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Ausgabe 1/Februar 2010/B 61060 www.automobil-elektronik.de Mechatronik Software Management HALBLEITER MCUs für Radar- und Kamerasensoren TOOLS JAZZ – wie funktioniert das? ELEKTROMOBILITÄT Funktionale Sicherheit gemäß ISO 26262 Seite 18 Seite 32 Seite 44 Ersatz für Mikrocontroller Exklusiv-Interview mit Hassane El-Khoury, Automotive Business Development Manager bei Cypress, Seite 14 ät: t i l i ob end? m r o ktr der T e l E o pe eite 8 y H S System Architecture Rapid Prototyping ECU Autocoding HIL Testing ECU Calibration hule el n Bratzotive, Fachhochsc m r. Stefa h ac Prof. Des Center of Auto b d h Gla Leiter d chaft, Bergisc ts der Wir uf , Einka ss ert Diends der BMW AG ta rs Dr. Hedrb Vo des erk Mitglie nnetzw erante und Lief !54/-/"),&/25- 5.$-!) &/25-!-3#(,/330!2+ ,5$7)'3"52' lmbach Ralf Ka motive Unit, lmqvis Lars Hleopa uto y Leiter A erger Strateg B Roland ants Consult t CEO, C n Association ) rs ea Supplie (Europ motive of Auto RÜCKKEHR IN DIE GEWINNZONE – WAS BRINGEN STRATEGISCHE ALLIANZEN? r PleuGseschäftsleitung Dr. Pete er nder d Vorsitze mensbereich r KG le eh Schaeff Untern steme Motorsy Automobilhersteller und Zulieferer vor ihrer bisher grössten Herausforderung th chuwir Sven Sarken- Leiter M ebsentwickl rtri und Ve G Au d i A lter ert Waen Bank r. Norb tsch D eu f. D ro er P swir t d Chef vo DIE THEMEN: lk ung , - OEM-Strategien: Einkaufsstrategien, Technologietrends, Emerging Markets - Neue Geschäftsmodelle, neue Spieler, neue Märkte - Wie definiert sich „Premium“ künftig und wo liegen die Margen der Zukunft? - Downsizing und affordable cars: Wie und in welchen Bereichen? s Wissm DA Matthia t des V ann Präsiden ich möchte weitere Informationen erhalten – kostenlos und unverbind lich. !.-%,$%#/50/. Hiermit melde ich mich verbindlich zum 21. AUTOMOBIL FORUM 2010 an – zum Preis von 1.695,– Euro zzgl. gesetzl. MwSt. (0910101). Der Frühbucherrabatt bis zum 26. Februar 2010 beträgt 200,- Euro auf die reguläre Teilnahmegebühr! &IRMA Ich nehme am Branchentreff teil (18. Mai um 19.00 Uhr) &IRMENANSCHRIFT Ich interessiere mich für eine Firmenpräsentation beim 21. AUTOMOBIL FORUM 2010. 0OSITION 2ECHNUNGAN 4ELEFON &AX %-AIL $ATUM5NTERSCHRIFT www.automobil-forum.de !BTEILUNG .AME6ORNAME Ja, FREIWILLIGE!NGABE 4EL &AX 4EL &AXODER $ATENSCHUTZHINWEIS $IEMIC'MB(ISTEIN5NTERNEHMENDER3~DDEUTSCHER6ERLAG-EDIENGRUPPE)HREFREIWILLIGEN!NGABENWERDEN ZUSAMMENMITDENF~RDIE6ERTRAGSABWICKLUNGERFORDERLICHEN$ATENVONUNSUNDDER5NTERNEHMENSGRUPPE UNSEREN$IENSTLEISTERNSOWIEANDERENAUSGEWiHLTEN5NTERNEHMENVERARBEITETUNDGENUTZTUM3IE~BER0RODUKTE UND$IENSTLEISTUNGENZUINFORMIEREN7ENN3IEDIESNICHTMEHRW~NSCHENSCHREIBEN3IEBITTEANMIC¯MANAGE MENTINFORMATIONCENTER'MB(*USTUSVON,IEBIG3TRAE$,ANDSBERG ZMD31150 – effizient in extremer Umgebung Präzise konditionierte Sensorsignale für das Automobil • • • • • • • www.zmdi.com/ZMD31150 extrem robuster Sensor IC kalibriert nahezu jede Sensorbrücke kompensiert Nichtlinearität bis dritter Ordnung ausgefeilte Diagnosefunktionen anspruchsvolle Einsatzprofile bis 150°C long life – Variante für heiße Einbauorte ermöglicht SIL2 ohne Redundanz STANDPUNKT Ensuring Reliable Networks L ange Zeit haftete jedem, der ein Elektroauto für eine prinzipiell interessante Sache hielt oder dieses gar propagierte, der Makel eines grünen Phantasten an. Dennoch scheint langfristig für viele Märkte kein Weg an den EVs – Electrical Vehicles, also Elektrofahrzeuge – vorbei zu führen. So setzt unter anderem China, der momentan größte Absatzmarkt für Neufahrzeuge, massiv auf Elektromobilität, und in zehn Jahren sollen ja auch 1 Million Elektrofahrzeuge auf den Straßen Deutschlands unterwegs sein. tromobilität als zu anderen Automobilelektronik-Themen. Übrigens wird sich auf dem 14. Fachkongress „Fortschritte in der Automobil-Elektronik“, der in diesem Jahr am 15. und 16. Juni wie gewohnt in Ludwigsburg stattfinden wird, nicht nur eine Keynote sehr explizit mit dem Thema Elektromobilität beschäftigen. Doch vor diesem großen Branchentreffen am 15./16. Juni steht noch ein anderes wichtiges Ereignis an, denn für den 3. Mai 2010 lädt Bundeskanzlerin Angela Merkel zum Elektromobilitätsgipfel nach Berlin. Realismus statt Euphorie Foto: Nathalie Balleis Seit der IAA 2009 ist Elektromobilität auf einmal en vogue; spätestens seit dem Elektroauto-Schwerpunkt in der ADAC Motorwelt Ende 2009 sind die EVs auch in den Gesprächen der potenziellen Endkunden angekommen. Es hat somit ein neues Denken begonnen, was auch unser aktueller Beitrag „Elektromobilität: Hype oder Trend“ auf Seite 8 verdeutlicht. Allein schon ein paar Meldungen der letzten Januartage zeigen, wie wichtig die EVs mittlerweile für OEMs und Zulieferer geworden sind: Better Place sicherte sich trotz internationaler Kreditklemme für sein Pkw-Batterietausch-System in einer zweiten Finanzierungsrunde 350 Millionen US-Dollar, der „eNOVA Strategiekreis Elektromobilität“ formierte sich, die EDAG Group gründete ein Kompetenzzentrum Elektromobilität, und in den nächsten Wochen gibt es anscheinend mehr Veranstaltungen zum Thema Elek- Die prinzipielle Sichtweise in Berlin hat Bundespräsident Köhler allerdings bereits bei der Verleihung des ADAC-Preises Gelber Engel im Januar vorgestellt: „Machen wir aus dem alten Autokult eine neue Mobilitätskultur. Die Industrie muss die technischen Voraussetzungen schaffen, die Politik die richtigen Anreize.“ Wo in unserem Lokalmarkt Deutschland die Reise hingehen soll und mit welchen Fördermaßnahmen das erreicht werden soll, werden wir somit bald wissen, aber zwei Faktoren dürfen wir bei aller eventuell vorhandenen Begeisterung nicht aus den Augen verlieren: Die Kunden müssen die Fahrzeuge nicht nur attraktiv finden, sondern sie müssen sie auch bezahlen können. Die hohen Drehmomente der EVs begeistern sicherlich viele potenzielle Käufer, aber wenn es dann um die Reichweite, die Dauer eines „Tank“-Vorgangs oder gar den Preis geht, dürfte so mancher bisher EV-Begeisterte einen herben Rückschlag erfahren. Wenn man sich dann vor Augen führt, dass der größte Teil der elektrischen Energie in Deutschland aus fossilen Brennstoffen gewonnen wird, dann rückt die aktuelle CO2-Bilanz eines EVs in Deutschland wieder in die Nähe eines klassischen Fahrzeugs mit Verbrennungsmotor. Ein Elektroauto-Optimismus mit etwas weniger Euphorie und mehr Realismus ist somit durchaus angebracht, aber exakt diese Linie fahren die meisten OEMs und Zulieferer sowieso. Alfred Vollmer Redakteur AUTOMOBIL-ELEKTRONIK Mit Sicherheit auf der Überholspur Sichere Hard- und Softwarelösungen – vom Prototyp bis zur Serie · AUTOSAR – Sicherheitssoftware nach ASIL-D · Modulare Steuergeräte nach ISO 26262 · Sichere Vernetzung verteilter Elektroniksysteme · Zuverlässige Testprodukte · Safety Consulting und onsite Support ––––––––––––––––––––– TTTech Automotive GmbH www.tttech-automotive.com Tel.: +43 1 585 65 38-5000 Ihre Meinung bitte an: AEL@AVollmer.de INHALT SZENE 3 6 8 Standpunkt: Realismus statt Euphorie ZVEI-Standpunkt: EOS einfach vermeiden Automotive Aktuell: News aus der Branche MANAGEMENT Titel: Interview mit Hassane El-Khoury, Automotive Business Development Manager bei Cypress Semiconductor 14 HALBLEITER ERSATZ FÜR MIKROCONTROLLER Im Automotive-Sektor sieht Cypress Semiconductor erhebliches Wachstumspotenzial. AUTOMOBIL-ELEKTRONIK traf sich mit Hassane ElKhoury, Automotive Business Development Manager, und unterhielt sich über den Markt sowie darüber, wie Cypress mit seinen PSoCs den klassischen Mikrocontrollern Paroli bietet. 14 MCUs für Radar- und Kamerasensoren Dual-Core-Controller für sicherheitskritische Applikationen Design-In-Unterstützung für Leistungshalbleitermodule 18 22 26 ENTWICKLUNGSWERKZEUGE 30 32 34 36 Automatische Reglerparametrierung JAZZ - wie funktioniert das? Traceability für alle X5: Umbau zum Plug-In -Hybrid BETRIEBSSYSTEME Autosar-Betriebssystem mit direkter Task-Laufzeitmessung Innovationstreiber Autosar und GENIVI MIKROCONTROLLER FÜR RADARUND KAMERASENSOREN VERNETZUNG Renesas Technology Europe stellt innerhalb der Mikrocontroller-Familie SH4A ACC zwei Bausteine für Fahrerassistenzsysteme vor. AUTOMOBILELEKTRONIK zeigt, wie diese ICs in das Gesamtsystem eingebunden werden. 18 42 Der Weg zum „vernetzten“ Auto ELEKTROMOBILITÄT 44 46 Funktionale Sicherheit in Elektrofahrzeugen Foto: © Galina Barskaya – Fotolia.com E-Motoren: HiL-Test mit voller Leistung JAZZ – WIE FUNKTIONIERT DAS? Jazz ist eine Technologie-Plattform von IBM Rational zur Unterstützung der kollaborativen Softwareentwicklung. Ähnlich wie in der Musik erreichen auch Software-Entwicklungsprojekte ein optimales Ergebnis, wenn alle Beteiligten perfekt zusammenspielen. 32 4 AUTOMOBIL-ELEKTRONIK Februar 2010 38 40 NEUE PRODUKTE Neue Produkte Impressum/Firmenverzeichnis 20, 21, 24, 25, 28, 29, 48, 49 50 Der Online-Service der AUTOMOBIL-ELEKTRONIK zeigt den Weg zu interessanten Hintergrundinformationen aus dem Bereich Automobilelektronik. Über den infoDIRECT-Code bei den einzelnen Beiträgen, eingegeben auf unserer Internet-Homepage www.all-electronics.de, gelangen Sie direkt zu den Infos. Messen, Verstellen und Diagnose X5: UMBAU ZUM PLUG-IN-HYBRID Um die Studenten beim Thema hybride Antriebe für Kraftfahrzeuge praxisnah auszubilden, hatte der Maschinenbauprofessor Dr. Prexler die Idee, mit Studenten in drei Semestern einen fahrbaren Prototyp mit Hybridantrieb zu entwickeln. Wir zeigen, wie und mit welchen Tools das gelang. 36 AUTOSAR-BETRIEBSSYSTEM MIT DIREKTER TASKLAUFZEITMESSUNG Die hohe Kunst der Echtzeit-EmbeddedProgrammierung erfordert vom Software-Ingenieur viel Mühe und Aufwand, um die Klippen knapper Prozessor-Ressourcen zu umschiffen. Willkommene Hilfe bietet jetzt ein EmbeddedBetriebssystem, das nicht nur Laufzeiten von Tasks und Interrupts direkt ermittelt, sondern in Verbindung mit dem Analysewerkzeug „TimingAnalyzer“ auch Laufzeitkonflikte aufdeckt. 38 ETAS Group ETAS liefert ein komplettes Spektrum standardisierter Entwicklungs- und Diagnosewerkzeuge, die den gesamten Lebenszyklus eines Steuergeräts umfassen – von der Entwicklung bis hin zum Service in der Werkstatt. s auf uen un Wir fre ch auf der esu erg. Ihren B rld in Nürnb o w . d 0 e d Halle 1 embed 415 in Stand Foto:© Tetastock – Fotolia.com FUNKTIONALE SICHERHEIT IN ELEKTROFAHRZEUGEN: MODULARE LÖSUNGEN Mit Einführung der neuen Norm ISO 26262 werden die Sicherheitsanforderungen deutlich formeller als bisher, aber auch schärfer eingegrenzt und klarer definiert. Formell validierte Systeme und Wiederverwendung bestehender Lösungen müssen dabei kein Widerspruch sein. 44 E-MOTOREN: HIL-TEST MIT VOLLER LEISTUNG Mit elektronischen Lasten lassen sich Steuergeräte für elektrische Antriebsmotoren auch im höheren Leistungsbereich bis 100 kW ohne aufwändige Prüfstände zusammen mit ihrer Leistungselektronik im Hardware-in-theLoop-Betrieb testen. 46 INCA Synchrone Erfassung aller Steuergeräte-, Bus- und Sensordaten Einfache Analyse und Diagnose des Systemverhaltens Unterstützung aller Verfahren und Standardprotokolle für die Kalibrierung von Steuergeräten Problemlose Zusammenarbeit zwischen Fahrzeughersteller und Zulieferer Leistungsfähige Schnittstellen für die Einbindung in den Prüfstandsbetrieb und automatische Kalibrierverfahren ETAS GmbH Borsigstraße 14 70469 Stuttgart Telefon +49 711 89661- 0 sales.de@etas.com www.etas.com ZVEI-STANDPUNKT EOS einfach vermeiden Der Physiker Christoph Thienel leitet im Geschäftsbereich Automotive Electronics der Robert Bosch GmbH ein Qualitätsprojekt zur elektrischen Überlastung von Halbleitern. A Entsprechend bedeutend sind Maßnahmen, die EOS konutomobilelektronik muss 100% zuverlässig arbeiten; Auzeptionell verhindern. Ein großer Teil der heute vorliegenden tomobilhersteller und Endkunden erwarten jederzeit EOS-Schäden könnte vermieden werden, wenn vorauseilende fehlerfreie Funktion. Kommt es während Aufbau, BeMassekontakte an allen betroffenen Steckern im Automobil trieb oder Wartung des Fahrzeugs zum Ausfall, muss der Zuliezum Einsatz kämen. Dieser Ansatz reduziert die Zuverlässigkeit ferer der Elektronikkomponente Rede und Antwort stehen. nicht, ist in allen Applikationen möglich und entspricht – im GeDem liegt die Überlegung zugrunde, dass er fehlerhaftes Materigensatz zu oft geforderten zusätzlichen Schutzbeschaltungen in al ausgeliefert habe. den Produkten – dem Poka-Yoke-Prinzip und ist somit ohne AlUnberücksichtigt bleibt dabei eine andere, recht häufige Austernative. Ungeachtet der Tatsache, dass die EOS-Pulse nicht fallart von Halbleiterbauelementen. Vollkommen intakte Bauspezifiziert sind und daher optimale Schutzelemente gar nicht steine werden in den Kundenprozessen außerhalb der Bauteilgefunden werden können, gibt es Anwendungen wie den CANspezifikation betrieben und elektrisch überlastet. Dieser EOS Bus, die durch Beschaltung an Leistung verlieren oder zu teuer (Electrical Overstress) entsteht in der Regel durch Pulse überwerden, wie etwa eine Schutzschaltung gegen negative Pulse im höhter Spannung mit ausreichend Energie zur lokalen ZerstöPower-Pfad. Sie erhöht den On-Widerstand und müsste mit Sirung von Halbleitern. liziumfläche kompensiert werden. Das Schadensbild EOS ist nicht zu verwechseln mit ESD Das Prinzip vorauseilender Kontakte wird längst erfolgreich (Electrostatic Discharge), wo nahezu leistungslose Pulse sehr angewandt bei der On-Bord-Diagnose, in der Telekommunikahoher Spannung den Baustein schädigen. Umfangreiche Untertion, in der Hausspannungsversorgung sowie im Billigprodukt suchungen an Kundenrückläufern zeigen bei 94% EOS und nur bei 6% ESD als Ursache. Insbesondere ist ESD keine Vorbedingung für den EOS-AusUmfangreiche Untersuchungen an Kundenrückläufern fall. Von daher steht die Wirksamkeit weiter verschärfter ESD-Forderungen in Frage. zeigen bei 94% EOS und nur bei 6% ESD als Ursache … EOS-Fehlerquellen können FehlapplikaEntsprechend bedeutend sind Maßnahmen, die EOS tionen mit Übersprechen der Systeme im Fahrzeug untereinander sein sowie ungeeigkonzeptionell verhindern. nete Fremdversorgungen in Linie oder Werkstatt. Meterlange Zuleitungen zwischen Fahrzeug und Stromversorgung speichern induktive Energien USB2.0-Stecker. Erste Abschätzungen für den Automotive-Beund können zerstörerische Abschaltspannungen erzeugen. reich zeigen das große Potential der Maßnahme, deren Benefit Weitere Ausfälle entstehen bei Stecken oder Ziehen unter Spansich in Summe vor allem bei den OEMs niederschlägt. Aktuelle nung ohne Masseverbindung. Das Bordnetz stellt dafür über Betrachtungen zu den Kosten der Steckkonzepte werden zeiKlemme 30 auch nach Abschalten der Zündung noch ausreichend gen, dass Stecker mit vorauseilender Masse in großer Zahl geferStrom zur Verfügung und die Toleranzlage der Kontakte in den Stetigt nur vernachlässigbar teurer werden, während gegebenenckern sorgt statistisch oft genug für die offene Masseverbindung. falls gleichzeitig durch den Wegfall heute üblicher SchutzmaßDie Suche nach der jeweiligen Ursache der Überlastung ist nahmen sogar eine Kosteneinsparung möglich sein kann. für den Zulieferer alleine fast unmöglich, da er weder das FahrSchließlich muss man sich gegen Pulse, die es nicht mehr gibt, zeug im Allgemeinen noch dessen individuelle Historie genau auch nicht mehr schützen. genug kennt. Er kann aufgrund seiner Untersuchungen nur beDie Einführung ins Automobil muss durch die OEMs getrigrichten, dass seine Teile vor dem Ausfall fehlerfrei waren und gert werden und ist sukzessive bei Einsatz neuer Generationen somit EOS vorliege. Der Kunde fühlt sich daraufhin mit seiner von Komponenten denkbar. Der erforderliche Zeithorizont für Reklamation alleine gelassen. Diese Situation ist für beide Seidiese Umstellung könnte Motivation sein, lieber heute als morten sehr unbefriedigend. gen damit zu beginnen. 6 AUTOMOBIL-ELEKTRONIK Februar 2010 Bringen Sie System in Ihre Testabläufe mit systematischen und reproduzierbaren Steuergeräte-Tests. Effiziente Testsysteme beschleunigen Ihre CAN-, LIN-, FlexRayund MOST Entwicklung. ECU Development Distr. Systems Diagnostics ECU Calibration ECU Software > Schaffen Sie reale Testumgebungen bereits in sehr frühen Entwicklungsphasen mit generierten Restbussimulationen. > Nutzen Sie automatisch erstellte Testfälle und Testreports für systematische Komponenten- und Systemtests. > Beschleunigen Sie den Test Ihrer Steuergeräte durch den Einsatz der gleichen Plattform für Entwicklung und Test. > Testen Sie die vollständige Steuergerätefunktion mit Testhardware, die die Umgebung simuliert oder ansteuert. > Greifen Sie in Ihren Tests auf die Schnittstellen für Kalibrierung, Diagnose oder die I/O-Ports zu. Mit den Werkzeugen und Services von Vector erreichen Sie ein Maximum an Testqualität und Testtiefe in allen Phasen der Entwicklung. Process Management Vector Informatik GmbH Ingersheimer Str. 24 70499 Stuttgart Tel. 07 11 / 8 06 70-0 www.vector.com Informationen und Downloads: www.vector.com/ecu-test der s auf ie un S n e h 2010 Besuc World d e d 9 d nd 33 Embe 0, Sta 1 010 e l 2 l . Ha - 4.3 . 2 , berg Nürn AUTOMOTIVE AKTUELL NAMEN Elektromobilität: Hype oder Trend? Prof. Dr. Wolfang Steiger (VW): „Vielleicht kommen wir ja mit einem Geschäftsmodell auf den Markt, bei dem wir nicht mehr Autos, sondern Mobilität verkaufen.“ Wolfgang Heinz-Fischer (56) ist als Leiter Marketing und Öffentlichkeitsarbeit wieder bei TQ in Seefeld tätig. Der Elektrotechnik-Ingenieur wird die Verantwortung für den Bereich Marketing und Öffentlichkeitsarbeit der gesamten TQGruppe übernehmen. Dr.-Ing. Thomas Becks ist neuer „Leiter Technik & Innovation“ im VDE. In der neu geschaffenen Position ist der 47 Jährige auch für die Querschnittsthemen Elektromobilität und Smart Grid/ E-Energy verantwortlich. Dr.-Ing. Bernhard Thies, Sprecher der Geschäftsführung der DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik im DIN und VDE wurde in den CENELEC-Verwaltungsrat (Europäische Komitee für elektrotechnische Normung) gewählt. Dipl.-Ing. Torsten Wegner löste Anfang 2010 nach mehr als einjähriger Übergangszeit Martin Oppold als Geschäftsführer Marketing/Vertrieb der Novotechnik Messwertaufnehmer OHG ab. 8 AUTOMOBIL-ELEKTRONIK Februar 2010 Foto: ZVEI Nachdem Dr. Kunibert Schmidt (65) Ende 2009 als Geschäftsführer des VDA in den Ruhestand ging, wurde Dr. Kay Lindemann (38) zum 1.1.2010 stellvertretender Geschäftsführer des VDA. VDA-Geschäftsführer Klaus Bräunig übernimmt von Dr. Schmidt die Verantwortung für die IAA + die IAA Nutzfahrzeuge. „Wir könnten zwar ein reines Elektrofahrzeug bauen, das eine Reichweite von 400 oder 500 km hat, aber das wäre kein Auto mehr, sondern eine rollende Batterie“, erklärte Prof. Dr. Wolfang Steiger, Director Future Technologies bei der Volkswagen AG auf der 6. Konferenz „Competence in Automotive Electronics 2009“, die der ZVEI im Dezember 2009 veranstaltete. Bei den ersten Elektroautos, die bald auf den Markt kommen, betrüge die Reichweite eher knapp 120 km. Bald danach sollen es etwa 170 km sein und im Jahr 2020 dann etwa 200 km. Nach Ansicht von Prof. Steiger sind zunächst die meisten Zweitwagen, Pendlerfahrzeuge und Fahrzeuge im Bereich der City-Logistik „ein perfekter Markt“ für Elektrofahrzeuge. Er geht davon aus, dass die Preise für LiIonen-Batterien innerhalb der nächsten 5 Jahre signifikant fallen werden – und zwar entlang einer exponentiellen Kurve bis zum Jahr 2015 auf etwa 35% des heutigen Preises. 2020 werden sie dann noch knapp über 20% des heutigen Preises kosten und 2025 schließlich mit weniger mit als 20% des heute noch aktuellen Preises zu Buche schlagen. Professor Steiger beleuchtete daraufhin das Nutzungsverhalten der meisten Autofahrer und stellte fest, dass bei den meisten Autos nur wenige Male im Jahr eine Langstreckenfahrt ansteht. „Wenn wir bei dem Modell ‚Ein Auto für alle Anwendungen“ bleiben, dann sehe ich keine große Chance für die Elektromobilität, weil dies zu immensen Investitionen in die Infrastruktur führen würde.“ Wenn wir aber beginnen würden, unser tägliches Fahrverhalten zu analysieren und die Autos jeweils entsprechend auswählten, dann böten Elektrofahrzeuge ein großes Potenzial. Aus diesem Grund müsse man mit neuen E-Fahrzeugen auch über neue Nutzungsmodelle nachdenken. So könne man beispielsweise im Normalfall ein Elektrofahrzeug (EV) nutzen und nur für die Langstreckenfahrten auf ein Fahrzeug mit Verbrennungsmotor zurückgreifen. Für die Automobilhersteller wäre es natürlich am besten, wenn die Fahrer jeweils gleich zwei Fahrzeuge kauften – ein EV und ein Fahrzeug mit Verbrennungsmotor – aber das stellt natürlich kein realistisches Szenario dar. „Vielleicht kommen wir ja mit einem Geschäftsmodell auf den Markt, bei dem wir nicht mehr Autos, sondern Mobilität verkaufen“, so Professor Steiger. „Wir könnten dem Kunden beispielsweise für einige wenige Tage im Jahr ein Auto mit Verbrennungsmotor zur Verfügung stellen und dann den Rest des Jahres ein Elektrofahrzeug.“ Im Vergleich zu heute wären dann auch „komplett andere Fahrzeuge möglich“. So berichtet er, dass eine Einzelperson in einem 4-PersonenAuto nur einen Wirkungsgrad von 35% erzielen könne, während eine Einzelperson im 2-Personen-Auto bereits mit 50% Wirkungsgrad fahren könne. Damit ergäben sich nicht nur viel mehr Lösungsmöglichkeiten, sondern auch neue Wettbewerber mit neuen Ideen. infoDIRECT Link zum ZVEI www.all-electronics.de 398AEL0110 Isolierter Flyback-Schaltregler – Ohne Optokoppler Off-the-Shelf Transformers VOUT 5V @ 1A VIN 12V to 24V VIN RFB 1.25A, 60V Switch Inside LT3573 SW Resistor Programmable Output Voltage RREF GND Standard-Transformatoren und kleine Anzahl an Bauelementen Der LT®3573 ist ein einfach einzusetzender monolithischer Flyback-Schaltregler, der das Design isolierter DC/DC-Wandler sehr vereinfacht. Er hat einen Eingangsspannungsbereich von 3V bis 40V und kann eine Ausgangsleistung von bis zu 7W liefern. Standard-Transformatoren können leicht eingesetzt werden, und sein Boundary-Mode-Betrieb vereinfacht das Design und verbessert die Regelung. Eine wachsende Anzahl von neuen Anwendungen erfordert eine Isolation, um bei störungsanfälligen Anwendungen, wie GPS-Systemen, Hybridfahrzeugen, Displays, speicherprogrammierbaren Steuerungen und medizinischen Geräten sicherzustellen, dass die Masse von einer gestörten Bus-Spannung getrennt ist. Eigenschaften LT3573 Demo-Schaltkreis (Tatsächliche Größe) • 3V bis 40V Eingangsspannung • Kein Optokoppler erforderlich • Keine dritte Transformatorwicklung erforderlich Info & kostenlose Muster www.linear.com/3573 Tel.: +49 (0)89 / 96 24 55-0 Fax: +49 (0)89 / 96 31 47 Kostenlose Automotive Electronics Solutions Broschüre 31mm • ±3% Lastregelung • Kleine Anzahl von Bauelementen • Eingebauter 1,25A/60VSchalttransistor Linear Technology GmbH +49-(0)89-9624550 Distributoren Deutschland Arrow Farnell InOne Nu Horizons Setron +49-(0)6103-3040 +49-(0)89-61393939 +49-(0)89-92333450 +49-(0)531-80980 www.linear.com/autosolutions 15mm , LTC, LT und LTM sind eingetragene Warenzeichen der Linear Technology Corporation. Alle anderen Warenzeichen sind das Eigentum ihrer jeweiligen Besitzer. Distributoren Österreich Arrow Farnell InOne Nu Horizons Schweiz Arrow Zürich Farnell Nu Horizons +43-(0)1-360460 +43-(0)662-2180680 +49-(0)89-92333450 +41-(0)44-8176262 +41-(0)44-2046464 +49-(0)89-92333450 AUTOMOTIVE AKTUELL TERMINE Neuer Hybrid-Antrieb für Pkw liefert 830 nm Kompetenztreffen Elektromobilität mit Fachkongress 3. – 4.3.2010, Köln www.elektromobilia.de Delta Electronics hat jetzt den ersten Pkw mit einem völlig neuen Hybrid-Antrieb zur Testreife entwickelt. Er basiert auf einem E36-Chassis von BMW (dritte 3er-Reihe) und wurde komplett vom herkömmlichen Motor und dem Antriebsstrang befreit. Stattdessen arbeiten unter der Haube ein kleiner Verbrennungsund ein großer Elektromotor. Weitere Infos finden Sie in der Langversion dieses Beitrags per… VDI-Fachkonferenz Elektromobilität 17. – 18.3.2010, Stuttgart www.vdi-wissensforum.de CIPS 2010: 6th International Confrerence on Integrated Power Electronics Systems 16. – 18.3.2010, Nürnberg www.ecpe.org MOST Forum 2010 23.3.2010, Frankfurt/Main www.mostcooperation.com Chassis Electrification 21.4./22.-23.4.2010, Wiesbaden www.iqpc.de Wiederaufladbare Batteriesysteme 5. – 6.5.201, Ulm www.otti.de PCIM 2010 4. – 6.5.2010, Nürnberg www.pcim.de infoDIRECT www.all-electronics.de Link zur Langversion und zu Delta Electronics 393AEL0110 dSPACE und Vector Informatik: Optimierung bei Autosar-Werkzeugen dSPACE und Vector Informatik arbeiten jetzt an der Optimierung der Interoperabilität ihrer Autosar-Werkzeuge TargetLink und DaVinci Developer. Entwickler von Steuergerätesoftware profitieren zukünftig von einem nahtlosen Zusammenspiel des SeriencodeGenerators TargetLink und des Autosar-Entwurfswerkzeugs DaVinci Developer. Die modellbasierte Entwicklung von Autosar-konformer Software wird durch die abgestimm- Electric Vehicles Central and Eastern Europe 2010 17. – 19.5.2010, Prag www.electric-vehicles-cee.com te Autosar-Werkzeugkette maßgeblich vereinfacht. Das Zusammenspiel von DaVinci Developer und TargetLink erfolgt entsprechend der Autosar-Methodik auf Basis von Autosar-XML-Dateien, die zwischen den beiden Werkzeugen ausgetauscht werden. Dies gilt sowohl für den initialen Entwurf als auch für nachfolgende Iterationen während der Entwicklung. Top-Down- und Bottom-UpVorgehensweisen sind möglich. dSPACE und Vector setzen damit den Autosar-Gedanken der Tool-Interoperabilität und der standardisierten Schnittstellen konsequent um. Das Zusammenspiel von TargetLink und DaVinci Developer vereinfacht das Erstellen von Steuergerätesoftware nach Autosar. Grafik: dSPACE/Vector 14. Fachkongress Fortschritte in der Automobil-Elektronik 15.6. – 16.6.2010, Ludwigsburg www.elektronik-tagung.de infoDIRECT www.all-electronics.de Link zu dSPACE und Vector 395AEL0110 eNOVA Strategiekreis Elektromobilität gegründet Die Partner der Innovationsallianz Automobilelektronik haben den „eNOVA Strategiekreis Elektromobilität“ gegründet, um öffentliche Forschungsprogramme zu vorwettbewerblichen Forschungs- und Entwicklungsthemen aus dem Bereich Elektromobilität und die Schnittstelle zu Infrastrukturthemen voranzutreiben. Bei diesen Partnern des Strategiekreises handelt es sich um Audi, BMW, Bosch, Continental, Daimler, Elmos, Hella, Infineon, Porsche und ZF Friedrichshafen; weitere Industriepartner aus industriellen Schlüsselbranchen planen offensichtlich, dem Strategiekreis beizutreten. Der Fokus des Strategie- 10 AUTOMOBIL-ELEKTRONIK Februar 2010 kreises liegt dabei auf dem Gesamtsystem Elektrofahrzeug und seiner Schnittstelle sowie der Anbindung zur Netzinfrastruktur. „Der eNOVA Strategiekreis umfasst alle wichtigen Schlüsselbereiche zum Thema Elektromobilität und ist durch die Bedeutung seiner Partner ein wichtiger Ansprechpartner nicht nur für die Bundesregierung und ihre Ministerien, sondern auch für Verbände und Interessensgemeinschaften in Deutschland und in Europa“, erklärt das Koordinationsbüro eNOVA. „Der eNOVA Strategiekreis Elektromobilität sieht … in der Unterstützung der involvierten Bundesministerien eine seiner Kernaufgaben. Da- rüber hinaus gibt der Strategiekreis strategische Hilfestellung beim Erarbeiten von Roadmaps für öffentlich geförderte Forschungsprogramme und entwickelt geeignete Strategien zu deren Umsetzung. Der Strategiekreis hat diesbezüglich bereits Empfehlungen für gezielte Fördermaßnahmen zur Elektromobilität für zukünftige Förderbekanntmachungen dem Bundesministerium für Bildung und Forschung vorgelegt.“ infoDIRECT Link zu eNOVA www.all-electronics.de 360AEL0110 AUTOMOTIVE AKTUELL Software-Defined Radio fürs Infotainment im Auto Nach Ansicht von James A. Fontaine, CEO von Microtune, gehört die Zukunft der Empfänger im Autoradio den SDRSystmen, wobei SDR für Software-Defined Radio steht. Mit dem MT3511RF MicroDigitizer liefert Microtune dann auch gleich den HF-Frontend-Chip für SDR im Infotainment-System. Die SDR-Technologie ermöglicht es, mit Hilfe einer per Software konfigurierbaren skalierbaren und aufrüstbaren Standard-Harware die beliebtesten Ausstattungsmerkmale wie beispielsweise AM/FM-Empfang, Digitalradio, CD- und MP3-Wiedergabe, Navigation sowie Unterstützung für iPod, SD-Card und Bluetooth flexibel anzubieten“, erläutert James Fontaine. Beim MT3511 handelt es sich um ein speziell für die Automotive-Um- Grafik: Microtu ne SDR hält jetzt auch im Auto Einzug. gebung entwickeltes IC, das direkt an SDRDSPs angeschlossen werden kann, da sich auf dem Chip des MT3511 bereits der passende A/D-Wandler befindet. Das IC sorgt so- mit für die Umsetzung von der analogen Funkwelt auf die digitale Domäne. Neben den weltweit üblichen AM/FM-Bändern (LW bis KW sowie 76 bis 107 MHz) unterstützt der MT3511 auch HD-Radio, DRM sowie das amerikanische Wetterband, das bei 167 MHz liegt. Der Analog-Chip regelt sich dabei selbst und benötigt keine Rückkopplungssignale des DSPs zur Steuerung des Verstärker. Der MT3511 übergibt jeweils 32 bit Statusdaten und 32 bit Nutzdaten (Payload) über seinen Digitalausgang an den DSP. Die Steuerung selbst erfolgt per I2C-Bus. infoDIRECT www.all-electronics.de 399AEL0110 Link zu Microtune Wie sicher ist Ihr Weg in die Zukunft? IT-Sicherheit – Schlüsseltechnologie für die Automotive-Branche Moderne Fahrzeuge sind mit Hightech-Elektronik ausgestattet. Um Kontroll-, Steuerungs- und Kommunikationsfunktionen wahrzunehmen, sind sie zunehmend mit ihrer Umwelt vernetzt. Aus diesem Grund sind besondere IT-Schutzmechanismen erforderlich. Setzen Sie mit secunet auf die richtige Karte: Als langjähriger Partner der Automobilbranche realisiert secunet innovative IT-Sicherheitslösungen und Technologien. Von der Forschung und Entwicklung bis zum Roll out. IT-Sicherheitspartner der Bundesrepublik Deutschland www.secunet.com Vector und TTTech: Kooperation bei Standard-Software für Steuergeräte Vector Informatik und TTTech Automotive kooperieren bei der Entwicklung und Vermarktung von Standard-Softwaremodulen für Steuergeräte. Dabei fokussiert Vector sich auf die Basissoftware nach Autosar, während TTTech den Schwerpunkt auf sicherheitsrelevante Softwaremodule nach ISO 26262 legt und zusätzlich Erfahrung im Bereich FlexRay einbringt. Konkret bedeutet die Kooperation, dass beide Partner ihre Software-Entwicklung auf- einander abstimmen und darüber hinaus auch bei den Themen Auslieferung und Support zusammenarbeiten. Außerdem wird eine einheitliche Werkzeugkette für die Konfiguration der Software bereitgestellt. Beide Partner werden die Ergebnisse der Kooperation im Sinne eines Generalunternehmers anbieten. Im ersten gemeinsamen Projekt ergänzen die beiden Partner die Autosar-Basissoftware MICROSAR von Vector um ein Modul von TTTech zur Sicherstellung einer integren Kommunikation. Die gemeinsame Entwicklung hierzu läuft bereits. Bestehende Kundenlösungen sind von der Kooperation zunächst nicht betroffen. Sie werden vom jeweiligen Partner weiterhin gewartet. infoDIRECT www.all-electronics.de Link zu Vector und TTTech 359AEL0110 AUTOMOBIL-ELEKTRONIK Februar 2010 11 AUTOMOTIVE AKTUELL Autosar veröffentlicht das Release 4.0 Foto: TRW Airbag-Steuerung mit Pre-Crash-Funktionen Die neue Generation der Airbag-Steuereinheit (ACU) von TRW kann sowohl verschiedene Pre-Crash-Funktionen als auch die Trägheitssensoren für die Stabilitätskontrolle integrieren. Die Technologie geht ab 2012 bei zwei namhaften Fahrzeugherstellern in Serie. Mit der neuen ACU von TRW ist es nach Angaben von Martin Thoone, Vice President Engineering Electronics, möglich, bei gleicher Funktionalität die Anzahl der Module im Fahrzeug zu reduzieren. infoDIRECT Link zu TRW www.all-electronics.de 391AEL0110 Die Entwicklungspartnerschaft Autosar (AUTomotive Open System Architecture) hat jetzt das neue Release 4.0 veröffentlicht und damit erfolgreich die Phase II abgeschlossen. Die grundlegende Architektur von Release 4.0 basiert auf der bereits etablierten Architektur von Release 3.0 und ist dessen logische Weiterentwicklung. Release 4.0 bietet eine Vielzahl neuer Eigenschaften für eine Reihe von Anwendungen, die der Autosar-Standard abdeckt. Neue Konzepte – erstmals mit Release 4.0 eingeführt – umfassen Verbesserungen sowie Erweiterungen in den Bereichen funktionale Sicherheit, Architektur, KommunikationsModule, Methodik und Templates sowie An- wendungsschnittstellen. Zu Informationszwecken sind alle Spezifikationen von Release 4.0 im Internet zugänglich. Alle Entwicklungspartner und Mitglieder von Autosar haben die umfassenden und gebührenfreien Rechte, den Standard zu verwenden. Weitere Infos – auch zu Methodik und Templates, Anwendungsschnittstellen und zum Validierungsprozess – finden Sie in der Langversion dieses Beitrags bequem per infoDIRECT www.all-electronics.de Link zur Langversion und zu Autosar 397AEL0110 Tesla auf der International Auto Show in Detroit Tesla hat in Detroit als einziger Hersteller ein verschmutztes Fahrzeug ausgestellt, um zu demonstrieren, dass der Roadster den 5000-km-Trip vom recht warmen Südkalifornien bis ins schneebedeckte Michigan rein elektrisch angetrieben über die Highways gefahren ist. Zum Aufladen der Batterien dienten herkömmliche 110-V-Steckdosen auf Hotel-Parkplätzen, RV-Parks (Campingplätze für Wohnmobile) sowie in einigen wenigen Eigenheimen von Freunden. Sehr ausführliche Details erhalten Sie per infoDIRECT. infoDIRECT www.all-electronics.de Link zumTesla-Roadster-Trip 392AEL0110 NACHRICHTEN >>Der von Magneti Marelli entwickelte, ins >>Fraunhofer IMS hat Drucksensoren ent- >>Toyota hat sich im Rahmen einer Partner- Armaturenbrett von Trucks und Pickups integrierte Computer „Ford Work Solutions“ wurde auf der CES in Las Vegas mit einem „Best of Innovations 2010 Design and Engineering Awards” ausgezeichnet. wickelt, die auch bei Temperaturen bis 250 °C nicht schwitzen. schaft Anteile an einer Lithium-Mine in Argentinien gesichert. >>Zur Plattform-Integration vor dem erfolg- >>In der Nähe seiner US-Zentrale in Livonia/ reichen Erstflug des Boeing787 Dreamliner kamen Lösungen von TTTech zum Einsatz. Michigan eröffnete TRW ein zweites Entwicklungszentrum für Fahrerassistenzsysteme – und zwar mit Schwerpunkt Radarsysteme für Nordamerika. >>Die Landesregierung Baden-Württtemberg hat eine „Landesagentur für Elektromobilität und Brennstoffzellentechnologie“ gegründet. >>Der ADAC verlieh Bosch für sein neues >>Intersil kauft den chinesischen IC-Her- >>Beim Golf sind jetzt LED-Rückleuchten steller Rock Semiconductor, ein FablessUnternehmen, das sich auf Powermanagement-Lösungen spezialisiert hat. verfügbar, beim Golf R sogar serienmäßig – laut Volkswagen eine „Premiere in der Kompaktklasse“. >>Leoni baut sein Geschäft in Japan aus und >>Göpel hat in Jena-Göschwitz sein nun- >>Mit zehn Smart Fortwo Electric Drive wer- >>Die deutsche Automobilindustrie hat den Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes des Fürstentums Monacos in Kürze durch den Stadtstaat fahren. laut VDA im Jahr 2009 satte 20,9 Milliarden Euro in Forschung & Entwicklung investiert. >>Für sein Buch „Die sieben Irrtümer des >>Die Renault-Nissan Allianz wird in Portu- Change Managements – und wie Sie sie vermeiden“ hat Dr. Willibert Schleuter den „Zukunftspreis Managementliteratur“ des Bundesverbandes Deutscher Unternehmer (BVDU) als bestes Buch des Jahres 2009 bekommen. gal ab 2012 Lithium-Ionen-Batterien für Elektroautos produzieren. Die neue Produktionsstätte entsteht ab 2010 in Aveiro und wird jährlich 50000 Stromspeicher liefern. mehr drittes Firmengebäude eröffnet. >>Die NASA hat sich für VxWorks653 von Wind River als Echtzeitbetriebssystem für die Flug- und Steuerungssoftware der nächsten Generation der Trägerraketen Ares I und Ares V entschieden. >>In Penang/Malaysia hat Osram „die modernste LED-Chip-Fertigung der Welt“ in Betrieb genommen. 12 AUTOMOBIL-ELEKTRONIK Februar 2010 Motorrad-ABS einen Gelben Engel. >>TSMC kann in seiner Fab 10 in Shanghai jetzt automotive-qualifizierte ICs fertigen. gründete eine Niederlassung in Nagoya. VDA rechnet für 2010 „mit leichter Erholung“ In der Silvesterausgabe der französischen Wirtschafts- und Finanzzeitung Les Echos äußerte sich VDA-Präsident Matthias Wissmann zu den Perspektiven der Automobilindustrie im Jahr 2010. AUTOMOBIL-ELEKTRONIK fasst einige Aspekte zusammen: „2010 bringt eine Normalisierung, wir erwarten zwischen 2,75 und 3,0 Millionen Neuzulassungen“, prognostiziert Wissmann für den deutschen Pkw-Inlandsmarkt. Die Dynamik, mit der sich die Märkte in Asien entwickeln, bezeichnet Wissmann als „eindrucksvoll“. Auf dem „schwer gebeutelten US-Markt“ zeichne sich in den letzten Monaten eine Stabilisierung ab. Wissmann: „Erfreulich ist, dass die deutschen Hersteller 2009 ihren Marktanteil um fast einen Prozentpunkt auf 7,3 Prozent steigern konnten. Auch 2010 wollen wir in den USA zulegen, vor allem mit CO2-freundlichen und kraftstoffeffizienten Clean-Diesel- und HybridModellen. Auch die US-Bürger achten immer mehr auf den Spritverbrauch.“ Matthias Wissmann, Präsident des Verbands der Automobilindustrie (VDA): „Eines ist klar: der weltweite Wettbewerb wird an Schärfe zunehmen.“ Der Weg in die mobile Zukunft Temperatur- und Klima-Prüfsysteme für LithiumIonen-Batterien Foto: VDA Risiken bei der Prüfung vermeiden ... Konkurrenz aus Asien Auf die Frage, wie sich europäische Hersteller gegenüber neuen Wettbewerbern aus Asien in Zukunft weiter behaupten können, antwortete Wissmann: „Bisher ist zu beobachten, dass neue Wettbewerber vor allem anderen asiatischen Herstellern, die bereits länger am Markt sind, das Leben schwer machen. Aber eines ist klar: der weltweite Wettbewerb wird an Schärfe zunehmen. Die deutschen Hersteller, auf die 80 Prozent des weltweiten Premiummarktes entfällt, werden ihre Position halten und weiter ausbauen. Gleichzeitig greifen wir auch im Kleinwagensegment an – mit Autos, die nur rund 3 Liter Kraftstoff auf 100 Kilometer verbrauchen. Überdies sind viele unserer Zulieferer beispielsweise an der Entwicklung und Produktion des Tata Nano beteiligt.“ Auch das Thema Elektroauto in D und F kam zur Sprache. Details hierzu finden Sie in der Langversion dieses Beitrags. infoDIRECT www.all-electronics.de Link zur Langversion und zum VDA 394AEL0110 mit zukunftsorientierten Umweltsimulationsanlagen für Forschung, Entwicklung, Produktion und Qualitätssicherung Standard-Testsysteme für Temperatur- und Klimaprüfungen – auch mit schnellen Temperaturwechseln Kundenspezifische Zusatzkomponenten speziell für die Prüfung von Lithium-Ionen-Batterien für den sicheren Betrieb der Anlagen Höchster Bedienkomfort mit dem 32-Bit-Steuerungsund Regelsystem S!MPAc* Wir stellen aus Control Stuttgart, 04.-07.05.10, Halle 1, Stand 1054 Sensor+Test Nürnberg, 18.-20.05.10, Halle 11, Stand 11-316 testing expo Stuttgart, 22.-24.06.10, Halle 1, Stand 1230 www.weiss.info Weiss Umwelttechnik GmbH Simulationsanlagen • Messtechnik 35447 Reiskirchen-Lindenstruth / Germany • Greizer Str. 41–49 Tel. +49 6408 84-0 • Fax +49 6408 84-8710 • info@wut.com TITEL Exklusiv-Interview mit Hassane El-Khoury, Automotive Business Development Manager bei Cypress Ersatz für Mikrocontroller Im Automotive-Sektor sieht Cypress Semiconductor erhebliches Wachstumspotenzial. AUTOMOBILELEKTRONIK traf sich in San Jose mit Hassane El-Khoury, Automotive Business Development Manager, und unterhielt sich über den Markt sowie darüber, wie Cypress mit seinen PSoCs den klassischen Mikrocontrollern Paroli bietet. Weshalb beabsichtigt Cypress, seine Aktivitäten im Automotive-Bereich auszuweiten? Die Fokussierung von Cypress auf den Automotive-Markt begann 2006 hauptsächlich mit SRAM-Produkten, was unter anderem dazu beitrug, dass das Unternehmen zum weltweiten SRAM-Spitzenreiter wurde. Auf diesem Erfolg bauten wir anschließend auf – und zwar mit unserem Programmable System-on-Chip (PSoC). Wir können damit am MCUMarkt partizipieren, dem für 2013 ein Volumen von 6,6 Milliarden US-Dollar prognostiziert wird. Da sich das Wertversprechen der PSoCs auf Integration, Flexibilität und Programmierbarkeit stützt, verbunden mit unserer hohen Produktqualität, ist die Fokussierung auf den Automotive-Markt nur folgerichtig. Was ist das besondere an PSoC? PSoC-Bausteine besitzen eine weitreichend konfigurierbare System-on-ChipArchitektur für Embedded-Control-De- Die PSoC-Features schaffen Freiraum für Innovation ... Dies stellt eine grundlegende Abkehr von MCUs mit fester Funktionalität dar. Ein gutes Beispiel ist die Klimaanlage. Hassane El-Khoury (hier mit einer HVAC-Steuerung im Foyer der Cypress-Zentrale in San Jose/Kalifornien) 14 AUTOMOBIL-ELEKTRONIK Februar 2010 signs. Ein PSoC enthält konfigurierbare analoge und digitale Schaltungen, die von einem eingebauten Mikrocontroller gesteuert werden. Hieraus ergeben sich bessere Möglichkeiten, Designs zu überarbeiten, sowie ein geringerer Bauteileaufwand. Die ursprüngliche Version des PSoC basierte noch auf einem proprietären 8-bit-Core, aber 2009 stellte Cypress zwei neue PSoC-Architekturen vor – nämlich PSoC 3 auf Basis eines leisAlle Fotos: Alfred Vollmer AUTOMOBIL-ELEKTRONIK: Die Automobilbranche hat derzeit mit sinkenden Umsätzen zu kämpfen. Wann wird sich der Markt Ihrer Meinung nach erholen und was wird den Anstoß dazu geben? Hassane El-Khoury: Wir gehen davon aus, dass es mit dem Automotive-Markt im ersten Halbjahr 2010 wieder bergauf gehen wird. Erste Anzeichen dafür sind bereits erkennbar. Dennoch glaube ich, dass es noch ein paar Jahre dauern wird, bis das Niveau der Zeit vor dem Abschwung wieder erreicht ist. TITEL tungsstarken 8-bit-Prozessors des Typs 8051 und PSoC 5, deren Grundlage ein leistungsfähiger 32-bit-Prozessor des Typs ARM Cortex-M3 ist. Diese beiden Familien heben das PerformanceNiveau der PSoCs weiter an, denn sie enthalten hochpräzise programmierbare Analogfunktionen wie zum Beispiel DeltaSigma-ADCs mit 12 bis 20 bit Auflösung, digitale Logikbibliotheken mit Dutzenden von Drop-in-Peripheriefunktionen und klassenbeste Power-Management-Lösungen. Hinzu kommen noch diverse Interfaces. Unterstützt werden die neuen Architekturen durch die Software PSoC Creator mit ihrer einzigartigen schaltplanbasierten Designmethodik und ihren umfassend geprüften, vorkonfektionierten analogen und digitalen Peripheriefunktionen. Mit intuitiven Wizards und APIs lässt sich diese Peripherie außerdem leicht an individuelle Design-Anforderungen anpassen. Welche Chancen sehen Sie auf diesem Markt für Cypress? Cypress ist ein überaus schlagkräftiger Akteur auf dem Automotive-Markt, und mit dem PSoC können Automotive-Ingenieure anders an das Spezifizieren, Konzipieren und Entwickeln von EmbeddedSystemen herangehen. Dies ist für die Ingenieure ebenso positiv wie für das Management. Wenn sich der Markt erholt, möchten die Ingenieure neue, innovative Produkte für die nächste Generation elektronischer Steuergeräte im Auto sondieren – und genau dies ist mit dem PSoC möglich. Die eben von mir angeführten PSoCFeatures schaffen Freiraum für Innovation, während die Kosten dank des hohen Integrationsgrads unter strikter Kontrolle bleiben. Dies stellt eine grundlegende Abkehr von MCUs mit fester Funktionalität dar. Ein gutes Beispiel ist die Klimaanlage, für die man normalerweise eine Plattform für die drei Hauptsegmente Manuell, Halbautomatisch und Vollautomatisch entwickelt. Wegen der unterschiedlichen Anforderungen, die diese Segmente an die MCU stellen, mussten die Designer bisher immer drei verschiedene MCUs spezifizieren, ohne den vorgegebenen Kostenrahmen zu sprengen. Dies ist bei den PSoCs anders, da sie eine skalierbare Plattform für 8, 16 und 32-bit-Applikationen darstellen. Für die Designer bedeutet das: Eine einzige Leiterplatte, eine einzige Bibliothek und nur eine Entwicklung für alle drei Varianten. Hinzu kommt das problemlose PSoC-Retargeting, sollten sich die Anforderungen nachträglich ändern. Auf welche Marktsegmente möchten Sie sich konzentrieren? Wir konzentrieren uns heute auf einige wenige Anwendungssegmente im Automotive-Bereich. Da ist zum einen der Bereich Human Machine Interface (HMI). Unsere proprietäre, kapazitive Berührungssensor-Technologie CapSense auf PSoC-Basis hat hier breite Akzeptanz bei unseren Automotive-Kunden gefunden. Dies ist zweifellos ein aufstrebender Markt, denn immer mehr Fahrzeuge werden dank kapazitiver Berührungs-Technologie künftig futuristische differenzierte Innenausstattungen aufweisen. Dies schließt auch kapazitive Touchscreens mit Gestenerkennung ein – ähnlich der Touchscreen-Lösung TrueTouch von Cypress, die Sie bereits in vielen Consumer-Elektronik-Produkten finden: von Mobiltelefonen über MP3-Player bis zu Digitalkameras. Unser Fokus liegt außerdem auf Body-Elektronik, die dem Komfort dient. Im Zuge der wachsenden Funktions-Integration stellen die Entwickler hier immer höhere Anforderungen an den Mikrocontroller – und zwar nicht nur in punkto Verarbeitungsleistung und die digitale Ressourcen. Vielmehr werden auch eine verstärkte Integration und programmierbare analoge Funktionen erwartet. Genau dies bietet das PSoC. Gleichzeitig bleiben wir auch auf SRAMs fokussiert, halten hier unsere Spitzenstellung und bringen immer neue Produkte und Ich spreche bei PSoC lieber von Lösungen als von Produkten. Sicherlich sind unsere Lösungen produktgetrieben, aber wenn wir von Lösungen sprechen, beziehen wir uns mehr auf die Kombination aus Produkt, IP und Tools. Hassane El-Khoury Technologien für ein weites Anwendungsfeld, das von Motormanagement-Einheiten über Infotainment bis zu Body-Control-Modulen reicht. Welche Produktstrategie verfolgen Sie im Automotive-Bereich? Ich spreche hier lieber von Lösungen als von Produkten. Sicherlich sind unsere Lösungen produktgetrieben, aber wenn wir von Lösungen sprechen, beziehen wir uns mehr auf die Kombination aus Produkt, IP und Tools. Unsere Lösungen basieren auf der PSoC-Technik und fassen das komplette System auf einem Chip zusammen. Ein PSoC muss nur mit einem Capacitive-Sensing-Block kombiniert werden, und fertig ist eine einfache, kapazitive Radio-Button-Benutzerschnittstelle. Ergänzt man das PSoC jetzt noch durch ein zertifiziertes LIN-Interface und weitere kapazitive Bedienelemente, dann erhält man eine komplette Bedieneinheit für die Mittelkonsole. Spielt die Haptik eine Rolle, dann lässt sich dasselbe PSoC durch eine Haptik-Bibliothek zur Ansteuerung eines Aktors ergänzen. Eine einzige Lösung deckt damit drei verschiedene Anforderungen ab, ohne dass das Produkt, die Tools oder der bereits entwickelte Code geändert werden müssen. Die Liste lässt sich noch weiter verlängern, beispielsweise durch g-Sensoren, Lichtsensoren, Hintergrundbeleuchtungs-Controller, Näherungssensor usw. Alle diese Elemente lassen sich als validierte IP aus der IDE heraus hinzufügen, konfigurieren und aktivieren. Im HMI-Kontext habe ich auch kurz unsere kapazitiven Touchscreen-Controller TrueTouch erwähnt, die nicht nur für SingleTouch und Multi-Touch mit Gestenerkennungs-Bibliotheken verfügbar sind, sondern auch als Multi-Touch-All-Point zum gleichzeitigen Verfolgen von bis zu zehn Fingern. Auch hier sprechen wir von Lösungen. Die TrueTouch-Lösungen basieren auf PSoCs, und die Gestenbibliothek im Chip durch den CapaciAUTOMOBIL-ELEKTRONIK Februar 2010 15 TITEL Cypress betrachtet räumliche Nähe als den besten Weg, seine Kunden zu unterstützen. Die beiden von Ihnen erwähnten Regionen sind in der Tat wichtige Zentren der Automobilelektronik, und so hat Cypress mehrere Niederlassungen in Europa eingerichtet. In Deutschland befindet sich diese in München. Darüber hinaus riefen wir ein spezielles europäisches Automotive-Team ins Leben, das unter der Leitung von Alexander Schattenberger dafür zuständig ist, unsere europäischen Kunden in Sachen Vertrieb, Geschäftsentwicklung und Qualität zu unterstützen. Der von Olaf Neper geleitete Bereich Qualität bürgt für eine zeitnahe Beantwortung sämtlicher Anfragen unserer Automotive-Kunden. Das exakte Gegenstück zu diesem Team gibt es in Japan. Beide Teams werden wiederum von einer speziellen Automotive Business Unit unterstützt. PSoCs stellen eine skalierbare Plattform für 8, 16 und 32-bit-Applikationen dar. Für die Designer bedeutet das: Eine einzige Leiterplatte, eine einzige Bibliothek und nur eine Entwicklung für alle drei Varianten. Hassane El-Khoury (hier mit einer Demo zur Spiegelverstellung in der Dauerausstellung der Firmenzentrale) tive-Sensing-Controller als Schnittstelle zum kapazitiven Touchscreen ergänzt. Der Kunde erhält hier also eine komplette Subsystem-Lösung für sein Infotainment-Modul. Im Bereich der Body-Elektronik schließlich konzentrieren wir unsere Bemühungen auf die neue Produktgeneration aus PSoC 3 auf 8051-Basis und PSoC 5 – mit dem 32-bit-Core Cortex M3. Hierzu gibt es PSoC Creator als revolutionäre IDE sowie eine neue Dimension an integrierter IP wie zum Beispiel CAN, LIN, Motorregelung, Mischer und Operationsverstärker etc. Die Zentrale der Automotive-Division von Cypress befindet sich im kalifornischen San Jose, während die Gravitationszentren der Automobilelektronik doch eher in Europa und Japan zu finden sind. Wie gehen Sie mit dieser Situation um und wie unterstützen Sie Ihre Kunden in Europa? 16 AUTOMOBIL-ELEKTRONIK Februar 2010 Wie würden Sie Ihre Strategie im HMI-Sektor umreißen? Wo und weshalb sind kapazitive Berührungssensoren besonders sinnvoll? Die zunehmende Dynamik bei den kapazitiven Sensoren erklärt sich daraus, dass diese Bedienelemente von Designern auf gewölbten Flächen, auf Glas – im Fall von Touchscreens – und sogar unter Sitzbezügen verbaut werden können, so dass der Weg frei ist für innovative Lösungen und differenzierte Produkte. Die Anwendungsmöglichkeiten kapazitiver Sensoren im Auto lassen sich in drei Hauptsegmente gliedern: Ersatz von Tasten, Touchscreens und Touchpads sowie Näherungssensoren. Viele Designer von Fahrzeuginnenräumen streben die vollständige Ausstattung mit kapazitiven Berührungstasten und den Verzicht auf alle mechanischen Komponenten in der Armaturentafel an. Hier bieten Capacitive-Sensing-Lösungen eine Gestaltungsfreiheit, die frei von mechanisch bedingten Restriktionen ist. Wölbungen, unterschiedliche Überzugsmaterialien oder die Herstellbarkeit komplexer Konstruktionen spielen keine Rolle mehr. Einen Zusatznutzen bietet die gesteigerte SystemZuverlässigkeit durch den Wegfall mechanischer Komponenten. Die Instrumententafel kann aus einem Stück gefertigt werden und ist damit beispielsweise vor Staub oder Flüssigkeiten geschützt. Anwendungen finden sich in der Mittelkonsole (Radio, Klimaanlage), bei Infotainment-Panels sowie bei Eingabetastaturen in wasserdichter Ausführung, die sich mit PSoC auch realisieren lassen. Dass kapazitive Touchscreens in neuen Infotainment-Systemen Tritt fassen werden, ist ihrer großen Haltbarkeit über die Zeit und über den Automotive-Temperaturbereich hinweg ebenso zu verdanken wie ihrer Kratzfestigkeit und ihrer gegenüber resistiven Touchscreens verbesserten Transparenz. Positiv ist aber vor allem, dass sie ohne periodische Neukalibrierung auskommen. Mit der Verfügbarkeit des TrueTouch Multi-Touch AllPoint Controllers können Designer Features implementieren, wie man sie von der Consumer-Elektronik kennt – und zwar ohne komplexe Implementierung. Für Mittelkonsolen, die an Stelle eines Touchscreens ein mechanisches Bedienelement, zum Beispiel einen Joystick, besitzen, bieten Touchpads eine konventionelle Menüsteuerung sowie erweiterte Fähigkeiten wie etwa die Handschrift-Erkennung. Die Menüsteuerung ähnelt dabei dem Touchpad eines Notebooks. Hinzu kommen noch all die übrigen Vorteile, die eine Touch-Sense-Lösung gegenüber einer mechanischen Konstruktion zu bieten hat. Immer mehr Designer wollen sich nicht mehr auf den schlichten Ersatz mechanischer Tasten beschränken. Mit Näherungssensoren kann komplett auf Tasten verzichtet werden. Uneingeschränkte Designflexibilität und Modulkonfektionierung sowie erhöhte Zuverlässigkeit sind das Resultat. Näherungssensor-Applikationen findet man vorwiegend bei Beleuchtungssteuerungen – beispielsweise für den Innenraum, das Türfach und den TITEL Kofferraum. Die Anwender-Erkennung ist eine weitere Näherungssensor-Applikation, die im Türgriff schlüsselloser Zugangssysteme, im Sitz und in der Mittelkonsole verwendet werden kann. Im letzteren Fall wird erkannt, wenn der Anwender die Hand nach einem Bedienelement ausstreckt, um die Funktionen entsprechend anzupassen. Welche Trends sehen Sie bezüglich der USBAnbindung im Auto kommen? Wie werden Sie mit den doch stark divergierenden Designzyklen in der Automotive und Consumer-Elektronik umgehen? Der wichtigste Trend, den wir bezüglich der USB-Konnektivität im Auto sehen, hat mit der Geschwindigkeit zu tun: Wie schnell werden die Daten in das System geladen? Darüber hinaus geht es auch darum, diese Daten ohne Beeinflussung der eigentlichen Funktion der zu laden. Weshalb ist die Geschwindigkeit so wichtig? Vergleichen Sie einmal heutige Hassane El-Khoury im Gespräch mit AUTOMOBIL-ELEKTRONIK-Redakteur Alfred Vollmer: “Der wichtigste Trend, den wir bezüglich der USB-Konnektivität im Auto sehen, hat mit der 2D-Kartensätze mit 3D-Kartendaten und Geschwindigkeit zu tun: Wie schnell werden die Daten in das System geladen?“ nehmen Sie zusätzlich noch POIs mit entsprechenden Bildern und Informationen hinzu. Wir kommen hier schnell in den Gigabyte-Bereich, so dass es ohne höhere Systemgeschwindigteileaufwand und sorgt dadurch für höhere ässigkeit. Vielmehr keit schlicht nicht geht. Ein weiteres, uns allen vertrautes Beilässt sich auch eine Überwachungsfunktion für den Haupt-Mispiel ist das Laden von MP3-Dateien und Videos in ein System. krocontroller im System implementieren. So etwas darf nicht Dutzende von Minuten dauern, sondern nur Es gibt noch ein weiteres entscheidendes Produkt, auf das ich Sekunden. eingehen möchte: das serielle nvSRAM, also das nichtflüchtige Wir haben hierfür unsere West-Bridge-Architektur entwickelt: SRAM, zum zuverlässigen Sammeln von Daten beispielsweise Ein Peripherie-Controller dient als Companion-Chip für den in EDR-Systemen oder in Airbagsystemen. EDR-Systeme, also Haupt-Applikationsprozessor und entlastet diesen von beEvent Data Recorder, könnte man auch als Unfalldatenspeicher stimmtem Peripheral-to-Peripheral-Traffic, damit er sich gezielt bezeichnen. Das nvSRAM von Cypress zeichnet sich dadurch seinen eigentlichen Aufgaben widmen kann. West-Bridge-Bauaus, dass es als einziger nichtflüchtiger Speicher die hohe Lese steine richten einen leistungsfähigen, optimierten USB-Datenund Schreibgeschwindigkeit und die unbegrenzte Endurance pfad ein und sorgen dafür, dass Applikationen während eines schneller SRAMs bietet – bei uneingeschränkter Random-AcDatentransfers nicht blockieren, sondern weiterlaufen. Obwohl cess-Fähigkeit. wir bei Cypress Produkte und Lösungen untereinander austauDas nvSRAM überträgt die gespeicherten Daten bei einem Ausschen, sorgt die Existenz einer eigenen Automotive Business fall der Stromversorgung automatisch in einen nichtflüchtigen Unit dafür, dass die Automotive-Kunden von den für die ConsuSpeicher und ruft sie nach Wiederherstellung der Versorgung mer-Elektronik typischen kürzeren Designzyklen abgekoppelt von dort wieder ab. Der lösungsorientierte Ansatz, den ich bewerden. Unsere Kunden profitieren also durch lange Lebenszyreits erwähnt habe, greift übrigens auch bei den Speichern. klen und bekommen gleichzeitig innovative Produkte. Das nvSRAM von Cypress implementiert überdies auch Manipulationsschutz und Store-Acknowledge-Features. Der Manipulationsschutz zerstört die Daten bei einer Verletzung des GaWelche Pläne hegt Cypress im Automotive-Geschäft? Wie sieht es rantiesiegels, bei Manipulationsversuchen, beim Versuch des IPbeispielsweise mit Plänen für Produkte aus, die im Motorraum einReverse-Engineerings oder bei einem Angriff auf gesicherte Dagesetzt werden? ten. Acknowledge liefert Informationen darüber, ob die Daten Wir konzentrieren uns stark auf die Analog-Integration sowie bei einem Stromausfall erfolgreich in den nichtflüchtigen SpeiÜberwachungsfunktionen speziell für solche Under-the-Hoodcher übertragen wurden. Applikationen mit besonders sensorintensiven Systemen, bei denen die Funktions-Zuverlässigkeit hohe Priorität hat. Wir haben IP für erweiterte Temperaturbereiche entwickelt, um Das Interview führte Alfred Vollmer, Redakteur der eine programmierbare Sensor-Signalaufbereitungsfunktion auf AUTOMOBIL-ELEKTRONIK. Basis eines einzelnen PSoC anzubieten. Diese flexible programmierbare Lösung eignet sich für alle Sensor-Anforderungen und Typen, die man in Under-the-Hood-Anwendungen vorfindet, und unterstützt auch die gängigen Kommunikationsschnittstellen wie SPI, I2C, CAN und LIN. In einem MotormanagementinfoDIRECT www.all-electronics.de Modul reduziert der Einsatz eines PSoC zur Sensor-SignalaufbeLink zu Cypress 300AEL0110 reitung nicht nur die Komplexität der Hardware und den BauAUTOMOBIL-ELEKTRONIK Februar 2010 17 HALBLEITER MCUs für Radar- und Kamerasensoren Renesas Technology Europe stellt innerhalb der Mikrocontroller-Familie SH4A ACC zwei Bausteine für FAHRERASSISTENZSYSTEME vor. AUTOMOBIL-ELEKTRONIK zeigt, wie diese ICs in das Gesamtsystem eingebunden werden. F ahrerassistenzsysteme erhöhen den Komfort und die Sicherheit der Autofahrer deutlich, was zu einem stetig steigenden Ausstattungsgrad von Fahrerassistenzanwendungen in Neufahrzeugen führt. Dies erfordert funktionsund kostenoptimierte Komponenten, die den Einsatz der Steuergeräte im Massenmarkt erst ermöglichen. Insbesondere die rechenintensive Elektronik bietet hierfür Potential. Die Mikrocontroller SH74552 und SH74562 sind optimiert für den Einsatz in radar- oder kamerabasierten Sensoren und kombinieren CPU- und DSP-Rechenfunktionalität mit einem schnellen Embedded-Flash und einer ganzen Reihe 18 AUTOMOBIL-ELEKTRONIK Februar 2010 von Peripheriefunktionen, die speziell für die Aufgabenstellungen einer RadarFrontend- oder Kameraelektronikeinheit entwickelt wurden. Rechenkern vereint DSP- und MCU-Funktionalität Der CPU-Kern des SH74552 besteht aus der superskalaren 32-bit-Single-CoreRISC-CPU SH4A mit Harvard Bus-Architektur und jeweils 32 KByte Cache-Speicher für Befehle und Operanden. Komplexere Rechenaufgaben unterstützt die integrierte Single/Double-Precision-FPU (Gleitkommaeinheit) bei 160 MHz im Single Precision Mode mit 1.12 GFLOPS (Milliarden Floating-Point-Operationen pro Sekunde). Zusammen mit der Hardware-Unterstützung für Vektorarithmetik (Matrix-Multiplikationen/VektorTransformation) ist genügend Rechenleistung vorhanden, um die FFT-Filterberechnungen (Fast Fourier Transformation) für Objekterkennung, Abstand, Geschwindigkeit, Winkel und Kursberechnung im Radarsensor-Steuergerät durchzuführen. Eine Memory-Management-Unit verwaltet 32 bit virtuellen und 29 bit physikalischen Adressraum. Im Usermode erlaubt die MMU den Zugriffsschutz bestimmter Adressbereiche, wobei 1 MByte Flash-Speicher und 256 KByte RAM integriert auf dem Chip nutzbar sind. CPU, HALBLEITER DMA-Controller und Flash-/RAM-Speicher arbeiten exklusiv am SuperHighway-Bus mit 64 bit / 80 MHz Bandbreite, während die Peripheriemodule über eine Brücke an zwei separaten Bussystemen angeschlossen sind. Schnellere Peripherieelemente wie FlexRay und DRI (Direct RAM Interface) nutzen einen 80-MHz-Peripheriebus, während alle anderen Peripheriefunktionen über einen 40-MHz-Peripheriebus kommunizieren. Die Aufteilung der Busse nach ihrer Bandbreite verhindert, dass Buszugriffe von langsameren Peripheriekomponenten die Zugriffe schnellerer Busteilnehmer bremsen, was die Leistungsfähigkeit des Gesamtsystems deutlich erhöht. Ebenfalls leistungssteigernd wirkt sich der Einsatz des DMAC Controllers (Direct Memory Access Controller) aus. Dieser erlaubt das zeit- oder ereignisgesteuerte Verschieben von Daten innerhalb des gesamten RAM-, Flash- und On-Chip-Peripherie-Adressraums, ohne dass dafür CPU-Leistung erforderlich ist. Diese Einheit ermöglicht auch Datenblock-zu-Datenblock-Transfers. Insgesamt stehen dem Anwender zwölf unabhängige DMAC-Kanäle zur Verfügung. Peripherie-optimierte Bausteine für ACC-Radar-/Kamerasensor Neben der Berechnung der Radardaten besteht eine der Hauptaufgaben des Rechners in der Ansteuerung der Frequenzmodulation und Signalerfassung. Dazu ist auf dem Chip des SH74552 eine PDAC (Parallel Digital-to-Analog Converter Control) genannte Peripherie-Einheit integriert, die sowohl zeit- als auch ereignisgesteuert kontinuierlich Daten über einen parallelen Port vorgibt. Die Daten werden beispielsweise von einem externen D/A-Wandler in die erforderlichen Spannungssequenzen für die FLLModulation umgesetzt. Eine weitere Pe- SH4A Core CPU FPU I-cache 32k B O-cache 32k B IL me mory 8k B OL me mory 16k B MMU H-UDI UBC UTLB / ITLB AUD RAM monitor DMAC Peripheral bus ( 40MHz max. ) Arbiter RAM 256 kByte FLASH 1MB DRO Bridge Bridge FlexRay DRI Peripheral A bus ( 80MHz max. ) TMU INTC PSEL PDAC ATU III Peripheral bus ( 40MHz max. ) CAN RSPI SCIF I2C ADC I/O Port WDT CPG CPU:SH4A 32-bit superscalar 160MHz core FPU: single - / double precision Floating point unit MMU: Memory management unit UTLB: Shared Translation Lookaside Buffer ITLB: Instruction Translation Lookaside Buffer H-UDI: User debugging interface UBC: User break controller DMAC: 12 x DMA controller DRI: 3 x direct RAM input interface DRO: 1 x direct RAM output interface FCU: Flash sequencer CAN: 4 x CAN TMU: Timer unit ATU-IIIS: Advanced timer unit - IIIS PDAC : Parallel DAC controller PSEL: Parallel selector ADC: 16 channels A/D converter 12 -bit RSPI: 3 x Renesas SPI SCIF: 4 x FIFO serial communications interface IIC3: I2 C bus interface WDT: Watchdog timer CPG: Clock generator INTC: Interrupt controller Bild 1: Blockschaltbild des SH74552 mit den Peripheriefunktionen. ripherie Einheit (PSEL Parallel Selection) arbeitet synchron mit der PDAC und kontrolliert die Kanalsteuerung der schnellen ADCs, welche die Radarsignale wandeln, oder steuert einen Steppermotor als Radarscanner. Über die DRI-Schnittstelle (Direct RAM Interface) können die gewandelten Daten mit einer Bandbreite von 40 Mbit/s im RAM abgelegt werden ohne CPU-Interaktion dafür zu benötigen. Das DRI-Interface kann auch als VGASchnittstelle arbeiten, um zum Beispiel die Bilddaten einer CMOS-Kamera direkt im 256 KByte großen RAM abzulegen. Horizontale und vertikale Synchronisation sowie das Ausblenden von nicht relevanten Grafikbereichen wird über TimerSynchronisationseingänge per Hardware realisiert. Unabhängig davon können analoge Daten auch direkt vom On-ChipAD-Wandler erfasst werden, dafür sind zwei unabhängige Wandler mit 16 Kanälen und 12-bit Auflösung bei 1,25 μs Wandlungszeit nutzbar. Zur Frequenzmessung und -generierung steht die ATU-III (Advanced Timer Unit) zur Verfügung, deren Messvorgänge sich ebenfalls mit der PDAC-Einheit synchronisieren lassen. Zusammen mit den drei Kanälen der 32-bit-Timer Unit (TMU) stehen insgesamt 59 Timer-Kanäle zur Verfügung. Die Timer erzeugen auch PWM-Signale, wie sie beispielsweise zur Ansteuerung von bürstenlosen Gleichstrommotoren für Radarsteuergeräte mit mechanischem Scanner nötig sind. Datenübermittlung Die Weitergabe der ermittelten Zieldaten in den Verbund der Fahrerassistenzsteuergeräte kann wahlweise über eine der vier CAN-Schnittstellen oder über die FlexRay-Schnittstelle erfolgen. SH74552 und SH74562 sind pin- und peripheriekompatibel; der SH74552 enthält zusätzlich eine FlexRay-Schnittstelle. Damit kann der Anwender je nach OEM-Anforderung sein System mit geringfügigen Änderungen an die jeweilige Netzwerkarchitektur anpassen. Neben CAN und FlexRay sind drei SPI-Schnittstellen mit 10 Mbit/s Transferrate und vier wahlwei- INNOVATIONEN VON TOSHIBA TRAGEN ZU IMMER SCHNELLEREM FORTSCHRITT IN DER KFZ-TECHNIK BEI. Die Entwicklung in der Kfz-Elektronik schreitet immer schneller voran - und auch Toshiba leistet dazu einen wichtigen Beitrag. Unsere Bauteile reduzieren den Stromverbrauch, senken Energiekosten, erhöhen die Sicherheit - und minimieren die Umweltbelastung. Unsere Grafik-Controller aus der Capricorn-Reihe und unsere modernen TFT-Displays ermöglichen zum Beispiel eine flexible Aufteilung der Anzeigefläche auf dem Display zur Hervorhebung der Informationen, die für den Fahrer in der jeweiligen Fahrsituation relevant sind, und erhöhen damit die Fahrsicherheit. Unsere LEDs und LED-Treiber-ICs verbessern die Energieeffizienz des Fahrlichts. Und wir entwickeln ständig neue ICs - wie z.B. MP3-Decoder und Audio-Verstärker, die zu einer entspannten Reise beitragen. Weil wir auf unserer Reise zur Innovation das Reiseerlebnis auch für andere verbessern wollen. Besuchen Sie uns noch heute auf www.toshiba-components.com/automotive AUTOMOBIL-ELEKTRONIK Februar 2010 19 HALBLEITER Proprietary CAN zung bietet der A/D-Wandler mit eingebautem zyklischem Selbsttest und Erkennung von Sensor-Leitungsbruch an den Analog-Eingängen. Zudem sind zwei unabhängige A/D-Wandler integriert, so dass ein redundantes Konzept für die analoge Signalerfassung möglich ist. Dank drei verschiedener Schwellenspannungen, die der Anwender selbst einstellen kann, sind die digitalen Eingänge robust gegenüber Masseversatz. Auch die Robustheit der Frequenz-/Timereingänge wird durch individuell einstellbare Rauschfilter sichergestellt. OnChip Debug i/f Unterstützende Tools SH4A CPU 160MHz Radar Transceiver FPU + Vector Matrix Mul RAM 256kB Flash 1MB Timer Unit ATU IIIS ADC 1 / 2 TMU RSPI x 3 I2C SCIF x 4 PDAC FlexRay PSEL CAN 1 DRI 1 CAN 2 DRI 2 CAN 3 DRI 3 CAN 4 INTC HUDI 108 I/O ports I/O Ports FlexRay bus Alle Grafiken: Renesas Signal Conditioning ASIC se synchrone oder asynchrone Schnittstellen mit 3 Mbit/s Transferrate nutzbar. Die I/O-Port- beziehungsweise Peripheriespannung kann im Umgebungstemperaturbereich –40 bis +125 °C wahlweise mit 3,3 V oder 5 V versorgt werden, lediglich die Core-Spannung benötigt stabilisierte 1,5 V. HW/SW-Unterstützung für ISO26262 SH74552 und SH74562 unterstützen sicherheitsrelevante Anwendungen nach ISO26262-Standard aktiv mit integrierten Hardware-Funktionen. Das eingebaute ECC für Flash und RAM korrigiert 1-bit-Fehler, detektiert Doppel-bit-Fehler und signalisiert diese per ExceptionInterrupt unter Angabe der Adresse bei IGBT-Treiber: In Stabzündspule Link zu Elmos 20 der der Fehler festgestellt wurde. Auch die Peripheriespeicher sind mit Parity-bit versehen. Die MMU erlaubt den Zugriffsschutz auf bestimmte Adressbereiche und ein Exception-Handler signalisiert sowohl Hardware-Fehler als auch numerische Fehler in MMU, CPU und FPU. Key-Codes schützen wichtige Register vor unbeabsichtigten oder nicht autorisierten Zugriffen. Dies beinhaltet auch die Register für die Oszillatoreinheit, wobei diese zusätzlich einen Ausfall der externen Taktversorgung detektiert, auf der freilaufenden PLL weiterarbeitet und den Fehlermode per Exception-Interrupt signalisiert. Für die CPU steht zusätzlich eine Selbsttest-Software-Bibliothek zur Verfügung. Weitere Sicherheitsunterstüt- C/C++ Compilerpakete für die SH4A-ACC-Familie bieten Renesas, WindRiver, Greenhills und KPIT. Auch die Diagnose-/Debugging-Schnittstellen sind identisch zu den SH74504– und SH74513-Varianten mit den Eckdaten 2 MByte Flash, 512 KByte RAM, 240 MHz im 292 Pin-BGA-Gehäuse, so dass sowohl die On-Chip-Debugger E10A von Renesas als auch die In-Circuit-Emulatoren Trace32 von Lauterbach einsetzbar sind. Außerdem bietet Renesas ein Starterkit für Evaluierungszwecke an. Michael Loch ist Manager System Application Group in der Automotive Business Unit von Renesas infoDIRECT Link zu Renesas www.all-electronics.de 337AEL0110 Dreiachsiger Beschleunigungssensor Beim E910.89 von Elmos Semiconductor handelt es sich um einen IGBT-Zündspulentreiber mit hohem Integrationsgrad, der für den Einsatz in automobilen Zündsystemen vorgesehen ist und zusammen mit der Zündspule sowie dem Zünd-IGBT zu einem kompakten Modul, der sogenannten Stabzündspule, montiert wird. Die Ansteuerung kann dabei über ein differenzielles Steuersignal erfolgen. Durch die integrierte SlewRate-Control und eine einstellbare SoftStart- und Soft-Stop-Funktion werden störungsbedingte Fehlzündungen vermieden sowie IGBT und Zündspule vor Überlastung geschützt. infoDIRECT CAN bus www.all-electronics.de 364AEL0110 AUTOMOBIL-ELEKTRONIK Februar 2010 Der dreiachsige Beschleunigungssensor SCA3060-D01 von VTI (Vertrieb Hy-Line Sensor-Tec) mit digitalem SPI-Ausgang basiert auf VTIs kapazitiver 3D-MEMS-Technologie und entspricht dem AutomotiveStandard AEC-Q100. Bei einer Versorgungsspannung zwischen 3,0 und 3,6 V sowie einem typischen Stromverbrauch von lediglich 150 μA beträgt der Messbereich ±2 g. Über den gesamten Betriebstemperaturbereich von –40 °C bis +105 °C ist keine externe Taktung erforderlich. Die gemessenen Werte werden zudem in einem Ringpuffer (64 Messwerte je Achse) zwischengespeichert; eine externe CPU liest die Messwerte dann über die integrierte SPISchnittstelle aus. Weitere Features sind die integrierte Bewegungserkennung je Achse, wobei die Auslöseschwelle programmierbar ist. Der Sensor wird in einem DFLGehäuse mit den Abmessungen 7,6 x 3,3 x Grafik: Hy-Line Bild 2: Prinzipschaltbild eines Radarsensors inklusive Ansteuerung/ Signalerfassung per Mikrocontroller. 8,6 mm3 geliefert. Ein Evaluation-Board steht ebenfalls zur Verfügung. infoDIRECT Link zu HY-LINE www.all-electronics.de 370AEL0110 You CAN get it... HALBLEITER Hardware und Software für CAN-Bus-Anwendungen… Besuchen Sie uns in Halle 12, Stand 512 Grafik: Rohm Semiconductor Audio-Decoder mit USB-Host CAN/LIN-Interface PCAN-USB Pro Speziell für besonders ESD-feste Anwendungen hat Rohm Semiconductor die Audio-Decoder-ICs BU9457KV und BU9458KV im VQFP64-Gehäuse auf den Markt gebracht, die viele Kompressionsformate wie MP3, WMA oder AAC unterstützen. Da in den Audio-Decodern nicht nur bereits ein kompletter USB-Host sowie eine Schnittstelle zu SDKarten, D/A-Wandler, Speicherverwaltung und System-Controller integriert ist, sondern auch die Schutzbeschaltung, verringert sich damit der Platzbedarf auf der Leitplatte. Dabei bietet das IC einen ESD-Schutz bis 6 kV an den USB-Anschlüssen, 15 kV über die Luftstrecke und 8 kV bei Kontaktentladungen. Es erfüllt somit die ESD-Anforderungen gemäß IEC61000–2–2 Level 4 Standard. infoDIRECT www.all-electronics.de Grafik: Linear Technology 12 in Serie geschaltete Akkuzellen auf Überoder Unterspannung überwachen. Mehrere LTC6801 lassen sich zu einer Daisy-ChainKonfiguration zusammenschalten, um so sämtliche Zellen eines sehr langen Stapels einzeln zu überwachen. Bei einer solchen Daisy-Chain-Konfiguration wird durch ein einziges differenzielles Taktausgangssignal bestätigt, dass alle Zellen im Stapel innerhalb des vorgegebenen Arbeitsbereichs liegen. Per Anschlussbeschaltung können zahlreiche Über- und Unterspannungsschwellen programmiert werden. Schwellenhysterese und Aktualisierungsrate sind wählbar. infoDIRECT www.all-electronics.de Link zu Linear Technology 365AEL0110 Ports: einen vorgelagerten und vier nachgelagerte Ports (2 x High-Speed, 2 x FullSpeed). infoDIRECT Link zu Epson Alle Preise verstehen sich zzgl. MWSt., Porto und Verpackung. Irrtümer und technische Änderungen vorbehalten. 369AEL0110 Controller für High-Speed-USB im Auto Epson hat einen High-Speed-USB-Hub-Controller für den automobilen Einsatz entwickelt. Der neue S2R72A04 arbeitet im Betriebstemperaturbereich von – 40 °C bis +105 °C. Das IC befindet sich derzeit in der Testphase zur Qualifizierung als AECQ100-Gerät und unterstützt Mehrfach- 490 € Link zu Rohm Semiconductor Monitor für Hochspannungs-Akkus auf Lithium-Ionen-Basis Linear Technology hat mit dem LTC6801, einen Monitor für Hochspannungsakkus auf den Markt gebracht, der ohne externen Mikroprozessor, Optokoppler und Isolatoren auskommt. Ein einziger LTC6801 kann bis zu High-Speed-USB 2.0-Interface mit galvanischer Trennung für die Anbindung von bis zu 2 CAN- und 2 LIN-Bussen. PCAN-FMS Simulator Diagnosesoftware zur Simulation von CAN-Daten gemäß dem FMS-Standard. 590 € PCAN-Explorer 5 Universeller CAN-Monitor, symbolische Darstellung von Nachrichten, VBS-Schnittstelle, Tracer, erweiterbar durch Add-ins (z. B. Plotter und J1939 Add-in). ab 450 € www.all-electronics.de 351AEL0110 www.peak-system.com Otto-Roehm-Str. 69 64293 Darmstadt / Germany Tel.: +49 6151 8173-20 Fax: +49 6151 8173-29 info@peak-system.com HALBLEITER Dual-Core-Controller für sicherheitskritische Applikationen Traditionelle Lockstep-Mikrocontroller erreichen ihre Grenzen. AUTOMOBIL-ELEKTRONIK beschreibt, warum neue aktive und passive Sicherheitssysteme im Fahrzeug mehr ARCHITEKTURELLE FLEXIBILITÄT voraussetzen. E ntwicklungsingenieure, die an neuen Fahrzeugfunktionen mit sicherheitskritischen Steueralgorithmen arbeiten, können sich scheinbar aus einem breiten Spektrum von bekannten Systemarchitekturen bedienen. Den meisten heute verfügbaren Mikrocontroller-Lösungen aber fehlt entweder die Flexibilität, um unterschiedliche funktionale Sicherheitskonzepte unterstützen zu können, oder es ist ein beträchtlicher Aufwand für die Sicherheitssoftware erforderlich. Zusätzliche Software wiederum zieht eine höhere Komplexität nach sich, und die Wahrscheinlichkeit systematischer Ausfälle steigt. Als Konsequenz daraus hielt sich Freescale bei der Entwicklung der Dual-Core Controller-Familie MPC564xL an drei Grundregeln. So effizient wie möglich: Maximale Rechenleistung, Absenkung der Mikrocontroller-Taktfrequenz und intelligentere Nutzung von Peripheriefunktionen. So flexibel wie möglich: Realisierung eines Dual-Core-Konzepts, das unterschiedliche Sicherheitsarchitekturen unterstützt und dem Kunden eine optimale Balance zwischen Rechenleistung und funktionaler Sicherheit ermöglicht. So sicher wie möglich: Verwirklichung eines nach SIL3/ASIL D zertifizierbaren Sicherheitskonzepts sowie geringere Softwarekomplexität durch die Realisierung von wichtigen Sicherheitselementen und Selbsttests in Hardware. Leistungsstärke & Effizienz Alle Bausteine der MPC564xL-Familie basieren auf einer Dual-Core-Plattform, die neben hoher Rechenleistung auf ein Höchstmaß an funktionaler Sicherheit gemäß ISO 26262 ASIL D und IEC 61508 SIL3 abzielt. Da es gilt, maximale Rechenleistung bei Taktfrequenzen um oder unter 120 MHz zu erzielen, kommt ein symmetrisches Dual-Core-Konzept zum Einsatz, das auf zwei e200z4 Power ArchitectureKernen mit kleinen 4 kByte Befehls-Ca- ches basiert. Beide Kerne können in vollem Umfang auf die Flash- und RAMRessourcen des Bausteins zugreifen. Der Controller unterstützt Konfigurationen mit ‘privatem’ RAM, auf das der jeweilige Kern schnell zugreifen kann. Gerade in Entwicklungsprojekten, die eine gekapselte Software und eine 'nebenwirkungsfreie' Funktionsausführung erfordern, erweist sich dies als Vorteil. In den e200z4-Kernen kommt eine fünfstufige Pipeline für die Befehlsabarbeitung zum Einsatz. Die meisten Befehle werden binnen einem Taktzyklus ausgeführt. Unterstützt von entsprechenden Compilern erlauben die zwei 'Execution Stages' pro Kern die parallele Ausführung von zwei Operationen; 32 × 32 – bitMultiplikation und -Division werden in Hardware unterstützt. Im Gegensatz zu anderen am Markt erhältlichen Architekturen besteht die 'Execution Stage' des e200z4 nicht nur aus zwei parallelen 'Integer Units', sondern verfügt darüber hinaus über vektor- MPC564xL: True Dual Issue Architecture Core Architecture 5-Stage PL VLE / 32bit e200z4 MMU FPU SPE Hardware Signal Processing Engine Example: Fixed point math e200z4 2.8 256-punkt Fast Fourier Competitor 1 2.0 Complex-to-complex Competitor 2 1.6 EXEC1 IF Dhrystone DMIPS/MHZ 74% EXEC2 DEC runtime reduction based on SPE WB EXEC1 EXEC2 Two Integer Units + Vectorized Dual Floating Point Unit + Vectorized SPE Unit 586μs 151μs e200z4 120MHz e200z4 SPE 120MHz Bild 1: Die Dual-Issue-Pipeline des e200z4 sowie die Ergebnisse eines Dhrystone-Benchmarks im Vergleich mit Kernen anderer Anbieter. 22 AUTOMOBIL-ELEKTRONIK Februar 2010 HALBLEITER fähige 'Floating-Point Units'. In den beiden 'Floating-Point Execution Units' lassen sich arithmetische Gleitkomma-Operationen parallel abarbeiten. Befehle wie 'Add', 'Subtract', 'Compare', 'Multiply' und 'Multiply-Accumulate' können in einem Taktzyklus ausgeführt werden. Flexibilität Die vielfältigen Anforderungen des Marktes zeigen, dass es insbesondere für sicherheitskritische Systeme keine einfache Antwort gibt auf die Frage: Wie sieht der optimale Betriebsmodus für einen Controller aus? Reine Lockstep-Mikrocontroller-Architekturen waren bisher in elektronischen Bremssystemen extrem erfolgreich, typischerweise aber fehlt ihnen die Flexibilität, wenn es gilt, Rechenleistung und funktionelle Sicherheit in das gewünschte Verhältnis zu setzen. Als Konsequenz aus dieser Tatsache unterstützt die neue Bausteinarchitektur aus dem Hause Freescale zwei Betriebsarten. Neben dem standardmässigen DPM-Betrieb (Decoupled Parallel Mode), in dem beide Kerne unabhängig von einander betrieben werden können, kann der Systementwickler die Mikrocontroller der MPC564xL-Familie auch in einem Lockstep-Modus (LSM) arbeiten lassen. Die jeweilige Betriebsart des Bausteins wird beim Einschaltvorgang fest ausgewählt und kann nur geändert werden, indem man einen vollständigen PowerOn Reset durchläuft. Im Lockstep-Modus erreicht der MPC564xL mit minimalem Softwareaufwand die in SIL3/ASIL D spezifizierten Kriterien. Die Mikrocontroller-Architektur ist speziell im Hinblick auf die Realisierung eines Safety Integrity Level 3 gemäß IEC-Standard 61508-Part2 mit einem Gesamt-PFH-Wert (Probability of Failure per Hour) von 0,1 FIT entwickelt worden. Maßnahmen gegen 'Single Point Faults' 'Single Point Faults' können sich als unmittelbar kritisch für die Sicherheitsfunktionen eines Systems erweisen und müssen daher normalerweise sehr schnell erkannt werden. Typische Beispiele für solche Fehler sind durch externe Einflüsse wie Strahlung oder elektromagnetische Störungen verursachte Bit-Flips im Rechenkern oder Speicher. Die Mindestanforderung besteht darin, solche Fehler innerhalb der für das System vorgegebenen „Safety Time“ zu erkennen. Diese beträgt in Automobilanwendungen üblicherweise zwischen 1ms und 30ms. Als eine der wichtigsten Maßnahmen gegen 'Single Point Faults' kommt für die MPC564xL-Familie erstmals eine spezielle Replikationsumgebung zum Einsatz, die die nötige Infrastruktur für den Betrieb wichtiger Mikrocontrollerelemente im Lockstep-Modus bereitstellt. Maßnahmen gegen latente Fehler Latente Fehler sind ‘nicht sofort sichtbar’. Solche Fehler kompromittieren die Sicherheitsfunktionen des Systems nicht gleich. Als Beispiel kann ein Fehler in der ECC-Logik für die Erkennung/Korrektur von Speicherfehlern genannt werden. Die Situation würde nur dann kritisch werden, wenn ein Bit-Flip im Speicher (beispielsweise in einem Flash-Modul) auftreten und in der Folge nicht mehr erkannt/korrigiert werden könnte. Die Architektur des MPC564xL Controllers verfügt über Hardware-Selbsttest-Mechanismen (BIST) für die Erkennung dieser Fehlerkategorie. Der überwiegende Anteil des BIST wird während des Anlaufs des Bausteins durchgeführt. In diesen Tests werden die Logikelemente des Mikrocontrollers mit einer Abdeckung von 90% oder größer beansprucht. Daher können potenzielle latente Fehler auch dann erkannt werden, wenn die eigentliche Applikation nicht alle Hardware-Blöcke anspricht. Maßnahmen gegen 'Common Cause Failures' ‚Common Cause Failures’ können aus der Tatsache resultieren, dass redundante Elemente der MPC564xL-Architektur letztlich auf dem gleichen Chip unterge- Funktionales Sicherheitskonzept Um das Ziel eines ganzheitlichen Sicherheitskonzepts für die neuesten Dual-Core-Prozessorfamilien in die Tat umzusetzen, hat Freescale trotz zehn Jahren Entwicklungs-Know-how bei Dual-Core Controller-Technologien für sicherheitskritische Applikationen unabhängige Experten für funktionale Sicherheit engagiert, um die Implementierung des Konzepts wie auch die Designverfahren zu überwachen und zu prüfen. So konnte ein IEC61508 SIL3-konformes funktionales Sicherheitskonzept für die MPC564xL-Familie realisiert werden, das folgenden Aspekten Rechnung trägt. Wir stellen aus: Embedded World 2010 • Halle 10 • Stand 215 AUTOMOBIL-ELEKTRONIK Februar 2010 23 HALBLEITER Traditional Lockstep Architecture SWT Core1 DMA Core2 RC INTC INTC SWT SWT DMA DMA Crossbar Core2 Core1 Flash RAM IOB RC P P P P P P P P P Interrupt Controller SW Watchdog Timer I/O Bridge Redundancy Checker Peripheral Block RC Flash IOB INTC SWT IOB RC P Crossbar 2 Crossbar 1 RAM SWT DMA RC IOB Lockstep Functions INTC P P P Alle Grafiken: Freescale INTC Extended ‚Sphereof Redundancy‘ Bild 2: Erweiterte Duplizierung von Schlüsselelementen der Controller-Architektur beim MPC564xL. bracht sind. Typische Beispiele sind Probleme mit dem Systemtakt oder der Spannungsversorgung, die auf dem Chip integrierte Blöcke in gleicher Weise beeinflussen und so möglicherweise identische Fehler bedingen können. Daher würden im Lockstep-Modus, wo beide Kanäle der Redundanzumgebung die gleiche Software abarbeiten, solche Fehler unentdeckt bleiben. Die MPC564xL-Familie verfügt über Hardwareblöcke zur Erkennung von Taktabweichungen sowie eine in Hardware realisierte Überwachung der wichtigsten intern erzeugten Spannungen. Zusätzlich zu den Funktionen für die Überwachung auf 'Common Cause Failures' wurde der Baustein so konzipiert, dass die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten solcher Fehler auf ein Minimum reduziert wird. Die 2. Ausgabe der IEC61508 quantifiziert die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von allgemein bedingten Fehlern mit einem Korrelationsfaktor bIC (Zielwert <25%). Mit ihrer Architektur erreichen die MPC564xL-Produkte ein bIC von 20%. Maßnahmen gegen Software-Taskkonflikte Insbesondere bei Steuergeräteentwicklungen, die Softwarefunktionen aus verschiedenen Applikationen, von mehreren Anbietern und mit unterschiedlichen Sicherheitsklassen zusammenführen (zum Beispiel zukünftige Domänencontroller), wird der Schutz gegen Softwarekonflikte zur Herausforderung. Hardwaremechanismen müssen zur Verfügung stehen, die sicherstellen, dass Softwarefunktionen in ausreichender Weise isoliert oder gekapselt werden können. Hauptziel ist dabei die Verwaltung und der Schutz des Zugriffs auf die Ressourcen: Register, Speicher, Peripheriemodule. Darüber hinaus werden Schutzmechanismen für das Timing benötigt, um zu gewährleisten, dass außer Kontrolle geratene Softwaretasks nicht fotwährend die CPU auslasten. In der MPC564xL-Familie wurden wichtige Maßnahmen für den Schutz vor Softwaretaskkonflikten getroffen, unter anderem durch eine MMU (Memory Ma- nagement Unit), eine MPU (Memory / I/O Protection Unit), eine 'Register Protection Unit' und einen speziellen Watchdogtimer für die Software-Ablaufkontrolle. Steuerung von Elektromotoren mit MPC564xL Die effizientere Nutzung von Hardwareressourcen schlägt sich nicht nur in Verbesserungen an der Architektur des Rechenkerns nieder. Die MPC564xL-Familie wurde mit speziellem Fokus auf die Steuerung von Dreiphasen-Motoren konzipiert; der Baustein kann bis zu zwei solcher Motoren parallel ansteuern. Zwei PWM-Module mit jeweils vier Kanälen erlauben eine fein abgestufte Steuerung des Motors. Jeder Kanal ist für die Ansteuerung je einer Leistungsstufe in Halbbrückenkonfiguration mit 16 bit Auflösung und einer Maximalfrequenz von 120 MHz ausgelegt. Um bei Motorsteueraufgaben ohne signifikante Interupt-Beanspruchung der Rechenkerne auszukommen, wurde auf den MPC564xL-Bausteinen eine CTU (Cross Triggering Unit) integriert. Die als Teil der MPC560xP-Familie erstmals vorgestellte CTU koordiniert das Timing von A/D-Wandlungen mit Timer-Events und PWM-Erzeugung. Das Autorenteam arbeitet im Chassis and Safety Marketing bei Freescale Semiconductor. infoDIRECT www.all-electronics.de 352AEL0110 Link zu Freescale Modellbasiert entwickelte Dual-Mode-Hybride General Motors Company (GM) hat ihr neues Regelungssystem für Dual-Mode Hybrid-Antriebsstränge mit Tools von The MathWorks für das Model-Based Design entwickelt. Mit Hilfe mathematischer und simulationsbasierter Software, darunter MATLAB und Simulink, entwickelte GM den Antriebsstrang binnen neun Monaten und verkürzte damit die geplante Entwicklungszeit um 24 Monate. Das komplexe Regelungssystem ist derzeit für die 24 AUTOMOBIL-ELEKTRONIK Februar 2010 Fahrzeug-Modelle GMC Sierra Hybrid, GMC Yukon Hybrid, Chevy Tahoe Hybrid, Chevy Silverado Hybrid und Cadillac Escalade Hybrid in Produktion. GM setzte auf modellbasiertes Design mit mathematischen und simulationsbasierten Software-Werkzeugen, um Ingenieuren aus verschiedenen Fachgebieten die Zusammenarbeit zu erleichtern. Mit MATLAB und Simulink konnten die GM-Ingenieure jetzt in einer einheitlichen Umgebung das Verhalten des Dual-Mode Hybrid-Antriebsstrangs mathematisch modellieren, die Software entwickeln und verifizieren sowie das gesamte Systemmodell simulieren, so dass seine Leistung präzise vorhergesagt und optimiert werden konnte. infoDIRECT www.all-electronics.de Link zu TheMathWorks 374AEL0110 NEUE PRODUKTE Foto: ITT Interconnect Hochvolt/Hochleistungs-Steckverbinder Der „APD 1 Pol Fingerschutz-Stecker“ von ITT Interconnect Solutions ist für BetriebsGleichspannungen bis 400 V beziehungsweise 630 V im gesteckten Zustand bei einer Stromtragfähigkeit bis zu 245 A bei 25 °C spezifiziert – und zwar basierend auf den zutreffenden Normen (Stecker darf nicht Helle weiße LED unter Last gesteckt oder ausgesteckt werden). Der Hochvolt/Hochleistungs-Steckverbinder verfügt über eine Abdichtung bis Schutzart IP69k und hat eine Plastikkappe, welche die Finger des Benutzers schützt. Die Steckeraufnahme passt zum „Standard APD 1 Pol Stecker“ und enthält das APD Kontakt-, Crimp- und Kupplungsnut-System von ITT ICSs. Die Stiftkontakte sind erhältlich als Standard-Crimp und zusätzlich mit Schraub- oder Bolzenanschlüssen. Die Stecker sind passend zu Kabelquerschnitten von 16 mm2 bis 50 mm2. infoDIRECT www.all-electronics.de Link zu ITT Interconnect 362AEL0110 Für LabVIEW-Anwender bietet Eberspächer Electronics eine neue Lösung für die Bussysteme FlexRay und CAN an, die einen „komfortablen Zugriff auf die Nachrichten und Signale des Bussystems“ ermöglicht. Als HardwareInterface zwischen PC und FlexRay- beziehungsweise CAN-Bus kommen die FlexCards von Eberspächer Electronics zum Einsatz. Diese gibt es für PCMCIA, PMC, PCI und USB. Für die FlexCards ist jetzt auf der Softwareseite der LabVIEW Treiber verfügbar. Es kommen „Virtuelle Instrumente“ (VIs) zum Einsatz, die leicht in vorhandene LabVIEW Applikationen integriert werden können. Grafik/Foto: Eberspächer Electronics FlexRay- und CAN-Lösung für NI LabVIEW infoDIRECT Dominant bringt mit DDW-KJG eine neue Serie automotivet tauglicher weißer an in ctor LEDs im Rahmen der m o u : D nd Familie DomiLED HI auf to ico Fo em S den Markt, die unter der Bezeichnung DDW-KJC auch eine Version mit High Color Rendering Index (CRI) mit einschließt. Bei einem Betriebsstrom von 20 mA liefert diese LED typischerweise 2200 mcd (DDW-KJG) beziehungsweise 2000 mcd (DDW-KJC. Verglichen mit den anderen Typen von Dominant, den PLCC2 DomiLEDs mit den Abmessungen von 3,2 x 2,8 x 18 mm3, wurden keine Änderungen am Design und an den Abmessungen vorgenommen. Mittels optionaler Farb- und Flux-Selektion wird eine homogene Ausleuchtung in der Kfz-Innenbeleuchtung, in der Allgemeinbeleuchtung und von Hintergrundbeleuchtungen von Displays erzielt. infoDIRECT Link zu Dominant www.all-electronics.de 375AEL0110 www.all-electronics.de Link zu Eberspächer 367AEL0110 Foto: dSPACE FPGA-Board als I/O-Schnittstelle für RCP und HiL Mit dem DS5203 bietet dSPACE ein direkt an der I/O-Schnittstelle einsetzbares, frei programmierbares FPGA-Board auf Basis eines Virtex-5 SX95 von Xilinx an. Hiermit erreicht der Anwender unter anderem bei der Signalvorverarbeitung und der Berechnung von Modellen mit hohen Dynamikanforderungen die nötige Flexibilität und Leistungsfähigkeit, um immer kürzere Zykluszeiten von „deutlich unter einer Mikrosekunde“ zu beherrschen. Typische Einsatzbereiche sind die Entwicklung zylinderinnendruckbasierter Regelungen, die Klopf- signalanalyse oder auch die Beherrschung hochdynamischer Effekte an Leistungsendstufen, was unter anderem bei der Entwicklung von Elektromotoren. Der komfortabelste Weg zur FPGA-Konfiguration ist die grafische Modellierung, beispielsweise mit dem Xilinx System Generator (XSG), der mit der Software RTI FPGA Programming Blockset1 von dSPACE angebunden werden kann. Beim Einsatz des FPGA-Boards lassen sich Synthese, Build-Prozess und Programmierung des FPGAs beziehungsweise Prozessors direkt aus Simulink starten. Die FPGAApplikation lässt sich bereits offline simulieren, noch bevor sie auf das Echtzeitsystem geladen wird. Während der Offline-Simulation kann der Anwender zusätzlich auch das Zusammenspiel von Prozessorund FPGA-Modell untersuchen. infoDIRECT Link zu dSPACE www.all-electronics.de 363AEL0110 AUTOMOBIL-ELEKTRONIK Februar 2010 25 HALBLEITER Design-In-Unterstützung für Leistungshalbleitermodule In HYBRID- UND ELEKTROFAHRZEUGEN ist die Leistungselektronik das Bindeglied zwischen der Batterie und dem Motor. Für die Auslegung der Leistungselektronik müssen neben der Spannungsfestigkeit vor allem die Temperaturen und Temperaturschwankungen der Halbleiter im Betrieb betrachtet werden. Mit dem Referenzdesign HybridKIT geht das zügiger. S teigende Erdölpreise sowie verschärfte Abgasnormen drängen die Automobilhersteller zur Entwicklung immer effizienterer Antriebsstränge für ihre Fahrzeuge. Neben einer Optimierung der Verbrennungsmotoren und Getriebe lässt sich durch die Integration elektrischer Motoren in den Antriebsstrang der Gesamtwirkungsgrad eines Fahrzeuges verbessern. Dies führt dann sowohl zu niedrigerem Treibstoffverbrauch als auch zu geringeren Emissionswerten im Betrieb. Mit der Einführung neuer Batterietechnologien ist sogar der Einsatz von reinen Elektrostraßenfahrzeugen für bestimmte Anwendungsbereiche sinnvoll. Neben den notwendigen elektrischen Energiespeichern und Elektromotoren ist der Umrichter eine zentrale Komponente elektrischer An- 26 AUTOMOBIL-ELEKTRONIK Februar 2010 triebssysteme. Zu den Herausforderungen beim Design des Umrichters zählt die richtige Dimensionierung und Auswahl der Leistungshalbleiter, so wie die Optimierung der zugehörigen Ansteuerelektronik. Um die in der Batterie gespeicherte Energie dem Elektromotor zur Verfügung zu stellen, wird die Energie im Umrichter geregelt (Bild 1): Entsprechend dem nach dem Pulsbreiten-Modulationsverfahren getakteten Steuersignal schalten die Leistungshalbleiter im Umrichter die Motorphasen derart auf das Potenzial des Gleichstrom-Zwischenkreises, dass sich in der elektrischen Maschine die gewünschten Ströme einstellen. Die Signale für das Ein- und Ausschalten berechnet der Mikrocontroller, und über die Ansteuerelektronik werderden diese potenzialfrei und verstärkt an den Ansteuerkreis des Leistungshalbleiters angelegt. Durch die Schaltvorgänge, aber auch während Strom im Leistungshalbleiter fließt, entstehen Verluste. Diese Verluste führen zu einer Erwärmung der Sperrschicht im Halbleiter. Um die Halbleiter vor einer thermischen Zerstörung zu schützen, muss die Verlustleistung in den Halbleitern durch geeignete Kühlmaßnahmen abgeführt werden. Auslegung von Leistungshalbleitermodulen Für die Wahl des richtigen Leistungshalbleitermoduls ist zunächst die notwendige Spannungsfestigkeit von Bedeutung – und zwar nicht nur die Zwischenkreisspannung, sondern auch die während der Schaltvorgänge oder im Fehlerfall HALBLEITER Bild 1: Verlustberechnung und Temperaturentwicklung in der Leistungselektronik von Hybrid-Fahrzeugen. auftretenden Überspannungen. Für die in den meisten Applikationen verwendeten IGBTs dürfen die Überspannungen zu keinem Zeitpunkt die Sperrspannung überschreiten. Der beste Weg zur Reduzierung der Überspannungen ist ein niederinduktiver Aufbau der Leistungselektronik. Darüber hinaus lassen sich die Überspannungen durch geeignete Maßnahmen im Design der Ansteuerelektronik begrenzen. Dies führt jedoch meist zu höheren Verlusten im Betrieb, welche wiederum die Auslegung der Stromtragfähigkeit der Leistungshalbleiter beeinflussen. Das zweite wichtige Kriterium bei der Wahl eines Leistungshalbleitermoduls ist die Stromtragfähigkeit eines Leistungshalbleitermoduls. Der in Datenblättern angegebene Wert für den Nennstrom eines Leistungshalbleitermoduls ist im Allgemeinen eine vergleichende Kenngröße, die sich auf den Durchlassbetrieb bezieht. Im Umrichterbetrieb wird dieser Wert häufig nicht erreicht, da hier neben den Durchlassverlusten auch die Schaltverluste zur Erwärmung der Halbleiter beitragen und sich die angegebene Gehäusetemperatur nur bei optimaler Kühlung sicher stellen lässt. Zur Wahl des richtigen Moduls müssen Entwickler daher anhand der Schalt- und Durchlassverluste in Verbindung mit den thermischen Widerständen und der Temperatur des Kühlmittels die Sperrschichttemperatur in jedem Betriebsfall errechnen. Häufig unterstützen die Modulhersteller diese Berechnungen auch mit entsprechenden Software-Tools wie z. B. „IPOSIM“ von Infineon. Um eine Zerstörung der Halbleiter im Betrieb zu vermeiden, müssen die errechneten Temperaturen stets unterhalb der angegebenen maximalen Temperatur im Schaltbetrieb Tvj op liegen. Die Auslegung der Leistungshalbleitermodule nach der maximalen Sperrschichttemperatur ermöglicht jedoch nur den Betrieb im sicheren Arbeitsbereich, macht aber keine Aussage über die Lebensdauer des Systems. Hierfür sind zusätzlich die thermischen Wechsellasten, die sowohl von den eingeprägten Verlusten in den Halbleitern als auch von den Temperaturschwankungen im Kühlmittel herrühren, zu betrachten. Beim Design der Module HybridPACK hat Infineon die typischen Anforderungen an die Wechsellastfestigkeit berücksichtigt, die sich aus dem Betrieb in Hybrid- und Elektrofahrzeugen ergeben. So orientiert sich das Design von HybridPACK 1 an den Anforderungen eines Mild-Hybrid-Antriebes mit zirka 20 kW. Es enthält die für den Umrichter notwendigen Leistungshalbleiter sowie einen Temperatursensor. Das HybridPACK 2 eignet sich besonders für flüssigkeitsgekühlte Systeme, wie sie in Voll-HybridFahrzeugen und Elektrofahrzeugen zur Anwendung kommen. Neben den not- Bild 2: Pinfin-Bodenplatten-Design für eine integrierte Wasserkühlung zur besseren Kühlung der Leistungshalbleiter beim Modul für Full-Hybrid-Antriebe, HybridPACK 2. embedded world 2010, Halle 12, Stand 251 HALBLEITER wendigen Leistungshalbleitern enthält es pro Phase einen eigenen Temperatursensor. Für eine verbesserte Kühlung ist auf der Unterseite eine Pinfin-Struktur integriert (Bild 2), so dass sich Antriebssysteme mit bis zu 80 kW realisieren lassen. Ansteuerelektronik für Leistungshalbleitermodule Die Hauptaufgabe der Ansteuerelektronik besteht darin, die Ansteuersignale aus dem Mikrocontroller für die Leistungshalbleiter aufzubereiten. Zudem lassen sich auf der Platine für die Ansteuerelektronik verschiedene Mess- und Schutzfunktionen integrieren. Da sich das Potenzial der Ansteuerkreise der Leistungshalbleiter je nach Betriebszustand ändert, müssen die Ansteuersig- Beschleunigungssensoren arbeiten bei bis zu 150 °C Foto: ASC Speziell für den Einsatz im Temperaturbereich von –25 °C bis +150 °C hat Advanced Sensors Calibration (ASC) neue kapazitive Sensoren entwickelt: den einaxialen ASC T-151 sowie den triaxialen ASC T-153. Dabei stehen diverse Modelle mit Messbereichen von 2 g bis 100 g zur Auswahl. Die Sensoren halten Erschütterungen von „mindestens 5000 g“ stand, sind signalverstärkt, rauscharm und in einem Alugehäuse untergebracht, dessen Kabel und Stecker sich individuell anpassen lassen. infoDIRECT Link zu ASC 28 www.all-electronics.de 361AEL0110 AUTOMOBIL-ELEKTRONIK Februar 2010 dulinternen Temperatursensors auf der Ansteuerplatine ist Stand der Technik. HybridKIT Auf Grund des nicht unerheblichen Aufwands, der beim Design der Ansteuerplatine für ein Leistungshalbleitermodul entsteht, hat Infineon das HybridKIT entwickelt (Bild 3). Beim HybridKIT handelt es sich um ein Referenzdesign für den Einsatz der jeweiligen HybridPACK- Leistungshalbleitermodule. Der Einsatz des HybridKITs ermöglicht es dem Antriebsentwickler, frühzeitig einen funktionstüchtigen Prototyp für die Entwicklung aufzubauen und zu testen. Mit diesem Prototyp lässt sich sowohl die SoftwareEntwicklung starten als auch das Schaltverhalten der Module in der Applikation optimieren und auch erste Temperaturtests können durchgeführt werden. Das Kit besteht aus dem Modul HybridPACK 1, der Ansteuerplatine, einem AdapterBoard für das Mikrocontroller-Starterkit für 16/32 bit von Infineon sowie die Dokumentation für den Aufbau des Umrichters. Dr. Carlos Castro ist System Engineer Hybrid Drives bei Infineon Technologies Mark Nils Münzer ist Director Electric Drive Train bei Infineon Technologies infoDIRECT Link zu Infineon: www.all-electronics.de 316AEL0110 Plattform für HIL-Simulationen National Instruments (NI) erweitert seine Plattform für HIL-Simulationen. Allein in den vergangenen sechs Monaten hat NI fast 40 neue Produkte rund um HIL auf den Markt gebracht. Hierzu gehören unter anderem die Software NI VeriStand für Echtzeitprüf- und -simulationsanwendungen, die automatisierte Testmanagementumgebung NI TestStand 4.2 mit Support für Python-Skripte, eine neue Produktfamilie von Fault Insertion Units, die NI-XNET-Treiber für CAN- und FlexRay-Busschnittstellen speziell für HIL-Anwendungen, die Busschnittstellen ARINC 429, MIL-STD-1553 und AFDX (ARINC 663) für die Luft- und Raumfahrt, Echtzeitprozessorkarten sowie etliche weitere I/O-Schnittstellen. Um sicherzustellen, dass Anwendungen leicht erweitert und an neue Anforderungen angepasst werden können, unterstützt die HIL-Simulationsplattform von NI Hardwareschnittstellen anderer Hersteller und kann in die Programmiersprachen C, C++, .NET und Python Foto: National Instruments Bild 3: HybridKIT für HybridPACK 1. nale aus dem Mikrocontroller zunächst auf das jeweilige Potenzial des Leistungshalbleiters angehoben werden. Für eine schnelle und sichere Übertragung der Signale kommen dabei vermehrt Treiber-ICs mit induktiven Übertragungsverfahren zur Anwendung, die bereits in ihrer Funktionalität auf den Einsatz in elektrischen Antrieben angepasst sind. So verfügt das von Infineon entwickelte Treiber-IC 1ED020I12-FA bereits über eine integrierte Entsättigungsüberwachung, eine Unterspannungsüberwachung und einen Fehlersignalausgang zum Mikrocontroller. Da die Stromtragfähigkeit der Ausgangsstufen solcher Treiber-ICs meist nicht ausreichend ist, um die notwendigen Umladeströme für die Gate-Kapazitäten bereitzustellen, muss auf der Ansteuerplatine oft eine Verstärkerstufe integriert werden. Das Schaltverhalten der Leistungshalbleiter lässt sich nicht nur durch die Wahl der richtigen Treiber-Ausgangsstufe beeinflussen, sondern auch durch die Dimensionierung des Gate-Widerstands beziehungsweise den Einsatz weiterer passiver Komponenten wie Kapazitäten und Dioden. Zur Versorgung der Treiberstufen sind zudem potentialfreie Spannungsversorgungen notwendig, die sich üblicherweise ebenfalls auf der Ansteuerplatine befinden. Auch die Integration einer Spannungsmessung für den DC-Zwischenkreis und die Auswertung des mo- integriert werden. Die Plattform lässt sich eng in die Umgebung für das grafische Systemdesign unter NI LabVIEW integrieren und arbeitet mit einer Reihe von Modellierungsumgebungen wie der Software Simulink von The MathWorks, SimulationX von ITI, MapleSim von Maplesoft und GT-POWER von Gamma Technologies. infoDIRECT www.all-electronics.de Link zu National Instruments 368AEL0110 NEUE PRODUKTE PXI Batterie-Simulator SMD-PTC-Thermistoren gemäß AEC-Q200 Pickering Interfaces erweitert seine Produktpalette an kundenorientierten PXIModulen mit der Einführung Batteriesimulators des 41–752. Der 41–752 ergänzt die Reihe der seit über vier Jahren verfügbaren Batteriesimulatoren. In Zusammenarbeit mit dem Systemintegrator DMC wurde der aus 6 Zellen bestehende Batteriesimulator 41–752 für Ströme bis zu 300 mA bei einer programmierbaren Ausgangsspannung von bis zu 7 V pro Zelle entwickelt. Zur Verbesserung der Leistungsregelung verfügt jede Zelle über eine eigene Sense-Leitung. Jede Zelle kann in einem Batterieladekreis mit bis zu 100 mA als Stromsenke konfiguriert werden. Für die Nachbildung von BatteryStacks, wie sie in den neuen Generationen von Elektrofahrzeugen Verwendung finden, lassen sich alle Module und Zellen in Reihe schalten. Zum Testen von Batterie- TDK-EPC präsentiert eine neue Serie mit SMD-PTC-Thermistoren von EPCOS zur Grenztemperaturerfassung. Diese Superior Series ist in den Baugrößen 0805, 0603 sowie 0402 erhältlich. Im Vergleich zur Standard-Serie wird bei diesen Bauelementen ein homogeneres Keramikmaterial verwendet. Dadurch lassen sie sich bei Temperaturen bis 280 °C wellenlöten und sind in Anlehnung an AEC-Q200, Rev. C qualifiziert. Die Typen der Serie B59721A in der Baugröße 0805 haben Ansprechtem- peraturen von 70 °C bis 130 °C in Schritten von 10 K. Ihr Nennwiderstand beträgt 680 O. Bei den Serien B59641A (0603) und B59421A (0402) liegen die Ansprechtemperaturen zwischen 75 °C und 145 °C beziehungsweise 75 °C und 135 °C – ebenfalls in Schritten von 10 K. Bei diesen Bauteilen beträgt der Nennwiderstand 470 ? . infoDIRECT www.all-electronics.de Link zu TDK-EPC/EPCOS 378AEL0110 Foto: Pickering Interfaces Planet tresos Management-Systemen können mehr als 100 Zellen in einem Pickering Interfaces PXI- oder modularen LXI-Chassis in Reihe geschaltet werden. Aufgrund der unabhängigen Steuerung jedes Kanals sind in jeder Zelle Simulationen unterschiedlicher Ladung und Kapazität möglich. Ein Sicherheitsverriegelungssystem an der Vorderseite des Moduls verhindert eine Spannungsgenerierung, falls keine Kabel angeschlossen sind. Über HochspannungsSub-D-Stecker können Ausgangsspannungen von bis zu 750 V erzeugt werden. infoDIRECT all-electronics.de Link zu Pickering Interfaces 371AEL0110 Die ganze Welt der AUTOSAR-Software in einer Entwicklungsumgebung EB tresos Designer Systemnetzwerktool zur Konfiguration von FlexRay-Netzwerken EB tresos Studio Grafisches Interface zur Konfiguration von Embedded Software EB tresos AutoCore AUTOSAR-kompatible Middleware Nur die perfekte Kollaboration zwischen den einzelnen Werkzeugen EB tresos Inspector + EB 61x0 garantiert die erfolgreiche Vernetzung von AUTOSAR-Standards. Das FlexRay- und CAN-Mess- Mithilfe der EB tresos Produktfamilie können Sie sämtliche und Analysewerkzeug Konfigurationen mit demselben Tool generieren. Das ermöglicht EB tresos Busmirror + EB 5100 eine standardisierte und optimierte Softwareentwicklung für Die leistungsfähigste FlexRay- Steuergeräte ohne Reibungsverluste. Restbussimulationslösung www.elektrobit.com/tresos AUTOMOBIL-ELEKTRONIK Februar 2010 29 ENTWICKLUNGSWERKZEUGE Mit VeriStand/PXI und ecICP/ecCST gibt es eine effiziente Toolkette für die Bereiche Mess- und Regelungstechnik, bei der sich der Nutzer eines FAHRDYNAMIKPRÜFSTANDS auf seine wesentlichen Aufgaben konzentrieren kann, ohne Restriktionen durch die Machbarkeit der Regelung berücksichtigen zu müssen. D ie Vorbereitungen für eine automatisierte Durchführung von Komponententests an Fahrdynamikprüfständen stellen einen maßgeblichen Zeit- und Kostenfaktor dar. Als besondere Schwierigkeit kommt hinzu, dass die Anzahl der dabei enthaltenen Regelungssysteme stark zunimmt und dabei die geforderte Qualität der Regelungen hinsichtlich Präzision und Dynamik weiter ansteigt. Der hohe Zeitaufwand, der für das Auffinden der InitialParametrierungen bei der Inbetriebnahme sowie der bestmöglichen Parameter für den optimierten Dauerbetrieb anfällt, ist aus Kosten- und Wettbewerbsgründen drastisch zu senken, wobei trotzdem die hohen Qualitätsanforderungen des Kunden zu erfüllen sind. Die Anwendung messdatenbasierter Methoden zur automatischen Bestimmung von Reglerstrukturen und Reglerparametern innerhalb der Entwicklungsumgebung NI VeriStand stellen hierbei zusammen mit leistungsfähiger Hardware Schlüsseltechnologien zur Lösung dieser Herausforderungen dar. NI VeriStand, ecICP und ecCST auf der Softwareseite sowie PXI-Hardwaresysteme bilden eine integrierte Werkzeugkette, die schnell im industriellen Umfeld einsetzbar ist und zur gewünschten Zeitund Kosteneinsparung beiträgt. Dieser Beitrag zeigt, wie effektiv die Werkzeugkette unter Verwendung eines mobilen Fahrdynamikprüfstands sein kann. Dabei werden die Eckpunkte zusammengestellt, die in Bezug auf Hard- Bild 1: Aufzeichnung der Messdaten eines Fahrdynamikprüfstandes mit VeriStand. 30 AUTOMOBIL-ELEKTRONIK Februar 2010 ware, Software, Voraussetzungen und konkreter Vorgehensweise zu beachten sind, um mit den beschriebenen Methoden und Werkzeugen ein leistungsfähiges und langfristig tragfähiges Verfahren zum Einsatz bei geregelten Prüfständen aufzubauen. Die klassischen Methoden im Testumfeld und bei der Reglerauslegung sind im Sinne stetiger Effizienzsteigerungen nicht mehr praktikabel, da der Zeitaufwand der nötigen Berechnungen zusammen mit den technologischen Anforderungen der zu regelnden Anlage immer höher werden. Darüber hinaus bergen die klassischen Methoden auch ein enormes Fehlerpotenzial, da es heißt, eine Vielzahl von komplexen, aufeinander aufbauenden Teilaufgaben zu bewälti- Bild 2: Importieren der Messdaten in ecICP zur anschließenden Reglerauslegung. Bild: © cosi – Fotolia.com Automatische Reglerparametrierung ENTWICKLUNGSWERKZEUGE gen. Die nachfolgend vorgestellten Werkzeuge können dem Anwender einen großen Teil der zu bewältigenden Aufgaben zur Reglerauslegung vollautomatisch abnehmen. VeriStand Die flexible Konfigurations- und Testumgebung VeriStand von National Instruments gestaltet die messdatenbasierte Reglerauslegung mit ecICP von ExpertControl noch einfacher. Die Funktionen der Tools greifen direkt ineinander, so dass die Tätigkeiten bis zum geregelten Betrieb in einer Werkzeugkette enthalten sind. Mit dem durchgehenden Workflow kann der Anwender gleichzeitig auch viele automatische Funktionen nutzen. Wie läuft eine automatisierte Systemeinstellung ab? Betroffen sind dabei die Bereiche Stimulieren, Messdatenerfassung, messdatenbasierte Modellgenerierung, modellbasierte Reglerauslegung, Transfer der Auslegungsergebnisse in die Echtzeit-Umgebung und letztendlich der geregelte Betrieb des Prüfstands. Reglerauslegung eines mobilen Fahrdynamikprüfstands Die Praxis VeriStand regt das zu regelnde System an und zeichnet dabei das Stimulationssignal zusammen mit der entstehenden Systemantwort auf. In diesem Fall wird nur ein Arbeitspunkt berücksichtigt. Bei nichtlinearen Systemen ist es erforderlich, die volle Kapazität aller Komponenten des Workflows zu nutzen. Dies bedeutet, dass mehrere Arbeitspunkte definiert und darauf optimal abgestimmte Regelungen berechnet werden, die jeweils ruckfrei umzuschalten sind. Die aufgezeichneten Messdaten kommen nun in ecICP zur automatischen Modellgenerierung und Reglerauslegung zum Einsatz. Dazu lässt sich die Software direkt aus VeriStand aufrufen. Die Anwendung erfolgt dabei in 2 Schritten: Nach dem Starten von ecICP auf dem Host-Rechner erfolgt zunächst der Import der Messdaten. Anschließend heißt es, eine Einregel- und Ausregelzeit vorzugeben – ein Schritt, der in der klassischen Regelungstechnik nicht üblich ist, da dort eine unabhängige Vorgabe dieser Zeiten nicht möglich und nur eine Kompromisslösung realisierbar ist. Nach dem Starten von ecICP erstellt die Software innerhalb von Sekunden das messdatenbasierte Modell und errechnet zudem die sollwert- und störoptimalen Regler-Parameter für ecCST. Gleichzeitig stellt die Software auch die Parameter für klassiche Regler bereit. VeriStand überträgt die mit ecICP errechnete Reglerstruktur und die ReglerParameter direkt auf den PXI-TargetRechner. Damit sind alle Teilaufgaben im Workflow abgeschlossen. Der Fahrdynamikprüfstand kann nun mit einer qualitativ hochwertigen Regelung betrieben werden. Bild 4 zeigt die geregelten Signalverläufe im Prüfbetrieb des Fahrzeugs, wobei ein definierbares Sollwert-Profil aufgeschaltet ist, bei dem die Fahrgeschwindigkeit sprungartig wechseln soll. Aufgabe der Regelung ist es, dieses Profil bestmöglich nachzufahren. Die Regelung erfüllt hohe Qualitätsanforderungen (siehe Bild 4), da sich die tatsächlich erzielte Geschwindigkeit schnell und präzise and die Sollwertvorgabe anpasst. Hochgradig nichtlineare Systeme Um auch den Anforderungen von hochgradig nichtlinearen System gerecht zu werden lässt sich Workflow noch erweitern. VeriStand stimuliert und vermisst das System in verschiedenen Arbeitspunkten. Anschließend erstellt ecICP individuelle Modelle für jeden Arbeitspunkt, die aufgrund ihrer unterschiedlichen Systemdynamik eigene Reglerauslegungen benötigen. ecCST schaltet diese unterschiedlich angepassten ReglerStrukturen und Regler-Parameter während des Betriebs ruckfrei um, so dass sich zu jedem Zeitpunkt eine stör- und sollwertoptimale Regelung ergibt. Hans-Georg Hermann arbeitet bei der ExpertControl GmbH in Martinsried bei München infoDIRECT www.all-electronics.de Link zu ExpertControl 331AEL0110 Alle Grafiken: ExpertControl Der mobile Fahrdynamikprüfstand besteht aus einem Testfahrzeug, Sensoren zur Messung der Fahrgeschwindigkeit, einem Echtzeit-Rechner und einem Host-Rechner. Die zu regelnde Größe ist die Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeugs, die mit Hilfe eines Encoders, der PXIEchtzeit-Hardware und der Software VeriStand gemessen wird. VeriStand regt einerseits das System an und zeichnet die Messdaten des zu regelnden Systems im Host-Rechner auf, bildet aber auch eine vielseitige Schnittstelle zu ecICP und dem Target-Rechner. Target-Rechner ist in diesem Fall das PXI-System von National Instruments mit dem darauf implementierten flexiblen Regelalgorithmus ecCST von ExpertConrtrol. Somit bindet VeriStand die drei Komponenten PXI, ecCST und ecICP in einen durchgängigen Workfolw ein, ohne Schnittstellenprobleme zu verursachen. Für die Auslegung einer Fahrgeschwindigkeitsregelung am Prüfstand zeichnet das System zunächst aus der Anwenderoberfläche von VeriStand heraus die Messdaten im ungeregelten Zustand auf. Diese Oberfläche läuft im Host-Rechner, der mit dem PXI verbunden ist. Bild 3: Errechnete Regler-Struktur und Regler-Parameter. Bild 4: Darstellung des geregelten Betriebs mit ecCST in VeriStand. AUTOMOBIL-ELEKTRONIK Februar 2010 31 ENTWICKLUNGSWERKZEUGE JAZZ – wie funktioniert das? Jazz ist eine TECHNOLOGIE-PLATTFORM von IBM Rational zur Unterstützung der kollaborativen Softwareentwicklung. Ähnlich wie in der Musik erreichen auch Software-Entwicklungsprojekte ein optimales Ergebnis, wenn alle Beteiligten perfekt zusammenspielen, denn nur dann lässt sich auch bei immer kürzeren Entwicklungszyklen eine hohe Qualität des Resultates sicherstellen. E rfolgreiche Entwicklungsprojekte zeichnen sich durch eine ausgewogene Balance zwischen Prozessen, Tools und Mitarbeitern aus. Diese Erkenntnis war die treibende Kraft hinter der Entwicklung von Jazz, und sie gibt die Richtung für die weitere Evolution vor. Es gibt eine Reihe von Initiativen, die sich zum Ziel gesetzt haben, die Qualität von Software und Systemen durch Verbesserung des Prozesses zu steigern. Beispiele hierfür sind CMMI oder Automotive SPICE. Dies ist aber nur ein Einflussfaktor, denn die Vernachlässigung anderer Faktoren wie Tools und Mitarbeiter wird auch bei perfekt geplanten Prozessen den Projekterfolg gefährden. Jazz ist eine flexible und erweiterbare Plattform, die gerade für agile Entwicklungsteams den Mitarbeitern wirksame Unterstützung für ihre Arbeit liefert. Projekte in allen Anwendungsbereichen und über alle Disziplinen können von Jazz profitieren – insbesondere auch die Entwicklung moderner Automobilelektronik. Automotive SPICE verlangt unter anderem die Ver- Anforderungsmanagement Testmanagement knüpfung von Arbeitsergebnissen (TraTraceability Die Bedeutung der Traceability wird am ceability), beispielsweise von AnfordeBeispiel von Bugtracking deutlich. Bild 1 rungen zu Testspezifikationen oder zur zeigt ein Szenario der Fehleranalyse und Softwarearchitektur. Diese Verknüpfun-korrektur. Aus einer Anforderung wird gen stellen eine elementare Information die Testbeschreibung hergeleitet, welche im Application Lifecycle Management die Erfüllung dieser Anforderung nach(ALM) dar. Sollte sich zum Beispiel in eiweist. Arbeitsergebnisse in der Entwickner späteren Phase des Lebenszyklus an lung werden über Work Items oder einer Anforderung etwas ändern, so Change Sets ebenfalls mit den Anfordemüssen auch damit verknüpfte Artefakte rungen verlinkt. Der Buildprozess stellt angepasst werden. ALM wird allerdings wird nicht in einem einzelnen Ein umfangreiches Ökosystem mit JazzTool realisiert, kompatiblen Lösungen von Business- und sondern es lebt in der Integration Technologiepartnern ist bereits vorhanden. dieser Tools. Andererseits ALM sosicher, dass ein Release alle geplanten Arwohl eine Disziplin als auch eine Probeitspakete enthält. Wird nun bei der duktkategorie, und es unterstützt nicht Durchführung eines Tests ein Fehler entspezifische Aktivitäten, es hält diese syndeckt, kann der Entwickler anhand der chron. Bei ALM handelt es sich um die Traceability-Informationen einfach zur Koordination von Aktivitäten (AnfordeAnforderung oder zu den Quellen der rungen, Modelle, Entwicklung, Build, Entwicklung navigieren. So ist unmittelTest) durch Prozessautomatisierung, Trabar klar, welche Elemente des Entsteceability und Reporting. hungsprozesses bei der Korrektur betrachtet werden müssen. Hierbei ist es notwendig, dass man den Verknüpfungen nicht nur auf dem Papier, sondern Entwicklung Build auch mit geeigneten Werkzeugen mühelos folgen kann. Workspace Anforderung Stream Builddefinition Snapshot Work Item Build Testfall Change Set Testscript Sourcecode Unit Test Testausführung Fehler Machine ID Hardware (virtuell/phys.) Bild 1: Application-Lifecycle-Management-Szenario mit Verknüpfungen. 32 AUTOMOBIL-ELEKTRONIK Februar 2010 BOM Build ID Deployment Verknüpfungen über Unternehmensgrenzen hinweg Erweitern wir das Szenario auf die gängige OEM-Zulieferer-Struktur in der Automobilindustrie, dann sehen wir eine weitere Herausforderung: die Verknüpfung von Informationen über Unternehmensgrenzen hinweg. In der Automobilindustrie wird oft der Ansatz „best in class“ bei der Auswahl von Werkzeugen verfolgt, was zu einer heterogenen Landschaft von Werkzeugen mit proprietären Schnittstellen führt. Daraus erfolgt ein hoher Aufwand für die Traceability, um Anforderungen, Systemund Softwarebausteine und Testspezifikationen nachvollziehbar zu verwalten, wie dies beispielsweise Automotive SPICE fordert. Die Umsetzung von ALM in diesem Umfeld wird auch dadurch erschwert, dass OEM und Zulieferer nicht in jedem Fall die selben Tools einsetzen, was herstellerübergreifende Schnittstellen erforderlich macht. In den vergangenen zwanzig Jahren gab es dafür im wesentlichen zwei Lösungsansätze, die jedoch beide nicht immer zufriedenstellend funktioniert haben. Bei der Nutzung toolspezifischer Repositories und der Punkt-zu-Punkt-Integration der im Prozess jeweils „benachbarten“ Werkzeuge kann ein Update oder ReleaseWechsel bei einzelnen Werkzeugen große Auswirkungen auf die gesamte Toolkette nach sich ziehen. Der zweite Ansatz beruht auf der Integration von Funktionen für unterschiedliche Disziplinen wie zum Beispiel Anforderungsmanagement und Testmanagement in einer Anwendung, die auf ein zentrales Repository zugreift. Solche monolithischen Systeme bieten prinzipbedingt oft nicht die funktionale Reife wie dedizierte Einzelwerkzeuge und sind darüber hinaus auch nur schwer in eine heterogene Umgebung einzuflechten. Des Weiteren lassen sich die Werkzeuge in einem solchen monolithischen System nicht separat voneinander weiterentwickeln. Für einen wasserfallartigen Prozess können diese aufgezeigten Lösungen gegebenenfalls noch sinnvoll funktionieren, aber sie stellen ein hohes Risiko für die heutigen interdisziplinären Entwicklungsprozesse dar, in denen die einzelnen Phasen mehrfach durchlaufen werden. Hieraus ergeben sich deutlich höhere Ansprüche an das Application Lifecycle Management, was auch die jährliche Forrester-Studie bestätigt. ALM 2.0 Um die Fehlern der Vergangenheit zu vermeiden, stellen die Experten einige Kernforderungen an modernes Application Lifecycle Management („ALM 2.0“): So ist die Trennung der Tool-Implementierung von den Daten sowie ein föderatives und offenes Datenmodell sowie kein zentrales Repository notwendig. Darüber hinaus sollte ALM 2.0 eine Implementierung der Werkzeuge unter Nutzung von internetbasierten Standards bieten und eine offene Plattform mit Unterstützung vieler verschiedener ClientTechnologien (zum Beispiel Java, .NET, Browser) nutzen. Eine mögliche Lösung besteht darin, bei der Entwicklung von ALM-Tools die- Anforderungen Softwarearchitektur Softwaredesign Entwicklung Alle Grafiken: IBM ENTWICKLUNGSWERKZEUGE Test 2: Daten und deren Verlinkung im „www – Stil“. Informationen sind durch Uniform Resource Identifier (URI) eindeutig bestimmt. selben grundlegenden Architekturprinzipien und Mechanismen anzuwenden, die auch das Internet so erfolgreich gemacht haben. Dazu gehört beispielsweise die Verknüpfung von beliebigen Informationen, die über verschiedene Server verteilt gespeichert sind. Ein weiteres Prinzip ist die direkte Adressierbarkeit von Informationen über URIs mit der Vergabe eindeutiger Identitäten. Durch die Nutzung von Standardprotokollen wie HTTP und zustandsloser Kommunikation können Aspekte der Skalierbarkeit und Plattformunabhängigkeit viel besser realisiert werden. Hier setzt IBM unter anderen auf den Softwarearchitekturstil Representational State Transfer (REST), welcher diese serviceorientierten Eigenschaften für die Tools verwirklicht. Damit können beliebige Artefakte im Entwicklungsprozess verknüpft und von einem Werkzeug zum anderen über Links gekoppelt werden. Jazz Jazz ist die Umsetzung dieser technischen Anforderungen mit Standardkomponenten wie Enterprise-Datenbanken oder Applikationsserver. Jazz separiert die Implementierung der Tools von den Daten. Diese werden nicht mehr repliziert oder in einem Austauschformat wie RIF (Requirements Interchange Format) verschickt, sondern über die Plattform Jazz integriert; bewährte Internettechnologien wie HTTP und REST machen das möglich. Tools für die verschiedenen Disziplinen der Softwareentwicklung werden über den offenen Standard OSLC (Open Services for Lifecycle Collaboration) integriert, der auf WAN-fähigen Transportmechanismen (siehe Bild 2) basiert. Die Daten repräsentieren sich als wären sie in einem einzigen Repository, das physikalisch aber auf mehrere Servern verteilt sein kann. So kann beispielsweise gemäß Bild 1 ein Zulieferer über OSLC direkt auf die Anforderungen des OEM zugreifen und diese bei entsprechenden Zugriffsrechten verändern oder verknüpfen. Das Application Lifecycle Management kann flexibel und unternehmensübergreifend implementiert werden. Durch die Unterstützung von beliebigen Clients wie Webbrowser, Eclipse, Microsoft Visual Studio oder anderen können Mitarbeiter immer das ihnen vertraute Werkzeug ihrer Wahl verwenden. So lässt sich zum Beispiel ein SPICE-konformer Prozess dank optimaler Unterstützung durch geeignete Tools sehr einfach implementieren. Die Möglichkeit für die Mitarbeiter, weiterhin in der ihnen vertrauten Umgebung zu arbeiten, trägt zu einer hohen Akzeptanz des Prozesses bei. Jazz ist schon lange mehr als nur eine Vision. IBM Rational hat mit der Entwicklung bereits 2004 begonnen. Die ersten Produkte wie Rational Team Concert wurden 2008 auf dem Markt gebracht. Ein umfangreiches Ökosystem mit Jazzkompatiblen Lösungen von Businessund Technologiepartnern ist bereits vorhanden und wächst kontinuierlich. Vergleichbar mit Eclipse auf der Client-Seite bietet Jazz serverseitig ein immer umfangreicheres und integriertes Portfolio an Unterstützung für den Lifecycle-Prozess von Systemen und Software. Réne Meyer und Rainer Hochecker arbeiten bei IBM Deutschland jeweils als Certified IT Specialists Rational infoDIRECT Link zu IBM www.all-electronics.de 312AEL0110 AUTOMOBIL-ELEKTRONIK Februar 2010 33 ENTWICKLUNGSWERKZEUGE Traceability für alle AUTOMOBIL-ELEKTRONIK zeigt, wie Application Lifecycle Management (ALM) ohne Wechsel der Tool-Kette gelingen kann. „Traceability für alle“ lässt sich nämlich ohne Umstellung der gewohnten Entwicklungsumgebung und ohne größere Investitionen verwirklichen. E ine der Hauptanforderungen an die qualitäts- und sicherheitsgerichtete System- und Software-Entwicklung ist die durchgängige Verfolgbarkeit aller Anforderungen über den kompletten Produktlebenszyklus hinweg. Verschiedene Prozessreferenzmodelle wie CMMI, SPICE und insbesondere Automotive SPICE fordern von den Entwicklern, dass sich alle Informationen, die beim Durchlaufen des Entwicklungsprozesses erfasst und dokumentiert werden, bidirektional weiter- beziehungsweise zurückverfolgen lassen. Viele Anbieter von Tools zum Application Lifecycle Management (ALM) versprechen durch die Integration verschiedener Entwicklungsaktivitäten – wie zum Beispiel Anforderungs-, Design-, Test-, Änderungs- und Konfigurationsmanagement – eine durchgängige Traceability, erhöhte Produktivität und Qualität. Was so verlockend klingt, hat aber oft einen hohen Preis: Nicht nur, dass die Anschaffung eines solchen Werkzeugs mit beträchtlichen Investitionen verbun- 34 AUTOMOBIL-ELEKTRONIK Februar 2010 den ist. Der Wechsel von einer bestehenden und bewährten Tool-Kette hin zu einer ALM-basierten Entwicklungsumgebung ist mit einigen Risiken verbunden und sollte gut überlegt werden. Spurensuche Bevor man sich auf die Suche nach neuen Werkzeugen macht, sollte man zunächst die vorhandenen Möglichkeiten sichten und analysieren. Dabei spielt eine systematische Vorgehensweise eine große Rolle. Nur wenn man eine saubere Anforderungsanalyse durchführt, die eine attributierte Liste funktionaler und nichtfunktionaler Anforderungen liefert, hilft ein gutes Werkzeug bei der Traceability. Unter den Attributen muss vor allem ein eindeutiger Identifier (ID) sein, der eine Referenzierung überhaupt erst möglich macht. Auch für alle weiteren Schritte im Entwicklungsprozess gelten diese Voraussetzungen: Informationen müssen bestimmte Eigenschaften besitzen, die sich in entsprechenden Attributen wider- spiegeln. Lässt sich keine ID auffinden, so können auch andere eindeutige Werte benutzt werden. Systemkomponenten lassen sich beispielsweise anhand ihres Komponentennamens referenzieren, modellbasierte Design-Tools ordnen jedem einzelnen Diagrammtyp entsprechende IDs zu, Software-Funktionen können durch ihren Funktionsnamen identifiziert werden und Testwerkzeuge verwalten einzelne Testfallnummern. Aber auch außerhalb des eigentlichen Engineering Lifecycle sind Referenzen nötig. So sollen zum Beispiel Anforderungen auf einzelne Release-Stufen zugeordnet werden können. Hier kommt somit das Thema Projektmanagement ins Spiel. Beispiel Qualitätsmanagement: Auditoren brauchen den Nachweis, dass bestimmte Prozessanforderungen erfüllt werden. Eine Referenz zum Entwicklungsprozess wäre demnach sinnvoll. Fast jedes Werkzeug benutzt solche Identifikatoren. Nur Dokumente aus Office-Systemen, die rein textbasierte Informationen enthalten, verfügen meist ENTWICKLUNGSWERKZEUGE Alle Grafiken: Method Park nicht über derartige IDs. Einzelne Textstellen werden zwischen Dokumenten kopiert, wodurch redundante Informationen und im Laufe der Zeit Inkonsistenzen entstehen. Allerdings ist es bei diesen Dokumenten auch relativ einfach, sie in ein System mit Identifikatoren zu überführen. Doch wie feingranular sollen die Informationen referenzierbar sein? Diese Entscheidung kann kein Werkzeug fällen; sie muss vielmehr individuell getroffen werden. Lupe oder Rastermikroskop? Wie bekommt man nun Zugriff auf die identifizierten Informationen? Wo sind die notwendigen Schnittstellen? Diese Frage muss immer beantwortet werden, unabhängig davon, ob Informationen dauerhaft in ein anderes System überführt oder nur zum Zweck der Nachverfolgbarkeit referenziert werden sollen. Die manuelle Verwaltung einer Referenztabelle, die nur die IDs aus den verschiedenen Werkzeugen enthält, aber ohne direkte Kopplung keinerlei Veränderung erfährt, ist bei den meisten Projekten zu aufwändig. Man muss also Schnittstellen identifizieren beziehungsweise etablieren, über die man auf die Daten direkt zugreifen kann. Ein lesender Zugriff ist dabei völlig ausreichend, da die Funktionsweise und der Datenbestand der einzelnen Werkzeuge nicht verändert werden sollen. Moderne Systeme verwalten die einzelnen Arbeitsergebnisse meist in XMLformatierten Dateien oder SQL-basierten Datenbanken, die leicht in XML-Dateien überführt werden können. Der Aufbau und Inhalt solcher XML-Dateien ist über entsprechende Low Cost- oder Public Domain-Produkte auszulesen und weiterzuverwerten. Die Kunst besteht also darin, die Informationen aus diesen vielen Fragmenten auf sinnvolle Art und Weise miteinander zu verknüpfen. Verfolgung aufnehmen In diesem Beispiel kommt der Open Source Editor „4Ever“ zum Einsatz. Er ist in der Lage, mehrere XML-Dateien mit unterschiedlichen Schemata innerhalb eines Dokumentationsbaumes anzuordnen und miteinander zu verknüpfen. Gemäß der systematischen Vorgehensweise steht zu Beginn der Anforderungskatalog an. Er enthält mehrere Unterkataloge, deren Inhalte aus verschiedenen Werkzeugen stammen können (Bild 1). Innerhalb des XML-Editors werden diese Kataloge gesammelt und zueinander in Relation gestellt. Im nächsten Schritt wird der XML-Export ei- Bild 1: Darstellung einer Anforderung innerhalb des Dokumentationsbaumes. Bild 2: Referenzen auf Architektur und Test innerhalb einer Anforderung. nes Architekturwerkzeuges integriert. Je nach verfügbarer Granularität können hier Komponenten, Module oder sogar einzelne Funktionen identifiziert und dazugehörige Anforderungen referenziert werden. Dasselbe führen wir auch mit dem Testfallkatalog einer Testmanagementsuite durch (Bild 2). Durch die editorseitige bidirektionale Verknüpfung ist die Traceability jederzeit gewährleistet. Die Verknüpfungen innerhalb des Engineering-Bereiches stellen allerdings nur einen Teil der Möglichkeiten dar. Mit einer entsprechenden Prozessmanagement-Software – hier kam der XML-Export des Tools „Stages“ zum Einsatz – lässt sich die komplette Prozessdokumentation integrieren und weiterverwenden. So kann man beispielsweise innerhalb eines Anforderungskataloges jederzeit auf die entsprechenden Methodenbeschreibungen verweisen, die bei der Analyse zum Einsatz kamen. Und die für das Projektmanagement notwendige Zuordnung von Verantwortlichen lässt sich durch die Einbindung einer an anderer Stelle verwalteten Mitarbeiterdatei ebenfalls bewerkstelligen. Somit hat man mit nur wenig Zusatzinformation schon alle notwendigen Inhalte für das Projekthandbuch beisammen. Um den Projektbeteiligten eine Dokumentation in gewohnter Form anzubie- ten, ohne die Informationen aus den XML-Dateien kopieren oder mehrfach verwalten zu müssen, verfügt der hier genutzte XML-Editor über eine weitere Eigenschaft: Er kann aus allen Inhalten automatisch Dokumente generieren, deren Struktur vordefiniert oder beliebig zusammenstellbar ist. Und wohin danach? Die gezeigte Methode zum Sammeln, Verwalten, Verknüpfen und Darstellen der Informationen aus verschiedenen Entwicklungswerkzeugen lässt sich um zusätzliche Elemente erweitern. So wäre es zum Beispiel möglich, auch innerhalb von Source-Code-Dateien XML-Tags zu hinterlegen und diese in die Gesamtdokumentation zu integrieren. Damit wäre man wieder ein Stückchen näher an der Erfüllung der Forderung, eine wirklich vollständige Traceability der Anforderungen innerhalb des Engineering Lifecycle darzustellen. Bernhard Sechser ist Principal Consultant SPICE & Safety und iNTACS Competent Assessor bei der Method Park Software AG InfoDIRECT www.all-electronics.de Link zu Method Park 313AEL0110 AUTOMOBIL-ELEKTRONIK Februar 2010 35 ENTWICKLUNGSWERKZEUGE X5: Umbau zum Plug-In-Hybrid In einem Gemeinschaftsprojekt der Fakultäten Maschinenbau, Elektrotechnik und Informatik der Hochschule Landshut ist es gelungen, in nur 18 Monaten einen fahrbereiten seriellen Plug-in-Hybrid zu entwickeln. AUTOMOBIL-ELEKTRONIK zeigt, wie und mit welchen TOOLS das gelang. A ls Basisfahrzeug für den „MBL exdrive“ genannten Plug-in-Hybrid diente ein von der BMW AG zur Verfügung gestellter BMW X5, aus dem die Beteiligten den gesamten konventionellen Antriebsstrang entfernten. Als Antrieb dienen nun zwei in den beiden Achsen verbaute Elektromotoren. Damit steht wie im ursprünglichen Basisfahrzeug ein Allradantrieb zur Verfügung. Die dritte Sitzreihe des X5 musste den Lithium-Ionen-Batterien weichen, die zusammen eine Spannung von 400 V liefern. Das Aufladen der Batterien erfolgt bequem über eine normale 230 V Steckdose (Plug-in-Hybrid). Die bei einem konventionellen Antrieb verlorene Bremsenergie wird beim Hybrid X5 per Rekuperation zurückgewonnen und gleich wieder in den Batterien gespeichert. Die Kapazität der Batterien bietet dadurch eine Reichweite von ungefähr 100 km. Über einen Range Extender lässt sich die Reichweite jedoch deutlich erhöhen. Ein Dieselmotor treibt dabei einen Generator an, der die Batterie während der Fahrt auflädt. Der Dieselmotor stammt ursprünglich aus einem Notstromaggregat und wird stationär im verbrauchsoptimalen Betriebspunkt betrieben. Diese Art des Hybridantriebs wird als serieller Hybrid bezeichnet. Die Komplexität ist gegenüber einem parallelen Hybrid, bei dem zwei Antriebsarten verwendet werden, deutlich geringer. Die Bordnetzarchitektur Nicht nur der Antriebsstrang des X5 wurde modifiziert; auch beim Bordnetz des Fahrzeugs gab es Änderungen. Um so wenig wie möglich in das bestehende Bordnetz eingreifen zu müssen, wurde für die Bild 1: In nur 18 Monaten ist es gelungen, einen fahrbereiten seriellen Plug-in-Hybrid zu entwickeln. 36 AUTOMOBIL-ELEKTRONIK Februar 2010 neuen Hybridfunktionen ein weiterer CAN-Bus, der Hybrid-CAN, hinzugefügt. An diesem neuen Bus sind die beiden Wechselrichter angeschlossen, welche die Elektroantriebe mit Wechselspannung versorgen. Das Original-Motorsteuergerät verbleibt im Fahrzeug, ist aber nun lediglich für das Einlesen der Fahrpedalstellung zuständig. Als Steuergerät für die neuen Hybrid-Funktionen wird ein Rapid Prototyping-Modul ES910 verwendet, das gleichzeitig als Gateway zwischen dem originalen Powertrain-CAN und dem Hybrid-CAN dient. Die ES910 übernimmt ferner die Buskommunikation des entfernten Getriebesteuergeräts. Damit ist es möglich, über ein kompaktes Modul, das im Beifahrerfußraum verbaut werden konnte, alle Funktionen in Echtzeit auszuführen. Alle Fotos und Grafiken: Hochschule Landshut ENTWICKLUNGSWERKZEUGE Bild 2: Komponenten eines Hybridantriebs für Allradfahrzeuge. Funktionsentwicklung mit ASCET Bild 3: Überwachung der internen Betriebszustände mit INTECRIO. lenprüfstand als auch auf der Straße. Ziel der Erprobung ist es, durch Veränderung Bei der Entwicklung der neuen Hybridvielfältiger Parametersätze das FahrverFunktionen wurde auf die Entwicklungshalten zu optimieren. Im Zentrum steht werkzeuge von ETAS zurückgegriffen. dabei die Drehmomentverteilung auf die Ziel war es, in möglichst kurzer Zeit einen beiden Achsen des Fahrzeugs unter BePrototyp zu entwickeln, mit dem man rücksichtigung der vorhandenen Enerkonkrete Erfahrungen sammeln kann. gie, der Temperatur aller Komponenten Die Funktionsentwicklung erfolgte sowie der Fahrzeuggeschwindigkeit. Fermit dem Entwicklungswerkzeug ASCET. ner laufen derzeit Experimente mit unNeben der eigentlichen Antriebsfunkterschiedlichen Fahrpedalkennlinien. Da tion, die den Fahrerwunsch in eine Andie konventionelle Bremse aus Sichersteuerung der beiden Wechselrichter heitsgründen nicht verändert wurde, erumsetzt, wurden Funktionen zur Temfolgt eine elektrische Bremsung über das peratur-, Spannungs- und KurzschlussFahrpedal (Rekuperation). Die Wegstreüberwachung realisiert. Ferner galt es, cke des Fahrpedals wird dabei in unterdie Kommunikation des fehlenden Geschiedliche Funktionsbereiche aufgeteilt. triebesteuergeräts zu simulieren und eine Bei den ersten Versuchen hat sich gezeigt, Gateway-Funktion zwischen den beiden dass man sich bei entsprechender KaliCAN-Bussen zu entwickeln. brierung sehr schnell an das kombinierte Durch die von ASCET zur Verfügung Gas-/Bremspedal gewöhnen kann. gestellten vielfältigen ModellierungsDerzeit erfolgen die Erprobungen techniken konnten die Informatikstunoch direkt über das Werkzeug INTEdenten sowohl kontinuierliche Vorgänge wie die Antriebsfunktion als auch Zur Entwicklung der neuen Hybrid-Funktionen zustandsbasierte kamen diverse ETAS-Werkzeuge entlang des Vorgänge, wie sie in der Spannungsklassischen V-Modells zum Einsatz überwachung vorkommen, auf adäquater Ebene spezifizieren. Die AbsicheCRIO. Maschinenbau- und Informatikrung der Modelle erfolgte durch Offlinestudenten arbeiten dabei Hand in Hand. Simulation gegenüber einem UmgeIn einem nächsten Schritt entwickeln die bungsmodell. Beteiligten nun eine INCA-Oberfläche, Im nächsten Schritt wurde dann das mit der die Maschinenbauer die FahrFunktionsmodell mit Hilfe des Werkfunktionen selbst kalibrieren können. zeugs INTECRIO auf das Rapid-Prototyping-Modul ES910 gebracht. Vor dem Höhere Antriebsfunktionen Test des Moduls im realen Fahrzeug erBasierend auf den derzeitigen Basisfunkfolgte ein weiterer Absicherungsschritt tionen, entwickeln fünf Studenten höhegegenüber einer Restbussimulation. re Antriebsfunktionen. Dabei werden nicht nur Komfortfunktionen, wie zum Beispiel Tempomat oder Halten am Berg Die Erprobung Derzeit erfolgt die Erprobung des neuen entwickelt, sondern auch SicherheitsAntriebssystems sowohl auf einem Rolfunktionen, wie beispielsweise eine Schlupfregelung für den elektrischen Antrieb. Auch die Spezifizierung dieser Funktionen erfolgt mit ASCET. Ziel ist es, einzelne gekapselte Softwarekomponenten nach Autosar zu entwickeln. Im Vordergrund steht auch hier, wie beim gesamten Projekt, die Studenten praxisnah an modernen Entwicklungsmethoden auszubilden. Es ist geplant, das Fahrzeug auch in den kommenden Semestern als Entwicklungs- und Ausbildungsplattform zu nutzen. Das Spektrum reicht dabei vom 4-Motorenantrieb über Hochvoltsicherungen bis hin zu Batteriemanagementsystemen sowie Anzeige- und Bedienkonzepten. Fazit Die Hochschule Landshut hat mit dem Projekt X5 Hybrid bewiesen, dass es möglich ist, seriennahe Hybridfahrzeuge zu bauen, ohne auf den gewohnten Komfort eines konventionellen Fahrzeugs verzichten zu müssen. Für die Entwicklung der neuen Hybrid-Funktionen wurden die ETAS-Werkzeuge ASCET, INTECRIO, ES910 und INCA entlang des klassischen V-Modells eingesetzt. Damit konnten die Funktionen spezifiziert, abgesichert und letztendlich mit Rapid Prototyping-Technologie im Fahrzeug ausgeführt werden. So war es den Informatikern möglich, in relativ kurzer Zeit dem Fahrzeug der Maschinenbauer Leben einzuhauchen. Dr. Dieter Nazareth ist Professor an der Fakultät Informatik der Hochschule Landshut. infoDIRECT www.all-electronics.de Link zum Projekt „MBL ex-drive“ und zu ETAS 311AEL0110 AUTOMOBIL-ELEKTRONIK Februar 2010 37 BETRIEBSSYSTEME Autosar-Betriebssystem mit direkter Task-Laufzeitmessung Gute Echtzeit-Embedded-Programmierung erfordert vom Software-Ingenieur viel Mühe und Aufwand, um die Klippen knapper Prozessor-Ressourcen zu umschiffen. Willkommene Hilfe bietet jetzt ein Embedded-Betriebssystem, das nicht nur Laufzeiten von Tasks und Interrupts direkt ermittelt, sondern in Verbindung mit dem Analysewerkzeug „TimingAnalyzer“ auch LAUFZEITKONFLIKTE aufdeckt. S oftware Design ist einfach, wenn der Prozessor weit mehr Rechenzeit zur Verfügung stellt als die Anwendung benötigt. In der Praxis liegt jedoch üblicherweise der umgekehrte Fall vor. Moderne Embedded Software ist häufig komplex und besteht dabei aus mehreren, zeitlich unabhängig ablaufenden Prozessen (Tasks) und Interrupt-ServiceRoutinen (ISRs). Der Einsatz eines preemptiven Betriebssystems wie MICROSAR OS von Vector trägt wesentlich zu einer klaren Struktur, verkürzten Entwicklungszeiten und besserer Wartbarkeit bei. Ein stabiles System erfordert aber zusätzlich die Berücksichtigung der Wechselwirkung aller implementierten Tasks. Im Fokus stehen hier vor allem die Datenkonsistenz beim Zugriff auf gemeinsam genutzte Datenbereiche und das Laufzeitverhalten der einzelnen Tasks. Laufzeitverhalten Datenkonsistenz lässt sich mit Hilfe der vom Betriebssystem bereitgestellten Me- chanismen sicherstellen. Für das korrekte Laufzeitverhalten ist aber der Entwickler verantwortlich. Er muss sicherstellen, dass alle Prozesse innerhalb ihres Zeitlimits abgearbeitet werden können. Soll zum Beispiel ein Nutzer nach Betätigen eines Bedienelements innerhalb von 10 ms eine Wirkung erkennen, ist das ein typisches Beispiel für das Zeitlimit einer Task-Laufzeit. Meistens sind Entwickler jedoch mit zyklischen Vorgängen konfrontiert, bei denen jeder Vorgang zwingend vor Beginn des nächsten Zyklus abgeschlossen sein muss. Ebenso muss beim Software-Design berücksichtigt werden, dass eine laufende Task jederzeit durch einen Interrupt oder eine Task höherer Priorität unterbrochen werden kann. Bild 1 verdeutlicht die Aufgabe anhand einer aus Task A und den Interrupts ISR 1 und ISR 2 bestehenden Anwendung. Die Task wird zyklisch alle 10 ms aufgerufen, benötigt eine Laufzeit von 5 ms und lastet den Prozessor damit zu 50% aus. Die Laufzeit der beiden Inter- rupts beträgt jeweils 3 ms. Während die Unterbrechung der Task durch nur einen Interrupt unkritisch ist (Zyklus 2), führen beide Interrupts im gleichen Zyklus zu einer unzulässig langen Rechenzeit von 11 ms und damit zur Überschreitung des nächsten Startzeitpunkts (Zyklus 5). Solche Zeitkonflikte können zu sporadisch auftretenden und schwierig identifizierbaren Fehlern wie Datenverlusten, Timeouts, wahrnehmbaren Verzögerungen etc. führen. Eine gründliche Analyse ist daher vor Auslieferung der Software unverzichtbar. Laufzeitmessungen direkt im Betriebssystem Die Basis jeder Analyse sind genaue Kenntnisse über die Task- und InterruptLaufzeiten, die sich über verschiedene Verfahren ermitteln lassen. Eine einfache Lösung besteht darin, an Beginn und Ende der Tasks spezielle Testroutinen zum Toggeln von I/O-Ports einzufügen, die man zum Beispiel via externem Oszilloskop oder Logikanalsator beobachtet. Eine Bild 1: Das gleichzeitige Auftreten beider Interrupts führt zu einer unzulässigen Verzögerung von Task A. 38 AUTOMOBIL-ELEKTRONIK Februar 2010 BETRIEBSSYSTEME andere Möglichkeit ist das Triggern spezieller Messroutinen, die über einen eigenen Timer jeweils Zeitstempel erzeugen und ihre Daten über eine (serielle) Datenschnittstelle an einen PC weitergeben. Die Nachteile dieser Verfahren sind offensichtlich, denn einerseits ist der Code unter erheblichem Aufwand und Fehlergefahr wiederholt an mehreren Stellen manuell zu ändern, und andererseits umfasst das gemessene Zeitintervall neben der Laufzeit der untersuchten Routine auch die Laufzeiten aller unterbrechenden Tasks und ISRs. MICRSOSAR OS Bild 2: Methoden der Laufzeitmessung: Die rot gekennzeichneten Bereiche sind vom Anwender zu erstellende Software-Modifikationen. Alle Bilder: Vector Informatik GmbH Ab sofort bietet MICROSAR OS eine Funktion zum Messen der Ausführungsund Sperrzeiten ausgewählter Tasks und Interrupts direkt im Betriebssystem, die auch Unterbrechungen bei der Laufzeitermittlung berücksichtigt. Da nun keine Modifikationen des Anwendungscodes mehr erforderlich sind, vereinfacht sich die Arbeit des Testingenieurs signifikant. Man benötigt lediglich eine Testroutine zum Auslesen der Messdaten. Prinzipiell bietet sich dafür jede unterstützte serielle oder parallele Schnittstelle der Prozessorbeziehungsweise Steuergeräte-Hardware an; ebenso aber auch ein Speicherabbild im Emulator. Über die Konfiguration des Betriebssystems schaltet der Anwender die Messfunktion bequem zu oder ab. Bild 2 verdeutlicht die Vereinfachungen. Bild 3: Lösung der Rechenzeitkonflikte durch Funktionsauslagerung. Laufzeitanalyse Nach den Laufzeitmessungen im Betriebssystem analysiert der Software-Ingenieur im nächsten Schritt die Messdaten und prüft, ob jede Task ihre Aufgabe innerhalb des geplanten Zeitrahmens abarbeiten kann. Für diesen Zweck liefert Vector mit dem Betriebssystem auch gleich das Analysewerkzeug „TimingAnalyzer“ aus. Der TimingAnalyzer nutzt das Prinzip des Deadline Monotonic Scheduling. Der Ansatz basiert auf der Annahme, dass für jede Task ein Zeitlimit zur Abarbeitung ihrer Aufgabe existiert. Bei periodischen Tasks muss dieses Zeitlimit kleiner als die Periode sein. Aperiodische Tasks bildet das System durch periodische Tasks nach, bei denen die Periode der minimalen Inter-Arrival-Zeit entspricht. Unter InterArrival-Zeit versteht man die Zeit zwischen zwei Task-Aktivierungen, zum Beispiel zwei Betätigungen des Blinkerhebels. Der Software-Ingenieur füttert den TimingAnalyzer mit den gemessenen Laufzeiten der Tasks und ISRs und vervollständigt diese Daten durch Angabe von Task-Prioritäten, einzuhaltenden Deadlines und typischen Zykluszeiten. Anhand dieser Vorgaben prüft der TimingAnalyzer nun, ob alle Tasks ihre Zeitlimits jederzeit einhalten und stellt das berechnete Zeitverhalten grafisch dar (siehe Abbildungen 1 und 3). Der Analyse-Algorithmus berücksichtigt dabei auch die speziellen Abhängigkeiten von Tasks und Interrupts im Rahmen der gemeinsamen Nutzung von Hardware- oder SoftwareRessourcen. Bild 3 zeigt eine mit Hilfe des TimingAnalyzers gefundene Lösung für das Beispiel aus Abbildung 1. Man teilt ISR 2 auf in eine Kernfunktion mit einer Laufzeit von 1 ms auf Interruptlevel und in eine niederpriore Nachbearbeitung mit einer Laufzeit von 4 ms auf Tasklevel. Eine solches Szenario ist mit geringem Zeitbedarf im TimingAnalyzer eingerichtet und das Resultat innerhalb weniger Sekunden verfügbar. Der Entwickler prüft auf diese Art und Weise schnell und einfach die Auswirkungen größerer Änderungen des Source-Codes oder neuer Konfigurationen. Ausblick Die erweiterten Möglichkeiten von MICROSAR OS bilden zusammen mit dem TimingAnalyzer ein effizientes Duo zur Embedded Software Entwicklung. Während das Betriebssystem die Bestimmung der Ausführungszeiten von Tasks und Interrupt Service Routinen vereinfacht, dient das Analyse-Werkzeug zur grafischen Darstellung und zum Prüfen auf Laufzeitkonflikte. Zurzeit werden die Messdaten über eigene Messroutinen erfasst und manuell in das Analysewerkzeug übertragen. Für die Zukunft ist es geplant, die Daten mit Hilfe standardisierter Protokolle wie XCP automatisch auf den PC und in den TimingAnalyzer zu laden. Dr.-Ing. Helmut Brock ist Produktmanager für OSEK/VDX-und Autosar-Betriebssysteme bei Vector Informatik infoDIRECT www.all-electronics.de Link zu Vector Informatik 321AEL0110 AUTOMOBIL-ELEKTRONIK Februar 2010 39 BETRIEBSSYSTEME Innovationstreiber Autosar und GENIVI Autosar und Genivi standardisieren die Software-Architektur im Fahrzeug. AUTOMOBILELEKTRONIK zeigt, wo GEMEINSAMKEITEN UND UNTERSCHIEDE bestehen. I n der Automobilelektronik wird die Entwicklung derzeit von zwei wesentlichen Trends dominiert. Auf der einen Seite steht die Etablierung von Autosar als weltweiter Standard, um die komplexe Funktionalität sicher zu beherrschen. Auf der anderen Seite gewinnen Infotainment-Anwendungen zunehmenden Einfluss im Fahrzeug. Während Autosar die Softwarearchitektur, Anwenderschnittstellen, Basissoftware und die Methodik für die klassischen Fahrzeugdomänen spezifiziert, konzentriert sich Genivi ausschließlich auf die Entwicklung und Einführung einer Open-Source-Entwicklungsplattform im Bereich Infotainment. Autosar Bei der Entwicklung und Integration der Steuergerätesoftware gewinnt Autosar zunehmend an Bedeutung und hat sich bereits als weltweiter Standard etabliert. Die Entkopplung der Hardware von der Applikationssoftware durch eine einheitliche Basissoftware und Architektur verringert die Probleme beim Softwareaustausch zwischen Steuergeräten und Fahrzeugen deutlich und vermeidet unnötige Parallelentwicklungen. Dabei ist die Kompatibilität von Autosar-Steuergeräten mit bereits entwickelten Steuergeräten eine wichtige Voraussetzung, um den Aufwand bei der Einführung von Autosar in Fahrzeugprojekten zu reduzieren. Ein weiterer Vorteil ergibt sich durch die Wiederverwendung der Software. Dies erhöht die Qualität der Software, vermeidet zeitaufwändige Mehrfachentwicklung, hilft, die Kosten weiter zu senken, und ermöglicht damit letztendlich eine Konzentration auf softwaregetriebene kundenrelevante Innovationen. Gegründet im Jahr 2003 verfolgen inzwischen über 170 Mitglieder in der Entwicklungspartnerschaft Autosar das Ziel, eine offene und standardisierte Softwarearchitektur zu etablieren, die unabhängig von Hardwarekomponenten ist. Dabei erfolgt die Wiederverwendung und Weitergabe von bereits entwickelter Software durch Autosar mit Hilfe einer standardisierten Methodik. Mit Release 2.1 veröffentlichte die Entwicklungspartnerschaft 2007 die Ergebnisse der ersten Phase des Standardisierungsprozesses. Seit August 2008 liegt mit der Release 3.1 eine fast komplette Spezifikation der Basissoftware sowie eine Runtime-Environment (RTE, Laufzeitumgebung) für elektronische Steuergeräte vor. Ebenfalls implementiert die Release 3.1 die Spezifikation für die On-Board-Diagnose (OBD), die alle abgasrelevanten Daten überwacht und vor allem für den Einsatz von Autosar auf dem US-amerikanischen Markt von großer Bedeutung ist, da die OBD-Richtlinien in den USA gesetzlich vorgeschrieben sind. Release 4.0 veröffentlicht Mit Release 4.0, die Ende 2009 veröffentlicht wurde, hat Autosar die Phase II erfolgreich abgeschlossen. Die Partnerschaft legte bei der Entwicklung von Release 4.0 besondere Augenmerke darauf, die Architektur und Basis-Software, Methodik sowie Anwenderschnittstellen zu verbessern. Im Architektur-Bereich entwickelte Autosar zum Beispiel ein spezielles Sicherheitsprotokoll. 40 AUTOMOBIL-ELEKTRONIK Februar 2010 Bild 1: Die AutosarLaufzeitumgebung (RTE) sorgt für die Kommunikation der AnwendungsSoftware-Funktionen untereinander sowie zwischen Anwendungs- und Basis-Software. Um ein hohes Qualitätsniveau sicherzustellen, nahm Autosar zusätzlich erstmals eine Validierung von Methodik und Templates vor. Während die Validierung der Templates teilweise auf Release 3.0 aufbaut, basiert die Validierung der Methodik bereits auf der neuen Release 4.0. Auf Seiten der Methodik kümmert sich die Entwicklungspartnerschaft ebenfalls um die Themen Varianten-Management, Kalibrierung von Steuergeräten und um die Harmonisierung an das Field Bus Exchange Format (FIBEX). Darüber hinaus definiert Release 4.0 über 4100 Elemente von Anwenderschnittstellen aus den Fahrzeugbereichen Karosserie/Komfort, Antriebsstrang, Fahrwerk, Insassen-/Fußgängerschutz, HMI und Telematik/Multimedia. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist das Thema Sicherheit, da in Release 4.0 Verschlüsselungsalgorithmen integriert wurden, um eine ungewollte Modifikation der Software in den Steuergeräten zu verhindern. Bild 2: Wie bei der Standardisierung durch Autosar verfolgt Genivi das Ziel, eine Middleware zu erstellen, die einheitliche Komponenten und Schnittstellen enthält und damit individuelle Lösungen einzelner Unternehmen ablöst. Standardisierung beim Car-Infotainment Infotainment-Systeme für das Auto sind in Zukunft nur dann wirtschaftlich, wenn sie wie im Bereich der Steuergeräteentwicklung ebenfalls auf standardisierten Plattformen aufsetzen, die übergreifend von Herstellern und Zulieferern eingesetzt und wiederverwendet werden. Ähnlich wie Autosar arbeitet Genivi an einer Verkürzung der Entwicklungszeit und einer Wiederverwendbarkeit von Softwarekomponenten. Auf der Basis von Linux als offenes Betriebssystem im Car-Infotainment arbeitet die Genivi-Allianz an einer offenen Plattform für eine standardisierte Auto- se MOST bereitstellen sowie ebenfalls FlexRay unterstützen. Unterschiede Wie bei der Standardisierung durch Autosar verfolgt Genivi das Ziel, eine Middleware zu erstellen, die einheitliche Komponenten und Schnittstellen enthält und damit individuelle Lösungen einzelner Unternehmen ablöst. Prinzipiell bestehen aber zwischen Autosar und Genivi unterschiedliche Anforderungen im nichtfunktionalen Bereich. Dazu gehören die Funktions- und Zugriffssicherheit, die Systemstabilität und der RessourZur Integration von Head-Units in das cenbedarf. Während ECU-Netzwerk sind auch beim In-CarAutosar Cross-Domain-Funktionen wie Infotainment CAN-Kommunikation, Diagnose, Flashing, Flashen und Diagnose gefragt Logging und Tracing standardisiert, widmet sich Genivi den Multimedia-Domains, mobil-Infotainment-Plattform. Linux für die auf unterschiedlichen Software-ArFahrzeug-Infotainment benötigt einen chitekturen beruhen. Die Cross-DomainSatz von Standardfunktionen, die eleFunktionen können innerhalb des Genimentare Voraussetzung für Car-Infotainvi-Software-Stack zum Einsatz kommen. ment ist. Zu den Bestandteilen der Genivi-PlattEine der wichtigen Anforderungen form gehören Linux-basierte Dienste, komplexer Infotainmentsysteme ist die Middleware und offene Application-LaySkalierbarkeit von Infotainment-Funker-Interfaces. Aufbauend auf diesem Frationen über verschiedene Produkt-Varimework sind die Automobilhersteller anten hinweg. Zusätzlich muss Linux für und Zulieferer in der Lage, eine endgültiCar-Infotainment Anschlussmöglichkeige Differenzierung vorzunehmen, um ten für die Interoperabilität mit Netzsich am Markt vom Wettbewerb beiwerkstandards wie CAN beziehungswei- spielsweise durch neue Dienste oder das endgültige Erscheinungsbild abzuheben. Aus diesem Grund hat die Genivi Allianz in das Basis-Framework keinerlei Mensch-Maschine-Schnittstellen (HMIs) oder Applikations-Logik implementiert. Autosar und Infotainment auf einer Hardware Zur Integration von Head-Units in das Netzwerk der Automotive-Steuergeräte ist es notwendig, dass auch In-Car-Infotainment-Anwendungen Funktionen wie Diagnose, Flashen und CAN-Kommunikation ausführen. Hierzu werden die entsprechenden Autosar-Softwaremodule mit Adaptionsschichten in die Infotainment-Anwendungen auf derselben Hardware integriert. Auf diese Weise lässt sich Linux-basierte Open-Source-Software in einer automobilen Umgebung integrieren. Damit decken die beiden Standards Autosar und Genivi lückenlos die gesamte Bandbreite von Software-Anwendungen im Automobil ab. Simon Fürst ist Autosar-Projektleiter bei der BMW AG und Autosar-Sprecher infoDIRECT www.all-electronics.de Link zu Autosar und Genivi 322AEL0110 AUTOMOBIL-ELEKTRONIK Februar 2010 41 Grafiken: Autosar/Genivi BETRIEBSSYSTEME VERNETZUNG Der Weg zum „vernetzten“ Auto Viele Autos sind mittlerweile mit iPods, Mobiltelefonen und anderen persönlichen elektronischen Geräten vernetzt. In naher Zukunft werden sie auch an das Internet, andere Fahrzeuge und Systeme entlang der Straße angeschlossen sein. Dieser TREND HIN ZUR UNIVERSELLEN CONNECTIVITY bietet Autoherstellern und -zulieferern neue Chancen, stellt sie aber auch vor große Herausforderungen. E ndverbraucher möchten beispielsweise ihre MP3-Player und Mobiltelefone auch während der Fahrt verwenden, um dauerhaft mit Internetportalen wie Facebook verbunden zu sein. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sie ihr Auto als Erweiterung dieses „vernetzten“ Lebensstils betrachten. Für Automobilhersteller ist klar: Schaffen sie es, dass der Konsument sicher, zuverlässig und im Rahmen geltender Gesetze vernetzt ist, differenzieren sie ihre Marke und stärken die Kundenbindung. Hier gibt es allerdings einige Hürden: Vergehen in der Unterhaltungselektronik 6 bis 18 Monate bis ein neues Produkt auf den Markt kommt, so kann es in der Automobilindustrie oftmals drei Jahre und länger dauern, da sie in den Herstellungsprozess des Fahrzeugs eingeplant und umfangreicheren Tests und Bewertungen unterzogen werden müssen. Zudem muss das In-Car-System, das sich mit persönlichen Elektronikgeräten verbindet, mindestens 10 Jahre aktuell bleiben. Aber wie kann dieses Dilemma gelöst werden, wenn der MP3-Player von heute das 8-Spur-Gerät von morgen ist? Die Lösung: Modularität Lösung für einige dieser Probleme ist die Implementierung modularer erweiterungsfähiger Softwarearchitekturen. In anderen Fällen können Inhalte und Applikationen aktuell gehalten werden, indem Ingenieure die Funktionalität von den Embedded-Modulen auf das Internet übertragen. Zum Beispiel können Datenbanken für Navigationssysteme, Metadatenquellen für Musik und die nachgelagerte Spracherkennung auf sich ständig aktualisierenden Servern laufen. Das ist effektiver als teure DVD-Updates oder die Neuprogrammierung von SchachtModulen. Ein Remote-Server bietet viele Möglichkeiten, wie Streaming-Media, Downloads von Applikationen und Verkehrsnachrichten in Echtzeit integriert in Navigationsdienste, die sich nur mit fahrzeugeigenen Ressourcen schwer oder unmöglich implementieren ließen. Auch die Wirtschaft treibt die Connectivity in Fahrzeugen an. Der Druck, Entwicklungskosten zu senken und das Produkt schnell auf den Markt zu bringen, ist so groß wie nie zuvor. Inzwischen treibt die steigende Komplexität den pro- zentualen Anteil der Software-Entwicklungskosten an den Gesamtkosten des Autos in die Höhe. Daher müssen Autohersteller neue Wege finden, um die Materialkosten zu senken und den Software-Entwicklungsprozess zu optimieren. Eine verbesserte Connectivity kann die Markteinführung beschleunigen und Embedded-Ingenieure entlasten, indem ein Teil der Komplexität von Internetdiensten übernommen wird. Für Automotive-OEMs erschließen sich dadurch tatsächlich neue Einkommensquellen. Die Vielfalt der Connectivity Autos können unterschiedlich „vernetzt“ sein – und zwar mit dem Internet (Cloud), mit tragbaren Geräten, innerhalb des Fahrzeugs und mit der Umgebung: Cloud Bei der Vernetzung mit dem Internet bezieht das In-Car-System fast alle Funktionalitäten von Amazon, Google, Twitter oder anderen internetbasierten Diensten. Dafür benötigt das System ein Netzzugangsgerät (NAD) und ein kabelloses Netzwerk mit nahezu vollflächiger Abdeckung. Je nach Anwendung reichen die Netzwerkanforderungen von der 2.5G-Zellular- bis hin zu kabelloser Breitbandtechnologie wie 4G oder Long Term Evolution (LTE). Vernetzt mit tragbaren Geräten Bild 1: Der persönliche Lebensstil der Käufer, wirtschaftlicher Druck und die Forderung, sich auf dem Markt abzugrenzen, zwingen Autohersteller, verschiedene Vernetzungsformen zu implementieren. 42 AUTOMOBIL-ELEKTRONIK Februar 2010 Zur Vernetzung mit tragbaren Geräten zählen die Vernetzung mit iPods, Zunes, Geräten mit PlaysForSure/MTP (Media Transfer Protocol), USBSpeichergeräten, mobilen Navigationsgeräten (PNDs) und Bluetooth-Kopfhörern. Es schließt auch die Verbindung zu einem Mobiltelefon (typischerweise über Bluetooth), das als NAD für den Internetzugang fungiert, mit ein. Diese Telefonverbindung könnte Media-Streaming unterstützen sowie GPS-Lagedaten, Telefonbuchkontakte und Terminmanagement bereitstellen. VERNETZUNG Vernetzung innerhalb des Fahrzeugs Bei der Vernetzung innerhalb des Fahrzeugs sind Vernetzungen zwischen der Mittelkonsole, Unterhaltungssystemen der Rücksitze, dem digitalen Armaturenbrett und anderen In-Car-Modulen bemeint. So können die Module beispielsweise Multimedia im Fahrzeug verteilen. Ein solcher Datenverkehr mit hoher Bandbreite übersteigt die Kapazität des CAN-Bus und benötigt letztendlich ein Hochgeschwindigkeits-MOST-Netzwerk oder sogar Ethernet-basiertes Audio/Video-Bridging (AVB). Vernetzt mit der Umgebung Zur Vernetzung mit der Umgebung gehört die Kommunikation von Fahrzeugen untereinander oder zwischen Fahrzeug und Straße, um einerseits Verkehrsunfälle zu vermeiden oder andererseits den Verkehr zu regeln. Warnungen des Spurassistenten, Alarm bei Ermüdungserscheinungen des Fahrers und andere Fahrerassistenztechnologien gehören ebenso in diese Kategorie wie Einparkhilfen oder der adaptive Tempomat. Gerätetests Autohersteller müssen mit verschiedenen Kombinationsmöglichkeiten dieser Vernetzungsarten arbeiten, wobei jede neue Herausforderungen mit sich bringt. Das Durchführen von Kompatibilitätstests ist bei der ständigen Flut an neuen Endanwendergeräten eine ebenso große Aufgabe wie das Aktualisieren der InCar-Systeme in einer Art und Weise, dass sie mit diesen neuen Geräten arbeiten können. Um Schritt zu halten, können OEMs externe Unternehmen beauftragen, die auf Kompatibilitätstests spezialisiert sind. Zudem brauchen sie eine Schnittstelle, mit der sich Software-Updates schnell kabellos durchführen lassen. Hardware-Redundanz Verschiedene Fahrzeugkonfigurationen und -serien können für redundante Hardware sorgen und so steigende Kosten verursachen. Ein Bluetooth-Modul beispielsweise, das in einer kompletten Fahrzeugserie verbaut ist, kann ebenso in einer optionalen Add-In-Box zum Einsatz kommen, die unterschiedliche Fahrzeugserien unterstützt. Dies kann zu Fahrzeugkonfigurationen mit doppelten Bluetooth-Modulen führen. Ähnliche Situationen können bei USB-Ports, SDCard-Schnittstellen und Festplatten auftreten. Auch können mehrere Softwarequellen, wie etwa eine Datenbank, im Auto auftreten, welche die Prozessorauslastung, die Flash- und RAM-Größe so- Automotive head unit Smartphone PND MP3 player USB stick Bild 2: Durch die Kombination der Vernetzung zum Internet (Cloud) mit der zu tragbaren Geräten, kann das Auto-Infotainment-System bereinigte Metadaten wiedergeben und der Autobesitzer Musik herunterladen und kaufen. Alle Grafiken: QNX wie die Lizenzgebühren der Software in die Höhe treiben. Um solche Dubletten zu minimieren, müssen Autohersteller die Fahrzeugsoftware sowie die Hardwarearchitektur ganzheitlich betrachten. Mit Technologien wie QNX Transparent Distributed Processing können Systeme die Hardware-Ressource wechselseitig über Peer-to-Peer-Verbindung transparent nutzen und so Dubletten reduzieren. die Test- und Validierungsbelastung. Autohersteller können dies umgehen, indem sie ein Partitionierungssystem nutzen, das die neuen Komponenten in einem eigenen Segment isoliert und diese somit keinen Einfluss auf das restliche System haben. Zum Beispiel kann ein Systementwickler eine Zeitpartition für Downloads einrichten, die diesen Applikationen nicht mehr als 10 % der CPU zuweist. Fließende Grenzen der Kategorien Die Grenzen zwischen Freisprech-, Telematik-, Infotainment- und Navigationssystemen sind fließend und können bei den firmeninternen Zuständigkeitsbereichen und der Entwicklung der entsprechenden Produkte für Verwirrung sorgen. Jedoch können Autohersteller und -zulieferer durch den Einsatz einer Standardsoftware als Basis für ihre Applikationsplattform die Entwicklung in verschiedenen Bereichen und Projekten wiederverwenden. Dafür müssen sie sicherstellen, dass sich die Softwarebasis sowohl auf teure als auch auf günstige Hardware portieren lässt. Sicherheit gewährleisten Wie können Autohersteller dem Fahrzeug neue Funktionen hinzufügen, ohne dabei den Fahrer abzulenken? Die Lösung ist eine sachgerechte Benutzeroberfläche (HMI). Zum Beispiel halten AudioPrompts (Text zu Sprache) und Spracherkennung die Augen des Fahrers auf der Straße. Unterstützt wird dies durch grafische Touchscreens mit einer intuitiv gestalteten Bedienung sowie einem leicht verständlichen Aufbau. Validierung von Software-Updates Die meisten Softwaresysteme sollen in ihrer endgültigen Konfiguration validiert, sprich gründlich überprüft und getestet werden. Doch wenn der Benutzer in der Lage ist, selbständig Updates und neue Applikationen herunter zu laden, dann kann dies zu einer Vielzahl möglicher Softwarekombinationen führen, die nicht alle getestet werden können. Bereits zwei heruntergeladene Applikationen haben vier mögliche Konfigurationen zur Folge und vervierfachen dadurch Entwicklungszeit und Differenzierung Wo immer möglich, sollten OEMs eine Softwareplattform mit so vielen vorintegrierten Bausteine wie möglich einsetzen, um so die Entwicklungszeit zu verkürzen. Autohersteller und -zulieferer müssen sich auf die Bereiche mit dem größten Effekt für den Anwender konzentrieren. Middleware-Bausteine (Multimedia, Grafik, Datenbanken etc.) selbst zu entwickeln, wenn sie als Serienprodukt zu kaufen sind, ist unwirtschaftlich. Besonders dann, wenn der Entwicklungsaufwand besser für Aktivtäten verwandt würde, die einen Mehrwert bringen, wie etwa die Differenzierung des HMI. Software-Kosten Die Versuchung, auf Open Source zu setzen ist groß, aber Autohersteller und -zulieferer sollten nicht an der falschen Stelle sparen. Kosten durch Juristen, Lizenzierungsanforderungen, zusätzliche Entwicklungsressourcen, kommerzielle Komponenten und so weiter können die Vorteile durch den Einsatz scheinbar „kostenloser“ Software zunichte machen. Eine genaue Analyse der Gesamtkosten ist ein absolutes Muss. Lösen Unternehmen den Großteil dieser Probleme schnell und kosteneffizient, dann können sie sich gut positionieren und vom vernetzen Auto profitieren. Andy Gryc arbeitet bei QNX Software Systems infoDIRECT Link zu QNX www.all-electronics.de 347AEL0110 AUTOMOBIL-ELEKTRONIK Februar 2010 43 ELEKTROMOBILITÄT Funktionale Sicherheit in Elektrofahrzeugen Mit Einführung der neuen Norm ISO 26262 werden die Sicherheitsanforderungen deutlich formeller als bisher, aber auch schärfer eingegrenzt und klarer definiert. Dabei müssen formell validierte Systeme und Wiederverwendung bestehender Lösungen kein Widerspruch sein. Generische Sicherheitsmodule in Hardware und Software können hier bewährte Realisierungen ergänzen. 44 AUTOMOBIL-ELEKTRONIK Februar 2010 forderung liegt darin, alle potentiellen Gefahren und Risiken im verteilten System vorab richtig einzuschätzen und geeignete Maßnahmen zur Risikominimierung umzusetzen. Um diese Aufgabe zu bewältigen ist eine genaue Analyse des Systems sowie Erfahrung notwendig, denn der Begriff umfasst nicht nur einen Teilbereich des Fahrzeuges. Er ist vielmehr interdisziplinär zu betrachten und erstreckt sich somit über alle Bereiche wie zum Beispiel die Mechanik, Hydraulik, Pneumatik, Elektrik, Elektronik und programmierbare Elektronik. Obwohl die ISO 26262 funktionale Sicherheit nur für E/E-Systeme behandelt, bietet sie einen von der Technologie unabhängigen Rahmen zur Betrachtung sicherheitsrelevanter Systeme. Dazu zählen unter anderem der automotive-spezifische risikobasierte Ansatz zur BeDie ISO 26262 verwendet den Begriff funktiostimmung der nale Sicherheit für das Nichtvorhandensein von ASIL-Einstufung und die Anfordeunangemessenen Risiken ... im E/E-System. rungen an den Sicherheitslebenszyklus, insbesondere die Anforderungen (controllability) abzuschätzen. Daraus an das Management, die Entwicklung, lässt sich dann für jede Gefahr die ASILProduktion, Betrieb, Service, etc. Einstufung ermitteln, welche den betrefDie ISO 26262 verwendet den Begriff fenden Teilsystemen zuzuordnen ist. Mit funktionale Sicherheit für das Nichtvorsteigendem ASIL erhöhen sich auch die handensein von unangemessenen RisiAnforderungen an die funktionale Siken verursacht durch Gefährdungen, die cherheit, welche zusätzlich zu den üblidurch fehlerhaftes Verhalten im E/E-Syschen hohen Qualitätsanforderungen des tem hervorgerufen werden. Systemherstellers erfüllt werden müssen. und Ausfallarten innerhalb des zu betrachtenden Systems, durch welche potentiell gefährliche Situationen entstehen können. Im Anschluss daran findet die Klassifizierung jeder Gefahr in eine Sicherheitsanforderungsstufe (Automotive Safety Integrity Level, ASIL) von A bis D statt, wobei A die niedrigste und D die höchste Sicherheitsstufe darstellt. Die Projektanforderungen bezüglich funktionaler Sicherheit sind abhängig vom in der G&R identifizierten ASIL. Strenger als etwa bei der IEC 61508 richtet sich die Risikoeinschätzung in der ISO 26262 nach einer festgelegten, qualitativen und quantitativen Methodik. Zu jeder identifizierten Gefahr ist einzeln der Verletzungsgrad (severity), die Häufigkeit der Situation (exposure) und die Beherrschbarkeit der Situation durch den Fahrer Funktionale Sicherheit interdisziplinäre betrachtet Der erste Teil der ISO 26262 definiert Sicherheit als das Nichtvorhandensein von unangemessenen Risiken. Als funktionale Sicherheit bezeichnet man jenen Teil der (Gesamt)-Sicherheit, der vom korrekten Betrieb eines System oder Equipments abhängt. Die Schwierigkeit, funktionale Sicherheit zu gewährleisten, lässt sich daraus bereits erkennen: Die Heraus- Herausforderungen funktionaler Sicherheit im Elektrofahrzeug Das Thema funktionale Sicherheit, ihre Umsetzung und Gewährleistung tritt auch im Rahmen der Entwicklung von Elektrofahrzeugen (EVs) immer stärker in den Fokus der Diskussion. Zur Zeit sind bereits zahlreiche prototypische Lösungen und Kleinserien auf dem Markt verfügbar, die eine nicht unerhebliche An- Bild: © Tom Glue – Fotolia.com V oraussichtlich im Jahr 2011 tritt die derzeit in Abstimmung befindliche ISO 26262 als verbindliche Sicherheitsnorm in Kraft. Diese Norm definiert für elektrische und elektronische (E/E) Systeme anwendungsgerecht funktionale Sicherheit. Der Beschluss zur Festlegung dieses automobilspezifischen Sicherheitsstandards wurde im Jahr 2003 von der FAKRA und dem VDA gefasst. Dem folgte einige Jahre später die Gründung der ISO Working Group unter der Leitung von BMW. Die zukünftige Norm ist an die branchenübergreifende IEC 61508 angelehnt und berücksichtigt z. B. sowohl den von Industrieprojekten abweichenden Sicherheitslebenszyklus als auch die Tatsache, dass sicherheitsrelevante und nicht sicherheitsrelevante Funktionen im Automobilbereich oft ineinander greifen und sich daher nicht mehr einfach voneinander abgrenzen lassen. Ziel der ISO 26262 ist es dabei auch, eine bessere Verständlichkeit für sicherheitsrelevante Funktionen zu schaffen und den Interpretationsspielraum möglichst schmal zu halten. Für sicherheitsrelevante Systeme ist der „Stand der Technik“ einzuhalten. Darunter versteht man „das entwickelte Stadium der technischen Möglichkeiten zu einem bestimmten Zeitpunkt, soweit Produkte, Prozesse und Dienstleistungen betroffen sind, basierend auf entsprechenden gesicherten Erkenntnissen von Wissenschaft, Technik und Erfahrung“ (Quelle: DIN EN 45020:2006). Allerdings wird die Technik durch die Etablierung einer neuen Norm nicht automatisch auf den nächst höheren Entwicklungsstand gehoben. Die technische Weiterentwicklung und Adaptierung der sicherheitsrelevanten Funktionen basiert idealerweise auf den neuen Vorgaben, beispielsweise die in der Norm klar beschriebene Durchführung einer (G&R) zu Beginn der Entwicklung. Dabei erfolgt eine Betrachtung aller Betriebszustände Grafik: TTTech ELEKTROMOBILITÄT Bild 1: Sicherheitskonzept für den elektrischen Antriebsstrang. zahl von neuen Komponenten in der Fahrzeugarchitektur beinhalten. Die Einführung von Elektro- und Hybridfahrzeugen bringt auch neue Sicherheitsanforderungen mit sich. So ist es beispielsweise durchaus denkbar, dass der Elektromotor beim Anfahren in die falsche Drehrichtung dreht – ein Fehlerfall, der bei einem Verbrennungsmotor konstruktionsbedingt ausgeschlossen werden kann. Auch werden Beschleunigung und Verzögerung des Fahrzeuges bei Elektrofahrzeugen durch die elektronische Ansteuerung des Elektromotors zumeist ohne Kupplung bewirkt; damit entfällt die Möglichkeit des Fahrers, das Motormoment auf direktem Weg mechanisch zu trennen. Schließlich ist auch das Argument der Betriebsbewährtheit meist nicht anwendbar, weil es sich entweder um neue Systeme handelt oder sich bei bisher bewährten Systemen nun die Rahmenbedingungen geändert haben. Klassifiziert man den Bereich des elektrischen Antriebssystems nach ISO 26262, dann erfordern die meisten einmotorigen Konzepte eine Entwicklung und Absicherung entsprechend ASIL-C. Mehrmotorige Konzepte mit Auswirkung auf die Querdynamik entsprechen mitunter sogar ASIL-D, also dem höchsten Sicherheitslevel der ISO 26262. Die Beherrschung der möglichen Fehlerfälle hinsichtlich der Leistungselektronik und des Elektromotors ist durch besondere Vorkehrungen im Bereich des Umrichters geschickt lösbar. Bild 1 zeigt als Beispiel eine Kette von Komponenten in einem Elektro-Antriebsstrang. Nach der Ermittlung des Fahrerwunsches in der Vehicle Control Unit (VCU) wird das Soll-Moment Msoll an den Umrichter übertragen, welcher den Leistungsfluss von der Batterie zum Motor (Antriebsfall) und in der Gegenrichtung (Rekupe- ration) regelt. Das tatsächliche an der Welle des Elektromotors wirkende IstMoment Mist wird mit Hilfe einer im Umrichter integrierten Safety Unit ermittelt und überwacht. Über vorgesehene Abschaltpfade wird bei einer unzulässigen Abweichung zwischen Soll- und Ist-Moment der sichere Zustand (kein aktives Moment an der Welle des Elektromotors) eingenommen. Damit wird die Absicherung des Antriebsstrangs nach ISO 26262 durch eine modulare nachrüstbare Safety Unit gewährleistet. Die Sicherheitsvalidierung ist somit weitgehend unabhängig von der konkreten Realisierung des Umrichters sowie des Elektromotors, und sie erlaubt deren schlanke Weiterentwicklung und Fahrzeuganpassung. Modulare Safety-Plattform Unabhängig von der Anwendung im EV sind durch Software umgesetzte Sicherheitskonzepte von allgemeiner Bedeutung im Automobilbereich. Aus Kostenund Komplexitätsgründen ist es vorteilhaft, sicherheitsgerichtete und nicht sicherheitsgerichtete Funktionen auf demselben Steuergerät zu integrieren. Die Sicherheitskonzepte hierfür sind in jedem Fall nach ISO 26262 auszulegen. Allgemein gültige Basisanforderungen, die in jedem Sicherheitskonzept berücksichtigt werden müssen, sind dass einzelne Fehler (etwa durch zufällig auftretende Hardwareausfälle) nicht zum Verlust der Sicherheitsziele führen können, derartige Fehler detektiert werden müssen, wobei als Systemreaktion der zuvor ermittelte sichere Zustand einzunehmen ist, zwei unabhängige Abschaltwege dafür erforderlich sind und die Einzelkomponenten beziehungsweise (Teil)-Systeme mit Sicherheits- funktionen gemäß der zugehörigen ASIL-Einstufung entwickelt werden. Dabei muss die gegenseitige Beeinflussung von sicherheitsgerichteten und nicht sicherheitsgerichteten Funktionen ausgeschlossen und die Rückwirkungsfreiheit sichergestellt werden. OEMs und Tier1s werden formell validierte, aber dennoch modulare Lösungen benötigen, um diese Funktionen in dem durch Zeitund Kostendruck geprägten automotiven Umfeld umsetzen zu können. TTTech Automotive GmbH hat bereits ein derartiges, validiertes Sicherheitskonzept für durch Software implementierte Sicherheitsfunktionen erstellt, welches einen kostengünstigen und vor allem kundenspezifischen Lösungsansatz verfolgt und den zukünftig absehbaren Anforderungen der Norm ISO 26262 entspricht. Dieses als modulare Safety-Plattform bezeichnete Sicherheitskonzept für Basis-Software besteht aus frei wählbaren generischen Building Blocks und erlaubt die gemeinsame Implementierung sicherheitsrelevanter und nicht-sicherheitsrelevanter Software auf der gleichen CPU. Die modulare Software ist in Autosar integrierbar und ermöglicht die Nutzung bereits bestehender (nicht nach ASIL entwickelter) Legacy-Komponenten. Dadurch kann der Anteil nach ASIL zu entwickelnder Software auf wenige neue sicherheitsrelevante Funktionen beschränkt werden. Der notwendige Aufwand zur Erreichung funktionaler Sicherheit wird stark reduziert. Bernhard Gstöttenbauer und Sandra Stangl arbeiten als Project Engineer bzw. im ProduktMarketing bei der TTTech Automotive GmbH. infoDIRECT Link zu TTTech www.all-electronics.de 348AEL0110 AUTOMOBIL-ELEKTRONIK Februar 2010 45 ELEKTROMOBILITÄT E-Motoren: HiL-Test mit voller Leistung Mit elektronischen Lasten lassen sich Steuergeräte für elektrische Antriebsmotoren auch im höheren Leistungsbereich bis 100 kW OHNE AUFWÄNDIGE PRÜFSTÄNDE zusammen mit ihrer Leistungselektronik im Hardware-in-the-Loop-Betrieb testen. D ie zukünftig zunehmende Elektrifizierung des Antriebsstrangs erfordert die Entwicklung neuer elektrischer Antriebs- und Regelungskonzepte. Die hierfür notwendigen Steuergeräte und Regelalgorithmen werden deutlich komplexer, aber Tests der neuen innovativen Technologien an Prüfständen und Prototypfahrzeugen sind kosten- und zeitaufwändig. Deshalb setzen die Entwickler während der gesamten Entwicklung modellbasierte Entwicklungsverfahren ein. Für den Test der Steuergeräte und insbesondere ihrer Software hat sich dabei sowohl bei den Zulieferern als auch bei den Fahrzeugherstellern die Hardwarein-the-Loop-Simulation (HiL) als Stan- 46 AUTOMOBIL-ELEKTRONIK Februar 2010 dardwerkzeug in der Elektronikentwicklung etabliert. Am HiL-Simulator erfolgt der Test einzelner Software-Funktionen, kompletter Steuergeräte oder ganzer Steuergerätenetzwerke. Dabei werden dem zu testenden Steuergerät elektrische Sensorsignale vorgegeben, die in Echtzeit aus einem dynamischen Simulationsmodell der Steuergeräteumgebung (Regelstrecke) erzeugt werden. Die Ausgangssignale des Steuergeräts werden als Reaktion auf die Eingangssignale ebenfalls elektrisch eingelesen und dienen dem Simulationsmodell als Eingangssignale. Somit kann das Steuergerät am Labortisch so betrieben werden, als wäre es in einem echten Fahrzeug verbaut. Simulation eines Elektromotors auf Leistungsebene Sollen beim HiL-Test eines elektrischen Antriebssystems auch die Leistungsendstufen einbezogen werden, reicht ein Test auf Signalebene nicht aus. Neben dem Betrieb des echten Antriebsmotors auf einem Prüfstand bietet sich die Simulation des E-Motors auf elektrischer Leistungsebene an. Hierbei simuliert der HiL-Tester dem Steuergerät durch Nachbildung der realen Klemmenspannungen und -ströme das elektrische Verhalten des realen Motors. Im Vergleich zum Betrieb eines mechanischen Antriebsprüfstandes ist ein rein elektrischer Prüfstand einfacher und sicherer zu betreiben. Tests sind schon in einem sehr frühen Stadium Alle Grafiken: dSPACE ELEKTROMOBILITÄT Bild 1: Elektronischer Lastemulator zur Simulation eines Elektromotors an der Leistungsschnittstelle. möglich – auch wenn der reale Antriebsmotor noch nicht verfügbar ist. Zudem ist auch die Simulation unterschiedlicher Motortypen möglich. Im Gegensatz zu mechanischen Prüfständen besteht keine Einschränkung bei dynamischen Vorgängen. So sind zum Beispiel auch harte mechanische Fehler im Antriebssystem darstellbar. Der hier vorgestellte elektronische Lastemulator deckt Spannungen von mehr als 600 V und Leistungen von bis zu 100 kW ab, so dass er sich für die HiL-Simulation aktueller und zukünftiger elektrischer Antriebssysteme eignet. Funktionsprinzip des elektronischen Lastemulators Beim elektronischen Lastemulator werden als veränderliche aktive Anteile lediglich die in den Motorwicklungen induzierten Spannungen uEMK emuliert, während das induktive Verhalten der Motorwicklungen durch äquivalente Ersatzinduktivitäten LMotor nachgebildet wird. Die induzierten Spannungen uEMK werden durch ein Elektromotormodell in Echtzeit berechnet und durch den elektronischen Lastemulator umgesetzt (Bild 1). Zur Nachbildung der veränderlichen induzierten Spannungen uEMK wird ein Wechselrichter mit nachgeschaltetem Filter verwendet. Die Endstufe des Wechselrichters wird derart angesteuert, dass die in einem echten Elektromotor induzierten Spannungen an den im Stern geschalteten Kondensatoren des Filters entstehen. Wegen der relativ niedrigen Dynamik der induzierten Spannungen uEMK reicht zur Nachbildung eine Schaltfrequenz der Wechselrichterstufe aus, die in der Größenordnung der des Steuergeräts entspricht. Die Anschlüsse des Steuergeräts zur Hochvoltbatterie sind für die Simulation direkt mit dem Zwischenkreis des Wech- Bild 2: HiL-Gesamtsystem mit elektronischem Lastemulator selrichters gekoppelt, so dass die Endstufe des Wechselrichters die vom Steuergerät abgegebene Leistung im Fall eines simulierten motorischen Betriebs direkt zurückspeisen kann. Im simulierten generatorischen Betrieb kann die vom Steuergerät aufgenommene Leistung entsprechend an den Umrichter zurückgeführt werden, so dass in keinem simulierten Betriebsfall Energie in die Simulation der Hochvoltbatterie zurückgespeist werden muss. Das zur Batteriesimulation verwendete Netzgerät muss lediglich die auftretenden Verluste decken, so dass ein 1-Quadranten-Netzgerät mit zirka 20% der zu simulierenden Steuergeräteleistung ausreicht. Realisierung des elektronischen Lastemulators Da als Schaltfrequenz der Wechselrichterstufe 10 bis 20 kHz genügen, kann ein Gerät aus der industriellen Antriebstechnik zum Einsatz kommen. Neben niedrigen Kosten bieten solche Seriensysteme auch Vorteile in Bezug auf die Betriebssicherheit und Zuverlässigkeit, da zahlreiche Überwachungsfunktionen integriert sind und die Geräte sich bereits im Feld bewährt haben. Das Elektromotormodell zur Berechnung der induzierten Spannungen ist mittels Simulink auf einem dSPACEEchtzeitsystem implementiert. Eine zusätzlich auf dem Echtzeit-Prozessor implementierte Regelung für den elektronischen Lastemulator stabilisiert die abzubildende induzierte Spannung und berechnet die notwendigen Tastverhältnisse für die Umrichteransteuerung. Als zusätzliche Modellkomponenten kann zum Beispiel der Antriebsstrang simuliert werden. Entsprechend den projektspezifischen Anforderungen wird das Echtzeitsystem um verschiedene Sensorund Aktuatorsimulationen ergänzt. Für ein Hybridsteuergerät ist dabei im Allgemeinen zumindest eine geeignete Simulation eines Drehzahlsensors (z. B. Resolver) notwendig. Anwendungen Das Konzept des elektronischen Lastemulators ist auf die Simulation aller Motortypen anwendbar, wobei der Motor in seinen physikalischen Eigenschaften wie Motorinduktivität, Drehmomentbildung und aufgenommener Motorleistung weitgehend real nachgebildet wird. Durch die Verwendung von Industrieumrichtern, die als Seriengeräte in unterschiedlichen Leistungsklassen verfügbar sind, kann der elektronische Lastemulator individuell an Kundenanforderungen angepasst werden. Leistungen bis 100 kW sind bei Betriebsspannungen bis 800 V möglich. Durch unterschiedliche Elektromotormodelle in Verbindung mit variablen Antriebsstrangmodellen lassen sich beliebige Hybrid- oder Elektrofahrzeug-Konfigurationen simulieren. Darüber hinaus ist das Konzept auch für diverse industrielle HiL-Anwendungen geeignet. Dr. Thomas Schulte (links), Nils Holthaus (Mitte) und Markus Plöger (rechts) arbeiten bei dSPACE in Paderborn – und zwar als Teamleiter, Applikationsingenieur beziehungsweise als Gruppenleiter im Bereich HiLSysteme. infoDIRECT Link zu dSPACE www.all-electronics.de 346AEL0110 AUTOMOBIL-ELEKTRONIK Februar 2010 47 NEUE PRODUKTE Grafik: International Rectifier MOSFETs mit besonders niedrigem On-Widerstand International Rectifier (IR) hat die beiden neuen AEC-Q101-qualifizierten DirectFET2-Power-MOSFETs AUIRF7739L2 und AUIRF7665S2 für Automotive-Anwendungen auf den Markt gebracht. Der AUIRF7739L2 im neuen großen Bechergehäuse arbeitet nach IR-Angaben mit dem „branchenweit niedrigsten RDS(on)-Wert von typisch 0,7 mOhm bei 40V auf einer gegebenen Leiterplattenfläche“, wobei die SymTA/S 2.0 nutzt Eclipse Montagefläche gegenüber einem D2PAK um 60%, die Bauhöhe sogar um 85% geringer ausfällt. IR denkt besonders an Anwendungen zur Ansteuerung von Schwerlastmotoren einschließlich der elektrischen Servolenkung (EPS), von Batterieschaltern und integrierten Starter/Alternator(ISA-)Lösungen in Mikro-Hybridfahrzeugen sowie in Fahrgestell-, Fahrwerks- und Antriebsstrang-Systemen. Der Baustein AUIRF7665S2 im kleinen Bechergehäuse hingegen ist auf eine sehr geringe Gateladung optimiert und zeigt niedrigere parasitäre Werte für eine schnelle und effiziente Schaltleistung, so dass er besonders für Schaltanwendungen im Kraftfahrzeug geeignet ist: von Ausgangsstufe in Class-D-Audioverstärkern über DC/DC-Wandler bis zu Kraftstoffeinspritzsystemen. infoDIRECT Link zu IR Das Symtavision-Tool SymTA/S zur Analyse und Optimierung vernetzter Echtzeitsysteme wurde komplett überarbeitet und baut in der neuen SymTA/S Release 2.0 auf Eclipse auf. Vorteile sind neben der standardisierten Benutzeroberfläche und einer nochmals verbesserten Bedienbarkeit vor allem die einfache Systemkonfiguration und Integrationsmöglichkeiten mit Modellierungswerkzeugen z. B. im Autosar-Umfeld. infoDIRECT Link zu Symtavision 353AEL0110 Präzisions-OPVs Die Hochspannungs-OPVs MAX9943 (Single) und MAX9944 (Dual) von Maxim können unipolar oder bipolar mit Spannungen zwischen 6 V und 38 V versorgt werden und benötigen 550 μA Ruhestrom pro Kanal. Die ICs weisen einen Eingangsoffset von 100 μV und eine Offset-Temperaturdrift von 0,4 μV/°C auf, während das Verstärkungs-Bandbreitenprodukt 2,4 MHz beträgt. www.all-electronics.de 376AEL0110 Grafik: Toshiba TEE MCU zur SIL3– und ASILD-Zertifizierung Toshiba Electronics Europe (TEE) bietet jetzt einen Mikrocontroller an, der nach SIL3 und ASILD zertifiziert werden kann. Toshibas SIL3/ASILD-Implementierung arbeitet im Vergleich zu anderen Lösungen mit einem kleineren Chip, für den weniger Programmieraufwand erforderlich ist. Die Implementierung basiert auf einer Hardware-Architektur, mit der sich der Aufwand für Sicherheitsmechanismen und auch die Latenzzeit bei der Erkennung von Ausfällen senken lässt. Detaillierte Diagnose-Informationen und die Möglichkeit, Reaktionen nach der Schwere des Fehlers zu konfigurieren, erlauben neue Konzepte für eine höhere Systemverfügbarkeit. Auf dem Chip befinden sich auch spezielle Funktionen, um latente Fehler zu vermeiden. Hierzu gehören zum Beispiel ein eingebauter Selbsttest von Überwachungsschaltkreisen oder eine „Scrub-and-Repair“-Funktion gegen Bit-Flips in Speichern. Der Chip erhielt bereits den Technical-Re- www.all-electronics.de infoDIRECT www.all-electronics.de 354AEL0110 Link zu Maxim Akkustrom-Messwiderstand port-I des TÜV SÜD zur funktionalen Sicherheit entsprechend IEC61508. Das für den Betriebstemperaturbereich von –40 bis +125 °C spezifizierte IC enthält diverse AutomotivePeripheriefunktionen wie FlexRay und CAN. Vishay Intertechnology bietet jetzt einen neuen Akkustrom-Messwiderstand mit 36 W Belastbarkeit im 8518-Gehäuse an. Der Power-Metal-Strip-Messwiderstand WSBS8518 ermöglicht extrem kleine Widerstandswerte von 100 μO, 125 μ? und 250 μ? mit einer Toleranz von 5,0%, einer Induktivität von weniger als 5 nH und einer Thermospannung von unter 3 μV/°C. Der WSBS8518 ist voll-geschweißt und verarbeitet problemlos Dauerströme bis zu 600A. infoDIRECT infoDIRECT Link zu Toshiba www.all-electronics.de 377AEL0110 www.all-electronics.de Link zu Vishay + Datenblatt 355AEL0110 Veränderung im Unternehmen erfolgreich umzusetzen Mit dem Vector „Change Check“ bietet die Vector Consulting Services eine Lösung, um Veränderung im Unternehmen erfolgreich umzusetzen. Er richtet sich an Unternehmen aller Branchen und Größen und ist unabhängig von der vorhandenen Infrastruktur einsetzbar. Ein einfacher Selbsttest ist zudem kostenlos per infoDIRECT verfügbar. 48 AUTOMOBIL-ELEKTRONIK Februar 2010 Der Vector „Change Check“ zeigt frühzeitig die Risiken auf, die in einer ganz speziellen Situation und Umgebung zu Problemen werden können, aber auch, an welchen Stellen eine Organisation ansetzen muss, um die Veränderung erfolgreich umzusetzen. Im einen Fall hat dies mit präzisen Zielen zu tun, hinter denen das Management steht, während in einem ande- ren Fall eher Kommunikation und Coaching der Mitarbeiter optimiert werden müssen. Auf Kundenwunsch erstellt Vector darüber hinaus eine ROI-Rechnung zu Kosten und Nutzen. infoDIRECT www.all-electronics.de Link zum Change Check 396AEL0110 NEUE PRODUKTE Zur Erfassung, Analyse, Überwachung und zeitsynchronen Auswertung von FlexRayund CAN-Bussen über eine USB-Schnittstelle dient die USB-Interface-Karte FlexCard USB von Eberspächer Electronics. Die Karte lässt sich entweder als reines MonitoringTool oder aber als echter Kommunikationspartner einsetzen: Tritt ein Fehler auf, kann der Entwickler direkt ins Geschehen eingreifen. Selbst ECUs, die keine Startup-Synchronisations-Frames bereitstellen, können durch den FlexRay CC, der einen zweiten Start-up-Synchronisations-Frame versendet, getestet werden. Insgesamt stehen 3 CAN-Controller (2*HS, 1*LS) zur Verfügung, die parallel zu einem FlexRay-Controller ansteuerbar sind. Aufgrund einer gemeinsamen Zeitbasis ist die zeitsynchrone Zuordnung von FlexRay- und CAN-Botschaften möglich. Eine mitgelieferte API stellt diverse Funktionen zur Ansteuerung der Busfunktionalitäten bereit. infoDIRECT www.all-electronics.de Link zu Eberspächer 356AEL0110 Diversity-Tuner für TV im Auto per DVB-T und ISD B-T Maxim Integrated Products hat mit dem MAX2135 einen Diversity-Tuner für ISDB-T und DVB-T im Automobil auf den Markt gebracht, bei dem zwei Signalpfade an einem Fractional-n-Synthesizer arbeiten. Der in einem 7 mm x 7 mm großen TQFN untergebrachte Baustein arbeitet im UHF-Bereich mit einer typischen Rauschzahl von 3,8 dB, während die Leistungsaufnahme mit einem beziehungsweise zwei aktiven Signalpfaden 200 mW beziehungsweise 330 mW beträgt. Auf dem Chip befinden sich Tiefpässe mit Bandbreiten von 4, 6, 7 und 8 MHz. infoDIRECT www.all-electronics.de 379AEL0110 Link zu Maxim Simulation komplexer Raddrehzahl-Signale Die Raddrehzahl-Simulation RDG-SIM von Smart Electronic Development generiert die Signalverläufe aller gängigen Raddrehzahlsensoren für Geschwindigkeiten von 0 bis 300 km/h und einen Radumfang von 1000 bis 2500 mm. Alternativ zu realen Sensoren können damit Steuergeräte im Labor und Prüfumfeld be- trieben werden – und zwar mit ein bis vier Kanälen, wobei auch der gemischte Betrieb von verschiedenen Sensortypen möglich ist. infoDIRECT www.all-electronics.de 357AEL0110 Link zu SMART: Timing-Analyse vernetzter Systeme Die neue SymTA/S Release 2.1 Automotive von Symtavision ermöglicht die End-to-End-Analyse und Optimierung von Netzwerken im Auto. SymTA/S baut auf Eclipse und bietet neben der standardisierten Benutzeroberfläche eine virtuelle Netzwerkkonfiguration und vielfältige Analysemöglichkeiten. So lassen sich sämtliche Systemparameter grafisch und über einheitliche Baum- und Tabellenansichten editieren. Die Zwischenablage steht für jede Art von Daten zur Verfügung und ermöglicht bei- Universalantenne im Außenspiegel In Zusammenarbeit mit Volkswagen ist es HCC gelungen, mit einem modularen System beim Transporter T5 die Antennen für alle Dienste AM/FM/TV/DAB sowie selbst GPS und Telefon in die Außenspiegel zu verlegen. Für die Rundfunkdienste besteht das Antennensystem dabei aus zwei wesentlichen Komponenten: Eine Folienantenne und ein Antennenverstärker sorgen für den Empfang unter allen Bedingungen. Die verwendete Radioantennenfolie gibt es in zwei Größen. Sie ist für den weltweiten Rundfunkempfang sowie für DAB (L-Band und BAND III) ausgelegt. Hierbei passt sich die Folienantenne passt der Form des Außenspiegels an; nur so konnte das Antennensystem trotz der engen Platzverhältnisse integriert werden, ohne die Funktionen des Grafik: Maxim Integrated Products FlexRay und CAN per USB Grafik: Hirschmann Car Communication infoDIRECT www.all-electronics.de Link zu Symtavision 366AEL0110 Radioantennenfolie GPS Antenne Telefonantenne Spiegelglashalterung spielsweise einen direkten Datenaustausch mit Excel. Die Analyse des Echtzeitverhaltens liefert worst-case und statistische Aussagen, und kann auf ausgewählte Modell-Elemente fokussiert werden. Ergebnisse werden neben Tabelle als Gantt-Charts oder als Sequenzdiagramme anschaulich visualisiert. Radioverstärker AM/FM/TV/DAB Außenspiegels zu beeinträchtigen. Das Bild zeigt die schematische Darstellung der Platzierung der Antennen in den Außenspiegeln des Transporters T5. infoDIRECT www.all-electronics.de Link zu Hirschmann Car Communication 373AEL0110 AUTOMOBIL-ELEKTRONIK Februar 2010 49 IMPRESSUM www.automobil-elektronik.de www.all-electronics.de 8. Jahrgang IHRE KONTAKTE: Redaktion: Telefon: 0 62 21/489-240, Fax: -482 Anzeigen: 0 62 21/489-363, Fax: -482 Abonnement- und Leser-Service: Telefon: 06123/9238–257, Fax: 06123/9238–258 ISSN: 0939–5326 R E DA KTION Chefredaktion: Dipl.-Ing. Siegfried W. Best (sb), (v.i.S.d.P.) Tel.: 06221/489–240, E-Mail: sbest@t-online.de Redaktion: Dipl.-Ing. Alfred Vollmer (av), Tel.: 089/60668579, E-Mail: AEL@avollmer.de Dipl.-Ing. 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Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen und dergleichen in dieser Zeitschrift berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zur Annahme, dass solche Namen im Sinne des Warenzeichen- und Marken- AUSLANDSVERTRETUNGEN Frankreich, Belgien: SL REGIE, Sophie Lallonder, 12, allée des Crételles, F – 37300 Joué-Lès-Tours, Tel : +33–2–47 38 24 60, Fax : +33–2–90 80 12 22 E-Mail: sophie.lallonder@wanadoo.fr Großbritannien: Richard H. Thompson Ltd., 38 Addison Avenue, GB-London W11 4QP, Tel.: +44(0)20 7602 1065, Fax: +44(0)20 7602 2198, E-Mail: richardmedia@yahoo.com Schweiz, Liechtenstein: Monika B. Ailinger, MarCoMedia GmbH, Obereichliweg 31, CH-6405 Immensee, Tel.: +41–41–850 44 24, Fax: +41–41–850 45 29, E-Mail: m.ailinger@marcomedia.ch USA: Marion Taylor-Hauser, Max-Böhm-Ring 3, 95488 Eckersdorf, Tel.: +49 921 31663, Fax: +49 921 32875, E-Mail: taylor.m@t-online.de Angeschlossen der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern (IVW), (Printed in Germany) Datenschutz: Ihre personenbezogenen Daten werden von uns und den Unternehmen der Süddeutscher Verlag Mediengruppe, unseren Dienstleistern sowie anderen ausgewählten Unternehmen verarbeitet und genutzt, um Sie über interessante Produkte und Dienstleistungen zu informieren. Wenn Sie dies nicht mehr wünschen, schreiben Sie bitte an: melanie.benedikt@mi-verlag.de Inhaber und Beteiligungsverhältnisse: (Entsprechend der Bekanntgabepflicht nach dem Gesetz über die Presse vom 03. Okt. 1949): Alleingesellschafter: Süddeutscher Verlag Hüthig Fachinformationen GmbH, München (100%). FIRMENVERZEICHNIS A–M ASC GmbH, Ingolstadt 28 Autosar, München 12, 40 Cypress Semiconductor, Zorneding 14 Delta Electronics Europe, NL- MZ Hoofddorp 10 Dominant Semiconductors, Bad Rappenau 25 dSPACE, Paderborn 2. US, 10, 25, 46 Eberspächer, Göppingen 25, 49 29 elektrobit, Erlangen Elmos Semiconductor, Dortmund 20 eNOVA, Stuttgart 10 Epson, München 21 ETAS, Stuttgart 5, 36 Expert Control, Herrsching 30 Freescale Semiconductor, München 22 GENIVI, San Ramon/Kalifornien (USA) 40 Hard & Soft, Reutlingen 25 Hirschmann Car Communication, Neckartenzlingen 49 Hy-Line Sensor-Tec, Unterhaching 20 IBM Deutschland, München 32 Infineon, Neubiberg 26 International Rectifier, Neu Isenburg 48 ITT Interconnect, Weinstadt 25 Linear Technology, Ismaning 9, 21 Maxim Integrated Products, Planegg 48, 49 Method Park, Erlangen 34 50 AUTOMOBIL-ELEKTRONIK Februar 2010 M–Z Microtune, Ingolstadt National Instruments, München PEAK-System Technik, Darmstadt Pickering Interfaces, Haar/Salmdorf pls Programmierbare Logik & Systeme, Lauta QNX Software Systems, Hannover Renesas, Ratingen RM Components, Schwabach Rohm Semiconductor, Willich-Münchheide Secunet Security Networks, Essen SMART, Stuttgart Symtavision, Braunschweig TDK-EPC, München Tesla, München The Math Works, Ismaning Toshiba, Düsseldorf TRW, Neuwied TTTech Automotive, A- Wien VDA, Frankfurt Vector Consulting, Stuttgart Vector Informatik, Stuttgart Vishay Electronic, Selb Weiss Umwelttechnik, Reiskirchen ZMDI, Dresden ZVEI, Frankfurt 11 28 21 29 23 42 18 27 21 11 49 48, 49 29 12 24 19, 48 12 3,11, 44 13 48 7, 10,11, 38 48 13 4. US 6, 8