Jahresbericht 2010 - Sozialdienst katholischer Frauen
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Jahresbericht 2010 - Sozialdienst katholischer Frauen
ema Schwerpunktth E h re n a m t SkF – da sein, leben helfen Jahresbericht 2010 Sozialdienst katholischer Frauen e.V. Diözese Rottenburg-Stuttgart Impressum Sozialdienst katholischer Frauen e.V. Geschäftsstelle Stöckachstraße 55, 70190 Stuttgart Telefon (07 11) 925 62-50 Fax 925 62-66 E-Mail: info@skf-drs.de www.skf-stuttgart.de Vereinsregister: Amtsgericht Stuttgart Vereinsregister-Nr: VR 2254 Verantwortlich für den Inhalt: Angela Riße Redaktion: Elke Edelkott Fotos: Sozialdienst katholischer Frauen e.V. Satz & Gestaltung: Kreativ plus Gesellschaft für Werbung & Kommunikation mbH Stuttgart www.kreativplus.com Druck: Offizin Chr. Scheufele GmbH + Co. KG Stuttgart SkF online www.skf-stuttgart.de nis Inhaltsverzeich Vorwort 2 Geschäfts- und Vereinstätigkeit 3 Schwerpunktthema Ehrenamt – Fünf Interviews 7 Geistliche Begleitung 12 13 14 16 18 19 20 21 Offene Dienste Schwangerschaftsberatung und Beratung für allein erziehende Frauen Frühe Hilfen – Projekt Mirjam Femmetastisch – Tagestreff für Frauen Kreativwerkstatt Betreuungsverein Orientierungsberatung 29 Arbeitsgelegenheiten 30 BASiS – Beschäftigungs- und Ausbildungsstellensuche 31 BBI – Berufliche Beratung und Information 32 präsent – Beschäftigungsprojekt 33 Kinder- und Jugendhilfe Neuhausen Mutter-Kind-Einrichtung Paulusstift Überblick 100 Jahre Paulusstift Wohngruppe Appartementhaus Betreutes Wohnen/ Betreutes Einzelwohnen Kindertagesstätte Elterntreff Zack FrauenBerufsZentrum Innen- und Außenwohngruppen 34 Betreutes Jugendwohnen/ISE 36 Wohngruppe Ariadne 38 Esslinger Projekte 39 40 Erziehungshilfestelle Esslingen Süd Gesellschaft für Erziehungshilfe Esslingen 41 42 Erziehungshilfestelle FiND 43 Erziehungshilfestelle friz Ostfildern Organisation – der SkF im Überblick 44 Dank, Spendenaufruf 48 22 24 25 27 28 1 Vorwort profitieren alle Vom Ehrenamt Der SkF oder der „Rettungsverein zum Guten Hirten“, wie der Verein vor über 100 Jahren in der Anfangszeit hieß, hat immer schon den Wert der ehrenamtlichen Arbeit zu schätzen gewusst. Der Verein wurde von ehrenamtlich tätigen Frauen gegründet, und noch heute ist das Ehrenamt ein wichtiges Standbein. Der Vorstand arbeitet ehrenamtlich, und in den einzelnen Einrichtungen sind die engagierten Ehrenamtlichen wichtige Partnerinnen und Partner der hauptamtlichen Fachkräfte für die Arbeit mit Menschen in schwierigen Lebenssituationen. In diesem Jahresbericht ist deshalb das Thema Ehrenamt unser Schwerpunktthema. Dazu berichten Frauen und Männer, die sich beim 2 Beide Seiten profitieren vom Ehrenamt: Kinder, Jugendliche und Frauen in Notsituationen, Menschen, die mit einer Krankheit oder Behinderung zu kämpfen haben, aber auch diejenigen, die ihnen zur Seite stehen. Beide können sich auf Augenhöhe treffen und das Beste aus einer schwierigen Situation machen. Das gemeinsame Tragen einer Last, Freude und Stolz, wenn es gelingt, etwas zu verändern und zu verbessern, das sind lebendige Bausteine unserer Gemeinschaft. Alle reden vom Ehrenamt, besonders in Zeiten knapper Kassen in Kirchen, Verbänden und auch beim Staat. Der Rat der Europäischen Union hat 2011 zum „Europäischen Jahr der Freiwilligentätigkeit“ ausgerufen. Es wäre aber zu kurz gedacht, ehrenamtliche Arbeit nur als einen Ersatz für bezahlte zu sehen und beide Formen des Engagements gegeneinander zu stellen. SkF engagieren, über ihre Motivation, ihre Erfahrungen und das, was sie im Umgang mit ihren Mitmenschen bewegt. Die Aufgabe jedes einzelnen Christenmenschen ist es, Verantwortung zu übernehmen. Die berufliche Tätigkeit oder die Familienarbeit ist vielen dabei nicht genug: sie möchten mehr tun. Menschen suchen Herausforderung und Erfüllung in einer freiwillig übernommenen Aufgabe. Und es gibt gerade im sozialen Bereich so viel zu tun, dass dieser Wunsch nie ins Leere trifft. Gemeinsam sind wir auf einem guten Weg. Ich danke allen Weggefährtinnen und Weggefährten, allen Haupt- und Ehrenamtlichen, unseren Spendern und Förderern, die uns auch im vergangenen Jahr wieder unterstützt haben. Therese Wieland, Ordinariatsrätin i.R., Vorsitzende t Vereinstätigkei Geschäfts- und Geschäftsführerin Angela Riße Das letzte Jahr war sehr ereignisreich und erfolgreich. Es ist gelungen, zahlreiche neue Hilfeangebote auf den Weg zu bringen. In allen Diensten erreichten wir die Kostendeckung, allerdings nicht ohne den Einsatz von Spenden und sonstigen Zuschüssen. Eine Kostendeckung zu 100 Prozent durch öffentliche Mittel können wir schon seit Jahren in den meisten unserer Handlungsfelder nicht mehr erzielen. Paulusstift wird 100 Jahre alt Absoluter Jahreshöhepunkt war das 100-jährige Paulusstift-Jubiläum (siehe Seite 14). Beeindruckt waren viele Gäste vom Grußwort der ehemaligen Bewohnerin Vanessa Mattiello. Sie erzählte, wie hilfreich für sie die Unterstützung im Paulusstift mit der anschließenden Teilzeitausbildung über das FrauenBerufsZentrum war. Das Bedürfnis, Frauen in auswegloser Lage zu helfen, bewog die Vereinsgründerin Mathilde von Dellingshausen mit einem Kreis von engagierten Frauen 1905, den Hilfsverein zum Guten Hirten, den heutigen Sozialdienst katholischer Frauen e.V., zu gründen. Obdach und Zufluchtsstätte vor allem für allein stehende Mütter sollte das Paulusstift seit seiner Gründung sein. Zum 100-jährigen Jubiläum kamen über 200 Besucher/innen. Die Mitarbeitenden beschäftigten sich vorher intensiv mit der Geschichte des Hauses und den vielen couragier- Wichtige Ereignisse 2010 l l l l l 20. Januar: 5-jähriges Jubiläum FrauenBerufsZentrum 25. Juni: 100-jähriges Jubiläum Mutter-Kind-Einrichtung Paulusstift 04. Juli: Sommerfest in der Kinder- und Jugendhilfe Neuhausen 24. September: 10-jähriges Jubiläum der Erziehungshilfestation friz-Ostfildern der Kinder- und Jugendhilfe Neuhausen 27. Oktober: Begegnungstag der caritativen Fachverbände mit Bischof Dr. Gebhard Fürst ten Frauen, die die Einrichtung geprägt haben. Hierzu gehörten auch die Ordensfrauen, die Vinzentinerinnen aus Untermarchtal, die bis zur Nachkriegszeit für die Frauen und Kinder im Paulusstift da waren. Diesen „Barmherzigen Schwestern vom hl. Vinzenz von Paul Untermarchtal“ sei an dieser Stelle ganz besondere Anerkennung und Dank zuteil. Festgottesdienst in St. Eberhard: 100 Jahre Paulusstift Erika Rupp, ehemalige Heimleiterin. Und auch eine andere Frau, die ehemalige Heimleiterin Erika Rupp, sei an dieser Stelle gewürdigt. Sie ist am 10. Dezember 2010 nach schwerer Krankheit im Alter von 79 Jahren verstorben. 30 Jahre (19611991) war sie im SkF tätig, von 1976-1991 als Gesamtleiterin des Paulusstiftes. „Ihre Schützlinge dort abholen, wo sie gerade stehen, nicht dort, wo wir sie gerne haben möchten“, darin sah Frau Rupp das Kennzeichen einer christlichen Erziehung. Der Verein ist ihr für die lange und treue Mitarbeit im Paulusstift zu tiefem Dank verpflichtet. 3 einstätigkeit r e V d n u s t f ä Gesch Kindertagesstätte Paulusstift in den Schlagzeilen Im Dezember 2008 stellte der Verein aufgrund eines Verdachts auf sexuellen Missbrauch in der Kindertagesstätte Paulusstift Strafanzeige gegen einen Praktikanten, der im Rahmen eines Freiwilligen Sozialen Jahres in der Kindertagesstätte eingesetzt war. Der Praktikant erhielt damals mit sofortiger Wirkung Hausverbot. Um weitere Schädigungen von den Kindern abzuhalten, wurden mit den betroffenen Familien Gespräche geführt und Beratung angeboten. Aufgrund einer anonymen Anzeige erhielten die Medien zwei Jahre später, also im letzten Jahr, von dem Vorfall Kenntnis. Die Einrichtung hat mit Schu- lungen zum Thema Kinderschutz sowie Regelungen zur Sicherstellung der Geeignetheit des Personals präventive Maßnahmen zum Kinderschutz eingeleitet. SkF kritisiert Ungleichbehandlung von Eltern beim Elterngeld Ende 2010 hat der SkF auf die extreme Ungerechtigkeit bei den zum 1. Januar 2011 eingetretenen Änderungen zum Arbeitslosengeld II aufmerksam gemacht. Das Elterngeld für Eltern im Arbeitslosengeld II-Bezug (300 Euro) wird ab 2011 in voller Höhe auf das ALG II angerechnet. Dies kommt einer faktischen Streichung gleich. Die Bundesregierung hat dazu gesagt, beim Elterngeld handle es sich um eine Kompen- Neue Hilfen im SkF Offene Dienste Mirjam – Guter Start ins Leben | Sozialpädagogisch begleitete Mutter-Kind-Gruppen. Neue Gruppe startet ab 2011. Familienpatenschaften | Ehrenamtliche Alltagsbegleiter/innen für belastete Eltern. Neues Projekt mit Start ab 2011. Berufliche Förderangebote BASiS | Beruflicher Orientierungskurs mit Ausbildungs- und Stellensuche für langzeitarbeitslose Frauen. Kinder- und Jugendhilfe Neuhausen Projekt Balance | Ernährungs- und Bewegungsförderangebote. Café und mehr | Treffpunkt für türkische Mütter im Bürgerhaus Pliensauvorstadt/Grundschule St. Bernhard. Mädchentreffs im Süden | Treffpunktangebote für Mädchen mit Migrationshintergrund in Kooperation mit den Jugendhäusern in Esslingen. 4 sationsleistung für ausgefallene Gehaltszahlungen erwerbstätiger Eltern. Im Klartext: Nicht Erwerbstätige sollen keinen Anspruch haben. So gut wie nicht bekannt ist, dass nicht erwerbstätige, aber vermögende Eltern, z.B. eine Chefarzt-Ehefrau, weiterhin Anspruch auf Elterngeld haben. Die Begründung lautet hier, dass Kindererziehung unterstützt werden soll. Der SkF fordert die Anrechnungsfreiheit für ALG II–Bezieher/innen und ist empört, dass Sparmaßnahmen auf dem Rücken von Kindern, deren Eltern von Hartz IV leben, ausgetragen werden. Ganz besonders hart sind allein Erziehende betroffen. Neuwahlen Vorstand und Verwaltungsrat Auf der Mitgliederversammlung im Oktober wählten die Mitglieder den Vorstand und Verwaltungsrat für eine weitere vierjährige Amtsperiode. Der Vorstand wurde komplett wiedergewählt. Therese Wieland (Vors.) und Hilde Weber (stv. Vors.) sind die alten und neuen Chefinnen im SkF. Im Verwaltungsrat gab es einen personellen Wechsel: Neu eingetreten sind Monika Bormann und Gabriele Bollinger. Nicht mehr kandidiert haben Roswitha Wenzl und Christa Laufs. Erziehungsdienst muss umgesetzt werden. Die Arbeitsvertragsrichtlinien des Deutschen Caritasverbandes haben zwar weiterhin Gültigkeit, aber für die Gehaltsberechnungen müssen künftig die Tabellenwerke des TVöD herangezogen werden. Beim SkF wird die Gehaltsumstellung voraussichtlich zu wesentlichen Personalkostenerhöhungen führen. Der neue Vorstand und Verwaltungsrat: (stehend vlnr.) Therese Wieland, Hilde Weber, Brigitte Jegler, Monika Borman, Gabriele Bollinger und Doris Mehl; (sitzend vlnr.) Dr. Maria Hackl, Brigitte Ciupke-Fluhr und Susanne Herzog (geistliche Begleiterin). Nicht im Bild: Iris Ripsam. Auszeichnung mit der Martinusmedaille der Diözese für die stv. Vorsitzende Die stellvertretende Vorsitzende Hilde Weber wurde für ihren 20-jährigen ehrenamtlichen Einsatz im SkF von Bischof Dr. Gebhard Fürst am 14. November 2010 mit der Martinusmedaille der Diözese Rottenburg-Stuttgart ausgezeichnet. Frau Weber begann ihre ehrenamtliche „Karriere“ beim SkF im Tagestreff für wohnungslose Frauen. Später war sie als Betreuerin im Betreuungsverein tätig und nimmt seit 1993 das Amt der stellvertretenden Vereinsvorsitzenden wahr. Parallel arbeitet Frau Weber bis heute ehrenamtlich im FrauenBerufsZentrum als Lehrerin für allgemeinbildende Fächer. Feierlich wurde Hilde Weber durch Bischof Dr. Gebhard Fürst mit der Martinusmedaille ausgezeichnet. Ausblick Im neuen Jahr steht der Verein vor schwierigen Aufgaben. Die im Jahr 2010 im Deutschen Caritasverband beschlossene Anwendung des TVöD-Tarifs für den Sozial- und Die Planungen zum Neubauprojekt der Kinder- und Jugendhilfe in Neuhausen werden wieder aufgenommen, nachdem sie aufgrund offener Finanzierungsfragen 2010 gestoppt werden mussten. Inzwischen hat die Gemeinde Neuhausen ihre Beteiligung zugesichert und wird die Projektlenkung für das sogenannte „Quartier für Generationen“ übernehmen. Ziel ist die Realisierung von zwei neuen Häusern für die Kinder- und Jugendhilfe mit 34 Plätzen in Trägerschaft des SkF, einem Pflegeheim mit 48 Plätzen (Träger: Samariterstiftung), einer Wohnanlage mit betreutem Wohnen und 12 Plätzen (Träger: Siedlungswerk), die Erweiterung der Kindertagesstätte (Träger: Kath. Kirchengemeinde) sowie 20 Baugrundstücke für junge Familien mit Kindern. Um die Investitionen zu finanzieren, plant der SkF den Verkauf von Grundstücks- 5 einstätigkeit r e V d n u s t f ä Gesch teilen des heutigen Geländes der Kinder- und Jugendhilfe. Die Zukunft unseres FrauenBerufsZentrums (Träger sind SkF und Caritasverband Stuttgart) bereitet uns große Sorgen. Kürzungen im Eingliederungstitel und die Reduzierung von Plätzen bei den Arbeitsgelegenheiten führten Anfang 2010 zur Reduzierung der Einzelarbeitsplätze des FBZ um nahezu zwei Drittel auf heute 18 Plätze. Ein wichtiges Trainingsfeld für langzeitarbeitslose Frauen, über das 20-30 Prozent der Frauen in den 1. Arbeitsmarkt vermittelt werden konnten, fällt dadurch fast weg. Durch die unstete Arbeitsmarktpolitik wird ein gutes Angebot zerschlagen. Die wenigen Angebote für Frauen in Stuttgart werden durch öffentliche Ausschreibungspflicht, Budgetkürzung und Befristungen existenziell getroffen. Eine Perspektive ist nicht erkennbar. Frauenförderung ist anerkanntermaßen auch Wirtschaftsförderung, denn wer diese Potenziale nicht stärkt, wird sein Fachkräfteproblem selbst produzieren. Wir fordern für den Haushalt des JobCenters 2012 deshalb eine eindeutige Weichenstellung. Frauenförderung in Stuttgart bleibt sonst zumindest für chancenarme Frauen nur eine Worthülse. In die Umsetzung geht die Sanierung unseres Tagestreffs für wohnungslose Frauen. 2010 ist es kurz- Leitbild des SkF Bundesweit bestehen heute 150 rechtlich selbständige Ortsvereine. Zentrales Gestaltungselement der verbandlichen Arbeit des SkF ist das Zusammenwirken von ehrenamtlich und beruflich für den Verein Tätigen. Führungs- und Leitungsfunktionen werden von ehrenamtlichen Vorständen wahrgenommen. Die ehrenamtlichen Vorstände der Ortsvereine bestimmen die Grundzüge sowohl der verbandlichen als auch der fachlichen Arbeit. Sie entscheiden unter den jeweils geltenden Rahmenbedingungen über die konkreten Arbeitsfelder ihres Ortsvereins. Sie legen Prioritäten 6 fristig gelungen, aus dem Sonderinvestitionsprogramm des Landes und des Kommunalverbandes Jugend und Soziales Baden-Württemberg (KVJS) Mittel für den Umbau zu erhalten. Geplant ist die Erweiterung der Tagesräume samt Küche, da sich die Zahl der Besucherinnen seit der Gründung im Jahr 1999 mehr als vervierfacht hat. Derzeit fehlt noch die Zusage der Stadt Stuttgart, die komplementär fördert. Wir hoffen, dass der Umbau in der zweiten Jahreshälfte 2011 beginnen kann. Angela Riße, Geschäftsführerin für die Arbeit fest und sorgen für die Fortentwicklung des Vereins. Funktional gemeinsam ist allen Vorständen, dass sie sowohl im Binnen- als auch im Außenverhältnis die Letztverantwortung für den Verein tragen. In der Diözese Rottenburg-Stuttgart gründete 1903 Mathilde von Dellingshausen den „Rettungsverein vom guten Hirten“, der in den 70iger Jahren zum Katholischen Sozialdienst e.V. umfirmierte. 1999 schloss sich der Verein als assoziiertes Mitglied dem SkF an. iews t – Fünf Interv am n re Eh a: erpunktthem Schw Christa Reuschle-Grundmann ist Abteilungsleiterin der Offenen Dienste des SkF. Dazu gehören die Schwangerschaftsberatungsstelle, der Betreuungsverein, der Tagestreff Femmetastisch und das Frühe-Hilfen-Projekt Mirjam. Ganz neu begonnen wurde das Projekt Familienpatenschaften. Frau Reuschle-Grundmann, wo arbeiten überall Ehrenamtliche beim SkF? Ehrenamtliche arbeiten bei uns in fast allen Bereichen, auch in den Offenen Diensten: 2010 gab es beim Betreuungsverein 73 ehrenamtliche Betreuer/innen, im Tagestreff arbeiten bis zu 15 ehrenamtliche Frauen. Wir sind dafür sehr dankbar, denn sie ermöglichen uns, die unterschiedlichen Angebote aufrechtzuhalten und weiter auszubauen. Ohne die Ehrenamtlichen geht eigentlich nichts. Was sind zum Beispiel Aufgaben Ehrenamtlicher im Tagestreff? Unsere Sozialarbeiterinnen sind durch Organisation und Management des Treffs, durch Krisen- und Clearinggespräche voll ausgelastet. Die große Palette unserer Angebote ist nur durch den Einsatz der ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen möglich. Ob Nähstudio, jahreszeitliches Basteln, gemeinsames Kochen und Backen, Museumsbesuche, Spielen, Kosmetik und Friseur, Französisch- kurs oder Trommeln – es gibt immer wieder neue Ideen, die durch ehrenamtliche Mitarbeiterinnen umgesetzt werden. Wie ist die Arbeit beim Betreuungsverein? Die besondere Herausforderung in der Betreuungsarbeit ist es, Verantwortung für einen anderen Menschen in den vorgegebenen Aufgabenfeldern zu übernehmen. Dabei kann eine zwischenmenschliche Beziehung entstehen. Mit dem Motto: „Ihre Lebenserfahrung reicht für zwei“ suchen wir, die Betreuungsvereine, insbesondere auch engagierte Männer für dieses Ehrenamt. Ohne Ehrenamtliche geht eigentlich nichts. stützen belastete Familien mit kleinen Kindern, die keine familiäre Unterstützung haben. Das ersetzt nicht komplett die Oma und auch nicht professionelle Beratung. Aber Frauen, die Lust haben, mit Kindern auf den Spielplatz zu gehen und eine junge Mutter zu unterstützen, sind hier gefragt. Wie profitieren die Ehrenamtlichen? Für unsere ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen ist es eine Bereicherung, Einblicke zu gewinnen in andere Lebenszusammenhänge und Schicksale. Es ist ein Gewinn an Erfahrung, ein miteinander Umgehen und voneinander Lernen unterschiedlichster Menschen, die sich sonst im Leben vielleicht nie begegnen würden. Hier 2.500 wird gesellschaftliche Teilhabe prak2.194 tiziert. Unsere Ehrenamtlichen profi2.000 1.717 tieren auch1.702 von gegenseitigem Aus1.479 Gesprächen und Fortbiltausch, 1.500 dungen. Wir schätzen unsere Ehren1.000 amtlichen sehr und wollen sie gut 20 begleiten. Es sind sehr engagierte Was sind Familienpatenschaften? Menschen! Davon bin ich immer Dieses Projekt baut ganz auf Ehren- 500 berührt. 2010 amtliche. Patinnen auf Zeit unter- wieder 2009 Was sind das für Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren? Ehrenamtlich Engagierte beim SkF sind oft Frauen, die die eigene Familienphase hinter sich haben und weiterhin etwas Sinnvolles tun wollen. Es gibt aber unterschiedliche Beweggründe für das ehrenamtliche Engagement. Eine neue Erfahrung für uns ist, dass sich auch Menschen, die noch voll im Berufsleben stehen, engagieren. Diese Menschen suchen etwas über den Beruf hinaus, etwas Sinnhaftes, das ihnen heute der Beruf nicht (mehr) bietet. Eltern Ehrenamtliche im SkF 150 35 Männer 120 105 Frauen 90 60 20 30 140 insgesamt Kinder 7 Schwerpunktt hema Ehrenamt Auch der Vorstand des SkF arbeitet ehrenamtlich. Therese Wieland, Ordinariatsrätin i.R., ist seit über 20 Jahren Vorstandsvorsitzende. In ihrer Amtszeit wurden z.B. die Schwangerschaftsberatungsstellen ausgebaut, eine Tagesstätte für wohnungslose Frauen in Stuttgart gegründet, Wohnraum für allein Erziehende geschaffen und die Kindertagesstätte Paulusstift von 33 auf heute 93 Plätze erweitert. Aktuell beschäftigt sich der Vorstand u.a. mit dem Neubauprojekt der Kinder- und Jugendhilfe in Neuhausen. Frau Wieland, seit wann sind Sie im SkF ehrenamtlich tätig und was sind Ihre Aufgaben? 1989 wurde ich zur Vorsitzenden des SkF gewählt. Dieses Amt führe ich bis heute aus. Als Vorsitzende hat man die Gesamtverantwortung für den ganzen Verein. Es ist für mich aber selbstverständlich, dass alle Entscheidungen, die getroffen werden müssen, im Einvernehmen mit den Vorstandskolleginnen und der Geschäftsführerin vorgenommen werden. Wie kamen Sie dazu, sich ehrenamtlich beim SkF zu engagieren? Die Arbeit des SkF bzw. des Katholischen Sozialdienstes, wie er in den 80iger Jahren noch hieß, lernte ich als Mitglied des damaligen 8 Es bereitet viel innere Freude, wenn man anderen Menschen in einer Notlage helfen kann. Regionalrates während einer Haushaltssitzung kennen. Die damalige Vorsitzende Frau Götz beantragte Gelder für ein Heim für schwangere Frauen, das Paulusstift, und wurde ohne großen Kommentar abgewiesen. Dadurch erwachte aber mein Interesse. Ich besuchte die Einrichtung und war von der wirkungsvollen praktischen Arbeit dieses katholischen Frauenvereins sofort angesteckt. Als dann auch noch mein Kollege im Schuldekanatsamt, Professor Paul Fischer, mich fragte, ob ich nicht bereit wäre, dem Verein beizutreten, sagte ich sehr schnell ja. Dass er mich bereits als Vorsitzende gesehen hatte, gestand er mir dann nach der Wahl 1989. Warum engagieren Sie sich schon so viele Jahre ehrenamtlich beim SkF? Es sind jetzt 22 Jahre. Jahre, in denen ich mit vielen sozialen Problemen konfrontiert wurde, die ich ohne diese Tätigkeit nie kennengelernt hätte. Ich habe nie geglaubt, wie einsam und verlassen schwangere Frauen, Mütter mit ihren Kindern, obdachlose Frauen und Jugendliche sein können und der Hilfe bedürfen. Die Hilfen sind bis heute lebensnotwendig und müssen ständig weiter ausgebaut werden. Von daher habe ich an ein Aufhören gar nicht so schnell gedacht. Dass ich als Vorsitzende immer wieder gewählt wurde, ist ein großer Vertrauensbeweis der Vorstandskolleginnen. Die Zusammenarbeit unter uns Ehrenamtlichen ist seit Jahren geprägt von einer unglaublich guten Atmosphäre, großem Engagement und selbstlosem Einsatz. Was macht Ihnen an diesem Engagement Freude? Wie profitieren Sie selbst durch Ihr Engagement? Diese Frage ist schwer zu beantworten. Ich wünschte mir, viel mehr Menschen würden selbst einmal die Erfahrung machen, wie viel innere Freude es einem bereitet, wenn man anderen Menschen wirklich in einer Notlage hat helfen können. Man spürt, dass man etwas geleistet hat und zieht unwillkürlich andere hilfsbereite Menschen an, die gerne mitarbeiten oder sich mit einer hochherzigen finanziellen Unterstützung an der Arbeit beteiligen. Seit 1999 ist Irene Radl-Mészáros, 63, als eine von 73 Ehrenamtlichen beim Betreuungsverein des SkF aktiv. Frau Radl-Mészáros, was sind Ihre Aufgaben als gesetzliche Betreuerin? Ich betreue eine chronisch psychisch kranke Frau, die in einer Pflegeeinrichtung lebt. Durch regelmäßige Besuche und kleinere Unternehmungen versuche ich, die allmählich gewachsene vertrauensvolle Beziehung aufrechtzuerhalten und als gute Grundlage für die Wahrnehmung meiner diversen Aufgaben zu nutzen. So bearbeite ich beispielsweise – im Einvernehmen mit der betreuten Frau – sämtliche Behördenangelegenheiten (Anträge beim Sozialamt und beim Amt für Wohnungswesen, Anträge bei der Krankenversicherung, Schriftverkehr mit dem Rentenversicherungsträger…), überweise die anfallenden Rechnungen (Apotheke, Fuß- und Nagelpflege, Friseur usw.) und bei Krankenhausaufenthalten spreche ich mit den behandelnden Ärzten über die erforderlichen Maßnahmen. Gelegentlich kaufe ich auch mal etwas Besonde- res für sie ein. Wichtig ist für mich auch der Kontakt zu den Mitarbeitern des Pflegeheims, der sich jedoch bei meinen Besuchen ohnehin meistens von selbst ergibt. Was hat Sie bewogen, beim Betreuungsverein ehrenamtlich tätig zu werden? Nach einer längeren Familienphase und nach dem Tod meines Mannes wollte ich mich wieder neuen Aufgaben zuwenden, nach Möglichkeit auch wieder ins Berufsleben einsteigen. Da mich die Entwicklungen auf dem Gebiet der rechtlichen Betreuungen sehr interessierten, nahm ich zunächst an einem Einführungskurs des Betreuungsvereins teil und erklärte mich schließlich bereit, ehrenamtlich eine Betreuung zu übernehmen. Haben sich Ihre Erwartungen erfüllt? Meine Erwartungen wurden mehr als erfüllt. Zum einen entwickelte sich eine gute, tragfähige Beziehung zu der mir anvertrauten Person, sodass ich das Gefühl habe, etwas Sinnvolles zu leisten. Zum anderen bekam ich aufgrund meiner ehrenamtlichen Tätigkeit eine Arbeitsstelle als Sozialpädagogin in der Einrich- Ich habe das Gefühl, etwas Sinnvolles zu leisten. tung, in der die von mir betreute Frau damals noch lebte. Außerdem konnte ich später mein Wissen und meine Erfahrungen auf diesem Gebiet beruflich nutzen. Was bedeutet die ehrenamtliche Arbeit für Sie persönlich? Meine Erfahrungen als Betreuerin stellen für mich eine persönliche Bereicherung dar, für die ich sehr dankbar bin. Selbstverständlich stoße ich immer wieder an meine Grenzen, habe Zweifel, ob ich den Anforderungen gerecht werden kann, mache mir Sorgen über mögliche künftige Ereignisse. Doch durch die kompetente und motivierende Unterstützung von Herrn Rieker gelang es bisher immer wieder, diese Grenzen zu überwinden. Sie möchten sich ehrenamtlich engagieren? Dann kommen Sie zu uns – wir bieten Ihnen interessante Aufgaben. Wir freuen uns auf Ihren Anruf: 0711/92562-50. 9 Schwerpunktt hema Ehrenamt Im Zack, dem Elterntreff im Paulusstift, arbeiten insgesamt sieben Ehrenamtliche. Eine von ihnen ist Stephanie Nguyen. Die 26-Jährige ist mehrmals in der Woche im Paulusstift aktiv. Jeder Tag ist hier etwas Besonderes. Frau Nguyen, was hat Sie bewogen, im Zack mitzuarbeiten? Ich war zuerst als Besucherin dort und hab mich da wohl gefühlt. Ich kannte eine solche Einrichtung nicht und war ganz froh, so etwas kennengelernt zu haben. Für mich war es einfach selbstverständlich, nach dem Spielen ein bisschen mit aufzuräumen, den „Gruscht“, den die Kinder nun mal machen. Einfach die Tasse und den Teller in den Geschirrspüler zu räumen. Und das fanden die ganz toll. Da hat mich die Leiterin dann irgendwann mal gefragt, ob ich denn nicht Lust hätte mitzumachen. Und ich habe gesagt: „Sofort!“ Mir tut das gut. Ich habe wieder irgendwas außer meinem Sohn, außer zuhause, wieder etwas, wo ich schaffe, auch wenn´s nur ehrenamtlich ist. Ich habe eine Aufgabe. Welche Aufgaben haben Sie im Zack übernommen? Ich helfe zum Beispiel an der Theke mit. Wir haben ja Kuchen, Kaffee, Obstsalat, Getränke. Dort schaue ich, dass da alles voll ist und keine leeren Tassen und Teller rumstehen. Dann spiele ich mit den Kindern ein wenig, wenn sie nicht alleine mit anderen Kindern ins Spiel finden. Mittwochs haben wir eine Kinderbetreuung. Da können die Eltern ihre Kinder für zwei oder zweieinhalb Stunden abgeben und dann betreuen wir die Kinder. Da helfe ich dann mit. Das sind so die grundlegenden Aufgaben. Ursprünglich komme ich aus der Gastronomie, aber wie das beruflich weitergeht, muss ich noch schauen. Was macht Ihnen an diesem Engagement besondere Freude? Jeder Tag ist hier etwas Besonderes. Es macht einfach rundum Spaß, vor allem, weil es auch den Kindern Spaß macht. Oft kommen sie zu mir und fragen: Können wir toben? Tanzen wir noch? Ich bin halt einfach noch eine der Jüngeren im Zack und ich bin die Wildere, die dann mit den Kindern auf Musik tanzt. Wir haben ein Abschlusslied, damit die Kinder merken, jetzt ist das Spielen vorbei. Dann tanzen alle im Kreis. Und oft fragen sie mich danach: Können wir noch ein Lied? Das sind Mitmachlieder und die sind schon etwas anstrengend. Oder das Fotografieren. Mein Mann ist Hobbyfotograf und hat mich damit angesteckt. Wir haben hier für Fasching fotografiert, auch Collagen erstellt. Jetzt habe ich unsere Kamera oft mit und fotografiere immer wieder Motive mit anderen Hintergründen, aber einfach so. Ich wohne gleich hier in der Parallelstraße und nutze das Zack auch als Treffpunkt. Auch die Zusammenarbeit im Zack ist super und funktioniert wunderbar. Sie möchten sich ehrenamtlich engagieren? Dann kommen Sie zu uns – wir bieten Ihnen interessante Aufgaben. Wir freuen uns auf Ihren Anruf: 0711/92562-50. 10 Das Zahnrad rückt wieder eins weiter. Joachim Ruf (39) ist Vorsitzender des Fördervereins Zukunft für Kinder der Kinder- und Jugendhilfe Neuhausen. Wolfgang Jaudas (65) ist sein Vorgänger in diesem Amt und immer noch aktives Mitglied im Förderverein. Der Förderverein hat rund 310 Mitglieder. Herr Ruf, Herr Jaudas, wie haben Sie Kontakt zur Kinder- und Jugendhilfe Neuhausen bekommen? Ruf: Ich war schon als Kind immer hier. Die Kinder vom Heim waren in der Schule am Ort, wir haben sie besucht und mit ihnen gespielt. Seit 1995 arbeite ich hier als Hausmeister. So bekam ich Kontakt zum Förderverein. Jaudas: Seit meinem 14. Lebensjahr habe ich Kontakt zu dem Haus hier. Zum Beispiel mit den Pfadfindern. Wir haben uns von den Schwestern Kochtöpfe ausgeliehen und sie mit Obst oder Gemüse gefüllt wiedergebracht. Welche Aufgaben hat der Förderverein? Ruf: Wir unterstützen die Kinder mit allem, was vom Jugendamt nicht übernommen wird: Brille, Zahnspange, Freizeitaktivitäten für die ganze Gruppe oder Einzelne, wie z.B. Musikunterricht. Wir haben auch schon Musikinstrumente gekauft, unterstützen Computerkurse oder ein Kletterwochenende. Auch Vorstand des Fördervereins (vlnr.): Matthias Hänle, Wolfgang Jaudas, Hubert Hänle, Joachim Ruf, Jutta Grünholz, Uwe Federschmid und Helmut Fröschle. die Ehemaligen werden weiter gefördert. So kann es z.B. Startkapital für die erste eigene Wohnung geben. Es ist wichtig, dass die Jugendlichen immer das Gefühl haben: Es steht jemand hinter mir. Jaudas: Seit 1994 konnten wir insgesamt 1,3 Millionen Euro Spenden für die Kinder- und Jugendhilfe gewinnen. Darauf können wir schon mächtig stolz sein. 1999 hat der Förderverein die Bürgermedaille des Landes Baden-Württemberg bekommen. Wie ist der Förderverein vor Ort präsent? Jaudas: Alle zwei Jahre feiern wir zum Beispiel unser großes Sommerfest. Da kommen 2500 bis 3000 Leute. Der ganze Ort feiert mit. Die Ehemaligen kommen von weit her, bringen ihre jetzigen Familien mit und zeigen ihren Kindern ihr früheres Zuhause. Was reizt Sie an Ihrer ehrenamtlichen Aufgabe? Ruf: Für mich ist das Kind im Vordergrund. Der Förderverein heißt ja: Zukunft für Kinder. Es ist eine Erfüllung und macht sehr viel Spaß. Die Kinder freuen sich, wenn sie was bekommen. Ich sehe täglich, was hier passiert und was aus den Spenden gemacht wird. Das gibt frischen Elan. Jaudas: Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht für den Förderverein aktiv bin. Wir haben z.B. einmal viele einzelne Haushalte abgeklappert, um die Zustimmung für ein Jugendwohnprojekt zu bekommen. So haben wir etwas fertig gebracht, was die Stadt nicht geschafft hätte: den Bürgern ein soziales Brennpunktprojekt nahegebracht. Es ist wie ein Zahnrad, das eins weiter rückt, wenn so etwas gelingt. Das gibt Motivation für die Zukunft. 11 leitung Geistliche Beg Das Sterben hat uns im letzten Jahr beim SkF begleitet. Menschen aus unseren Diensten und Einrichtungen sind überraschend und teilweise unter dramatischen Umständen verstorben. Sie haben Lücken und offene Fragen hinterlassen, bis heute. Frau D., Besucherin des Tagestreffs und im betreuten Wohnen, ist überraschend in ihrer Wohnung verstorben. Bei der Trauerfeier nach der anonymen Bestattung waren viele Besucherinnen und Mitarbeiterinnen mit auf dem Pragfriedhof. Ein Gedenkstein aus der Kreativwerkstatt, von Frau Ruza gestaltet, fand für kurze Zeit zwischen all den anderen Zeichen der Erinnerung einen Platz. Inzwischen steht der Gedenkstein im Tagestreff. E. S. ist im Juni 2010 kurz nach ihrer Geburt an einer Erbkrankheit in einer Spezialklinik in Mannheim verstorben. Die Eltern waren in der Stuttgarter Beratungsstelle des SkF während der Schwangerschaft in Beratung. Spendengelder für die Kosten der Überführung nach Stuttgart und den Kauf eines Urnengrabs konnten vom SkF und dem Caritasverband organisiert werden. „Hand-in-Hand“ mit der Beraterin und gemeinsam mit den Eltern konnte ich als Geistliche Begleiterin die Urnenbeisetzung organisieren und übernehmen. Eltern, Bruder und afrikanische Freunde haben in einer eindrücklichen Feier am Urnengrab Abschied von E. genommen. G. Z. war mit ihrer kleinen Tochter eine beliebte Teilnehmerin in der Zweijahresgruppe des Projektes Mirjam. Ihr Tod ist am unbegreiflichsten und am schwersten zu bewältigen. Sie wurde im Juli 2010 in Portugal vermutlich vom ehemaligen Freund und Vater ihrer Tochter ertränkt. Auch die kleine Tochter wurde inzwischen tot gefunden. Für die anderen Frauen in der Mirjamgruppe war es eine erschütternde Nachricht, die die Begleiterin der Mirjamgruppe und ich ihnen gemeinsam beim nächsten Gruppentreffen übermittelt haben. In einer kleinen Trauerfeier war Platz für Tränen, Wut, für Erinnerung, für eigene Ängste und Gewalterinnerungen und für Gemeinschaft, Hoffnung und Suche nach Halt. Uns beschäftigt beim SkF, wie Menschen, die in unseren Diensten und Einrichtungen zuhause sind, eine würdige Bestattung ermöglicht werden kann. Dazu ist auf unsere Initiative eine Arbeitsgruppe der verschiedenen kirchlichen und karitativen Dienste auf Stadtebene entstanden. Susanne Herzog, Geistliche Begleiterin 12 Überblick Paulusstift im Das Paulusstift gliedert sich in die Bereiche Wohngruppe, Appartementhaus und Betreutes (Einzel-)Wohnen für allein Erziehende, sowie die Kindertagesstätte mit angegliedertem Elterntreffpunkt. Im Mutter-Kind-Bereich mit insgesamt 38 Plätzen (bezogen auf die Mütter) bietet das Paulusstift Schwangeren und allein Erziehenden mit Kindern unter sechs Jahren Wohnraum und Unterstützung, orientiert am individuellen Bedarf. In der Kindertagesstätte mit 93 Plätzen werden Kinder von null bis sechs Jahre betreut. Der Elterntreffpunkt ist ein offenes Angebot für Familien mit ihren Kindern. Unabhängig von den Vorbereitungen zur 100-Jahr-Feier ging die Arbeit im Paulusstift weiter ihren gewohnten Gang mit all seinen Höhen und Tiefen. Im Jahr 2010 wurden in der Mutter-Kind-Einrichtung insgesamt 34 allein Erziehende mit ihren Kindern und in der Kindertagesstätte 118 Kinder betreut. In den Elterntreffpunkt kamen insgesamt 3911 Besucher, davon 1717 Eltern und 2194 Kinder. Durch ein differenziertes Angebot versucht das Paulusstift, dem persönlichen Bedarf der allein Erziehenden gerecht zu werden. Gleichzeitig fühlen sich die Betreuerinnen für eine positive Entwicklung der Kinder in ihren verschiedenen Lebensphasen verantwortlich. In der Kindertagesstätte wird den Kindern eine kindgerechte, ihrer Entwicklung förderliche Umgebung geboten. Zahlreiche Jubiläen Im Jahr 2010 wurden nicht nur das 100-jährige Jubiläum des Hauses gefeiert, sondern auch mehrere Dienstjubiläen. Erika Menzel ist seit 30 Jahren der gute Geist in der Großküche und somit auch die dienstälteste Mitarbeiterin. Frau Menzel sorgt stets dafür, dass es den Müttern, Kindern und Mitarbeiterinnen nicht am leiblichen Wohl mangelt. Megi Vejseli ist seit 20 Jahren im Sekretariat tätig. Frau Vejseli versieht ihre vielfältigen Aufgaben, die über die Sekretariatstätigkeit weit hinausgehen, mit sehr viel Elan und umfassender Einsatzbereitschaft. Monika Balsamo ist seit zehn Jahren in der Kindertagesstätte als Erzieherin beschäftigt. Frau Balsamo hat ihre große Fachlichkeit durch die Weiterbildung zur Fachwirtin in Kindertagesstätten (KA) noch weiter ausgebaut. Anneliese Soth-Mohring ist seit fünf Jahren in der Kita im Frühdienst tätig. Frau Soth-Mohring, die stets bereit ist, ihren Dienst flexibel zu gestalten, führt zusätzlich zu ihrer Tätigkeit im Frühdienst erfolgreich Angebote des Paulusstifts l l l l l l Wohngruppe für Mutter- und Kind Trainingswohnen für allein Erziehende Appartementhaus für allein Erziehende Betreutes (Einzel-) Wohnen für allein Erziehende Kindertagesstätte Elterntreffpunkt Zack und mit großem Engagement das Sprachförderangebot für Vorschulkinder „AHA – die schlaue Bande“ durch. Viktoria Färber- Rößler ist seit zehn Jahren im Betreuten (Einzel-)Wohnen für allein Erziehende als Bezugsbetreuerin tätig. Während dieser Zeit war sie auch für rund zwei Jahre mit einem Stellenumfang von 25 Prozent im Elterntreff beschäftigt. Ihre ausgezeichneten Kenntnisse und ihr Fachwissen hat sie durch die Teilnahme an der Weiterbildung „videogestützte entwicklungspsychologische Beratung“ erweitert. Frau Färber- Rößler zeichnet sich durch ein hohes Maß an Zuverlässigkeit und Engagement aus. Für den unermüdlichen und stets engagierten Einsatz aller Mitarbeiterinnen, insbesondere natürlich unseren Jubilarinnen, möchte ich mich ganz herzlich bedanken. Heidi Nagler, Einrichtungsleiterin 13 Paulusstift sstift 100 Jahre Paulu 100 Jahre Mutter-Kind-Einrichtung Paulusstift – das war 2010 ein Grund zum Feiern! Mit einem Festgottesdienst in St. Eberhard mit anschließendem Stehempfang begannen am 13. Juni die Feierlichkeiten. Am 25. Juni folgte der Festakt in der Berger Kirche mit dem anschließenden Tag der offenen Tür mit Hausführungen und Sommerfest. Ein Fachtag zum Thema Resilienz im Marienheim beschloss am 25. Oktober das Jubiläumsjahr. Der Auftakt in der Domkirche St. Eberhard war gut besucht und gelungen. Der 13. Juni war genau der Gründungstag des ersten Paulusstifts in der Werastraße 118. Stadtdekan Michael Brock zelebrierte den Gottesdienst, und die Mädchenkantorei von St. Eberhard unter Leitung von Dommusikdirektor Dücker sorgte für einen würdigen musikalischen Rahmen. Anschließend hatten die Gottesdienstbesucher Gelegenheit bei einem Glas Sekt am Stand des Paulusstif- 14 tes mehr aus der Arbeit der 100jährigen Einrichtung zu erfahren. Bei strahlend schönem Wetter fand am 25. Juni der Festakt in der Berger Kirche mit fast 200 Gästen statt. Feierliche Grußworte wurden von Gabriele Müller-Trimbusch (Bürgermeisterin für Soziales, Jugend und Gesundheit der Landeshauptstadt Stuttgart), Dr. Irme Stetter-Karp (Ordinariatsrätin und Leiterin der Hauptabteilung Caritas des Bischöflichen Ordinariats der Diözese Rottenburg-Stuttgart), Johannes Böcker (Stellvertretender Direktor des Caritasverbandes der Diözese Rottenburg-Stuttgart), Petra Winkelmann (Fachreferentin für Mutter-Kind-Einrichtungen der SkF Zentrale Dortmund) und Vanessa Mattiello (ehemalige Bewohnerin) gesprochen. Schattenspiele aus der 100-jährigen Geschichte des Paulusstiftes belebten die Reihe der Grußworte. Die Stücke waren von einer kleinen Gruppe von Müttern unter Leitung von Stefanie Bröckl entwickelt worden. Sie vermittelten einen Einblick in das Gefühlsleben und die Empfindungen der Bewohnerinnen. Ruth Sabadino sorgte mit ihrer rauchigen Stimme für gute Laune und Stimmung, und ihr musikalischer Wunsch „O happy day“ ging auch in Erfüllung. Ein buntes Angebot mit Buffet, Spielen und Preisrätsel bildete den Rahmen für ein wunderschönes Fest. Ein Fachtag zum Thema „Schützen / Fördern / Stärken – Impulse aus der Resilienzforschung“ mit den Referentinnen Anja Frindt und Petra Pfendtner bildete den Abschluss des Jubiläumsjahres. 15 Paulusstift d utter- und Kin M r fü e p p ru g Wohn 16 In der Wohngruppe werden schwangere Frauen und junge Mütter ab 14 Jahren rund um die Uhr betreut. Ziel ist es, die Mütter zu befähigen, selbständig für sich und ihre Kinder zu sorgen. Neben dem Hauptanliegen, dem Aufbau einer guten Mutter-KindBeziehung, erhalten die Mütter Unterstützung bei sozialen und psychischen Problemen und bei der Entwicklung beruflicher und schulischer Perspektiven. 21 Mütter und ein Vater mit ihren Kindern wurden 2010 in der Wohngruppe betreut. Es gab sieben Auszüge, ein Bewohner ging ins Trainingswohnen, vier Frauen zogen in einen eigenen Wohnraum, eine InPflege-Gabe, eine Vermittlung in ein Clearingverfahren, und eine Frau zog mit ihrem Kind zu ihren Eltern. Vielfältige Aktivitäten Das Frühjahr stand ganz im Zeichen der Vorbereitung und Durchführung des 100-jährigen Jubiläums. Mitarbeiterinnen und Bewohnerinnen organisierten gemeinsam eine alkoholfreie Cocktailbar, eine Bewohnerin nahm begeistert am Theaterprojekt teil. Im September 2010 lag das Durchschnittsalter der Bewohnerinnen bei 20 Jahren, vier Frauen waren minderjährig. Zwei Frauen begannen mit einer schulischen Ausbildung, um ihren Realschulabschluss zu erhalten, eine Bewohnerin strebt den Hauptschulabschluss an. Andere Bewohnerinnen begannen eine Ausbildung (als Ergotherapeutin, Kinderpflegerin, Rechtsanwaltsfachangestellte, Friseurin und/oder Beikoch bzw. Beiköchin) oder führten diese fort. Eine Frau ist in Teilzeit berufstätig. Auf der Wohngruppe gab es auch einen personellen Wechsel. Eine neue Kollegin begann im März, eine weitere im April. Auch im Rahmen des alljährlichen Sommerferienprogramms fanden wieder viele Aktivitäten statt. So gab es Ausflüge in den Tierpark Nymphea nach Esslingen, zum Schloss Monrepos nach Ludwigsburg, ins Schwimmbad, auf den Spielplatz am Killesberg, gemeinsame Grillveranstaltungen, Picknicks etc. Im Kreativbereich begann Frau Goldfuß im September und schaffte es in Kürze, die Frauen für viele kreative Aktivitäten zu begeistern. Zahlreiche Abendaktivitäten, wie Bowlingbesuche, DVD-Abende oder Massageabende ergänzten das Programm. Schwerpunkte Ein wesentlicher Schwerpunkt in der Betreuung ist der Aufbau einer guten Bindung der Mütter zu ihrem Baby. Die videogestützte entwicklungspsychologische Beratung ist ein Präventionsprogramm, das auf der Säuglings- und Bindungsforschung beruht. Weitere Angebote zur Förderung der Mutter-Kind-Beziehung sind die wöchentlich stattfindenden PEKiP-Treffen, Entwicklungsgespräche und Spielstunden. Daniela Häckel, Stefanie Bagli Überforderung und Distanz zum Kind Jennifer, 17 Jahre, zog noch schwanger in die Wohngruppe des Paulusstifts. Zu ihrer Familie hatte sie kaum noch Kontakt. Jennifer schwänzte die Schule und war lieber mit ihrem Freund oder ihrer Clique unterwegs. Sechs Wochen nach Einzug in die Wohngruppe kam Jennifers Sohn Sascha auf die Welt. Bereits vor der Geburt konnten die Mitarbeiterinnen der Wohngruppe beobachten, dass Jennifer sich von ihrer Schwangerschaft distanzierte. Außerdem weigerte sie sich, auf ihre Ernährung zu achten und auf Zigaretten zu verzichten. Vermutlich konsumierte sie während der Schwangerschaft auch Alkohol. Nach der Entlassung aus dem Krankenhaus erkannten die Mitarbeiterinnen der Wohngruppe sehr schnell, dass Jennifer ihren Sohn nicht ausreichend versorgte und sich eine Überlastung anbahnte. Um Sascha, der ein sehr sensibles Kind ist, das viel Aufmerksamkeit und Fürsorge benötigte, gerecht zu werden und das Kindeswohl zu schützen, wurde Jennifer von Anfang an intensiv von den Mitarbeiterinnen der Wohngruppe unterstützt und mit dem Babyphone überwacht. Jennifer zeigte sich genervt, sobald Sascha wach war. Sie nahm es ihm übel, wenn er seine Bedürfnisse zeigte und wurde ihm gegenüber in solchen Situationen auch laut. Jennifer erhielt bei der Versorgung Saschas und im Umgang mit ihm Rat und praktische Unterstützung. Da Sascha kaum an Gewicht zunahm, musste Jennifer ihren Sohn unter Aufsicht im Kinderbereich füttern. Um Jennifer zu entlasten und einer Überforderung entgegenzuwirken, wurde Sascha auch häufig außerhalb der regulären Kinderbetreuungszeiten betreut. Saschas Vater Werner ist 32 Jahre alt. Er besuchte Jennifer und Sascha regelmäßig in der Wohngruppe. Doch er unterstützte seine Freundin nicht, die Verantwortung für Sascha blieb komplett bei Jennifer. Jennifer war mit der Situation überfordert und distanzierte sich immer weiter von Sascha, Sascha musste immer häufiger durch die Mitarbeiterinnen versorgt und betreut werden. In gemeinsamen Gesprächen mit dem Jugendamt wurde für Mutter und Sohn eine Alternative erarbeitet. Sascha lebt jetzt in einer Pflegefamilie. 17 aus Paulusstift Appartementh Im Appartementhaus wohnen volljährige Frauen, die die Grundversorgung für sich und ihr Kind übernehmen können. Zusätzlich ist es wichtig, dass die Frauen bereit sind, an ihrer persönlichen Situation mitzuarbeiten und die Zeit nutzen, um eine schulische / berufliche Perspektive zu entwickeln. besprochen, wie die Frauen z. B. bei Gruppenangeboten mehr einbezogen werden können. Die Mütter wurden in einer Hausversammlung informiert und nach Ideen gefragt. Das Jahr 2011 wird zeigen, wie die Ideen und Vorschläge sich auf das Leben im Haus auswirken. Im Rahmen des Festakts zum 100jährigen Jubiläum konnte einem breiteren Publikum das Angebot des Appartementhauses durch Hausführungen und Gespräche nahe gebracht werden. Es war schön zu sehen, dass auch ehemalige Bewohnerinnen zu Besuch kamen. Sie blickten gern auf ihre Zeit hier im Haus zurück. Häufige Gründe für den Einzug in das Appartementhaus im Paulusstift sind: Trennung und Scheidung, Wohnungsnot oder -verlust, Belastung durch die alleinige Erziehung und finanzielle Probleme. Diese unterschiedlichen Themen werden in Einzelgesprächen mit den Frauen behandelt. In der Regel schließt man eine gemeinsame Beratungsvereinbarung ab. Ergänzend zur individuellen Beratung finden regelmäßige Gruppenangebote statt. Als bereichernd wird immer wieder die Zusammenset- 18 zung der Gruppe erlebt. Hier treffen Mütter unterschiedlicher Nationen und unterschiedlicher Lebenssituationen zusammen. In einem ungezwungenen Rahmen können mit diesem Hintergrund verschiedene Lebensweisen und Kulturen kennengelernt und Themen angesprochen werden. Außerdem haben Frauen, die nicht aus Stuttgart kommen, die Möglichkeit, erste soziale Kontakte zu knüpfen. Bei einem Klausurtag gemeinsam mit den Kolleginnen vom Betreuten Einzelwohnen wurde das Thema Bei Anfragen im Berichtsjahr war auffällig, dass vermehrt Frauen mit zwei Kindern zu den Informationsgesprächen kamen. Es wohnten im Jahr 2010 bereits drei Frauen mit zwei Kindern und zwei Frauen, die mit dem zweiten Kind schwanger waren, im Appartementhaus. Es stehen drei größere Appartements zur Verfügung, die gezielt an Frauen mit zwei Kindern vermietet werden. Mehr Aufnahmen sind aufgrund der Wohnverhältnisse nicht möglich. Brigitte Mosmann en tes Einzelwohn u re et B / en n h Betreutes Wo Im Paulusstift werden zwei ambulant betreute Wohnformen für Mütter und ihre Kinder angeboten: das „Betreute Einzelwohnen“ sowie das „Betreute Wohnen“. Beide Formen bieten Frauen und ihren Kindern die Möglichkeit, ohne vorherige stationäre Unterbringung in der Wohngruppe über die Jugendhilfe oder Sozialhilfe angemessen unterstützt zu werden. Insgesamt wurden im Jahr 2010 sieben Frauen über das Betreute Einzelwohnen und eine Frau über das Betreute Wohnen begleitet. Darüber hinaus erhielt eine Frau Begleitung im Rahmen der sozialpädagogischen Familienhilfe. Das Betreute Einzelwohnen nach § 19 SGB VIII richtet sich an volljährige Schwangere und allein Erziehende mit mindestens einem Kind unter sechs Jahren, die die Grundversorgung für sich und ihr(e) Kind(er) übernehmen und unter Anleitung einen Haushalt führen können. Die Betreuung erfolgt in Wohnungen in unmittelbarer Nähe zum Paulusstift, die vom Träger zur Verfügung gestellt werden. Die Frauen werden beraten und können an den Gruppenangeboten teilnehmen. Grundlage für die Beratung ist ein gemeinsam mit dem Allgemeinen Sozialen Dienst des Jugendamtes erstellter Hilfeplan. In Krisenund Notsituationen kann die allein Erziehende jederzeit mit ihrem Kind ins Paulusstift kommen. Schwerpunkte der Hilfe liegen auf der Begleitung in der Schwangerschaft und der Vorbereitung auf die Geburt, der Unterstützung bei der Pflege und Erziehung des Kindes, der Entwicklung und Stabilisierung der Persönlichkeit, der Alltagsstrukturierung sowie bei der Aufnahme bzw. Fortführung einer schulischen oder beruflichen Tätigkeit. Zur Förderung der Mutter-Kind-Beziehung finden in regelmäßigen Abständen individuelle Spieleinheiten mit Mutter und Kind statt. Das Betreute Wohnen nach §§ 67 ff SGB XII ist ein Betreuungsangebot für volljährige Schwangere und allein erziehende Mütter mit Kindern bis zu sechs Jahren im eigenen Wohnraum. Die Finanzierung erfolgt über das Sozialamt. Im Vordergrund bei diesem Angebot steht die persönliche Problematik der Frau. Für eine Aufnahme entscheidend ist, dass die Frau die Grundversorgung für sich und ihr Kind leisten kann. Das Angebot richtet sich an Frauen aus Stuttgart, die in der Regel von drohender Wohnungslosig- keit betroffen sind bzw. befristeten Wohnraum in Notunterkünften, Sozialhotels, Frauenhäusern oder bei Bekannten gefunden und die Unterstützungsbedarf haben. Das Paulusstift stellt Interimswohnraum zur Verfügung und bietet intensive Unterstützung bei der Suche nach einer eigenen Wohnung an. Die ambulante sozialpädagogische Beratung und Betreuung der Frau erfolgt zumeist über Hausbesuche. Die Frauen können sich rund um die Uhr (d.h. auch nachts und an Wochenenden) telefonisch an eine Mitarbeiterin der Wohngruppe wenden bzw. mit dem Kind in die Einrichtung kommen. Neben der sozialpädagogischen Einzelbetreuung haben die Frauen auch hier die Möglichkeit, an Gruppenangeboten wie z.B. Frühstück, Café, Bastelangebote oder an Infoveranstaltungen teilzunehmen. Diese Angebote finden gemeinsam mit den Frauen und Kindern des Appartementhauses und des Betreuten Einzelwohnens statt. Zudem erfolgen vierteljährlich verpflichtende Hausversammlungen. Viktoria Färber-Rößler & Silke Fischer, 19 te Paulusstift Kindertagesstät Die Kindertagesstätte bietet jetzt 98 Plätze an. Zum neuen Kindergartenjahr wurde deutlich, dass die Nachfrage an Plätzen für Kinder über drei Jahren sehr hoch war. Das Angebot wurde daraufhin dem veränderten Bedarf angepasst und eine altersgemischte Gruppe in eine Gruppe für drei- bis sechsjährige Kinder umgewandelt. Dadurch konnten fünf weitere Plätze für diese Altersgruppe bereitgestellt werden. Auf vielfachen Wunsch der Eltern wurden auch die Öffnungszeiten modifiziert: Seit September 2010 ist die Kita täglich von 7 bis 17 Uhr geöffnet. In der Säuglingsgruppe „Spatzen“ werden acht Kinder im Alter von 0 bis 18 Monaten betreut, in den Krippengruppen „Mäuse“ und „Schmetterlinge“ jeweils zehn Kinder im Alter von einem bis drei Jahren, in den altersgemischten Gruppen „Bären“ und „Bienen“ jeweils 15 Kinder im Alter von einem bis sechs Jahren und in den Gruppen „Frösche“ und „Hasen“ jeweils 20 Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren. Pädagogische Arbeit Das Thema Sprachentwicklung und Sprachförderung zieht sich weiterhin wie ein roter Faden durch alle Bereiche der pädagogischen Arbeit und wurde 2010 durch die Qualifizierung einer Mitarbeiterin zur Sprachförderbeauftragten intensiviert. Die Kindertagesstätte nahm auch am Projekt „Sprachliche Bildung für Kleinkinder“ der Landesstiftung Baden-Württemberg teil. In dem Kleingruppenangebot „AHA - die schlaue Bande“, das zweimal 20 wöchentlich stattfindet, dreht sich alles um Sprache, die von den Kindern mit allen Sinnen erfassbar gemacht wird. Die Aktivitäten werden dabei so ausgewählt, dass es die Kinder herausfordert, ohne sie dabei zu überfordern. Um den Eltern Einblick in die pädagogische Arbeit zu geben, veranstaltete die Kita im Juli einen Tag zum Thema „Forschen in den Bildungsräumen“, der Kindern und Eltern die Möglichkeit bot, gemeinsam Experimente durchzuführen. So wurden zum Beispiel Farben aus Naturmaterialien hergestellt, im Musikraum mit einer Vielzahl von traditionellen und auch unkonventionellen Trommeln experimentiert. Im Bauund Konstruktionsbereich warteten knifflige architektonische Aufgaben und im Forscherbereich wurden Wasserräder hergestellt. Zum Abschluss erhielten alle Kinder ein „Forscherdiplom“ und eine ausführliche Beschreibung der Experimente. Die Bildungsbereiche haben sich in den fast drei Jahren seit Beginn der Umsetzung des Konzeptes LernWerkstatt KiTa kontinuierlich weiterentwickelt und bieten reichhaltige und vielfältige Möglichkeiten für die Selbstbildungsprozesse der Kinder. Aufgrund der Interessen und Initiativen der Kinder ergeben sich immer wieder längerfristige Projekte. Ehrenamtliches Engagement der Eltern Die sehr gute Zusammenarbeit mit dem Elternbeirat hat auch dieses Jahr viele Aktivitäten und Projekte erst ermöglicht. Ohne diese Unterstützung wäre eine zweite „Gartenaktion“ zur Verschönerung des Außengeländes nicht realisierbar gewesen. Auch Feste wie St. Martin und das Sommerfest zum Jubiläum konnten in dieser Form nur mit viel ehrenamtlichem Engagement durchgeführt werden. Martina Koch-Krauß, Bereichsleiterin Kindertagesstätte k Elterntreff Zac Höhepunkte und Aktivitäten Freie Projektarbeit der Vorschulkinder zu den Themen Märchen und Bauernhof mit Ausflügen zum Märchengarten in Ludwigs burg und Besuch eines Bauernhofs l Aufführung des Krippenspiels von Kindern für Kinder und Eltern in der Berger Kirche l Waldtage l Verkehrserziehung mit der Polizei l Ausflüge in die Wilhelma und zum Weihnachtsmarkt l Besuch des Stuttgarter Kammerorchesters l Aufführung des Theaters Tredischin in der Kita l Teilnahme an der Aktion „Wunschbaum“ l Musikalische Früherziehung für Kita-Kinder im Elterntreff Zack l Kooperation mit der Grundschule Raitelsberg l Besuch der Zahnärztin des Gesundheits amtes Stuttgart l Regelmäßige Kochtage mit den Kindern l Übernachtung der Schulkinder l Vertiefende religionspädagogische AG vor Ostern und Weihnachten l St. Martin mit Lichterfest in der Berger Kirche l Regelmäßige Besuche der Chorkinder im Parkheim Berg l Im Elterntreff Zack haben die Eltern der Kindertagesstätte, Bewohnerinnen des Hauses, sowie Familien aus Stuttgart-Ost und Umgebung die Möglichkeit, sich auszutauschen und sich über Themen rund um die Familie zu informieren. Das Programmangebot wurde insgesamt sehr gut angenommen; die Anzahl der Besucher ist im Vergleich zum Vorjahr nochmals gestiegen. Es gibt mittlerweile einen festen Stamm von Besuchern, der immer wieder neue Eltern mitbringt. Im Rahmen des offenen Cafébetriebes wurde eine vielseitige Mischung aus Bildungs-, Freizeit- und religiösen Themen angeboten. In Kooperation mit dem Elternseminar fanden eine Reihe pädagogischer Themennachmittage statt, an denen sich Eltern mit den Fragen zum Thema Kinderängste, Sprachentwicklung, Trotz und Medienerziehung auseinandersetzten. In Zusammenarbeit mit Susanne Herzog, Geistliche Begleiterin im SkF, fanden unterschiedliche religiöse Angebote statt. In diesem Bereich sind die Eltern offener und interessierter geworden. Im Gesundheitsbereich wurde Kurzentspannung und ein Vortrag über den Einsatz von Naturheilmitteln bei Kindern angeboten. Weitere Höhepunkte waren der Besuch vom Nikolaus im Elterntreff und das erste gemeinsame Essen mit den Eltern und Kindern der Kindertagesstätte. Zwei Elternpaare aus der Kindertagesstätte hatten Symbole aus ihrer Heimat mitgebracht und für die Eltern und Kinder ein für ihr Land typisches Gericht gekocht. Da die Veranstaltung ein großer Erfolg war, soll das Angebot nun regelmäßig alle zwei Monate stattfinden. Auf dem Programm standen zwei Kurse zur musikalischen Früherziehung, ein PEKiP-Kurs sowie eine fortlaufende Kreativgruppe. Gemeinsames Singen und Tanzen, die Bewegungsbaustelle für Kleinkinder und das Erlernen kreativer Techniken ergänzten das vielfältige Angebot. Der offene Cafébetrieb, das Freitagsfrühstück und auch Einzelveranstaltungen wie etwa das Laternenbasteln oder das Anleiten der Kreativgruppe wurden erneut von Ehrenamtlichen gestaltet und geleitet. Nur durch ihre tatkräftige Unterstützung und ihren großen persönlichen Einsatz ist die Angebotsvielfalt weiterhin möglich. Anne Bartels Anzahl der Besucher 2.500 2.194 2.000 1.500 1.702 1.717 1.479 1.000 20 500 2009 Eltern 2010 Kinder 21 e Frauen lein erziehend al r fü g n u at er ung und B gerschaftsberat Offene Dienste Schwan Finanzielle Sorgen und Existenzängste waren 2010 wieder die Hauptgründe für eine Terminvereinbarung in den Beratungsstellen. Sie beschäftigten den Großteil der 1058 beratenen Klientinnen – ALG II-Empfängerinnen ebenso wie Geringverdienerinnen oder Schwangere und Mütter aus Familien mit ausreichendem Einkommen. In vielen Fällen wurde deutlich, wie schnell ein Absturz aus einer geregelten finanziellen Situation in eine unsichere Zukunft gehen kann: Kündigung und Wegbrechen eines Einkommens nach der Geburt des Kindes, längere Krankheit, aber auch befristete Tätigkeiten, Zeitarbeit oder Kurzarbeit sind Unsicherheitsfaktoren, die besonders Schwangere und Familien mit kleinen Kindern beschäftigten. ALG II-Empfängerinnen leben bereits am Existenzminimum. Kommen dazu noch Darlehen, die sie bei der ARGE aufnehmen müssen, um z. B. eine Mietkaution leisten zu können, oder kommt eine Nachzahlung von Nebenkosten hinzu, bleibt kein Spielraum mehr. Ab 2011 wird das Elterngeld bei Familien, die ALG II oder Kinderzuschlag beziehen, als Einkommen angerechnet. Das bedeutet, es wird sofort wieder von ihren finanziellen Bezügen abgezogen und kommt somit nicht an. Gerade notleidende Familien mit kleinen Kindern profitieren vom Elterngeld ab 2011 gar nicht mehr. Diese Gesetzesänderung hat 22 Christine NagelKaufmann Judith Brasch Susanne Lier die Familien bereits 2010 verunsichert und Existenzängste verstärkt. Durch die Änderung wird der finanzielle Spielraum für Familien noch enger. Es gibt keine Möglichkeit Ein Fallbeispiel Eine Familie hatte aufgrund der Arbeitslosigkeit des Mannes seither ALG I mit ergänzendem ALG II in Höhe von 120 Euro erhalten. Dieser Aufstockungsbetrag wird jetzt ebenfalls gestrichen. Die Frau erhält den Sockelbetrag Elterngeld in Höhe von 300 Euro. Dieser wird aber ab 2011 als Einkommen angerechnet. Diese Familie hat also ab 2011 monatlich 420 Euro weniger zur Verfügung. Die bisherige Finanzplanung bricht zusammen und die laufenden Kosten können nicht mehr gedeckt werden. Inge Frank bis Juli 2010 Marie-Therese Katja Walterscheid seit Schaadt August 2010 mehr, besondere Belastungen aufzufangen. Eine weitere Änderung: Arbeitslose, deren ALG I-Anspruch ausläuft und die anschließend ALG II beziehen, bekamen bisher übergangsweise noch einen Zuschlag auf ihr ALG II. Auch dieser fällt ab Januar 2011 weg. Für viele Familien bricht also auf einen Schlag die bisherige Finanzplanung zusammen. Ihre laufenden Kosten können in der bisherigen Höhe nicht mehr gedeckt werden. Informationsvermittlung und die Hilfestellung bei der Durchsetzung von Rechtsansprüchen war erneut einer der Arbeitsschwerpunkte in der Beratungsstelle. Zugenommen hat die Hilfestellung beim Ausfüllen der zahlreichen Anträge, die nötig sind, um bestimmte Leistungen zu erhalten: Anträge auf Arbeitslosengeld II, Wohngeld, Kindergeld, Kinderzuschlag, Elterngeld usw. Die Vielzahl und Kompliziertheit der Anträge und die Menge der beizubringenden Unterlagen überforderten viele Klientinnen. Maria Regine Ulrich Schneider Vega Dorothea Hagmann Margret Kaimer Katholisches Beratungsnetzwerk Esslingen Eine Spende der besonderen Art brachten amerikanische „Girl Scouts“ zur Schwangerschaftsberatung: selbst genähte Patchwork-Babydecken und gesammelte Windelpakete. Eine Abordnung der Pfadfinderinnen der Catholic Community der US-Army (hier mit Beraterin Margret Kaimer) In der Beratungsarbeit begegneten den Mitarbeiterinnen Frauen und Familien, die isoliert sind und kein soziales Netz haben, das sie in einer schwierigen Lebenssituation auffängt. Auch durch fehlende Sprachkenntnisse wird der Zugang zu den unterstützenden Hilfen erschwert. Die Beratungsstelle hilft dabei, die Frauen aufzufangen und sie in ein Hilfenetz einzubinden, das ihnen Sicherheit gibt und sie stärkt. Bei Migrantinnen übernimmt die Beraterin häufig die Rolle der Mittlerin, die sie dabei unterstützt, ihren Bedarf zu artikulieren. Sie erklärt die bislang unbekannten gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, sodass Teilhabe und Zugang zu Hilfen ermöglicht wird und die Migrantin da- durch ihre Isolation und Sprachlosigkeit überwinden kann. Das durchschnittliche Alter der beratenen Frauen betrug knapp 29 Jahre. Über 40 Prozent waren Deutsche, 19,8 Prozent stammten aus dem nicht-europäischen Ausland, 12,7 Prozent hatten die türkische Staatsangehörigkeit, 8,7 Prozent stammten aus europäischen Staaten und 17,7 Prozent aus osteuropäischen Staaten (nicht EU). Von den Personen mit deutscher Staatsangehörigkeit hatten wiederum 40,1 Prozent einen Migrationshintergrund. Über die Hälfte (53,4 Prozent) der hier lebenden Migrantinnen, die beim SkF beraten wurde, hatte nur eine befristete Aufenthaltserlaubnis. Eine Besonderheit in Esslingen ist die Beratung für allein erziehende Frauen. Seit 2009 gibt es das katholische Beratungsnetzwerk, einen Zusammenschluss der Caritas, der Psychologischen Beratungsstelle und des SkF. Finanziert wird das Netzwerk durch die Stadt Esslingen. Der SkF bietet spezifisch die Beratung für allein Erziehende an, die sehr gut angenommen wird. Die Klientinnen kommen mit vielfältigen Problemen und Fragestellungen. In der Mehrheit sind es Frauen, die frisch getrennt sind und nun versuchen müssen, ihr Leben neu zu regeln. Dabei geht es um Fragen wie Unterhalt, Umgangsrecht, Scheidung, finanzielle Versorgung, Wohnungs- und Arbeitssuche. Aber auch die Trennung vom Partner, die verarbeitet werden muss, und darüber hinaus das Zurechtfinden in der neuen Lebenssituation als allein Erziehende werden thematisiert. Auch Frauen, die schon eine Zeitlang allein erziehend sind, haben Fragen, z.B. zu ALG II oder Wohngeld, eventuell sind Schulden da oder eine größere Wohnung muss gesucht werden. Mit zunehmendem Alter der Kinder wird die Arbeitssuche ein vordringliches Thema. Eng verbunden damit ist die Suche nach einem Betreuungsplatz für das Kind/die Kinder. Diese Mütter sind in der Regel auf Teilzeitarbeitsplätze angewiesen, die aber Mangelware sind. Durch das Beratungsangebot werden die Frauen in ihrem besonderen Lebensabschnitt unterstützt und in den spezifischen Problemsituationen begleitet. Durch die Zusammenarbeit im katholischen Beratungsnetzwerk können Frauen die Hilfe erhalten, die sie benötigen. Die Dienste arbeiten eng miteinander zusammen und somit ergeben sich Unterstützungsmöglichkeiten, die passgenau auf die Frauen zugeschnitten werden. Das Team der Schwangerschaftsberatungsstelle 23 Offene Dienste Projekt Mirjam Frühe-Hilfen – 24 Das Frühe-Hilfen-Projekt Mirjam unterstützt belastete Frauen, die ein Kind bekommen, um ihnen frühzeitig Hilfestellung bei der Pflege und Erziehung ihrer Kinder zu geben. Die zwei Gruppen des Mirjam-Projekts mit je zehn Frauen und deren Kindern trafen sich im 14-tägigen Wechsel in den Räumen des Elterntreffs Zack im Paulusstift. Zwei Sozialpädagoginnen mit einem Gesamtstellenanteil von 50 Prozent betreuten das Projekt. Eine Studentin der Sozialen Arbeit betreute während der Treffen die Kinder, was die Frauen entlastete und eine Konzentration auf Gespräche und Themen zuließ. Jeweils eine Sozialpädagogin begleitete eine Gruppe von zehn Frauen und deren Kinder. Neben den Gruppentreffen konnte den Müttern die notwendige intensive Einzelbegleitung angeboten werden. In Einzelgesprächen und Hausbesuchen wurden die Frauen unterstützt und zu schwierigen Terminen begleitet. Durch die Kontinuität der Gruppentreffen und das wachsende Vertrauen zwischen den Frauen und zur Gruppenleiterin wurde die Gruppe zunehmend als wichtige Ressource erlebt. Immer häufiger brachten die Frauen bei der inhaltlichen Gestaltung eigene Themen ein und machten Vorschläge zur Umsetzung. den Frauen, die zu einem großen Teil allein erziehend waren oder in schwierigen Partnerschaften lebten, ein großes Interesse an entlastender Kinderbetreuung entwickelte. Der Wunsch der Mütter nach Entlastung bei der Kinderbetreuung wurde aufgegriffen und nach Möglichkeit über andere Angebote erfüllt. Die Gruppenmethoden wurden im Verlauf der zwei Projektjahre immer wieder dem Bedarf angepasst. Konnten zu Beginn die Schwangeren und Mütter mit Babys (auf dem Arm oder schlafend) den Inhalten und Gesprächen gut folgen, veränderte sich dies im natürlichen Entwicklungsverlauf mit dem Alter der Kinder. Hier waren Flexibilität und Spontaneität gefragt, wenn die später lebhaften, aktiven und neugierigen Kinder das geplante Gruppenkonzept durcheinander brachten. Die Windelgutscheine, die die teilnehmenden Mütter nach der Geburt des Kindes monatlich erhielten, verstärkten die Motivation zur regelmäßigen Teilnahme. Für die Frauen, die alle im ALG II-Bezug waren, stellen die Gutscheine eine finanzielle Entlastung dar. Darüber hinaus wurde diese monatliche Gabe als sehr wertschätzend und anerkennend empfunden und die Freude übertraf den finanziellen Vorteil bei weitem. Im Juli 2010 ereilte uns die tragische Nachricht über den gewaltsamen Tod einer Teilnehmerin, die in Portugal ermordet wurde. Die zweijährige Tochter wurde erst 2011 ebenfalls tot gefunden. Diese Erfahrung hat die Mirjam-Gruppe sehr erschüttert und belastet. Mit einer bewegenden Feier für die junge Mutter und ihre kleine Tochter, gestaltet von der Geistlichen Begleiterin Susanne Herzog und den Gruppenleiterinnen, wurde in der Gruppe von ihnen Abschied genommen. Die ursprünglich geplante Patinnenvermittlung konnte nicht realisiert werden. Es zeigte sich, dass sich bei Margret Kaimer und Marie-Therese Schaadt auen gestreff für Fr Ta – h sc ti as et Femm Seit Februar 1999 befindet sich der Tagestreff in der Heusteigstraße. Seither haben sich auch die Besucherinnenzahlen mehr als verdoppelt und steigen stetig weiter an. Zeitweise kommen mehr als 40 Frauen täglich. Alle befinden sich in einer schwierigen Lebenssituation und weisen komplexe Problemlagen auf. Die räumliche Enge, die mittlerweile herrscht, stellt in erster Linie die Besucherinnen, aber auch alle Mitarbeitenden vor große Herausforderungen. Mit Fördergeldern des KVJS und Spenden sollen ab Mitte 2011 umfangreiche Umbaumaßnahmen beginnen. Der Raum für den Mittagstisch und den Cafébetrieb wird vergrößert, ebenso der Küchenbereich. Die veraltete Sanitäranlage soll erneuert und behindertengerecht ausgestattet werden, da eine beachtliche Zahl der Besucherinnen körperliche Einschränkungen hat. Für die Zeit des Umbaus sucht der Tagestreff nach geeigneten Interimslösungen. Während des Aufenthalts werden verschiedene Aktivitäten im Tagesablauf wahrgenommen, wie z.B. Stricken, Spielen, Backen oder Kochen. Während des Jahres kristallisierten sich Schwerpunktthemen heraus, denen die Mitarbeiterinnen in Informationsveranstaltungen Raum gaben, z.B. psychische Krankheiten, Altern, gesundes Essen usw. Die Feste des Jahreskreises wurden individuell gestaltet. Die Besucherinnen brachten ihre Wünsche, Ideen und ihre Eigeninitiative in der Hausversammlung ein. Der überwiegende Teil der Besucherinnen ist allein lebend. Wie in den Vorjahren war die Altersgruppe der 40- bis 60-jährigen Frauen mit 58 Prozent am stärksten vertreten. Im Frauenbereich steigt die Wohnungslosigkeit zwar langsam, aber dafür kontinuierlich. 2010 betrug die Zahl der im Hilfesystem in Baden-Württemberg erfassten Frauen 2.384. Sie ist damit weiterhin überproportional um 5,2 Prozent gestiegen. Man geht aber von mehr wohnungslosen Frauen aus, da nur ein sehr kleiner Teil von Frauen offen und sichtbar woh- Bei Femmetastisch gab es im Berichtsjahr 9.158 Besuchskontakte, drei Prozent mehr als im Vorjahr. Im Durchschnitt kamen täglich 37 Frauen. 6.726 Essen wurden ausgegeben, ein Plus von sechs Prozent. Im Durchschnitt nahmen täglich 27 Frauen das Mittagessen im Tagestreff ein. Insgesamt 4.507 Mal wurde das kostenlose NachmittagskaffeeAngebot genutzt. Das bedeutet einen Anstieg um neun Prozent. Das Team von Femmetastisch 25 Offene Dienste Frauen Tagestreff für nungslos auf der Straße bzw. in Einrichtungen des Hilfesystems lebt. Projekt MedMobil und Begleitetes Wohnen In Stuttgart gibt es von „Ärzte der Welt“ in Zusammenarbeit mit der Landeshauptstadt Stuttgart und den freien Trägern der Wohnungsnotfallhilfe ein kostenloses mobiles medizinisches Angebot mit dem Projekt MedMobil. Dieses bietet Menschen in sozialen Schwierigkeiten medizinische Grundversorgung ohne bürokratische Hürden – vor Ort. Ein Ambulanzbus fährt sowohl zu den Einrichtungen als auch an die öffentlichen Plätze in Stuttgart. 2010 fuhr das MedMobil zweimal im Monat den Tagestreff Femmetastisch an. Montag wöchentlich Kleidershop 14:30 bis 15:30 Uhr 1 x im Monat Deluxe-Verkauf 14:30 bis 15:30 Uhr 1 x im Monat Hausversammlung (dann kein Kleidershop) 14:30 bis 15:30 Uhr 14-tägig 14-tägig wöchentlich Kosmetik und Friseur Musikangebot Jobtreffen 15:30 bis 17:30 Uhr 16:00 bis 17:00 Uhr 14:00 bis 16:00 Uhr Dienstag wöchentlich Kreativwerkstatt (KWS) 14:00 bis 17:00 Uhr alle 2 Monate EA-Treff 14:00 bis 16:30 Uhr wöchentlich Kleidershop 11:15 bis 12:45 Uhr 14-tägig Französisch 13:00 bis 14:00 Uhr wöchentlich Jobtreff 12:30 bis 15:45 Uhr KWS (mit Phantasiereise) Nähstudio 14:00 bis 17:00 Uhr 14:00 bis 16:00 Uhr 1 x im Monat Stadt Land Fluss 14:30 bis 15:30 Uhr alle 2 Monate Geburtstagsfeier 14:30 bis 16:30 Uhr Mittwoch Donnerstag wöchentlich wöchentlich Freitag Seit August 2010 kann der Tagestreff Femmetastisch mit dem „Begleiteten Wohnen“ ein ergänzendes Betreuungsangebot im Sinne des § 67 SGB XII anbieten. Eine Voraussetzung für diese Hilfe ist, dass andere Hilfemöglichkeiten des § 67 SGB XII (teilstationäre, stationäre Hilfe, Betreutes Wohnen) ausgeschöpft sind und/oder nicht (mehr) greifen und weiterhin ein Unterstützungsbedarf besteht, der nicht ausreichend vom Regelangebot abgedeckt werden kann. Positives Beispiel Frau A. (62) erhält seit 1. August Unterstützung im Rahmen des Begleiteten Wohnens. Frau A. ist seit 2006 Besucherin des Tagestreffs Femmetastisch. Sie wurde seit 2006 auch durch das Betreute Wohnen unterstützt. Im Prozess der Verselbständigung haben große positive Veränderungen stattgefunden. Sie benötigt keine Betreuung im bisherigen Umfang mehr, ganz alleine käme sie jedoch (noch) nicht zurecht. Durch das Begleitete Wohnen erhält Frau A. nun die Unterstützung, die sie braucht, um ihre erreichten Ziele zu erhalten, zu festigen und auszubauen. Ingrid Wiesler (Bereichsleiterin), Barbara Jawara, Henriette Hummel, Martina Hilsenbeck und Ulrike Mauthe 26 h t Femmetastisc Kreativwerkstat Mit insgesamt 605 Kontakten, davon 15 Neukontakte, war die Kreativwerkstatt ein anhaltend beliebter Treffpunkt im Tagestreff Femmetastisch. Durchschnittlich sieben Frauen nahmen am Nachmittag die Angebote wahr. Sowohl im freien Gestalten bzw. im offenen Atelier als auch in Projektwochen hatten die Besucherinnen die Möglichkeit, Erfahrungen zu sammeln, Neues auszuprobieren und damit zu experimentieren. Besonders beliebt zeigte sich das diesjährige Maskenprojekt, wo die Besucherinnen im Gestalten und im Schutz der Maske viele Aspekte ihres Seins zum Ausdruck bringen konnten. Im Kontext der Gruppe stellte dies eine besonders sinnliche Erfahrung dar. Weibliche Aspekte und weibliche Kräfte konnten hier besondere Stärkung erfahren. Das Kunsthandwerk Mosaik ist ein weiterhin sehr beliebtes Angebot für die Frauen des Tagestreffs. Es erlaubt eine kreativ gestaltende Auseinandersetzung mit den vorhandenen Brüchen im Lebenslauf und eine neue Zusammensetzung der „Scherben“ im doppelten Sinne. Neben kreativen Gestaltungsmöglichkeiten ist auch die monatliche Phantasiereise mit Ingrid Wiesler ein attraktives Angebot in der Kreativwerkstatt. Unter meditativer Anleitung gelingt es vielen Besucherinnen, sich ein wenig „fallen zu lassen“, den eigenen Körper wahrzunehmen und zur Entspannung und inneren Ruhe zu finden. gebunden. Engel und Sterne standen im Fokus der „stillen“ und besinnlichen Tage. Viele Frauen nutzten dieses Angebot, um die vorweihnachtliche Stimmung kreativ zu genießen und der Weihnachtszeit auch im „Zuhause“ eine Gestalt zu geben. Annabelle Ruza, Dipl. Kunsttherapeutin MA Beate Dizinger, Dipl. Kunsttherapeutin In weiterer Zusammenarbeit mit dem Tagestreff wurde das Angebot der Kreativwerkstatt in den alljährlichen „Adventskalender“ mit ein- 27 ein Offene Dienste Betreuungsver 28 Zur Aufgabe des Betreuungsvereins gehört das Führen gesetzlicher Betreuungen sowie die Gewinnung und Anleitung ehrenamtlicher Betreuer/innen. Nach mehreren personellen Wechseln in den vergangenen Jahren ist es im letzten Jahr im Betreuungsverein gelungen, ein neues stabiles Team zu etablieren. Anna-Maria Klumpp sowie Valerie Hezel kamen neu ins Team. Beide Kolleginnen sind jeweils zu 80 Prozent beschäftigt. Der langjährige Mitarbeiter Roland Rieker ist nach wie vor primär für die Begleitung, Gewinnung und Fortbildung der ehrenamtlichen Betreuer/innen sowie für Informationen und Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Parallel führt er ebenfalls Betreuungen. Valerie Hezel und Anna-Maria Klumpp widmen sich ausschließlich dem Führen von Betreuungen und dem weiteren Ausbau der Betreuungsarbeit. 73 ehrenamtliche Betreuer/innen führten insgesamt 76 Betreuungen. Bei den angebotenen sechs Gesprächsrunden wurden insgesamt 52 Teilnehmer/innen gezählt. Neben dem regelmäßigen Erfahrungsaustausch beinhalteten die Gesprächsrunden folgende Themen: Diese Voraussetzungen eröffneten die Perspektive zum Auf- und Ausbau des Betreuungsvereins. Acht Betreuungen konnten neu angenommen werden. Insgesamt wurden von den Hauptamtlichen 59 Personen betreut, drei verstarben, eine Klientin wurde aus der Betreuung herausgeführt. Der Anteil der betreuten Frauen lag bei 75 Prozent. Neuerstellung einer Patientenverfügung l Gesundheitsfürsorge l Der Rechtsdschungel in der Pflegeversicherung l Begegnung mit unseren Betreuten l Unterstützung durch Betreuungsverein und Betreuungsgericht Die SkF-Betreuer/innen: Anna-Maria Klumpp, Roland Rieker und Valerie Hezel. l In Zusammenarbeit mit dem Filderverein, dem evangelischen Betreuungsverein und der Stuttgarter Betreuungsbehörde wurden 2010 zwei Fortbildungsveranstaltungen zum Thema „Probleme in der Betreuungsführung“ durchgeführt. 2010 hielt Roland Rieker sechs Vorträge mit 152 Besucher/innen zu den Möglichkeiten und der konkreten Ausgestaltung von Patientenverfügung, Betreuungsverfügung und Vorsorgevollmacht sowie Ausführungen über den Verlauf einer Betreuung und das zugehörige Antragsverfahren beim Betreuungsgericht. eratung ungsb um – Orientier tr en Z fs u er B en Frau Im FrauenBerufsZentrum (FBZ) müssen alle Mitarbeiterinnen äußerst flexibel arbeiten – teils sind die Stellen befristet oder projektgebunden. Die Sparmaßnahmen des Bundes und die fortschreitende Rationalisierung der Arbeitsförderangebote fordern gerade die Stuttgarter Frauenträger, sich zu vernetzen und gemeinsam nach gangbaren Wegen zu suchen. Das FBZ bietet Frauen, die wegen der Kindererziehung oder bedingt durch Krankheit lange Zeit erwerbslos waren oder/und die nicht anerkannte, keine oder schlechte Schulund Berufsabschlüsse haben, eine berufliche Orientierungsberatung an. Möglich macht dies die Förderung durch Stiftungsgelder des Bischöflichen Ordinariats. Bei der alleinigen Verantwortung für das Familieneinkommen ist für allein erziehende Frauen die Existenzsicherung von großer Bedeutung. Migrantinnen haben oft geringe Sprachkenntnisse und kennen sich auf dem Arbeitsmarkt und im Angebot der Qualifizierungsmöglichkeiten wenig aus, sodass sie sich schwer tun, den Einstieg ins Berufsleben anzugehen. Es zeigt sich in den Gesprächen meist eine mehrschichtige Problemlage, die durch die Unübersichtlichkeit der Kostenträger und Hilfeangebote noch verstärkt wird. Neben den weiterführenden beruflichen Hilfen vermittelt das FBZ beispielsweise auch Erziehungsberatung, Sozial- und Lebensberatung, Schuldnerberatung oder die Servicestelle für Rehabilitation. Das FBZ schließt eine Versorgungslücke für Frauen, die eine Ansprechpartnerin brauchen, um ihre momentane Situation zu sortieren, Ziele zu formulieren und erste Schritte zu gehen. Diese von der Leistungsgewährung (wie z.B. vom JobCenter) unabhängige Beratung ermöglicht, dass sie individuell an den Stärken der Ratsuchenden ausgerichtet und nicht von einem bestimmten Budget abhängig ist. Dass dieses Beratungsangebot überhaupt angeboten werden kann, ist der Martinusmantel-Stiftung der Diözese Rottenburg-Stuttgart zu verdanken, die diese Hilfe des FBZ finanziert. Es gibt grundsätzlich keine Zugangsbarrieren zum Beratungsangebot. Die Mehrzahl der Rat suchenden Frauen ist allein erziehend und/oder hat einen Migrationshintergrund. 60 Prozent der Frauen erfahren über das Internet und unseren Flyer von der Beratungsmöglichkeit, der Rest kommt über persönliche Empfehlungen, über die Familienhilfe und Fachberatungsstellen. 2010 haben 56 Frauen die Beratung in Anspruch genommen. Bärbel Triebel, Fachdienstleiterin Diese Frauen bringen jedoch ein großes Potenzial an Leistungsbereitschaft und Motivation mit. Sie sind jedoch oft blockiert durch Vorurteile aus ihrem Umfeld und mangelndes Selbstbewusstsein. Das Team des FrauenBerufsZentrums 29 heiten FrauenBerufsZ entrum Arbeitsgelegen Große Veränderungen bei den Arbeitsgelegenheiten (AGH): Rückwirkend zum Januar 2010 sah der Haushaltsplan des JobCenters Stuttgart im Mai eine fünfprozentige Kürzung bei den Mitteln für die Beschäftigungsförderung vor. Im Herbst wurde bekannt, dass die Kürzungen noch tiefgreifender sein und über 30 Prozent betragen werden. Die Erwartung der politisch Verantwortlichen war und ist, dass der Aufschwung auch die Menschen „mitnimmt“, die ALG II beziehen und zum größten Teil der „Sockelarbeitslosigkeit“ zuzurechnen sind. Gleichzeitig zeigten Evaluierungen der AGHs, dass es unter ihnen Gruppen gibt, für die AGHs kontraproduktiv sind, d.h. dass diese Menschen zu einem geringeren Anteil in den ersten Arbeitsmarkt vermittelt werden als Vergleichsgruppen ohne AGHs (vor allem bei Jugendlichen). Die gleichen Untersuchungen zeigen aber auch, dass Frauen über 40 Jahre in den westlichen Bundesländern von den AGHs sehr stark profitieren. Und genau das sind die Frauen, die über das FrauenBerufsZentrum vermittelt werden. Im Durchschnitt waren diese Frauen 44 Jahre alt. Von den insgesamt 123 Frauen waren 85 Frauen zwischen 40 und 62 Jahren. Von den Frauen unter 40 begannen während der Arbeitsgelegenheit vier Frauen eine Ausbildung. Sie werden gute Chancen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt haben. 30 Auch 2010 war bei vielen Frauen die Arbeitslosigkeit sehr verfestigt. Die durchschnittliche Dauer der Arbeitslosigkeit lag 2010 bei 7,5 Jahren. 32 Frauen waren zehn Jahre und länger arbeitslos oder waren noch nie erwerbstätig gewesen. 42 Frauen hatten keine Ausbildung, bei 24 Frauen wurde deren Ausbildung in Deutschland nicht anerkannt. All diese Faktoren, dazu oft noch die Betreuung von Kindern, führen dazu, dass diese Frauen bei einer offenen Bewerbung oft sofort „aussortiert“ werden. Ihre einzige Chance besteht darin, in einem Betrieb zu zeigen, was sie können. Immerhin schafften neun Frauen nach der AGH über den bisherigen Betrieb den Sprung auf den allgemeinen Arbeitsmarkt, zwei Frauen begannen direkt nach der AGH eine Ausbildung. Weitere sieben Frauen wechselten während der Zuweisungszeit in eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung. Im Herbst wurde die Situation, die sich seit der Haushaltsplanung angedeutet hat, noch mal verschärft: alle Arbeitsgelegenheiten müssen auf ihre „Wettbewerbsneutralität“ überprüft werden. Das bedeutet, dass bei den Sozialunternehmen in Stuttgart bereits Betriebe geschlossen werden mussten (im Reinigungsbereich, im Gastrogewerbe, in Verwaltungen), weil diese Arbeiten nach Meinung des Bundesrechnungshofes (BRH) auch von sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten ausgeführt werden können. Gertrud Wolf Integration gelungen! Lebenslauf Name geboren Familienstand Staatsangehörigkeit seit Jan 1984 Okt 1988 Schulausbildung 1975 – 1985 Berufstätigkeit 1979 – 1984 1993 – 1995 02/09 – 01/10 seit Februar 2010 Grace B. 1963 in Ghana verheiratet, 2 Kinder ( 19 und 21 Jahre) ghanaisch als Asylbewerberin in D Anerkennung als Asylbewerberin Local Authority School Abschlussprüfung Middle School Certificate Stationshelferin im Krankenhaus in Kumasi, Ghana Zimmermädchen im Hotel X in Stuttgart (geringfügige Beschäftigung) Arbeitsgelegenheit im Altenheim XX in Stuttgart im Bereich der Hauswirtschaft Mitarbeiterin in der Hauswirtschaft im Altenheim XX in Stuttgart (unbefristeter Arbeitsvertrag) Frau B. kam in die AGH mit sehr geringen Deutschkenntnissen, keinerlei Selbstbewusstsein und ohne Chancen, auf dem deutschen Arbeitsmarkt eine Stelle zu bekommen. Durch die AGH hat sie nun eine unbefristete sozialversicherungspflichtige Tätigkeit. llen-Suche dungsste gs- und Ausbil n u g ti äf ch es B BASiS – Seit Januar 2010 bietet das FrauenBerufsZentrum das neue Berufsförderangebot BASiS an. BASiS richtet sich an Frauen mit Kindern im ALG II-Bezug, welche in ihrer Berufswegplanung Unterstützung benötigen, insbesondere bei der Vorbereitung auf und die Vermittlung von Ausbildungs- und Arbeitsstellen. tionen, Zeitmanagement, Haushalt und Geld, Farb- und Stilberatung, Deutsch für Altenpflegeberufe sowie Training für Büroberufe. Im JobTreff recherchierten die Frauen selbständig nach Stellen- und Ausbildungsangeboten und erhielten ehrenamtliche Unterstützung beim Schreiben ihrer Bewerbungen. Jede Frau hat bei BASiS wöchentlich zwei Präsenztage, die ganz individuell je nach Bedarf der Frauen aus Einzelberatung und verschiedenen Workshops zusammengesetzt werden. Workshop-Angebote sind Allgemeinbildung, Bewerbungstraining, Berufsorientierung, Lernmethoden, Schlüsselqualifika- Insgesamt waren die Frauen sehr motiviert, ihre berufliche Situation zu verbessern und Perspektiven zu entwickeln. Die Hürden dorthin waren jedoch oft sehr hoch. In Kooperation mit anderen Beratungsstellen und Unterstützungsinstitutionen wurde Hilfe bei der Bewältigung meist komplexer Problemlagen angeboten. Das Ergebnis der Arbeit bei BASiS lässt sich sehen: 25 Prozent der Teilnehmerinnen haben eine Ausbildungsstelle, Studienplatz oder eine Arbeitsstelle gefunden oder haben sich selbständig gemacht. 23 Prozent der Frauen wurden in Maßnah- men vermittelt, die ihre Vermittlungshemmnisse verbessern und gute Perspektiven für 2011 bieten. Für 2011 konnte das FBZ erneut den Zuschlag für diese einjährige Maßnahme vom JobCenter erhalten. So können ab Mai 2011 bis April 2012 wieder durchschnittlich 35 langzeitarbeitslose Frauen auf ihrem Weg in den Beruf unterstützt werden. Eva-Maria Lüer und Ingrid Günther Vermittlung und Verbleib Ausbildung Studium Duale Hochschule Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung Selbständigkeit Geringfügige Beschäftigung Arbeitsgelegenheiten Sprachkurs Weitere Schritte für 2011 in Planung (z. B. Sprachkurs, Qualifizierung, Ausbildung) Interesse an BASiS 2011 Arbeitslosigkeit Zuweisung zurückgezogen Gründe: krank, keine Kinderbetreuung, kein ALG II-Bezug mehr, Umzug unbekannt Gesamt 4 1 3 1 4 2 3 7 4 17 5 1 51 31 FrauenBerufsZ entrum rmation atung und Info er B e h ic fl u er B BBI – Die Versorgung und Betreuung der Kinder ist immer noch überwiegend Frauensache. Dadurch und wegen mangelnder Betreuungsmöglichkeiten für unter Dreijährige wird für Frauen der Zugang zum Arbeitsmarkt sowie zu Aus- und Weiterbildung erheblich eingeschränkt. Vor allem Mütter, die ihr Kind allein groß ziehen und keinen Berufsabschluss haben, haben es besonders schwer, ihren Weg in das Erwerbsleben zu finden. Dies gilt ebenso für Migrantinnen. starteten weiterführende Maßnahmen (HASA, AGH, Tagesmutterschulung). Für die sozialpädagogische Betreuung stand im FBZ eine Mitarbeiterin mit einem Stellenanteil von 40 Prozent zur Verfügung. bezug. Im Mittelpunkt steht die individuelle berufliche Beratung und Orientierung: durch die Auseinandersetzung mit sich und ihrer persönlichen Situation sollen die Frauen ihre Fähigkeiten, aber auch die aktuellen Hemmnisse für die Aufnahme einer beruflichen Perspektive (z.B. fehlender Berufsabschluss oder mangelnde Kinderbetreuung) klären und Lösungswege erarbeiten. Das berufliche Angebot BBI wird finanziell vom JobCenter und der Arbeitsförderung der Stadt Stuttgart getragen und ist bis zum 31. Dezember 2011 befristet. Die Beratungszahlen sind im ersten Quartal 2011 signifikant angestiegen, was darauf hinweist, dass die Information über das neue Beratungsangebot inzwischen bei den Betroffenen angelangt ist. Die Träger hoffen sehr, dass das Angebot auch nach Auslaufen der Befristung weiter finanziert wird, da der Bedarf auf jeden Fall vorhanden ist und das BBI einen guten Weg aufzeigt, wie Müttern frühzeitig der Weg in den Beruf geebnet werden kann. Da für sie in dieser Lebenssituation kaum Beratungsangebote bestehen, haben sich die beruflichen Frauenträger in Stuttgart, der SkF mit seinem FBZ sowie die BeFF – Kontaktstelle Frau und Beruf und das Frauenunternehmen ZORA, zu einem Projektverbund zusammengeschlossen. Sie bieten seit Januar 2009 ein niedrigschwelliges Informations- und Beratungsangebot für diese Mütter an – ein in BadenWürttemberg in dieser Art einmaliges Angebot. Die Zielgruppe wurde trägerspezifisch aufgeteilt. Die Zuständigkeit des FBZ besteht für Mütter über 25 Jahre ohne bzw. mit unzureichender schulischer oder beruflicher Ausbildung. BeFF berät Frauen mit qualifiziertem Ausbildungs- und Berufsabschluss. Das Frauenunternehmen ZORA ist auf die Beratung junger Mütter (unter 25 Jahren) im ALG IIBezug spezialisiert. Das Förderangebot wendet sich sowohl an Frauen im ALG II-Bezug als auch an Frauen ohne Leistungs- 32 Im vergangenen Jahr nutzten 40 Frauen das Beratungsangebot beim FBZ, davon kamen 13 mehrmalig in die Beratung. 22 Frauen waren allein erziehend. 26 Frauen hatten einen Migrationshintergrund. 36 Frauen hatten keinen verwertbaren Berufsabschluss, davon waren 15 Frauen ohne, zehn mit abgebrochener Ausbildung, elf mit in Deutschland nicht anerkanntem Abschluss. Nicht immer gab es eine Rückmeldung, wie umsetzbar und erfolgreich die Impulse durch die Beratung waren. Von vier Frauen ist bekannt, dass sie eine Arbeit aufgenommen haben, zwei sind in eine geringfügige Beschäftigung eingestiegen und drei Famos – Frauen aktiv, mutig und Orientierung suchend Seit 2009 nimmt das FBZ am Stuttgarter Netzwerk „Sprache und Beruf“ teil, das aus zehn Bildungsträgern und Sozialunternehmen besteht. Die Federführung liegt bei der Arbeitsförderung der Stadt Stuttgart. Das Netzwerk hat den Zuschlag für die Durchführung berufsorientierter Sprachkurse für Migran- sprojekt Beschäftigung ten/innen in Stuttgart erhalten. Gefördert werden die Kurse durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) und den Europäischen Sozialfonds (ESF). Im Sommer 2010 endete der erste Kurs, den das FBZ als Frauenteilzeitkurs angeboten hat. Von anfangs 19 Migrantinnen schlossen 15 den Kurs ab. Die Frauen waren sehr motiviert und entwickelten ein starkes Gruppengefühl. Am Ende des Kurses hatten viele Teilnehmerinnen ein konkretes Ziel ins Auge gefasst. Bei der Mehrzahl der Frauen reichten auch nach Kursabschluss die Deutschkenntnisse noch nicht aus, um eine Ausbildung bzw. Tätigkeit aufzunehmen. Zwei Frauen erhielten eine anschließende Zuweisung zu BASiS, eine Frau wurde in eine Teilzeitbeschäftigung vermittelt. Innerhalb des Netzwerkes bestätigte sich die Beobachtung, dass für die Teilnehmer/innen der Qualifizierung „Sprache und Beruf“ Anschlussoptionen entwickelt werden müssen, damit die erworbenen Kenntnisse und die vorhandene Motivation nachhaltig genutzt werden. In Kooperation mit dem JobCenter Stuttgart wurden neue Qualifizierungsangebote für 2011 geplant. Seit Oktober 2010 läuft der zweite Kurs von FAMOS. Der Beschäftigungsbetrieb präsent für Frauen mit ALG II-Bezug blickt auf ein sehr ereignisreiches Jahr zurück. Sowohl auf personeller als auch auf wirtschaftlicher Ebene gab es viele Neuerungen. Im Januar übernahmen zwei Kunsttherapeutinnen der Kreativwerkstatt die Anleitung bei präsent. Der prozentuale Stellenzuwachs ermöglichte eine kontinuierliche Begleitung der Gruppe. Insgesamt waren im Berichtsjahr 21 Frauen im Betrieb beschäftigt. präsent war fortlaufend mit neun bis elf Frauen voll besetzt. Produktrepertoire und Präsentationsflächen erweitert Neben dem bisherigen Produktrepertoire realisierte präsent 2010 einige neue Produktideen, darunter dekorative Saisonartikel, Seifen und restaurierte Kleinmöbel mit Mosaik. Unter dem Motto „Aus Alt mach Neu“ ist für das kommende Jahr eine Kooperation mit Fairkauf geplant, wo diese neue Produktpalette neben dem üblichen Verkauf in der Kunstgarage erworben werden kann. Der Verkaufsort Caritasmanufaktur im Haus der katholischen Kirche stellte aufgrund der guten Lage und hoher Frequentierung eine große Bereicherung für den Betrieb dar. Mehrere Betriebe der Caritas sind dort vertreten und eine große Aus- wahl von präsent-Produkten kann dort betrachtet und erworben werden. Exquisite Einzelstücke sind bei „Farben Heim“ im Heusteigviertel ausgestellt, um präsent ein weiteres Spektrum an Öffentlichkeit zu ermöglichen. Eine Auswahl an individuellen Schmuckstücken wird 2011 im Secondhand-Kleidershop PragA zu sehen sein. Eine kleine Produktauswahl wird im Bohnencafé präsentiert. Den Höhepunkt des Jahres stellte der „Tag der offenen Werkstatt“ dar, an dem die Frauen ihr handwerkliches Geschick der Öffentlichkeit zeigten und das Kunsthandwerk Mosaik im Entstehungsprozess zu sehen war. Der Erfolg der „offenen Werkstatt“ war groß. 2011 wird es wieder zwei Tage der offenen Werkstatt geben. Im Dezember wurde präsent, wie alle Stuttgarter Arbeitsgelegenheiten, vom JobCenter Stuttgart überprüft. Das Ergebnis, ob die AGHPlätze weiter angeboten werden können, wird 2011 erwartet. Hiervon hängt die Fortführung des Betriebs ab. Beate Dizinger und Annabell Ruza Gabriele Schmid und Ingrid Günther 33 ppen e Neuhausen f il h d n e g Ju d n Kinder- u ßenwohngru Innen- und Au Die Kinder- und Jugendhilfe Neuhausen bietet insgesamt 36 Wohnplätze mit Betreuung für Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 18 Jahren an, davon eine Mädchenaußenwohngruppe sowie eine Intensivgruppe für junge Frauen mit Essstörungen. Bis auf die Außenwohngruppe in der Ortschaft Scharnhausen befinden sich alle Plätze in der Stammeinrichtung in Neuhausen. Seit Oktober 2009 wird für Krisenunterbringungen im Landkreis Esslingen das neue InobhutnahmeKonzept in Kooperation mit der Stiftung Jugendhilfe Aktiv praktiziert. Die zentrale Inobhutnahmestelle im Landkreis wurde zum Jahresende 2009 aufgelöst. Jetzt soll, sofern es die jeweilige Situation des Kindes zulässt, eine Inobhutnahme unter sozialräumlichen Aspekten, d.h. wohnortnah, erfolgen. Die Kinder- und Jugendhilfe Neuhausen ist dafür zuständig, Kinder und Jugendliche aus den Regionen Filderstadt, Ostfildern, Leinfelden-Echterdingen, Neuhausen und Denkendorf in Obhut zu nehmen. Im vergangenen Jahr wurden 24 junge Menschen in Obhut genommen. Von den 23 beendeten Inobhutnahmen wurden zehn junge Menschen im Anschluss in eine stationäre Wohngruppe der Kinder- und Jugendhilfe Neuhausen aufgenommen. Plätze für Inobhutnahmen bestehen in den beiden Innenwohngruppen, der Familienaktivierungsgruppe und der Dezentralen Mädchenwohngruppe in Ostfildern-Scharnhausen. In Einzelfällen wurden junge Menschen auch in separaten, ambulant betreuten Zimmern untergebracht. Gemeinsam mit den Mitarbeiter/innen der Wohngruppen wurde viel Zeit investiert, um Standards und Verfahrensabläufe zu erarbeiten und die Kooperation mit den Krisenmanagern der Stiftung Jugendhilfe Aktiv zu gestalten. In den Innen- und Außenwohngruppen wurden im Jahr 2010 insgesamt 52 junge Menschen (16 Jungs und 36 Mädchen) betreut. Entlassen wurden 22 Kinder und Jugendliche. 34 Schule und Ausbildung Grund- und Hauptschule (davon 2 Erziehungshilfeschule) Realschule Gymnasium Förderschule Ausbildung Praktikum Berufsfachschule BVJ Integrationsklasse Weder Ausbildung noch Schule 9 6 2 4 1 1 3 3 2 1 Die Belegung eines Wohngruppenplatzes vollzieht sich in verschiedenen Etappen. Hierzu ein paar Zahlen aus dem Jahr 2010: 19 mal wurde im vergangenen Jahr bei der Bereichsleitung ein Platz in einer Wohngruppe angefragt. Aus diesen Anfragen resultierten zwölf Aufnahmen. Zehn Aufnahmen resultierten aus Inobhutnahmen. 70 Prozent der Aufnahmen kamen aus dem Landkreis Esslingen. Dies ist im Vergleich zum Vorjahr um fünf Prozent zurückgegangen. Intensivierung der Jungenarbeit Weitere Themen im stationären Bereich waren die Konstitution des AK Jungenarbeit mit dem Ziel, eine Konzeption zu diesem Thema zu erstellen. An diesem Arbeitskreis nehmen nur die männlichen Mitarbeiter der Kinder- und Jugendhilfe teil. Bei der Auftaktveranstaltung waren neben einem Einblick in die Lebenswelten der männlichen Jugendlichen 150 35 Männer 120 3% 6% 7% 3% 20 5 10 Anfragen 2008 Anfragen 2009 Anfragen 2010 16,67 2008/09 (N=5 weiblich 11 – ISE 11 – BJW 10 – Familien-ISE 25% Power Kids in Neuhausen 20% Das Projekt „Balance – Power Kids halten die Waage“ in der Kinder- und Jugendhilfe Neuhausen, das von Herzenssache unterstützt wird, startete 2010 15% und läuft bis April 2012. 2008/09 14 Jahre 13 Jahre 12 Jahre Durch die drei Bausteine 10% Ernährung, Bewegung und Entspannung werden Kinder, Jugendliche und deren Familien 20 dabei unterstützt, ihr Gewicht wieder in die Waage zu bekommen. Neben Bewegungsangeboten wie Schwimmen, Spielen und Toben sind auch er5% lebnispädagogische Ereignisse vorgesehen: Wandern, Höhlen erforschen und eine moderne Form der Schnitzeljagd (Geocaching). In Kochkursen lernen die Kinder und Jugendlichen, wie sich ein Abendessen auch ohne überflüssige Fette zubereiten lässt und wie selber kochen gesünder und preiswerter sein kann. 2009/10 27 % 2007/08 Am Projekt beteiligt sind Kinder und Jugendliche der Jugendhilfe Neuhausen und auch Kinder aus dem Raum Neuhausen. 23 % 17% 17 % 30 10 11 Jahre Göppingen Filderstadt Esslingen Nürtingen Andere Karlsruhe Böblingen Kirchheim 40 15 140 insgesamt Belegungsvergleich in Wohngruppen 2010 50 10 Jahre Im Herbst fand eine große HauskonEltern Kinder ferenz statt, bei der die neue Hausordnung vorgestellt wurde. An mehreren Stationen waren die jungen Menschen mit den Pädagogen/innen im Dialog und konnten sich über den Sinn und die (gesetzlichen) Hintergründe des Regelwerks informieren. Mehr aber noch war die Veranstaltung der Startschuss zum Thema Partizipation in der Kinder- und Jugendhilfe. Mit Begeisterung waren die Kinder und Jugendlichen 13,9 % dabei, 29,5% zur Mitgestaltung zu forihre Ideen 27,8 % mulieren. Im neuen Jahr gilt es jetzt, diese Ideen in28,6% mehreren Projekten (Graffiti, Pavillon) gemeinsam umzusetzen. 60 20 20 9 Jahre 2010 2009 25 8 Jahre auch die eigenen Ressourcen im Fo90 kus. Welche Rolle übernehmen die 60 männlichen Mitarbeiter im erziehe20 rischen Alltag? Wie wirke ich als Vor30 bild? Welche pädagogischen Möglichkeiten eröffnen sich dabei? 70 29 30 7 Jahre 1.479 80 37 35 105 Frauen 1.717 6 Jahre 1.702 unter 6 Jahre 2.194 87 90 Anzahl der Anfragen 40 90% 80% 70% 60% 50% 40% 35 g un e Einzelbetreu e Neuhausen f il h d n e g Ju d n Kinder- u Betreutes 36 ogisch ve Sozialpädag si n te In / en n h Jugendwo „Der Mensch, der den Berg versetzte, war derselbe, der anfing, kleine Steine wegzutragen.“ Dieses alte chinesische Sprichwort beschreibt ganz gut den Arbeitsalltag und die vielfältigen Aufgaben und Anforderungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Betreuten Jugendwohnen. Dass es sich immer wieder lohnt, gemeinsam oft langwierige und manchmal auch mühselige und kräftezehrende steinige Pfade zu begehen, zeigen die vielen erfolgreichen Hilfeverläufe. Zum Beispiel der Jugendliche, der seinen Vater nie kennengelernt hat, schon als Kind in einer Großstadt auf der Straße lebte, Aufenthalte in Pflegefamilien und Heimen hinter sich hatte, dann wieder mit seiner alkoholkranken Mutter zusammenlebte. Mit 15 Jahren kam er nach Neuhausen in die Betreuung, weil er aufgrund von Diebstählen und Körperverletzungen kurz vor der Inhaftierung stand. Zu Beginn der Jugendhilfe war er so verzweifelt über seine Situation und den Dauerstress mit seiner Mutter, dass er oft nächtelang von zu Hause wegblieb und fast jede Hoffnung auf eine gute Zukunft verloren hatte. Während drei Jahren Intensiver Sozialpädagogischer Einzelbetreuung (ISE) hat er seinen Hauptschulabschluss geschafft, dann ein Berufseinstiegsjahr gemacht. Mittlerweile 18 Jahre alt, hat er das zweite Jahr seiner Ausbildung als Fachlagerist begonnen und hat es geschafft, seine Bewährungsauflagen zu erfüllen und seit über zwei Jahren keine Straftaten mehr zu begehen. Im Mai 2010 konnte die Betreuung erfolgreich beendet werden. Das Beispiel zeigt, dass junge Menschen, die solch komplexe und in der Regel über Jahre verfestigte Schwierigkeiten mitbringen, langfristig angelegte Unterstützung benötigen. Leider haben sich dafür in den letzten Jahren die Rahmenbedingungen immer mehr verschlechtert. Der zunehmende Kostendruck der öffentlichen Hand führt dazu, dass die Mitarbeiter/innen immer häufiger dafür kämpfen müssen, Neue Verwaltungskraft: Seit Ostern 2010 entlastet Frau Kubikcek, pensionierte ehemalige Mitarbeiterin, das BJW an zwei Vormittagen pro Woche, größtenteils ehrenamtlich, bei den Verwaltungsaufgaben. dass Jugendliche und Familien tatsächlich auch die Hilfe bekommen, die sie benötigen. In einzelnen Fällen wurde schon vor Beginn der Hilfe thematisiert, wann sie möglichst schnell beendet werden kann. Eine solche Herangehensweise ist nicht nur unter menschlichen, sondern auch unter finanziellen Aspekten mehr als fragwürdig. Das Spektrum der Hilfen reicht mittlerweile von der Arbeit mit Familien mit Kindern im Vorschulalter bis hin zur Betreuung von Jugend- 194 lichen und jungen Erwachsenen, die wir in die Selbständigkeit begleiten. In den Familien-ISE werden Familien begleitet, die sich in komplexen, stark belastenden Lebenssituationen befinden. Ziel dieser Hilfen ist es häufig, eine drohende Fremdunterbringung eines oder mehrerer Kinder zu vermeiden. Auch in den einzelfallbezogenen Hilfen (Intensive Sozialpädagogische Einzelbetreuung und Betreutes Jugendwohnen) steht die Förderung der individuellen und familiären Ressourcen im Vorder2.500 grund. Häufig geht es zunächst erst 2.194 einmal darum, die Existenzgrund2.000 lage abzusichern. Die Mitarbeiter/1.717 1.702 innen bieten sich 1.479 den jungen Men1.500 schen als verlässliche, wertschätzende 1.000 und respektvolle Begleiter an. Diese20Grundhaltung ist die Ba500Aufbau einer vertrauenssis für den vollen Beziehung, die in vielen Fäl150 2010 2009 35 Männer erst erlen Veränderungsprozesse Eltern Kinder möglichen 120kann. 105 Frauen 90 Kennzeichnend für 2010 war eine Vielzahl von Anfragen, die mit einem 60 sofortigen Bedarf an Wohnraum ver20 bunden war. Da keine trägereigenen 30 Im Jahr 2010 wurden von sieben Mitarbeiter/innen mit insgesamt 5,13 Personalstellen 39 Kinder, Jugendliche und Familien betreut (Geschwisterkinder nicht mitgerechnet). Seit Sommer 2010 gibt es zum ersten Mal seit Bestehen des Betreuten Jugendwohnens eine Warteliste. Dass das Angebot von den Jugendämtern so stark nachgefragt wird, hängt zum einen sicherlich mit den 150Veränderungen in der Jugendhilfelandschaft35 Männer zusammen. 120 ist es aber auch BestäZum andern 105 Frauen tigung des Erfolges der Arbeit und 90 der über Jahre gut gewachsenen Zusammenarbeit mit den Sozialen 60 Diensten. 20 30 Anfragen 2008 – 2010 Anzahl der Anfragen 40 L., gerade 17 geworden, kam aus der Obdachlosigkeit in die Betreuung. Sie schreibt: „In einem Gartenhäuschen kann man gut leben, aber nicht auf Dauer. Ich habe drei Monate in einem Gartenhäuschen gelebt; es waren gute wie auch schlechte Erfahrungen dabei. Ich habe nach einem Ausweg gesucht, da ich noch in die Schule gehen musste, also habe ich das Jugendamt angerufen. … Mittlerweile habe ich meine eigene Wohnung und habe regelmäßigen Kontakt zu meiner Betreuerin. Ich bin froh in der BJW-Maßnahme zu sein, da ich in Neuhausen die Hilfe bekomme, die ich brauche! Mir geht es gut.“ Anzahl der Anfragen 40 90 80 37 35 Ein Beispiel für eine zunächst sehr nieder29 30 schwellig angesetzte Hilfe. 25 20 70 60 50 20 40 15 30 10 20 5 Anfragen 2008 140 insgesamt Anfragen 2009 90 Anfragen 2010 87,75 2008/ 80 37 70,00 70 29 30 25 60 50 20 20 11 – BJW 15 40 11 – ISE 30 16,67 10 – Familien-ISE 20 10 5 30,00 10 Anfragen 2009 Anfragen 2010 2008/09 (N=55) weiblich r 2007/08 (N=40) männlich 13,9 % 29,5% 25% 27,8 % 28,6% 11 – BJW 11 – ISE 20% 16,67 10 aktuelle Hilfen Stand: 31.12.2010 35 Anfragen 2008 140 insgesamt In Neuhausen bekomme ich die Hilfe, die ich brauche Wohnungen vorhanden sind, mussten immer wieder hausinterne Übergangslösungen gefunden werden. 37 e Neuhausen f il h d n e g Ju d n Kinder- u riadne Wohngruppe A 38 Die Wohngruppe Ariadne ist inzwischen ein fester Bestandteil in der näheren und auch weiteren Versorgungslandschaft für Mädchen und junge Frauen mit Essstörungen. Durch viele Kooperationen in der konkreten Fallarbeit, aber auch durch die Teilnahme an thematischen regionalen und überregionalen Arbeitskreisen und Fachveranstaltungen ist das Angebot der Wohngruppe Ariadne gut bekannt, etabliert und anerkannt. Die Mädchen und jungen Frauen werden durch die pädagogischen Mitarbeiterinnen und die Therapeutin unterstützt und begleitet, damit sie ihre Essstörung und die vielfältigen Auswirkungen und Symptome überwinden können. Ziel ist es, dass sie nach einer angemessenen Zeit wieder ein Leben in Selbständigkeit, Stabilität und ohne Einschränkung durch die Essstörung aufnehmen können. Zusätzlich zum pädagogischen/ therapeutischen Angebot gab es für die jungen Frauen ab dem Sommer auf ehrenamtlicher Basis ein körpertherapeutisches Angebot durch die Physiotherapeutin Frau Fingerle. Im Sinne einer ganzheitlichen Behandlung der Essstörung ist dies ein weiterer wertvoller Baustein und eine sinnvolle Ergänzung. Dieses Angebot wurde von der Gruppe sehr positiv aufgenommen. Im zweiten Halbjahr 2010 hat Dorothea Hald, bisherige Bereichsleiterin und Therapeutin der AriadneWohngruppe, die Kinder- und Jugendhilfe verlassen, da sie sich selbständig gemacht hat und nun in eigener Praxis arbeitet. Zur Überbrückung übernahm Frau Haas auf Honorarbasis bis zu ihrem eigentlichen Eintritt im Januar 2011 als Bereichsleiterin die wöchentlichen Einzelgespräche mit den Mädchen und jungen Frauen. Außerdem arbeitete Frau Grünholz ehrenamtlich im Rahmen von Einzelkontakten (z.B. durch Unterstützung beim Lernen für den Führerschein) mit. Die Wohngruppe war 2010 im Durchschnitt fast durchgängig voll belegt (sechs Plätze). Die Zeit des personellen Umbruchs von Juni bis Dezember bei voller Belegung bedeutete für die Mitarbeiterinnen eine erhebliche Belastung, die sie sehr engagiert und kompetent gemeistert haben. kte Esslinger Proje Der „Cafétreff für türkische Mütter“ und der „Mädchentreff im Süden“ wurden 2010 finanziert über Gelder der Bürgerstiftung Esslingen und des Fördervereines „Zukunft für Kinder“. Das Chorprojekt „Vorstadtpflanzengroove“ hat bereits nach einem Jahr alle Erwartungen übertroffen. Auch hier half der Förderverein „Zukunft für Kinder“ bei der Verwirklichung. Café und mehr… Durch den Austausch mit dem Amt für Migration und Integration und die Kontakte mit Mitarbeiter/innen der Erziehungshilfestellen und der Schule ist die Idee entstanden, einen niedrigschwelligen Cafétreff für türkische Mütter anzubieten. Dadurch sollen türkische Mütter in ihrer Erziehungskompetenz gestärkt werden, die Integration verbessert und eine Selbsthilfestruktur aufgebaut werden. Dieser Treff findet seit September 2010 einmal monatlich in der Grundschule St. Bernhard und dem Mehrgenerationenhaus in der Pliensauvorstadt statt. Zukünftig sollen in Kooperation mit dem Amt für Migration und Integration sehr niedrigschwellige Elternschulungen in diesem Rahmen durchgeführt werden. Mädchentreffs im Süden Im Rahmen der Arbeit der Erziehungshilfestellen im Esslinger Süden wurde festgestellt, dass es in der Innenstadt, in der Pliensauvorstadt und am Zollberg einen hohen Bedarf gibt an offenen Treffmöglichkeiten für Mädchen mit Migrationshintergrund, die die üblichen offenen Angebote nicht besuchen dürfen. In Kooperation mit den Jugendhäusern wird seit September 2010 in allen drei Stadtteilen einmal wöchentlich eine Mädchengruppe angeboten. Insgesamt 45 Mädchen zwischen 12 und 14 Jahren beschäftigen sich mit mädchenspezifischen Bildungsthemen (Sexualität, Körpererfahrung, Grenzen kennen und achten, Soziale Kompetenzen, Stärkung des Selbstbewusstseins, Umgang mit neuen Medien, Kreatives etc). Ziele des Projekts sind eine nachhaltige Stärkung von Mädchen mit Migrationshintergrund, die Integration in bestehende Angebote und die Vernetzung der Fachkräfte der Jugendhilfe, der Jugendarbeit und der Schulen im Sozialraum. Vorstadtpflanzengroove Seit September 2009 findet mit Hilfe zweier Ehrenamtlicher und dem Chorleiter Patrick Bopp der Stuttgarter A-cappella-Formation „Füenf“ das generationenübergreifende Chorprojekt „Vorstadtpflanzengroove“ in den Räumen des Altenpflegeheims statt. Zielgruppe sind Menschen von acht bis 80 Jahren, die Lust haben, sich in der Pliensauvorstadt musikalisch zu engagieren. Bereits nach einem Jahr war klar, dass alle Projektziele erreicht waren: l Etablierung eines generationenübergreifenden Chores im Mehrgenerationenhaus, l Aufwertung der Pliensauvorstadt, l Musik als integratives Moment für ein lustvolles Zusammentreffen von Jung und Alt, Menschen mit und ohne Migrationshintergrund, l Integration von Kindern und Jugendlichen aus den Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe in ein musisches Konzept zur besseren Körperwahrnehmung und der Entwicklung von sozialen Kompetenzen ohne Leistungsdruck. 39 d elle Esslingen Sü e Neuhausen f il h d n e g Ju d n Kinder- u st Erziehungshilfe 40 Besonders die Bewohnerinnen und Bewohner des Altenpflegeheims sind immer in freudiger Erwartung ihres „Vorstadtpflanzenchorsamstags“. Das wunderbare Miteinander von Jung und Alt und die engagierte Leitung durch Patrick Bopp haben alle Erwartungen an dieses Projekt übertroffen. 2011 soll eine nachhaltige Finanzierung den Projektstatus beenden. Dagmar Braun Die Kinder- und Jugendhilfe Neuhausen bietet im Landkreis Esslingen im Bereich Fildern, im Scharnhauser Park und in Esslingen Süd sogenannte Erziehungshilfestellen an. Bei diesen Angeboten handelt es sich um wohnortnahe Anlaufstellen für Kinder im Alter von sechs bis vierzehn Jahren und deren Familien mit Bedarf an erzieherischen Hilfen. Die Hilfen sind auf den jeweiligen Bedarf des Kindes abgestimmt und reichen von Einzelfallhilfe bis Gruppen- und Familienarbeit. Kennzeichnend ist die enge (teilweise auch räumliche) Kooperation mit dem Sozialen Dienst des Landkreises Esslingen bei den Fallbesprechungen sowie das fallübergreifende Arbeiten im Sozialraum (systematische Vernetzung mit den lokalen Akteuren im Gemeinwesen wie Schulen, Kindertagesstätten, mobile Jugendarbeit…). Erziehungshilfestelle Esslingen Süd Die Erziehungshilfestelle Esslingen Süd umfasst insgesamt drei Anlaufstellen: das Bürgerhaus in der Pliensauvorstadt, die Betreuungsräume in der Maile 4 in ES-Innenstadt und in ES-Zell die Räume des Sozialen Dienstes im Landratsamt Esslingen. Die Stabilität in der Zusammensetzung der einzelnen Teams im Süden war 2010 erfreulich und erleichterte die Zusammenarbeit. Die Kooperationen vor Ort tragen Früchte, die Wege sind kürzer, die Mitarbeiter/innen sind an den Schulen, in Kindergärten, Kindertageseinrichtungen, bei Verbänden, in den Jugendtreffs und in Vereinen bekannt. Sie werden trägerunabhängig als kompetente Ansprechpartner/innen in allen jugendhilfespezifischen Fragen wahrgenommen und angesprochen, zahlreiche sozialräumliche Kooperationsprojekte und offene Angebote sind entstanden. In den Sozialraumteams werden Ideen entwickelt und Absprachen getroffen. Als Input sind wichtige Multiplikatoren/innen und Fachreferenten/innen aus Esslingen eingeladen, die aktuelle Entwicklungen und besondere Angebote oder Esslinger Sozialraumthemen vorstellen. In den kommenden Jahren werden die Kooperationen mit den Schulen, die Veränderung durch den Ausbau der Ganztagesbetreuung und die räumliche Veränderung einiger Betreuungsräume wichtige Themen sein. Im Oktober fand die konstituierende Sitzung des Fachbeirates der Erziehungshilfestation Esslingen statt. Ein gelungener Zusammenschluss, der perspektivisch noch mehr Vernetzung, Austausch und inspirierende Ideen für ein gutes Miteinander in Esslingen in Gang setzen soll. Dagmar Braun fe r Erziehungshil Gesellschaft fü Esslingen Die Gesellschaft für Erziehungshilfe Esslingen (GfE) ist ein Zusammenschluss von zwei freien Trägern der Jugendhilfe im Landkreis Esslingen. Beteiligt sind die Kinder- und Jugendhilfe Neuhausen und die Stiftung Jugendhilfe aktiv. Die GfE hat sich zum Ziel gesetzt, jungen Menschen und ihren Familien in schwierigen Problemlagen bedarfsgerechte, flexible ambulante Hilfestellungen zur Lösung ihrer Probleme anzubieten. In enger Kooperation mit dem öffentlichen Träger der Jugendhilfe wird ein zeitlich befristetes, bedarfsorientiertes Handlungskonzept für die Begleitung der Zielgruppe angeboten, die Intensive Sozialpädagogische Begleitung (ISB). Die Arbeit der GfE ermöglichte auch im Berichtszeitraum (Juli 2009 bis Juli 2010) Familien, die sich ein weiteres Zusammenleben nicht mehr vorstellen konnten, oft eine für alle Beteiligten tragbare Lösung innerhalb der Familie. Auffallend war, dass bei einem Großteil der Fälle zu Beginn der ISB unklar war, ob das Kind oder der Jugendliche in der Herkunftsfamilie bleiben kann. Neben Einzelgesprächen mit Kindern, Jugendlichen und Eltern waren wiederholte moderierte Familiengespräche notwendig, um eine von allen akzeptierte und tragfähige Perspektive zu erarbeiten. Als weiterer Schwerpunkt kristallisierten sich die Themen Schulangst und Schulverweigerung heraus sowie die daraus resultierenden Fragestellungen, z.B. wie kann dem Verlust einer adäquaten Tagesstruktur vorgebeugt werden. Außerdem wurden die Mitarbeiter/ innen in vielen ISB-Fällen bei den Jugendlichen und/oder bei den Eltern bzw. einem Elternteil mit Migrationshintergrund mit dem Thema psychische Krankheit/Auffälligkeit konfrontiert. Hierbei spielten migrationsspezifische Themen eine besondere Rolle. Schwierig und aufwendig wurde erlebt, entsprechende Angebote für Menschen mit Migrationshintergrund bzw. eingeschränktem deutschen Wortschatz zu erschließen sowie bei den Familien im Vorfeld Berührungsängste abzubauen. Die Thematik soll in der nächsten Netzwerkkonferenz näher beleuchtet werden. Netzwerk für Familien Aus der Steuerungsgruppe des Netzwerkes für Familien (NfF) verabschiedete sich das GfE-Team nach fünfjähriger Federführung (gemeinsam mit Ursula Österle vom Landkreis Esslingen/Soziale Dienste). Die frei gewordenen zeitlichen Ressourcen sollen zum einen in den Arbeitskreis Migration und Integration einfließen, der im Dezember 2008 von der GfE ins Leben gerufen wurde. Zum anderen wollen die Mitarbeiter/innen neue Ideen und Visionen entwickeln. Das GfE-Team nimmt jedoch weiter am Netzwerk teil. Es ist eine wertvolle und wichtige Form der Vernetzung und Kooperation mit vielfältigen Fachkräften, die im Raum Esslingen mit Familien arbeiten. Die Arbeit der Steuerungsgruppe wurde in die Hände von Ingrid Gayer von der Stadt Esslingen/Stabsstelle „Netzwerk für Familien“, Petra Burkhardt, Landkreis Esslingen/ ProJuFa und Wolfgang Prelle von der Stiftung Jugendhilfe aktiv/IHF übergeben. Ausblick Die GfE feiert 2011 ihr zehnjähriges Jubiläum. Außer der Netzwerkkonferenz unter der Überschrift „Krank im Herzen – Psychische Gesundheit im Kontext von Migration“ ist für den Herbst ein Festakt geplant. Dagmar Braun und das Team der GfE 41 2010 2009 Eltern Kinder 2009 2010 Eltern 2009 Kinder 2010 Eltern D N elle Fi st Erziehungshilfe 140 insgesamt 30 Sohn-und-Vater-Tage 20 25 5 15 20 20 10 15 Anfragen 2008 5 10 5 Anfragen 2009 Anfragen 2008 Anfragen 2010 Anfragen 2009 Anfragen 2010 140 insgesamt SoVa Tage: Kein Faulenzen auf der Couch, sondern „Sohn-und-Vater-Tage“. Die Jungs verbrachten Anfragen 2008 Anfragen 2009 Anfragen 2010 eine aktive Zeit mit ihren Vätern. Bei unterschiedlichen Natursportarten wie etwa Klettern oder einer 140 insgesamt gemeinsamen Höhlentour konnten Väter und Söhne Grenzen und Ängste überwinden. Vor allem der 11 – ISE 11 – BJW Tag an der Kletterwand in Neuhausen war wohl ein sehr prägendes und eindrückliches Ereignis. Martin Böhringer – FiND-Team 10 – Familien-ISE Kinder 11 – ISE Ehrenamtliche insg. 140 105 35 Durchschnittlich vierzig Kinder be20 40 60 80 100 120 140 160 180 200 suchten die wöchentlich stattfinSehr auffällig ist,Ehrenamtliche dass dieinsg.Zahl der 140 105 35 weiblich männlich denden Angebote in mehreren Genicht vollständigen Familien von 20 40 insg. 60 80 105 100 120 140 160 180 200 Ehrenamtliche 140 35 Regelmäßige GruppenanJahr zu Jahr kontinuierlich ansteigt. meinden.weiblich männlich 20 40 80 insg. 100 180 200 Hauptamtliche Mitarbeiter/innen 177 120 158140 19160 gebote sind z.B. eine Boxgruppe in Bei mehr als zwei Drittel der 60mit Hilweiblich männlich und eine Theatergruppe feplan betreutenHauptamtliche Kinder Mitarbeiter/innen leben dieinsg. 177Filderstadt 158 19 in Vollzeit insgesamt 71 64 7 leiblichen Eltern getrennt. Eine Be- in Sielmingen. An verschiedenen Hauptamtliche Mitarbeiter/innen insg. 177 158 19 in Teilzeit hat ergeben, insgesamt 106 94 12 fragung der Familien in Vollzeit insgesamt 71 Schulen finden gruppenpädagogi64 7 Angebote dass die Trennungsund60 Schei20 40 80 100 sche 120 140 160 180statt. 200 In Bonlanden in Vollzeit insgesamt 64 7 Teilzeit 94 12 71 insgesamt 106 männlich am Waldrand. Bauwagen dungsproblematik als der Hauptbe- steht einweiblich 20 40 80 100 insgesamt 140 160 180 200 in Teilzeit 106 94 12 In120 mehreren Gemeinden werden Felastungsfaktor innerhalb der60Familie weiblich männlich rienangebote gestaltet. gilt. 20 40 60 80 100 120 140 160 180 200 weiblich männlich Renate Tafferner, Bereichsleiterin 42 20% 25% 25% 15% 20% 20% 10% 15% 20 15% 5% 10% 20 10% 5% 20 5% 90% 80% 2009/10 2008/09 11 Jahre11 Jahre 11 Jahre 6% 25% 9 Jahre 9 Jahre 9 Jahre 3% Mit den hilfeplangesteuerten23Ange% 6% 3% boten konnten wieder etwa dreißig 23 % Prozent Mädchen erreicht werden. In den sozialräumlich ausgerichteten Gruppen hängt das Geschlechterverhältnis von den jeweiligen Angeboten ab. Es gibt Gruppenangebote, die direkt auf Mädchen bzw. Jungen zugeschnitten sind. Alter 10 Jahre10 Jahre 10 Jahre 23 % Schulische Probleme und auffälliges 27,8 % Sozialverhalten 28,6% Schulische Probleme und auffälliges Sozialverhalten der Kinder sind die Hauptindikatoren bei der Einleitung eines Unterstützungsangebotes der Erziehungshilfestelle FiND. Das ist 7% 3% 27 %verwunderlich, da die nicht weiter 7 % 3 % so häufig innerfamiliäre ProKinder 27 %17% bleme nach außen spiegeln. Die 7 %17 %3 % 27 % Ort, an dem dies gut Schule ist ein 17% 17 % sichtbar wird. Deshalb hat die enge 17% Kooperation mit den Schulen einen 17 % sehr hohen Stellenwert. Bedarfe können dann sehr früh erkannt und Unterstützung gezielt angeboten werden. 28,6% 10 – Familien-ISE 8 Jahre 8 Jahre 8 Jahre Die Angebote der Erziehungshilfestelle FiND erreichen die Kinder und ihre Familien frühzeitig. Knapp 27 Prozent der Kinder sind im Grundschulalter. Hier zeigen sich der präventive Ansatz der Erziehungshilfestellen und die gute Vernetzung mit 6% 3% den Grundschulen. 27,8 % 11 – ISE 10 – Familien-ISE 7 Jahre 7 Jahre 7 Jahre 13,9 % 29,5% 11 – BJW 6 Jahre 6 Jahre 6 Jahre Die Erziehungshilfestelle FiND konnte im Berichtszeitraum vom August 2009 bis zum Juli 2010 sechzig Familien aus Filderstadt, Neuhausen und Denkendorf erreichen. Bedarfsgerecht und flexibel können Elternarbeit, Einzelbetreuung und Grup13,9 % pensettings eingesetzt werden. In mehreren Gemeinden auf den Fildern wurden 29,5% Angebote für Kinder aus dem Sozialraum installiert, die 27,8 niederschwellig besucht % 13,9 % werden können. 29,5% 28,6% unter unter unter 6 Jahre 6 Jahre 6 Jahre e Neuhausen f il h d n e g Ju d n Kinder- u 11 – BJW 2008/09 Geschlecht 2009/10 2009/10 2008/09 2007/08 2007/08 14 Jahre14 Jahre 14 Jahre 500 20 60 30 20 13 Jahre13 Jahre 13 Jahre 20 1.000 500 20 90 30 60 1.479 12 Jahre12 Jahre 12 Jahre 20 1.500 500 1.000 2007/08 70% 90% 60% 80% 90% 50% 70% 80% 40% 60% 70% 30% 50% 60% 20% 40% 50% 10% 30% 40% 20% 30% 10% 20% 10% 90% 80% 70% 90% 60% 80% 90% 50% 70% 80% 40% 60% 70% 30% 50% 60% 20% 40% 50% 10% 30% 40% 20% 30% 10% 20% 10% 2009/10 2008/09 2009/10 männlich 2009/10 2007/08 weiblich männlich 2008/09 2007/08 2008/09 weiblich 2007/08 weiblich männlich Familiensituation 2009/10 2008/09 2009/10 vollständig 2009/10 vollständig 2007/08 unvollständig vollständig 2008/09 2007/08 2008/09 unvollständig 2007/08 unvollständig ldern stelle friz Ostfi Erziehungshilfe Zehn Jahre friz: 2010 gab es diesen Anlass zu feiern. Im August 2000 hatte das Jugendhilfeprojekt friz im Scharnhauser Park seine Arbeit aufgenommen. Ein kleines Team begann die erste sozialraumorientierte Erziehungshilfestation im Landkreis Esslingen aufzubauen, zuständig für die drei Stadtteile Scharnhauser Park, Nellingen und Parksiedlung in Ostfildern. Längst ist aus dem Projekt eine feste Einrichtung geworden, die sich etabliert hat. Das Erfolgsmodell friz stand inzwischen auch Pate für zehn weitere Erziehungshilfestellen im Landkreis Esslingen. Entsprechend lobend äußerte sich der Sozialdezernent des Landkreises, Dieter Krug, beim offiziellen Festakt am 26. Juni 2010. Er betonte: „Es ist viel ausgegangen von friz, es ist landesweit vorbildlich und viele andere Landkreise interessieren sich für das Konzept.“ Dass friz so erfolgreich ist, machte Ostfilderns Oberbürgermeister Christof Bolay fest am eingängigen Namen: „F steht für flexibel, r für regional, i für integrativ und z für zentral - diese vier Elemente realisieren Sie vorbildlich.“ Auch das Engagement der Mitarbeiter sei beispielhaft, findet Bolay. SkF-Geschäftsführerin Angela Riße würdigte das Engagement der Mitarbeiter/innen in der Anfangszeit, vor allem den damaligen Erziehungsleiter Jürgen Knodel, den Initiator des Projektes, sowie die auch heute noch tätigen Mitarbeiterinnen des friz-Teams Lore Abendschein, Elke Knobelspieß und Sa-bine Schöning-Müller. Besonders eindrücklich war, wie ehemalige Besucher/innen das Angebot von friz wahrnahmen. Rückblickend erzählt die heute 19-jährige Lisa: „Ich war neun Jahre alt, als ich das erste Mal zu friz kam. Und egal, welche Probleme ich hatte, ich konnte immer kommen und mir wurde immer geholfen.“ Für viele Schulen, Kindertageseinrichtungen, Vereine und andere wichtige Organisationen in Ostfildern ist der Name „friz“ ein Begriff. Das Team hat sich vergrößert und ist inzwischen für ganz Ostfildern zuständig. Das Jubiläum war Anlass, nochmals einen Blick auf die Arbeit zurückzuwerfen, die in den vergangenen Jahren geleistet wurde. Bei der traditionellen Frühjahrsklausur wurden die Entwicklungsstationen von friz beleuchtet: Angefangen von der Grundhaltung, mit der die Mitarbeiter/innen den Familien begegnen, über die verschiedenen Instrumente und Verfahrensweisen für die konkrete Arbeit mit den Familien bis hin zu den vielfältigen Aktivitäten im Sozialraum. Ein großes Stadtteilfest ist entstanden, das friz in Koo- peration mit anderen Einrichtungen auf die Beine stellt und das alle zwei Jahre stattfindet. Jährlich gibt es ein Familienwochenende und in jedem Schuljahr wird den Schülern und Schülerinnen der ersten Klassen ein soziales Kompetenztraining angeboten. Neue Pläne und Entwicklungen Aber friz hat nicht nur einen Blick zurückgeworfen, sondern ist auch schon wieder am Planen und Entwickeln neuer Ideen. Das Café Frida wird inzwischen wöchentlich in Kooperation mit Pro Jufa angeboten und wird von vielen Müttern und Vätern gerne angenommen. Außerdem beteiligt sich friz an der kommunalen Bildungsplanung in Ostfildern und arbeitet hier an einer Konzeption für gelingende Elternbildung mit. Ziel ist es vor allem, auch denjenigen Eltern einen Zugang zu ermöglichen, die durch die bisherigen Angebote nicht erreicht werden. Renate Tafferner, Bereichsleiterin 43 Organisation blick Der SkF im Über Der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) ist ein bundesweit tätiger Verband von engagierten und couragierten Frauen, die Unterstützung für Frauen, Kinder, Jugendliche und Famlien in schwierigen Lebenslagen bieten. Der SkF setzt sich dabei besonders für eine Verbesserung der Lebenssituation und die Chancengleichheit benachteiligter Frauen ein. Leitbild des SkF Bundesweit bestehen heute 150 rechtlich selbständige Ortsvereine. Zentrales Gestaltungselement der verbandlichen Arbeit des SkF ist das Zusammenwirken von ehrenamtlich und beruflich für den Verein Tätigen. Führungs- und Leitungsfunktionen werden von ehrenamtlichen Vorständen wahrgenommen. Die ehrenamtlichen Vorstände der Ortsvereine bestimmen die Grundzüge sowohl der verbandlichen als auch der fachlichen Arbeit. (…) In der Diözese Rottenburg-Stuttgart gründete 1903 Mathilde von Dellingshausen den „Rettungsverein vom guten Hirten“, der in den 70iger Jahren zum Katholischen Sozialdienst e.V. umfirmierte. 1999 schloss sich der Verein als assoziiertes Mitglied dem SkF an. Mitgliederversammlung Im Jahr 2010 zählte der SkF 70 Mitglieder (49 ordentliche und 21 fördernde). Auf der Mitgliederversammlung am 18.10.2010 standen neben den Regularien (Entgegennahme 44 des Tätigkeits- und Finanzberichtes, Entlastung des Vorstands), die Neuwahlen für Vorstand und Verwaltungsrat auf der Tagesordnung (siehe Seite 4). Außerdem präsentierte die Einrichtungsleiterin des Paulusstiftes, Heidi Nagler, eine DiaShow vom 100-jährigen Jubiläum. Vorstand Der Vorstand traf sich insgesamt 7 mal gemeinsam mit dem Verwaltungsrat. Er beschloss den Wirtschaftsplan 2010, den Jahresabschluss 2009 und neue Vorhaben. Folgende Themen beschäftigten das Gremium: l Neubauprojekt der Kinder- und Jugendhilfe im „Quartier für Generationen“ l Vorschlagsliste für den neu zu wählenden Vorstand und Ver waltungsrat l Aktualisierung der Vereinssatzung l Stiftungsgründung l Sanierung der Tagesstätte für wohnungslose Frauen l Paulusstift-Jubiläum Verwaltungsrat Der Verwaltungsrat berät lt. Satzung den Vorstand bei seiner Tätigkeit (s.o.). Die erforderliche Zustimmung erfolgte für die Anschaffung eines neuen leistungsfähigeren Buchhaltungsprogrammes und die Anschaffung einer neuen EDV-Ausstattung zur zentralen Vernetzung aller Dienste und Einrichtungen im SkF. Gemäß dem aktuellen Freistellungsbescheid des Finanzamtes Stuttgart vom 1.6.2010, Steuernr. 99059/03900 ist der Verein als gemeinnützig und mildtätigen Zwecken dienend anerkannt und nach § 5 Abs. 1 Nr. 9 KStG von der Körperschaftssteuer befreit. Vorstand Therese Wieland, Ordinariatsrätin i. R. Hilde Weber, Handelsschulrätin i. R. Brigitte Jegler, Einrichtungsleiterin Doris Mehl, Finanzbuchhalterin i. R. Verwaltungsrat Brigitte Ciupke-Fluhr, Religionslehrerin Dr. Maria Hackl, Jugendhilfereferentin, Stadträtin Christa Laufs, Übersetzerin i. R. (bis 10/2010) Iris Ripsam, Finanzwirtin, Stadträtin Roswitha Wenzl, Kinderbeauftragte Stadt Stuttgart (bis 10/2010) Neu seit 10/2010: Gabriele Bollinger, Sozialwirtin Monika Bormann, Sozialwirtin Eltern 20 60 Kinder kten Zahlen und Fa 1.000 20 20 30 10 5 Anfragen 2008 ISEinsgesamt 11 – 140 11 – BJW 2010 2009 weiblich 15 500 Eltern Anfragen Kinder 90% 17% 70% Personal 20 40 60 80 17,11 % 40% 0,52% 3,91% 4,83% 30% 20% 17,11 % 73,63 % 10% 73,63 % 73,63% 17,11 % 17 % 3,91 % 0,52 % 4,83 % 14 Jahre 13 Jahre 12 Jahre 11 Jahre 2009/10 27 % Personal: Sachkosten: 17% Instandhaltung: Zinsaufwand: Abschreibungen: 2009/10 2008/09 5.855.863,- � 1.361.215,- � 310.749,- � 41.689,- � 383.948,- � 2007/08 120 90% 70% 60% 140 160 180 20% 90% 200 10% 80% Ehrenamtliche im SkF männlich 2009/10 60% 158 Ehrenamtliche insg. 140 50% 19 20 64 7 40 60 insgesamt 71 40% 80 30% 20 40 60 94 12 80 100 insgesamt 106 120 140 105 100 35 120 140 160 weiblich 200 90% männlich 80% 180 10% 160 weiblich 180 200 männlich Hauptamtliche Mitarbeiter/innen insg. 177 2009/10 158 19 2008/09 64 7 in Teilzeit 20 40 60 2007/08 unvollständig vollständig in Vollzeit 2008 männlich 20% in Teilzeit 38,25% 50% 70% in Vollzeit 15,43 % 1,32 % 80% 30% Mitarbeiterschaft im SkFweiblich Hauptamtliche Mitarbeiter/innen insg. 177 2008 40% weiblich 35 100 20 5% Aufwand* 7% 3% 60%3 % 6 % 23 %50% 0,52% 3,91% 4,83% männlich 105 10% 80% unvollständig 2008/09 2007/08 Ehrenamtliche insg. 140 unvollständig 15% 9 Jahre 27 % 9 Jahre 9,06 % 20% 8 Jahre Leistungsstatistik 2010 2009 weiblich 23 % Schwangerschaftsberatung 1058 1060 17 % 18 17 Frühe Hilfen – Mirjam Paulusstift – Mutter-Kind-Hilfen 46 57 Paulusstift – Kindertagesstätte 119 118 Elterntreff Zack (Kontakte) 9763 9323 Tagestreff Femmetastisch (Kontakte) 1717 1479 FrauenBerufsZentrum 296 291 Betreuungsverein 59 55 2008/09 2007/08 Kinder- und Jugendhilfe Neuhausen 262 235 38,25% Bundesmittel: 148.180,- � Landesmittel: 348.143,- � Kommunale-/Kreismittel: 2.383.659,- � Kirchl. Mittel: 726.266,- � Pflegegelder: 3.065.209,� 2007/08 2008/09 Spenden: 106.056,- � Sonst.Mittel/Auflsg.Sopo: 1.236.879,- � 7 Jahre 6% 28,6% 1,85% 4,34 % 29,74% 9,06 % 38,25% 2009/10 1,32 % 15,43% 6 Jahre 3% 25% 27,8 % 10 Jahre 2007/08 Betreute Personen/Besucherinnen weiblich 7% 3% 9,06 % 29,74 % Ertrag* 8 Jahre 2008/09 38,25% 10 – Familie 13,9 % 7 Jahre 2007/08 Spenden: Mittelverwendung nach Förderbereichen Gesamtspenden: 106.056,- � Offene Dienste 16.666,- � Paulusstift 23.272,- � Kinder- & Jugendhilfe 66.118,- � 6 Jahre 14 Jahre14 Jahre 12 Jahre12 Jahre 2008/09 ständig ständig 11 Jahre11 Jahre 10 Jahre10 Jahre 9 Jahre 9 Jahre Platzzahlen Überblick in Zahlen 2007/08 13,9 % Mutter-Kind-Einrichtung Ertrag: 8.014.392,- � 29,5% 25% 27,8 % 2007/08 2008/09 Paulusstift 148 Aufwand: 7.953.464,� Davon: Stationär 34 Überschuss: 60.928,� 28,6% 20% Ambulant 16 Kindertagesstätte 98 15% 29,5% Kinder- und Jugendhilfe 1,85% 10% 132 Neuhausen 4,34% 15,43 % 1,32 % 20 1,85% Davon: Stationär 56 29,74 % 5% 4,34% 15,43 % 1,32 % Ambulant 76 2008/09 unter 6 Jahre ännlich 11 – BJW insgesamt 71 94 12 80 100 insgesamt 106 120 140 *Jahresabschluss 2010 ännlich Finanzen unter 6 Jahre 9/10 Leistungen 13 Jahre13 Jahre 10 – Familien-ISE 8 Jahre 8 Jahre 7 Jahre 7 Jahre 9/10 140 insgesamt 2010 2009 180 200 17,11 % 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 160 0,52% 3,91% 4,83% 45 Organigramm Mitgliederve Vorstand Therese Wieland, Vorsitzende Hilde Weber, stv. Vorsitzende Geschäftsführung Angela Riße Wirtschaft + Verwaltung Offene Dienste Gesine Hoinka Christa Reuschle-Grundmann Personal Finanzen EDV/Organisation Spendenwesen Liegenschaften Schwangerschaftsberatung und Beratung für alleinerziehende Frauen Stuttgart Esslingen Nürtingen Ludwigsburg Bietigheim/Bissingen Waiblingen Hilfen für Frauen in schwierigen Lebenssituationen Frühe Hilfen Projekt-Mirjam Betreuungsverein „Tagestreff Femmetastisch“ Betreutes Wohnen (§§67ff. SGB XII) FrauenBeru (in Kooperation mit Car Bärbel BASiS Berufliche Anlaufstelle für Ausbildungs- und Stellensuche in Stuttgart FAMOS Berufsbezogene Sprachkurse für Migrantinnen (BAMF) BBI-Projekt Berufliche Beratung und Information für Frauen mit Kindern (unter 3 Jahren) JOBtreff EDV-Schulungscenter 46 ersammlung Verwaltungsrat Stabstelle: Geistlich Begleitung Susanne Herzog ufsZentrum ritasverband Stuttgart) Triebel Paulusstift Kinder- und Jugendhilfe Neuhausen Heidi Nagler Siegfried Stark Arbeitsgelegenheit (CV) Wohngruppe 24 Plätze Appartementhaus 10 Plätze Beschäftigungsprojekt präsent (CV) Trainingswohnen 4Plätze Kindertagesstätte 98 Plätze Koka Die Arbeitsvermittlung (in Kooperation mit den Caritasregionen) Betreutes Wohnen 6 Plätze (§§67ff. SGB XII) Elterntreff Zack Betreutes Einzelwohnen 6 Plätze (§19 SGB VIII) Innenwohngruppen 24 Plätze Wohngruppe „Ariadne“ für essgestörte junge Frauen 6 Plätze Betreutes Jugendwohen/ISE 20 Plätze Dezentrale Wohngruppe Scharnhausen 6 Plätze Erziehungshilfestellen Esslingen-Süd, Filderstadt, Neuhausen Denkendorf, Ostfildern Ausbildungsgruppe zur Hauswirtschaftshelferin 2 Plätze Müttertreffpunkt Café Frida im Scharnhauser Park Intensiv sozialpädagogische Begleitung Gesellschaft für Erziehungshilfe (in Kooperation mit der Stiftung Jugendhilfe aktiv) 47 Dank Der SkF Stuttgart benötigt zur Aufrechterhaltung seiner Dienste und für neue Aufgaben öffentliche, kirchliche und Drittmittel von Spendern und Institutionen. Dafür danken wir unter anderem von Herzen: der Stadt Stuttgart (Sozial- und Jugendamt, Arbeitsförderung) dem Landkreis Esslingen der Stadt Esslingen der Stadt Nürtingen dem Land Baden-Württemberg (Ministerium für Arbeit und Soziales) dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge dem Europäischen Sozialfonds der Diözese Rottenburg-Stuttgart dem Stadtdekanat Stuttgart dem Förderverein „Zukunft für Kinder“ der Veronika-Stiftung der Inner Wheel Club Esslingen der Stuttgarter Zeitung „Hilfe für den Nachbarn“ der Aktion Sternstunden des BR der Justiz für die Zuwendung von Geldauflagen der Baden-Württembergischen Bank dem Lionsclub Stuttgart Altes Schloss dem Deutsch-Amerikanischen Club der Esslinger Zeitung der SKS Michael Russ GmbH dem Theaterhaus Stuttgart und der Wilhelma Ganz besondere Unterstützung erfahren wir immer wieder unterjährig durch die katholischen Kirchengemeinden in Stuttgart und der Diözese, den katholischen Verbänden und hier insbesondere den katholischen Frauenorden sowie durch unsere Mitglieder und Förderer und zahlreiche EinzelspenderInnen. Ein herzliches vergelt`s Gott und danke für Ihr Vertrauen! Sozialdienst katholischer Frauen e.V. Spendenkonto: Diözese Rottenburg-Stuttgart BW Bank, Konto: 2 018 100, BLZ: 600 501 01 Sozialdienst katholischer Frauen Diözese Rottenburg-Stuttgart e.V. Geschäftsstelle: Stöckachstr. 55, 70190 Stuttgart, Tel.: 0711/925 62-50, Fax: 0711/925 62-66, e-Mail: info@skf-drs.de, www.skf-stuttgart.de, Vorsitzende: Therese Wieland, Geschäftsführerin: Angela Riße, Bankverbindung: BW Bank, Konto: 2 018 100, BLZ 600 501 01 Offene Dienste Stöckachstr. 55 70190 Stuttgart Tel.: 0711 92562-0 Fax: 0711 92562-99 Leiterin: Christa Reuschle-Grundmann BW Bank, Konto 2 688 444, BLZ 600 501 01 e-Mail: christa.reuschle@skf-drs.de Schwangerschaftsberatung Stuttgart Tel.: 0711 92562-0, Fax: -99 Esslingen/Nürtingen Tel.: 0711 35090-73/-74, Fax: -75 Ludwigsburg Tel.: 07141 97505-12, Fax: -99 Waiblingen Tel.: 07151 1724-21, Fax: -41 Frühe-Hilfen - Projekt Mirjam - Familienpatenschaften Stöckachstr. 55 70190 Stuttgart Tel.: 0711 92562-0 Hilfen für Frauen in schwierigen Lebenssituationen Tagestreff Femmetastisch, Betreutes Wohnen Heusteigstr. 20 70182 Stuttgart Tel.: 248923-10. Fax: -11 Betreuungsverein Stöckachstr. 55 70190 Stuttgart Tel.: 0711/92562-25/-24/-32 Mutter-Kind-Einrichtung Paulusstift Ottostr. 1 70190 Stuttgart Tel.: 0711 26889-0 Fax: 0711 26889-66 Leiterin: Heidi Nagler BW Bank Konto 1 220 724, BLZ 600 501 01 e-Mail: paulusstift.info@skf-drs.de Wohngruppe, Trainingswohnen, Betreutes (Einzel-)Wohnen, Appartementhaus, Kindertagesstätte, Elterntreff Zack FrauenBerufsZentrum (in Kooperation mit CV Stuttgart) Heusteigstr. 20 70182 Stuttgart Tel.: 0711 248923-30 Fax: 0711 248923-39 Leiterin: Bärbel Triebel BW-Bank, Konto 8 573 302, BLZ 600 501 01 e-Mail: b.triebel@caritas-stuttgart.de BASiS – Berufliche Anlaufstelle für Ausbildungs- und Stellensuche in Stuttgart Tel.: 0711 248923-40/42 Fax: 0711 248923-39 BBI – Berufliche Anlaufstelle für Frauen mit Kindern (unter 3 Jahren) Tel.: 0711 248923-41 Fax: 0711 248923-44 Berufsbezogene Sprachkurse (FAMOS) für Migrantinnen Tel.: 0711 248923-41 Fax: 0711 248923-39 Arbeitsgelegenheiten Tel.: 0711 248923-33 Fax: 0711 248923-39 Beschäftigungsbetrieb „präsent“ Werkstatt und Garagenverkauf Tel.: 0711 248923-52 Fax: 0711 248923-39 Job-Treff – EDV-Schulung Bewerbungsunterstützung Tel.: 0711 248923-51 Kinder- und Jugendhilfe Neuhausen Kirchstr. 17-19, 73761 Neuhausen a.d.F. Tel.: 07158 1718-0; Fax: 07158 1718-20 Leiter: Siegfried Stark BW Bank, Konto 2 033 855, BLZ 600 501 01 e-Mail: kiju.neuhausen@skf-drs.de Innenwohngruppen, Wohngruppe für essgestörte junge Frauen Adresse s.o. Tel.: 07158 1718-0, Fax: -20 Dezentrale Wohngruppe Scharnhausen und Verselbständigungsgruppe 73760 Ostfildern, Tel.: 07158 947991 Betreutes Jugendwohnen Kirchstr. 19, 73761 Neuhausen a.d.F. Tel.: 07158 1718-11/-33/-35, Fax: -20 Erziehungshilfestation FiND Büro: Gottlieb-Daimler-Str. 2, 70794 Filderstadt Tel.: 0711 3902-2985/-86 Betreuung: - Kinder- und Jugendhilfe Neuhausen Kirchstr. 19, 73761 Neuhausen a.d.F. - Sudetenstr. 26, 73770 Denkendorf - Pestalozzi-Schule, Seestr. 22 70794 Filderstadt-Sielmingen - Rosenstr. 12, 70794 Filderstadt-Bernhausen - Bildungszentrum Seefälle, Mahlestr. 18 70794 Filderstadt-Bonlanden - Gottlieb-Daimler-Str. 2 70794 Filderstadt-Bernhausen Erziehungshilfestellen Esslingen Süd Pliensauvorstadt: Weilstr. 8, 73734 Esslingen Tel.: 0711 3169776 Zollberg: Auchtweg 52, 73734 Esslingen Tel.: 0711 3880649 Innenstadt: Maille 4, 73728 Esslingen Tel.: 0711 350159 Erziehungshilfestation friz Ostfildern Büro: Stauffenbergstr. 20, 73760 Ostfildern Tel.: 0711 34559060 Betreuung: - Montluelweg 19, 73760 Ostfildern - Erich-Kästner-Schule, In den Anlagen 2 73760 Ostfildern (Nellingen) Müttertreffpunkt Café frida Montluelweg 19, 73760 Ostfildern Tel.: 0711 34559060 Intensive Sozialpädagogische Begleitung (Gesellschaft für Erziehungshilfe) Mülbergerstr. 126, 73728 Esslingen Tel.: 0711 93780316 SkF Sozialdienst katholischer Frauen e.V. Stöckachstraße 55 70190 Stuttgart Telefon 0711/925 62-50 Telefax 0711/925 62-66 E-Mail: info@skf-drs.de www.skf-stuttgart.de Bankverbindung Baden-Württembergische Bank (BLZ 600 501 01) Konto 2 018 100