roterfeld - NEGAtief

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roterfeld - NEGAtief
November / Dezember 11
Ausgabe 34 - Jahrgang 5
Roterfeld
C
Photo by Neil Zlozower
micro locks
Corvus Corax
Mephistosystem
Phosgore
Stahlfrequenz
FabrikC
Eycromon
Mephistosystem
Stahlfrequenz
Corvus Corax
2
Vervielfältigung oder auszugsweise Verwendung benötigt der
schriftlichen Genehmigung. Keine Haftung für unverlangt eingesandte Informations- und Datenträger. Die Artikel geben nur
die Meinung der jeweiligen Verfasser wieder. Nach dem deutschen Pressegesetz Art.9 sind wir verpflichtet, darauf aufmerksam zu machen, dass für sämtliche redaktionellen Beiträge in
unserem Heft eine Unkostenpauschale für Vertrieb an den
Auftraggeber berechnet wurde. Trotz dieses Geschäftsverhältnisses entsprechen jedoch sämtliche Textbeiträge der persönlichen Meinung des jeweiligen, unentgeltlichen Verfassers und
seiner Interviewpartner. Das NEGAtief versteht sich als eine,
im Sinne der allgemeinen Verbreitung der alternativen Musikszene dienenden Publikation, die gerade kleinere Firmen durch
eine preisbewusste aber alternative und flächendeckende Publikation ihrer vertriebenen Künstler unterstützt.
...in diesen Clubs gibt es das NEGAtief:
Aladin, Alchimistenfalle, Archiv, Bar Issix, Beatclub, BeatClub, Black Inn, Black Painting, Bloodline, Blutrausch Partys
(CH), Boiler Room, Bunker Strasse E, Cage-Club Bottrop,
Canossa, Capitol, Centrum, Club Caesar, Club From Hell,
Club Pavillion, Club Trafo, Club ZV Bunker, Crash, Codex, Colosseum Crash, Colours, Come-In, Contribe, Darkarea, Dark
Dance, Dark-Exit, Dark Flower, Darkstar, Der Cult, Dominion Factory, Druckluftkammer, Dunkelziffer-Shop, Eleganz/
Bigstone, Elvish Dreams (CH), Eventruine, Extrem&Tanzbar,
Final, Final Destination, Flamingo, Forellenhof, Freeze Frame, From Hell, Gag18, Gravity Entertainment (CH), Hades,
HAMA Kulturpur, IS:SIX, Ju-&Kuz Radhaus, K17, Kir, KituKlub, Koma, Komplex, Kulthallen, Kultkeller, Kulturbahnhof
Kato, Kulturpark West, Kufa/ SB, Kuz, Labor, Leo Store Essen,
Locco/ Kulturruine, Location Crypt, Loop, Macs Mystic Store,
Markthalle, Matrix, Mau Club, Meier Music Hall, Melodrom,
Monitionsdepot, Muc-Kantine, Musikbunker Nightlife, Musiktheater, Mystic Shop (CH), Nachtcantine, Nachtwerk,
Nerodom, Nirvana, Objekt 5, Panoptikum, Pech & Schwefel,
plan b Zweibrücken, Radar, Ringlokschuppen, Rockfabrik,
RPL, Roxy, 7 Sins (CH), Sächsischer Bahnhof, Schabude,
Schützenparkbunker, Schwarzer Nebel, Shadow, Sonic,
Sound Saarland, Stuttgart-Schwarz, Südbahnhof, Tivoli, TopAct, Underground, Unikum, Uni1, Unix, Vier Linden, Vortex,
Witchcraft, Woodys, X, X-Tra (CH), Zentrum Zoo, Club Zollamt, Zone One Stuttgart
... und über Xtra-X und ausgewählte Expert-Märkte
oder per Abonnement bei www.NEGAtief.de
Vorne Roterfeld, Hinten microClocks. Dass gleich
zwei Newcomer die Außenseiten des aktuellen NEGAtiefs zieren, kommt nicht von ungefähr. Während
viele etablierte Szenegrößen das Weihnachtsgeschäft
2011 seelenruhig verpassen oder aber im Mainstream der Markt mit Best-Of-Scheiben überflutet
wird, drängt im Underground eine ganze Garde von
frischen Formationen ins Rampenlicht. Eine Erneuerung der Schwarzen Szene ist sicher keine schlecht
Idee und von Zeit zu Zeit dringend nötig. Wer seinen
Weg machen wird und wer zurückbleibt, das wird
sich noch zeigen. Klar ist allerdings schon jetzt, dieser Winter wird heiß! Augen und Ohren auf und viel
Spaß auf den folgenden Seiten.
Eure Redaktion
PS: Überraschungsweihnachtsgeschenk gewünscht?
Eine Email an verlosung@negatief.de bis 12.12.2011
reicht und Ihr nehmt an der Verlosung teil.
Radio HaZZard of Darkness
Hörercharts
Top10
01. Leichenwetter - Abendlied
02. ASP - Wechselbalg
03. Winterland – Alles geht
04. Diary of Dreams – Grey The Blue
05. Mono Inc. – Symphony Of Pain
06. Project Pitchfork –
The Queen Of Time And Space
07. Tanzwut – Wie Phönix aus der Asche
08. Faint Horizon - Mitternacht
09. Within Temptation – Empty Eyes
10. Dunkelschön - Spielmann
DEUTSCHE ALTERNATIVE CHARTS
Alben - KW 42
01. VNV Nation - Automatic
02. Various Artists - Generation Underground
03. Noisuf-X - Dead End District
04. Autodafeh - Act Of Faith
05. Saltatio Mortis - Sturm Aufs Paradies
Singles - KW 42
01. VNV Nation - Control
02. De/Vision - Twisted Story
03. Roterfeld - Stop
04. Subway To Sally - Das schwarze Meer
05. Apoptygma Berzerk - Black EP Vol.2
BERNG115
/ DEZEM
34 - JAHRGA
NOVEMBER
AUSGABE
NOVEMBER / DEZEMBE
R 11
AUSGABE 34 - JAHRGANG
5
RoteRfec ld
MiCroCloCks
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micRo lock
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mephistosystem
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fabRikc
roterfeld
Corvus Corax
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fabrikC
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eycRomon
ZLOZOWER
Herausgeber: Danse Macabre, Inh.: Bruno Kramm,
Schloss Cottenau, 95339 Wirsberg
Chefredaktion: Peter Heymann (V.i.S.d.P.)
Redaktion: Ole Arntz, Joanna Babicka, Indira
Brenke, Frank „Otti“ van Düren, Daniel Friedrich,
Eranie Funderburk, Peter Heymann, Birgit Riedmüller,
Andre Stasius, Yvonne Stasius
Akquise: Jessica Schellberg
Layout: Leana Inachis
Inhalt
Editorial
PHOTO BY NEIL
Schloss Cottenau – 95339 Wirsberg
Tel. 09227/940000
kontakt@negatief.de
www.negatief.de
coRvus coRax
stahlfRequenz
mephistosystem
MephistosysteM
Corvus Corax
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ZU EN
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A E
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G IT
M
5 Rezensionen
16 Soundcheck
25 Adrian And The Wounds
21 Ankh
29 Anna Aliena
22 Corvus Corax
20 Daniel Colletti‘s
Electronic Batcave
28 DarkDriveClinic
34 Eycromon
30 FabrikC
6 Mephistosystem
26 Microclocks
8 Phosgore
19 Projekt Mensch
18 Rebentisch
12 Roterfeld
10 Sadiztik:Injektion
24 Stahlfrequenz
32 The Beauty Of Gemina
23 The Flaw
11 The Search
7 Unterschicht
3
4
Acretongue
„Strange Cargo“
Südafrika ist bekannt für seine atemberaubenden Landschaften und für die vielen
Tiere und Pflanzen, die es in
unseren Breitengraden nicht
gibt. Doch auch musikalisch hat dieses Land einiges zu bieten, nämlich feinsten
elektronischen Sound. Am 28. Oktober wurde das Album
„Strange Cargo“ von Acretongue veröffentlicht. Nico J. ist
der Soundtüftler, der sich hinter diesem Namen versteckt.
Vier Jahre hat er sich Zeit genommen, die komplexen und
melancholisch angehauchten Electro-Sounds, gepaart mit
hypnotischen, düsterromantisch angehauchten Vocals zusammenzustellen. Schon zu Beginn wird man beim Song
„Origin“ dazu verleitet, sich hinzugeben und zu träumen.
Gänsehautfeeling pur gibt es garantiert auch bei „Flowers
In The Attic“, „Unspoken“ und „These Soft Machines“.
„Orphan´s Affinity“, „Amber“ und auch „Dragonfly“ sind
kleine Synthie-Schätzchen, die man immer und immer wieder anhören sollte, denn bei jedem Reinhören wird man
Neues entdecken und erfahren. Auch „Riven“, „Strange
Cargo“ und „Oblivion“ versprechen einen absoluten Hörgenuss. „Strange Cargo“ von Acretongue ist kein Album
zum Abfeiern. Es ist ein ruhiges Werk und trotzdem, es lohnt
sich hier reinzuhören und sich einfach einmal treiben zu
Eranie Funderburk
lassen.
Encephalon
„The Transhuman
Condition“
Seit fünf Jahren erfreuen
Matt Gifford, Sam Mainer
und Alis Alias die Herzen
der Electro-, Industrial- und
Futurepop-Fans mit ihrer
Musik auf diversen Samplern. Erst jetzt haben es Encephalon jedoch geschafft, ihr
erstes Album zusammenzustellen. Mit „The Transhuman
Condition“ hat das Trio bereits ein absolutes Meisterwerk
geschaffen. Die kanadische Combo befasst sich dabei mit
Themen wie Isolation, Futurismus und menschlicher Evolution. Mit Hilfe der Melodien, Rhythmen, Samples und Texte
ist es ihnen gelungen, das Ganze musikalisch brillant umzu-
setzen. Besonders „Scar On Scar On Scar“ hat das Zeug zu
einem echten Tanzflächenfüller. Der Titelsong „Transhuman
Condition“ befasst sich mit jener philosophischen Denkrichtung, die eine Veränderung der menschlichen Gattung
mit Hilfe der Anwendung technologischer Methoden für
möglich hält. Den krönenden Abschluss des Albums bildet
der Song „Past The Grave“. Es handelt sich hierbei um ein
reines Instrumentalstück. Die Zeit, die sich Encephalon
nahm, hat sich wirklich gelohnt. Vom ersten bis zum letzten
Stück ist ihnen ein großartiges Debüt gelungen.
Eranie Funderburk
Imperative Reaction
„Imperative Reaction”
Seit der Gründung von Imperative Reaction im Jahr
1996 hat sich viel getan bei
der kalifornischen ElectroIndustrial-Futurepop-Band. In
den USA bereits von keiner
Bühne wegzudenken und in
allen Clubs ständig präsent, haben sich Ted Phelps, Clint
Carney, Trevor Friedrich und Adam Vex in Europa bisher nur
einen Namen durch ihre Remixarbeiten für Combichrist,
Assemblage 23, Decoded Feedback und andere Bands
machen können. Mit ihrem sechsten Album „Imperative
Reaction“, wollen sich die Jungs jetzt in ganz neuer Frische
präsentieren und endlich auch diesseits des Ozeans richtig
durchstarten. Der aktuelle Longplayer ist sehr abwechslungsreich gestaltet mit echten Clubhits wie zum Beispiel
„Time Doesn´t Care“, „Side Effect“, „Permanent“ oder
„Closure“. „What Is Left To Say“ oder „Song Of The Martyr“ klingen, im Vergleich zu den anderen Titeln, fast schon
ein wenig poppig. Auch „Siphon“, „Surface“, „The Signal“
und „Hype“ sind mitreißende Stücke, bei denen garantiert
niemand still sitzen bleiben wird. „Imperative Reaction“ ist
durchweg treibend und absolut nicht langweilig. Wer das
Album noch nicht sein Eigen nennt, sollte dies schleunigst
Eranie Funderburk
ändern.
FabrikC
„Widerstand“
Nach vier Jahren Abstinenz ist
es wieder soweit, Thorsten von
FabrikC meldet sich zurück und
mit im Gepäck hat er ein neues
Album, vollgepackt mit vielen
frischen Eindrücken und Sounds. Schon beim Opener „Maschinenbefehl“ wird einem bewusst, dass es kraftvoll, hart
und emotional werden wird. Danach folgt „Zu Laut“ und
offenbart, wer jetzt noch still sitzen kann, schläft oder ist
einfach nur schwerhörig. Aber auch alle anderen Songs sind
echte Tanzflächenfüller. Zum Luftholen zwischen den Tanzeinlagen lohnt es sich bei „Pandoras Box“ oder „Fastkill“
reinzuhören. Die Augen schließen und sich von der Musik
mitreißen lassen, das kann man bei „Tempus Fugit“ oder
„ff“. Die „Kubikelfe“ lebt von künstlichen Dudelsacksounds
und ist als Experiment gut gelungen. Widerstand ist bei dieEranie Funderburk
sem Album wirklich zwecklos.
Phosgore
„Warhead“
Zusammen mit seiner Frau Sonja hat es sich Flo zur Aufgabe
gemacht, die Welt der elektronischen Musik aufzumischen
und mit „Warhead“ schaffen
die beiden das auch. Nach
dem ruhigen Intro „The Beginning Of The End“
geht es gleich beim zweiten Song „VX“ so richtig los. Wer
bislang keine ausreichende Kondition besitzt, kann mit diesem Werk perfekt trainieren. Egal, ob man „Glasgow Smiling“, „Contagion“, „Mutilator“ oder „Detonate Devastate
Annihilate“ laufen lässt, die harten Soundsequenzen reißen
einen sofort mit. Auch „Bloodbath“, „20 Ways To Kill Someone“ und „Panzerfaust Schießen“ haben es wirklich in sich.
„Game over“ heißt es beim letzten Song „Flatline“ und erst
dann hat man wirklich wieder eine Chance, sich hinzusetzen
Eranie Funderburk
und zu verschnaufen.
Stahlfrequenz
„Tectonic Structures“
Mit ihren zwölf abwechslungsreichen Tracks auf „Tectonic
Structures“ beweisen Strahlfrequenz, dass sie ihrem Stil
treu geblieben sind. Das Album ist gespickt mit einem
bunten Mix verspielter, rhythmischer, melodiöser und cluborientierter Stücke. Jeder Song
trägt seine ganz spezielle Geschichte mit sich und wer sich
so richtig auf den Longplayer einlässt, wird nicht enttäuscht
werden. „Maschinenführer“, „Nothing But A Machine“
und „Total Destruction“ haben nicht nur eine mitreißende
Melodie, auch die Beats sorgen für rhythmisches Mittanzen.
Doch auch bei „Blank Territory“ und „The Day After“ wird
man mit industriellen Sequenzen voll und ganz befriedigt
werden. Etwas ruhiger klingen dagegen „Angeldust“,
„Mindcontrol“ oder „Bursting Nature“. Den krönenden
Abschluss liefert der Song „Break The Noise“. Ein echter
Leckerbissen für alle Anhänger der feinen elektronischEranie Funderburk
industriellen Musik.
5
Verschiebt die Wolken
Die Schweiz ist für leckere Schokolade und für
die Berge bekannt – und natürlich auch für Musik die ihresgleichen sucht. Die sympathischen
Mannen um Mephistosystem haben gerade ihr
neues Album mit dem Titel „Move The Clouds“
fertiggestellt und beweisen, dass die Schweiz
mehr als nur ein neutrales Bergvolk ist. Kräftige Gitarrenriffs treffen auf elektronische Elemente und vermischen sich zu einem einzigartigen Machwerk.
„Move The Clouds“ - erzählt uns etwas über
die Geschichte hinter dem Albumtitel.
Abele: Inspiriert wurde der Titelsong durch eine
Doku, wo es darum ging, dass die Menschen mit
Forschungen versuchen, das Klima zu beeinflussen,
um damit Geld zu machen. Das hat mich echt schockiert. Abgesehen davon, dass wir es schon beeinflussen. „Move The Clouds“ wurde schlussendlich
zum Titelsong, weil wir in ihm ein gesamtes Konzept
gesehen haben, sobald du das Video gesehen hast,
weißt du warum. Wir führen in unseren Texten den
Weg weiter, den wir seit mehreren Jahren gehen. Wir Wie geht ihr bei neuen Songs vor, wie ist die
versuchen die Menschen ein wenig aufzuwecken, Arbeitsaufteilung? Was inspiriert euch für
damit sie sich mal wieder eine eigene Meinung bil- neue Songs?
den und bei gewissen Dingen ein
A.: Hauptsächlich habe ich die
bisschen genauer hinsehen und
Musik auf „Move The Clouds“
„Sind ‚die Anderen’
nicht einfach nur noch blind kongeschrieben, aber es gibt einige
sumieren, was einem alltäglich wirklich so viel besser Parts, wo auch die anderen Bandpräsentiert wird. Man findet auch als ich? Will ich wirklich mitglieder ihre Ideen eingebracht
sehr viel Sarkasmus in unseren
haben. Pat hat z.B. einige sehr gute
so sein wie jemand
Texten, wenn man zwischen den
Texte auf dem Album geschrieben.
anderes?“
Zeilen liest.
Mich inspirieren meine Geräte
oder Synthesizer und die Sounds,
Wer hat das Artwork der CD geschaffen? Wo- die aus den Geräten kommen. Manchmal hab ich
aber auch ganz einfach ein Gitarrenriff, das ich dann
her kam die Idee dafür?
A.: Das Artwork hat Paddy Rubin gemacht. Er hatte ausarbeite. Meistens sind es irgendwelche Soundexdie Vision für das Bild und den Videoclip in seinem perimente, die mich zum Song führen.
Kopf, nachdem er den Song „Move The Clouds“
gehört hatte. Das Foto hat Jean Claude Jossen ge- Wird es wieder Musikvideos von euch geben?
macht und Paddy hat es dann bearbeitet. Wir haben A.: Ja klar, der aktuelle Videoclip ist auf youtube.
fast sieben Stunden für das Foto gebraucht, da alles com/mephistosystem „Move The Clouds“ zu sehen.
was man sieht echt ist, nur die Farben wurden etwas Ein super Videoclip! Produziert wurde er von Paddy
nachbearbeitet. Das gleiche gilt für unseren Video- Rubin und Dario Grasso (Juro Culture). Zieht euch
clip „Move The Clouds“
den auf jeden Fall rein!
6
Welche Story steckt hinter dem wunderbaren Song
„The Others“?
Pat: Hinter „The Others“ verbirgt sich eine simple
Frage, die sich jeder einmal selber stellen sollte: Sind
„die Anderen“ wirklich so viel besser als ich? Will ich
wirklich so sein wie jemand anderes? Oder sollte ich
nicht lieber mal hinter meine eigene, vermeintlich
uninteressante Fassade schauen und entdecken, was
ich selbst zu bieten habe? Versuche nicht jemand anderes zu sein, sei du selbst, du bist einzigartig.
Daniel Friedrich
www.mephistosystem.com
www.myspace.com/mephistosystem
VÖ: „Move the clouds“ bereits erschienen
Schockt das System
Unterschicht – das klingt so nach Hartz IV und
billigem Wein aus dem Tetra Pak vom Aldi
um die Ecke. Dass es nicht ganz so sein muss,
zeigen uns Elektrokrank und Malecnom, mit
ihrem Debüt „Dreckig und laut“, das nun auf
Danse Macabre erscheint.
„Massenpanik“ - Verurteilung oder Erinnerung? Wie nahmt ihr wahr, was im letzten Jahr
in Duisburg zur Loveparade passierte?
Dennis: Zu Beginn folgte ich sprachlos den zahlreichen Berichten im Fernsehen und konnte kaum
glauben, was ich alles zu Gesicht und zu Gehör
bekam. Als dann die ersten Interviews mit den Verantwortlichen gezeigt wurden, hätte ich vor Wut
kotzen können. Die hohen Tiere, die einflussreiche
Oberschicht, hat es wieder geschafft, sich aus der
Verantwortung zu ziehen und das Thema soweit zu
zerpflücken, dass letztendlich niemand mehr nachvollziehen kann, wer zur Rechenschaft gezogen
werden kann, bzw. muss. Die Schuld wurde von A
Seht ihr euch selbst als Teil einer Unterschicht
an - oder wie würdet ihr das selbst einschätzen?
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass nicht wir
uns zur Unterschicht machen, sondern die Gesellschaft uns diesen Stempel aufdrückt. Besonders die
schwarze Szene, die sich meiner Meinung nach unter anderem durch ihre exzessive Optik auszeichnet,
provoziert Unbehagen, Angst oder Abscheu in den
Augen der „normalen“ Mitbürger. Wir sind ein ungeliebtes Bild für den Großteil der Gesellschaft, und
dies nicht nur in Deutschland. Das ist der Grund, warum wir an den äußeren Rand der Gemeinschaft – in
die Unterschicht – gedrückt werden. Allerdings fühle
ich mich wohl da wo ich bin, denn hier können wir
unbemerkt arbeiten und mit den Ergebnissen durch
alle Schichten dringen.
Daniel Friedrich
nach B geschoben, Zeit wurde geschunden und irgendwann war das Thema aus den Medien unbemerkt verschwunden. Unser Song „Massenpanik“
soll erinnern und gegen das Vergessen ankämpfen!
www.die-unterschicht.net
www.myspace.com/dieunterschicht VÖ: „Dreckig und laut“ 04. November 2011
7
die Menschheit an sich ... die Liste könnte endlos
weitergeführt werden. Da kann sich jeder seine persönliche Seuche aussuchen - schädlich und infektiös
sind sie alle.
Kompromisslose Musik für ein
kompromissloses Publikum
Wie bist du auf die Idee gekommen beim Song
„20 Ways To Kill Someone“ wirklich 20 Methoden aufzuzählen?
Sonja hatte die Idee. Jeder kommt mal in die Situation, jemandem „den Hals umdrehen“ zu wollen.
Glücklicherweise tut es eben doch kaum einer. Trotzdem: Hin und wieder legt jemand den Schalter in
seinem Kopf um und beginnt zu morden. Und dann
sind die 20 Möglichkeiten wirklich nur die Spitze des
Eisbergs. In dieser Beziehung ist der Mensch erschreckend kreativ.
In den kommenden Monaten wird es laut,
sogar sehr laut. Schon mit seiner Debüt-CD
„Domination“ im Jahr 2009 bewies Flo D., alias Phosgore, was richtig laute und donnernde
Beats so anstellen können - nämlich die Massen nachhaltig begeistern. Zusammen mit
seiner Frau Sonja hat es sich Flo zur Aufgabe
gemacht, die Welt der elektronischen
Musik in Schutt und Asche zu legen.
Bevor es soweit ist, berichtet er uns
etwas über sich, Phosgore und den
neuen Longplayer „Warhead“.
Was hat dir bei der Aufnahme des
Albums besonders viel Spaß gemacht?
Flo: Mir macht grundsätzlich den größten Spaß,
Songs eine „Seele“ einzuhauchen. Für mich trägt
jeder meiner Tracks eine besondere Stimmung, etwas, das ich damit verbinde – meist etwas dunkles,
bedrohliches.
Beim Intro „The Beginning Of The End“ hört
man ganz deutlich einen Geigerzähler. Was bedeutet Atomkraft bzw. der Atomausstieg für
dich persönlich?
Ich bin seit Langem sehr fasziniert von Atomkraft
und dem ganzen Drumherum. Ich finde es schwer
zu fassen, dass etwas „Unsichtbarem“ eine solche
Kraft innewohnt. Trotz aller Faszination steht auch
für mich fest, dass die Nutzung der Atomkraft für Energiegewinnung im Augenblick sehr problematisch
ist. Das liegt aber nicht unbedingt an Atomkraft an
sich, sondern am äußerst gewinnorientierten und
allzu sorglosen Umgang mit derselben. Was das
Intro angeht: Da sich Phosgore allgemein mit den
Abgründen der Menschheit, der Apokalypse und
der folgenden Endzeit auseinandersetzt, fand ich
den Geigerzähler als Intro sehr passend. Eben der
Anfang vom Ende.
Viele Songs haben als Titel einen Begriff aus
einem Krieg. Der Song „Contagion“ hat ja eine
etwas andere Bedeutung.
„Contagion“ heißt übersetzt u. a. „Seuche“. Es gibt
eine ganze Menge Seuchen auf der Welt, nicht bei
allen handelt es sich um Krankheiten. Rücksichtsloser Kapitalismus, grenzenloser Machthunger,
8
„Mir macht
grundsätzlich den
größten Spaß,
Songs eine ‚Seele’
einzuhauchen.“
Was war deine Idee hinter dem Song „Panzerfaust Schießen“? Das ist ja doch eine ganz
schön ernste Sache.
Das Sample stammt aus einer Wochenschau, die
ich durch Zufall gefunden habe. Eigentlich halte ich
mich musikalisch von derartigen Dokumenten fern,
weil ich die Musik von Phosgore nicht historisch
belasten will. Der Beitrag übers lustige Panzerfaustschießen, in dem übrigens auch eine Dame mit
Hut in gesetztem Alter freundlich lächelnd durch die
Gegend ballert, ist aber derart abstrus, dass ich ihn
einfach benutzen musste. Es ist erschreckend, wie
die Propaganda-Maschinerie im Dritten Reich gearbeitet hat. Fröhliches Volks-Panzerfaustschießen
... krank.
Die Songs reihen sich auf wie der Aufbau eines
Kriegsszenarios. „Demon Core“ ist der Supergau. „Into the Void“ ist der Beginn des Endes
und am Ende liegt alles in Schutt und Asche.
Obwohl das komplette Album echt ein Ohrenschmankerl ist und man wirklich nicht mehr
still sitzen kann, möchtest du dennoch noch
etwas anderes damit ausdrücken?
Genau so war es gedacht. „Warhead“ will nicht nur
Tanzflächenfutter sein, sondern auch eine Geschichte erzählen. Es geht alles halbwegs harmlos los.
Dann wird eskaliert, bis schließlich kein Stein mehr
auf dem anderen steht. Machthunger, Hass, Vernichtung. „Into The Void“ dokumentiert die letzten Minuten einer sterbenden Welt. Leider ist diese Vision
nicht so irreal, wie man glauben möchte.
Eranie Funderburk
www.phosgore.de
www.myspace.com/phosgore
VÖ: „Warhead“ 25. November 2011
9
disch, sondern vielmehr rein mechanisch und atmosphärisch zu gestalten.
„Global Genocide“ hat einen sehr apokalyptischen Einschlag. Wenn man sich in der Welt
umschaut, gibt es da eine Katastrophe nach
der anderen. Was denkst du, wie lange die
Menschheit noch in der Lage ist zu überleben?
Tatsächlich ist „Global Genocide“ nicht nur ein
agressiver Name. Schau dir die texte an, es geht
um einen Mann, der die Menschheit vernichten will,
obwohl er selbst ein Mensch ist... Nebenbei, die
Menschen zerstörent sich selbst, sie brauchen niemanden der sie vernichtet, daher wird auch niemand
von ihnen überleben.
Im Jahr 2009 hast du bei Advoxya Records unterschrieben. Wie kamst du mit dem Label in
Kontakt, und was macht diese Zusammenarbeit für dich angenehm?
Ich schrieb ihnen einfach eine Email und erzählte von
meinem Projekt, sie hörten es sich an und mochten
es. Ja, Advoxya Records ist ein wirklich nettes Label,
es fühlt sich einfach gut an mit ihnen zu arbeiten.
Atmosphärische Science Fiction
Künstler über ihre Herkunft zu definieren ist
eigentlich absurd, wird aber gar nicht mal so
selten gemacht. Im Falle von Sadiztik:Injection
ist dieser Ansatz aber durchaus angebracht,
stammt das Projekt doch aus der Türkei - und
diese ist nun wahrlich nicht bekannt dafür,
schon viele Industrial-Acts geboren zu haben.
Diese Umstände alleine schon schüren Neugier, die Musik von Sadiztik:Injection tut ihr
übriges. Samet Özgür, der Kopf von S.I., bringt
nun im Interview etwas Licht ins Dunkel.
Um unseren Lesern mal einen Überblick zu verschaffen: Was genau ist Sadiztik:Injection, wie
hast du begonnen, Musik zu machen?
Sadiztik:Injection ist mein Ein-Mann-IndustrialProjekt, entstanden im Juni 2006. Als ich zum ersten
Mal diese Form der Musik hörte, erwuchs daraus
mein Wunsch, den Umgang mit dem Synthesizer und
die Produktion zu lernen. Ich wollte es einfach mal
ausprobieren.
10
Wie ich von einer Freundin weiß, sind Gothic,
Industrial und EBM immer noch sehr selten in
der Türkei zu finden. Wie siehst du die Situation, und wie oft bekommst du die Chance live
Dein letztes Album war „Global Genocide“, aufzutreten?
ein wirklich dunkles und kraftvolles Industrial- Ja, unglücklicherweise ist das alles sehr, sehr selten
Werk. Ich vermute mal eine neue Veröffentli- hier. Es gibt nicht viele Musikprojekte und kaum so
chung ist geplant, oder? Was kannst du uns etwas wie eine Szene. Die meisten Leute hier kendazu verraten?
nen das einfach nicht. Es gibt
Dankeschön! Ja, weitere Veröf- „Die Menschen zerstören viele Leute, die auf harte eleksich selbst, sie brauchen tronische Musik wie Dubstep
fentlichungen stehen auf dem
und Drum`n`Bass stehen. Die
Plan. Das erste wird sein, dass
niemanden der sie
Menschen müssen unsere Musik
mein erstes Album „Beta Version
vernichtet, daher wird
kennenlernen, ich bin mir sicher
World“ im CD-Format released
auch niemand von ihnen dann werden sie sie auch mögen
wird, bisher gab es das nur im
überleben.“
und in unsere Szene kommen,
digitalen Netz. Zudem befinde
ich mich seit einem Jahr im Studio. Ich hatte ein paar zumindest hoffe ich das. Bisher kann ich leider auch
böse Erfahrungen mit dem Computer (Datenverlust), nur etwa einmal im Jahr auftreten.
aber ich habe begonnen, das Material wieder aufzuarbeiten. Dieses Album wird „Sacred Extermination“ Und was sind deine Zukunftspläne? Wovon
heißen. In beiden Fällen ist das Erscheinungsdatum träumst du?
noch nicht festgelegt.
Ich werde erstmal mein neues Album fertigstellen
und veröffentlichen. Zudem werde ich versuchen,
Was inspiriert dich generell, welche Einflüsse bei Festivals dabei sein zu können. Danke für das
nette Gespräch!
schaffen es in deine Songs?
Ich bin ein Fan von Cyberpunk und Science Fiction,
Frank „Otti“ van Düren
Sci-Fi-Stimmung ist mein größter Einfluss. Mir ist es www.sadiztikinjektion.com/
immer ein Anliegen, meine Musik weniger melo- VÖ „Sacred Extermination“
Es bewegt sich was
„Es wurde Zeit“ - Razmig Tekeyan
bringt es auf den Punkt. Ganze
dreieinhalb Jahre haben er und
seine Mitstreiter die Fans auf neue Songs von The
Search warten lassen, aber das hatte triftige Gründe:
„Zu der Zeit, als die Songs geschrieben wurden,
fühlte ich mich sehr einsam und isoliert und brauchte
einfach andere Menschen in meinem Leben.“
Nahezu die komplette Band wurde zwischenzeitlich umgestellt. Von den Leuten, die das aktuelle Werk „The Search
For Connection Contact And Community“ eingespielt
haben, sind nur noch Razmig und Drummer Per aus der
vorherigen Besetzung übrig, neu hinzu gekommen sind
Sebastian (Gitarre) und Karl (Bass). Die Zeit seit ihrem
letzten Album „Saturnine Songs“ war also geprägt von Veränderungen, einer inneren Einsamkeit des Bandleaders und
seiner Suche nach neuen Verbindungen. All das spiegelt
sich im sanftesten The Search-Album wieder, das bis dato
erschienen ist. „The Search For Connection Contact And
Community“ wird nicht umsonst von alten wie neuen Fans
begeistert angenommen.
Noch einmal wollen uns die Schweden allerdings nicht so
lange warten lassen. Ein Nachfolger ist bereits aufgenommen und befindet sich nun im Feinschliff. Im Frühjahr 2012
soll „Staying Alive In A Country Industrialized“ erscheinen.
Razmig dazu: „Ich denke, es ist wahrscheinlich unser
flottestes Album. Die Songs sind kürzer und energetischer.
Der Sound ist nicht so gewaltig wie zuvor, und es gibt
diesmal keine Keyboards.“ Klingt nach einer Mischung aus
Gegenpol und Weiterentwicklung der aktuellen Scheibe,
was aber auch nicht weiter verwundert. Wer The Search
kennt, weiß um die große Wandlungsfähigkeit der Band,
die stets neue Wege beschreitet und doch eines nie aus den
Augen verliert: Ein Händchen für traumhafte Melodien und
hörbar gewordene Emotionen.
Frank „Otti“ van Düren
thesearchsweden.wordpress.com
VÖ „The Search For Connection Contact And Community“
30. September 2011
11
Hippos im Okawango-Delta
Roterfeld, ein Name, an dem man aktuell innerhalb der Schwarzen Szene schwerlich
vorbeikommt. Vor kurzem noch vollkommen
unbekannt, reißen die Neuigkeiten zum Debütalbum „Blood Diamond Romance“ des österreichischen Solokünstlers nun gar nicht mehr
ab. Doch woher kommt der Mann so plötzlich,
dessen Dunkel-Rock für so viel Gesprächsstoff
sorgt? Wie aus dem Nichts erschienen, liefern
Roterfeld-Songs den Beweis dafür, dass kraftvolle Gitarrenarbeit gepaart mit sonorem Gesang auch Anno 2011 up-to-date ist und keineswegs Staub angesetzt hat. Im Interview zu
unserer Titelstory zeigt sich Chefdenker Aaron
Roterfeld von seiner besten Seite und gibt bereitwillig Einblick in seine Welt.
zum Beispiel das Okawango-Delta in der Dämmerung hat einen gigantischen Soundtrack. Das Zirpen
der Grillen, das Brüllen der Löwen und Hippos, Elefanten brechen die Äste von den Bäumen und die
Hyänen kichern sich dazu einen runter. Wer nach
Afrika geht, sollte seinen MP3-Player echt zuhause
lassen, sogar wenn darauf Roterfeld gespeichert ist.
Dein Debütalbum wird gerade mit viel Aufmerksamkeit bedacht. Wie ist das Gefühl, so
im Mittelpunkt zu stehen?
Große Erleichterung. Nach zwei Jahren zwischen der
Hitze Kaliforniens und dem Eiswind Finnlands freu
ich mich gar nicht so sehr für mich, sondern für das
Album als solches. Klingt komisch, ist es aber nicht.
Ein Album ist wie ein Kind, das nach dem Weg fragt
und natürlich wünscht man
„Ein Album ist wie ein
Deine Ausgangsbasis war
sich für seine Kinder das Beste
Kind, das nach dem Weg
einmal das ländliche Ösund nicht, dass sie von groben
terreich, inwiefern hat dich fragt und natürlich wünscht Händen weggestoßen werden.
dies geprägt?
Wenn jemand einen Song von
man sich für seine Kinder
Dir anhört, kannst Du nichts
Na ja, ist schon hart, wenn
das Beste und nicht, dass
tun, damit er ihn etwas besser
die Leute „Forrest Punk“ zu
sie von groben Händen
oder schlechter findet, da bist
dir sagen (lach). Andererseits
du als Musiker der hilfloseste
eh cool. Meine Heimat Vorarweggestoßen werden.“
Typ der Welt. Und für ein „Ja“
lberg ist ein sehr spannender
Flecken Erde und da ich schon in sehr jungen Jahren und für nicht mehr als ein „Nein“ kannst Du König
nachts immer in den Wald ausgebüchst bin, kenn ich oder Bettler sein.
unser Land noch mal in einem ganz anderen Licht.
Kristallklare Flüsse im Mondlicht, umschlossen von Gab es wirklich keine nennenswerten BandakBäumen und Felsen. Da würden selbst Einheimische tivitäten in der Vergangenheit?
oft staunen. Einige dieser Bilder und Eindrücke habe Ich hab mir immer gesagt, zuerst such ich mal die
ich für das Album „Blood Diamond Romance“ mu- richtige Frau für´s Leben und dann die Band. Dumm
sikalisch nachgezeichnet, so dass jeder mit mir am nur, dass mir jetzt mein Album dazwischen kam und
Fluss sitzen kann, der die Augen schließt.
ich nun doch zuerst die Band suchen musste. Roterfeld ist keine „gewachsene“ Band, die schon im
In deiner persönlichen Vergangenheit spielten Pausenhof Songs von Greenday spielte, aber macht
Reisen eine große Rolle. Was hat dich bisher Euch keine Sorgen: Wenn Roterfeld kommt, dann
sind wir auch wirklich da. Gerade vor zwei Wochen
auf deinen Wegen am stärksten beeindruckt?
Die Erkenntnis, dass wahrhaft frei nur der sein kann, war unser Gitarrist Robb Torres aus LA hier und wir
der wahrhaft wenig braucht. Landschaftlich gesehen haben uns für Anfang nächstes Jahr ordentlich was
hat mich Afrika bei Sonnenuntergang am stärksten vorgenommen. Freut Euch schon drauf, wenn der
gepackt. Als Musiker bin ich es natürlich gewohnt, erste Vorhang fällt für Roterfeld, wir werden Euch
nicht nur hinzusehen, sondern auch zu hören und nicht enttäuschen.
12
Roterfeld
„Blood Diamond Romance“
Bereits in jungen Jahren zog es Aaron Roterfeld hinaus in die weite Welt. Der Musiker, der
seine Songideen gerne Nachts in den Wäldern
zu Papier bringt, pendelte oftmals zwischen
den großen Metropolen unserer Erde und ließ
sich vom Weltgeschehen inspirieren. Auf seinem nun veröffentlichten Debüt liefert Roterfeld zwölf Dark-Rock orientierte Nummern,
die hier und da eine Prise 70-80er Jahre Flair
offerieren. Unüberhörbar schöpft der Musiker
dabei aus mehreren Stilen, haucht den Songs
jedoch durch seine ausdrucksstarke sanftrockige Stimme eigene Identität ein. Sehr homogen setzen sich dann auch einige Refrains
ins Gehör, die durch eingängige Melodiebögen
und einen Hauch Melancholie getragen werden. Gerade die ersten beiden Songs „Don‘t
Be Afraid Of The Dark“ und „Blood Diamond
Romance“ machen Lust auf mehr, ein wenig
verliert sich dann leider zur Album Mitte dieser
Faden. Produziert wurde übrigens unter Beteiligung der Berman Brothers (u.a Coldplay) sowie
dem finnischen Hit-Fabrikanten Hiili Hiilesmaa
(HIM, Lordi).
Andre Stasius
Das Produzententeam von „Blood Diamond
Romance“ hat es wahrlich in sich. Die Geschichte wie du durch Zufall an diese Leute
gekommen bist, klingt schon beinahe zu gut.
Glaubst du an Schicksal?
Schau mal auf unserer Website ins Kapitel 1 vom
Buch „Roterfeld“. Wer weiß, vielleicht hab ich ihn ja
gefunden, diesen geheimen Ort tief in unseren Wäldern, an dem alle deine Wünsche in Erfüllung gehen.
Bei der Entstehung von „Blood Diamond Romance“
lag jedenfalls der Hauch von Schicksal schon manchmal in der Luft. Zum Beispiel als nachts um zehn das
dass alle Songs so schön ineinander flossen und
aus ihrer Mitte ein Album wie „Blood Diamond Romance“ entsprang.
Photo by Neil Zlozower
Wie würdest du den Arbeitsprozess beschreiben, der letztlich zu einem Roterfeld Song
führt?
Meine Songs sind nie fertig, ich höre nur irgendwann
auf dran zu arbeiten. Bis es soweit ist, beiße ich mich
aber dran fest und denke den ganzen Tag an nichts
anderes. Der geile Synthie im „STOP“-Song, der jetzt
gerade die Clubs rockt und bereits in den DJ-Charts
gelistet ist, war eine Woche Studioarbeit. Der Song
war bereits fertig und abgeschlossen und alle fanden ihn gut, nur ich hatte das Gefühl, dass das Riff
noch nicht so cool klingt wie in meinem Kopf. Am
Ende habe ich 3 Lead-Synthies übereinander gelegt,
8-fach übersteuert und dann wieder in den Mix eingebaut.
Telefon läutet und ich eigentlich gar nicht rangehen
wollte und dann Frank Berman von den Berman
Brothers dran war. Es war aber nicht nur alles Zufall,
die Produktionen in Finnland mit Hiili Hiilesmaa waren bezahlte Auftragsproduktionen.
Die Songs entstanden über einen sehr langen
Zeitraum, was hält das Album als Ganzes zusammen?
Gute Frage. Der unbedingte Wille ein gutes Album
abzuliefern und sich bis zum Wahnsinn darin festzubeißen. Nachdem die Songs in Finnland fertig
waren stellten wir zum Beispiel fest, dass die Drums
überhaupt nicht zu den Songs der Berman Brothers
aus LA passten. Ich rief Frank Berman an und wir beschlossen, für alle LA-Songs in Finnland neue Drums
einzuspielen. Christian Berman kam dann extra nach
Berlin, um die Songs noch mal neu abzumischen.
Musikalisch ist „Blood Diamond Romance“ ein ungewöhnlich freies Album. Da kann es sein, dass Du
eben noch in den Streicherklängen des Prager Sinfonieorchesters geschwelgt bist und im nächsten Song
Robb Torres seinen schmutzigsten Gitarren-Amp auf
Maximum stellt. Am Ende war ich selbst überrascht,
Welche Vor- und Nachteile siehst du in dieser
Arbeitsweise?
Ich arbeite nicht freiwillig so, sondern weil ich es mir
nicht aussuchen kann. Alles funktioniert, wenn du
erstmal deinen eigenen Rhythmus gefunden hast.
Dieser Prozess ist heilig und unveräußerlich und da
ist jeder Musiker anders.
Welche Musiker haben dir geholfen, deine
Ideen zu verwirklichen?
Das waren allen voran die Berman Brothers, die
ja von Coldplay über Kaiser Chiefs bis hin zu Reamonn schon einiges auf dem Kerbholz haben. Dann
unser Gitarrist Robb Torres, auf den man sich auch
live freuen darf und natürlich Hiili Hiilesmaa, der ja
nicht nur Produzent ist, sondern auch zu den besten
Drummern Finnlands gehört. Für den Song „Don’t Be
Afraid Of The Dark“ zog er sich sogar splitternackt
aus, weil er meinte, dass die Drum dadurch noch viel
geiler klingen würde. Und da Roterfeld nicht ohne
Geschenke kommt, hab ich allen NEGAtief-Lesern
auch was mitgebracht: Mit dem Gutschein-Code
„2nvt“ könnt ihr euch das komplette Single-Bundle
von „Don’t Be Afraid Of The Dark“ inklusive Song
und Pics kostenlos runterladen.
Wenn ein neues Stück entsteht, gehören Musik und Text von Beginn an zusammen oder
probierst du erst aus, welcher Text wozu am
besten passt?
Die sind untrennbar verbunden. Eigentlich bin ich ja
ein Maler, der nicht malen kann und stattdessen seine Bilder mit Musik und Texten schreibt.
13
Photo by Roterfeld.com
Ein Kritiker schrieb unlängst zur Unplugged-Ver- Textlich bleibt vieles offen. Zu genau ins Detail
sion von „Don’t Be Afraid Of The Dark“: „Klingt zu gehen, liegt dir weniger?
wie ein Tarantino-Film an einem lauen Sommer- (lach) Ganz genau. Es geht nicht nur um die Dinge
abend.“ Bei unserer Club-Single „STOP“ war es selbst, sondern auch um den Raum dazwischen.
so, dass zuerst das Gitarrenriff war, das ich die- Gleichzeitig mag ich aber auch den Kontrast und
sem Typen im Gitarren-Store abgekauft hatte, werde in einigen Zeilen sehr direkt und erdig.
dann saß ich da und hörte mir das
Meine Texte lassen Raum zum At„Ich arbeite nicht men. Danke für diese Frage, das ist
Riff immer und immer wieder an.
Schließlich war mir klar, nach so freiwillig so, sondern bisher noch keinem aufgefallen.
einem fetten, schnellen Riff kannst weil ich es mir nicht
Du eigentlich nur noch „STOP“
aussuchen kann.“ Wie sehen deine Pläne für die
sagen. Danach musste ich einen
nähere Zukunft aus?
kompletten Song-Text zum Wort „STOP“ schrei- Ich werd mich in die Einsamkeit unserer Wälder
ben. Vielleicht ist es auch deshalb kein typischer zurückziehen und das Buch fertig stellen. Der
Roterfeld-Text geworden.
Name Roterfeld war ja zuerst eine Textzeile aus
14
diesem Buch, an dem ich schon ewig schreibe. Da
heißt es: „Weit waren sie geritten in ihrem Zorn,
viel zu weit, und nie hatten sie ein roter Feld geschlagen als dieses.“ Ich freu mich schon sehr auf
dieses Buch, wer Bock hat kann die ersten drei
Kapitel auf der Website schon mal vorlesen, sogar
auf japanisch und koreanisch. Anfang nächstes
Jahr fällt dann der Vorhang für „Blood Diamond
Romance“ live. Das wird der Beginn von etwas,
und wenn Du´s Dir aus hundert Konzerten aussuchen kannst, dann wähle weise.
Peter Heymann
www.roterfeld.com
VÖ: „Blood Diamond Romance“ bereits erschienen
15
41
16
36
34
34
34
30
30
The Search
„For Connection Contact
And Community“
Roterfeld
„Blood Diamond
Romance“
Marionette
„Nerve“
Mephistosystem
„Move the clouds“
Corroded
„Exit To Transfer“
Trillium
„Alloy“
Chandeen
„Blood Red Skies“
Leider fällt der Indie-Pop/
Rock der Schweden stellenweise sehr langatmig
aus, bietet aber dennoch
tolle melancholische Augenblicke wie z. B. im
Song „From The Glass
Jar“.5
80er Jahre Verliebtheit
trifft auf aktuelle Rockklänge. Aaron Roterfeld
liefert mit seinem Debütalbum eine gelungene
Genremixtur aus Rock,
Gothic, Synthie-Pop und
Dark-Wave ab. 8
Ass kicking Extreme Metal, made in Schweden.
Eingängige KeyboardParts treffen auf massives Blastgewitter und
hasserfüllte Growls/
Screams. Kraftvoll, melodisch und unbedingt
empfehlenswert. 9
Das 2010er Album klang
noch ein wenig roh und
unbehandelt, mit dem
neuen Werk liefern die
Industrial Rocker ein etwas gradlinigeres Werk
ab, obgleich die schnittigen Gitarrenriffs zurückgeschraubt wurden.
5
Rhythmusbetonter Alternative Rock mit Amitouch. Dabei erinnert
Sänger Jens Westin stark
an Metallica-Cheffe Hetfield, ohne diesen aber
zu doubeln. Keine Neuerfindung, aber dennoch
hörenswert. 6
Amanda Somerville
(Avantasia, Kamelot,
Epica) beschreitet mit
Trillium keine neuen
Wege. Female fronted
Metal, der bei mir lediglich durch „Scream It“
mit Jorn Lande als Gastsänger punkten konnte.
5
Wer auf gute Nachtmusik mit zuckersüßer Stimme steht, sollte hier zugreifen. Nach drei langatmigen Songs wollte
ich nur noch eins, schlafen gehen. 2
Melancholisch und doch
voller Energie - „The
Search For Connection
Contact And Community“ ist mit Sicherheit das
emotionalste Album der
Schweden. Ein Volltreffer
mitten ins Herz! 10
Das Debüt von Roterfeld
klingt über weite Strecken gut, keine Frage.
Dunkle Rockmusik, eine
passable Stimme, alles
soweit brauchbar. Was
fehlt, ist das Quentchen,
was aus einem guten Act
einen besonderen macht.
6
Eigentlich ein verdammt
gutes und krachiges Metalalbum, wenn da nicht
manches seltsames
Soundexperiment wäre. Diese Ausfälle sind
jedoch zum Glück Ausnahmen. 7
Mh... Was soll ich davon
halten? Mephistosystem
bieten auf ihrem neuen Album interessante
Rockmusik, die nicht
nervt, aber genauso wenig total umhaut. Schöne
Hintergrundmusik nenne
ich das. 6
Eigentlich ist dies nicht
unbedingt meine bevorzugte Form der Rockmusik, aber dennoch haben
Corroded mich eine ganze Weile unterhalten können...Also durchaus empfehlenswert. 7
Amanda Somerville ist
wie immer großartig,
die Songs von Trillium
könnten insgesamt aber
durchaus etwas kantiger
sein, um das berüchtigte
Tüpfelchen aufs I zu setzen. 7
Hm... Normalerweise
mag ich ja sphärische
Klänge sehr, aber „Blood
Red Skies“ erinnert mich
über weite Strecken doch
arg an Schlager. 4
Achter Output der
schwedischen IndieRock-Institution. PostPunk mit Wave-Einschlag. Dazu eingängige
Hooklines und der Mut
zur atmosphärischen
Länge. Tipp: „Alone In A
Space Shuttle“. 8
Melodischer Schmachtrock, geradeaus, hart an
der Grenze zum Kitsch.
Ä s t h e t i s c h e r N ä h rwert wie’n Cheeseburger. 20 Jahre nach den
Sisters und zehn nach
HIM braucht sowas kein
Mensch mehr. 6
Gitarrenarbeit eine Spur
zu hektisch, ansonsten
handwerklich ganz ok.
Aber spätestens beim
nervtötenden Gekeife
des Frontmenschen versagt das Verständnis des
Rezensenten. 3
Schweizer IndustrialRock der nicht so langweiligen Sorte. Flirt mit
larmoyantem Alternative und straightem Rock.
Detailverliebt, effektund abwechslungsreich.
7
Vo m E g o - S h o o t e rSoundtrack zum gitarrenlastigen Großangriff.
Derbe groovender Mix
aus Heavy Rock und
ruppigen AlternativeZeugs. Verdammt amerikanisch, diese Schweden. 8
Das Orchester bläst zum
Großangriff, die Gitarristen gniedeln sich ’nen
Wolf und über allem
schwebt erhaben Sirene Amanda S. Für ausgemachte Fans sinfonistischer Pop-Operetten. 5
Sphärische Tracks zwischen Sehnsucht, Hoffnung und stiller Verzweiflung. Tut nicht weh.
6
Indie-Rock-Pop aus
Schweden, der ein wenig an die gute alte IndieMusik aus den 80igern
erinnert. Wer Bands
wie Big Country, Twelve
Drummers Drumming,
etc. mag, wird dieses Album lieben. 9
Die Produktion des Debüts des Österreichers
Aaron Roterfeld ist ein
echtes Juwel. Ein sehr
abwechslungsreiches Album, das man zu jeder
Zeit und an jedem Ort
genießen kann. 9
Normalerweise geht mir
Metal gewaltig auf die
Nerven. Dieses Album
hat aber was, nämlich
Melodien, die zum Gitarrensound und zum
Gesang des Frontmans
Alexander Andersson
sehr gut passen. 8
Seit 2003 existiert das
Schweizer Quartett, die
von sich selbst behaupten, dass sie immer ein
wenig anders sind als alle anderen. Rockige Melodien werden mit elektronischen Sounds
verknüpft und irgendwie
passt alles zusammen. 8
Die schwedische Band
Corroded liefert mit ihrem aktuellen Longplayer aggressiven Heavy
Rock mit Grunge Einflüssen. Klingt ein bisschen wie Metallica, ist
aber trotzdem echt hörenswert. Let´s rock! 7
Die amerikanische Sängerin und Songwriterin
Amanda Somerville hat in
der Vergangenheit Bands
wie Kamelot, Virgo oder
Epica gesangtechnisch
unterstützt, Nun hat sie
endlich etwas eigenes
auf die Beine gestellt. Ein
hervorragendes Debüt. 8
Wer noch auf der Suche
nach einer CD für die
kalte Jahreszeit ist, sollte
sich dieses Album unbedingt zulegen. Schön
eingemummelt auf der
Couch, kann man stimmungsvolle Melodien genießen, die zum Träumen
einladen. 9
The Search klingen verspielt und verträumt –
und doch ganz erwachsen. Erinnert mich etwas
an Anathema, nur eben
anders, mit einer gewissen Leichtigkeit in der
Musik. Einfach genial. 9
Hab keine Angst vor der
Dunkelheit singen sie und
man hat keine Angst. Solide und songwritertechnisch gut gemacht – dazu noch eine Stimme die
super klingt. 7
Nein – diese Marionette
benötigt keinen Puppenspieler. Sie lebt von Doublebass-Gewittern und
harten Riffs und nettem
Synthesizereinsatz. 7
Die Schweiz beweist eindrucksvoll wie man mit
echter Power die Löcher in den Käse schießen kann. Saftige Gitarrenriffs würzen elektronische Elemente und
alles vermischt ergibt ein
leckeres Fondue. 8
Corroded kommen mit
einiger Wut in ihrer Musik daher, leider erinnert mich die Stimme
aber an Nickelback, was
den Gesamteindruck etwas mindert – aber auch
nicht zu sehr stört. 6
Wem Frauengesang in
einer Metalband gefällt, der wird bestimmt
seinen Spaß an Trillium haben. Mein Fall ist
es nicht, deswegen hier
eine neutrale Wertung.
Nicht gut und auch nicht
schlecht. 5
Betörende Stimme und
beeindruckende Flächen
– davon lebt Chandeen.
Man möchte die Augen schließen und sich
einfach nur in fremde
Welten träumen. 9
28
27
26
Cruadalach
„Lead - Not Follow“
microClocks
„Opinions Are On Sale“
Vallenfyre
„A Fragile King“
Deklariert als Folk MetalBand bieten die Tschechen letzten Endes mittelmäßigen Death Metal. Für den Folktouch
sorgen zwar typische Instrumente, doch lässt diese Vermischung zu wünschen übrig. 4
Mit ihrem Elektro-Pop/
Rock trifft die Band
nicht gerade meinen
Geschmack, dennoch
bietet das Album eine
ausgewogene Mischung
aus rockigen - und durch
den elektronischen Anteil auch tanzbaren Stücken. 5
Gregor Mackintosh (Paradise Lost) kehrt zusammen mit weiteren nicht
unbekannten Akteuren
zurück zu seinen Wurzeln. Geboten bekommt
man hörenswerten OldSchool lastigen Death
Metal. 7
Den Vorgänger „Agni“
fand ich schlichtweg genial, „Lead - Not Follow“
ist fast genauso gut, aber
eben nur fast. Darum bekommen Cruadalach
„nur“ acht Punkte heute.
8
Die Songs auf dieser
Scheibe sind das, was ich
so gerne als „grundsolide“ bezeichne: Mal gewöhnlich, mal spannend,
selten aufregend und alles in allem vollkommen
in Ordnung. 6
Mit Doom Metal kann
man mich meistens jagen - so auch in diesem
Fall. Brrrr... 3
Sie bezeichnen sich als
„Tribe“, feiern Samhain
und kleiden sich in Schottenröcke. Es flötet, trötet
und scheppert. Es klingt
nach Piratenabenteuer
und Lagerfeuer-Romantik. Nächster, bitte. 5
Synthiepoppiger IndieChartbreaker aus deutschen Landen. Gehypt,
gefeiert und ausgezeichnet. Keine Revolution am
Horizont, aber Musik mit
Melodie und Botschaft.
Immerhin. 7
Sie bezeichnen sich als
„Tribe“, feiern Samhain
und kleiden sich in Schottenröcke. Es flötet, trötet
und scheppert. Es klingt
nach Piratenabenteuer
und Lagerfeuer-Romantik. Nächster, bitte. 5
„Da sind sie wieder, die
mittelalterlichen Klänge…“, zumindest war
das mein erster Eindruck
beim Hören des ersten
Songs. Doch weit gefehlt!
Der Wumms ist auch da
und zwar ganz gewaltig.
Ein Mix aus Mittelaltersounds und Metal. 1
Die Band microClocks ist
ein kleiner Geheimtipp
aus dem Ruhrpott. Sehr
markant die Stimme des
Frontsängers JT. Rock,
Alternative und Electro
haben er und seine beiden Kollegen Stevie Jay
und ShapeShifter in ihren Songs verarbeitet. 2
Schwere Kost - zumindest für meine Ohren …
harte Musik für MetalLiebhaber. Viele Gitarren schnelle SchlagzeugTakte, eine tiefe, röhrige
Stimme - ja, das ist heavy! Sorry, too heavy for
me… 3
Irland lebt, mit einem
Hauch Mittelalter vermischt. Cruadalach mischen
irische Einflüsse mit Mittelalter und einer guten
Prise Metal und siehe da:
Es funktioniert perfekt!
10
So wie microClocks es
machen, stelle ich mir
irgendwie modernen
Stonerrock vor. Dreckige
Gitarren, verrauchte
Stimme und gute elektronische Untermalung
und immer wieder ruhige Stellen. 7
Vallenfyre kicken mächtig ins Gesäß. Schonungslos und hart – wie
man es für eine Metalband eben erwarten
sollte, aber da gibt es
viel zu viele Weichspülprogramme mittlerweile.
8
Ole
Eranie
Otti
Andre
Daniel
Ole
Eranie
Otti
Andre
Daniel
Ole
Eranie
Otti
Andre
Daniel
Ole
Eranie
Otti
Ole
Andre
Eranie
Daniel
Otti
Andre
Daniel
17
Es ist soweit:
Messerscharfe
„Empathie“ greift an!
Rebentisch: Ein Name, eine
Band, drei starke Männer, die
wissen was Sie nicht wollen
und mit Ihrem neuesten Werk
für einen Lauschangriff der besonderen Art sorgen.
In neuer Formation überraschen Rebentisch mit Ihrem Album „Empathie“ und jeder Menge Mut zur Veränderung.
Die Blätter fallen von den Bäumen und die Tage werden kürzer. Der Herbst beginnt. Die spürbar wachsende Melancholie
und der gleichzeitige Wunsch nach Freude, Glück und Wärme bestimmen in diesen Tagen das Gefühlsleben der Nation.
Das Künstlertrio um Leadsänger und Songwriter Sven Rebentisch, dem ehemaligen „Skeptiker“ Andreas Kupsch und
dem Gitarristen Jens Bohm greift diese Stimmungen gekonnt auf und erreicht mit seinen unverblümt-eindringlich
gewaltigen Texten direkt das Herz des Zuhörers. Dabei zeigt
sich die Band facettenreich.
Nach dem letzten Electro-Werk „Unter der Stadt”, welches
Sven und Jens noch ohne Andreas kreierten, finden sich im
neuen Album „Empathie“ Einflüsse aus Darkwave, Electro
aber auch Ska und Punk wieder. Das Spiel mit den Genres
und der gleichzeitige Blick über den Tellerrand bilden eine
bunte Mischung die äußerst tanzbar ist. „Empathie“ bietet so für jeden Geschmack und jede Stimmung den passenden Song. Rebentisch agiert überraschend explosiv und
direkt. Eine Band die sicher noch mit vielen Zauberstücken
für Furore sorgt. Das neue Album „Empathie“ ist ab dem
11.11.2011 überall im Handel erhältlich.
Indira Brenke
www.rebentisch.de
VÖ: „Empathie“ 11. November 2011
18
Ein düster-romantischer
Donnerschlag der Superlative
PROJEKT MENSCH veröffentlichen ihr erstes
energiegeladenes Album „Seelenfeuer“ und
zeigen wie gefühlvoll das Böse sein kann.
Eine sanfte Cellomelodie kriecht leicht aus den
Boxen und paart sich mit einem auftürmenden
Trommelgewitter. Ein Bruch. Und was man soeben noch für den Einstieg in eine LacrimosaSymphonie gehalten hat, schlägt mit heftigen
Drums und harten Riffen in das Vorspiel eines
Rammstein-Songs um. Eine Stimme verkündigt
„Sünde“ und es wird klar, dass es sich hierbei
weder um Tilo Wolff noch um Till Lindemann
handelt.
Mit diesem aufrüttelnden Wechselspiel beginnt das
Debütalbum „Seelenfeuer“ von PROJEKT MENSCH,
das am 28.10. offiziell als Digipack mit 16 seitigem
Booklet bei Dark Bastards erschienen ist. Der Kopf
hinter diesem Machwerk ist niemand geringeres als
Szenepionier Deutscher W., Gründer und Sänger der
legendären Punkrockkapelle OHL. Nachdem er sich
auch mit seiner Horrorpunkband Der Fluch einen unverzichtbaren Namen in der deutschen Gothicszene
gemacht hatte, scheint nun die Zeit reif, etwas noch
nie Dagewesenes anzupacken: Eine feurige Liebeserklärung, die tief in die Dunkelheit eintaucht und
dabei so facettenreich ist wie die Szene selbst. So
werden nicht nur Freunde von Der Fluch auf ihre
Kosten kommen, sondern auch Liebhaber von ASP,
Blutengel, Janus und Terminal Choice.
„Es ist ein sehr persönliches Werk, auf dem sich
nicht nur böse Märchen, sondern auch sehr persönliche Themen befinden“, so DW. Und dass es sich
dabei keineswegs um rosafarbene Blümchenthemen handelt, sondern um Geschichten von Wut und
Verzweiflung, aber auch über Kraft und Hingebung,
verrät ein Blick in die Lyrics. Denn inhaltlich bewegt
sich „Seelenfeuer“ auf dunklen Pfaden und knüpft
an Dichtungen von Letzte Instanz an. Neben Songs
wie „Sünde“, „Engel der Angst“ und „Steinesammler“, die in treibenden Rythmen an harte Rammsteinglanzstücke erinnern, zeigt sich auch bei „Ich
verbrenne“ und „Tränenmeer“ der Neue Deutsche
Härte Einfluss. Hier kommen verstärkt Synthesizerharmonien zum Einsatz, die auf eine einnehmende
Art mit DW´s sehnsüchtigen Worten ein beeindru-
ckendes Bild des Verlangens malen. Mit dem dritten
Titel auf der Scheibe kommt ein ganz besonderer
Leckerbissen auf uns zu, der besonders durch seinen
harmonischen Refrain und der choralen Aufforderung „Dreh Dich nicht um“ zu begeistern weiß – absolutes Hymnenpotential!
hervorzutreten und zu überraschen. Was dem Zuhörer auf diesem Album dargeboten wird, kann man
bedenkenlos als mitreißend bezeichnen: Feurig, beklemmend, düster und harmonisch. Wer Rammsteinmelodien und Lacrimosawelten mag, wird PROJEKT
MENSCH lieben!
Den Abschluss des musikalischen Festmahls bildet
„Die dunkle Stunde“. Ein Track, der noch einmal
jedem, der bis jetzt dachte, dass er die Band halbwegs zuordnen könnte, einen weiteren Eindruck der
kreativen Schaffensbreite beschert: Ein leidenschaftlicher Aufschrei, der von Streichern begleitet und von
einem Klavierspiel getragen, sich zu einem kraftvollen Meisterwerk mit epischen Zügen entwickelt.
Die musikalische Bandbreite, die die Jungs von PROJEKT MENSCH mit dieser Veröffentlichung auffahren,
ist ebenso vielfältig wie auch eigenständig. Sie legt
zwar zahlreiche Vergleiche nahe, die an bekannte
Größen erinnern, doch DW und seine Mannen schaffen es immer wieder, hinter all diesen Ähnlichkeiten
Ebenso wie die Texte hat auch das Artwork von „Seelenfeuer“ seine ganz eigene Geschichte. Es zeigt
das Symbol einer schwarzen Flamme auf dem Hintergrund einer Wand, die aus einer ehemaligen Nervenheilanstalt stammt. Produziert wurde das Album
von Kernkraftritter Records und erscheint im Vertrieb
von Broken Silence. Das Musiklabel hinter diesem
Release wurde vom OHL-Stammlabel Sunny Bastards
eigens für PROJEKT MENSCH unter dem Namen Dark
Bastards ins Leben gerufen.
Alexander Junghans
www.sunnybastard.de
www.Projekt-Mensch.org
VÖ „Seelenfeuer“ bereits erschienen
19
Daniel Colletti’s Electronic Batcave
Postpunk trifft melancholischen
New Wave
Daniel Colletti, der bereits seit zwanzig Jahren
auf der Bühne steht, bisher unter anderem als
Sänger bei Aphekt, Cyber Camus oder Regenzeit, gründete im vergangenen Jahr die Band
Electric Bat Cave und begeisterte so auch live
bereits auf zahlreichen Konzerten, Events und
Performances.
Der Bandname sagt es schon voraus. Seine Songs
enthalten eine Mischung aus Postpunk, elektronischer NDW Musik der 80er und den typischen New
Wave Sound von beispielsweise The Cure. Stimmlich
und visuell erinnert Daniel Colletti zudem sehr an
Robert Smith, inmitten experimenteller Synthie
Klänge und auch mal rauem, funkigem, selbst bluesigem Charakter mit deutschen Texten. Inspiriert
wird das Ganze von persönlichen, menschlichen
Abgründen, dem Zerfall von Liebe und Freundschaft
oder gar dem Ende der Zeit. Die Idee deutsch zu
singen, beschreibt Daniel Colletti folgendermaßen:
„Ich singe seit Anfang meiner Zeit in der Sprache
meiner Träume. Es ist auch schon vorgekommen als
ich eine Zeit in Wales verbrachte, dass ich in gaelisch geträumt habe. Ich konnte mir da nur nicht
merken was das war.“
Das Multitalent schreibt und performt überwiegend
alles selbst und arbeitet zurzeit mit einigen Künstlern, wie Vernon.D.Hill aus Detroit oder Thorsten
Queschning von Tangerine Dreams und Picture Palace Music an seinen Songs. Auch für die Live Auftritte hat Daniel Colletti tatkräftige Unterstützung.
An den Drums Jan Pfenning von Human Sampler
einem Drum `n Bass Projekt und an der Gitarre u.
a. Sugar Baer, einen Gitarrenvirtuosen aus Chicago
sowie verschiedene Erotic/Fetish Showacts.
Am 03. November 2011 wird in der „Berliner White
Trash Diamand Lounge“ ab 22.00 Uhr die erste Single, „Berlin…“, die am 11.11.2011 auf den Markt
kommt, mit einem Konzert gefeiert. Geschickt lässt
sich so die Wartezeit auf das Album „Bat Cave
Dream“ verkürzen, denn erst Anfang 2012 wird der
Longplayer bei Danse Macabre erscheinen.
Birgit Riedmüller
www.electricbatcave.com
www.myspace.com/danielcolletti
VÖ-Album: „Bat Cave Dream“ Anfang 2012
20
Ankh
Blick in die Sterne
„Ich bin das erste Mal an einem Punkt angelangt,
jetzt nach vier Alben (davon zwei Konzeptalben), das
Gefühl zu haben, mit Ankh alles gesagt zu haben.“
Ankh, das ist zugleich Pseudonym des Initiators und
auch Name der Band selbst, die er vor wenigen Jahren
gegründet hat.
„Galaxia“ heißt die neueste Scheibe, die vor allem das auf
Ankhs zweitem Werk „Gaia“ begonnene Thema erweitert.
Seinerzeit wurde der Planet Erde und die Umwelt thematisiert, die neuen Klänge machen nun unser Sonnensystem
hörbar. „Die Vertonung der Planeten in einer ganz besonderen Weise hat auf mich schon immer einen gewissen Reiz
ausgeübt, schon bevor ‚Gaia‘ geschrieben wurde.“ erklärt
Ankh seine Intention. „Abgesehen davon, tue ich mir leichter, mich an einem bereits vorgegebenen Thema zu orientieren.“ Geschickt wird also ein Leitfaden als Grundlage
genommen, um ein Thema zu vertonen, welches dem Mastermind schon lange am Herzen lag. Dabei sind die anderen Musiker mehr als nur Statisten: „Die meisten Melodien
habe ich vorgegeben, aber gerade bei den Gitarrenparts hat
mein Bruder fast freie Improvisations- und Entfaltungsmöglichkeiten besessen. Somit haben einige Lieder eine besondere Wendung und Stimmung erhalten, die ich inzwischen
als absolute Bereicherung sehe.“ Gemeinsam wurde über
die letzten Jahre Kreatives geschaffen, nun werden aber
auch Kreise geschlossen. Auf die Frage nach den nächsten
Schritten sinniert Ankh: „Natürlich habe ich neue musikalische Ideen, bin mir aber nicht sicher, ob diese mit Ankh
in Einklang zu bringen sind. Somit gilt ‚Galaxia‘ zunächst
als bisheriger Höhepunkt. Was danach kommt, ist unklar.“
Eines dürfte allerdings gewiss sein: Wer soviel in den letzten Jahren erschaffen hat, dessen kreative Energie scheint
unerschöpflich.
Frank „Otti“ van Düren
www.ankh-gothic.de
VÖ: „Galaxia“ 11. November 2011
21
Blick gen Norden
Die letzten Jahre waren turbulent bei Corvus
Corax. Zahlreiche (Seiten-)Projekte wie Cantus
Buranus, Berlinski Beat, die „Die Zwerge“-Tour
und vieles mehr sorgten für Action, zudem
hat sich die Band auch personell neu formiert.
Neu hinzugekommen sind Pan Peter, ehemals
Dudelsackspieler bei Cultus Ferox, Steve The
Maschine (u.a. Extrabreit , Terrorgruppe, Mad
Sin) sowie Vit Polak, ein studierter Trompeter,
der ebenfalls in zahlreichen Bands und auch
Orchestern aktiv war. Nun steht eine neue Veröffentlichung an, Corvus Corax-Urgestein Wim
erzählt uns, was es damit auf sich hat.
Nach diversen anderen Projekten ist „Sverker“
seit langem mal wieder das erste klassische Corvus Corax Studioalbum. Wie hat sich denn die
Entwicklung des neuen Materials zwischen die
Verwirklichung all der anderen Ideen gefügt?
Im bisherigen Schaffen von Corvus Corax richteten
wir unser Augenmerk eher auf Ost-, Süd- und Westeuropäische Traditionen während des Mittelalters.
Nun war es einfach an der Zeit, sich auch einmal
dem kalten Norden zuzuwenden. Es ist wirklich
erstaunlich, was dort alles ans Tageslicht zu befördern ist. Grundsätzlich sind wir ständig auf der
Suche nach interessantem Material, welches wir
vertonen können. Wir sind also so etwas wie historische Schatzsucher. Diese Schatzsuche begleitet uns
22
ständig. Sobald wir dann genug Material zusammen
gesammelt haben, stürzen wir uns auf eine Studioproduktion. In der Tat ist das oftmals nicht so schnell
umzusetzen. Besonders, wenn man viel unterwegs
ist. Ich glaube, alleine in diesem Jahr waren wir,
Deutschland nicht mitgerechnet, in etwa 12 verschiedenen Ländern unterwegs.
„Sverker“ beschäftigt sich vor allem mit nordeuropäischen Melodien. Wie haben sich denn
Recherche und Arrangements hierbei von
früheren „musikalischen Ausgrabungen“ eurerseits unterschieden?
Zum Teil haben sich unsere Arrangements aufgrund
von alten Notenfunden entwickelt. Aber oftmals
auch durch wieder entdeckte Textfragmente oder
Bücher. Wie zum Beispiel die Carmina Burana zum
Quell unserer Inspiration wurde. Im Fall von „Sverker“ waren es Überlieferungen vorchristlicher Sagen
aus dem nordeuropäischen Raum. Darunter besonders die Völuspa, die auf alte nordische Mythen
zurückgreift. Hier berichtet eine Seherin von der
Entstehung und dem Ende der Welt (Ragnarök) bis
zu der damit verbundenen Neuentstehung. Bei Ragnarök handelt es sich um die Schicksalsschlacht der
Götter und Riesen, die wir auch auf „Sverker“ vertonten. Mann sollte dazu sagen, Sverker (um 11601210) war König von Östergötland und Schweden.
Sicher gastierten auch an seinem Hofe sogenannte
„Skalden“. Einer der bekanntesten altisländischen
Skalden war zum Beispiel Snorri Sturluson (11791241). Er gilt als Autor der berühmten Snorra-Edda.
Es ist also nicht ganz auszuschließen, dass dieser
Snorri (vielleicht sogar ein Vorfahre von unserem
Trommler Norri...) am Hofe von Sverker dem II. seine
Skaldenkunst darbot. Dies alles inspirierte uns nun,
ein Werk mit dem Schwerpunkt nordischer und keltischer Kultur zu schaffen.
Wo kann man denn generell die Merkmale
des nordischen im Vergleich zum mitteleuropäischen Liedgut des Mittelalters festmachen?
Grundsätzlich kann man sagen, dass das nordische
Liedgut auf jeden Fall auch das mitteleuropäische
Liedgut beeinflusst hat. Man denke dabei an die
deutschen Heldensagen, deren bekannteste Sage
wohl die Nibelungensaga ist. Im Handlungsbogen
entsprechen sie den Sagen und Mythen aus den
nordeuropäischen Raum. Die drei wichtigsten Überlieferungen sind davon die Thidrekssaga, die Snorra
Edda und die Lieder-Edda. Aber nicht nur das Nordische Liedgut beeinflusste Mitteleuropa. Auch viele
alltägliche Begriffe ,wie zum Beispiel „Donnerstag“,
dessen Bedeutung vom Donnergott Thor abstammt,
haben hier ihre Wurzeln.
Frank „Otti“ van Düren
www.corvuscorax.de
VÖ „Sverker“ 25. November 2011
Perfekte Unvollkommenheit
„Unsere Motivation ist es, authentische, ausdrucksstarke Musik zu machen, die Menschen zu fesseln vermag.“ erklärt Frontfrau Alexandra die Intention ihrer
Band. „Dabei steht der Name The Flaw - der Makel
- für den Zauber und Tiefgang der Unvollkommenheit
und Widersprüchlichkeit, denn alles, was perfektioniert und normiert ist, wirkt schnell unlebendig, oberflächlich und hohl.“
Eigentlich ist damit schon vieles gesagt, und doch könnte
man soviel über diese spannende Formation erzählen, zu viel
für einen simplen Zeitschriftenartikel. Zum Beispiel, dass sie
gerade ein neues Album namens „All You Have“ in die Welt
gesetzt haben. Damit hat man sich bewusst viel Ruhe und
Zeit gegönnt, wie Saitenvirtuose Lars erzählt: „Wir haben
uns mit der Veröffentlichung für einen Weg entschieden,
der uns viele Freiheiten gibt und uns absolute Selbstbestimmung ermöglicht.“ Man habe sich den veränderten Gegebenheiten des Musikmarkts angepasst, was natürlich auch
Zeit und Energie kostet. Um so stolzer darf man jetzt auf
das neue Baby sein. Alexandra dazu: „Wir sind besonders
stolz auf die Früchte der Zusammenarbeit mit Frank Bornemann, der uns neue Perspektiven auf unsere Musik eröffnet
hat.“ Mit seiner Hilfe haben The Flaw in den renommierten
Horus Sound Studios in Hannover das Album veredelt und
zu einem wirklich beeindruckenden Werk gemacht. Lars ergänzt: „Es war eine schöne Zeit auf diesem kreativen Boden
zu leben und dem nachzugehen was uns das Wichtigste ist.
Die Songs dort wachsen zu sehen, das Beste aus sich herauszuholen und es in diese Songs zu stecken, war schon ein
Erlebnis, das wir nicht so schnell vergessen werden.“
Das Ergebnis bestätigt dies: „All You Have“ ist nicht einfach
nur ein neues Album, es ist ein fesselndes, angenehmes und
kunstvolles Werk, das man vollends genießen kann.
Frank „Otti“ van Düren
www.theflaw.de
VÖ: „All You Have“ 21. Oktober 2011
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Das Warten hat ein Ende
Es ist soweit! Zwölf abwechslungsreiche Tracks
auf einem Album, mit einem bunten Mix verspielter, rhythmischer, melodiöser und cluborientierter Stücke. Stahlfrequenz zeigen mit
ihrer neuen CD „Tectonic Structures“, dass sie
ihrem Stil treu geblieben sind. Markus Houben
und Klaus Richter hatten viel Spaß bei den Aufnahmen. Wie „Tectonic Structures“ entstanden
ist, davon berichten die Jungs jetzt.
„Tectonic Structures“ ist ein Begriff, der nicht
nur in der Geologie, sondern auch im Tanzbereich eine Bedeutung hat. Welches Thema
wolltet ihr damit beschreiben?
Klaus: Uns ging es um eine geologische Metapher auf
unsere Musik. Zum einen auf die Art, wie ein Stück
bei uns entsteht – auf sehr modularisierte Weise; wir
legen vieles übereinander, verschieben es, lassen es
kollidieren. Zum anderen steckt auch ganz einfach
der Gedanke an den Klang von sich verschiebenden
tektonischen Strukturen dahinter – das Beben.
Wie unterscheiden sich die Songs zu den Aufnahmen in der Vergangenheit? Worauf legt ihr
besonders viel Wert? Melodie, Rhythmus oder
Texte, bzw. Soundsequenzen?
Markus: Ich achte im Vorfeld nicht darauf, in welche
Richtung sich ein Song entwickeln soll. Die Ideen
entstehen eher spontan. Da ich aber eine Vorliebe
für tanzbare Sachen habe, gehen die Songs dann automatisch in diese Richtung.
K.: Ich lege mehr Wert auf einen atmosphärischen
Aufbau der Stücke. Für mich war Industrial immer
ein Genre, das sich eher durch Atmosphäre als durch
klassische Liedmerkmale auszeichnet. Wenn ich
mir vorstelle, dass unsere Musik in den Köpfen der
Zuhörer Bilder auslöst, dann finde ich das sehr gut.
Gleichzeitig kommt es uns aber auch darauf an, eine
ausbalancierte Mischung zu liefern – also im besten
Fall Stücke, die tanzbar sind, gleichzeitig aber auch
ein gehöriges Kopfkino auslösen.
Welche Stücke haben für euch eine ganz besondere
Bedeutung?
K.: Mir sind eigentlich immer solche Tracks am liebsten, die in einem einzigen Arbeitsgang fertig geworden sind. Da steckt sehr viel Spontaneität drin,
und meistens sind diese Stücke auch besonders
straff. Wenn ich mir so einen Song dann irgendwann
wieder anhöre, entdecke ich darin selbst noch Sachen, die mir während des Entstehungsprozesses
gar nicht aufgefallen sind, und bin ganz erstaunt.
Bei Stücken, an denen man lange in Kleinstarbeit
getüftelt hat, stellt sich dieser Überraschungseffekt
eher selten ein. Aber einen komplexen Song in langer Arbeit fertiggestellt zu haben, ist auf seine Weise
natürlich auch sehr befriedigend.
Fallen euch manchmal Soundsequenzen ein,
wenn ihr unterwegs seid?
M.: Oh ja! Mir fallen immer wieder Sachen ein, wenn
ich zum Beispiel in der U-Bahn sitze, eben genau
dort, wo kein Rechner in der Nähe ist. Blöderweise
kann ich mir das dann, entgegengesetzt zu meiner
Überzeugung, nie merken.
Was hat euch bei der Aufnahme des Albums
besonders viel Spaß gemacht?
K.: Eigentlich alles. Wenn ein Stück im Entstehungsprozess keinen Spaß macht, dann wird es in der
Regel auch nicht fertig. Mir persönlich macht die
Arbeit mit Samples am meisten Freude; das sind
dann die eher weniger tanzbaren Titel. Wenn ich
einen guten Film sehe, denke ich manchmal: „Was
für schöne Klänge, und wie schön sie zu den Bildern
passen. Ob die wohl auch ohne die Bilder funktionieren würden?“ Das tun sie dann häufig, wobei sie
außerhalb ihres eigentlichen Kontextes ganz andere
Stimmungen schaffen. Mir ist in erster Linie wichtig,
dass die Samples atmosphärisch eine gute Wirkung
erzielen. Dass der Inhalt aber auch zu dem Stück
passen sollte, ist klar. Aber oft entwickelt und ändert
sich so ein Stück ja enorm, deswegen ist es schwer
von Anfang an zu sagen, ob es eher eine tanzbare
Nummer werden soll oder eher eine experimentelle,
noisige.
Eranie Funderburk
www.reverbnation.com/stahlfrequenzofficial
www.myspace.com/sfrequenz
VÖ: „Tectonic Structures“ 11. November 2011
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Schmerzen, Country und Jameson
Adrian And The Wounds ist so etwas ähnliches wie Nick Cave And The Bad Seeds –
allerdings wie gesagt nur ähnlich. Adrian ist
düster, melancholisch und dennoch verspielt.
Stellenweise erinnern die Kompositionen
auch an Leonard Cohen – am besten sollte
man sich selbst ein Bild machen.
Eure Musik ist eine recht interessante Mixtur.
Wie geht ihr bei neuer Musik vor?
Adrian: Das ist verschieden, ich habe keine Musterformel.
Meist kommt erst die Musik und dann entstehen die Texte,
aber die Ideen dafür wachsen über Monate, manchmal
auch über Jahre hinweg. Wenn alles soweit steht, dann
zeige ich das neue Material meinen Wounds und sie geben
ihre individuelle Note an Musik dazu.
Welche Story steckt hinter dem Song „The Night My
Mother Screams“?
Die Story dazu ist halb erfunden und halb ist es eine
Erinnerung aus meiner Jugend. Es ist eine kleine dumme
Geschichte übers Jung sein und den Schmerz, den die elterliche Fürsorge und Autorität auslösen kann - ob gewollt
oder ungewollt. Die Hauptfrage, die ich mit dem Song stelle
ist: Muss ein Kind für die Sünden seiner Väter einstehen?
Werdet ihr mit euren neuen Songs auf Tour gehen?
Ja, wir werden im Frühjahr 2012 in Amerika auf Tour gehen,
mit David J (Ex-Bauhaus) als Special Guest und dann im
Sommer kommen wir nach Europa.
Und wie sieht ein perfekter Backstageraum
für Adrian And The Wounds aus?
Es sollte ein Laptop mit Lautsprechern dastehen
(bitte mit Country Musik), eine Flasche Saki, eine
Flasche Gin, eine Flasche Jameson, sechs Dosen Red
Bull und ein Spiegel für unseren Keyboarder (er sieht sich
gerne selbst an) und eine Flasche Weißwein für unsere
Managerin – die einzige weibliche Person in der Band.
Daniel Friedrich
www.adrianhandthewounds.com
www.myspace.com/adrianhmusic
VÖ: „That hurts“ Ende 2011
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Der Einzelne in der Masse
Ungeachtet der Tatsache, dass Emotionen in
vielen Bereichen des Musikgeschäfts als einzig
legitimer Songinhalt gelten, gibt es glücklicherweise immer wieder Formationen, die sich
über diese Maxime hinwegsetzen. Hinter die
Fassade zu blicken und die Dinge beim Namen
zu nennen, das haben sich aktuell microClocks
alias JT (Vocals), Stevie Jay (Keyboards) und
ShapeShifter (Guitars) auf die Fahnen geschrieben. Ihr jüngstes Werk „Opions Are On Sale“
war für uns der perfekte Ansatz, sich ausführlich mit der noch jungen, aber bereits mit Preisen überhäuften, Band zu beschäftigen.
Wie verläuft eure Zusammenarbeit beim Songwriting?
JT: Das ist tatsächlich ganz unterschiedlich. Mal
gibt es ein Gitarrenriff, das Andy (ShapeShifter) uns
vorstellt, mal ein Keyboardthema, dass Stevie entwickelt hat, mal ist es ein Text, von dem ausgehend
man eine Melodie-, Klang- oder Rhythmusstruktur
entwickelt. Da gibt es glücklicherweise kein festes
Prozedere. Solange die Ideen noch diffus sind und
nicht klar ist, wo das Ganze hin soll, wird einfach
wild ausprobiert. Jammen mit allen oder Basteln
alleine am Computer. Sind die Grundstrukturen und
Grundelemente aber dann irgendwann klar, wird es
schnell analytisch und strukturierter. Es werden die
Ideen aufgenommen, ausgebaut, im Computer arrangiert und mit den nötigen Finessen angereichert
und fertig ist der Song... naja, so in etwa!
Stevie Jay: Es ist grundsätzlich so, dass bei jeder
neuen Songidee verschiedene musikalische Welten
aufeinander treffen. Insgesamt wird natürlich alles
gemeinsam „zusammen-gejammed“, aber über
die letzten Jahre hat sich eine gewisse Arbeitsteilung durchaus bewährt. Andy (ShapeShifter), zum
Beispiel, ist eine übersprudelnde Kreativitätsmaschine. Sehr viel von dem, was auf der „Opinions
Are On Sale“ zu hören ist, hat seinen Ursprung in
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trum, dem wir uns zugehörig fühlen würden. Ich
würde auch nicht sagen, dass unser Album besonders politisch geraten wäre. Zuallererst haben wir
einen künstlerischen Anspruch an das, was wir musikalisch verarbeiten. Wir haben uns zum Beispiel mit
der griechischen Mythologie beschäftigt und auch
Goethes Mephistopheles zu Wort kommen lassen.
Aber all das ist eingebettet in eine Geschichte, die
wir erzählen. Eine Geschichte, in der sich ein einzelner Mensch einer Masse an gefolgsamen Opportunisten gegenübersieht, die bereitwillig ihre Meinung
verkaufen. Dass dies eine aktuelle politische Entirgendeinem Gitarrenriff, mit dem Andy mal um wicklung beschreibt, ist natürlich extrem beängstidie Ecke kam. Jens schreibt alle Texte und versucht gend. Aber wir haben keine musikalische Anklage
eine Gesangsmelodie zu entformuliert, die wiederum nur
wickeln, und ich mache mir „Zuallererst haben wir einen vorgefertigte Gedankensätze
derweil Gedanken zum Soundin die Köpfe hämmern würde.
künstlerischen Anspruch
konzept. Bis aber überhaupt
irgendetwas spruchreif ist, an das, was wir musikalisch Viele Bands beziehen poliverarbeiten.“
wird alles mindestens 20-mal
tisch heute keine Stellung
umgeschmissen und umarranmehr und beschränken sich
giert. Naja, und da in unserem Fall drei absolute Per- auf „gute Laune-Musik“. Sollte Rock wieder
fektionisten am Werk sind, wird auch sehr viel dis- mehr Inhalt bekommen?
JT: Musik wird von Menschen für Menschen gemacht! Niemand kann dafür an den Pranger gestellt
werden, gute Laune verbreiten zu wollen. Party und
gute Laune haben ihre Daseinsberechtigung! Heute
vielleicht sogar mehr denn je! Denn vielleicht ist die
vielgescholtene Inhaltsleere in der Musik nicht die
Wurzel des Übels, sondern vielmehr ein Symptom
und Ausdruck unserer Zeit. Ähnliche Entwicklungen
gibt es doch in allen Unterhaltungsbereichen. Fernsehprogramme werden immer inhaltsleerer, Kinofilme sind fast nur noch Effekthascherei. Und wir
finden‘s cool, weil es einem eben nicht auch noch
die Probleme der Welt vor Augen führt, sondern
uns gnädig davon ablenkt. Menschen wollen feiern,
weil sie vom Alltag, von den eigenen Sorgen, von
der Welt um sie herum abgelenkt werden wollen.
Das Problem ist: Dient das Feiern nicht mehr nur als
Ablenkung, sondern als primäres Lebensziel, dann
läuft da was falsch! Die Musik, die wir hören, hat
kutiert, getüftelt und manchmal nach stundenlanger genau den Sound und genau den Inhalt, den wir ihr
Überlegung nur ein winziges Detail um eine Nuance geben wollen. Wer feiern will, hört Party-Mucke, wer
verändert, bis alle zufrieden sind.
Hinhören will, hört anspruchsvolle Musik. Dass es
momentan eher die fetten Beats und coolen Sounds
„Opinions Are On Sale“, da klingt schon der sind, die angesagt sind, hat ganz sicher auch damit
Titel nach Anklage. Seid ihr im Alltag auch po- zu tun, dass es einfach zu konsumieren ist. Anhölitisch engagiert oder ist die Musik euer Ventil, ren, cool finden, nächster Song. Inhalt: Egal! Wie
der Song entstanden ist, wer ihn erschaffen hat:
eure Meinung kundzutun?
SJ.: Keiner von uns ist im politischen Alltagsgeschäft Nebensache! Schlimmstenfalls wird das Ganze dann
engagiert. Es gibt auch keine konkrete politische millionenfach noch kostenlos im Internet gesaugt
Position, die wir vertreten oder ein politisches Spek- und fertig ist der selbstgebaute Strudel aus schnell
konsumierter Beliebigkeit und Austauschbarkeit. Das
wiederum wirkt sich natürlich im Umkehrschluss
auch auf die Musikschaffenden aus. Immer schneller,
immer mehr und möglichst so klingen, wie der letzte
Hit, um das Risiko des Scheiterns zu minimieren. Ich
weiß nicht, ob man sich tatsächlich Sorgen machen
muss, ob es der Untergang des Abendlandes ist oder
ob die Musik sich davon wieder erholt oder überhaupt erholen muss. Vielleicht ist es irgendwann nur
eine Anekdote in der Musikgeschichte, vielleicht so
was wie „die billigen Jahre“... Zum Glück gab es
immer und gibt es noch genügend Musikliebhaber,
denen es nicht egal ist, wer da ein Instrument spielt
und welche Aussage ein Song hat. Und die finden
schon ihr Fressen, da muss man sich keine Sorgen
machen!
SJ.: Vielleicht ist es ja auch ganz gut, wenn die
Gute-Laune-Fraktion bei dem bleibt, was sie am
besten kann. Bei manch einfachem Gemüt bin ich
mir schließlich nicht ganz sicher, ob ich einen Debattenbeitrag zum Wesen der Welt hören möchte.
Ich denke, jede musikalische Ausdrucksform hat
ihre Berechtigung: Wer den Monsun durchqueren vorbeigehen. Immer mehr Künstler machen sich
möchte, soll das gerne tun. Und wer ein Problem mit von dem konventionellen Musikbetrieb und seinen
staatlicher Totalüberwachung - aktuelles Stichwort Strukturen selbstständig und lassen sich nicht mehr
„Bundestrojaner“ - hat, soll das mindestens genau- in ihre Arbeit hineinreden. Der Standardsatz: „das ist
so thematisieren. Musikalische Vielfalt hat noch nie zu kompliziert, das versteht doch keiner und kauft
doch niemand“ kann in
geschadet, zumal eine geZeiten ohnehin sinkenwisse popkulturelle Ober„Menschen wollen feiern, weil
flächlichkeit auch nicht
sie vom Alltag, von den eigenen der Plattenverkäufe kein
Argument mehr sein. Wir
ein Privileg der heutigen
Generation ist. Richtig ist Sorgen, von der Welt um sie herum sind froh, dass wir Partabgelenkt werden wollen.“
ner gefunden haben, die
jedenfalls, dass inhaltsunsere Arbeit und unsere
leere, flache Musik mindestens genauso gerne gehört, wie produziert wird. Arbeitsweise verstehen und uns darin unterstützen.
Sie hat schließlich einen grundlegenden Vorteil: Sie Und wir glauben daran, dass es genug Menschen
ist billig! Es braucht keine gewachsene Band, die geben wird, die wir mit unserer Musik erreichen und
sich mit den Dingen des Lebens auseinandersetzt; zum Nach- und Mitdenken bewegen können.
es braucht keine Zeit, in der ein Album durchdacht
werden und musikalisch reifen kann. Das gilt ja nicht Fühlt ihr euch in eurem Bestreben Musik zu
nur für Musik, sondern in einem hohen Maße auch machen genügend unterstützt oder gibt es
fürs Fernsehen. Wer heute in die Nachmittags- und auch immer wieder Hindernisse zu überwinAbendshows hineinzappt, wird nicht um die Frage den?
herumkommen, wie so ein Totalschrott versendet JT: Wenn du etwas unbedingt machen willst, dann
werden kann... Aber auch diese Zeiten werden wartest du besser nicht auf Unterstützung, sondern
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Geburt geglückt
John Fryer ist einer dieser
Menschen, deren Arbeit
nahezu jeden von uns beeinflusst haben dürfte, der
aber nur einem ausgewählten Kreis bekannt ist: Er
ist Musikproduzent. Als
solcher hat er in zahllosen
Werken seine Handschrift
hinterlassen (u.a. solche von Depeche Mode, HIM
oder Cradle Of Filth). Alles sicher spannende Arbeiten,
aber natürlich in gewisser Weise auch unbefriedigend.
legst einfach los! Auf dem Weg findest du dann sicher irgendwann Mitstreiter, die von deiner Sache ebenso überzeugst sind, wie du selbst. Egal, was du tust: Wenn Du mit
Leidenschaft und Kompromisslosigkeit an eine Sache rangehst, wirst du den Erfolg haben, den du dir wünschst!
Mit Andy und Stevie an der musikalischen und unserem Manager Tim Pixa an der organisatorischen Front haben wir es
bisher immer wieder geschafft, ein Stück weiter zu gehen.
Eines der größten Hindernisse war und ist dabei, wie so
oft im Leben, das liebe Geld! Oder vielmehr der Mangel an
ebensolchem. Zu viele Dinge hängen zu sehr vom schnöden
Mammon ab. Aber das soll kein Gejammer sein! Vielmehr
bin ich der Überzeugung, Hindernisse sind letztlich nur dazu
da, um beseitigt zu werden. Das Salz in der Suppe, wie man
so schön sagt. Wenn nämlich alles immer nur glatt liefe,
wäre das zwar sicher auf den ersten Blick schön, aber eben
auch zu einfach. Nur wenn man auch mal hinfällt, Rückschläge erleidet oder Hindernisse zu überwinden hat, weiß
man wirklich zu schätzen, was es heißt, am Ende doch das
gewünschte Ziel zu erreichen. Klingt alles sehr pathetisch, ist
aber mehr als wahr!
Peter Heymann
www.microclocks.de
VÖ: „Opions Are On Sale“ 18. November 2011
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„‚Noise In My Head‘ ist meine eigene Kreation. Die Songs
klingen wie ich will, dass sie klingen. Es nimmt dich mit auf
eine musikalische Reise, vom ersten bis zum letzten Sound.“
Ein gewisser Stolz ist herauszulesen und natürlich auch angebracht. Über mehrere Jahrzehnte spukten Songideen in
seinem Kopf, wurden Stücke geschrieben. „Ich habe viele
Alben über eine lange Zeit gemacht, und manchmal war es
frustrierend, mein eigenes nicht fertigstellen zu können.“
Doch dann kam Rebecca. Rebecca wohnt am anderen Ende
der Welt (John ist aus Norwegen, sie stammt aus San Francisco) und ist ein Fan von Johns bisheriger Arbeit und jetzt
auch die Stimme seines Projekts DarkDriveClinic. „Sie passt
perfekt, sie ist weich wenn es notwendig ist und kann aber
auch Schärfe in ihre Stimme packen, wo es so sein sollte.“
Rebecca bringt die letzte Würze in einen auditiven Wein, der
über die Jahre gereift ist: „Sie hat einen fantastischen Job
gemacht.“
Trotz des vielen Lobes kann sie die Situation noch gar nicht
ganz fassen: „DER TYP, der meine Idole produziert hat (und
wahrscheinlich verantwortlich für den Umstand ist, dass sie
meine Idole wurden) erzählt mir, dass er mit MIR arbeiten
will...“
Hier haben sich zwei gefunden, die sich finden sollten.
DarkDriveClinic ist nun ihr gemeinsames Baby, ein Kind das
wachsen wird und in die Welt hinaus will. Und das mit „Noise In My Head“ bereits beeindruckende erste Schritte geht.
Frank „Otti“ van Düren
www.darkdriveclinic.com
VÖ: „Noise In My Head“ 11. November 2011
Drama Queen mit Tiefgang
„Unüberwindbare persönliche und musikalische Differenzen.“ Kurz und knapp zusammengefasst, so präsentiert uns Sängerin Anna Aliena die Gründe für das
Ende des Duos ShirayasDream. Soviel Ehrlichkeit verdient Respekt! Einmal vom Musik-Virus infiziert, versteht es sich jedoch von selbst, dass eine solch beeindruckende, klassisch geschulte Mezzosopran-Stimme
nicht einfach von der Bildfläche verschwindet und so
ist die EP „Silly Little Boys” (Go!Diva Records) das erste Lebenszeichen Annas als Solokünstlerin.
Auf die Frage, was sie mit der neu gewonnenen Freiheit alles
anfangen kann, antwortet die Berlinerin aktuell sehr gerne.
„Olivers Arrangements und meine Gesangspassagen haben
nie eine wirkliche Einheit gebildet, was vielleicht daran liegen mag, dass wir charakterlich völlig unterschiedlich sind.
Ich sehnte mich lange Zeit nach fetteren Beats und tiefgründigeren Sounds, doch auf die konnte ich lange warten. Bei
meinem Solo-Projekt sind Instrumentierung und Stimme
aus einem Guss, weil alles aus mir selbst - bzw. aus meinem
Equipment - fließt. Ein wichtiger Punkt ist außerdem: Ich
kann jetzt schalten und walten wie ich will, ohne weiterhin
Kompromisse eingehen zu müssen.“ Eine Konstellation, die
sich nicht nur Musiker wünschen. Was den Inhalt der Songs
angeht, hat die Sängerin und Songwriterin sich dann ebenfalls keine Grenzen gesetzt. Die Bandbreite der Themen ist
weit gefächert: „Abschied von ShirayasDream (gleich im
ersten Song ‚Goodbye, Goddess Of The Moon’), Liebe, Sex,
Sehnsucht und Liebeskummer. Bis auf ShirayasDream sind
das also alles Themen, mit denen sich so ziemlich jeder
Mensch identifizieren kann. Natürlich ist das Songwriting
wieder einmal geprägt von realen Ereignissen. Aber das
scheint ja bei Künstlern üblich zu sein, dass man sie immer
ein bisschen in ihren Werken wiederfindet.“ Wäre ja auch
schade, wenn dies nicht zutreffen würde. Bleibt nur der Blick
in die Zukunft: „Für 2012 ist sehr wahrscheinlich mit einigen
In- und Auslandsauftritten zu rechen. Ansonsten werde ich
in regelmäßigen Abständen EPs anstelle von großen Alben
veröffentlichen. Die nächste Scheibe folgt vermutlich im
Frühsommer 2012.” Wir freuen uns darauf.
Peter Heymann
www.reverbnation.com/annaaliena
VÖ: „Silly Little Boys” Downloads ab 25. November 2011
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Widerstand mit gewaltigen
Bassattacken
Vier Jahre ist es nun schon her, dass Thorsten,
besser bekannt als FabrikC, sein letztes Album
„Impulsgeber“ veröffentlicht hat. Die Zeit hat
der Soundtüftler genutzt und sich von den Ereignissen der Welt inspirieren lassen. Auf seinem aktuellen Release „Widerstand“ sind nicht
nur neue Sounds und Samples zu hören, die
Songs selbst erzählen auch Geschichten. Diese
sollen nicht nur Emotionen wecken, sondern
auch zum Tanzen animieren. Thorsten nahm
sich die Zeit und plauderte ein wenig aus dem
Nähkästchen.
Warum heißt das neue Album „Widerstand“?
Mit „Widerstand“ möchte ich die technisch orientierte Ausrichtung der allgemeinen Nomenklatur
der vorangegangenen Alben fortsetzen. Bei genauer
Betrachtung hat das Album allerdings zwei Ausprägungen. Zum einen den technologischen Aspekt
wie bei elektrischen Baugruppen. Der Zweite ist
der soziale und emotionale. Dieser wird definiert
als „ablehnende Haltung und die daraus resultierenden Handlungen“. Ich kann mich sehr gut mit
beiden Aussagen identifizieren und habe mich aus
genau diesem Grund letztendlich für „Widerstand“
entschieden.
Du verwendest in deinen Songs verschiedene
Samples. Gibt es ein Stück, bei dem du kurz vor
der Fertigstellung bestimmte Töne wieder herausgenommen und dafür andere verwendet
hast?
Nein. Die Samples sind oft sehr explizit gewählt,
um die Grundaussage oder auch das zu transportierende Gefühl zu unterstreichen. Wenn ich keinen
passenden „Akzent“ finde oder habe, dann liegt ein
Track auch schon mal etwas länger herum.
Welcher Titel liegt dir besonders am Herzen?
Alle Songs haben viel Herzblut in sich. Es hängt ein
wenig von der Situation und Umgebung ab. Im Club
sind es „Zu Laut“ oder auch „Aggrolectric“. Für das
entspannte Hören bevorzuge ich „Pandoras Box“
und „Fastkill“. Wenn ich mich komplett in die Musik
fallen lassen will, dann lasse ich mich von „Tempus
Fugit“ oder „ff“ mit auf eine Reise mitnehmen.
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es auch, der mich dazu ermutigte weiterzumachen.
Die erste Rolle der „Gast-Keys“ nahm Ivy Chrome
ein. Wir lernten uns auf dem Parkplatz eines Supermarktes kennen, weil ich sie auf ihren Project
Pitchfork Aufkleber auf ihrem damaligen Wagen
ansprach. FRYZ kam im Laufe der Zeit hinzu. Ich
lernte ihn durch Ivy kennen. Er hat wie Ivy eine klassische Klavierausbildung, was einem Keyboarder hin
und wieder auch mal von Nutzen sein kann. So ist
die Bande mit der Zeit zusammengewachsen und
uns alle verbindet zudem auch eine sehr intensive
Freundschaft.
Beim Song „Kubikelfe“ hast du Dudelsäcke eingesetzt. Wie kamst du auf die Idee? Magst du
Mittelaltermusik?
Um Himmels willen! Nein, Dudelsäcke sind im Song
„Kubikelfe“ eher passend zum Umfeld der Gesamtaussage zu sehen und als eine Art Experiment. Warum diese Dudelsäcke nun letztendlich in der Musik
sind, ist leicht zu erklären. Wer
mich kennt, weiß, dass ich einem
Worauf können sich eure Fans
„Bewegung ist eine
gewissen Humor gegenüber nicht der besten Methoden, bei einer der nächsten Tourneen
abgeneigt bin. Auf jedem Album
ganz besonders freuen?
um sich geistig
wird die ein oder andere humoNa vor allem auf eine volle Ladung
und emotional zu
ristische Idee verarbeitet. Die
Energie, die sich wie eine Welle
befreien.“
„Kubikelfe“ soll Spaß machen,
über die anwesenden Personen
die Leute zum Tanzen bringen und
ergießen wird! Es gibt wieder eine
dem ein oder anderen ein kleines Lächeln abringen, volle Breitseite an Beats und auch schrägen Tönen,
wenn man einer „Kubikelfe“ begegnet. Was eine an Spaß und Geschwindigkeit. Es wird mindestens
„Kubikelfe“ ist, überlasse ich jedem unter Zuhilfe- eine neue T-Shirt Edition geben für alle. So wie es
nahme seiner Fantasie selber.
aussieht, werden auch bald ein paar Locations ihre
Boxen festschnallen dürfen, die noch keine echte
halfevil, Ivy Chrome und Fryz begleiten dich FabrikC-Erfahrung sammeln duften.
auf deinen Konzerten, wie hast du sie eigentEranie Funderburk
lich kennengelernt?
www.fabrikc.de
halfevil kenne ich nun schon, seit ich in Hannover www.myspace.com/fabrikc
mit meiner Musik unterwegs war und genau er war VÖ: „Widerstand“ 11. November 2011
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The Beauty Of Gemina
Religionskritik inklusive
„Bitte schreibt nichts von Synthie-Rock oder Metal.“
Michael Meier lacht. „Das hat nämlich nichts mit der
Band zu tun.“ Michael Meier ist Manager und „die
Band“ ist The Beauty Of Gemina. Derzeit bereiten die
Schweizer Dark Waver ihren vierten Longplayer vor.
Meiers Befürchtungen sind nicht unbegründet. Schließlich
prangen im Wikipedia-Artikel zum Thema „The Beauty Of
Gemina“ eben jene irreführenden Genre-Bezeichnungen.
Warum? Weil dort jeder selbsternannte Musik-Kritiker seine
Meinung ungehindert kundtun darf... Aber ansonsten bedienen sich Frontmann Michael Sele und seine Mitstreiter bei so
ziemlich allem, was das schwarze Herz begehrt - unter anderem bei Post-Punk à la Joy Division, harscher Elektronik wie
Diary Of Dreams und dunkel schillerndem Pop wie The Cure.
Daran wird sich zum Glück auch mit dem Album „Ischariot
Blues“ (angekündigt für 2012) nicht viel ändern.
Vielmehr ist die Fortsetzung einer Geschichte zu erwarten, in
jeglicher Hinsicht. Zum Einen ist da natürlich die thematische
Ebene: Seit den Anfangstagen schreibt TBOG-Frontmann Michael Sele über Religionen und ihren Einfluss auf den einzelnen Menschen. Zum Anderen gibt es die des Band-Erfolgs:
Nach dem Scheitern seiner ersten Band Nuuk formierte Michael Sele 2006 The Beauty Of Gemina. In den folgenden
Jahren stellten sich szeneintern erste Achtungserfolge ein,
unter anderem Auftritte mit den Smashing Pumpkins und
ASP oder internationale Festivals mit Rammstein, Hurts und
The Damned. 2011 dann der Ritterschlag: Die Einladung als
Tour-Support des unheiligen Grafen - damit verbunden - ein
Publikum von mehr als 120.000 Menschen und der Song „Rumours“ in der Rotation vieler Radiostationen.
Das Feld ist also bereitet. Dass intelligente Gitarrenmusik mit
Hang zur Düsternis nach wie vor ein Publikum findet, haben
Bands wie Interpol, Editors oder Comsat Angels zu Genüge
bewiesen. Zeit, die Ernte einzufahren, Herr Sele.
Ole Arntz
www.thebeautyofgemina.com
www.myspace.com/thebeautyofgemina
32
Donne
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NI
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MIXG IGPREISE
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SPECIALS IM NOVEMBER & DEZEMBER 2011
Samstag, 12.11.11
1st Floor: ROCK vs. ELECTRO – die Party Teil 51
DJ frequen-c im ständigen Wechsel mit DJ PorNo (Resident-DJs)
Dienstag, 15.11.11 (Vorfeiertag)
1st Floor: System Of A Down vs. Linkin Park – die Party
mit DJ ketchuptoast und DJ frequen-c (Resident-DJs)
Donnerstag, 17.11.11
1st Floor: Die 80’s Party
Freitag, 18.11.11
1st Floor: All Styles of Dark Music mit DJ Chris L. (Agonoize) und DJ PorNo
(Freier Eintritt für Besucher des Rammsteinkonzerts)
Samstag, 19.11.11
1st Floor: All Styles of Dark Music mit DJ Darrin Huss (Psyche)
+ DJ Lars (Resident-DJ)
Freitag, 25.11.11
1st Floor: Veitstanz (Vol. 72)
Die Partyreihe mit rockigen Mittelalterklängen
Samstag, 26.11.11
1st Floor: All Styles of Dark Music & offizielle BLUTENGEL-Aftershow-Party
mit Resident-DJ A.L.E.X. (Eintritt Frei für Blutengel-Konzert-Besucher)
Freitag, 02.12.11
1st Floor: ROCK vs. ELECTRO- Die Party Teil 52
DJ ketchuptoast im ständigen Wechsel mit DJ PorNo (Resident-DJs)
Samstag, 03.12.11
1st Floor: All Styles of Dark Music & Kirlian Camera Special
mit DJ Falk (Plastic Autumn/Ex Kirlian Camera)
Freitag, 09.12.11
1st Floor: (((OPERATION-TANZGEIL))) mit (((ProToTyP)))
Samstag, 17.12.11
1st Floor: Styles of Dark Music
mit Marcus Meyn (Camouflage) + Resident-DJ Marko
Freitag, 23.12.11
1st Floor: Depeche Mode Party
mit DVD Show und DJ Lars & M.A.M.(San Diego Music)
Samstag, 24.12.11(Heiligabend)
Die traditionelle „Clan Of X-mas Party“
Gast-DJ Ronny Moorings (Clan Of Xymox)
& DJ Darkland EINTRITT FREI! (Einlass 21.00 Uhr)
Sonntag, 25.12.11
1st Floor: All Styles of Dark Music mit DJ Adrian Hates (Diary Of Dreams)
Montag, 26.12.11
1st Floor: All Styles of 90’s mit DJ ketchuptoast (Resident DJ)
Dienstag, 27.12.11
1st Floor: “Tanz der Schatten – Die Rückkehr“
DJ Knüpfi (Resident DJ, IndieComplex) & Freunde
Mittwoch, 28.12.11
1st Floor: Placebo vs. Marilyn Manson – Die Party
mit Placebogirl und DJ PorNo
Donnerstag, 29.12.11
1st Floor:
Die 80’s: Jahres-END-Special
Freitag, 30.12.11
1st Floor:
Veitstanz (Vol.73)
Die Partyreihe mit rockigen Mittelalterklängen
Hardstyle | TBM | Industrial | Electro | Industek
Samstag, 10.12.11
1st Floor: All Styles of Dark Music
mit DJ Sven Friedrich (Zeraphine/ Dreadful Shadows)
Freitag, 16.12.11
1st Floor: „Party Monster - Party“
mit DJ Cholo & DJ Darkland (All Styles of Dark Music)
www.darkflower.de
www.facebook.com/Darkflower.Leipzig
Let s Dance I Let s Rock
33
Welcome to Eycromania
Mit Spannung wird ihr Debütalbum „Awake
From The Sleepers“, welches bei Danse Macabre erscheinen wird, erwartet, dennoch machen Mandra Gore und Bergerac nicht erst seit
gestern zusammen Musik. 2009 haben sie die
Band gegründet, die durch Innovation und Ideenreichtum große Erwartungen weckt.
Trotz vieler Konflikte mit diversen Plattenlabels und
zahlreicher Verzögerungen der Veröffentlichung ihres
Debütwerks haben sich Eycromon nicht unterkriegen
lassen und konnten sich bereits vor ihrem Release
eine beachtliche Fangemeinde live erspielen. Bei
Danse Macabre haben sie schließlich ihren Hafen
gefunden, bisherige Sorgen über Bord geworfen und
plötzlich ist „Awake From The Sleepers“ in greifbarer
Nähe am Horizont.
Hinter Eycromon verbergen sich die kreativen Köpfe
Mandra Gore und Bergerac, die sich für ihre kraftvollen Bühnenshows Verstärkung von Backgroundsängerinnen und –tänzerinnen Urielle und Aranea
holen. Nomen es omen, wie wir wissen, und so
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sind nicht nur die Namen der Truppe mystisch und
geheimnisvoll, sondern auch ihr musikalisches Gesamtkonzept. Dass bei Eycromon dem Visuellen die
gleiche Bedeutung beigemessen wird wie dem Akustischen, ist bereits auf den ersten Blick ersichtlich.
Wenn Bergerac in Uniform und mit einem eigens
umgebauten Synthesizer die Bühne betritt, wird
schnell klar, dass es hier nichts zu lachen geben wird.
Peitschende und treibende Technosounds ertönen
wie Marschmusik des 21. Jahrhunderts und während man von der monotonen Schlacht hypnotisiert
wird, erfolgt ein Bruch: Mandras hohe und klassisch
ausgebildete Stimme stößt hinzu, was in einem symbiotischen Konflikt zwischen Meloldie und Rhythmus, Schlachtfeld und Traumlandschaft resultiert
und so Eycromon innovativ und einzigartig macht.
Ihre Bühnenshow, die erst vor Kurzem in Augsburg
sogar mit einer Fetish Fasion Show ausgeschmückt
wurde, sollte man sich auf keinen Fall entgehen
lassen. Zum Glück starten Eycromon zeitgleich mit
ihrem Albumrelease eine Deutschlandtour, bei welcher sie in folgenden Städten zu sehen sein werden:
18.11. – Kradhalle Augsburg
19.11. – You Z Königsbrunn
25.11. – Legends of Rock München
26.11. – Puschkin Dresden
27.11. – Hangar 49 Berlin
16.12. – Südbahnhof Chemnitz
18.12. – MTC Köln
Wenn für euch nichts Erreichbares dabei ist, solltet
ihr nicht verzagen, denn im Januar 2012 gibt es die
Fortsetzung der Tour. Bis dahin empfehle ich den
Konsum des Videos zu „Get Lost“, welches die verstörende Romantik ihres Konzeptes und vor allem
ihrer Musik fantastisch zum Ausdruck bringt.
Joanna Babicka
www.eycromon.com
VÖ: „Awake From The Sleepers“ November 2011
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November / Dezember 11
Ausgabe 34 - Jahrgang 5
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