Jedes Projekt ist anders. Doch durch unsere sich weiterentwickelnden Werkzeuge und Erfahrungen sind wir den Herausforderungen gewachsen.“ Kontakt: marko.meyer@iav.de 111123_automotion_4-11_FS_V11_DRUCK_Layout 1 23.11.11 14:50 Seite 28 28 Trends | automotion Das Smartphone fährt mit Smartphones und Tablet-PCs machen Spaß und steigern den Komfort 111123_automotion_4-11_FS_V11_DRUCK_Layout 1 23.11.11 14:50 Seite 29 automotion | Trends 29 Zunehmende Verschmelzung Die Fahrzeugwelt und die Welt der Consumer-Elektronik wachsen immer mehr zusammen. obile Applikationen erobern nun auch die Fahrzeuge: Fast jeder Hersteller bietet heute an, ein Smartphone oder ein Tablet ins Auto zu integrieren. Künftig wird auch der Austausch von Daten zwischen Smartphones oder Tablets und Fahrzeugen eine wichtige Rolle spielen. IAV beschäftigt sich intensiv mit mobilen Anwendungen für Fahrer und Mitfahrer. M „Die verschiedensten Automobilhersteller bieten bereits die Integration von Smartphones ins Fahrzeug an, wobei die meisten Angebote aus dem Multimediabereich kommen“, sagt Carsten Dietze, Experte für Mobile Applications bei IAV. „Mehr und mehr dienen diese Funktionen aber auch dazu, die Möglichkeiten des Fahrzeugs zu erweitern.“ Neu ist diese Idee nicht. Seit Jahren beschäftigen sich Experten beispielsweise mit der Integration von „Location Based Services“ als Mehrwertdienst für im Fahrzeug integrierte Navigationssysteme. Bisher ist der endgültige Durchbruch aber noch nicht ge- lungen, da die Businesskonzepte nicht passten. Weder Betreiber noch Kunden waren willens, für die entstehenden Kosten aufzukommen – zumal die gleichen Informationen zu Hause am PC nahezu kostenfrei zur Verfügung stehen. Diese Situation hat sich grundlegend geändert: Preisgünstige Datenflatrates für Smartphones bieten mittlerweile alle Mobilfunkprovider an. Das Auto wird Teil eines großen Kommunikationsnetzwerks In Zukunft werden im Kommunikationsnetzwerk rund um das Auto vor allem Smartphones eine wichtige Rolle spielen: „Auf ihnen könnten zum Beispiel die aktuellen Verbrauchswerte abgespeichert werden“, erklärt Dietzes Kollege Christian Oliva Seidel. „Den Fahrer eines Elektrofahrzeugs könnte sein Smartphone darüber informieren, wo die nächste Ladestation ist und ob es dort auch einen Spielplatz für die Kinder gibt.“ Und weil die Energie in den „Stromern“ generell ein knappes Gut ist, könnten viele Funktionen direkt auf dem Smartphone ablaufen und so 111123_automotion_4-11_FS_V11_DRUCK_Layout 1 23.11.11 14:50 Seite 30 30 Trends | automotion dazu beitragen, die Reichweite zu verlängern. Im nächsten Schritt würden alle Berechnungen dann in die „Cloud“ verlagert – das Fahrzeug wäre per Mobilfunk mit der Computerwolke verbunden und müsste nur noch die Ergebnisse anzeigen. Auch die Mitfahrer profitieren von den neuen Möglichkeiten: „Die Insassen im Fond könnten mit ihrem Smartphone die Sitzeinstellungen anpassen oder das Multimediasystem bedienen“, sagt Dietze. Solche Funktionen steigern nicht nur den Komfort für die Kunden, sondern können den Herstellern auch Allein- stellungsmerkmale verschaffen. Hinzu kommt, dass die praktischen Apps bereits weitverbreitet sind – die Fahrzeugkäufer werden ein solches Angebot künftig also ganz selbstverständlich erwarten. Apps werden sich auch im Fahrzeug massenhaft verbreiten „Mobile Applikationen sind derzeit in aller Munde und auf allen Smartphones“, so Oliva Seidel. „Für fast jeden denkbaren Anwendungsfall gibt es sie mittlerweile, und es ist extrem leicht, sie zu bekommen: im Store aus- suchen und Passwort eintippen. Download und Installation laufen automatisch und dann heißt es: starten, nutzen, fertig!“ Dieser einfache Distributionsweg wird nach seiner Einschätzung dafür sorgen, dass sich die Apps auch im Automobilmarkt massenhaft verbreiten werden. Für IAV ist es daher entscheidend wichtig, diese Entwicklung nicht nur zu beobachten, sondern aktiv mitzugestalten. Dabei geht es um Fragen wie: Welche Rolle spielen mobile Endgeräte künftig im Fahrzeugumfeld? Wie integriert man Apps vom freien Markt in die teils sicherheitsrelevanten Fahrzeugarchitekturen? Welchen Mehrwert kann man dadurch für die Kunden generieren? „Letztendlich müssen wir uns entscheiden, ob und wie sich IAV in die Wertschöpfungskette der mobilen Applikationen integriert“, fasst Dietze zusammen. „Als Anbieter von Apps, als Betreiber von App-Stores oder als Dienstleister für unsere Kunden – alles ist denkbar, wird momentan überdacht und zur Entscheidung vorbereitet.“ IAV unterstützt verschiedene OEMs bei der Entwicklung von Apps Im Rahmen von internen Projekten sammeln IAV-Experten bereits heute wichtige Erfahrungen mit mobilen Applikationen. Der „AppAdapter“ (siehe Artikel auf Seite 8) ermöglicht Kunden und Entwicklern den Zugriff auf Fahrzeugdaten . Weitere Projekte beschäftigen sich damit, wie Anwender mit mobilen Endgeräten Informationen ohne Medienbrüche vom Fahrzeug auf ihren Büro-PC und zurück transportieren können. Und weil der Erfolg der Apps keine rein technische Frage ist, entwickelt IAV auch Marketingkonzepte für mobile Applikationen. „Schon heute unterstützen wir verschiedene OEMs bei der Entwicklung“, so Dietze. „Wir beschreiben die Anforderungen und entwickeln die Benutzerschnittstellen. Dabei achten wir immer darauf, dass die App auch ins Bedienkonzept des Fahrzeugs passt.“ Denn schließlich sollen zukünftige Generationen von Fahrzeugkäufern die im Leben selbstverständlich gewordene Umgebung überall vorfinden – auch im Auto. Kontakt: carsten.dietze@iav.de christian.oliva.seidel@iav.de 111123_automotion_4-11_FS_V11_DRUCK_Layout 1 23.11.11 14:50 Seite 31 Wir entwickeln, was bewegt. IAV – Ihr Partner für Automotive Engineering www.iav.com 111123_automotion_4-11_FS_V11_DRUCK_Layout 1 23.11.11 14:50 Seite 32 32 Trends | automotion Mobilitätsvision der Zukunft Nutzfahrzeug 3.0 – das vernetzte Fahrzeug in einer vernetzten Welt 111123_automotion_4-11_FS_V11_DRUCK_Layout 1 23.11.11 14:50 Seite 33 automotion | Trends 33 ie zunehmende Nutzung von Consumer-Elektronik-Devices (CE-Devices) und Weiterentwicklung von ITSystemen wird in den kommenden Jahren die Informations- und Mobilitätsbedürfnisse der Fahrer und Halter von Nutzfahrzeugen ändern. Die Vernetzung der Fahrzeuge mit externen IT-Infrastrukturen eröffnet den Herstellern eine Perspektive, um mit neuen Geschäftsmodellen an dieser Entwicklung teilzunehmen. D In der Welt der Nutzfahrzeuge ist der Kundenfokus auf die Mobilität als autonome Funktion gerichtet. Obwohl sich die telemetrische Anbindung von Nutzfahrzeugen schon deutlich früher etablierte als bei Pkws, sind die daraus entstehenden Kosten- und Nutzenvorteile für die Betreiber bis heute überschaubar. Der Nutzen der heutigen Systeme beschränkt sich vornehmlich auf Transparenz, Überwachung des Ladungszustands und Verbesserung des Dispositionsprozesses. Die Markt- und Technologieberater der IAVTochter Consulting4Drive haben eine weiterführende Vorstellung von der Mobilität der Zukunft. In ihrer „Mobilitätsvision 2015: Nutzfahrzeug 3.0“ liegt der Fokus nicht mehr allein auf der Transportaufgabe des Fahrzeugs, sondern mehr denn je auf dem Interaktionsraum zwischen Kunde, Fahrzeug und Umwelt. „Erst durch die systematische Vernetzung und Integration aller Systeme zwischen Kunde, Fahrzeug und Werkstatt können Nutzfahrzeuge ihr Umsatzpotenzial voll ausschöpfen und gleichzeitig ein deutlich niedrigeres Kostenniveau realisieren“, so Timm Kellermann von Consulting4drive. „Je besser das Nutzfahrzeug in die Kommunikationskanäle des Kunden eingebunden ist, umso mehr wird der Lkw zum Wettbewerbsvorteil in der hart umkämpften Logistikbranche.“ Wandel der Nutzerbedürfnisse Sowohl Pkw- als auch Nfz-Hersteller müssen sich zunehmend mit dieser neuen Auffassung von Mobilität auseinandersetzen. Die Kommunikation und der Datenauschtausch werden immer stärker von mobilen CE-Devices wie Smartphones oder dem „iPad“ dominiert, wobei großer Wert auf die mobile Nutzung und die einfache Überbrückung der bisherigen Schnittstellen gelegt wird. Die Transferierbarkeit aller öffentlich zugänglichen, aber auch privater Informationen und Daten in ein Fahrzeug und deren On-Board-Verfügbarkeit, werden als entscheidende Krite- 111123_automotion_4-11_FS_V11_DRUCK_Layout 1 23.11.11 14:50 Seite 34 34 Trends | automotion rien maßgeblich über die Akzeptanz eines Fahrzeugs im Markt bestimmen. Des Weiteren sind die zunehmende Verkehrsdichte in Ballungsräumen sowie das steigende Transportaufkommen, verbunden mit der Verlagerung des Lagers auf die Straße, und der entstehende Zeitdruck bei Frachtaufträgen zu berücksichtigen. Die zunehmende Staugefahr und ein erhöhtes Unfallrisiko stellen gerade für Speditionsunternehmer unter Wirtschaftlichkeitsaspekten ein großes Risiko dar. Dieses Risiko wird zudem durch die hohen Vertragsstrafen für Lieferverzug bei Just-in-Time- oder Just-in-Sequenze-Lieferungen noch verschärft. Innovative Fahrerassistenzsysteme, die sowohl das Fahrzeugumfeld als auch den Fahrer selbst überwachen, reduzieren diese Risiken und schützen damit Fahrer, Ladung und Umwelt. Vernetzte Mobilität Aufgrund dieser vielfältigen Anforderungen an ein innovatives Nutzfahrzeug der nächsten Generation stehen Hersteller vor neuen Herausforderungen. Der Wunsch nach intelligenteren Fahrerassistenzsystemen und vernetzten Navigations- und Warnsystemen, die jederzeit nachrüstbar sind, wird von Kunden immer häufiger geäußert. Aber auch Infotainmentfunktionen, die mit Officefunktionen kombinierbar sind, um das Tagesgeschäft über das Fahrzeug abzuwickeln, stehen zunehmend auf der Wunschliste des Kunden. Wie kann ein OEM diesen unterschiedlichen Anforderungen durch Vernetzung mit der Umwelt Rechnung tragen? „Ein OEM müsste ein ganzes Bündel an Funktionen, kombiniert aus Hard- und Software, anbieten, aus dem sich jeder Kunde die passenden Optionen auswählen kann“, sagt Christof Kleinhenz von Consulting4Drive. „Entscheidend ist, dass durch die Vernetzung die Möglichkeit besteht, die ausgewählten Funktionen während der gesamten Laufzeit des Fahrzeugs an die veränderlichen Bedürfnisse des Kunden anzupassen und weitere Funktionen online per Softwareupdate nachladen zu können“. Hier bietet sich wie bei Smartphones der Einsatz von Apps an, die jeweils spezielle Funk- tionen generieren und durch drahtlose Datendienste per Download verfügbar sind. Ein Nutzfahrzeughersteller kann so zum Beispiel eine Kamera mit Standardsoftware serienmäßig ins Fahrzeug einbauen und optional dazu Apps für Spurwechselerkennung, Parkassistenz oder Verkehrszeichenerkennung anbieten. Denkbar wären auch Apps für Fahrerassistenzsysteme, die Car-toCar-Kommunikation oder eine Vernetzung mit Verkehrsleitsystemen ermöglichen. Bei Verkauf des Fahrzeugs könnte sich der nächste Betreiber die seinen Bedürfnissen entsprechenden Apps nachladen – ohne Auswirkungen auf die vorhandene Hardware des Gebrauchtfahrzeugs und damit ohne zusätzliche Umrüstungskosten. Damit das Fahrzeug mit der Umwelt kommunizieren kann, sind vom Hersteller zukünftig offene Schnittstellen zu definieren. „Diese sollten nicht nur den Zugriff auf Infotainment- und Fahrerassistenzsysteme ermöglichen, sondern auch einen Zugriff auf bestimmte Steuergeräte“, sagt Christof Kleinhenz. Wichtig in diesem Zusammenhang ist das Etablieren eines stringenten Sicherheits- und Rechtekonzepts. „Dann könnte dem Motor beispielsweise durch Download von zusätzlichen Apps zur Steuergerätesoftware bei steigenden Kraftstoffpreisen eine sparsamere Fahrweise beigebracht werden.“ „Die Vernetzung bringt viele Vorteile“, so Karsten Löwenberg von Consulting4Drive. „Die Fahrzeuge werden sicherer, weil die vernetzten Systeme eine Fehlbedienung verhindern, ein optimales Tracking der Ladung erlauben und Verbrauch sowie Verschleiß verringern.“ Der größte Hebel für die Kosten-Nutzen-Optimierung des Nutzfahrzeugs liegt in der Reduzierung der Stand- und Wartungszeiten. In der Summe führt dies zu einer deutlichen Senkung der Total Cost of Ownership. Zudem tragen Upgrade- und Nachrüstmöglichkeiten für Softwarefunktionen zur Werterhaltung des Fahrzeugs bei. Ein Vorteil nicht nur für Kunden, sondern auch für Nutzfahrzeug-OEMs. Die Vernetzung der Fahrzeuge eröffnet den Herstellern völlig neue Geschäftsmodelle bzw. die Schaffung neuer Bausteine in der bestehenden Wertschöpfungskette. Dabei stehen die Hersteller vor der Entscheidung, ob sie sich einen versierten Partner mit ins Boot holen oder ihre eigene Diversifizierungskompetenz ausbauen. „Der OEM muss von jedem Fahrzeug und Kunden die entsprechende Softwareversion, Lizenzen und die Freischaltcodes erfahren, um beispielsweise automatische Updates zu initiieren oder eine unberechtigte Nutzung der Fahrzeugfunktionen zu verhindern“, sagt Karsten Löwenberg. „Dafür wird ein Lizenz-, Versions- und Updatemanagement benötigt, wie es bisher nur von Softwareherstellern beherrscht wird, und zudem wird im Nutzfahrzeugsegment ein markenübergreifender Standard notwendig.“ Offene Schnittstellen und schnelle Updatezyklen Voraussetzung für die Vernetzung ist eine entsprechende Technologie im Fahrzeug. „Im Vordergrund steht nicht die Hardware“, so Christof Kleinhenz. „Hardware ist teuer, deshalb sollte sie nur eine ausreichende Basis bieten für die flexible Ausstattung mit nachrüstbarer Software, gleichzeitig aber vom Kunden zum Anschaffungszeitpunkt bezahlt werden. Darüber hinaus müssen die OEMs die entsprechende IT-Infrastruktur aufbauen. Dazu zählen neue Architekturen und Prozesse für On-Board- und Off-Board-Systeme sowie deren Updatefähigkeit, die mit den kurzen Updatezyklen der CE-Devices, die teilweise unter einem Jahr liegen, Schritt halten kann.“ Neue Geschäftsmodelle Für Timm Kellermann steht fest: „Die Änderungen im Nutzerverhalten und die Entwicklungen in Verkehr und Transport forcieren die Vernetzung von Fahrzeugen. Bei vernetzten Fahrzeugen resultiert die Wertschöpfung nicht mehr allein aus dem Verkauf des Fahrzeugs, sondern in Zukunft zunehmend aus dem Umsatz mit zusätzlichen IT-Diensten im Aftersalesgeschäft.“ Kontakt: t.kellermann@consulting4drive.com c.kleinhenz@consulting4drive.com k.loewenberg@consulting4drive.com 111123_automotion_4-11_FS_V11_DRUCK_Layout 1 23.11.11 14:50 Seite 35 automotion | Über IAV 9. Symposium „Steuerungssysteme für automobile Antriebe“ Neuer Symposiumsbeirat konstituiert nter dem Motto „Elektronik, die bewegt“ veranstaltet IAV am 20. und 21. September 2012 im Berliner Flughafen Tempelhof das 9. Symposium zu Steuerungssystemen für den Antriebsstrang von Kraftfahrzeugen. Es werden bis zu 300 Teilnehmer erwartet. Für die Auswahl der Referenten und Vortragsthemen, die Gestaltung des Programms und die Leitung der Sektionen ist ein Beirat unter Vorsitz von Wilfried Nietschke und Oliver Predelli von IAV verantwortlich, der sich jetzt konstituiert hat. In dem Beirat sind die wichtigsten Führungskräfte im Bereich Antriebselektronik der deutschen OEMs und relevanter Zulieferer vertreten. U Die Referenten stellen in ihren Vorträgen die neuesten Entwicklungen auf dem Gebiet der Antriebselektronik erstmals der Öffentlichkeit vor. Auf dem im kommenden Jahr stattfindenden Symposium befassen sie sich mit Themen zu den Schwerpunkten Innovationen bei der Steuerung von Motoren und Antrieben, Hybridkonzepte und Elektroantriebe, neue Pro- zesse und Methoden in der Antriebselektronik, Energiemanagement sowie virtuelle Sensoren. Im Rahmen des Symposiums wird außerdem eine Tagung zur On-Board-Diagnose durchgeführt. Auf der begleitenden Fachmesse können sich die Besucher über Innovationen bei der Antriebselektronik informieren. Vorgestellt wird auch der „InDrive-Simulator“, ein Gemeinschaftsprojekt von IAV und drei Partnern aus dem universitären Bereich. Mithilfe des Simulators lassen sich die späteren Fahreigenschaften eines zu entwickelnden Hybrid- oder Elektrofahrzeugs in einem realen Fahrzeug mit konventionellem Verbrennungsmotor testen – noch vor dem Bau des ersten Prototyps. Am Abend und in den Pausen wird den Teilnehmern die Gelegenheit geboten, an einem Fahrevent teilzunehmen, um die neuesten Antriebssteuerungssysteme in der Praxis zu erfahren. Kontakt: wilfried.nietschke@iav.de Die Beiratsmitglieder Josef Bast – Audi AG Frank Bederna – Magneti Marelli Powertrain S. p. A. Harald Deiss – ZF Electronics GmbH Max Löffler – MAN Nutzfahrzeuge AG Hanno Jelden – Volkswagen AG Wendelin Klügl – Continental AG Johannes Liebl – Herausgeber ATZ, MTZ Wilfried Nietschke – IAV GmbH Oliver Predelli – IAV GmbH Hans-Christian Reuss – Universität Stuttgart Anke Kleinschmit – DaimlerChrysler AG Detlev Schöppe – Continental AG Wolfgang Zag – Dr. Ing. h. c. F. Porsche AG Rolf Leonhard – Robert Bosch GmbH 35 111123_automotion_4-11_FS_V11_DRUCK_Layout 1 23.11.11 14:50 Seite 36 36 Über Impulse IAV || automotion automotion IAV-Softwareentwickler hauchen dem Auto Leben ein IAV auf der Leitveranstaltung für Fahrzeugelektronik Die VDI-Tagung in Baden-Baden beschäftigte sich mit dem Thema Connected Car m 12. und 13. Oktober stand in Baden-Baden „Elektronik im Kraftfahrzeug“ im Mittelpunkt des Interesses – unter dieser Überschrift hatte der VDI zum 15. Mal zur Leitveranstaltung auf dem Gebiet der Kfz-Elektronik eingeladen. Und wie schon in den vergangenen Jahren war der internationale Kongress mit begleitender Fachausstellung wieder sehr gut besucht: Rund 1.350 Experten aus aller Welt informierten sich über aktuelle Entwicklungen. IAV unterstützte die Veranstaltung als Bronzesponsor. • Methoden zur Funktionsabsicherung bei der Entwicklung von FußgängerErkennungssystemen Dieses Jahr bildete das Thema Connected Car Schwerpunkt des Kongresses und so war auch der Stand von IAV den Bits und Bytes im Fahrzeug gewidmet: „Ihr Fahrzeug, unsere Software“ lautete das Motto, und während der beiden Tage gab es zahlreiche Gespräche zwischen den IAV-Experten und Besuchern aus dem In- und Ausland – viele Gelegenheiten, um das breite Softwareportfolio von IAV vorzustellen. Hinzu kamen fünf Vorträge zu Themen aus der Fahrzeugentwicklung: • Qualitätsmaßstäbe für OpenStreetMapDaten zur Verwendung in Fahrerassistenzsystemen A • AUTOSAR in der Serie: Von der Technik zur Prozessintegration • Neuartiges Pedaleriekonzept zur Optimierung der Energierückgewinnung • Anbindung mobiler Applikationen an das Fahrzeug-HMI über Bluetooth-Standardprofile Der Auftritt auf dem VDI-Kongress war zugleich eine Premiere: Zum ersten Mal präsentierte sich IAV im neuen Markenauftritt, der von den Besuchern sehr positiv aufgenommen wurde. Kontakt: ralf.richter1@iav.de 111123_automotion_4-11_FS_V11_DRUCK_Layout 1 23.11.11 14:51 Seite 37 automotion | Über IAV 37 IAV erhält den Innovationspreis Berlin Brandenburg Interdisziplinäre Zusammenarbeit auf dem Gebiet der E-Mobilität wurde ausgezeichnet roße Auszeichnung für IAV: Für die Entwicklung der elektrischen Antriebseinheit „IAV DrivePacEV80“ erhält ein Team des Unternehmens den mit 10.000 Euro dotierten Innovationspreis Berlin Brandenburg. G Die 15-köpfige Expertenjury hatte die Qual der Wahl: Zunächst galt es, aus den 150 Bewerbungen acht Kandidaten für den Preis zu nominieren, von denen maximal fünf die Auszeichnung bekommen konnten. „2011 brachte einen sehr reichhaltigen und vielfältigen Innovationspreisjahrgang“, so der Jury-Vorsitzende Prof. Manfred Hennecke, Präsident der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM). „Die Jury hat bei der Auswahl der Nominierten und der Preisträger die Neuigkeit des Vorschlages und die Erfolgsaussichten am Markt gleichermaßen bewertet.“ Dabei fiel die Wahl auch auf das „IAV DrivePacEV80“. Dahinter verbirgt sich eine hoch integrierte und skalierbare Kombination aus Elektromotor und Zweigang-Getriebe, die ein rund 20-köpfiges IAV-Team entwickelt hat. Diese kann in Elektro- und Hybridfahrzeugen der unterschiedlichsten Größen eingesetzt werden und erhöht sowohl die Effizienz als auch das Zugkraftangebot. „Für Elektrofahrzeuge nach dem heutigen Stand der Entwicklung wird ein relativ einfaches Getriebe mit nur einer Gangstufe eingesetzt“, sagt IAVEntwickler Erik Schneider, der gemeinsam mit seinen Kollegen Frank Fickel und Jens Liebold ein Patent auf die preisgekrönte Entwicklung angemeldet hat. „Durch das Zweigang-Getriebe erreichen wir gegenüber einer Eingang-Lösung für das E-Fahrzeug eine signifikant erhöhte Steigfähigkeit, eine deutlich verbesserte Beschleunigung und einen wesentlich geringeren Normverbrauch“. Das Preisgeld soll gespendet werden Seit zwei Jahren arbeitet ein interdisziplinäres Team am DrivePac, darunter IAV-Spezialisten für E-Maschinen, Getriebemechanik, Hydraulik, Elektronik sowie Software- und Funktionsentwicklung. „Diese Auszeichnung geht an alle Beteiligten, denn ohne die interdisziplinäre Zusammenarbeit hätten wir das Projekt nicht durchführen können“, so Schneider. Zurzeit bauen die IAV-Experten den ersten Prototypen, der Anfang 2012 auf dem Prüfstand vermessen werden soll. Diese Versuche verfolgen auch zahlreiche Kunden sehr aufmerksam. „Das DrivePac ist schon jetzt auf sehr großes Interesse gestoßen“, berichtet Schneider. Am 2. Dezember fand die festliche Preisverleihung in Potsdam statt. Der Innovationspreis Berlin Brandenburg ist mit 10.000 Euro dotiert – Schneider und seine Kollegen wollen mit dem Geld einen Doktoranden oder Diplomanden dabei unterstützen, neue Innovationen zu entwickeln. Kontakt: erik.schneider@iav.de Das preisgekrönte Entwicklerteam (v. l. n. r.): Frank Fickel, Jens Liebold, Erik Schneider und Prof. Dr. Burghard Voß 111123_automotion_4-11_FS_V11_DRUCK_Layout 1 23.11.11 14:51 Seite 38 38 Über Impulse IAV || automotion automotion Auszeichnung für herausragende Leistungen IAV hat in Berlin den Hermann-Appel-Preis an sechs Preisträger vergeben um achten Mal hat IAV hervorragende Nachwuchsingenieure ausgezeichnet: Am 7. November erhielten sechs besonders kreative Studenten und Doktoranden für ihre Leistungen den Hermann-Appel-Preis 2011. Künftig sollen auch exzellente Bachelorarbeiten prämiert werden. Z Rund 100 Gäste aus der Industrie und der akademischen Welt waren in die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften am Berliner Gendarmenmarkt gekommen, um den Preisträgern und dem Namensgeber die Ehre zu erweisen. Sie nutzten die Preisverleihung auch für Gespräche mit den Gewinnern und für Diskussionen über die Zukunft der Automobilentwicklung, die IAV-Gründer Professor Appel zu seiner aktiven Zeit maßgeblich mitbestimmt hat. Hochkarätige Jury aus der Automobilindustrie Eine Jury aus IAV-Experten und Vertretern aus anderen Unternehmen – darunter Volkswagen Die Preisträger des Hermann-Appel-Preises 2011 (v. l.): Till Steinbach, Dr. Kyung-Man Han, Dr. Peter Mock, Simon Johannes Steinberg, Dr. Robin Schubert, Christian Puchert. und Daimler – hatte zuvor aus den eingereichten Arbeiten sechs Preisträger bestimmt. In der Kategorie Elektronikentwicklung wurde Till Steinbach (M. Sc.) von der Hamburg University of Applied Sciences für seine Masterarbeit über „Echtzeit-Ethernet für Anwendungen im Automobil: Metriken und deren simulationsbasierte Evaluierung am Beispiel von TTEthernet“ ausgezeichnet. Dr. Robin Schubert erhielt in der gleichen Kategorie den Preis für seine Dissertation über „Integrated Bayesian Object and Situation Assessment for Lane Change Assistance“. 111123_automotion_4-11_FS_V11_DRUCK_Layout 1 23.11.11 14:51 Seite 39 automotion | Über IAV Dipl.-Ing. Simon Johannes Steinberg wurde in der Kategorie Antriebsstrangentwicklung für seine Diplomarbeit über „Robuste nichtlineare Zylinderfüllungsregelung eines DI-Ottomotors und flachheitsbasierte Turboladerregelung“ an der Technischen Universität Berlin ausgezeichnet. Für seine Dissertation über „Lichtleiterbasierte Methoden zur optischen Analyse von räumlichen Verbrennungsprozessen und Verbrennungsanomalien in Ottomotoren“ bekam Dr. Kyung-Man Han vom Karlsruher Institut für Technologie einen Preis im gleichen Fachgebiet. Sonderpreis für CO2Szenariomodell In der Kategorie Fahrzeugentwicklung vergab die Jury dieses Jahr nur einen Preis: Dipl.-Ing. Christian Puchert von der Technischen Universität Berlin wurde für seine Diplomarbeit über „Entwicklung und Optimierung eines innovativen lateralen Kopfschutzes für Kinderschutzsysteme mittels numerischer Simulation“ ausgezeichnet. Einen Sonderpreis erhielt Dr. Peter Mock von der Universität Stuttgart für seine Arbeit über die „Entwicklung eines Szenariomodells zur Simulation der zukünftigen Marktanteile und CO2-Emissionen von Kraftfahrzeugen (VECTOR21)“. Die Ausschreibung für den Hermann-AppelPreis 2012 startet im Januar, die Frist endet am 31. Juli. Künftig sollen auch herausragende Bachelorarbeiten damit ausgezeichnet werden. Kontakt: diana.reuter@iav.de 39 111123_automotion_4-11_FS_V11_DRUCK_Layout 1 23.11.11 14:51 Seite 40 40 Über IAV | automotion London Moskau Detroit Paris São Paulo Berlin Chemnitz Dresden Gifhorn Friedrichshafen Ingolstadt Kassel Ludwigsburg München Neckarsulm Neustadt Regensburg Rostock Rüsselsheim Weissach Seoul Tokio Shanghai Pune Neues Büro in Courbevoie IAV France erweitert ihre Präsenz im Großraum Paris durch die Anmietung vergrößerter Büroflächen in Courbevoie nahe La Garenne m Oktober zogen die Mitarbeiter des IAVBüros La Garenne in neue Räumlichkeiten im Nachbarort Courbevoie. Dort stehen ihnen ab sofort deutlich vergrößerte, moderne Büroflächen zur Verfügung. Hiervon werden vor allem der Kunde PSA PeugeotCitroën sowie dessen Zulieferer profitieren können. IAV hat die Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren stetig ausgebaut und sieht für die Zukunft noch viel zusätzliches Potenzial, insbesondere im Bereich neuer Antriebsstränge. I Noch näher zum Kunden – so lautet die Devise der IAV-Mitarbeiter am Standort La Garenne. Im Oktober zogen sie daher in ein neues Bürogebäude. „Wir haben die Gebäude des PSAEntwicklungszentrums La Garenne jetzt in Sichtweite, so können wir jederzeit innerhalb weniger Minuten zu Fuß bei unseren Ansprechpartnern sein“, erklärt IAV-France-Leiter Thomas Rölle. „Wir versprechen uns von dieser räumlichen Nähe in Zukunft eine noch bessere Zusammenarbeit.“ Kontinuierliche Entwicklung der Projekte Seit 2007 hat IAV eine Niederlassung im Großraum Paris, das zweite Büro in La Garenne kam 2009 hinzu. Die Zusammenarbeit startete mit einem Projekt zur Antriebsstrangentwicklung, in dessen Rahmen bei IAV zeitgleich viele Projektteams entstanden, die alle eine enge Zusammenarbeit mit den entsprechenden Einheiten beim Kunden aufbauen und effizient betreiben mussten. Oft waren Zulieferer mit in diese Teams eingebunden, IAV war Integrator zahlreicher Komponenten und Teilsysteme. „Im Laufe der Zeit hat sich diese Kooperation sehr erfreulich entwickelt, sodass das Büro in La Garenne kontinuierlich gewachsen ist“, erinnert sich Thomas Rölle. „Es wurde lokale IAV-Expertise auf den verschiedensten Gebieten aufgebaut, so in der Brennverfahrens- und Einspritzsystementwicklung, der Powertrain-Mechanik, der Motor- und Getriebeapplikation, den E-Traktionssystemen und der Fahrzeugelektronik.“ Durch die langjährige Zusammenarbeit ist bei IAV auch ein fundiertes Wissen über die PSA-Entwicklungsprozesse entstanden, ein wichtiger Faktor zu hoher Effizienz bei der Projektbearbeitung. Enge örtliche Nähe als wichtiger Erfolgsfaktor IAV France zielt mit ihrem neuen Büro primär auf Projekte, in denen gemeinsame Projektteams und eine örtliche Präsenz erforderlich sind. So können im Büro Teilflächen gezielt be- stimmten Projektgruppen zugeordnet werden, auch unter Einbeziehung von Mitarbeitern des Kunden. Eine weitere Zielgruppe unter den Kunden sind die Zulieferer von PSA. „Oft haben diese Zulieferer keine technische Expertise vor Ort präsent oder nicht die Kenntnis der PSA-Integrations- und Validationsprozesse“, so Thomas Rölle. „Hier wollen wir unterstützen. IAV hat eine sehr lange Erfahrung als Integrator.“ Für Validierungsaufgaben an Antriebssträngen und Fahrzeugen wird weiterhin eine enge Zusammenarbeit mit den deutschen Standorten von IAV gepflegt. „Mittlerweile haben alle Teams von IAV-France eine organisatorische Verbindung in die Linienbereiche der Muttergesellschaft, die es ermöglicht, die hohen Standards der IAV-Gruppe auch an den ausländischen Standorten sicherzustellen. Umgekehrt hilft die Rückmeldung der französischen Mitarbeiter, lokale Besonderheiten zu berücksichtigen und angepasste Strategien zu entwickeln“, sagt Thomas Rölle. Ergänzend zu den Versuchseinrichtungen in Deutschland sind punktuell vor Ort ebenfalls Prüfeinrichtungen wie Teststrecken, Rollen- und Motorprüfstände über lokale Kooperationen verfügbar. Kontakt: thomas.roelle@iav.de 111123_automotion_4-11_FS_V11_DRUCK_Layout 1 23.11.11 14:51 Seite 41 Unser Leistungsspektrum Ja, ich wünsche mir einen Ansprechpartner zu den von mir angekreuzten Themen! Name, Vorname: E-Mail: Firma: Telefon: Antriebselektronik Systemarchitektur Steuergerätehardware Sensorik und Aktuatorik Funktions- und Softwareentwicklung OBD-Entwicklung Bedatung Antriebsstrangsteuergeräte Serienbetreuung E-Antriebsmanagement Antriebsstrangkonzepte und -integration Antriebsstrangkonzepte Produktdaten-Management Antriebsstrangintegration Energiemanagement Thermomanagement Prototypenbau NVH-Antriebsstrang Fahrzeugelektronik Auslegung und Integration Antennen Bordnetz Karosserieelektrik/-Elektronik Sicherheitselektronik Integrale Sicherheit Licht und Sicht Kleinserienfahrzeuge Elektromagnetische Verträglichkeit Hard- und Softwareentwicklung E-Traktion • Leistungsbatterie E-Antrieb Auslegung des elektrischen Antriebsstrangs HV-Energiemanagement Projekte und E-Flottenbetrieb Sitzsysteme Cockpit Interieur/Details Audio und Sprache Dämmung Methoden und Tools Projektmanagement-Office Qualitätsmanagement Prüfeinrichtungen Produkte Entwicklungsmethoden Fahrzeugsicherheit Insassenschutz, Partnerschutz, Rückhaltesysteme Sicherheitselektronik Crashversuch Gesamtfahrzeug Mobility Turn-Key-Telematiklösungen Flottenbetreuung Mobile Applications Mobilitätskonzepte Car2X Gasfahrzeuge Aufbau von Gasfahrzeugen (Erdgas/Flüssiggas) Cockpit Cockpitkonzepte Bedienkonzepte Instrumententafel Cockpitelektronik Interieur Getriebe Konzeptentwicklung Konstruktion Berechnung und Simulation Funktions- und Softwareentwicklung Mechanikversuch und Softwaretest Geometrische Integration des Getriebes Applikation der Getriebesteuerung Doppelkupplungsgetriebe Automatikgetriebe Hybridsysteme Stufenlose Getriebe Powertrain Heavy Duty Thermodynamik und Brennverfahren Funktionen für das Motormanagement Motormechanik und Berechnung Kalibrierung und Diagnose Abgasnachbehandlung Gesamtsystembetrachtung und Energiemanagement Hybride Fahrzeug- und Maschinensystem Product-Life-Cycle Aftersales Qualitätssicherung Exterieur Frontend- und Heckendsysteme Anbauteile und Verglasung Karosseriestruktur – Türen, Klappen und Deckel Hybrid Verbrennungsmotor Komponenten Integration Energiemanagement • Fahrwerk Achssysteme Lenksysteme und Lenkkraftunterstützung Bremsen und Schlupfregelsysteme Räder und Reifen Tanksysteme Fahrwerk-Regelsysteme Versuch und Applikation Integrale Fahrzeugfunktionen Fahrzeugkonzepte Energiemanagement Klimatisierung Fahrerassistenzsysteme Integration E/E-Architektur Funktionale Sicherheit Thermomanagement Sonderfahrzeuge NVH-Fahrzeug Gesamtfahrzeugvalidierung Entwicklung von Otto-, Diesel- und Gasmotoren Brennverfahrenentwicklung und -optimierung Thermodynamik Abgasnachbehandlung Ladungswechsel Einspritzsysteme Kraftstoffversorgungssysteme Software und Bedatung Bitte senden Sie die Seite per FAX an: +49 30 39978-9444 oder in digitaler Form an contact@iav.com 111123_automotion_4-11_FS_V11_DRUCK_Layout 1 23.11.11 14:51 Seite 42 42 Messe | automotion IAV-Termine – hier treffen Sie uns! Januar April Mai MTZ 1/2012 „Effizienzsteigerung in der Optimierung des Kaltstarts und Kaltleerlaufs von Pkw-Dieselmotoren“ 24.-25.04.2012 crash.tech 2012 10.-11.05.2012 5. Tagung Simulation und Test für die Automobilelektronik carsten.enge@iav.de, ralf.sternberg@iav.de, 24.-26.04.2012 SAE World Congress wolfgang.tschiggfrei@iav.de Detroit, USA München Berlin 21.-23.05.2012 CTI Transmission Symposium USA Rochester, USA Februar 24.- 26.04.2012 SAE Transmission Symposium China Beijing, China 07.-09.02.2012 EMV 2012 Kongress mit begleitender Ausstellung philipp.langfritz@iav.de 26.-27.04.2012 Wiener Motorensymposium Wien, Österreich Düsseldorf 14.-15.02.2012 9. Braunschweiger Symposium Hybrid- und Elektrofahrzeuge ATZ 4/2012 „Effizientes Energiemanagement für Nutzfahrzeuge der nächsten Generation” Braunschweig, Gifhorn joern.seebode@iav.de, dr.bernd.findeisen@iav.de peter.eckert@iav.de, lars.henning@iav.de, kai.behnk@iav.de März 13.-14.03.2012 12. Internationales Stuttgarter Symposium Automobil und Motorentechnik Stuttgart AEP 5/2012 „Applikationsprozesse auf dem Prüfstand“ Juni 12.-13.06.2012 4. Tagung MinNOx Berlin 18.-19.06.2012 Energy Efficient Vehicle Conference Dresden MTZ 4/2012 „Diesel-Plug-in-Hybrid“ matthias.diezemann@iav.de 18.-22.06.2012 Advanced Automotive Battery Conference 2012 Mainz 19.-20.06.2012 Fachkongress „Fortschritte in der Automobil-Elektronik“ Ludwigsburg 19.-20.06.2012 VDI-Getriebe in Fahrzeugen Friedrichshafen 21.-22.06.2012 chassis.tech plus „3. Internationales Münchner Fahrwerk-Symposium“ München ATZ 6/2012 „Das ,Bird-Eye-View’-Verfahren: quantitative Bewertung von Lichtverteilungen im Fern- und Nahfeld unter reproduzierbaren Bedingungen“ sven.bogdanow@iav.de, benedikt.kleinert@iav.de, michael.marutzky@iav.de 111123_automotion_4-11_FS_V11_DRUCK_Layout 1 23.11.11 14:51 Seite 43 Impressum IAV-Kundenmagazin automotion IAV GmbH Ingenieurgesellschaft Auto und Verkehr Herausgeber IAV GmbH, Carnotstraße 1 · 10587 Berlin Tel. +49 30 39978-0 www.iav.com · contact@iav.com Verantwortlich für den Inhalt Marketingkommunikation: Burkhard Heise Redaktionsleitung Volker Schiffmann, Diana Reuter Redaktion Kurt Blumenröder, Gerhard Buschmann, Matthias Kratzsch, Dr. Gerhard Maas, Christian Müller-Bagehl, Wilfried Nietschke, Wolfgang Reimann, Ralf Richter, Thomas Rölle, Dr. Jörg Roß, Stefan Schmidt, Michael Schubert, Sven Siewert, Lutz Stiegler, Carsten von Essen, Prof. Dr. Bernd Wiedemann Mitarbeit Christian Buck, Holger David Bildnachweise IAV Audi CLAAS Gestaltung ZITRUSBLAU GmbH Werbeagentur · www.zitrusblau.de 3-D-Visualisierungen LIGHTSHAPE · www.lightshape.net Erscheinungsweise Viermal jährlich Alle Rechte vorbehalten 111123_automotion_4-11_FS_V11_DRUCK_Layout 1 23.11.11 14:51 Seite 44 www.iav.com