MESSE BEA PFERD 2015
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MESSE BEA PFERD 2015
2 /2 015 CHF 8. 50 Ausbildung schwierige Pferde Vom ProblemPferd zum Showstar Barhuf/Beschlag Pro/Contra Western Turnierdisziplinen messe BEA PFERD 2015 Das ExklusivE lEsErangEbot Mit eineM PASSiOn-AbO Spezialrabatt von 20% auf den PARELLI-Level-1-Einsteigerkurs Du möchtest Dich und Dein Pferd weiterbringen und einen PARELLIEinsteiger-KURS besuchen? Dann kannst Du ab sofort von der Kooperation zwischen PASSION und dem PARELLI INSTRUKTORENTEAM SCHWEIZ profitieren. PASSION-Abonnenten erhalten einen Spezialrabatt von 20% auf den PARELLI-Level-1Einsteigerkurs. So kostet dieser für PASSION-Abonnenten lediglich CHF 600.00 statt 750.00. Preise und Konditionen: 1-Jahres-Abonnement PASSION 4 Ausgaben CHF 29.90 2-Jahres-Abonnement PASSION 8 Ausgaben CHF 56.00 Du hast noch kein PASSION-Abo? Dann melde Dich gleich jetzt per Telefon oder fülle das Anmeldeformular unter www.passion-magazin.ch aus. PASSION-Abonnenten profitieren ebenfalls von 20% Rabatt auf alle PARELLI-Level-1-Einsteigerkurse! 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Pa s s i o n 2 / 2 0 1 5 PASSION Das Schweizer Reitmagazin www.passion-magazin.ch info@prosell.ch Telefon 062 858 28 28 PAREllI-Instruktoren-Team Schweiz www.parelli-instruktoren.com info@parelli-instruktoren.com Telefon 081 834 49 39 Pa s s i o n 2 / 2 0 1 5 1 I n h a lt 2 / 2 0 1 5 R u b ri k e n S p e z i a l F e ri e n 3Editorial 17 Kinderreitferien 4Szenenews 22 Horse Hill Center 6 Arena – Fütterung 26 Landhaus Triengen 8 BEA Pferd 28Ampflwang 10 Arena – Schweizer Tierschutz 30Checklisten 12 Arena – Linda Tellington Jones 14Marktplatz 15 Ironische Kolumne 2 /2 015 CHF 8. 50 33 Medizin – Ein Tag in der Pferdeklinik 42 Intelligenz bei Pferden 46 Ausbildung – Schwierige Pferde 48 Ausbildung – Shadow 53 Western – Ranchhorse-Prüfung 56 Western – Turnierdisziplinen 59 News 3/2014 S w iss E n d u r a n c e Ausbildung schwierige Pferde Vom ProblemPferd zum showstar bArhuf/beschlAg Pro/contra Western turnierdisziPlinen messe bea Pferd 2015 Titelbild Catherine mit ihrer Stute Galina. Wir danken Tabitha Roth für das tolle Bild. Erhältlich in Ihrer LANDI Anzeige ANIPELLI Natürliches, staubfreies Einstreu aus 100 % Stroh • Erhältlich in 25 kg-Säcken, Big-Bag à 800 kg oder lose • Senkt den Arbeitsaufwand um 60 – 70 % • Reduziert die Mistmenge im Vergleich zu Stroh bis zu 1 / 3 Gratis-Infoline 0800 808 850 www.raufutter.ch 2 4 1 52 0 1 4 P a s sPi a osns iforn ü h2l/ i2n0g Foto: www.tr-photography.ch 38 Medizin – Barhuf Foto: www.tr-photography.ch Editorial Buzz-Off Zebra «Dein Pferd liebt dich nicht für dein Aussehen.» Sprichwort aus Marokko Wie immer ist unsere Frühlingsausgabe dem Thema «Ferien» gewidmet. Und während hierzulande noch der Winter in den letzten Zügen liegt und uns beim Ausreiten die kalte «Bise» unangenehm um die Nase weht, treffen in der Redaktion traumhafte Bilder von Höfen, Hotels und Landhäusern aus Spanien, Portugal, Österreich und – last but not least – aus der Schweiz ein. Nur schon beim Betrachten und Lesen der einzelnen Berichte überkommt uns das Gefühl von «da will ich hin». Vorbei sind die Zeiten, in denen der Feriengast irgendwo in einer angebauten Unterkunft logieren musste. Waschen und Zähneputzen mit kaltem Wasser und kratzende Militärdecken zum Einkuscheln. In dieser Ausgabe finden Sie wieder viele Tipps und Informationen über Ferienorte, die höchsten Standards und Ansprüchen gerecht werden. Auch die Pferde, ob eigene oder Mietpferde, werden luxuriös aufgestallt. Sollte der Partner oder die Partnerin nicht vom Pferde- und Reitvirus befallen sein, kein Problem. Alle in dieser Ausgabe vorgestellten Betriebe bieten auch attraktive Alternativprogramme. Laut dem amerikanischen Horseman und Lehrer Buck Brannaman gibt es keine schwierigen Pferde, nur Pferde mit Menschenproblemen. Und genau diese sind diesmal ein gewichtiges Thema. Lesen Sie die Geschichte des weitum bekannten und inzwischen gar zum Showstar avancierten «Shadow» und die der weniger bekannten Pferde unserer Leserinnen. Ihnen allen gemeinsam ist der schwierige Start ins Leben eines Reitpferdes. Warum und wieso ist in den meisten Fällen nicht eruierbar. Wichtig ist letztendlich, dass für diese Tiere Besitzer gefunden wurden, die das Wissen hatten und die Zeit aufbrachten, um ihren «Patienten» das Zusammenleben mit den Menschen zu ermöglichen. Die grösste Schweizer Pferdemesse, die BeaPFERD öffnet Ende April erneut ihre Tore. Auch dieses Jahr wartet der Grossanlass wieder mit vielen neuen Highlights auf. So gibt u.a. die bekannte Ausbildnerin Saskia Gunzer einen Workshop in der Arbeit am langen Zügel. Zudem führen verschiedene lizenzierte und angehende Reitlehrer der «Ecole de Légèrté» die Besucher in die Materie des bekannten Rittmeisters Philippe Karl ein. Alle Showhighlights und Protagonisten finden Sie schnell und übersichtlich im beiliegenden Messeführer. Wir freuen uns über einen Besuch an unserem Stand. Halle 685 Stand C009. UV ANTI-UV ANTI-MOSQUITO ANTI-HORSEFLY ANTI-FLY Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass Zebras weniger durch blutsaugende Insekten befallen und darum auch weniger Krankheiten übertragen werden als anders gemusterte Tiere. Die Art, wie das Licht auf dem Streifenmuster reflektiert, ist für die Fliegen/Bremsen unattraktiv. Die Bucas Buzz-Off Zebra Decke sowie Maske wurden entwickelt um das Pferd auf natürliche Weise, ohne die Verwendung chemischer Verbindungen, vor Fliegen und Bremsen zu schützen. Herzlich, Vertretung Schweiz, Rilewa AG, CH-5737 MENZIKEN, www.rilewa.ch Theres Misar www.bucas.com Pa s s i o n 2 / 2 0 1 5 3 HYP_A4_79 Szenenews Problematische Zäune mit Stacheldraht In der ersten Ausgabe PASSION von diesem Jahr, hatten wir im Artikel über Weidezäune ein Bild und Hinweis über Stacheldraht. Aufmerksame Leser schrieben uns dann, dass Stacheldraht doch eigentlich verboten ist. Es ist uns ein Anliegen, den Sachverhalt korrekt wiederzugeben und publizieren hier die Aussage des Schweizerischen Tierschutzes: Foto: Wh. Kunz, Bern Foto: Philippe Gerber Das Verwenden von Stacheldraht für Zäune von Gehegen entlang von Strassen sowie für Pferdeund Lama-/Alpaka-Weiden ist verboten. Die kantonale Behörde kann für weitläufige Weiden, die über eine zusätzliche Begrenzung verfügen, befristete Ausnahmebewilligungen zur Verwendung von Stacheldraht erteilen. Tödlich verletztes Reh durch Stacheldraht. Bussard verendet im Stacheldraht. Es gibt also Ausnahmebewilligungen, doch sollte man vor dem Einholen einer solchen, sich die Überlegungen machen, ob es nicht Alternativen zum Stacheldraht gibt. Als Fluchttiere ist es für Pferde einfach sehr gefährlich: Droht Gefahr, können sie ohne nachzudenken in den Zaun rennen und sich verletzen. Auch für Wildtiere wird der Stacheldraht zur tödlichen Falle. Jedes Jahr verenden unzählige von ihnen in den Drähten aus denen es kein Entrinnen mehr gibt. Der Zaun ist schlecht sichtbar und wegen den scharfen Stachelspitzen sehr gefährlich für Mensch und Tier. Die grösste Gefahr für Wildtiere stellen Stacheldrahtzäune entlang von Wald- rändern dar. Wildtiere flüchten bei Gefahr in den schützenden Wald und sehen die Zäune am Waldrand oft nicht. Daher hat deren Ersatz erste Priorität. S a n dra D ü rr e n b e rg e r Trainingsstall Roggwil mit neuem Aquatrainer Sebastian Knoblauch und Florian Kaufmann betreiben mit viel Herzblut und Können einen Ausbildungs- und Pensionsstall im bernischen Roggwil. Qualifizierten Reitunterricht für Gross und Klein, sowie die Ausbildung von jungen Pferden und Pferde mit Dressurambitionen stehen auf Ihrem Angebot. Neu im Betrieb ist der Aquatrainer. Er entlastet das therapeutische Bewegen von Pferden mit gleichzeitiger Beobachtung der Bewegungsabläufe. Bewegung im Wasser gilt seit langem als unübertroffenes Muskel- und Konditionstraining, da die Schwerkraft im Wasser aufgehoben ist und nicht das volle Gewicht auf Muskeln und Gelenken lastet. Wasser bietet einen sanften Widerstand zum Kräfteaufbau, der sich bei schnellerer Bewegung verstärkt und so die Belastung auf natürliche Weise steigert. Aquatherapie, oder eine Kombination von Pensionsplatz und Beritt sind ab sofort möglich. Für weitere Informationen und Preise: www.trainingsstall-roggwil.com EmendoGO: lockere und leistungsfähige Pferdemuskulatur Das HealthBalance TierGesundheitsZentrum in Niederuzwil hat mit EmendoGO ab sofort ein neues Produkt im Angebot. Das Ergänzungsfuttermittel für Pferde wurde speziell für die Muskulatur entwickelt. Eine lockere und leistungsfähige Muskulatur ist die Grundlage für ein harmonisches und taktreines Gangbild. Sachgemässes Reiten und Gymnastizieren sowie ein geeigneter Sattel sind ebenso von zentraler Bedeutung. Damit die Muskulatur ihrer physiologischen Aufgabe entsprechend arbeiten kann, muss die Durchblutung gefördert werden und ein passendes Nähr- und Vitalstoffangebot für die Muskelzellen vorliegen. Mit dem Ziel vor Augen, der Muskulatur die benötigten Stoffe zur Verfügung zu stellen, wurden für das neue Er- 4 gänzungsfuttermittel EmendoGO Inhaltsstoffe gewählt, die nach naturheilkundlichen und klassischwissenschaftlichen Erkenntnissen die Arbeit der Muskulatur unterstützen. Die gezielte Auswahl an Kräutern, Vitaminen, Mineralstoffen und Aminosäuren dient der An- und Entspannung der Muskulatur, fördert die Durchblutung und entschlackt das Gewebe. Eine Testreihe, bei der auch stark beanspruchte Pferde teilnahmen, zeigte, dass EmendoGO die Einsatzfreude und Leistungsbereitschaft fördert, die Erholungszeit verkürzt und die Nervosität verringert. EmendoGO ist ab sofort online unter www.healthbalance.ch erhältlich. Pa s s i o n 2 / 2 0 1 5 HY P O NA HYP ONA HYP_A4_791_5_Layout 1 18.03.2015 08:1407:19 SeiteSeite 1 1 HYP_A4_Wellness_Layout 1 19.03.2015 79 1 We llness 791-5 Sensitive Strukturiertes Ergänzungsfutter Ohne Gluten und Melasse • mit hochwertigen Vitalstoffen • Für spezielle Fütterungsregime • unterstützt die Verdauung Für gluten- undund melasse• fördert• Wohlbefinden Fellglanz empfindliche Pferde • zum Verwöhnen • Bei Neigung zu Hufrehe, EMS, CusBesuchen Sie uns an der BEA/Pferd am hing Syndrom und Tying-up HYPONA-Stand in der Halle 685 • Film auf www.hypona.ch 10% Rabatt 10% Rabatt bis 25.04.15 27.04.15 bis 20.06.15 Seit 30 Jahren das Seit 30 Jahren das LANDI Beste für Ihr Pferd Beste für Ihr Pferd www.ufa.ch In Ihrer HYPONA-Beratungsdienst: HYPONA-Beratungsdienst: In Ihrer hypona.ch hypona.ch Pa s s i o n 2 / 2 0 1 5 In Ihrer LANDI Sursee 058058 12 00 LANDI Sursee 434434 12 00 Zollikofen 058 434 10 00 www.ufa.ch 058 434 10 00 Zollikofen Wil 13 00 Wil 058058 434434 13 5 00 Puidoux 058058 09 00 Puidoux 434434 09 00 arena Wenn das Futter auf den Magen schlägt 6 Foto: Katja Stuppia Das Futter und die Fütterungsstrategie können das Wohlbefinden des Pferdes beeinflussen. Damit die Verdauung rundläuft, braucht es eine Ration mit genügend kaufähiger Struktur, entsprechender Ergänzung an Nähr- und Wirkstoffen und von einwandfreier Qualität. Trotzdem gibt es Pferde, bei denen einzelne Futterbestandteile zu Problemen f ühren können. Pa s s i o n 2 / 2 0 1 5 Anzeichen auf mögliche Unverträglichkeiten So vielfältig die Ursachen sein können, so verschieden können die Anzeichen sein. Häufige Symptome von Unverträglichkeiten können Teilnahmslosigkeit, reduzierter Appetit, Bildung von plötzlichen Wassereinlagerungen, Fettpolstern (an Kruppe und Mähnenkamm), übermässige Haar bildung, unerklärlicher Gewichtsverlust, Verdauungsprobleme und Durchfall oder wiederkehrende Koliken sein. In solchen Fällen ist die Beiziehung eines Tierarztes zur Abklärung und möglicher Ausschliessung nicht fütterungsbedingter Ursachen empfehlenswert. Durch die verstärkte Forschungstätigkeit konnten in den letzten Jahren viele Zusammenhänge besser verständlich gemacht werden. Foto: Katja Stuppia Verschlechterte Nährstoffaufnahme Nicht nur der Darm, sondern auch weitere Organe wie Leber, Bauchspeicheldrüse oder Gallenblase sind für eine gut funktionierende Aufschliessung und anschliessende Aufnahme der Nährstoffe entscheidend. Darmentzündungen können im schlimmsten Fall zu einer dauerhaften Rückbildung der Darmzotten führen. Funktioniert die Bauchspeicheldrüse nicht mehr richtig, kann es zu Problemen mit dem Zuckerstoffwechsel kommen. Gelangen viele leicht verdauliche Komponenten aufgrund eines nicht richtig funktionierenden Dünndarmes bis in den Blind- und Dickdarm, kann es zu einer Veränderung der Zusammensetzung der dort ansässigen Mikroorganismen kommen. Dies gilt als ein wichtiger Auslöser von Hufrehe. Darmentzündungen durch Glutenunverträglichkeit Beim Menschen ist die Glutenunverträglichkeit schon länger bekannt (Zöliakie). Eine Glutenunverträglichkeit oder Überempfindlichkeit führt zu Entzündungen der Dünndarmschleimhaut. Dadurch können die Nährstoffe nur schlecht aufgenommen werden. Nebst Verdauungsstörungen (Blähungen, Durchfall) kommt es auch zu einem Gewichtsverlust. Gluten kommt in Getreiden vor. Es dient dem Getreidekorn als Speichereiweiss und ist ein Gemisch aus verschiedenen Proteinen. Gluten ist im Klebereiweiss enthalten und ein wichtiger Faktor für die Backfähigkeit des Getreides. Je mehr Klebereiweiss in einem Getreide enthalten ist, desto besser geht der Teig auf und behält nach dem Backen auch die Form. Entsprechend enthalten z. B. Weizen, Dinkel, Roggen und Hartweizen viel Gluten. Bei Gerste und Hafer ist der Glutengehalt eher gering. Reis, Mais, Hirse, Quinoa und Amarant enthalten überhaupt kein Gluten. Störungen im Hormonhaushalt und ihre Folgen Hormonelle Störungen zeigen sich oft im equinen metabolischen Syndrom (EMS) oder auch Equinem Cushing Syndrom (ECS). Häufig treten die sichtbaren Folgen erst bei älteren Pferden auf. Es können aber auch bereits junge Pferde davon betroffen sein. Beim EMS kommt es zu einer Entgleisung des Stoffwechsels beim Pferd aufgrund einer Ungleichheit von Energiezufuhr und Energieverwertung. Durch eine chronische Energieüberversorgung wird vorwiegend am Mähnenkamm und auf der Kruppe Depotfett eingelagert. Diese Fettzellen beeinflussen den Stoffwechsel negativ. Deshalb weisen die betroffenen Pferde meistens auch eine Insulinintoleranz auf, vergleichbar mit Diabetes beim Menschen. Dabei wird von der Bauchspeicheldrüse nicht mehr genügend Insulin produziert und als Folge können leichtlösliche Kohlenhydrate (Zucker und Stärke) unzureichend aufgenommen werden. Es kommt zu Störungen im Blutzuckerstoffwechsel. Nicht zu unterschätzen ist die erhöhte Anfälligkeit auf die Folgekrankheit Hufrehe. Beim ECS sind Hormonregulatoren betroffen, welche das Haarwachstum steuern. Durch ihre Fehlfunktion zeigen die Pferde ein enorm langes und welliges Haarkleid bei häufig verzögertem oder fehlendem Haarwechsel. Die Tiere leiden unter deutlichem Muskelschwund, einer Umverteilung der Fettdepots und Reheschüben. Zudem haben die Pferde oft einen übermässigen Durst und scheiden entsprechend viel Urin aus. Leistungsschwäche und erhöhte Infektionsanfälligkeit sind weitere mögliche Symptome. Bei der Polysaccharidspeicherkrankheit (PSSM) kommt es zu einer abnormalen Glykogenspeicherung in der Skelettmuskulatur. Unter normalen Umständen dient Glykogen der kurz- bis mittelfristigen Speicherung und Bereitstellung des Energieträgers Glucose im menschlichen und tierischen Organismus. Bei Energiebedarf wird aus dem Glykogen im Stoffwechsel Glucose gebildet, die von den Zellen verbrannt wird. Bei PSSM ist dieser Ablauf gestört. PSSM tritt aber nur bei einem entsprechenden Gendefekt auf. Bei einigen Pferderassen müssen Hengste und Stuten vor der Weiterzucht entsprechend getestet werden. Pa s s i o n 2 / 2 0 1 5 Fazit Bei allen erwähnten Problemen spielt die Fütterung eine entscheidende Rolle. Heureiche Rationen und die Reduktion oder das Weglassen der auslösenden Futterbestandteile wie schnell lösliche Kohlenhydrate (Zucker und Stärke) und Gluten sind unabdingbar. Zu beachten ist ausserdem der Fructangehalt im Raufutter (Heu, Haylage, Gras). Fructane sind Zuckerbestandteile, welche das Gras bei Sonnenschein und gleichzeitig niedrigen TempeB. Frühlingsweide oder im raturen (z. Spätsommer) speichert. Wird zu viel davon aufgenommen (unbegrenzte Weidedauer im Frühling oder Spätsommer), ist die Dünndarmverdauung überlastet und die Fructane gelangen in den Blind- und Dickdarm. Dadurch wird die Zusammensetzung der dort vorhandenen Mikroorganismen verändert und es kann zu Hufrehe führen. Auch bei Pferden mit sensibler Verdauung kann mit Raufutter allein der Bedarf nicht gedeckt werden. Darum ist bei der Wahl des Ergänzungsfutters grösste Sorgfalt geboten. Gluten und Melasse sollten in solchen Situationen vermieden werden. Tiefe Zucker- und Stärkegehalte im Ergänzungsfutter unterstützen die Verdauung und helfen somit, die Gesundheit des Pferdes zu erhalten. Wichtig ist zudem eine ausreichende Versorgung mit Mineralstoffen, Vitaminen und Spurenelementen. Ma r k u s Bo l l Die Autoren Markus Boll HYPONA-Fütterungsspezialist Ostschweiz Dr. Barbara Eichenberger, Dipl. Ing.-Agr. ETH Technischer Dienst HYPONA hypona.ch 7 ARENA PFERD 2015 Gewinnen! PASSION verlost 20 x 2 Tickets für die BEA PFERD 2015! Einfach Email an info@prosell.ch mit Betreff BEA PFERD. Einsendeschluss ist der 20.4.2015!!! 8 A ber nicht nur Profis kommen hier voll auf ihre Kosten. Seit jeher ist die PFERD ein Grossereignis für die ganze Familie, Gross und Klein und ganz egal ob man nun selbst regelmässig als Reiter im Sattel sitzt oder einfach nur als interessierter Laie durch die Stände streift. Die PFERD 2015 – ein «Must» für alle. An allen zehn Messetagen gibt es ein abwechslungsreiches Programm mit sportlichen Wettkämpfen, packenden Vorführungen, einem Dressurworkshop und den beliebten Mittagsrassenschauen in der Grossen Arena. Es gibt viel zu entdecken für Gross und Klein! Shoppen erlaubt Was natürlich auch nicht fehlen darf: der grosse Markt mit rund 50 Anbietern von Pferdebedarf, Reitausrüstung und Zubehör. Hier findet sich alles rund um Pferd und Reiter – vom Reitstiefel bis zum Hufschuh, vom Hufkratzer bis zum Pferdetransporter. Bei Bedarf beraten die Anbieter die Besucher in allen Fragen hinsichtlich Equipment und Qualität. Und wer hier ein wenig sucht, findet bestimmt auch das eine oder andere Schnäppchen. Ein wichtiger Bestandteil der PFERD sind alle Jahre wieder die Auftritte der Rassenverbände. Sie sind mit Infomaterial und Fachwissen vor Ort und präsentieren bei den beliebten Pferdeboxen in Halle 684 Pa s s i o n 2 / 2 0 1 5 die unterschiedlichen Rassen. So werden gerade hier mit Entdecken und Bewundern immer wieder neue Pferde-Leidenschaften geweckt. Parallel zur PFERD findet die BEA, die grösste Schweizer Publikumsmesse statt. Zu sämtlichen Attraktionen dieses Events haben PFERD-Besucher mit ihren Eintrittskarten ebenfalls Zutritt. Das detaillierte Tagesprogramm mit Informationen zu allen Shows und Veranstaltungen finden Sie ab sofort unter: www.pferd-messe.ch Den ausführlichen Messeführer mit allen wichtigen Informationen zur PFERD 2015 finden Sie als Beilage in dieser PASSION-Ausgabe. Fotos: zVg. Alle Jahre wieder zieht es praktisch alle Pferdeliebhaber, Reitsportprofis, Freizeitreiter und an der Pferdehaltung Interessierte an die PFERD 2015. Bereits zum 26. Mal in Folge zeigt die schweizweit grösste Pferdemesse vom 24. April bis zum 3. Mai 2015 die Faszination Pferd in all ihren Facetten. In eigener Sache Am Stand des Schweizer Reitmagazins PASSION (Halle 685, Stand C009) gibt es neu in diesem Jahr eine Lese-Ecke mit Büchern unserer Autorin Karin Tillisch. Zudem wird sie auch selbst live vor Ort sein. Am Montag und Dienstag, jeweils von 11.00–12.00 und 14.00–15.00 Uhr sowie am Mittwoch von 11.00–13.00 Uhr freut sie sich über viele Besucher am PASSIONStand und steht persönlich für Fragen «Red und Antwort». Ein weiteres Highlight folgt am Samstag, 2. Mai. Dann nämlich wird die bekannte Ausbildnerin und Buchautorin Saskia Gunzer (Dressur am Langen Zügel) von 11.30–12.30 und 15.00–15.45 Uhr zwischen ihren Vorführungen in der Facharena am PASSION-Stand Fragen beantworten und Bücher signieren. Auch sie stellt sich gern den hoffentlich zahlreichen Fragen, die von den PASSION-Lesern und PFERDBesuchern an sie gerichtet werden. Wir freuen uns, die beiden Damen exklusiv an unserem Stand begrüssen zu dürfen. Profitieren Sie von den Pferdefachleuten aus erster Hand. Anzeige DIE NATIONALE PFERDEMESSE BERN // 24. APRIL – 3. MAI 2015 www.pferd-messe.ch Veranstalter Partner MENSUEL HIPPIQ UE DE SUISSE RO MAND E Fotos: zVg. PREMIER Pa s s i o n 2 / 2 0 1 5 9 arena Königsdisziplin Gruppenauslaufhaltung Noch heute werden die meisten Pferde in der Schweiz in separa ten Einzelboxen gehalten. Die Tierschutzverordnung schreibt vor, dass «Pferden täglich ausrei chend Bewegung zu gewähren» ist. Dies kann auf einer minima len Fläche von einigen wenigen Quadratmetern geschehen – Weidegang und permanenter Auslauf sind nicht vorgeschrie ben. Pferde sind jedoch Herden tiere. In der freien Natur sind sie in ständiger Bewegung, nur so können sie ihre artgemässen Bedürfnisse ausleben. A llerdings ist mittlerweile ein Trend zur Gruppenhaltung feststellbar. Auch hier wer den die meisten Pferde je doch nachts alleine in ihren Boxen gehalten. Dies entspricht in den meisten Fällen den Wünschen der Pferde besitzer. Es herrschen viele Vorurteile gegenüber der permanenten Gruppenaus laufhaltung: Viele Halterinnen und Halter sind überzeugt, dass ihr Pferd nachts Ruhe braucht. Rangniedrigere Pferde sollen sich erholen können und an genügend Futter gelangen. Es kann sinnvoller sein, die spezifisch auf jedes einzelne Pferd ab gestimmte Fütterungsration in der Box abzugeben. Denn die richtige entspre chende Futtermenge und -zusammenset zung hängt von zahlreichen Faktoren ab, wie Pferdetyp, Nutzung oder Gesundheit. Die Integration von neuen Pferden in eine bestehende Gruppe erfordert hohe 10 bei Bedarf für sich allein sein kann. Denn Pferde müssen einander ausweichen kön nen. Hierfür eignen sich Sichtschutz und mehrere Stall-Durchgänge. Die Anlage sollte in verschiedene Funktionsbereiche eingeteilt sein (Fress-, Liege- und Aufent halts-/Bewegungsraum). So können auch rangniedrigere Pferde in Ruhe fressen und schlafen. Beispielsweise mit Hilfe von se parierten Fressständen, einem Heu-Spund mit zeitlicher Heufreigabe oder Futter automaten kann auch in permanenten Gruppenhaltungen eine gezielte Fütte rung sichergestellt werden. Der Schweizer Tierschutz STS zeichnet permanente Gruppenauslaufhaltung mit dem STS Pferdelabel aus. Mehr Informatio nen unter: www.tierschutz.com/pferde S an d ra D ü rr e n be rg e r Fachkompetenz, Erfahrung, Geduld und Aufmerksamkeit. Viele Besitzerinnen und Besitzer fürchten sich vor Verletzungsge fahren ihrer Vierbeiner. Weiter wird von Befürwortern der Einzelhaltung ange führt, dass die Pferde in ständiger Grup penauslaufhaltung schneller schmutzig werden und ein schwieriger zu pflegendes, langes Winterfell wächst. Tatsache ist, dass die Gruppenauslaufhaltung hohe An sprüche an Wissen und Können des Tier halters stellt und deshalb die «Königsdiszi plin» der Pferdehaltung darstellt. Denn wie bei allen tierfreundlichen Haltungs systemen kommen die Vorteile der Grup penauslaufhaltung nur dort für die Pferde voll zum Tragen, wo der Faktor Mensch stimmt. Bedingungen für eine funktionierende dauerhafte Gruppenhaltung sind genü gend Platz und Rückzugsmöglichkeiten, sodass jedes Pferd seine Ruhe findet und Pa s s i o n 2 / 2 0 1 5 Gemischte Herden sind optimal: Junge Pferde werden von alten erzogen, alte Pferde werden von den jungen zum Spielen animiert und somit jung gehalten, Stuten und Wallache können tiefe Freundschaften eingehen. Die Autorin Sandra Dürrenberger ist dipl. Zoologin, Schweizer Tierschutz STS, Fachstelle Heimtiere/Pferde Fotos: STS Label Stall Big Stone Ranch, Kirchleerau er Die Pferde sind durch Gruppenhaltung nicht nur wesentlich ausgeglichener und gesünder, sondern auch selbstständiger und sichererer. Die Pferde sind verschiedensten Reizen ausgesetzt, die es in der Box nicht gibt. Fotos: STS Label Stall Big Stone Ranch, Kirchleerau Vorteile der permanenten Gruppenauslaufhaltung • Pferde fressen über 18 Stunden pro Tag, wobei sie die meiste Zeit in Bewegung sind. Die Einzelhaltung in Boxen kann diesen Bedürfnissen nicht gerecht werden. Von Natur aus sind der Magen und Verdauungstrakt der Pferde so konzipiert, dass immer Nahrung «nachgeliefert» werden muss. Im Optimum sollte eine Fress-Ruhepause nicht länger als zwei Stunden betragen. Wenn Pferde nachts nur Sägespäne und Liegematten in ihren Boxen zur Verfügung haben, ist dies nicht gewährleistet. • Pferde fressen bei längeren Weidegängen oftmals nicht mehr als bei kürzeren. Studien haben gezeigt, dass die Pferde bei kürzeren Weidegängen einfach schneller fressen. • Gemischte Herden sind optimal: Junge Pferde werden von alten erzogen, alte Pferde werden von den jungen zum Spielen animiert und somit jung gehalten, Stuten und Wallache können tiefe Freundschaften eingehen. • Auch das Liegen zusammen mit mehreren Pferden ist für die Pferdeseele Balsam, vor allem dann, wenn noch ein Pferd wie in freier Wildbahn «Wache» hält. • Die häufigsten Erkrankungen bei Pferden betreffen die Atemwege, die Verdauungsorgane und den Bewegungsapparat. Bei der Boxenhaltung entstehen häufiger Atmungserkrankungen, Koliken, Stehschäden und allenfalls auch Verhaltensstörungen. Pferde in Gruppenhaltungen haben viel mehr Bewegung und Sozialkontakte und sind deshalb häufig physisch und psychisch gesünder. Das verringert auch die Tierarztkosten und steigert die Lebenserwartung. • Pferde schlafen nicht wie etwa Hühner oder Schweine während der ganzen Nacht. Vielmehr nutzen sie die Dunkelphase auch zum Fressen und Herumgehen, genau gleich wie das auch Rinder tun. Die freie Bewegung ist für das Pferd aus gesundheitlichen Gründen wichtig – Koliken können so verhindert werden! Pa s s i o n 2 / 2 0 1 5 • Bei der permanenten Gruppenhaltung mit Auslauf bleibt die Grundmuskulatur erhalten, auch im Winter oder wenn die Pferde nicht trainiert werden. Pferde mit grossem, dauerhaft zugänglichem Auslauf erreichen zudem eine bessere Wärmeregulierung des Körpers und sind so robuster. • Die Pferde sind durch Gruppenhaltung nicht nur wesentlich ausgeglichener und gesünder, sondern auch selbstständiger und sichererer. Sie sind verschiedensten Reizen ausgesetzt, die es in der Box nicht gibt. So werden auch Spannungen vermieden, die sich sonst beim Pferd explosiv entladen können. • Pferde können jederzeit für ihren gewünschten Gebrauch eingesetzt werden, da sich die Aufwärmphase verkürzt. • Der Arbeitsaufwand für den Stallbetreiber ist wesentlich geringer. Ebenfalls müssen keine einzelnen Boxen gebaut werden, sodass Investitionskosten gesenkt werden können. 11 Arena 40 Jahre Tellington TTouch Fast jeder Reiter hat schon von der Tellington-Methode oder vom Tellington TTouch gehört, aber längst nicht alle kennen die Dame, die dahintersteckt. Dabei war es Linda Tellington-Jones, die in Europa die Bodenarbeit einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machte, als erste von Kooperation statt von Dominanz sprach und getrost als Vorreiterin der Horsemanship-Bewegung bezeichnet werden darf. 12 Die Zusammenarbeit mit bekannten Schweizer Persönlichkeiten Zur Equitana 1977 importierte sie die Quarter-Horse-Stute Bobrixa und ritt mit Jean-Claude Dysli die erste Vorführung im Pa s s i o n 2 / 2 0 1 5 Westernreiten auf der Equitana. Von da ab war sie jedes Mal dabei und hat bis heute nur zwei Mal die grösste Pferdemesse Deutschlands verpasst. Letztes Jahr hat Linda seine Tochter Kenzie in Spanien kennengelernt. Professor Isenbügel ist bis heute in regem Kontakt mit Linda und beschreibt ihre gemeinsame Vision wie folgt: «Es geht darum, Tiere in Gestalt und Verhalten zu verstehen, ihre wichtige Rolle im Leben des Menschen – über den reinen Nutzwert hinaus – als Partner und Botschafter des Verständnisses und des Verknüpftseins mit der Natur zu erspüren. Die faszinierenden Möglichkeiten, Zugang zu Tieren zu finden, mit ihnen nicht nur verbal zu sprechen, sondern körperlichen Kontakt zum Zwecke der Begegnung und Beeinflussung aufzunehmen und dabei eine beglückende, gefühlvolle Antwort zu spüren, ist das Anliegen unserer gemeinsamen Bemühungen.» Gerne betont er Lindas Verdienst, einen intuitiven Zugang zum Tier erlernbar und nachvollziehbar gemacht und ein Instrumentarium entwickelt zu haben, um Tiere zu erfassen, zu beeinflussen, Stress und Angst abzubauen und körpereigene Kräfte zu therapeutischen Zwecken anzuregen. Das habe ihn auch als Wissenschaftler tief beeinflusst: «Je länger ich, beson- Fotos: zVg. Der Weg nach Europa Bevor Linda 1974 nach Europa ging, um ihren Horizont zu erweitern, hatte sie jahrzehntelang Pferde trainiert und auf Wettkämpfen vorgestellt, sich vor allem im aufkommenden Distanzsport einen Namen gemacht und hochkarätige Reitlehrer ausgebildet. Ursula Bruns, Visionärin und Verlegerin der «Freizeit im Sattel», JeanClaude Dysli und Professor Ewald Isenbü- gel, Zootierarzt in Zürich, hatten sie in Kalifornien besucht und gebeten, eine Demonstration des Halsringreitens für die Equitana vorzubereiten. Begleitet von Artikeln in mehreren Pferdezeitschriften war das Interesse an der Tellington-Methode in der Öffentlichkeit geweckt. Linda ritt damals einen Araberhengst von der jordanischen Rennbahn mit Halsring. Ein Pferdemagazin schrieb von einem gefährlichen Präzedenzfall und sagte viele Unfälle voraus, wenn Reiter versuchten, diesem Beispiel zu folgen. Sie verstanden nicht, wie sehr es Pferde lieben, mit absolut nichts auf dem Kopf zu springen. Und jetzt, 40 Jahre später, haben Tausende von Reitern entdeckt, dass das Halsringreiten einfach Freude und Vertrauen bringt. Im Sommer 1975 schrieb Linda sich in die Ausbildung bei Dr. Moshe Feldenkrais ein – und eine ganz neue Welt eröffnete sich ihr. Sie begann, ihre Augen für neue Wege der Verbindung und des Lernens zu öffnen, ohne Pferde unter Druck zu setzen. Foto: Annalena Kuhn L inda ist eine Pferdefrau, durch und durch. Sie hatte das Glück, in eine wahrhaft pferdeverrückte Familie hineingeboren zu werden und verbrachte von klein auf jede freie Minute im Sattel. Schon in jungen Jahren gewann sie zahlreiche Wettkämpfe, gab selber Reitstunden und bildete Pferde aus. Mit ihrem ersten Mann, Wentworth Tellington, gründete sie die Pacific Coast Equestrian Research Farm in Kalifornien, um ihr reiches Wissen und ihre Erkenntnisse mit Studenten aus aller Welt zu teilen. Schon damals hatte Linda ein unglaubliches Gefühl für Pferde, war eine erfolgreiche Sportreiterin und begeisterte Lehrerin. Unter ihren Studenten war der Satz «Wenn ich doch nur die Hälfte von dem wüsste, was Linda vergessen hat.» ein geflügelter Satz. 1 Lindas persönliche Tipps für ein glückliches Leben • Üben Sie sich in einer Haltung der Dankbarkeit. • Lernen Sie, zu handeln, anstatt zu reagieren. • Ziehen Sie Kooperation dem Wettkampf vor. • Sehen Sie das Glas lieber halbvoll als halbleer. 2 Fotos: zVg. Foto: Annalena Kuhn ders in meiner langen Zeit als Wildtierarzt, mit Tieren arbeite, umso mehr wurden meine anstudierten Zweifel durch Erfolgserlebnisse mit dem TTouch und eine tiefere Zusammenschau widerlegt.» Eine weitere Schweizer Pferdepersönlichkeit auf die Linda grosse Stücke hält, ist Christine Stückelberger, mit der sie in den 80er-Jahren einige Male gearbeitet hat: «Sie bringt ihren Pferden so viel Wertschätzung entgegen, lobt sie für kleinste Schritte und arbeitet immer mit sehr viel Ruhe.» Weiterhin schätzt Linda an der bekannten Dressurgrösse, dass sie ihre Pferde selber züchtete, ihre Mähnen einflocht, anstatt es ihren Pferdepflegern zu übertragen, und so viel Zeit wie möglich mit ihnen verbrachte, um die Beziehung zu vertiefen. Eine ihrer grössten Demonstrationen im deutschsprachigen Raum hielt Linda für die Schweizer Reittherapeuten, von denen immer noch viele ihre Methode anwenden. Später war sie regelmässig bei Doris Süess im Mascot-Ausbildungszentrum (heute SinTakt) zu Gast, bis heute einer ihrer Lieblingsplätze auf dieser Welt, wie sie gerne betont. Damals und heute Genau wie Linda hat sich auch ihre Methode in den letzten 40 Jahren weiterentwickelt. Was geblieben ist, ist der Respekt für das Pferd und für seine Persönlichkeit. Die Tellington-Methode sieht jedes Pferd als Individuum mit einem einzigartigen Charakter, mit Vorlieben und Abneigungen. Anstatt es als Teil der Herde zu sehen, einem dominanten Alpha-Führer folgend und dem Instinkt eines Fluchttieres gehorchend, erkennt sie die natürliche Neugier des Pferdes und seinen Wunsch, mit uns zu kooperieren, wenn wir ihm klar zeigen, was wir von ihm wollen und es mit Respekt und Verständnis behandeln. In den Anfängen der Tellington-Methode wurden Pferde dafür bestraft, wenn sie gebissen oder getreten haben. Heute findet Linda es schockierend, wenn Pferde mit der Begründung geschlagen werden, dass sie in der Herde auch so miteinander 3 4 1Linda heute: viele Monate im Jahr unterwegs, um Menschen zu helfen, Pferde zu verstehen. 2Erste Auftritt in der Schweiz: Linda auf einer Demo für Reittherapeuten. 3 Die Anfänge: Linda und ihr Mann vor dem Zugang zu ihrer Pacific Coast Equestrian Research Farm. 4 Brachten das Westernreiten nach Europa: Linda und Jean-Claude Dysli bei einer Vorführung auf der Equitana. frau, die noch lange nicht ans Aufhören denkt, für die Zukunft. Sie wünscht sich, dass Menschen ihre Pferde so behandeln, dass diese verstehen können, dass wir ihre emotionalen Bedürfnisse achten, dass wir sie als Individuum sehen, nicht nur als Herdentier. Pferde seien nötig gewesen, damit wir überleben konnten, gibt sie zu bedenken. Pferde wurden als Last- und Tragtiere zur Erleichterung unserer Arbeit, im Krieg und als Fortbewegungsmittel eingesetzt. Heute brauchen wir sie nach Lindas Einschätzung für unser spirituelles Überleben. Wir müssen ihre emotionalen Bedürfnisse achten. Wir müssen lernen, sie so zu behandeln, wie wir behandelt werden wollen, sie nicht zu bestrafen, sondern ihnen dabei helfen, zu verstehen, was Li ly M e r k l i n wir von ihnen wollen. umgehen. Als ihr klar wurde, dass Aggression in der Regel von Angst herrührt und ein Ruf um Hilfe ist, war sie gefordert, einen Weg zu finden, damit Pferde ohne Strafe kooperieren. Vieles von dem, was Linda schon immer intuitiv gemacht hat, ist heute wissenschaftlich bewiesen: das Erinnerungsvermögen von Zellen und Gewebe, die HerzKohärenz als Mass der Beziehung zwischen Mensch und Tier, das Zusammenspiel von sympathischem und parasympathischem Nervensystem und die Wichtigkeit einer entspannten Atmosphäre fürs Arbeiten. Wenn ein Pferd gestresst ist, kann es nicht lernen. Genau das ist es auch, was viele ihrer Schüler suchen. Sie wollen eine Beziehung zu ihrem Pferd, die auf Vertrauen und Kooperation anstatt auf Dominanz und Unterordnung begründet ist. Genau das ist es übrigens, was Linda mit der Schweiz verbindet – der grosse Respekt, den sie ihren Tieren entgegenbringt. In Zukunft Dass diese Einstellung noch weitere Kreise zieht, erhofft sich die begeisternde PferdePa s s i o n 2 / 2 0 1 5 Die Tellington-Philosophie • Wir achten jedes Tier und sehen es als Lehrer für uns und unser Leben. • Wir setzen uns ein für Harmonie, Vertrauen und Zusammenarbeit zwischen Mensch und Tier und den Menschen untereinander. • Wir schätzen und respektieren die jedem Tier und jedem Menschen eigene Persönlichkeit und ihre Art und Weise, zu lernen und sich zu entwickeln. • Unsere Zusammenarbeit mit Tieren baut nicht auf Macht und Beherrschung, sondern auf Verständnis und Vertrauen. • Wir lehren den TTouch als Kommunikationsmittel zwischen den Arten. • Wir respektieren jedes Lebewesen als Individuum. 13 Pferdeparadies Les Dannes Artgerechte Haltung von Anfang an EQUIPUR www.equipur.ch Leben in gemischtaltrigen Herden! Informationen und Prospekt: Familie Kurt Fuchs F-70160 St. Rémy fon +33 384 91 1749 lesdannes@wanadoo.fr von Tierärzten entwickelt, erprobt und empfohlen ● www.lesdannes.com Tel: 071-722 84 75 Der Frühling im Futtertrog Der Frühling und der damit verbundene Haarwechsel stellen besondere Anforderungen an die Fütterung unserer Pferde. Während die einen dies problemlos meistern und der Haarwechsel zügig und unauffällig vonstattengeht, leiden andere Vierbeiner an Müdigkeit und bringen den Winterpelz nur mühsam runter. Hier kann mit Hilfe der Natur Unterstützung gegeben werden. Unsere Kräutermischung Frühling bringt den Stoffwechsel in Schwung und liefert gesunde Vitalstoffe in bester Qualität. Sie hilft die Schlacken des Winters abzutransportieren und den Vitaminhaushalt aufzustocken. Und obendrein lieben die Pferde die Aromen der Naturreinen Mischung. Kräuter können einen erheblichen Beitrag zur Gesundheit als Prävention oder Therapiemassnahme liefern. Stöbern Sie in unserem Shop und machen Sie sich selber ein Bild. Gerne mischen wir auch nach Angabe Ihres Tierarztes oder Therapeuten. Füttern Sie nichts was nicht zu Ihrem Pferd passt! Wir sind auch dieses Jahr wieder mit unserem Sortiment an der BEA Pferd in Bern. Für die BEA backen wir nicht nur unser Pferdesnacks-Sortiment in bewährter Qualität sondern auch Guetzli-Spezialsorten wie z . B. Banane/Kokos oder Brennnessel. Besuchen Sie uns vom 24.4. bis 3.5. in der Halle 687 am Stand DO15. Wir freuen uns auf Sie! www.pferdesnacks.ch Telefon 062 871 59 44 «Meine Ansprüche an Boxenböden sind hoch: Die Equimat erfüllt sie.» Janika Sprunger, Springreiterin Besuchen Sie uns an des Für Infos: info@cheval-jura.ch Janika Sprunger empfiehlt Ihnen die grüne Equimat. Der weiche Boden verringert Gelenkschäden und isoliert effizient. Überzeugen Sie sich unter www.pferdematten.ch meines Das Pferd e auf Lebens k ich im 14 Pa s s i o n 1 / 2 0 1 5 D_Sprunger_90.5x132_cmyk_02_14.indd 1 10.02.14 16:22 Die ironische Kolumne Haariger Frühling Stall am liebsten nur noch im Neopren-Anzug betreten möchte. Das Abstossen des Winterfells an und für sich ist schon eine haarige Angelegenheit, kombiniert mit Weidegang eine Geduldsprobe sondergleichen. Wenn Pferd sich nämlich kurz vor dem geplanten Ausritt einem genüsslichen Fango unterzieht, sprich ein Schlammbad nimmt in der hintersten, einzig nassen Ecke der Weide, ja dann treten Zweifel auf, ob das immer noch das Hobby ist, für welches man früher getötet hätte. Kamerad Pferd steht danach zufrieden schnaubend in der Boxe, den mit Dreck zugepappten Kopf über der Tür und sein Gesamtbild entspricht keinem Barbie-Pferd-Palomino, sondern einem Dülmener Wildpferd auf der Flucht. Erdkrusten im Schopf, ja sogar in den Ohren, allfällige weisse Abzeichen sind längst nicht mehr erkennbar und der Wunsch steigt auf, den Kärcher hervorzuholen. Vielleicht mit Heissluft trocken föhnen und dann eine Vakuumabsaugung in Erwägung ziehen. Oder in einer Nacht- und Nebelaktion sein Pferd auf Rollschuhen durch die Autowaschanlage ziehen, allenfalls mit Wachs-Versiegelung als Prävention. Ich habe dort noch nie ein Pferdeverbot gesehen, wäre also vielleicht ein Gedanke wert? von Karin Rohrer Pa s s i o n 2 / 2 0 1 5 Foto: Karin Rohrer I ch habe gelesen, dass Pferde mit einem Thermoregulationsmechanismus ausgestattet sind. Meine Pferde haben das zwar nicht gelesen, aber da sie selbst bei klirrenden Temperaturen eines Oberaargauer Winters nicht zugedeckt werden, haben sie diese Fähigkeit intus, Wärmeverlust während der kalten Jahreszeit zu kontrollieren. Einerseits produzieren sie ein Fellkleid, welches visuell dem Yak oder Grizzlybären sehr ähnelt und andererseits bewegen sie sich nicht mehr als unbedingt nötig. So kann es schon vorkommen, dass Selbsttränke, Futtertrog oder Lecksteinhalter unverschuldet Opfer einer Pferdeäpfel-Attacke werden, da sie gerade zur falschen Zeit am falschen Ort waren. Da können meine Herren Quarterhorse 24 Stunden am Tag auswählen, wo sie sich am liebsten aufhalten möchten, sei dies in ihrer Suite, dem Auslauf oder auf der Weide. Kaum jedoch fallen die ersten Schneeflocken, setzt der eine Wallach keinen Huf mehr auf die Weide und vermeidet jede unnötige Anstrengung, sprich Bewegung. Sobald der Schnee weg ist und die Temperaturen steigen, beginnt die fünfte Jahreszeit. Nein, nicht die Fasnacht, sondern die «Ich lasse jetzt mal alle Haare fallen»-Saison, in welcher man als Pferdebesitzer den 15 Ferien sind dazu da, den Alltag hinter sich zu lassen, neue Eindrücke zu erleben, oder den Umgang mit dem Pferd zu lernen oder zu vertiefen. 16 Ein vielfältiges und ansprechendes Angebot erwartet Sie wieder in unserem Ferienspecial. Das Angebot rund um Ferien mit dem Partner «Pferd» vergrösserte sich zunehmend und lässt keine Wünsche offen. Pa s s i o n 2 / 2 0 1 5 Mit etwas Glück gewinnen Sie zudem wahlweise ein Wochenende San Jon im Engadin, oder im Posthotel Achenkirch Tirol, welches einen schwarzen Lippizaner sein eigen nennt. Kinderreitferien So wird der Urlaub unvergesslich! Einige von uns erinnern sich vielleicht noch an die ImmenhofFilme, die wir als Kinder gesehen hatten und von solchen Reit ferien träumten. Jedem sein eigenes Pony und reiten so viel man wollte. Viele dieser ehemaligen Immenhof-Fans sind heute selbst Eltern pferdebegeisterter Kinder, die nun im kommenden Sommer das Abenteuer Reitferien wagen wollen. D er «echte» Immenhof wird heutzutage schwer zu finden sein. Vorschriften, Cash Flow, Versicherungsvorschriften und auch übervorsichtige Eltern würden einen Urlaub wie er in den Immenhof-Filmen gezeigt wurde, leider nicht mehr ermöglichen. Doch wie findet man nun für das eigene Kind die perfekten Reitferien? Ab wann macht es überhaupt Sinn, ein Kind in dieses Abenteuer zu entlassen? Und was kann alles schiefgehen? Koordinations- und Haltungsschulung kann auch Spass machen! Zunächst einmal sollten sich hier die Eltern mit der Frage der physischen Verfassung und dem Entwicklungsstand des Kindes befassen. Das Skelett und die Muskulatur eines sechsjährigen Kindes befinden sich noch im Wachstum. Eine allzu belastungsfähige Muskulatur ist noch gar nicht vorhanden. Kinder im Alter zwischen sechs und zehn Jahren können vielPa s s i o n 2 / 2 0 1 5 leicht sehr gut rennen, springen und herumtoben, aber einen Muskel zu spannen und zu halten, was beim Reiten notwendig ist, um die Bewegungen des Pferdes zu kompensieren, dazu sind sie oft gar nicht in der Lage. Daher können für ein sechsjähriges Kind zwei ganze Reitstunden jeden Tag – was allgemein ja Abteilungsreiten in allen 17 Foto: www.pegasus-hof.de Ab wann ist das Kind Gross genug für Reitferien? In einschlägigen Pferdemagazinen oder im Internet werden Angebote für Reit ferien schon für Kinder ab sechs Jahren angeboten, Vollzeit wohlverstanden. Zwei Reitstunden am Tag und dazu noch einoder zweimal die Woche einen grossen Ausritt von mehreren Stunden. Sucht man aber nach Qualifikationen «pädagogische Kinderbetreuung» der Mitarbeiter bei diesen Angeboten, so findet sich zumindest bei Angeboten aus Deutschland selten eine Information. Gerade in den Sommerferien sind die Mitarbeiter auf den Reiterhöfen eher Jugendliche, die sich mit einem Praktikum in einem solchen Ferienbetrieb kostenlose Reitstunden und ein kleines Zubrot verdienen. Macht es Sinn, ein sechsjähriges Kind in ein solches Abenteuer zu schicken? Gangarten und nicht selten sogar kleine Sprünge beinhaltet – eine totale körperliche Überforderung bedeuten. Die Muskeln sind noch nicht in der Lage die erforderliche Leistung zu bringen, was dann dazu führt, dass das Kind dann eher wie ein Gummiball auf dem Pferd umhergeschüttelt wird, vor allem im Trab. Sicher keine gute Belastung für die jungen Gelenke und Bandscheiben. Auch sollte einem die Überlegung wert sein, ob das eigene Kind sich wirklich zweimal am Tag, nebst der körperlichen Anstrengung, welche reiten bedeutet, sich gleichzeitig auch noch auf die Anweisungen des Reitlehrers konzentrieren kann? Oder ob es dann an Stelle von Urlaub nicht eher in Richtung Arbeit geht, die dem Kind den Spass am Reiten schnell verleidet? Ein weiterer Aspekt ist der emotionale. Mit sechs Jahren mal eine Nacht bei den Grosseltern zu verbringen ist eine Sache, eine ganze Woche bei wildfremden Leuten hingegen eine ganz andere! Viele Kinder in diesem Alter bekommen oft in den ersten Tagen grosses Heimweh und können den eigentlich so sehnlichst gewünschten Ponyurlaub dann gar nicht mehr wirklich geniessen. Ab dem Alter von zehn Jahren hingehen sieht es sowohl körperlich als auch mental schon ganz anders aus. Denn dies ist die Altersstufe vor der Pubertät, in der die Kinder von sich aus mal etwas Neues kennenlernen wollen und neben dem Übernachten auswärts, auch bald das Übernachten bei der besten Freundin oder bei den Kumpels vom Sportverein geprobt haben. Wenn Ihr Kind also in diesem Alter von sich aus immer mal wieder nachfragt, ob es eine Nacht bei dem Schulfreund oder dem Sportkollegen übernachten kann, so ist es eher in der Lage, auch sechs Nächte auf einem Ponyhof zu verbringen. Auch ist es in dieser Altersstufe schon wesentlich leistungsbereiter. Alternativen für Kinder zwischen sechs und zehn Jahren Wenn Ihr Kind aber dennoch mal ein wenig Immenhof-Feeling erleben will, so können Sie sich auch nach Reithöfen mit Tagesprogrammen umschauen. Dies ist meist auch noch die kostengünstigere Variante als die Vollpension. Bei diesen Angeboten werden die Kinder meistens im Laufe des Vormittags zum Hof gebracht und am späten Nachmittag wieder abgeholt. Das Angebot sollte aber auch hier dem Alter des Kindes angepasst sein. Für Kinder von sechs bis zehn Jahren könnte ein einwöchiges Programm auch darin bestehen, den Partner Pferd vom Boden aus kennenzulernen. Putzen, führen, vielleicht ein kleiner Trail an der Hand sind ein schöner Einstieg in die Arbeit mit dem Pferd. Auch Voltigieren ist eine gute Möglichkeit, die Basis des Reitens kennen zu lernen. Klappt dies und die Kinder gewinnen spielerisch Sicherheit am Pferd, so kann zu Gruppenreiten im Schritt für eine halbe Stunde übergegangen werden. Auch solch ein Programm ist für ein Kind sehr anspruchsvoll, fordernd und fördernd. Vor allem wird es so das Pferd als Partner und nicht als Sportgerät kennenlernen. Es wird lernen den Partner Pferd zu respektieren, zu achten und fair mit ihm umzugehen, sich aber dennoch auch mal bei den Führübungen durchzusetzen und somit wortwörtlich «Führungsqualitäten» erlernen. Die Lehrpferde Gute Lehrpferde in Ferienreitbetrieben sind dünn gesät und leider ist es oft so, je billiger das Angebot, je schlechter die Ausbildung und der Zustand der Pferde. Sollten Sie Ihrem Kind einen achtsamen und fairen Umgang mit seinen Mitgeschöpfen vermitteln wollen, so schicken Sie es vielleicht nicht in Reitferien mit folgenden Kriterien: Fünf Ponys teilen sich einen Sattel. Jedes Pony wird zig Mal am Tag ausgebunden und zusammengeschnürt wie ein Weihnachtspaket im Kreis herumgescheucht. Während ihm die Kinder in den Rücken plumpsen. Schauen Sie sich den Betrieb, dem Sie Ihr Kind anvertrauen zunächst einmal unangekündigt an. Schauen Sie genau in wel- chem körperlichen und mentalen Zustand sich die Pferde befinden. • Haben die Schulpferde Weidegang? • Werden die Schulpferde in der Saison täglich eingesetzt oder haben sie auch Ruhetage? • Wie sieht die Ausrüstung aus? Hat jedes Pferd sein eigenes Putzzeug, Sattel, Zaumzeug? • Sehen die Pferde gesund und aufgeweckt aus und kommen willig zum Menschen, wenn sie von der Koppel geholt werden? • Zeigen die Pferde auffällige Verhaltensmuster wie Koppen und Weben oder bocken sie gar im Reitunterricht oder zwicken die Kinder? • Werden die Lehrpferde regelmässig Korrektur geritten? Wenn ja, von wem und wie? Ob aus Ihrem Kind einst ein guter Reiter wird, hängt auch sehr stark von den Pferden ab, die ihm Lehrmeister sein werden. Körperlich und mental abgestumpfte Befehlsempfänger, die nur noch auf die Signale des Reitlehrers in der Mitte reagieren, werden Ihr Kind schnell in den Irrglauben führen, es könne reiten, was dann beim ersten eigenen Pferde fatal sein kann. Schulpferde hingegen, die überhaupt nicht mehr auf Signale reagieren oder dagegen gehen, werden das Kind grob und hart zum Pferd machen, da es meint nur so sich durchsetzen zu können. Aggressive Schulpferde, die ihrer Qual durchbocken, steigen, beissen und treten Luft machen, werden das Kind verängstigen und ihm den Spass am Hobby Pferd ganz schnell wieder vermiesen. Die Reitlehrer und anderes Fachpersonal Nicht in jedem Reitferienbetrieb arbeiten Erzieher, Sozialpädagogen und lizensierte Reitlehrer. Dessen muss man sich gerade bei günstigen Angeboten bewusst sein. Was natürlich aber nicht heissen muss, dass Ihr Kind hier nicht tolle und lehrreiche Ferien verbringen kann. Da Sie sich den Reitbetrieb anschauen, bevor Sie für Reitlager für Kinder und Jugendliche Liebst du Abenteuer und Pferde? 18 • • • • • MitanderenKinderneinespannendeFerienwocheverbringen ReitenaufsicherenundgutausgebildetenPferden Pferdepflegen,verstehenundvonihnenlernen. ÜbernachtenimIndianertipi SpielenundAbenteueramFluss Pa s s i o n 2 / 2 0 1 5 Infos unter: www. Sellenhof.ch oder info@sellenhof.ch oder Tel. 026 419 33 33 Fotos: www.pegasus-hof.de Anzeige 2 Ihr Kind Ferien buchen, sollten Sie auch den Reitunterricht und den allgemeinen Umgang mit den Kindern und Pferden genauer anschauen: • Sind die Kinder ständig unter Aufsicht oder Anleitung eines Erwachsenen oder sind sie zwischen den Reitstunden mehr oder minder sich selbst überlassen? • Wie ist der allgemeine Umgangston auf dem Hof ? Wird viel herumgebrüllt, werden Schimpfwörter und unschöne Sprache geduldet oder verwendet? • Wie reagiert das Personal, wenn zwei Kinder sich streiten oder ein Kind von der Gruppe gemobbt wird? • Was wird den Kindern im Reitunterricht beigebracht und wie wird es vermittelt? • Wie reagiert das Personal, wenn ein Kind Heimweh hat? • Wie wird mit aufmüpfigen Störenfrieden umgegangen? Der Wunsch nach dem eigenen Pony/Pferd, ein Test in den Reitferien kann helfen! Wenn Ihnen wichtig ist, dass Ihr Kind auch lernt Verantwortung zu übernehmen, dann finden Sie einen Reitbetrieb, in dem Ihrem Kind ein festes Pferd für die ganze Zeit zugeteilt wird. Um das es sich täglich kümmern muss. So kann Ihr Kind schon erfahren, was für eine Verantwortung und was für ein zeitlicher Aufwand ein eigenes Pferd bedeutet. Dabei ist es gar nicht verwerflich, wenn die Ferienkinder auch mal beim Ausmisten der Boxen mithelfen oder helfen das Heu zu verteilen und lernen die Tränken zu kontrollieren und wenn nötig zu säubern. Kinder in diesem Alter sind durchaus in der Lage auch komplexe Zusammenhänge zu begreifen und für sich selbst Entscheidungen zu treffen. Man muss ihnen nur die Möglichkeit geben, diese Erfahrungen alters- Fotos: www.pegasus-hof.de 1 1 Voltigieren fördert das Körpergefühl und sollte gerade bei Kinderferien ein fester Bestandteil des Programmes sein. 2 Lagerfeuerromantik im Indianerstil gibt’s bei den Erlebnisreitwochen auf dem Pegasus Hof nahe der Grenze zu Basel. 3 Exoten gefällig? Auf dem Pegasus Hof in Deutschland nahe Basel gehört auch Katalan Esel Maximiliano zu Team. Als «Schulesel» lehrt er die Kinder Feinheit, Geduld und Respekt mit dem Partner Pferd/Esel. 3 Pa s s i o n 2 / 2 0 1 5 19 Kinder sind oft fasziniert von Freiheitsdressur und Zirkuslektionen. Bevor sie aber gerade mit diesen teils gefährlichen Lektionen herumexperimentieren sollten sie dies Step by Step von eine Fachkraft mit einem gut geschulten Lehrpferd erlernen. kommen zu kümmern. Auch Geländeritte mir mehr als fünf Kindern sind fraglich, da hier der Reitlehrer/Gruppenführer doch kaum alle im Auge behalten kann und ein sicherer Ausritt nicht gewährleistet werden kann. Was darf und soll es denn kosten? Bei dem momentan günstigen Euro-Kurs ist es sicherlich interessant nach Reitferien für Ihr Kind in Deutschland zu suchen. Hier gibt es in Grenznähe viele interessante Angebote. In Deutschland schwanken die Preise für eine Woche Vollpension auf dem Reiterhof zwischen 250 und 500 Euro. Je nach Programm, Unterbringung, Verpflegung und Qualifikation des Personals. Einige Betriebe bieten mittlerweile auch Programme für die ganze Familie an, gerade mit jüngeren Kindern eine Idee, über die es sich nachzudenken lohnt. Eine persönliche Empfehlung für sehr interessante und vielseitige Reitferien, bei denen das Pferd als Partner im Vordergrund steht, ist der Pegasus Hof in Brenden, nahe Waldshut Tiengen. Hier bietet Ilsabe Stülpnagel für Familien, Kinder und Jugendliche interessante Reitferien und mehrtägige Seminare an. Die Besonderheit an dieser Reitanlage ist, dass die Kinder das Reiten ohne Sattel und Gebiss erlernen. Hier sogar mit dem Partner Esel, da auch Katalan-Esel Maximiliano für den Reitbetrieb zur Verfügung steht. Karin Tillisch Herzlichen Dank an den Pegasus Hof/ Ilsabe Stülpnagel für das Bildmaterial und die Inspiration: www.pegasus-hof.de Anzeige Reiterferien, Wanderreiten, Seminare Tag der offenen Tür, am 21. Juni 2015, von 14 bis 17 Uhr. www.frei-reiten.de Pegasus Hof, Höhenstrasse 7, D-79777 Brenden 20 Pa s s i o n 2 / 2 0 1 5 Fotos: Karin Tillisch gerecht und in sicherem Umfeld zu sammeln. Welches Ferienprogramm dann in den Reitferien das Richtige ist, das ist natürlich sehr unterschiedlich. Jedes Kind träumt von langen Ausritten oder Badeausflügen mit seinem Ferienpferd. Das kann auch ermöglicht werden, aber das Kind sollte natürlich in den Reitferien zunächst den sicheren und fairen Umgang mit dem Partner Pferd erlernen, auch um Unfälle zu vermeiden. Hierbei sollte man bei den Ferienbetrieben genau nachfragen. • Gibt es verschiedene Programme, die den Alters- und Könnensstufen der Kinder angepasst sind? Oder werden alle in einen Topf geworfen, was zu Überforderung der Einen und Unterforderung der Anderen führt und damit zu Unruhen und Streit in der Gruppe? • Welche Fähigkeiten rund ums Pferd werden dem Kind ausser dem eigentlichen Reiten vermittelt? • Gibt es auch Aktivitäten zwischen den Reitstunden oder sind die Kinder da sich selbst überlassen? Wenn ja, dann wird schnell Langeweile aufkommen! • Wie gross sind die Reit- und Feriengruppen? Mehr als fünf Kinder pro Reitgruppe sind schon viel, da bleibt für den Reitlehrer kaum Zeit, sich wirklich um das einzelne Kind und dessen Voran- Reiten wie die Cowboys im Engadin W er träumt nicht davon, einmal im Leben die grosse Freiheit geniessen zu können? Träume, die in San Jon wahr werden. Die intakte Bergwelt sowie die Lerchenwälder angrenzend zum Schweizerischen Nationalpark bieten beste Erholungsmöglichkeiten. Auf dem Rücken unserer Freiberger-Pferde kannst du die beeindruckende Landschaft und die Tierwelt des Engadins in vollen Zügen geniessen. Reittrekking durch drei Länder Hoch zu Ross die Welt entdecken: San Jon machts möglich! Auf historischen Pfaden entlang von Burgen und Klöstern reiten wir durch das ne ein Gewin ende en Woch auin Gr n! bünde Unterengadin, Südtirol in Italien und Österreich. Erlebe die drei Kulturen bei einem Ritt von sechs oder sieben Tagen. Den unerschrockenen Reitern bietet sich aber auch noch die Möglichkeit zu diversen anderen Trekkings. Sei es mit einem Tagesritt um das Schloss Tarasp zum Lai Nair oder zwei bis drei Tage durchs Münstertal, einen zweitägigen Ritt nach Guarda oder einen Mehrtagesritt nach New Amerika. Mit trittsicheren und fleissigen Freiberger-Pferden kannst du die einmalige Landschaft auf dich wirken lassen und in eine neue Welt eintauchen. In der Nationalparkregion, wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen, ist das Reiten unschlagbar schön und ein Erlebnis der besonderen Art. Wir reiten am Rande des Nationalparks, durch Arven- und Tan- nenwälder, über Bergketten, durch die kleinen Engadiner Dörfer oder rund um das Schoss Tarasp, also fast so wie die echten Cowboys. Wir freuen uns auf deinen Besuch. Reitstall und Westernsaloon San Jon 7550 Scuol Telefon +41 (0) 81 864 10 62 www.sanjon.ch, info@sanjon.ch Anzeige Es muss nicht immer Canada sein Ausritte Reittrekkings Westernreitkurse Übernachtung Restaurant Kutschenfahrten Ferien mit Pferd Kinderreitlager Reitstall und Saloon San Jon CH-7550 Scuol Engadin / GR Tel.: +41 (0)81 864 10 62 Fax: +41 (0)81 864 15 67 info@sanjon.ch www.sanjon.ch www.sanjon.ch Pa s s i o n 2 / 2 0 1 5 21 Wanderreitstation und Westernfeeling B rigitte Künzel ist langjährige SWRA-B- und J+S-Trainerin und selber aktiv im Westernsattel als Turnierreiterin zu Hause. Sie kennt die Turnierszene aber auch aus einem anderen Blickwinkel, da sie ausgebildete Richterin der National Reined Cow Horse Association und der Europäischen Western Union ist. So bietet sie im Horse Hill Center Reitunterricht auf verschiedenen Niveaus an und zählt Turnierreiter ebenso zu ihren Schülern wie Umsteiger oder Kinder, die zuerst den sicheren Umgang mit dem Pferd erlernen. Das spielerische Lernen und Bodenarbeit erachtet sie als sehr wichtig und bietet Kurse für Kinder verschiedener Altersgruppen an. «Im Piccolo I lernen die Kinder, das Pony zu pflegen, zu führen und machen natürlich die ersten Reiterfahrungen», erklärt Brigitte Künzel. Die acht- bis zehnjährigen Kids können die Motivationsabzeichen (Badges) des SVPS erlangen und die Jugendlichen ab ca. elf Jahren erlernen das Reiten in der Bahn wie auch im Gelände und die Vorbereitung auf Brevet und Silbertest wird gefördert. Blick zum Bodensee Brigitte Künzel führt den Betrieb mit ihrem Mann Peter, welcher für die Unterbringung der Gäste zuständig ist. «Wir sind ein Team von fünf Personen, die für das Wohlbefinden von Mensch und Pferd zuständig sind», ergänzt Peter Künzel. Die Reiter wie auch ihre nicht reitende Begleitung fühlen sich im Bed and Breakfast wohl. «Wir haben vom Einzelzimmer bis zum 6-Bett-Familienzimmer mit EtagenDusche/WC verschiedene Unterkunftsmöglichkeiten inklusive reichhaltigem Frühstück. Auch die Doppelzimmer mit eigenem Bad eignen sich für Tages- oder Ferienaufenthalte bei uns», ergänzt Brigit22 te Künzel. Gesamthaft können bis zu 15 Personen ein den gepflegten Zimmer übernachten. Speziell zu erwähnen ist die grosse Terrasse mit Weitblick bis zum Bodensee und für ein gemütliches Beisammensein empfiehlt sich der Platz rund um die Feuerstelle. Vom Reiterstübli hat man Aussicht in die Halle und auf Voranmeldung können leckere Gerichte aus der Küche bestellt werden. Der grosse Seminarraum kann für Kurse aller Art gebucht werden und ist mit allem Notwendigen ausgerüstet. So kann bei Bedarf auch ein Firmenfest, Vereinsanlass oder eine Geburtstagsparty geplant werden. Das Horse Hill Center lockt mit einem attraktiven Jahresprogramm, welches Tagesritte, Reitkurse zu Themen wie Longieren, Trail, Reining oder Working Cowhorse bietet oder ein Naturtrail-Turnier und viele weitere Höhepunkte. Im Thurgau kommen nicht nur Rösseler auf ihre Kosten, denn mit Wandern, Biken oder interessanten Ausflügen rund um den Bodensee wird der ganzen Familie etwas geboten. Besonders beliebt sind das Pfahlbauerndorf, der Affenberg mit seinen Berberaffen oder der Pfänder mit der Raubvogelschau. Spass und Spannung für Kids Bräteln am Abend, Velofahren oder ein Gang durch den Barfussweg gehören zu den nicht-pferdigen Tätigkeiten in den Westernreitferien, welche für Kinder ab fünf Jahren angeboten werden. «Wir möchten den Kindern die Freude an Ponys und Pferden vermitteln und zwar auf spielerische Art und Weise. Der Spass wird gross geschrieben und die Kids sollen sich wohlfühlen», betont Brigitte Künzel. Nach viel Reiten, Spiel und Sport schlafen die Kinder in den gemütlichen Mehrbettzimmern und träumen schon von weiteren Pa s s i o n 2 / 2 0 1 5 Abenteuern. Reitferien sind auch für Erwachsene buchbar, ob in Gruppen oder einzeln. Satteltramp ist ein Online-Nachschlagewerk über Unterkünfte für Ross und Reiter mit einem flächendeckenden Angebot an Infos, welche die Planung von Aus- und Wanderritt erleichtern. Einzelne Wanderreiter, aber auch ganze Gruppen oder Vereine können sich mit ihrer vierbeinigen Reisegefährten im Horse Hill Center verwöhnen lassen. Das schöne Reitgelände rund um Hosenruck herum lädt für ausgedehnte Ritte ein. Die Feriengäste auf vier Hufen können in den zwölf Boxen untergebracht werden, Anbindeplätze stehen im Hallengang zur Verfügung wie auch ein gedeckter Waschplatz. Die Reithalle kann bei Bedarf gegen eine Gebühr benutzt werden. Flexibilität wird gross geschrieben im Horse Hill Center: «Je nach Bedürfnis können ganz verschiedene Arrangements vereinbart werden und wir möchten auf individuelle Wünsche eingehen.» Augenmerk auf Weiterbildung Der Pensionsstall-Bereich ist modern und zweckmässig. Dank teilweise offener Seitenwände lässt sich bei jeder Jahreszeit unter angenehmen Bedingungen in der 25 x 50 m grossen Halle reiten und zur vielschichtigen Beschäftigung der Pferde stehen Trailhindernisse zur Verfügung. Der beleuchtete Sandplatz kann für Reiten wie Bodenarbeit oder Longieren genutzt werden und im Winter kann er auch als Auslauf für die Pferde eingesetzt werden. «Wir fördern das Westernreiten und die Ausbildung von Kindern und Jugendlichen im Westernreitsport», sagt Brigitte Künzel. So können auch die Pensionäre vom vielfältigen Kursangebot profitieren und die ganze Reitanlage ist optimal aufgebaut für einoder mehrtägige Kurse. Brevet-Kurs wie auch der Silbertest werden im Horse Hill Center angeboten und die J+S-Kurse, ein polysportives Bewegungs- und Sportangebot für Kinder, finden grossen Anklang. Die Ausbildung von Pferden gehört ebenso ins Repertoire von Brigitte Künzel. Mit Ruhe und Geduld wird zuerst an der Basisausbildung gearbeitet und dann der Grundstein für die anschliessende SpeziaKarin Rohrer lisierung gelegt. www.horsehillcenter.ch Fotos: Brigitte Künzel Einen lehrreichen Reitkurs besuchen, auf der Veranda bei einem Drink die Seele baumeln lassen oder mit seinem Pferd die Landschaft im Thurgau erkundigen. Das alles und noch viel mehr ist möglich bei einem Aufenthalt im Horse Hill Center in Hosenruck. EQUITOUR Internationale Reiterreisen Die ganze Welt zu Pferd! Reittouren Reiterhöfe Ranches PREMIUM Programme Reitausbildung Reitsafaris Familienurlaub Jetzt den Katalog 2015 Fotos: Brigitte Künzel gratis bestellen auf: www.equitour.ch Pa s s i o n 2 / 2 0 1 5 23 Süss- und Salzwassertrail – Reiten und Baden in Spanien S onne und blauer Himmel? Den gibt es natürlich nicht nur hier. Aber hier erlebe ich eindeutig noch viel mehr als das! Geheim nisvolle Wälder, die nach Pinien duften. Wege, die man sonst nie finden würde. Lange Galoppaden auf wunder baren Pferden. Abwechslungsreiche Land schaften, die immer für eine Überraschung gut sind. Köstliche Mahlzeiten an herrli chen Orten – mal an fürstlich gedeckter Tafel, mal als Picknick aus der Sattelta sche. Immer mit einem Ausblick, der mich innehalten und geniessen lässt. Eine Ruhe, die den Alltag aus dem Kopf vertreibt. Und jeden Tag ein erfrischendes Bade-Erlebnis der besonderen Art: Es warten versteckte Bergseen, funkelnde Bergbäche, türkis leuchtende, in Felsen eingelassene Was serbecken und natürlich das Meer. Salz auf der Haut, Sandkörner im Gesicht, Glücks gefühl im Bauch! Ein von mir lang gehegter Traum, der hier wahr wird: Baden mit Pferd – ein u nvergessliches Erlebnis! Anzeige 24 Pa s s i o n 2 / 2 0 1 5 Für mich ist dieser Trail auch nachhal tig eine Quelle der Erholung geworden. Kurz die Augen schliessen, in Gedanken das galoppierende Pferd unter sich fühlen, die duftende Luft riechen und die Sonne auf der noch vom Wasser erfrischten Haut spüren – und schon ist das Glückgefühl wieder da! Eine Kostbarkeit, die bleibt. Mehr Information: www.panorama-trails.com Telefon +34 689 30 30 92 Fotos: zVg. Die Seele baumeln lassen und dazu ein bisschen Abenteuer, natürlich mit tollem Wetter und schöner Landschaft. Das ist mein Urlaubsplan, mit dem ich schliesslich beim Süss- und Salz wassertrail von Panorama-Trails im spanischen Katalonien lande. Was ich beim Buchen noch nicht weiss: Es wird ein rundum perfekter Urlaub! Reiturlaub im BiospHärenreservat Andalusiens D ie Farben des Meeres,die endlosen Sandstrände, das ganz besondere Licht und nicht zuletzt die Liebe zu den Pferden führte uns zusammen. Hier wollten wir bleiben, uns eine Zukunft aufbauen. In der Finca la Mimbre fanden wir unser kleines Paradies in einem geschützten Tal unweit von Vejer de la Frontera/Cadiz, einem der schönsten weissen Bergdörfern Andalusiens. Der Anfang gestaltete sich nicht leicht, ein naturbelassenes Grundstück, ein altes Bauernhaus. Viel Platz, aber auch viel Arbeit. Doch für uns ein Traum und ein ganz besonderer Ort. Wir möchten dieses kleine Paradies mit anderen Menschen teilen, ihnen unser Andalusien zeigen. Ein einzigartiges Ferienkonzept sollte es werden. Daher sind wir fast jeden Tag damit beschäftigt unser Urlaubsangebot auszu- bauen und zu verbessern. So arbeiten wir Reitstrecken in die waldreiche Umgebung, ins sehenswerte Hinterland und lange Trails aus. Suchen uns die schönsten Wege für Strandritte und entdecken dabei immer noch mehr Sehenswertes, was wir unseren Gästen zeigen können. Allerdings möchten wir neben dem Reiten einen Rundum-Service von der Ferienhausvermietung, über die persönliche Betreuung bis hin zu Lagerfeuerabenden, Tapasbarbesuchen und individuellen Ausflügen anbieten. All unsere Pferde hatten, bedingt durch die Wirtschaftskrise, ihre Geschichte zu erzählen, so bekamen sie bei uns ein liebevolles neues Zuhause. So bauten wir eine pferdegerechte Haltung im Offenstall mit grossen Koppeln auf. Zudem hat pferdeschonendes Reiten mit gebissloser Zäumung bei uns immer Priorität. Nachdem unsere neuen Pferde ausführlich am Boden trainiert werden, nehmen wir sie zunächst als Handpferde mit ins Gelände. So können wir sie stressfrei an das Leben als Tourenpferd heranführen. Sie leben in einer gemischten Herde, so haben wir Pura Raza Espanola, Hispanoaraber, Angloaraber, ein süddeutsches Kaltblut und spanische Cruzados. Ausser dem Reiten und dem Baden am Atlantik, bieten sich unzählige Möglichkeiten an, den Urlaub zu verbringen. Die UNESCO hat 2006 unser Gebiet unter Schutz gestellt. Es ist einzigartig, da es als erstes Biosphärenreservat über zwei Kontinente geht und einen Teil des Meeres umfasst. Die Landschaft ist geprägt von Pinien, Küstenwacholder, Korkeichen und Eukalyptusarten. Während der Ausritte kann es durchaus sein, dass wir Adlern und Falken K At j a B e c k er begegnen. Anzeige Reiturlaub am Atlantik Costa de la Luz Ausritte – Unterkünfte – Seminare Reiten pur für Individualisten in einer der schönsten Landschaften Andalusiens! Wir bieten Ihnen einen erlebnisreichen Urlaub in familiärer Atmosphäre. Unsere ökologisch geführte Finca la Mimbre liegt inmitten des Naturparkes, in Vejer de la Frontera, nahe Cadiz. Geniessen Sie morgens einen schönen Ausritt, erleben mittags den faszinierenden Atlantik und entdecken abends die Lebensfreude der Andalusier. Pa s s i o n 2 / 2 0 1 5 Katja & Sven www.reiturlaub-finca-la-mimbre.com info@reiturlaub-finca-la-mimbre.com Carretera de los Soldados 11150 Vejer de la Frontera 0034 633 848 155 25 Fotos: zVg. Das einzige mediterrane interkontinentale Biosphärenreservat weltweit liegt an der Küste des Lichts in Spanien, so auch unsere Finca la Mimbre. Eleganter Landhausstil und Bewegungsstall Ein Ort zum Träumen, eine Wohlfühl-Oase für Mensch und Tier. Unterkunft für Pferd und Reiter lassen keine Wünsche offen im Landhaus Peters im luzernischen Triengen. Im Einklang mit der Natur, aber dennoch ohne Verzicht auf moderne Annehmlichkeiten kommen Singles und Paare hier genauso auf ihre Kosten wie Familien und natürlich Pferdeliebhaber. Urlaub mit dem eigenen Pferd Lippizaner sind die ganz grosse Passion der Pferdeliebhaberin und diese zwei Stuten spielten auch eine tragende Rolle in der Verwirklichung ihrer Träume. Wer sein eigenes Pferd mit in den Urlaub bringen möchte, kann seinen Vierbeiner im grossen Freilaufstall unterbringen, in Vollpension oder auf Wunsch kann auch selber gefüttert und gemistet werden. Grosszügige Weiden stehen bei trockener Witterung ebenfalls zur Verfügung. Auf dem hofeigenen Reitplatz kann in Ruhe gearbeitet werden und bei Bedarf vom grossen Erfahrungsschatz der Gastgeberin profitiert werden. «Um die Motivation zu erhalten, ist genügend Abwechslung unumgänglich. Deshalb gebe ich mein Wissen über Bodenarbeit, 26 Longieren und feine Hilfen, aber auch über Pferdemassage und Anatomie gerne weiter», erklärt die 35-jährige Gastgeberin. Ein kleines Paradies Wie kam sie auf die Idee, ein BnB zu führen, welches notabene renommierte Auszeichnungen erhielt und im 5-Sterne-Bereich angesiedelt ist ? Eigentlich war es als reines Familiendomizil geplant, aber die alleinerziehende Mutter einer nun 4-jährigen Tochter suchte nach einer Lösung, um das Haus auch weiterhin finanzieren zu können und trotzdem für ihre Tochter da sein zu können. Zudem empfand sie es selber als sehr schwierig, zusammen mit dem eigenen Pferd in einer schönen Umgebung Ferien zu machen. «Mir ist eine harmonische Wohlfühl-Atmosphäre für Mensch und Tier sehr wichtig», betont Dorothée Peters und das wird durch ihre Gäste bestätigt, welche aus vielen Teilen der Welt kommen. So erstaunt es nicht, dass man auf ihrer Homepage in mehren Sprachen begrüsst wird und die Gastgeberin als Köchin, Gesprächspartnerin und Reitlehrerin gleichermassen gelobt wird. Im Einklang mit der Natur Das Landhaus Peters lädt den Gast dazu ein, einfach sein zu dürfen und liebevoll umsorgt zu werden, beschreibt ein ehemaliger Urlauber das spezielle Bed and Breakfast. «Geschäftsleute, Familien, Singles, Burnout-Menschen, die hier Kraft tanken und natürlich die Gäste, welche mit ihren eigenen Pferden bei mir Ferien machen», beschreibt Dorothée Peters ihre Kundschaft. Grossen Wert legt die Landhaus-Betreiberin auf Nachhaltigkeit mit Pa s s i o n 2 / 2 0 1 5 Aktiv oder doch eher passiv Die Gäste können auswählen, ob sie einfach die Seele baumeln lassen wollen und den Ort der Ruhe geniessen möchten oder den Aufenthalt lieber aktiv gestalten. Dazu laden Wandern oder Biken ein, aber auch der Golfpark in Oberkirch und für besonders Wagemutige sogar Flugstunden auf der Flying Ranch in Triengen. Mit viel Liebe wurde das Haus im 2012 grundrennoviert und der elegante Landhausstil zieht sich durch das ganze Haus und gibt ihm viel Charme. Drei Gästezimmer, eine Suite und eine Ferienwohnung in absolut ruhiger Lage lassen die Gäste in eine andere Welt eintauchen. Rustikale Holzböden und stilvolle Badezimmer ergänzen das besondere Ambiente. Auf Moderne und Luxus muss nicht verzichtet werden. So ist die Suite mit i-Pad, i-Phone-Dockingstation, grossem Flachbildfernseher und DVD-Player ausstaffiert. «Einem gemütlichen Filmabend steht nichts im Wege. Meine Gäste können gerne kostenlos Filme bei mir ausleihen», betont die sympathische Gastgeberin, welche zu Recht stolz ist auf die äusserst positiven Bewertungen auf verschiedenen Portalen, die ein Lohn sind für das Herzblut und die viele Arbeit, die im Landhaus stecken. Ankleidezimmer, privater Balkon, Teebar und ein Wellnessbereich mit Sauna, Dampfbad und einer grossen freistehenden Badewanne laden zum Relaxen ein, egal in welcher Jahreszeit. Kinder jeden Alters sind im Landhaus Peters herzlich willkommen und vom Babybett über Spielsachen sowie Kletterbaum und grosser Schaukel am Nussbaum steht alles bereit für die kleinsten Gäste. Karin Rohrer www.landhaus-peters.com Fotos: Dorothée Peters D er Bewegungsstall trägt das STS-Pferde-Label vom Schweizer Tierschutzes des besonders artgerechte Pferdehaltung. «Mit dem Stall wollte ich ein Statement setzen, dass ein Offenstall auch optisch schön sein kann und trotzdem so pferdegerecht wie möglich», erzählt Dorothée Peters. Sie bietet ihren Gästen Unterricht wie Voltigieren, Bodenarbeit, Damensattelreiten, Sitzlonge, klassische Dressur und auch Yoga auf dem Pferd gehört zum vielseitigen Angebot. Geführte Ausritte im traumhaften Gelände des Suhrentals sind ein Highlight für die Urlauber. Sei dies bei einem Galopp in der Ebene oder auf einer abwechslungsreichen Tour durch die Wälder und Hügel der Region. Reitstunden und Ausritte sind auch auf den zwei-Lippizaner Zuchtstuten Serena und Sina von Dorothée Peters möglich. Solarzellen für Strom und Warmwasser, Schnitzelheizung und Quellwasser vom Brunnen. Dieser rote Faden zieht sich auch in die Küche hinein, denn hier werden mit Gemüse und Früchten aus dem eigenen Garten köstliche Mahlzeiten zubereitet. Nicht zu vergessen die delikaten Frühstückseier der eigenen Hühner. «15 Hühner und ein stolzer Hahn leben im Hühnergehege, auch Kücken hatten wir schon», erzählt Dorothée Peters, welche von ihrem Kater «Sly» und Dalmatiner-Rüde «Gabor» begleitet wird. ReiterReiseTräume Amerika Europa Asien Afrika Reit-Safari Fotos: Dorothée Peters Valleystr. 32 81371 München Tel 089 - 89 06 99 66 kontakt@reit-safari.de www.reit-safari.de 27 Pa s s i o n 2 / 2 0 1 5 AZ_Passion_43x268_RZ.indd 1 03.03.15 17:16 Reitferien in Österreich Österreich «Hoch zu Ross»: Land, Leute und neue Freunde kennenlernen. Im Sat tel die Natur entdecken, gemächlich da hintraben, von Pferden lernen, Ponys strie geln: Grosse und kleine Gäste entdecken in Österreich das Glück der Erde. Was sich auf dem Rücken der Pferde alles unter nehmen lässt, dazu finden Sie hier eine kleine Auswahl. Weitere Infos können unter www.austria.info/ch/tags/reiten be sorgt werden. Familienreiten im Reiterdorf Ampflwang Das «Dorf der 607 Pferde» ist ein Erlebnis für alle Sinne und bietet seinen Gästen zu jeder Jahreszeit eine Vielzahl an Urlaubsund Freizeitaktivitäten für die ganze Fami lie: • 420 km Reit- und Freizeitwege • Nordic-Walking-Genuss-Expedition • 9-Loch-Golfplatz • Hausruckpark: Offroad und Bogensport • Lokpark Ampflwang: Nostalgieeisen bahnmuseum mit Museumsbahn Das Angebot reicht vom Clubhotel über Urlaub am Bauernhof sowie verschiedene Reit- und Sportmöglichkeiten bis hin zum modernen Seminarcenter. Ob Ponyreiten, Reitercamps für Kinder, gemütliche Ausritte, Dressur-, Spring- oder Gangreitkurse – 607 Pferde warten darauf entdeckt zu werden. Hier findet jeder Pferdefreund das pas sende Pferd: Die gutmütigen Islandpferde im Reitzentrum Hausruckhof, dem gröss ten Islandpferdegestüt in Österreich, sind ein Hit, nicht nur für Kids! Am Pferdehof Koaser Minerl finden täglich Ausritte durch den schönen Hausruckwald statt. Im ROBINSON Club Ampflwang erwar tet Sie ein Ferienparadies mit allem, was das Sportler- und Kinderherz erfreut. Pro fessionelle Reitstunden für Kinder und rwachsene im direkt angeschlossenen E Reit- und Fahrstall Pollhammer und ein grosses In- und Outdoor -Sportangebot ma chen die Clubanlage einzigartig. Infos und GRATIS-Katalog Bestellung unter + 43 (0) 7675 - 2479 oder auf www.reiterdorf-ampflwang.at Anzeige Ampflwang - das Dorf der 607 Pferde Das größte Reiterdorf Österreichs ist ein Erlebnis für alle Sinne und bietet seinen Gästen Urlaubsvergnügen für die ganze Familie im schönen Hausruckwald. In Ampflwang gibt es zu jeder Jahreszeit abwechslungsreiche Angebote vom Urlaub am Bauernhof bis hin zum Clubhotel sowie verschiedene Reitmöglichkeiten zu entdecken! Familienurlaub mit vielen Highlights: Fordern Sie unseren GRATIS Katalog an! 28 Email: office@reiterdorf-ampflwang.at Pa s s i o n 2 / 2 0 1 5 • Info-Telefon: +43 (0) 7675 2479 www.reiterdorf-ampflwang.at Fotos: zVg. • 420 km Reit- und Freizeitwegenetz • Reit-Funparcours Hausruckwald • Nordic Walking Genuss Expedition • Hausruckpark - Offroad & Erlebnis-Bergbau 3-D-Bogensportparcours, Paintball, Lasertag • Lokpark Ampflwang - Museumsbahn Fotos: zVg. Nur edelste Pferde im Stall Das Posthotel Achenkirch bietet seinen Gästen weit mehr als klassischen 5-SterneService. Pferdeliebhaber etwa reisen aus dem nahen und fernen Ausland eigens für einen Reiturlaub ins Tirol. Denn: Das Gestüt des Posthotels Achenkirch beheimatet die grösste private Lipizzanerzucht Europas. Es gibt wohl kaum etwas Romantischeres, als eine Kutschenfahrt um den idyllischen Achensee. Und wer das einzigartige Gefühl des aktiven Ausritts auf einem der 40 Kaiserschimmel des Posthotels Achenkirch einmal erlebt hat, möchte dies immer wieder neu erleben. Lipizzaner sind bekanntlich oft Showpferde – im Gestüt des Posthotels Achenkirch finden sich jedoch – zur Freude der Gäste – vornehmlich Reitpferde. Für jene, die noch nicht allzu erfahren sind, das Reiten aber gerne erlernen möchten, bietet das Posthotel Achenkirch auf verschiedenem Niveau Reitstunden an, und zwar in der hoteleigenen Reithalle oder auf dem Freireitplatz. Für fortgeschrittene Reiter bietet sich ein Ausritt auf die hoteleigene Zöhreralm an, wo einem eine gemütliche «Jause» erwartet. Derzeit ist zudem ein spezieller Reitweg in Planung, auf welchem bald Tagesausflüge vom Posthotel aus unternommen werden können. Für die Reiter bedeutet dies: die zauberhafte Natur um Achenkirch noch ausgiebiger geniessen zu können. Für Kenner vielleicht besonders innen Zu Gew ber2x3Ü ungen nacht r fü onen 2 Pers interessant: Neben dem exquisiten Lipizzaner-Deckhengst verbringt auch die bekannte Haflingerstute Rimalda – ihres Zeichens mehrfach gekrönte Klassensiegerstute auf Weltausstellungen – den wohlverdienten Ruhestand auf dem Gestüt des Posthotels. Als weiteres Highlight für Pferdefans gibt es auch einen schwarzen Lipizzaner – im Jargon als Glücksbringer bekannt – zu bestaunen. Die Wahrscheinlichkeit bei der Geburt liegt dabei bei 1:100. Schliesslich werden alle Lipizzanerfohlen schwarz oder dunkelbraun geboren und bekommen erst im Verlaufe der Zeit ihr oft strahlend weisses Fell. Ein Besuch im Posthotel Achenkirch bleibt einem also aus verschiedenen Gründen in wunderbarer Erinnerung – erst recht allen Pferdefreunden. Posthotel Achenkirch, A-6215 Achenkirch/Tirol Weitere Informationen finden Sie unter www.posthotel.at Pa s s i o n 2 / 2 0 1 5 Das Wohlfühlhotel am Achensee im Tirol verwöhnt seine Gäste während des ganzen Jahres mit seinem breitgefächerten Angebot aus den Bereichen Aktivsport, Wellness und Gastronomie. Die 150 Zimmer und Suiten im gediegenen Landhaustil bieten Wärme und Geborgenheit. Das 5-Sterne-Hotel ist zudem bekannt für eine der grössten Wellnessanlagen Europas (7000 m2), wie auch für die grösste private Lipizzanerzucht im EU-Raum. 29 Checklist 1. Zunächst einmal sollten Sie sich darüber klar werden, ob Sie lieber in der Schweiz oder im Ausland Reiten lernen möchten. Um sich einen Überblick über alle Angebote, ob in der Schweiz oder im Ausland zu verschaffen, bieten die grossen Reiterreise-Veranstalter ein vielfältiges Angebot. Diese finden Sie bei einer GoogleSuche ganz leicht online! Jene Veranstalter, die auch umfangreiche Reiterreise-Kataloge anbieten, besuchen die entsprechenden Reiterhöfe und achten dabei stark auf den Sicherheitsaspekt. 2. Es gibt die unterschiedlichsten Angebote fürs Reiten lernen: Das reicht vom ganz konventionellem Longenunterricht für Anfänger über zusätzliche Kurse im Horsemanship und Bodenarbeit bis hin zum Reiten lernen im Gelände. Was trauen Sie sich selbst zu? Möchten Sie lieber ganz langsam an der Longe beginnen? Oder lieber beim Reiten im Gelände ganz nebenbei auch die Umgebung kennenlernen? Letzteres kann bei geeigneten Rittführern und in dieser Hinsicht perfekt ausgebildeten Pferden (die beispielsweise auf das Kommando des Rittführers hören) durchaus eine geeignete Form des Unterrichts sein – gerade für Menschen, die vorher schon mal auf einem Pferd gesessen haben. 3. Welchen Umfang erwarten Sie an Reitstunden? Möchten Sie ganz intensiv 30 Pa s s i o n 2 / 2 0 1 5 für Anfänger erstens bequemer anfühlen. Und wenn Sie es sich mit dem Reiten doch noch anders überlegen, sind diese auch beim Stadtbummel durchaus ansehnlich . . . 7. Haben Sie vielleicht Angst vor Pferden und ringen schon lange mit sich, weil sie die Tiere ja dennoch so schön finden und Reiten Ihr Lebenstraum ist? Das sollten Sie dem Reitlehrer vor dem Unterricht offen und ehrlich mitteilen. Berichten Sie von Ihren Schwierigkeiten, Wünschen und was Sie wirklich schon können. Wenn Sie hier nicht ehrlich sind, machen Sie sich das Leben unnötig schwer! Reiterreisen weltweit 1. Überlegen Sie sich genau, welche Art von Reise Sie unternehmen möchten? Wanderritt, Reiturlaub, Spezialunterricht in Dressur oder Springen oder einen Ranch-Urlaub? Informationen gibt es bei den einschlägigen Reiter- Foto: B&S, Stockimage Reiten lernen im Urlaub mehrere Stunden pro Tag mit dem Reiten verbringen und richtig vorankommen? Nur zu, die Reitlehrer werden Ihren Enthusiasmus zu schätzen wissen! Denken Sie aber an Muskelkater und blaue Flecken – das hat noch jeder Anfänger erleben müssen! Vielleicht geht Ihnen mittendrin die Puste aus und weniger wäre mehr gewesen … 4.Möchten Sie an Ihrem Urlaubsort neben dem Reiten Sehenswürdigkeiten besuchen? Dann planen Sie dies mit ein und überanstrengen Sie sich nicht zu sehr. Anfänger haben oft noch keine Vorstellung, wie anspruchsvoll Reiten tatsächlich ist. Diverse Muskelpartien sind schlicht noch gar nicht erwähnenswert ausgebildet. Nicht, dass Sie am Ende ihr Sightseeing auf den St.-Nimmerleins-Tag verschieben müssen . . . 5. Möchten Sie in Ihrem Urlaub Pferde pflegen, selbst aufsatteln und sich nach dem Unterricht um sie kümmern? Ob dies in Ihrer Reitschule möglich ist, erfahren Sie meist bei einem direkten Anruf oder über die entsprechenden Reiterreise-Unternehmen. 6. Stehen in der jeweiligen Reitschule Reithelme zur Verfügung? Wichtige Frage, die eigentlich immer mit «Ja» beantwortet werden sollte, es aber gerade im Fall von Erwachsenen gar nicht so oft wird. Oft ist die Auswahl an Grössen nicht gerade gross und es werden zudem uralte Modelle angeboten. Deshalb: Wenn Sie es mit dem Reiten wirklich ernst meinen, ist der Kauf eines Helmes als Grundlage sicherlich sinnvoll. Ebenfalls zu bedenken ist der Kauf von Stiefeln oder noch besser für den Einstieg Stiefeletten, da diese sich Foto: B&S, Stockimage sten reise-Veranstaltern, die gerade für Reiterreisen ins Ausland eine gute Wahl sind. Hier werden Ihnen auf Wunsch auch Flüge hinzugebucht und Sie erhalten alle Informationen über die Einreiseformalitäten oder Impfvorschriften. 2. Bei Auslandsreiterreisen setzen Sie am besten auf namhafte Veranstalter von Reiterreisen. Sonst müssen Sie schon Experte auf dem Gebiet sein oder gute Kontakte ins entsprechende Land haben, damit Sie nicht doch Gefahr laufen, einen Urlaub so gar nicht nach Ihren Wünschen zu verbringen. Gerade in Sachen Sicherheit und Reit pferdeausbildung nimmt man es im Ausland nicht immer so ernst wie hierzulande… Da kann es schon mal passieren, dass relative Anfänger mit wenig Geländeerfahrung auf völlig unrittigen Pferden landen. 3. Überlegen Sie bei Flügen ins Ausland auch, was Sie genau mitnehmen müssen. Wie viele paar Reithosen sol len mit? Reicht eine? Denken Sie an atmungsaktive Shirts, aber auch an eine wärmende Fleecejacke. Die kann selbst in den heissesten Regionen am Abend notwendig werden! Bekommen Sie all das plus Stiefel und Helm in einen Koffer? Wenn nicht, verteilen Sie sinnvoll aufs Handgepäck – oder Sie müssen in den sauren Übergepäck-Apfel beissen . . . Bedenken Sie bei IslandReisen, dass nur eindeutig neue oder desinfizierte Reitkleidung ins Land eingeführt werden darf. 4. Möchten Sie einen Wanderritt unternehmen? Dann sorgen Sie rechtzeitig für die richtige Ausrüstung! Denken Sie aber auch an Ihre Kondition – reicht 5. 6. 7. 8. 9. diese für einen Ritt, bei dem Sie täglich mehrere Stunden im Sattel verbringen? Lügen Sie sich hier nicht selbst an, sondern gehen Sie realistisch ans Werk und versuchen Sie sich nicht zu überschätzen. Keiner gibt Ihnen einen Preis, wenn Sie toll reiten, aber es stört die Gruppe gewaltig, wenn Sie nicht mithalten können . . . Bei stationären Reiturlauben spielt für Sie sicherlich das Angebot des Stalles eine gehörige Rolle. Was genau möchten Sie in diesem Reiturlaub erreichen? Die Möglichkeiten sind so vielfältig, dass für jeden etwas vorhanden ist. Wie sieht es mit der Unterbringung aus? Reicht Ihnen eine einfache Hütte, hätten Sie lieber eine Ferienwohnung oder legen Sie darauf Wert, am Abend auch mal gepflegt im hoteleigenen Restaurant essen zu gehen? Wie wichtig ist Ihnen die Erreichbarkeit des Stalles? Nehmen Sie vor Ort einen Mietwagen, reisen Sie mit dem eigenen Auto an oder sind Sie auf Abholung angewiesen? Rechnen Sie damit, dass sich Reitställe niemals mitten in der Stadt befinden! Wenn Sie kein Auto vor Ort haben, werden Sie sich wenig von Ihrem Urlaubsort weg bewegen können . . . Gibt es dafür ausreichend Verpflegung beispielsweise durch Vollpension? Ist es Ihnen wichtig, zusätzlich Sehenswürdigkeiten zu besuchen? Dann planen Sie dies in Ihren Reiturlaub mit ein und nehmen Sie nicht zu viele Reitstunden! Auch ein Besuch am Meer kann beispielsweise schön sein – ist dafür noch Zeit? Wer reitet in Ihrer Familie alles mit? Sind alle auf ähnlichem Niveau? Wenn Pa s s i o n 2 / 2 0 1 5 Sie Kinder haben: Bei welchen Wanderritten oder Reitangeboten können diese mit? Gibt es vielleicht sogar spezielle Angebote für Kinder wie Ponyferien? Oder einen Sprachurlaub kombiniert mit Reitunterricht für die Grossen? 10.Welche Sprache spricht ihr Rittführer oder Reitlehrer? Wenn es nicht Deutsch ist, verstehen Sie die Sprache in ausreichendem Masse? 11.Passen die Rassen, auf denen Sie reiten, zu Ihnen? Wer auf Dressurtraining wert legt, wird sich vermutlich auf einem Isländer- oder Haflingerhof weniger wohl fühlen . . . 12.Gibt es überhaupt Urlaubsangebote zu Ihrem Wunschtermin? Für viele Reiseländer gibt es witterungsbedingte Einschränkungen . . . 13.Gibt es bei Ihrem gewünschten Angebot einen Anreisetag? Wenn ja, gibt es für diesen Tag günstige Flüge? Oder sind die Preise da jenseits von Gut und Böse? Sind Sie bereit, diese zu zahlen? Oder reisen Sie lieber einen Tag früher an und besuchen noch die Ankunftsstadt? 14.Lernen Sie zunächst das Land, in das Sie reisen möchten, kennen. Online finden sich bestimmt etliche Informationen. Sagen Ihnen Kultur und Gesellschaft zu? 15.Haben Sie möglicherweise gesundheitliche Einschränkungen, für die es etwas abzuklären gilt? Wenn Sie eine chronische Erkrankung haben – und mag sie auch noch so harmlos sein –, sollten Sie ausreichend Medikamente mitnehmen. Ausserdem ist eine grundlegende Reiseapotheke inklusive Verbänden und Pflastern sinnvoll. Alexandra Koch 31 Die «Quinta Margem d’Arada» ist ein wunder schöner Bauernhof in der Stadt Olhalvo, etwas ausserhalb Alenquer. Die exquisite Trainingsanlage für Liebhaber der portugie sischen klassischen Reitkunst ist umgeben von perfekt gepflegten Weinbergen. Info Website vascotrodrigues.wix.com/riding-in-alenquer E-Mail reliable.mission@gmail.com Facebook www.facebook.com/RidingAlenquer M arie Morgane, die in Frankreich geborene In struktorin verliebte sich vor zehn Jahren in die Lusitanos und die portugiesische klassische Reit kunst. Sie erlernte das Handwerk unter Anleitung von einigen der bekanntesten Namen dieses Me tiers. So zählten unter anderem Rodrigo Matos und Luís Valença zu ihren Ausbildern. Anzeige Qualität vor Quantität Auf der «Quinta Margem d’Arada» wird eine exklusive, gemütli che Atmosphäre gepflegt. Ideal, um die individuellen Reitkünste weiterzuentwickeln – ohne lange Wartezeiten oder müde Tiere. Wann hat man schon die Chance, sein reiterliches Können auf einem «Veiga»- oder «Ortigao Costa»-Hengst zu verbessern? Sie gehören zu den besten Zuchten in Portugal und auf der «Quinta Margem d’Arada» können Sie diese edlen und aussergewöhnli chen Lusitanos selbst erleben. Individuell und aussergewöhnlich Maximal vier Reiter können gleichzeitig auf der Quinta beher bergt werden. So wird die Möglichkeit auf Einzelunterricht wäh rend des gesamten Aufenthaltes garantiert. Am «Gruppenunter richt» sind nicht mehr als zwei Reiter beteiligt. Während Ihres Aufenthalts übernachten Sie in einem nahe gelegenen Bed & Breakfast mit atemberaubendem Ausblick auf den «Serra de Montejunto» und das darunterliegende Tal. Das Haus verfügt über zwei exquisit renovierte Doppelzimmer mit Bad. Ein beheizter Aussenpool lädt zum Schwimmen und Chillen ein. Ein idealer Ort, um komplett zu relaxen und die Seele bau meln lassen. 32 Pa s s i o n 2 / 2 0 1 5 Fotos: zVg. Quinta Margem D’Arada Die etwas anderen Reitferien Medizin Ein Tag in der Pferdeklinik Um 8.00 Uhr findet die Visite statt. Oberärzte, Assistenzärzte und Studierende besuchen die stationären Patienten, damit alle auf dem Laufenden sind und wissen, von welchen Krankheiten oder Verletzungen die Pferde betroffen sind. Der Tagesplan wird erstellt und die verschiedenen Fälle verteilt. Montag und Mittwoch sind normalerweise für Untersuchungen und Lahmheitskonsultationen verplant, während die elektiven Operationen wo möglich auf Dienstag oder Donnerstag festgesetzt werden und der Freitag für Ka r i n r o h r e r Nachkontrollen vorgesehen ist. Spitzenmedizin für Pferde In der Pferdeklinik am Tierspital Bern werden Tierärztinnen und Tierärzte ausgebildet und jährlich rund 2000 Pferde aus dem gesamten Mittelland und der Romandie behandelt. Im Einzugsgebiet der Klinik leben zwei Drittel der Schweizer Pferde. Das Tierspital wurde zu Beginn der Sech- zigerjahre erbaut und da die Räumlichkeiten den heutigen Betriebs- und Hygieneanforderungen nicht mehr genügten, wurde die Pferdeklinik zwischen 2012 und 2014 unter laufendem Betrieb saniert. In der Gestaltung der Details wurden die spezifischen Bedürfnisse der Pferde berück- sichtigt, indem z. B. Spiegelungen, die sie erschrecken würden, vermieden wurden. Trotz top moderner neuer Infrastruktur wurde das Gesamterscheinungsbild der Pferdeklinik bei der Erneuerung nicht verändert. Die Pferdeklinik an der Länggassstrasse in Bern gehört zur Vetsuisse-Fakultät der Universität Bern und bildet gemeinsam mit der Clinique Avenches am Schweizerischen Nationalgestüt das ISME (Institut suisse de médecine equine). Vom Innenhof aus sind Anmeldung, Operations- und Behandlungszone, Intensivpflegebereich und Ställe direkt zugänglich. Pa s s i o n 2 / 2 0 1 5 33 Klinikpferd als Begleiter Ein stationärer Patient wird in die Behandlungshalle geführt. Die Stute hatte eine tiefe Verletzung an der Innenseite des Ellenbogens am rechten Vorderbein, die bereits schön verheilt ist. Die Massage durch den kühlen Wasserstrahl geniesst die Stute sichtlich. Die Entspanntheit kommt aber nicht nur seitens Wasserschlauch, sondern auch weil extra für sie ein zweites Pferd in der Behandlungshalle zugegen ist. Die brave Freibergerstute ist eines der total fünf Klinikpferde und ihr Job ist heute Morgen, einfach dazustehen und dem verletzten Patienten nebenan Sicherheit zu vermitteln. «Studenten erlernen bei den Klinikpferden die Blutentnahme oder das Scheren einer Fesselbeuge vor Untersuchungen. Die Klinikpferde können auf die Weide und sind die guten, vierbeinigen Seelen der Pferdeklinik», erläutert Oberarzt Christoph Koch. Die Anwesenheit des Klinikpferdes (Freibergerstute rechts im Bild), beruhigt den Patienten, welcher im Hintergrund behandelt wird und sich alleine unwohl fühlt. Oberarzt Christoph Koch untersucht bei einer Ellenbogen-Verletzung eine Schwellung und Verhärtung im Bereich des Trizeps-Muskels. Um die Schwellung zu minimieren, wird mit massierenden Bewegungen kühlendes Wasser eingesetzt. Oberarzt Christoph Koch führt ein Pferd im Trab den Studierenden und Assistenzärzten vor. Neben der Inspektion und Palpation gehört die Beobachtung des Patienten in Bewegung zu den wichtigsten Anteilen des Untersuchungsgangs. Oberarzt Micaël Klopfenstein macht eine Beugeprobe, um beim erneuten Antraben eine eventuelle Zunahme der Lahmheit feststellen zu können. Sturz ohne Folgen Eine Araberstute ist gestürzt und lahmte daraufhin hinten rechts, worauf sie zu einer Abklärung in die Pferdeklinik eingeliefert wurde. Das Pferd wird nun zuerst im Schritt und Trab geradeaus vorgeführt. Zudem werden die Beine betastet und genau angeschaut, ob allenfalls eine Um34 fangsvermehrung vorliegt. Auch nach vermehrter Wärme, Pulsation, Schmerzen in den Muskeln oder kleineren Verletzungen wird gesucht. Beide Hinterbeine werden einzeln einer Beugeprobe von rund einer Minute unterzogen. Aber auch nach dieser Provokationsprobe läuft die Stute gleichPa s s i o n 2 / 2 0 1 5 mässig und zeigt keinerlei Lahmheit. Dem Pferdebesitzer kann also die gute Nachricht überbracht werden, dass die Stute bei ihrem Sturz keine ernste Verletzung davongetragen hat. M e dizin Modernste Infrastruktur Wie in der Humanmedizin sind die Raumabfolgen von schmutzig bis sauber organisiert und die gewählten Materialien in den Sälen sind robust und belastbar. Zweckmässigkeit wird grossgeschrieben. So können im Behandlungsraum der Inneren Chirurgie sämtliches Material und Mobilien entfernt werden, damit der ganze Saal mit dem Hochdruck-Wasserschlauch gereinigt werden kann. «Gerade nach einer Kolik-Operation, wo vielleicht grosse Teile des Pferde-Darmes behandelt wurden, ist eine strikte Hygiene unerlässlich», weiss Dr. Koch. Neu sind gleich zwei gepolsterte und abgerundete Aufwach-Boxen eingerichtet. «Die Aufwachphase ist immer heikel, auch wenn nur der ganz kleine Anteil von einem Prozent problematisch verläuft», erklärt Dr. Koch. Die Pferdebesitzer werden vor einer Operation auf die möglichen Risiken hingewiesen und unterschreiben ein Formular, dass sie über die allfälligen Eventualitäten aufgeklärt wurden. Fesselgelenk des Hinterbeins mit einer tiefen Verletzung, welche einige Tage zuvor vernäht wurde. Da die Verletzung bis in das Gelenk reichte, wurde dieses vor dem Vernähen gespült. Dr. Julien Racine legt einen doppelschichtigen Verband an und das Pferd wird weiterhin stationär mit Antibiotika behandelt. Die neuen Behandlungshallen sind hell und praktisch und bewähren sich bei der täglichen Arbeit. Verletztes Fesselgelenk Eine dreijährige Warmblutstute hat sich eine tiefe Verletzung am rechten Hinterbein zugezogen und steht stationär in einer Box in der Pferdeklinik. Das Pferd steht unter Antibiotika-Behandlung und kann noch nicht entlassen werden. Sobald die Betreuung durch den Heim-Tierarzt übernommen werden kann, darf die Stute nach Hause. «Wir stehen im engen Kontakt mit den Privat-Tierärzten und erachten diese Zusammenarbeit als sehr wichtig», erklärt Dr. Julien Racine, während er einen doppelschichtigen Verband anlegt. «Dieser wirkt wie eine Schiene und stützt das Bein besser», ergänzt er. Viele medizinischen Geräte kommen ursprünglich aus der Humanmedizin und wurden eigens für die neue Nutzung modifiziert und weiterentwickelt. Das hier abgebildete Narkosegerät für ein Pferd muss aber bedeutend grössere Gas-Volumen befördern als ein vergleichbares Gerät aus der Humanmedizin. Im Zuge der fast zweijährigen Sanierung wurden ein neuer septischer und ein aseptischer Operationssaal eingerichtet. Zugänge sind in zwei Bereiche eingeteilt Die Ver- und Entsorgung erfolgt über die Nordseite, während Kunden und Patienten Zugang via Innenhof haben. So können nichtmobile Patienten an der Nordostseite des Gebäudes über eine Kranbahn direkt in die Polsterbox des Intensivpflegebereichs gebracht werden. Und auch der Abtransport eines eingeschläferten Tieres verläuft dort sehr diskret und reibungslos. Ein Pony, dem krankheitshalber nicht Pa s s i o n 2 / 2 0 1 5 mehr geholfen werden kann, tritt heute seinen letzten Gang an. Es wird seriös und liebevoll begleitet, die nötige Zeit wird genommen und alles geschieht ruhig und leise. Als ideal erweist sich die Möglichkeit, ansteckende oder lungenkranke Pferde in der isolierten Stallung nahe der Rinder-Abteilung einzuquartieren. Hier können Stauballergiker ohne Stroh und Heu aufgestallt werden bei Bedarf. 35 Bauchweh mit Vorgeschichte Die Stallzone ist in drei untereinander verbun dene, aber unabhängig voneinander nutzbare Einheiten gegliedert und über den Stallung befindet sich das Stroh- und Heulager. Die braune Stute ist nicht zum ersten Mal in der Pferdeklinik, sie wurde bereits am Dickdarm operiert und neigt immer wie der zu Koliken, mit Verdacht auf Vorhan densein eines Magengeschwürs. So wird «das ganze Programm» durchgezogen mit Rektaluntersuchung, Magen-Entlehrung, Blutentnahme für weitere Untersuchun gen, Spülung mit einer Sonde und natür lich ein Ultraschall des Bauchraumes. Ge duldig lässt die Stute die verschiedenen Untersuchungen über sich ergehen und Dr. Helena Geisshüsler erklärt den Studie Dr. Helena Geisshüsler untersucht per Ultra schall den Bauchraum eines Kolik-Patienten. renden, was gerade auf dem Bildschirm zu sehen ist, während sie den Schallkopf über den Pferdebauch bewegt. Lahmheitsuntersuchung ist Detektivarbeit Eine Fraktur des Fesselbeines wurde mit Schrauben fixiert und das Pferd bleibt mit dem Gipsverband stationär in der Pferdeklinik. Bein im Gips Ein Beinbruch ist heute längst nicht mehr immer ein Todesurteil für ein Pferd. Ein Fuchswallach hat sich eine Fraktur des Fesselbeins am vorderen rechten Bein zu gezogen und musste operiert werden. Der Bruch konnte mit Schrauben fixiert wer den und das Pferd trägt einen Gips. Der Wallach wird für eine Kontrolle aus seiner Box geholt und die Ärzte sind zufrieden mit dem Bewegungsablauf. Die Boxe im unbeheizten Stalltrakt ist mit rutschfesten Gummimatten ausgestattet und durch das grosse Fenster hat der Patient Licht und etwas visuelle Abwechslung, was zwischen Behandlungshallen und Longierhalle pas siert. 36 Nach dem Vortraben geradeaus wird das Pferd für die Lahmheitsuntersuchung auch noch auf der Volte vorgetrabt. In der überdachten Longierhalle kann ein Pferd longiert werden, um die Lahmheitsunter suchung nach Belastung zu differenzieren. Eine braune Stute gibt Rätsel auf, da sie immer mal wieder nach Belastung vorne rechts etwas lahmt und nun soll Klarheit geschaffen werden. «Oftmals ist es schwie riger, den Lahmheitsgrund herauszufin den, wenn das Pferd nur unmerklich und unregelmässig lahmt, als wenn es stock lahm läuft», weiss Dr. Racine. Die Stärke der Lahmheit sagt also nichts über den Schweregrad der Erkrankung aus. So wird die Stute geradeaus, aber auch auf der Volte vorgetrabt, zeigt aber keine Lahm heit. Das Pferd wird genau beobachtet, während es in beide Richtungen im Kreis läuft, um einen sogenannten Wende schmerz auszumachen. Weder Brett- noch Beugeprobe zeigen eine Veränderung und auch nach einer Longiereinheit ist nichts festzustellen. Nach einer Pause wird die Stute erneut longiert und plötzlich zeigt sie die Taktunregelmässigkeit, von der ihre Besitzerin gesprochen hat. Nun kann die weiterführende Untersuchung ange gangen werden, welche hoffentlich Auf schluss über die Lahmheitsursache geben wird. Die Brettprobe ist eine sogenannte Provo kationsprobe an der Vordergliedmasse, welche ebenfalls zur Lahmheitsuntersuchung gehört. Pa s s i o n 2 / 2 0 1 5 M edi z i n Dentalhygiene beim Pony Ein Pony wird mit Kolik-Symptomen ein geliefert und der Verdacht erweist sich als richtig, werden in seinem Abdomen grös sere Mengen an Sand gefunden. Zudem zeigt sich bei der weiteren Untersuchung, dass das Pony einige scharfe Kanten an seinen Zähnen aufweist. Dr. Stephanie Stauffer behandelt die Zähne des sedierten Ponys mit Spezialwerkzeug und beseitigt auch noch gleich den grossflächigen und hartnäckigen Zahnstein an den vorderen Schneidezähnen. Jeden Arbeitsgang er klärt sie detailliert und lässt die Assistenz ärzte unter fachkundiger Anleitung eben Dr. Bettina Wespi untersucht die Beweglichkeit der Gliedmassen und sucht nach Verletzungen oder Schwellungen, die eine Lahmheit verur sachen können. Dr. Bettina Wespi führt eine Leitungsanästhesie durch und spritzt dazu punktgenau ein Betäu bungsmittel. Gezielte Betäubung der Nerven Die Haflingerstute ist im Gelände einge knickt und zur Lahmheitsuntersuchung in der Pferdeklinik. Die Brettprobe ist nega tiv und bei der Beugeprobe zeigt das Pferd eine Lahmheitszunahme. Das Abtasten des Beines zeigt keine Schwellungen oder Ver letzungen auf. Um eine genauere Diagnose stellen zu können, wird das Ausschlussver fahren per Leitungsanästhesie gewählt. Dr. Bettina Wespi betäubt Schritt für Schritt von unten nach oben einen ent sprechenden Gliedmassenabschnitt oder ein Gelenk. Ist die Leitungsanästhesie posi tiv, läuft das Pferd also lahmfrei, hat man die für die Lahmheit verantwortliche Re gion gefunden. Weiterführende Unter suchungen wie Röntgen oder Ultraschall können nun in Auftrag gegeben werden. Dr. Stephanie Stauffer führt bei einem Pony eine Zahnbehandlung durch, nachdem dieses eine Kolik hatte. falls die Zähne des kleinen Patienten behandeln. Innere Medizin, Chirurgie und Orthopädie Endoskopien, zum Beispiel die Spiegelung des Magens oder der Atemwege, aber auch Untersuchungen von chronischen Krank heiten wie Husten oder Niereninsuffizienz gehören zu den Aufgaben der Inneren Me dizin. Pferde mit Fieber, Nasenausfluss oder Cushing Syndrom werden behandelt und es wird Ursachenforschung betrieben bei Abmagerung oder Hautproblemen. Zu den Notfällen gehören Kolik, Atemnot oder Probleme neurologischer Art. Ein Pony wird gerade gegen eine bakterielle Erkrankung behandelt, die in eine Venen entzündung ausartet und stationär weiter verfolgt werden muss. In der ortho pädischen Chirurgie ist eine technisch optimale Ausrüstung nötig, um den vier beinigen Patienten die bestmögliche Be handlung bieten zu können. Die Arthro skopie erlaubt es, mit minimal invasiver Technik im Gelenk zu operieren und zur Entfernung von Sarkoiden oder Eingriffe im Bereich der oberen Luftwege werden Lasergeräte eingesetzt. «Weiterbildungen und Spezialisierungen sind erforderlich und wir befassen uns z. B. mit der Zahn medizin, welche im Pferdebereich einen immer grösseren Stellenwert einnimmt», ergänzt Dr. Koch. Eine grosse Stütze für die Oberärzte und Assistenzärzte sind die Pfle ger, welche stets Ruhe bewahren und ge nau abschätzen können, wann und wo ihr Know-how gefragt ist. «Sie können toll mit Pferden umgehen und geniessen unser vollstes Vertrauen», fasst Dr. Klopfenstein zusammen. Deshalb erstaunt es nicht, wenn der Pfleger ein Pferd betreut, bis alle Untersuchungen abgeschlossen sind, auch wenn eigentlich schon Feierabend wäre. Das Team der Chirurgie und Studierende, unter der Leitung von Oberarzt Christoph Koch. Das Team der Inneren Medizin, unter der Leitung von Oberärztin Claudia Graubner. Pa s s i o n 2 / 2 0 1 5 Die Pfleger und Wärter in der Pferdeklinik (im Bild der erfahrene Pferdepfleger Fritz Gäumann) sind mit ihrem Einfühlungsvermögen und Händchen für Pferde überaus geschätzte Mitarbeiter, auf welche sich die Tierärzte verlassen können. 37 Medizin BarHuf oder mit Eisen Die Pferdewelt ist im Wandel. War das Pferd früher fast ausschliesslich ein Arbeitstier und wurde in der Landwirtschaft und im Militär eingesetzt, ist die heutige Verwendung mehrheitlich im Sport und Freizeitbereich zu finden. 38 Fotos: zVg. «Eggplat», ein Beschlagssystem für Pferde mit Arthrose – eine Idee von Cyrill Zuber. Pa s s i o n 2 / 2 0 1 5 D amit einhergehend stellt sich zunehmend die Frage, braucht ein Pferd Eisen? Wenn dann noch deutsche Urgesteine der Reiterei wie Fritz Stahlecker, der Erfinder der HandSattel-Hand-Methode, erklären, «Dressurpferde brauchen keine Eisen», kann das für Verwirrung sorgen. Zudem eine wachsende Anzahl von Huforthopäden das eisenlose Pferd als das Gesündere propagieren. PASSION ging der Frage nach, wann und bei welchen Pferden das Eine oder das Andere von Vorteil sein kann. Die Entstehung der Hufeisen Bei Wildpferden besteht ein ständiges Gleichgewicht zwischen Abnutzung und Nachwachsen des Hufhorns. Bereits in der Antike stellten die Menschen fest, dass sich ohne Hufschutz das Hufhorn bei berittenen Pferden zu stark abnutzte. Daraus resultierten viele Ausfälle wegen Lahmheit. In einer Zeit, in welcher die Geschicke eines Volkes im Krieg entschieden wurden, waren die Pferde oft massgeblich daran beteiligt. Der Ausfall der Tiere bedeutete jeweils eine kleine Katastrophe. Um das 1. Jahrhundert v. Chr. wurden die Hufe der Pferde mit Stroh, Leder oder Bastsohlen umwickelt. Die Römer entwickelten daraus die Hipposandale, die auf einer metallenen Sohle aufgebaut war und um den Pferdehuf gebunden wurde. Der gros- se Nachteil dieser Hipposandale war, dass sie nur zur langsamen Fortbewegung eingesetzt werden konnte. In alten Keltengräbern fand man erstmal Belege für einen Hufbeschlag wie wir ihn kennen. Die gefundenen Eisen verfügten über mehrere Nagellöcher und wiesen einen gewellten Aussenrand auf. Mit dem Aufbau der tierärztlichen Hochschulen im 18. Jahrhundert erhielt der Hufbeschlag eine zentrale Bedeutung. Der Hufbeschlag wurde hauptsächlich bei Militärpferden eingesetzt und es entstand so ein einheitlicher Armeebeschlag. Der Beschlag und das Eisen wie wir es heute kennen, nahm hier seinen Anfang. Um dem Thema den gebührenden Platz einzuräumen, haben wir zwei Ausgaben dafür vorgesehen. Im ersten Artikel lassen wir den Hufschmied Cyrill Zuber zu Wort kommen. Ein Hufschmied ist ein Spezialist mit einer vierjährigen Lehre. Eine Höhere Fachprüfung (eidg. dipl. Hufschmiedemeister) ist in Planung. Der traditionelle Aufgabenbereich des Hufschmieds ist der Beschlag mit Hufeisen sowie das Kürzen und Korrigieren bei Barhufgängern. Dazu gehört auch die Zubereitung des Hufes für den Beschlag durch Ausschneiden und Raspeln des Horns. Bei Stellungsfehlern, Hufkrankheiten wie Hufrehe oder Hohle Wand wird der Schmied auch therapeutisch tätig, indem er durch das Anbringen spezieller Beschläge den Heilungsprozess unterstützt. Neben dem Beschlag bieten viele Hufschmiede heutzutage auch die Anpassung von Hufschuhen an. Diese werden entweder dauerhaft an den Huf geklebt oder wie ein Schuh für jeden Ausritt dem Reittier angezogen. PASSION: Hat das Hufeisen seine Bedeutung und die frühere Wichtigkeit heutzutage verloren? Cyrill Zuber: Das Gegenteil ist der Fall, in unserer heutigen Pferdehaltung findet keine natürliche Selektion mehr statt. Bei der aktuellen Leistungszucht, die sehr gute Pferde hervorgebracht hat, ist das korrekte Fundament zum Teil etwas verlorengegangen, ein Hufbeschlag ist darum bei den meisten Pferden zwingend notwendig. Was spricht für oder gegen eine Umstellung vom Hufbeschlag auf Barhuf bzw. von Barhuf zum Hufbeschlag? Das Pferd zeigt die geeigneten Möglichkeiten auf. Richtungsweisend für das Eine oder Andere ist die Sohlendicke und die Hufstellung. Welche Unterschiede und Gemein samkeiten gibt es bei den Hufen von beschlagenen und Barhufpferden? Beim Barhuf besteht die Gefahr, dass die Hufe zu stark gekürzt werden, dadurch Fotos: zVg. Sohlendicke Die Dicke der Sohle ist ein wichtiges Merkmal für die Hufgesundheit. Die epidermale (Epidermis = oberste Schicht der Haut) Sohle ist eine gewölbeförmige Struktur, welche der Kontur des Hufbeins folgt. Die Hufsohle ist am Tragerand und an den Trachten dicker als in der Mitte des Hufs. Ihre Aufgabe besteht unter anderem darin, die Last zu tragen und zu verteilen und die darüberliegenden sensiblen Strukturen zu schützen. Die Sohle des Hufs ist der am häufigsten falsch behandelte Teil des Pferdes. Oft wird diese zu stark beschnitten und geraspelt, was eine fatale Negativspirale zur Folge hat. Wenn wir folgendes Szenario betrachten: Die Huflederhaut sorgt einerseits für die Verbindung zum Hufbein und damit der festen Anbindung der Hufkapsel an das Skelett und andererseits für das Wachstum des die Hufkapsel bildenden Hufhorns. Bei einer zu geringen Sohlentiefe werden die kranzförmigen Gefässe, die das Hufbein an der Unterseite umgeben, gequetscht. Die Keimzellen der Huflederhaut, die für das Wachstum des Hufhorns zuständig sind, brauchen aber einen gewissen Raum, um gesundes Hufhorn produzieren zu können. Bei zu geringer Sohlentiefe ist der Gefässdruck erhöht, die Blutversorgung schlecht und dadurch das Hornwachstum sehr langsam. Gerade Zehenachse Ein Huf sollte von vorne betrachtet gerade unter der Knochensäule stehen. Die innere und äussere Hufhälfte sind idealerweise gleich hoch und bilden keine Hebel. Um die Huf-Fessel-Achse zu beurteilen, sollte das Pferd gerade auf beiden Vorder- oder Hinterbeinen stehen. Pa s s i o n 2 / 2 0 1 5 39 Medizin berührt die Sohle den Boden, was für das Pferd sehr schmerzhaft ist. Beim Hufeisen kann es, wenn der Beschlag nicht optimal ausgeführt wird, zu Deformationen und zu Hufspalten führen. Welche Auswirkungen auf die Gesundheit der Pferde hat ein Umstellen auf Barhuf? Sollte dem Pferd beim Umstellen zu viel Hufmaterial entfernt worden sein, die Hufe zu kurz geschnitten, geht das Pferd «fühlig». Dadurch verspannt sich der gesamte Bewegungsapparat. Der Gang wird kurz und das Pferd wird versuchen, sich dem unangenehmen Gefühl zu entziehen, indem es eine Schonhaltung einnimmt. Cyrill Zuber «Der Kunde bezahlt den Hufschmied für das Stehenlassen am Huf, nicht für das Wegschneiden.» Cyrill Zubers Passion ist sein Beruf. Sein umfassendes Fachwissen hat sich der Hufschmied in unzähligen Weiterbildungen im In- und Ausland angeeignet. So steht er im dauernden Austausch mit renommierten Kollegen in Amerika und gibt sein Wissen an Seminaren weiter. Aber auch in der Schweiz schätzt und fördert er die Fachgespräche und Rückmeldungen mit seinen Berufskollegen. Als aktiver Springreiter weiss er um die Bedürfnisse der Szene und kann seine praktischen Erfahrungen direkt an seine Kunden weitervermitteln. Cyrill Zuber startete im Jahr 2010 mit seinem Projekt «Huftech» mit dem Anliegen, Pferden mit Hufproblemen und Stellungsfehler kompetent und nachhaltig zu helfen. Heute ist es ein florierendes Unternehmen, welches mit Tierärzten und Hufschmieden zusammenarbeitet. So wurde auch die Infrastruktur zu Hause verändert, um eine optimale Betreuung anbieten zu können. www.cyrillzuber.ch 40 Was sind aus Ihrer Sicht die Vor- und Nachteile von Hufschuhen? Aus meiner ganz persönlichen Sicht sind Hufschuhe zu therapeutischen Zwecken bei Huferkrankungen wie Hufrehe, Abszessen, fehlenden Wänden oder Hufgeschwüren von grossem Vorteil. Zum Teil ist das An- und Ausziehen sehr umständlich und zeitaufwändig. Wo liegen die Vor- und Nachteile des Beschlagens? Meines Erachtens bringt ein korrekter Hufbeschlag nur Vorteile. Was sind die grössten Fehler beim Barhufreiten? Das Nichterkennen einer zu dünnen Hufsohle und damit einhergehend Schmerzen beim Gehen. Die Hufe werden zu warm, entzünden sich, der Puls steigt an. Das kann bei Nichtbeachten zu einer Huflederhautentzündung führen. Können Sportpferde «barfuss» Turniere bestreiten? Können kann jedes Pferd, jede Disziplin. Wenn genug Sohle vorhanden ist, können alle Sparten bestritten werden. Wenn wir aber einige Überlegungen aus der Sicht der Pferde anstellen und uns folgende Situation vor Augen führen, wird schnell klar, welche Punkte beachtet werden müssen: Das Pferd geht sicher und schwungvoll, wenn es weiss und sicher sein kann, dass dort, wo es seine Hufe aufsetzt keine Steine vorhanden sind, welche schmerzhaft auf den Huf drücken. Bei der Sparte Dressur kann Aufgrund des Bodens im Viereck davon ausgegangen werden, dass solche Steine nicht vorhanden sind. Beim Springen verhält es sich so, dass theoretisch ein Beschlag nur an den Vorderhufen möglich wäre. Da das Pferd beim Absprung das Terrain bereits kennt und mit der Hinterhand die ganze Kraft auf den Boden bringt, braucht es hier keine Eisen. Bei der Landung auf der Vorhand kann es sein, dass irgendwo ein Steinchen schmerzhaft in den Huf sticht. Das Pferd also im Wissen um die Landung nicht seinen ganzen Einsatz bringt und so eventuell den Sprung verweigert. Zudem kommt die Rutschgefahr bei Wendungen im hohen Tempo dazu. Eignen sich alle Pferde und Reitweisen für barhuf? Die Reitweise ist für diese Überlegung nicht relevant. Ausschlaggebend für Barhufe sind diejenigen Pferde, bei denen die Zehenachse gerade ist (siehe Bild). Bei PferPa s s i o n 2 / 2 0 1 5 Cyrill Zuber auf Willibald beim Ausüben seiner Passion. Venogram - dies ist eine Beurteilung der Blutzirkulation im Huf. Bei Hufrehe-Befall sehr aufschlussreich. den mit einer kurzen Fesselung wie Kaltblütern ist das öfter gegeben als bei Vollblütern mit einer langen Fesselung. Wann empfehlen Sie Eisen? Wenn das Pferd bewusst weichen Untergrund auswählt beim Ausreiten. Sich die Hufform in eine negative Position verändert und Korrekturen nötig werden. Eisen ab und los . . . funktioniert das? In aller Regel ja, problemlos. Allerdings sollte folgendes beachtet werden: Hufe nicht verkürzen, nicht die Tragwand zu sehr bearbeiten, damit das Pferd nicht auf der Sohle läuft. Diese ist nicht zum Tragen gedacht. Sohle und Tragwand dürfen nicht gleich lang sein. Nach ungefähr zwei Wochen muss das Pferd neu beurteilt werden, da nach dieser Zeit eine kritische Phase eintreten kann. In welchem Turnus sollte der Besuch des Schmieds stattfinden? Das hängt vom Einsatz und vom Alter des jeweiligen Pferdes ab. Ein Rennpferd braucht alle vier Wochen den Besuch des Schmiedes. Ein altes Pferd, das nur spazieren geführt wird, alle zehn bis zwölf Wochen. Die meisten Pferde werden im Turnus von sechs bis acht Wochen beschlagen. Hat das Eisen einen Einfluss auf das Gangwerk des Pferdes, geht ein Pferd schwungvoller mit Eisen? Hat das Pferd beim Auffussen einen guten Komfort, geht es schwungvoll ob mit oder ohne Eisen. Es muss sicher sein, dass es in jeder Gangart schmerzfrei auffussen kann, ist das beim Barhufreiten nicht gegeben, wird das Pferd «klemmen», nicht untertreten und damit den Schwung verlieren. In diesem Fall würde es mit Eisen bessere T h e re s M i s a r Gänge zeigen. Easycare Inc USA bringt per Mail 2015 ein paar interessante Neuigkeiten auf den Markt Easyboot Zip Ein sehr praktischer, therapeutischer Hufschuh, der ab sofort in jede Stallapotheke gehört. Verwendung findet dieser flexible, leichte Hufschuh bei Huferkrankungen, die üblicherweise dicke, schützende und polsternde Verbände erfordern. Er lässt sich komplett öffnen. Einfaches Einsteigen und kompletter Schutz ist garantiert. Dieser Schutz-Hufschuh wird nicht nur bei Tierärzten und Besitzern sehr willkommen sein, er wird auch für Hufpflegern und Hufschmieden die Arbeit künftig massiv erleichtern. Denn mit diesem perfekten Schmutz-Schutz «Easyboot Zip» Hufschuh entfällt ab sofort das aufwändige Abklebeverfahren. «Easyboot Zip» ist komplett atmungs aktiv und waschbar und wird in fünf verschie denen Grössen lieferbar sein. Erhältlich voraussichtlich ab Mai bei Hoofgroove GmbH. «Easyboot Cloud» und Easyboot-Therapie-Click-Keile Mit dem «Easyboot Cloud» kommt ab Mai ein weiterer, therapeutischer Hufschuh auf den Markt. Er ist atmungsaktiv und eignet sich ideal zur Prävention, zur Entspannung und zum einfachen Therapieren diverser Huferkrankungen. Zum Beispiel Pferde mit dünnen Sohlen, die Entlastung und mehr Komfort benötigen. Oder Pferde, die in Umstellungsphasen empfindlich reagieren, aber trotzdem in ihren Gruppen und im Offenstall bleiben sollen. Auch nach intensiveren Trainingseinheiten oder langen Ritten wie Distanzrennen ist der «Easy Cloud» perfekt als Entspannung-Schuh einsetzbar. Auch bei längeren Reisen im Transporter eignet sich der «Easyboot Cloud» hervorragend zur Dämpfung und Entlastung. Der «Easyboot Cloud» kann mit den TherapieClick-Keilen ideal zur Behandlung von Hufrehe ergänzt werden. Je nach Bedarf werden unterschiedlich hohe Keile einfach an die Sohle angeschraubt. Pa s s i o n 2 / 2 0 1 5 Zudem gibt es passende Einlegesohlen für noch mehr Unterstützung und Komfort. Der Einsatz von Therapie-Click-Keilen erfordert aber in jedem Fall die Zusammenarbeit mit Huftherapeuten oder Tierärzten. Sofern bereits Hufschuhe neuerer Generation im Einsatz stehen (Easyboot Line), können meist auch diese mit den Einlagen oder Click-Keilen kombiniert werden. «Easyboot Cloud» wird voraussichtlich ab Mai 2015 in zehn verschiedenen Grössen erhältlich. Weitere Informationen oder Bestellungen bei Hoofgroove GmbH, Zürich. www.hoofgroove.ch 41 Ganz schön clever! Grösserer Kopf gleich intelligenter? Nicht unbedingt, Menschen und Pferde haben jeweils ihre Stärken. Intelligenz oder Instinkt? Vermutlich brauchen wir beides, um ein Pferd zu einem zuverlässigen Partner auszubilden. Oder wie intelligent sind Pferde? ist, zu bestimmen, wie intelligent ein Mensch ist, liegt auf der Hand, dass bei der Übertragung dieses Konzepts auf Tiere keine Einigkeit herrscht. Passion hat eine Verhaltensbiologin, eine Pferde psychologin und zwei Ausbilderinnen gefragt, wie sie Intelligenz definieren und was das für ihren Umgang mit Pferden bedeutet. Fotos: zVg. Intelligenz ist, was Intelligenztests messen – so ein gängiger Psychologenwitz. In der Tat fällt auch Fachleuten eine Definition dieses Alltags begriffs ganz schön schwer. Unter Intelligenz fallen beim Menschen nämlich verschiedene kognitive Fähigkeiten, die sich zum Teil nur schwer messen lassen. Wenn es schon schwierig 42 Pa s s i o n 2 / 2 0 1 5 Intelligenz ist ein vielschichtiges Gebilde. Marlitt Wendt Man sollte das Denken den Pferden überlassen, sie haben die grösseren Köpfe. Wahr oder unwahr? Es ist zugleich wahr und unwahr und immer eine Frage der Perspektive. Natürlich können Pferde keine rationalen Entscheidungen treffen und etwa unseren Strassenverkehr überblicken. Hier wäre es fahrlässig, sich auf ihre Denkfähigkeit zu verlassen. In anderen Gebieten, wie etwa dem Entstehen eines unsichtbaren Bandes der Freundschaft, da können wir uns getrost auf die starken sozialen Fähigkeiten der Pferde verlassen. Fotos: zVg. Wie definieren Sie Intelligenz? Intelligenz ist ein vielschichtiges Gebilde, meine Definition würde lauten: Intelligenz ist die Fähigkeit des Pferdes, Ursache und Wirkung zu unterscheiden und im Rahmen seiner kognitiven Möglichkeiten wiederkehrende Muster zu erkennen. In diesem Sinne ist die Intelligenz eines jeden einzelnen Pferdes ebenso einzigartig wie die eines Menschen. Die individuellen kognitiven Fähigkeiten eines Lebewesens bieten somit einen sehr persönlichen Zugang zu unserer Welt und bestimmen wie Aussenreize wahrgenommen und erlebt werden. Wie misst man Intelligenz bei Pferden? Wie auch beim Menschen gibt es die Möglichkeit, einzelne kognitive Fähigkeiten wie etwa das Gedächtnis, die Lerngeschwindigkeit oder das abstrakte Denken zu testen. Dazu werden Pferde unter kontrollierten Laborbedingungen mit anspruchsvollen Aufgaben konfrontiert. Beispielsweise lernen sie, bestimmte Gegenstände zu unterscheiden, Materialien nach ihren Eigenschaften wie hart und weich einzuteilen oder auch einen bestimmten Knopf in einem Versuchsaufbau zu betätigen. All dies lernen sie in der Regel über den Mechanismus des Belohnungslernens. Je nach Fragestellung können die Forscher aus den Ergebnissen die spezifischen Fähigkeiten der Pferde immer enger eingrenzen und sowohl ihre Stärken wie auch ihre Schwächen eindeutig erfassen. So fand man beispielsweise heraus, dass Pferde ein exzellentes Langzeitgedächtnis haben, ihr Kurzzeitgedächtnis aber vergleichsweise gering ausgeprägt ist. Wie intelligent sind Pferde im Vergleich zu anderen Tieren? Das kommt darauf an, welchen Aspekt der Intelligenz man vergleichen möchte und lässt sich so pauschal nicht so einfach benennen. In Bezug auf ihre Gedächtnisleistung etwa sind Pferde sogar Kleinkindern und z.T. auch erwachsenen Menschen (was die Detailfülle anbelangt) überlegen. Bezüglich der sehr anspruchsvollen Fähigkeit zum Lernen durch Nachahmung sind sie dem Menschen oder Affen aber weit unterlegen und gleichen eher den Hunden oder anderen sozial in Gruppen lebenden Säugetieren. Wie intelligent sind unsere Hauspferde im Vergleich zu Wildpferden? Ganz allgemein ist das Gehirn bei Haustieren in der Regel wesentlich weniger differenziert gestaltet als beim Wildtyp. Da es aber beim Pferd keine «echten» Wildpferde gibt, sondern die freilebenden Pferde heutzutage verwilderte Haustiere sind, kann diese Frage so nicht beantwortet werden. Sie alle zeigen unterschiedliche Ausprägungen der Intelligenz aufgrund ihrer Persönlichkeit, der jeweiligen Rasse und auch in Bezug auf ihr natürliches Lebensumfeld. Ein Hauspferd wird sich besonders clever in Aufgabenbereichen präsentieren, die sich ihm tagtäglich stellen (wie etwa bei der Kommunikation mit dem Menschen), während ein wildlebendes Pferd dort besonders glänzt, wo es mit seiner Umwelt interagiert (etwa beim Auffinden von entfernt liegenden Wasserstellen). Es gilt immer der Grundsatz, dass ein Pferd seine Intelligenz in den Aufgabenbereichen stärkt, wo das Pferdegehirn am meisten beansprucht und gefordert wird. Welche Intelligenzleistung eines Pferdes hat Sie am meisten beeindruckt? Mich beeindrucken sehr viele Aspekte der pferdischen Intelligenz – vor allem ihr ausgeprägter Sinn für feine Details in der Pa s s i o n 2 / 2 0 1 5 Die Verhaltensbiologin Marlitt Wendt beschäftigt sich seit ihrem Studium der Biologie mit den wissenschaftlichen Hintergründen zum Pferdeverhalten. Der Fokus ihrer Arbeit liegt auf der Verbesserung der Lebensumstände und dem pferdegerechten Umgang mit den Tieren. Sie organisiert Kurse zu pferde-ethologischen Themen, gibt praktische Pferdetrainings-Seminare, hält als Dozentin Vorträge auf Konferenzen und Tagungen und schreibt regelmässig Fach- und Sachbücher über das Pferdeverhalten und das positive Pferdetraining. Im Internet findet man ihren Ethologie-Blog www.pferdsein.de Wahrnehmung. Ich kannte ein Pferd, welches seine gelernten Lektionen wie etwa den Spanischen Schritt nicht erst an dem vom Menschen gedachten Kommando, dem Handzeichen oder Gertenzeichen erkannt hat, sondern einzig am Augenaufschlag und der Blickrichtung. Wie können Reiter die Intelligenz ihrer Pferde fördern? Reiter können die Intelligenz des Pferdes fördern, indem sie viel loben, mit Belohnungen arbeiten und Raum schaffen, in dem das Pferd sich kreativ entfalten kann. Pferde lernen auch im Spiel, sie erkunden und entdecken gerne neue Verhaltensweisen und orientieren sich dabei an anderen Pferden. So macht es eben auch Sinn, gemeinsam mit dem Pferd spielerisch die Welt zu entdecken und es schon für kleinste Fortschritte zu loben. Ist es denn überhaupt erstrebenswert, dass mein Pferd mitdenkt oder sollte es mir nicht lieber einfach nur gehorchen? Aus Sicht des Pferdes ist es unbedingt sinnvoll mitzudenken. Nur so kann es seine Persönlichkeit entfalten und innerlich wachsen. Für mich hat die Beziehung zu einem Pferd nichts mit dem Ausführen von irgendwelchen Kommandos zu tun, ich möchte, dass ein Pferd lernt sich selbst zu entdecken, seine Umwelt besser zu verstehen und mit auftretenden Problemen zu Recht zu kommen. Ein reiner Befehlsempfänger sollte niemals das Ziel einer partnerschaftlichen Beziehung zu einem > Pferd sein. 43 Intelligenz ist dem Menschen vorbehalten. Daniela Bühler Sie bezeichnen sich als Pferdepsychologin. Was unterscheidet denn eine Pferde- von einer Menschenpsychologin? Ich bin nur im weitesten Sinn Menschenpsychologin. Grundsätzlich ist es schon so, dass ich den Leuten einen anderen Umgang mit Pferden beibringen muss. Pferde sind einfach zu arbeiten, wenn man das Verhaltensinventar der Pferde kennt, sie als Lebewesen respektiert und ihren Bedürfnissen bei der Haltung Rechnung trägt. Mit Pferden arbeite ich im Jetzt. Sie reagieren auf Reize. Buckeln und Steigen sind bei Pferden angeborene Verhaltensweisen, die zum natürlichen Repertoire gehören. Buckeln und Steigen können zu unerwünschten Verhaltensweisen führen, wenn sie von einem unbedingten Reflex (angeboren) zu einem bedingten Reflex werden (erlernt). Sie bereiten dann im Umgang und bei der Nutzung als Reitpferd den Menschen Schwierigkeiten. Ich arbeite mittels positiven Verstärkern z. B. Lob etc. Ein Pferd kann eine Verknüpfung nur herbeiführen, wenn die Verstärkung oder Strafe unmittelbar in 0–3 Sekunden erfolgt. Der Ansatz muss vom Pferdeführer/ Reiter erkannt, gespürt oder beobachtet werden. Pferden bringe ich eine Verhaltensänderung bei, bei der ich im Kurzzeitgedächtnis arbeite und es dann durch die Besitzer gefestigt werden muss, damit es ins Langzeitgedächtnis gelangen kann. Das erfordert viel Übung und regelmässige Unterstützung. Welche Rolle spielt dabei die Intelligenz? Worin unterscheiden sich Pferd und Mensch diesbezüglich? Pferde reagieren im Jetzt aufgrund gemachter Erfahrungen. Menschen können denken und vorausplanen. Jedes Lebewe- Es gibt noch eine andere Ebene der Intelligenz. Linda Tellington-Jones Für wie intelligent halten Sie Pferde? Das kommt ganz auf die Definition an. In einem dicken Wörterbuch fand ich Intelligenz definiert als «Fähigkeit, sich an neue Situationen anzupassen». Das ist ein relativ weiter Spielraum. Demnach müssten Pferde, die in grossen Städten Kutschen ziehen, intelligent sein, um zu überleben. Google definiert Intelligenz als «Fähigkeit zu denken und zu lernen». Demnach würde die Intelligenz von der Fähigkeit des Menschen abhängen, der ihm etwas beibringt. Rückblickend auf 71 Jahre Erfahrung im Umgang mit Tausenden von Pferden habe ich festgestellt, dass manche Pferde sehr schnell lernen, während andere länger brauchen, bis sie etwas verstehen. Es gibt eine Verbindung zwischen Intelligenz und dem Leben mit Stress oder Angst, die ein Pferd erfährt. Je mehr Angst ein Pferd hat, desto weniger ist es in der Lage, sich anzupassen, zu denken oder zu lernen. Das Verhalten wird beeinflusst durch den Instinkt. Ein Pferd flieht oder kämpft eher, als dass es stehenbleibt und nachdenkt. Es gibt aber noch eine andere Ebene der Intelligenz, die ich bei der Arbeit mit Pfer44 den erlebt habe. Sie hängt zusammen mit der Fähigkeit eines Menschen, die Seele des Pferdes zu erkennen, seine persönliche Eigenart – das Potenzial eines Pferdes auf einer Ebene in Kontakt zu treten, die Dr. Larry Dossey als das «nicht-lokales Bewusstsein» beschreibt. Er schreibt: «Das Bewusstsein ist unbegrenzt. Mein Bewusstsein berührt das Bewusstsein von jedem anderen und wird von diesen berührt. Das Bewusstsein aller ist verbunden.» Ich bin sicher, dass das für die Verbindung zwischen Pferd und Mensch genauso zutrifft wie zwischen Menschen. Wenn ich diese Verbindung zwischen Pferd und Mensch begreife, kann eine Ebene der Intelligenz jenseits der normalen Definition erreicht werden, ein Gefühl, dass das Pferd auf meine Gedanken reagiert. Von Ihnen stammt das Zitat «Ich ver suche lieber, ein paar Pfund Hirn zu beeinflussen als 1000 Pfund Muskeln». Was meinen Sie damit? Ich halte es für einfacher, den Verstand eines Pferdes zu beeinflussen als körperliche Kraft aufzuwenden. Heute, wo ich die wissenschaftliche Seite dahinter verstehe, Pa s s i o n 2 / 2 0 1 5 Linda Tellington-Jones kann auf eine über 70-jährige Erfahrung mit Pferden zurückblicken. Vor 40 Jahren begründete sie die Tellington-Methode, bestehend aus den TTouches, sanften Berührungen, die Vertrauen vermitteln, der Bodenarbeit im Lernparcours und zahlreichen Hilfsmitteln für ein Reiten mit Freude. 2008 wurde ihr von der Wisdom University die Ehrendoktorwürde verliehen. Unter www.ttouchworld.com führt sie einen Blog (nur auf Englisch). Weitere Infos unter www.tellington-ttouch.ch würde ich es ein bisschen anders ausdrücken. Anstatt ein Pferd im Roundpen herumrennen zu lassen oder zu versuchen, es an der Longe «müde zu machen, damit es seine überschüssige Energie abbauen kann», können wir mit Hilfe des Tellington TTouch Vertrauen und Kooperation fördern. Diese leichten Berührungen setzen Oxytocin frei, auch bekannt als Hormon des Vertrauens. Wenn wir für Vertrauen gesorgt haben, geschieht Lernen automatisch. Intelligenz im Sinne von Anpassung an neue Situationen und im Sinne von lernen und denken sind die Folge. sen hat für sein Überleben seine Werkzeuge, ein Pferd bleibt immer ein Pferd und ein Mensch bleibt ein Mensch aufgrund der Biologie seiner Chromosomenpaare. Wie würden Sie denn Intelligenz definieren? Beim Menschen gibt es den IQ. Ich unterstütze nicht, dass Pferde intelligent sind. Intelligenz ist dem Mensch vorbehalten. Damit will ich allerdings keineswegs zum Ausdruck bringen, dass Pferde dumm sind. Ganz im Gegenteil, sie sind teilweise «gescheiter» als ihre Besitzer. Intelligenz und Instinkt – ein Widerspruch oder zwei Seiten einer Medaille? Was spielt beim Pferd die grössere Rolle? Die Intelligenz ist für mich kein Thema. Ich arbeite mit einem Lebewesen, dass für sein Überleben Instinkthandlungen einsetzt. Auf Gefahr ist die erste natürliche Reaktion Fluchtverhalten. Die Flucht kann man schon beim Fohlen durch klassische und operante Konditionierungen abschwächen oder verstärken. Die Sinnesorgane der Pferde sind besser ausgestattet als unsere, von daher sind Pferde extrem reaktionsschnell, das wird von Pferdebesitzern vielfach unterschätzt. Ein Pferd macht nicht bewusst etwas gut oder schlecht. Es macht keinen Sinn, Pferde zu vermenschlichen. Pferde reagieren aufgrund von Instinktverhalten, das durch Lernen und Erfahrung verändert werden kann. Daniela Bühler gründete 2001 das Ausbildungszentrum Balance für Hippologische Fortbildung, wo Lernpsychologie für Pferde gelehrt wird. Seit 2009 ist die dipl. Pferdepsychologin Mitglied im Berufsverband der Tierlehrer e.V. Weitere Infos unter www.pferdepsychologie.ch Je besser ich werde, desto intelligenter scheinen die Pferde. Carmen Zulauf Wie würden Sie Intelligenz definieren? Die Art und der Weg, wie Information verarbeitet wird. Die Möglichkeit Entscheidungen zu treffen, um Ziele zu erreichen. Wie gut und schnell etwas sich an ein neues Umfeld anpassen kann. Wer ist intelligenter, Pferde oder Menschen? Das kann man von mir ausgesehen nicht vergleichen. Wenn es um das Lesen von Situationen, Erkennen von Veränderung und Adaptations-Fähigkeit geht, dann ist uns das Pferd überlegen. Wir können helfen, wenn es darum geht, das heute für sie unnatürliche Umfeld zu interpretieren und Lösungen zu zeigen, wo sie nicht aus der «Box» rausdenken und nicht gegen unakzeptable Situationen revoltieren. Intelligenz und Instinkt – ein Widerspruch oder zwei Seiten einer Medaille? Was spielt beim Pferd und in der Pferdeausbildung die grössere Rolle? Wenn ich Pferde ausbilde, beobachte ich, dass das Pferd verschiedene Phasen durchläuft. Das wird besonders deutlich bei Pferden, die noch viel Instinkt haben und frei aufgewachsen sind. In ihnen steckt viel Fluchttier-Instinkt. Der Instinkt und die natürliche Skepsis vom Fluchttier, das unter Umständen nicht nachdenkt (Oppositions-Reflex). Das Pferd lernt, auf den Menschen zu hören und seinen Entscheidungen zu vertrauen. Es lernt in Situationen, wo es früher geflüchtet wäre, ruhig zu bleiben (Vertrauen, Kommunikation, Respekt). Es wird eins mit dem Menschen, so wie es sonst eins wäre mit der Herde. Versteht und liest den Menschen so schnell, dass seine Antworten aus dem Instinkt kommen (Positiver Reflex). Carmen Zulauf ist Parelli-4-Stern-Instruktorin und Horse Development Specialist und hat sich ausserdem an der Ecole de Légèrte von Philippe Karl weitergebildet. Sie betreibt ihre Stallungen auf der Anlage des Nationalen Pferdesportzentrums (IENA). Sie bietet spezielle Kids Camps an und nimmt (Jung-)Pferde ins Training. Was war das intelligenteste Pferd, mit dem Sie je gearbeitet haben? Da gibt es so viele, dass es schwierig ist. Was mich immer wieder beeindruckt sind die Pferde, die noch etwas das «Arbeitstier» in der Genetik haben, wie zum Beispiel die Kaltblüter, die sehr schnell das Ziel einer Aufgabe verstehen. Aber eigentlich ist es so, dass je besser ich werde, desto intelligenter erscheinen die Pferde. Es liegt also nicht am Pferd. Pa s s i o n 2 / 2 0 1 5 45 Ausbildung Geschichten mit Happy End So manch Pferd hatte keinen guten Start ins Leben oder wird in die Kategorie Problempferd schubladisiert. Manchmal nimmt das Schicksal jedoch einen positi ven Verlauf, wie bei Karin Tillisch und ihrem Shadow. Vier Reiter innen erzählen in PASSION ihre Geschichte vom «schwierigen Pferd». Karin Rohrer Sandra Remund und Jason Fotos: Andrea Gerber Jasons Gang in die Metzgerei war eigent lich schon geplant, als ich ihn zum ersten Mal sah. Der Painthorse-Wallach liess sich kaum einfangen, wollte mich beim Putzen schnappen oder schlagen und liess sich kaum anfassen. Mit hochgezogenen Nüs tern, angelegten Ohren und koppend liess er das Putzen über sich ergehen. Auch der erste Proberitt war ein Fiasko, da Jason entweder anhielt und rückwärts lief oder stieg, den Kopf hochriss und sich im Kreis drehte, vor allem, wenn man vom Stall weg wollte. Führte ich ihn, trottete der Braune wie ein Hund neben mir her und seine lieben Augen beeindruckten mich. Das Pferd kannte kein Sozialverhalten, sei ne Boxe wurde zur Gefahrenzone und ich musste lange daran arbeiten, bis er Ver trauen fasste. Menschen bedeuteten für ihn puren Stress und er hatte so ziemlich vor allem Angst, war verspannt und blo ckierte anfangs beim Reiten. Ich liess mich von seinen Unarten nicht einschüchtern und erarbeitete mir seine Zuneigung in kleinen Schritten. Mit viel Geduld meiner seits und der Zusammenarbeit mit einer Tierkinesiologin lernte Jason, sich inner lich loszulassen, Ängste abzubauen und entwickelte sich zu einem wunderbaren Freizeitpartner und Liebling der Kinder reitstunden. Jason ist richtig aufgeblüht und ich bereue nicht, ihn gekauft zu ha ben. Musafir war immer sehr ranghoch in der Herde und sein starker Charakter stand ihm anfangs oftmals im Wege. Rückbli ckend hat sich alles gelohnt, da Musafir mir meine Fehler, die ich aus Unerfahren heit gemacht habe, verziehen hat. Ich hat te mir mit diesem Araber sicher nicht das einfachste Pferd ausgesucht, aber ich habe viel von ihm gelernt und wir wuchsen mit den Jahren so richtig zusammen. Musafir ist heute mit seinen knapp 29 Jahren topfit und das Galoppieren ist immer noch seine grösste Leidenschaft. 46 Foto: Karin Rohrer Meinen Araber-Wallach Müsu, wie ich Mu safir nenne, kaufte ich von 1½ Jahren. Das Anreiten des Dreijährigen gestaltete sich als äusserst schwierig und im Gelände brannte der Fuchswallach immer wieder durch, auch bei Spaziergängen an der Hand riss er sich los. Das Verladen in den Anhänger war ein Desaster und auch bei Kursen in fremden Reithallen drehte der Araber regelmässig durch. Gesundheitli che Probleme wie Chips in den Fesselge lenken, Huflederentzündung und Röhr beinriss machten uns zusätzlich zu schaffen. Ich besuchte nach seiner Gene sung regelmässig Reitunterricht und wir absolvierten erfolgreich Distanzritte, Gymkhanas und Patrouillenritte zusam men. So wurden wir langsam ein Team. Fotos: Helene Marti Cornelia Lobsiger und Musafir Pa s s i o n 2 / 2 0 1 5 Foto: Angelika Moser Vor etwas mehr als zwei Jahren lernte ich Quick Jack in einer Reitschule in Schwe den kennen und verliebte mich sofort in den Wallach. Ich kaufte ihn spontan und noch bei einem Spaziergang in Schweden stieg Quick Jack, traf mich am Kopf und ich musste die Wunde nähen lassen. Mit diesem Erlebnis wurde ich etwas ängstlich und war prompt überfordert, als der Wallach beim Ausreiten zu Hause in der Schweiz vermeintlich gefährliche Situatio nen mit Rückwärtslaufen kompensierte. Ich fand professionelle Hilfe, die mit mir zusammen mehrmals die Woche an unse ren Problemen arbeitete. Aber nach wie vor war die Unsicherheit gross und auch meine Reitlehrerin wurde von Quick Jack abgeworfen, da er immer mal wieder plötzlich retour marschierte oder mit al len vier Beinen in die Luft ging. Anschei nend hatte der ansonsten ruhige schwe dische Warmblut-Wallach schon einige Vorbesitzer gehabt und wusste genau, wie er sich durchsetzen konnte. Ich entschied mich, ihn für sieben Monate auf eine Wei de zu geben, damit er und ich den Kopf «frei» kriegen konnten. Glücklichweise Foto: Alexandra Widmer Rahel Fellmann und Quick Jack traf ich danach einen erfahrenen Trainer, der auf Anhieb gut mit Quick Jack zurecht kam, ihn viel im Gelände ritt und mir wieder Mut machte. Heute nehmen wir fleissig Spring- und Dressurstunden und verbringen entspannte Stunden im Gelän de. duld. Seine aufmerksame, intelligente Art fasziniert mich immer wieder. Seine Freu de am Menschen und an der Arbeit sieht man ihm an und irgendwann, das wäre mein grösster Traum, beherrscht auch mein Leo die Galoppwechsel. Ich hatte schon immer den Traum, einmal ein Maultier zu besitzen. Der Zufall wollte es, dass im Tessin ein Maultier namens Leo zum Verkauf angeboten wurde, welcher für den dortigen Trekkingbetrieb nicht ge eignet war. Dies, weil er einige Male mit der ganzen Last durchbrannte und sich als kaum reitbar erwies. Angeblich hatte er schon einige Männer k.o. geschlagen und wurde mit dem Stempel «gefährlich» ver sehen. Obwohl ich vorher schon einige Maultiere ausgebildet hatte, und fasziniert bin von deren sensiblen und leistungsbe reiten Art, sorgte der buckskinfarbene Leo bei mir für schlaflose Nächte und brachte mich an mein Limit. Ich verbrachte viele Stunden mit seinem Lieblingsspiel «Catch me if you can» und war froh, als wir das Einfangen endlich im Griff hatten. Leo von der Weide zum Putzplatz zu führen war eine Geduldsprobe und Reiten war an fangs nur in der Gruppe möglich, da er alleine alle Register zog, von Bocken über Davonrennen bis zum absoluten Still stand. Mittlerweile – nach 6 Jahren – ist Leo mein stetiger Begleiter geworden, durch Geduld, Geduld und nochmals Ge Fotos: privat Andrea Egli-Mooser und Leo Pa s s i o n 2 / 2 0 1 5 47 ausbildung Shadow: das Pferd, das aus dem Schatten kam Karrierenplanung der anderen Art Ich verdanke Shadow alles: Mein Wissen über Pferde, meinen Erfolg als Autorin und Showreiterin. 48 Christiane Slawik, eine der erfolgreichsten Pferdefotografinnen, immer noch hochschlagen. Im Lauf der Jahre schaffte er es auf die Titelseiten von acht Büchern sowie in zahlreiche Zeitschriften und Kalender weltweit. Nebst einer Biographie wurde über Shadow ein Kinderbuch geschrieben, das in sieben Sprachen weltweit mit einer Erstauflage von 160 000 Stück einschlug wie eine Bombe, die Erstauflage war binnen zwei Wochen komplett ausverkauft! Auf Shows und Messen ist Shadow immer noch ein gefragter Gast, was in der heutigen schnelllebigen Pferdeshowwelt ein Phänomen darstellt. Selbst nach über zehn Pa s s i o n 2 / 2 0 1 5 Jahren scheint das Publikum sich an dem selbstbewussten Showstar mit seinen im Alter zunehmenden Starallüren nicht sattsehen zu können. Wie es soweit kam Shadow hatte keinen guten Start ins Leben, dessen kann man sich nach einigen Recherchen sicher sein. Auch wenn sich seine Kindheit im Dunkel etwas verläuft und keiner so genau weiss, wo er wirklich herkam. Im Alter von zwei Jahren hatte er jedoch bereits fünf Besitzer in seinem Impfpass stehen, was schon dafür sprach, dass seine Kindheit alles andere als konstant und behütet gewesen sein muss. Im Fotos: zVg. K arin Tillisch und Shadow, seit 15 Jahren stehen sie zusammen auf den Brettern, die zumindest einem der beiden die Welt bedeutet. Tiger Horse Wallach Shadow liebt das Rampenlicht. Ob ein Auftritt vor 6000 Zuschauern oder sechs Freunden auf der heimischen Red Rock Ranch bei Freiburg im Breisgau, alles ist ihm recht. Auch im Alter von mittlerweile 20 Jahren gibt der smarte Schimmel immer noch alles, sobald er sich der Aufmerksamkeit des Publikums sicher ist. Bei Fotoshootings weiss er sich nach über zehn Jahren «Modelerfahrung» kokett in Szene zu setzen und lässt das Herz von Fotos: zVg. Alter von drei Jahren kam Shadow als «Pro blemfall» auf die Red Rock Ranch nach Herbolzheim zu Dieter Hämmerle. Er hat te den Ruf, jedes Pferd wieder auf «die rechte Bahn» bringen zu können. Bei Shadow bestand aber die erste gros se Herausforderung darin, ihn mit Axt und Kettensäge aus dem Hänger herauszu schneiden. Auf seiner Fahrt von Mainz nach Herbolzheim (gute 600 km) war er wohl im Hänger gestürzt, hatte die Beine durch die feste Trennwand hindurch geschlagen und hatte keine Chance mehr aus eigener Kraft hochzukommen. Doch als der knapp Dreijährige, der mehr oder minder aus Haut und Knochen be Pa s s i o n 2 / 2 0 1 5 49 ausbildung stand, dann auf den Beinen war, brauchte es fünf starke Männer, zwei Lassos und eine Augenbinde, um ihn soweit in den Griff zu bekommen, damit er in die Box geführt werden konnte. Welche er dann über Nacht etwas umgestaltete, sodass am nächsten Tag einige Backsteine der Trennwand im Gang lagen. Als es Dieter beim Anblick seines demolierten Stalles entrutschte: «Der Zosse hat ja wohl einen Schatten», war auch endlich ein Name für ihn gefunden: Shadow. An Arbeiten mit dem jungen Pferd war nicht zu denken. Shadow rannte einfach jeden über den Haufen, der ihm im Weg stand oder er biss auch mal gezielt zu. Was auch Dieter Hämmerle bei seiner ersten Round Pen Session mit Shadow schmerzhaft erfahren musste. Der routinierte Problempferdetrainer geriet mit diesem höchst aggressiven und hochintelligenten Pferd an seine Grenzen. Die erste Round Pen Session endete für Dieter mit einem Biss in die Schulter, wobei Shadow so zupackte, dass er bis auf den Knochen hinunterbiss. Shadow hatte eigentlich den Hals anvisiert, aber Dieter konnte mit einer schnellen Drehung das Schlimmste verhindern. Nach diesem Vorfall kam Shadow mit den anderen Pferden der Ranch erst einmal für ein halbes Jahr auf die Weide. Was ihm wohl sehr recht war, denn er hatte deutlich klar gemacht, dass er mit Menschen absolut nichts zu tun haben wollte. Doch diese Einstellung änderte sich langsam. Denn während die anderen Pferde immer wieder zum Reitunterricht oder Training geholt wurden und Shadow da wohl verblüfft feststellte, dass diese Pferde den Menschen sogar freudig entgegengingen, wurde der dünne Schimmel mit den Leopardenflecken einfach weiterhin komplett in Ruhe gelassen. Und eines Tages als Dieter wieder auf die Weide ging, kam Shadow einfach direkt auf ihn zu, baute sich vor ihm auf und schien zu fordern «So, jetzt will ich aber auch mal!» Natürlich war damit nicht gleich alles in bester Ordnung. Denn Shadows Vorstellungen von «Arbeit mit dem Menschen» und Dieters Vorstellung von «Arbeit mit dem Shadow» waren denn doch etwas verschieden. Die weiteren Trainingseinheiten gestalteten sich immer noch schwierig und brachten Dieter weiterhin viele blaue Flecken, Bisswunden und Prellungen. Shadow reagierte auf das kleinste bisschen Druck mit vehementer Gegenwehr, wobei er auch genau wusste, wo die Schwachstellen des Menschen waren und diese gezielt und blitzschnell ansteuerte. Sehr schnell stellte der intelligente Wallach 50 fest, dass es sehr effektiv war, sich eines unliebsamen Reiters zu entledigen, indem er sich mit diesem einfach nach hinten überschlug. Trotz aller Widerstände und Rückschläge war er nach knapp einem Jahr so weit, dass er seinen Besitzern mit gutem Gewissen hätte zurückgegeben werden können. Doch diese wollten ihn dann plötzlich nicht mehr, und so ging Shadow in Dieters Besitz über. Shadow war für den Reitbetrieb der Ranch nicht einsetzbar. Lediglich im Kinderreitunterricht war er von Anfang an ein absolutes Lamm, Erwachsenen gegenüber verhielt er sich nach wie vor sehr misstrauisch. Ein Verkauf kam daher absolut nicht in Frage. Und da kam ich ganz ungewollt ins Spiel. Mit 21 Jahren hatte ich gerade mein erstes Fachbuch geschrieben, welches im kommenden Sommer erscheinen würde. Mit dem grosszügigen Vorschuss des Verlags wollte ich mir endlich meinen grossen Traum erfüllen: Ein eigenes Pferd. Ich kannte Dieter aus zahlreichen Reportagen, bei welchen er mit seinen Pferden Model gestanden hatte und kontaktierte ihn in dieser Frage zuerst. Meine Wunschliste für mein Traumpferd lautete: Ein liebes, ruhiges und zuverlässiges Freizeitpferd, so zwischen acht und zwölf Jahre alt, das vor allem geländesicher sein sollte. Seine Antwort: Er habe genau das richtige Pferd für mich. Und er stellte mir Shadow vor. Natürlich erfüllte dieser von meiner Wunschliste nicht einen einzigen Punkt. Im Round Pen stieg er auch gleich probehalber, um meinen Mut zu testen. Beim Proberitt auf dem Platz ging er mir durch und bockte, dasselbe dann im Gelände. Mein Verstand sagte klipp und klar: Nein. Mein Herz aber sagte so deutlich Ja, wie ich es noch nie erlebt hatte. Aller Anfang ist schwer Das erste Jahr mit Shadow war, nennen wir es mal vorsichtig interessant. Bei unserem ersten gemeinsamen Ausritt beim neuen Stall versuchte er mich gezielt die Autobahnbrücke hinunterzuwerfen. Er brach mir mehrfach die Zehen, sodass mein Arzt gar nicht mehr fragte, wie es passiert sei, sondern mir irgendwann einen Prospekt für Stahlkappenschuhe hinschob. Alles, was ich in der Reitschule gelernt hatte, schien bei Shadow nicht zu funktionieren. Auf den kleinsten bisschen Druck explodierte er förmlich und ging gezielt gegen mich! Irgendwann erinnerte ich mich an den weisen Spruch meines Opas: «Wenn du Gewalt brauchst, machst du es falsch.» Pa s s i o n 2 / 2 0 1 5 Nach drei Monaten brach ich dann den konventionellen Weg mit Shadow ab und ging einfach nur drei Monate lang konsequent mit ihm spazieren. Alle am Stall erklärten mich für verrückt, mit einem jungen gesunden Pferd, dass man doch reiten könnte «nur» spazieren zu gehen. Ich zog es trotz der Unkenrufe durch und Shadow wurde anders, er wurde freundlicher. Da ich mich immer schon für die Zirzensik mit Pferden interessiert hatte und auch mit meinem einstigen Pflegepferd die ersten Schritte in dieser Arbeit wagte, begann ich nun auch mit Shadow kleine, einfache Lektionen einzustudieren. Dieter hatte ihn im Alter von vier Jahren für diese Arbeit bereits kurz angetestet, um damit das unkontrollierte Steigen in etwas be- Karin & Shadow Heute Shadow lebt auf der Red Rock Ranch bei Herbolzheim (Freiburg, Deutschland) und freut sich nach Vorankündigung immer über Fanbesuche. www.redrockranch.de Des weiteren steht Shadow einige wenige Male pro Monat interessierten Pferdefreunden als Lehrpferd zur Verfügung. Infos dazu gibts bei www.karin-tillisch.com www.facebook.com/KarinTillisch www.faceboom.com/ShadowTillisch herrschbarere Bahnen lenken zu können. Also wusste ich, dass Shadow durchaus Talent für diese Lektionen hatte. Er war mit Feuereifer dabei. Bald schon kam er mir auf der Weide fröhlich trabend entgegen. Er hatte offensichtlich grossen Spass an den Übungen und lernte extrem schnell. So schnell, dass ich mir auch immer wieder Neues einfallen lassen musste um den cleveren 5-Jährigen ausreichend zu beschäftigen. Etwa elf Monate, nachdem ich Shadow gekauft hatte, wagten wir dann in der benachbarten Reithalle den ersten Versuch des Ablegens. Es war ein kalter, nebeliger Dezembermorgen, wir waren alleine in der kleinen Longierhalle und Shadow legte sich hin. Als ich mich dann zu Tränen gerührt zu ihm setzte, schob er mich einfach in die für ihn wohl passende Position und legte ohne grosse Umschweife von selbst den Kopf in meinen Schoss. Er grunzte zufrieden und schloss die Augen und alle Spannung schien mit einem Mal von ihm abzufallen. Und ich war vor Freude am Heulen. (Es war mir klar, das war der Wendepunkt in unserer Beziehung.) Der Wendepunkt Nach diesem Tag änderte sich nahezu alles. Ich wagte auch wieder Shadow zu reiten, allerdings ohne Sattel und Gebiss. Darauf liess er sich plötzlich sehr fein reiten. Die Zirkuslektionen erlernte er so schnell, dass wir bald mit dem Standardprogramm durch waren und ich auch anfing die ersten Lektionen der Freiheitsdressur zu üben, um ihn weiter sinnvoll zu beschäftigten. In unserem zweiten Sommer nahm Dieter uns dann beide mit auf ein «kleines» Westernfest im Elsass. Klein – mit etwa 6000 Zuschauern. Shadow fand den Trubel natürlich toll. Ich nicht. Vor 6000 Leuten die erste Show war schon eine Herausforderung, mir rutschte das Herz gehörig in die Hose. Doch alles klappte. Shadow schien die Aufmerksamkeit, die ihm zuteil wurde so sehr zu geniessen, dass es nach der Show echt schwierig war, ihn aus der Arena zu bringen! Er wollte gar nicht aufhören und begann noch im Hinausgehen den Spanischen Schritt anzubieten, er versuchte den Leuten im Publikum die Hüte und Mützen vom Kopf zu ziehen. Dass er solch einen Spass daran haben würde und so aufblühte, hätte ich nie gedacht. Wir gingen in diesem Jahr noch auf einige weitere Shows und schon bald kamen direkt Buchungen für Shadow. Mit den Shows kamen auch immer wieder Pa s s i o n 2 / 2 0 1 5 51 ausbildung Anfragen von Zuschauern, die diese Lektionen ihren Pferden auch beibringen wollten. Nach langem Zögern willigte ich dann 2002 in eine dieser Anfragen ein und gab meinen ersten Zirkuslektionenkurs. Auch meine Aufträge in den Pferdemagazinen nahmen nun immer mehr zu und Shadow wurde mein Hauptmodell für zahlreiche Serien zum Thema Bodenarbeit, Round Pen, Horsemanship und natürlich Zirkuslektionen. Wir zogen weiter durch die Lande und zeigten in kleineren Shows, was wir zusammen erarbeitet hatten und Shadows Fangemeinde wuchs stetig. 2003 bekam ich dann von meinem Verlag grünes Licht für ein Buch über Zirkuslektionen, welches ich dann 2004 auf der Americana, der grössten Westernreitmesse Europas, präsentieren wollte. Der Durchbruch Ich nahm all meinen Mut zusammen und schickte dem Chef der Messe einen Brief und ein kleines Demo-Video von Shadow. Ich wusste, dass das Niveau auf der Americana für den Forumsring sehr hoch war und rechnete mir keine grossen Chancen aus. Doch dann kam der Anruf von Horst Geier persönlich. Er lud mich auf die Messe ein und gab mir und Shadow damit die Chance unseres Lebens. Shadow und mein Leben veränderte sich schlagartig in den fünf Tagen auf der Americana. Unsere Vorführungen kamen gut an und zum ersten Mal war ich nicht diejenige, die Artikel schrieb, sondern es wurde über uns geschrieben. Kurz nach der Messe kam auch ein Anruf von Christiane Slawik. Ich war so nervös und baff, dass ich da wohl kaum einen zusammenhängenden Satz herausbrach- te. Mein grosses Vorbild in Sachen Pferdefotografie hatte vom damaligen Schweizer Pferdemagazin «Pegasus» den Auftrag bekommen, über Shadow und mich eine Fotoreportage zu machen. Ende September 2004 besuchte Christiane uns das erste Mal und seitdem jedes Jahr. Irgendwie schaffte es Shadow auch, Christiane in seinen Bann zu ziehen. Der Artikel im Pegasus kam so gut an, dass mir von den Eigentümern des Magazins das Angebot gemacht wurde, eine Serie über Zirkuslektionen zu verfassen. Christiane blieb dann gleich einige Tage und machte mit Shadow und mir die passenden Bilder für die komplette 13-teilige Reihe. Das bedeutete mitunter für Shadow auch Arbeitstage von fünf bis sieben Stunden. Zwar mit Unterbrechungen, aber es war dennoch recht anstrengend. Zumindest für mich. Shadow hingegen schien die Tage, an denen er uneingeschränkt wieder im Mittelpunkt stand voll zu geniessen. Der grosse Erfolg Nach der Serie im Pegasus ging es dann Schlag auf Schlag. Fernsehteams kamen und Shadow war hellauf begeistert als die Kameraleute eines Senders sogar mit ihm Fussball spielten, nachdem er ihnen beim Dreh mehrmals vehement den Ball direkt vor die Kamera gekickt hatte. Christiane kam wieder, machte Bilder vom Reiten ohne Sattel und Zaumzeug, da ich darüber auch eine kleine Serie plante. Christiane schlug mir vor, diese Idee in Buchform umzusetzen und einem Verlag anzubieten, der gerade eine Buchreihe plante, die von Umfang und Zielgruppe genau passen würde. Gesagt – getan, 2005 erschien das Buch und natürlich war Shadow auf dem Titelbild! «Reiten ohne Sattel und Zaumzeug» war ein grosser Erfolg und schon bald sollten weitere Bücher folgen. So wurden auch ausländische Verlage auf Shadow aufmerksam. Man sah ihn danach in mehrseitigen Artikeln internationaler Pferdemagazine. Zudem erhielt er vom Zuchtverband «Tiger International» aufgrund seiner Leistungen den Titel «Ambassador of the Breed». Kein Ende in Sicht Auch jetzt mit 20 Jahren ist Shadow noch kein bisschen müde. Mein Versuch, ihn 2012 in die eigentlich wohlverdiente Rente zu entlassen, boykottierte er bereits nach vier Tagen vehement, indem er einfach den kompletten Zaun seiner Weide aus lauter Langeweile demontierte. So kamen wir zu der gemeinsamen Übereinkunft der «Teilzeitrente». Shadow ist seit 2013 wieder auf der Red Rock Ranch, dem ersten echten Zuhause, dass er je hatte und wo er sich wohlfühlt. Viele seiner einstigen Stall-Kollegen sind immer noch dort und nun ebenfalls Voll- oder Teilzeitrentner. Und so kann Shadow nun mit seinen Kollegen zusammen den Weidegang geniessen, wobei der Altherrentrupp sich immer wieder einen Spass daraus macht, mit allerlei Schabernack die Pferde auf dem angrenzenden Reitplatz so abzu lenken, dass so manche Trainings- oder Unterrichtsstunde in einem kleinen Chaos endet. Er hat alle Schicksalsschläge überwunden und tritt 2015 wieder ins Rampenlicht. Weitere Infos über Shadow findet ihr auf seiner FB-Seite: www.facebook.com/ShadowTillisch Karin tillisch Anzeige FB_Anzeige_Passion_185x64mm_02_15.indd 1 52 Pa s s i o n 2 / 2 0 1 5 18.03.15 11:20 Western Back to the Roots Fotos: Nicole Bieri Photography Ranch Riding ist die ursprüngliche Form des Westernreitens. Sitzt ein Cowboy bei der Rinderarbeit fast den ganzen Tag im Sattel, ist er auf ein nervenstarkes, ausdauerndes, flinkes und selbstständig mitarbeitendes Pferd angewiesen. Genau diese Allround-Fähigkeiten machen ein Westernpferd zum idealen Partner an einem Ranch Horse Festival. Das Pferd soll im Ranch Riding sofort auf feinste Hilfen reagieren und die Qualität seiner Gänge zeigen. Pa s s i o n 2 / 2 0 1 5 53 Western S chaut man sich die vierbeinigen Stars an diesen Wettbewerben etwas genauer an, sticht deren Vielseitigkeit ins Auge und mit welcher Abgeklärtheit sie die gestellten Aufgaben meistern. So erstaunt es auch nicht, dass die vorne in den Ranglisten anzutreffenden Pferde vielfach schon um die 15 Jahre alt sind und ihren Job mit viel Erfahrung und Ruhe absolvieren. «Die Ausbildung zu einem Ranchhorse, welches für die Arbeit eingesetzt werden kann, dauert gut und gerne drei Jahre und das darf nicht unterschätzt werden», erklärt Marco Calderari, Sportchef der Swiss Ranch Horse Association (SRHA). An den Ranch Horse Festivals wird die Vielseitigkeit geprüft und die Pferde sollen optimalerweise durchs Band mit einer 70er-Bewertung laufen, die reinen Spezialisten sind hier nicht gefragt. So nützen die spektakulärsten Reiningmanöver wenig, wenn das Pferd kaum Interesse an der Arbeit mit den Rindern zeigt. Und genau hier zeigt sich die Faszination, ist eine Vertrauensbasis zwischen Pferd und Reiter unerlässlich und das Pferd muss bereit sein, seinem Reiter zu helfen. «Wenn du in eine Herde hineinreitest, ein Rind auswählst und dein Pferd weiss sofort, welches Rind gemeint ist und übernimmt mit Feuereifer den Job; dieses Gefühl ist einfach unglaublich», schwärmt der 60-jährige Reiter. So gibt es Pferde, die quasi da rum kämpfen, die ausgewählte Kuh ja nicht zu «verlieren» und sind ohne Zügel lenkbar, haben richtig Spass an den Kühen. Bloss keine Hektik An den Ranch Horse Festivals wird in zwei der total fünf Disziplinen mit Rindern gearbeitet. So werden im Ranch Sorting drei Rinder von der Herde aussortiert und Ziel ist es, diese in der vorgegebenen Zeit und Reihenfolge in einen anderen Pen (Gehege) zu treiben. Einem einzelnen Rind den Weg abschneiden (Cutting in Englisch) und es zuletzt einpferchen ist die Aufgabe im Ranch Cutting. Hier zeigt sich, ob das Pferd das Rind kontrollieren kann, denn ein Rind auf der Flucht ist eigentlich schneller als ein Pferd. Die SRHA legt grossen Wert auf den Respekt vor dem Rind und das Ganze wird auch streng überwacht durch den Tierschutz. «Pro Reiter muss am Turnier ein Rind zur Verfügung stehen und die Herden werden alle zehn Minuten gewechselt, damit sie nicht ausser Puste geraten», betont Calderari die wichtigen Massnahmen zur Stressvermeidung. Schliesslich ist die Ursprungsidee des Ranch Riding, dass man die Rinder treiben und arbeiten kann, 54 ohne dass sie an Gewicht verlieren, weshalb ein Cowboy erwünscht ist, der zuverlässig arbeitet, aber niemals hektisch ist. Der Umgang mit den Rindern soll also besonnen und ruhig sein. Übernimmt der Ehrgeiz und wird das Ganze hektisch, pfeift der Richter ab und der Reiter wird gestraft. Die Vielseitigkeit eines Arbeitspferdes Der Ranch Trail beinhaltet Hindernisse und Aufgaben, die während eines normalen Ranch-Arbeitstages zu bewältigen sind, also auch mal das Ziehen eines Baumstammes oder ein Abrutsch mit dem Pferd. In der Prüfung Ranch Riding werden die Gangqualitäten des Pferdes im Arbeitstempo sowie Wendungen und Rückwärtsrichten bewertet. Es wird in einer Gruppe oder einzeln geritten. Natürliche Bewegungen sind gefragt, denn es soll aufgezeigt werden, wie die Pferde laufen würden, wenn niemand drauf sitzen würde und der Gang soll dem Körperbau angepasst sein. Auch das Ranch Reining ist nicht zu vergleichen mit einer NRHA-Reiningprüfung. Die zwölf vereinfachten Reining-Pattern wurden aus den USA übernommen und sollen unter Beweis stellen, dass sich das Pferd mit möglichst wenig erkennbaren Hilfen führen lässt. Aufstieg in die Cowboy-Klasse An den Ranch Horse Festivals wird in zwei Leistungsklassen gestartet. Der «Ranch Hand» ist bei der Rancharbeit der Helfer des erfahrenen Cowboys. Neulinge und noch etwas unerfahrene Turnierteilnehmer starten in dieser Einsteigerklasse. In der «Cowboy-Klasse» tummeln sich die erfahrenen Teams. Jeweils die zwei Besten der «Ranch Hand» steigen auf in die «Cowboy-Klasse». «Die SRHA bietet auch eine Greenhorn-Klasse an, in welcher nur die drei Disziplinen ohne Rinder geritten werden. Aber die Meisten kommen dann auf den Geschmack, absolvieren Kurse zur Arbeit mit den Rindern und wechseln dann in die ‹Ranch Hand›», schmunzelt Marco Calderari. Für Jugendliche zwischen 14 und 19 Jahren besteht die Möglichkeit, in der Youth-Klasse gegeneinander anzutreten. Auch die jungen Pferde zwischen vier und sechs haben eine eigene Kategorie «Greenhorse», welche jedoch selten genutzt wird, da die meisten erfahrenen Reiter auch ihre Jungpferde gleich «zu den Grossen» mitnehmen. Verlosung der Rinder Das Regelbuch wurde 2008 lanciert, zusammen mit der Vereinsgründung der Pa s s i o n 2 / 2 0 1 5 1 2 3 SRHA, welche mittlerweile auf knapp 120 Mitglieder gewachsen ist. Natürlichkeit beim Pferd wird gross geschrieben. So dürfen Mähne und Schweif nicht eingeflochten sein, das Klippen der Tasthaare wie das Ausrasieren der Ohren sind verboten, ebenso der Einsatz von Schweif-Toupets oder das Scheren der Pferde. Beim Einreiten erfolgt eine kurze Materialkontrolle durch den Richter. «Der Westernsattel ist vorgeschrieben, das Ohrengarn verboten, es herrscht keine Brevet-Pflicht, Helm und Rückenprotektoren sind erlaubt und Silber am Sattel ist verpönt», erklärt Marco Calderari die einfachen Grundsatzregeln. Auch ein Quantum Glück spielt mit, so werden die Rinder an die Reiter verlost und je nachdem erwischt man halt manchmal eine Kuh, die «aus der Reihe tanzt» und dem Cowboy mit seinem Pferd einiges abverlangt. Eine Mitgliedschaft in der SRHA ist nicht notwendig für eine Teilnahme am Festival, aber es versteht sich von selbst, dass ein Champion-Titel für hervorragende Leistungen nur an Mitglieder vergeben wird. Nicht zu unterschätzen Western 4 5 7 6 8 9 ist der gesellige Aspekt an den Ranch Horse Festivals. Die meisten Teilnehmer stecken für ihre Pferde einen kleinen Paddock aus und übernachten gleich nebenan, Lagerfeuer-Romantik inklusive. mit der nötigen Konsequenz, auf Belohnungsbasis und vor allem einer innigen Beziehung zu seinem Pferd», weiss Marco Calderari, kann so einiges erreicht werden. Kräftig, wendig und nicht zu gross Wer nun denkt, dass nur die amerikanischen Westernpferderassen eine Chance haben an einem Ranch Horse Festival oder gar bevorzugt werden, der liegt falsch. Freiberger, Araber und Haflinger sind prädestiniert für diese Disziplinen und haben schon des Öfteren ihre Qualitäten am Rind bewiesen. Wichtig ist, wie man sein Pferd an die Rinder heranführt und dass unter fachkundiger Anleitung in Kursen die elementären Grundsachen erlernt werden und man ein Gefühl dafür bekommt. Horsemanship, ja dem ganzen Umgang mit Pferden und Rindern wird grosse Bedeutung zugeschrieben. Die Pferde kennen das Ground tying und bleiben stehen, sobald und solange die Zügel auf den Boden hängen. «Mit Gewalt geht gar nichts, aber So richtig cowy Das Training eines Ranch Horses gestaltet sich vielseitig und kommt ihm entgegen, da es beschäftigt werden will. Die Pferde verlieren die Freude am Training nicht, da es unterschiedlich abläuft. Cutting-Bewegungen können simuliert werden mit einer Fähnchen-Maschine oder Menschen beim People cutting. Viel mehr Spass jedoch machen den Pferden die Trainingseinheiten mit lebenden Rindern und hier können das korrekte Treiben und Sortieren der Rinder gefestigt werden. Und natürlich kommt hier erst der berühmte Cow sense (Sinn für die Kuh) zum Vorschein, die teils antrainierte, teils angeborene Fähigkeit eines Pferdes, seine Aktionen auf die eines Rindes abzustimmen. ka r i n r o h r e r 1 Marco Calderari ist Sportchef der Swiss Ranch Horse Association (SRHA) und selber aktiver Reiter. 2 Cutting-Training mit einer elektrisch gesteuerten Fahne, welche die RindBewegungen nachahmt. 3 Das Hinterherziehen eines natürlichen Gegenstandes kann Aufgabe in einem Ranch Trail sein. 4 Ein gut ausgebildetes Ranch Horse lässt sich stressfrei in den Anhänger verladen. 5 Ranch Reining ist eine Galopp-Prüfung, in der das Pferd willig der Führung des Reiters folgt. 6 Galopp-Zirkel, fliegende Wechsel, Spins, Stopps und Rollback gehören zum Ranch Reining. 7 Im Ranch Riding sind natürliche Bewegungen eines «Working Horses» gefragt. 8 Im Ranch Sorting und Ranch Cutting zeigt sich, ob das Pferd ein Rind kontrollieren kann. 9 In den Prüfungen Ranch Sorting und Ranch Cutting wird mit Rindern gearbeitet. Pa s s i o n 2 / 2 0 1 5 55 Western Jedem das seine Punktegenaues Antraben beim Pylon, auf feinste Hilfen reagierende Pferde, harmonisch an der Hand vorgeführte Vierbeiner oder perfekt gesprungene Galoppwechsel. An einem SWRA-Westernturnier erleben die Zuschauer die ganze Vielfalt des Westernreiten. 56 Turniere der 1978 gegründeten SWRA wurden noch auf Wiesen ausgetragen. Das Bild hat sich gewandelt und heute ist die Swiss Western Riding Association der grösste Schweizer Westernreitverband mit rund 750 Mitgliedern. PASSION stellt ein paar der Turnierdisziplinen etwas näher vor. Showmanship at Halter – geführt, nicht geritten Im Vordergrund dieser Prüfung steht die Bewertung des Vorstellers, welcher unter Beweis stellt, dass er sein Pferd mit Halfter und Führleine korrekt vorstellen kann. Ein Berühren des Pferdes während der Prüfung ist strikte untersagt und der Vorsteller soll sein Pferd mit Körper- und Stimmhilfen kontrollieren und durch ein vorgeschriebenes Pattern dirigieren. Das Pferd wird stets von links geführt und der Vorsteller befindet sich auf der Höhe zwischen Genick und Mitte des Pferdehalses. Auf den ersten Blick mag Showmanship at Halter ziemlich trivial erscheinen. Aber schon kleinste Fehler, die sich einschleichen, bedeuten Fehlerpunkte und wer in dieser Disziplin erfolgreich sein will, kommt um ein gewissenhaftes Training nicht herum. Denn das Pferd soll ja schlussendlich auf minimale Hilfen reagieren Pa s s i o n 2 / 2 0 1 5 und seinen Job kennen. Bestimmte Manöver wie Hinterhandwendungen, Schritt und Trab auf geraden, aber auch gebogenen Linien können gefordert sein und natürlich ein punktegenaues Anhalten und ein harmonisches Rückwärtsrichten, was Back up genannt wird. Nicht zu unterschätzen ist das korrekte Aufstellen (Set up) des Pferdes, bei dem die Vorder- und Hinterbeine des Pferdes jeweils parallel nebeneinander stehen. Der Vorsteller soll mit seinem Pferd ein gepflegtes und aufeinander abgestimmtes Erscheinungsbild abgeben und die Prüfung flüssig und selbstbewusst absolvieren. Ein richtiges Vergnügen In der Western Pleasure soll der Reiter sich nicht mit einem verkniffenen Gesichtsausdruck durch die Prüfung beissen, sondern wie der Name schon sagt, einen gelösten Eindruck machen. Das Pferd wird auf dem Hufschlag (Rail) vorgestellt und zwar in der Gruppe. Die Reiter zeigen ihre Pferde gemeinsam in den drei Grundgangarten Schritt, Trab und Galopp. Dies jedoch noch mit zusätzlichen Tempiwechseln wie einem «Extended Jog», was verstärkter Trab bedeutet oder entsprechend im Galopp einem «Extended Lope». In die Bewertung fliesst auch ein Handwechsel in Form Fotos: Andrea Gerber B ei der manigfaltigen AngebotsPalette an verschiedensten Prüfungen kommen alle Reiter auf ihre Kosten und können sich die Disziplinen anhand der Fähigkeiten ihrer Pferde zusammenstellen. «Die SWRA bietet an den sogenannten A-Turnieren eine Startmöglichkeit in verschiedenen Klassen, von Junioren bis zur LK1, der höchsten Leistungsklasse. Die D-Turniere sind Einsteigerturniere mit unterschiedlichen Disziplinen auf Niveau LK4», erklärt Gaby Waldmeier, Sportchefin der SWRA. Es gibt sogar spezielle Jungpferde-Prüfungen, in welchen sich die Youngsters beweisen können und zwar in den Bereichen Basis, Trail und Reining. Die SWRA steht allen Westernreitenden offen, egal welcher Rasse ihr Pferd angehört. Natürlich soll auch ein Anreiz dazu bestehen, an mehreren Turnieren teilzunehmen. So wird eine Jahresrangliste geführt und die Highpoint Champions der einzelnen Disziplinen wie auch der All Around Champion werden ermittelt und mit schönen Preisen geehrt. Der ganze WesternTurniersport hat sich einer schier unglaublichen Entwicklung unterzogen. Früher fanden nebst Trail oder Pleasure auch Rennen wie Barrel Race und Rescue Race grossen Anklang bei den Reitern und die ersten 2 3 4 5 6 7 8 Fotos: Andrea Gerber 1 1 Im Horsemanship wird der Reiter bewertet, vor allem sein Sitz und seine präzise Hilfengebung. 2 Das Horsemanship-Pattern wird vom Richter bestimmt und kann z. B. eine GaloppVolte beinhalten. 3 Im Pleasure sind alle Reiter gleichzeitig in der Arena und stellen ihre Pferde in allen Gangarten vor. 4 Showmanship at Halter ist eine Prüfung, in der das Pferd dem Richter an der Hand vorgestellt wird. 5 In der Prüfung Superhorse vereinen sich Elemente aus Trail, Pleasure, Western Riding und Reining. 6 Superhorse stellt hohe Anforderungen an das Pferd und hier sind wirklich die Allrounder gefragt. 7 Im Training können Horse manship-Aufgaben wie Gang artenübergänge oder Volten angegangen werden. 8 Je nach Alter des Pferdes kann der Reiter beidhändig reiten, wenn auf Snaffle bit gezäumt ist. 9 Im Showmanship at Halter werden die Exaktheit des Patterns, aber auch Vorführer und Pferd bewertet. 9 Pa s s i o n 2 / 2 0 1 5 57 Western einer Kehrtvolte mit ein und ein Rückwärtsrichten am Ende der Prüfung. Wer aus dem Galopp in den Trab fällt oder sonst einen nicht geforderten Gangartenwechsel ausführt, wird mit Punktabzug bestraft, ebenso für ein falsches Angaloppieren. Ein Überholen eines langsameren Reiters ist erlaubt, jedoch nur auf dem inneren Hufschlag und mit gebührendem Abstand. Dies kann ins Training zu Hause einfliessen, ebenso die Gangartenübergänge, welche gleichmässig und ohne Hektik geschehen sollen. Im Wettkampf sollen die Bewegungen des Pferdes im Vordergrund stehen und zwar taktrein und fliessend. Das Pferd soll absolut durchlässig sein, mit aktiver Hinterhand arbeiten und vom Reiter bequem zu sitzen sein, eben ein reines Vergnügen. Einzelaufgabe und gemeinsames Railwork Horsemanship steht für präzise Hilfen, korrekter Sitz und fordert die Konzentration von Pferd und Reiter gleichermassen. Prägt sich der Reiter das geforderte Pattern nämlich nicht haargenau ein, wird er wertvolle Punkte verlieren. Analog dem Showmanship at Halter wird auch in dieser Disziplin der Mensch bewertet. Der Reiter soll in der ersten Teilaufgabe die einzelnen Manöver des Patterns genau ausführen. Sei dies ein Sidepass, also seitwärts treten, Zirkel in verschiedenen Gangarten, Slalom um Pylone, gerade und gebogene Linien reiten, Stops oder Rückwärtsrichten oder Wendungen auf der Hinter- oder Vorhand. Nach dieser Einzelaufgabe begeben sich die Reiter zusammen in die Show arena zur sogenannten Railwork, was in «Arbeit auf dem Hufschlag» übersetzt werden kann. Ähnlich wie in der Western Pleasure werden die Grundgangarten auf dem Hufschlag verlangt und je nach Level der ausgeschriebenen Prüfung können weitere Elemente in die Bewertung einfliessen. Das Äussere von Pferd und Reiter, ein Übermass an Hilfengebung, Sitzfehler des Reiters oder ungenau ausgeführte Manöver ziehen einen Punkteabzug mit sich. Zu Hause im Training werden zuerst nur die einzelnen Manöver eines Patterns geübt, bevor ganze Abfolgen verinnerlicht werden. Ein ruhiges Stehen neben dem Pylon gehört genauso in den Trainingsplan wie absolut runde Zirkel oder ein gleichmässiges Seitwärtstreten zwischen zwei Markern. Riding zusammen und die SWRA hat fünf Pattern zur Auswahl für die Richter. Die Anforderungen an das Pferd sind hoch und die Vierbeiner müssen ihr Talent auf vielseitige Art und Weise demonstrieren. Der Reiter beginnt mit einem Score von 70 Punkten und pro Manöver kann er zwischen 1,5 Minus- und 1,5 Plus-Punkte sammeln. Ein Trail-Tor bewältigen, Rückwärts durch ein L, ein kleiner Sprung, Galoppwechsel, Trabverstärkung, Zirkel, Spins, Stops und zehn Schritte rückwärts gehören zu den gestellten Aufgaben im Pattern 1. «Neu im Konzept der SWRA-Turniere ist die Disziplin ‹Ranch Riding›, welche ab 2015 offiziell eingeführt wird und für die auch Leistungspunkte vergeben werden», erläutert Gaby Waldmeier dieses Karin Rohrer Novum. Superhorse, der wahre Allrounder Das Regelbuch der SWRA, das alle Vorschriften rund um Turniere enthält, basiert auf demjenigen der Ersten Westernreiter Union Deutschland (EWU) und wird regelmässig den ändernden Bedürfnissen angepasst. «Die Disziplin Superhorse wird nur von der EWU und der SWRA angeboten und ist eine sehr anspruchsvolle Prüfung», erklärt Gaby Waldmeier. Sie muss einhändig geritten werden und es werden nur Pferde ab sieben Jahren zum Start zugelassen. Superhorse setzt sich aus Elementen der vier Turnierdisziplinen Reining, Western Pleasure, Trail und Western Superhorse-Pattern IMPRESSUM: PASSION 1/2015; 4. Jahrgang; erscheint 4-mal jährlich; ISSN 2235-5456; Herausgeber und Verlag: Prosell AG, Gösgerstrasse 15, 5012 Schönenwerd, Telefon 062 858 28 28, Fax 062 858 28 29; Redaktion PASSION: redaktion@prosell.ch; Telefon 062 858 28 28, Fax 062 858 28 29; Verlagsleitung: Wolfgang Burkhardt; (w.burkhardt@prosell.ch); R edaktionsleitung: Prosell AG (redaktion@prosell.ch); Inserate: Prosell AG, Schönenwerd, Theres Misar (t.misar@prosell.ch), Produkt-Management: Rebekka Theiler (r.theiler@prosell.ch); Druck: Stämpfli AG, Wölflistrasse 1, Postfach 8326, 3001 Bern; Aboservice: Prosell AG (info@prosell.ch); Jahresabonnement: CHF 29.90 für ein Jahr, CHF 56.– für zwei Jahre (inkl. MwSt.); Copyright: Prosell AG, Gösgerstrasse 15, 5012 Schönenwerd; Nachdruck: Nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Redaktion gestattet; www.passion-magazin.ch; info@prosell.ch Die allgemeinen Teilnahmebedingungen an Wettbewerben findet man unter: www.passion-magazin.ch Anzeige Parelli 01. - 03.5. Binningen BL 08. - 10.5. Vilters SG 14. - 16.5. Winterthur ZH 14. - 17.5. Bad Zurzach AG 14. - 17.5. Avenches VD 29. - 31.5. Düdingen FR 05. - 07.6. Schüpbach BE Einsteigerkurse + Abwechslungsreiche Bodenarbeit + Pferdepsychologie / Pferde lesen + Natürliche Reitdynamiken + Respekt, Vertrauen, Kommunikation www.parelli- instruktoren.com 58 Pa s s i o n 2 / 2 0 1 5 Tel. 081 834 49 39 Pa s s i o n 2 / 2 0 1 5 Das offizielle Organ von Swiss Endurance 2/2015 Swiss Endurance News Editorial Liebe Distanzreiterinnen und Distanzreiter Wir hatten eine interessante GV 2015. Es zeigte sich, dass wir ein vielseitiger Verein mit verschiedenen Interessen sind. Gemeinsam ist allen die Faszination des Distanzreitsports, wenn auch da die Meinungen, was den Distanzreitsport ausmacht und sein soll, weit auseinandergehen. Die GV ist auch der Anfang der neuen Saison. Leider fehlen uns noch ein paar Distanzritt-Veranstaltungen. Der Aufwand, einen Dis- tanzritt zu organisieren, ist gross. Die Reglemente und Vorschriften, aber auch die Erwartungen der Teilnehmer machen es zu einer anspruchsvollen und zeitaufwändigen Arbeit. Mit den heutigen Rahmenbedingungen ist es also kaum möglich, einen einfachen, simplen Distanzritt zu organisieren. Der Pleasure Ride bietet einen solchen Ansatz, lässt den Organisatoren viel eigenen Spielraum und ist auch attraktiv für Einsteiger. Bei einigen bestandenen Distanzreiter/-innen ist der Pleasure Ride daher nicht unumstritten. Ich bin aber der Ansicht, mit «simpel und einfach» finden sich eher wieder Organisatoren. Auch die SVPS-Disziplin DRF wäre mit weniger Aufwand zu organisieren und könnte auch so «nebenher» bei einer Veranstaltung angeboten werden. Bleibt zu hoffen, dass sich doch einige Distanzreiter-/innen zusammenraufen und eine Veranstaltung auf die Beine stellen. Eine gute neue Distanzreitsaison wünscht euch allen Stefan Waldisberg Präsident Swiss Endurance Riding Association Groomen im Distanzreitsport Ich war letztes Jahr an drei Anlässen als Groom unterwegs. Bei der Rückfahrt reflektiere ich nochmals für mich den Tag durch und notiere mir die wichtigsten Dinge, die ich genau abklären möchte und mehr Infos erlangen will. Hier könnt ihr meine Erkenntnisse darüber lesen – Viel Spass damit! Was macht eigentlich ein Groom/Trosser? Unsere Grooms kümmern sich liebevoll um die Pferde und um die Reiter. Der Transport der Ausrüstung und die Verpflegung von Reiter und Pferd gehören zu den weiteren Aufgaben eines Grooms. Dieser erwartet Pferd und Reiter an den durch den Veranstalter zugelassenen Groom-Punkten und ist während der festgelegten Pausen für die Versorgung des Pferdes wie z. B. das Absatteln, Kühlen, Füttern und Tränken zuständig. Hauptziel ist es, nach Zieleinlauf aber vor der Tierarztkontrolle möglichst schnell den Puls unter 64 zu bringen. Das Groomen erfordert viel Fingerspitzengefühl und erfahrene Grooms leisten mit ihren Fachkenntnissen einen massgeblichen Beitrag zum Wettkampf. Unsere Grooms leisten meistens folgende Aufgaben: Vor dem Ritt: Groom-Platz, Start, Ziel, Zieleinlauf anschauen. Sekretariat vorbeigehen und Groom-Platz einrichten. Pferd ausladen und herumführen. So kann das Pferd nach der langen Fahrt sich beruhigen, sich an die Umgebung gewöhnen und auch die Muskulatur lockern, welche vom Stehen im Hänger etwas steif geworden ist. Beim Tierarzt: Decken halten (Abschwitz-, Fliegen-, oder Regendecke je nach Witterung). Nach dem Tierarzt: Pferd optimal an der Hand aufwärmen (zügiges Tempo während ca. 15–30 Minuten), helfen beim Satteln, Pferd nochmals tränken, Zäumen. Ist das Pferd nervös, kann man es gut ein paar Büschel Gras fressen lassen und langsam zum Start gehen und die Startzeit abholen. > Alle Infos (Resultate, Anzeigen, Veranstaltungen) über den Distanzreitsport findest du unter www.swissendurance.ch 59 Pa s s i o n 2 / 2 0 1 5 Das offizielle Organ von Swiss Endurance Das Groom-Team muss wissen, was die Reiterin will – Zielsetzung, Reittaktik, Tempo! Nach dem Start: Decke zurück ins Auto legen und zum ersten Groom-Point fahren. Beim Groom-Point: Da macht es Sinn, das Auto so zu parkieren, dass man wieder wegkommt. Folgendes sollte bereitgehalten werden: Wasserflaschen, Kessel zum Tränken, evtl. Äpfel und Karotten, ein paar Leckerlis in der Tasche, evtl. Zwischenverpflegung für den Reiter und Wasserkessel mit Schwamm. (Immer bereit im Auto: Ersatzmaterial, Hufbeschlagswerkzeug und Notfallapotheke). Der Reiterin mit einer Wasserflasche entgegenlaufen. Dem Pferd zu Trinken und Essen geben. Hals, Brust, Beine des Pferdes mit Wasser kühlen, dem Reiter Zwischenverpflegung anbieten – Trinken ist sehr wichtig! Alles wieder einpacken, Wasser auffüllen. Und weiter gehts zum nächsten Groom-Point. Auf den ersten Kilometern saufen die Pferde in der Regel nicht. Was aber je nach Wetter sehr wichtig ist, ist das Kühlen an jedem Groom-point. Dabei sollte die Flasche aus dem Trab oder sogar Galopp übernommen werden (zu Hause üben), damit der Rhythmus des Pferdes nicht gestört wird. Beim Ziel: Alles Material wie beim GroomPoint in Wassernähe bereithalten. Alle Flaschen und Kübel müssen mit Wasser aufgefüllt sein. Zusätzlich brauchen wir das Halfter des Pferdes sowie eine Netzdecke oder eine andere Decke (wetterabhängig) für jedes Pferd. Ein Schweissmesser, evtl. Putzzeug, Pulsmesser, Sattelbock, bei längeren Strecken mit Zwischenpausen darf das Futter für das Pferd auch nicht fehlen. Nach Zieleinlauf: Am Ziel angekommen, müssen die kleinen grünen Zettel abgeholt werden, welche auf gar keinen Fall verloren gehen dürfen! Die Zeit muss im Auge behalten werden, da wir spätestens 20 Minuten nach Zieleinlauf beim Tierarzt sein müssen. Dann heisst es Pferd absatteln, über Kruppe zudecken, Tränken, Hals, Brust, Beine mit Wasserflaschen und Schwämmen kühlen, Halfter oder Wanderritt-Zaum ohne Trense anziehen, und wenn nötig etwas herumschreitten. • Fressen lassen innert dieser kurzen Zeit ist ein umstrittenes Thema: Gewisse Pferde werden ruhiger, wenn sie fressen dürfen, bei anderen macht es wieder ein paar Pulsschläge mehr aus. Zu schnelles und vieles Fressen kann auch zu einer Kolik kommen… • Kühlen: Richtiges Kühlen ist eine Kunst, die sehr viel Erfahrung voraussetzt: • Man muss das Pferd kennen. Es gibt Pferde, die es lieben «gewässert» zu werden. • Andere Pferde sind wasserscheu. Fühlt sich ein Pferd nicht wohl – so steigt der Puls. • Pferde reagieren auch sehr unterschiedlich, je nachdem, wo man kühlt. Generell dürfen nicht die Muskeln gekühlt werden! • Am wirkungsvollsten ist das Kühlen der grossen Schlagader unten am Hals. Das Wasser wird über den Hals geleert, so dass es bei der Brust zusammenläuft. • Bei einigen Pferden hat sich auch bewährt, die Fesselgelenke zu kühlen oder einen nassen Schwamm unter den Schwanz zu klemmen. Kühlen hinter der Sattellage ist heikel, weil man sehr leicht dann auch die Rückenmuskeln kühlt und sich diese dadurch verspannen. • Es gibt auch Pferde, die sehr schnell frieren. Kühlt man da zu viel, so wird der Puls unweigerlich steigen. Dazu sind Muskelverspannungen vorprogrammiert. • Es gibt keine allgemeingültige Regel für das Kühlen. Kühlen ist vor allem pferdenabhängig, sicher auch witterungs- und wetterabhängig, Pferde sind auch sehr windempfindlich. • Schlussendlich ist effizientes Kühlen eine auf das Pferd bezogen Erfahrungssache. Ca. nach 15 Minuten nach Zielankunft: Evt. wieder zäumen, kurz das Fell durchbürsten, zudecken und langsam zur Tierarztkontrolle gehen. Den grünen Zettel sowie die Check-Karte bereithalten und ins «VetIn» zur Kontrolle gehen. Beim Tierarzt: Decke halten und Daumen drücken . . . • Was ganz wichtig ist: Immer die Zettel, die ihr erhaltet, kontrollieren! Es liegt in der Verantwortung des Reiters, ob die Pausen-, Startzeiten richtig notiert wurden. Nach dem Tierarzt: Geschafft – Herzliche Gratulation! Nach einem solchen Ritt freut sich jedes Pferd auf eine Massage, Kühlung des Körpers, Akupressur oder auch einfache Lockerungsübungen. Sollte das Pferd ausscheiden – Eine gute Nach-Pflege ist wichtig, denn das Pferd hat so oder so eine tolle Leistung erbracht. Wissenswert Bitte achtet darauf, was ihr für Produkte für die Kühlung verwendet! Ich habe nämlich folgendes erlebt: Nach der Schlusskontrolle hat eine Reiterin dem Pferd etwas Gutes tun wollen, nimmt den Lehm für die Beine und streicht diesen grosszügig ein. Wie ich bin, habe ich nachgefragt, was für Lehm sie denn verwendet und habe auf der Verpackung gesehen, dass Arnica mit dabei ist. Auf meine Frage, Arnica sei doch Doping, meinte sie, dass man sie ja nach der Schlusskontrolle nicht mehr für Dopingproben aufbieten kann. Da ich anderer Meinung war, hab ich mich genau erkundigt. Gemäss Abklärung mit dem Leistungsteam F. Frei habe ich erfahren: «Die Dopingkontrolle kann nach der Schlusskontrolle noch bis zu einer Stunde später gemacht werden! Und ja – Arnica ist Doping.» Mein Fazit – Ich schaue noch gezielter beim Kauf auf dopingfreie Produkte. Ihr auch? Vielen Dank für die Zurverfügungstellung der Groomfotos: Fotograf: Peter Bechter, Reiterin & Pferd: Jessica Preiss & Kashan Verbandssponsoren 60 2/2015 Pa s s i o n 2 / 2 0 1 5 Das offizielle Organ von Swiss Endurance 2/2015 Der Sommer kann kommen . . . Im Sommer gehst du bestimmt einmal in die Badi, oder? Als kleine Abwechslung und als spannendes Erlebnis für deinen Vierbeiner sowie für dich als Reiter, könntest du einfach mal versuchen mit deinem Pferd schwimmen zu gehen . . . Vorher solltest du dich jedoch einmal über die möglichen Risiken beim Schwimmen mit Pferden informieren. Alle Pferde können von Natur aus Schwimmen. Pferde beginnen aber erst zu schwimmen, sobald sie nicht mehr mit den hinteren Beinen am Boden abstützen können. Gerne gebe ich euch hier ein paar Tipps, wie du am besten mit deinem Pferd schwimmen gehst. Voraussetzung: dein Pferd mag Wasser und hat keine Angst davor. Wohin? Eventuell gibt es bei dir ganz in der Nähe einen See, wo man unbedenklich mit dem Pferd hineingehen darf. Vorher die Gegebenheiten auskundschaften schadet sicherlich nie. Hier noch ein paar Badeorttipps: • Pferdebadi Sempach – vis-à-vis von der Springwiese vom Reitverein Sempach • Murtensee – in der Nähe von Salavaux • Altenrhein Bodensee Beim Reingehen solltest du darauf achten, dass du deinem Vierbeiner genügend Zeit lässt, um sich an die Situation zu gewöhnen. Es kann sehr hilfreich sein, wenn ein anderes erfahrenes Pferd mit Reiter dabei ist, das keine Angst vor dem Wasser hat. Wenn ein Kumpel vorweg geht, trauen sich die meisten Pferde diesem zu folgen. Traut sich dein Pferd tiefer ins kühle Nass, solltest du aufpassen, dass du das Pferd nicht beim Schwimmen behindertst. Kurz bevor es soweit ist, kannst du dich vom Rücken ins Wasser gleiten lassen. Die rechte Hand hält gleichzeitig Zügel und etwas Mähne. Der Arm sollte ausgestreckt sein, damit die Pferdebeine frei strampeln können, Wenn du versuchst auf dem Rücken sitzen zu bleiben, solltest du über ein bisschen Geschicklichkeit verfügen, denn Schwimm-Ausrüstung Sattel und Trensen eignen sich in keinem Fall für das Schwimmen im kühlen Nass. Am Besten nimmst du ein Biothan- oder normales Halfter mit zwei Stricken oder ein gebissloser Zaum. Gamaschen etc. als Beinschutz sollte vermieden werden, da sich diese unter Wasser verhaken könnten. Alle Infos (Resultate, Anzeigen, Veranstaltungen) über den Distanzreitsport findest du unter www.swissendurance.ch 61 Pa s s i o n 2 / 2 0 1 5 Das offizielle Organ von Swiss Endurance der Bewegungsablauf fühlt sich anders an, als auf dem Land. Eine andere Möglichkeit wäre, dass du deinem Pferd zeigst, wie Schwimmen geht, indem du etwas vorausschwimmst. Hier solltest du darauf achten, dass du das Pferd mit einem langen Strick festhältst und ebenfalls genügend Abstand hältst. Ein gelungener Ritt ins Wasser kann mit viel Ruhe und Geduld zu einem echten Erlebnis werden und ist nebenbei noch eine hervor- 2/2015 ragende Art und Weise Muskeln, Gelenke und das Herz-Kreislauf-System des Pferdes zu trainieren. Probiere es doch einfach mal aus . . . ung Verlos Damit der Badeplausch noch mehr Spass macht, sponsert dir KerbEX eine Flasche KerbEX-Insektenschutz für Pferde! So kannst du beruhigt ohne lästige Insekten den Tag geniessen . . . Nichts wie los . . . Und so kannst du eine Flasche KerbEX-Insektenschutz für Pferde gewinnen: E-Mail bis 5. Juli 2015 mit Stichwort «der Sommer kann kommen . . .» Angaben zum Badeort sowie mit dem Badefoto von dir und deinem Vierbeiner an v.herzig@swissendurance.ch oder stelle dein Foto direkt auf unsere Facebookseite «Schweizerische Distanzreiter Vereinigung Swiss Endurance Riding Association» Verbandssponsoren 62 Gewinnspielauflösung 01/2015 Das richtige Lösungswort war: Rohfaser. Herzliche Gratulation an die Gewinnerin: Renata Preiss waren. Das offizielle Einige von uns Vorstandsmitgliedern wurden und werden anderweitig so stark absorbiert, dass wir uns entweder die Zeit nicht mehr nehmen konnten, oder die Energie nicht mehr reichte. Dies äussert sich auch darin, dass Aïda und meine heute bekanntgeben, dass wir diese laufende P a s s iWenigkeit o n 2 / 2 0 1bereits 5 Amtszeit noch beenden, danach aber die Arbeit im Vorstand anderen überlassen werden. Jenny O r g ahingegen n vo w i sansderEkommenden ndura e Vorstand zurückziehen. Commons wirdnsichSbereits GVn auscdem 2/2015 Wir sind also jetzt schon auf der Suche nach einer Nachfolgerin oder einem Nachfolger, jemandem der uns hilft die gesteckten Ziele hinsichtlich des Programms auch tatsächlich umzusetzen. Das heisst nicht, dass Jenny schlechte Arbeit geleistet hätte, im Gegenteil; sie war diejenige von uns, die stetig versuchte etwas anzustossen. Sie wird weiterhin die Website pflegen und sie wird auch weiterhin im Samstag, 13. Juni 2015OK des zweiten Rittes in Liesberg behilflich sein. Jenny kann gar nicht genug gedankt werden. Würde sie den Vorstand Reitsimulator im Technopark, DvE nicht verlassen, um mehr Zeit für andere Dinge zu haben, wäre sie meine Wahl als Präsidentin gewesen. Regionalgruppen-News In Zürich ZH Distanzreiter Nordwest Das Jahr 2014 Also wie gesagt: wir sind bereits heute auf der Suche nach einem neuen Vorstandsmitglied und die Sonntag, 14. Juni 2015Suche wird sich dann auch nach der GV 2015 fortsetzen um ein Jahr später wieder einen vollständigen Vorstand wählen zu können. Distanzreitkurs: Vet-Gate, Groompoint, Betreuen Mit Elsbeth Brunner inSelbstverständlich Wauwil LU möchten wir hier auch der Endurance-Equipe des SVPS für den grossartigen Erfolg an den Weltreiterspielen in Frankreich gratulieren! Mit dabei war auch unser langjähriges unser langjähriges Vereinsmitglied Andrea Zum Schluss Wir, der Vorstand der DNW, hatten uns richtig Andrea möchte ich Amacher, welche auch die PNW-Meisterschaft 2014 fürdieses sich Jahresberichtes entscheiden Samstag, 27. Juni 2015Vereinsmitglied Amacher, welche auch die PNW-Meisterschaft viel vorgenommen, und das Jahr startete auch mich bei allen Mitgliedern, die uns in irgendkonnte. Distanzritt umswar Pfahlbauerland 1-3 für sich entscheiden konnte. gut: Der Distanzrittrund in Liesberg ein wirk- 2014 EVG einer Art unterstützen bedanken, und hoffe, weiteres unserer Mitglieder hatgrossen in die-Erfolg lich gelungener Anlass hiermitunsererEin dass wir auch im 2015 wieder auf euch zählen Ein weiteres Mitglieder hat in diesem Jahr einen gefeiert: Mireille Housencroft In Ettiswil LU und ich möchte semJanthos Jahr einen grossen Erfolg gefeiert: Mireille meinen ganz persönlichen Dankschaffte an das es OK, dürfen. auf EH im deutschen Weissenhorn die diesjährige Schweizer Meisterschaft zu welches hauptsächlich Jenny Commons und Housencroft schaffte es auf EH Janthos im gewinnen! Sonntag, Juli 2015 Bea Fleury heisst,12. ausdrücken: Ihr habt wahr- deutschen Weissenhorn die diesjährige Euer Präsi Schweizermeisterschaft gewinnen! lich tolle Arbeit geleistet! Roger Maurer Zum Schluss dieses Jahresberichtes möchtezuich mich bei allen Mitgliedern, die uns in irgendeiner Art Pleasure Ride Und danach? Da ging leider nicht mehr viel.bedanken und hoffe, dass wir auch im 2015 wieder auf euch zählen dürfen. unterstützen In Wangen an der Aare Der Vorstand hat sich zwar wie jedes Jahr mehrfach getroffen und wir hatten auch Eueruns Präsi darüber unterhalten, sich um was zu kümSamstag, 22.wer August 2015 mern hat, aber dennoch blieben wir Maurer vieles Roger Infos und Termine der Distanzritt EVG und EL, DvE schuldig. Wir waren uns 1von Anfang an beRegionalgruppe findest du hier: wusst, unsere Pläne Indass Bütschwil SGäusserst ambitioniert www.distanzreiter-nordwest.ch waren, aber heute muss ich leider eingestehen, dass die Ziele zu hoch gesteckt waren. Samstag, September 2015 Einige von uns26. Vorstandsmitgliedern wurden und werden anderweitig so stark Schweizermeisterschaft CEIabsor+ EVG 1-4, CEI*, CEI**, CEN* biert, dass wir uns entweder die Zeit nicht In Dielsdorf ZH mehr nehmen konnten oder die Energie nicht mehr reichte. Dies äussert sich auch darin, dass Aïda und meine Wenigkeit bereits heute bekanntgeben, dass wir diese laufende Amtszeit noch beenden, danach aber die Arbeit im Vorstand anderen überlassen werden. Jenny Commons hingegen wird sich bereits an der kommenden GV aus dem Vorstand zurückziehen. Wir sind also jetzt schon auf der Suche nach einer Nachfolgerin oder einem Nachfolger, jemandem, der uns hilft die gesteckten Ziele hinsichtlich des Programms auch tatsächlich umzusetzen. Das heisst nicht, dass Jenny schlechte Arbeit geleistet hätte, im Gegenteil; sie war diejenige von uns, die stetig versuchte, etwas anzustossen. Sie wird weiterhin die Website pflegen und sie wird auch weiterhin im OK des zweiten Rittes in Liesberg behilflich sein. Jenny kann gar nicht genug gedankt werden. Würde sie den Vorstand nicht verlassen, um mehr Zeit für andere Dinge zu haben, wäre sie meine Wahl als Präsidentin gewesen. Aus Kosten- und Zeitgründen versenden wir keine Also wie gesagt: wir sind bereits heute auf der Suche nach einem neuen VorstandsmitEinzahlungsscheine. glied und die Suche wird sich dann auch nach Besten Dank der GV 2015 fortsetzen, um ein Jahr später wieder einen vollständigen Vorstand wählen Aktivmitglied Fr. 100.- RG Mitglieder Fr. 80.zu können. Junior (10 - 21 Jahre) Fr. 60.Selbstverständlich möchten wir hier auch der Endurance-Equipe des SVPS für den grosGönner Mitglied ab Fr. 50.- Passivmitglied Fr. 50.sartigen Erfolg an den Weltreiterspielen in Frankreich gratulieren! Mit dabei war auch SwissEndurance Mitgliederbeitrag 2015 Wir bitten unsere Mitglieder den Jahresbeitrag zu überweisen: PC-Konto-Nr. 85-716293-2 Schweizerische Distanzreiter-Vereinigung, 8488 Turbenthal IBAN CH66 0900 0000 8571 6293 2 Alle Infos (Resultate, Anzeigen, Veranstaltungen) über den Distanzreitsport findest du unter www.swissendurance.ch Flyer Claudia – Nacht gratis 63 Pa s s i o n 2 / 2 0 1 5 Das offizielle Organ von Swiss Endurance 2/2015 Regionalgruppen-News Regionalgruppe Zentralschweiz Distanzreiter Zentralschweiz Die Distanzreiter Zentralschweiz oder auch Regionalgruppe Zentralschweiz genannt, besteht aus Reitern mit gemeinsamen Interesse am Distanzreitsport. Alle können bei uns mitmachen, unabhängig von Pferderasse und -alter. Die Gesundheit unserer Pferde steht an erster Stelle und die Trainings werden dem Können von Reiter und Pferd angepasst. Ge- Distanzreiter Zentralschweiz meinsames Grillieren, Fondueplausch und ein Leitung: Dana Rettig Jahres-Höck sind Teil unserer Aktivitäten. Alle regio-gruppe@hotmail.com Mitglieder können an der internen Meisterschaft mitmachen. Es werden alle DiezurückgelegDistanzreiter Zentralschweiz, oder auch Regionalgruppe Zentralschweiz genannt besteh ten Kilometer in der Kategorie Reiter, Reiter, mit Pferd gemeinsamen Interesse am Distanzreitsport. Alle können bei uns mitmachen, un und Groom gewertet. Swiss Endurance unter-und alter. Die Gesundheit unserer Pferde steht an erster Stelle und die Tra von Pferderasse stützt uns. werden dem können von Reiter und Pferd angepasst. Gemeinsames Grillieren, Fondueplau ein Jahres Höck sind Teil unserer Aktivitäten. Alle Mitglieder können an der internen Meiste mitmachen. Es werden alle zurückgelegten Km in der Kategorie Reiter, Pferd und Groom ge Swiss Endurance unterstützt uns. Leitung: Dana Rettig regio-gruppe@hotmail.com Bilder von Trainingsritten: Veranstaltungen Seminare/Kurse/Turnierveranstaltungen rund um den Distanzsport: Samstag, 18. April 2015 Drei Kantonsritt EVG 1–3 + Einsteiger Ritt in Liesberg BL Sonntag, 14. Juni 2015 Extreme Trail Kurs Seminare/Kurse/Turnierveranstaltungen Rund um den Distanzsport: Sonntag, 12. Juli 2015 Samstag, 18. April 2015 Pleasure Ride EVG 1-3 + Einsteiger Ritt Drei Kantonsritt In Liesberg BLAare in Wangen an der Sonntag, 3. Mai 2015 Trainingsritt mit Nina Good, DvE Samstag, 22. August 2015 In Gossau ZH Distanzritt EVG 1 und EL, DvE mit Thomas Berger in Düdingen in Bütschwil SG Sonntag, 14. Juni 2015 Sonntag, 6. September 2015 Distanzreitkurs Vet-Gate, Groompoint, Betreuen Pleasure Ride in Sevelen SG mit Elsbeth Brunner in Wauwil LU Samstag, 27. Juni 2015 Samstag, 26. September 2015 Distanzritt rund ums Pfahlbauerland EVG 1–4 Schweizermeisterschaft EVG 1–4, CEI*, CEI**, CEN* in Ettiswil LU in Dielsdorf ZH Verbandssponsoren 64 Das beste Pferd im Stall. 2 /2 01 5 CH F 8. 50 dung Ausbilierige schwde Pfer Vom lemProb d zum Pfer star show hlAg f/besc bArhuontra Pro/c n WesteierrturniPlinen disz messPeferd bea 2015 Jetzt abonnieren und tolle Prämien sichern. P rämie 1 Massagestern PASSION Prämie 2 Hufauskratzer in div. Farben Prämie 3 Rössli schwarz oder braun www.passion-magazin.ch j et zt akt io n Polo-rugbySHirt SWitzerland von SwissBull. Langarm. Aus 100% Baumwolle in einer tollen Qualität. Gerader Bund mit Seitenschlitzen. Verschiedene Sticker und Schriftzüge geben dem Shirt eine ganz spezielle Note. Sportliche Polo-Form, mit Knopfleiste und formbeständigen, elastischen Bündchen. Farben: Schwarz, Rot und Eierschale Grössen: S, M, L, XL und XXL art. 0480 Polo-rugbySHirt SWitzerland von SwissBull. Kurzarm. Aus 100% Baumwolle. Die sportliche Polo-Form und die verschiedene Sticker und Schriftzüge geben dem Shirt eine ganz spezielle Note. Farben: Schwarz, Rot und Eierschale Grössen: S, M, L, XL und XXL art. 0481 cH cH (gü stat F 7 ltig t c 9 bis HF 9 .90 15 9.9 .6. 0 20 15 ) (gü stat F 5 ltig t c 9 bis HF 9 .90 15 7.0 .6. 0 20 15 ) SWiSS FaSerPelz mit WindStoPPer von SwissBull. Trendige Fleecejacke mit Schweizer Kreuz in einer tollen Antipulling-Qualität mit Windstopper. Unisex, mit trendigen Stickereien und zwei Aussentaschen mit Reissverschluss. Farbe: Rot Grössen: XS, S, M, L, XL und XXL art. 0375 Hood-jacke «1291» von SwissBull. Im sportlichen Look mit hochwertigen Stickereien. Kapuzen-Innenseite mit Micro Dryfit. Superweiche Qualität. Farben: Schwarz und Grau. Grössen: S, M, L, XL und XXL art. 0547 cH (gü stat F 7 ltig t c 9 bis HF 9 .90 15 9.9 .6. 0 20 15 ) SoFtSHell-jacke «exPlorer» von SwissBull. 95% Polyester, 5% Elastan (Spandex, 4-way-Stretch). 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