Dezember 2001/Jänner 2002
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Dezember 2001/Jänner 2002
an.schläge12 01/2001 2002 an.schläge DAS FEMINISTISCHE MAGAZIN dezember jänner interview SchlechteZeiten Johanna Dohnal über das Sozialstaatsvolksbegehren, die Regierungspolitik und die Neutralität Österreichs thema FrauenArmut Feministinnen fordern einmal mehr die Sicherstellung sozialer und demokratischer Mindeststandards ats 48,– dm 8,– sfr 8,– eur 3,49 Entwicklungspolitik im Netz Mit dem umfangreichsten Terminkalender der Szene. www.oneworld.at DAS Internet-Portal der Zivilgesellschaft Wer die Stadtverführerin noch nicht hat, es gibt noch welche: In der Buchhandlung Frauenzimmer, beim Milena-Verlag oder direkt bei den an.schlägen bestellen! Um ats 198,– RÖMERSTRASSE 15 6900 BREGENZ T 0043(0)5574/511ANLAUFSTELLE 24113 od. FÜR FRAUEN- DW 24112 DW 24136 ANGELEGENHEITEN www.vorarlberg.at/frauen/ FRAUEN REFERAT DER VORARLBERGER LANDESREGIERUNG VERANSTALTUNGSKALENDER LIECHTENSTEIN | ST.GALLEN | VORARLBERG www.3laenderfrauen.org an.schläge an.spruch Spielwiese Universität Über das Verhältnis der „Linken“ zum Staate Israel 05 politik.interview „Seit 1995 im Unruhestand“ Die ehemalige Frauenministerin Johanna Dohnal im Gespräch 08 junge.lesben Das Coming Out wird vorverlegt In Jugendgruppen entdecken sich junge Lesben selbst 10 international.kunst Wachgeküßt forum thema politik Zeitgenössische Kunst aus den ehemaligen „Ostblockländern“ 14 an.sage Neue Zeitschrift – Alter Hut Auf „Woman“ hat wirklich keine Frau gewartet 24 frauen.armut Frau lebt nicht vom Brot allein Rund 900.000 Menschen leben an oder unter der Armutsgrenze 16 forum.wissenschaft Tabu Mißbrauch Ausgewählte Ergebnisse einer österreichweiten Befragung 22 frauenleben.oberösterreich Einmal Linz und retour Wissen über die Situation von Frauen aus feministischer Perspektive ≠ Gleich 28 arbeit gleich.bewertet Gleich Analytische Arbeitsbewertung als Chance geschlechtsneutraler Lohnpolitik? 30 fernsehen.comedy Einsame Karrierefrauen Vier Singelfrauen Mitte 30 haben nichts als Männer und Sex im Sinn 34 theater.medea Emotionales Flugzeug Das neue Schauspielhaus lockt mit Frauen aus verschiedenen Kontinenten 36 an.klang Barockes und Zeitgenössisches CD-Tips aus vier Jahrhunderten 38 lese.zeichen Trügerische Traumbilder Abwechslungsreiches und spannendes Lesevergnügen und -grauen 39 ge.fragt kultur Um halb neun Uhr waren wir noch unsicher, ob überhaupt jemand kommt. Um halb eins waren dann in der Garderobe keine Haken mehr frei. Kurzum: das an.schläge-Fest war ein voller Erfolg. Nicht zuletzt, weil Gabi, Claudia und diverse Praktikantinnen es so toll organisiert haben. Daß Celia Mara nicht auftauchte, war da nicht wirklich schlimm. Umso mehr danken wir denen, die – ohne einen Groschen Geld zu verlangen –, da waren: den Bands Bloody Mary und Holly May, den Raqs Sharki-Tänzerinnen und den Djanes Jane C., Vina, pKone und die Alte. Für die, die nicht mit uns feiern konnten: Das nächste an.schläge-Fest kommt bestimmt! – Auch wenn es unser Abschiedsfest sein sollte ... Und für die, die bei der Tombula keinen Preis gewonnen haben: Es sind noch Preise übrig. Schenk’ deiner Freundin ein an.schläge-Abo und gewinn’ einen Überraschungspreis (näheres auf S. 46)! Praktikantin im November war Angelika Baier, die bei Heidi Ambrosch, einer der Organisatorinnen des feministischen Widerstandskongresses, nachgefragt hat, wie der Widerstand weitergehen wird (S. 7). Michaela Moser, Mitorgansiatorin der „Armutskonferenz“, schreibt über Armut als Resultat ungleicher Verteilung von Ressourcen, Zeit, Erwerbs- und Versorgungsarbeit und über feministische Alternativen (S. 16). Johanna Dohnal erzählt im Interview mit Verena Fabris und Angela Heissenberger von ihrer Enttäuschung über die aktuelle Politik, ihren Alterswohnsitz ohne Internetanschluß und warum sie sich trotzdem noch nicht ganz dorthin zurückgezogen hat. Magda Scheiblbrandner hat sich hingegen endgültig in den Ruhestand verabschiedet – nachzulesen auf S. 41. Draußen wird es immer kälter, der Christkindlmarkt lockt mit Glühwein und Punsch, und langsam sollte frau sich Gedanken über Weihnachtsgeschenke machen. Unser Tip: Ein an.schläge-Abo. Oder ein Abo der türkischen Lesbenzeitung „ÖTEKI-BEN“, die demnächst das erste Mal erscheinen wird. Infos bei Klaudia: ninil@utanet.at In diesem Sinne: Besinnliche Feiertage, bleibt uns treu, und wünscht euch mit uns, daß es diese Regierung nicht mehr lange gibt. Empress of the Blues Sie war eine stimmgewaltige und jähzornige Sängerin 42 an.an.schläge Betrifft:„Schleier und Krieger“ in an.schläge 11/01 Gut gefallen Tanz, Musik, Wein und viele, viele Frauen. Das an.schläge-Fest im Aera war einfach toll! an.schläge Herausgeberinnen und Verlegerinnen: CheckArt, Verein für feministische Medien und Politik A-1030 Wien, Hetzgasse 42/1, T. 01/920 16 7 oder 920 16 78, Fax: 715 98 88, e-mail: an.schlaege@chello .at http://www.anschlaege.at Redaktionskollektiv: Verena Fabris/vab (Koordination), Angela Heissenberger/AH (Termine), Gabi Horak/GaH (Koordination an.riss), Kerstin Kellermann/kek, Helga Pankratz/ pan IInserate, PR: Andrea Gadler Ständige Mitarbeiterinnen: Doris Brenner/DoB, Claudia Saller/cs Mitarbeiterinnen dieser Nummer: Angelika Baier, Ewa Dziedzic, Heike Ehlers, Siegrun Herzog, Vera Hinterleitner, Regina Lackner, Isabella Marboe, Ilse Kilic. Michaela Moser, Leyla Movahedi/lee, Alexandra Rainer, Eva Reisinger, Barbara Sommer an.sage: Caroline Ausserer & Monika Vana grau.zone: Magda Scheiblbrandner heim.spiel: Angela Heissenberger wyber.space: Verena Fabris ge.fragt: Elke Koch an.klang: Regina Himmelbauer plus.minus: Helga Pankratz Cartoons: Gabi Szekatsch, Borges Unsere Werbung: Magdalena Blaszczuk Fotos: an.schläge-Archiv, Rainer Bartel, Magdalena Blaszczuk, Michaela Bruckmüller, ISIS/Halhuber-Ahlmann, Angela Heissenberger, Vera Hinterleitner, Karoline Hohenwallner, KulturKontakt Austria, Nick Mangafas, Sabine Schwaighofer, Sprungbrett, an.schläge Schrift: Martha Stutteregger Grafisches Konzept: Beate Schachinger für Layout: Andrea Gadler Druck: Reha Druck, Graz © an.schläge: Titel, Vorspänne und Zwischentitel von der Redaktion. Namentlich gekennzeichnete Beiträge müssen nicht unbedingt der Auffassung der Redaktion entsprechen. Kürzungen vorbehalten. 04 an.schlägedezember jänner 2001 2002 Fo t o : M a g d a l e n a B l a s zc z u k Recht herzlichen Dank für die Belegnummern der November-Ausgabe Ihrer Zeitschrift. Der Beitrag und die Zeitschrift als Ganzes haben mir gut gefallen. Alles Gute, Gabriele Rasuly-Paleczek Betrifft:„Schleier und Krieger“ in an.schläge 11/01 Nicht gefallen Wieder einmal vermissen wir in den an.schlägen politisches Wissen über und Sensibilität für kollektiv geprägte und wirksame kulturelle Symbole männlicher Herrschaft. Daß es auch hierzulande Frauenunterdrückung gibt, ist wahrlich ein seltsames Argument, um damit die kulturelle Bedeutung weiblicher Verschleierung woanders zu bagatellisieren: Sorry, aber hiesige „subtilere“ Formen von Frauenunterdrückung sind ja nicht qualitativ so ganz anders und kulturell völlig unvergleichbar: Sie entspringen im Gegenteil, wenn auch abgemildert, genau derselben archaischen Logik, die in anderen Kulturen den Frauen das Verhüllen von Kopf bzw. Körper gebietet. Die mehr oder minder geforderte „sittliche“ Verhüllung des weiblichen Leibes ist in allen patriarchalen Gesellschaften ein konkretes Symbol, in dem symbolisierende Geste und kollektiv geprägte Bedeutung zusammenfallen: In ihr drückt sich – mit Eigendynamik! – ein Bekenntnis zu einer sexistischen Ordnung aus, in der der weibliche Leib schon in seiner bloßen Präsenz suspekt ist und im Sinne einer „Zähmung“ zu diversen Formen des Verschwindens aus der männerdominierten Öffentlichkeit gezwungen wird (...). Für diesen Zusammenhang ist es irrelevant, was die einzelne aus solcherart archaisch geprägten Kulturen stammende Kopftuchträgerin mit ihrer Kleidung sonst noch ausdrücken oder erreichen will. Es gibt eben kulturell stark vereinnahmte Symbole, die sich nicht dazu eignen, völlig beliebig und unsen- sibel gegen ihren Herkunftskontext gebraucht zu werden: Auch eine KuKlux-Klan-Kapuze könnte nicht einfach unbefangen und konsequenzlos von AntirassistInnen getragen werden! Eine Umprägung belasteter Symbole ist allenfalls als kollektive Strategie einer politischen Bewegung, nicht aber in Eigenregie einzelner Personen möglich. Wir finden es erstaunlich, daß gerade dieser Aspekt auch in feministischen Verlautbarungen zum Thema immer unterschlagen wird – ganz so, als erwiese sich der übliche Sexismus gemessen an Rassismus und Fremdenfeindlichkeit halt doch als Kavaliersdelikt, dessen genaue und kritische Analyse sich nicht lohnt. Mit freundlichen Grüßen Gudrun Hauer und Elisabeth Perchinig In den an.schlägen dürfen Interviewpartnerinnen ihre Meinung sagen. Außerdem denken wir nicht, daß Frau Rasuly-Paleczek die Verschleierung bagatellisieren wollte, sondern daß sie im Gegenteil darauf hinweisen wollte, daß patriarchale Unterdrückungsmechanismen auch ohne Schleier wirksam werden. Die Red. Betrifft:„Stehenbleiben geht nicht“ in an.schläge 10/01 Zwanzig statt Zehn Hallo an.schläge-Frauen! Zwei Feststellungen: 1) Der Notruf wird nächstes Jahr 20 Jahre alt. 2) Wir werden, solltet Ihr mal wieder über uns, oder über unsere Inhalte schreiben wollen, jedesmal einen Vorabdruck des Textes verlangen, um sicher zu sein, daß auch jene Inhalte reinkommen, die vereinbart waren. Die Notruf Frauen Aus dem Text geht hervor, daß der Notruf 20 Jahre alt wird, wir entschuldigen uns dafür, daß im Bildtext zehn Jahre stand. Die Red. an.schläge werden gefördert von: FRAUEN BURO MAGISTRAT DER STADT WIEN an.spruch Von Kerstin Kellermann Spielwiese Universität Seit zehn Jahren nicht mehr an der Universität – ich studierte in Salzburg und Ljubljana Publizistik – bin ich es nicht mehr gewohnt, sozusagen zur Unterhaltung, zur Informationsbeschaffung, zur Diskussion in den geschützten Raum „Hoch-Schule“ zu gehen. Ist die Universität eine Spielwiese oder doch Teil des gesellschaftspolitischen, zivilgesellschaftlichen, feministischen Raumes? Die StudentInnen folgen den großen Hinweisschildern durch die dunklen Bogengänge der ehrwürdigen Uni Wien:„Antizionismus der Linken“ ist heute das Thema von Vorträgen und Diskussion. Ansteigende Reihen, voller Hörsaal, großes Interesse an diesem heißen Konflikt, an Palästina, an Israel. Die Historikerin Margit Reiter analysiert die Verhältnisse der Sozialdemokratischen, der Kommunistischen Partei, der vielen autonomen linken Gruppen zum Staate Israel als Positionen, die sich immer wieder verändern – auch dem Zeitgeist, den gesellschaftlichen Verhältnissen, österreichweit und international angepaßt. Bruno Kreiskys frühes Interesse am Nahostkonflikt, seine propalästinensische Einstellung, seine Verbalattacken gegen Israel, beschreibt Reiter als Ventil, um Antisemitismus von sich selbst weg auf einen ganzen Staat zu kanalisieren. Nüchtern aber subjektiv-wissenschaftlich beobachtet sie, wie kritisiert wird und nicht nur was, wenn z.B. Israel als „rassistischer Bluthund des Imperialismus“ bezeichnet wird. Viele undifferenzierte Aussagen sind von Unwissen geprägt. Besonders bei der Libanon-Invasion 1982 kommt es zu einer Verlängerung der Geschichte des Nationalsozialismus in den Konflikt hinein. JüdInnen werden mit Nazis verglichen, auf der anderen Seite Arafat mit Hitler gleichgesetzt. Immer wieder wird Auschwitz als Läuterungsanstalt angeführt, aus der „die JüdInnen“ als bessere Menschen hervorgegangen sein sollten. Entlastungsdenken wirkt unbewußt, der Wunsch aus der historischen Verantwortung entlassen zu werden, dringt durch. Die Journalistin Ingrid Strobl ist eine der wenigen, die ein selbstkritisches Buch zu ihrem eigenen Antizionismus veröffentlicht hat. Nach Reiters differenzierter Analyse – ihr Buch „Unter Antisemitismus-Verdacht – die österreichische Linke und Israel nach der Shoah“ (Studienverlag) ist gerade erschienen – bleibt es still im Hörsaal. Ein Wunder bei dem Thema. Nächster Vortrag: Auftritt des deutschen Journalisten Horst Pankow von der Männerzeitung „konkret“ aus Hamburg. („Männerzeitung“ nenne ich sie, weil seit Ingrid Strobl, Ulrike Meinhof oder Peggy Parnass in den 70ern und 80ern selten bis nie Frauen dort publizieren.) Pankow zieht lauter Frauen als Beispiele für seine Argumenteführung heran. Das schlimmste ist, daß er eine im Internet veröffentlichte e-mail einer Person, die schreibt, sie/er hätte beim Angriff der Flugzeuge auf das World Trade Center einen Orgasmus bekommen, dreimal auf eine Frau als Autorin zurückführt, obwohl die Sexualisierung von Gewalt sicher stärker in der männlichen Sozialisation funktioniert, und niemand weiß, ob sich hinter einem weiblichen Namen ein männlicher Autor verbirgt. In diesem Stil geht es weiter: Eine indische Frau, ein chinesischer Professor, Ulrike Meinhof und sogar Anna Seghers müssen herhalten, um sein Modell zu erläutern. Kein einziger deutscher Linker fällt ihm ein. Am Ende seines Vortrages bricht dann die Hölle los:„Wir sind hier nicht in Kabul!“ wird auf die Wortmeldung eines „Ausländers“ (Nationalität unbekannt) gebrüllt. „Hier regiert nicht der Taliban!“ Vor der Türe werden junge PalästinenserInnen eine Zeit lang ausgesperrt, die VeranstalterInnen lassen sie nicht herein. Drinnen ruft jemand dazu auf, die Veranstaltung unter diesen Umständen abzubrechen. „Stehen wir auf und gehen wir!“ Ein Altlinker sieht sich zu dem Ruf veranlaßt „Ausländer stehen vor der Türe! Und Leute mit Nazivisagen lassen sie nicht herein!“ Jemand protestiert, daß die Diskussion doch weitergehen solle. „Sie Nazi!“, ist die Antwort des empörten Inländers. Peinlich nur, daß es ein Holocaustüberlebender ist, dem er dieses Schimpfwort anhängt. Wer ernsthaft an dem Thema interessiert ist, fühlt sich von all diesen selbstgerechten Selbstdarstellern übergangen. Ein paar Tage später erzähle ich einer Frau, die gerade auf Friedensmission in Palästina war, wo täglich Menschen sterben, von der Veranstaltung: „Ja, und dieser Pankow hat von Paranoia gesprochen ...“ „Paranoia? Ist er ein Jude? Ist er ein Jude?“, fragt sie mich hektisch. ❚ dezember jänner 2001 2002an.schläge 05 österreichan.riss gewalt gegen lesben Kein Aber! eventmanagement Wanted: CSD-Vorstand Der Verein „Christopher Street Day“ Wien sucht ein neues VorstandsTeam, das mit unverbrauchten Konzepten die Organisation der Regenbogen-Parade und des Regenbogen-Balls übernimmt. „Nichts ist nämlich eine größere Gefahr, als ausgetretene Gleise und ein ewig gleicher Ablauf für die Regenbogen Parade“, so das amtierende Vorstandsduo, Connie Lichtenegger und Veit Georg Schmidt. Der CSD geht auf den legendären „Stonewall“-Aufstand 1969 zurück. Nach einer Polizeirazzia in der Homo-Kneipe „Stonewall“ in New Yorks Christopher Street blieben die GästInnen an Ort und Stelle und verteidigten ihren Treffpunkt drei Tage lang. Aus dieser erstmaligen Demonstration von Gay Power entwickelte sich ein internationales Netz von Pride-Paraden, Umzügen und Demos; alles Foren, die die Community in der Öffentlichkeit sichtbar machen. In Wien fanden bereits sechs Regenbogen-Paraden statt, die diesjährige Parade bildete den Höhepunkt von Europride 2001. Wer sich in den CSD-Vorstand berufen fühlt und die nächste Parade am 22. 06. 2002 in Angriff nehmen will, melde sich! lee „Ich habe nichts gegen Lesben, ABER Kinder brauchen einen Vater“. Dieser und andere Sprüche sind zur Zeit in Wiener U-Bahnen zu lesen. Fünf verschiedene Plakatsujets sollen Vorurteile gegenüber Lesben abbauen helfen, denn Diskriminierung und Stigmatisierung schränken Lesben in ihrer Freiheit ein und können gesundheitliche und psychische Folgen haben. Die Kampagne „Gewalt gegen Lesben“ ist Teil eines gleichnamigen EU-Projekts im Rahmen des DAPHNE-Projekts (Prävention gegen Gewalt gegen Kinder, Jugendliche und Frauen). Die Wiener Antidiskriminierungsstelle für gleichgeschlechtliche Lebensweisen ist eine der Kooperationspartnerinnen. Gängige Vorurteile wie „Sie haben doch keinen abgekriegt“ werden mit wenigen Worten entlarvt:„Lesben sind nicht lesbisch, weil sie von Männern enttäuscht sind. Sie sind lesbisch, weil sie Frauen lieben.“ Und immer heißt es:„Kein Aber! Keine Gewalt gegen Lesben.“ vab koordinationsstelle Neue Perspektiven Seit einem Jahr befindet sich die Koordinationsstelle für Gender Mainstreaming (GeM) im ESF (Europäischen Sozialfonds) im Aufbau. Sie versteht sich als Informationsdrehscheibe und Plattform zu Themen der Chancengleichheit von Frauen und Männern am Arbeitsplatz. Über die Koordinationsstelle werden Seminare, Roundtables sowie Möglichkeiten zur Beratung angeboten. Kürzlich wurde auch der erste Infoletter, der fortan zweimal jährlich erscheinen soll, herausgegeben: Er informiert über Aktivitäten, Angebote und Erfahrungen der GeM-Koordinatiosstelle. Auch über die GeM-Mailing-list können Neuigkeiten eingesehen werden. ajb T. 0699/110 41 836 (Connie), 0699/101 43 114 (Veit), e-mail: info@pride.at Infos: GeM-Koordinationsstelle für Gender Mainstreaming im ESF, Liniengasse 2a/1, 1060 Wien, T. 01/595 40 40 -16, Weitere Infos: http://www.pride.at e-mail:office@gem.or.at, http://www.gem.or.at „Noch sind Frauen in Medien- plus.minus plus.minus Reaktionen und Anregungen an die Redaktion per Brief oder e-mail, mit dem Betreff:„plus.minus“ Spitzenpositionen Mangelware.“ ... stand im Fragebogen des 4. Österr. Journalistinnenkongresses 2001. – Wir denken nach wie vor, daß Frauen keine „Ware“ sind und haben folgende Retourfragen: „Wo lassen denken? – Wo lassen schreiben?– Wo lassen korrekturlesen?“ 06 an.schlägedezember jänner 2001 2002 worst of best of Banken-Werbung „Vertrags“-Kritik „Gestatten, Franz Klein. – Ich bin Investmentberater.“ Und schon ist die Frau komplett hirnlos vor Begehrlichkeit. So stellt sich der kleine Franzi das vor. Die anderen Filmchen zum selben Thema sind nicht besser: Mal macht sie sich in einem öffentlichen Verkehrsmittel lächerlich. Mal erinnert der Anruf, den sie bekommt, unangenehmst an eine Kombination von sexueller Belästigung am Arbeitsplatz und Beziehungsterror. Die Werbung für „best of fonds“ ist das Letzte von Erste und Sparkasse und eignet sich vor allem dazu, weibliche Kundschaft zu vergrätzen. (–) Best of Austria versammelt sich hingegen in Kritik und Protest gegen den am 2. Oktober beschlossenen „Integrationsvertrag“. Er soll, so der O-Ton: „Fremde“ zu Deutschkursen zwingen, um „die Ängste und Sorgen der heimischen Bevölkerung“ abzubauen. Der Verband für angewandte Linguistik (VerbAL) verabschiedete bei der Linguistiktagung 2001 in Klagenfurt eine kritische Stellungnahme. Die Plattform „Österreich für alle gleich“ rief zur Kundgebung gegen den „Integrationsvertrag“ auf. Weitere Proteste und ein Symposium „Integrationsvertrag“ sind geplant. (+) an.rissösterreich frauenrat RAWA for President! Die Ereignisse nach dem 11. September haben gezeigt, daß Sicherheitspolitik im öffentlichen Diskurs als Männersache gilt. Weibliches Unbehagen gegenüber der unter dem Titel „Terrorbekämpfung“ national und international betriebenen männlich dominierten Politik hat sich nun in Form des Österreichischen Frauenrates gegen Krieg und Terror materialisiert. Das Bündnis versteht sich als offen und überparteilich und verfolgt zunächst vor allem zwei Ziele: Das Einfordern der vollwertigen Mitsprache von Frauen in Sicherheitsbelangen sowie die Einbindung von Frauen in den Wiederaufbau Afghanistans. Die afghanische Frauenorganisation RAWA sei schließlich die einzige politische Gruppierung Afghanistans, die nicht mit Kriegsverbrechen vorbelastet ist – daher muß sie auch bei der Regierungsfindung sowie an der Erstellung einer neuen Verfassung maßgeblich eingebunden werden, sagt die außenpolitische Sprecherin der Grünen Ulrike Lunacek. Auch Johanna Dohnal, DJ Electric Indigo, Sandra Kreisler, Eva Rossmann und andere fordern im Rahmen des Frauenrates eine aktive Flüchtlings- und Friedenspolitik des neutralen Österreichs. cs an.ruf Heidi Ambrosch im Gespräch mit Angelika Baier Gemeinsame Differenzen Warst du mit den Ergebnissen des feministischen Widerstandskongresses zufrieden? Kontakt und Info: Heike Warmuth, T. 01/4000-81814, e-mail: frauenrat@gruene.at, http://www.frauenrat.at Wir waren zufrieden, der Kongreß hat unseren Erwartungen entsprochen. Es sind ca. 80 Teilnehmerinnen gekommen, auch aus den Bundesländern. Thematisch haben wir den Kongreß sehr offen gestaltet, damit auch wirklich viel Verschiedenes angesprochen werden konnte. Ziel war insbesondere, die Differenzen innerhalb der Frauenbewegung offenzulegen, denn nur so kann konstruktiv miteinander gearbeitet werden. welt-aids-tag Letztes Jahr gab es mit 200 Frauen deutlich mehr Teilnehmerinnen als heuer. Worauf ist dies zurückzuführen? I care, do you? Seit 1988 steht der 1.Dezember weltweit im Zeichen von AIDS. Mit dem Welt-AIDS-Tag soll Solidarität und Toleranz gegenüber von AIDS betroffenen Menschen bezeugt werden, weshalb er auch in Österreich zum Anlaß für zahlreiche Veranstaltungen genommen wird: So findet am 1. 12. im Wiener Aids-Hilfe-Haus eine „Celebration of life“ statt, am 3. 12. wird im Lusthaus zu einer Benefizvorstellung von Dario Fos „Geschichte einer Tigerin“ eingeladen. Jostein Garder liest in einer Benefizlesung am 13. 12. im Aids-Hilfe-Haus aus seinem Werk „Durch einen Spiegel in einem dunklen Wort“. Die Aids-Hilfe Wien möchte anläßlich des Welt-AIDS-Tages an seine Seminare im Jänner 2002 erinnern. Thematisiert wird u.a. „Hepatitis ABC“ (15.1.),„HIV/AIDS als Unterrichtsthema“ (17. 1.) und die „Aspekte der intra/extramuralen Pflege bei HIV“( 22 . 1.). ajb Der erste Kongreß letztes Jahr stand im Zeichen der neuen Regierungsbildung. Die Aufbruchsstimmung hat viele Frauen mitgerissen. Jetzt nach zwei Jahren sind viele müde geworden und haben mit Ohnmachtsgefühlen zu kämpfen, ob man denn überhaupt noch etwas ändern kann. Viele feministische Projekte müssen leider auch ums Überleben ringen. Welche konkreten Ergebnisse des Kongresses können festgehalten werden? frauenradio Es besteht der einhellige Wunsch unter den Teilnehmerinnen, auch nächstes Jahr einen Kongreß abzuhalten. Der gemeinsame Austausch wird als notwendig und wichtig angesehen. Ein konkretes Ergebnis ist z.B., daß der Arbeitskreis „feminist attac“ starken Zulauf verzeichnen kann, man kann gestärkt vorwärts schauen. Auch die Gruppe „Frauen und Krieg“ wird weiterarbeiten. Zwei Frauen von „Sexismus in der Werbung“ wollen eine Website gestalten, damit man schneller und einfacher seine Meinung zu diskriminierender Werbung äußern kann. Insgesamt konnte die Vernetzungsstruktur innerhalb der Teilnehmerinnengruppen ausgebaut werden. Geburtstag Ist der Kongreß für nächstes Jahr schon in Planung? Sein einjähriges Bestehen feierte SPACEfemFM-Frauenradio Ende November im Linzer Posthof. Seit Herbst 2000 wird regelmäßig am ersten und dritten Freitag im Monat auf der Frequenz von Radio Fro, 105.0 MHz, im Linzer Raum gesendet. Prinzipiell steht SPACEfemFM jeder Frau offen, die Radio machen will. Derzeit zählt die Redaktion sieben Frauen, die aus unterschiedlichen beruflichen Richtungen kommen und deren Interessen ganz verschieden gelagert sind. Daher sind die Themen, mit denen sich SPACEfemFM beschäftigt, auch sehr variabel und reichen von Frauenportraits, über Buchpräsentationen bis zu Auseinandersetzungen mit Themen wie weibliche Genitalverstümmelung. Der Sender freut sich, auf ein Jahr Frauenradio zurückblicken zu können. Die an.schläge gesellen sich zu den Gratulantinnen! ajb Nächstes Jahr wird der Widerstandskongreß vielleicht in Salzburg stattfinden. Dies geht auf einen Vorschlag der Frauenreferentin der ÖH-Salzburg zurück. Ich würde es sehr spannend finden, die Veranstaltung in einer anderen Stadt stattfinden zu lassen. Infos: Aids Hilfe Wien, Mariahilfer Gürtel 4, 1060 Wien, T.01/ 595 37 11, e-mail: wien@aids.at, http://www.aids.at Wird es bis dahin Aktivitäten geben? Einmal im Monat wird ein Treffen stattfinden. Von allen Teilnehmerinnengruppen kommen Vertreterinnen zusammen, um weitere Initiativen ins Leben zu rufen, zu planen und zu koordinieren. Heidi Ambrosch ist Frauensprecherin der Kommunistischen Partei Österreichs (KPÖ) SPACEfemFM-Frauenradio auf RADIO FRO: 105,0 MHz (Linz), jeden 1. und 3. Freitag, 16.30–17.30, e-mail: spacefemfm@fro.at dezember jänner 2001 2002an.schläge 07 Fo t o s : M i c h a e l a B r u c k m ü l l e r ( S. : 8 ) , M a g d a l e n a B l a s zc z u k ( S. 9 ) interviewjohanna dohnal „Seit 1995 im Unruhestand“ Es ist still geworden um die Grande Dame der österreichischen Frauenpolitik. Der Abbau sozialer Meilensteine, das neue Frauenbild in der Öffentlichkeit und die Weltpolitik lassen Johanna Dohnal trotzdem nicht kalt. Ein Interview von Verena Fabris und Angela Heissenberger Johanna Dohnal: „Stillstand ist ja bereits Rückschritt.“ 08 an.schlägedezember jänner 2001 2002 Die frühere Frauenministerin lebt heute sehr zurückgezogen im Weinviertel, „ohne Internet“, wie sie betont. Wichtige Termine – wie das Sozialstaat-Volksbegehren oder eben ein an.schläge-Interview – locken sie dennoch immer wieder nach Wien in seine verrauchten Kaffeehäuser. an.schläge: In einem profil-Interview hat Edith Klestil Ihnen kürzlich Rosen gestreut. Freut Sie das? Johanna Dohnal: Ach. Ich hab’s mit Erstaunen zur Kenntnis genommen. Auf das Lob geben Sie nicht so viel? Na, das möchte ich nicht sagen. Ich bin wie jeder Mensch auf Lob anfällig, da bin ich keine Ausnahme. – Früher hab’ ich die Zustimmung nie gemerkt. Wie steht es denn um die starken Frauen in der SPÖ? Hätten Sie sich in Zeiten wie diesen eine lautere Stimme z.B. von Barbara Prammer erhofft? Ich hätte mir natürlich sehr viel mehr erwartet, aber das liegt auch daran, daß ich überhaupt ein sehr unzufriedener Mensch bin – mit mir selber auch. Mir ist schon klar, daß die Medienlandschaft nicht gerade darauf wartet, daß die SPÖ Sachen transportiert. Aber ich kann nicht verhehlen, daß es mir recht wäre, wenn die SPÖ auch in den frauenpolitischen Aspekten viel deutlicher zu Wort käme. Ist das auch ein Grund, weshalb Sie sich für das Sozialstaat-Volksbegehren engagieren? Ich halte es generell für wichtig, in Österreich eine Diskussion über das Grundanliegen dieses Volksbegehrens anzuregen. Aber ich erwarte mir keine riesige Unterstützung der Medien. Kann ein Volksbegehren mehr, als einen Diskussionsprozeß in Gang setzen? Das Frauen-Volksbegehren z.B. hatte ja wirklich eine sehr breite Unterstützung, trotzdem wurde keine einzige Forderung verwirklicht. Ein Volksbegehren kann nicht mehr leisten, als es kann. Es geht um Mobilisierung, es geht einfach um die Diskussion mit den Menschen. Es muß bei 100.000 Unterschriften, was ich mir natürlich schon erhoffe, im Parlament diskutiert werden. Aber dann kommt’s auf die politische Situation an.Was ich beim FrauenVolksbegehren meiner Partei vorgeworfen habe, war ja, daß es ein Hin- und HerGerangel gab, aber keine politische Absicht. Und mit politischer Absicht kann man mehr erreichen, als wenn man versucht, im Konsens eine Regierung zu retten, die eh nimmer mehr zu retten war. johanna dohnalinterview „Ich mache mir wirklich Sorgen, was sich in den Köpfen der Mädchen abspielt, die jetzt in den Schulen sitzen.“ Ist ein Volksbegehren überhaupt das geeignete politische Mittel? Das geeignete politische Mittel ist die entsprechende Mehrheit jener politischen Kräfte, die ehrlich für solche Fragen eintreten und sie auch durchsetzen. Das ist in Wirklichkeit das einzige Mittel, aber das haben wir nicht. Sie waren ja selbst 16 Jahre in der Regierung. Warum haben Sie bzw. die SPÖ damals nicht diese Forderungen in der Verfassung oder entsprechenden Gesetzen verankert? Ich könnte viele Beispiele bringen, wo die SPÖ in dieser Koalition mit der ÖVP anders Stellung beziehen hätte sollen. Es wäre notwendig gewesen, wenn die SPÖ hier Flagge gezeigt hätte. Das hat sie nicht gemacht, die Rechnung hat sie auch präsentiert bekommen. Es sind auch unter sozialdemokratischen Bundeskanzlern Sozialkürzungen vorgenommen worden, wenn auch nicht so massiv, wie es heute geschieht. Ist Ihr Auftreten in Zusammenhang mit dem Sozialstaat-Volksbegehren überhaupt glaubwürdig? Sie haben die Entscheidungen damals immerhin mitgetragen. Das müssen andere beurteilen. Ich habe immer versucht, alles öffentlich zu machen, was nicht gepaßt hat. Inwieweit waren Sie in die inhaltliche Konzeption des Volksbegehrens involviert? Oder sind Sie nur ein Aushängeschild? Sollte diese Absicht bestehen, ich glaub’s nicht. Es ist schon wahr, die Texte sind nicht in monatelanger gemeinsamer Arbeit entstanden, mit großen Zusammenkünften der autonomen Frauenbewegung. Autonome Frauen sind aber nicht vertreten? Das war auch meine erste Frage: Wie weit sind denn die Kontakte gelaufen? Wenn das getragen werden soll, halte ich das für wichtig. Von wem sind Sie denn angesprochen worden? Vom Werner Vogt. Und vom Emmerich Talos. Ich denke nur, es ist jetzt alles so wichtig. Alles, was eine Möglichkeit beinhaltet, halte ich für so wichtig, daß ich – wenn es inhaltlich stimmt – mitmache. Kann ein großer Erfolg des Sozialstaat-Volksbegehrens auch als Votum gegen Schwarz-Blau gewertet werden? Bei der Pressekonferenz waren Sie eine der wenigen, die das Volksbegehren auch auf die aktuelle politische Lage bezogen hat. Natürlich geht es gegen diese Regierung, und natürlich kann man das nicht abstrakt und nur international sehen. Kann das Volksbegehren ein Fundament für eine neue Regierung sein? Ich glaube schon, denn wenn sich jetzt Menschen deklarieren, könnten die dann auch in einer Wahlbewegung gefordert werden. Aber es ist nicht die Intention des Volksbegehrens? Bei mir ist es schon eine Intention. Aber wenn man sich jetzt die weltpolitische Entwicklung anschaut, so hilft das ja diesen Brüdern. Das kann man ja leider nicht abstreiten. Die FPÖ, aber auch die ÖVP, profitieren ganz einfach von dieser weltpolitischen Lage. Deshalb kann ich schwer abschätzen, ob das ein Instrument ist, um die Wahl zu beeinflussen. Es geht um die Verankerung in der Verfassung. Die jetzige Regierung wird das nicht machen, und ich würde auch nicht unisono sagen, die nächste – auch wenn’s anders ausschaut – sowieso. Trifft es Sie persönlich, wenn Sie sehen, daß viele Ihrer Errungenschaften nun wieder rückgängig gemacht werden? Natürlich trifft mich das, weil ich ja weiß, in Wirklichkeit waren das nur erste Ansätze zu einer eigenständigen Existenzsicherung. Und jetzt – Stillstand ist ja bereits Rückschritt.Wenn ich gefragt werde:Was hat sich verschlechtert für die Frauen?, dann neige ich mehr und mehr dazu zu sagen: alles. Ich mache mir wirklich Sorgen, was sich in den Köpfen der Mädchen abspielen wird, die jetzt in den Schulen sitzen. Es gibt jetzt Frauen als Vorbilder, die emanzipiert scheinen, in Wirklichkeit dienen sie den Herren, die sie gefördert haben. Manche sagen, das können sie nicht mehr alles rückgängig machen – ich bin da sehr skeptisch. Ich glaube, die Dinge gehen viel schneller nach hinten als umgekehrt. Die SPÖ hätte wahrscheinlich schon früher Stop sagen müssen. In vielen Fragen. Das Karenzgeld ist ein gutes Beispiel. Die Diskussion ging ja über Jahre. Es gibt ein paar ÖVP-Frauen mit bekannten Namen, die nicht mehr in der Politik sind, die haben gesagt: Um Gottes Willen, die SPÖ muß das verhindern.Was war die Antwort der SPÖ auf die Forderung der ÖVP „Karenzgeld für alle“? – „Karenzgeld für alle, die es brauchen.“ So kann man nicht Politik machen. War es eine richtige Entscheidung der SPÖ, in die Opposition zu gehen? Ich will das nicht beurteilen. Ich war schon zu weit weg. Die Dinge sind, wie sie sind. Die SPÖ kann jetzt nur nach vorne schauen. In wesentlichen Bereichen, gerade was die Frauenpolitik betrifft, gab es Versäumnisse der SPÖ, die mit ein Grund waren, daß sich viele abgewendet haben. Würden Sie noch einmal ein politisches Amt übernehmen? Beileibe nicht. Haben Sie sich auf Ihren Alterssitz zurückgezogen? Als Alterssitz sehe ich es noch nicht. Ich sage immer, ich bin seit 1995 im Unruhestand. Nach den Terroranschlägen vom 11. September wird weltweit zur Solidarität aufgerufen, womit Unterstützung der USA gemeint ist. Welche Rolle kann Österreich in dieser Situation spielen? Österreich ist sehr gut beraten, alles zu tun, um unsere Neutralität zu bewahren. Da hoffe ich sehr auf die SPÖ und auf die Grünen. Jede von uns macht sich wahnsinnig viele Gedanken. Ich habe auch schon nachgedacht: Ist denn mein ganzer Lebensentwurf, Pazifistin zu sein, falsch gewesen? Aber ich komme immer wieder zu dem Schluß, der ist nicht falsch. Ich bleibe Pazifistin. Auch wenn diese Position nicht mehrheitsfähig ist. ❚ dezember jänner 2001 2002an.schläge 09 C a r t o o n s : B o r g e s ; Fo t o : R a i n e r B a r t e l / H O S I L i n z ( S. 1 1 ) lesbenjugendkultur Das Coming Out wird vorverlegt Weder Markt noch Schule oder außerschulische Jugendarbeit haben bislang junge Lesben so richtig als Zielgruppe entdeckt. Um so besser, daß es Gruppen gibt, in denen sich junge Lesben selbst entdecken. Von Helga Pankratz Erst mit zirka 20 Jahren – und damit fast fünf Jahre später als junge Schwule – hätten junge Lesben durchschnittlich ihr Coming Out. So lauteten noch bis vor kurzem die Befunde empirischer Forschungsarbeiten über Jugendsexualität und homosexuelle Identitätsentwicklung. Begründet wurde diese „Verspätung“ mit der stärkeren familiären Kontrolle in der Mädchenerziehung, die weniger Entfaltungsspielraum und Bewegungsfreiheit zuläßt. Die Freiheit zur Selbstbestimmung scheint für junge Frauen zuzunehmen. Denn das Alter für lesbisches Coming Out ist im steilen Sinkflug begriffen. „Immer mehr 10 an.schlägedezember jänner 2001 2002 Mädchen, die sich mit 13 oder 14 schon selbst als lesbisch bezeichnen, melden sich bei uns“, konstatierte Ariane aus der Beratung der Rosa Lila Villa schon vor geraumer Zeit. Mittlerweile leitet sie eine der beiden Mädchen-ComingOut-Gruppen der Villa: die Gruppe für Mädchen ab 14, mit der sie regelmäßig etwas unternimmt. Gemeinsame Aktivitäten wie Ausflüge oder Kinobesuche sind sehr gefragt. „In dieser Altersgruppe“, meint Ariane, „befinden sich die Mädchen in einem echten sozialen Loch. Sie passen nicht mehr so richtig zu den Heterofreundinnen, machen sich von der Familie selbständig, und sind noch nicht heimisch in der Szene“. Die Lücke. Eine klaffende Lücke bezüglich Informationsmaterial für und über Lesben in der Adoleszenz sieht auch Erwachsenenbildnerin Ursula Hermann. Sie stellte die seit Oktober 2001 bei der Initiative Minderheiten erhältliche „Minderheitenbox“ für Integrations-Pädagogik zusammen. Trotz besonderer Bemühungen um eine gleichrangige Repräsentation des Lesbischen, mußte sie vor der Tatsache kapitulieren,„daß im Unterschied zum reichlich vorhandenen schwulen Bild- und Ton-Material der Mangel an guten Infos zum Thema junge Lesben eklatant ist. – Nur im Literaturmodul“, so Hermann weiter,„konnten wir mit dem Buch, Am I Blue’ Lesbisches kulturjugendlesben Linzer Görls bei der diesjährigen Regenbogenparade. Vorne im Bild: Daniela, Gründerin der Görls-Gruppe in der HOSI Linz und Tamara (mit Brille), die von der Wiener HOSI zur Linzer HOSI wechselte. zufriedenstellend präsentieren“. Die amerikanische Kurzgeschichtensammlung „Am I Blue“ hebt auch die Sozialpädagogin Helga Schöpfleuthner als positive Ausnahme hervor. Im kritischen Vergleich von nicht weniger als 13 neueren lesbenrelevanten Jugendbüchern bezeichnet sie dieses Buch als „das einzige, das stereotyper Darstellung zur Gänze ausweichen kann“. Weder „Markt“ noch Schule scheinen bislang junge Lesben so richtig als Zielgruppe entdeckt zu haben. Um so schöner ist es, mit jenen Gruppen Bekanntschaft zu machen, in denen sich diese jungen Lesben längst selbst entdecken. So ziemlich ganz ohne jede Erwaxenen-Einmischung. Vorverlegt. Eine größere Hürde als irgendwelche „innere Hemmschwellen“ sind für sehr junge Lesben und Schwule die späten Beginn- und Öffnungszeiten in der Szene. Das erkannte die Jugendgruppe der HOSI Wien schon vor einigen Jahren und reagierte mit der internen Differenzierung in Coming-Out-Gruppe und Jugendgruppe. Die „Newcomers“-Gruppe, speziell für SchülerInnen und Lehrlinge, beginnt seither jeden Donnerstag schon um 17.00 Uhr. Ab 20.00 Uhr übernehmen dann die „Jungen Herzen“ den Bardienst, wo vor allem StudentInnen und junge Berufstätige im Twen-Alter Leben in die Bude bringen. Daß die vorverlegte Beginnzeit gerade für junge Frauen besonders attraktiv ist, darf vermutet werden. Denn seit die „Newcomers“ schon am späten Nachmittag offen haben, hat sich der Anteil junger Lesben in der HOSI beharrlich gesteigert. Mehr als das: Die „gemischte“ Coming-Out Gruppe „Newcomers“ ist bereits seit eineinhalb Jahren de facto eine Mädchengruppe. Der 20jährige Florian – gemeinsam mit der 23jährigen Studentin Chris für Organisatorisches zuständig – ist weit und breit der einzige Mann bei den „Newcomers“. Die Gruppe selbst besteht aus jungen Frauen im Alter zwi- schen 15 und 21 Jahren, mehrheitlich Schülerinnen. Auch die vor wenigen Monaten gegründete Görls-Gruppe in der HOSI Linz hat festgestellt, daß frühere Beginnzeiten den Bedürfnissen besser entgegenkommen. „Jetzt finden unsere Treffen jeden ersten und dritten Samstag im Monat schon ab 18 Uhr statt!“ verkündet die 25-jährige Gruppengründerin Daniela zufrieden: „So können auch jüngere Görls kommen. Manche müssen bereits um 21 Uhr daheim sein. Was bei einem Treffen ab 20 Uhr etwas zu kurz ist. Und für die Görls aus der Umgebung von Linz, die mit dem Zug fahren müssen, sogar praktisch unmöglich.“ als sich die Jugend-Radiogruppe „Funkschatten“ – bestehend aus heterosexuellen Burschen und Mädchen – auf der Suche nach lesbischen Interviewpartnerinnen an die HOSI wandte. Die Antworten der beiden in der auf Radio Orange (94,0 MHz) ausgestrahlten Sendung sind eine erfrischende Offenbarung zum Thema lesbische Jugend und alles, was sie bewegt: Angefangen bei den Lieblingsfilmen wie „Fucking Åmål“,„Boy’s dont Cry“ und „Ellen“ bis hin zur Kritik an Sexismus und Schwulenfeindlichkeit des Rappers Eminem und dem Hinweis: „In meinem Biologielehrbuch steht pure Scheiße über Homosexualität!“ Nicht schüchtern. Vor ziemlich genau einem Jahr initiierten drei Studentinnen das erVoll aktiv. Die „Twister Sistaz“, wie sich ste Treffen einer „Gruppe für schüchterdie Linzer Hosi-Görls seit kurzem nenne lesbische Frauen“ – kurz „Le Schüs“. nen, sind überwiegend Schülerinnen, Lehrlinge und junge Berufstätige von 14 Der Gruppenname ist in der jungen Lesbenszene Wiens längst zum Markenzeibis knapp über 20 Jahren. Genau wie die schon erwähnten Villa-Görls sind sie chen geworden. Die Veranstaltungen von „Le Schüs“ erfreuen sich großer Beliebtausgesprochen unternehmungslustig und lieben Outdoor-Aktivitäten. So wird heit. Es gibt regelmäßige Le Schüs-Trefdie Homebase HOSI an manchen Sams- fen im Andino, Lesungen aus eigenen Texten sowie von lesbisch/feministischen tagen zum Ausgangspunkt für GrupKlassikerinnen wie Djuna Barnes, Ingepenausflüge der „Nestflüchterinnen“ borg Bachmann, Audre Lorde, Jeanette ins Kino, zum Eislaufen oder Skaten. Winterson oder Chrystos. Außerdem haAber auch „ganz schön häuslich“ können die Sistaz sein: Am ersten Samstag ben Le Schüs schon zwei Single-Parties im Dezember stand gemeinsames Kek- im Frauenzentrum organisiert und planen für 2002 eine Ausstellung. serlbacken, das in Danielas Wohnung Die Idee hinter Le Schüs war und ist, stattfand, auf dem Programm. „die Möglichkeit für ein ungezwungeUmtriebig sind auch die jungen nes Sich-Kennenlernen zu bieten“, wie Frauen der „Newcomers“. So manchen Mitbegründerin Julia erklärt. Inzwischen Donnerstagabend haben sie letztes Frühjahr mit dem Schreiben eines Dreh- hat sich eine Kerngruppe von etwas 15 Frauen im Alter von 20 bis 25 herauskribuchs verbracht. Im Mai hat Nicole (18) stallisiert, die mit ihren Aktivitäten sodann die Szenen auf Video aufgenommen und jetzt, in den Weihnachtsferien, wohl Hilfe zur Selbsthilfe geben als auch einen nicht unwesentlichen Teil zur kulschneiden Tatjana (21), Ricarda (17) und Nicole den Kurzfilm, von dem hier nichts turellen Bereicherung der Lesbenszene weiter verraten werden darf, als daß das beitragen. Die Frauen der Rosa Lila Villa begleiten behutsam die ersten Schritte Happy-End im Frauencafé gefilmt wurder Jüngsten heraus aus der Ursprungsde und der Nachspann auf der Europride-Parade. Wie wenig schüchtern und familie. Le Schüs ist die charmante Bedafür umso mehr selbstbewußt lesbisch gleitung bei den weiteren Schritten hinein ins lesbische Erwachsensein. sie sind, haben Tatjana und Nicole im Fortsetzung folgt! ❚ September auch unter Beweis gestellt, Info und Kontakt: Initiative Minderheiten: http://www.initiative.minderheiten.at Rosa Lila Villa-Frauen: 1060 Wien, Linke Wienzeile 102 01/586 81 50 (Mo-Fr 17.00-20.00) e-mail: lesbenberatung@villa.at Newcomers: HOSI Wien, 1020, Novaragasse 40 01/216 66 04 (Do 17.00-20.00) http://comingout.hosiwien.at e-mail: jugend@hosiwien.at Twister Sistaz HOSI Linz, 4020, Schubertstraße 36 T. 0732/60 98 981 (1. u. 3. Sa ab 18.00) http://www.hosilinz.at Le Schüs e-mail: le_schues@yahoo.com Nächste Termine: Le Schüs-Lesungen: Do 6. 12. in Graz Mi 12. 12. in der Frauenhetz Wien Do 20. 12., 20.00 „Young Santas“-Xmas-Party HOSI Wien Sa 22. 12., 20.00 Weihnachten der Sistaz&Boys HOSI Linz Lesetips: Am I Blue? 14 Stories von der anderen Liebe. Hg. von Marion Dane Bauer. Ravensburger Verlag 2000, ats 94,–/EUR 6,83 Helga Schöpfleuthner: Lesbische Mädchen und Frauen im neueren Kinder- und Jugendbuch. Lambda Nachrichten 4/2001, S. 52-54 dezember jänner 2001 2002an.schläge 11 internationalan.riss schweden Mieses Prostitutionsgesetz deutschland Papierlos Das Frauen- und Lesbenbündnis „Papiere für alle“ besteht in Berlin seit fast zehn Jahren. Zu Selbstverständnis und Aufgabe dieses Bündnisses gehört es vor allem, alle Gründe, woanders zu leben, als legitim anzuerkennen sowie neben der praktischen Unterstützung auch auf die Situation von Frauen ohne legalen Aufenthalt aufmerksam zu machen, und deren Kriminalisierung in der Politik zu beseitigen. Ca. 21 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht, aber nur eine geringe Anzahl dieser Menschen gelangt nach Europa. Meistens sind es Männer, da Frauen oft durch ihre Kinder und die finanzielle Abhängigkeit vom Mann gezwungen sind zu bleiben. Seit das Grundrecht auf Asyl extrem eingeschränkt und das „Asylbewerberleistungsgesetz“ eingeführt wurde, ist eine Einreise nach Deutschland oder in ein anderes europäisches Land auf legalem Weg kaum noch möglich. Viele Flüchtlinge bemühen sich erst gar nicht um ein Asylverfahren und sind somit gezwungen, illegal in einem Land zu leben: Sie können selbstverständliche Grundrechte nicht in Anspruch nehmen. Das bedeutet beispielsweise, daß sie keine Wohnung mieten können, bei Unfällen oder Krankheit nicht zum Arzt oder ins Krankenhaus gehen können und immer mit der Angst leben müssen, entdeckt und abgeschoben zu werden. Frauen ohne Papiere sind noch einmal anders betroffen als Männer. Ist eine Frau alleine hier, ist sie oftmals rassistischer und sexistischer Diskriminierung ausgesetzt. Eine weitere Einschränkung und Belastung entsteht aus der Verantwortung für Kinder. Aufgrund dieser Bedingungen entscheiden sich manche Frauen zur Prostitution, wo sie ihr rechtloser Status in noch größere Abhängigkeit bringt. Das Frauen- und Lesbenbündnis unterstützt diese Frauen zum Beispiel bei der Vermittlung von Wohnungen, Schul- und Kindergartenplätzen, deckt Mieten, Arzthonorare, Sprachkurse usw. ab. Immer wieder müssen Frauen abgewiesen werden, weil zuwenig Geld zur Verfügung steht. „Papiere für alle“ ist auf Spenden angewiesen. ewa Kontakt: Papiere für alle, c/o Antirassistische Initiative e.V., Yorckstr. 59, D- 10965 Berlin, T. 0049/30/785 72 81,Fax: 78699 84, e- mail: sorglosfinanz yahoo.de, Spenden bitte an: Förderverein Netzwerk Selbsthilfe e.V., Stichwort:„PAPELES“, Kto.- Nr.: 30233 01, Bank für Sozialwirtschaft AG, BLZ.: 100 205 00 12 an.schlägedezember jänner 2001 2002 Das in Schweden am 1. Jänner 1999 in Kraft getretene neue Prostitutionsgesetz wurde erstmals einer Zwischenbilanz unterzogen, wie der LEFÖ-Rundbrief im Oktober berichtete. Laut Gesetz wird der Kauf von sexuellen Dienstleistungen unter Strafe gestellt, während die Ausübung der Prostitution weiterhin erlaubt ist. Den Freiern drohen Verwaltungsstrafen oder Gefängnis bis zu sechs Monaten. Gefordert hatten die Änderung des geltenden Prostitutionsgesetzes in Schweden verschiedene Frauengruppen, um Sexarbeiterinnen vor Ausbeutung zu schützen. Die Auswirkungen des Gesetzes auf die Lage der Sexarbeiterinnen sind aber durchwegs als negativ zu beurteilen. Von einer erhofften Abnahme der Prostitution ist nichts zu bemerken. Während zwar die Straßenprostitution zurückgegangen ist, ist der Anteil der „indoorProstitution“ stetig angestiegen: Prostitution auf offener Straße wird in illegale Bordelle verlegt. Durch diese Isolierung des Arbeitsplatzes ist einerseits der Kontakt zwischen den Sexarbeiterinnen eingeschränkt, aber auch Streetworkerinnen wird der Zugang zur ganzen Berufsgruppe erschwert. Eine weitere Folge der Gesetzesnovelle sind Hetzkampagnen gegen Freier, die allerdings nicht dazu führen, daß diese keinen Kontakt zu Prostituierten mehr suchen, sondern dazu, daß sie auf „anonyme“ Wege ausweichen. Sie reisen nach Finnland oder Norwegen, wo der Kauf sexueller Leistungen nicht bestraft wird. Die Situation der Sexarbeiterinnen hat sich durch die Förderung der Geheimprostitution verschlechtert, jene der Zuhälter verbessert. Bleibt zu hoffen, daß die schwedische Regierung Schlüsse aus dieser Zwischenbilanz zieht und eine Novellierung des Gesetzes in Erwägung zieht. ajb vietnam Armee-Frauen Das erste Mal seit dem 1975 zu Ende gegangenen Vietnamkrieg werden von der vietnamesischen Armee auch Frauen rekrutiert. Gesucht sind Frauen im Alter zwischen 18 und 40, die besondere Qualifikationen im Bereich Datenverarbeitung, Sekretärs- und Bibliothekswesen aufweisen. Die neuen Rekrutinnen haben, den Männern gleich, ein Jahr Militärdienst zu leisten. Ein Grund dafür, auch Frauen aufzunehmen, könnte der Mangel an freiwilligen Männern sein, meint ein asiatischer Diplomat. Das Wirtschaftswachstum und die weit verbreitete Korruption führen dazu, daß immer mehr junge Männer Wege finden, sich vor dem Militärdienst zu drücken. Die Regierung bestreitet jedoch, daß Frauen fürs Militär nur deshalb gesucht werden, weil die Männer zu wenig werden. Ende November trat das Gesetz in Kraft. Während des Vietnamkrieges waren Soldatinnen unter anderem für Straßenarbeiten und Nahkämpfe eingesetzt worden. ajb an.rissinternational seminar Prostitution thematisieren „Prostitution als internationales Phänomen“ lautet der Titel eines vom 6.– 7. 12. in Prag stattfindenden Seminars. TeilnehmerInnen sind RegierungsvertreterInnen und VertreterInnen von Non-Governmental Organisations der Länder Österreich, Tschechien, Deutschland, Ungarn, Polen und der Slowakei. Diskutiert wird über Prostitution, Migration/Mobilität, Gesundheit sowie über vielfältige weitere Aspekte des Themas. Von Interesse ist auch ein internationaler Vergleich der politischen und gesetzlichen Situationen im Bereich Prostitution. Ziel des Seminars ist die Verbesserung der Situation der Sexarbeiterinnen durch Ausbau bzw. Intensivierung der Zusammenarbeit der teilnehmenden Länder. ajb Infos: Anna El-Nagashi T. 01/5811881 LEFÖ/TAMPEP Austria, Kettenbrückengasse15/4,1050 Wien, http://www.t0.or.at/-lefoe schweiz usa Transgender-Serie Die neu produzierte TV-Serie „The Education of Max Bickford“ führte in den USA unerwarteterweise zu keinem Skandal: Die Befürchtung, die Figur der Erika, einer von einem Mann zu einer Frau umoperierten College-Professorin, könne für Diskussionen sorgen, erwies sich als unbegründet. Die Produzenten sind verwundert, schließlich wird die Serie Sonntagabend auf CBS ausgestrahlt, einem Sender mit durchschnittlich eher älterem und konservativem Publikum. Die „Gay &Lesbian Alliance Against Defamation“ äußert sich begeistert zur neuen Serie. Die Figur der Erika wird für ihre Integrität bewundert und gilt als Vorbild für Menschen, die mit ihrer Geschlechtsidentität kämpfen. Ein Grund für die breite Akzeptanz der Serie könnte darin liegen, daß in den USA derzeit mit Vorwürfen gegenüber den moralischen Maximen Hollywoods gespart wird, um nicht der Kritik der islamischen Fundamentalisten entgegenzukommen, meint Robert Thompson, Direktor des „Center for the Study of Popular Television“. ajb wyber.space www.weihnachten Frauensites Seit Sommer 2001 präsentiert sich die Stadt Zürich in einem Frauenstadtplan. Besonderes Augenmerk wird auf für Frauen relevante Einrichtungen der Stadt gelegt. Die angeführten Adressen ordnen sich nach den Gebieten Shopping/Dienstleistungen, Fachstellen, Institutionen, Kultur/Treffpunkte/Freizeit, Hotel/Wellness und Bildung. Gleichzeitig werden kurze informative Texte mitgeliefert, die über das Adressenverzeichnis hinaus Standorte in Zürich vorstellen, zu denen Frauen eine besondere Verbindung aufgebaut haben: So erfährt die Leserin mehr über die „roten Rosas“, welche eine führende Rolle in der ArbeiterInnenbewegung der Schweiz gespielt haben oder den Lindenhof, den höchsten Punkt der Altstadt, an dem sich ein Frauendenkmal befindet, das an mutige Züricherinnen erinnert. Der Frauenstadtplan Zürich ist im Buchhandel oder direkt beim Verein Frauenstadtplan zu beziehen. ajb Bezug und Informationen: Verein Frauenstadtplan, Kreuzbühlstraße 1, 8008 Zürich, e-mail: frauenstadtplan@gmx.ch, http://www.frauenstadtplan.ch Zuerst Halloween, dann Nikolaus und danach ein direkter Übergang zu Weihnachten. Wir haben im Netz nach Spuren des Christkindes und des Weihnachtsmannes gesucht. Die Katholikinnen unter euch finden auf http://kathweb.de/bibel/index.htm#weihnacht biblische Texte zum Thema Weihnachten. Die Köchinnen unter euch werden glücklich auf http://www.weihnachtswelt.de/rezepte/rezepte.htm, wo sich viele Rezepte finden. Eine besonders nette, lustige Site ist http://www.weihnachtsmann.com/ Dort gibt es u.a. virtuelle Postkarten und Icons zum Downloaden, um damit den Desktop zu schmücken. Auch Geräuschen aus dem Leben eines Weihnachtsmannes kann gelauscht werden. Außerdem gibt es die Möglichkeit, individuelle Wünsche an diesen zu deponieren. Daß Österreich eigentlich ein Land des Chriskindls sei, meinen die Frauen von Interfemme – ein Projekt zur Förderung und virtuellen Vernetzung von Künstlerinnen: http://www.interfemme.at/veranstaltungen.html Was mit dem Christkind wirklich passiert ist, kann unter http://www.8ung.at/daemon/atw003.htm nachgelesen werden. Wir wünschen frohe Feste und ein schönes neues Jahr! vab dezember jänner 2001 2002an.schläge 13 Fo t o s : Ku l t u r Ko n t a k t A u s t r i a internationalkunst„ostblock“ Wachgeküßt Authentisch, mit Botschaft und jedenfalls eine Entdeckung wert: zeitgenössische Kunst aus den ehemaligen „Ostblockländern“. Leider kennt sie hier kaum wer. „Split Reality: East + East“, ein Symposium im MUMOK kämpfte dagegen an. Von Isabella Marboe Zeitgenössische Kunst aus Zentral-, Ost- und Südosteuropa wartet noch 12 Jahre nach dem Fall der Berliner Mauer darauf, aus dem Dornröschenschlaf im westlichen Bewußtsein wachgeküßt zu werden. KulturKontakt Austria und MUMOK (Museum Moderner Kunst) versuchten sich in der Rolle des Märchenprinzen. „Split Reality: East+East“, das erste Symposium in neuen Haus, richtete vom 20.–22. September den Blick auf die aktuelle Kunstszene aus 13 ehemaligen „Ostblock“-Ländern. Den Auftakt machte Katarzyna Kozyras Performance „Dancing lessons“. Mit sozialistischer „Staatskunst“ hatte diese Deutung von Igor Strawinskis „Sacre du Printemps“ nichts zu tun. Isabella Marboe lebt und arbeitet als freie Journalistin in Wien. Sie hat Architektur an der TU Wien studiert. 14 an.schlägedezember jänner 2001 2002 Zwischen Bart und Brust. Zwei alte Damen mit vollen Brüsten, falschen Vollbärten und ruppigen Perücken lehnen „oben ohne“ an der Brüstung des maschinenhaften Stiegenhauses im neuen MUMOK. Der voyeuristische Blick des zwitterhaften Paares fällt auf junge Männer in Nylonstrümpfen, die im Erdgeschoß an einer schwarzen Wand hängen und mit den Beinen Tanzschritte in der Luft ausführen. Die überlebens- Situation der Frauen in ihrer Heimat. „Meine Arbeit ist nicht nur artistisch, sondern auch feministisch und aktionistisch. 1991 kam es zu einer grundlegenden politischen Veränderung für Frauen. Während des Sozialismus gab es noch das Bild der heldenhaften Arbeiterfrau. Das war eine symbolische Rolle, politisch hatten die Frauen nichts zu sagen. Abtreibung war legal, doch es gab eine ungleiche Verteilung der Macht. Frauen arbeiteten in minder bezahlten Positionen. Es gab häusliche Gewalt“, räumt Post-kommunistisch & feministisch. „Dancing Ivekovic mit der Illusion auf, der Sozialislessons“ verweigert sich einfachen Ant- mus hätte gleiche Rechte zwischen Mann und Frau geschaffen. Nun ist ihre worten und steht so exemplarisch für Lage noch schlimmer. „Es kam zum vordie Kunst im ehemaligen Ostblock. Es hersehbaren Desaster für Frauen. Als geht nicht um Oberflächen, sondern das männliche Konzept der Nation 1993 um Aussagen. Der „Osten“ ist kein homogenes Gebilde. Schon das kommuni- in eine Krise kam, hatten Frauen keine Sicherheit mehr. Ihr sozialer Status wird stische System reagierte mit verschieheute vom Mann bestimmt. Es kam zur dener Strenge auf lokale Verhältnisse. Geduldete Opposition und relative Frei- Metamorphose: die Frau wird wieder als Mutter, Gattin, Jungfrau, Hure definiert heit für die intellektuelle Elite sorgten für stabile Kräfteverhältnisse. Post-kom- – je nach Bedarf“. munistische Regime müssen ihre Rolle in Europa neu definieren, oft verbergen Gewalt an Frauen. Eine Koalition von Frausich unter dem Deckmantel neuer Deen startete ein Projekt, das sich aktionimokratien alte Strukturen. stisch gegen die Einschränkung des Kämpferisch thematisiert Sanja Rechts auf Abtreibung richtete. „Als Ivekovic aus Zagreb in ihrer Kunst die Feministin steht man vor der Frage: Was große Schwarzweißprojektion der zwei einander zunickenden Alten zu Füßen der jungmännlichen „Opfer“ läßt den Blick irritiert zwischen Brust und Bart schwanken, nach Indizien suchen, die eindeutig „weiblich“ oder „männlich“ sind. Kozyras „Dancing lesson“ interpretiert das „Frühlingsopfer“ erfrischend respektlos, dreht Rollen um, stellt Jugendkult, Geschlecht, Paarbeziehung, Täter, Opfer, Mythos, Kunstrezeption multimedial und zeitgemäß in Frage. „ostblock“kunstinternational „Sessel – Hommage à mon Prof Grzegorz Kowalski“, Katarzyna Kozyra 1998 (S. 14)) Katarzyna Kozyras Performance „Dancing lessons“ hat mit sozialistischer „Staatskunst“ nichts zu tun. haben wir Frauen gewonnen? Der postkommunistische Nationalstaat Kroatien ist nationalistisch und hat autoritäre Strukturen.“ Ivekovic kämpfte mit künstlerischen Mitteln: Sie drehte einen Spot für das kroatische Fernsehen, der Gewalt an Frauen thematisierte. „Meine Schöne“, lautet der Text der Nationalhymne, zu ihrer Melodie war eine von Schlägen furchtbar zugerichtete Frau zu sehen. Ein Schriftzug folgte: „45 % der Frauen werden von Männern mißbraucht.“ Diese Variante wurde nicht angenommen, die Künstlerin drehte eine mildere Variante ohne Nationalhymne. Auch diese wurde abgelehnt, Begründung dafür gab es keine. Gesendet wurde schließlich eine Version mit dramatischem Trommelwirbel, zu lesen war folgender Satz: „80 % der Männer mißbrauchen ihre Partner.“ Das geschlagene Frauengesicht wurde durch die dominante Musik in seiner unmittelbar schockierenden Wirkung sehr eingeschränkt, die verbal passive Opferform der Frau wich einer aktiven des Mannes. 1999 drehte Ivekovic ein Dokumentationsvideo, in dem sie viele feministische Aktivistinnen zu ihrer Situation interviewte. Sanja Ivekovic ist eine der herausragendsten Persönlichkeiten der Medienkunst, unter anderem erhielt sie den Publikumspreis am „Festival International des Films et Vidéos des Femmes“ in Montréal 1984. Globalisierung und Multikulturalität. Marina Grzinic, Philosophin, Medientheoretikerin, Kunstkritikerin und Kuratorin aus Ljubljana, reflektiert das Phänomen der Globalisierung: „Multikulturalität ist die kulturelle Logik des globalen Kapi- talismus, die neue Spiritualität seine Ideologie . Es ist wichtig, die eigene Position festzulegen und die dominante globale Matrix auszuhungern.“ Scheinbarer Wahrheit traut sie nicht. „Die Wirklichkeit fällt auseinander. Sie besteht aus der faktischen Realität und den dazu mitgelieferten Ideologien. Dieses „phantasmatic“ Szenario gilt sowohl im Westen als auch im Osten. So funktioniert auch die virtuelle Realität. Während die Hand die Maus klickt, erscheint die Zweitwirklichkeit am Bildschirm. Beides verläuft nicht getrennt, sondern parallel. Diesen Prozeß muß die Kunst sichtbar machen und so entmystifizieren“, sagt Grzinic. Die herrschende Dominanz von Westeuropa und Nordamerika, die als „absolut“ bestimmende Einheit auftreten, weist allen Ländern außerhalb dieser Position eine inferiore Lage zu, meint Grzinic. Sie fordert die Unterwanderung dieses Systems. nologischer Infrastruktur gibt es im Osten eine Kunstszene, die sich mit Neuen Medien, Film und Video beschäftigt. Anti Sala aus Albanien hat in seinem halbstündigen Dokumentarfilm „Intervista-Finding the Words“ Vergangenheitsbewältigung betrieben. Er fand einen alten Filmmitschnitt, der seine Mutter als stolze Rednerin am Albanischen Jugend-Kongreß zu Ehren des kommunistischen Machthabers Enver Hoxha zeigte. Der Ton fehlte, die Mutter wußte nicht mehr, was sie gesagt hatte. Auf der Spur nach der Wahrheit ließ Anti Sala den Lippentext von einer Taubstummen übersetzen. „Das sind nicht meine Worte!“, war die erste Reaktion der Mutter. Dann kam schmerzhaft verdrängte Erinnerung wieder auf. Kunst ist Notwendigkeit. „Kunst ist nicht nur Freizeitbeschäftigung und Entertainment. Es ist eine Notwendigkeit. Leider bringt Qualität keinen MassenerInternationale Sprache. Die Bedeutung der folg. 12 Jahre nach der Wende wird „Ost“-Kunst am internationalen Markt Kunst aus Mittel- und Osteuropa noch nicht als integrierter Teil der Weltkunst gibt ihr Recht. Qualität ist kein Garant betrachtet“, bedauert Lorand Hegyi, Difür Erfolg. Obwohl zeitgenössische rektor des Museums Moderner Kunst. KünstlerInnen im „Osten“ dieselben Themen bearbeiten wie KollegInnen im „Im Westen herrscht größere TechnikEuphorie, im Osten liegt der SchwerWesten, fristen ihre Arbeiten – wenn punkt auf der Aussage. Authentische überhaupt – in den Sammlungen der Kunst ist international. Der Markt aber Museen ein marginalisiertes Randdasein. „Kunst spricht eine internationale sucht Kuriositäten und hat wenig Zeit, sich mit Authentischem auseinanderSprache. Egal, ob sie aus Zagreb oder zusetzen.“ Weil das MUMOK kein Markt, Minsk kommt. Wir denken global und handeln lokal“, wehrt sich Bojana Pejic, sondern ein Museum mit offenem Blick nach Osteuropa ist, findet sich in seiner Kunsthistorikerin, Kuratorin und AutoSammlung viel aus dem „Osten“. Wer rin aus Berlin/Belgrad gegen EtikettieKatarzyna Kozyras Performance verpaßt rung. Sie hat eine Video-Präsentation kuratiert. Noch ein Vorurteil ist entkräf- hat, kann hier ihre Videoarbeit „Sacre du Printemps“ sehen. ❚ tet: Trotz weitgehend fehlender techdezember jänner 2001 2002an.schläge 15 Fo t o s : M a g d a l e n a B l a s z c z u k , M i c h a e l a B r u c k m ü l l e r ( z w e i t e s v o n l i n k s a u f S. 1 7 ) frauenarmut Frau lebt nicht vom Brot allein Armut ist längst nicht nur eine Frage des Einkommens, sondern Resultat der ungleichen Verteilung von Ressourcen, Zeit, Erwerbs- und Versorgungsarbeit. Feministinnen fordern deshalb einmal mehr die Sicherstellung sozialer und demokratischer Mindeststandards. Von Michaela Moser 16 an.schlägedezember jänner 2001 2002 armutfrauen Daß die österreichische Bundesregierung dem „Problem der Frauenarmut“ zu wenig Aufmerksamkeit widmet und es an wirksamen Gegenstrategien mangelt, kritisiert neuerdings sogar die EU. Im Rahmen der im Dezember 2000 beim Rat in Nizza beschlossenen „Sozialen Agenda“ mußten die Mitgliedsstaaten Mitte des Jahres Nationale Aktionspläne zur Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung in Brüssel vorlegen. Im österreichischen Aktionsplan fehlen dabei umfassende Strategien genauso wie konkrete Maßnahmen, klare Indikatoren und eine durchgängige Geschlechterperspektive. Von der grundsätzlich geforderten Beteiligung aller „maßgeblichen Akteure“ an der Erstellung des Plans keine Spur: Zu den von der Bundesregierung (an)geführten „Gesprächen“ mit NGOs waren Frauenorganisationen erst gar nicht eingeladen. Konkrete Vorschläge der „Armutskonferenz“, der als größtem sozialpolitischen Netzwerk auch einige Frauenorganisationen angehören und die bereits im Februar in einem umfassenden eigenen Nationalen Aktionsplan langjährige sozialpolitische Forderungen einmal mehr öffentlich machte, wurden zwar angehört, aber nicht ernst genommen. Als „neue“ Maßnahmen der Bundesregierung in Sachen Armutsbekämpfung stechen im österreichischen Anti-Armutsplan Behindertenmilliarde und Kinderbetreuungsgeld hervor. Daß erstere nur auf zwei Jahre angelegt ist, wird elegant verschwiegen; daß zweiteres weit unter der Armutsgrenze liegt, AlleinerzieherInnen benachteiligt, die Beteiligung von Frauen am Erwerbsarbeitsmarkt eher senken als steigern wird und einen Großteil der Migrantinnen ausschließt, bleibt selbstverständlich ausgeblendet. Und auch Verschlechterungen, wie Kürzungen bei der Notstandshilfe und beim Arbeitslosengeld, die seit Antritt der blau-schwarzen Regierung gezielt jene trafen, die zuvor schon armutsgefährdet waren, werden im Aktionsplan verschleiert. Ganz zu schweigen von jüngsten Hiobsbotschaften wie die geplanten Kürzungen im Bereich der aktiven Arbeitsmarktpolitik im Ausmaß von 600–700 Millionen Schilling. chen Einsätze in Sachen häuslicher Gewalt gegen Frauen (Frauenberatungsstellen rechnen mit einer Dunkelziffer von 137.000–315.000 Frauen, die männlichen Gewalthandlungen ausgesetzt sind), zeichnen hier ein völlig anderes Bild und lassen die Annahme der Gleichverteilung von Ressourcen zynisch erscheinen. Solange Armutsmessung Faktoren wie Macht und Kontrolle über Ressourcen jedoch nicht berücksichtigt, können geschlechtsspezifische Auswirkungen Unsichtbare Frauenarmut. Rund 900.000 und Ursachen nicht vollständig reflekPersonen leben in Österreich an oder tiert und erfaßt werden. unter der Armutsgrenze, die bei einem Zusätzlich wird die Tauglichkeit des gewichteten Pro-Kopf-Einkommen von 8.600 Schilling liegt.1 Als besonders ar- (Haushalts)Einkommens als Indikator mutsgefährdet gelten Langzeitarbeits- der Armutsmessung hinterfragt. Quantitative Armutsquoten, die auf der Meslose, AlleinerzieherInnen, kinderreiche Familien, Menschen mit Behinderungen sung rein materieller Benachteiligung erfolgen, zeigen nur einen Teil des Bilund MigrantInnen. des. Für einen vollständigeren Blick Untersuchungen zur Armutsgemüßten auch deren Folgen, nämlich sofährdung von Frauen gibt es in Österziale Ausgrenzungserfahrungen (vom reich nur ansatzweise. Neueste Forund im Arbeitsmarkt, vom System der schungsergebnisse, so die Armutsforsozialen Sicherung, aus sozio-kulturelscherin Karin Heitzmann, Universitätslen Zusammenhängen) berücksichtigt assistentin an der Abteilung für werden. Sozialpolitik der WU Wien, ergeben eiEin weiterer feministischer Krinen geschlechtsspezifischen Armutstikpunkt betrifft die Negierung des Fakquotienten von 1,35. Frauen sind demtors Zeit, der im Zusammenhang mit nach in Österreich einem um mindestens 35 % höheren Armutsrisiko ausge- Frauenarmut eine mindestens zweifache Rolle spielt. Zum einen müssen setzt als Männer. Doch das ist nicht Frauen aufgrund der Einkommensschealles. Denn die angewandte Methodik re für ein Gehalt, das ein Mann durchder sozioökonomischen Armutsforschung trage dazu bei, Frauenarmut zu schnittlich in 40 Stunden verdient, etwa 51 Stunden erwerbsarbeiten. Zum andeverschleiern, kritisiert Heitzmann. ren zeigen Studien der sogenannten dyIn österreichischen Studien wird namischen Armutsforschung, daß FrauArmut beispielsweise durchgängig als en im Vergleich zu Männern länger eirelative Einkommensarmut von Haushalten operationalisiert. Dabei wird von ner benachteiligten Situation ausgeeinem konfliktfreien und konsensualem setzt bleiben. Zusammenleben sowie einer Gleichverteilung der Ressourcen innerhalb des Patriarchale Sozialpolitik. GeschlechHaushalts ausgegangen. Allein die jähr- terblind wie die Armutsforschung ist lich über 30.000 verzeichneten polizeili- auch die herrschende Sozialpolitik. Hand in Hand mit einer feministischen Neukonzeption sozialer Sicherheit muß ein neues Konzept von Demokratie umgesetzt werden. Michaela Moser ist Mitorganisatorin der Armutskonferenz. 1 „Gewichtetes Pro-Kopf-Einkommen“ bedeutet, daß die Grenze je nach Haushaltsgröße variiert. Dabei wird eine erste erwachsene Person im Haushalt mit 1 gewichtet, jede/r weitere Erwachsene mit 0,5 und jedes Kind mit 0,3. Für einen 1-Personen-Haushalt beträgt die Armutsgrenze 10.000 Schilling; für einen 2-Personen-Haushalt 15.000, für einen Haushalt mit 2 Erwachsenen und 2 Kindern 21.000 Schilling. dezember jänner 2001 2002an.schläge 17 Fo t o s : M i c h a e l a B r u c k m ü l l e r ( o b e n ) , Ka r o l i n e H o h e n w e l l n e r ( u n t e n ) , M a g d a l e n a B l a s zc z u k ( S. 1 9 ) , frauenarmut 900.000 Personen leben in Österreich an oder unter der Armutsgrenze. Frauen sind einem höheren Armutsrisiko ausgesetzt als Männer. 18 an.schlägedezember jänner 2001 2002 Frauen gelten als sozialpolitischer „Sonderfall“, als „special needs group“, der bestenfalls spezielle Sicherungssysteme zugestanden werden. Frauenarmut wird als spezielle Lebenslage von Frauen bewertet und meist nicht auf den Geschlechtervertrag bezogen, der als „hidden agenda“ alle sozialstaatlichen Regelungen, Gesetze und Institutionen prägt. Letzteres findet nicht zuletzt im scheinbar noch lange nicht ausgedienten „Ernährermodell“ Niederschlag, das als eine der beiden Säulen sozialer Sicherheit für Frauen auch den Hintergrund für das im Juli 2001 beschlossene Kinderbetreuungsgeld bildet. Der „Ausfall des Ernährers“ jedenfalls wird wie die sogenannte „Pluralisierung an Lebensformen“ gern als Grund für Frauenarmut genannt. Alleinerziehenden Frauen fehlt jedoch nicht der Ernährer, es fehlt ihnen eine eigenständige Existenzsicherung sowie qualitätsvolle Kinderbetreuungseinrichtungen mit ausreichenden Öffnungszeiten. Denn auch das „Gegenmodell“, nämlich die soziale Absicherung über den Erwerbsarbeitsmarkt – und damit die weitgehende Teilhabe am klassisch „männlichen“ Sicherungssystem – kann nicht wirklich als Alternative akzeptiert werden. Zum einen benachteiligen androzentristische Normalitätsstandards auch hier Frauen, zum anderen werden just zu jenem Zeitpunkt, an dem sich Frauen den Zugang zum Arbeitsmarkt mehr denn je erkämpft zu haben scheinen, Prognosen vom „Ende der Arbeit“ immer stärker Realität, kämpfen auch westliche Industrienationen mit wachsender Arbeitslosigkeit und geraten immer mehr Arbeitnehmerinnen in den Kreislauf prekärer Beschäftigungsverhältnisse, die sie zu „working poor“ machen. und weitaus sinnvollere Ansatz, den gleichberechtigten Zugang von Frauen zum Arbeitsmarkt zu forcieren, bringt ohne Änderungen im Geschlechtervertrag wenig. Sozialpolitische Alternativen müssen vielmehr, so die Folgerung der USamerikanischen Politikwissenschafterin Nancy Fraser, die derzeitigen Lebensmuster von Frauen zum Standard für alle machen und damit für eine Neuverteilung von Versorgungs- und Erwerbsarbeit sorgen. Viele feministische Sozialwissenschafterinnen forcieren deshalb in Sachen sozialpolitischer Umgestaltung eine Perspektive, die sich im sogenannten „Care“-Ansatz und seinen unterschiedlichen Ausprägungen niederschlägt. Den Blick auf eine im weitesten Sinne „fürsorgliche Praxis“ des Miteinanders, die weit mehr als klassische Versorgungsarbeit umfaßt und dabei auch politisches Engagement miteinschließt, verstehen sie dabei auch als Kritik an der Monokultur der Arbeitsgesellschaft und der ihr innewohnenden ökonomischen Rationalität, die mehr und mehr alleinige Vormachtstellung in allen Lebensbereichen zu erlangen sucht. Die Care-Perspektive erinnert aber auch an Abhängigkeiten und Bedürftigkeiten aller Menschen und an die damit verbundene Notwendigkeit des „Sorgens“ – ein Aspekt, der auch in feministischen Kreisen für durchwegs kontroverse Diskussionen bis hin zur leidenschaftlichen Ablehnung sorgt. Zeit ist Leben. Vertreterinnen des CareAnsatzes, wie beispielsweise die deutsche Soziologin Christel Eckart verstehen diesen auch nicht als „Mittel, um politische Krisen zu lösen“ sondern als Korrektiv zur Vormachtstellung einer instrumentellen Rationalität, die auch in Feministische Alternativen. So bringen auch neuen Zeitregelungen ihren Niedersozialpolitische „Neu“ansätze und Alter- schlag findet. In Italien beispielsweise haben nativen, die implizit auf eine dieser beiFrauen der Frauen- und Gewerkschaftsden Säulen setzen, aus feministischer bewegung vor diesem Hintergrund seit Perspektive wenig. Ein „Hausfrauengeden 80er Jahren sehr konkrete „Zeitpohalt“, wie es der Sozialminister als litik“ betrieben. In einem Volksbegehnächsten Schritt nach dem Kindergeld ren mit dem Titel „Die Frauen veränzu planen scheint, verschärft die „Ernährerabhängigkeit“ oder ersetzt sie dern die Zeit. Ein Gesetz, um die Arbeitszeiten, die Öffnungszeiten der zumindest durch eine staatliche. Und Stadt und den Rhythmus des Lebens auch der zugegeben sympathischere armutfrauen Wirksame „Pläne“ zur Bekämpfung von Armut und Ausgrenzung müssen deshalb auf der garantierten Mindestsicherung sozialer Grundrechte in den Bereichen Ernährung, Kleidung, Wohnen, Bildung, Gesundheit und Kultur basieren humaner zu gestalten“ wurden umfassende Zielsetzungen individueller und kollektiver Zeitplanung, darunter auch die Berücksichtigung von Zeiten zum Sorgen („tempi di cura“) formuliert. Doch nicht nur dem Faktor Zeit gebührt – neben dem Blick auf Einkommen – Aufmerksamkeit, wenn es um Armutsbekämpfung und um Steigerung der Lebensqualität von Frauen geht. Eine umfassende Definition und Sicht von Armut muß auch alle weiteren Aspekte beinhalten, die sich auf Lebenslagen und Lebenschancen von Frauen auswirken, also z.B. Bildungschancen, Wohn– und Arbeitsmöglichkeiten, soziale Kontakte und politische Partizipation. Wirksame „Pläne“ zur Bekämpfung von Armut und Ausgrenzung müssen deshalb auf der garantierten Mindestsicherung sozialer Grundrechte in den Bereichen Ernährung, Kleidung, Wohnen, Bildung, Gesundheit und Kultur basieren und entsprechende Rahmenbedin- gungen für die selbstbestimmte Partizipation an gesellschaftlichen Prozessen schaffen. Eine materielle Mindestsicherung ist dafür genauso notwendig wie das Bereitstellen von sozialer und kultureller Infrastruktur, sowie die Förderung von Netzwerken, Organisationen und politischen Interessensgemeinschaften. Nur so kann es gelingen, den Blick weg von der unseligen Kind-oderKarriere-Alternative, wie sie kürzlich im neuen österreichischen Hochglanzfrauenmagazin unter dem Stichwort „Rabenmutter“ abgehandelt wurde, auf Frauenleben in all ihrer Unterschiedlichkeit und Fülle hin zu lenken. Zum guten Frauenleben gehören nämlich u.a. auch das Recht auf Erholung, die Möglichkeit befriedigende Beziehungen einzugehen, die eigene Sexualität lustvoll zu genießen, alle Sinne zu nutzen und gemeinsam mit Verstand und Gefühlen zum Urteilen einzusetzen leben, Bindungen zu Dingen zu entwickeln, zu lachen und zu spie- len, Neues zu entdecken, auf Reisen zu gehen und viel mehr – vor allem aber auch Interesse und Möglichkeiten politischer Mitgestaltung. Hand in Hand mit einer feministischen Neukonzeption sozialer Sicherheit muß deshalb auch ein neues Konzept von Demokratie umgesetzt werden. Die Politikwissenschafterin Joan Tronto setzt auch hier auf eine „fürsorgliche Praxis“, die dafür sorgt, daß keinerlei Bedürfnisse beiseite geschoben oder ausgelassen werden und somit auch eine neue Kultur des Umgangs mit Minderheiten einführt, ein demokratisches Leben, in dem niemand vom Ausschluß anderer profitiert und Inklusion tatsächlich mehr als eine leere Worthülse bedeutet. Die Armutspolitik einer Regierung, die sogar an den durch das Prinzip des Gender-Mainstreaming kaum aufgeweichten patriarchalen Vorgaben der EU scheitert, ist freilich Lichtjahre davon entfernt. ❚ Buchtips: Frauenarmut. Hintergründe, Facetten, Perspektiven. (Hg.): Karin Heitzmann/Angelika Schmidt, Peter Lang 2001. Feministische Studien 18 (2000) extra: Fürsorge – Anerkennung – Arbeit Globale Gerechtigkeit. Feministische Debatte zur Krise des Sozialstaats. Helga Braun/Dörthe Jung, Konkret 2001. Armutskonferenz Die „Armutskonferenz“ ist ein Zusammenschluß von über 30 sozial-politischen Initiativen und Wohlfahrtsorganisationen, darunter auch die Autonomen Frauenhäuser Österreichs, das Netzwerk der österreichischen Frauenund Mädchenberatungsstellen und die Katholische Frauenbewegung. Seit ihrer Entstehung 1995 sorgt vor allem die Arbeitsgruppe Frauen-Armut für Analysen und AntiArmuts-Aktionen aus feministischer Perspektive. Weitere Informationen zu Aktivitäten und Anliegen der Armuts- konferenz, Daten und Fakten zu Armut in Österreich und Kontakt zur Arbeitsgruppe über www.armutskonferenz.at Infos zu Anti-Armutspolitik auf europäischer Ebene unter www.eapn.org – Website des European Anti Poverty Networks. Dort findet sich auch die Dokumentation des Seminars „A social Europe – for women also“, das im Februar 2001 von eapn und Armutskonferenz in Wien organisiert wurde. dezember jänner 2001 2002an.schläge 19 an.risswissenschaft konferenz cyberfeminism as utopia? Der Verein „old boys network“ lädt vom 13. bis 16. Dezember zur Konferenz „Very Cyberfeminist International“ ins Hamburger Lichtmess-Kino ein. Cyberfeminismus stellt sich Fragen der Beziehung von Frauen zu neuen Technologien, etwa dem Internet. Ausgangspunkt der Forschung war die Frage, ob sich für Feministinnen im Netz Möglichkeiten bieten, althergebrachte Ungerechtigkeiten zu subvertieren, oder ob das Internet alte Muster der Geschlechterrollen weiter festschreibt. In Hamburg sollen neue Sichtweisen zum Thema präsentiert werden: Cyberfeminismus steht als andersartige Möglichkeit der Kommunikation, als neue Artikulationsweise in Raum und Zeit zur Diskussion. Ist Cyberfeminismus in der Lage, Gender-Modelle neu festzulegen? Kann Cyberspace Perspektiven zur „perforation, diffusion, conversion, transgession and subversion“ von kulturellen Formen bieten? Wie definiert sich das Verhältnis „Technologie – Mensch“ neu? Solche und viele andere Fragen sorgen auf der Konferenz für Diskussionsstoff. Auch für Abendunterhaltung ist mit Konzerten, DJs und VJs gesorgt. Jeder Beitrag der Konferenz wird live via Internet und teilweise über den Hamburger Radiosender FSK übertragen. ajb Infos: e-mail: boys@obn.org veranstaltungsreihe frauengesundheit Preis Framework gender II I s i s / H a l h u b e r- A h l m a n n Für ihren „Salzburger Frauengesundheitsbericht 2000“ wurden die Sozialwissenschafterinnen Birgit Buchinger (li.) und Ulrike Gschwandtner (re., Firma Solution, Sozialforschung & Entwicklung) sowie Univ. Doz. Elfriede Ch. Neubauer (GenderLink) im Oktober mit dem Preis „Sozialpolitik für das 21. Jahrhundert“ der Österreichischen Akademie der Wissenschaften ausgezeichnet. Der vom Büro für Frauenfragen und Gleichbehandlung des Landes Salzburg sowie dem Frauenbüro der Stadt Salzburg in Auftrag gegebene Bericht ist im Zeitraum von Herbst 1998 bis Frühjahr 2000 unter der Projektleitung von Petra Schweiger (ISIS, Gesundheit und Therapie von Frauen, Salzburg) durchgeführt worden. Die Ergebnisse dieser Studie dienen als Grundlage für die Entwicklung und Implementierung einer frauenspezifischen Gesundheits- und Sozialpolitik. Neben Maßnahmen der sozialen Absicherung werden unter anderem begleitende Angebote zur Information, Aufklärung und Bewußtseinsbildung empfohlen. Aber auch Maßnahmen im Bereich der Förderung der Kommunikationsfähigkeit, der Implementierung eines geschlechtssensiblen Gesundheitsverständnisses sowie der Förderung eines ganzheitlichen Gesundheitsbegriffes im Bereich der Gesundheitsund Sozialberufe erschienen als wichtige Voraussetzungen für eine bedürfnisorientierte Gesundheitsversorgung. DoB Seit 1994 unterstützt die Bibliothek und Dokumentationsstelle „Frauen und Dritte Welt“ der Frauensolidarität StudentInnen bei der Erarbeitung von Seminar-, Diplomarbeiten und Disserationen zu Themen der Geschlechterforschung. Im Dezember/Jänner werden Studentinnen ihre fertigen Arbeiten in der Vortragsreihe „Framework Gender II“ präsentieren. Inhaltlich wird es um Frauenforschung zum Nord-Süd-Verhältnis gehen. Bereits 1998/99 hatte es eine ähnliche Veranstaltung gegeben, die der geschlechtsspezifischen Forschung vermehrt Öffentlichkeit bringen sollte. Ziel von „Framework Gender“ ist nicht nur die Förderung der Forschung, sondern auch deren Hinführung zur Anwendung in der Praxis. Einschlägige Projektplanungs- und Entsendeorganisationen sowie Solidaritätsgruppen gilt es, auf die wissenschaftlichen Arbeiten aufmerksam zu machen, während die JungakademikerInnen mit der Praxis konfrontiert werden. „Frauen und Dritte Welt‘“ versteht sich als Mediatorin zwischen Theorie und Praxis. Schon am 4.Dezember lädt der Verein Frauensolidarität zur Veranstaltung „Yet surviving – Szenische Lesung zur Gewalt gegen Frauen, Überlebensstrategien und Widerstand“ ein. Beginn der Reihe „Framework Gender II“ ist am 11.Dezember. ajb 4. Dezember 2001, 19.00: Szenische Lesung „Yet surviving“ im WUK, Museumsräume, Währingerstraße 59, 1090 Wien. Framework Gender II, alle Veranstaltungen in den Terminen. Weitere Informationen: T. 01/317 40 20 353, e-mail: redaktion@frauensolidaritaet.org dezember jänner 2001 2002an.schläge 21 wissenschaftforum Fo t o : M a g d a l e n a B l a s zc z u k Tabu Mißbrauch Sexueller Mißbrauch ist immer noch mit einem Tabu belegt. Enttabuisierung kann ein entscheidender Beitrag dazu sein, daß betroffene Frauen ihren Mißbrauch eher bewältigen können. – Ausgewählte Ergebnisse einer österreichweiten Befragung. Von Regina Lackner Regina Lackner ist Klinische- & Gesundheitspsychologin und Psychotherapeutin i.Au.S. in Wien. Sie schrieb ihre Dissertation in Psychologie an der Universität Salzburg zum Thema:„Sexueller Mißbrauch, spezielle Aspekte seiner Bewältigung und die Bedeutung sozialer Unterstützung.“ 22 an.schlägedezember jänner 2001 2002 In den letzten Jahren hat – insbesondere in den Medien – die Aufmerksamkeit gegenüber sexuellem Mißbrauch stark zugenommen. Reportagen berichten jedoch in der Regel von extremen Vorfällen von Mißbrauch wie z.B. von jenen Männern, die in Bad Goisern zahlreiche Burschen sexuell mißbraucht haben. Alltäglichere, nur scheinbar weniger dramatische Mißbrauchsfälle bleiben zumeist unbeachtet. Dies trägt wenig zu einer Enttabuisierung von se- xuellem Mißbrauch bei. Vielmehr wird damit von sexuellem Mißbrauch als einem weitverbreiteten Problem abgelenkt und die nach wie vor gängige Vorstellung von den Tätern als „abnormen“ und für die Kinder fremden Männern bekräftigt. Gesamtgesellschaftliches Problem. So fehlt es bislang auf gesellschaftlicher und politischer Ebene ebenso wie in psychosozialen und medizinischen Bereichen an einer eingehenden Auseinanderset- zung mit dem Problem des sexuellen Mißbrauchs; einer Problematik, die im anglo-amerikanischen Raum längst als gesamtgesellschaftliches Problem erkannt wird. Die vorliegende Untersuchung soll im Interesse der betroffenen Kinder, Frauen und Männer ein Baustein für eine fundierte Auseinandersetzung mit sexuellem Mißbrauch sein. Sie ist eigenständiger Teil einer österreichweiten Erhebung1, bei der 1.378 Frauen im Alter von 17 bis 62 Jahren forumwissenschaft fenen Frauen bislang professionelle Unterstützung in Anspruch genommen hat. Der Grund hierfür mag zum einen darin liegen, daß ein Gespräch über sexuellen Mißbrauch mit großen Ängsten und Unsicherheiten verbunden ist. So wissen wir, daß es Frauen weitaus eher möglich ist, über ihre Mißbrauchs- oder Gewalterfahrungen zu sprechen, wenn sie von jemandem – z.B. einer Ärztin oder einem Arzt – bedachtsam darauf angesprochen werden. Zum anderen könnte die geringe Inanspruchnahme von professionellen HelferInnen auch mit deren fehlenden oder mangelhaften Weiterbildung zu sexuellem Mißbrauch zusammenhängen. Dieses erschwert sowohl ein GeVergessen. Letzteres findet sich auch in der vorliegenden Erhebung. Beinahe je- Angst vor Unverständnis. Die Tatsache, daß spräch über sexuelle Mißbrauchserfahrungen, als auch eine konkrete Unterde zweite betroffene Frau (44,4 %) hatte jede vierte Frau auch Jahre bzw. Jahrim Laufe ihres Lebens ihre Mißbrauchzehnte nach dem Mißbrauch noch nicht stützung. serfahrungen zeitweise vergessen bzw. mit jemandem über diesen gesprochen verdrängt. Ein ähnliches Ergebnis behat, macht deutlich, welch großes Tabu Enttabuisierung. Aufgrund der vorliegenrichten auch Feldman-Summers & Pope sexueller Mißbrauch ist,und mit welden Untersuchung wird deutlich, wel(1998)2. Sie zeigen auf, daß 40,5 % der chen Ängsten er nach wie vor verbunche Bedeutung gerade in Hinblick auf die Bewältigung von sexuellem Mißentsprechenden Frauen in ihrem Leben den ist. Die Antworten der befragten eine Phase erlebt haben, „in der sie sich Frauen auf die Frage nach Erschwernis- brauch der sozialen Unterstützung – sen bei ihrer Bewältigung des insbesondere in Form von Gesprächen – an den Mißbrauch teilweise oder zur Mißbrauchs unterstreichen dies einmal zukommt. Zudem wird auch offensichtGänze nicht mehr erinnern konnten“ lich, daß es nach wie vor an einer Entta(S.278). Bereits Terr (1990)3 weist darauf mehr auf drastische Weise. Die Frauen haben Angst, über den Mißbrauch zu buisierung bzw. breiten eingehenden hin, daß wiederholt bzw. chronisch traumatisierte Kinder im Erwachsenen- sprechen, sie fürchten das Unverständ- Aufklärung über sexuellen Mißbrauch nis anderer Menschen und haben mangelt. Enttabuisierung im weitesten alter Teile ihrer Kindheit nicht mehr erSchuldgefühle oder das Gefühl, die Ein- Sinn kann ein entscheidender Beitrag innern können. Für diese Tatsache gibt es verschie- zige zu sein, die mißbraucht worden ist, dazu sein, daß betroffene Frauen ihren und fürchten die Konsequenzen einer Mißbrauch eher bewältigen können. Sie dene Erklärungsansätze. Zum einen Aufdeckung. Tatsächlich haben zahlrei- kann z.B. den möglichen negativen Rescheint das Vergessen von traumatischen Ereignissen auf einer durch diese che Frauen auf ihre Offenbarung nega- aktionen von AnsprechpartnerInnen tive Reaktionen wie Schuldzuweisunwie Ablehnung und Schuldzuweisunhervorgerufenen Veränderung der Vergen erlebt. So spiegelt sich in diesen gen entgegenwirken und damit dazu arbeitung und Speicherung von InforAussagen ein breites, allgemeines Defi- beitragen, daß es Betroffenen eher mationen in unserem Gehirn zu basiezit an Informationen über sexuellen möglich ist, über ihren Mißbrauch zu ren (Chu et al., 1999)4. Zum anderen Mißbrauch in der Bevölkerung wider. sprechen und Unterstützung zu erhaldürfte es eine Art psychische EntlaDabei kommt gerade bei der Beten. Zudem kann sie u.a. bei den bestung darstellen, die eine Aufrechterwältigung eines Mißbrauchs sozialen troffenen Frauen zu einer Reduktion haltung der psychischen Funktionen Beziehungen und sozialer Unterstütvon Schuldgefühlen führen. So kann und damit ein „Weiterleben“ oder „Überleben“ ermöglicht (Romans et al., zung wie z.B. Gesprächen eine entschei- Aufklärung nicht nur die Möglichkeit dende Rolle zu. Diese scheinen eine pro- einer sekundären Traumatisierung auf1999)5. tektive Funktion zu haben, welche die grund von negativen Reaktionen auf So können wir Vergessen auch als Bewältigung von sexuellem Mißbrauch das Bekanntwerden des Mißbrauchs eine mögliche Bewältigungsstrategie von sexuellen Mißbrauchserfahrungen unterstützen und seinen negativen Fol- reduzieren, sondern vor allem die gen gleichsam entgegenwirken kann. Wahrscheinlichkeit der Unterstützung verstehen. Diese Auffassung spiegelt Gerade aus diesem Grund ist über- der Frauen und damit ihrer Bewältisich auch in der vorliegenden Untersu❚ chung wider. Ein Teil der befragten Frau- raschend, daß nur eine von zehn betrof- gung erhöhen. befragt wurden. Von diesen Frauen, die in unterschiedlichsten öffentlichen Einrichtungen und an verschiedensten Plätzen interviewt wurden, haben 187 bzw. 13,6 % vor ihrem siebzehnten Lebensjahr zumindest ein sexuelles Mißbrauchserlebnis erfahren. Diese Zahl ist jedoch mit Vorsicht zu betrachten, da wir von anderen Studien wissen, daß die erhobenen Daten in der Regel unter dem tatsächlichen Ausmaß liegen. So finden z.B. manche Frauen ihre Erfahrungen in den gestellten Fragen nicht wieder; andere wiederum könne sich zum Zeitpunkt der Erhebung nicht an den Mißbrauch erinnern. en, nämlich 19,3 %, beschreibt das Vergessen ihres Mißbrauchs in Bezug auf seine Bewältigung als hilfreich. Auffallend ist, daß jede vierte Frau noch niemals mit jemandem über ihren Mißbrauch gesprochen hatte. Die Hälfte der Frauen hat mitunter erst Jahre nach dem Mißbrauch – im Durchschnitt sechs Jahre später – einem Menschen davon erzählt. Und nur ein Viertel der Frauen hat sich unmittelbar nach dem Mißbrauch jemandem anvertraut. Ähnliche Ergebnisse fanden z.B. auch Bange & Deegener (1996)6. Sie berichten, daß 35 % der von ihnen befragten Frauen noch nie jemandem von ihrem Mißbrauch erzählt haben. 1) Wimmer-Puchinger, B. & Lackner, R. (1997). Sexueller Missbrauch in Kindheit und Jugend und seine gynäkologischen und sexuellen Folgen. Wien: Bundesministerium für Umwelt, Jugend & Familie. 2) Feldman-Summers, S. & Pope, K.S. (1998). Die Erfahrung des „Vergessens“ eines Missbrauchs in der Kindheit. Eine nationale Befragung von Psychologen. In: Amann, G. & Wipplinger, R. (Hrsg.). Sexueller Missbrauch. Überblick über Forschung, Beratung und Therapie. Ein Handbuch. Tübingen: Deutsche Gesellschaft für Verhaltenstherapie. 3) Terr, L. (1990).Too scared to cry. How trauma affects children … and ultimately us all. New York: Basic Books. 4 ) Chu, J.A. et al. (1994). Memories of childhood abuse : Dissociation, amnesia, and corroboration. American Journal of Psychiatry, 156(5), 749-755. 5) Romans, S.E. et al. (1999). Defensive styles of women who have experienced child sexual abuse. In:Willima,s L.M. & Banyard, V.L. (Eds.). Trauma & memory. Thousand Oaks: Sage. 6) Bange, D. & Deegener, G. (1996). Sexueller Missbrauch an Kindern. Ausmaß, Hintergründe, Folgen. Weinheim: Beltz. dezember jänner 2001 2002an.schläge 23 an.sage Neue Zeitschrift – Alter Hut Standpunkte und Monika Vana, Frauensprecherin der Grünen, und Caroline Ausserer von „dieStandard.at“ zum neuen Produkt aus dem Hause Fellner Kommentare müssen nicht mit der Redaktionsmeinung übereinstimmen. Monika Vana Caroline Ausserer Auf das Frauenmagazin „Woman“ haben laut Herausgeberin Uschi Fellner „alle Frauen gewartet“. Leider wird die Hoffnung vieler Konsumentinnen enttäuscht: Statt eine Marktlücke auf dem Magazinsektor zu schließen und mit Interessantem zum Thema weibliches Selbstverständnis in Zeiten männlicher Frauenminister aufzufahren, bietet auch dieses Blatt wieder nur althergebrachte Klischees. 30 Seiten Mode, 60 Seiten Schönheit, 70 Seiten Lebenstipps – vom Wohnen bis zum Kochen – und immerhin 50 (!) Seiten „Aktuelles“ mit Biografien von Madonna über Christiane Hörbiger bis zu Erika Pluhar. Alleine das Cover der ersten Ausgabe ist eine Verhöhnung der Frauen in Österreich: Geworben wird mit „251 Seiten Infos mit allen Frauen Österreichs.“ Seit wann sind Krista Schüssel, Pluhar und Co alle Österreicherinnen? Nichts gegen die genannten High Society-Damen: Aber es stellt sich die Frage: Welches Frauenbild wollen Sie eigentlich vermitteln, Frau Fellner? Was Sie uns zeigen, ist ein alter Hut. Seit Jahrzehnten glänzt uns das Stereotyp der Frau entgegen, die angeblich nur ihr Äußeres im Sinn hat, die scheinbar mühelos und mit strahlendem Lächeln zeitgeistig und je nach Jahreszeit das Heim für ihre Liebsten gestaltet, deren Lieblingsbeschäftigung Kochen ist, und Dank Magazinen wie dem Ihren wissen sollte, daß Streß bewältigbar und nur ein persönliches Defizit an mangelnder Arbeitsorganisation ist, die sie aber auch in den Griff bekommt, so wie ihre Figur, weil sie dem magersüchtigen Model nacheifert und ihre Kleider tragen möchte, die nach den Formen eines Kindes und nicht der Frau mit Busen, Hintern und Oberschenkeln designt sind. Frauen wissen, wer und was sie sind. Selbstbewußtsein bringen sicher nicht vorurteilsbehaftete Frauenbilder, Schminke oder die Vorführung strenger Disziplin unterworfener Körper in sündteuren Kleidern. Der Vielfalt weiblicher Lebensentwürfe auch aus verschiedenen Kulturkreisen Platz zu geben, statt magersüchtige Models als Ideal vorgeführt bekommen, wäre stattdessen wirkliche etwas Neues in einem flächendeckenden Frauen-Magazin. Warum werden in Österreich Subventionen für feministisch-kritische Zeitungen gestrichen? Warum gibt es Geld für ein weiteres 08/15 Hochglanzfrauenmagazin? Warum ist es in Österreich scheinbar nicht möglich, ein flächendeckendes Frauenmagazin herauszubringen, das kritisch und intelligent und trotzdem unterhaltsam und zeitgeistig ist? – Schade, aber auf „Woman“ haben wir sicher nicht gewartet! ❚ Die neue Frauenzeitschrift „Woman“ aus dem Hause Fellner war kein Überraschungsclou. Bereits vor dem Erscheinen hatte „Woman“ 63.000 AbonnentInnen, die über die anderen Fellner-Medien akquiriert wurden. Nichts wurde dem Zufall überlassen: Mit einer Marktstudie wurde das Marktpotential genau berechnet, die Zielgruppe festgelegt und die „finale Kaufbereitschaft“ überprüft. Es wurde ausgerechnet, daß etwa 100.000 Exemplare sicher verkauft werden können, und die Zeitschrift eine Reichweite von sechs bis acht Prozent erreichen kann. Soviel zum sicheren Teil der Unternehmung. Was gehört nun zu einem 254 Seite starken Frauenmagazin dazu? Ganz einfach: Frau nehme etwas Beauty-Tips, Mode und Gesundheit, mische es mit etwas Aktuellem (frau will ja schließlich wissen, was in der Welt so passiert) und füge noch einen Schuß Karriere und Sonstiges (Kochen, Internet, Liebe, Horoskop etc.) hinzu. Die alte Leier also: Frauen und Schönheit gehören zusammen. Nichts Neues auf dem Medienmarkt. Nichts überrascht, erstaunt, begeistert. Enttäuschend. Leider. So befassen sich tatsächlich 30 Seiten mit Beauty, 30 Seiten mit Mode und 35 Seiten mit Gesundheit. Diesen insgesamt 95 Seiten stehen nur 50 Seiten Aktuelles gegenüber. Mit dieser (jedoch unverhältnismäßigen) Mischung unterscheide sich „Woman“ stark von allen anderen Frauenmagazinen und sei einzigartig, rühmte sich die Herausgeberin Uschi Fellner. Im übrigen würden sich feministische Ansätze durchs gesamte Heft ziehen, ist dieselbe sogar überzeugt. Dürfe eine Feministin etwa nicht auf ihr Äußeres schauen? – Das bestreitet auch niemand. Doch ein feministisches Magazin kämpft für eine Verbesserung der Lage der Frauen und läßt ab vom üblichen Schönheitsschmus, der Frauen wiederum in eine bestimmte Rolle preßt. Wäre ein Frauenmagazin ohne Beauty und Mode wirklich undenkbar gewesen? Uschi Fellner reagiert ungehalten auf dieStandard.at-Frage: Schönheit interessiert Frauen eben. Sie wollen schön sein. Für sich. Warum sollen wir dann keine Schminktips bringen? Nur wenn wir wollten, daß die Zeitschrift nicht gekauft wird. (Interview nachzulesen auf dieStandard.at) Das wollte natürlich niemand im Hause Fellner. So war „Woman“ dann auch der minutiös vorausberechnete Erfolg beschieden: die 330.000 Ausgaben waren innerhalb kürzester Zeit ausverkauft. Daß das an der Qualität der Zeitschrift gelegen haben mag, darf jedoch getrost bezweifelt werden. ❚ 24 an.schlägedezember jänner 2001 2002 an.schläge abo , bitte! o Schnupperabo (3 H./ats 120, EUR 8,7) o Jahresabo (10 H./ats 400,–, EUR 28,99) o für Erwerbslose (10 H./ats 320,–, EUR 23,19) o Unterstützungsabo (10 H./ats 500,–, EUR 36,23) o Auslandsabo (10 H./ats 600,–, EUR 43,49) Absenderin Geschenk-Abo an Datum, Unterschrift Abo-Angebote gelten, wenn nicht anders angegeben, nur in Österreich. Keine Sorge: Ein an.schläge-Abo endet automatisch. So ein Glück: Du kannst es jederzeit verlängern. T. 01/920 16 76, F. 715 98 88, e-mail: an.schlaege@chello.at, http://www.anschlaege.at Ein An die Redaktion an.schläge DAS FEMINISTISCHE MAGAZIN Hetzgasse 42/1 1030 Wien an.zeigen a k t i v i t ä te n wohnen Suche Mitbewohnerin mit Kleinkind. 120qm Altbau im 14.Bezirk (U4-Braunschweiggasse), Fixkosten sind telefonisch abzuklären, da ich sie prozentual nach Einkommen berechnen möchte (ich bin berufstätig). Sicher ab 1/2002, evt.früher. tagsüber: T. 01/89 30 200, e-mail: m_koeberl@t-online.at Eigentumswohnung gesucht! Bevorzugt innere Bezirke, 60 – 90 qm, maximal ats 2,5 Mio, guter Zustand, weder Dach- noch Erdgeschoß, nicht an einer lauten Straße. Entweder ganz schön alt oder noch schöner ganz neu. Claudia, T. 01/968 59 81 Ausgelaugt, im Alltagstrott gefangen? Auf der Suche nach Deiner Kreativität? Kunsttherapie!?! 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Dezember, 19.00 Uhr „Über die Rolle christlicher Denkmuster in den Gen-Wissenschaften“ Vortrag und Diskussion mit Christina von Braun (Kulturtheoretikerin, Filmemacherin, Autorin; Berlin), Org./Moderation: Edith Futscher, Birge Krondorfer „Weibliche Gedankenwelten“ – Lesung mit Le Schüs Wien 01/523 22 22 Graz 0316/31 80 77 Innsbruck 0512/57 44 16 Mi, 12. Dezember, 20.00 Uhr Linz 0732/60 22 00 Frauenhetz auswärts: Salzburg 0662/88 11 00 Mi, 05. Dezember, 20.00 Uhr „Djanes and the world of music“ Diskussion mit Grandmaistress Janis, Sushi, Vanessa, N.N., anschließend Krampa Fest Ort: FZ-Beisl, Währinger Straße 56, A-1090 Wien, Eingang Ecke/Perchtlgasse, Org./Moderation: Amelie Cserer alle Veranstaltungen: UKB/Spende: 50,–/Euro 3,63 Achtung neue Telefonnummern! Kleinanzeigen gratis für alle Frauen! Chiffre ats 50,– Absenderin Telefon Datum, Unterschrift Fon: 715 98 88 und 966 37 89 Fax: 715 98 88 an.rissarbeit donna & blitz SponsorInnen gesucht! Die Kooperative Donna&Blitz wurde 1994 von fünf Elektrikerinnen gegründet. Die Tätigkeiten reichen von Elektroinstallationen, Störungsdienst bis zu Arbeiten im ökologischen Bereich, wie Messungen bei Schlaf- und Arbeitsplätzen. Außerdem gilt die Weitergabe von grundlegendem Wissen um Elektrik an Frauen und Mädchen als Ziel der FrauenKooperative. Für dieses Engagement wurden die Frauen 1997 mit der erstmalig verliehenen Amazone (Foto) ausgezeichnet. Finanziert konnte das Unternehmen durch staatliche Förderung in der Höhe von ats 600.000,– werden. Für die Hälfte verpflichteten sich die fünf Gründerinnen drei Jahre lang angestellt zu bleiben, die andere Hälfte sollte bis 2004 ratenweise zurückgezahlt werden. Durch Zahlungsschwierigkeiten im April 2001 kam es trotz vieler Ansuchen um neue Ratenvereinbarung zu einer Klage und schließlich zu einem Urteil. Gezahlt werden sollen laut (dem noch nicht rechtskräftigen) Urteil ats 242.000,– Kreditrückzahlung. Das Urteil ist für Donna&Blitz besonders ärgerlich, da im Jahr 2001 nach langer Zeit keine neuen Verluste gemacht wurden. Um die Elektrikerinnen-Kooperative nicht am Gründungskredit scheitern zu lassen, sind Aufträge und Spenden notwendig. ajb Spendenkonto: BAWAG, Nr. 02410666653, BLZ 14000 („Donna & Blitz“); Kontakt: T. 01/319 19 24, e-mail: donnablitz@compusurf.com teilzeitarbeit Nicht nur Frauensache Laut einer im Juli durchgeführten Studie des Frauenbarometers IFES arbeiteten 1999 24,7 % der erwerbstätigen Frauen Teilzeit, aber nur 5,4 % der Männer. Teilzeitarbeit ist aufgrund der traditionellen Aufgabenverteilung zwischen den Geschlechtern größtenteils Frauenarbeit. Dies müsse aber nicht so bleiben, meint Frauenstadträtin Renate Brauner, da auch immer mehr Väter mehr Zeit mit der Familie verbringen wollten. Um einen Überblick über Vor- und Nachteile von Teilzeitarbeit zu bieten, hat das Frauenbüro der Stadt Wien eine Homepage entwickelt. Unter www.teilzeit.cc finden ArbeitnehmerInnen und Betriebe alles Wissenswerte zum Thema Teilzeitarbeit: Vor- und Nachteile, Standpunkte von ArbeitnehmerInnen und ArbeitgeberInnen zu diesem Thema, sowie einen ausführlichen Fragebogen, zur qualitativen Bewertung von Teilzeitarbeit im eigenen Betrieb, zum downloaden. Interessant ist sicher auch, daß diese Website einen Kostenvergleich zwischen Voll- und Teilzeitarbeit ermöglicht. Teilzeitarbeit ist nicht gleich Teilzeitarbeit, es gibt viele verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten. Die Website bietet einen guten Überblick für alle Interessierten. Mh http//: www.teilzeit.cc, Infobroschüren kostenlos beim Frauenbüro der Stadt Wien T.01/4000-83518,e-mail: frauen@m57.magwien.gv.at studie Doppelbelastung Eine kürzlich von der Universität Bremen veröffentlichte Studie zeigt, daß sich hinsichtlich der Unflexibilität von Männern bezüglich der Karriereambitionen ihrer Partnerinnen wenig geändert hat. Die Soziologin Sonja Drobnic und ihr Kollege Hans-Peter Blossfeld untersuchten über einen Zeitraum von drei Jahren rund 2.000 Paare zwischen 25 und 50 Jahren verschiedenster sozialer Herkunft aus zehn Ländern. Zentrale Fragestellungen behandelten die gegenseitige Abstimmung der beruflichen Karrieren, die Arbeitsteilung in der Familie und die Veränderungen des gemeinsamen Lebens durch Kinder. Die Ergebnisse sind trotz der unterschiedlichen gesellschaftspolitischen Bedingungen ähnlich: Männer sehen sich hauptsächlich in der Rolle des Haupternährers der Familie (selbst dann, wenn die Frau mehr verdient), der von allen anderen Pflichten entbunden ist. Emanzipation ist somit buchstäblich Frauensache, und das weitgehend unabhängig von der (jetzigen/ehemaligen) Regierungsform. Dringender Appell der beiden WissenschafterInnen: Es reicht nicht, nur Ausbildungs- und Arbeitssituation von Frauen zu verbessern, angesetzt werden muß auch bei der Einstellung der Männer. Staaten müssen aufhören, das Idealbild der Familie mit einem männlichen Alleinernährer zu propagieren. lee dezember jänner 2001 2002an.schläge 27 Fo t o s : M a g d a l e n a B l a s zc z u k ( S. 2 8 ) , S a b i n e S c h w a i g h o fe r ( S. 2 9 r e c h t s) , Ve ra H i n t e r l e i t n e r ( S. 2 9 l i n k s) frauenlebenoberösterreich Einmal Linz und retour Um die unterschiedlichen Lebenssituationen von Frauen zu untersuchen, bedarf es einer differenzierten Sichtweise. Frauenleben unterscheiden sich regional, sozial und nach der jeweiligen Phase im Lebenszyklus. Detaillierte Informationen über weibliche Lebenszusammenhänge werden in amtlichen Statistiken oft nur zum Teil ausgewiesen. Im neuen Frauenbericht Oberösterreich wurde Wissen über die Situation von Frauen aus feministischer Perspektive zusammengestellt. Von Siegrun Herzog, Vera Hinterleitner und Eva Reisinger Die Autorinnen sind in der Arbeitsgemeinschaft grips (gendersensible regionale impulse projekte strategien), die den Frauenbericht Oberösterreich verfaßte, am Institut für Geographie und Regionalforschung aktiv. e-mail: grips.geographie@univie.ac.at 28 an.schlägedezember jänner 2001 2002 Es ist bereits dunkel. Der Mietwagen fährt die kurvige Straße zum abgelegenen Haus der Rutzingers1 hinauf. Maria hat sich bereit erklärt, eine Dreiviertelstunde ihrer abendlichen Freizeit zu opfern, um einer Interviewerin über verschiedene Aspekte ihres Lebens zu erzählen. Sie wurde gemeinsam mit 1.000 Frauen per Zufallsprinzip aus den rund 700.000 Oberösterreicherinnen im Alter zwischen 19 und 50 Jahren ausgewählt, um an einer Befragung über die Lebenssituation von Frauen in diesem Bundesland teilzunehmen. „Was ist an meinem Leben schon interessant?“ hat sie am Telefon gefragt, als sie die Interviewerin, eine speziell für die Befragung geschulte Studentin aus Wien, für die Teilnahme an der Befragung motivieren wollte. Mit dem Frauenbericht Oberösterreich2 sollte eine Informationssammlung erstellt werden, die der Vielfalt an Lebensentwürfen von Frauen – zwischen konventionell und unkonventionell – Rechnung trägt. In den drei Regionen Linz, Rohrbach und Vöcklabruck wurden jeweils rund 330 Frauen anhand eines standardisierten Fragebogens zu den Aspekten Ausbildung, Beruf, Ehrenamt, PartnerInnenschaft, Politik und Freizeit befragt. Aber kann die Komplexität eines Frauenlebens überhaupt in statistische Variablen gepreßt werden? Vielen Frauen fiel es nicht leicht, die Frage nach der Erwerbstätigkeit eindeutig zu beantworten. Vor allem dann, wenn sie zu Hause arbeiten, wie zum Beispiel Bäuerinnen. Unbezahlte Arbeit wird von Frauen oft nicht als solche wahrgenommen. Und auch die gesellschaftliche Bewertung fällt durchwegs niedrig aus. Mobile Frauen. Mittlerweile ist es 19 Uhr 30, bei einer Tasse Tee beginnt Maria der Interviewerin den Ablauf des vergangenen Tages zu erzählen: um 6 Uhr 15 aufstehen, gemeinsames Frühstück mit dem Partner, um 7 Uhr muß die Mutter in den nahegelegenen Bezirkshauptort Rohrbach gefahren werden – ihr eigenes Auto ist gerade in der Reparatur. Maria ist froh, seit ein paar Monaten endlich ihr eigenes Auto zu haben, die Abhängigkeit von ihrem Partner, ihrer oberösterreichfrauenleben Mobil zu sein, auch unabhängig von öffentlichen Verkehrsmitteln, ist gerade für Frauen am Land wichtig. Mutter oder Bekannten, wenn sie aus der Mühlviertler Gemeinde Klaffer am Hochficht hinaus mußte, empfand sie als massiven Nachteil. Mobil zu sein, auch unabhängig von öffentlichen Verkehrsmitteln, ist wichtig für Frauen am Land. Der tägliche Marathon zwischen Erwerbsarbeit, Kindergarten und Einkaufszentrum ist fast nur mehr mit dem Auto zu bewältigen. Mittlerweile besitzen rund 90 % der Oberösterreicherinnen im Alter zwischen 18 und 44 Jahren einen Führerschein3. Etwas mehr als die Hälfte der befragten Frauen ist sogar täglich mit dem Auto unterwegs. Frauen steigen vor allem dann ins Auto, wenn Einkäufe und sonstige Erledigungen anstehen – 41 % der Wege von Frauen, aber nur 23 % der von Männern dienen der Versorgung. Mobil sind Frauen aber nicht nur im Alltag, auch im Verlauf eines Lebens heißt es für Frauen oft umziehen, fortgehen und wieder zurückkommen. „An welchen Orten haben Sie im Laufe Ihres Lebens schon gelebt?“ möchte die Interviewerin wissen. Nach der Matura an der Handelsakademie in Rohrbach ging die junge Frau nach Linz, um eine Ausbildung im Gesundheitsbereich anzuschließen. Die Phase von 20 bis 29 Jahren ist charakteristisch für eine hohe Mobilität von Frauen: in diesem Alter sind Frauen am mobilsten. Rund jede dritte Oberösterreicherin, die bereits einmal über die Gemeindegrenze hinweg umgezogen ist, befindet sich in diesem Alter. Besonders die Mühlviertlerinnen kehren vergleichsweise oft wieder in ihre Heimatregion zurück – trotz der eigentlich begrenzten Jobmöglichkeiten für besser Gebildete. Auch Maria zog es nach Beendigung ihrer Ausbildung in Linz wieder ins Mühlviertel – sie schätzt vor allem die Lebensqualität, die ihr die Natur dort bietet und das dichte Netz an sozialen Kontakten. Unterbewertet. Mit der Rückkehr ins Mühlviertel zeigten sich aber auch die wenig rosigen Jobaussichten für Frau- en in dieser wirtschaftlich benachteiligten Region. Die Suche nach einem adäquaten Arbeitsplatz war schwierig. Eine erste Anstellung führte sie schließlich in ein Altenheim in der Nähe ihres Wohnortes. Ihre guten Qualifikationen konnte sie in diesem Job nicht umsetzen. So wie ihr geht es jeder Dritten zwischen 19 und 26 Jahren – sie werden unter ihren tatsächlichen Qualifikationen eingesetzt. Daraus ergeben sich klare politische Forderungen. 97 % der befragten Frauen fordern von der Politik die Durchsetzung von Einkommenserhöhungen für Frauen. Das ist nicht verwunderlich, denn in Oberösterreich ist die geschlechtsspezifische Einkommensschere besonders weit geöffnet. Frauen verdienen im Mittel nur 62 % der durchschnittlichen Männereinkommen. Ein Ziel für das Jahr der Chancengleichheit, das in Oberösterreich für das Jahr 2002 ausgerufen wurde, wäre damit bereits formuliert. sich das Paar die Aufgaben im Haushalt aufgeteilt. So manche unangenehme Tätigkeit wie Boden wischen bleibt trotzdem immer an Maria hängen. Bügeln und Wäsche waschen übernimmt hingegen Marias Partner. Eine Ausnahmesituation – der Großteil der befragten Frauen erledigt diese Arbeiten selbst, in den Familien wird Haushaltsarbeit noch immer primär als Frauensache angesehen. Halbe-Halbe. Maria ist klar, daß sie Beruf und Kind nur dann vereinbaren kann, wenn auch ihr Partner einen Teil der Kinderbetreuung übernimmt. Bisher hat sich die Frage nach einer Karenzierung des angehenden Vaters noch nicht gestellt. Durch das Gespräch und die Fragen der Interviewerin beginnt Maria über dieses Thema nachzudenken. Insgesamt gingen im Jahr 1999 nur 0,5 % der oberösterreichischen Männer im ersten Lebensjahr des Kindes in Karenz. Im Bezirk Rohrbach ist das Angebot an Betreuungseinrichtungen für KleinkinInnovativ. Maria entschloß sich, ihr eige- der besonders dürftig. Mann nimmt offenbar an, daß Kinderbetreuung Sache nes Business aufziehen – etwas im Geder Frauen sei. Marias Mutter wird nur sundheitsbereich. Mit 22 Jahren ist sie sehr begrenzt Zeit für das Enkerl haben, damit im Vergleich zum Großteil der sie pendelt täglich nach Linz und retour Gründerinnen sehr jung. Mehr als die zu ihrem Arbeitsplatz. Hälfte der weiblichen Mitglieder der Ein Blick auf die Küchenuhr – Wirtschaftskammer Oberösterreich schon 20 Uhr 30 – wie schnell die Zeit sind zwischen 40 und 59 Jahre alt und vergeht beim „Plausch“ über ein Fraugründet dann, wenn die „Familienphase“ vorbei oder zumindest weniger zeit- enleben. Die Interviewerin verabschiedet sich und wünscht Maria alles Gute intensiv ist. Maria wählte den Weg in für die Realisierung Ihrer Pläne. Das die Selbständigkeit vor allem, weil sie selbstbestimmt arbeiten, etwas Eigenes war das letzte Interview für heute. Wieder im Auto macht sie sich auf den aufbauen und finanziell unabhängig Weg zu ihrem Quartier, wo sie die sein wollte. Das Geschäft mit Massage und Gesundheitsberatung läuft bereits nächsten Wochen während der Befragung verbringen wird. Bewunderung gut an – allerdings wird Maria in einiaber auch Betroffenheit über die untergen Monaten eine neue Herausfordeschiedlichen und vielfältigen Lebenssirung meistern müssen, Nachwuchs tuationen der Frauen, das Engagement, steht ins Haus. Ihr Business will sie auf alle Fälle weiterführen – schließlich war die Aufgeschlossenheit für neue Wege und die unterschiedlichen Hemmnisse, es hart, alles aufzubauen, und Spaß mit denen Frauen konfrontiert sind, macht es auch. Sie hofft, daß sich ihr Partner auch weiterhin an der gemein- werden sie in den kommenden Wochen begleiten. ❚ samen Hausarbeit beteiligt. Bisher hat 1 Die dargestellte Lebenssituation und der Name der Befragten sind aus Datenschutzgründen fiktiv. 2 Amt der Oö. Landesregierung, Büro für Frauenfragen (Hrsg.) (2001): Frauenleben in Oberösterreich, Linz. 3 Herry, M., Snizek, S. (1999): Oberösterreich-Verkehrserhebung 1998. Studie im Auftrag der oberösterreichischen Landesregierung, Wien dezember jänner 2001 2002an.schläge 29 arbeitgleichbewertet Fo t o : M a g d a l e n a B l a s zc z u k Gleich ≠ Gleich Das Projekt D.A.B.O. (Diskriminierungsfreie Arbeitsbewertung und Arbeitsorganisation) lud am 18. Oktober zur Abschlußtagung, in der Lohnfestlegungsmodelle vorgestellt und anhand von Praxisbeispielen erläutert und diskutiert wurden. Analytische Arbeitsbewertung als Chance geschlechtsneutraler Lohnpolitik? Von Doris Brenner Im BAWAG-Sitzungsraum wird es eng. Kaum ein Sitzplatz bleibt leer bei der abschließenden Fachtagung „Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit“ des Forschungsprojekts D.A.B.O. Auch aus den Bundesländern sind viele TagungsteilnehmerInnen angereist. Das sensible Thema Entgelt stößt auf breites Interesse – nicht nur bei Frauen. Kaum Verbesserung. Ausgangslage der Diskussion ist die Tatsache, daß sich die Einkommensdifferenz zwischen Frauen und Männern in Österreich seit den siebziger Jahren kaum verringert hat und beinah unverändert auf der 30-Prozentmarke verharrt (der EU-Durchschnitt beträgt etwa –25 Prozent). Besonders groß ist der Unterschied am oberen und unteren Ende der Berufspyramide. Frauen in Führungspositio30 an.schlägedezember jänner 2001 2002 nen verdienen um rund 39 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen. Einkommensschwächste Frauen verdienen sogar um 42 Prozent weniger als einkommensschwächste Männer, was sich auf den hohen Anteil teilzeitbeschäftigter Frauen zurückführen läßt. In traditionell frauendominierten Berufen ist der Einkommensunterschied am geringsten. 77 Prozent der ArbeitnehmerInnen mit Niedriglöhnen in der EU sind Frauen. Ursachen. Eine im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit von der Forschungsgesellschaft Synthesis durchgeführte Studie hat erstmals versucht, jene Tendenzen zu quantifizieren, die eine Gleichstellung bisher verhindert haben. Danach lassen vor allem schlechtere Berufsstartchancen (unvorteilhafte Erstberufswahl, niedrigere Ein- stiegsentlohnung), langsamere Aufstiegsgeschwindigkeit im Beruf, durch Karenz bedingte Berufsunterbrechungen sowie kürzere Wochenarbeitszeiten Frauen- und Männerlöhne auseinanderklaffen. Diese Faktoren haben bewirkt, daß der anfängliche Einkommensunterschied von –7,5 Prozent zwischen Frauen und Männern beim Berufseinstieg 1977, zwanzig Jahre später auf eine Differenz von –36 Prozent angewachsen ist. Direkte Diskriminierung ist laut dem Gleichbehandlungsgesetz von 1979 zwar verboten, und auch das Prinzip der Entgeltgleichheit ist darin verankert, jedoch seien von betrieblicher Seite häufig drei Argumente anzutreffen, so die Gleichbehandlungsanwältin Ingrid Nicolay-Leitner. Etwa: Für gleiche Arbeit gebe es sehr wohl das gleiche Geld, oder Frauen verlangen ja nicht bewertetgleicharbeit mehr bzw. verdienen nur deshalb so wenig, weil sie freiwillig auf Lohn verzichten. Oft ist die Zusammensetzung des Entgelts und der Kollektivverträge undurchsichtig und nicht nachzuvollziehen. Die Erstellung einer geschlechtsspezifischen Statistik von Männer- und Frauengehältern ist der erste Schritt. Geschlechtsneutrale Arbeitsbewertung. Die Frage der Gleichwertigkeit von Männerund Frauen-Arbeit ist daher eng mit der Klassifizierung von Arbeit und Arbeitsbewertung verknüpft. Eine Möglichkeit zu erhöhter Transparenz bietet die diskriminierungsfreie analytische Arbeitsbewertung. Wesentlich ist dabei die Bewertung der Arbeit und nicht der Person, die sie ausführt. Dabei wird von den Arbeitsanforderungen ausgegangen und diese miteinander in Beziehung gesetzt. Merkmale der Arbeit werden getrennt voneinander analysiert und bewertet. In einem zweiten Schritt wird aus diesen Teilarbeitswerten ein Gesamtarbeitswert ermittelt. So finden auch die bei summarischen Systemen meist unberücksichtigte und für Frauen-Arbeit oft typische „Emotionsarbeit“ bzw. nicht durch Qualifikation erworbene Fähigkeiten, Eingang in die Bewertung. In einigen EU-Ländern wurden bereits analytische Arbeitsbewertungssysteme, erprobt und implementiert. Bewertungssysteme, die den Europäischen Standards nach Transparenz, Geschlechtsneutralität und Diskriminierungsfreiheit entsprechen, sind die Schweizer Modelle ABAKABA (Kanton Aargau), dessen adaptierte Form EVALFRI (Kanton Freiburg) und das britische NJC-National Joint Council (Arbeitsbewertungssystem der kommunalen Verwaltungen in Großbritannien). Diese Modelle gehen auf das in den 50er Jahren entwickelte Genfer Schema zurück, in dem erstmals vier Anforderungsbereiche unterschieden werden. Es sind dies: Können, Verantwortung, Belastung und Arbeitsbedingungen. Da von den Arbeitsanforderungen ausgegangen wird, kann die Arbeit zwar äußerlich ungleich, aber dennoch gleichwertig sein. Das von Kathrin Karlen Moussa vorgestellte Schweizer Modell EVALFRI bewertet den intellektuellen, psychosozialen und physischen Bereich, sowie den Bereich Verantwortung und Risiko. Diese Bereiche umfassen mit jeweils mindestens vier Kriterien die Anforderungen und Belastungen, die mit dem Blickwinkel des Zeitanteils kombiniert und gewichtet werden. Aufgrund dieses Bewertungsschemas konnten mehrere Tätigkeiten im Bereich der Krankenpflege, der Sozialarbeit sowie des Straßenunterhalts um zwei Gehaltsklassen aufgewertet werden. Der Einführung EVALFRIs mit 1. Juli 2001 ging jedoch ein langer pragmatischer Weg voraus, und: er kostet. Denn seit dem ersten Juli verdienen etwa 1000 Staatsangestellte im Kanton Freiburg, darunter 670 Frauen, mehr. Bewußtseinsbildung. Daß diese Modelle selbst Gefahren der Diskriminierung bergen, ist klar. Jedes Lohnfestlegungssystem beruht auf einer Werteskala und gerade im Bereich der Gewichtung könnten alte Wertungsmuster fortgeschrieben werden. Sue Hastings, die an der Entwicklung des britischen NJC maßgeblich beteiligt war, weist auch auf die Wichtigkeit der korrekten Arbeitsanalyse und -beschreibung hin, in die die ArbeitsplatzinhaberInnen miteinbezogen sein müssen. Denn die Unterbewertung von Tätigkeitsinhalten, Anforderungen und Belastungen, die oft Frauen-Arbeitsplätze auszeichnen, ist eine weitere Quelle der Diskriminierung. Auch Frauen müßten dafür erst sensibilisiert werden, da sie selbst ihre Arbeit oft unvollständig bis gar nicht bewerten. „Arbeitsbewertung ist auch eine politische Sache. Wo bewertet wird, gibt es auch immer einen Verhandlungsprozeß“, erläutert Agnes Kurz von der Frauengrundsatzabteilung des Ministeriums für Arbeit und Wirtschaft. Eine Kontrolle durch eine paritätisch zusammengesetzte Bewertungskommission, die in Fragen Chancen- und Entgeltgleicheit und diskriminierungsfreier Arbeitsbewertung geschult wird und in der auch Frauen vertreten sind, ist notwendig. Auch muß das analytische Arbeitsbewertungsverfahren die Charakteristika der zu bewertenden Arbeit tragen und muß einheitlich sein. Die betriebsspezifische Auswahl von Merkmalen spielt dabei eine wichtige Rolle. Es kann nicht ein Modell für alle Berufe geben. Nicolay-Leitner ist sich der Problematik bewußt, meint jedoch „mit analytischer Arbeitsbewertung kann nicht viel kaputt gemacht werden – die Lage ist ja schon ziemlich katastrophal“. D.A.B.O. Aufgrund der EU-Richtlinien zur Einführung diskimierungsfreier Arbeitsbewertung hat der österreichische Nationalrat 1996 das ehemalige Bundesministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales veranlaßt, Schritte zur Beseitigung der Entgeltdiskriminierung einzuleiten. Das Gesamtprojekt D.A.B.O., unter der Leitung von Edeltraud Ranftl, wurde von einem aus Mitgliedern der gesetzlichen Interessensvertretungen, BetriebsrätInnen und Gleichbehandlungsanwaltschaft zusammengesetzten Beirat begleitet. Ziel war die Entwicklung von Sensibilisierungskonzepten und Strategien zur Implementierung diskriminierungsfreier Arbeitsbewertungssysteme auf betrieblicher Ebene. In zwei Betrieben wurde konkret analytische Arbeitsbewertung getestet, in einem, der oberösterreichischen Volkshilfe, soll FABA (Faire Bewertung der Arbeit), das sich an das britische NJC anlehnt, innnerhalb der nächsten 1,5 Jahre tatsächlich eingeführt werden. „Wir wollten vor allem das Interesse wecken, daß Arbeitsbewertung nicht so komplex und kompliziert, sondern durchaus verständlich und anwendbar ist“, erläutert Ulrike Gschwandtner vom Projektteam. Workshops in den fünf Bundesländern Oberösterreich, Tirol, Salzburg, Steiermark und Wien haben das Projekt kürzlich abgeschlossen. Das Interesse der KollektivvertragspartnerInnen daran ist/war groß, was sich auch an der Tagungsteilnahme vieler VertreterInnen zeigte. Eine Umsetzung analytischer Arbeitsbewertung und die von Karin Tondorf geforderte Verknüpfung mit lohnpolitischen Maßnahmen kann auch nur mit vereinten Kräften geschehen. Entgeltpolitik ist immer noch Männersache. Analytische Arbeitsbewertung ist „eine Ermächtigung für Frauen, sich mehr mit dem Thema auseinanderzusetzen, und einmal zu schauen, wie sich ihr Lohn eigentlich zusammensetzt“, erklärt Ulrike Gschwandtner. Der Nebel der oft undurchsichtigen Arbeitsbewertung könnte so gelichtet werden. ❚ Zum Weiterlesen Krell, Waltraud: Chancengleichheit durch Personalpolitik. Wiesbaden: Gabler, 21998. Europäisches Parlament: Bericht über gleiches Entgelt für gleichwertige Arbeit. Gregoritsch, Petra/Kalmár, Monika/Wagner-Pinter, Michael: Einkommen von Frauen und Männern in unselbständiger Beschäftigung. Endbericht der Forschungsgesellschaft Synthesis im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit. http://www.dabo.at dezember jänner 2001 2002an.schläge 31 kulturan.riss clubnacht kosmos.frauenraum goes groovy Unter dem Namen „sis‘ club“ wird ab 1. Dezember im kosmos.frauenraum eine neue Partyzone von Frauen für Frauen eröffnet. „Ein Club so groovig, so heiß, wie wir das von unseren diversesten London- oder Berlinaufenthalten kennen. Ein Club so professionell und kurzweilig, wie wir das von Männern gewohnt sind”, so steht es im Konzept. Nachwuchskünstlerinnen aus den Bereichen Visuelle Animation, Computer/Videokunst, Installation und Fotografie soll eine Plattform geboten werden. Auch feministischen Medien und weiblichen Musiklabels werden die Möglichkeit haben, sich zu promoten und ihre Produkte zu verkaufen. Es geht den Veranstalterinnen darum, weibliches Selbstverständnis cool, zeitgemäß und erstrebenswert zu machen, weibliche Solidarität zu fördern, Lesben aus den verstaubten Hinterzimmern hervorzuholen und zu mehr Sichtbarkeit zu verhelfen. 4–6 mal im Jahr soll eine Party gefeiert werden. ajb Infos: kosmos.frauenraum, Siebensterngasse 42, 1070 Wien, T.01/523 12 26, e-mail: office@kosmos.frauenraum.at, http://www.kosmos.frauenraum.at kino Jelineks Klavierspielerin Nach dem Roman „Die Ausgesperrten“ wurde mit „Die Klavierspielerin“ zum zweiten Mal ein Werk Elfriede Jelinkes verfilmt. Michael Haneke erhielt dafür bei den Filmfestspielen in Cannes den Großen Preis der Jury, Auszeichnungen für die beste Hauptdarstellerin und den besten Hauptdarsteller gingen an Isabelle Huppert (Erika Kohut) und Benoît Magimel (Walter Klemmer). Der Film lebt vor allem durch die hervorragende Schauspielkunst Hupperts. Sie spielt eine Frau, die unter dem Druck der rigiden Mutter leidet. In Jelineks Absicht der „Mythenzertrümmerung“ wird die Mutter als zerstörerische Kraft entlarvt. Sie präsentiert nicht das schöpferisch Gute, sondern trägt Schuld an der Selbstzerstümmelung und der sexuellen Lustlosigkeit ihrer Tochter. Frauen werden gesellschaftlich zum Masochismus und zur Passivität erzogen. In diesem Sinne erlebt Erika Kohut, die Klavierspielerin, sexuelle Erregung nur in voyeuristischen Handlungen wie im Pornokino, beim Beobachten von Liebespärchen im Autokino oder im Zusammenspiel mit Schmerz. Im rein-weißen Badezimmer schneidet sie sich mit einem Rasiermesser in die Vagina – lautlos und gefaßt. Sie lebt in einer emotionalen Distanz zu sich selbst, woran auch der Klavierschüler Walter Klemmer, der um ihre Gunst wirbt, nichts ändern kann. Erika antwortet auf seine Annäherungsversuchen mit Briefen, in denen sie detailreich Befehle erteilt: Klemmer soll sie sadistisch mißbrauchen. Doch der Versuch die eigene masochisitsche Ader auszuleben, ohne dabei die Kontrolle aufzugeben, mißlingt. Anfangs weigert sich Klemmer auf die Phantasien einzugehen, letzten Endes schlägt er doch zu, und die Klavierspielerin vermag dabei keine Lust zu empfinden. Ein erschreckend kaltes Zeugnis einer Gesellschaft, welche die selbstbewußte Sexualität von Frauen unterdrückt. Hai 32 an.schlägedezember jänner 2001 2002 ausstellung Künstliche Welten Aus einer Auswahl von 403 KünstlerInnen ging die 27-jährige Wiener Künstlerin Doris Krüger als Siegerin des SCA-Kunstwettbewerbes hervor. Zum dritten Mal vergaben SCA Hygiene Products, die sich zum Ziel gesetzt haben, junge Kunst zu fördern, den mit ats 100.000,– dotierten Preis. Einstimmig war die Wahl auf Krügers Werk gefallen, das artifizielle Welten darstellt. Die Künstlerin zeigt, daß Natur nicht mehr nur in natürlicher Form, sondern vor allen Dingen über Medien zugänglich ist. Krüger findet ihr Material in Datenbanken, sammelt es, bearbeitet es auf dem Computer und setzt es auf diese Weise in neuer Form zusammen. So entstehen Palmenlandschaften und Oasen als Utopien idealer Welten. Doris Krüger studierte in Wien an der Universität für Angewandte Kunst, ihre Werke waren bereits bei Kunstmessen in Köln und Frankfurt, sowie am Kunstgeschichte Institut und in der Fotogalerie Wien zu sehen. Die Ausstellung ist noch bis zum 8. Dezember zugänglich. ajb Ausstellung (Öffnungszeiten): Montag bis Donnerstag 9.00–16.00 Uhr. SCA Hygiene Products GmbH, Storchengasse 1, 1150 Wien, T. 01/ 899 01-0, e-mail: brigitte.fojt@sca.com an.risskultur literaturwettbewerb Unbeachtet heim.spiel Im Juni 2002 vergibt das Frauenbüro Linz zum zweiten Mal den Mariannevon-Willemer-Preis für Literatur von Frauen. Prämiert werden Publikationen in traditionellen Medien von Literatinnen mit Oberösterreich-Bezug sowie computerunterstützte Literatur im Internet von deutschsprachigen Literatinnen aus Österreich, Deutschland und der Schweiz. Der Hauptpreis in beiden Bereichen ist mit EUR 3.600,– dotiert. Das Thema des Textes ist frei wählbar, der Umfang mit 10 Seiten begrenzt. Einsendeschluß ist der 31. 1. 2002. Namenspatronin Marianne von Willemer war bedeutende Literatin Oberösterreichs und Briefpartnerin Goethes. Ihre Leistungen als Schriftstellerin und Dichterin blieben zu ihren Lebzeiten unbeachtet. Der Marianne-von-Willemer-Preis soll der Benachteiligung von Autorinnen bei der Vergabe von Literaturpreisen in Österreich entgegenwirken. ajb Einsendungen/traditionelle Publikationen: Linzer Frauenbüro, Hauptplatz 1, 4041 Linz, T.: 0732/ 7070/ 1195 (Claudia Essenhofer), Literatur im Internet: http://www.aec.at/Willemer Preis, T. 0732/7272-15 (Christa Schneebauer) Angela Heissenberger Das Glück ist ein Hendl theaterperformance Liebe, eine Täuschung Anfang November wurde Elisabeth Reicharts „Aphrodites letztes Erscheinen“ im Projekttheater Studio uraufgeführt. Das Stück ist die 3. Produktion des Zyklus „Phantom:Liebe“ (2000–2003). Elisabeth Reichart, gebürtige Oberösterreicherin, lebt als freie Schriftstellerin in Wien. Heuer wurde sie mit dem Anton-Wildgans-Preis der Industrie ausgezeichnet. Regie in „Aphrodites letztes Erscheinen“ führt Eva Brenner. Reicharts „bitter-süße Farce“, so die Pressemitteilung, zeigt Liebe als perfekte Täuschung, als Erfindung des Patriarchats. Die Frau verweigert sich und scheitert, eine Utopie von menschlicher Nähe gilt es täglich neu zu finden. Am Ende steht die Erkenntnis, daß „Liebe kein Wunder ist, sondern Entblößung, Wahrheit, Desillusionierung“, sagt Elisabeth Reichart. Die Produktion versteht sich als Open Work in Progress: Es gab vier Premieren, bei denen drei Solo-Arbeiten gezeigt und am vierten Tag zu einer Gruppenimprovisation vereint wurden. Auch das Publikum ist eingeladen, sich im Raum zu bewegen und seinen Blickwinkel frei zu wählen. Weitere Aufführungen finden noch bis zum 16. Dezember statt. ajb Karten und Information: Projekt Theater Studio, Burggasse 28-32, 1070 Wien, T.01/524 07 38, Nicht, daß sich bei uns alles ums Essen dreht. Auffallend oft ist ja die Nahrungszubereitung und -aufnahme Thema dieser Kolumne. Im wirklichen Leben aber ist es ganz anders, denn alles andere ist wichtiger als essen. Außer kind hat gerade Hunger, dann muß es allerdings schnell gehen. Da wechseln Vorlieben und Gewohnheiten mit den Jahreszeiten, Mondphasen oder einfach so. Waren gestern noch Nudeln mit Tomatensoße unschlagbar, sind sie heute völlig out. Hatte Jan Mitte Oktober noch die anderen abholbereiten Eltern im Kindergarten vor Neid erblassen lassen, als er lauthals verkündete, er würde aber heute lieber Karotten essen, fand er vorige Woche Suppengemüse plötzlich bäh. Seit unsere Kinder weder von Papa, Mama oder Omi zubereitetes Essen schätzen, bin ich dazu übergegangen, sie von Crunchy Nuts mit Milch zu ernähren. Nun sind aber auch diesbezüglich Zweifel aufgetaucht. Im letzten Treffen von Nils‘ Babyrunde fragte eine Mutter, was wir statt Milch füttern würden. Noch bevor ich antworten konnte, daß meine Kinder seit ihrem ersten Lebensjahr Kuhmilch – und zwar reichlich – zu sich nehmen, entbrannte eine Diskussion, an deren Ende ich wieder was gelernt hatte: Kuhmilch ist pfui, und zwar nicht nur für Unter-Einjährige. Ich behielt also mein Outing für mich, braucht ja keine wissen, daß Jan und Nils nicht nur Kakao, sondern auch mit Honig überzogene Corn Flakes, Müsliriegel mit Schokolade und Nutellabrot futtern. Zu spät bemerkte ich die kritischen Blicke, als Nils nach einem dritten Stück vom Gugelhupf gierte, den die makrobiotisch-vegane Fraktion nicht einmal angerührt hatte. Schuldbewußt kaufte ich fürs Wochenende ein glückliches Hendl, vermutlich totgestreichelt, dafür dreimal so teuer wie ein unglückliches Batteriehuhn. Was soll ich sagen: Die 100-Schilling-Henne muß – wahrscheinlich aus Angst vor ihrem Schlächter – halb Österreich durchlaufen haben, so trainiert waren ihre Schenkel. Naja, die Kids aßen eh nix davon, denn Hendl ist jetzt auch out. Wenigstens plagte mich kein schlechtes Gewissen: Eine/m/r unbekannten Dieb/in das Stehlen meines gesamten Bargelds ermöglicht, Christine Vranitzky zwei Decken gespendet und jetzt noch ein Biohendl erledigt. Wenn diese Glücksphase anhält, fällt diese Regierung vielleicht noch, bevor die an.schläge konkursreif sind. Ein frommer Wunsch? Ist ja schließlich Weihnachten! e-mail: office@experimentaltheater.com, http://www.experimentaltheater.com dezember jänner 2001 2002an.schläge 33 fernsehencomedy Einsame Karrierefrauen Vier Singelfrauen Mitte 30 haben nichts als Männer und Sex im Sinn – das ergibt eine witzige, spritzige Mischung. Daß „Sex and the City“ nun sogar mit einem Emmy zur besten Comedy-Serie gekürt wurde, sollte frau aber stutzig machen. Denn um zu gefallen, muß die Serie gewissen Kriterien entsprechen, die trotz all des Sexgeschwafels doch wieder in die sicheren Gefilde der traditionellen Rollenverteilung führen. Von Alexandra Rainer Carry schreibt eine Kolumne, die den Namen der Serie trägt. Ihre drei Freundinnen Samantha, Miranda und Charlotte bieten ihr genug Stoff für neue Geschichten. Ist ein Dreier die sexuelle Gemeinschaft der Zukunft? Hassen sich Ehefrauen und Singlefrauen? Die vier Frauen sind attraktive Karrierefrauen ohne Mann und Kinder. Obwohl sie berufstätig sind, wird nur ihr Leben in der High Society gezeigt. Ausnahme ist da höchstens Carry, sie schreibt zu Beginn jeder Episode einige Zeilen, die sich um ihre Eskapaden nach der Arbeit drehen. Die Karriere dieser Frauen gerät auf diese Weise aus dem Blickwinkel. Es scheint eher, als hätten sie nichts zu tun und würden mit all den Partys, Discobesuchen und Männer aufreißen nur die Zeit totschlagen. TV-Media brachte die Serie auf den Punkt: Diese Frauen leben „in latenter Angst, am Ende ,übrig zu bleiben‘. Entsprechend tabulos tauschen sich die wahllos Männer fressenden Girls über Analverkehr und Gemächtgrößen aus“.1 Aufregend ist da höchstens der darin enthaltene Sexismus. 1 TV-Media 39/01, S. 22 34 an.schlägedezember jänner 2001 2002 Männern reden? Das ist doch ein altes Klischee, das auch in der Realität aufrecht erhalten bleiben soll. Frauen müssen an Männer denken, um ihr Hirn nicht mit unwichtigen Dingen wie Wissenschaft, Technik, Politik etc. zu füllen. Solange Frauen nur an Männern interessiert sind: weiter so, das bestätigt ihre Weibchenrolle, und der Mann bleibt Mittelpunkt ihres Lebens. Die ZuseherInnen sehen in der High Society lebende Karrierefrauen, die sich rund um die Uhr vergnügen – und total unglücklich sind. Das ist systemkonform: Die „armen“ Reichen und die „unglücklichen“ Karrierefrauen. Moral: Ihr Leute aus den unteren und mittleren Schichten, beneidet die Reichen nicht und verlangt keine Sozialreformen. Der Sex. Die Werbung für „Sex and the City“ versprach, daß da einige attraktive Frauen ihre sexuellen Fantasien ausleben. Schön wär’s, aber die Ideologie schlägt wieder zu. Wenn hier endlich einmal Frauen außerehelichen Sex mit stets wechselnden Partnern genießen, warum suchen dann genau Die Karrierefrauen. Wen überrascht es ei- diese Frauen so verzweifelt eine Beziegentlich noch, daß Frauen dauernd von hung oder haben wie Samantha total resigniert und sind völlig zynisch geworden? Die Serie erlaubt Frauen Sex, nur um zu zeigen, daß soviel „Freiheit“ die Frau unglücklich macht. Haben Frauen mit mehr als einem Mann Sex, so werden sie schnell mal zu Männerfressern. Das Glück. Die sexuellen Eskapaden stellen sich meist als Fehlschlag heraus. Haben die Frauen Sex, dann kommt danach die Erkenntnis, daß da wieder der falsche Mann neben ihnen liegt. Daß dieser viele Sex Quoten macht, bedeutet keine sexuelle Befreiung für die Frau. Diese Singlefrauen wünschen sich nichts sehnlicher als eine monogame Beziehung. Carry liebt von Serienbeginn an einen älteren Mann; wenn er keine Zeit für sie hat, geht sie mit anderen ins Bett. Wo ist da die sexuelle Freiheit? Die Frauen sind nach ihren Abenteuern meist gefrustet, glücklich wird Carry nur mit dem einen „richtigen“ dargestellt. Unter der amüsanten Oberfläche hat die Serie eine traditionelle Botschaft: Frauen können zwar Karriere machen und Sex mit verschiedenen Partnern haben, aber Glück allein bringt immer noch die monogame heterosexuelle Beziehung. ❚ kunstcomic Comic ist Philosophie Gabriele Szekatsch zeichnet Comics, co-präsentiert die Kunst des Regierens mit Cabinet 9 und organisiert Charity-Veranstaltungen. Anläßlich ihrer aktuellen Ausstellung „come into my balloon” sprach Barbara Sommerer mit ihr über alchemische Verbindungen, fließende Prozesse und volle Fässer. an.schläge: Frau Szekatsch, Ihre Biographie sprudelt nur so von hinreißenden Projekttiteln und illustren Medien. Wann destillierte sich der Comic als wesentliches Medium für Sie? Gabriele Szekatsch: Gezeichnet habe ich, seit ich denken kann. Schon in der Schule hab’ ich Zeichnungen von Popstars mit Sprechblasen versehen. Später in meinen WG-Zeiten konnte ich dann mittels Comics sogar Konflikte lösen … Irgendwann so mit 25 ist mir im Schlaf dann eine Berufsbezeichnung erschienen, die hat gesagt „Du bist Comic!” und das war so überzeugend, daß ich bis heute davon erfaßt bin. Verstehen Sie Comic also mehr als Identität denn als Medium? Natürlich. Das hat ja auch etwas mit der Philosophie hinter der Produktion zu tun, und die lautet beim Comic ganz alchemisch:„verbinden”. Comic verbindet viele Medien wie z. B. Literatur, Bildende Kunst, Fotografie und Film miteinander und das in einer großen inhaltlichen und formalen Spannbreite, die von Melancholie bis zum Komischen reicht. Comic ist sozusagen die verbindende Grundsubstanz, die meinen Produktionsoutput zusammenhält. Ich erinnere mich an „Böse Möse“ und „Unternehmen Arschmaschine“. Welche Projekte würden Sie heute als die wichtigsten Stationen und Wendepunkte Ihrer Arbeit sehen ? Traumatische Veränderungen hat es nicht wirklich gegeben. Meine Arbeit ist eine offene Baustelle für viele Kunstsparten und das Auf- und Umbauen von Ideengebäuden ein fließender Prozeß. Ihre vielfältigen Projekte und Konzepte erfordern viel Geduld und Zeit.Wie gestaltet sich Ihre finanzielle Lage als Künstlerin? Über die technische Entwicklung von Menstruationsbinden zu sprechen, wäre mir jetzt lieber. Sie leben in Österreich. Sehen Sie eine Veränderung in der Entwicklung der letzten Jahre für die Situation von Künstlerinnen? Es begann mit den Worten eines Kunstsekretärs, der öffentlich mutmaßte „Kunst muß profitabel werden!” Von da an ging es bergab mit der Situation und ihrer Entwicklung. Was sich aber verändert hat, sind die Künstlerinnen selbst und das ungemein gut! Die Gründung von Cabinet 9 veränderte ja die weltpolitische Lage grundlegend … Sie sagen es! Und seit der Verlautbarung „das Faß ist voll!” sind auch schon 60.000 begeistert! Ich denke, das Cabinet und seine Kunst des Regierens hat das Zeug zu einer Religion. Nicht umsonst ist der Leitspruch des Cabinets „Von uns können sie alles haben!” Gibt es schon ein neues Programm des Cabinets? An neuen Regierungsprogrammen wird gearbeitet.Vorrangig aber wird derzeit die Charity-Versteigerung vorbereitet. Später dann haben die 9 vor, Wien zu befluten, und Europa neu aufzuteilen. Heart, the Beast ist Mitglied im Cabinet 9 und wohl eine Ihrer bekanntesten Figurenmodelle. Wie haben Sie sie kennengelernt? Sie ist mir das erste Mal in einer unveröffentlichten Comic-Serie aufgefallen. Dort ist sie lasziv an dunklen Straßenecken herumgelungert und hat „Des Glück is a Vogerl” gesungen. Sie unterhalten einen sehr persönlichen Kontakt zu Heart, sind Sie vielleicht mit ihr verwandt? Der enge Kontakt hat sich durch die Zusammenarbeit an den Comic-Strips ergeben. Da sind wir nächtelang gesessen und haben die Storyboards entworfen. Verwandtschaft besteht eher seelisch wie bei alten Ehen: Da werden sich die Partner auch immer ähnlicher. Viele sagen, daß mir Prinz Ravioli auch ähnlich sehen würde … Das ist Quatsch! Was sind Ihre momentan wichtigsten Projekte ? Vorrangig arbeite ich an der Erlangung des Attributs „Weltberühmtheit nur in Österreich” und das bestenfalls ohne Kompromisse. ❚ Gabriele Szekatsch zeichnet, seit sie denken kann. Leitspruch des Cabinet 9: „Von uns können sie alles haben.“ links Barbara Sommerer ist Kuratorin für bildende Kunst im kosmos.frauenraum und Mitarbeiterin der Arbeitsgemeinschaft arge-geniale. www.arge-geniale.com Ausstellung „Come into my balloon” läuft noch bis zum 22. 12. 2001 im kosmos frauenraum, 7., Siebensterngasse 42 Kunst wirkt Wunder – Charityversteigerung zugunsten einer in die Notspirale geratenen Künstlerin am 2. 12. 2001, Veranstaltungsbeginn: 14.30 Uhr dezember jänner 2001 2002an.schläge 35 Fo t o s : M a g d a l e n a B l a s zc z u k , N i c k M a n g a f a s / S c h a u s p i e l h a u s ( S. 3 7 l i n k s) kulturtheatermedea Emotionales Flugzeug Das neue Schauspielhaus ködert mit Frauen aus verschiedenen Kontinenten. Von Kerstin Kellermann Melita Jurisic spielt die Medea (noch bis 2. 12. im Schauspielhaus) 14.12. bis 18.12. Schauspielhaus: „Warum weinen Babies, wenn sie auf die Welt kommen?“ Regie: Ola Mafaalani, syrische Theatermacherin. 36 an.schlägedezember jänner 2001 2002 Eine Woche nach der Premiere hat sich das Stück ganz schön verändert: Die drei Koloratur singenden Frauen von Korinth mit Schwangerschaftsbäuchen benehmen sich im umgebauten inneren Kasten des Schauspielhauses nicht mehr nur wie dekorative Kommentatorinnen, sondern bringen sich aktiv ein. Schauspielerin Özlem Özkan muß nicht länger „feine Dame“ spielen. Nur ein Schritt ist es von der geliebten zur gefallenen Frau, wie auch die schwarzen Abendkleider von gebügelt bis angekotzt symbolisieren. Medea selbst ist rauher und härter geworden, wie eine Bauarbeiterin kämpft und schleppt sie sich durch die Szenen, schmeißt sich ins Gefecht. „Schauspielen ist harte Arbeit“, bestätigt die wunderschöne Melita Jurisic, aus Kroatien gebürtig, in Australien lebend. Im wirklichen Leben sieht sie zehn Jahre jünger aus, als wenn sie die Medea spielt. „Schaupielen ist aber die einzige Arbeit, die ich machen will. Küchenarbeit ist wirklich harte, schwer zu liebende Arbeit. Ich bin froh, daß ich eine Art Berufung habe.“ Die nicht nur im Theater sondern auch im Kino und Fernsehfilm liegt. Letzte Produktion: Transatlantic, in Kroatien gedreht, der Regisseur hatte sie im Kabelfernsehen gesehen ... Medea war ein Flüchtling, ihr geliebter Jason ebenfalls, wobei Medea ihren Vater betrog, sogar mordete, um Jason zu folgen. Anpaßler Jason nutzt zehn Jahre und zwei Kinder später seine Aufstiegschancen in Form der Königstochter, um die starke, ungebrochene Frau zu demütigen:„Du hättest Dich nur fügen müssen“, predigt er Medea. „Du hast die Zivilisation kennengelernt – hier wird keine rohe Gewalt angewendet wie am Ende der Welt, es gibt Gesetze.“ („Jason will aufsteigen, er will ... Mick Jagger werden!“ schmunzelt Jurisic). In einem mächtigen Tanzkampf wird die nicht nur körperliche Anziehungskraft der beiden ausgereizt, die Machtspiele von Symbiose und Trennung schmerzhaft ausgeleuchtet. Wo die Liebe hin- fällt, wächst kein Gras mehr. Dementsprechend haben Kinder – sogar Söhne – nicht viel zu lachen, wenn die Eltern in fressender, alles verschlingender Monster-Einswerdung über einander herfallen – was durch Migration sicher gefördert wird. „In der ursprünglichen Geschichte töteten die Leute von Korinth die Kinder, erst Euripides änderte das“, erzählt Jurisic. „Der Mord soll als absoluter Beweis des absoluten Ehrenkodex von Medea gelten – sie stellt das Monster dar, das jeder Mensch in sich trägt, und wenn du nicht dein eigenes Monster kennst, ist es schwer, gut in sich selbst zu leben. Es ist eine große Herausforderung, mit einer Frau mit starkem Moralkodex und Wertegerüst sein Leben zu verbringen. Er ist zu schwach für ihre Kompromißlosigkeit.“ Starke Fremde. „Ich habe immer starke Frauen idealisiert“, sagt die Schauspielerin. Besonders Elena Radusa, die große italienische Schauspielerin, hat es ihr angetan, die zu Zeiten von Sarah Bernard medeatheaterkultur traum.projekt Charlotte Eckler und Lisa Rosenblatt lebte. Sänger Nick Cave ist Australier, aber Melita mag Diamanda Gallas, die kreischende Griechin, lieber. „Medea ist unglaublich stark, ich zweifle, daß es stärkere Frauen gibt, sie ist eine Kämpferin, sie holt sich Kraft, sie übernimmt Verantwortung. Sie ist übermenschlich, eine Halbgöttin, die Enkelin des Sonnengottes Zeus – sie wird von Euripides beinahe unsterblich dargestellt, um so weit gehen zu können. Sie hat alles von einer sterblichen Frau, aber auch magische Kräfte und Begabungen.“ Regisseur Barry Kosky unterstreicht diesen Aspekt mit Musik, die die Schauspiel-Kiste wie ein Flugzeug steigen läßt. „Medea war sehr lange unterwegs, sie rettete Jason dreimal das Leben, sie ist sicher eine Fremde in einem fremden Land“, analysiert Melita Jurisic. Ihre eigene Familie stammt aus Dalmatien, aus Split, Sibenik und Zagreb. „Australien wollte Immigranten, sie wurden eingeladen. Der erste, der ging, war mein Großvater, ein Bauer mit Entwicklungsmöglichkeiten. Ich lebte in Australien immer wie eine displaced person, fühlte mich wie eine Hybride, eine Internationale, die sich zwischen den Kontinenten bewegt. In Australien gibt es keine fixen Ensembles, deswegen mußt du wie eine Zigeunerin der Arbeit hinterherziehen, ein Nomadenleben führen. Medea ist mein 68. Theaterstück. Ich war schon in ganz Australien, spielte Klassiker aber auch viele moderne Stücke, immer mit anderen Leuten.“ Australien ist trotz oft europäischer Abstammung der weißen AustralierInnen ein hartes Land für MigrantInnen und Flüchtlinge. Vor kurzem drohte ein Schiff mit 450 afghanischen Flüchtlingen vor der Küste zu versinken, doch die Regierung ließ die armen Menschen nicht ins Land, sondern fuhr durch die gezeigte Härte bei den Wahlen einen Sieg gegen Labour ein. „Das war die absolute Schande, das Schiff war am Sinken, es gab viele Demonstrationen. Flüchtlinge sind Menschen zehnter Klasse in Australien, sie müssen in detention centers leben wie in Strafgefängnissen“, sagt Melita und trinkt schnell ihren Schnaps leer, bevor sie zum Umkleiden und Schminken läuft. In einer Stunde steht sie als vereinsamte Frau auf der Bühne, bis die innere Theaterwand aufklappt, und noch viele andere Fremde plötzlich auf der Bühne sitzen. Und wenn der Kralicek im Falter schreibt, daß eine sanfte Szene „genau der Multi-Kulti-Kitsch“ wäre, „den Skeptiker vom neuen Schauspielhaus erwartet haben“, so ist das abzulehnen, genauso, wie wenn Co-Leiter Airan Berg von Theaterstücken à la Essensexotismus mit einem Tag Sushi und einem Tag Kebab schwärmt, obwohl er womöglich nur den Journalisten paraphrasierte ... Medea verflucht ihren Geliebten auf kroatisch, doch „Multikulturalismus“ bedeutet nicht nur Sprache, ihre Sprache bringen die Leute ja sowieso mit. Es geht um die Möglichkeit, frei zu sein und Arbeit zu erhalten als selbstverständliche Rechte. Migration ist sowieso ein bißchen wie Schauspielen – Rollen von anderen Menschen, z.B. Österreicherinnen, zu lernen, zu kopieren, zu verkaufen oder umzuschreiben und auszuleben. ❚ Eis und Brot um dieses jahreszeit gibt es viel zu tun, neben christkindlmärkten, einkaufen gehen, betriebsfeiern, festen, punschtrinken und widerstands-aktivitäten haben wir uns ein paar sachen ausgedacht, die nicht gerade neu sind, aber träumerinnen vielleicht helfen, den ganzen sinnlichen und zeitlichen streß zu überleben. zunächst ein gegenmittel für eisige, dunkle tage: eislaufen. „Die Basisregeln für das internationale Eiskunstlaufen stammen aus Wien, und auch das erste internationale Eislauftreffen wurde 1882 vom Wiener Eislaufverein organisiert.“ (website Sport in Wien http://www.fcc.at/sport). dort findet frau auch die adresse von sechs kunsteisbahnen in wien und fünf natureislaufplätzen, wo frau schön herumtanzen kann mit oder ohne basisregeln! die gleiche website verkündet: „Das ursprüngliche Eislaufen, ohne Figuren, zumindest ohne beabsichtigte, gab es natürlich schon viel früher“ ... und jetzt im jahr 2002 ist freieislaufen angesagt, ein paar runden drehen oder etwas ganz neues lernen, aus dem alltag ausreißen und auf dem eis tanzen! ein heilmittel gegen die tatsache, daß träumen nicht direkt brot auf den tisch oder geld in der tasche bringt: ‚pita pocket bread’ backen. 1.5 tl hefe in 0.25 l wasser und 1 tl honig auflösen, 1 tasse mehl, 2 tl honig, 1.5 tl salz dazugeben, gut mischen und verkneten, zugedeckt an einem warmen platz 1.5 stunden gehen lassen. noch einmal verkneten, sechs kleine bällchen formen, zudecken und 15 min stehen lassen, ausrollen – 1 cm dick, im vorgeheizten backofen (200º) auf unterer schiene 10 min backen, bis sie aufgehen und braun werden, rausnehmen, 15 min in ein tuch und in ein papiersackerl wickeln . mit gemüse oder ähnlichem füllen, dann gibt es beides – volle taschen und brot. träumerin zu sein, ist eine ganz persönliche sache. daran zu glauben ist kein heiliges wunder, nicht esoterisch und sollte so bleiben, obwohl es manchmal als gefährlich, sinnlos oder irreal angesehen wird; es ist einfach ganz normal. deswegen wünsche ich allen weiter wilde weiber träume für 2002 ... und viel realität. dezember jänner 2001 2002an.schläge 37 an.klang Wenn Ihr hören wollt, wie diese Musik klingt, dann wählt das an.schläge.musiktelefon Unter der Nummer 0900/919 159-410 könnt Ihr alle besprochenen CDs hintereinander anhören; für bestimmte CDs wählt die angegebene Klappe. Viel Spaß! Barockes und Zeitgenössisches Einen Zeitbogen von vierhundert Jahren umspannen die CD-Tips für besinnliche Wintertage. Von Regina Himmelbauer 412 donne barocche 413 Chiara Margarita Cozzolani 414 Jeux de Dames à la cour 415 Palladian Ensembles 416 Two days & two nights 38 an.schlägedezember jänner 2001 2002 in ausdrucksvollen Bildern werden reliSchön, daß ich an dieser Stelle giöse Stimmungen herbeigerufen. Pasimmer häufiger von Neuersend daher auch der Titel der CD: Dialoscheinungen mit Werken bagues with Heaven (Linn CKD 113/Koch) rocker Komponistinnen berichLeider etwas irreführend ist der Titel ten kann. donne baroche (Opus der CD Jeux de Dames à la cour (AMB 111 OP 30341/Extraplatte) vereinigt In9904/Extraplatte, denn damit wird nur strumental- und Gesangsstücke von auf die Interpretinnen am französischen Barbara Strozzi, Isabella Leonarda, Antonia Bembo, Roa giacinta Badalla und Hofe verwiesen, nicht aber auf die Komponistinnen. Eine vertane Chance auf Elisabeth Jacquet de la Guerre. Die Sodieser ansonsten wunderbar musizierpranistin Roberta Invernizzi wandelt zwischen religiöser Inbrunst und liebes- ten Einspielung hochbarocker französischer Kammermusik mit dem Ensemble toller Verzückung, impulsiv unterstützt vom Ensemble Bizzarrie armoniche. Der Amarillis. Daß weibliche Kreativität Textausdruck steht dabei, ganz in Über- selbst bei „Alter Musik“ bereichernd einstimmung mit den Komponistinnen, wirkt, zeigt hingegen eine Einspielung von denen die meisten selbst Sängerin- von Werken des lange Jahre in London nen waren, im Vordergrund. Die Aussage lebenden Italieners Nicola Matteis: Die steht im Vordergrund, die Musik soll sich überwiegend weiblichen Interpretinnen des Palladian Ensembles mischen zwidienend dem Text antragen. Dennoch schen den eingängigen Stücken Arranentsteht mehr als eine bloße Deklamagements von und Improvisationen über tion – ein Bekenntnis, sinnenreich, peralte schottische Lieder („held by the sönlich, auch wenn es um religiöse Anliegen geht. Eine fein zusammengestell- ears“, Linn CKD 168/Koch), ohne dabei in folkloristische Klischees zu verfallen. te CD, ebenso fein vorgetragen. Violeta Dinescu, renommierte zeitGanz der persönlichen Hingabe gewidmet sind auch die religiösen Betrach- genössische Komponistin, setzt sich auch für hierzulande noch wenig bekannte tungen der Mailänder Nonne Chiara Margarita Cozzolani (1602–ca.1677). Die Komponistinnen ein, wie z.B. die aus der Lieder nehmen zum Teil Ausmaße kleiner Ukraine stammenden Karmella Tsepkodramatischer Szenen an, wie z.B. der Dia- lenko, Julia Gomelskaya, Liudmila Yurina und Alla Zagaykevych. Zusammenschnitlog zwischen Magdalena und den Ente aus einem jährlichen Konzertfestival geln. Ganz für den Gebrauch in einem für zeitgenössische Musik in Odessa sind Frauenkloster bestimmt, sind auch nun auf 2 CDs erschienen (Two days & männliche Rollen wie z.B. die des auferstandenen Christus für eine Frauenstim- nights, leider hier nicht im Handel erhältlich). Erstaunlich der hohe Frauenanteil – me gedacht. Nur von Chitarrone (einer da sollten sich die reichen westlichen Art Laute) oder Orgel unterstützt, lobpreisen oder klagen die Frauenstimmen, Festivals ein Beispiel daran nehmen! Von Gesprächsgebühr: Mo–Fr 8.00–18.00 ats 8,–/Minute, sonst ats 6,– Violeta Dinescu ist auf der CD „Landschaften“ (Cavalli Records CCD115) ein Stück für Altzither „Kathargos“ zu hören – feine, transparente Klänge. Adriane Muttenthaler betont auf ihrer neuen CD Places & Faces (Sounddesign Austria) verstärkt ihre kompositorische Gestik: Neben ihrem Ensemble CrissCross (saxophone, Flöte, Bass und Perkussion) sind dieses Mal auch ein Streichquartett zu hören, die ihren ausführlichen Stücken (zwischen 8 und fast 16 Minuten lang) ein symphonisches Element hinzufügen. Ideen werden nicht einfach nur angeschnitten, sondern umgestülpt, auf den Kopf gestellt, zerlegt, um sich dann doch noch zu finden. Schön, daß jemand sich noch so viel Zeit zugesteht, (musikalische) Gedanken in solcher Ausführlichkeit durchzuspielen. Noch ein Buchtip: Freia Hoffmann, Jane Bowers und Ruth Heckmann gaben unter dem Titel Frauen- und Männerbilder in der Musik (bei Oldenburg) eine Festschrift zum 60. Geburtstag der Pionierin der feministischen Musikwissenschaft, Eva Rieger, heraus. Ein liebenswert gestaltetes Büchlein, mit englischen und deutschen Beiträgen zu verschiedenen Bereichen der Gender-Forschung. Dazwischen sind als Hommage kurze Kompositionen eingestreut. Ein interessanter Einblick in aktuelle Problemstellungen. Diese und weitere CDs erhältlich bei amanda Frauen Musik Versand, Postfach 29, 4014 Linz, T. 0732/600962, Fax: 0732/600962, e-mail: ulrike.brand@utanet.at ❚ lese.zeichen Trügerische Traumbilder VaterMorgana ist eine Kriminalgeschichte, die vor allem durch kuriose Randhandlungen ein abwechslungsreiches und spannendes Lesevergnügen und -grauen bereitet. Von Heike Ehlers Der Roman „VaterMorgana“ erzählt in zeitlichen Verschachtelungen die Entwicklung des Kindes Mercedes zu einer jungen Frau. Im Vordergrund steht der Mord an der Mutter der Protagonistin – Susanne – und der steinige Weg, den Mercy zur Verarbeitung des Geschehens gehen muß. Hinter diesem Vorhang einer Entwicklungs- und Kriminalgeschichte behandelt die Autorin Konzepte und Strukturen hetero- und homosexueller Beziehungen, die nicht nur aus Liebe eingegangen werden, sondern Ausdruck von Macht- oder gesellschaftlichen Normverhältnissen sind. Ein Beispiel dafür ist Gustav, der trotz seiner Homosexualität Susanne heiratet und sogar ein Kind zeugt. Naturgemäß scheitert die Ehe früh, wodurch Mercy als Sechsjährige ihren Vater verliert. Als junge Frau hat sie keine klaren Erinnerungen an ihn: Nur nebelhafte Bilder einer „VaterMorgana“ tauchen in verschiedenen Traumsequenzen auf. In einer solchen verschwommenen Erinnerungen wird sehr früh die alles bestimmende Szene vorgegriffen: „Ich sah das Blut aus Mamas Wunde bis zu mir schwappen, rot, warm, wie eine Welle aus dem Badeteich, eine Welle, die von den Schwänen, die vorüberziehen, ans Ufer getragen wird.“ – Mercy wird Zeugin am Mord ihrer Mutter. Der Unbekannte droht Mercy zu töten, falls sie jemals ein Wort erzählen sollte. Daraufhin verliert das Kind seine Sprache. Die Angst und der Schock sitzen so tief, daß nur mehr krächzende Laute über seine Lippen kommen. Bald ist ein Schuldiger gefunden, und Jimi, der Liebhaber von Susanne, wird inhaftiert. Obwohl ihn Mercy für unschuldig hält, gelingt es ihr nicht, das Urteil abzuwehren. Verantwortlich für dieses Dilemma ist auch ihre Großmutter, die das Ereignis mit allen Mitteln verdrängen will. Sie hält Mercy vom Prozeß fern und zieht mit ihr nach der Urteilsverkündung ins ferne Amerika. Mit der Emigration wird das zweite von insgesamt fünf Kapiteln eröffnet, in denen Mercy nicht nur ihre Stimme in der Geschichte, sondern auch in der Funktion als Erzählerin verloren hat. Während sich anfangs Auktoriale- und Ich-Erzählform abwechseln, verabschiedet sich nun die Protagonistin als Erzählinstanz. In zahlreichen Nebenhandlungen wird das Leben der Sechziger und Siebziger in New York beschrieben, wobei sozialhistorische Randereignisse der Geschichte einen gewissen Tiefgang verleihen. Mercy durchlebt in dieser revolutionären Zeit typische Stadien einer Jugendlichen, bis sie sich als 19jährige dazu entschließt, nach Österreich zu reisen. Nicht nur, um Jimi zu helfen, sondern auch, um Klarheit über ihre eigene Identität zu gewinnen. Jimi hat indessen grausame Jahre im Gefängnis verbracht und vegetiert einer hoffnungslosen Zukunft entgegen. In Freiheit gehörte seine Liebe der Musik, im Gefängnis lebt er ohne Gitarre oder Radio. Diese Verknüpfung zwi- schen dem Opfer, das nicht mehr reden kann, und dem mutmaßlichen Mörder, der unter Geräuschentzug leidet, gleicht einem destruktiven Knoten: Nur eine Konfrontation der beiden und das Sichtbarmachen der Wahrheit kann ihn auflösen. Dies gelingt auch. Der Prozeß wird neu aufgerollt, Jimi wird frei gesprochen. Zuvor lernt Mercy ihren homosexuellen Vater Gustav kennen und identifiziert ihn als den Mörder ihrer Mutter. Eine ausschlaggebende Rolle in dem scheinbaren Wiedererkennungseffekt spielt ein Skarabäusring, der in der Mordnacht abhanden gekommen war und in Gustavs Dachboden zum Vorschein kommt. – Das ägyptische Symbol des Glücks überführt den Täter, welchen die Vorwürfe in den Selbstmord treiben. Einen Moment lang atmet der/die LeserIn auf, der Kriminalfall scheint gelöst, die Gefahr überstanden. Doch der Schein trügt, und ein weiteres Bild entpuppt sich als Vater Morgana. Insgesamt ein niveauvoller und turbulenter Krimi voller Symbolik, Verknüpfungen und sprechender Namen. Zugegeben: Manche Figuren und auch Elemente der Geschichte könnten als klischeehaft empfunden werden. Doch die Detailverliebtheit und der Hang zur Kuriosität der Autorin machen den Roman zu einem Stück lesenswerter Belletristik. ❚ Mayer Doris: VaterMorgana Deuticke Verlag, 300 Seiten, ats 291,–/EUR 21,15 dezember jänner 2001 2002an.schläge 39 lese.zeichen Liebe, Tod und ein Geheimnis Wurzeln hat, das wußte ich bereits. Vielleicht nicht so detailliert. In der genauen Recherche und in den zahlreichen Eine junge Frau lehnt lässig auf einem blitzblanken Motorrad. Sie wirkt ein we- Geschichten und Anekdoten aus Antike und Mittelalter zum Thema Essen und nig wie aus einer Werbezeitschrift. Das Cover täuscht. Und das ist gut so. Denn Fasten liegt die Stärke der Beiträge der beiden Ernährungs- und Kulturwissen„Lucas“ ist keine platte heterosexuelle Liebesgeschichte. „Lucas“ ist auch keine schafterinnen. Der meines Erachtens nach korrekte Untertitel müßte allerplatte lesbische Liebesgeschichte. Vieldings lauten: „Wenige ausgewählte Kamehr erzählt Susanne Englmayer in ihrem Debutroman von zwei Frauen, die pitel der Frühgeschichte der politischen Instrumentalisierung der menschlichen beide von ihrer Vergangenheit eingeNahrungszufuhr“. Wer mit dieser Erholt werden. Die erfolgreiche Journalistin Natascha zieht in ihre Heimatstadt wartung an das Buch herangeht, wird nicht enttäuscht werden! in die Wohnung ihrer verstorbenen Mutter, wo sie von Erinnerungen heim- Claudia Saller gesucht wird. Die verschlossene Lucas tut alles, um ihren Erinnerungen zu ent- Essen und Gesellschaft. Die Politik der Ernährung. fliehen. Hg. von Eva Barlösius und Christina von Braun Natascha und Lucas treffen sich in StudienVerlag 2000, ats 112,–/EUR 8,14 der Werkstatt, in der Lucas als Mechanikerin arbeitet und freunden sich langsam an. Nach der ersten gemeinsam verbrachten Nacht verschwindet Lucas spur- Sprach-Fallen los. Ist sie in einen Bauskandal verwickelt? Liebe, Tod und ein Geheimnis – genug In kurzen und bündigen Prosastücken Stoff für einen spannenden Roman. läßt Sissi Tax die Sprache zu Wort kommen, unterzieht sie dabei aber einer geVerena Fabris nauen Beobachtung, wodurch das Sprechen sich unterbricht und seine VieldeuSusanne Englmayer: Lucas tigkeit, die in ihm angelegten MöglichQuerverlag 2001, ats 291,–/EUR 21,15 keiten auf den Laufsteg bringt. Ja, es gibt ihn, den Raum zwischen der Rede vom „ins eigene fleisch schneiden“ und dem eigenen Fleisch selbst und was „unter Essen oder nicht essen die haut geht“, krümmt manchmal trotzWarum bei EU-Gipfeltreffen die wichti- dem kein Haar. Ja, wir meinen mehr als wir sagen, gleichzeitig aber auch wenigen Themen nur mehr bei pompösen Diners besprochen werden, wie wir uns ger. Dieses Ernstnehmen der Sprache bedeutet ein Sprachspiel jenseits der tägliaus den Fängen der neoliberal struktuchen Sprachspiele, die uns nicht zu Berierten Lebensmittelindustrie befreien können, ob Diäten Opium fürs Volk sind wußtsein kommen. In diesem Sinn gibt es eine Verbindung zwischen „je nach– auf solche Fragen hätte ich mir neue Antworten erwartet, wenn der Unterti- dem“ von Sissi Tax und den „leichten reisen von einem ende der erde“ der Autotel eines Buches lautet: „Die Politik der Ernährung“. Daß gemeinsame Mahlzei- rin Lisa Spalt: beide Autorinnen trappsen solcherart in Sprach-Fallen, daß diese als ten eine soziale Funktion haben und daß Magersucht bei Frauen historische Fallen, als Attrappen deutlich werden, Ilse Kilic sissi tax: je nachdem Droschl Literaturverlag 2001, ats207,–/EUR 15,04 Freiheit für eine Nacht Eine junge Schriftstellerin sitzt des Nächtens vor dem Computer und wartet auf eine e-mail der Geliebten. Diese kommt nicht, denn die Geliebte hat die Schriftstellerin einem Mann zuliebe verlassen. Unter dem Namen Ali verfaßt die Schriftstellerin nun Geschichten, die via Internet in die Welt versendet werden. Schreibend erkennt sie, daß die Welt nicht so eindeutig und geradlinig ist, wie sie meinte:„Je mehr ich schreibe, desto mehr entdecke ich, dass die Trennwand zwischen echt und erfunden so dünn ist wie die Wand eines billigen Hotelzimmers.“ Ali erzählt von den großen Liebesgeschichten der Welt, von ihren Eltern, die im Müll leben, von zwei Frauen, die sich in Paris, auf Capri und in London lieben und trennen lernen. Der Enttäuschung im wirklichen Leben k k k k und das geheime Leben der Wörter und Sätze sichtbar wird. Und diese Darbietung bewirkt eine tiefe, lustvolle Irritation, eine Dehnung des Denkens, ein „Aha-Erlebnis“, eine Erinnerung an die Sprache als Versteck. Andererseits geht es aber auch um den Moment des Innehaltens: Hat jene angelegte Bedeutung, von der sich unser alltägliches Sprechen immer wieder abwendet, vielleicht doch eine Wirkung? In diesem Sinn ist „je nachdem“ Beipacktext, Gebrauchsinformation, dringender Kommentar zum Sprechen selbst.„der reine wein“, den Sissi Tax einschenkt,„ist eine flüssigkeit, die von altersher als genussmittel zu den rauschmitteln der menschheit zählt (...) nicht zuletzt, da nur vom wein über die weine zum weinen zu kommen ist.“ k k k k Frauenzimmer …die feministische Buchhandlung 1 0 7 0 W i e n , Z i e g l e r g a s s e 2 8 • Te l . 0 1 / 5 2 2 4 8 9 2 • Fa x 0 1 / 5 2 2 6 3 2 0 • f r a u e n z i m m e r @ a o n . a t • w w w. f r a u e n z i m m e r. a t 40 an.schlägedezember jänner 2001 2002 lese.zeichen kann Ali Geschichten entgegensetzen, die ihre Liebe gegenwärtig machen und verewigen. Ali weiß nicht mehr, wo sie ist, und wo die Geschichte anfängt. Sie fühlt die Freiheit in den unendlichen Möglichkeiten der Geschichten. Jeanette Winterson kreuzt in ihrem Roman die großen Figuren der abendländischen Kultur, wie Lancelot und Giunevere, mit der Computer-Welt von heute. Gleitet sie auch stellenweise ins Pathetische und Floskelhafte ab, so bleibt doch eine unterhaltsame und Hoffnung für enttäuschte Herzen spendende Version des von Max Frisch geprägten Mottos:„Ich ziehe Geschichten an wie Kleider.“ Angelika Baier Jeanette Winterson: Das Power Book Berlin Verlag 2001, ats 277,–/EUR 20,13 Leben und sterben Kate ist schwanger, als sie erfährt, daß ihre Mutter unheilbar an Krebs erkrankt ist. Während eines einzigen Jahres erlebt sie die Geburt ihres Sohnes, ihre Hochzeit, die fortschreitende Krankheit ihrer Mutter und schließlich deren Tod. Durch ihre eigene Mutterwerdung beginnt sich Kate mit ihrer Mutter Katherine stärker zu identifizieren. Sie erinnert sich an ihre Kindheit, hinterfragt die gescheiterte Ehe der Eltern. Die enge Beziehung zwischen Mutter und Tochter wird noch intensiver, als Katherine ins Haus der jungen Familie zieht. Von der Pflege des Babys wechselt Kate nach einigen Monaten fast übergangslos zur Pflege ihrer Mutter. Das Buch ist großteils in Dialogform gehalten, was recht lebendig wirkt, würden sich die ProtagonistInnen nicht derart künstlich unterhalten. Alltagsgespräche sind nun einmal nicht sonderlich druckreif, vor allem wenn sie sich wochenlang nur um Geburt, Krankheit und Tod drehen. Besonders der erste Teil liest sich phasenweise wie ein Erfahrungsbericht aus einem Handbuch für stillende Mütter. All das Getue um Milch abpumpen, einfrieren und aufwärmen kann auch Mütter unter den Leserinnen ziemlich nerven – wie muß es dann erst Frauen ohne Kindern ergehen? Trotz aller Längen ist die Ge- schichte einfühlsam erzählt, mit schönen Sprachbildern und ohne falsche Tränendrüsenmoral, was bei diesem schwierigen Thema selten ist. grau.zone Angela Heissenberger Jayne Anne Phillips: MutterKind Übersetzt von Isabella König. Berlin Verlag 2001, ats 291/EUR 21,15 Erinnerung tut weh Magda Scheiblbrandner Am 16. Mai 2000 jährte sich zum 60. Mal die Deportation von über 2500 Sinti und Roma in das sogenannte „Generalgouvernement“ Polen. „Schweigen ist verboten, Sprechen ist unmöglich“, lautet bei Elie Wiesel der Kern eines Paradoxon, das Erinnern einfordert, obwohl Sprachlosigkeit bei Ereignissen – unausgesprochenen Ungeheuerlichkeiten –, die sich der Darstellung und dem Wort entziehen, vorherrscht. In „weggekommen...“ erzählen Überlebende Kindheitserinnerungen und malen Erinnerungsbilder von Menschen, die ihnen bis heute wichtig sind. Die Interviewenden Ilona und Reinhold Lagrene sind selbst Sinti und setzten sich eine „Grenze des Aushaltbaren“, die Interviews wurden auf Romanes und Deutsch geführt. „Die meisten der Zeitzeugen sagen,...daß sie ein Produkt des Nationalsozialismus geworden seien, daß sie praktisch auch heute noch ums Überleben kämpften und doch letztlich nicht überleben werden. Daher seien sie praktisch gar keine Überlebenden.“ Vor allem an „Überlebenden“, die sterilisiert wurden, so daß sie keine Nachkommen haben, vollzieht sich der nationalsozialistische Genozid bis heute. Lange mußten Sinti auf Entschädigungen (sog. „Schaden am Leben“), öffentliche Erinnerungsstätten oder Anerkennung als „vom Völkermord aus rassischen Gründen“ Betroffene – wie nach dem Hungerstreik 1981 in Dachau durch Kanzler Schmidt – warten. „Seit der Wiedervereinigung zeigen viele ihre Ablehnung noch offener“, schätzt Lore Georg die heutige Situation ein. Kerstin Kellerman ... weggekommen. Berichte und Zeugnisse von Sinti, die die NS-Verfolgung überlebt haben Altersstufen Im Leben einer Frau gibt es vier Altersstufen; jung, jünger, älter, alt. Diese Altersstufen können so angesetzt werden: Jung ist eine Frau bis ca. 30, dann wird sie jünger, etwa bis 45, dann wird sie älter. Das Älterwerden ist nach oben hin unbegrenzt, denn alt sein will keine. Es kann aber vorkommen, daß eine kesse Zwanzigjährige eine kesse 55jährige als alte Frau bezeichnet. Beim Mann ist das anders, der Mann bleibt immer jung, bis er dann auf einmal alt ist. Die obigen Zahlen können je nach Sichtweise und Kulturkreis um plus/minus fünf Jahre variieren, aber wenn ich diese Jahreszahlen auf mich anwende, bin ich auf jeden Fall schon älter. Als ich tatsächlich jung war, fühlte ich mich mit 19 alt, mit 20 uralt und mit 22 als alte Jungfer, jetzt fühle ich mich für die Alterswürde noch zu jung. Ich habe selbst keine Kinder, sonst wäre ich schon Großmutter, aber immerhin bin ich vierfache Großtante. Anno dunnemals erschienen mir Großonkel Roman und Großtante Luise uralt, finden mich jetzt die Großnichten und der Großneffe genauso uralt ??? Wie auch immer, das Älterwerden macht sich von oben bis unten bemerkbar. Es gibt diesen kessen Spruch: „Wenn man mit 50 in der Früh aufwacht, und es tut einem nichts weh, ist man schon tot!“ Grunz, sehr witzig, danach zu schließen, bin ich noch außerordentlich lebendig; am Morgen knarrt es in allen Gelenken, der Blick in den Spiegel zeigt frischen Faltenwurf, und die tägliche Anlaufzeit dauert mindestens eine Stunde. Aber bitte, bevor jetzt alle vor Schreck zu lesen aufhören und sich nur mehr entsetzt schütteln, sei festgestellt, daß das Älterwerden auch Vorteile bringt: Trotz der Pensionsreformen kann ich nächstes Jahr in Pension gehen, was dann heißt, daß jeweils zum Monatsende das Geld sanft aufs Konto rauscht, dazu gibt es den Dreizehnten und Vierzehnten; ich muß nicht jedes Jahr einen Antrag stellen, muß den Betrag nicht selbst ausrechnen und keine Abrechnung machen, nein, dieses Geld gibt es unbefristet und lebenslänglich. Jauchz, das ist zu schön, um wahr zu sein. Für die SeniorInnenermäßigungen bin ich zwar noch zu jung, aber das ist nur mehr eine Frage von ein paar Jahren. Mit diesen erbaulichen Worten verabschiede ich mich beinahe in die Pension und endgültig von den an.schlägen. Hg. von Daniel Strauß, Philo 2000, ats 290,–/EUR 21,08 dezember jänner 2001 2002an.schläge 41 ge.fragt Sie war stimmgewaltig und jähzornig. Wer war sie? Antworten bitte bis 10. Jänner 2002 an die Redaktion Hetzgasse 42/1, 1030 Wien, T. 920 16 76, Fax 715 98 88, e-mail: an.schlaege@chello.at, http://www.anschlaege.at Empress of the Blues Von Elke Koch Auflösung aus 11/01 Die traurige Dichterin, nach der wir das letzte Mal fragten, war Herta Kräftner. Gewonnen hat schon wieder eine Frau aus dem Ländle: Martina Lehner aus Bludenz. 42 an.schlägedezember jänner 2001 2002 Unsere gewaltige Dezemberheldin erblickt irgendwann zwischen 1894 und 1900 in Chattanooga/Tennessee das Licht der Welt. Über die Hintergründe ihrer Geburt und ihrer Kindheit hat sie uns Zeit ihres Lebens im Unklaren gelassen. In ihrer Heimatstadt Chattanooga tritt sie einige Jahre lang als Straßenmusikerin auf, bevor sie als Sängerin und Tänzerin einer „fahrenden Show“ beitritt, die mit den Stars Pa und Ma Rainey durch die Lande zieht. Ma Rainey wird zur Mentorin und Lebensfreundin unserer Heldin und überzeugt diese, sich von ihren vielen Talenten das Singen herauszugreifen und sich darauf zu konzentrieren. In den frühen 20er-Jahren gehört sie bereits zu den bekanntesten und populärsten Bluessängerin des amerikanischen Südens. 1923 nimmt sie ihre erste Platte auf, die auf Anhieb 750.000 mal verkauft wird – für die damalige Zeit eine schier unglaubliche Zahl. Die „Empress of the Blues“ singt vom street life, von Armut, Drogen, Alkohol und Sex in allen Spielarten. Und sie lebt nach ihrem Motto:„You gotta pay the dues if you wanna sing the blues.“ Sie ist eine große und imposante Erscheinung, stolz auf ihr afro-amerikanisches Erbe – und stellt diesen Umstand immer wieder hervor. Obwohl sie auch unter Weißen viele AnhängerInnen hat, hat sie vor allem in New York wiederholt mit der Herablassung der Verachtung der weißen Elite zu kämpfen, gleichzeitig wird sie von den Leuten ihrer eigenen Community häufig wegen „Anbiederei an den weißen Mann“ kritisiert. Unsere stimmgewaltige und jähzornige Heldin scheut wahrlich vor keiner Auseinandersetzung zurück. Ohne Rücksicht auf Größe, Geschlecht oder Rasse ihrer KontrahentInnen setzt sie in immer lautstarken und ausufernden Disputen ihre Fäuste ein, um ihren Argumenten Nachdruck zu verleihen. Nach einem Auftritt in ihrer Heimatstadt schlägt sie einen Mann nieder, der ihre Begleiterin in einer Bar belästigt hat. Als sich dieser später zu rächen versucht und sie mit einem Messer niedersticht, verfolgt sie ihn prügelnd und schreiend, bis sie ob des erlittenen Blutverlustes zusammenbricht. Ihr Temperament zeichnet auch ihre Ehe aus:Während einer Konzertreise erwischt sie ihren flatterhaften Ehemann beim Rumpoussieren mit einem Chormädchen, wirft das arme Mädchen aus dem fahrenden Zug und jagt den Ehegespons die Schienen entlang, während sie mit ihrem Revolver auf ihn feuert. Die Gewalterfahrungen in ihrer Ehe verarbeitet sie in Songs wie „Help me get him off my mind“, bevor sie sich schließlich 1928 endlich scheiden läßt. Und während sie untreue Liebhaber be- singt, läßt sie sich’s im Privatleben gut gehen. Ihre zahlreichen Affären mit diversen chorus girls sind ein offenes Geheimnis, auch ihre Liebschaften mit ihren zumeist schwulen Pianisten lebt sie offen aus. Obwohl sie sich in vielen Interviews als absolut unpolitisch bezeichnet, tritt sie ständig und mit Vehemenz gegen die Diskriminierung schwarzer Menschen auf; sie verachtet die „bleichen Kaukasier“, sucht sich ausschließlich farbige LiebhaberInnen und betont, dies geschehe, weil diese Menschen einfach ungleich schöner als alle anderen seien. Auf dem Höhepunkt ihrer Popularität verdient unsere Heldin so viel, daß ihr ein „Mainstream(=weißer)-Lebensstil“ nahegelegt wird, doch sie verzichtet dankend und behält das vertraute Straßenleben bei: Abgefuckte Kneipen, selbstgebrannter Schnaps, selbst gezogenes Marihuana. In den 30er-Jahren kommt der klassische Blues-Stil unserer Heldin aus der Mode. Das Aufkommen des Tonfilms und die sich verschlimmernde Wirtschaftskrise lassen die Plattenverkäufe zurückgehen, die Sängerin verliert ihren Vertrag bei Columbia. In den folgenden Jahren versucht sie sich in Jazz und Swing. Ihr Tod durch einen Autounfall 1937 verhindert das bevorstehende Comeback. ❚ an.künden musik.tanz 1.–2. 12., 20.00, Wien Feuerhunde. Ch: Anna Tenta. Mit Maja Ribi, Milena und Laura Weissenberger WUK-im Flieger, 9., Währinger Straße 59, T. 40 121/44 t h e a te r . ka b a r e t t 1. 12., 20.00, Wien Manhattan Medea. Von Dea Loher dietheater Konzerthaus, 1., Karlsplatz 5, T. 587 05 04 4. 12., 19.30, Wien Gitarrenabend Christina Schorn bis 15. 12., 20.00, Wien Aphrodites letztes Erscheinen. Von Elisabeth Reichart, R: Eva Brenner Konzerthaus, Schubertsaal, 3., Lothringerstraße 20, T. 242 002 Projekt Theater Studio, 7., Burggasse 28–32, T. 524 07 38 ab 4. 12., 20.00, Wien Gunda Hofmann & Alois Frank: „fon de hausmasda und de möada“ bis 8. 12., 20.00, Wien Die Nachbarin. R: Johanna Tomek. Mit Susanne Altschul u.a. Spektakel, 5., Hamburgerstraße 14, T. 587 06 53 Theater m.b.H., 7., Zieglergasse 25, T. 523 18 33 4. 12., 20.00, Wien Johanna Kirsch: „spacemission“, DJ Miss Klang Salon Lady Chutney, 7., Burggasse 75/77 (Ecke Bandgasse) 7. 12., 20.30, St. Stefan/Gail Duokonzert Harfe & Percussion. Mit Monika Stadler 9623, Köstendorf 22, T. 04283/22 42 11. 12., 20.30, Wien W.i.t.Ch – Whiskey in the Charts: „Humor fürs Ohr“. Frauenfolkband kosmos.frauenraum, 7., Siebensterngasse 42, T. 523 12 26 bis 2. 12., 19.30, Wien Wessen Mund schief. Eine Performance um den Gesichtskontrolleur in uns allen. Mit Astrid Vesely & Hannah Fröhlich Aktionsradius Augarten, 20., Gaußplatz 11 3.–7. 12., 20.00, Wien Dolores Schmidinger: „Im Anfang war das Word“ Vindobona, 20., Wallensteinplatz 6, T. 332 42 31 13. 12., 20.00, St. Pölten Doretta Carter 5.–22. 12., 20.30, Wien Frohe Weihnacht allen Verwandten und Bekannten!!!!! Slapstick-Komödie mit Margot Hruby Bühne im Hof, 3100, Linzer Straße 18, T. 02742/35 22 91 kosmos.frauenraum, 7., Siebensterngasse 42, T. 523 12 26 16. 12., 19.30, Fischamend Monika Stadler: „Musik & Kulinarium“ 6. 12., 20.00, Wien Hilde Fehr: „Wo kommen wir hin, wenn jeder tut, was er will?“ Restaurant „Zum Rostigen Anker“, Kulturverein Fischamend, Donauarmstraße 20, T. 02232/77 262 18. 12., 20.00, Wien Abschlußabend mit „satellite footprintshop“ und „Damenkraft“, diverse DJanes Salon Lady Chutney, 7., Burggasse 75/77 (Ecke Bandgasse) 27. 1., 19.30, Wien Il Complesso Barocco: „La Maga Abbandonata“, Lesung: Donna Leon Konzerthaus, Großer Saal, 3., Lothringerstraße 20, T. 242 002 film 1. 12., 15.00, Wien Video(Archiv) Ravensbrück: Projektpräsentation Kunsthalle Exnergasse, 9., Währinger Straße 59 3. 12., 18.00, Bregenz Video: Ronja Räubertochter. Nach Astrid Lindgren Frauengetriebe, 6900, Schillerstraße 2 7. 12., 18.30, Wien Eine lästige Gesellschaft. Schicksal einer österr. Zigeunerfamilie. Von Claudia Fischer und Marika Schmiedt Schikanederkino, 4., Margaretenstraße 24 10. 12., 19.00, Wien Vortrag von Catherine Russell: „Involuntary Memory: Lisa Steele and the Autobiographical Trace“, anschl. Screening von 2 Kurzfilmen von Lisa Steele: „A Very Personal Story“ (1974), „Birthday Suit – With Scars And Defects“ (1974) Depot, 7., Breite Gasse 3 W.i.t.Ch „Humor fürs Ohr“ präsentiert die Frauenfolkband W.i.t.Ch (nein, keine Hexen: Whiskey in the Charts!) und geigt, trommelt, flötet und singt sich dabei quer durch traditionelle Volkslieder Europas. Lustige Texte, fröhliche Musik – pure Lebenslust eben, das Leben ist eh schwer genug. 11. 12., 20.30 Uhr; kosmos.frauenraum, 7., Siebensterngasse 42, T. 01/523 12 26 7.–8. 12., Wien Java fürs Web 15. 12. u. 12. 1., 9–14.00, Wien Workshop „Digitale Camcorder“ Spektakel, 5., Hamburgerstraße 14, T. 587 06 53 Anm.: Webakademie – von Frauen für Frauen, 1., Schottenring 33, T. 96 90 207; ats 4.650,– Anm.: polycollege, 5., Stöbergasse 11–15, T. 54 666/0; ats 790,– 6.–20. 12., 20.00, Wien Auf Grund: Leise rieselt der Schnee. Eine Multimediatrashperformance von Anna Morawetz und Tanja Witzmann. 6.12.: Premiere + Nikoloclubbing 8.–9. 12., Wien Spieglein, Spieglein an der Wand – Frauen und das Schönheitsideal. Selbsterfahrungsworkshop mit Angelika Groh und Ursula Schopf Schikaneder Bühne, 4., Margaretenstraße 24, T. 585 28 67 Anm.: Tanzstudio Mänada, 5., Diehlgasse 52, T. 54 56 885; ats 1.600,– 6.–12. 12., 20.00, Wien Verschleierung – ein Gesellschaftsspiel. Von und mit Miki Malör 9. 12., 19.00, Wien Homophobie*Erlebnis*Welt. Interaktiver Workshop für Frauen, Lesben und Transgender-Frauen, die sich mit Homophobie auseinandersetzen wollen WUK-Saal, 9., Währinger Straße 59, T. 40 121/44 11. 12.–26. 1., 16.00, Wien Die kleine Meerjungfrau. Von Margit Mezgolich, nach H.C. Andersen Theater der Jugend/Renaissancetheater, 7., Neubaugasse 38, T. 521 10/230 12. 12., 10.30, St. Pölten Wo samma daham. Mitspieltheater zum Thema Fremdenfeindlichkeit. Ab 13 Jahren Bühne im Hof, 3100, Linzer Straße 18, T. 02742/35 22 91 18.–22. 12., 20.00, Wien Andrea Händler: „Notstand“ Vindobona, 20., Wallensteinplatz 6, T. 332 42 31 21. 12., 19.30, Wien Meisterklasse. Mit Andrea Eckert Volkstheater, 7., Neustiftgasse 1, T. 523 35 01 10.–19. 1., 20.00, Wien Verhüten und Verfärben. Theater für Leute ab 13 Jahren. Von Lilly Axster, R: Corinne Eckenstein Anm.: Rosa Lila Villa, Lila Tip-Lesbenberatung, 6., Linke Wienzeile 102, T. 586 81 50 9. 12., 10–17.00, Wien Fortgeschrittene Website-Erstellung Anm.: Webakademie – von Frauen für Frauen, 1., Schottenring 33, T. 96 90 207; ats 3.600,– 12. 12., 9. u. 23. 1., 18–21.00, Wien Weinseminar für Frauen II. Mit Andrea Krieger Anm.: VHS Favoriten, 10., Arthaberplatz 18, T. 603 40 30; ats 680,– 14.–15. 12., Wien Arbeit das ganze Leben? 4teiliger poesietherapeutischer Workshop. 3. Teil: Ich leiste viel... Mit Carmen Unterholzer Anm.: polycollege, 5., Stöbergasse 11–15, T. 54 666/0; ats 1.240,– 15.–16. 12., Wien Anbindung von Access-Datenbanken ans Netz 27.–29. 12., Wien Carrer zur Weihnacht. Mädchenwerkstatt zur Berufsorientierung Anm.: Sprungbrett, 15., Pilgerimgasse 22– 24/Stg. 1/Top 1, T. 789 45 45; ats 200,– ab Jänner 2002, Wien Feministisches Grundstudium. Mit Ursula Kubes-Hofmann Info: VHS Ottakring, 16., Ludo HartmannPlatz 7, T. 492 08 83/17 4.–5. 1., Wien Schritt für Schritt zur eigenen WebPräsenz Anm.: Webakademie – von Frauen für Frauen, 1., Schottenring 33, T. 96 90 207; ats 4.650,– 4.–5. 1., Wien Körpererfahrung & Frauentanz. Zwei Abende für Einsteigerinnen und Genußfrauen Tanzstudio Al Ahram, 15., Palmgasse 8. Anm.: Susi Linzer, T. 40 50 662; ats 1.087,– ab 9. 1., 10.30–12.00, Salzburg Depression oder Befreiung der Seele durch Arbeit mit dem Körper. Mit Carmen Wanko Anm.: ISIS, 5020, Willibald-HauthalerStraße 12, T. 0662/44 22 55; ats 900,– 11.–12. 1., Wien Arbeit das ganze Leben? 4teiliger poesietherapeutischer Workshop. 4. Teil: Immer zu wenig Zeit... Mit Carmen Unterholzer Anm.: polycollege, 5., Stöbergasse 11–15, T. 54 666/0; ats 1.240,– 11.–12. 1., Wien Kompetenz auf den ersten Blick. Imagecoaching. Mit Doris Gartner 14. 12., 20.00, Graz Lesbenfilme: Women like us (GB 1989, R: Rosalind Pearson/Suzanne Neild); Women like that (GB 1991) dietheater Konzerthaus, 1., Karlsplatz 5, T. 587 05 04 feel free, 8020, Rapoldgasse 24 3. 12., 20–23.00, Wien Weinseminar für „fortgeschrittene“ Frauen. Mit Christina Fieber 15. 12., 9–16.00, Wien Computers for Women. In englischer Sprache. Mit Michaela Gigon 12.–13. 1., Wien Einführung in die Videobearbeitung fürs Internet Anm.: polycollege, 5., Stöbergasse 11–15, T. 54 666/0; ats 570,– Anm.: polycollege, 5., Stöbergasse 11–15, T. 54 666/0; ats 1.913,– Anm.:Webakademie – von Frauen für Frauen, 1., Schottenring 33, T. 96 90 207; ats 5.550,– ab 4. 1., Österreich Girlfight. USA 2000, R: Karyn Kusama. Mit Michelle Rodriguez Premierenkinos s e m i n a r . w o rk s h o p Anm.: Webakademie – von Frauen für Frauen, 1., Schottenring 33, T. 96 90 207; ats 5.550,– Anm.: F.E.M., 18., Bastiengasse 36–38, T. 476 15/57 71; ats 1.506,75 15. 1., 18–21.00, Wien Stichwort online: Suchen und Finden. Für Frauen mit Internet-Vorkenntnissen Online Teleschulung, Computerraum. Anm.: Stichwort – Archiv der Frauen- und Lesbenbewegung, 15., Diefenbachgasse 38/1, T. 812 98 86; ats 200,– 19. 1., 10–17.00, Wien Websites suchmaschinenfreundlich gestalten Anm.:Webakademie – von Frauen für Frauen, 1., Schottenring 33, T. 96 90 207; ats 4.200,– 20. 1., 10–17.00, Wien Texte fürs Web konzipieren und gestalten Anm.:Webakademie – von Frauen für Frauen, 1., Schottenring 33, T. 96 90 207; ats 4.200,– 26.–27. 1., Wien Einführung ins Webdesign – be creative! Anm.:Webakademie – von Frauen für Frauen, 1., Schottenring 33, T. 96 90 207; ats 5.550,– 26. 1., 10–17.00, Wien Workshop für Frauen in psychosozialen Berufen. Schwerpunkt: Arbeit mit alternden Menschen. Mit Helga Kalmar Anm.: F.E.M., 18., Bastiengasse 36–38, T. 476 15/57 71; ats 1.506,75 30. 1., 18–21.00, Wien Stichwort online: Bewegung im Netz! Frauen- und lesbenbewegte Seiten Online Teleschulung, Computerraum. Anm.: Stichwort – Archiv der Frauen- und Lesbenbewegung, 15., Diefenbachgasse 38/1, T. 812 98 86; ats 200,– 30. 1., 19.00, Salzburg Elternpaar – Liebespaar. Wo ist die Liebe, die Leidenschaft geblieben? Gesprächsrunde mit Barbara Ebetsberger-De Domenicis ISIS, 5020, Willibald-Hauthaler-Straße 12, T. 0662/44 22 55 v o r t r a g . d i s ku s s i o n 3. 12., 19.00, Wien Frauen in der Arbeitswelt. Mit Sabine Vogler und Lis Mandl Amerlinghaus, 7., Stiftgasse 8 dezember jänner 2001 2002an.schläge 43 an.künden 3. 12., 18–20.00, Wien Berufsbildende Schule – ja bitte, aber welche?! Infoabend für Mädchen und Eltern Anm.: Sprungbrett, 15., Pilgerimgasse 22–24/ Stg. 1/Top 1, T. 789 45 4. 12., 19.00, Zwettl Monika Knödelsdorfer/Roswitha Mikosch: „Kredit und Haftung“ 11. 12., 18.30, Wien Framework Gender II, Frauenforschung zum Nord-Süd-Verhältnis im Spiegel aktueller Diplomarbeiten: Karin Eckert: „Mein Mann, der Macho? Wandlungen und Kontinuitäten in der Perzeption des ,Anderen’ in lateinamerikanisch-österreichischen Paarbeziehungen“ Frauenberatung Zwettl, Galgenbergstraße 2, T. 02822/522 71/0 Frauensolidarität, Seminarraum im Erdgeschoß, 9., Berggasse 7 5. 12., 18.30, Wien Ulrike Ramming: „Medientheorie und feministische Philosophie. Versuch einer philosophischen Standortbestimmung“ 11. 12., 19.00, Graz Frauen leben Welten: „Frauen und Religion“. Mit Vertreterinnen verschiedener Glaubensgemeinschaften, Moderation: Ilse Wieser und Brigitte Dorfer iwk, 9., Berggasse 17 5. 12., 20.00, Wien Djanes and the world of music. Diskussion mit Grandmaistress Janis, Sushi, Vanessa u.a. Anschl. Krampa-Fest FZ-Beisl, 9., Eingang Prechtlgasse 5. 12., 19.00, Salzburg Ulrike Körbitz: „Der weibliche Orgasmus – ein Streifzug“ ISIS, 5020, Willibald-Hauthaler-Straße 12, T. 0662/44 22 55 5. 12., 19–21.00, Graz Kornelia Müller: „Pränatale Diagnostik“. Beratung zu Risiken und Konsequenzen Anm.: Frauengesundheitszentrum, 8010, Brockmanngasse 48, T. 0316/83 79 98 6. 12., 18–21.00, Wien Alltag im Ausnahmezustand. Rassismus und Diskriminierungen als Formen struktureller Gewalt. Infoabend mit Gertrud Schmutzer und Petruska Krcmar FIBEL-Lokal, 2., Heinestraße 43 6. 12., 19.00, Wien Christina von Braun: „Über die Rolle christlicher Denkmuster in den GenWissenschaften“ Frauenhetz, 3., Hetzgasse 42/1 7. 12., 18.30, Wien Wie im richtigen Fernsehen! Zur Konstruktion von Weiblichkeit und Männlichkeit im Medium Film. Video von Esther Enger + Diskussion Verein efeu, 3., Hetzgassse 42/1 7. 12., 19.00, Wien Eva Thurner: „Beckenboden – unser sensibler und tabuisierter Bereich“ Frauengesundheitszentrum Trotula, 9., Widerhofergasse 2/7, T. 319 45 74 7. 12., 19.30, Wien Sozialstaat zerschlagen – privatisieren – reformieren – oder... Garantiertes Grundeinkommen: Perspektive für den Sozialstaat. Podiumsdiskussion mit Marie-Paule Connan, Johanna Dohnal u.a. VHS Ottakring, 16., Ludo Hartmann-Platz 7 8. 12., 20.00, Innsbruck Lisa Gensluckner/Verena Schlichtmeier: „Politik gegen Frauen – ins Bild gesetzt und zur Maßnahme geworden“ Autonomes FrauenLesbenZentrum, 6020, Liebeneggstraße 15 10. 12., 11.00, Graz Helga Klösch-Melliwa: „Informationsquellen zu Frauengesundheitsthemen“. Einführung in die Fachbibliothek, Doku und Website des FGZ Café Palaver, 8020, Griesgasse 8 12. 12., 19.00, Salzburg Carmen Wanko: „Depression oder Befreiung der Seele durch Arbeit mit dem Körper“ (Gruppe ab 9.1.) ISIS, 5020, Willibald-Hauthaler-Straße 12, T. 0662/44 22 55 14. 12., 9–17.00, Wien Symposion: Es ist Krieg. Positionierungen und Denkverhältnisse in Friedensperspektive Info: Uni Innsbruck, Interfakultäre Koordinationsstelle für feministische Forschung und Lehre, T. 0512/507/98 11 14. 12., 18.00, Wien Birgit Peter: „Komische Frauen. Vergessene und unvergeßliche Bilder“. Vortrag + Video kosmos.frauenraum, 7., Siebensterngasse 42, T. 523 12 26 8. 1., 18.30, Wien Framework Gender II: Bettina Nagl: „Leben heißt arbeiten: Lebensdarstellung einer mexikanischen Frau anhand eines narrativ-biographischen Interviews“ Frauensolidarität, Seminarraum im Erdgeschoß, 9., Berggasse 7 9. 1., 18.30, Wien Bettina Schmitz: „Zum Konzept der psychischen Bisexualität“ iwk, 9., Berggasse 17 9. 1., 19.00, Salzburg Veronika Kritzer: „Die Power der Wechseljahre“ ISIS, 5020, Willibald-Hauthaler-Straße 12, T. 0662/44 22 55 12. 1., 20.00, Innsbruck Michaela Ralser: „Bio-Politik, NeoRassismus, Neue Rechte“ Autonomes FrauenLesbenZentrum, 6020, Liebeneggstraße 15 14. 1., 18.30, Wien Ilse Korotin/Barbara Serloth: „Remigration nach 1945, betrachtet aus der Gender-Perspektive“ iwk, 9., Berggasse 17 15. 1., 18.30, Wien Framework Gender II: Angelika Teltscher: „Männerwelt und Frauentext: Wissenschaftshistorische Überlegungen zur Ethnographie aus feministischer Perspektive“ Frauensolidarität, Seminarraum im Erdgeschoß, 9., Berggasse 7 18. 1., 19.00, Wien Antke Engel/Corinna Genschel: „Queering Demokratie: Sexuelle Politiken“ 12. 12., 19.30, Graz Eva Schwinger: „Kreide und Öl“, Vernissage + Performance 14. 12., 19.00, Graz Lisa Lercher: „Der letzte Akt“ Café Palaver, 8020, Griesgasse 8 Stichwort – Archiv der Frauen- und Lesbenbewegung, 15., Diefenbachgasse 38/1 Dauerausstellung, Wien Glamour – Wiener Damenmode der 30er Jahre 22. 1., 18.30, Wien Framework Gender II: Agnes Tischler: „Ökonomisches Empowerment von Frauen – am Beispiel von Mikrokreditprogrammen in Bangladesch“ Schloß Hetzendorf, 12., Hetzendorferstr. 79, linkes Nebengebäude 18. 12., 21.00, Wien Helga Pankratz: „Meine Poetiken aus dem sowjetischen Realismus“,„Das Märchen von den Heinzelmädchen“ und andere weihnachtliche Lesbentexte Frauensolidarität, Seminarraum im Erdgeschoß, 9., Berggasse 7 23. 1., 19.00, Wien Renate Krainz: „Neue Verhütungsmethoden“ ISIS, 5020, Willibald-Hauthaler-Straße 12, T. 0662/44 22 55 26. 1., 18–21.00, Wien Feministische Politik. Wie denken, was tun – wie tun, was denken...? Gesprächsforum mit feministischen Projekten und Gruppen aus ganz Österreich Frauenhetz, 3., Hetzgasse 42/1 28. 1., 18.30, Wien Brigitte Bischof: „Naturwissenschaftlerinnen an der Universität Wien“ iwk, 9., Berggasse 17 29. 1., 19.00, Wien Kritische Reflexionen zur gegenwärtigen Frauenpolitik – Perspektiven aus Realpolitik, Theorie und widerstehlichem Handeln. Ein Diskussionsforum in Fortsetzung mit Heidi Ambrosch, Sabine Strasser und LEFÖ Frauenhetz, 3., Hetzgasse 42/1 29. 1., 18.30, Wien Framework Gender II: Barbara Schiestl: „Zur Lage der Frauen- und Genderforschung zwischen Marginalisierung und Förderung“ Frauensolidarität, Seminarraum im Erdgeschoß, 9., Berggasse 7 30. 1., 18.30, Wien Isabella Ammering: „Depression und Angst“ F.E.M., 18., Bastiengasse 36–38, T. 476 15/57 71 a u s te l l u n g bis 17. 2. 2002, Wien Von Kopf bis Fuß. Mode 1750–2001 Hermesvilla, 13., Lainzer Tiergarten, Eingang Lainzer Tor; Di–So 10–18.00 Uhr bis 11. 1. 2002, Wien Maria Theresia. Monarchin, Frau und Mutter Ausstellungsraum der Münze Österreich, 3., Am Heumarkt 1; Mo–Fr 9–16.00, Mi 9– 18.00 Uhr bis 11. 1., Wien Maja Pogacnik: „MomentDimensionen“ Fortschnitt! Aktionsraum für Kunst und Gewerbe, 4., Rechte Wienzeile 15; Di–Do 9– 20.00, Fr 11–20.00, Sa 10–14.00 Uhr bis 13. 12., Wien Monica Martin: „Venezianische Fantasien“ bis 30. 12., Wien Eugenie Schwarzwald und ihr Kreis VHS Hietzing, 13., Hofwiesengasse 48, Mo–Fr 8.30–19.30 Uhr lesung 1. 12., 19.30, Kittsee Weihnachtslesung mit Erika Pluhar, Harfe: Monika Stadler Schloß Kittsee 3. 12., 19.00, Wien Sigrid Kretschmer: „Wiener Handwerksfrauen. Wirtschafts- und Lebensformen im 18. Jh.“ Haus der Begegnung, Kammersaal, 21., Angerer Straße 14 3. 12., 20.30, Wien Histörrische Frauen: Marilyn Monroe. Szenische Lesung von Evelyn Steinthaler und Susanne Toth kosmos.frauenraum, 7., Siebensterngasse 42, T. 523 12 26 3. 12., 18.30, Wien Helga Amesberger/Brigitte Halbmayr: „Vom Leben zum Überleben – Wege nach Ravensbrück. Das Frauenkonzentrationslager in der Erinnerung“. Buchpräsentation + Video iwk, 9., Berggasse 17 4. 12., 19.00, Wien Yet Surviving – literarische Stimmen von Frauen aus aller Welt. Szenische Lesung zu Gewalt gegen Frauen, Überlebensstrategien und Widerstand WUK Museumsräume, 9., Währinger Str. 59 6. 12., 17–19.00, Wien Widerstandslesung: Loretta Musumeci: „Heavy Rider – drei Frauen fahren mit dem Rad von Triest nach Istanbul,Teil 13“ Botschaft der besorgten BürgerInnen, 1., Ballhausplatz 1a 7. 12., 19.00, Wien Data/Body/Sex/Machine. Technoscience und Sciencefiction aus feministischer Sicht. Buchpräsentation und Diskussion mit Karin Giselbrecht und Michaela Hafner Stichwort – Archiv der Frauen- und Lesbenbewegung, 15., Diefenbachgasse 38/1 7. 12., 19.00, Graz Xiaoli Cui: „Frauen von Welt“ Café Palaver, 8020, Griesgasse 8 Botschaft der besorgten BürgerInnen, 1., Ballhausplatz 1a s e l b s t v e r te i d i g u n g 8.–9. 12., Wien SV für Mädchen, Technik: Drehungen. Mit Hanja Dirnbacher Anm.: F.E.M., 18., Bastiengasse 36–38, T. 476 15/57 71; ats 798,10 10. 12., 18.00, Wien Präsentation von Wen Do Anm.: notruf – Beratung für vergewaltigte Frauen und Mädchen, 7., Lindengasse 63/2/14, T. 523 22 22 15.–16. 12., Wien Wen do-Grundkurs für Mädchen (6– 10 Jahre) Autonomes FrauenLesbenMädchenZentrum, 9., Währinger Straße 59/6, T. 408 50 57; ats 300–1.200,–. Überweisung des Kursbeitrags auf PSK-Kontonr. 78.231.131, Stichwort: Selbstverteidigung 15.–16. 12., Neunkirchen Wen Do-Fortgeschrittenenkurs für Mädchen (11–15 Jahre). Mit Margit Weilguni Sporthaus Neunkirchen, Fabriksgasse 34 (gr. Turnsaal). Anm.: Frauenberatungsstelle Freiraum, T. 02635/611 25; ats 250–450,– 12.–13. 1., Wien Wen do-Fortgeschrittenenkurs Autonomes FrauenLesbenMädchenZentrum, 9., Währinger Straße 59/6, T. 408 50 57; ats 300–1.200,–. Überweisung des Kursbeitrags auf PSK-Kontonr. 78.231.131, Stichwort: Selbstverteidigung 12.–13. 1., Wien SV für Frauen, Technik: Drehungen. Mit Hanja Dirnbacher Anm.: F.E.M., 18., Bastiengasse 36–38, T. 476 15/57 71; ats 1.210,91 26.–27. 1., Wien Fortbildung für Psychotherapeutinnen und Psychologinnen. Mit Renate Gänszle Anm.: F.E.M., 18., Bastiengasse 36–38, T. 476 15/57 71; ats 1.799,85 f i x te r m i n Montag Zwischen den Welten. Erfahrungsaustausch für lesbische (Co-)Mütter 10. 12., 19.00, Wien Frauen im Exil. Ein „überlesenes“ Kapitel der Geschichte? Die österreichische Autorin und Malerin Käthe Braun-Prager (1888–1967). Diavortrag + Lesung Institut Frauensache, 15., Reindorfgasse 29, T. 89 58 440. Jeden 1. Mo, 19.30, ats 50,– Anm.: Frauengesundheitszentrum, 8010, Brockmanngasse 48, T. 0316/83 79 98 ISIS, 5020, Willibald-Hauthaler-Straße 12, T. 0662/44 22 55 expo made in tokyo, 6., Luftbadgasse 13; Mo–Fr 12–19.00, Sa 10–15.00 Uhr 11. 12., 21.00, Wien Die Kontinuität der Verfolgung von Lesben und Schwulen in Medizin und Psychiatrie nach 1945. Round Table mit ExpertInnen 17. 1., Wien HIV/AIDS als Unterrichtsthema für LehrerInnen des Bereichs Bildnerische Erziehung 2. 12.–28. 2., Wien Freier Lauf. Gemeinschaftsprojekt von Haus Miriam, F.E.M., F.E.M. Süd und der Künstlerin Renate Payer Frauenhetz, 3., Hetzgasse 42/1 Aids Hilfe Haus, 6., Mariahilfer Gürtel 4, T. 595 37 11 Haus Miriam, 18., Schopenhauerstraße 10; Vernissage: 1.12., 16.00 Uhr Botschaft der besorgten BürgerInnen, 1., Ballhausplatz 1a 44 an.schlägedezember jänner 2001 2002 20. 12., 17–19.00, Wien Widerstandslesung: Marlene Streeruwitz; Loretta Musumeci: „Heavy Rider, Teil 15“ kosmos.frauenraum, 7., Siebensterngasse 42, T. 523 12 26 VHS Landstraße, 3., Hainburger Straße 29; Mo–Fr 8–12.00 u. 14–20.00 Uhr HOSI, 2., Novaragasse 40 HOSI, 2., Novaragasse 40 10. 12., 20.30, Wien Histörrische Frauen: Ms. Emily Dickinson. Mit Susanne Toth 16. 1., 19.00, Salzburg Isabelle Weihs-Felsing: „TCM – Yin und Yang der Ernährung. Einführung in die chinesische Ernährungslehre“ bis 22. 12., Wien Yoko Yamamoto: „Wink“ Café Palaver, 8020, Griesgasse 8 Literaturhaus, 7., Zieglergasse 26A 12. 12., 20.00, Wien Weibliche Gedankenwelten. Teil des LesBischen Lesezyklusses von Le Schus 13. 12., 17–19.00, Wien Widerstandslesung: Loretta Musumeci: „Heavy Rider, Teil 14“ Psychotherapeutische Jahresgruppe für Frauen in Trennung. Mit Dorothee Böhme-Lindmaier bis Ende 2001 Frauenberatung, 1., Seitenstetteng. 5/7, T. 587 67 50, Mo 17.30–19.00 Internet-Cafe für Frauen und Mädchen. Auch Anfängerinnen. Kinderbetreuung Zeit!Raum, 15., Braunhirscheng. 33-37, T 895 72 67. Jeden Mo 15.00–18.00 Encounter-Gruppe f. Lesben und Frauen, die sich da noch nicht so sicher sind Institut Frauensache, 15., Reindorfgasse 29/7, T. 89 58 440. Jeden 2. u. 4. Mo 20.30 Uhr an.künden Frauen-Lokal-Abend d. HOSI-Lesben Linz Coffee Corner, 4020, Bethlehemstr. 30. Jeden Mo ab 20.00 Politisches Café AFZ, 4020, Humboldtstr. 43, T. 0732/602 200. Jeden 1. Mo ab 20.00 Uhr Elterngruppe. Für Eltern homosexueller Töchter und Söhne HOSI Linz, 4020, Schubertstraße 36, T. 0732/60 98 98/1. Jeden 2. Mo 20–22.00 Uhr Selbsthilfegruppe für Frauen zum Thema: Verlust eines Kindes Frauenservice, 8020 Graz, Idlhofgasse 20, T. 0316/71 60 22. Jeden 1. Mo 19.30–21.00 Uhr Frauencafé FLZ, 6020 Innsbruck, Liebeneggstr. 15. Jeden Mo, Mi u. Fr 20.00–24.00, T. 0512/58 08 39 Dienstag Gynäkologische Kummernummer F.E.M., T. 01/476 15/57 75. Jeden Di 9–12.00 Uhr Therapeutische Gruppe für Frauen mit Mißbrauchs- und Gewalterfahrungen. Mit Bettina Reinisch Anm.: Frauensache, Wien 15., Reindorfgasse 29, T. 89 58 440. Jeden Di 18.30– 20.00 Uhr; ats 300,–/Abend Frauenlaufgruppe Hollabrunn. Mit Sylvia Möstl Treffpunkt: Parkplatz des ATSV, 2020 Hollabrunn. Jeden Di 9.00 Uhr Selbsthilfegruppe für von sexualisierter Gewalt betroffene Frauen AFZ, 4020 Linz, Humboldstr. 43. T. 0732/60 22 00/60. Jeden 2. und 4. Di. 17.30–18.30 Uhr Frauencafé der Frauengruppe ABRAXA 4060 Wels, Spitalhof 3, T. 07242/55 6 40, abraxa@goplay.com. Jeden Di 14.00–18.00 Raus aus der Schuldfalle. Gesprächsgruppe für Mütter von Kindern mit Eßstörungen. Mit Christine Saiko-Jogan Anm.: Frauengesundheitszentrum, 80 10 Graz, Brockmanng. 48, T. 0316/ 83 79 98, ats 75,–. Jeden 1. Di, 16.15–17.30 Telefonische Verhütungsberatung – kompetent, anonym, kostenlos Frauengesundheitszentrum Graz, T. 0664/99 27 44. Jeden Di 17.00–19,00 Open House – Für Frauen, die Kontakt zu anderen Frauen suchen Kostenloser Deutschkurs für Migrantinnen. Mit Irmtrud Pohl Frauenberatung, Wien 1., Seitenstetteng. 5/7, T. 587 67 50. Jeden Mi 18.00–20.00 Anm.: Frauensache, Wien 15., Reindorfgasse 29, T. 89 58 440. Jeden Do 8–9.30 Uhr Venus im Bade: Sauna, Whirlpool, Schwimmbecken und Tepedarium. Women only ... Widerstandslesung. Künstlerische Beiträge (lesen, spielen, singen, feuerschlucken etc.) willkommen: http://www.awadalla.at/el/ kalender.at Badehaus Sargfabrik, Wien 14., Goldschlagstr. 169. Jeden 3. Mi 20–24.00, Anm f. Massage T. 892 78 64 Selbsthilfegruppe für Frauen mit Brustkrebs Wiener Krebshilfe, Wien 18., Theresiengasse 46/ Ecke Kreuzgasse, T. 408 70 40. Mo–Mi 9.00–14.00, Di, Do 14.00–19.00 Gesprächsgruppe für Frauen mit sexuellen Gewalterfahrungen Anm.: Notruf für vergewaltigte Frauen und Mädchen, T. 523 222. Jeden Mi 18.00 FrauenART – offenes Atelier für Frauen. Lustvolles Experimentieren steht im Vordergrund, keine künstl. Vorkenntnisse nötig Botschaft der besorgten BürgerInnen, 1., Ballhausplatz 1a. Jeden Do 17–19.00 Uhr Feministische Schreibwerkstatt Frauencafé, Wien 8., Lange Gasse 11. Jeden 2. Do 19.30–21.00 Uhr Treffpunkt Internetcafe. Mit Sylvia Körbler. Surfen – mailen – chatten und dazwischen plaudern Frauenberatung, 3910 Zwettl, Galgenbergstraße 2. Jeden 1. u. 3. Do 16.00–19.00, T. 02822/522 71-0 Die Tür – Frauencafe Jeden 1. Mi.abend. Info & Anm.: Anna Rakos, T. 478 63 88 7000 Eisenstadt, J. Joachimstr. 11/2, 02682/66 124; 7210 Mattersburg, Brunnenpl. 3/2, T. 02626/62 670. Jeden Do 10.00–12.00 Dein Körper, deine Verbündete. Gruppe für Frauen, „einfach zum Wohlfühlen“. Mit Andrea Scheutz Selbsthilfegruppe für Angehörige von Frauen, die von sexualisierter Gewalt betroffen sind Anm.: Frauensache, Wien 15., Reindorfgasse 29, T. 89 58 440. J eden 2. Mi 19.00 Uhr, ats 300,–/Abend AFZ, 4020 Linz, Humboldtstr. 43, T. 0732/602 200, Do 15.00–16.00 Bücherflohmarkt. Der Erlös kommt dem Deutschkurs für ausländ. Frauen zugute Frauensache, Wien 15., Reindorfgasse 29, T. 89 58 440. Verkauf u. Abgabe von Büchern jeden Mi 9–12.00 Uhr In den Palästen der Erinnerung – über das Leben schreiben. Schreibwerkstatt für Frauen. Mit Fini Zirkovich Freitag Come in. Offene Gruppe für Lesben Lila Tip, Wien 6., Linke Wienzeile 102, T. 586 81 50, Fr 20–22.00 Uhr Frauendisco. Powered by Las Chicas Rosebud, 2.,Wien ., Obere Augartenstraße 5. Jeden Fr ab 21.00 Uhr Welser Frauen-Stammtisch – gemütlicher Frauentreffpunkt Literaturhaus Mattersburg. Jeden 1. Mi 19.00 Uhr. Anm.: T. 02626/677 10 Schubert-Stüberl, 4600 Wels, Schubertstr. 13. Jeden 4. Fr ab 20.00 Selbsthilfegruppe für Frauen nach einer Scheidung/Trennung Treffpunkt für junge Lesben bis 25 AFZ, 4020 Linz, Humboldtstr. 43, T. 0732/602 200, Mi 18.00–19.00 Donnerstag Comgirls. EDV-Übungseinheiten für Mädchen Sprungbrett, Wien 15., Pilgerimgasse 22–24/ Stg. 1/ Top 1, T. 789 45 45/14. Jeden Do 16–19.00 Uhr Selbsthilfegruppe für Frauen mit Eßstörungen Institut Frauensache,Wien 15., Reindorfg. 29, T. 89 58 440. Jeden Do 18.30, ats 50,– HOSI Linz, 4020, Schubertstr. 36, T. 0732/60 98 98. Jeden 2. u. 4. Fr ab 20.00 Frauencafé der Rosa-Lila-Pantherinnen – der Abend für Lesben und Freundinnen Feel Free, 8010 Graz, Rapoldgasse 24. T. 0316/32 80 80. Jeden Fr 19.00–22.30 Uhr Frauendisco Feel Free, 8020 Graz, Rapoldgasse 24. Jeden letzten Fr 19–2.00 Uhr Sonntag Muttertag. Kostenlose Kinderbetreuung Frauenbadefreuden. Mit Schönheitsmitteln „á la Sonja“ und Spezialistinnen für Hand, Fuß, Düfte und Massage Anm: ega, Wien 6, Windmühlgasse 26, T. 589 80/0. Jeden Do 14–19.00 Uhr Anm.: Sargfabrik, 14., Goldschlagstraße 169, T. 988 98 214. Jeden 3. So 16–20.00 Uhr HOSI Lesbengruppe Neue Beisl-Öffnungszeiten: Do u. Fr 21.00–1.00, Sa 22.00–4.00 Uhr Novaragasse 40, Wien 2., T. 216 66 04. Jeden Mi ab 19.00 Uhr FLMZ-Beisl, Wien 9., Währinger Straße 59/6, Ecke Prechtlgasse Mittwoch Selbsthilfegruppe für Frauen mit Angststörungen Institut Frauensache, 15., Reindorfgasse 29, T. 89 58 440. Jeden 2. Mi 18.30, ats 50,– Girlfight Diana, auf halbem Weg zum Erwachsenwerden, sucht nach Selbstbestätigung und einem Ausweg aus ihrem tristen Alltag. Sie findet beides an einem ungewöhnlichen Ort: beim Boxen. Karyn Kusama wurde für ihr Regiedebüt von KritikerInnen allerorten hochgelobt, verzichtet sie doch auf gängige FrauencatchKlischees, sondern zeichnet mit Feingefühl Dianas Emanzipation in einer Männerwelt nach. ab 4. 1. in den österreichischen Kinos Nach Vereinbarung Beratung, Kurse, Information für geistig oder mehrfach behinderte Frauen und ihre Angehörigen Verein Ninlil, 3., Hetzgasse 42/1, T. 714 39 39 Video-Workshop „Eßstörungen einmal anders“. Mit Renée Frauneder und Martina Nöster Anm.: F.E.M., Wien 18., Bastiengasse 36-38, T. 476 15/57 72 Einzelberatung für Frauen in Krisensituationen. Mit Isabella Ammering Medizinische Sprechstunde für Mädchen und Frauen mit Bulimie und Magersucht Anm.: F.E.M., 18., Bastiengasse 36-38, T. 476 15/57 71; Erstgespräch kostenlos! Anm.: F.E.M., Wien 18., Bastiengasse 36-38, T. 476 15/57 71 Help – schnelle Hilfe für junge Leute bei Fragen zu Partnerschaft, Liebe und Sexualität Fortbildung für psychosoziale Berufsgruppen. Mit Renate Gänszle F.E.M., T. 476 15/57 72 Schulworkshops zum Thema Eßstörungen. Mit Renate Gänszle und Martina Nöster Theaterworkshop „Liebe, Sex & Co.“ Mit Martina Nöster Anm.: F.E.M., Wien 18., Bastiengasse 36-38, T. 476 15/57 72 Mädchenworkshop: Besuch bei der Frauenärztin. Mit Gabriele Knappitsch Anm.: F.E.M., Wien 18., Bastiengasse 36-38, T. 476 15/57 71 Einzelberatung und Therapie bei Eßstörungen für betroffene Frauen und Eltern. Mit Renate Gänszle Anm.: F.E.M., Wien 18., Bastiengasse 36-38, T. 476 15/57 71; Erstgespräch kostenlos! Anm.: F.E.M., 18., Bastieng. 36-38,T. 476 15/57 71 Anm.: F.E.M., 18., Bastieng. 36-38,T. 476 15/57 71 Sexualberatung. Mit Renate TürkLindmaier Anm.: F.E.M., Wien 18., Bastiengasse 36-38, T. 476 15/57 71 Schwanger – was nun? Beratungshotline F.E.M., T. 476 15/57 71 Coaching und Supervision für berufstätige Frauen. Mit Susanne Schmölzer Anm.: F.E.M., Wien 18., Bastiengasse 36-38, T. 476 15/57 71 Sonntagsfrühstück. Für Lesben und interessierte Frauen Einzelberatung und Therapie bei Eßstörungen für Mädchen. Mit Martina Nöster Coaching für berufstätige Mütter. Hilfestellung zur Orientierung und Selbstpositionierung. Mit Gundi Grunner Frauengetriebe, 6900 Bregenz, Schillerstr. 2 T. 05574/45 5 38. Jeden 1. So ab 11.00, ats 100,– Anm.: F.E.M., Wien 18., Bastiengasse 36-38, T. 476 15/57 72; Erstgespräch kostenlos! Anm.: F.E.M., Wien 18., Bastiengasse 36-38, T. 476 15/57 71 dezember jänner 2001 2002an.schläge 45 an.künden tanz.fest 7. 12., 20.00, Wien Resis.danse Super-FrauenTanzabend aus.blick HOSI, 2., Novaragasse 40 7. 12., ab 21.00, Innsbruck 18. Geburtstagsfest des Autonomen FrauenLesbenZentrums FLZ, 6020, Liebeneggstraße 15 8. 12., 20.00, Klagenfurt Frauenfest Bamboleo, 9020, 8.-Mai-Straße 18 11., 14., 18. u. 25. 12., 21.00, Wien FrauenTanzabend HOSI, 2., Novaragasse 40 Verhüten und Verfärben 15. 12., ab 21.00, Innsbruck FrauenLesben-Disco Antonia ist Schülerin und träumt von der großen Karriere als Sängerin, doch es gibt ein Problem: Sie ist schwanger. Wegen des großen Erfolges nimmt das dietheater das Stück „Verhüten und Verfärben“ wieder ins Programm. Die Autorin Lilly Axster wurde inzwischen mit dem Niederländisch-Deutschen Jugenddramatikerpreis 2001 ausgezeichnet. Wer‘s noch nicht gesehen, muß hin – nicht nur für Jugendliche ab 13! 11.–19. 1., 20.00 Uhr; dietheater Konzerthaus, Wien 3., Lothringerstraße 20, T. 01/587 05 04 Einzelberatung für Frauen in der Lebensmitte – die „berüchtigten“ Wechseljahre. Mit Helga Kalmar Anm.: F.E.M., Wien 18., Bastiengasse 36-38, T. 476 15/57 71 Anleitung zum Selbstcoaching. Mit Andrea Scheutz Anm.: Frauensache, Wien 15., Reindorfgasse 29, T. 89 58 440; ats 4.000,– Zusammenarbeit zwischen Frauen. Mit Andrea Scheutz Anm.: Frauensache, Wien 15., Reindorfgasse 29, T. 89 58 440; ats 4.000,– Your line. Für Mädchen, die gerade eine Lehre machen und darüber reden wollen Sprungbrett, T. 789 45 45/12. Mo/Di/Mi 12– 16.00 Uhr: T. 0664/86 46 684 Beratung, Gruppen, Kurse, Vorträge f. Frauen. Auch muttersprachl. Beratung Wendepunkt, 2700 Wr. Neustadt, Raugasse 16, T. 02622/825 96. Mo, Do, Fr 9.00–12.00, Di 17.00–20.00 Psychologische , juristische und arbeitsmarktpolitische Beratung sowie Sozialberatung für Frauen Die Tür – Frauenservicestelle, 7210 Mattersburg, Brunnenpl. 3/2, T. 02626/62 670; 7000 Eisenstadt, Joachimstr. 11/2 02682/66 124 Frauenberatung Verein Frauen für Frauen Burgenland, 7400 Oberwart, Spitalgasse 5, T. 03352/338 55; 7540 Güssing, Hauptstr. 26, T. 03322/430 01 Beratung im Schwangerschaftskonflikt, bei Verhütungsfragen und Eßstörungen ISIS, 5020 Salzburg, Willibald Hauthalerstr. 12, T. 0662/44 22 55 und Infos zu Schwangerschaftshilfen und/oder Schwangerschaftsabbruch Frauengesundheitszentrum, 8010 Graz, Brockmanngasse 48, T. 0316/83 79 98; Mo/Di/Mi/Fr 9–13.00, Do 15–19.00 Uhr r a d i o . f i x te r m i n Di 18.00–19.00 ta mera – an Orten wie diesen. Von Frauen für Frauen. Von Lesben für Lesben Radio Orange 94,0 MHz Kulturgasthaus Bierstindl diverses 1. 12., ab 16.00, Wien Gemeinsam gegen Gewalt. Abschlußfest zur gemeinsamen Aktion von F.E.M. und Caritas-Haus Haus Miriam, 18., Schopenhauerstraße 10. Info: T. 476 15/57 71 2. 12., 11–18.00, Wien Sonntagsbrunch. 14.30: Präsentation „The Electric Laugh“, anschl. CharityVersteigerung erschwinglicher Kunstwerke kosmos.frauenraum, 7., Siebensterngasse 42, T. 523 12 26 2. 12., 15–19.00, Wien Empowerment-Tag der women firstGruppe von NINLIL (Verein wider die sexuelle Gewalt gegen Frauen, die als geistig oder mehrfach behindert klassifiziert werden) caritas socialis, Rennweg, 3., Oberzellergasse 1 5. 12., 18–20.00, Wien Macht, Gewalt & weibliche Moral. Offener Abend der Frauenberatung 7.–8. 12., 10–17.00, Wien Weihnachtsmarkt. Kunsthandwerk von Frauen, EZA-Produkte, Kekse, Punsch Institut Frauensache, 15., Reindorfgasse 29 Radio Orange 94,0 MHz kosmos.frauenraum, 7., Siebensterngasse 42, T. 523 12 26 Freies Radio Salzburg, FM 94.0 MHz Mi 18.00–19.00 Abwechselnd: Dyketime – Radiomagazin für Lesben/frauenforum Radio Helsinki, 92,6 MHz (Graz) Do 18.00–19.00 Abwechselnd: HOSI Lesbenradio/la manifesta/fragmente – die Frauenmusiksendung Radio Orange 94,0 MHz Do 18.00–19.00 Abwechselnd: HOSI Lesbenradio/ fragmente/lourdes Radio Orange 94,0 MHz Jeden 2. Fr 18.00–19.00 Radio UFF. Das Radio des Unabhängigen Frauenforums 8. 12., 16–18.00, Wien Buy Buy Art. Versteigerung der GrafikEdition „Keine Herrschaft der Gewalt“ zugunsten des Wiener Frauennotrufs 18. 12., ab 18.00, Wien Kunst braucht Raum. Berauschendes Zusammentreffen von Künstlerinnen aller Genres zum Ausprobieren, Kennenlernen, Zuhören und Austoben kosmos.frauenraum, 7., Siebensterngasse 42, T. 523 12 26 19. 12., 17.30–20.30, Wien Women First: Selbstbestimmung von Frauen mit einer Lernbehinderung CS Pflege- und Sozialzentrum Rennweg, 3., Oberzellergasse 1. Info: Verein Ninlil, Michaela Neubauer, T. 714 39 39 26. 1., 14–16.00, Wien Frauen in Wien – eine Spurensuche. Mit Petra Rottenmanner Treffpunkt: vor dem Burgtheater. Anm.: polycollege, 5., Stöbergasse 11–15, T. 54 666/0; ats 150,– Radio Orange 94,0 MHz (Telekabel Wien 92,7) Hotline Eßstörungen des Frauengesundheitszentrums Graz Fr 16.30–17.00 Kosmos–Frauenraum-News Redaktionsschluß Telefon zum Ortstarif: 0810/810 400. Mo, Do 16.00–19.00, Mi 9.00–12.00 Radio Orange 94,0 MHz Termine 2/02: Jeden 1. u. 3. Fr 16.30–17.30 SPACEfemFM. Frauenradio 10.1. 2002 Schwangerschaftstest zum Selbstkostenpreis (ats 20,–). Hilfe zur Selbsthilfe 46 an.schlägedezember jänner 2001 2002 Radio FRO, 105,0 MHz (Linz) goes marketing Bestelle jetzt ein Abo für dich oder deine Freundin und gewinne einen Überraschungspreis (Bücher, CDs, Gutscheine fürs Theater Drachengasse, für Venus im Bade, fürs Frauencafé oder für Klamotten beim Rieger). Verein Frauen beraten Frauen, 1., Seitenstettengasse 5/7, T. 587 67 50 Mi 18.00–19.00 Abwechselnd: orangina – Fanzine zu Mädchennetzwerken in der Subkultur / bauch, bein, po – Die Sendung für die ganze Frau Mi 20.05–20.20 Das Frauenzimmer. Die Plattform für eine frauenspezifische Information an.schläge Solange der Vorrat reicht! Hetzgasse 42/1 1030 Wien e-mail: an.schlaege@chello.at http://www.anschlaege.at an.schläge gibts in folgenden Buchhandlungen Am Laurenzerberg Winter Zentralbuchhandlung Ebbe & Flut Jeller Südwind Frauenzimmer Riedl Löwenherz Südwind Gersthof 1010 1010 1010 1030 1040 1070 1070 1080 1090 1090 1180 Laurenzerberg 1 Landesgerichtsstr. 20 Schulerstr. 1-3 Radetzkystr. 11 Margaretenstr. 35 Mariahilferstr. 8 Zieglergasse 28 Alser Str. 39 Berggasse 8 Schwarzspanierstr. 15 Gersthofer Str. 55 an.schlägefotos zu.greifen! Wolltet ihr schon immer ein an.schläge-Foto an der Wand hängen haben? Oder hattet ihr immer schon vor, eure Liebste mit einem an.schläge-Foto zu beglücken? Jetzt gibt’s endlich die Gelegenheit dazu: Die am an.schläge-Fest ausgestellten Fotos sind käuflich zu erwerben! Magdalena Blaszczuk, Michaela Bruckmüller, Pez Hejduk und Evelyn Rois verkaufen ihre Meisterwerke zum exklusiven Sonderpreis von ats 1.000,–/EUR 137,63 pro Foto, die den an.schlägen zu Gute kommen. Also zum Hörer greifen und bestellen: T. 01/920 16 76 © Pez Hejduk © Pez Hejduk © Magdalena Blaszczuk © Magdalena Blaszczuk Titel: „Monatliche Monition“ Titel: „...seit sie die an.schläge abonniert, ist die Titel: „Marktfrauen“ Titel: „Kein schöner Land“ an.schläge Cover – Oktober 1995 Suppe immer ordentlich gepfeffert.“ an.schläge Werbung - September 2001 an.schläge Cover – September 2000 Format: 24 x 30 cm an.schläge Werbung – Oktober 1994 Format: 24 x 30 cm Format: 24 x 30 cm Auflage: 20/20 Format: 24 x 30 cm, Auflage: 20/20 Auflage: 8/20 Auflage: 8/20 © Michaela Bruckmüller © Michaela Bruckmüller © Evelyn Rois © Evelyn Rois Ohne Titel Titel: Marg eröffnet, alle kommen Titel: „Baden nicht ohne an.schläge“ Titel: Rudern nicht ohne an.schläge an.schläge Werbung – September 1998 Format: 24 x 30 cm an.schläge Werbung – Juli-August/2001 an.schläge Werbung – Juni 2001 Format: 24 x 30 cm Auflage: 2/20 Format: 24 x 30 cm Format: 24 x 30 cm Auflage: 5/20 Auflage: 5/20 Auflage: 3/20 dezember jänner 2001 2002an.schläge 47 ➣ ➣ Gewalt gegen Frauen hat viele Gesichter und findet sowohl im öffentlichen als auch im privaten Bereich statt: Frauenhandel und Zwangsprostitution, körperliche, sexuelle und psychologische Gewalt in der Familie, sexueller Missbrauch von Mädchen, Vergewaltigung, Genitalverstümmelung ... Alle diese Formen der Gewalt an Frauen stellen Menschenrechtsverletzungen dar, gegen die das Europäische Parlament und die Vereinten Nationen sowie andere nationale und internationale Foren massiv auftreten. Auch in Österreich werden laufend Bemühungen gesetzt, die Gewaltprävention, an.schläge insbesondere durch Verbesserung und auch finanzielle Förderung bestehender Einrichtungen, bestmöglich zu unterstützen. Ist eine Frau Opfer einer gewalttätigen Handlung geworden, dann existiert bereits ein sehr engmaschiges Netz an rechtlicher und faktischer Hilfe, das allerdings nur so gut sein kann, als frau von ihm Gebrauch macht. Die notwendigen rechtlichen Informationen zu geben und darüber hinaus die Kontaktaufnahme zu jenen Stellen zu erleichtern, die Betroffenen bestmöglich weiter helfen können, ist Ziel dieser Broschüre. Ich möchte die Broschüre mit dem Wunsch empfehlen, dass sie möglichst weite Verbreitung findet, aber in den seltensten Ernstfällen tatsächlich eingesetzt werden muss. Weitere Informationen zu dem Thema „Gewalt an Frauen“ sowie zu anderen frauenpolitischen Bereichen finden Sie auf der Homepage des BMSG, Frauensektion, unter http://www.frauen.bmsg.gv.at. Weitere Informationsbroschüren zu diesem Thema können Sie auf der genannten Homepage sowie unter der Telefonnummer 0800/20 20 74 kostenlos bestellen. Nr. 12/01-02, Dezember 2001-Jänner 2002/15. Jahrgang, ats 48,–/dm 8,–/sfr 8,-/eur 3,49, P.b.b. Erscheinungsort Wien, Verlagspostamt 1030 Wien, envoi à taxe réduite, GZ01Z022150