Versuch 15: Fadenstrahlrohr
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Versuch 15: Fadenstrahlrohr
15-1 Fadenstrahlrohr 1. Vorbereitung: Geladene Teilchen in elektrischen und magnetischen Feldern, Möglichkeiten zur e/m-Bestimmung. 2. Versuch: Zur Herstellung über einen großen Bereich homogener Magnetfelder werden i.A. Helmholtzspulen verwendet. Sie bestehen aus zwei Zylinderspulen mit Radius R, die parallel und konzentrisch zueinander stehen. Ihr gegenseitiger Abstand ist hier gleich dem Spulenradius R. Zur Berechnung des von den Spulen erzeugten Magnetfeldes werden Zylinderkoordinaten ( z, Radius r ) eingeführt. Die Mittelebene wird durch z = 0 beschrieben. Die B-Feldkomponente Bz, die senkrecht zur Mittelebene liegt, ist von z und r abhängig. Für z = 0 berechnet sich die Feldkomponente näherungsweise wie folgt: BZ (O,r) = 0,72 µ0 ⋅ wobei € NI ⋅ R ⎡ 16 r 4 ⎤ 1 − ⎢ ⎥ 25 R 4 ⎦ ⎣ (1) R = Spulenradius =15 cm N = Zahl der Windungen = 130 I = Gemeinsamer Strom durch beide Spulen Zwischen den Spulen befindet sich eine Glaskugel, in die bei z = 0 das System Kathode-Anode eingebaut ist. Die aus dem Heizdraht ausgelösten Elektronen werden durch die Beschleunigungsspannung U auf die Geschwindigkeit v beschleunigt. Danach gelangen sie in das Magnetfeld der Helmholtzspulen und werden durch die Lorentzkraft auf Kreisbahnen mit Radius r gelenkt. In der Glaskugel erzeugen die Elektronen auf ihrem Weg positiv geladene Gasionen, die die Elektronen schlauchförmig umgeben. 15-2 Dadurch wird das Auseinanderdiffundieren der Elektronen verhindert. Durch die Anregung der Gasmoleküle durch die Elektronen wird der Elektronenstrahl sichtbar gemacht. Man erhält durch diese zwei Effekte einen gut sichtbaren, scharfen Strahl, der wegen seiner niedrigen Geschwindigkeit gut ablenkbar ist und keine Röntgenstrahlung erzeugt. Schaltbild: Magnetfeld ( Helmholtzspulen ) I 0.7-2 A Heizung Faden 6,3 V≈ strahlrohr + Beschleunigungsspannung 0-300 V= U Abb.1 : Schaltbild zum Versuch 3. Aufgaben: 3.1 Herleitung Leiten Sie eine Formel her, aus der sich e/m aus U,I und r berechnen lässt. 3.2 Abhängigkeit des Radius von Strom und Spannung Messen Sie für vier verschiedene Beschleunigungsspannungen U (z.B. 150V, 200V, 250V und 300V) den Durchmesser (und damit den Radius r des Lichtkreises) in Abhängigkeit vom Strom I (0.8-2A) durch die Helmholtz-Spulen. Bei der Ablesung ist Parallaxe zu vermeiden! Führen Sie für eine der Messreihen die Radiusbestimmung jeweils dreimal durch und berechnen Sie Mittelwert und Standardabweichung (als Maß für den Fehler bei der Radiusbestimmung). 15-3 Tragen Sie die gemessenen Radien in der graphischen Darstellung so auf, dass die Abhängigkeit des Radius von Strom I und Spannung U leicht erkennbar ist (Gerade!). 3.3 Berechnung von e/m Aus den Meßwerten berechne man e/m und führe eine Fehlerrechnung durch; machen Sie dazu sinnvolle Annahmen über den Fehler der eingehenden Größen. Der r4-Term im Magnetfeld kann bei der Fehlerrechnung vernachlässigt werden. 3.4 Einfluss des Erdmagnetfelds Im Folgenden soll der Einfluss des Erdmagnetfelds auf die Elektronen im Fadenstrahlrohr demonstriert werden: Sind die Helmholtzspulen parallel zur Längsachse des Raumes orientiert, dann verläuft das durch die Spulen erzeugte Magnetfeld in Nord-Süd-Richtung, wie die Horizontalkomponente des Erdmagnetfelds. Je nach Stromrichtung durch die Spulen vergrößert oder verringert sich das B-Feld aufgrund des zusätzlich auftretenden Erdmagnetfelds. Zur Maximierung des Effekts soll das Fadenstrahlrohr um 180° gedreht werden, wodurch sich der Unterschied im B-Feld verdoppelt: ΔB = 2BErde,hor Gehen Sie folgendermaßen vor: Wählen Sie einen kleinen Strom I durch die Helmholtzspulen (etwa 0.8A, warum?) und als Beschleunigungsspannung€ etwa 150 V. Verändern Sie nun Beschleunigungsspannung oder Spulenstrom so, dass der Strahl den Glaskolben in genau einem Punkt berührt. Notieren Sie sich den Spulenstrom I. Nach Drehen um 180° berührt der Strahl den Kolben nicht mehr in einem Punkt. Regeln Sie den Spulenstrom nach bis dies wieder der Fall ist. Aus dem Unterschied des Spulenstroms für beide Orientierungen können Sie ΔB (und damit die Horizontalkomponente des Erdmagnetfeldes berechnen (Vergessen Sie dazu nicht r zu bestimmen!). Vergleichen Sie mit Literaturwerten. 3.5 Spiralbildung Wie ist die Spiralbildung des Elektronenstrahls bei Annäherung einer Eisenplatte zu erklären. Warum bildet sich bei Annäherung einer Aluminiumplatte keine Spirale! 15-4 Abb. 2 : Schaltbild 00 Word 97