Qualitätsbericht 2008 - Lukaskrankenhaus Neuss
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Qualitätsbericht 2008 - Lukaskrankenhaus Neuss
Zentrum für NEUROPÄDIATRIE Interdisziplinäre Frühförderstelle IFF D ie unter Professor Dr. med. Herbert Brüster aufgebaute ambulante Einrichtung besteht seit 1969. Das Lukaskrankenhaus Neuss übernahm 2000 die Trägerschaft für das heutige Zentrum für Neuropädi atrie, welches ursprünglich als „Institut für Neurophysiologische Therapie der Stadt Neuss“und später „KinderTherapieZentrum am Kivitzbusch“ (KTZ) bezeichnet wurde. Das „Zentrum für Neuropädiatrie“ wird seit dem 1. Januar 2007 von Frau Dr. med. Natalie Preuß, Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin mit Schwerpunkt Neuropädiatrie, geleitet. Das interdisziplinäre Team des Zentrums für Neuropädiatrie besteht aus Therapeutinnen für Physiotherapie, Ergotherapie, Heilpädagogik, Sprachheilpädagogik und Motopädie sowie Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie und Familientherapie. Neben der Neuropädiatrischen Sprechstunde besteht seit dem 1. Januar 2009 im Zentrum für Neuropädiatrie eine interdisziplinäre Frühförderstelle. Neuropädiatrische Sprechstunde Interdisziplinäre Frühförderstelle IFF In der neuropädiatrischen Sprechstunde werden Patienten vom Neugeborenenalter bis zum 18. Lebensjahr mit Entwicklungsstörungen und neurologischen Erkrankungen vorgestellt und im Verlauf betreut. Schwerpunkte sind die Diagnostik von neuropädiatrischen Erkrankungen, die Betreuung und Behandlung von Frühgeborenen und Risikoneugeborenen, von Kindern mit Muskel- und Nervenerkrankungen, von Kindern mit isolierten und kombinierten Entwicklungsverzögerungen und -störungen, die die Entwicklungsbereiche Motorik, Sprache, geistige Entwicklung, Wahrnehmung, sozial-emotionale Entwicklung, Verhalten und Lernleistung betreffen und die von Kindern mit autistischen Entwicklungsstörungen. Die Untersuchung erfolgt nach Überweisung des behandelnden Kinderarzts. Ein Termin kann von den Eltern telefonisch mit dem Sekretariat des Zentrums für Neuropädiatrie vereinbart werden. Die entwicklungsneurologische Untersuchung umfasst eine ausführliche Anamnese (Befragung), eine kinderneurologische Untersuchung und eine spielerische Überprüfung der Entwicklungsbereiche (Grob- und Feinmotorik, Sprache, geistige Fähigkeiten, soziale und emotionale Entwicklung). – 101 – Anschließend werden die Eltern über den Entwicklungsstand ihres Kindes, zur Ursache der Entwicklungsstörung, zum Krankheitsbild und über das diagnostische Vorgehen informiert. Je nach Diagnose werden im Zentrum für Neuropädiatrie weitere Testungen durchgeführt. Abschließend wird in einem Elterngespräch eine Therapieempfehlung ausgesprochen. Der Kinderarzt erhält einen ausführlichen Bericht. Bei Verdacht auf eine übergeordnete Erkrankung, wie z. B. eine Cerebralparese (Bewegungsstörung durch frühkindliche Hirnschädigung), eine syndromale Erkrankung oder eine Stoffwechselerkrankung, erfolgt eine weitere stationäre Abklärung in der Klinik für Kinder- und Jugendliche des Lukaskrankenhauses. Zu den ergänzenden Untersuchungen gehören je nach Dia gnose ein Wach- und Schlaf- EEG (Elektroencephalogramm, Ableitung der Hirnströme), Untersuchungen des Blutes, des Urins, des Liquors (Gehirnund Rückenmarksflüssigkeit) bei Verdacht auf Defekte des Stoffwechsels, eine Kernspintomographie des Schädels, ein EKG, eine Echokardiographie sowie Lungenfunktionsmessungen, Schlaflaboruntersuchungen und Röntgen- oder Ultraschalluntersuchungen. Interdisziplinäre Frühförderstelle IFF im Zentrum für Neuropädiatrie In der Interdisziplinären Frühförderstelle des Zentrums für Neuropädiatrie erfolgen die Früherkennung von Entwicklungsverzögerungen und -störungen und die Frühförderung von entwicklungsverzögerten, von Behinderung bedrohten oder behinderten Kindern vom Neugeborenenalter bis zum Schuleintritt. In diesem Rahmen werden betroffene Kinder und ihre Familien ganzheitlich betreut. Die interdisziplinäre Frühförderung wird als Komplexleistung unter einem Dach, aus einer Hand, vom interdisziplinären Team des Zentrums für Neuropädiatrie durchgeführt. Komplexleistung bedeutet, dass ein Bedarf in mehreren Entwicklungsbereichen besteht und dass die Therapie je nach Förderbedarf als Kombination aus heilpädagogischer, sprachheilpädagogischer, psychomotorischer Therapie – 103 – und Krankengymnastik oder Ergotherapie durchgeführt werden kann. Unterstützend kann eine neuropädiatrische und psychotherapeutische Begleitung angeboten werden. Die Verordnung erfolgt über ein Rezept vom Kinderarzt. Das Team der Interdisziplinären Frühförderstelle Das Team der Interdisziplinären Frühförderstelle des Zentrums für Neuropädiatrie – bestehend aus Frau Dr. med. Natalie Preuß, Fachärztin für Kinderund Jugendmedizin mit Schwerpunkt Neuropädiatrie, und den Therapeutinnen für Physiotherapie, Ergotherapie, Heilpädagogik, Sprachheiltherapie und Motopädie sowie Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie und Familientherapie – arbeitet eng zusammen. Eingangsdiagnostik ie Eingangsdiagnostik beinhaltet eine entwicklungsneurologische und neuD ropädiatrische Untersuchung durch Frau Dr. med. N. Preuß und eine Entwicklungsdiagnostik durch eine Heilpädagogin oder Sprachheilpädagogin sowie durch eine Physiotherapeutin oder Ergotherapeutin des Teams der Interdisziplinären Frühförderstelle des Zentrums für Neuropädiatrie. Für das Kind wird ein Förder- und Behandlungsplan erstellt, der die Ergebnisse der Diagnostik und die Therapieempfehlung enthält; dieser wird mit den Eltern besprochen. Interdisziplinäre Frühförderung und Therapie Bei komplexem Förderbedarf bietet die Interdisziplinäre Frühförderstelle des Zentrums für Neuropädiatrie Hilfe an. Durch ständigen Austausch der Therapeuten wird die Förderung individuell und flexibel an die Entwicklung des Kindes und den Therapieverlauf angepasst. Die intensive Kooperation mit den Eltern, den behandelnden Kinderärzten, dem Kindergarten und anderen beteiligten Einrichtungen zur optimalen Nutzung der externen Ressourcen ist dem Team der Interdisziplinären besonders wichtig. Kostenträger sind das Sozialamt der Stadt bzw. des Kreises Neuss und die Krankenkassen. »Therapiespektrum des Zentrums für Neuropädiatrie: » Heilpädagogik » Sprachheilpädagogik » Psychomotorik » Physiotherapie » Ergotherapie » Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie und Familientherapie – 105 –