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• newsletter_5/04_us4-15
13.09.2004
18:56 Uhr
Seite us5
Ausgabe 5 – September 2004
Der Brancheninformationsdienst der Filmstiftung NRW
Interview
Nico Hofmann
Schwerpunkt
Verleih
Setbericht
Dreharbeiten
Hochzeitsfeier
us5
AZ_NewsletterNRW_280x365
14.09.2004
12:27 Uhr
Seite 1
ZIPFELMÜTZEN-FILM ZEIGT
www.7zwerge-derfilm.de
ZIPFELMÜTZEN-FILM & VIP MEDIENFONDS 2 IN KO-PRODUKTION MIT UNIVERSAL PICTURES PRODUCTIONS MMC INDEPENDENT UND RIALTO FILM IN KOOPERATION MIT TELEPOOL MIT UNTERSTÜTZUNG DER FILMSTIFTUNG NRW DES FFF FILMFERNSEHFONDS BAYERN UND DER FILMFÖRDERUNGSANSTALT FFA PRÄSENTIEREN
7 ZWERGE – MÄNNER ALLEIN IM WALD MIT OTTO WAALKES HEINZ HOENIG MIRCO NONTSCHEW MARKUS MAJOWSKI RALF SCHMITZ BORIS ALJINOVIC MARTIN SCHNEIDER CHRISTIAN TRAMITZ HANS WERNER OLM NINA HAGEN MAVIE HÖRBIGER COSMA SHIVA HAGEN
AUSSTATTUNG BERND GAEBLER & CHRISTIAN BUSSMANN KOSTÜME BERND GAEBLER & SUSANNE PLATZ TON BENJAMIN SCHUBERT SOUND SUPERVISOR RALPH THIEKÖTTER VISUAL EFFECTS DOMINIK TRIMBORN KAMERA JO HEIM (BVK) SCHNITT JULIA VON FRIHLING MUSIK JOJA WENDT
DREHBUCH BERND EILERT OTTO WAALKES & SVEN UNTERWALDT EXECUTIVE PRODUCER ANDREAS SCHMID ANDREAS GROSCH GEREON SOMMERHÄUSER MAREN ELBRECHTZ BASTI GRIESE JÜRGEN DRAABE JÖRN HOLM KLAUS HEFELE DIRK LISOWSKY
POSTPRODUCTION SUPERVISOR AXEL VOGELMANN HEAD OF CAMPAIGN CHRISTOPH OTT HERSTELLUNGSLEITUNG JENS W.MEYER & ULRIKE KIPKA PRODUKTION OTTO WAALKES BERND EILERT & DOUGLAS A.WELBAT REGIE SVEN UNTERWALDT
Gefördert mit Mitteln von:
SOUNDTRACK ERSCHIENEN BEI:
© 2004 Zipfelmützen-Film, Film & Entertainment VIP Medienfonds 2, Universal Pictures Productions, MMC Independent, Rialto Film
Ab 28. Oktober im Kino!
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13.09.2004
18:56 Uhr
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Flickenteppich Verleih
Inhalt
Wir schlagen
Ihnen
einen Deal vor
4
Meldungen: Branche,
Aus- und Weiterbildung,
Festivals, Preise, Kinos
5
Sturmflut in Köln
Interview mit Nico Hofmann, teamWorx
Spezial Hörspielpreis der Kriegsblinden /
Preis für Radiokunst
E
s sind also doch wieder die Komiker: Bully
Herbig hat dem Marktanteil des deutschen
Films in diesem Sommer zu Höhenflügen verholfen. Das ist gut so. Auch für den Verleiher
Constantin, der sich bereits über mehr als acht
Millionen Kartenkäufer für das „(T)Raumschiff
Surprise“ freuen durfte, und der dem Start von
„Der Untergang“ im September nun entspannt
entgegensehen kann.
Das wiederum ist gut für die Branche, die
starke Verleiher braucht, die als Partner schon
bei der Produktion an der Seite der Filmemacher stehen. Doch die Lage auf dem Verleihmarkt ist schwierig, der Markt weitgehend zersplittert. Unterhalb der mächtigen Majors, die
in diesem Herbst mit „Lauras Stern“, „Süperseks“ und „Männer wie wir“ auch wieder deutsche Produktionen ins Kino bringen, und der
wenigen umsatzstarken Deutschen, tummeln
sich eine Menge engagierter Verleiher (oft in Personalunion als Kinobetreiber), die sich dem anspruchsvollen Film und der Doku verschrieben
oder sich gleich auf spezielle Herkunftsländer
spezialisiert haben. Und
dann gibt es da noch die
Produzentenverleiher, die
erst nur ihre eigenen Produktionen unter Kontrolle
behalten wollten (das
Spannungsfeld Produktion
und Verleih wäre ein eigenes Heft wert), und nun expandieren. Wie etwa der
Berliner X Verleih, der Anfang September die Claussen & Wöbke-Produktion
„Sommersturm“ in die Kinos gebracht hat. (Auf unserem Titelbild sind übrigens
Robert Stadlober und Alicja Bachleda-Curus als Darsteller in Marco Kreuzpaintners Kinofilm zu sehen.)
Die meisten der deutschen Produzenten warten immer noch auf den Verleiher mit dem großen Geldkoffer, der schon früh nicht nur Letters
of (Verleih) Intent verteilt, sondern gleich Bares
rüber schiebt. Wie groß dabei die Fallhöhe auf
Verleiherseite sein kann, zeigte jüngst Ottfilm und
ein paar Jahre zuvor der Time Filmverleih, dem
man in Köln mit großen Erwartungen den roten
Teppich ausgerollt hatte.
Die Verleiher sind das Schwerpunkt-Thema
unseres September-Heftes, das eine Vorstellung
der breiten NRW-Szene ebenso beinhaltet, wie
die Fragen, wie Verleiher auch mit Nicht-BullyFilmen den Weg zur Jugend finden und wie die
Digitalisierung den Markt verändern wird. Zu
Wort kommen unter anderen Gerhard Groß
von timebandits und Stephan Holl von der Kölner Rapid Eye Movies.
Außerdem berichtet Christian Seebaum von
den Dreharbeiten zu „Hochzeitsfeier“, eine Kino-Koproduktion der Kölner typhoon mit der
Münchner fanes Film. Besonders interessant ist
das Projekt auch, weil als Produzent Marc Conrad verantwortlich zeichnet, der schon bald im
Chefsessel bei RTL sitzt.
Mit dem Abdruck ihrer Dankesrede würdigt
der Newsletter Elfriede Jelinek, die in diesem Jahr
den Hörspielpreis der Kriegsblinden / Preis für
Radiokunst erhielt, den die Filmstiftung gemeinsam mit dem Bund der Kriegsblinden vergibt. Dazu gibt es wieder viele Branchennews
und Infos über Dreharbeiten.
Alles in allem ist es der bewährte Mix, der
bei der Premiere des neuen Heftes im Juni gut
angekommen zu sein scheint. Dazu ein Dankeschön an dieser Stelle an unseren Grafiker Alfred Friese und ein weiteres dickes Danke für
die vielen warmen Worte, die wir für den neu-
10
Aufmerksam machen
Von Michael Schmid-Ospach
11
Hören Sie zu!
Von Elfriede Jelinek
Schwerpunkt Verleih
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Neue Kräfte, neue Impulse
Die deutsche Verleihlandschaft vor großen Herausforderungen
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Aufs Zielpublikum ausgerichtet
Interview mit Gerhard Groß, timebandits
15
Einmal Asien und zurück
Interview mit Stephan Holl, Rapid Eye Movies
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Revolution in der Warteschleife
Das digitale Kino und die Verleiher
17
Streetworker des Kinos
Interview mit Henk Drees, TelePaten
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NRW-Verleiher: Von Aladin bis Zephir
Eine Übersicht
19
„Wer auf Kinoeinspiel setzt, ist tot“
Interview mit Joachim Ortmanns, Lichtblick
20
MEDIA-Seite
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Setbericht
Dominique Derudderes „Das Hochzeitsfest“
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Dreharbeiten
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Making of
M.X. Obergs „The Stratosphere Girl“
en Newsletter von Ihnen erhalten haben – und
wir gehen selbstbewusst einfach mal davon aus,
dass es nicht nur daran liegt, dass das Heft immer noch kostenlos verteilt wird. Das soll - so
lange wie möglich - auch so bleiben. Dazu schlagen wir Ihnen einen Deal vor: Für jedes Heft,
das Sie gratis in Ihrem Briefkasten finden, kaufen Sie sich eine Kinokarte für einen deutschen
Film, den Sie sich sonst eventuell nicht angesehen hätten. Davon profitieren alle: Filmemacher, Produzenten, Verleiher, Förderer. Und
im Idealfall auch Sie selbst. Lassen Sie sich überraschen.
Viel Spaß beim Lesen wünscht
Rüdiger Bertram
Chefredakteur
Editorial – newsletter@filmstiftung.de
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Unser Abendprogramm
Sommersturm, Die Martins-Passion, Casomai, Lauras Stern,
The Fog of War, Süperseks, Männer wie wir, Stratosphere Girl
27
Impressum
Schwerpunkt
Abschluss
35
Der nächste Newsletter erscheint Ende
Oktober und wird neben den üblichen
Brancheninformationen einen Schwerpunkt zum Thema „Abschlussfilm“ beinhalten. Ab dem 19. Oktober ist das neue
Heft bereits online unter www.filmstiftung.de zu finden.
3
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13.09.2004
filmpool
Unter der Leitung von lris Kiefer baut die Kölner filmpool ihre Fiction-Abteilung aus. Die
Herstellungsleitung obliegt Lutz Weidlich, der
bereits seit 2001 für die filmpool tätig ist. Verstärkt wird die Abteilung durch die drei Producer
Katrin Kuhn (u.a. für den „Münster Tatort“),
Julia Röskau (u. a. „Die Sitte“) und seit August 2004 Annette Köster, die von der Baden-Badener Maran Film kommt. Für den
Bereich Comedy ist Junior Producer Timo
Paetzold zuständig, dessen Abschlussfilm der
Filmakademie Baden-Württemberg „Janine F.“ mit dem First Steps Award 2004 ausgezeichnet wurde.
filmpool, Tel. (0221) 9215990;
info@filmpool.de
Japaner in Hürth
Die zu Canon Europe gehörende United
Broadcast Facilities hat von der Broadcast Services Group, einer Tochter der
niederländischen NOB Holding, neben
niederländischen, belgischen und ungarischen
Betrieben auch die Hürther NOB Deutschland
übernommen. Nach NOB-Angaben ist die
Transaktion ein weiterer Schritt in Richtung Privatisierung der NOB-Betriebe. Die NOB Holding
ist Eigentum des niederländischen Staates.
NOB Deutschland,
Tel. (02233) 969-147
info@nob.de
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Innovationspreis
für Zinnober
Die Aachener Zinnober Film erhält am 17.
September den Innovationspreis der Stadt Aachen. Der mit 5.000 Euro dotierte Preis geht
damit erstmals nicht an ein Unternehmen aus
der High-Tech-Branche. Oberbürgermeister
Jürgen Linden würdigte die Produktionsfirma von Dieter Zeppenfeld als „äußerst innovativ und kreativ“. Der gebürtige Aachener
hatte sich außerdem stark für das neue Kompetenznetzwerk Film und Medien in
Aachen – FiMeA e.V. eingesetzt. Zu den
Produktionen der Zinnober Film gehören u.a.
die Doku „Der Tag, der in der Handtasche verschwand“ und der Spielfilm „NeuFundLand“.
Derzeit arbeiten Zeppenfeld und sein Team an
den Vorbereitungen zu den beiden Produktionen „Ruidoso“ und „Eiszeiten“ (siehe Interview
Newsletter Juni, S. 14).
Zinnober, Tel. (0241) 970180
www.zinnober.de
Agentur
Ulrike Boldt
Die Meerbuscher Agentur Ulrike Boldt hat
die Demobänder der betreuten Schauspieler ins
Internet gestellt, wo die zweiminütigen Talentproben ab sofort abgerufen werden können. Die Adresse: www.agentur-ulrikeboldt.de.
Ulrike Boldt, Tel. (02150) 206562
Höllentour in Paris
Am 25. Juli kam nicht nur die Tour de France in Paris an, auch Pepe Danquarts Rad-Doku „Höllentour“ lief erstmals in der französischen Hauptstadt. arte, WDR, Multimedia Film- und
Fernsehproduktion und die Filmstiftung
NRW luden kurz nach der Siegerehrung über 150
Gäste zum Screening der „Tour d`enfer“ ein. ARDKorrespondentin Marion von Haaren begrüßte
das Publikum und gab dann das Wort an WDRIntendant Fritz Pleitgen, arte-Präsident Jerôme Clement und Filmstiftungs-Geschäftsführer
Michael Schmid-Ospach weiter. Fritz Pleitgen
wies in seiner Begrüßung nochmals auf die Entstehungsgeschichte hin. Er, als begeisterter Tour
de France-Fan, träumte schon lange von einer filmischen Hommage an das härteste Rennen der
Welt und bekam von Michael Schmid-Ospach den
entscheidenden Hinweis auf das Projekt der Firma
Multimedia und den dringend benötigten Regisseur: Oscarpreisträger Pepe Danquart. Kurz danach
stieß auch arte dazu, und so konnte die aufwändige Produktion der Multimedia Film- und Fernsehproduktion, der Quinte Film und der Züricher Dschoint Ventschr starten. Michael
Schmid-Ospach wünschte dem Film beim erwarteten Kinostart in Frankreich einen vergleichbaren
Erfolg wie „Amélie“ in Deutschland oder „Good
Bye, Lenin!“ in Frankreich. Regisseur Pepe Danquart
und Koregisseur Werner Schweizer ernteten
großen Applaus und stellten sich den Publikumsfragen. Nachdem am Nachmittag der Zieleinlauf
der Fahrer nach 3400 absolvierten Kilometern so
mühelos ausgesehen hatte, war das Publikum (u.a.
Regisseurin Margarethe von Trotta und
Schauspielerin Denise Virieux) nach den eindringlichen Bildern der „Höllentour“ sowohl vom
Film als auch von der sportlichen Leistung der
Sportler tief berührt. Genau wie die 170.000 Besucher, die den Film bereits in Deutschland im Kino gesehen haben.
Komplett in Neuss
Typhoon
Die Schweizer Egli Film & Video AG hat die
Anteile von Rudas Film, Düsseldorf, an der
Neusser ProCine GmbH zurückgekauft und
ist jetzt wieder alleiniger Eigentümer. Dementsprechend wurde die Spirit Data 2k Telecine, die
bislang in Düsseldorf stand, in Neuss neu installiert und mit einem Director’s Friend Festplattenrecorder komplettiert. Inhaber Herbert
Egli: „Unsere HD-Suite ist für den Spiel- und
Werbefilm-Bereich gut gerüstet.“
ProCine, Tel. (02131) 5999-0
info@procine.com
Im November wechselt Marc Conrad an die
Spitze von RTL. Die Lücke, die der Produzent
bei der Typhoon Networks AG hinterlässt,
füllt Friedrich Wildfeuer, der den vakant gewordenen Vorstandsposten übernimmt und das
Unternehmen gemeinsam mit Otto Kiefer leiten wird. Während Wildfeuer von der neuen
Dependance in München aus tätig sein wird,
kümmert sich Kiefer um die Kölner Büros und
den Bereich Comedy. Seinen 75-prozentigen Firmenanteil wird Conrad treuhänderisch an Otto Kiefer abgeben, die restlichen 25 Prozent hält
Wildfeuer.
Typhoon, Tel. (0221) 2827580;
office@typhoonfilms.de
German Films
Service
Nicht nur der Name hat sich geändert: Als Nachfolgegesellschaft der alten Export-Union des
deutschen Films wurde in München Ende August die German Films Service and Marketing GmbH gegründet. Als neue Gesellschafter traten die ag Kurzfilm, die ag dok,
der Bundesverband deutscher Fernsehproduzenten, der FilmFernsehFonds Bayern, die Filmstiftung NRW und
die Stiftung Deutsche Kinemathek der
GmbH bei. Zum Vorsitzenden des Aufsichtsrats
von German Films wurde Alfred Hürmer gewählt. Weitere Aufsichtsratsmitglieder sind Antonio Exacoustos, Dr. Hermann
Scharnhoop, Michael Schmid-Ospach
und Michael Weber. Die Neustrukturierung
soll zur Bündelung und finanziellen Stärkung der
Außenrepräsentanz des deutschen Films führen und die Entwicklung neuer Initiativen sowie
die Verstärkung der bisherigen Aktivitäten ermöglichen.
Geman Films, Tel. (089) 5997870
Brandschaden
Rund 120.000 Liter brennbare Reinigungsmittel gingen im August in einer Hürther Druckwalzenfabrik in Flammen auf. Dabei wurde in
unmittelbarer Nähe Pictorion/Das Werk
Köln schwer in Mitleidenschaft gezogen. Durch
den Brand und die Löscharbeiten wurde das Gebäude samt Equipment unbrauchbar. Für laufende Projekte kam das Netzwerk der fünf weiteren Pictorion/Das Werk-Niederlassungen in
Hamburg, Berlin, Düsseldorf, Frankfurt und
München zum Tragen. Hilfestellung leistete
auch die Neusser ProCine, die von den Hürthern das Projekt „Status Yo“ der Kölner Disco
Film übernahm und die letzten 20 Minuten des
Filmes in HD abtastete. Anders als dpa meldete,
sind der Firmensitz und sämtliche Nebengebäude der Hürther action concept nicht abgebrannt. Tatsächlich konnten die Krimi-Spezialisten aus dem beschädigten Pictorion-Gebäude ein Originalband ihres Kinofilms „Der
Clown“ unversehrt bergen. Aktuell wird bei Pictorion mit Hochdruck daran gearbeitet, so
schnell wie möglich neue Räumlichkeiten für das
zehnköpfige Team zu finden und ein provisorisches Dienstleistungsangebot anbieten zu können.
Pictorion GmbH, Tel. (2233) 7934-249
info@das-werk.de
Pünktlich zum Tour-Ende
lief Pepe Danquarts „Höllentour“
in Paris. Foto: WDR
newsletter@filmstiftung.de
– Meldungen
Deutscher
Fernsehpreis
Mit vier Nominierungen in den Kategorien Bester Fernsehfilm, Bester Schauspieler (Sebastian Koch), Bester Schnitt und Beste Musik
geht Jo Baiers ARD-Produktion „Stauffenberg” ins Rennen um den Deutschen Fernsehpreis, der am 9. Oktober im Kölner Coloneum bereits zum sechsten Mal verliehen
wird. Weitere von der Filmstiftung NRW geförderte Produktionen, die sich ebenfalls Chancen auf eine Auszeichnung ausrechnen können,
sind „Kalter Frühling”, für den Dominik Graf
als bester Regisseur und Jessica Schwarz als
beste Darstellerin vorgeschlagen sind, sowie
„Pup-pengräber”, für den Autor Christoph
Busch eine Nominierung erhielt. Der Deutsche
Fernsehpreis wird seit 1999 gemeinsam von
Das Erste, ZDF, RTL und Sat.1 vergeben.
Ausgerichtet wird die Verleihung in diesem Jahr
vom ZDF. Alle Infos und sämtliche Nominierungen (darunter u.a. aus NRW typhoon
films, Pro GmbH, Brainpool, Zeitsprung,
Sony Pictures, Colonia Media, Broadview TV, filmpool, Network Movie und
Adolf Winkelmann) unter www.deutscherfernseh preis.de.
ifs-Begegnung
Die Termine für die nächsten ifs-Begegnungen
stehen fest: Am 5. Oktober sind in der internationalen filmschule köln Erinnerungsforscher Harald Welzer, Peter Klein, Sprecher der Ausstellung „Verbrechen der Wehrmacht“, Max Mannheimer, Zeitzeuge und
Überlebender des Holocaust, sowie die Journalistin und Autorin Sabine Bode zu Gast, um
über das Thema Erinnerung und Erinnerungskultur zu reden. Die Moderation übernimmt
David Eisermann.
Am 20. Oktober folgt eine ifs-Begegnung
Festival mit den Kurzfilmtagen Oberhausen im Kölner Filmhaus, wo Festivalleiter Lars
Henrik Gass fünf Kurzfilme aus dem internationalen Wettbewerb sowie ein Screening der
Dokumentation von Peter Kremski zu 50
Jahren Oberhausen „Überraschende Begegnung der kurzen Art“ präsentieren wird.
ifs, Tel. (0221) 920188
www.filmschule.de
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13.09.2004
Sturmflut in Köln
Seit 1998 leitet Nico Hofmann als Vorsitzender der Geschäftsführung die Firma teamWorx, die bereits mehr als 80 Produktionen für Fernsehen und Kino hergestellt hat. Ihre Spezialität sind Event-Mehrteiler wie „Der
Tunnel“ und jüngst „Stauffenberg“. Die UFATochter ist mit Niederlassungen in Berlin, Leipzig, München, Ludwigsburg und – seit einem
Jahr – mit der teamWorx Television und
Film GmbH auch in Köln vertreten. Unter der
Leitung von Barbara Thielen und Joachim
Kosack wagt sich die NRW-Dependance jetzt
an die Verfilmung der Hamburger Sturmflut von
1962. Über die teamWorx-Aktivitäten an Rhein
und Ruhr sprachen wir mit Nico Hofmann.
Welche Ziele haben Sie für teamWorx Köln?
Nico Hofmann: Wir wollen in Köln ganz
stark im Serien- und im Event-Bereich arbeiten,
vor allem wegen der dortigen Studio-Infrastruktur. Ich glaube, dass die Filmstiftung NRW
dabei eine zentrale Rolle spielen wird. Der TVEvent ist ja mittlerweile auf Kino-Niveau. Das hat
man zuletzt bei unserer Produktion „Stauffen-
Icon Film
Seit 1. September steht Herbert Schwering
und Christine Kiauk bei der Kölner Icon
Film mit Sandra Kampmann eine neue Produktionsassistentin zur Seite. Kampmann war
zuletzt als freie Mitarbeiterin für den SWR tätig und löst Elena von Saucken ab, die als
Teilnehmerin der Deutsch-Französischen
Masterclass für ein Jahr nach Ludwigsburg
und Paris wechselt.
Icon Film, Tel. (0221) 322053;
info@icon-film.de
Know-how aus
NRW
... hat sich erneut Studio Hamburg gesichert.
Nachdem bereits Produzent Sytze van der
Laan von der Kölner filmpool als Vorsitzender der Studio Hamburg Produktions-Geschäftsführung in die Hansestadt wechselte,
folgt ihm nun Frank Döhmann nach. Anfang
kommenden Jahres wird der Colonia-MediaProduzent die Geschäftsführung von Studio
Hamburg Produktion übernehmen.
18:56 Uhr
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berg“ gesehen. Mit 7,5 Millionen Zuschauern
war das ein Supererfolg, auch für teamWorx
Köln als Produzent.
„Stauffenberg“ war auch ein ARDEvent...
...und speziell für den SWR und den WDR.
Wir arbeiten weiter intensiv mit dem WDR zusammen. Mit Ulrich Deppendorf und Gebhard
Henke planen wir für das nächste Jahr ein Event
zum Thema Mauerbau in Berlin. Dazu schreibt
Bernhard Schlink das Drehbuch.
Wird die Mauer in Köln wieder aufgebaut?
Teilweise. Auch für „Stauffenberg“ haben
wir in den MMC-Studios die komplette Wolfsschanze errichtet. Die Filmstiftung hat auch dieses Projekt sehr essentiell gefördert. Auch für
die „Sturmflut“, die teamWorx Köln für RTL produziert, sind in Köln massive Studiobauten vorgesehen.
Mehr als an der Küste?
Wir drehen auch in Bremen und Hamburg
und bearbeiten in München die digitalen Effekte. Für mich ist „Sturmflut“ das größte Event-
Programm, das RTL je gestartet hat. Dafür steht
auch die Top-Besetzung [siehe auch Dreharbeiten, S. 23]. Wir haben bei RTL aber auch starke Developments im Serienbereich.
Die lang erwartete Weekly „Verschollen“ ist im September endlich angelaufen...
Wie wir hat RTL unbedingten Glauben an
das Projekt. Für teamWorx Köln war „Verschollen“ ein großvolumiger Start. Die Firma beschäftigt damit über 120 Leute.
Was hat teamworx Köln noch im
Portfolio?
Für die Degeto planen wir „Kein Himmel
über Afrika“ – ein starkes Melodram, das Joachim Kosack und ich in Köln entwickelt haben.
Wir realisieren es mit Jan Mojto, France 2 und
dem ORF als Koproduzenten in Südafrika – mit
Veronica Ferres und Jean-Hugues Anglade in
den Hauptrollen. Hinzu kommt die Krimi-Reihe „Eva Blond“ mit Corinna Harfouch und „Der
Elephant“. Den hat Barbara Thielen von der Kölner Pro GmbH mitgebracht. Auf Wunsch von
Sat 1 ist „Der Elephant“ eine partnerschaftliche
Koproduktion mit der Pro geworden.
Nico Hofmann Foto: Kasskara
Gibt es eine Aufgabenteilung zwischen den teamWorx-Niederlassungen?
Von Projekt zu Projekt. Sie müssen klar
entscheiden, in welches Bundesland sie mit einem Projekt gehen. Entscheidend ist der Hauptdrehort und wo der Geldeinsatz am sinnvollsten
ist. Ohne Länder-Splittung geht es nicht. Sie finden keine Länderförderung mehr, die komplett
einen ganzen Event finanziert. Die TV-Event-Finanzierung unterscheidet sich mittlerweile nicht
mehr von einer komplexen Kinofinanzierung.
Casomai
Trauen wir uns ? !
rzählt,
hon oft e wie hier.
Liebe, sc
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Abendbla
Die Gesc so originell und
amburger
H
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Troika Ent.
Die Kölner Troika Entertainment hat eine
neue Producerin: Kim Fatheuer wechselte
Anfang September von German United Distributors zu der Produktionsfirma in der Kölner Südstadt. Produzent Christian Vizi bleibt
Troika als freier Mitarbeiter verbunden.
Die Troika-Doku „Das Kunststück Liebe”, die
Ellen El Malki für ZDF/arte gedreht hat, befindet sich derzeit in der Postproduktion, die Doku „Es sollen wieder rote Tulpen blühn" von Ingeborg Jacobs steht kurz vor Beginn der
Dreharbeiten in Karabasch.
Troika Ent., Tel. (0221) 9320607;
post@troikaentertainment.de
o
r im Kin
tembe
ab 9. Sep
www.schwarzweiss-filmverleih.de
Meldungen – newsletter@filmstiftung.de
5
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13.09.2004
18:56 Uhr
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ifs-News
Nina Heisel,
BBC Worldwide
ganz nah
Für den Vertriebsarm der BBC ist Deutschland
nach den USA der wichtigste Markt. Vor kurzem
eröffneten die Briten ein Büro in Köln – und starteten die Website www.bbcgermany.de. Zu
den Hauptgeschäftsfeldern der BBC Worldwide Germany GmbH gehören der Verkauf
von TV-Rechten, die Lizenzierung von Video-,
DVD- und Buchrechten sowie Zeitschriften und
der Bereich Merchandising. Anke Stoll in London ist Managing Director der BBC Worldwide
Germany, die Niederlassung in Köln wird von Isabelle Helle und Nina Heisel betreut. Der
Newsletter sprach mit Nina Heisel.
Welchen Anteil hat BBC Worldwide
am Doku-Boom in Deutschland?
Nina Heisel: Das Label BBC steht für
qualitativ hochwertige Dokumentationen. Wie
der Erfolg der Serie „Unser Blauer Planet“ zeigt,
sind unsere Dokumentationen nicht nur im Fernsehen, sondern auch im Bereich Buch und
DVD/Video sehr erfolgreich. Unser Vertriebspartner Polyband hat allein 50.000 DVDs der
Serie verkauft.
Welche Themen verkaufen sich am
besten?
Dinosaurier, Biester und das Weltall sind
klassische Themen, die in unseren Dokumentationen auf eine ganz neue Art inszeniert werden. Man sieht Dinge und Geschöpfe, die so
noch nie gezeigt wurden. In „Walking With Sea
John Alonzo auf HD
Gerade rechtzeitig zum ersten High Definition
Filmfestival in Edinburgh hat die Montagnola Filmproductions mit Sitz in Wachtberg
und den USA den HD-Trailer eines neuen Dokumentarfilmprojekts über die amerikanische
Kamera-Legende John A. Alonzo („Harold
and Maude“, „Chinatown“) fertiggestellt. In ihrem Film „Beyond the Margin“ planen Regisseur
Axel Schill und Produzentin Stephanie
Bahr ein Porträt des mexikanischen Kameramannes, der das HD-Format maßgeblich mitentwickelt hat.
Montagnola, (0228) 934 9375
stephanie@montagnolaproductions.de
BBC Worldwide
Germany, Fotos: BBC
Monsters“ etwa wird eine Unterwasserwelt animiert, wie sie vor 400 Millionen Jahren existiert
hat. Dann gibt es die Geschichtsthemen: Dokumentationen wie „D-Day“, „Pompeji“ und
„Die Pyramide“ waren äußerst erfolgreich.
Ihr Büro betreut derzeit an die 20
Koproduktions-Projekte mit deutschen
TV-Sendern.
Für BBC Worldwide haben die Koproduktionen mit TV-Partnern schon immer eine
große Rolle gespielt. Wir gehen bei der Vermittlung neuer Themen gemeinsam neue Wege und haben auch die Möglichkeit, große Projekte zu realisieren. Für „Blue Planet“ zum Beispiel war ein riesiges Team sieben Jahre lang
quer durch die Welt unterwegs. Im Herbst folgen mit „Pride“, „Super Volcano“ und „Space
Odyssee“ drei Dokumentationen bei ProSieben,
die wiederum neue Maßstäbe setzen.
Warum ist BBC Worldwide nach
Köln gegangen?
Köln ist als Medienstadt ein attraktiver
Standort, gleichzeitig sind wir so in der Nähe
einiger unserer Geschäftspartner. Hier wird zum
Beispiel die deutsche Ausgabe von „Top of the
Pops“ für RTL produziert und auch unser BuchPartner Egmont vgs ist in Köln angesiedelt.
Tel. (0221) 454 55 80/82
isabelle.helle@bbc.co.uk
nina.heisel@bbc.co.uk
Der „Bewerbungsmarathon“ für den zweiten
Jahrgang des frisch akkreditierten Bachelor-Studiengangs Film an der ifs ist abgeschlossen. Die
20 Glücklichen, die von der Jury (Michael
Schmid-Ospach, Jakob Claussen, Romuald Karmarkar, Alexander Adolph
sowie Simone Stewens, Anja Grafers, Julia Grünewald, Michael Henrichs, Holger Borggrefe) ausgewählt wurden, beginnen am 27. September ihr dreijähriges Studium.
Als gutes Vorbild gehen die drei Studenten
voran, deren Filme auf dem 1. Internationalen Studenten Filmfestival Fresh Films Fest in Karlovy Vary Ende August zu sehen waren: „Frauenparkplatz“ von Christopher Becker, „Sri Lanka“
von Stephan Schiffers und „Klopfzeichen“
von Tina von Traben liefen in der Sektion Panorama. Die Kurzspielfilme entstanden innerhalb
der Drehwerkstatt des dritten Semesters des ifsStudiengangs Film in Kooperation mit dem Studiengang Kamera der FH Dortmund.
Einen Frühbucherrabatt bietet die ifs für alle Teilnehmer, die sich bis zum 27.09. für einen
der drei Maskenbild-Workshops anmelden. Auf dem Programm stehen „Digitales Make-up / Digitaltechnologe“ mit Isabelle Voinier
(16. – 17.10.), „Trend Visionen 2005“ mit TopFriseur Dirk Gresch (13. – 14.11.) und AirbrushMake-up mit dem Belgier Jos Brands (11. –
12.12.). Infos unter www. filmschule. de.
Ifs, Tel. (0221) 9201880;
info@filmschule.de
Mathias Casanova, Christine Wernke,
Clemente Fernandez-Gil, Nancy Mac
Granaky-Quaye, Moritz Grenzebach,
Felix Hassenfratz, Katrin Hohendahl,
Christiane Hütter, Nima Kianzad,
Mathias Krämer, Young-Mi Kuen, Florian
Müßener, Hanno Olderdissen, Matthias
vom Schemm, Martin Schwitzner, Markus
Sehr, Daniel Siegel, Katharina Tillmanns,
Eva von Schweinitz, Florian Wimmer
Produktions
Know-how
Am 16. Oktober startet das Kölner Filmhaus
den neuen IHK-zertifizierten Lehrgang Produktionsleitung. Der berufsbegleitende, einjährige Kurs richtet sich an Produktionsmitarbeiter mit einschlägiger Erfahrung. Dozenten
sind u. a. Angie Schmidt, Tom Spieß und
Frank Döhmann.
Kölner Filmhaus, Tel. (0221) 222710-0
info@koelner-filmhaus.de
KunstFilmBiennale
Die Bonner Agentur der Zentralen Bühnen-,
Fernseh- und Filmvermittlung ZBF ist am
1. September Rhein abwärts nach Köln gezogen. Fortan als ZBF Köln firmierend, vermittelt
die Agentur nun aus der Inneren Kanalstraße
69 in 50823 Köln wie gewohnt und bewährt
Schauspieler sowie Mitglieder von Stab und
Technik.
ZBF Köln, Tel. (0221) 554030;
koeln-zav.zbf@arbeitsagentur.de
Vom 23. bis 25. Oktober wird in Köln die
KunstFilmBiennale 2004 ihre Tore öffnen.
Einer der Höhepunkte wird der Wettbewerb
zum Förderpreis für experimentellen Film sein,
der von der VG Bild-Kunst mit einem Preisgeld in Höhe von 25.000 Euro ausgestattet ist.
Nähere Informationen zum Programm folgen
im September unter www.kunstfilmbiennale.de.
Kontakt: KunstFilmBiennale,
Tel. (0221) 2265731;
kunstfilm@sk-kultur.de
Neues aus der KHM
Filmwerkstatt
Düsseldorf
ZBF Köln
Das Showcase der Fächergruppe Fernsehen/Film
der Kunsthochschule für Medien gehört
bereits seit zehn Jahren zu den wichtigen Terminen im Filofax von Redakteuren, Produzenten und dem Kölner Publikum. Am 5. und 6.
Oktober ist es wieder so weit, und eine Auswahl
aktueller Studentenproduktionen wird im Kino
Cinenova über die Leinwand flimmern - vielleicht auch „In die Hand geschrieben“, Rouven Blankenfelds Erstling, der Ende September auf dem Internationalen Festival San Sebastian seine Uraufführung feiert. Weitere studentische Arbeiten wird am 14. Oktober die
Preisverleihung von Kurz & schön liefern.
Ralph Caspers moderiert den Wettbewerb
im Cinenova, den KHM und WDR organisieren. Anmeldungen zur Preisverleihung werden
unter info@art2b.net entgegen genommen.
KHM, Tel. (0221) 201890;
info@khm.de
Irma Schmitt in „In die Hand geschrieben“
von Rouven Blankenfeld, Foto: KHM
6
Die Neuen
an der ifs
newsletter@filmstiftung.de
– Meldungen
Für alle, die in den Bereichen Film, Video, Kamera, Schnitt, Dramaturgie und Produktion/
Postproduktion KnowHow und Hilfestellung
brauchen, bietet die Filmwerkstatt Düsseldorf ein Film-Coaching per Workshop an.
Das umfangreiche, von der Filmstiftung
NRW geförderte Programm unter:
www.filmcoaching.com.
Filmwerkstatt, Tel. (0211) 4080701
mail@filmwerkd.de
Bielefeld entdeckt
„Entdeckungen“ sind das Thema des 15. Filmund Videowettbewerbs des Filmhauses
Bielefeld. Für die besten Beiträge stehen insgesamt 1.500 Euro zur Verfügung, die das
WDR-Studio Bielefeld stiftet. Einsendeschluss ist der 5. Oktober. Alles weitere unter
www.filmhaus-bielefeld.de
Filmhaus Bielefeld, Tel. (0521) 177757
herzog@filmhaus-bielefeld.de
• newsletter_5/04_us4-15
13.09.2004
18:56 Uhr
Seite 7
Kindercoaching
„Es wurde Zeit, dass Kinder und Jugendliche jenseits von Star-Search, Superstars und Mini Playback-Show ernst genommen werden“, sagt Regisseur Sönke Wortmann und wirbt damit
für einen Filmschauspiel-Workshop für Kölner
Schüler, den das Kölner Filmhaus in den
Herbstferien veranstaltet (27. – 31.10.). Unterteilt in die Altersgruppen 10 bis 14 und 15 bis
18 Jahre können sich die Schüler auf spielerische Weise auf die Arbeit vor der Kamera vorbereiten. Vorkenntnisse sind nicht nötig. Das Coaching der Kids übernimmt der Schauspieler Patrick Dreikauss, der in Hamburg die New
Talent Schauspielschule für Kinder und Jugendliche betreibt. Wortmann steht als Dozent
zur Verfügung. Projekt-Initiatorin und Schauspielerin Anya Hoffmann, die den von der
Filmstiftung NRW geförderten Workshop
leitet, will insbesondere „die Schulen für den Bereich Schauspiel sensibilisieren.“ Der Workshop
kostet 250 Euro; Stipendien sind möglich. Interessierte Schüler müssen bis zum 27. September kurz beantworten, warum sie mitmachen
wollen und ob sie bereits über Erfahrungen im
Filmbereich verfügen. Die schriftliche Bewerbung inklusive eines Fotos geht dann an Anya
Hoffmann, Merowingerstraße 50 a, 50677 Köln
Tel. (0221) 9320886
anyahoffmann@t-online.de
Professor
Schneider
„Edelweißpiraten“, Straßenszene in Köln-Ehrenfeld.
Premieren
in Kanada
Niko von Glasows lang erwarteter Film „Edelweißpiraten“ erlebte seine Premiere auf dem
World Film Festival Montreal (26.08. 06.09.), auf dem Eran Riklis Kinofilm „Die syrische Braut“ wie schon in Locarno nicht nur das
Publikum begeisterte.
Mit dem Hauptpreis Grand Prix of the
Americas, dem Publikumspreis Air Canada People’s Choice Award, dem FIPRESCI Prize und den Ecumenical Prize
gewann die deutsch-französisch-israelische Koproduktion gleich vier Auszeichnungen.
Außerdem erhielten die ebenfalls geförderten Filme „Yugotrip“ von Nadya Derado,
Foto: Palladio
éQuinoxe in NRW
„Zwischen Nacht und Tag“ von Nicolai Rohde, „Sugar Orange“ von Andreas Struck sowie die Dokus „Die Mitte“ von Stanislaw Mucha und „Die Spielwütigen“ von Andres Veiel
eine Einladung nach Montreal.
Auf dem Int. Festival Toronto (9. 18.09.) feierte „Creep“ von Christopher
Smith mit Franka Potente in der Hauptrolle seine Erstaufführung. Insgesamt waren dort
neun geförderte Filme der Filmstiftung zu sehen:
u.a. „Touch the Sound“ von Thomas Riedelsheimer sowie „Whisky“ von Juan Pablo
Rebella und Pablo Stoll und „Familia rodante“ von Pablo Trapero.
Feminale
Das Glück ist bei den Tüchtigen, und die sitzen
in den Organisationsbüros der 12. Feminale.
20-jähriges Bestehen feiert das Internationale
Frauenfilmfestival in Köln und hat „Glück“ zu
seinem Motto erkoren. Aus 741 Einreichungen
aus 54 Ländern wurde das Programm zusammengestellt, das vom 6. bis 10. Oktober in
fünf Sektionen zu sehen sein wird. Neben den
aktuellen Produktionen gibt es ein Jubiläumsprogramm, ein Special zum Thema „Groupies“
mit Cynthia Plaster Caster, ein Porträt von
Pionierinnen des ethnografischen Films und ein
Workshop mit Debra Zimmerman. Die Akkreditierungsfrist läuft noch bis zum 24. September. Infos unter: www.feminale.de
Feminale e.V., Tel. (0221) 1300225;
info@feminale.de
Euregio Filmpreis
femme totale
Am 6. November geht zum zweiten Mal die
Verleihung des Euregio Filmpreises über die
Bühne des Cinetower Kinopark Alsdorf.
Für vier Kategorien startet in Kürze das OnlineVoting, bei dem das Publikum über die Sieger
befinden kann. Ein Gewinner steht sogar bereits fest: Der Ehrenpreis für den besten euregionalen Schauspieler wird an Gottfried John
verliehen werden. Infos unter www.euregiofilmball.de
AME-Media GmbH,
Tel. (02451) 909487;
contact@ame-media.de
Passend zum Festivalthema „Geld“ vergibt die
femme totale bei ihrer zehnten Ausgabe im
kommenden Jahr (12.-17.04.2005) erstmals einen mit 25.000 Euro dotierten internationalen
Regisseurinnenpreis, der von der RWE Westfalen-Weser-Ems AG gestiftet wurde. Einreichungen für den Schwerpunkt, den Spielfilmwettbewerb sowie den mit 5.000 Euro dotierten Kamerapreis der e-m-s media AG sind
ab sofort möglich. Alle Infos unter
www.femmetotale.de.
femme totale, Tel. (0231) 5025162;
info@femmetotale.de
Locarno
Auf dem 57. Festival internazionale del film Locarno im August bewies die
Filmstiftung NRW erneut, dass sie mit ihren Förderungen den Geschmack des Publikums trifft. Die deutsch-französisch-israelische Koproduktion „Die syrische Braut“ von
Eran Riklis, an der auf deutscher Seite die Kölner Produzentin Bettina Brokemper (Neue Impuls Film) beteiligt ist, gewann den Publikumspreis, den ein Jahr zuvor bereits Sönke Wortmann für „Das Wunder von Bern“ in Locarno in Empfang nehmen durfte.
Auch in der „Semaine de la critique“ erhielt ein geförderter Film den Hauptpreis: In
„Touch the Sound“ begleitet Regisseur Thomas Riedelsheimer die Percussionistin Evelyn Glennie.
Außerdem in Locarno zu sehen waren die Radikal-Digital-Produktion „Egoshooter“
von Oliver Schwabe und Christian Becker sowie Rudolph Julas Debütfilm „Cattolica“ von der Kölner Lichtblick.
Der starke Auftritt in der Schweiz wurde auf einem Empfang der Filmstiftung auf
der Terrasse des Grand Hotels mit rund 300 Gästen gefeiert. Auch für Pandora-Produzent Karl Baumgartner gab es in Locarno Grund zu feiern: Er erhielt den Rezzonico-Preis für unabhängige Produzenten.
Clara Khoury in „Die syrische Braut“ von Eran Riklis, Foto: Neue Impuls
Meldungen – newsletter@filmstiftung.de
Norbert Schneider, Direktor der Düsseldorfer Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen, ist nicht nur für eine dritte, sechsjährige Amtszeit als Chef der LfM wiedergewählt worden, sondern auch vom Land
NRW für seine „Verdienste um die Entwicklun
der Medienkultur“ zum Professor ernannt worden. Der Newsletter gratuliert dem Vorsitzenden
des Förderausschusses der Filmstiftung herzlich.
LfM, Tel. (0211) 770070;
www.lfm-nrw.de
In Schloss Hugenpoet in Essen-Kettwig und auf
Schloss Landsberg findet vom 27. Oktober bis
zum 3. November erstmals ein éQuinoxe
Screenwriters Workshop in Europa außerhalb Frankreichs statt. Unter den Teilnehmern
aus fünf Nationen sind zwei deutsche Autoren
mit ihren Produzenten und ihren Projekten. Der
renommierte Workshop, der von der Filmstiftung NRW unterstützt wird, soll die Entwicklung der Projekte optimieren und ihnen so
den Zugang zum internationalen Markt erleichtern. éQuinoxe mit Sitz in Paris fördert Drehbuchautoren und deren Produzenten international und wird in Deutschland von éQuinoxe Germany mit Sitz in Berlin vertreten, die
den Workshop in NRW organisiert.
éQuinoxe, Tel. (030) 28042124;
eQuinoxeGermany@snafu.de
FilmprogrammPrämien & Film+
Am 29. November wird die Filmstiftung NRW
die Jahresfilmprogramm-Prämien für herausragende Jahresprogramme nordrhein-westfälischer
Filmtheater im Jahre 2003 vergeben. Die festliche
Preisverleihung für die geehrten Kinobetreiber
wird im Kölner Kino Cinenova stattfinden und
gleichsam den Abschluss bilden für Film+04. Das
vom Filmmagazin Schnitt in Zusammenarbeit mit der Filmstiftung NRW und der Stadt
Köln veranstaltete Forum für Filmschnitt und
Montagekunst im Kölner OFF Broadway wird
vom 27. bis 29. November mit einer Neuerung
aufwarten. Neben der Vergabe des Schnitt Preises Spielfilm, der von der Filmstiftung NRW mit
7.500 Euro dotiert ist, wird erstmals auch ein
Schnitt Preis Dokumentarfilm ausgelobt. Vom
Kulturwerk Bild-Kunst ebenfalls mit 7.500
Euro dotiert, wird während Film+ eine eigene Jury über den Preisträger befinden. Nominiert für
den Schnitt Preis Spielfilm sind Natali Barrey
(„Unterwegs“), Andrew Bird („Gegen die
Wand“), Bettina Böhler („Wolfsburg“), Christian Lonk („Hierankl“) und Jürgen Winkelblech („Befreite Zone“).Nominiert für den
Schnitt Preis Dokumentarfilm sind Mona Bräuer („Höllentour“), Benjamin Ikes („Golden Lemons“), Anja Pohl („Die Geschichte vom weinenden Kamel“), Inge Schneider („Die Spielwütigen“) und Valérie Smith („7 Brüder“).Infos unter www.filmpluskoeln.de
Filmstiftung NRW, Tel. (0211) 930500;
info@filmstiftung.de
Film+, Tel. (0221) 2858703; info@filmpluskoeln.de
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• newsletter_5/04_us4-15
13.09.2004
18:57 Uhr
Seite 8
Beim NRW-Empfang in Venedig:
Venedig
Veronica Ferres, Michael Schmid-Ospach,
Martina Gedeck, Herbert Knaup
Ein gutes Jahr nach den Dreharbeiten in Köln
feierte Oskar Roehler die Premiere seines
neuen Films „Agnes und seine Brüder“ (Kinostart: 14.10.) auf dem Internationalen Filmfestival in Venedig und erhielt dort viel Beifall von den Besuchern und der Presse. Roehlers Film war am Lido ebenso in der Reihe Venezia Orizzonti zu sehen, wie die ebenfalls
geförderte Koproduktion „Familia rodante“ von
Pablo Traperos. Der Kinofilm wurde u.a. von
der Kölner Pandora produziert, die mit „Chiavi di Casa“ von Giani Amelio auch im Rennen um den Goldenen Löwen vertreten war.
Den UIP-Preis für den besten europäischen Kurzfilm erhielt der geförderte Kurzfilm
„Goodbye“ von Steve Hudson, in dem Anna Thalbach die Hauptrolle spielt und der von
Rosebud Films produziert wurde. Gefeiert
„Goodbye“. Foto: Rosebud (oben);
wurden die Auftritte am Lido bei dem schon traditionellen Empfang der Filmstiftung NRW im
Palazzo Zenobio.
Als Gastgeber begrüßte Filmstiftungschef
Michael Schmid-Ospach dort jenseits des
Festivaltrubels neben vielen anderen auch Martina Gedeck, Veronica Ferres, Oskar
Roehler, Moritz Bleibtreu, Martin Weiß,
Herbert Knaup, Steve Hudson, Pablo
Trapero, Regina Ziegler, Karl Baumgartner, Udo Reiter (MDR), Norbert
Schneider und Wolfgang Hahn-Cremer.
Nach dem Empfang der Filmstiftung präsentiert
sich im Palazzo Zenobio noch bis zum 7. November ein weiteres NRW Kunst-Highlight: Im
Rahmen der Architektur Biennale stellt die Museumsinsel Hombroich die neuesten Entwürfe (u.a. von den Planern Daniel Liebeskind, Frei Ott und Tadao Ando) für die
nächste Entwicklungsphase der Insel aus.
„Agnes und seine Brüder“, Foto: X Verleih
FilmSchauPlätze
Readings-Jubiläum
18 Locations, 18 Filme, 11.500 Gäste: Auch
wenn der Besucherrekord der FilmSchauPlätze aus dem Supersommer 2003 nicht ganz
erreicht werden konnte, war die Open Air-Kinoreihe der Filmstiftung NRW auch in diesem wechselhaften Sommer überaus erfolgreich. Wie im letzten Jahr lag Havixbeck mit etwa 2.000 Zuschauern bei „Herr der Ringe III“
klar an der Spitze, dicht gefolgt von Wachtberg,
wo erstmalig ein FilmSchauPlatz stattfand. Vom
schlechten Wetter nicht abhalten ließen sich die
Filmfreunde in Bergkamen, wo 400 Zuschauer, darunter auch Ministerpräsident Peer
Steinbrück, die Aufführung von „Master and
Commander“ bei strömendem Regen im Sportbootzentrum Marina Rünthe erlebten, und in
Bönen ging Adolf Winkelmann gemeinsam
mit 600 Zuschauern und seinem Film „Jede
Menge Kohle“ auf Zeitreise ins Ruhrgebiet des
Jahres 1981.
Zum fünften Geburtstag kehrten die „Readings – Neues aus dem Giftschrank“
nach Köln zurück. 1999 begann Heike-Melba Fendel mit ihrer Agentur Barbarella Entertainment im Alten Wartesaal ihre Reihe,
bei der Schauspieler auf einer Bühne bis dahin
unverfilmte Drehbücher vorlesen. Danach folgten regelmäßige Auftritte in München, Hamburg und Berlin. Mittlerweile haben 450 Schauspieler 53 Drehbücher von 66 Autoren vor Publikum zum Leben erweckt.
„Die Readings mündigen den Zuschauer,
weil sie ihm das Spiel und die Geschichte, nicht
aber das Bild geben“, wirbt Heike-Melba Fendel für ihr Format. Zum Jubiläum Mitte Juli stand
in Köln das Buch „Schnelle Füße“ des Kölner Autors Marc Sohns auf dem Leseplan.
Barbarella Ent., Tel. (0221) 951590-0
mail@barbarella.de
Talking Heads
Im Rahmen seiner Gesprächsreihe Talking
Heads sind beim VFFVmedia Verband der
Fernseh-, Film-, Multimedia- und
Videowirtschaft e. V. am 4. Oktober ProSieben-Unterhaltungschef Jobst Benthues und am 8. November Super RTLUnterhaltungschefin Annette Schosser
zu Gast. Die Veranstaltungen finden jeweils um
19 Uhr im Hilton Cologne statt.
VFFVmedia e.V., Tel. (0221) 57775-0
info@vffv.de
Filmfest Düsseldorf
Noch bis zum 30. September läuft die Anmeldefrist für das 2. Filmfest der Heinrich-Heine-Universität, das in diesem Jahr vom 24.
bis 26. November stattfindet. Filmemacher, die
maximal 29 Jahre alt sind und einen Film mit bis
zu 40 Minuten Länge einreichen wollen, finden
das Anmeldeformular und weitere Infos unter
www.filmfest.uni-duesseldorf.de.
Filmfest Düsseldorf, beniklon@web.de
Plakat des Stummfilms „Der Bettler vom Kölner
Dom“, Regie: Rolf Randolf, 1927.
Anzeige
NRW in Bewegung
Die Filmstiftung NRW dankt
ihrem Sponsor Jaguar Deutschland
für die Unterstützung beim
Internationalen Filmkongress 2004
– insbesondere bei
moving nrw in der Flora.
Filmstiftung Nordrhein-Westfalen
Michael Schmid-Ospach
Geschäftsführer
Kaistraße 14 • D-40221 Düsseldorf
Fon + 49 (0) 2 11- 93 05 00
Fax + 49 (0) 211- 93 05 05
www.filmstiftung.de
Wir fördern Ihre Ideen
Köln im Film
Mehrere Jahre haben Christa Aretz und Irene Schoor nach Kölner Filmschätzen gesucht,
jetzt ist ihre Recherche – vorerst – beendet. Am
21. September präsentiert FilmInitiativ Köln
e.V. im Odeon Kino das neue Buch „Kölner
Filmschätze“ (ca. 380 Seiten, Emons Verlag).
Mehr als 6.000 Filme aus über 100 Jahren Filmgeschichte haben Aretz und Schoor aufgespürt.
Unterstützt wurde die Recherche von der Imhoff Stiftung, die bei der Buchpräsentation
auch einen neuen, von ihr gestifteten Drehbuchpreis „Köln-Film“ vorstellen will.
Zum Buchstart zeigt das OFF Broadway
in Zusammenarbeit mit FilmInitiativ und dem
WDR vom 23. bis 26. September eine Filmreihe
zum Thema Köln im Film. Das komplette Programm unter www.filminitiativ.de.
Filminitiativ, Tel. (0221) 4696243;
filminitiativ@netcologne.de
• newsletter_5/04_us4-15
14.09.2004
14:04 Uhr
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» Eine Hommage ans Kino wie ans Leben. «
Aktionstag
Udo Kier in „Dogville“. Foto: Concorde Filmverleih
Kino für Kier
Kinoaktiv, ein Zusammenschluss Kölner Filminitiativen, präsentiert zum 60. Geburtstag von
Schauspieler Udo Kier ab Mitte Oktober einen Querschnitt seiner Filme (u. a „Hexen bis
aufs Blut gequält“, „Dogville“). Abspielorte sind
das Filmhaus Kino und der Filmclub 813
in der Brücke. Am 17.Oktober nimmt Kier
in der Brücke die Gratulation selbst entgegen.
Das Programm unter www.filmclub813.de,
www.allerweltskino.de oder www.
koelner-filmhaus.de.
Bang Boom Bang
Seit fünf Jahren läuft in der UCI Kinowelt
Ruhrpark „Bang Boom Bang“ von Peter
Thorwarth – ununterbrochen. Bei einer Feier
anlässlich des Jubiläums Ende August in dem
frisch renovierten Multiplex, in dem die Zahl der
Säle zu Gunsten von mehr Komfort und Luxus
von 18 auf 14 reduziert wurde, präsentierte
Thorwarth auch sein neues Projekt „Eingelocht“,
das als Spin-Off von „Bang Boom Bang“ entsteht und ebenfalls im Ruhrgebiet gedreht wird
(siehe S. 22).
Kinder stehen im Mittelpunkt des 10. Bundesweiten Aktionstages, den der Bundesverband kommunale Filmarbeit am 31. Oktober feiert. Das Jubiläumsmotto „Kinder im Kino“ soll auf das große Engagement der Kommunalen Kinos für den ansonsten oft vernachlässigten Kinderfilm verweisen. So war es
nicht schwer, Kinderfilmregisseurin und OscarPreisträgerin Caroline Link als Schirmherrin
zu gewinnen. In NRW beteiligen sich die kommunalen Kinos in Bonn, Duisburg, Münster, Herdecke, Brühl und Leverkusen. Mehr Infos unter www.kommunale-kinos.de.
Bundesverband kommunale Filmarbeit, Tel. (069) 622897,
info@kommunale-kinos.de
Cinema Münster
Fest beim Film
Es naht der Herbst und mit ihm die Zeit der Kinderfilmfestivals. Das sind: Kinderfilmtage im
Ruhrgebiet 10. bis 17.10 (www.kinderfilmtage-ruhr.de); Kinder- und Jugendfilmwoche Detmold 17. bis 24.10. (www.berti-buddel.de); KinderFilmFest Münster 24.
bis 31.10. (www.kinderfilmfest-muenster.de);
Internationales Kinderfilmfestival Leverkusen 05. bis 15.11.; Bielefelder Kinder- und Jugendfilmfest 8. bis 14.11.
(www.filmhaus-bielefeld.de); KinderKinoFest
Düsseldorf 11. bis 17.11. (www.kinderkinofest.de); Kölner Kinderfilmfest Cinepänz 20. bis 27.11. (www.cinepaenz.de).
Mit 37.850 Festangestellten (Hamburg: 61.326;
Berlin: 58.886; München: 53.230) hat die Medienbranche in Köln den bundesweit höchsten
Anteil an der lokalen Gesamtwirtschaft (8,36
Prozent) – so der 3. Bericht „Zur Lage der Medienwirtschaft in den deutschen Großstädten
2003“, den das Bremer BAW Institut für
Wirtschaftsforschung jetzt vorlegte. Danach hat die Medienwirtschaft zum Stichtag 30.
Juni 2003 in den 20 untersuchten Städten zwischen 2000 und 2003 zwar im Schnitt ein Minus von 1,47 Prozent an Beschäftigung hinnehmen müssen, verzeichnete aber zugleich
deutlich weniger Verluste als die Gesamtwirtschaft im gleichen Zeitraum (- 2,78 Prozent).
Von den vier größten deutschen Medienstädten Hamburg, Berlin, München und Köln hatte Köln mit – 2,7 Prozent die geringsten Beschäftigungsverluste. Besonders auffällig ist die
Beschäftigungsentwicklung im Bereich Film. Im
Vergleich zum letzten BAW-Benchmark hat die
Filmbranche insgesamt mit 9,54 Prozent einen
deutlichen Beschäftigungszuwachs realisieren
können. Vor allem Berlin (+33,9 Prozent) und
Köln (+27,7) konnten ihre Beschäftigungszahlen noch einmal deutlich steigern. Bei all dem
muss berücksichtigt werden, dass das Datenmaterial der Bundesanstalt keine Zahlen zu
Selbstständigen und freien Mitarbeitern enthält,
die in der Medienwirtschaft überdurchschnittlich stark vertreten sind.
KoKi Leverkusen
Für „die Vielfalt des Angebots, Originalität der
Präsentation und Einbindung in die gegebenen
soziokulturellen Möglichkeiten“ hat der Kinematheksverbund das Kommunale Kino
Leverkusen am 19. Juni in Berlin mit dem ersten Preis ausgezeichnet. Britta Lengowski von der Filmstiftung NRW überreichte
im Filmmuseum die von der Filmstiftung mit
5.000 Euro dotierte Auszeichnung an VHS-Programmbereichsleiterin Ute Mader.
KoKi Leverkusen, Tel. (0214) 4064184;
ute.mader@vhs-leverkusen.de
» Ein 96 Minuten langer Kinoblues: Jim Jarmuschs
coolster, zartester, melancholischster Film. « Tagesspiegel
» Magische Momente beiläufiger Schönheit
und rätselhafter Poesie. « SZ
» Jim Jarmusch macht uns wieder Lust am Laster. «
» …macht sehr schnell abhängig. «
Ein Film von JIM JARMUSCH
Bundestagspräsident Wolfgang Thierse besuchte Ende August das münsteraner Programmkino Cinema. Bei diesem Anlass konnte Jens Schneiderheinze vom Cinema bekannt geben, dass das Kino am 1. September
dem „Pakt für Ausbildung“ beigetreten ist und
nun zwei Azubis zu „Kaufmännern für audiovisuelle Medien“ ausbilden wird – und das obwohl das Kino noch im April von der Schließung
bedroht war. Bereits im Sommer erhielt Cinema den „2. Entwicklungspolitischen
Nord-Süd-Preis“ der Stadt Münster. Das
Kino mit dem Café Garbo bekam den Preis in
der Kategorie „Gewerbliche Wirtschaft“, u.a. dafür, dass im Café ausschließlich Gepa-Kaffee aus
fairem Handel und Öko-Anbau verwendet wird.
Cinema Münster, Tel. (0251) 30307
info@cinema-muenster.de
Kinder, Kinder!
Die Welt
FAZ
ROBERTO BENIGNI
STEVEN WRIGHT
JOIE LEE
CINQUÉ LEE
STEVE BUSCEMI
IGGY POP
TOM WAITS
JOE RIGANO
VINNY VELLA
VINNY VELLA JR.
RENÉE FRENCH
E.J. RODRIGUEZ
ALEX DESCAS
ISAACH DE BANKOLÉ
CATE BLANCHETT
MEG WHITE
JACK WHITE
ALFRED MOLINA
STEVE COOGAN
GZA
RZA
BILL MURRAY
BILL RICE
TAYLOR MEAD
COFFEE
AND
CIGARETTES
A PANDORA FILM RELEASE OF A SMOKESCREEN PRESENTATION IN ASSOCIATION WITH ASMIK ACE AND BIM DISTRIBUZIONE
A FILM BY JIM JARMUSCH “COFFEE AND CIGARETTES” PRODUCTION DESIGNER MARK FRIEDBERG
EDITOR JAY RABINOWITZ, A.C.E. DIRECTOR OF PHOTOGRAPHY FREDERICK ELMES, ASC
CO-PRODUCERS STACEY SMITH GRETCHEN MCGOWAN PRODUCED BY JOANA VICENTE JASON KLIOT
WRITTEN AND DIRECTED BY JIM JARMUSCH
w w w. C o f f e e a n d C i g a r e t t e s . d e
JETZT IM KINO
Meldungen – newsletter@filmstiftung.de
Focus
mit Unterstützung der
Filmstiftung Nordrhein-Westfalen
• newsletter_5/04_us4-15
13.09.2004
Elfriede Jelineks Hörspiel
„Jackie“ wurde in diesem Jahr
mit dem Hörspielpreis der
Kriegsblinden / Preis für Radiokunst ausgezeichnet. Die Ehrung
der Autorin fand im Juni
im Berliner Bundesrat statt.
18:57 Uhr
Seite 10
arüber, dass das Medieninteresse am Hörspielpreis in diesem Jahr so außerordentlich groß war, freute sich Dieter Renelt ganz besonders. Die gesteigerte Aufmerksamkeit
schrieb der Bundesvorsitzende der Kriegsblinden am 7. Juni im Berliner Plenarsaal des
Bundesrates auch dem illustren Namen der
Preisträgerin zu: Elfriede Jelinek, Erfolgsautorin
aus Österreich, erhielt für ihr Hörspiel „Jackie“
den Hörspielpreis der Kriegsblinden/Preis für Radiokunst. Der Preis, der zu den renommiertesten Auszeichnungen für Hörspielautoren zählt,
wird gemeinsam vom Bund der Kriegsblinden
Deutschlands e.V. und der Filmstiftung Nordrhein-
D
Westfalen getragen. Neben Michael SchmidOspach, dem Chef der Filmstiftung, beschäftigten sich unter anderen Staatsministerin Christina
Weiss, die Beauftragte für Kultur und Medien der
Bundesregierung, und Jörg Drews, der Vorsitzende der Jury bei der Verleihung in Reden mit
dem Hörspiel, dem Preis und der Autorin.
Die Laudatio übernahm Jörg Drews. Er lobte Jelineks „Blick in den Abgrund eines Menschen“, in den der „abgefeimten Medienarbeiterin“ Jackie Kennedy. „Elfriede Jelineks Hörspiel vertraut auf die Kraft der Sprache, auf die
Eindringlichkeit von Bildern, auf die Widerhaken, die in paradoxer Metaphorik und im ver-
störenden Kalauer liegen“, so der Jury-Vorsitzende. Das Hörspiel „als Schule des Hörens“
müsse „zuallererst eine Verführung zum Hören“
sein, forderte Christina Weiss und betonte ihre Erleichterung darüber, dass alle Debatten über
eine Namensänderung oder Einstellung des Preises vom Tisch seien. „Es gibt unübersehbar ein
neues Interesse junger und experimentierfreudiger Autoren an diesem Genre“, stellte die
Staatsministerin zufrieden fest.
Im Folgenden druckt der Newsletter Jelineks
Dankesrede, sowie – in Teilen – die Würdigung
der österreichischen Autorin durch Filmstiftungschef Michael Schmid-Ospach in Berlin.
Michael SchmidOspach, Christina
Weiss, Elfriede
Jellinek, Dieter Renelt
und Jörg Drews (v.l.)
Foto: Susan Skelton
Aufmerksam machen
VON MICHAEL SCHMID-OSPACH
lles ist möglich, alles ist erlaubt“ – das
Credo unbegrenzter Spiel-Möglichkeiten, der Aufruf zum lustvollen Experimentieren, der offene Horizont für eine immer neue „Hörspiel“-Kunst, für eine Medien-Kunst um die „doppelten Imperative“
– „Hör!“ und „Spiel!“ – dieser Befreiungsschlag in der Hörspielgeschichte liegt dreieinhalb Jahrzehnte zurück. Helmut Heißenbüttel hat die Parole ausgegeben, 1968 in seinem „Horoskop des Hörspiels“. Er hat damals einer Autorengeneration den Weg
geebnet, in und mit dem Medium Rundfunk
kreativ und kritisch zu arbeiten. Zwei Österreicher, Ernst Jandl und Friederike Mayrökker, erhielten ein Jahr später, 1969, den „Hörspielpreis der Kriegsblinden“ für ein solches
gelungenes radiophones Experiment. Was
heute ein Klassiker des Hörspiels ist, war damals ein anstößiges Stück Radiokunst.
Hätten radikale Stücke wie „Fünf Mann
Menschen“ heute wieder Probleme, ihren
Weg ins Programm zu finden? Sie haben es
sicherlich nicht leicht.
Nicht weil in den Hörspieldramaturgien
der ARD das kreative Potenzial und der Mut
fehlen - ganz im Gegenteil! Sondern weil
heutzutage allzu leicht das Gewohnte zum
Kriterium erhoben wird: Programme sollen
durchhörbar sein, und das nicht nur in den
formatierten Radioprogrammen, nein auch
und gerade in den „Kulturradios“.
In einem solchen Feld von Kunst und
Programm, von Kreativität und Institution
haben viele Akteure ihren Platz. Gute Au-
A
10
toren, intelligente Regisseure, engagierte
Sprecher sowie verantwortungsbewusste
und clevere Redakteure, die sich für ihr Produkt, das Hörspiel, einsetzen.
Schließlich nicht zu vergessen: die Preise. Sie haben nicht nur ihren festen Platz
und ihren Stellenwert, sondern hier liegt
auch ihre Chance, und hier ist ihre Aufgabe. Der „Hörspielpreis der Kriegsblinden“,
den wir zum 53. Mal verleihen, gehört in
dieses Konzert der Auszeichungen, die „aufmerksam“ machen wollen, aufmerksam auf
künstlerisches Potenzial, auf „Radiokunst“
in bester Qualität.
Einer Aufgabe, der sich die insgesamt
19 Jurorinnen und Juroren verpflichtet fühlen. Jedes Jahr treffen sie sich für zwei Tage, sie sind jeweils zu Gast bei einer Rundfunkanstalt der ARD. Die Preisentscheidung
am Schluss zielt auf das Unerhörte des von
der Jury kritisch Gehörten.
Die Filmstiftung Nordrhein-Westfalen
freut sich, seit 1994 zusammen mit dem
„Bund der Kriegsblinden“ diesen „Preis für
Radiokunst“ durchzuführen. Ein Jubiläum also. Das erste Jahrzehnt der Zusammenarbeit zwischen den beiden Trägern ist zu
feiern.
Entgegen der Unkenrufe aus dem vergangenen Jahr bewies die Jurysitzung im Februar in Hamburg eine außerordentliche Lebendigkeit und kritische Diskussionsfreudigkeit. Die „Preisfrage“, wie sie in der Öffentlichkeit gestellt wurde, steht nicht zur
Debatte. Was nicht bedeutet, dass der Re-
formwille in einer so traditionsreichen Einrichtung wie dem „Hörspielpreis der Kriegsblinden“ ein Tabu sei. Kontinuität und Wandel, bewährte Existenz und neue Präsenz
werden beide in einer jeweils neuen Mischung zu suchen sein.
An der öffentlich ausgetragenen Debatte um die Zukunft des „Hörspielpreises
der Kriegsblinden“ fiel aber noch etwas anderes auf. Mehr oder weniger deutlich wurde von manchem eine Verschiebung der
Entscheidungskriterien angemahnt – weg
von den künstlerisch anspruchsvollen hin zu
den durchhörbaren Produktionen. Ein solchermaßen ausgerichteter „Hörspielpreis
der Kriegsblinden“ aber würde seine Ausstrahlungs- und seine Aussagekraft verlieren. Die Hörspielszene wäre dann um einen
Bestandteil ärmer. Das darf nicht sein, und
es wird nicht eintreten.
Dies unterstreicht die Entscheidung unserer 53. Jurysitzung. Sie fiel auf „Jackie“.
Der „Hörspielreis der Kriegsblinden“ wird
damit an Elfriede Jelinek verliehen, an die
Autorin eines in hohem Maße kunstvollen
Monologtextes.
Die Auszeichnung gilt darüber hinaus
gleichzeitig einer radiophonen Gesamtleistung. Allen voran der sprachmächtigen
Schauspielerin Marion Breckwoldt. Sie verhalf der im Totenreich auf sich selbst reflektierenden Kennedy-Gattin zum Ausdruck und Karl Bruckmaier, der mit einfachen Mitteln dieser Wortkunst Gestalt gab,
und schließlich der Hörspieldramaturgie des
newsletter@filmstiftung.de
Bayerischen Rundfunks. Sie hat sich der
„Medienkunst“ in besonderem Maße verschrieben, und das nicht nur was ihre offizielle Bezeichnung als Abteilung „Hörspiel
und Medienkunst“ anbelangt.
In diesem Jahr hat sich die Jury für ein
Stück entschieden, das in das Zentrum der
hochaktuellen Medien-Diskussion führt. Jackie, die
Skandal umwitterte Gattin des US-Präsidenten
John F. Kennedy, war nie
und ist bis heute nicht eine Person, eine individuelle Persönlichkeit. Sie
ist das, was Medien aus
ihr machen, und sie wurde das, was sie mit den
Medien machte. Elfriede
Jelinek versetzt die bekannte Ikone ins Totenreich, ins Schattenreich, von dem aus sie als Untote, als Zombie nun, monologisiert.
Seit gut 30 Jahren wählt Elfriede Jelinek
immer wieder auch das akustische Medium
für ihre Arbeiten – was nahe liegt für eine
Schriftstellerin, die von der Musik her
kommt und die Literatur und Komposition
eng zusammenrückt. Ihre Radioarbeiten
markieren seit 1972 – wie Eva-Maria Lenz
in der „F.A.Z.“ schrieb – eine Radio-Geschichte der „Knall-Effekte“, eine Hörspielgeschichte der Explosionen und Implosionen, wie sie für Elfriede Jelinek charakteristisch sind.
Blick
in den
Abgrund
des
Menschen
– Hörspielpreis
• newsletter_5/04_us4-15
13.09.2004
Das Hören kommt einem über die Lippen wie
ein verbotenes Wort, aber man kann es nicht
erschrocken zurücknehmen. Es liegt auf dem
Tisch und wird geschnitten. Es blutet nicht. Es
verschwindet nicht. Es ergibt ein tadelloses Bild,
aber eben ein unsichtbares, und zwar für jeden,
auch für den, der sehen kann. Für den, der hören kann, macht das Bild eine höfliche Anfrage, ob es hereinkommen dürfe. Da ist es also,
es ist aber in anderer Form als der Bildform aufgetreten und hat eine andre Form von Bild erzeugt, ein Bild, von dem man, wie gesagt, jetzt
erst erkennt, dass man es schon mal gesehen
hat, auch wenn man gar nicht sehen kann. Hören Sie zu! Das Gesprochene geht von mir aus,
es geht aus mir heraus und in Sie hinein, und
es ist eben auch: ein Bild, aber eins, das man
gar nicht zu sehen braucht. Wer nicht sehen
kann, muss hören. Das Hören kann so verführerisch werden wie Bilder es je schon vorher sein
können, bevor sie überhaupt da sind. Aber das
Hören kann das doch auch! Nein, Sie müssen
nicht denken, bevor Sie sprechen, aber Sie müssen denken, wenn Sie zuhören. Das Hören kann
interessante Pornographie sein: das Verborgene und gleichzeitig das Verbotene. Noch verbotener ist zum Beispiel nur das Denken. Natürlich! Man braucht ja auch kein Werkzeug aus
dem Baumarkt dazu. Und dann wird das Denken irgendwann einmal wieder anständig, weil
man es nicht im Verborgenen belassen hat. Weil
man es als die neue Freundin oder der neuen
Freundin vorgeführt hat. Es wird zum Angreifen hergerichtet, obwohl man es nur hören,
nicht sehen kann. Greifen Sie zu! Nein, nicht hingreifen! Zugreifen! Hören ist Denken, und Denken kann man sowieso alles. Am liebsten denkt
man, was man nicht denken darf. Finger weg!
Was ist dagegen das Sehen! Nichts! Aber das
Denken kommt nicht von selber. Ich setze mich
dazu auf den Boden, reiße einen Grashalm aus
und locke damit die Grille aus dem Boden heraus, ich kitzle sie hervor. Sie ist eine von vielen,
so wie jeder Faden, der das Bewusstsein durchkreuzt und damit gleichzeitig durchstreicht, etwas ist, das ich aus mir hervorkitzle. Gleichrangig
steht es dann da in all seiner Verlassenheit. So
wird es meine Verlassenschaft. Das Denken und
das Hören, die beide ein Bild ergeben, das man
nicht zu sehen braucht. Beide, das Denken wie
das Hören, werden immer schneller neu, je öfter sie eingesetzt werden, nachdem mein Grashalm sie herausgeholt hat aus dem Boden, der
vorher das Wasser und die Nährstoffe eingesaugt hat, bis er ganz vollgesoffen war. Oben
quellen dann die Pflanzen heraus. Ich denke
nach oder ich tue das, was ich für Denken halte, und die Dinge erscheinen, in der Bildform,
die ich mir ausgedacht habe und die man nicht
sehen muss, weil man sie ohnedies nicht sehen
könnte. Das Denken wechselt eilig die Kleider,
damit man in sich etwas Abwechslung bekommt, natürlich reine Illusion!, und jede dieser Abwechslungen bekommt Dauer, durch das
Denken. Das Denken ist nur etwas von vielen.
Eins von vielen. Das Bild ist unbedingt und will
auch immer unbedingt, dass wir hinschauen.
Das Denken, das Hören kann gar nichts unbedingt wollen, denn wenn man etwas hört oder
denkt, dann kann man ja gar nicht anders. Es
ist ein unwillkürlicher Vorgang, in den ich
manchmal willkürlich eingreife. Mehr als eingreifen kann ich nicht. Ich weiß aber nicht, in
was ich da hinein gegriffen habe. Vielleicht ist
es eklig, Scheiße, ich sehe es nicht. Und wenn
ich es sehe, ist es meist zu spät. Ich höre es nur.
18:57 Uhr
Seite 11
Ich höre ein Scheinen. Wie froh bin ich, dass ich
es nicht sehen muss! Es genügt mir zu wissen,
dass es ein Scheinen ist. Nicht im Sinn von Erhellen, das vom Denken kommt, sondern in
dem Sinn, dass es sofort zerfällt. Immerhin: es
zerfällt. Es wäre entsetzlich, wenn es bliebe. Die
Bilder bleiben, es ist grauenhaft, aber das Denken geht schön vorbei. Die Bilder, die aus dem
Fernsehgerät oder sonst woher rasen, zerfallen
nicht, sie laufen und laufen und kommen in uns
an und laufen durch uns hindurch, als wären
wir kein Hindernis. Die sind dauernd im Training,
die blöden Bilder. Wir sind für sie eben kein Hindernis. Für gar nichts sind wir ein Hindernis. Die
sen Zahlschein selbständig, von mir ermächtigt,
die Summe eingetragen, die mir bei meiner Abrechnung mit der Wirklichkeit herausgekommen
ist und die ich mir jetzt selber spenden möchte. In diesem Kreislauf geht nichts verloren.
Denken auch Sie! Denken Sie JETZT! Ich habe
mir diesen Text hier ausgedacht, das können Sie
auch! Sie können etwas anderes denken und
sich ausdenken. Bei dieser Auswahl ist das keine Kunst, wirklich nicht. Nehmen Sie sich Zeit,
die Zeit ist doch auch nur ein Strang, der in den
Raum hineinragt und mit Sprache gefüllt werden kann. Die Sprache ist also der Einkaufszettel
für das Scheinen, den Schein, der aus dem
Hören Sie zu!
VON ELFRIEDE JELINEK
Bilder erkennen sich selbst nicht. Dafür sollen
wir uns erkennen. Aber wir müssen uns und den
Bildern von uns ständig ausweichen und erkennen uns trotzdem nicht. Erkenne dich selbst
in diesem Bild von dieser halb nackten Frau mit
den total geilen langen Beinen und dem Super-Arsch! Leider kann ich das nicht. Schade.
So hätte ich mich gern erkannt! Macht nichts.
Ich will mich der Wirklichkeit trotzdem erkenntlich zeigen, indem ich mir etwas denke,
das sie und damit gleichzeitig mich verbessern
könnte. Das habe ich mir so gedacht! In der Zeit,
in der ich spreche, werde ich nur älter. Das
Scheinen, die Scheinchen müssen im Umlauf
bleiben, sonst geht gar nichts. Da denke ich lieber und bleibe zu Hause und lenke mich nicht
länger mit Gegenständlichem ab. Das müsste
ich dann ja sehen! Ich schließe die Augen. Ich
denke, also darf ich im Verborgenen bleiben.
Ich enthülle jetzt den Schein, auf dem Schein
steht eine gewisser Betrag drauf. Sie können
nicht lesen welcher? Sie Glückliche! Sie werden
nie wissen, wie viel dieser Schein wert ist. Sie
werden nicht neidisch werden. Ich habe auf die-
Hörspielpreis – newsletter@filmstiftung.de
Supermarkt herausquillt, jetzt noch die Münze
für den Wagen, damit Sie die Waren einladen
können, bei Ihnen zu bleiben, der Schall kommt
in den Warenkorb, der anzeigt, wie viel die
Menschen für sich bekommen könnten, wenn
sie sich selber was wert wären. In der Stille können Sie Schall und Denken und Rauch bekommen. Auch sie bekommen am Schluss nur
zurück, was sie eingesetzt haben: einen Euro.
Eine Münze. Von mir können Sie einen ganzen
Text bekommen, der sich nicht gerade durch
Scheinen auszeichnet, aber er ist eines der Dinge, die ich mit meinem Grashalm aus dem Boden gelockt habe, nicht mehr, nicht weniger.
Gleichviel wert wie das Denken, das von Ihnen
kommt, während Sie mir zuhören, beides läuft
gleichzeitig ab, nebeneinander laufen sie her,
das Hören und das Denken. Der Schein ist der
Gutschein dafür. Für diesen Gutschein bekommen Sie einen Schein, den man nicht sieht.
Nein, das ist leider kein Lottoschein. Aber dafür müssen Sie auch nichts ausfüllen. Das habe ich schon für Sie erledigt. Einer wird gewinnen. Keiner wird gewinnen. Das macht kei-
nem was aus. Denn der Schein aus dem Supermarkt hat getrogen, der Markt ist geschlossen
und nur zur Not erleuchtet, damit Sie das Ufer
sehen und in dem Scheinen nicht untergehen
können. Dieses Scheinen aus der Warenwelt,
das von dieser Welt herkommt und nur dazu
dient, sie, diese Welt zu zeigen, die man aber
ohnedies schon kennt, weil ja das Licht nie abgedreht wird, dieses Scheinen also hat sich völlig verausgabt damit, Ihnen etwas zeigen zu
wollen. Es hat verabsäumt, sich selbst zu kennen, es hat immer nur hinausgeleuchtet, es hat
immer nur Ihnen geleuchtet, nie sich selbst. Und
jetzt leuchtet es nur noch dumm vor sich hin,
damit Sie sich nirgends verstecken können um,
buchstäblich: dahinter zu kommen. Dieses
Scheinen gibt Ihnen keine Möglichkeit, hinter
irgendwas zu kommen, denn es leuchtet jeden
Winkel unerbittlich aus. Und wenn Sie nicht dahinterkommen, was Ihnen durch den hellen
Schein eben unmöglich gemacht wird, dann
werden Sie andauernd nur am Laufen gehalten und müssen die Gegenstände alle an sich
selbst und als sie selbst erleiden. Wenn Sie nicht
hören können, müssen Sie fühlen. Es hilft nichts:
Sie müssen aus dem Schein wieder heraustreten, in die Dunkelheit. Die Offenheit des Supermarkts war trügerisch, er war hell, aber geschlossen. Die Waren sind da, aber derzeit können Sie sie nicht haben. Sie können aber auch
bleiben, wo Sie sind und die Augen schließen.
Kein Schein kann Ihnen dann noch was anhaben, dann öffnet sich etwas, und das Denken
kommt herein. Das Denken ist der Grashalm,
mit dem auch ich meinen armen kleinen Text
aus dem Boden herauszukommen gezwungen
habe, er hat sich unter der Erde kaputtgelacht,
dann ist er rausgekommen, weil er nicht anders
konnte. Und jetzt schrillt und sägt er hier herum, ein Heimchen, das heim will, aber nicht
darf. Es muss draußen bleiben. Er ist auf der Lichtung erschienen, dieser Text, auf der Lichtung,
die entstanden ist, als Sie endlich aus dem Licht
getreten sind. Er geniert sich, der Text, dass er
aus der Erde heraus musste, daher sollen Sie ihn
nicht anschauen. Sie können ihn auch gar nicht
anschauen, weil Sie ja in der Dunkelheit nicht
sehen können. Innen und außen wird die Erde plötzlich wertlos, weil sie dieses kostbare Gut
hergeben musste, das ich mir ausgedacht habe. Das, was man nur hören kann, wenn man
die Augen zumacht, das, was erst die Essenz,
das Wesen des Lichts ausmacht, was man erst
sieht, wenn man überhaupt nichts mehr sieht,
das kann man dann erkennen. Das wird dann
eine riesige weite Fläche für das Denken und
das Hören. Eine Fläche, größer als alle Supermärkte zusammengenommen, größer als alle
Stellflächen, auf denen man abgestellt und dann
vergessen werden könnte. Der Schein ist da,
wenn das Licht aufgedreht ist. Der Schein aber,
wenn man das Licht nicht mehr sieht, weil man
die Augen geschlossen hat, der öffnet erst wirklich das Offene, das man nicht aufsperren kann,
das nur von selber aufgeht, das Offene, in das
der Freund kommen soll oder der schlimmste
Feind, wo keine Posten stehen und zusammengerechnet werden sollen, ob man sich
leisten kann, was man aus dem Regal genommen hat, ob es zuviel war, egal, denn erst
wenn man nichts mehr sieht, enthüllt sich das
scheue Scheinen, das sich jederzeit wieder verbergen könnte, wenn Sie die Augen öffnen, bevor sie Ihnen geöffnet werden. Es kann sich jederzeit wieder zurückziehen, aber solange Sie
nur hören, ist alles offen.
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18:57 Uhr
Seite 12
Die deutsche Verleihlandschaft
Neue Kräfte,
VON REINHARD KLEBER
Tiberius Film, 3L, OmU, Stardust
oder Zorro Film, selbst Kennern
der deutschen Filmszene
sind diese Namen oft noch nicht
geläufig. Es sind neue Filmverleiher, die sich gerade ins
atsächlich ist die quicklebendige Verleihszene in Deutschland gekennzeichnet durch
einen dominierenden Block von Großverleihern,
die als deutsche Töchter von Hollywood-Konzernen vor allem amerikanische Filme zeigen,
und einer Vielzahl von Kleinverleihern, die anspruchsvolle Filme oder Spezialangebote für
kleinere Zuschauergruppen herausbringen. Die
vor einigen Jahren noch vorhandene Zwischenschicht von mittelgroßen deutschen Verleihern hat
sich bis auf wenige Ausnahmen wie Constantin, Senator, Concorde und X Verleih aufgelöst.
T
Abenteuer des Kinogeschäfts
stürzen und sich auch nicht
von spektakulären Insolvenzen
oder dem raschen Ende
von Verleih-Eintagsfliegen
abschrecken lassen. Ihre Starts
zeugen von Unternehmermut
und Kinolust und widersprechen
den Prognosen von Pessimisten,
dass sich die deutsche
Verleihlandschaft immer weiter
konzentriert, bis nur noch
eine langweilige Monopolstruktur übrig bleibt.
12
Aufstiege und Fall
Symptomatisch dafür ist das Schicksal des
Verleihs Kinowelt, der 1984 mit Filmkunst begann und in den neunziger Jahren zu einem integrierten Medienkonzern aufstieg, der im Mai
1998 an die Börse ging. Der Kinowelt-Verleih
sprang mit seinem Filmkunst-Ableger Arthaus
vor fünf Jahren auf den fünften Platz hinter den
Majors UIP, Buena Vista, Warner und Fox bei
Umsatz und Besucheraufkommen. Mit zusammen rund elf Prozent Marktanteil führte Kinowelt/Arthaus damals klar vor den deutschen
Konkurrenten Constantin und Senator, die im
Januar 1999 an die Börse gingen. Nach dem
Börsenfiasko der Kinowelt Medien AG spaltete sich der Solo Verleih ab, während die restlichen Verleihaktivitäten nach Leipzig verlagert
wurden. Im vergangenen Jahr wurde der Marktanteil des Kinowelt Verleihs nur noch in der Rubrik „Sonstiges“ erfasst.
Das Beispiel zeigt, wie rasch einstige Verleihriesen einschrumpfen können. An ihre Stelle rücken dafür besser gemanagte Mitbewerber mit frischen Ideen nach – Beispiel X Verleih.
Beflügelt vom Überraschungserfolg von „Good
Bye, Lenin!“ überholte der aus der Berliner Filmemachergruppe hervorgegangene Verleih im
vergangenen Jahr den langjährigen Spitzenreiter
der deutschen Independent-Verleiher, die
Münchner Constantin, und platzierte sich mit
6,9 Millionen Zuschauern hinter den fünf Majors auf Rang sechs. Allmählich scheint sich die
Strategie der X-Filmer nun auch am Markt auszuzahlen, das Filmgeschäft von der Projektidee
über die Produktion bis zur Kinoauswertung in
einer Hand zu lassen.
Manufaktur-Prinzip
Stärker noch als bei den X-Filmern gilt das
Manufaktur-Prinzip für die etwa 50 aktiven
Kleinverleiher, die vor allem für ein vielfältiges
Programmangebot jenseits der Mainstream-Ware sorgen. Sie beschäftigen in der Regel nicht
mehr als eine Handvoll Mitarbeiter und bringen
pro Jahr oft nur fünf bis acht Filme heraus, wobei die Grenze der Auslastung meist mit 30
Startkopien erreicht ist. Seit Jahren pendelt der
Marktanteil der Kleinverleiher um die zehn Prozent. In filmfreundlicheren Nachbarländern wie
Frankreich oder der Schweiz ist er mit je 20 Prozent allerdings doppelt so groß.
Die ambitionierteren unter den Verleihneulingen legen auf eine schlanke Struktur wert
und überlassen das ‘Booking and Billing’ etablierten Dienstleistern. Nach dem Muster bewährter Allianzen zwischen deutschen Mittelständlern (MFA bzw. Prokino) und Major-Unternehmen (Fox) nutzen junge Verleiher souverän
die eingespielten Verleihapparate diverser
Dienstleister: So kooperiert Universum derzeit
bei „Godsend“ mit Central, NFP bei „Höllentour“
mit Filmwelt und Falcom bei „Fahrenheit 9/11“
mit Central, bei „Der Wixxer“ aber mit To the
Movies.
Förderung und Garantien
Ein zentraler Überlebensfaktor für die Kleinverleiher und ein Garant für den Erhalt eines
breiten filmkulturellen Angebots jenseits der Hollywood-Produkte sind inzwischen die Filmförderungen mit dem Instrument der Verleih- und
Vertriebsförderung. „Diese Förderung ist wichtig, um sicher zu gehen, dass wir uns beim Risiko wirtschaftlich nicht den Hals brechen,“ sagt
Joachim Kühn, der Leiter des Kölner Verleihs Real Fiction, „außerdem macht sie es in vielen Fäl-
newsletter@filmstiftung.de
– Schwerpunkt Verleih
Filme unter den Top 100
Deutschland 2003
Internationale
Produktionen
17 Warner Bros.
15 Buena Vista, UIP
13 Columbia
11 Twentieth Century/Fox
7
Constantin
5
Concorde
3
X-Verleih
2
Senator
außerdem
10 Verleiher mit nur einem Titel
Quelle: FFA
• newsletter_5/04_us4-15
13.09.2004
18:57 Uhr
Seite 13
vor großen Herausforderungen
neue Impulse
Filme unter den Top 100
Deutschland 2003
Deutsche
Produktionen
12
8
6
5
4
Constantin
Kinowelt, Ott
X Verleih
Senator
Buena Vista, Delphi, MFA,
Neue Visionen,
Movienet & Prokino
3
Concorde, Tobis, Piffl,
Alamode, Nighthawks
2
Columbia, Warner,
Salzgeber,
außerdem
16 Verleiher mit nur einem Titel
Quelle: FFA
len erst möglich, die Filme herauszubringen.“
Dagegen scheinen Forderungen der Produzenten nach Verleihgarantien heute kein unüberwindliches Hindernis mehr zu sein. Die Zeiten hoher Vorauszahlungen der Verleiher sind
spätestens seit dem Platzen der Börsenblase und
dem Preisverfall auf dem überhitzten Lizenzmarkt vorbei. Inzwischen können es sich auch
mittlere und kleinere Verleiher oft leisten, den
Rohschnitt abzuwarten. Allenfalls bei attraktiver Starquote oder besonders vielversprechenden kommerziellem Potenzial geht das Engagement der um die Rechte pokernden Verleiher noch über das Stadium der ‘Letters of Intent’ hinaus.
Boykott der Kinos?
Gleich in mehrfacher Hinsicht stehen die
Verleiher aufgrund von strukturellen Veränderungen der Medienbranche vor großen Herausforderungen. So trüben nicht nur die berüchtigten Raubkopierer die Bilanzen, auch der
DVD-Boom macht die Kinobesitzer zunehmend
nervös. So hat das Vorhaben des Disney-Verleiharms Buena Vista, den Anfang September
gestarteten Zeichentrickfilm „Die Kühe sind los“
schon rechtzeitig für das lukrative Weihnachtsgeschäft zum Jahresende auf DVD herauszubringen, bei den Kinobetreibern heftige Proteste
ausgelöst. Sie befürchten nicht nur Mindereinnahmen durch die Reduzierung des Auswertungsfensters, sondern auch, dass das Beispiel Schule macht. Angefacht von ohnehin vorhandenen Meinungsverschiedenheiten zwischen Kino- und Verleiherseite über die Ausgestaltung der Geschäftsbeziehungen würde es
nicht wundern, wenn der Unmut wie im Fall der
erhöhten Leihmietenforderungen des Verleihgiganten UIP in Boykottmaßnahmen münden
würde.
Auch wenn die erfreulich gestiegenen Besucherzahlen dieses Sommers die Stimmung in
der Kinobranche allgemein erheblich aufgehellt
haben, so lassen sich bei den größeren und kleineren Verleihern einige Sorgenfalten nicht über-
sehen. Denn die aktuelle Blockbuster-Offensive der Hollywood-Konzerne verringert die Spielräume der Independent-Anbieter, die bisher bei
einem Überangebot attraktiver Titel in die hierzulande traditionell eher ruhigen Sommermonate ausweichen konnten.
Hintergrund für die dicht gedrängte Staffel amerikanischer Kassenknüller ist die Angst
der führenden Studios vor den Filmpiraten. Um
das schädliche Treiben der Raubkopierer einzudämmen, gehen die Majors dazu über, die
zuvor oft weit auseinander liegenden Starts ihrer attraktiven Filme weltweit zu synchronisieren. Da jedoch in den USA der Sommer die
wichtigste Kinosaison darstellt, kommen nun
auch die Deutschen, die sich vor der allgemeinen Ausbreitung der Kinoklimaanlagen an heißen Tagen lieber im Biergarten tummeln, in den
Genuss der frischen Unterhaltungsware.
Das Experiment ist in diesem Jahr geglükkt. „Es sieht wunderbar aus“, resümiert der Geschäftsführer des Verbandes der Filmverleiher,
Johannes Klingsporn. Von Mai bis Anfang August strömten nach seinen Angaben rund elf
Millionen Filmfans mehr in die Kinos als im Vorjahreszeitraum. Das sei ein Plus von 56 Prozent
bei den Besuchern und ein Plus von 60 Prozent
beim Umsatz. Der Anstieg ist nicht nur ein wichtiges Signal angesichts des Katzenjammers im
verlustreichen Jahr 2003, sondern dürfte zu einer dauerhaften Veränderung der saisonalen
Auswertungsmechanismen führen. Für das Gesamtjahr rechnet Klingsporn denn auch schon
mit 160 bis 170 Millionen Besuchern. Das wäre ein Zuwachs von fünf bis zehn Prozent bei
Umsatz und Besucherzahlen gegenüber 2003.
am Startwochenende – ein rekordverdächtiges
Ergebnis – , und jeder dieser Filme kam am Ende auf über drei Millionen Besucher. Mit fast neun
Millionen Zuschauern führt Michael „Bully“ Herbigs Sci-Fi-Spektakel die Jahreskinohitliste an.
Der durch ein langfristig angelegtes Marketing konsequent vorbereitete Start von
„(T)Raumschiff“ beweist im übrigen, dass auch
die großen deutschen Indies Mammutstarts
stemmen können. Die Zahl von 900 Startkopien
stockte die Constantin in der zweiten Woche
auf 964 Kopien auf und stieß damit in die Spitzengruppe von Mega-Starts, wie sie etwa Warner Bros bei der „Herr der Ringe“-Trilogie mit
mehr als 1.000 Kopien vorexerziert hat.
Je öfter derartige Blockbuster zahlreiche der
rund 4.800 Leinwände in Deutschland belegen,
umso mehr drohen kleine Verleiher und Filmkunstanbieter an den Rand gedrängt zu werden. Auch der Bonner Schwarz-Weiß Verleih
spürt diesen Druck. Allerdings profitiert er auch
von Gegenbewegungen und Alternativstrategien. So wurde das Mafia-Drama „100 Schritte“ für die kirchliche Veranstaltungsreihe „Miteinander friedlich leben“ ausgewählt. „Das sind
bis in den Herbst hinein rund 35 Kino-Einsätze in ganz Deutschland“, berichtet Verleihchef
Dieter Hertel. Und die Literaturverfilmung „Balzac und die kleine französische Schneiderin“
werde vom Kölner Institut für Kino und Filmkultur häufig für die im übrigen bundesweit kräftig zunehmenden Schulvorführungen abgerufen. Für den Bonner Verleih spielten außerdem
die Buchungen durch Abspielringe etwa in Hessen und Niedersachsen eine wichtige Rolle. Zu
Schwarzmalerei besteht also kein Anlass.
Gefährliche Sommerhits
Begonnen hat der Sommer-Boom bereits
im Mai mit Wolfgang Petersens „Troja“, Schlag
auf Schlag folgten „The Day after Tomorrow“,
„Harry Potter und der Gefangene von Askaban“,
„Shrek 2“, „Spider Man 2“ und „(T)Raumschiff
Surprise“. Sechs Filme starteten in diesem Zeitraum mit je mehr als einer Million Besuchern
Schwerpunkt Verleih – newsletter@filmstiftung.de
Das Spektrum der deutschen Verleiher:
Von „(T)Raumschiff“, „Gegen die Wand“,
„Die Kühe sind los“ bis „100 Schritte“
Foto: Verleiher
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13.09.2004
18:57 Uhr
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Obwohl timebandits films
gerade erst gegründet
war, schaffte der Verleiher
es direkt mit drei Filmen zur
Berlinale 2003. Über das
Abenteuer Verleih und seine
Herausforderungen sprach
Aufs Zielpublikum
ausgerichtet
Oliver Baumgarten mit
Gerhard Groß, dem
Geschäftsführer des Potsdamer Senkrechtstarters.
Wie haben Sie sich mit Ihren
Partnern zur Gründung von timebandits gefunden?
Gerhard Groß: Mein Partner Burkhard Voges und ich leiten die Hackeschen Höfe und die Neuen Kant Kinos in
Berlin. Wir haben seit Jahren einen überdurchschnittlich guten Kontakt zu Produzenten und Verleihern. Im Laufe der
Jahre ist uns aufgefallen, dass auf Seiten
der Produzenten ein gerüttelt Maß an Unzufriedenheit mit Herausbringungsstrategien bestimmter Verleiher herrschte.
Gleichsam haben wir die Erfahrung gemacht, dass wir auf Festivals Filme gesehen haben, die dann Monate später ins
Kino kamen und bei denen wir das Gefühl hatten, dass dies eigentlich nicht der
Film ist, den wir gesehen haben – von der
Art und Weise, wie er präsentiert wurde.
Wie haben Sie reagiert?
Wir haben uns mit Jens Meurer von
der Egoli & Tossell Filmproduktion zusammengesetzt und uns überlegt, eine
Verleihstrategie zu entwickeln, die darauf
beruht, die Erfahrungen der Kinobetreiber mit denen der Produzenten zu verbinden. Wir nähern uns damit aus zwei
unterschiedlichen Richtungen der Verwertungskette dem einen Ziel, einen Film
optimal im Kino zu verwerten. Im Sommer 2003 haben wir uns dann erstmalig
auch mit Wüste Film getroffen und uns
für die ersten Projekte entschieden, unter anderem auch dafür, mit „Gegen die
Wand“ einen starken Einstieg zu wählen.
Mit dieser Planung starteten wir im November 2003 die Firma. Und dann ging
das plötzlich alles sehr schnell mit der Berufung von gleich drei Filmen unserer Staffel zur Berlinale und dem folgenden Preisregen dort – das war wirklich sehr überraschend und sicher auch ein wenig
glücklich.
Für einen neuen Verleiher dürfte es schwierig sein, die umkämpften Leinwände zu bekommen. Sah
dies nach Akins Siegeszug anders
aus?
Dadurch, dass wir den Starttermin
vorgezogen hatten, war es doch gar nicht
14
so einfach, den Film flächendeckend
unterzubekommen. Viele Kinos waren
einfach schon komplett vermietet, was wir
akzeptieren mussten. Generell haben wir
als Kinobetreiber in den letzten Jahren mit
Magenschmerzen die Entwicklung der
Vielfalt beobachtet. Aus unserer Erfahrung
– und das bestätigen mir auch die Statistiken – hat die quantitative Zunahme an
Filmen nicht dazu geführt, dass die Leute mehr ins Kino gehen, sondern eher zu
ihrer Desorientierung. Wir sind der Meinung, dass diese Zunahme an Vielfalt eher
kontraproduktiv war. Die Situation hat sich
ja bereits wieder geändert, im Moment
herrscht eine sehr positive Stimmung im
Bereich des Arthouse. Im letzten Jahr war
es hingegen geradezu verheerend. Wir
haben uns damals gesagt: Wir bringen
nur die Filme ins Kino, die die anderen
auch herausbringen würden. Diese
Schwemme noch zu unterstützen, hatten
wir mit der Gründung des Verleihs nicht
im Sinn.
Sie wollten also eher in die
Lücke stoßen, die etwa durch den
Wegfall von Arthaus und Ottfilm
entstanden ist?
Genau! Christoph Ott hat ja sehr engagiert für den deutschen Film gearbeitet, was man wirklich hoch anerkennen
muss. Meines Erachtens nach hat er etwas zuviel gemacht in sehr kurzer Zeit.
Aber „Gegen die Wand“ hätte er ganz sicher auch herausgebracht. Und für unser
neues Projekt „Aus der Tiefe des Raumes“,
das wir im Dezember starten wollen, hat
sich Christoph Ott ebenfalls interessiert.
Insofern stimmt es, dass wir in gewisser
Weise eine Lücke schließen, die durch den
Wegfall von Ottfilm entstanden ist.
Worin genau sehen Sie den
Vorteil, mit den Produzenten selbst
die Filme zu vermarkten?
Jens Meurer meinte mal dazu: „Was
nützt mir die schönste Mindestgarantie,
wenn ich beim ersten Gespräch mit dem
Verleiher spüre, dass er meinen Film nicht
liebt?“ Das ist ein Kernsatz, der sehr wichtig ist für das Verhältnis, das wir mit unseren Produzenten entwickeln wollen: Sie
ernst nehmen, sie in den gesamten Prozess der Herausbringung mit einbeziehen
und ihnen die Möglichkeit geben, sich etwa bei der Trailer-Herstellung oder beim
gesamten Artwork einzubringen. Die Firma hat im Grunde zwei Stränge. Der eine Strang ist tatsächlich, dass wir Verwertungsarm unserer produzierenden
Partner sind. Wenn man sich aber den
Output von Wüste Film und Egoli Tossell
für „großes Kino“ anschaut, dann ist das
ja zu wenig, um einen Verleih das gesamte Jahr über zu beschäftigen. Wir sind
acht Leute in der Firma, und es war von
Anfang an klar, dass – auch um ein ausgefeilteres Profil zu erlangen – mindestens
50 bis 60 Prozent der Filme, die wir in den
nächsten zwei Jahren herausbringen werden, nicht von den Partnern kommen
werden.
Wie viele Filme
planen Sie im Jahr herauszubringen?
Idealer Weise acht Filme, zwei größere, drei mittlere, drei kleinere. Groß
heißt hier mit einem Herausbringungs-Budget von
einer viertel Million Euro
aufwärts, mittel ab 100.000
Euro und klein darunter,
wobei es sich dabei in erster
Linie um Dokumentarfilme
handeln wird.
Gerhard Groß
Und wie steigen Sie in diese anderen Filme ein?
Wichtig sind die sehr engen Kontakte, die sowohl wir als auch unsere produzierenden Partner haben. Über diese
Kontakte sehen wir die Möglichkeit, sehr
früh in Projekte einzusteigen. Es ist zum
Teil völlig absurd, dass, sobald ein Film auf
einem A-Festival erfolgreich gelaufen ist,
auf einmal die Vorstellungen der World Sales in unrealistische Bereiche steigen. Wir
möchten hingegen mit deutschen und europäischen Partnern aus dem Produktionsbereich eine Zusammenarbeit suchen,
dank derer wir früh in Projekte einsteigen,
Anregungen geben können, was die Kinoauswertung anbetrifft, und so unsere
Staffel füllen, ohne später in Konkurrenz
mit anderen treten und unter Umständen
überhöhte Preise zahlen zu müssen.
Werden Sie sich auf deutsche
Filme beschränken?
Nein, gerade machen wir zum Beispiel eine Produktion, die in Ruanda gedreht wird: „Shooting Dogs“, an der Egoli Tossell als deutscher Koproduzent beteiligt ist und für unsere Firma die deutschen Rechte erworben hat. Projekte wie
solche wird es häufiger geben, wobei der
Fokus auf den deutschen Markt gerichtet bleibt.
newsletter@filmstiftung.de
– Schwerpunkt Verleih
Welche ist Ihre
Zielgruppe?
In unserem Film „Flammend Herz“
etwa geht es um Tattoos, so dass die Tattoo-Community natürlich klar eine Zielgruppe ist. Aber wenn man Arthouse-Kino macht, dann muss man sich immer
wieder verdeutlichen, dass die erste Zielgruppe immer die Personen sind, die
grundsätzlich dieses spezielle Kino besuchen. Das bedeutet, man braucht einen
guten Trailer, eine gute Präsenz in den Kinos. Wichtig ist eine gezielte, klare Ausrichtung auf unser Kernpublikum in den
Arthäusern.
Werden Sie ein eigenes Label
für die so einträgliche DVD-Verwertung gründen?
Wir sind gerade dabei, dies zu prüfen und haben uns noch nicht endgültig
entschlossen. Es gibt ja in Deutschland eine ganze Reihe engagierter kleinerer Labels, die sich sehr um den Arthouse-Bereich bemühen, und die dem Verleiher natürlich eine ganze Menge an Arbeit abnehmen, etwa das Authoring und das Zusammenstellen der Menüs. Die Tendenz
geht im Moment dahin, dass wir diese
Dinge doch gerne den Profis überlassen
möchten, gerade wenn man die Kürze der
Zeit bedenkt, die wir auf dem Markt sind.
• newsletter_5/04_us4-15
13.09.2004
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Seite 15
Einen Schwerpunkt auf
Asien setzt der Kölner
Verleiher Rapid Eye Movies.
Welche Vorteile die inhaltliche Ausrichtung bringt
und wie man finanziell
überlebt, erfuhr Oliver
Einmal Asien und
zurück
Baumgarten im Gespräch
mit REM-Geschäftsführer
Stephan Holl.
Wie kam es zur Gründung von
Rapid Eye Movies?
Stephan Holl: Rapid Eye Movies,
das sind im Kern Sigrid Limprecht, Antoinette Köster und ich. Wir haben den
Verleih 1996 mit der Herausbringung des
Anime „Ghost in the Shell“ ins Leben gerufen. Entwickelt hat sich die Idee aus unserem Wanderfilmfestival „Hongkong in
Action“, das wir bis dahin organisiert hatten und auf dem wir erstmals die Hongkong-Größen in deutschen Kinos zeigten.
Jeder von uns besaß verschiedene Erfahrungen im Filmbereich, Sigrid etwa durch
ihre Arbeit in der Kinemathek, ich hatte
als Filmvorführer gearbeitet und den Filmclub 813 mit gegründet, und Antoinette
kam aus der Richtung Produktion, Ausstattung und Kostüm. So hat jeder seinen
Hintergrund in die Gründung des Verleihs
mit eingebracht, die angetrieben war von
einer Leidenschaft für das asiatische Kino
und aus einer Langeweile dem damals
gängigen Angebot gegenüber, das vor allem aus amerikanischem und europäischem Kino bestand. Asien kam 1996 in
der deutschen Kinolandschaft eigentlich
nicht vor.
Wo habt Ihr diese Filme entdecken können?
Auf Festivals. Rotterdam etwa hatte schon damals einen starken asiatischen
Schwerpunkt, und in Deutschland war die
Berlinale über lange Jahre die einzige Institution, die asiatische Filme zeigte. Zunächst haben wir nur brach liegende Subrechte lizensiert, das heißt für unsere ersten Filme hatten wir noch deutsche Lizenzgeber, wie etwa für „The Killer“ von
John Woo. Schon ein Jahr später aber begriffen wir, dass wir mit den Kinorechten
alleine keine Chance haben, wirtschaftlich zu überleben. So akquirierten wir fortan Rechte direkt in Asien bei den Produzenten und den Weltvertrieben. Wir wurden damals noch belächelt – an Export
hatte in Asien noch kaum einer gedacht,
so ergiebig war der eigene Markt. Von
1997 an haben wir ausschließlich Filme
mit sämtlichen Rechten in Asien erworben, um sie dann hier auf allen Ebenen
selbst auswerten zu können.
War es hilfreich, dass
Ihr eine ganz spezielle Ausrichtung hattet?
Gewissermaßen ja, wir
sind unserer ästhetischen und
inhaltlichen Richtung immer gefolgt und haben dadurch ein klares Verleihprofil entwickelt. Es
war immer auch ein Ziel, Rapid
Eye Movies als ein Label zu etablieren, das inhaltlich und ästhetisch begründet ist. Schaut
man sich unser Programm an,
die Werke von Takashi Miike, Takeshi Kitano oder Kim Ki-duk,
dann sind das alles Filme, die
eindeutig ästhetisch und inhaltlich in Zusammenhang stehen. So war es für uns
nie eine Strategie, einfach eine Nische zu
belegen, sondern wir sind über unseren
Geschmack dort praktisch hineingeraten.
Stephan Holl
Wann ist so ein inhaltlich ausgerichtetes Profil besonders vorteilhaft?
In der täglichen Arbeit, zum Beispiel
beim Kontakt zur Presse, aber auch zu den
Kinobetreibern. Die haben wahrgenommen, dass zu unseren Filmen auch ein jüngeres Publikum kommt, und ein bisschen
verlassen sie sich mittlerweile darauf, dass
es, kommt es aus unserem Hause, ein wenig gewagter ist und trotzdem Qualität
hat. Das gleiche gilt für unsere Partner in
den Sendern. Mit dem WDR und arte etwa haben wir über die Jahre eine enge Zusammenarbeit entwickelt. Die schätzen
unsere Kompetenz in unserer Ausrichtung. Unsere Entwicklung ist aber nicht
zuletzt auch der Filmstiftung NRW zu verdanken, die uns schon sehr früh, 1997,
bei der Herausbringung der Filme im Kino unterstützt hat. Ohne die Arbeit mit
unseren Filmen im Kino hätten wir es niemals geschafft, eine solch angemessene
Achtung der Filmkultur, die wir vertreten,
zu erreichen.
Wird es für einen kleineren Verleih schwieriger, Leinwände zu bekommen angesichts der oft doch
recht strikten Knebelverträge der
Majors?
Schwerpunkt Verleih – newsletter@filmstiftung.de
Was die Kinoherausbringung in unserer Größenordnung zwischen 15 und
20 Kopien anbetrifft, hat sich die Situation in den letzten drei Jahren sehr stark
verändert. Es herrscht ein enormer Druck
auf die Leinwände, das ist im ArthouseSektor nicht anders als beim Mainstream.
Es wird immer schwerer, sich Platz zu erkämpfen. Was uns hilft, ist die Vertrauensbasis, die wir durch die Kontinuität unserer Arbeit zu den Kinos haben aufbauen können. Durch diese sehr gute Zusammenarbeit gelingt es uns immer wieder, unsere Filme gut zu platzieren. Doch
die schwierige Situation führt letztlich zur
Frage, wie viele Filme im Jahr es herauszubringen lohnt. Man muss schließlich
immer mehr Geld in die Hand nehmen, um
eine gewisse Grundaufmerksamkeit für einen Film zu erzielen. Aus reinen Kapazitätsund Finanzgründen müssen wir uns also
sehr gut überlegen, welchen Filmen wir
diese Ehre zuteil werden lassen können.
Und so tendieren wir dazu, nicht mehr sieben bis acht Filme im Jahr zu starten, sondern nur noch drei bis vier, und dafür dann
so, dass sie auch eine Chance haben.
Könnte man überspitzt formulieren, dass das Kino für Euch
eher Spaß, während die DVDs das
eigentliche Geschäft bedeuten?
Diese Auslegung ist naheliegend,
kann ich aber so nicht bestätigen. Vom
Umsatz her ist die Kinoauswertung für uns
noch immer der einträglichste Zweig. Im
Jahre 2004 allerdings bin ich sicher, dass
die DVD-Umsätze in jedem Falle gleichziehen werden mit den Kinoeinnahmen.
Es ist für uns ein wenig beruhigend, dass
in dem Maße, in dem Kino immer schwieriger wird, die Vermarktungsmöglichkeiten im DVD-Bereich besser werden.
Zu Eurer Etablierung eines inhaltlich-ästhetischen Labels passt
„Stratosphere Girl“ von Matthias
Oberg sehr gut – auch wenn es ein
deutscher Film ist...
Uns ist zwar wichtig, ein Spezialist
für das asiatische Kino zu sein, aber wir
haben auch in vergangenen Programmen,
etwa beim schwedischen „Songs from the
Second Floor“, immer deutlich gemacht,
dass es uns nicht zwingend um das Herkunftsland geht. Und auch mit unseren
zwei Bollywood-Filmen betraten wir
künstlerisches Neuland. Wir möchten gerne Sehgewohnheiten brechen und dem
Zuschauer Einblick in neue Filmsprachen
geben. Deswegen geht es nicht um das
Herkunftsland, sondern um eine ästhetische Ausrichtung. Uns interessieren stark
visuell angetriebene Arten des Geschichtenerzählens, Bilder, die in Begrenzung eines Genres eine große Freiheit entwikkeln. Aus dieser Überzeugung heraus
passt „Stratosphere Girl“ absolut in unser
Programm. Wir sind sehr froh darüber,
den Film ins Kino bringen zu können.
Nebenbei spielt er übrigens fast komplett
in Japan – wiederum ein Brückenschlag
zu unserem Programm.
Habt Ihr Interesse, Euch an der
Produktion einzelner Filme zu beteiligen?
Das ist ein wichtiger Punkt, den bei
uns vor allem Antoinette vorantreibt: die
natürliche Entwicklung vom Verleiher zum
Koproduzenten. Zum einen würden wir
uns dadurch Rechte viel langfristiger sichern als nur die üblichen fünf bis sieben
Jahre. Zum anderen ist im asiatischen Bereich eine unglaubliche Konkurrenz aufgetreten. Vornehmlich Videofirmen mit
viel Geld im Rücken kaufen zum Beispiel
in Korea sehr viele Rechte weg. Vor drei
Jahren waren wir noch die einzigen, die
in Korea Filme wie „Joint Security Area“
oder „The Isle“ gekauft haben. Heute
brauchen wir uns dort nicht mehr blikken zu lassen. Wir bekommen jetzt SexKomödien angeboten, die liegengeblieben sind. Deswegen stellt sich natürlich
schon die Frage, wie man die Nase vorne behalten kann, nämlich durch Pre-Sales oder Koproduktionen. Und wir haben
das bereits gemacht. Wir haben einen PreSale auf Treatment-Basis von „Samaria“
abgeschlossen, Kim Ki-duks Film, der in
diesem Jahr auf der Berlinale den Silbernen Bären gewonnen hat. Darauf sind wir
sehr stolz. Der Gedanke, früher einzusteigen, treibt uns also, und zwar bei Regisseuren, an die wir glauben.
15
• newsletter_5/04_s16-27
13.09.2004
18:58 Uhr
Seite 16
Das Digitale Kino wird
schon lange als große
Einsparmöglichkeit für
den Vertrieb gepriesen.
Milliarden sollen in
der Umstellung von Film
auf Bits stecken.
Unklar bleibt allerdings,
welches Geschäftsmodell
sind durchsetzen wird.
Doch davon hängt die
Zukunft der großen
und kleinen Verleiher in
Deutschland ab.
D
as Kino der Zukunft ist im Idealfall
von der Produktion bis ins Kino digital. Während digitale Kameras und entsprechende Postproduktion neue künstlerische Dimensionen eröffnen, winken
dem Vertrieb enorme Einsparungen. Drei
bis fünf Milliarden Euro werden weltweit
jährlich für Filmkopien und Transport ausgegeben. In Deutschland waren es 2001
60 Millionen Euro Kopienkosten und circa 15 Millionen für Transporte. Gewaltige Beträge. Dem entgegen stehen einmalige Investitionen für die Umstellung
auf digital von insgesamt 30 Milliarden
Euro. Jedoch: Wer diese leisten soll, ist genauso umstritten wie die technische Umsetzung. Dabei könnte dieser Systemwechsel die gesamte Wertschöpfungskette völlig verändern. Wenn die Studios
die Investitionen übernehmen, könnten
die Kinos in eine noch größere Abhängigkeit geraten. Springen die Filmtheater
in die finanzielle Bresche, können sie auf
den digitalen Projektoren nicht nur Filme,
sondern auch Fernsehen, Live-Übertragungen und andere eigene Programme
zeigen.
An vielen Details dieser Utopie, die
laut der Majors 2005/2006 Realität werden soll, wird allerdings noch überall auf
der Welt gebastelt. Johannes Klingsporn,
Geschäftsführer des VdF (Verbandes der
Filmverleiher) meint, die Verleiher würden
den Wandel wohl nicht finanzieren. Trotzdem blieben sie durch ihre Kernkompetenz im Geschäft. Sie wüssten, welche
Zielgruppen zu bedienen seien, wie die
Werbung einzusetzen sei. Außerdem
seien neue Auswertungsformen wie Internet oder Mobiltelefone zu erschließen.
Die Großen bremst unter anderem
der Streit ums Format: Die DCI (Digital Ci-
16
Das digitale Kino und die Verleiher
Eine Revolution
in der
Warteschleife
VON GÜNTER H. JEKUBZIK
Beim Film hat
die digitale Revolution bereits begonnen: „Russian
Ark“ von Alexander Sokurov.
Der erste unkomprimierte HD-Film.
Foto: A. Belenkiy
nema Initiatives), die Arbeitsgruppe der
Majors zum Digitalen Kino, propagiert zurzeit die Einigung auf 2K (K steht für Tausend) – das bedeutet eine Auflösung von
2048 x 1556 Pixel. Die Spielfilmproduzenten wollten mit 4K (4096 x 3112) projizieren. Aber schon wird auch über 1,3K
geredet. Während die Major-Dinosaurier
in den USA Gerätekonstellationen testen
und wohl aus Angst vor digitalem Klau
übervorsichtig agieren, steht die Initiative Docuzone unter Federführung des kleinen Berliner Verleihs Salzgeber kurz vor
der Realisierung.
Docuzone bringt im Frühjahr 2005 digitale Projektoren und Inhalte in die Programmkinos. Zwar sollen in erster Linie
europäische Dokumentationen gezeigt
werden. Doch die European Docuzone
(EDZ) muss als erstes Finanzierungsmodell
für Digitales Kino in Deutschland ange-
sehen werden. Nach einem Opening
Weekend am 12. und 13. November werden ab März 2005 108 Programmkinos
in Deutschland einmal pro Woche Filme
digital aufführen. Sieben andere Länder
sind mit einer kleineren Anzahl von Kinos
beteiligt.
EDZ ist ein Verleih- und Kino-Netzwerk für den digitalen Vertrieb von Dokumentarfilmen, wobei die Geräte (Projektoren, Server, Satellitenempfänger) von
der EDZ, also im Prinzip vom Verleiher gestellt werden. Die Mindestgarantie beträgt
100 Euro, von denen 50 Euro an den Lizenzgeber fließen und die andere Hälfte
in die Refinanzierung der Systeme. Die für
Mainstream-Kinos vorgesehenen Projektoren kosten 100 000 Euro pro Gerät. Die
für EDZ anvisierten Geräte sind wesentlich billiger, arbeiten allerdings auch mit
kleinerer Auflösung (1,3K), was für klei-
newsletter@filmstiftung.de
– Schwerpunkt Verleih
nere Säle im Arthouse-Bereich ausreichen
soll. Auch geht Björn Koll von Salzgeber,
der EDZ federführend vorantreibt, davon
aus, dass viele der Filme „sowieso schon
mit einer DV-Kamera gedreht“ wurden.
Ein Tochterunternehmen von Salzgeber
überspielt als „Play-Out Center“ die Filme
in die Kinos – möglichst per Satellit, notfalls per Datenträger (DVD). Für alte Verleihstrukturen ein visionärer Schritt, denn
der Verleiher der Zukunft könnte ein technischer Verteiler sein: eine Aufgabe, für
die sich auch Kommunikationsunternehmen wie Telekom mit der Abteilung T-Systems berufen fühlen.
Die Auswahl der Filme soll einem unabhängigen Gremium obliegen. Hier, bei
einer der deutlichsten Veränderungen zu
bisherigen Verleihstrukturen, gab es Diskussionen mit anderen Verleihern (Piffl,
Neue Visionen, Timebandits, Real Fiction,
Pegasos, Ventura) bezüglich einer befürchteten Monopol-Position von Salzgeber in diesem Modell. Auch Kinos befürchten eine mangelnde Mitbestimmung. Ihnen eröffnet sich mit den digitalen Projektoren, die sie stundenweise
mieten, allerdings auch eine neue Unabhängigkeit von den Verleihern: Die Möglichkeit des E-Cinemas, der Nutzung von
Technik für Live-Übertragungen oder andere Events. Und auch das von Joachim
Ortmanns (Lichtblick Film- und Fernsehproduktion, Köln) beim Filmkongress angedachte Agenturmodell passt hier herein: Filme ohne festen Starttermin können
flexibel auf Abruf eingesetzt werden. Damit ist vor allem ein erster Schritt getan,
eine drohende Gefahr abzuwenden: die
Abdrängung kleiner Kinobetreiber und
Verleiher, die sich hohe Investitionen nicht
leisten können. Allerdings könnten sich
zwei Klassen von Kinos, zwei ganz unterschiedliche Verleihbereiche herausbilden.
Im Bereich der Großproduktionen geht die
Tendenz zu weltweit zeitgleichen Starts,
welche das klassische Tätigkeitsfeld der
Verleiher stark ausdünnen. Kreativität ist
hingegen bei den kleinen Verleihern gefragt, die mit geringerem finanziellen Risiko, aber dadurch auch mit einer ungeahnten Menge von Filmen rechnen müssen. Die ganz ferne Zukunft enthält ein
Horrorszenario für alle Verleiher: Wenn bei
weiterer Datenkompression irgendwann an den Abspielorten einfach alle Filme immer verfügbar sind, braucht es nur
eine Abrechnungssoftware und keine Verleiher mehr.
Die verschiedenen Digi-Kino-Modelle vereint eines: Jeder der bislang Beteiligten möchte ein größeres Stück vom Kuchen bekommen. Die Situation erinnert
an wilde Verhältnisse zur Stummfilmzeit,
aus denen sich die zum Teil heute noch
existierenden großen Player mit ihren vertikalen Verleihstrukturen entwickelt haben. In einem Extremfall übernehmen
Produzenten und Verleiher über die Finanzierung der neuen Technik schleichend
die Kinos. Im anderen bedienen sich die
Kinos mit Filmen aus dem Katalog; das
Element „Verleih“ wird durch „Verteiler“
ersetzt. Doch bis auf das Pilotprojekt EDZ
gilt einstweilen: Nichts Genaues weiß man
nicht
• newsletter_5/04_s16-27
13.09.2004
18:58 Uhr
Seite 17
Streetworker des Kinos
VO N O L I V E R B AU M G A RT E N
A
ls Zielgruppe ist sie heiß begehrt, in
der Werberelevanz ganz oben angesiedelt und stets im Visier der Marktforscher: die Jugend. Das alles nicht etwa, weil sie zwingend zu den Vermögenden gehören, sondern weil sie eine
lange Zukunft vor sich haben – eine Eigenschaft, die sich Anbieter auch für ihre Produkte erhoffen und diese deswegen
an die Jugend zu binden versuchen.
Auch beim Kino wird heute natürlich
schon in einer frühen Phase mit Zielgruppenanalysen und Ergebnissen der
Marktforschung gearbeitet, um mit den
zentralen Aspekten eines Films möglichst
punktgenau Bedürfnisse und Gewohnheiten zu befriedigen. Mal nachdrükklicher, wie im klassischen Mainstream,
mal weniger offensiv: Der imaginäre Zuschauer liest bereits beim Drehbuch mit.
Ist ein Film auf jugendliche Zuschauer zugeschnitten, so sieht er sich allerdings
erheblicher Konkurrenz ausgesetzt. Die
droht in erster Linie nicht von anderen Filmen, sondern von anderen Medien, die
sich ebenfalls die Aufmerksamkeit und das
Ersparte des jungen Publikums sichern
wollen, wie Computerspiele, Musik, Handytechnologien oder das Internet. Das
Marketing für Filme mit jungem Zielpublikum heißt also immer auch, sich im lauten Tosen des breiten Angebotes der Neuen Medien überhaupt erst einmal Gehör
zu verschaffen.
Nicht zuletzt deswegen wird von den
Verleihfirmen und Produzenten immer
wieder die Möglichkeit der Cross Promotion mit Vertretern der Konkurrenzmedien gesucht. So gibt es heute kaum
noch einen Film für die junge Zielgruppe,
der darauf verzichtet, einen Popstar für
den „Song zum Film“ zu engagieren, um
so von den in den Clip eingeschnittenen
Filmausschnitten und letztlich auch vom
Ruhm der entsprechenden Band zu profitieren. Das gipfelt schließlich in speziellen Handy-Klingeltönen oder in Menüs in
Schnellrestaurants. Und ohne ein erhebliches Engagement im Internet – da
herrscht unter Verleihern Einigkeit – lässt
sich ein Film heute bei der Jugend fast gar
nicht mehr vertreiben, zumindest nicht erfolgreich. Ähnliche Überlegungen dürften
der Strategie zu Grunde liegen, Stars der
Konkurrenzmedien im Kino zu besetzen
wie etwa Seriendarsteller in „Besser als
Schule“ oder „Echt“-Sänger Kim Frank in
Leander Haußmanns neuem Film
„NVA“.
Hat ein Verleih ein Budget von einer
mittleren siebenstelligen Summe zur Verfügung, wie es beispielsweise „(T)Raumschiff Surprise“ nachgesagt wird, so können auf breiter Ebene alle Möglichkeiten
anderer Medien ausgeschöpft werden,
was den Kassenerfolg des Filmes halbwegs absichert.
Ein genereller Erfolg dieser Cross-Promotion-Aktivitäten darf allerdings bezweifelt werden. Denn ganz ohne Qualität lässt sich auch die werberelevante
Zielgruppe im Kino nicht abspeisen. Laut
der von der FFA in Auftrag gegebenen
Studie „Filminhalte und Zielgruppen“
scheinen noch immer die beiden wichtigsten Faktoren, die über den Kinobesuch
entscheiden, der klassische Kinotrailer und
eine persönliche Empfehlung zu sein. Laut
der FFA-Studie haben sich 48 Prozent der
Kinobesucher von „Der Schuh des Manitu“ nur aufgrund von Empfehlungen für
den Film entschieden. Solche Zahlen können Verleiher mit kleineren Budgets nur
ermutigen, ihr Heil im günstigeren, wenn
auch nicht minder aufwändigen Direktmarketing zu suchen.
Mit dem HipHop-Film „Status Yo!“ bringt
der junge Kölner Verleih Die TelePaten am
4. November seinen ersten Film ins Kino.
TelePate Henk Drees über die Strategien
des Verleihs, das junge Publikum zu erreichen.
Wie definiert Ihr die Zielgruppe von „Status Yo!“?
Henk Drees: Jenseits der aktiven HipHopper ist das ein jugendliches
HipHop-affines Publikum im Alterssegment zwischen 14
und 24. Laut Statistiken gehört
diese Zielgruppe zu
den größten überhaupt definierbaren
Jugendkulturen in
Deutschland.
Wie
s p re c h t
Filmplakat und Stils
aus „Status Yo“
Foto: Discofilm
Schwerpunkt Verleih – newsletter@filmstiftung.de
Ihr diese Gruppe
an?
Der Film „Status Yo!“ ist in seiner
Art ein Novum, da gibt es kaum
ein Vorbild. Und so versuchen
wir verschiedene Wege des
Marketings. Wichtig ist uns die
Direktansprache, zum Beispiel über unsere
Website www.statusyo.de, wo wir eine
Championsleague of Hiphop ausrichten.
Die relativ guten Besucherzahlen dort erreichen wir durch Direktmarketing. Wir
haben eine 15-minütige PräsentationsDVD produziert und sind bei Großveranstaltungen präsent wie etwa dem Splash
Festival in Chemnitz oder den Jugendmedientagen Dresden. Mit zwei Protagonisten aus dem Film waren wir auch für
drei Tage auf der Jugendmesse YOU.
Durch solche direkte Maßnahmen kommunizieren wir das Projekt und insbesondere die Website. Dazu kommen dann
Kooperationen mit dem Musiksender Viva, den einschlägigen Magazinen wie
„Juice“ oder „Backspin“ oder dem
bundesweiten Radiosender Jam FM.
Wichtig ist uns, bundesweit direkt an die
Gruppen in den Jugendeinrichtungen zu
gelangen. Dieser Weg des „Streetworkings“ ist sehr arbeitsintensiv und generell für Filmmarketing wohl eher untypisch,
für uns aber sehr entscheidend.
Und das einfach nur Kino interessierte Publikum?
Das liegt uns natürlich auch am Herzen. Zum einen sind uns seitens der FFA
Medialeistungen in Form von Werbeplätzen gewährt worden, die wir breit nutzen wollen, zum anderen hoffen wir natürlich auf eine weiterhin so gute Presse,
wie wir sie bis jetzt in Feuilleton und Filmpublikationen bekommen haben.
In welche Kinos wollt Ihr „Status Yo!“ vermieten?
Unsere Bemühungen richten sich gezielt auf große Kinos.
Wir werden fast ausschließlich in
Multiplexe gehen,
weil dort einfach unsere Zielgruppe sitzt. Es
ist sehr schwer diese
jungen Leute in die ArthouseKinos zu
bekommen. Unser Ziel ist es, „Status
Yo!“ am 4. November mit etwa 50 Kopien zu starten.
17
• newsletter_5/04_s16-27
13.09.2004
18:58 Uhr
Seite 18
NRW-Verleiher
Pandora Film GmbH & Co.
Verleih KG
Ebertplatz 21
50668 Köln
Von Aladin bis Zephir
a)
VON PETER HANEMANN
b)
Von Arthouse bis Erotik, von Thriller bis
Filmkunst: NRW-Verleiher haben alles im
Angebot. Während Verleiher wie der Bonner Schwarz-Weiß-Filmverleih oder
die Kölner RealFiction für viele ambitionierte Filme offen sind, haben sich andere Verleiher spezialisiert. RapidEyeMovies, Köln, verleiht Spielfilme aus Japan, Indien und Korea. Asiatische Schwerpunkte haben auch der Dortmunder 3lFilmverleih und Splendid Film. Irit
Neidhardt hat sich mit Mec film,
Münster, einen Namen als Nah-Ost-Spezialistin gemacht („Rana`s Wedding“). Und
die im Mai gegründete Die TelePaten
Filmverleih GmbH, Köln, steht mit
„Status Yo“, seinem bislang einzigen Titel, erst mal für HipHop. Der Newsletter
bietet eine Übersicht (ohne Anspruch auf
Vollständigkeit).
c)
d)
e)
3l-Filmverleih GmbH & Co.KG
Schleefstr. 3
44287 Dortmund
a)
b)
c)
d)
e)
2004: Werner Wirsing.
3l gehört zur e-m-s newmedia
AG, Dortmund
Verleihchef ist Andreas Thim,
Walter Potganski ist für den
Arthouse-Bereich verantwortlich
u.a. Reihe „Cine Magic Asia“
und Thriller
6 Titel
„Monster“, „Der Maschinist“
(Filmstart 28.10.), „Cowgirl“
(Filmstart 09.11.)
Legend Films International
GmbH
Augustinerstr. 12
D-50667 Köln
a)
b)
c)
www.3l-filmverleih.de
Tel. (0231) 9455-392
w.potganski@3l-filmverleih.de
Aladin Media GmbH
Metzgerstr. 20
52070 Aachen
a)
b)
c)
d)
e)
2002: Frank Stumvoll
Frank Stumvoll
„Alles rund um den Filmverleih“
5 Titel
„Dust“, „Mr. Boogie“,
„El Corazon de Jesus“
www.aladinmedia.de
Tel. (0241) 18298454
Bolu-Filmproduktionsund Verleih GmbH
Füllsichel 7
51399 Burscheid
a)
b)
c)
d)
e)
1991: Uwe Boll, Frank Lustig
Uwe Boll
Produktion, Weltvertrieb
5 Titel
„House of the Dead“,
„Blackwoods“, „Heart of
America“, „Alone in the Dark“,
„Bloodrayne“
www.boll-kg.de
Tel. (06131) 9713580
info@boll-kg.de
Die TelePaten Filmverleih GmbH
Heliosstr. 6a
50825 Köln
a)
b)
c)
d)
e)
2004: Mustafa El Mesaoudi,
Berrit Oltmann, Henk Drees.
Mustafa El Mesaoudi.
deutsche und internationale
Qualitäts-Filme
1 Titel
„Status Yo“ von Till Hastreiter.
Tel. (0221) 5060102
h.drees@dietelepaten.de
flax film GmbH & Co.KG
Eifelstr. 60/Hof
50677 Köln
a)
b)
c)
d)
e)
2002: Rainer Flaskamp
Rainer Flaskamp
Lateinamerikanische und
spanische Filme im Orginal
mit deutschen Untertiteln.
Seit kurzem begibt sich flax
film auch in französische
Gefilde („Geschichte von
Marie und Julien“)
5 Titel
„Marie & Julien“, „Tierra“,
„B.Aires“, „Junta“,
„Das letzte Kino der Welt“
www.flaxfilm.de
Tel. (0221)9466875
info@flaxfilm.de
18
d)
e)
2001 von Gerhard Borman
und Marcus Popescu
Gerhard Borman und
Marcus Popescu.
Home-Entertainment-Bereich
im Verleih- und Kaufmarkt,
insbesondere Veröffentlichung
von Filmen auf DVD. Die im
Programm vertretenen Genres
decken von Action und Thrillern
über Komödien und Horrorfilme
bis hin zu Kinderfilmen und
Dramen alle kommerziellen
Produktionen ab. Anspruchsvollere Titel für den Arthouse-Markt
erfahren in der Regel einen
bundesweiten Kinostart – das
Engagement für Kinofilme soll in
Zukunft ausgeweitet werden.
ca. 45 Titel
„Irreversibel“, „Ken Park“,
„Die graue Zone“, „Skenbart“,
„Salo“ (Pier Paolo Pasolini)
Tel. (0221) 270 49 8-0
Mec film
Hafenweg 26a
48155 Münster
a)
b)
c)
d)
e)
www.pandorafilm.com
Tel. (0221) 973320
(06021) 13876 (Disposition)
verleih@pandorafilm.com
Pegasos Filmverleih
und Produktion GmbH
Ebertplatz 21
50668 Köln
a)
b)
d)
e)
a) Gründungsjahr
und
Gründer
c) Spezialisierung
d) Anzahl
der Titel im
Angebot
e) Highlights
im
Programm
www.mecfilm.de
Tel. (0251) 663346,
Pranke Filmverleih
c/o Schauburg Kino GmbH
Horster Straße 6
45897 Gelsenkirchen
a)
b)
c)
Mercator Film Gmbh
Wertherstraße 73
33615 Bielefeld
a)
b)
c)
d)
e)
1957: Bodo Gaus
Dieter Gaus
Erotik u. Klassiker
ca. 200 Titel
„Heidi“, „Grün ist die Heide“
www.mercator-film.com
Tel. (0521) 96640-0
werner.mertens@
mercator-film.com
newsletter@filmstiftung.de
– Schwerpunkt Verleih
1996: Karl Baumgartner,
Jürgen Franke (verstorben),
Ernst Szebedits
Ernst Szebedits
c) Arthouse-Filme (Spiel- und
Dokumentarfilme) mit Schwerpunkt sog. Dritte Welt; seit
2001 auch Koproduktionen (u.a.
„Wolken“, „Jagoda im Supermarkt“, „Tales of common Insanity“, (Postproduktion)
ca. 90 Spiel- u. Dokumentarfilme,
davon drei Eigenproduktionen
„Yiyi“, „A one And A Two“, „La
Vida Es Silbar“, „Die innere Sicherheit“, „Das Wissen vom Heilen“,
„Ayurveda“, „Die Ewigkeit“, „Ein
Tag“ („Eigentlich sind alle unsere
Filme Highlights der Filmkunst“)
www.pegasosfilm.de
Tel. (0221) 9726616 oder
Tel. (069) 4058910
szebedits@pegasosfilm.de
b) Geschäftsführung
2002: Irit Neidhardt
Irit Neidhardt
Filme aus dem Nahen Osten
16 Titel
„Rana’sWedding“, „Route 181 Fragmente einer Reise in
Palästina-Israel“, „Diary of a
Male Whore“
2002: Reinhard Brundig, Karl
Baumgartner, Thomas Matlok
Reinhard Brundig ist Geschäftsführer, Thomas Matlok Verleihchef
Filmkunst
8 Titel
„Whale Rider“, „Coffee and Cigarettes“, „Der Kuss des Bären“
d)
e)
1998: Schauburg Kino GmbH (verteten durch Michael Meyer) und Stephan Zabka
Michael Meyer, Stephan Zabka
deutsche Unterhaltungsklassiker
der 50er- u. 60er Jahre, Filmklassiker, Film Noir, ausgewählte Exploitation-Filme sowie Monsterfilme
der japanischen Produktionsgesellschaft Toho (u. a. „Godzilla“)
36 Titel
u.a. „Sissi Teil 1 bis 3“, „Zwölf Uhr
mittags“, „Ringo“, zahlreiche
Heinz-Erhardt-Filme,
„Der Rächer“(Edgar Wallace)
www.pranke-filmverleih.de
(im Aufbau)
Tel. (0209) 30921 oder 30961
• newsletter_5/04_s16-27
13.09.2004
18:58 Uhr
Schwarz-Weiss Filmverleih
Alexander-Koenig-Straße 2
53115 Bonn
RapidEyeMovies
Ebertplatz 21
50668 Köln
a)
b)
c)
d)
e)
1996: Stephan Holl, Sigrid Limprecht, Antoinette Köster
Stephan Holl GF Licensing/ Acquisition, Antoinette Köster GF Acquisition/Development/Marketing,
Sigrid Limprecht GF Theatrical Distribution/Marketing
„Rapid Eye Movies will als Verleih
dem innovativen und visionären
Film ein Forum bieten, will einen
Raum schaffen für das Unerwartete“
ca. 45 Titel
u.a. „Stratosphere Girl“ von
M.X. Oberg, „Samaria“
(Filmstart im Dezember)
a) 1990: Dieter Hertel, Matthias Keuthen
b) Dieter Hertel, Matthias Heuthen,
Jürgen Lütz
c) Europäisches Arthouse
d) 8 Titel
e) „Balzac und die kleine chinesische
Schneiderin“, „100 Schritte“, „Die
Entdeckung des Himmels“, „Nicht
von dieser Welt“
www.schwarzweissfilmverleih.de
Tel. (0228) 219179
info@schwarzweiss-filmverleih.de
Splendid Film GmbH
Alsdorferstr.3
50933 Köln
a)
b)
c)
www.rapideyemovies.de
Tel. (0221) 972 616-0
dispo@rapideyemovies.de
Real Fiction
Maybachstr. 111
50670 Köln
a)
b)
c)
d)
e)
1996: Joachim Kühn.
Joachim Kühn
Dokumentarfilme mit Kinoqualitäten.
40 Langfilme
„Out of the Present“, „Blood Simple – Directors Cut“, „Elsewhere“,
„Thomas Pynchon – a journey into the mind of P. Derrida“, „Ausländer Raus – Schlingensiefs Container“, „Owning Mahowny“
www.realfictionfilme.de
Tel. (0221) 95 22 111
info@realfictionfilme.de
Rif Film
Wattstr. 13
51105 Köln
a)
b)
c)
d)
e)
2003: Kamal El Kacimi, Daniel
Gräbner
Felix Seifert leitet den Verleih.
Rif Film Distribution will besondere Filme von jungen Filmemachern in die Kinos bringen. Z.Z.
wird ein eigenes Label zur Vermarktung von DVDs aufgebaut.
Darüber hinaus vermarktet Rif
Film Distribution die eigenen Lizenzrechte im Ausland.
1 Titel
„Haschisch“ von Daniel Gräbner
www.rif-film.com
Tel. (0221) 800 94 35
d)
e)
1974: Albert E. Klein
Andreas R. Klein.
Erwerb von US-amerikanischen
und asiatischen Spielfilmen auf
dem Weltmarkt; Auswertung im
Kino, auf VHS/DVD sowie über
VoD. Darüber hinaus veräußert
Splendid Film die TV-Rechte der
Spielfilme an TV-Sendeanstalten.
Der Regionale Fokus liegt im
deutschsprachigen Raum.
mehr als 400 Filmlizenzen.
„Ruby & Quentin“, „Mambo Italiano“, „Gangs of New York“, „My
Big Fat Greek Wedding – Hochzeit auf Griechisch“.
Tel. (0221) 954232-32
info@splendid-film.com
Wfilm
Produktion & Distribution
Siegburgerstr. 163
50679 Köln
a)
b)
c)
d)
e)
1999: Stephan Winkler
Stephan Winkler
„Ungewöhnliche Filmformate“
(Kurzfilme, Dokumentarfilme)
rund 40 Kurzfilme u. 6 Dokumentationen
„This Charming Man“ (OscarPreisträger 2003), „Eight“ von
Stephen Daldry, „Moro No Brasil“
von Mika Kaurismäki, „Guf HaNeschamot“ von Stephan Winkler
www.wfilm.com
Tel. (0221) 2221980
mail@wfilm.com
Zephir Filmverleih
Spichernstr. 73-77
50673 Köln
a)
b)
c)
d)
e)
2003: Zephir Film beginnt mit
dem Filmverleih
Uwe Heunisch
Arthouse-Filme und Dokumentationen
11 Titel
„Mein liebster Feind“, „Get
Carter“, „Schussangst“
www.zephir-filmverleih.de
Tel. (0221) 650659-0
info@zephir-filmverleih.de
Seite 19
Joachim Ortmanns, Inhaber und Geschäftsführer der Kölner
Lichtblick Film- und Fernsehproduktion, erläutert im Interview mit
Peter Hanemann das Verhältnis von Verleihern und Produzenten.
„Wer auf
Kinoeinspiel
setzt, ist tot“
Was hat sich aus Ihrer Sicht als Produzent beim Filmverleih geändert?
Joachim Ortmanns: Ich beobachte,
dass es immer mehr Kleinverleiher gibt, die bewusst in Nischen arbeiten und sich dementsprechend profilieren, zum Beispiel auf Lateinamerika oder Osteuropa. So gesehen findet sich
praktisch für jeden Film auch ein Verleiher. Allerdings gibt es laut Verleiher zu viele Filme, die
in die Kinos wollen und die dann entsprechend
zu wenig Zuschauer finden können. Selbst Filme, die Preise gewonnen haben und die man
deshalb besser promoten kann, finden kaum
Zuschauer.
no zu bringen und ihn dort gewissermaßen zu
veredeln. Aber wirtschaftlich relevante Zuschauerzahlen erreicht man kaum im Kino.
Überdies hat auch der Verleih seine Vorkosten
und muss Förderungen zurückzahlen. Bis dann
beim Produzenten Geld ankommt, muss man
lange warten.
Hat das deutsche Publikum keine
Lust auf Neues?
Bei den Zuschauerzahlen marschiert
Deutschland zumindest im Arthouse-Bereich europaweit auf den hinteren Rängen. Ich habe das
selbst mit Elia Suleimans „Devine Intervention“
erlebt. Nach seinem Erfolg in Cannes 2002 hatte der Film im französischen Kino über 300.000
Zuschauer. Wir hatten zwar nie gehofft, hier
französische Dimensionen zu erreichen, aber es
blieb bei zehn Prozent davon. Dies ist eins von
vielen Beispielen, das zeigt, dass Deutschland
für Arthouse Filme ein schwieriges Feld ist.
Es gab mal eine Zeit, in der das Geld
über das Einspiel hereingekommen ist...
Das war mal in den 50er und 60er Jahren.
Damals galt es hierzulande noch als anrüchig,
dass ein Produzent an und während der Produktion von Kinofilmen verdient. Man muss
aber marktorientiert arbeiten. Bis auf ein paar
Ausnahmen, die aktuell glücklicherweise mehr
werden, heißt die Regel: Wenn man als Produzent auf Kino-Einspiel spekuliert, ist man im
Grunde tot. In anderen Ländern wie Frankreich
oder USA ist es üblich, dass sich Produktionsfirmen auch aus der Produktion in ausreichendem Maße finanzieren können.
Sie produzieren mit Lichtblick-Film
ganz unterschiedliche Filmware. Nach
welchen Kriterien suchen Sie sich Verleiher aus?
Man kennt ein Stück weit die Profile der
Verleiher. In der Regel schauen wir, ob ein Film
zu einem Festival geladen wird. Ein Festival ist
immer eine gute Plattform. Da sparen wir auch
nicht an Einladungen an die Verleiher. Wenn es
diese Plattform absehbar nicht gibt, muss man
anders vorgehen und etwa Kassetten verschicken oder Verleiher der jeweiligen Stadt zu
einem Screening einladen.
Was versprechen Sie sich wirtschaftlich von der Zusammenarbeit mit
einem der kleineren Filmverleiher?
Als Produzent kann man erstmal nicht erwarten, dass da nennenswerte Rückflüsse kommen. Man engagiert sich, um den Film ins Ki-
Schwerpunkt Verleih – newsletter@filmstiftung.de
Spielt eine Verleihgarantie überhaupt noch eine Rolle?
Bei den Filmen, von denen ich hier spreche, würde es sich nur um ein paar tausend Euro handeln, wenn überhaupt. Die kleinen Verleiher können praktisch nichts garantieren.
Warum gibt es immer mehr Verleiher, die nach dem Agenturprinzip arbeiten?
Das ist eine neue Idee von Verleihern, die
darauf zielt, einen Film nicht über mehrere Wochen mit wenigen Kopien und wenig Zuschauern zu „verbrennen“, sondern zu pflegen
und für die Kinos bereit zu halten. So haben die
Kinos die Möglichkeit, diese Filme im Rahmen
eigener Programmaktivitäten abzurufen – wenn
es auch das entsprechende Publikumsinteresse für den jeweiligen Film gibt. Beispielsweise
würde unser Film „Cattolica“ gut in eine italienische Filmreihe passen.
19
• newsletter_5/04_s16-27
13.09.2004
18:58 Uhr
Seite 20
MEDIA Unterstützung
für BROADVIEW TV
Revolution
ON AIR
Mit knapp 4 Millionen Euro förderte die Europäische Kommission 16 europäische Fernseh-Koproduktionen im Rahmen der TV-Ausstrahlung. (Der nächste und letzte Einreichtermin in diesem Jahr ist der 3. November) Unter den vier deutschen Produktionen befindet
sich auch die Kölner Firma BROADVIEW TV
GmbH, die für die Dokumentation „Revolution ON AIR“ 74.000 Euro erhält. Der Newsletter sprach mit Leopold Hoesch, Geschäftsführer von BROADVIEW TV über sein
Projekt.
Was sind die aktuellen Produktionen
von BROADVIEW TV?
Leopold Hoesch: BROADVIEW TV ist
auf Entwicklung, internationale Kofinanzierung und Produktion von Dokumentarfilmen
und -serien spezialisiert. In den letzten Jahren
haben wir den Schwerpunkt auf Produktionen im High Definition Standard gelegt. Nach
der 90-minütigen Dokumentation „Das Wunder von Bern – Die wahre Geschichte“ (mit
ZDF, Magyar TV, arte, ORF und SF-DRS) bereiten wir im Moment zwei aufwändige ZDFDokumentationen über den Zweiten Weltkrieg vor. Ferner drehen wir einen Imagefilm
über Deutschland im Auftrag des Auswärtigen Amtes und produzieren weiterhin für 3sat
die Serie „Theaterlandschaften“ mit Esther
Schweins.
Worum geht es bei „Revolution ON
AIR“?
„Revolution ON AIR“ ist eine 60-minütige Dokumentation, die in Koproduktion mit
dem japanischen TV Sender NHK entstanden
ist. Im Zentrum steht die Rolle der Medien im
Rahmen der EU-Osterweiterung. Der Film geht
der Frage nach, ob Fernsehbilder, die durch
Satellitentechnik in Sekundenschnelle um die
Welt gingen, zu einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung wurden und ob die Macht der Bilder den Verlauf von Geschichte beeinflusst hat.
Wann und wo wurde gedreht?
Da NHK den Film zur EU-Osterweiterung
ausstrahlen wollte, mussten wir die Dreharbeiten enorm vorziehen und mit mehreren Teams gleichzeitig drehen – u.a. in Estland, Litauen, Russland, Deutschland, Prag, New
20
York, Los Angeles und Budapest. Die Produktion ist komplett auf High Definition gedreht worden.
Mittlerweile hängt der Erfolg eines
Antrags in diesem Förderbereich vor allem von der Anzahl der nicht-nationalen Sender und der Sprachgebiete ab,
während die Beteiligung von Sendern
aus dem Land des Antragstellers keine Punkte einbringt. Welche Erfahrungen haben Sie hiermit gemacht?
Ja, es wird in der Tat immer schwerer,
da der Wettbewerb um die wenigen MEDIAPlätze immer härter geworden ist. Von Vorteil war für uns, dass wir mit NHK von Anfang
an einen großen Partner im Projekt hatten, der
zusätzliche MEDIA-Punkte gebracht hat. Darüber hinaus hat das Thema durch seinen Europabezug für viele Länder eine Bedeutung
gehabt, was das Interesse weiterer Sender
nach sich zog.
Welche Sender sind im Boot?
Zuerst hat sich NHK als Koproduzent beteiligt. Dann kamen unter anderem NRK
(Norwegen), ETV (Estland), LRT (Litauen), TVR
(Rumänien) und der ZDF Theaterkanal hinzu.
Wie konnten Sie das Interesse der
osteuropäischen Sender gewinnen?
Gab es hier bereits bestehende Kontakte?
Nach den Dokumentationen „Stalingrad“ und „Das Wunder von Bern“, die wir
jeweils weltweit verkaufen konnten, bestehen
zu vielen Dokumentarfilmredaktionen gute Beziehungen. Darüber hinaus ist die Produktionsqualität durch HD sehr hoch, was sich im
Rahmen der Vorverkäufe positiv bemerkbar
gemacht hat.
Projekte, an denen bereits ein
Weltvertrieb beteiligt ist, werden bei
MEDIA als besonders förderwürdig eingeschätzt. Wer ist der Weltvertrieb bei
„Revolution ON AIR“?
Wir haben bei allen bisherigen Produktionen sehr gute Erfahrungen mit German
United Distributors gemacht und waren sehr
froh, GUD auch für dieses Projekt gewinnen
zu können.
Wann wird der Film in Deutschland ausgestrahlt?
Die Produktion wurde in einem sehr begrenzten Rechteumfang in Deutschland an den
digitalen ZDF Theaterkanal lizenziert. Nach der
Ausstrahlung sind die deutschen Rechte bereits
wieder an BROADVIEW TV zurück gefallen.
Gegenwärtig bemühen wir uns, die Rechte in
Deutschland noch einmal zu lizenzieren.
Discovery
Campus
Masterschool
Außerordentlich zufrieden zeigt sich
André Schäfer, Produzent der Kölner Firma Florianfilm, mit seinen
bisherigen Erfahrungen bei der Discovery Campus Masterschool. Bei dem renommierten
MEDIA-Programm nutzen jedes
Jahr 15 europäische Regisseure, Autoren, Produzenten und Redakteure die Möglichkeit, innerhalb von
Anke Scheib, Foto:Thekla Ehling
North by
Northwest
André Schäfer
zehn Monaten ihre dokumentarischen Stoffe für ein internationales
Publikum zu entwickeln.
Besonders willkommen sind
Stoffe, die als Koproduktionen realisierbar sind. Dazu gehört auch Schäfers 90-minütiger Roadmovie „The
Dream Machine“, der die Geschichte des Kultobjekts Porsche untersucht. Für Florianfilm ist die Masterschool die große Chance, „ein von
uns allein nicht zu produzierendes
Projekt auf den internationalen Markt
und auf Koproduktionen vorzubereiten – und schließlich auch zu produzieren“, sagt Schäfer.
Neben vier einwöchigen Workshops zu Stoffentwicklung, Finanzierung, Vertrieb, Marketing und Projektpräsentation, umfasst die Masterschool unter anderem eine abschließende Pitching-Veranstaltung,
bei der die Teilnehmer ihre Projekte
internationalen Entscheidungsträgern präsentieren.
Die Masterschüler setzen sich aus
Profis und aus Nachwuchs zusammen.
Von „unschätzbarem Wert“ für eine
junge Produktionsfirma sei die Unvoreingenommenheit der europäischen „Mitschüler“, die „ohne den
sonst üblichen Konkurrenzdruck einen neuen Blick auf die Ideen werfen“. Unverzichtbar seien auch die
Kontakte mit Redakteuren und Produzenten aus Europa und den USA,
die „die Themen auf sehr direkte,
hochprofessionelle Art in die richtige Bahn lenken“, so Schäfer.
Die Anmeldefrist für die nächste
Masterschool ist der 4. Oktober.
Filmschaffende können sich außerdem bis zum 10. Oktober für das
Discovery Campus Screening
2004 anmelden, bei dem es Screenings und Case Studies von Dokumentarfilmen geben wird, die die
Masterschool bereits durchlaufen haben. Weitere Infos: www.discovery-campus.de
newsletter@filmstiftung.de
– MEDIA
Auf der Suche nach einem international ausgerichteten Programm für
die Stoffentwicklung ist Colonia
Media-Produzentin Anke Scheib
mit North by Northwest (NbN)
fündig geworden. „Gerade in Hinblick auf die Entwicklung von sehr
persönlichen Stoffen von jungen Filmemachern genießt NbN einen exzellenten Ruf“, so Scheib, die neben
den WDR-Tatorten und Fernsehspielen mit dem Nachwuchs-Label
131 der Colonia Media kleine Kinofilme (u.a. „Karamuk“) produziert hat.
Zur Zeit begleitet Anke Scheib im
Rahmen der Drehbuchinitiative NbN
Classics als eine von acht Scripteditoren 16 Autoren bei der Entwikklung ihrer Stoffe. Ziel ist es, die Stoffe innerhalb von acht Monaten zur
Drehbuchreife zu entwickeln, um sie
dann auf der Berlinale 2005 europäischen Finanziers zu präsentieren.
Als Scripteditoren profitieren insbesondere Produzenten von NbN:
„Unter Supervision eines Tutors dürfen sie die Besprechungen vorbereiten, zum Teil auch leiten, und können so – neben dem puren dramaturgischen Handwerk – ihre Softskills
verbessern.“ Anke Scheibs Fazit:
„Nachdem ich vier Jahre ununterbrochen produziert habe, konnte ich
bei NbN wunderbar meinen kreativen Akku wieder aufladen und viele inspirierte, europäische Filmmacher
und Menschen kennen lernen.“
Der Anmeldeschluss für NbN
2005 ist der 21. November 2004.
Weitere Informationen finden Sie unter www.n-nw.dk.
MEDIA News
Informationen über Fördermaßnahmen und Einreichtermine erhalten Sie
bei MEDIA Antenne Düsseldorf, Tel. (0211) 9305014, media@filmstiftung.de) und auf der MEDIA-Internetseite www.mediadesk.de .
• newsletter_5/04_s16-27
13.09.2004
18:58 Uhr
Seite 21
Am Set von „Die Hochzeitsfeier“
Fasane jagen
in der Eifel
VO N C H R I ST I A N S E E B AU M
Der von einem weißen RollsRoyce angeführte Autokorso
einer Hochzeitsgesellschaft
gibt auf einem unbefestigten
Feldweg ein einigermaßen
bizarres Bild ab.
A
ber es kommt noch besser. Plötzlich
springt aus einem der Wagen ein
untersetzter Mann mit gepflegtem Bart
und schreit nach Gewehren. Es ist der
Schauspieler Armin Rohde, der schon Sekunden später mit der Flinte in der Hand
im grauen Dreiteiler durch die Eifeler Prärie pirscht. Fasanen will er gesehen haben, irgendwo hinter der auf Schienen
parallel geführten Kamera von Danny Elsen, auf die Rohde sich langsam zubewegt. – „CUT!“ Der belgische Regisseur
Dominique Deruddere (Oscar-nominiert
für „Jeder ist ein Star“) ist zufrieden. Vielleicht noch ein Take wegen der wechselnden Lichtverhältnisse. Denn während
es am Vormittag bedeckt war, herrscht
nun eitel Sonnenschein. Und zwischen-
durch, in der Mittagspause, hatte ein
blitzschnell aufziehender Regensturm
beinahe das Cateringzelt entwurzelt.
Für die Eifel nichts Ungewöhnliches, und nicht zuletzt das Wetter fasziniert den Produzenten Marc Conrad,
der mit seiner Firma Typhoon Film (Koproduzenten sind die Münchner Fanes
Film und die Brüsseler MMG) vor seiner
Rückkehr zu RTL noch einmal fürs Kino
dreht: „Es hat mich schon lange gereizt,
einmal einen Film oder eine Serie zu machen, die in der Eifel spielt, weil es eben
eine ganz außergewöhnliche Location ist.
Gerade dieses Hochplateau, auf dem wir
hier drehen, das sind irre Farben und auch
wenn die Wolken so tief hängen und der
Wind, das ist eine ganz tolle Stimmung, die
hier herrscht, und das passt sehr gut zu der
Geschichte.“
Die Geschichte von „Die Hochzeitsfeier“ (Arbeitstitel) basiert auf einem belgischen Comic, für den zuvor auch Luc
Besson schon einmal eine Option besessen hatte. Erzählt wird ein Drama auf dem
Lande, bei dem zwei ausgesprochene
Dickköpfe, der reiche Geschäftsmann Hermann Walzer (Armin Rohde) und der Restaurantinhaber Franz Berger (Uwe Ochsenknecht) aneinander geraten. Was mit
der verdorbenen Vorspeise beim Hochzeitsessen beginnt, eskaliert im fatalen
Automatismus von Starrsinn und Unvernunft zu einer erbitterten Auseinandersetzung mit Geiselnahme und Belagerung. „Das ist ein großes Drama, hat aber
auch Thrilleraspekte, aber vieles wird eben
auch mit Augenzwinkern erzählt“, sagt
Conrad und betont sein Interesse am
psychologischen Gehalt der Story. Der habe ja auch bei Oliver Hirschbiegels „Das
Experiment“ im Zentrum gestanden, dem
erfolgreichen ersten Ausflug von Typhoon
ins Kinogeschäft. „Letztendlich ist es wie
‚Das Experiment‘, es geht darum, wie
Menschen in eine Extremsituation hineingeraten. Und jeder Zuschauer kann
Ausgelassene
Stimmung auf der
„Hochzeitsfeier“
Foto:Typhoon Film
Setbericht – newsletter@filmstiftung.de
sich fragen: Wie würde ich in einer solchen Situation reagieren?“
Ein Experiment ganz anderer Art,
nämlich Dreharbeiten in einer filmmäßig
eher wenig erschlossenen Region, scheint
jedenfalls aufzugehen. Über eine von Möbelzentren gesäumte Bundesstraße, am
Truppenübungsplatz Vogelsang entlang,
wo schon mal überraschend getarnte belgische Panzer im Unterholz auftauchen,
gelangt man zum Örtchen Dreiborn in der
Nähe von Schleiden. Dort befindet sich
der pittoreske zentrale Schauplatz von
„Die Hochzeitsfeier“: Burg Dreiborn. An
dem von einem Wassergraben umschlossenen, arg renovierungsbedürftigen
ehemaligen Rittergut hat Szenenbildner
Hubert Pouille („Der König tanzt“), der
auch an der Internationalen Filmschule in
Köln unterrichtet, ganze Arbeit geleistet:
Die Zufahrt schmücken nun Blumenbeete und die brüchige Fassade der alten
Mühle, die das Restaurant darstellt, ist hinter einer schmucken Schaumstoffverkleidung im Natursteinlook verschwunden.
Unweit der Burg, gut versteckt in der hügeligen Wald- und Wiesenlandschaft mit
einer reichen Palette an Grüntönen, ist ein
weiteres Ausstattungsprachtstück zu bewundern. Dort haben Pouille und sein
Team im Juni eine Holzhütte hingesetzt –
ein wichtiger Nebenschauplatz des Films
– und so perfekt auf alt getrimmt, dass
selbst bei genauerer Betrachtung kaum
ein Zweifel daran aufkommen kann, dass
sie schon seit mindestens 80 Jahren an
eben dieser Stelle steht. Als sie in ihrer verborgenen Lage erst entdeckt war, gab es
gleich Kaufanfragen für die Hütte. Und
weil eine Antennenattrappe auf dem
Dach sitzt, wurde die ordnungsgemäße
GEZ-Anmeldung überprüft.
„Die Leute sind sehr offen und sehr
neugierig“, beschreibt Marc Conrad seine Erfahrungen rund um den Drehort und
schwärmt von der Begeisterung, die man
in der Eifel dem Projekt entgegengebracht
habe. Das
sei anders
als in den
Städten, wo
eben „schon zu
viel Fernsehen“
gedreht worden
sei. 42 Drehtage
sind, so das Wetter mitspielt, bis Oktober angesetzt, das Budget beträgt 6,7
Millionen Euro (die Filmstiftung NRW
ist mit 1,8 Millionen beteiligt, eine Million
kommt aus Belgien, 400.000 von Eurimages und 150.000 Euro von der Bayerischen Filmförderung), eine Größenordnung, die sich auch mit den nicht weniger als 24 Sprechrollen des Ensemblestücks erklärt. Als das Budget zum ersten
Mal in einem Artikel im Internet auftauchte, so kann man am Rande erfahren, hätten auf einmal zuvor großzügig
gewährte Durchfahrts- und Nutzungsrechte bei privat gepachtetem Jagdgelände neu verhandelt werden müssen.
Plötzlich hatte man doch Bedenken, dass
so ein Filmteam ja für etliche Monate das
scheue Wild vertreiben werde. Von einem
großen Kuchen bekommt jeder gerne ein
Stückchen ab. Da unterscheiden sich Stadt
und Land wohl kaum.
Armin Rohde jedenfalls genießt es,
dass der Drehplan nicht so vollgepackt ist
wie bei den meisten Fernsehproduktionen: „Das ist ein entspannteres Arbeiten,
weil man weiß, man hat für weniger Bilder mehr Zeit, man kann es noch mal
probieren, man kann es noch schöner machen. Man kann noch ein Detail aufnehmen, noch eine Heranfahrt machen, die
man im Fernsehen vielleicht nicht gemacht hätte, obwohl es das schönere Bild
wäre.“ In der Drehpause wirkt er sehr entspannt und gut gelaunt. Bevor er gleich
draußen als hitziger Sturkopf Walzer noch
ein wenig die Fasane erschrecken wird.
21
• newsletter_5/04_s16-27
13.09.2004
18:58 Uhr
Seite 22
20 Nächte und
ein Regentag
Regisseur Lâm Lê
und die
Hauptdarsteller
Natalia Wörner und Eric Nguyen standen
im Juli in Köln für den Kinofilm „20 Nächte
und ein Regentag“ vor der Kamera von
Philippe Welt. Die Innenaufnahmen wurden
im Kölner Studio Gewerbe im Park gedreht, die
Außenaufnahmen auf Java. In der deutsch-französischen Koproduktion erzählt Regisseur Lâm
Lê die Geschichte zweier Fremder, einer Französin und eines Vietnamesen, die sich ohne Regeln und Ziele lieben. Produziert wird der zwei
Millionen Euro teure Kinofilm von Alfred Hürmer (Integral Film) in Koproduktion mit
Marc Ruscart (Autre Rivage Paris).
Integral, Tel. (081) 51979548;
info@integralfilm.de
Eric Nguyen und
Natalia Wörner
am Set von
„20 Nächte und
ein Regentag“,
Foto: Integral Film /
Jim Rakete
Colonia Media
Zeitsprung
Eingelocht!
Am 12. September starten in Mülheim an der
Ruhr die Dreharbeiten zu dem neuen Film von
Matthias Glasner, für den er nicht nur das
Drehbuch geschrieben hat, sondern bei dem er
auch Regie, Kamera und den Schnitt übernehmen wird. Jürgen Vogel, Frank Giering, Sabine Timoteo, Manfred Zapatka und Martin Wuttke spielen die Hauptrollen in dem Kinofilm „Der freie Wille“ über
die Liebe zwischen dem Ex-Häftling Theo und
der schüchternen Anettte. Der Kinofilm, an dem
auch der WDR (Redaktion: Andrea Hanke)
und arte (Redaktion: Andreas Schreitmüller) beteiligt sind, entsteht als Koproduktion der Schwarzweiss Filmproduktion
und der Colonia Media / Label 131. Als
Produzenten zeichnen Christian Granderath
und Frank Döhmann verantwortlich.
Vom 9. November an stehen bei der Colonia Media für einen Monat in Köln und Umgebung die Dreharbeiten zu einem neuen KölnTatort auf dem Plan. Dietmar Bär, Klaus J.
Behrendt und Tessa Mittelstaedt müssen
dann den Mord an einem Eiskunstlaufrichter
aufklären. Regie bei dem WDR-Krimi (Redaktion: Katja de Bock) führt Züli Aladag, das
Buch zu „Erfroren“ (AT) lieferten Stephan
Brüggenthies und Patrick Gurris. Mit der
Besetzung der weiteren Rollen beauftragte Produzentin Anke Scheib die Casterinnen Maria Schwarz und Susanne Ritter.
Colonia Media, Tel. (0221) 9514040
coloniamedia@coloniamedia.de
Janine Kunze spielt die Hauptrolle in der neuen Sitcom „Ein Platz im Leben“, den die Kölner Zeitsprung im August für Sat.1 (Redaktion:
Caroline von der Tann) in Köln abgedreht hat.
Die Bücher stammen aus der Feder von Michael
Gebhart und Markus Hansen, der auch selbst
Regie geführt hat. Vor der Kamera von André
Lex spielten außerdem Alexandra Helmig,
Caroline Dibbern, Wilhelm Manske, Johanna Mertinz, Frank Dukowski und Sebastian Münster. Als Produzent zeichnete Michael Souvignier verantwortlich.
Bei der neuen RTL-Event-Serie „Ballgefühl“, die noch bis zum 19. September in Düsseldorf und Köln gedreht wird, führt Produzent
Michael Souvignier gleich selbst Regie. In den
vier Folgen à 45 Minuten geht es nicht nur um
Fußball, sondern vor allem um Liebe, Leidenschaft, tiefe Emotionen, Glamour und viel Geld.
Im Mittelpunkt der Serie steht der 1. FC Düsseldorf mit seinen Top-Spielern und vor allem
deren Spielerfrauen. Zu sehen sind dabei u.a.
Mathieu Carrière, Ben Tewaag, Niki
Greb, Christian Tasche, Julia Dietze,
Hans-Jürgen Hürrig, Axel Wedekind und
das Topmodel Anna Huber. Das Drehbuch
schrieb Benedikt Röskau.
Zeitsprung, Tel. (0221) 9498020;
info@zeitsprung.de
Noch bis zum 25. Oktober dreht Peter Thorwarth den dritten und letzten Teil seiner Unna-Trilogie in Unna, Dortmund, Köln und auf
Mallorca. Nach „Bang, Boom, Bang“ und „Was
nicht passt, wird passend gemacht“ erzählt er
in „Eingelocht!“ (AT; Alternative: „Strike“) die
Geschichte von Ingo, der dem zwielichtigen Veranstalter eines Charity-Golfturniers ein billiges
Double statt eines echten teuren Hollywoodstars unterschieben will. Mit dabei: Wotan
Wilke Möhring, Dirk Benedict, Alexandra Neldel, Birgit Stein, Ralf Richter, Christian Kahrmann und Uwe Fellensieck. Die Bilder zum Drehbuch, das Thorwarth gemeinsam mit Alexander Rümelin
geschrieben hat, liefert Kameramann Jan Fehse. Produziert wird die 4,2 Millionen Euro teure Komödie von der Westside Filmproduktion, den Verleih übernimmt Senator.
Mit der Besetzung haben die Produzenten Christian Becker, Benjamin Herrmann und
Anita Schneider die Caster Anja Dihrberg
und Emrah Ertem betraut.
Westside, Tel. (02378) 82137;
info@westside-film.de
Delphin-Kinder
Noch bis in den Oktober dreht Claudia Richarz in Bergheim, Kerpen, Köln, Wuppertal
und Meerbusch ihre Doku-Serie „DelphinKinder“, die die Kölner Lichtblick für den
WDR (Redaktion: Rolf Bringmann) produziert. Die Serie begleitet Familien, die mit ihren
kranken Kindern in einem Therapiezentrum an
der Costa Blanca an einer Delphin-Therapie teilnehmen, bei der der spielerische Kontakt mit
den Tieren den Kindern neue Entwicklungsmöglichkeiten eröffnen soll. Als Produzent
zeichnet Ko-Autor Carl-Ludwig Rettinger
verantwortlich.
Lichtblick, Tel. (0221) 9257520;
info@lichtblick-film.de
22
L’Avion
Wie ein magisches Flugzeug einem Jungen hilft,
den plötzlichen Tod des Vaters zu überwinden,
erzählt Regisseur Cédric Kahn in seinem Kinofilm „L’Avion – Das Zauberflugzeug“.
Isabelle Carré, Vincent Lindon, Nicolas
Briancon und Roméo Leborgne spielen die
Hauptrollen in dem Familienfilm, der ab dem 23.
September mit der Kamera von Michel Amathieu in den Kölner MMC Studios gedreht
wird. Weitere Drehorte sind Bordeaux, Paris und
Pau in den Pyrenäen. Die zehn Millionen Euro
teure, deutsch-französische Koproduktion entsteht in Zusammenarbeit der Akkord Film
Produktion mit der Pariser Fidelite. Für den
Verleih in Frankreich konnten die Produzenten
Oliver Delbosc, Marc Missionier und
Dirk Beinhold bereits Pathé gewinnen.
Akkord Film, Tel. (030) 88729447
info@akkordfilm.com
Bloch
„Ein krankes Herz“ heißt die neue Folge der
WDR-Serie „Bloch“, in der Dieter Pfaff den
gleichnamigen Psychotherapeuten spielt. Das
Drehbuch zu der Episode hat der jüngst verstorbene Drehbuchautor Peter Märthesheimer zusammen mit Pea Fröhlich geschrieben. In Szene gesetzt wird das Buch von
Michael Hammon bis Ende September in
Köln und Umgebung. Katrin Saß spielt darin Blochs psychisch kranke Ex-Frau Hannah, die
plötzlich bei ihrer gemeinsamen Tochter (Katharina Wackernagel) auftaucht und alte
Seelenwunden wieder aufreißt. Außerdem dabei: Ulrike Krumbiegel, Jonathan
Dümcke, Bettina Kupfer, Hans-Jochen
Wagner und Otto Mellies. Die Bloch-Serie
ist eine Eigenproduktion des WDR, die Redaktion liegt bei Wolf-Dietrich Brücker (WDR)
und Brigitte Dithard (SWR). Direkt im Oktober folgen dann bereits die Dreharbeiten zur
nächsten Bloch-Folge „Der Freund meiner
Tochter“ nach dem Drehbuch von Marco
Wiersch und Kilian Riedhof.
WDR, Tel. (0221) 2200;
info@wdr.de
Segler Stefan Stich wagt als Matrose
die Überfahrt, Foto: WDR
Die letzte Wette
Ende Juli beendeten Regisseur Peter Klas und
Kameramann Wolfram Grötzner nach acht
Drehtagen in Köln und Trier die Dreharbeiten
zu „Die letzte Wette“ (AT). Markus
Stöppler, Dirk Weiermann, Tim Lienemann, Noémi Besedes und Giselle Vesco
spielen die Hauptrollen in dem Kurzfilm, für den
Ernst-Georg Haffner das Drehbuch verfasste. Produziert wird der Film von der Heinz
Vogt Filmproduktion und der MeCon
Filmtechnik.
Heinz Vogt Filmproduktion
Tel. (02235) 85382;
carju@web.de
Meines Vaters Land
Die Kölner Filmpool GmbH hat sich den Zugriff auf die Rechte an Wibke Bruns’ bislang
110.000 mal als Buch verkaufter Familiengeschichte „Meines Vaters Land“ gesichert. Der
Stoff soll als Zweiteiler im übernächsten Jahr verfilmt werden.
Filmpool, Tel. (0221) 9215990
info@filmpool.de
newsletter@filmstiftung.de
– Dreharbeiten
Windstärke 8
5.500 Bewerber wollten mit, doch Platz ist nur
für 40 seefeste Abenteurer, die im Oktober von
Bremerhaven aus die 50-tägige Atlantik-Überquerung wagen. In der dreiteiligen WDR-Dokumentation „Windstärke 8“ folgen sie den
vielen deutschen Auswanderern, die im 19.
Jahrhundert ihr Glück in Amerika suchten. Der
Traditionssegler, auf dem die Freiwilligen gemeinsam mit Regisseur Dominik Wessely
nun die Überfahrt wagen, bietet die gleichen
schlechten Bedingungen wie die Schiffe um
1855: kein Strom, keine Duschen und äußerst
karge Kost.
Die 1,7 Millionen Euro teure Gemeinschaftsproduktion des WDR und der Caligari Film
ist das erste Projekt der neuen Dokumentarfilmreihe „World Wide“, bei der WDR und
Filmstiftung NRW aufwändige Dokus unterstützen, die für den internationalen Markt produziert werden. Zu sehen sind die drei stürmischen Folgen im Frühjahr 2005 in der ARD.
Caligari, Tel. (089) 2609679
info@caligari-film.de
• newsletter_5/04_s16-27
13.09.2004
18:58 Uhr
Seite 23
Valley of Flowers
Die Mitte der Welt
Zur Zeit dreht Regisseur Pan Nalin mit seinem
Kameramann Michael Englert noch im Himalaya, im Dezember aber kommt er nach
NRW, um in einem Studio die Innenaufnahmen
zu seinem neuen Film „Valley of Flowers“
aufzunehmen. In dem Kinofilm erzählt er eine
magische Geschichte, die ihren Bogen vom Leben in den Bergen im frühen 19. Jahrhundert
bis ins hektische Tokio von heute spannt. Für die
Hauptrollen in dem 4,4 Millionen Euro teuren
Kinodrama, den die Kölner Pandora Film mit
Elzevir Film produziert, konnten die Produzenten Christoph Friedel und Denis Carot die Schauspieler Mylène Jampanoi und
Milind Soman unter Vertrag nehmen.
Pandora Film, Tel. (0221) 973320;
pandoracgn@pandorafilm.com
Nach einer Vorlage von Andreas Steinhöfel erzählt Vanessa Jopp von einer jungen
Amerikanerin, die in einer Kleinstadt im Rothaargebirge ihre Zwillinge aufzieht. Gedreht
werden soll das Familiendrama „Die Mitte
der Welt“, für das Verena Weese und Elisabeth Karsten den Roman adaptieren, Ende des Jahres und im Frühjahr 2005 in NRW. In
der Kinoproduktion (3,85 Millionen Euro), die
als Koproduktion der Münchner K5 Film mit
der Bavaria Film entsteht, spielt Schauspielerin Iben Hjejle die Hauptrolle. Bei den Bildern verlässt sich Produzent Oliver Simon auf
Kamerafrau Judith Kaufmann, bei der Besetzung auf die Münchner Tolkien Casting.
K5 Film, Tel. (089) 65308940;
info@k5film.com
Gisela
Ritter Rost bei der Arbeit, Foto: JEP
Ritter Rost
Die Kölner Jürgen Egenolf Productions hat
in den letzten Monaten acht animierte „Ritter
Rost Lieder“ für die „Sendung mit der
Maus“ hergestellt. Die Lieder sind das erste
Nachfolgeprojekt des Pilotfilms „Ritter Rost feiert
Weihnachten“, der zu den Feiertagen 2003 in
der ARD, im Kika und dem WDR ausgestrahlt wurde. Zur Zeit werden weitere acht animierte Lieder in Köln produziert.
JEP Productions Jürgen Egenolf,
Tel. (0221) 934745-25;
doro@jepnolf.de
Emmas Glück
Auf den April 2005 haben sich die Dreharbeiten
zu „Emmas Glück“ verschoben. Nach dem
gleichnamigen Roman von Claudia Schreiber
erzählt Regisseur Sven Taddicken die melodramatische Geschichte einer ungewöhnlichen Liebesbeziehung. Produziert wird der Kinofilm, zu dem Kamerafrau Daniela Knapp
die Bilder liefert, von der Kölner Wüste Film
West in Koproduktion mit der Hamburger Wüste Filmproduktion. Mit der Besetzung haben die Produzenten Ralph Schwingel, Stefan Schubert und Hejo Emons die Casterin Simone Bär beauftragt. Als Verleih für die
2,6 Millionen Euro teure Produktion steht timebandits bereit.
Neu bei der Wüste Film West ist seit Anfang
des Jahres Producerin Kristina Löbbert, die
von der Wüste Filmproduktion Hamburg an den
Rhein wechselte.
Wüste Film West,
Tel. (0221) 5105067;
wueste@wueste-film-west.de
In Bonn-Tannenbusch und in Köln drehte Isabelle Stever bis Ende Juli ihren Film „Gisela“.
In dem Drama, zu dem sie gemeinsam mit Anke Stelling das Drehbuch geschrieben hat, erzählt die Regisseurin von der sexuellen Beziehung
zwischen dem 20-jährigen Paul und der Kassiererin Gisela, die verheiratet ist und ein Kind hat.
Anne Weinknecht, Carlo Ljubek,
Stefan Rudolph, Horst Markgraf und
Anna Loos standen an 25 Drehtagen vor der
Kamera von James Carman. Die 900.000 Euro teure Produktion von Gerd Haags Kölner
Tag/Traum entstand in Zusammenarbeit mit
dem WDR (Redaktion: Barbara Buhl) und
wird von der Kölner Media Luna Entertainment vertrieben.
Tag/Traum, Tel. (0221) 65025900;
info@tagtraum.de
„Der Schatz der weißen Falken“, Foto: Littleshark Entertainment
Der Schatz der
weißen Falken
Nach Dreharbeiten in der Fränkischen Schweiz
reist das Team um Regisseur Christian Zübert
und Kameramann Jules van den Steenhoven Mitte September nach NRW, um in Köln
und Umgebung noch bis Anfang Oktober die
letzten Aufnahmen für den Kinofilm „Der
Schatz der weißen Falken“ zu drehen. In
dem Jugendabenteuer, zu dem er selbst das
Drehbuch geschrieben hat, erzählt Zübert von
dem elfjährigen Jan, der mit seinen beiden Freunden Stevie und Bastie ein letztes großes Abenteuer erlebt, ehe er mit seinen Eltern aus seinem
Dorf wegziehen muss. Produziert wird der 3,8
Millionen Euro teure Kinofilm, an dem auch
Sat.1 (Redaktion: Alicia Remirez und Kerstin Wiedé) beteiligt ist und den die Falcom
Media Group AG in die Filmtheater bringen
will, von der Kölner Little Shark Entertainment. Für die Hauptrollen entdeckten die Produzenten Tom Spieß und Sönke Wortmann und ihr Koproduzent David Groenewold die Nachwuchstalente David Bode, Tamino-Turgay zum Felde, Kevin Köppe
und Victoria Scherer.
Little Shark Ent., Tel. (0221) 336110;
littleshark@littleshark.de
Dresden
Im September realisiert die Kölner BROADVIEW.TV auch in NRW Teile ihrer 90-minütigen Dokumentation „Dresden“, die Regisseur
Sebastian Dehnhardt gemeinsam mit Kameramann Thomas Falk für das ZDF (Red.
Guido Knopp) dreht. Produziert wird die
600.000 Euro teure Dokumentation über den
Luftangriff der Alliierten auf Dresden während
des 2. Weltkrieges von Leopold Hoesch.
broadview.tv,
Tel. (0221) 5796430;
info@broadview.tv
Der Liebeswunsch
Tobias Moretti, Ulrich Thomsen und
Barbara Auer spielen die Hauptrollen in dem
Kinofilm „Der Liebeswunsch“, für den Regisseur Torsten C. Fischer den gleichnamigen Roman des Kölner Autors Dieter Wellershoff adaptiert hat. Gedreht werden soll die
Liebesgeschichte der Münchner AllMedia
Pictures ab November mit der Kamera von
Theo Bierkens in Köln, Hamburg, Cuxhaven,
Venedig und Südafrika. Mit der Besetzung der
knapp vier Miollionen Euro teuren Kinoproduktion, an der auch NDR, ORF und arte beteiligt sind (Verleih: Nighthawks Pictures),
hat Produzentin Heike Richter-Karst die Casterin An Dorte Braker beauftragt.
AllMedia, Tel. (089) 2002710;
office@allmedia-pictures.de
Dreharbeiten – newsletter@filmstiftung.de
Unkenrufe
Cologne Film
Am 21. September beginnt der polnische Regisseur Robert Glinski mit seinem Kameramann Jacek Petrycki in Danzig mit den Dreharbeiten der Verfilmung von Günter Grass’
Roman „Unkenrufe“. Neben Polen, Litauen
und Italien stehen auch Düsseldorf und Köln auf
dem Drehplan der heiter-melancholischen Liebesgeschichte zwischen einem Deutschen und
einer Polin, in der der Einzug des Kapitalismus
mit satirischer Schärfe beleuchtet wird. Die
Hauptrollen in der drei Millionen Euro teuren
deutsch-polnischen Koprodukton der Zieglerfilm Köln mit der Berliner Ziegler Film
und der Warschauer Filmcontract sowie der
ARD/Degeto und TVP spielen Krystyna
Janda und Matthias Habich. Die Produzentinnen Elke Ried und Regina Ziegler
erwarten das Team Anfang November zu Dreharbeiten in NRW.
Für die Zieglerfilm Köln Produktion „Das
Lächeln der Tiefseefische“ fiel die letzte
Klappe bereits im August. Auf Usedom und in
Greifswald setzte Regisseur Till Endemann
sein eignes Drehbuch für die WDR/arte Produktion in Szene.
Zieglerfilm Köln, (0221) 2727260;
mail@zieglerfilmkoeln.de
Noch bis in den Oktober stehen zwei MünsterKrimis auf dem Drehplan der Kölner Cologne
Film. In Szene gesetzt werden die beiden Folgen „Wilsberg isst vietnamesisch“ (Drehbuch: Jürgen Kehrer) und „Wilsberg und
das Objekt der Begierde“ (Drehbuch: Ulli Stephan) von Regisseur Buddy Giovinazzo und seinem Kameramann Roman Novocien. Die Hauptrollen in der ZDF-Produktion
(Redaktion: Martin R. Neumann) spielen wie
gewohnt Leonard Lansink, Heinrich
Schafmeister, Rita Russek und Ina Paule Klink. Bei der Besetzung der weiteren Rollen verlassen sich Produzentin Micha Terjung
und Producer Anton Moho auf Casterin Sabine Bresser. Drehorte sind Münster und Köln.
Bereits abgedreht sind die beiden Cologne
Film Fernsehproduktionen „Die Wette“, die
Oliver Schmitz für Pro Sieben (Redaktion:
Christian Balz) bis Mitte Juli in Köln gedreht
hat, und „Carlas Sieg“, die Dagmar Damek bis Anfang September im Sauerland und
in Köln für die ARD/Degeto (Redaktion: Katja Kirchen) in Szene setzte. Die Hauptrollen
bei „Die Wette“ spielen Zoe Weiland und
Stefan Jürgens. In „Carlas Sieg“ sind Marie-Luise Marjan, Ulrich Pleitgen, Bettina Kupfer und Ralph Herforth zu sehen.
Kontakt: Cologne Film, Tel. (0221)
9347080; info@colognefilm.de
23
• newsletter_5/04_s16-27
13.09.2004
18:58 Uhr
Seite 24
Ein Freund von mir
Paparazzo
Am 21. September starten in Cannes die Dreharbeiten für den TV-Zweiteiler „Paparazzo“,
der auch in Köln, New York und auf Mallorca
gedreht werden soll. In der Koproduktion der
Müller & Seelig Filmproduktion mit dem
WDR (Redaktion: Alexander Wesemann),
für die Matthias Seelig das Drehbuch geschrieben hat, geht es um zwei erfolgreiche Paparazzi, die dem Geheimnis einer Schauspielerin nachspüren, die sich schon vor Jahren aus
der Öffentlichkeit zurück gezogen hat. Das Casting für den TV-Zweiteiler hat An Dorthe
Braker übernommen, die Bildgestaltung Kameramann Thomas Benesch. Für die Hauptrollen konnten die beiden Produzenten Jutta
Müller und Matthias Seelig die Schauspieler
David Rott, Sascha Göpel, Florian Stetter, Agata Buzek und Jan Declair verpflichten.
Bereits im Juli fiel die letzte Klappe für den
ersten Münster-“Tatort“, den die Kölner Müller & Seelig Filmproduktion für den WDR (Redaktion: Helge Poche) produzierte. Mit dem
Krimi „Eine Leiche zuviel“ verfilmt Regisseur
Kaspar Heidelbach ein Drehbuch von Dorothee Schön und Georg Schott.
Müller & Seelig, Tel. (0221) 942150;
m2sfilm@aol.com
Papa und Mama
In Bonn dreht Dieter Wedel noch bis Ende
November seinen neuen Fernsehfilm „Papa
und Mama“. Als weitere Schauplätze stehen
Düsseldorf, Köln und das Ruhrgebiet auf dem
Drehplan von Produzent Jürgen Kriwitz. In
dem Zweiteiler, den die Berliner MedienKontor Movie GmbH für das ZDF (Redaktion: Caroline von Senden und Pit Rampelt) produziert und den Wedel vor allem mit
Theaterschauspielern besetzt hat, inszeniert er
sein eigenes Drehbuch über das Ende einer Liebe, der Scheidung einer langwährenden Ehe
und die Folgen für die Kinder. Die Bilder dafür
liefert Kameramann Pjotr Lenar.
Medienkontor, Tel. (030) 254320;
info@medienkontor.de
Produktionsbüro Tel. (0228) 555 27 12
„Barfuss“: Til Schweiger und Johanna Wokalek.
Barfuss
Foto: Bernd Spauke / barefoot films
Die Villa Hammerschmidt und die Oberkasseler
Rheinbrücke waren im Juli nur zwei von vielen
spektakulären Drehorten für Til Schweigers
neuen Film „Barfuss“. Während der 40 Drehtage standen außerdem Hamburg, ein Stahlwerk
in Willich, die Kirmes in Kornelimünster, das Klinikum Windeck-Rosrath, eine Kaserne in Rösrath,
Bahnhöfe in Düren und Wuppertal sowie das
Schloss Benrath und die MMC Studios als Locations zur Verfügung.
In der romantischen Komödie steht Schweiger nicht nur als Regisseur hinter der Kamera von
Christof Wahl, sondern gemeinsam mit Johanna Wokalek, Steffen Wink, Michael
Mendl und Nadja Tiller auch davor. Außerdem dabei: Alexandra Neldel, Janine Kunze, Axel Stein, Jürgen Vogel, Armin Roh-
de und Michael Gwisdek. Das Drehbuch, das
Schweiger gemeinsam mit Jann Preuss geschrieben hat, erzählt von Nick, der bei einem
Job in der Psychiatrie die Patientin Leila kennen
lernt. Als er den Job verliert, folgt sie ihm heimlich und steht plötzlich in seiner Küche: im Nachthemd und barfuß. Produziert wird die Kinoproduktion von der Kölner Barefoot Films in
Zusammenarbeit mit Mr. Brown Entertainment sowie Buena Vista Int., die den Film
im Frühjahr in die Kinos bringen will. Die Produzentenrolle hat ebenfalls Til Schweiger
übernommen, die des Herstellungsleiters Tom
Zickler.
Kontakt: Barefoot Films,
Tel. (0221) 5060870;
info@barefootfilms.de
Maria an Callas
Am 21. September fällt die erste Klappe für Petra K. Wagners Kinodrama „Maria an Callas“, für das sie selbst das Drehbuch geschrieben hat und das an der Ostsee, in Köln und Essen realisiert werden soll. Götz George, Claudia Michelsen, Esther Schweins, Ingo
Naujocks und Inga Busch spielen die Hauptrollen in der Geschichte über einen Mann, der
nach dem Tod seiner Frau auf ihrem Computer
eine E-Mail-Freundin von ihr entdeckt und die
Korrespondenz unter ihrem Namen weiterführt.
Die Bilder für die 2,5 Mio. Euro teure Koproduktion der Berliner Moonfilm mit der BB
Film und dem NDR (Redaktion: Barbara Beauvais) liefert Kameramann Peter Polsak. Als
Verleih konnten die Produzenten Erik Stappenbeck und Michael Braun bereits Nighthawks Pictures für ihren Film begeistern.
Kontakt: Moonfilm, Tel. (030)
41107102; post@moonfilm.de
Für den November und Januar plant Sebastian Schipper die Dreharbeiten für seinen
neuen Film „Ein Freund von mir“, der in
Düsseldorf, Köln und Hamburg gedreht werden
soll. Für die Hauptrollen in der Kinokomödie sind
bereits Daniel Brühl, Jürgen Vogel und Sabine Timoteo fest eingeplant. Nach seinem
eigenen Drehbuch und mit der Kamera von Oliver Bokelberg erzählt Schipper von Karl, der
in seinem Leben alles richtig gemacht zu haben
scheint und keine Überraschungen mehr erwartet, bis er eines Tages Hans kennen lernt. Die Berliner X Filme Creative Pool produziert die
drei Millionen Euro teure Kinokomödie, für die
Sebastian Zühr mit Film 1 als ausführender Produzent verantwortlich zeichnet. Mit der
Besetzung der Hauptrollen haben die Produzenten Maria Köpf und Tom Tykwer die
Casterin Nessie Nesslauer sowie für weitere
Rollen klein + schwarz beauftragt. X Verleih wird den Film in die Kinos bringen.
Kontakt: X Filme, Tel. (030) 2308330;
info@x-filme.de
Sturmflut
Benno Fürmann, Nadja Uhl, Jan Josef
Liefers, Götz George, Natalia Wörner
und Harald Schmidt: Für ihren Event-Zweiteiler „Sturmflut“ (AT) konnten die Produzenten Nico Hofmann und Sascha
Schwingel eine Topbesetzung zusammenstellen. Produziert wird das Katastrophendrama
von der teamWorx Television & Film in
Koproduktion mit EOS Produktion für RTL
(Redaktion: Peter Studhalter). Nach dem
Drehbuch von Holger Karsten Schmidt inszeniert Regisseur Jorgo Papavassiliou mit
Kamerafrau Yvonne Tratz die Geschichte einer jungen Frau, die bei der Hamburger Sturmflut 1962 alles verliert – bis auf ihr Leben. Gedreht werden soll ab dem 9. November in
Niedersachsen, Bremen, Hamburg und in NRW.
Die Besetzung übernimmt Nina Haun Casting.
Seit Ende August laufen in Köln-Ossendorf
und auf Mauritius die Dreharbeiten für die zweite Staffel der neuen RTL-Serie „Verschollen“,
die die Regisseure Norbert Skrovanek und
Rolf Wellingerhof für teamWorx in Szene
setzen. Als Produzenten zeichnen Joachim
Kosack und Jürgen Schuster verantwortlich.
Kontakt: teamWorx, Tel (0221)
2504810; info@teamworx.de
Sina Richardt (l.) und
Ellen Gronwald
in „Rabenkinder“,
Rabenkinder
Foto: zero west
Anfang August fiel die letzte Klappe für Nicole Weegmanns Kinofilm „Rabenkinder“,
den sie mit der Kamera von Stephan Schuh
in Duisburg, Dortmund, Köln und Mannheim in
Szene setzte. Das Drehbuch, das die Regisseurin gemeinsam mit Jürgen Matthäi geschrieben hat, erzählt von der 13-jährigen Jasmin, die nicht nur erfährt, dass sie adoptiert wurde, sondern auch, dass sie eine 16 Jahre alte
Schwester hat, die in einem Heim für schwer erziehbare Jugendliche lebt. Die Kölner zero west
24
newsletter@filmstiftung.de
– Dreharbeiten
Filmproduktion realisiert den Stoff für den
WDR (Redaktion: Andrea Hanke) und den
SWR (Redaktion: Sabine Holtgreve). Die
Hauptrollen in dem Drama, das von Kai Künnemann produziert wird, spielen Sina Richardt, Ellen Gronwald, Horst-Günter
Marx, Harald Warmbrunn, Geno Lechner und Hendrik Arnst.
Kontakt: zero west, Tel. (0221)
9129025; office@zerowest.de
• newsletter_5/04_s16-27
13.09.2004
Wie ein herabgefallener Engel:
18:58 Uhr
Seite 25
Making of
Haut wie Porzellan, Haare
wie Gold. Zart, zerbrechlich,
ätherisch, nicht von dieser Welt.
Stratosphere Girl
So waren die Vorstellungen
für die Hauptfigur, das
VON ANNA KOSKODA
titelgebende „Stratosphere Girl“.
E
in Problem im Vorfeld zu
Matthias X. Obergs Film bestand in
der Besetzung der Protagonistin. Jung sollte sie
sein. Somit musste man ein neues Gesicht suchen,
eines, das die Casting-Agenturen normalerweise nicht anbieten. In Belgien wurde man
fündig. Das Engelsgesicht heißt Chloé Winkel,
war damals 18 Jahre alt, arbeitete als Model
u.a. für Armani und Calvin Klein und hatte erste Theatererfahrungen an einer Schulbühne
in Brüssel gesammelt. Mit einer blonden Langhaarperücke, die extra in London gefertigt wurde (übrigens das teuerste Detail des Films), verwandelt sie sich in das „Stratosphere Girl“.
Pandora hatte als Verleih von Obergs Erstling „Unter der Milchstraße“ schon 1996 mit
dem Regisseur zusammen gearbeitet. Bereits die
erste Fassung des Drehbuchs von „Stratosphere
Girl“ habe ihn sehr gereizt, sagt Christoph Friedel, der das Projekt für Pandora gemeinsam mit
dem Regisseur
und Andrea Hanke vom
WDR weiterentwickelt hat. Die Filmstiftung NRW beteiligte sich mit 1,3 Millionen an den Gesamtkosten von 3,6 Millionen Euro dieser internationalen Koproduktion
(Deutschland, Holland, Frankreich, Italien,
Schweiz und England). Da der Film teils in Japan spielen sollte, fuhr Oberg nach Asien, um
zu recherchieren. Seine Idee war, die Welt der
Protagonistin und ihre Leidenschaft für Comics
im Land der aufgehenden Sonne zu verbinden.
Dabei ging es dem Regisseur nicht darum, ein
reales Abbild von Japan zu schaffen, sondern
spielerisch mit den Klischees der Europäer umzugehen. Er lässt seine comic-begeisterte Heldin nach Japan reisen, um dort als Hostess in
einem Club in einen Krimi um eine vermisste
Kollegin verwickelt zu werden. Immer wieder
überlagert die Comicwelt, gezeichnet von AnnKathrin Otto, die reale. Fiktives und Nicht-Fiktives vermischen sich zu einem kunstvollen Spiel.
Die Dreharbeiten zu „Stratosphere Girl“ fanden 2002 in Tokio und Köln (fast ausschließlich
in den MMC Studios) statt. Japan war gerade
in dem Jahr ein beliebter Drehort: „Lost in Translation“ und „Kill Bill Vol. 1“ entstanden kurz danach. Wie bereits schon in anderen Fällen hat
Pandora mit der japanischen Produktion Eurospace und gemischt-sprachigen Teams vor Ort
gute Erfahrung gemacht. Friedel: „Ich habe die
Making of – newsletter@filmstiftung.de
Z u sammenarbeit
als sehr befruchtend erlebt.“ Die zehn Drehtage in Tokio
(von insgesamt 35) verliefen absolut geordnet und strukturiert. Auch wenn die Mentalität unterschiedlich ist und man manchmal
improvisieren muss – „es gibt ein universelles
Verständnis von Filmleuten weltweit“, so Friedel, der gemeinsam mit Karl „Baumi“ Baumgartner „Stratosphere Girl“ produziert hat.
Ähnlich spannend gestalteten sich die Dreharbeiten am Rhein, bei denen es galt, nicht nur
die in Köln spielenden Außenszenen zu drehen,
sondern alle japanischen Innenräume zu bauen. Mit Petra Barchi hatte man sich eine erfahrene und polyglotte Produktionsdesignerin
ins Boot geholt. Sie musste containerweise Gebrauchsgegenstände – buchstäblich aus dem
Müll – in Japan zusammensuchen, um dem Appartement der Hostessen und dem Club ein fernöstliches Flair zu verpassen. Auch in diversen
japanischen Supermärkten in Düsseldorf, der
Stadt mit der größten japanischen Population
Deutschlands, wurde sie fündig, um die Szenerie
authentisch und gleichzeitig etwas künstlichüberhöht aussehen zu lassen.
Die japanischen Darsteller rekrutierte man
allerdings komplett aus London. Bekanntester
Schauspieler in dem internationalen Ensemble
ist neben dem Belgier Filip Peeters (als dubioser Clubbesucher Kruilman) der chinesisch-stämmige Burt Kwouk, der in den „Pink Panther“Filmen an der Seite von Peter Sellars den karate-geübten Diener von Inspektor Clouseau mimte. In „Stratosphere Girl“ ist er nun als Clubbesitzer Papa-San zu sehen.
So international die Dreharbeiten, so international ging es auch in der Postproduktion zu.
Von den 32000 Metern Filmmaterial, die Kameramann Michael Mieke aufnahm, blieben am
Schluß noch 2000, also gut 85 Minuten. Als
Glücksgriff erwies sich der holländische Cutter
Pe t e r
Alderliesten, der bereits
mit den renommiertesten Regisseuren der Niederlande zusammen
gearbeitet hatte. Ein glückliches Händchen
bewiesen die Produzenten auch mit der Auswahl der Musik. Schon während er das Drehbuch schrieb, hatte Oberg Jazz von Nils Petter
Molvaer im Kopf. Und tatsächlich erklärte sich
der Norweger bereit, die Musik für den Film zu
komponieren, obwohl er vorher noch keine Erfahrung mit diesem Medium gesammelt hatte. So entstanden melancholische Trompetensoli als Sinfonie der Großstadt Tokio. Die aufwändige Mischung auf über 100 Tonspuren – vor
allem zwischen Musik und Geräuschen als Form
der Überhöhung, um den traumhaften Charakter der Szenen zu betonen - besorgte der Franzose Bruno Tarrière, der als einer der besten auf
diesem Gebiet gilt. Gemischt wurde in Holland,
wo auch das Sounddesign entstand. Die Kopierwerksarbeiten fanden bei Geyer in Köln statt.
Obwohl Pandora und Rapid Eye Movies in
einem Haus in Köln sitzen, ergab sich erst jetzt
die Möglichkeit zur Zusammenarbeit – für den
auf asiatische Filme spezialisierten Kölner Verleih die erste deutsche Produktion überhaupt.
Nach der erfolgreichen Feuertaufe des „Stratosphere Girl“ in der Panorama-Reihe der Berlinale schrieb die Süddeutsche Zeitung bereits:
„Eine traumhafte Qualität hat der Film, ein Spiel
mit Fetischen und Ritualen, das den Zuschauer sogartig in den Bann zieht und selten geworden ist im deutschen Kino“. Nun ist die
außerirdische Schönheit am 9. September endlich in den deutschen Kinos gelandet.
Chloé Winkel (Angela) und Jon Yang (Yamamoto)
in „Stratosphere Girl“, Foto: Rapid Eye Movies
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• newsletter_5/04_s16-27
13.09.2004
18:58 Uhr
Seite 26
Geförderte Kinofilme
Unser Abendprogramm
Sommersturm
Kinostart: 2. September
Verleih: X-Verleih
Tobi (Robert Stadlober) und Achim (Kostja Ullmann) sind beste Freunde und die Spitzenkräfte ihres Ruderclubs, als es ins Bergische Land in
ein Zeltlager am See geht. Die heißen Sommernächte bieten Achim Gelegenheit, sich ungestört an ein lange von ihm umworbenes Mädchen heranzumachen, während deren Freundin
sich für Tobi interessiert. Doch der ziert sich. Und
er weiß nicht wieso – bis der konkurrierende Ruderclub „Queerschläger“ sowohl sprich- als auch
wortwörtlich am anderen Ufer landet und Tobi die Augen über sich öffnet.
Eine Komödie über das Coming-Out, die
Selbstfindung eines Jugendlichen und die Probleme, die sich gesellschaftlich daraus ergeben.
Diese Geschichte, die auf seinen eigenen Erfahrungen beruht, erzählt Marco Kreuzpaintner
in seinem zweiten Spielfilm nach „Ganz und
gar“. Kreuzpaintner, der 1977 geboren wurde
und damit kaum älter ist als seine Figuren wie
deren Darsteller, erläutert seine Intention: „Ich
hatte mich oft darüber geärgert, dass im kommerziellen deutschen Kino immer nur über
Schwule gelacht wird, aber nicht mit ihnen. Ich
wollte mit einem Außenseiterthema direkt in die
Mitte der Gesellschaft treffen.“
„Sommersturm“ erhielt den Bayern 3-Publikumspreis des diesjährigen Münchner Filmfests.
Regie:
Die Martins-Passion
Kinostart: 9. September
Verleih: Zephir Film
Der brasilianische Pianist João Carlos Martins gilt
als einer der weltbesten Bach-Interpreten. Seine Lebensgeschichte ist dramatisch. Sie ist geprägt von außerordentlichem Erfolg, traumatischen Verletzungen, unfassbarem Pech und ungeahntem Glück. Jahrelang konnte er nur mit
der linken Hand spielen, dann versagte ihm auch
diese. Mit dem Dokumentarfilm verfolgt Irene
Langemann die Spuren seiner Triumphe und
Dramen, sie sammelte Filmaufnahmen von den
jungen Jahren bis heute. Sie erzählt von Martins’
Leidenschaft, der Musik. Sie berichtet von seiner Freundschaft mit dem Fußballgenie Pelé und
der Jazzlegende Dave Brubeck, zeichnet mit dem
Treffen der Ärzte seine bittersten Momente nach.
Der Film erhielt in St. Petersburg den „Centaur“,
in Banff den „Rockie Award“ und in Biarritz den
„Fipa d’or“.
Regie:
Casomai –
Trauen wir uns?!
Kinostart: 9. September
Verleih: Schwarz-Weiss Filmverleih
Eigentlich ist alles ganz normal: Zwei junge Mailänder lernen sich am Arbeitsplatz kennen, verlieben sich und wollen heiraten. Ganz normal.
Aber für Tommaso und Stefanie wird die so romantisch überlegte Trauung auf dem Lande zur
Überraschung. Dafür sorgt der eigenwillige Priester. Statt feierlichen Segnungen spricht er Warnungen aus, malt ein düsteres Bild des Ehealltags, in dem die Liebe langsam abstirbt. Er schildert , wie sich das Paar zwischen Familie, Beruf
und Haushalt aufreibt. Mit der Komödie „Casomai“ hält der Regisseur Alessandro D’Alatri ein
Plädoyer für die Liebe. In Italien löste er damit
eine gesellschaftspolitische Diskussion aus. Die
ersten Regieerfahrungen machte D’Alatri mit
Werbespots. 1991 gab er mit „Americano Rosso“ sein Kinodebüt. „Casomai“ ist sein vierter
Spielfilm.
Die Martins-Passion (Deutschland 2003)
Irene Langemann
Kinostart: 23. September
Verleih: Warner Bros.
Die siebenjährige Laura ist einsam. Eines Tages
findet sie einen kleinen Stern, der vom Himmel
gestürzt ist. Liebevoll klebt sie ein Pflaster auf seine Wunde, und sie schließen eine phantastische
Freundschaft. Bald erkennt Laura, dass der Stern
auf der Erde erlischen wird. Aus Liebe muss sie
ihn an das Firmament zurückgeben. Max hilft
ihr bei der traurigen Trennung; so verliert Laura den Stern und gewinnt einen Freund. Die Geschichte des Zeichentrickfilms basiert auf dem
Buch von Klaus Baumgart. Die Regisseure Piet
De Rycker und Thilo Graf Rothkirch sind ein erfahrenes Gespann. Sie haben bereits die Geschichten „Tobias Totz“ und „Der kleine Eisbär“
ins Kino gebracht. Die Animationen für „Lauras
Stern“ wurden sowohl in der Hamburger Animationsfabrik als auch bei Motion Works in Halle produziert.
Casomai – Trauen wir uns?!
(Italien 2002)
Regie:
Alessandro D’Alatri
Animationsregie: Kris Van Alphen, Alberto Campos
Drehbuch: Irene Langemann
Regie:
Produktion: Lichtfilm
Drehbuch: Alessandro D’Alatri, Anna Pavignano
Darsteller: Stefanie Rocca, Fabio Volo,
Gennaro Nunziante
Produktion: Magic Moments, Rai Cinemafiction
Marco Kreuzpaintner
Drehbuch: Thomas Bahmann, Marco Kreuzpaintner
Darsteller: Robert Stadlober, Kostja Ullmann,
Alicja Bachleda-Curus, Miriam Morgenstern
Produktion: Claussen+Wöbke
www.sommersturm.de
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Lauras Stern
newsletter@filmstiftung.de
– Kinoprogramm
Drehbuch:
Produktion:
Lauras Stern (Deutschland 2003)
Piet De Rycker, Thilo Graf Rothkirch
Michael Mädel, Piet De Rycker,
Alexander Lindner
Rothkirch Cartoon Film,
Warner Bros.
• newsletter_5/04_s16-27
13.09.2004
18:58 Uhr
Seite 27
Süperseks
Stratosphere Girl
Kinostart: 30. September
Verleih: Warner Bros.
The Fog of War
Kinostart: 30. September
Verleih: Movienet
Wie kommt es zum Krieg? Und wie kann man
ihn verhindern? Fragen, die Regisseur Errol Morris in einem Interview mit dem ehemaligen Verteidigungsminister der Vereinigten Staaten Robert S. McNamara (vor der Kamera) zu klären
suchte. Morris befragte den Politiker nach seinen Erfahrungen, die vom Ende des 1. Weltkriegs über den Verlauf des 2. Weltkriegs, dem
Entstehen des Kalten Krieges, der Kuba-Krise bis
nach Vietnam reichen. Ausführliche Archivaufnahmen der Ereignisse und erst kürzlich freigegebene Tonbandaufnahmen aus dem Weißen Haus helfen dem Zuschauer, die Aussagen
des 85-jährigen McNamara dem jeweiligen Kapitel der Vergangenheit zuzuordnen.
Aus mehr als 20 Stunden Interviewmaterial
wurde so ein 106 Minuten langer Film, der sich um
elf einprägsame Lehrsätze rankt, die McNamara aus
seinem nachdenklichen Rückblick auf die Ereignisse
entwickelt hat. 2003 erhielt Morris für seinen Film
den Oscar für den besten Dokumentarfilm.
Der in Hamburg lebende Elviz (Denis Moschitto), Sohn türkischer Einwanderer, hat sich von
seinem Onkel Geld geliehen und dafür das Haus
seiner Mutter an der türkischen Riviera als Pfand
gesetzt. Der Onkel verlangt das Geld nun zurück,
ist in Wirklichkeit aber an dem Grundstück interessiert. Um die Schulden möglichst schnell bezahlen zu können, gründet Elviz in Altona die erste türkischsprachige Telefonsex-Hotline namens
„Süperseks“ – mit durchschlagendem Erfolg.
Jetzt hat er aber nicht nur die Intrigen seines Onkels am Hals, sondern auch mit seinen zahlreichen Lügen zu kämpfen. Nicht nur seine Familie darf nichts wissen, auch seine neue Freundin Anna (Marie Zielcke) nicht – und die verschlägt es ausgerechnet zu „Süperseks“ als Mitarbeiterin.
2001 gründeten Nina Bohlmann und Babette Schröder die Firma magnolia Film mit dem
Ziel, „Geschichten zu erzählen, die für ein kleines Budget gut zu realisieren sind und die nicht
durch Effekte, sondern durch Originalität bestechen“. Dazu haben sie sich drei Einschränkungen gesetzt: Die von ihnen hergestellten
Spielfilme sollen von ungewöhnlichen Charakteren handeln, in Hamburg spielen und eine
„überschaubare Summe“ kosten. Ihr Film „Süperseks“ stellt nun nach ihrer Aussage in jeder
Hinsicht ein Debüt dar: Er ist nicht nur die erste
Produktion von magnolia, er ist auch das Spielfilm-Debüt des bisherigen Werbefilmers Torsten
Wacker mit Anklängen an die Screwball-Comedy.
Regie:
Süperseks (Deutschland 2004)
Torsten Wacker
Drehbuch: Kerim Pamuk, Daniel Schwarz
Darsteller: Denis Moschitto, Marie Zielcke, Hilmi Sözer,
Tayfun Bademsoy, Peter Lohmeyer
Produktion: magnolia-Filmproduktion in Koproduktion
mit dem ZDF in Zusammenarbeit mit ARTE,
The Fog of War (USA 2003)
Regie:
Errol Morris
Produktion: @radical media, Globe Department Store,
SenArt Films
Valerian Film, Studio Babelsberg Motion
Pictures
www.sueperseks.de
Kinostart: 9. September
Verleih: Rapid Eye Movie
Regie:
Drehbuch: M. X. Oberg
Darsteller: Chloé Winkel, Jon Yang, Rebecca Palmer
Produktion: Pandora Film, WDR, u.a.
Siehe auch „Making of“ Seite 25
Männer wie wir
Kinostart: 7. Oktober
Verleih: Buena Vista International
Fußball-Torhüter Ecki hat seiner Mannschaft den
Aufstieg verdorben und fliegt nun aus dem
Team. Er fordert Revanche mit einer Mannschaft,
die er noch gar nicht hat, die aber komplett aus
Homosexuellen bestehen soll: Er selbst hat gerade sein eigenes Coming-Out hinter sich und
möchte die Intoleranz seiner alten Truppe mit
einem Sieg in die Schranken weisen.
Fußball spielt nur eine sekundäre Rolle in
„Männer wie wir“, so die Produzenten Kirsten
Hager und Andreas Schneppe auf die Frage, ob
mit Sherry Hormann ausgerechnet eine Frau
solch einen Stoff für das Kino adaptieren kann:
einen Film über des Mannes Lieblingssportart
schlechthin. Es geht ihnen um „die Kombination
von Fußball und Schwulsein, zwei Dinge, die auf
den ersten Blick nicht zusammen zu passen
schienen, eine interessante Grundspannung mit
einem großen Potenzial“. Regisseurin Sherry Hormann, Expertin für Beziehungskomödien wie „Irren ist männlich“ und „Frauen sind was Wunderbares“, las aus Benedikt Gollhardts Drehbuch
das Motto „Entertainment und Spaß am Leben
gegen alle Vorurteile und Widerstände!“ heraus
und mischte ihr Schauspielerensemble aus versierten Profis wie Christian Berkel, Mariele Millowitsch und Rolf Zacher und vielversprechenden Neulingen wie Max-Ophüls-Preisträger David Rott und Theaterschauspieler Maximilian
Brückner. Für letzteren bedeutet die Hauptrolle als Ecki sein Leinwand-Debüt.
Männer wie wir (Deutschland 2003)
Regie:
Sherry Hormann
Drehbuch: Benedikt Gollhardt
Darsteller: Maximilian Brückner, Rolf Zacher, Lisa
Maria Potthoff, David Rott, Christian Berkel, Dietmar Bär, Saskia Vester, Mariele
Millowitsch
Produktion: Hager Moss Film GmbH
www.movie.de/filme/maennerwiewir
Kinoprogramm – newsletter@filmstiftung.de
Deutschland 2003
M. X. Oberg
Impressum
Herausgeber:
Michael Schmid-Ospach;
Filmstiftung NordrheinWestfalen GmbH
Chefredakteur:
Rüdiger Bertram
CvD:
Stefanie Hadding
Redaktion:
Oliver Baumgarten
Katharina Blum
Tanja Güß
Peter Hanemann, A.R.T.
Wolfgang Hippe, A.R.T.
Mitarbeiter dieser Ausgabe:
Michael Dlugosch
Günter Jekubzik
Erna Kiefer
Tatjana Kimmel
Reinhard Kleber
Anna Koskoda
Heike Meyer-Döring (MEDIA)
Christian Seebaum
Redaktionsassistenz:
Sonja Steinberg
Fotos Filmkongress
Heike Herbertz
Gestaltung/Layout:
inrhein, Düsseldorf,
Titelfoto:
„Sommersturm“
Foto: X Verleih
Redaktionsschluss:
06. September 2004
Anzeigenschluss
für die nächste Ausgabe:
01. Oktober 2004
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27
• newsletter_5/04_us4-15
13.09.2004
18:56 Uhr
Seite us4
Til Schweiger und Johanna Wokalek am Set von BARFUSS.
Das aufwändige Lichtkonzept von BARFUSS stets im Blick: Til Schweiger
(Mitte links) mit Darsteller Steffen Wink (links) sowie Regieassistent Torsten
Künstler (Mitte rechts) und Kameramann Christof Wahl am Set von BARFUSS.
An 40 Drehtagen entstand in Nordrhein-Westfalen und Hamburg die Romantic Comedy BARFUSS, bei
der Til Schweiger nach „Der Eisbär“ zum zweiten Mal Regie führt. Der Großteil der Dreharbeiten fand
an verschiedenen Außen- und Innenlocations in Nordrhein-Westfalen statt. Die hier angesetzten 35
Drehtage führten Cast & Crew von Düsseldorf (u. a. Drehs auf der Oberkasseler Rheinbrücke und auf
Schloß Benrath) über Düren (Bahnhof), Windeck-Rosbach (Klinikum), Rösrath (Kasernengelände) und
Wuppertal (Bahnhof) nach Kornelimünster (Kirmes) und Köln (u. a. Drehs auf dem Gelände der MMC
Studios).
Til Schweiger, der zusammen mit Jann Preuss auch für das Drehbuch verantwortlich zeichnet, sagt hierzu: „In Nordrhein-Westfalen haben wir die idealen Bedingungen für unsere Filmarbeiten vorgefunden:
Die Unterstützung von allen Beteiligten vor Ort ist großartig, und hier finden sich noch einmalige
Locations, die so zuvor noch nie im Kino zu sehen waren.“
Johanna Wokalek als Leila in BARFUSS
Gefördert mit rund 1,3 Millionen Euro der Filmstiftung NRW wird die Liebeskomödie von der neuen
barefoot films in Köln in Zusammenarbeit mit Mr. Brown Entertainment und Buena Vista International
Film Production (Germany) realisiert.
Touchstone Pictures präsentiert BARFUSS im kommenden Frühjahr in den deutschen Kinos.
Nick Keller (TIL SCHWEIGER) ist das schwarze Schaf seiner Familie. Er verliert einen Job nach dem
anderen. Sein Stiefvater Heinrich (MICHAEL MENDL) und sein Bruder Viktor (STEFFEN WINK) halten
ihn deshalb für einen Versager. Einzig seine Mutter (NADJA TILLER) glaubt an ihn.
Bei seinem neuen Job in einer psychiatrischen Klinik verhindert Nick in letzter Sekunde den Selbstmord
einer jungen Frau: Leila (JOHANNA WOKALEK). Als Nick am Abend die Klinik verlässt, folgt sie ihm
heimlich und steht nachts plötzlich in seiner Küche: im Nachthemd und barfuß.
Til Schweiger als Nick und Imogen Kogge als Dr. Blöchinger in BARFUSS
Nick ist ratlos, Leila lässt sich nicht in die Klinik zurückbringen. Sie hat beschlossen, bei ihm zu bleiben.
Nick, der noch nie in seinem Leben für andere Verantwortung übernommen hat, und Leila, die völlig
isoliert von der Außenwelt aufgewachsen ist, machen sich gemeinsam auf eine Reise, die ihr Leben verändert...
Bei der Romantic Comedy BARFUSS übernimmt Multitalent Til Schweiger („Der Eisbär“, „King Arthur“)
nicht nur die Regie, sondern spielt gleichzeitig auch die Hauptrolle des Nick. Nicht von seiner Seite
weicht Johanna Wokalek als Leila, die für ihre Hauptrolle in „Hierankl“ für den diesjährigen deutschen
Filmpreis nominiert wurde. Ergänzt wird der Cast um so renommierte deutsche Schauspieler wie
Steffen Wink („Auf Herz und Nieren“), Alexandra Neldel („Bang Boom Bang“), Michael Mendl („Im
Schatten der Macht“ - TV) und Nadja Tiller („Das Bernsteinamulett“ - TV).
Mit komischen Gastauftritten überraschen in BARFUSS auch deutsche Stars wie Markus-Maria Profitlich
(Sat.1-Comedyshow „Markus“), Axel Stein („Knallharte Jungs“), Jürgen Vogel („Gebrüder Sass“),
Armin Rohde („Sams in Gefahr“) und Michael Gwisdek („Good bye, Lenin“).
Til Schweiger als Nick Keller in BARFUSS
©Touchstone Pictures
Im Verleih der Buena Vista International
Eine Produktion der barefoot films in Köln in Zusammenarbeit mit Mr. Brown Entertainment und Buena Vista International Film Production (Germany)