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KUB 07.02
Mythos
02 | 06 | – 09 | 09 | 2007
Öffnungszeiten | opening hours
Tägl. 10 –20 Uhr | daily 10 a.m.–8 p.m.
7.06.07 Fronleichnam | Corpus Christi
10 –20 Uhr | 10 a.m.–8 p.m.
Maria Himmelfahrt | Assumption Day
15.08.07
10 –20 Uhr | 10 a.m.–8 p.m.
Kasse | counter
Phone (+43-55 74) 4 85 94-433
Eintrittspreise | admission
Erwachsene | adults 10 €
Ermäßigungen | reductions 6 €
40 Jahre Ö1: 40% Ermäßigung
für Ö1-Club-Mitglieder | 40 years Ö1:
40% reduction for Ö1 Club members
Schüler | school students 1,50 €
Lehrlinge | trainees 1,50 €
Gruppen ab 15 Personen |
15 people and more 7 €
Führungen für Gruppen ab
15 Personen | guided tours for
15 people and more 5 €
Workshop Kinder oder
Kin der kunst am Samstag 4 €
workshop or art education
for children on Saturday 4 €
Eintrittskarten im Vorverkauf
Ermäßigte Karten für die gesamte
Ausstellungsdauer sind für Kunden
der Hypo Landesbank Vorarlberg im
Vorverkauf in allen Filialen erhältlich.
Information und Anmeldung
zu Führungen | information and
registration for guided tours
Kirsten Helfrich, DW | ext. -415
vermittlung@kunsthaus-bregenz.at
Sekretariat | office
Margit Müller-Schwab, DW | ext. -409
m.mueller-schwab@
kunsthaus-bregenz.at
Kunsthaus Bregenz
Karl-Tizian-Platz
A-6900 Bregenz
Phone (+43-55 74) 4 85 94-0
Fax (+43-55 74) 4 85 94-408
kub@kunsthaus-bregenz.at
www.kunsthaus-bregenz.at
Direktor | director
Eckhard Schneider
Kurator | curator
Rudolf Sagmeister
Kommunikation |
press and public relations
Birgit Albers, DW | ext. -413
b.albers@kunsthaus-bregenz.at
Assistentin | assistant
Melanie Büchel
Kunstvermittlung |
art education
Winfried Nußbaummüller, DW | ext. -417
w.nussbaummueller@
kunsthaus-bregenz.at
Assistentin | assistant
Kirsten Helfrich
Publikationen | publications
Katrin Wiethege, DW | ext. -416
k.wiethege@kunsthaus-bregenz.at
Assistentin | assistant
Antje Kühn
Editionen | editions
Caroline Schneider, DW | ext. -444
c.schneider@kunsthaus-bregenz.at
Assistentin des Direktors |
assistance to the director
Beatrice Nussbichler, DW | ext. -418
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Administration | administration
Ute Denkenberger
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Technik | technical staff
Andreas Schreiber | Markus Tembl |
Markus Unterkircher | Stefan Vonier
Presenting
Sponsor
Haussponsor des
Kunsthaus Bregenz
Copyright
© 2007 by Kunsthaus Bregenz
Konzeption | concept
Eckhard Schneider
Text | text
B. Albers | W. Nußbaummüller |
R. Sagmeister | E. Schneider |
K. Wiethege
Redaktion | editorial work
Birgit Albers | Melanie Büchel
Übersetzung | translation
Kimi Lum
Lektorat | copy editors
W. Astelbauer | A. Kühn | K. Wiethege
Bildrechte | picture credits
© Joseph Beuys, VBK, Wien, 2007 |
Matthew Barney | Cerith Wyn Evans |
Flatz | Douglas Gordon | Damien
Hirst | Jeff Koons | Herman Seidl |
Cy Twombly | Hélène Binet | David
Held | Keizo Kioku | Wit McKay |
Robert McKeever | Karlheinz Nowald |
Michael James O’Brien | Chris Winget
Basiskonzept Grafi k-Design |
basic graphic design
Clemens Theobert Schedler
Büro für konkrete Gestaltung
Gestalterische Ausführung |
graphic design
Bernd Altenried | Stefan Gassner
Unser besonderer Dank gilt |
special thanks to
Matthew Barney | Cerith Wyn Evans |
Flatz | Douglas Gordon | Herman Seidl |
Cy Twombly | Eva Beuys | Rosalie
Benitez | Udo und Anette Brandhorst |
Mark Francis | Barbara Gladstone |
Kara Vander Weg | Ealan Wingate |
Evert van Straaten | Gagosian Gallery,
New York | Gladstone Gallery, New York |
Sean und Mary Kelly, New York |
Hessisches Landesmuseum
Darmstadt | Kröller-Müller Museum,
Otterlo | White Cube, London
Sponsor der
KUB Arena
Hypo Landesbank
Vorarlberg
Mit freundlicher
Unterstützung von
Kulturträger
Kunsthaus Bregenz
KUB 07.02
Mythos
Joseph Beuys
Matthew Barney
Douglas Gordon
Cy Twombly
02 | 06 | – 09 | 09 | 2007
3. OG
Cy Twombly
2. OG
Matthew Barney
1. OG
Douglas Gordon
EG
Joseph Beuys
Joseph Beuys
Straßenbahnhaltestelle | 1976
29 Elemente: 5 Teile aus Eisenguss;
Säulenschaft, 4 offene Zylinder;
Straßenbahnschiene;
22 Eisengestänge, 1 Eisenkurbel
Installation: 794 × 837 × 246 cm;
Schiene: 837 cm (L);
Säulenschaft: 368 cm (L);
Zylinder 34 × 47,5 cm (Durchmesser)
Rauminstallation im Deutschen
Pavillon der Biennale Venedig 1976
© Joseph Beuys, VBK, Wien, 2007
Foto: Karlheinz Nowald
»Mythos« gehört zu einer zweiteiligen Ausstellungsfolge, die zwei
wesentlichen Quellen künstlerischen Handelns – dem Objekt und
dem Mythos – gewidmet ist, und führt, wie schon die erste Ausstellung »Re-Object«, eine zentrale historische Position mit drei
zeitgenössischen Künstlern zusammen. Stellten bei »Re-Object«
Arbeiten von Marcel Duchamp das Bezugsfeld für die künstlerischen Strategien von Damien Hirst, Jeff Koons und Gerhard Merz
dar, so übernimmt in »Mythos« mit Werkstatements von Matthew
Barney, Douglas Gordon und Cy Twombly diese Rolle Joseph
Beuys.
Mit der Idee des Mythos wird die Welt der rational fassbaren
Wirklichkeit ins Übernatürliche und Übermenschliche ausgeweitet.
Darin verdichten sich Wünsche, Ahnungen und Schicksale. Beuys
hat ein Werk geschaffen, in dem durch die Transformation von
Materialien, Kräften und Energien mythische Erfahrungen wieder
zur Hauptquelle künstlerischen Schaffens und des Lebens überhaupt erhoben werden.
Die Ausstellung »Mythos« gibt jedem Künstler die Möglichkeit, mit umfangreichen Werkfolgen jeweils ein ganzes Stockwerk
im KUB zu bespielen. Jede der vier Präsentationen ähnelt einer
Einzel ausstellung und hat den Charakter eines thesenhaft zugespitzten Werkstatements.
Die zentrale Idee der im Kunsthaus Bregenz gezeigten Werke
ist das Todesmotiv. Bei Beuys wird das Werk »Straßenbahnhalte stelle«, das 1976 als Installation für den zentralen Raum des
Deutschen Pavillons in Venedig entstand, zum mythischen Bild
des Erinnerns, Leidens und Erkennens.
Durch das Werk von Douglas Gordon zieht sich als mythischtragischer Grundton der persönliche Zwiespalt des Menschen
im Wissen um sein anderes, dunkles Ich. Im Zentrum von Gordons
neuer, eigens für die Ausstellung entwickelter Installa tion steht
ein speziell bearbeiteter menschlicher Schädel, der zum Sinnbild
des Zwiespalts angesichts des Todes wird.
Alle Elemente in Matthew Barneys Werk wie Zeichnungen,
Filme und Objekte funktionieren zusammen wie große skulpturale
Systeme. Ihre verschlüsselte narrative Grundstruktur basiert
auf der Verknüpfung unterschiedlicher mythischer Quellen verschiedener Kulturen. So auch bei der raumfüllenden Skulptur
»Cetacea« (2005), die erstmals in Europa gezeigt wird.
Cy Twombly hat in seinen Arbeiten mit großer Geste Mythologie, Literatur und Geschichte im poetischen Duktus skripturaler
malerischer Handlung vereint. Auch in dem gezeigten Bildzyklus
»Lepanto«, den er 2001 als Beitrag für die Biennale von Venedig
schuf, spielt die Idee der Passage, das Bild des Schiffes und der
Reise als eines transformierenden Übergangs zwischen Leben
und Tod eine zentrale Rolle.
Joseph Beuys
Joseph Beuys
Straßenbahnhaltestelle | 1976
Installation im Kröller-Müller Museum,
Otterlo, Niederlande
Sammlung Kröller-Müller Museum,
Otterlo, Niederlande
© Joseph Beuys, VBK, Wien, 2007
04 05
Joseph Beuys (1921 – 1986) gehört zu den einflussreichsten
Künstlern am Ende des 21. Jahrhunderts. Sein künst lerischer Entwurf eines umfassenden Werk- und Menschenbildes, das durch
die Vereinigung aller Existenzbedingungen zu einer neuen Einheit
von Materie und Geist zu werden versprach, polarisierte schon zu
seinen Lebzeiten die Gesellschaft. Seine Devise »Jeder Mensch
ist ein Künstler« wurde dabei zum Inbegriff seines Schaffens.
Beuys meinte damit die Verbindung von künstlerischer Programmatik und erzieherischer bzw. politischer Überzeugungsarbeit,
die konvertible Verhältnisse zwischen Kunst und Leben herstellen
sollte.
Hierin begründete sich auch das vielgestaltige Wirken seiner charismatischen Persönlichkeit als Pädagoge, Therapeut,
Evolutionär, politischer Aktivist in Form von ritualisierten Aktionen, Objektrelikten, Fundstücken und raum- und ortsbezogenen
Environments. Wesentlich waren dabei die von ihm lebens- und
sinnstiftend gemeinten plastischen Materialien wie Fett, Filz,
Eisen, Erde, Honig und Blut und die transformierenden Kräfte
und Energien wie Wärme und Kälte. Die in den 1960er und 1970er
Jahren in der Kunst vielfach bemühte Botschaft von einem erweiterten Kunstbegriff wurde von Beuys mit der Idee der »sozialen
Plastik« am weitesten gefasst. Sie sollte der nach Beuys am Materialismus erkrankten westlichen Welt zur Neuorientierung verhel-
KUB-Programm 07.02
Mythos
Joseph Beuys
im Deutschen Pavillon der
Biennale Venedig 1976
Joseph Beuys erläutert anhand
einer Zeichnung auf dem Boden
seine Arbeit, Juni 1976
© Joseph Beuys, VBK, Wien, 2007
Foto: Karlheinz Nowald
Joseph Beuys, geb. am 12. Mai 1921 in
Kleve. 1941–1945 Kriegsdienst als Sturzkampfflieger. 1946–1952/53 Studium an der
Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf
bei Ewald Mataré. 1961–1972 Lehrtätigkeit an
der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf.
Ab 1962 inten sive Zusammenarbeit mit
der internationalen Fluxus-Szene sowie
Teil nahme an zahlreichen Fluxus-Festivals.
1963 erste Aktion mit Fett als plastischem
Material in der Galerie Zwirner, Köln. Beginn
eigener großer Fluxus-Veranstaltungen:
1965 Aktionen »und in uns ... unter uns ...
landunter«, »wie man dem toten Hasen die
Bilder erklärt«. 1967 Gründung der Deutschen
Studentenpartei in Düsseldorf. 1971 Gründung der »Organi sation für direkte Demokratie durch Volks abstimmung«. 1974 Aktion
»I like America and America likes me« in
New York. 1976 Installation der »Straßenbahnhaltestelle« auf der 37. Biennale von
Venedig. 1977 »Freie Internationale Hochschule für Kreati vität und interdisziplinäre
Forschung«, »Honigpumpe am Arbeitsplatz«,
documenta 6. 1979 große Retrospektive
im Guggenheim Museum, New York;
Freundschaft mit Andy Warhol. Gestorben
1986 in Düsseldorf.
fen und in der Folge eine neue demokratische und soziale Lebensform ermöglichen. »Mythos, Ritual und Schamanismus bildeten
[...] mit der mythischen Substanz der Einheit der Sinne und des
Geistes zur ›Heilung‹ der gesellschaftlichen ›Wunden‹ Grundlagen für das Beuys’sche Aktionswerk.« (Uwe M. Schneede)
Seine nachgelassenen Installationen, zu der auch das in der Ausstellung gezeigte Hauptwerk »Straßenbahnhaltestelle« gehört,
müssen daher auch in diesem Sinne als »statische Aktionen«
(Dieter Koepplin) oder »plastische Bilder« (Hans van der Grinten)
verstanden werden. Sie werden damit zu Seh- und Denkanstößen,
zu Sinnbildern der angestrebten neuen Lebensform.
Die Installation »Straßenbahnhaltestelle – ein Monument für
die Zukunft« gehört zu den bedeutendsten Werken, die Joseph
Beuys geschaffen hat. 1976 realisiert für den Deutschen Pavillon
der 37. Biennale von Venedig wird aus der Rekonstruktion einer
frühen Kindheitserinnerung eines historischen Monuments ein
mythisches Bild des Erinnerns, Leidens und Erkennens. Die hier
gezeigte Fassung aus dem Kröller-Müller Museum besteht aus
den abgelegten Elementen der skulpturalen Aktion im Hauptraum
des Pavillons (vier Mörsertrommeln, einer Feldschlange mit Kopf,
Gestänge, Kurbel). Joseph Beuys hatte hierfür ein aus der Mitte
des 17. Jahrhunderts in seiner Heimatstadt Kleve als Friedenszeichen errichtetes Denkmal in der Nähe einer Straßenbahnhaltestelle, die er als Schuljunge oft benutzt hatte, in Eisen abgießen
lassen. Zusammen mit einer Straßenbahnschiene und einem in
die Feldschlange montierten menschlichen Kopf, dessen Züge
schmerzverzerrt sind, entstand ein eindrucksvolles plastisches
Bild des Erinnerns, Mahnens und Versprechens. Teil der Installation war eine 21 m tiefe Bohrung in den Grund der Lagune, die das
private Monument mit der Geschichte Venedigs und der Geschichte des Pavillons verband.
Der wie bei einer Geburt aus der Lafette herausgepresste
Kopf kann als Metapher für die nach Beuys unter gesellschaftlichen Missständen leidende Menschheit gedeutet werden,
sodass die Verarbeitung historischer Ereignisse, privater wie
gesellschaftlicher, zum Sinnbild des Anstoßes für die Gestaltung
einer besseren Zukunft wird.
Zu Marcel Duchamp, dem »Ahnherrn« für die erste Ausstellung »Re-Object«, hatte Joseph Beuys stets ein ambivalentes
Verhältnis. Denn anders als Duchamp entwickelte Beuys sein
Werk nicht aus der Analyse von Kunst, sondern dem Topos von
Kindheitserinnerungen und Schlüsselerlebnissen, in denen sich
Sinnliches und Übersinnliches zu Visionen verdichten. Mit der
Aktion »das Schweigen von Marcel Duchamp wird überbewertet«
(1964) hat Beuys daher seine Missbilligung der künstlerischen
Haltung Duchamps zum Ausdruck gebracht. Joseph Beuys kritisierte das Schweigen, in das sich Duchamp seit 1923 gehüllt hatte,
weil Duchamp trotz der Ready-made-Idee, anders als er selbst,
die Kunst nicht von ihrem musealen Dogma befreite, also nicht zu
dem Schluss kam, dass »Kunst = Leben« sei.
Matthew Barney
Matthew Barney
Drawing Restraint 9 | 2005
Still
Courtesy Gladstone Gallery, New York
© 2005 Matthew Barney
Foto: Chris Winget
Matthew Barney
Ambergris | 2005
Gegossene Garnelen, Meeresmuscheln,
Epoxidharz, Polycaprolacton-Thermoplast,
selbstschmierender Kunststoff
Maße der Gesamtinstallation variabel
Ambergris: 112 × 91 × 732 cm
Winde: 76 × 150 × 76 cm
Courtesy Gladstone Gallery, New York
© 2005 Matthew Barney
Seite 6/7
Matthew Barney
Cetacea | 2005
Installationsansicht 21st Century Museum
of Contemporary Art, Kanazawa, Japan
Gegossenes Polycaprolacton-Thermoplast,
selbstschmierender Kunststoff, Vivac
Höhe: 0,87 m, Durchmesser: 12,20 m
Courtesy Gladstone Gallery, New York
© 2005 Matthew Barney
Foto: Keizo Kioku
08 09
Der 1967 geborene amerikanische Künstler Matthew Barney
arbeitet seit über 15 Jahren an der Erschaffung einer aus verschiedenen Kulturen gespeisten mythischen Welt. In mehr tei ligen
Zyklen wie der »Cremaster«- und der »Drawing Restraint«-Serie
entstehen geschlossene ästhetische Systeme aus Zeichnungen,
Filmen, Fotografien und Skulpturen. Der Ausgangspunkt seines
künstlerischen Schaffens liegt in seiner Performance-Praxis
mit der grundlegenden Spielregel, dass Form nur dann Gestalt
annehmen oder mutieren kann, wenn sie gegen einen Widerstand
ankämpft. Diese Idee geht auf Barneys Erfahrung als Sportler
zurück, welcher durch kontinuierliche Belastung Stärke und
Ausdauer gewinnt – sie wird für ihn zum Symbol kreativer Kräfte.
Die menschliche Natur mit ihren psychischen Trieben und physischen Schwellen begreift Matthew Barney als beliebig zu formendes Arbeitsmate rial innerhalb eines von ihm völlig neu gestalteten
modernen Schöpfungs mythos.
In dem fünfteiligen »Cremaster«-Zyklus (1994–2002), einem
vierhundert Minuten langen Film-Gesamtkunstwerk, schildert
Matthew Barney in bizarren Bildern voll eindringlicher Intensität
extreme Körpererfahrungen und die Verwandlungskünste des
menschlichen Leibes. Es entsteht eine Parallelwelt aus verführerischen Objekten, episch angelegten Massen szenen, sich ständig
überlagernden Handlungssträngen an bildmächtigen Handlungsorten wie Wolkenkratzern, Höhlen, Salzseen, Bädern und Stadien,
die sich in mythologische Stätten des Leibes und der Sexualität
verwandeln.
Mit dem neuen Filmepos »Drawing Restraint 9« knüpft
Matthew Barney an sein Frühwerk aus den 1980er Jahren an. Das
komplexe, in zweijähriger Arbeit entstandene Filmepos schildert
die Liebesgeschichte zweier westlicher Gäste auf dem japanischen Walfangschiff »Nisshin Maru«, gespielt von Matthew Barney und seiner Frau, der isländischen Popsängerin Björk. Dabei
entfalten sich simultan zwei Erzählstränge, die eng miteinander
verknüpft sind. Während auf Deck eine riesige Plastik aus heißer
Vaseline in Form von Barneys künstlerischem Markenzeichen,
einem Feld emblem, gegossen wird und langsam zum Rhythmus
der Wellen erkaltet, treffen einander die beiden Figuren, in traditionelle japa nische Kostüme gekleidet, bei einer Teezeremonie.
Sie ver lieben sich, die heiße Vaseline überflutet den Teeraum,
und die beiden Liebenden verwandeln sich in einer dramatischen
Aktion in Walkörper. Der Akt der Transformation menschlicher
Lebe wesen in Tierkörper hängt eng mit der japanischen Kultur
KUB-Programm 07.02
Mythos
Matthew Barney
Drawing Restraint 9 | 2005
Still
Courtesy Gladstone Gallery, New York
© 2005 Matthew Barney
Foto: Chris Winget
Matthew Barney , geb. 1967 in San Francisco,
lebt und arbeitet in New York. 1989 Abschluss
der Yale University, New Haven, USA. 1993
»Europa 2000«-Preis; Aperto ’93, 45. Biennale
von Venedig; 1996 Hugo-Boss-Preis, Guggenheim Museum, New York; 1999 James D. Phelan
Art Award in der Kategorie Video, Bay Area
Video Coalition, San Francisco Foundation;
2001 Glen Dimplex Award, Irish Museum of
Modern Art, Dublin. Ausstellungen (Auswahl):
Gladstone Gallery, New York; San Francisco
Museum of Modern Art (2006); 21st Century
Museum of Contemporary Art, Kanazawa,
Japan; Leeum Samsung Museum of Ar t, Seoul
(2005); Living Art Museum, Reykjavik; Astrup
Fearnley Museet for Moderne Kunst, Oslo
(2003); Guggenheim Museum, New York;
Museum Ludwig, Köln; Musée d’Art Moderne
de la Ville de Paris (2002).
zusammen. In der japanischen Shinto-Religion werden Wale
als Vorfahren angesehen und gleichzeitig als Nahrungs mittel
genutzt. Was man respektiert, das verleibt man sich ein. Ein
Gedanke, der so auch für das Werk von Matthew Barney gelten
könnte, wo alle Abläufe zyklisch immer wieder auf sich selbst
zurückführen.
Die in der Ausstellung gezeigte Skulptur »Cetacea« (2005)
ist im Zusammenhang mit »Drawing Restraint 9« entstanden.
Sie wurde in einem speziellen, vaselineähnlichen Kunststoff in
Barneys Studio unter denselben Bedingungen wie im Film gegossen. Ihre ursprüngliche Form basiert auf dem Feldzeichen
des Künstlers, einer Ellipse, die von einem horizontalen Streifen
durchtrennt wird. Das Motiv taucht überall in seinem Œuvre auf
und fungiert als visuelles Kürzel für seine komplexe Symbolsprache. In »Drawing Restraint 9« symbolisiert sie nach dem Ausfluss
des weichen Materials an Deck des Schiffes die Vereinigung
von Tier und Mensch und die Gleichzeitigkeit von Tod, Zerstörung
und Wiedergeburt.
Matthew Barney versteht »Cetacea« nicht als pures Ausstattungsmaterial, sondern als hybride dreidimensionale Inkarnation
der Figuren und Schauplätze. »Cetacea« besteht autonom, unabhängig vom Film. Gleichen schon die Filme selbst »Objekterzählungen« (Barney), wird »Cetacea« zusammen mit der zweiten gezeigten Arbeit, «Ambergris«, zu einem provokativen Gemisch aus
Biologie, Architektur und Aktion einer gleichzeitig entliehenen wie
privaten Mythologie.
Douglas Gordon
Douglas Gordon
Proposition for a Posthumous Portrait | 2004
Schädel, Spiegel, Echtheitszertifikat
Maße variabel
DG-23
Courtesy Sean und Mary Kelly, New York
© Douglas Gordon
Foto: Wit McKay
Douglas Gordon
Play Dead, Real Time | 2003
Videoinstallation
Installationsansicht
Gagosian Gallery, New York
Never, Never (Black) | 2000
Never, Never (White) | 2000
C-Print
Courtesy Gagosian Gallery, New York
© Douglas Gordon
Foto: Robert McKeever
12 13
Der schottische Künstler Douglas Gordon, geboren 1966 in
Glasgow, hat seit Anfang der 1990er Jahre ein vielschichtiges Werk
in verschiedenen Medien wie Film, Fotografi e, Text und Installa tion
geschaffen. Vor allem seine Filmprojekte haben ihn international
bekannt gemacht. Als durchgängiges künstlerisches Prinzip
erweist sich bei aller Vielfalt seines Schaffens sein Interesse,
»wie die Wahrnehmung sich aufbaut und wie sie zusammenbricht.
Wir halten sie für etwas Selbstverständliches und wissen doch,
wie fragil sie ist.« (Gordon)
Typisch hierfür ist das Werk »24-Hour Psycho«, für das er wie
bei vielen seiner weiteren Projekte vorgefundenes Filmmaterial
durch minimale Eingriffe bearbeitet hat. Gordon verringerte die
Geschwindigkeit des Hitchcock-Thrillers »Psycho« auf die Dauer
von 24 Stunden oder löste bei »Vertigo« die Musik des Films aus
ihrem Kontext. Diese Manipulation des Filmmaterials zielt auf
die Manipulation des Betrachters und seiner Gefühle. Die wie
Ready-mades genutzten Filmwerke werden durch die Dekonstruktion ihrer ästhetischen Strukturen und die großflächige installative Präsentation zu physischen und psychischen Resonanzräumen, in denen sich der Mythos des Mediums und persönliche
Erinnerungen in schwer zu kontrollierende Empfi ndungen mischen.
Immer wieder fokussiert Gordon dabei innere Dramen, ausgelöst durch die Verkettung psychischer und physischer Gewalt.
In »Play Dead, Real Time« (2003) geht es zum Beispiel um einen abgerichteten Elefanten, der auf Befehl des Künstlers wie tot zu Boden
KUB-Programm 07.02
Mythos
Douglas Gordon , geb. 1966 in Glasgow,
lebt und arbeitet in Glasgow und New York.
1984–1988 Glasgow School of Art, Schottland. 1988–1990 The Slade School of Art,
London. 1996 Turner-Preis, London; Kunstpreis Niedersachsen, Hannover; 1997 Premio
2000, Biennale von Venedig; DA ADStipendium, Berlin; 1998 Central Kunstpreis,
Kölnischer Kunstverein, Köln; Lord Provost’s
Award, Glasgow City Council, Glasgow;
Hugo-Boss-Preis, Guggenheim Museum
SoHo, New York. Ausstellungen (Auswahl):
Kunstmuseum Wolfsburg (2007); National
Galleries of Scotland, Edinburgh; Gagosian
Gallery, New York; Museo di arte moderna e
contemporanea di Trento e Rovereto; Museum
of Modern Art, New York; Fundació Joan Miró,
Barcelona (2006); Deutsche Guggenheim,
Berlin; Usher Gallery, Lincoln, England;
Lisson Gallery, London (2005); Gagosian
Gallery, Beverly Hills (2004); Andy Warhol
Museum, Pittsburgh; Gagosian Gallery,
New York; Galerie Yvon Lambert, Paris; Rooseum Center for Contemporary Art, Malmö,
Schweden (2003); Kunsthaus Bregenz (2002);
MOCA, Los Angeles (2001).
Douglas Gordon
The Making of Monster | 1996
Videoinstallation
Still
Courtesy of Gagosian Gallery, New York
© Douglas Gordon
stürzt und sich danach mühsam wieder aufzurichten versucht.
Douglas Gordon projiziert diese gefilmten Szenen simultan auf
zwei riesige freistehende Projektionswände. Parallel hierzu
sieht man auf einem kleinen Monitor in Nahaufnahme ständig in
das Auge des Tieres. Wieder zieht Gordon den Betrachter mitten
hinein in das irritierende Gefühl der Ungewissheit über den Zwiespalt zwischen Bewusstsein und Körper. Überhaupt zieht sich
das Thema der gespaltenen Persönlichkeit, die Gleichzeitigkeit
und das Auseinanderdriften von Gut und Böse, Wahrheit und
Erfindung, links und rechts, Dunkelheit und Licht, Gott und Teufel
und letztlich die Spiegelung des eigenen anderen Ich als Doppelgänger leitmotivisch durch das Werk von Douglas Gordon. Dies
war auch das Thema seiner großen Installation 2002 für das KUB.
Um die zwiespältige unauflösbare Beziehung zwischen
Leben und Tod, um den Mythos des alles menschliche Leben überdauernden Kunstwerks geht es auch bei der neuen Installation
für die Ausstellung »Mythos«. Inspiriert durch das Werk von
Marcel Duchamp und seiner Idee des Ready-made verwandelt
Douglas Gordon ein Objekt des Todes in ein Symbol sowohl
der Hoffnung als auch des Scheiterns. Ein von vierzig Sternen
zersetzter menschlicher Schädel transformiert den Ausstellungsraum in eine Grabkammer. Die vierzig Sterne stehen für das Alter
des Künstlers und damit für das Wissen um die Vergänglichkeit
menschlicher Existenz, die durch das Kunstwerk in mythischer
Dauer bewahrt bleibt.
Cy Twombly
Cy Twombly
Lepanto | 2001
3. Tafel von 12
Acryl, Wachsstift und Grafit auf Leinwand
215,9 × 334 cm
Sammlung Udo und Anette Brandhorst
© Cy Twombly
Foto: Robert McKeever
Cy Twombly
Lepanto | 2001
4 Tafeln von 12
Installationsansicht Gagosian
Gallery, New York,
19. Januar – 23. Februar 2002
Courtesy Gagosian Gallery
© Cy Twombly
Foto: Robert McKeever
16 17
Cy Twombly, 1928 in Lexington/ Virginia geboren, gehört zu
den bedeutendsten Künstlern der Gegenwart und gilt als der
wichtig ste Repräsentant der lyrisch-musikalischen Richtung des
amerikanischen, Abstrakten Expressionismus. In seinem Werk
vereint Twombly mit großer Geste mythologische, literarische,
musikalische und historische Impulse im poetischen Duktus
skripturaler malerischer Handlung. Auch wenn dabei die klassische Mythologie einen zentralen Aspekt seines Werkes bildet,
lebt Twomblys Malerei vor allem von der Unmittelbarkeit, Offenheit und zerbrechlichen Intimität der persönlichen Handschrift.
Er selbst sagt hierzu: »I think of myself as a romantic symbolist.
My painting is not fixed. I show the things in flux: I respond to
the Greek love of metamorphosis. The Greeks had a very strong
love of nature and a religion based on the change of seasons.«
(Edmund White, Vanity Fair, S. 265)
Seit seinen frühen Reisen in Italien und Afrika in den 1950er
Jahren lässt sich Twombly in seinem zeichnerischen, malerischen
und plastischen Werk von der Durchmischung und Überschneidung
verschiedener Kulturen im Mittelmeerraum inspirieren. Bereits mit
seinem ersten monumentalen Bild »The Age of Alexander«, 1959 in
Rom entstanden, weiter in dem Triptychon »Iliam (One Morning
Ten Years Later)« (1964) sowie in der großen zehnteiligen Bildfolge
»Fifty Days at Iliam« (1979) oder in der Skulptur »Thermopylae« beschäftigt sich Twombly immer wieder mit den großen Mythen und
Legenden aus der griechischen und kleinasiatischen Geschichte
und ihren großen Schlachten.
Der in der Ausstellung gezeigte Werkzyklus »Lepanto« ist
der (vorläufige) Höhepunkt und in gewisser Weise die Krönung
KUB-Programm 07.02
Mythos
Cy Twombly, geb. am 25. April 1929
in Lexington, USA. 1947–1949 Studium
an der Museum School of Fine Art,
Boston, an der Lee University, Lexington, 1950 –1951 an der Art Students’
League, New York, 1951–1952 gemeinsam mit Robert Motherwell, Robert
Rauschenberg und Franz Kline am
Black Mountain College. 1951–1952
Reisen mit Rauschenberg in Italien,
Spanien und Nordafrika. 1955–1956
Lehrtätigkeit am Art Department des
Southern Seminary Junior College,
Buena Vista. In Weiterführung des
Abstrakten Expressionismus Ausbildung einer gestischen Zeichensprache
in Zeichenzyklen, deren skripturale
Notationen an Sgraffiti auf Häuserwänden erinnern. Lebt in Rom (seit
1957) und Lexington.
dieser lebenslangen Auseinandersetzung mit der blutigen
Geschichte des Mittelmeerraums. »Lepanto« entstand 2001 für
die 49. Biennale in Venedig, also 25 Jahre nachdem Joseph Beuys
dort seine »Straßenbahnhaltestelle« zeigte. Für den Maler eine
Gelegenheit, mit dem Thema des zwölfteiligen Zyklus das Spezifische des Ortes und seiner großen maritimen Vergangenheit
mit dem eigenen lebenslangen künstlerischen Interesse zu verknüpfen. Obwohl die Bilder in Lexington entstanden sind, atmen
sie das Licht und die Raumerfahrung seines Ateliers in Italien an
der Küste zwischen Rom und Neapel. Twomblys Atelierfenster
gibt den Blick frei auf eine Bucht, in der heute Schiffe der ame rikanischen Kriegsmarine liegen und früher römische Galeeren
ankerten. War sein Werk bis dahin überwiegend durch eine
zurückhaltende Farbigkeit gekennzeichnet, so konfrontiert der
Gemäldezyklus »Lepanto« den Betrachter mit heftigen Farbakkorden und einer breiten Palette von Gelb-, Rot-, Türkis- und Aquamarintönen, die eindringlich mit der Dramatik des historischen
Ereignisses korrespondieren.
»Lepanto« erzählt in zwölf Bildtafeln die Geschichte einer
der bedeutendsten und verlustreichsten Seeschlachten, bei der
1571 im Golf von Korinth eine Allianz aus spanischen, venezianischen und päpstlichen Truppen die Osmanen im Gefecht
besiegten. In einem fast filmischen Verfahren aus Schwenk und
Close-ups verdichtet Twombly das sich über einen ganzen
Tag hinziehende blutige Ringen um den Sieg über das HistorischErzählende und Antik-Mythische Hinaus in ein malerisches
Panorama abstrakt-expressiver Spannung des Nebeneinanders
von Schönheit und Tod.
Summary
Joseph Beuys
Straßenbahnhaltestelle
im Deutschen Pavillon der
Biennale Venedig | 1976
Aufbau in Venedig, Bohrung bis
auf das Lagunenwasser, Juni 1976
© Joseph Beuys, VBK, Wien, 2007
Foto: Karlheinz Nowald
Matthew Barney
Cremaster 3 | 2002
Still
Courtesy Gladstone Gallery, New York
© 2002 Matthew Barney
Foto: Chris Winget
18 19
“Mythos” is the second of a two-part series about fundamental
sources of artistic practice. Like “Re-Object,” “Mythos” combines
a historical position (Joseph Beuys) and three contemporary
artists (Matthew Barney, Douglas Gordon, Cy Twombly). Each artist
has one floor of the KUB for presenting his work. Like four solo
exhibitions, each delivers a concisely formulated individual work
statement.
The idea of the myth introduces the supernatural and superhuman into the rational world. Primordial human experience is the
basic premise in Beuys’s quest to fuse art and life. Beuys drew no
clear line between his persona and work, making him the greatest
individual myth since Duchamp. He transforms materials, forces,
and energies, making mythical experiences the main source of
artistic creation and life itself.
The works presented revolve around the death theme. While
Joseph Beuys’s “Straßenbahnhaltestelle” is a mythical image of
memory, suffering, and recognition, Matthew Barney’s “Cetacea”
(2005) is a cast of the artist’s famous “Field Emblem” molded on
board the Japanese whaler “Nisshin Maru,” which is also the scene
of his new film “Drawing Restraint 9.” Douglas Gordon’s new work,
a human skull, symbolizes the dichotomy between immortal art and
the transience of human existence. Cy Twombly brings mythology,
literature, and history together in the poetic flow of the scriptural
painted act – the image of the ship and of the journey as a transforming transition between life and death, which plays a central role in
his work, also feature prominently in the “Lepanto” cycle on show.
Joseph Beuys (1921–1986) is one of the most influential artists of the late 20th century. A charismatic teacher, therapist, and
political activist, he dedicated himself to ritualistic performances,
object-relics, and site-specific environments. “Straßenbahnhaltestelle – ein Monument für die Zukunft” (Tramstop – A Monument for
the Future), one of his crucial works, which the artist originally created
as an installation for the German pavilion at the Venice Biennial in
1976, turns the reconstruction of an early childhood recollection
of a historical monument into a mythical image. The shown version
from the Kröller-Müller Museum consists of four mortar barrels,
a section of tram rail, and a culverin barrel and human head. The
head poking out of the barrel like a baby being pressed out of the
birth canal suggests a metaphor of humanity as a victim of social
abuse. Thus the act of processing historical events, both private
and collective, is turned into a symbolic incentive for the planning
of a better future.
The American artist Matthew Barney (*1967) has developed
a multi-cultural mythical world. The “Cremaster” and “Drawing
Restraint” series constitute closed aesthetic systems of drawings,
films, photographs, and sculptures. His new epic film “Drawing
Restraint 9” tells the love story of two Westerners (Matthew Barney
KUB-Programm 07.02
Mythos
Douglas Gordon
24-Hour Psycho | 1993
Videoinstallation
Maße variabel
(aus »Psycho« von Alfred Hitchcock,
Universal Studios)
© Universal
Courtesy Gagosian Gallery, New York
© Douglas Gordon
Cy Twombly
Turkish Delight | 2000
Holz, Gips und Farbe
115,6 × 45,7 × 43,2 cm
Courtesy Gagosian Gallery,
New York
© Cy Twombly
Foto: Robert McKeever
and Icelandic pop singer Björk) on board a Japanese whaling ship.
Two interlocked stories unfold simultaneously: while on deck hot
vaseline is being poured to form a huge sculpture, the artist’s
“Field Emblem,” an ellipse bisected by a horizontal line, the two main
characters in traditional Japanese dress meet at a tea ceremony
and fall in love. Hot vaseline floods the tea room, and the lovers are
dramatically transformed into whale-like creatures. The act of
transformation of human beings into animal bodies is closely related
to Japanese culture. “Cetacea” (2005), the sculpture on display,
stands for the amalgamation of animal and human, for death, destruction, and rebirth. In conjunction with “Ambergris,” the second piece
shown, it becomes a provocative mix of biology, architecture, and
the action of a both borrowed and private mythology.
Since the early 1990s, Scottish artist Douglas Gordon (*1966)
has worked with media such as film, photography, text, and installation and become internationally famous for his films. Typical for his
approach are the films “24-Hour Psycho,” for which he reworked
existing film material through minimal intervention, and “Play Dead,
Real Time” that confronts us with an elephant trained to drop dead
on command and then cumbersomely try to get up again. The theme
of the split personality, of the drifting apart of good and evil, truth
and invention, dark and light runs through his work as a dominant
recurring concept. The new installation for “Mythos” once again
addresses the conflicting, indissoluble relationship between death
and life, the myth of the work of art that survives all human life.
Inspired by Marcel Duchamp’s idea of the ready-made, Gordon
transforms an object of death into a symbol of hope and failure.
At the center of his installation is a human skull perforated by forty
star-shaped holes. It turns the exhibition space into a sepulchral
chamber. The forty stars stand for the artist’s age and thus for the
knowledge about the transience of human existence that is preserved in mythical permanence by art.
Cy Twombly (*1928), a major representative of the lyricalmusical brand of American Abstract Expressionism, combines
mythological, literary, musical and historical impulses. Despite
the influence of classical mythology, Twombly’s painting lives from
the immediacy and fragile intimacy of its personal signature. Since
his early travels in Italy and Africa in the 1950s, his work has been
inspired by Mediterranean cultures. Although the works were painted in Lexington, Virginia, they breathe the light and spatial experience of his studio in Italy. The 12 panels of his “Lepanto” cycle are
bursting with a rich palette of yellow, red, turquoise and aquamarine
hues. They tell the story of the decisive bloody naval battle fought
in the Corinthian Gulf in 1571. In an almost filmic manner of pans and
close-ups, Twombly captures the essence of the struggle, placing
the historical-narrative and ancient-mythic theme in a picturesque
panorama infused with the tension between beauty and death.
KUB 07.03
Vorschau
Peter Zumthor
Arbeiten 1986 – 2007
29 | 09 | 2007 – 06 | 01 | 2008
Por trät Peter Zumthor
Foyer Kunsthaus Bregenz | Foto: Hélène Binet
Peter Zumthor
geb. 1943 in Basel,
lebt und arbeitet
in Haldenstein bei
Chur/Schweiz
Das Kunsthaus Bregenz wurde von dem renommierten Schweizer
Architekten Peter Zumthor entworfen. Mit Materialien zum Entstehungsprozess, Werk plänen, Modellen sowie den fertigen Bauten
wird die Ausstellung »Peter Zumthor, Arbeiten 1986 – 2007« ein
komplexes Panorama des Schaffens eines der wichtigsten zeitgenössischen Architekten präsentieren. Im Mittelpunkt der Schau
steht Zumthors Philosophie eines humanen Raums als Zentrum
und Maßstab der Architektur. Einer der Höhepunkte werden Filmeinspielungen von Zumthors Bauten sein, die in Zusammenarbeit
mit den österreichischen Künstlern Nicole Six & Paul Petritsch
realisiert werden. Darunter die Therme Vals, das neue Wohn- und
Atelierhaus Peter Zumthors in Haldenstein und das 2007 fertiggestellte Kunstmuseum Kolumba in Köln.
Als Retrospektive angelegt gibt die Ausstellung mit insgesamt 25 Projekten, davon 12 realisierten Bauten, einen Einblick in
Zumthors gesamtes Schaffen. In einer Zeit, in der Größe, Schnelligkeit und ästhetischer Oberflächenreiz eine ständig wachsende
Rolle in der zeitgenössischen Architektur spielen, stellt Zumthors
Ansatz einer »slow architecture« gerade für die nachkommende
Architektengeneration eine Alternative wachsender Bedeutung dar.
Jedes seiner Bauwerke basiert auf dem schlüssigen Zusammenwirken von Topografie, Raum, Materialität, Form und Licht,
für das Peter Zumthor eine an Schönheit und Alltag gleichermaßen
orientierte Gesamtform entwickelt. Diese »Natürlichkeit des Bauens« steht bei der Präsentation im Mittelpunkt.
20 21
KUB-Programm 07.02
Mythos
KUB 07.02
KUB Arena
02 | 06 | – 09 | 09 | 2007
Die KUB-Arena in der Eingangshalle des Kunsthauses wird als
Kunst- und Vermittlungsplattform in Zusammenarbeit mit dem
Kooperationspartner Montfort Werbung realisiert. Konzipiert ist
die Arena als Schnittstelle von Architektur, Werk und Diskurs.
10 Jahre Kunsthaus Bregenz
Das Kunsthaus Bregenz feiert am Samstag, 7. Juli, sein
10-jähriges Bestehen mit einem Festakt (10.30 Uhr). An diesem
Tag der offenen Tür ist der Eintritt ins Kunsthaus und zu den
Führungen kostenlos. Die wissenschaftlichen Mitarbeiter des
KUB führen stündlich durch die Ausstellung »Mythos«.
FORUM »Re-Object / Mythos«
Freitag, 27. Juli – Sonntag, 29. Juli | Im Rahmen dieses Forums
wird versucht, die zeitgenössische Kunst im Spannungsfeld
der Ausstellungen »Re-Object« und »Mythos« einer Bestandsaufnahme zu unterziehen. Reflektiert werden soll das Welt- und
Menschenbild von Kunst, das sich entweder aus den neuen und
alten Mythen nährt oder auf die Werte und die Verführung der
Produktwirklichkeit setzt. Kunst wird dabei nicht als Phänomen
einer abgehobenen Kunstwirklichkeit verhandelt, sondern als
Modell der Kristalli sation von Ideen in Bezug auf Gesellschaft,
Wissenschaft und Philosophie. Welchen Stellenwert hat der Glaube an die Medizin, oder was bedeuten die Lebensentwürfe von
Philosophie für die Kunst? Wie ist es um die Produktionsbedingungen und Alternativszenarien von Kunst in einer medial geprägten Warenkultur bestellt, und was bedeutet die Kunst heute
für unser Menschenbild und Menschsein? Gerade an den Schnittstellen zu anderen Disziplinen wird sichtbar, wie Künstlerinnen
und Künstler sich dem Betrachter (dem Selbstverständnis der
Zeit) stellen und wie sie die Angebote der Welt spiegeln oder
kommentieren. Die von Marcel Duchamp ausgehende Tradition
des Ready-made und die von Joseph Beuys idealtypisch vertretene Kunstgeschichte des Mythos sind dabei als die beiden Seiten
der selben Medaille zu verstehen, aus der sich Kunstschaffen
speist. Um die Diskussion der kulturellen Phänomene möglichst
breit zu führen, werden zu diesem Forum Künstler, Wissenschafter
und Philosophen eingeladen. Das detaillierte Programm wird
unter www.kunsthaus-bregenz.at bekannt gegeben.
Dialog
Vortrag
Frühstück & Führung
Samstag, 2. Juni, ab 11 Uhr | Eine besondere
Gelegenheit, mehr über die ausstellenden
Künstler zu erfahren, bietet sich beim Frühstück.
Hier beantworten dieses Mal Mitarbeiter des
KUB Fragen zur Kunst und zur Ausstellung.
Im Anschluss an das Frühstück (12 Uhr) führt
der Kurator Rudolf Sagmeister durch die
Ausstellung. Unkostenbeitrag für Frühstück,
Führung und Eintritt: 15 €; Anmeldung:
(+43-55 74) 4 85 94-415.
Arbeit am Mythos
Donnerstag, 14. Juni, 19 Uhr | Eugen Blume,
der Leiter des Hamburger Bahnhof – Museum
für Gegenwart, Berlin, spricht zur »Arbeit am
Mythos«. Bezug nimmt er dabei vor allem auf die
Biografie von Joseph Beuys, der bekannt ist für
die Verknüpfung seiner Kunst mit autobiografischen Mythen. Der Vortragende erläutert die
Rolle des Schmerzes und des Leidens und damit
eine jenseits der Kirche stehende christologische Dimension im Gesamtwerk des Künstlers.
Kuratorführung Rudolf Sagmeister
Sonntag, 24. Juni, 14 Uhr
Tod und Transformation
Freitag, 15. Juni, 18.30 Uhr | Rudolf Sagmeister
(KUB-Kurator). Eine kulturgeschichtliche Betrachtung der Ausstellung.
Direktorführung Eckhard Schneider
Donnerstag, 12. Juli, 18 Uhr
Dialogführung und Vortrag
In offenen Dialogführungen wird jeweils donnerstags um 18 Uhr zur Kunst, zum KUB allgemein
sowie zu aktuellen Fragen Stellung bezogen.
Donnerstag, 28. Juni, 18 Uhr | Nach einem
Ausstellungsrundgang mit Winfried Nußbaummüller hält der Lochauer Psychotherapeut
Gerhard M. Walch einen Vortrag, bei dem er
unter dem Titel »Archetypen, Mythen und
Rituale der Bewusstseinsentwicklung«
Leitthemen der Ausstellung mit der Sicht der
Analytischen Psychologie C. G. Jungs und
Erich Neumanns in Beziehung bringt.
Am Freitag, 29. Juni, führt der Künstler
Paul Renner um 18 Uhr im Dialog mit Kunstvermittler Winfried Nußbaummüller durch die
Ausstellung. Im Anschluss an den Rundgang
(ca. 19.30 Uhr) spricht Paul Renner zum Projekt
»Theatrum Anatomicum«.
Eine Dialogführung mit dem Künstler
Harald Gfader findet am Donnerstag,
6. September, um 18 Uhr statt.
22 23
KUB-Programm 07.02
Beuys heute?
Samstag, 30. Juni, 18 Uhr | Führung
19 h Impulsreferat und Diskussion.
Der Kunsthistoriker Götz Adriani ist einer der
renommiertesten deutschsprachigen Kuratoren
und Museumsleiter. Adriani, Vorstand der
Stiftung Kunsthalle Tübingen und Chefkurator
des Museums Frieder Burda in Baden-Baden,
beleuchtet in einem Impulsreferat (20 min.)
und in einer anschließenden Diskussion mit
Eckhard Schneider (Direktor Kunsthaus
Bregenz) den heutigen Stellenwert des Werks
von Joseph Beuys.
Eckhard Schneider
Dienstag, 24. Juli, 18 Uhr | Der Direktor des
Kunsthauses referiert über die Konzeption
der Ausstellung, die kunsthistorischen Bezüge
und die präsentierten Künstler.
Vom Mythos des Mythos
Freitag, 31. August, 19 Uhr | Der Kunsthistoriker
und Beuys-Experte Franz-Joachim Verspohl
(Universität Jena) spricht über die im KUB
ausgestellten Exponate.
Mythos
Matthew Barney
Jachin and Boaz | 2002
High-Density-Polyäthylen, Aluminium, Nylon, prothetischer Kunststoff,
Kettenflaschenaufzug und ABS-Kunststoff-Lasersinter
Maße variabel; Installationsansicht des »Cremaster Cycle«
im Solomon R. Guggenheim Museum, New York,
21. Februar – 11. Juni 2003
© The Solomon R. Guggenheim Foundation, New York
Foto: David Held
Einfach gesagt – Mythos
Mittwoch, 6. Juni, 18 Uhr | Maßgeschneidert
auf die Inhalte aktueller Präsentationen bietet
das Kunsthaus Bregenz in Kooperation mit der
Volkshochschule Bregenz die Möglichkeit einer
Einführung in die Kunst. Im Rahmen dieses
Seminars sollen jeweils vor dem Hintergrund der
Ausstellung die besonderen Kunstinhalte im
Lichte der Kunstgeschichte betrachtet und verständlich gemacht werden. Seminarbeitrag: 8 €.
Film
Gemeinsam mit Matthew Barney wird maßgeschneidert zur Ausstellung »Mythos« ein
Filmprogramm entwickelt, das im August vorausichtlich als Open Air Kino auf dem KUB-Platz
präsentiert wird. Das aktuelle Filmprogramm
kann unter www.kunsthaus-bregenz.at abgerufen werden.
Exkursion nach Schaffhausen
Samstag 1. September, 14 Uhr: Abfahrt beim
KUB | Die Arbeit »Das Kapital. Raum 1970 – 1977«
stellt einen der zentralen Werkkomplexe von
Joseph Beuys dar. Aus diesem Grund unternimmt das KUB einen Ausflug zu den »Hallen
für neue Kunst« nach Schaffhausen, wo voraussichtlich Direktor Urs Raussmüller den
Stellenwert der Arbeit und die ortsspezifische
Einrichtung erläutert.
Wie man dem toten Hasen die Kunst erklärt
Sonntag, 15. Juli, 20.30 Uhr | Dieses leicht
abgewandelte Zitat von Joseph Beuys ist der
Ausgangspunkt einer Diskussion über den
Mythos Kunst. In der Feldkircher poolbar
diskutieren der Künstler Karl-Heinz Ströhle,
Winfried Nußbaummüller aus dem Kunsthaus
Bregenz und Vertreter des poolbar-Festivals
(organisiert in Kooperation mit dem poolbarfestival; www.poolbar.at).
KUB 07.02
Kunstvermittlung
02 | 06 | – 09 | 09 | 2007
Die Kunstvermittlung des KUB bietet einen vielfältigen Einstieg in die Ausstellung. Neben den öffentlich zugänglichen
Führungen (Do 18 Uhr, Sa 14 Uhr, So 16 Uhr und während der
Festspiele auch Di 18 Uhr) werden etwa Vorträge oder
Führungen mit dem Direktor und dem Kurator angeboten.
Besonders dialogischen Charakter haben die Führungen mit
geladenen Gästen, die subjektive Führung und »KUB+Kaffee«.
Für die Teilnehmer der 13. World Gymnaestrada in Dornbirn
besteht täglich um 10 und 15 Uhr die Möglichkeit einer Kurzführung (englisch, deutsch).
Dialog – Führung
Architekturführung
jeweils um 11 Uhr an folgenden Sonntagen:
3. Juni, 1. Juli, 5. August, 2. September
Familie
Sonntag, 17. Juni, und Sonntag, 26. August,
jeweils 14 Uhr | In besonderen Aktionsführungen
wird der ganzen Familie spielerisch die Ausstellung der Künstler näher gebracht.
Freunde
Donnerstag, 21. Juni, 18.30 Uhr | Für die
»Gesellschaft der Freunde des KUB« findet eine
Sonderführung durch die Ausstellung statt.
Zusätzlich angeboten werden vom 7. bis 9. Juni
eine Exkursion zur »Biennale« nach Venedig
und vom 12. bis 15. August eine Reise zur
»documenta« nach Kassel.
Subjektiv
Donnerstag, 23. August, 18 Uhr | Bei dieser
Führung mit Isabel Bitriol-Dittrich und Manuela
Dobler stehen die Sensibilisierung der Wahrnehmung sowie die Reflexion des psychischen
und physischen Erlebens im Mittelpunkt.
Backstageführung
Donnerstag, 30. August, 18 Uhr
24 25
KUB-Programm 07.02
Kunst + Markt
Parallel zum Bregenzer Wochenmarkt (10 bis
13 Uhr) findet im KUB jeden Freitag »Kunst +
Markt« statt. Für 8 € wird jeweils um 12 Uhr eine
Kurzführung durch die Ausstellung angeboten
(inkludiert Eintritt und Einführung). Für eine
Eintrittskarte ins Kunsthaus serviert Ihnen
das KUB-Café zu dieser Zeit einen Kaffee zu
zwei Euro. Kinder erhalten gratis einen Saft.
KUB + Kaffee
Dienstag, 19. Juni, und Mittwoch, 29. August,
jeweils um 15 Uhr | Einem geführten Rundgang
durch die Ausstellung folgt die Nachlese im
KUB-Café. Die Grundlage dafür bilden die persönlichen Erfahrungen der Teilnehmerinnen und
Teilnehmer. Inklusive Kaffee, Eintritt und Führung 10 € pro Person.
Grundtechniken der Kunst –
Workshop für Erwachsene
Unter der Leitung von Marco Ceroli findet von
Mittwoch, 1. August, bis Freitag, 3. August
(jeweils 16 bis 19 Uhr), eine Einführung in die
Grundtechniken künstlerischer Gestaltung für
Erwachsene statt. Teilnahmegebühr für alle 3
Kurstage: 54 €, Buchung einzelner Tage möglich;
Anmeldung erbeten: (+43-55 74) 4 85 94-415.
Mythos
Douglas Gordon
Staying home (18.05.)
and going out (21.05.) |
2005
Polaroidabzüge
21,6 × 36,8 cm
Courtesy Gagosian
Gallery, New York
© Douglas Gordon
Foto: Robert McKeever
Schule – Jugend – Kind
Lehrerführung
Donnerstag, 7. Juni, 18 Uhr | Führung für
Lehrerinnen und Lehrer aller Schultypen.
Freitag, 8. Juni, 16 Uhr | Führung für Lehrerinnen und Lehrer aller Schultypen. Diskutiert
werden bei diesen kostenlosen Sonderführungen
verschiedene Wege und Modelle, Schülern
einen ihrem Alter entsprechenden Zugang zur
Kunst zu ermöglichen.
Hypo-Schultag
Montag, 25. Juni, 10–18 Uhr | Erstmalig bieten
das Kunsthaus Bregenz und die Hypo Landesbank Vorarlberg am 25. Juni zu »Mythos« eine
Gratisführung für Vorarlberger Schulen an.
Anmeldungen unter Tel. (+43-55 74) 4 85 94-415.
Video4U – Workshop für Jugendliche
Dienstag, 28. August – Donnerstag,
30. August, 15–18 Uhr | Im Mittelpunkt des Werkes von Matthew Barney stehen seine Filme, die
eine unvergleichliche Ästhetik und mythische
Charaktere entwickeln. In diesem dreitägigen
Workshop wird die Künstlerin Kirsten Helfrich
mit Jugend lichen ab 14 Jahren einen kurzen
Videoclip drehen, der anschließend digital bearbeitet wird. Teilnahmegebühr für alle 3 Kurstage:
27 €; Anmeldung erbeten: (+43-55 74) 4 85 94-415.
Waldgeister und Kunstdrachen
Dienstag, 21. August, 10–17 Uhr | Im Rahmen
eines Erlebnisworkshops verbinden der Waldpädagoge Jürgen Thomas Ernst und der Museumspädagoge Marco Ceroli den Zauber des
Waldes mit den Geheimnissen der Kunst. Alter:
6 bis 10 Jahre; Treffpunkt KUB; mitzubringen:
Jause und wetterfeste Kleidung, Kosten: 9 €.
Spinnengift und Krötenschleim
Unter der Leitung von Marco Ceroli findet in den
Sommerferien von Montag, 30. Juli, bis Freitag,
3. August (jeweils 10 bis 13 Uhr), ein Workshop
für Kinder im Alter von 6 bis 12 Jahren statt. Den
Abschluss dieses pädagogischen Programms
bildet die Präsentation der Ergebnisse am
Freitag um 15 Uhr. Teilnahmegebühr: 45 €,
Anmeldung erbeten: (+43-55 74) 4 85 94-415.
Kunstdrache
Der Kunstdrache erzählt dieses Mal zusammen
mit dem Wal am Mittwoch, 13. Juni, und Mittwoch, 5. September, jeweils um 15 Uhr für Kinder
im Alter von 4 bis 10 Jahren Kunstgeschichten.
Workshop
Für Kinder im Alter von 5 bis 10 Jahren findet
jeden Samstag von 10 bis 12 Uhr ein Workshop
statt. (Beitrag: 4 €)
KUB 07.02
Publikationen
zur Ausstellung »Mythos«
Das Kunsthaus Bregenz veröffentlicht regelmäßig hochwertige
Ausstellungskataloge und Künstlerbücher.
The Kunsthaus Bregenz regularly publishes high-quality exhibition
catalogues and artist books.
Re-Object – Mythos
Publikationen des Kunsthaus Bregenz
können unter folgender Adresse
bestellt werden | Publications of the
Kunsthaus Bregenz can be purchased at:
www.kunsthaus-bregenz.at
26 27
Zu den thematisch ausgerichteten Künstlerausstellungen »ReObject« und »Mythos«, die sich den entscheidenden historischen
Linien des 20. Jahrhunderts und ihrer Fortsetzung und Anverwandlung in der zeitgenössischen Kunst widmen, erscheinen
zwei Katalogbücher.
Als »Re-Object« entgegengesetzte und zugleich damit
kommunizierende Position thematisiert »Mythos« aktuelle mythische künstlerische Ausdrucksformen. Matthew Barney, Douglas
Gordon und Cy Twombly werden im Zusammenhang mit einem
charakteristischen Werk von Joseph Beuys gezeigt.
Grundlegende Texte, die diese Position in der Kunst des
20. Jahrhunder ts beleuchten, Essays zu den Künstlern sowie
großformatig präsentierte Installationsansichten aus dem Kunsthaus Bregenz dokumentieren das Schaffen jedes einzelnen
Künstlers und ihr Zusammengehen unter dem Thema »Mythos«.
Biografien mit Ausstellungsverzeichnissen und Bibliografien
runden den Blick auf diese Positionen in der Kunst des 20. Jahrhunderts ab.
Two catalogues will be published to accompany the themefocused group exhibitions “Re-Object” and “Mythos,” which are
dedicated to two major historical trends of the twentieth century
and their continuation and transformation in contemporary artistic
practice.
Contrary and at the same time related to the positions formulated in “Re-Object,” “Mythos” addresses current mythical artistic
forms of expression, presenting works by Matthew Barney,
Douglas Gordon and Cy Twombly together with one characteristic
of Joseph Beuys.
Fundamental texts elucidating this position in twentieth-century art, essays on the artists, as well as large-format views of the
installations shown at the Kunsthaus Bregenz document the work
of the selected artists and show how it falls under the theme of the
myth. Biographies and lists of exhibitions and bibliographies round
off this survey of two major trends in twentieth-century art.
KUB-Programm 07.02
Mythos
Re-Object – Mythos
Deutsch /englisch
Hrsg. von Eckhard Schneider
Gestaltung : Hans Werner Holzwar th
Mit Beiträgen von David Anfam,
Eugen Blume, Gudrun Inboden,
David Joselit, Herber t Molderings,
Uwe M. Schneede u.a.
Re-Object – Mythos
German /English
Edited by Eckhard Schneider
Designed by Hans Werner Holzwar th
With contributions by David Anfam,
Eugen Blume, Gudrun Inboden,
David Joselit, Herber t Molderings,
Uwe M. Schneede a.o.
Je Band 188 Seiten,
22 × 30 cm
Hardcover, Leinen und Schutzumschlag
Each volume is 188 pages,
22 × 30 cm
Hardcover, cloth with dust jacket
Erscheinungstermin Bd. 2 »My thos«:
zur Ausstellung im Juli 2007
Bd. 1 »Re-Object«: bereits erschienen
Preis: je Band 48 €
Beide Bände ab Juli 2007 erhältlich:
zusammen ca. 90 €
Vol. 2 “Mythos”: presentation in conjunction
with the exhibition opening in July 2007
Vol .1 “Re-Object”: already available
Price: each volume 48 €
A two-volume set will be available star ting
July 2007, price: approx. 90 €
KUB 07.02
Künstlereditionen
Kunsthaus Bregenz
© Jeff Koons
© Damien Hirst
Kontakt | contact:
c.schneider@kunsthaus-bregenz.at
(+43- 55 74) 4 85 94-444
28 29
Aus der Werk- und Produktionsnähe zu den Künstlern entstehen
exklusiv für das Kunsthaus Bregenz spezielle Editionen, die
während der Laufzeit der Ausstellungen dem Publikum zu einem
besonders attraktiven Preis angeboten werden.
Ein Portfolio mit Editionen der an den Ausstellungen »Re-Object«
und »Mythos« beteiligten Künstler ist derzeit in Vorbereitung.
Entsprechend der Blattgröße (81 × 61 cm) der einzelnen Editionen,
die in verschiedenen Techniken ausgeführt sind, wird die Mappe
82 × 62 × 4 cm groß sein. Die Edition erscheint in einer limitierten
Auflage von 45 Exemplaren und wird voraussichtlich im Juli 2007
verfügbar sein. Preis derzeit noch auf Anfrage. Aktuelle Informationen finden Sie auf unserer Website und im KUB-Onlineshop:
www.kunsthaus-bregenz.at
Close cooperation with the artists while planning the exhibition results
in special editions designed exclusively for the Kunsthaus Bregenz.
For the duration of the exhibition, these are offered to audiences at a
very attractive price.
We are currently putting together a portfolio featuring editions by the
artists participating in the exhibitions “Re-Object” and “Mythos.” Based
on the print size of the individual editions (81 × 61 cm), which have been
rendered using various techniques, the dimensions of the portfolio will
be 82 × 62 × 4 cm. This is a limited edition of 45 sets and will tentatively
be released in July of 2007. Contact us for the price. Further information
is available on our website and in the KUB online shop:
www.kunsthaus-bregenz.at
KUB-Programm 07.02
Mythos
KUB 07.02
KUB Billboards
Seestraße
FLATZ
new fashion
14.05. – 06.07.2007 | Eröffnung: Dienstag, 15. Mai , 18 Uhr,
KUB-Vortragssaal, 1. Untergeschoss
»new fashion« – 6 Selbstporträts
aus den letzten 20 Jahren.
Jedes der Porträts steht für sich.
Gemeinsam ergeben sie ein
Ganzes, das im Jetzt und Heute
verankert zu sein scheint.
FLATZ, 2007
FLATZ (Wolfgang), geb. 1952, lebt und arbeitet in München und
London. Bekannt wurde der Künstler mit spektakulären, riskanten
und teilweise provo zierenden und bis an die Schmerzgrenze
gehenden Aktionen. Seine Interventionen dienen stets auch der
Verstärkung der Wahrnehmung, wirken der menschlichen Teilnahmslosigkeit entgegen und legen den Finger auf die Wunden
aktueller politischer und sozialer Entwicklungen.
Herman Seidl
Tour de France
07.07. – 29.07.2007 | Eröffnung: Samstag, 7. Juli, 14 Uhr,
KUB-Vortragssaal, 1. Untergeschoss
Herman Seidl fotografiert seit sechzehn Jahren jede Tour de
France. In seiner künstlerischen Arbeit stehen aber nicht die
Radrennfahrer im Vordergrund, sondern die Zuschauer und jene
Situationen des Wartens vor und nach dem Ereignis. Für die
KUB-Billboards wählte er sechs Aufnahmen solcher Zuschaueransammlungen aus, die wie gebannt auf etwas schauen, das
nicht zu sehen ist. Der Zeitraum der Hängung der Billboards
entspricht exakt der Dauer der Tour de France. Herman Seidl,
geb. 1960, lebt und arbeitet in Salzburg.
FLATZ
»new fashion«
Herman Seidl
»Tour de France«
KUB Kalender
01.06.
29.06.
20 h Eröffnung
Fr
02.06.
Sa
03.06.
So
Fr
10 h Kinderkunst (Kinder von 5 bis 10 Jahren)
Highlight | ab 11 h Frühstück & Führung
14 h Führung durch die Ausstellung
30.06.
Sa
Architektur | 11 h Architekturführung
16 h Führung durch die Ausstellung
01.07.
06.06.
Mi
07.06.
Do
08.06.
Fr
09.06.
Sa
18 h »Einfach gesagt« Seminar in Kooperation
mit der VHS Bregenz
Fronleichnam
Exkursion Biennale »Freunde des KUB«
Schule | 18 h Lehrerführung
18 h Führung durch die Ausstellung
Exkursion Biennale »Freunde des KUB«
12 h Kunst + Markt
Schule | 16 h Lehrerführung
Exkursion Biennale »Freunde des KUB«
10 h Kinderkunst (Kinder von 5 bis 10 Jahren)
14 h Führung durch die Ausstellung
Architektur | 11 h Architekturführung
16 h Führung durch die Ausstellung
05.07.
18 h Führung durch die Ausstellung
Do
06.07.
Fr
07.07.
Sa
08.07.
12 h Kunst + Markt
19.30 h Theatrum Anatomicum
KUB-Fest & Tag der offenen Tür
10 h Kinderkunst (Kinder von 5 bis 10 Jahren)
10 h & 15 h Kurzführung Gymnaestrada
14 h Führung durch die Ausstellung
19.30 h Theatrum Anatomicum
10 h & 15 h Kurzführung Gymnaestrada
16 h Führung durch die Ausstellung
16 h Führung durch die Ausstellung
09.07.
So
13.06.
10 h Kinderkunst (Kinder von 5 bis 10 Jahren)
14 h Führung durch die Ausstellung
18 h Führung durch die Ausstellung
Highlight | 19 h Vortrag Götz Adriani
So
So
10.06.
12 h Kunst + Markt
18 h Dialogführung mit Paul Renner
Highlight | 19.30 h Vortrag Paul Renner
Mo
10 h & 15 h Kurzführung Gymnaestrada
19.30 h Theatrum Anatomicum
10.07.
10 h & 15 h Kurzführung Gymnaestrada
Kind, Familie | 15 h Kunstdrache
Mi
Di
14.06.
Do
18 h Führung durch die Ausstellung
Highlight | 19 h Vortrag Eugen Blume
11.07.
Mi
15.06.
Fr
12 h Kunst + Markt
Highlight | 18.30 h Vortrag Rudolf Sagmeister
12.07.
Do
16.06.
Sa
10 h Kinderkunst (Kinder von 5 bis 10 Jahren)
14 h Führung durch die Ausstellung
13.07.
17.06.
Fr
So
Kind, Familie | 14 h Familienführung
16 h Führung durch die Ausstellung
19.06.
15 h KUB + Kaffee
14.07.
Di
21.06.
Sa
Do
18 h Führung durch die Ausstellung
18.30 h Führung der »Freunde des KUB«
22.06.
12 h Kunst + Markt
15.07.
So
Fr
23.06.
10 h Kinderkunst (Kinder von 5 bis 10 Jahren)
14 h Führung durch die Ausstellung
19.07.
14 h Kuratorführung Rudolf Sagmeister
16 h Führung durch die Ausstellung
20.07.
So
25.06.
Hypo-Schultag
21.07.
Sa
24.06.
Mo
28.06.
Do
KUB-Programm 07.02
10 h & 15 h Kurzführung Gymnaestrada
12 h Kunst + Markt
19.30 h Theatrum Anatomicum
10 h Kinderkunst (Kinder von 5 bis 10 Jahren)
10 h & 15 h Kurzführung Gymnaestrada
14 h Führung durch die Ausstellung
10 h & 15 h Kurzführung Gymnaestrada
16 h Führung durch die Ausstellung
20.30 h Talk mit Karl-Heinz Ströhle in der
poolbar Feldkirch
18 h Führung durch die Ausstellung
12 h Kunst + Markt
Fr
22.07.
So
30 31
10 h & 15 h Kurzführung Gymnaestrada
18 h Direktorführung Eckhard Schneider
19.30 h Theatrum Anatomicum
Do
Sa
18 h Dialogführung mit Gerhard M. Walch
Highlight | 19 h Vortrag Gerhard M. Walch
10 h & 15 h Kurzführung Gymnaestrada
19.30 h Theatrum Anatomicum
10 h Kinderkunst (Kinder von 5 bis 10 Jahren)
14 h Führung durch die Ausstellung
21 h Fassadenprojektion Karl-Heinz Ströhle
16 h Führung durch die Ausstellung
21 h Fassadenprojektion Karl-Heinz Ströhle
Mythos
24.07.
Highlight | 18 h Vortrag Eckhard Schneider
26.07.
18 h Führung durch die Ausstellung
27.07.
28.07.
Sa
17.08.
Highlight | Forum »Re-Object / Mythos«
12 h Kunst + Markt
12 h Kunst + Markt
Highlight | Forum »Re-Object / Mythos«
10 h Kinderkunst (Kinder von 5 bis 10 Jahren)
14 h Führung durch die Ausstellung
18.08.
Sa
10 h Kinderkunst (Kinder von 5 bis 10 Jahren)
14 h Führung durch die Ausstellung
19.08.
16 h Führung durch die Ausstellung
So
21.08.
29.07.
18 h Führung durch die Ausstellung
Fr
Do
Fr
16.08.
Do
Di
Kind | 10 h »Waldgeister und Kunstdrachen«
Highlight | Forum »Re-Object / Mythos«
16 h Führung durch die Ausstellung
Di
So
30.07.
Kind | 10 h »Spinnengift und Krötenschleim«
Do
Kind | 10 h »Spinnengift und Krötenschleim«
18 h Führung durch die Ausstellung
Fr
Kind | 10 h »Spinnengift und Krötenschleim«
16 h Workshop für Er wachsene
Sa
Kind | 10 h »Spinnengift und Krötenschleim«
16 h Workshop für Er wachsene
18 h Führung durch die Ausstellung
So
Kind, Familie | 14 h Familienführung
16 h Führung durch die Ausstellung
28.08.
Jugend | 15 h Video4U
23.08.
18 h Subjektiv-Führung durch die Ausstellung
Mo
24.08.
31.07.
Di
25.08.
01.08.
Mi
26.08.
02.08.
Do
12 h Kunst + Markt
10 h Kinderkunst (Kinder von 5 bis 10 Jahren)
14 h Führung durch die Ausstellung
Di
03.08.
Fr
Kind | 10 h »Spinnengift und Krötenschleim«
12 h Kunst + Markt
15 h Präsentation der Kursarbeiten
16 h Workshop für Er wachsene
29.08.
Mi
30.08.
04.08.
10 h Kinderkunst (Kinder von 5 bis 10 Jahren)
14 h Führung durch die Ausstellung
Do
Fr
So
Architektur | 11 h Architektur führung
16 h Führung durch die Ausstellung
07.08.
18 h Führung durch die Ausstellung
Sa
18 h Führung durch die Ausstellung
02.09.
Sa
31.08.
05.08.
01.09.
Di
09.08.
Do
10.08.
12 h Kunst + Markt
Fr
11.08.
05.09.
Kind, Familie | 15 h Kunstdrache
06.09.
Exkursion documenta »Freunde des KUB«
16 h Führung durch die Ausstellung
Fr
13.08.
Exkursion documenta »Freunde des KUB«
Mo
Di
15.08.
Mi
10 h Kinderkunst (Kinder von 5 bis 10 Jahren)
Highlight | 14 h Exkursion nach Schaffhausen
14 h Führung durch die Ausstellung
Mi
So
14.08.
12 h Kunst + Markt
Highlight | 19 h Vortrag Franz-Joachim Verspohl
Architektur | 11 h Architekturführung
16 h Führung durch die Ausstellung
Do
12.08.
Jugend | 15 h Video4U
18 h Backstageführung durch die Ausstellung
So
10 h Kinderkunst (Kinder von 5 bis 10 Jahren)
14 h Führung durch die Ausstellung
Sa
Jugend | 15 h Video4U
15 h KUB + Kaffee
Exkursion documenta »Freunde des KUB«
18 h Führung durch die Ausstellung
Mariä Himmelfahr t
Exkursion documenta »Freunde des KUB«
07.09.
08.09.
18 h Dialogführung mit Harald Gfader
12 h Kunst + Markt
Sa
10 h Kinderkunst (Kinder von 5 bis 10 Jahren)
14 h Führung durch die Ausstellung
09.09.
Finale | 16 h Letzte Führung durch die Ausstellung
So
KUB 07.02
Cerith Wyn Evans
Before the advent of radio
astronomy ...
01 | 06 | – 20 | 08 | 2007
Kunsthaus Bregenz 1. Juni – 20. August
Eröffnung: Freitag, 1. Juni, 22 Uhr
Cerith Wyn Evans
Before the advent of radio
astronomy ... | 2005
Suchscheinwerfer aus dem
2. Weltkrieg, Klappen, Computer,
Morsekodesteuervorrichtung
Maße variabel
Installation »Ice Storm«, Kunstverein
München, 3. Mai – 17. Mai 2005
Courtesy Jay Jopling / White Cube
(London)
© Cerith Wyn Evans
32 33
Cerith Wyn Evans wird auf das Dach des Kunsthaus Bregenz einen
Suchscheinwerfer platzieren, dessen 7000 Watt starke Xenonlampe bis zu sechs Kilometer in den Himmel über Bregenz leuchtet.
Von jeweils 22 bis 24 Uhr werden über einen Computer in Morsezeichen umgewandelte Texte durch kürzer oder länger an- und
ausblinkende Lichtsignale kommuniziert.
Cerith Wyn Evans nimmt in seinen fotografischen Serien,
skulpturalen und installativen Arbeiten Bezug auf spezifische
Werke aus Literatur, Philosophie, Musik, Naturwissenschaften,
Film und Kunstgeschichte. Neben assoziativen Gegenständen wie
Pflanzen und Designobjekten kommt Text und Licht in den Installationen ein zentraler Stellenwert zu. Sprache dient als Vehikel,
über das Cerith Wyn Evans Identität und ihre Spaltung thematisiert,
und Licht als Medium, mit dem er sich und den Betrachter in verwirrende, halluzinogene und bodenlose Nebenwelten führt. Immer
mehr werden Sprache und ihre Verschlüsselung zum Leitthema
seiner Arbeit.
2006 schuf Cerith Wyn Evans für das generalsanierte Bregenzer Festspielhaus eine Installation aus weißem Neonlicht
mit dem die Lichtgeschwindigkeit angebenden Schriftzug
»299.792.458 m/s«. Die Installation kann in unterschiedlichen
Formen wahrgenommen werden: als Lichtobjekt, als Reflexion
in Fensterscheiben und im Wasser, als Schatten etc. Im Magazin4
in Bregenz wird am 1. Juni 2007 eine Ausstellung eröffnet, die
neben Arbeiten von zwei anderen Künstlern auch Werke von Cerith
Wyn Evans zeigt. Die Installation »Before the advent of radio
astronomy...« auf dem Dach des Kunsthauses, die Ausstellung
im Magazin4 und die Installation des Festspielhauses ergänzen
einander in idealer Weise.
Cerith Wyn Evans wurde 1958 in Wales geboren und lebt und
arbeitet in London. Zahlreiche internationale Einzel- und Gruppenausstellungen, u. a. Biennale Venedig 1995 und 2003, 9th International Istanbul Biennial 2005 und documenta 11 (2002); jüngste
Einzelausstellungen u. a. MIT List Visual Arts Center und Museum
of Fine Arts Boston 2004; Frankfurter Kunstverein 2004; Kunsthaus
Graz 2005; BAWAG Foundation, Wien 2005; Musée d’Art Moderne
de la Ville de Paris, Paris 2006; Lenbachhaus, München 2006.
KUB-Programm 07.02
Mythos
KUB 07.02
Ausstellungen in Bregenz
01 | 06 | – 20 | 08 | 2007
Magazin4 –
Bregenzer Kunstverein
Künstlerhaus Palais
Thurn und Taxis
6900 Bregenz, Bergmannstraße 6, T (+43-55 74) 410-1511
Öffnungszeiten: Mi–Fr 16–19 Uhr; Sa, So, Feiertag 12–16 Uhr
6900 Bregenz, Gallusstraße 10, T (+43-55 74) 427 51
Cerith Wyn Evans
1. Juni – 15. Juli, Eröffnung: 1. Juni, 18 Uhr
Nach seinem Studium am Royal College of Art
begann Evans als Assistent des Filmemachers
Derek Jarman zu arbeiten. Bekannt wurde er in
den 1980er Jahren durch seine experimentellen
Kurzfilme. Für seine erste Einzelausstellung
1996 entwarf er eine Installation mit dem Titel
»Inverse, Reverse, Perverse«, die aus einem
riesigen konkaven Spiegel bestand und die
Rezeptionshaltung und -position des Besuchers
radikal dekonstruierte. Evans arbeitet mit so
unterschiedlichen Materialen und Medien wie
Feuerwerkskörpern, Neon, Text und Sprache,
Film und Fotografie. Seine Ausstellung im
Magazin4 mit Juliette Blightman und Adrian
Hermanides wird sich mit der Phänomenologie
von Zeit, Sprache und Wahrnehmung befassen.
4.33
13. Juli – 22. Juli, Eröffnung: 13. Juli, 19 Uhr |
Programm anlässlich des 15-jährigen Bestehens
des Magazin4. Kurator: Wolfgang Fetz
Björn Dahlem
3. August – 23. September,
Eröffnung: 3. August, 19 Uhr
GRUND
26. Mai – 24. Juni, Eröffnung: 25. Mai, 20 Uhr |
Werner Feiersinger, Christine und Irene
Hohenbüchler, Gregor Neuerer, Fridolin Welte
Öffnungszeiten: Di–Sa 14–18 Uhr; So, Feiertag 10–12 und 14–18 Uhr
Herbert Albrecht und Zeitgenossen –
Österreichische Bildhauerei seit 1945
19. Juli – 16. September, Eröffnung: 19. Juli,
10.30 Uhr | Kurator: Walter Fink
Öffnungszeiten: Mo–Sa 13–19 Uhr; So, Feiertag 11–19 Uhr
Galerie Lisi Hämmerle
6900 Bregenz, Anton-Schneider-Straße 4 a, T (+43-55 74) 52 4 52
Öffnungszeiten: Mi–Sa 10–12 und 15–19 Uhr
Yussuf/Cermak
26. Mai – 19. Juni, Eröffnung: 26. Mai, 20 Uhr |
Lorenz Helfer, Katherina Olschbauer
Plastics, Botanically Correct
22. Juni – 21. Juli,
Eröffnung: 22. Juni, 20 Uhr | Teres Wydler
Ulrike Lienbacher
4. August – 3. September,
Eröffnung: 4. August, 20 Uhr
Galerie Art House,
Herbert Alber
6900 Bregenz, Römerstraße 7, T (+43-55 74) 451 92
Öffnungszeiten: Mo–Fr 14–18 Uhr, Sa 10–12 Uhr
Lois Anvidalfarei – Bildhauerei
31. Mai – 7. Juli, Eröffnung: 31. Mai, 20 Uhr
Anett Stuth –
Fotografie aus der Leipziger Schule
13. Juli – 18. August, Eröffnung: 13. Juli, 20 Uhr
Freunde und Partner
Kunsthaus Bregenz
Das Kunsthaus Bregenz dankt allen Sponsoren und Partnern,
die das Programm maßgeblich fördern. Besonders dem Land
Vorarlberg für die großzügige Unterstützung sowie unserem
langjährigen Partner Montfort Werbung.
The Kunsthaus Bregenz thanks all its sponsors and partners for
their significant contributions in promoting programming,
especially the State of Vorarlberg for its generous support and
our longtime partner Montfort Werbung.
Presenting
Sponsor
Haussponsor des
Kunsthaus Bregenz
Sponsor der
KUB Arena
Hypo Landesbank
Vorarlberg
34 35
Mit freundlicher
Unterstützung von
Kulturträger
Medienpartner
Kooperationspartner
KUB-Programm 07.02
Mythos
Matthew Barney
Cremaster 4 | 1994
Still
Courtesy Gladstone Gallery, New York
© 1994 Matthew Barney
Foto: Michael James O’Brien