Schlaganfall
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Schlaganfall
Das Magazin des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein Ausgabe Januar 2014 Schlaganfall Neue Hoffnung für Patienten Kinderwunschzentren Hörzentrum Wissen schafft Gesundheit Radiologische Großgeräte 2 Editorial (v.l.) Prof. Dr. Jens Scholz: Vorstandsvorsitzender, Christa Meyer: Vorstand für Krankenpflege und Patientenservice, Peter Pansegrau: Kaufmännischer Vorstand Liebe Leserinnen und Leser, in diesem Jahr fällt für das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein eine historische Entscheidung. In den kommenden Monaten stellen wir endgültig die Weichen für den Masterplan zum Bau der Universitätsmedizin der Zukunft. Noch im ersten Quartal werden wir das beste Angebot für die Maximalversorgung an unseren beiden Standorten Kiel und Lübeck identifizieren. In einer aufwändigen Findungsphase unter Beteiligung aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind die Eckdaten für das Projekt „Universitätsmedizin der Zukunft“ abgesteckt worden. Planungsgrundlage ist ein medizinisches Strukturkonzept, das den Versorgungsbedarf der kommenden Jahre abbildet. In vielen Gesprächsrunden mit Klinikdirektoren und Mitarbeitern der verschiedenen Berufsgruppen sind die Bedarfe und Anregungen der einzelnen Einheiten analysiert und auf ihre bauliche Umsetzung geprüft worden. Parallel dazu arbeiten wir weiter an der Verwirklichung unserer Strategie 2015. Jetzt gilt es, die ehrgeizigen Ziele, die wir uns für das Jahr 2015 gesteckt haben, auch in die Tat umzusetzen. Rund 1.000 Arbeitspakete sind in acht Arbeitsgruppen geschnürt worden, mit denen wir gemeinsam spürbare Verbesserungen für unsere Patienten und Mitarbei- zur Pflegebedürftigkeit. Jede Minute zählt: Schlaganfallpatienten müssen so schnell wie möglich klinisch versorgt werden, denn für die Erstbehandlung, die sogenannte Lysetherapie, bleibt den Ärzten ein Zeitfenster von nur 4,5 Stunden. Liebe Leserinnen, liebe Leser, der Schlaganfall ist die dritthäufigste Todesursache in den westlichen Industrienationen. Wird dieser zu spät behandelt, drohen schwerwiegende körperliche und geistige Behinderungen bis hin Die beste Therapie erhalten Schlaganfallpatienten in StrokeUnits wie sie das UKSH in Kiel und Lübeck vorhält. Unsere hochspezialisierten Teams aus Neurologen, Neurochchirurgen und Neuroradiologen stehen hier rund um die Uhr zur Verfügung, um die ter erreichen wollen. Zu unserer nächsten Strategie-Managementkonferenz haben wir alle Verantwortlichen gemeinsam mit den Universitäten Kiel und Lübeck eingeladen, um die Zusammenarbeit zielgerichtet zu vertiefen und auszubauen. Die ersten Ergebnisse aus den Strategieprojekten sind vielversprechend und zeigen ein hohes Engagement der Verantwortlichen. Einmal mehr tritt hier das Bewusstsein des UKSH für gesellschaftliche Verantwortung in Schleswig-Holstein deutlich zutage: Ziel unserer Strategie ist die nachhaltige Sicherung der medizinischen Versorgung für die Menschen in unserem Land. Ihr Vorstand Patienten schnell und auf höchstem Niveau zu versorgen. Auch für Betroffene mit schweren Schlaganfällen gibt es Hoffnung: Im Institut für Neuroradiologie am Campus Kiel wurde ein Verfahren mitentwickelt, mit dem Blutgerinnsel aus den großen Hirngefäßen schnell und effizient entfernt werden können – die sogenannte Thrombekomie. Mehr zu diesem und anderen interessanten Themen lesen Sie auf den folgenden Seiten. Ihr Oliver Grieve Pressesprecher 3 300959/3336_180x131_Tricumed_Layout 1 27.11.13 16:16 Seite 1 Tricumed aus Kiel verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrungen in Entwicklung, Herstellung und Vertrieb von implantierbaren Infusionspumpen. 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Unilauf 40 Kinderpneumologie erhält Spende 40 Neue Software zur Dokumentation der ärztlichen Weiterbildung 43 Blickpunkt Medizin und Wissenschaft 360° - Panoramabilder 26 15 Der Bunte Kreis: Hilfe für Eltern mit schwerkranken Kindern 35 Adipositas: Manchmal hilft nur die Operation 17 Strategie 2015: Einfache und effiziente Prozesse 37 Nationale Gesundheitstudie beginnt 19 Mehr Wirtschaftlichkeit bei gleichbleibender Qualität 39 Neueröffnung des Exzellenzzentrums Entzündungsmedizin Campus Lübeck 21 Neue Anlaufstelle für Patienten mit Hörproblemen 22 Experten bringen Licht ins Dunkel 13 Kinderwunschzentren: Wenn der Storch streikt Die Suche nach dem Ursprung von Darmentzündungen24 Strahlentherapeuten engagieren sich in Vietnam 41 Zweite Erweiterung der Kita am Campus Kiel 45 Bi uns to Huus Neue Großgeräte für die Radiologie am Campus Kiel 28 Sylt im Sinn: Der Chronist C.P. Hansen 48 Präzisionskamera liefert dreidimensionales Bild des Körpers 31 Personalien/Auszeichnungen 46 Jubilare 47 Rätsel 50 Pflege Kinaesthetics fördert Interaktion zwischen Patienten und Pflegekräften 32 Porträt Sie hält die IT auf Kurs 33 Impressum: Herausgeber: UKSH | Redaktionelle Gesamtleitung V.i.S.d.P.: Oliver Grieve Ständige redaktionelle Mitarbeiter: Anette Cornils, Marlis Müller-Frommeyer, Maximilian Hermsen, Guido Weinberger Grafik: Guido Weinberger | Titelbild von print-o-tec GmbH Anzeigenverwaltung: IPV GmbH (www.ipv-medien.de) | Diese Ausgabe enthält einen Beileger der HDI Vertriebs AG. Titelthema Dr. Andreas Binder demonstriert, wie eine Halsschlagaderverengung diagnostiziert werden kann. Die Erkrankung erhöht das Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden. 6 Titelthema Schlaganfall Stroke-Units bieten beste Therapie Ein Schlaganfall ist ein lebensgefährlicher neurologischer Notfall. Je früher die Behandlung beginnt, desto besser ist die Prognose. In den Stroke-Units des UKSH in Kiel und Lübeck stehen rund um die Uhr interdisziplinäre Teams mit Neurologen, Neuroradiologen, Neurochirurgen und Gefäßchirurgen zur Verfügung, um den Patienten schnell und optimal zu behandeln. Ein Schlaganfall kommt häufig wie aus heiterem Himmel. Plötzlich setzen eine oder mehrere Hirnfunktionen aus und es kommt zu Symptomen wie Halbseitenschwäche, Sprachstörungen, Taubheitsgefühlen, Sehstörungen oder Schwindel. In den meisten Fällen ist ein Blutgefäß durch ein Gerinnsel verstopft. Die gleichen Symptome hat auch die oftmals noch gefährlichere Hirnblutung, wenn das Gefäß stattdessen platzt. In beiden Fällen ist das Hirngewebe akut bedroht. Die ersten Nervenzellen sterben bereits nach wenigen Minuten ab. Es drohen immer größere irreversible Funktionsverluste des Zentralnervensystems. Schwerwiegende Behinderungen und auch der Tod können die Folge sein. Bei einem Schlaganfall zählt jede Minute. Wichtig ist es, nicht erst zum Hausarzt zu gehen, sondern sofort 112 zu rufen. „Die beste Behandlung garantieren Spezialstationen, sogenannte Stroke-Units, wie sie das UKSH hier in Lübeck und in Kiel betreibt“, betont Prof. Dr. Thomas Münte, Direktor der Klinik für Neurologie am Campus Lübeck. „Je schneller wir mit Diagnostik und Prof. Dr. Thomas Münte Prof. Dr. Günther Deuschl Therapie beginnen können, desto besser sind die Heilungschancen“, sagt Prof. Dr. Günther Deuschl, Direktor der Klinik für Neurologie, Campus Kiel „In den Stroke-Units des UKSH profitieren die Patienten darüber hinaus von der Multidisziplinarität, die ein Universitätsklinikum bietet.“ Neurologen, Neuroradiologen, Neurochirurgen, Gefäßchirurgen und Kardiologen arbeiten eng zusammen und sind rund um die Uhr sofort verfügbar. Zunächst muss anhand einer CT-Aufnahme möglichst schnell geklärt werden, ob es sich um verstopfte oder geplatzte Gefäße handelt. Beide Arten des Schlaganfalls werden unterschiedlich behandelt. Sind Gefäße geplatzt, wird der Patient eventuell neurochirurgisch versorgt. Wenn ein Gefäß verstopft ist, kann eine Rekanalisierung, also eine Wiedereröffnung versucht werden. „Time is brain – Zeit ist Gehirn“ lautet die Devise bei einem Schlaganfall. „Bei der Behandlung des Schlaganfalls ist die erste oft die wichtigste 7 Titelthema delt und regelmäßig nachuntersucht. Blutdruck, EKG, Sauerstoffsättigung, Temperatur und Atmung werden per Monitor überwacht, außerdem erfolgt eine regelmäßige Messung des Blutzuckers. „Alle Werte werden in einem Bereich gehalten, in dem sich das Gehirn optimal von dem Schlaganfall erholen kann“, erläutert Dr. Binder. Bereits in der Klinik beginnt auch die Rehabilitation. Physiotherapeuten, Logopäden und Ergotherapeuten arbeiten mit den Patienten, um eventuell verlorengegangene Fähigkeiten wiederherzustellen. PD Dr. Georg Royl und sein Team versorgen einen Schlaganfallpatienten in der Stroke-Unit. Stunde, die bei erfolgreicher Therapie zur goldenen Stunde für den Betroffenen werden kann. Schwere Behinderung mit Pflegebedürftigkeit oder Rückkehr ins unbeschwerte Leben – das entscheidet sich oft schon sehr früh“, erklärt Privatdozent Dr. Georg Royl, Leiter der Stroke-Unit am Campus Lübeck. Mit der Lysetherapie kann ein Blutpfropf in dieser Zeit wieder aufgelöst und das verstopfte Blutgefäß freigespült werden. Gelingt dies nicht, so kann unmittelbar darauf mittels eines speziellen Hirnkatheters der Thrombus auch mechanisch entfernt werden. Dieses Verfahren halten am UKSH rund um die Uhr spezialisierte Neuroradiologen bereit. Je früher die Therapie beginnt, desto effektiver ist sie. Nach einigen Stunden ist das Gehirngewebe aber oft schon unrettbar untergegangen und es kann zu Einblutungen kommen, weshalb man eine Lysetherapie dann nicht mehr durchführt. Um schnell handeln zu können, ist es wichtig, die Symptome zu erkennen. „Die häufigsten Symptome sind ein einseitig hängender Mundwinkel, eine Schwäche eines Armes oder Bei- 8 nes oder eine undeutliche, unsinnige oder nicht vorhandene Sprache“, so Oberarzt Dr. Andreas Binder, Leiter der Stroke-Unit am Campus Kiel. Das Problem dabei: Viele Patienten und Angehörige empfinden diese Symptome zunächst nicht als bedrohlich und warten erst einmal ab. „Ein Schlaganfall tut nicht weh“, sagt Dr. Royl. „Trotzdem sollten Betroffene die Symptome sehr ernst nehmen und lieber einmal zu viel als zu wenig in die Klinik kommen“, so der Schlaganfallexperte. Auch wenn es sich nur um einen kleinen Schlaganfall handelt – z.B. eine sogenannte TIA, bei der sich die Symptome von alleine schnell zurückbilden – ist es ratsam, sich sofort von Spezialisten untersuchen zu lassen. „Ein ganz leichter Schlaganfall kann ein Warnzeichen für einen schweren Schlaganfall sein, der ohne Behandlung in den Tagen darauf eintreten würde“, mahnt Dr. Royl. Mit der entsprechenden Therapie kann das Rezidiv-Risiko deutlich reduziert werden. So kann z.B. eine verengte Halsschlagader durch die jederzeit vor Ort verfügbaren Gefäßchirurgen mit einer schnellen Operation geweitet werden. Schlaganfall-Patienten werden auf der Stroke-Unit behan- Schlaganfall-Patienten, die in einer Stroke-Unit behandelt werden, haben eine deutlich bessere Prognose, als diejenigen, die in einer nicht spezialisierten Klinik versorgt wurden. „Wir beobachten die Patienten hier sehr genau und können so häufige Komplikationen wie Lungenentzündung, Hirndrucksteigerung, epileptische Anfälle und Lungenembolien zeitnah erkennen und behandeln “, betont Dr. Georg Royl. Ein wichtiges Qualitätsmerkmal der universitären Stroke-Units ist zudem die wissenschaftliche Begleitung der Behandlungen. „Wir führen regelmäßig große Studien durch, um die Behandlungsstrategien von der Diagnostik über die Therapie bis zur Nachsorge weiterzuentwickeln“, erklärt Prof. Deuschl. „Dabei profitieren die teilnehmenden Patienten nicht nur von den regelmäßigen Kontrollterminen. Aufgrund unserer Erkenntnisse werden die generellen Behandlungsleitlinien angepasst und so die Therapien verbessert.“ Marlis Müller-Frommeyer Maximilian Hermsen Weitere Informationen: Klinik für Neurologie, Campus Kiel Tel.: 0431 597-8550 Klinik für Neurologie, Campus Lübeck Tel.: 0451 500-2926 Titelthema Thrombektomie Hoffnung für Schlaganfallpatienten Der Schlaganfall ist die dritthäufigste Todesursache in den westlichen Industrienationen. Doch für Betroffene mit schweren Schlaganfällen gibt es Hoffnung: Im Institut für Neuroradiologie am UKSH, Campus Kiel, wurde ein Verfahren mitentwickelt, mit dem Blutgerinnsel aus den großen Hirngefäßen schnell und effizient entfernt werden können – die sogenannte Thrombektomie. Im Katheterlabor der Neurochirurgie werden mithilfe der Neuro-Thrombektomie Schlaganfälle behandelt. Ausgelöst wird ein Schlaganfall durch verstopfte oder platzende Blutgefäße. Einer der Gründe kann Arteriosklerose sein, bei der sich Ablagerungen an den Innenwänden der Arterien festsetzen und diese langsam verengen. Doch auch ein Blutgerinnsel kann ein Gefäß verstopfen und zu Durchblutungsstörungen im Hirn führen. Der folgende Sauerstoff- und Nährstoffmangel in den Nervenzellen der betroffenen Hirnregionen führt zum Funktionsverlust und dann zum Absterben der betroffenen Zellen. Zwar endet nicht jeder Schlaganfall tödlich, doch hinterlässt der Verschluss von wichtigen Gefäßen im Hirn oft bleibende Schäden wie Lähmungen, Sprach- oder Bewusstseinsstörungen. Liegt der Beginn der Symptome weniger als viereinhalb Stunden zurück, wird versucht, den Gefäßverschluss mithilfe eines blutverdünnenden Medikaments, der sogenannten Lysetherapie (Thrombolyse), wieder aufzulösen. Häufig bilden sich die Beschwerden danach wieder zurück, so dass die Patienten teilweise beschwerdefrei wieder nach Hause gehen können. In circa 15 bis 20 Prozent der Fälle handelt es sich jedoch um Verschlüsse großer Hirn- arterien. Sie verursachen schwere neurologische Ausfälle und können tödlich verlaufen. „Wir haben herausgefunden, dass bei derartigen Verstopfungen mit Gerinnseln von mehr als sieben Millimetern Größe eine medikamentöse Behandlung keinen Erfolg bringt“, sagt Prof. Olav Jansen, Direktor der Klinik für Radiologie und Neuroradiologie am Campus Kiel. Seit rund fünf Jahren wird im UKSH eine neue Behandlung angewendet: die sogenannte Neuro-Thrombektomie. Gemeinsam mit einem amerikanischen Unternehmen hat das Institut für Neuroradiologie unter der Leitung von Prof. Jansen die revolutionäre Methode mitentwickelt, deren Prinzip ebenso einfach wie vielversprechend ist. Dabei wird das verschlossene Hirngefäß über eine Katheterbehandlung vom Neuroradiologen wiedereröffnet. Zunächst verschaffen sich die behandelnden Ärzte mithilfe einer Computertomographie (CT) ein genaues Bild von der Lage und Größe des Gefäßverschlusses und dem Durchblutungszustand des Gehirnes. Kommt eine Thrombektomie in Frage, wird ein speziell entwickelter Mikrokatheter minimalinvasiv und 9 Titelthema nen viele unserer Patienten wieder ein ganz normales Leben führen.“ Das Verfahren, mit dem im UKSH in Kiel inzwischen jedes Jahr bis zu 100 Patienten behandelt werden, hat einen wahren Siegeszug rund um die Welt angetreten. Prof. Dr. Olav Jansen Prof. Dr. Dirk Petersen unter Vollnarkose durch die Leistenschlagader eingeführt. Unter Röntgenkontrolle bringen die Ärzte durch den Katheter ein feines MetallnetzRöhrchen in die betroffene Hirnarterie und lassen es sich dort entfalten. Das aus einer flexiblen und sehr leichten Unterdruck und ziehen das Netz mitsamt Gerinnsel aus dem Gefäß heraus – die Arterie ist wieder frei und kann die Hirnareale wieder mit Blut versorgen. „Mit der Methode erzielen wir eine Vor dem Eingriff: Teile des Hirns werden nicht mehr mit Blut versorgt. Die versorgenden Gefäße sind nicht mehr zu sehen. Nach der Wiedereröffnung des Hirngefäßes kann das Blut die Hirnareale wieder versorgen. stabilen Titanlegierung bestehende Netz drückt sich gegen die Gefäßwand, so dass sich das Gerinnsel im Netz verfängt. Mithilfe eines zweiten Katheters erzeugen die Ärzte einen 10 Wiedereröffnungsrate von bis zu 85 Prozent“, sagt Prof. Jansen. „Auf diese Weise können wir bei zahlreichen Patienten schwere Folgeschäden verhindern. Nach drei Monaten kön- Auch am Campus Lübeck wird die Behandlungsmethode erfolgreich eingesetzt. „Etwa jeder zehnte Patient kann bei einem akuten Verschluss der Gehirngefäße von der Thrombektomie profitieren“, berichtet Prof. Dr. Dirk Petersen, Direktor des Instituts für Neuroradiologie. „Die Thrombektomie ist ein Quantensprung in der Therapie des Schlaganfalls. Sie verkürzt die Zeit bis zur Wiederherstellung der Hirndurchblutung deutlich und ist damit ein entscheidender Faktor, Patienten zu retten“, so der Neuroradiologe. Da in den Stroke-Units des UKSH Neurologen, Neuroradiologen und Neurochirurgen rund um die Uhr eng zusammenarbeiten, vergehen im Idealfall nach der Diagnose nur etwa 45 Minuten, bis der Patient operiert werden kann. Der Eingriff selbst dauert etwa eine halbe Stunde und erfordert von den Ärzten viel Erfahrung und Fingerspitzengefühl. Mit den Erfolgen geben sich die Mediziner jedoch nicht zufrieden. Derzeit arbeitet eine Forschergruppe um Prof. Jansen gemeinsam mit Wissenschaftlern der Technischen Fakultät der Christian-Albrechts-Universität daran, die Kathetertechnik noch weiter zu verbessern. Marlis Müller-Frommeyer Maximilian Hermsen Weitere Informationen: Klinik für Radiologie und Neuro radiologie, Campus Kiel Tel.: 0431 597-4806 Institut für Neuroradiologie, Campus Lübeck Tel.: 0451 500-6550 © psdesign1 - Fotolia.com Titelthema Plötzliche Hirnblutung Die schlimmste Form des Schlaganfalls Rund 15 Prozent aller Schlaganfälle werden durch eine intrazerebrale Blutung, eine plötzlich oder als Folge einer Grunderkrankung auftretende Hirnblutung, ausgelöst. Es entsteht ein Bluterguss im Gehirn, der je nach Größe und Ausbreitung, das Gewebe schwer schädigen und teilweise zerstören kann. Behandelt werden die Patienten in den Kliniken für Neurochirurgie. Prof. Dr. Volker Tronnier Prof. Dr. H. Maximilian Mehdorn Ob bei einem Schlaganfall eine Durchblutungsstörung im Gehirn oder eine intrazerebrale Blutung (ICB) vorliegt, wird sofort nach Eintreffen des Patienten in der Klinik anhand einer Computertomographie abgeklärt. Die beiden Formen des Schlaganfalls müssen unterschiedlich weiter diagnostiziert und behandelt werden. Sowohl in der Klinik für Neurochirurgie am Campus Kiel unter der Leitung von Prof. Dr. Maximilian Mehdorn als auch am Campus Lübeck stehen rund um die Uhr erfahrene Ärzte zur Verfügung, um die Patienten schnell zu diagnostizieren und zu behandeln. Häufigster Auslöser einer intrazerebralen Hirnblutung ist lange bestehender Bluthochdruck. Andere Ursachen sind Gefäßfehlbildungen wie Aneurysmen und Angiome. Die ICB gilt als schlimmste Form des Schlaganfalls, die Sterblichkeit liegt bei etwa 50 Prozent. „Die Therapie bei einer Hirnblutung ist stark davon abhängig, wo die Blutung im Gehirn auftritt, wie stark sie ist und wie weit sie sich bereits ausgebreitet hat. Auch der Allgemeinzustand und das Alter des Patienten spielen eine Rolle“, erläutert Prof. Dr. Volker Tronnier, Direktor der Klinik für Neurochirurgie am Campus Lübeck. Es besteht die Möglichkeit, mit einem minimal-invasiven Eingriff Blut und abgestorbenes Hirngewebe abzusaugen, um den Druck im Gehirn zu reduzieren. „Ob eine solche operative Behandlung angebracht ist und der Patient davon profitiert, wägen wir im Einzelfall genau ab“, so der Neurochirurg. Die Ausschaltung einer Gefäßfehlbildung verhindert weitere Blutungen. Intrazerebrale Blutungen sind oft auch mit schweren Komplikationen verbunden. Neben Einblutungen in die Hirnkammern kann es zu Ödemen, Nachblutungen, Hirninfarkten und epileptischen Anfällen kommen, die zu einer deutlichen Verschlechterung des Zustands führen. Grundsätzlich werden alle ICB-Patienten engmaschig auf der Intensivstation überwacht, um auftretende Probleme möglichst schnell beherrschen zu können. 11 Titelthema Insgesamt ist die Prognose bei einem Schlaganfall aufgrund einer Hirnblutung eher ungünstig. „Wir können zwar das Leben unser Patienten retten, eine vollständige Heilung ist aber in der Regel nicht möglich“, bedauert Prof. Tronnier. Patienten, die eine ICB überleben, behalten meist schwerwiegende Schäden zurück, oft in Form von Halbseitenlähmungen, und sind später auf Hilfe oder Pflege angewiesen. Nach der Akutphase beginnt bereits in der Klinik die Frührehabilitation, um den Patienten so viel Selbstständigkeit wie möglich zu erhalten. Weitere Informationen: Klinik für Neurochirurgie, Campus Lübeck Tel.: 0451 500-2076 Klinik für Neurochirurgie, Campus Kiel Tel.: 0431 597-85 50 Marlis Müller-Frommeyer Multidisziplinäre Behandlung beim Schlaganfall Als einziges Klinikum der Maximalversorgung in Schleswig-Holstein sorgt das UKSH nicht nur dafür, dass Schlaganfall-Patienten schnell in den spezialisierten Stroke-Units in Kiel und Lübeck versorgt werden. Durch die enge Zusammenarbeit aller beteiligten Fachbereiche steht auch für Spezialfälle jederzeit rund um die Uhr die richtige Behandlungsoption zur Verfügung. Um auf jede Situation gefasst zu sein, halten die Stroke-Units an beiden Standorten zu jeder Tages- und Nachtzeit ein umfangreiches Behandlungsangebot bereit, in das nicht nur Neurologie, Neuroradiologie und Neurochirurgie, sondern auch benachbarte Disziplinen wie Herz- und Gefäßchirurgie und Kardiologie eingebunden sind. „So können wir gewährleisten, dass jeder Patient zu jeder Zeit das bekommt, was er braucht“, sagt Oberarzt Dr. Andreas Binder aus der Klinik für Neurologie, Campus Kiel, „die Schlaganfallbehandlung ist ein hervorragendes Beispiel für die multidisziplinäre Zusammenarbeit am UKSH.“ Schon bei der Diagnose und den ersten Schritten der Notfall-Behandlung arbeiten Neurologen und Neuroradiologen Hand in Hand. Während die Neurologen noch auf der Stroke-Unit, bestenfalls sogar noch im Computertomographen mit der Lysetherapie beginnen, halten 12 die Neuroradiologen für schwere Schlaganfälle, bei denen die medikamentöse Behandlung keinen Erfolg verspricht, die Behandlung per Katheter bereit. In 15 Prozent der Fälle besteht jedoch eine Hirnblutung, hier übernehmen dann die Neurochirurgen. Ist das Zeitfenster für eine medikamentöse oder kathetergestützte Entfernung des Gefäßverschlusses überschritten, kann es bei schweren Schlaganfällen zu einer Schwellung der Hirngefäße kommen. Auch dann kommen die Neurochirurgen zum Einsatz: Sie entfernen einen Teil des Schädelknochens, der über dem Schlaganfall liegt. So kann zum einen verhindert werden, dass die Hirnschwellung die Durchblutung der betroffenen Hirnregionen noch weiter verschlechtert. Zum anderen soll ausgeschlossen werden, dass angrenzende Strukturen durch den Druck der Schwellung in Mitleidenschaft gezogen werden. Nicht immer ist der Auslöser von Schlaganfall-Symptomen jedoch unmittelbar in den neurologischen Strukturen zu suchen. Der sogenannte „Schwarze Vorhang“ (Amaurosis fugax), eine vorübergehende Sehstörung, ist beispielsweise ein typischer Hinweis auf eine Halsschlagaderverengung. Es kann aber auch ein großer Thrombus, der an einer Stelle noch an der Gefäßwand hängt, im Hirngefäß liegen. Das Gefährliche: Das Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden, ist dann sehr hoch. In solchen Fällen wird der Patient von der Stroke-Unit an die Herz- und Gefäßchirurgie überwiesen, wo die Verengung der Halsschlagader durch eine sogenannte Thrombendarteriektomie (TEA) operativ entfernt wird. Ist dies aus bestimmten Gründen nicht möglich, kann durch einen neuroradiologischen Eingriff per Katheter die Engstelle mittels Stentimplantation wieder durchgängig gemacht werden. Auch bei der Behandlung von Schlaganfall-Ursachen arbeiten die Spezialisten der Stroke-Units eng mit Kardiologen zusammen, denn kardiologische Erkrankungen wie Herzschwäche oder Herzrhythmusstörungen erhöhen das SchlaganfallRisiko. Ein seltener, aber sehr hoher Risikofaktor ist beispielsweise ein persistierendes Foramen ovale (PFO), eine Kurzschlussverbindung zwischen dem rechten und linken Herzvorhof, in Kombination mit einer Aussackung der Herzscheidewand. Wird diese auf der Stroke-Unit erkannt, überweisen die Spezialisten der Neurologie an die Kollegen aus der Kardiologie. Per Kathetertechnik kann die gefährliche Scheidewandschwäche dann durch einen sogenannten SchirmchenVerschluss therapiert werden. Medizin und Wissenschaft Experten bringen Licht ins Dunkel In der Klinik für Augenheilkunde am Campus Lübeck ist erstmals in Schleswig-Holstein einem blinden Patienten ein Netzhaut-Implantat eingesetzt worden. Das neue Therapieverfahren soll dem Patienten mit Retinitis pigmentosa (RP) wieder eine funktionale Seh fähigkeit ermöglichen. Prof. Dr. Salvatore Grisanti Wie ein Herzschrittmacher das Herz zum Schlagen bringt, stimuliert das Implantat (Argus II) die Nervenzellen der Netzhaut, um wieder visuelle Eindrücke bei blinden Menschen herzvorzurufen. Damit kann Patienten mit schwerem Sehverlust eine funktionale Sehkraft zurückgeben werden. Das Expertenteam um Prof. Dr. Grisanti, Direktor der Klinik für Augenheilkunde am Campus Lübeck, hat zum ersten Mal in Schleswig-Holstein einem Patienten ein solches „bionisches Auge“ eingesetzt. Der 70-jährige Patient leidet an Retinitis pigmentosa, einer Augenerkrankung, bei der die Photorezeptoren der Netzhaut absterben, der Sehnerv aber intakt bleibt. Schätzungsweise leiden in Deutschland mehr als 30.000 Menschen an dieser Netzhautdegeneration. Dabei verschlechtert sich die Sehkraft des Patienten immer stärker und führt zu einer fast völligen Blindheit. Bisher gibt es kein Medikament, das den natürlichen Verlauf der Erkrankung verlangsamt oder aufhält. „Mit dem Implantat wird es möglich, Blinde aus der Dunkelheit zu holen. Für Patienten, die ihr Augenlicht verloren haben, bedeutet die Wahrnehmung von Licht oder Strukturen eine wesentliche Verbesserung der Lebensqualität“, sagt Prof. Dr. Grisanti. „Die Erkrankung begann, deutlich wahrnehmbar durch Nachtblindheit, als ich 18 Jahre war. Seit ungefähr acht Jahren bin ich fast blind. Ich verfüge lediglich über eine geringe Lichtscheinwahrnehmung“, berichtet der erste Lübecker Patient. „Mit der neuen Netzhautprothese erhoffe ich mir wieder mehr Eigenständigkeit. In einer gewohnten Umgebung, wie zu Hause, kann ich mich gut zurechtfinden. Aber in meinem Wohnviertel verliere ich die Orientierung, da sich durch Neubauten viel verändert hat. Wenn ich wieder optische Eindrücke deuten könnte, die mir bei der Orientierung helfen, wäre es eine enorme Verbesserung. Ich freue mich auf die neuen Möglichkeiten und das Training. Auch wenn es so sein wird, wie eine neue Sprache zu erlernen.“ Das System erfasst Videobilder durch eine Miniatur-Videokamera in der Brille des Patienten und wandelt diese in eine Serie kleiner elektrischer Impulse. Diese werden drahtlos an die Elektrodenmatrix auf der Oberfläche der Retina (epiretinal) übermittelt. Die verbleibenden Nervenzellen der Netzhaut werden durch diese Impulse stimuliert, wodurch das Gehirn entsprechende Lichtmuster wahrnimmt. Die Patienten lernen, diese visuellen Muster zu interpretieren und erlangen 13 Medizin und Wissenschaft dadurch einen gewissen Grad an funktionellem Sehvermögen. In ihren Alltagsaktivitäten erleben Patienten mit diesem Implantat drastische Verbesserungen und können Gegenstände wieder lokalisieren und identifizieren, Zebrastreifen erkennen und Hindernissen ausweichen. Eine aktuelle Studie, veröffentlicht im British Journal of Ophthalmology, zeigt, dass drei Viertel der Patienten in der Untersuchung wieder Buchstaben erkennen konnten, teilweise bis zu einer Größe von nur 0,9 cm. Ein Teil der Patienten konnte sogar Wörter mit zwei, drei oder vier Buchstaben lesen. A91MR-9264-A1 Weitere Informationen: Klinik für Augenheilkunde Campus Lübeck Tel.: 0451 500-22 10 H äu fi g e F ra gen Für welche Patienten ist Argus II geeignet? Argus II ist für Patienten über 25 Jahren mit schwerer Netzhautdegeneration geeignet. Sie müssen früher über eine Sehkraft verfügt haben, nun aber fast völlig blind sein. Bei welchen Netzhauterkrankungen kann Argus II eingesetzt werden? Retinitis pigmentosa, Usher-Syndrom, Choroideremia, Stäbchen-ZapfenDegeneration, Lebersche kongenitale Amaurose, Bardet-Biedl-Syndrom. Wie lange dauert die Operation? Die Operation dauert weniger als drei Stunden. Daran schließt sich aber ein langfristiges Training an, in dem der Patient lernt, die neuen Reize zu interpretieren. Wie hoch sind die Kosten? Die Kosten für Argus II werden von den Krankenkassen übernommen – nähere Informationen geben die Augenärzte der Klinik für Augenheilkunde am Campus Lübeck. Welche Erfahrungen gibt es zu Argus II? Bis heute haben mehr als 50 Patienten ein Argus II-Implantat erhalten. Die erste Argus II-Implantation wurde im September 2006 durchgeführt. Die ersten 30 Patienten nutzen Argus II nun schon seit mehr als vier Jahren und ein Großteil sogar schon seit über sechs Jahren. Einen Schritt voraus – mit MAGNETOM. www.siemens.de/prisma Answers, visualized. MAGNETOM Prisma – Leistung für Entdecker. MAGNETOM Prisma ist unser 3T Kraftpaket für die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen der MRT-Forschung. 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In der Regel können sich etwa 60 Prozent aller Paare nach sechs Monaten und über 80 Prozent aller Paare nach einem Jahr bei regelmäßigem Verkehr ohne Empfängnisverhütung über eine Schwangerschaft freuen. Von ungewollter Kinderlosigkeit spricht man erst dann, wenn nach einem Jahr trotz regelmäßigen Verkehrs keine Schwangerschaft eingetreten ist. Dies ist heute gar nicht so selten der Fall: In Deutschland ist wissenschaftlichen Schätzungen zufolge ca. jede siebte Partnerschaft von Fruchtbarkeitsproblemen betroffen. Um Paaren mit unerfülltem Kinderwunsch noch besser helfen zu können, haben die Universitären Kinderwunschzentren in Kiel und Lübeck ihre Angebote weiterentwickelt. So hat das Lübecker Zentrum unter der Leitung von Prof. Dr. Georg Griesinger neue, moderne Praxisräume im WirthCenter in unmittelbarer Nähe des Campus bezogen. Auf den rund 600 Quadratmetern wurde ein neues Betriebskonzept für noch patientengerechtere Abläufe etabliert. Zudem wird eine enge Kooperation mit der Park-Klinik Manhagen in Großhansdorf vorbereitet, um auch hier moderne Kinderwunschbehandlung auf universitärem Niveau anbieten zu können. Auch im Universitären Kinderwunschzentrum Kiel wurde das Leistungsspektrum unter der neuen Leitung von PD Dr. Sören von Otte weiterentwickelt und modernisiert. Da die Gründe für eine ungewollte Kinderlosigkeit sehr vielfältig sind, ist eine präzise Diagnostik beider Partner sehr wichtig. Die Kinderwunschzentren des UKSH in Kiel und Lübeck verfügen über modern ausgestattete Labore für eine sichere Diagnostik. Um Kinderwunschpaare erfolgreich behandeln zu können, haben die Einrichtungen alle erforderlichen Disziplinen unter einem Dach vereint, darunter Reproduktionsmedizin, Andrologie, Endokrinologie, minimalinvasive Chirurgie, Gynäkologie, Psychologie, Humangenetik und Urologie. Die Universitären Kinderwunschzentren bieten neben der unverbindlichen Paarberatung das gesamte Spektrum der modernen Kinderwunschdiagnostik und -therapie an. Die am häufigsten angewandten Behandlungsmetho- den sind die sogenannte intrauterine Insemination (IUI), bei der gezielt Samenzellen des Mannes ausgewählt und in die Gebärmutter übertragen werden, die InVitro-Fertilisation (IVF), also die Befruchtung der weiblichen Eizelle „im Reagenzglas“ und die Intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI), bei der das Spermium direkt in die Eizelle gepflanzt wird. Darüber hinaus bieten die Einrichtungen eine Reihe von weiteren Behandlungsverfahren und Diagnosetechniken. „Wir sind beispielsweise das einzige Kieler Zentrum, das eine Akupunktursprechstunde in seine Abläufe integriert hat“, sagt Dr. von Otte, ein Angebot, das auch das Lübecker Zentrum bietet. Ebenfalls an beiden Standorten bieten die Teams zudem spezielle Beratung und Therapie zum Fertilitätserhalt bei onkologischen und chronischen Erkrankungen. „Damit wollen wir Betroffenen, die z.B. eine Chemo- oder Strahlentherapie benötigen, ihre Lebensperspektive mit Kindern erhalten“, erklärt Dr. von Otte. Bei der sogenannten Kryokonservierung können für den Fertilitätserhalt befruchte- 15 © maxsaf - Fotolia.com Medizin und Wissenschaft te oder unbefruchtete Eizellen, Spermien und sogar Ovar- oder Hodengewebe tiefgefroren und gelagert werden. „Das Anlegen einer Fruchtbarkeitsreserve kann aus vielfältigen Gründen sinnvoll sein“, erklärt Prof. Dr. Griesinger. „Neben gesundheitlichen kommen auch soziale Gründe in Frage. So können wir z.B. für Frauen, die ihre Familienplanung noch nicht jetzt abschießen wollen, Eizellen vorbeugend einfrieren, so dass deren Qualität erhalten werden kann.“ Ein wichtiges Qualitätskriterium der Universitären Kinderwunschzentren ist neben der hochmodernen technischen Ausstattung und der engen Zusammenarbeit von Spezialisten aller beteiligten Fachrichtungen auch die wissenschaftliche Begleitung der Behandlungsmethoden. „Damit können wir sicherstellen, dass unsere Kinderwunschpaare jederzeit nach aktu- ellen wissenschaftlichen Standards behandelt werden und von den neuesten Entwicklungen profitieren können“, sagt Prof. Griesinger, dessen Team seit langem zu den Vorreitern im Bereich der In-Vitro-Fertilisation zählt. Wissenschaftlicher Schwerpunkt am Kieler Zentrum ist das Thema Eizellgenetik. Dr. von Otte: „Hier bieten wir ab diesem Jahr die kostenlose Teilnahme an einer europaweiten Studie an, in der die genetische Qualität von Eizellen qualitativ gemessen wird. So lassen sich Eizellen mit besonders gutem Schwangerschaftspotenzial erkennen. Dadurch sollen sich die Schwangerschaftschancen bei IVF/ ICSI steigern und die Abortraten in der Folge senken lassen.“ darin sind sich die Leiter der Kinderwunschzentren einig. Jede Kinderwunschbehandlung ist ein hoch emotionales Erlebnis und jedes Paar erlebt sie anders. Dabei spielen Hoffnungen und Erwartungen, aber auch Ängste und Enttäuschungen eine Rolle. „Das behandelte Paar steht trotz aller manchmal notwendigen Technik immer im Mittelpunkt der individuellen Behandlung“, sagt Prof. Griesinger und Dr. von Otte ergänzt: „Aus diesem Grund möchten unsere Teams den Aufenthalt im Kinderwunschzentrum immer so angenehm machen, wie es in dieser sensiblen Phase möglich ist.“ Neben der fachlichen Leistungsfähigkeit bleibt der wichtigste Aspekt für die Universitären Kinderwunschzentren jedoch immer die persönliche Betreuung der Paare – Weitere Informationen: Universitäres Kinderwunschzentrum Kiel Tel.: 0431 597-88 77 www.uksh.de/kinderwunsch-kiel Lübeck Tel.: 0451 505 778 10 www.kinderwunsch-luebeck.de 300547/3336_180x30,5_Weigert_411699 06.11.13 14:33 Seite 1 Die IPV bedankt sich Maximilian Hermsen für die freundliche Unterstützung der Fa. Dr. Weigert GmbH und Co. KG 16 Medizin und Wissenschaft Adipositas Manchmal hilft nur die Operation Mehr als die Hälfte aller Erwachsenen in Deutschland sind übergewichtig, 15 Prozent davon sogar adipös, also krankhaft fettleibig. Ein chirurgischer Eingriff gilt als letzte Therapie-Option für die Betroffenen. In der Klinik für Allgemeine Chirurgie am Campus Lübeck leitet PD Dr. W. Konrad Karcz den neuen Bereich für Metabolische und Adipositas-Chirurgie. Krankhaftes Übergewicht und seine Begleiterkrankungen stellen eine enorme Herausforderung für die Medizin des 21. Jahrhunderts dar. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bezeichnet Adipositas sogar als neue Pandemie. Übergewicht beginnt laut Definition der WHO bei einem BMI (Body Mass Index) von 30. Normal ist ein Wert zwischen 18 und 25. „Patienten, die für einen chirurgischen Eingriff zur Gewichtsreduktion bei uns in der Klinik in Frage kommen, haben in der Regel einen BMI über 40“, berichtet PD Dr. W. Konrad Karcz. Der renommierte Spezialist für Adipositas-Chirurgie leitet den in der Klinik für Allgemeine Chirurgie (Direktor Prof. Dr. Tobias Keck) neu etablierten Bereich für Metabolische und Adipositas-Chirurgie. „Bei einem solchen Gewicht schaffen die meisten Patienten es nicht mehr, mit konservativen Methoden abzunehmen.“ Dennoch muss jeder Patient, den PD Dr. Karcz operiert, konservative Gewichtsreduzierungsversuche nachweisen. „Der Patient muss seine Ernährung umstellen, angepasst an sein Übergewicht Bewegung in seinen Alltag integrieren und sich psychologisch und psychiatrisch beraten lassen“, so der Experte für AdipositasChirurgie. Schlagen alle diese Methoden fehl, bleibt als letzte Stufe der Therapie der Adipositas die chirurgische Behandlung. Die Eingriffe am Magen-Darm-Trakt haben sich als effektive Methode zur Gewichtsreduktion in den vergangenen Jahren bewährt. PD Dr. Karcz und sein Team verfügen über langjährige Erfahrungen mit minimal-invasiven Operationstechniken bei Fettleibigkeit. „Wir können für jeden Patienten eine individuell konzipierte Therapie mit allen verfügbaren chirurgischen Optionen von der Schlauchmagenbildung über den Magenbypass bin hin zur biliopankreatischen Diversion (Umleitung der Verdauungssäfte) anbieten“, betont PD Dr. Karcz. Großen Wert legt der Mediziner darauf, dass der chirurgische Eingriff in eine umfassende Therapie eingebettet ist. Spezialisten für Endokrinologie, Ernährungstherapie und Psychosomatik sind in die Behandlung eingebunden, um zu einem dauerhaften Erfolg beizu- PD Dr. W. Konrad Karcz tragen. „Ich sehe die Operation als solide Unterstützung für eine langfristige Änderung des Lebensstils der Patienten“, sagt PD Dr. Karcz. Adipositas bringt oft große Probleme mit sich. Die Betroffenen fühlen sich stigmatisiert, isolieren sich und entwickeln nicht selten Depressionen – ein Teufelskreis, dem ohne Hilfe nur schwer zu entkommen ist. „Unsere Behandlung gilt nicht nur der Gewichtsreduktion. Wir wollen den Patienten auch helfen, den Weg in ein normales 17 Medizin und Wissenschaft Leben und ein intaktes soziales Umfeld zurückzufinden und möglichst in den Beruf zurückzukehren“, so der Chirurg, der seinen Patienten mit großer Empathie begegnet. Krankhaftes Übergewicht geht oft mit verschiedenen Stoffwechsel erkrankungen einher, die das sogenannte metabolische Syndrom bilden. Zu diesem Krankheitsbild gehören schwere Stoffwechselstörungen wie Diabetes mellitus Typ 2, Insulinresistenz, Dyslipidämie (Veränderung der Blutfettwerte) oder Steatohepatitis (Fettleberentzündung), die auf Dauer zu HerzKreislauferkrankungen führen. Mit den Methoden der metabolischen Chirurgie können PD Dr. Karcz und seine Kollegen auch diesen Patienten helfen. „Eine Operation macht es möglich, den Diabetes mellitus Typ 2, die Dyslipidämie und die Insulinresistenz zu heilen“, erläutert PD Dr. Karcz. Zu diesen Themen hält PD Dr. Karcz am 19.02. und 11.03.2014 Vorträge im Gesundheitsforum des UKSH, Campus Lübeck, im Alten Kesselhaus, Beginn 18.00 Uhr. Marlis Müller-Frommeyer Weitere Informationen: Klinik für Allgemeine Chirurgie, Campus Lübeck PD Dr. W. Konrad Karcz, Bereichsleiter Metabolische und Adipositaschirurgie, Leiter UNI-MIC Marien-Krankenhaus Lübeck Tel.: 0451 500-39 14 Adipositas.Sekretariat@uksh.de UKSH erhält „Da Vinci Skills Simulator“ Seit Januar 2013 wird am UKSH, Campus Kiel, mithilfe des hochmodernen Da Vinci Si-Chirurgiesystems operiert. Nun wurde die roboterassistierte OP-Anlage durch einen neuartigen Da Vinci „Skills Simulator“ ergänzt. Mit dem neu installierten Gerät können die chirurgischen Fertigkeiten für die Nutzung des Da Vinci Si-Chirurgiesystems überprüf bar trainiert und verbessert werden. Der Operateur arbeitet wie bei einer realen Operation direkt an der Konsole des Chirurgiesystems, übt aber live im virtuellen Raum ohne Patienten. Kiel wurde von der Herstellerfirma 18 als einzige Klinik in Europa ausgewählt, die anhand einer prospektiven Studie untersuchen soll, inwieweit dieses simulierte OP-Training die reale OP-Situation zu verbessern und zu beschleunigen hilft. „Für das Roboterzentrum am UKSH in Kiel ist das eine hohe Anerkennung für unser Engagement“, berichtet Prof. Dr. Klaus-Peter Jünemann, Direktor der Klinik für Urologie und Kinderurologie. „Wir sind die einzige Klinik europaweit, die gleichzeitig mit der Da Vinci-Chirurgie in drei Kernfächern – Urologie, Gynäkologie und Chirurgie – gestartet ist.“ Das Da Vinci Si-Chirurgiesystem gilt als die modernste Entwicklung auf dem Gebiet der minimal-invasiven Chirurgie. Die robotergestützte „Operation der kleinen Schnitte“ ist schonend für den Patienten und ermöglicht eine schnellere Genesung gegenüber offenen Operationen. Bei der Operation mit dem neuen OP-System sitzt der Chirurg an einer Steuerkonsole, etwas entfernt vom Operationstisch. Über zwei Bedienelemente für Daumen und Mittelfinger der rechten und linken Hand steuert er die Instrumente, welche sich an speziellen Roboterarmen befinden und zuvor über kleine Schnitte in den Körper eingebracht wurden. Der Roboter führt die Befehle bzw. Bewegungen des Operateurs millimetergenau aus. Am UKSH wird das System seit Januar 2013 eingesetzt – in der Urologie für Operationen an Prostata, Niere und Blase, in der Gynäkologie bei Corpus- und Zervixkarzinomen der Gebärmutter und tief infiltrierender Endometriose, in der Chirurgie im colorektalen Bereich sowie bei Erkrankungen von Bauchspeicheldrüse, Speiseröhre und Lunge. Finanziert wurde das moderne OPSystem durch Eigenmittel des UKSH sowie durch Fördermittel des Landes Schleswig-Holstein, der Deutschen Forschungsgemeinschaft und durch eine Spende der Damp-Stiftung. Weitere Informationen: Klinik für Urologie und Kinderurologie, Prof. Dr. K.-P. Jünemann, Tel.: 0431 597-4411 E-Mail: miriam.berwanger@uksh.de Medizin und Wissenschaft Nationale Gesundheitsstudie beginnt Anfang 2014 startet die bisher größte Gesundheitsstudie Deutschlands. Ihr Ziel: neue Erkenntnisse über die Entstehung von Zivilisationskrankheiten wie Krebs, Diabetes, chronische Entzündungen oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu gewinnen. Prof. Dr. Wolfgang Lieb, Direktor des Instituts für Epidemiologie, leitet die Studie in Schleswig-Holstein. zip ausgewählte Bürgerinnen und Bürger in ganz Deutschland, die zwischen 20 und 69 Jahre alt sind, eine Einladung zur Studienteilnahme erhalten. Wenn sie mitmachen, können sie bei der Erforschung von Volkskrankheiten aktiv mitwirken und zu einem besseren Verständnis von Krankheit und Gesundheit in Deutschland beitragen. Bundesweit sollen insgesamt 200.000 Menschen an der Studie teilnehmen, bei uns in Schleswig-Holstein rund 10.000 Menschen. Prof. Dr. Wolfgang Lieb forum: Herr Prof. Lieb, worum handelt es sich bei der sogenannten NaKo-Studie? Prof. Lieb: Über einen Zeitraum von mehr als 20 Jahren sollen im Rahmen der NaKo-Studie neue Erkenntnisse über den Einfluss von genetischen Faktoren, Umweltbedingungen, sozialem Umfeld und Lebensstil auf die Entstehung von Volkskrankheiten wie Diabetes, Demenz, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Krebs gewonnen werden. In den nächsten Wochen und Monaten werden 400.000 per Zufallsprin- Was wird für die Studie untersucht? Zunächst laden wir die Studienteilnehmerinnen und Studienteilnehmer in unser Studienzentrum am UKSH in Kiel ein. Dort werden die Teilnehmer medizinisch untersucht und befragt. Diese Basisuntersuchung dauert etwa zwei bis drei Stunden. Unter anderem untersuchen wir das Herz-Kreislaufsystem, die Lunge, den Stoffwechsel und viele andere Organsysteme und bitten die Studienteilnehmer um eine Blut- und Urinprobe. Außerdem werden die Teilnehmer gebeten, einen standardisierten Fragebogen zu Gesundheitsfaktoren und Lebensgewohnheiten auszufüllen. Nach fünf Jahren werden die Teil- nehmer für die erste Nachuntersuchung erneut eingeladen. Ob es in der Zwischenzeit zu gravierenden Veränderungen der Gesundheit oder der Lebensumstände gekommen ist, wird alle zwei bis drei Jahre mithilfe eines postalischen Fragebogens abgefragt. Selbstverständlich können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch jederzeit selbst Kontakt aufnehmen. Ziel ist eine langfristige wissenschaftliche Begleitung jedes Einzelnen, um zu verstehen, warum einige Menschen bestimmte Krankheiten entwickeln und andere gesund bleiben. Warum sollten sich Bürger an der NaKo-Studie beteiligen? Wir haben durch dieses Forschungsprojekt die große Chance, einen enormen Wissenszuwachs im Kampf gegen Volkskrankheiten wie Krebs und Herz-Kreislauferkrankungen zu erzielen. Die NaKoStudie untersucht einerseits bereits bekannte Risikofaktoren im Detail und auf hohem wissenschaftlichem Niveau. Andererseits werden viele neue Informationen, unter anderem zum Lebensstil und zur Ernährung gesammelt, deren Bedeutung für die Entstehung von Krankheiten wir besser verstehen wollen. Das alles 19 Medizin und Wissenschaft kann aber nur gelingen, wenn sich viele Menschen beteiligen. Je mehr mitmachen, desto aussagekräftiger sind unsere Ergebnisse. Wer kommt für eine Teilnahme in Betracht? Um unsere Erkenntnisse auf die Gesamtbevölkerung Deutschlands übertragen zu können, wird eine sogenannte „repräsentative Stichprobe“ untersucht. Das bedeutet, dass unsere Studienteilnehmer z. B. in der Alters- und Geschlechtsverteilung, aber auch in der Häufigkeit von bestimmten Krankheiten, der Gesamtbevölkerung entsprechen. Daher wählen wir die Studienteilnehmer mithilfe der Einwohnermeldeämer nach einem Zufallsprinzip aus. Für die NaKo-Studie kann man sich also nicht aktiv melden, sondern die Teilnehmer werden von uns angeschrieben. Grundsätzlich 300548/3336_1/2_SovD_180x131_SoVd_180x ist die Teilnahme freiwillig und je- 20 der kann seine Teilnahme jederzeit widerrufen. Derartige Studien verlangen sicher ein besonderes Augenmerk auf den Datenschutz. Das ist absolut richtig. Für die NaKoStudie wurde daher ein eigenes Datenschutzkonzept entwickelt, das vom Bundesdatenschutzbeauftragten geprüft und genehmigt wurde. Es gibt strenge Richtlinien für die Speicherung und Verarbeitung der Daten; unter anderem werden alle Gesundheitsdaten verschlüsselt und von den persönlichen Daten (z.B. Name) getrennt, sodass die auswertenden Wissenschaftler keine Rückschlüsse auf die teilnehmenden Personen ziehen können. Welche Erkenntnisse erwarten Sie durch die Studie? Besondere Merkmale 06.11.13 14:31 Seite 1 der NaKoStudie sind der lange Beobachtungs- zeitraum, die hohe Teilnehmerzahl und der repräsentative Querschnitt aus der Bevölkerung, der untersucht wird. Dieses Studiendesign ist besonders geeignet, die Forschung zur Entstehung, Früherkennung und Vorbeugung von Zivilisationskrankheiten voran zu treiben. Wann geht es los? Wir haben bereits angefangen, die ersten Personen einzuladen. Wir hoffen, in den nächsten vier Jahren insgesamt 10.000 Menschen in Kiel und Umgebung für diese spannende und sinnvolle Studie zu gewinnen. Maximilian Hermsen Weitere Informationen: Institut für Epidemiologie, Campus Kiel NaKo-Studienzentrale Kiel Tel.: 0431 597-3710 www.nationale-kohorte.de und www.epi.uni-kiel.de Medizin und Wissenschaft Neueröffnung des Exzellenzzentrums Entzündungsmedizin Campus Lübeck Viel Neues im Exzellenzzentrum Entzündungsmedizin am Campus Lübeck: Die Ambulanz- und Forschungseinheit hat unter der neuen Leitung von Prof. Dr. Diamant Thaçi neue Räumlichkeiten bezogen. Ziel ist es hier, Patienten mit schwerwiegenden chronisch-entzündlichen Erkrankungen möglichst effizient und rasch in eine interdisziplinäre Behandlung zu überführen. Prof. Dr. Diamant Thaçi Das Exzellenzzentrum Entzündungsmedizin ist eine campusübergreifende Abteilung des UKSH und Teil des Exzellenzclusters „Inflammation at Interfaces“, einem Forschungscluster der Universitäten Kiel und Lübeck. Prof. Dr. Diamant Thaçi leitet seit Juni 2013 die Einrichtung am Campus Lübeck, die umstrukturiert wurde und neue Räumlichkeiten bezogen hat. Zur feierlichen Einweihung sagte der Professor: „Durch die enge Zusammenarbeit der Spezialisten verschiedener Fachrichtungen ist eine optimale innovative Versorgung von Patien- ten mit chronisch-entzündlichen Erkrankungen möglich. Die Vernetzung von Grundlagenforschung und Klinik in einem Exzellenzzentrum ist einzigartig und zukunftsweisend.“ Besonders eng wird das Exzellenzzentrum Entzündungsmedizin mit der unmittelbar benachbarten Hautklinik kooperieren. Prof. Detlef Zillikens, Direktor der Klinik, sagte in seinem Grußwort: „Patienten mit Schuppenflechte, Neurodermitis, Allergien und Autoimmunerkrankungen der Haut werden wir zukünftig nicht mehr in den Räumlichkeiten der Hautklinik, sondern in der Entzündungsmedizin untersuchen und behandeln. Hierdurch wird sich eine Verbesserung hinsichtlich der interdisziplinären Betreuung unserer Patienten ergeben.“ Mit dem Umzug in das Haus 50 kann das Exzellenzzentrum sein Behandlungs- und Forschungsspektrum deutlich erweitern. In fünf Monaten Umbauzeit ist eine patientenfreundliche und funktionale Behandlungsund Forschungseinheit entstanden. Hatte das Zentrum bisher nur wenige Untersuchungsräume im Zentralklinikum zur Verfügung, können die Mediziner und Wissenschaftler nun in 15 Untersuchungs- und Behand- lungsräumen Patienten versorgen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf chronischen Erkrankungen der Haut. Für die neue Struktur des Exzellenzzentrums wurde die Zusammenarbeit mit den Spezialisten der Hautklinik am Campus Lübeck ausgeweitet und eine zusätzliche gemeinsame Sprechstunde eingerichtet. Ziel ist es, Patienten mit schwer zu behandelnden chronisch-entzündlichen Hauterkrankungen sehr früh innovative Therapiekonzepte zukommen zu lassen und so eine optimale Versorgung sicherzustellen. Dazu werden auch neu entwickelte Behandlungsansätze direkt aus der Grundlagenforschung in die Anwendung übertragen. „Entscheidend ist für uns die enge Kooperation mit allen beteiligten Fachdisziplinen“, sagt Prof. Thaçi. „Daher finden zu vielen Patienten gemeinsame Visiten und interdisziplinäre Konferenzen statt, auf denen wir mit den jeweiligen Spezialisten abgestimmte interdisziplinäre Therapiekonzepte entwickeln.“ Maximilian Hermsen Weitere Informationen: Exzellenzzentrum Entzündungsmedizin Campus Lübeck, Tel.: 0451 500-4130 21 Rubrik Eine Logopädin testet das Hörvermögen der Patientin. 22 Medizin und Wissenschaft Neue Anlaufstelle für Patienten mit Hörproblemen Individuelle Diagnostik und Beratung für Patienten mit Hörproblemen bietet das neue Hörzentrum, das jetzt am Campus Lübeck eröffnet worden ist. Fachärzte, Hörgeräte akustiker und andere Fachleute arbeiten hier eng zusammen, um für jeden Patienten die optimale Lösung für gutes Hören und Verstehen zu finden. „Das Angebot unseres Hörzentrums richtet sich an Kinder und Erwachsene, die konventionelle Hörsysteme hinter oder im Ohr tragen, deren Versorgung aber nicht optimal gelöst ist“, erklärt Prof. Dr. Schönweiler, Leiter der Abteilung Phoniatrie und Pädaudiologie in der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde am Campus Lübeck. „Diese Patienten haben einen besonderen Bedarf an Diagnostik und Beratung, speziell über Therapiealternativen.“ Im Hörzentrum arbeiten Fachärzte verschiedener Disziplinen mit Hörgeräteakustikern, Ingenieuren, Physikern, Psychologen, Logopäden und Fachpädagogen zusammen, um die beste Lösung für jeden Patienten zu finden. Die Leistungen des Hörzentrums gehen weit über die eines reinen CochleaZentrums hinaus. „Wir möchten in Zusammenarbeit mit Hörgeräteakustikern und niedergelassen Ärzten Patienten helfen, Probleme mit ihren Hörsystemen zu lösen“, betont der Phoniater. Gutes Hören und Verstehen ist eine wichtige Voraussetzung für ein selbstbestimmtes Leben, besonders auch im Alter. Das Risiko für altersbedingte Schwerhörigkeit steigt ab Mitte 50 rasant an. Da wir uns über das Hören orientieren, kann der Verlust der Hörfähigkeit zu vielen Problemen im Alltag führen. „Trotzdem sind von den 50-60-jährigen Schwerhörigen nur ein Sechstel und von den über 60-jährigen Schwerhörigen nur etwa ein Viertel mit Hörsystemen versorgt“, beklagt Prof. Schönweiler die eklatante Unterversorgung. „Dabei kann Schwerhörigkeit gut behandelt werden. Niemand muss sich mit schlechtem Hören abfinden und dadurch verursachte Probleme hinnehmen.“ Die am Hörzentrum beteiligten Ärzte und andere Fachleute arbeiten eng zusammen, stimmen ihre Tätigkeiten aufeinander ab und treffen sich einmal pro Monat zu einer interdisziplinären Konferenz. Die Patienten profitieren von einem breiten Spektrum an Fachkompetenz, das auch schwierige Situationen und Komplikationen sicher beherrscht, und treffen im Hörzentrum auf Ärzte und andere Experten, die sich Zeit für ihre Probleme nehmen. Die Kosten für eine Behandlung im Hörzentrum übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen. Die Voraussetzungen für ein Hörzentrum sind in Lübeck ideal: Die Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde verfügt über eine international anerkannte Expertise für Ohrchirurgie und Fehlbildungschirurgie sowie die in Schleswig-Holstein einzige universitäre und fachärztlich geleitete Abteilung für Phoniatrie und Pädaudiologie mit angeschlossener Hörscreening-Zentrale. Die Fachhochschule Lübeck bildet Hörgeräteakustik-Ingenieure für den internationalen (Arbeits-) Markt aus. Außerdem sind in Lübeck die Akademie für Hörgeräteakustik, ebenfalls mit internationaler Bedeutung, und die Landesberufsschule für Hörgeräteakustik, die den Großteil der deutschen Hörgeräteakustiker ausbildet, angesiedelt. Marlis Müller-Frommeyer Weitere Informationen: Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Campus Lübeck Abt. für Phoniatrie u. Pädaudiologie Prof. Dr. Rainer Schönweiler Tel.: 0451 500-34 85 23 Titelthema Prof. Dr. Sebastian Zeißig erforscht die Ursachen chronischer Darmentzündungen. 24 Medizin und Wissenschaft Die Suche nach dem Ursprung von Darmentzündungen 300.000 Menschen in Deutschland leiden an chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen. Um bessere Therapien zu ermöglichen, erforscht Prof. Dr. Sebastian Zeißig, Juniorprofessor an der Klinik für Innere Medizin I, Campus Kiel, die Ursachen der Beschwerden. Für sein innovatives und wegweisendes Forschungskonzept hat er nun eine Förderung von 1,5 Mio. Euro erhalten. Lösen Lipid-Antigene chronischentzündliche Darmerkrankungen und Darmkrebs aus? Dieser Fragestellung geht Prof. Zeißig, Juniorprofessor an der Klinik für Innere Medizin I (Direktor Prof. Dr. Stefan Schreiber) und Mitglied im Exzellenzcluster Entzündungsforschung, mit seinem Team nach. Für sein Forschungsvorhaben IBDlipids erhält der Immunologe für fünf Jahre die hochdotierte Förderung des Europäischen Forschungsrats, einen sogenannten ERC Starting Grant. Damit ist er der erste Nachwuchsforscher am Campus Kiel, der die begehrte Auszeichnung erhält. „Bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen handelt es sich um Erkrankungen, bei denen fehlgeleitete und schädliche Entzündungsprozesse im Körper entstehen“, erklärt der Forscher. Die Ursache dieser Erkrankungen ist unbekannt. Die beiden häufigsten chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen sind die Colitis ulcerosa und der Morbus Crohn. „Ziel unseres Projektes ist es, den Ursprung der Entzündung bei Colitis ulcerosa zu identifizieren, um die Erkrankung an ihrem Ausgangspunkt zu blockieren und idealerweise vorbeugend zu verhindern“, sagt Prof. Zeißig. Alle bisherigen Therapien setzen am Ende der Reaktionskette an und blockieren von Immunzellen produzierte Botenstoffe (Zytokine), die Entzündungsreaktionen vermitteln. Da es jedoch eine Vielzahl solcher Botenstoffe gibt, sind die Therapien häufig nicht ausreichend wirksam. Darüber hinaus dienen Zytokine auch der Abwehr von Infektionen, so dass ihre medikamentöse Blockade mit Nebenwirkungen wie Infektionen verbunden ist. Das Immunsystem spielt bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen eine wichtige Rolle. Dabei werden körpereigene oder fremde Bestandteile beispielsweise in der Darmflora als vermeintlich schädlich erkannt und es kommt durch eine fortlaufende Abwehrreaktion zum Entzündungsprozess. „Wir haben seit langem Hinweise darauf, dass eine bestimmte Gruppe von Abwehrzellen in zentraler Weise an der Darmentzündung bei Colitis ulcerosa beteiligt ist“, erklärt Prof. Zeißig. Diese Zellen werden Natürliche Killer T-Zellen (NKT-Zellen) genannt und unterscheiden sich von herkömmlichen T-Zellen darin, dass sie nicht Eiweiße, sondern Lipide (Fette) als Auslöser (Antigene) ihrer Abwehrreaktion erkennen. Die zentrale Frage sei nun, auf welche Lipid-Antigene genau die NKT-Zellen reagieren und damit die Darmentzündung auslösen. „Es könnten Lipide aus der Nahrung sein, körpereigene oder bakterielle Lipide“, sagt Prof. Zeißig. Die Förderung ermöglicht es nun, die Herkunft dieser Lipid-Antigene aufzudecken. Je nachdem, welche Lipide als Ursache erkannt werden, können die Forscher Strategien entwickeln, um die Bildung dieser „krankmachenden“ Fette zu unterbinden. „Wenn wir die Auslöser der Entzündungen kennen, können wir diese gezielt hemmen und so den Krankheitsverlauf in einem ganz frühen Stadium blockieren“, sagt Prof. Zeißig. Dies sei notwendig und sehr sinnvoll, weil Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen zusätzlich zur stark eingeschränkten Lebensqualität auch ein deutlich erhöhtes Risiko haben, später an Darmkrebs zu erkranken. Maximilian Hermsen Weitere Informationen: Klinik für Innere Medizin I, Campus Kiel Prof. Dr. Sebastian Zeißig Tel.: 0431 597-51 99 25 Blickpunkt 360°- Panoramabilder Fotoshooting im UKSH am Campu „Wie geht das?“ Das fragen sich viele Besucher und Patienten, die auf der Website des UKSH die neuen Panoramabilder sehen. Jetzt kann sich jeder potenzielle Patient oder Besucher interaktiv im UKSH in Kiel und Lübeck umschauen – fast so, als wäre er tatsächlich direkt vor Ort. Etwa 30 Aufnahmen mit einer Speziallinse sind für ein Panorama notwendig. Wie sieht ein OP-Saal aus? Wie sehen die Patientenzimmer aus? Bei der Beantwortung solcher Fragen sind Panoramabilder ein wertvolles Hilfsmittel. Denn interaktive Panoramen Jürgen Klar beim Ausrichten der Kamera 26 sind zurzeit die beste Möglichkeit, Räumlichkeiten visuell erlebbar zu machen. Im Gegensatz zu Fotos und Videos, die nur einen Teil des Raumes zeigen, hat der Betrachter bei Panoramen die Möglichkeit, seinen Blickwinkel zu verändern, zu zoomen und jeden Teil des Raumes (sogar Decke und Fußboden) zu sehen. So können sich Besucher der Website bereits vor dem ersten „richtigen“ Besuch über die Einrichtung informieren. Jürgen Klar, Vertriebsleiter der Firma print-o-tec GmbH, die die Panorama-Aufnahmen im Auftrag des UKSH anfertigte, erklärt: „Jeder kann sich interaktiv in den Bereichen umsehen, die dargestellt werden. So erhält der Betrachter hautnah einen Einblick in medizinische Einrichtungen, die er sonst nicht zu sehen bekommt und hat die Möglichkeit, „seine Klinik“ in Ruhe aus allen Blickwinkeln zu betrachten. Damit wird aus einer Panoramatour eine interaktive Präsentation – fast so, als wäre man tatsächlich vor Ort.“ Wie entstehen Panoramaaufnahmen? Etwa 30 Fotoaufnahmen mit einer Speziallinse sind für ein Pano rama notwendig. Diese Aufnahmen werden später am Computer mithilfe einer komplexen Software aneinandergefügt, bearbeitet und retuschiert. Dies erfordert viel Erfahrung und ein geschultes Auge. Eine besondere Herausforderung bei der Entstehung einer Panoramaaufnahme sind oft die Lichtverhältnisse vor Ort. Im Gegensatz zur klassischen Fotografie kann nämlich nur mit vorhandenen Lichtquellen gearbeitet werden, da Blitzanlagen später im Bild zu sehen wären. Um trotzdem gute Ergebnisse zu erzielen, hilft ein Trick: Es werden Hybrid-OP, Campus Kiel us Kiel und Campus Lübeck aus allen Blickwinkeln mindestens drei Aufnahmen mit unterschiedlichen Belichtungszeiten erstellt. Diese werden dann am Computer übereinandergelegt und zu einem Bild verrechnet. Dadurch können sowohl sehr dunkle als auch besonders helle Bildteile sichtbar gemacht werden. So entsteht ein Panorama mit natürlichen und harmonischen Farben sowie einer großartigen Detailzeichnung. Das ist zwar in der Erstellung etwas aufwendiger, bietet dem Betrachter aber ein deutlich besseres Bilderlebnis. Da die Aufnahmen im laufenden Betrieb der Klinik gemacht wurden, war es immer wieder notwendig, sich auf unterschiedliche Situationen einzustellen. „Gerade in einem Klinikum wie dem UKSH ist es wichtig, den Ablauf der medizinischen Einrichtungen beim Foto shooting so wenig wie möglich zu beeinflussen. In einigen Abteilungen müssen die Fotoarbeiten innerhalb weniger Minuten im Kasten sein. Da muss dann jeder Handgriff sitzen“, sagt Fotograf Joscha Klar. Oft bietet es sich bei einem Foto shooting an, die Erstellung von Panoramaaufnahmen mit klassischen Fotoaufnahmen zu verbinden – so auch beim Fotoshooting im UKSH am Campus Lübeck. Das Titelbild dieser Ausgabe ist ebenfalls im Rahmen des Panoramashootings entstanden. „Gerade im medizinischen Bereich ist es wichtig, Patienten gegenüber Transparenz zu zeigen. Schließlich soll die Entscheidung, ein bestimmtes Klinikum aufzusuchen, durch gute Argumente und Vertrauen gestützt sein. Die Verwendung von Panoramatouren kann dazu einen Beitrag leisten“, so Jürgen Klar. Weitere Informationen: www.uksh.de/patienten.html www.panorama-med.com 27 Mit dem MRT können die Experten Schnittbilder sowohl vom Gehirn und den Blutgefäßen als auch von allen Organen, Geweben, Muskeln und Knochen erstellen. 28 Medizin und Wissenschaft Rubrik Neue Großgeräte für die Radiologie am Campus Kiel Das UKSH hat einen großen Teil seiner Radiologie am Campus Kiel modernisiert. Gleich vier neue Großgeräte der Klinik für Radiologie und Neuroradiologie wurden in Betrieb genommen. Der erneuerte Gerätepark umfasst einen Computertomographen (CT), einen Magnetresonanztomographen (MRT) sowie zwei Angiographie-Anlagen, eine davon mit einem modernen Roboterarm. Die Computertomographie gehört heute zu den wichtigsten Arbeitsmitteln in der Radiologie, mit ihr kann eine Vielzahl von Erkrankungen diagnostiziert werden. Der neue Computertomograph am Campus Kiel ermöglicht eine noch genauere und detailreichere Darstellung der zu untersuchenden Körperregionen in sehr viel kürzerer Zeit bei gleichzeitig wesentlich geringerer Röntgendosis. Mit der neuen Technik können die Spezialisten des UKSH große Untersuchungsbereiche des gesamten Körpers innerhalb weniger Sekunden erfassen, was besonders in der Herz- und Gefäßmedizin, aber auch bei der Untersuchung von Tumoren von hoher Bedeutung ist. Die Patienten profitieren von der kurzen Untersuchungszeit und der deutlich reduzierten Röntgendosis. Eine besondere Herausforderung stellte der Einbau des neuen Magnet resonanztomographen dar. Das 4,7 Tonnen schwere Gerät erweitert das Leistungsspektrum bei radio logischen Untersuchungen deutlich. Der MRT dient vor allem der Früherkennung von krankhaften Veränderungen, insbesondere von Tumoren oder Entzündungen – noch vor dem Auftreten der ersten Symptome. Die Gäste ließen sich zur Einweihung die hochmoderne Angiographie-Anlage mit Roboterarm vorführen. Dabei können die Experten Schnittbilder sowohl vom Gehirn und den Blutgefäßen als auch von allen Organen, Geweben, Muskeln und Knochen erstellen. Der MRT kommt ganz ohne Röntgenstrahlen aus, da durch starke Magnetfelder und Radiowellen Wasserstoffteilchen im Körper „angeregt“ werden. Sie geben daraufhin ein Echo ab, die sog. „Resonanz“, die von Empfangsspulen registriert und zu einem hochpräzisen Bild verrechnet wird. Zudem wurden zwei hochmoderne Angiographie-Anlagen installiert, die u.a. eine dreidimensiona- le Bildgebung ermöglichen. Die Geräte dienen der Darstellung und Behandlung von Gefäßen unter Röntgensicht, aber auch der radiologisch gesteuerten Turmorbehandlung. Ein absolutes Novum: Eine der Anlagen ist mit einem vollautomatisierten Roboterarm ausgestattet, der aufwändigste operative Prozeduren unter Röntgenkontrolle ermöglicht. Mit Hilfe der neuen Geräte können Eingriffe zur Therapie von Gefäß- oder Tumorerkrankungen mit höchster Präzision und besonders zügig ausgeführt werden – zum Wohle der Patienten. Auch bei diesen Geräten sind die Patien- 29 Medizin und Wissenschaft ten ebenso wie die Behandler einer deutlich reduzierten Röntgendosis ausgesetzt. Mit den neuen Geräten bietet das UKSH seinen Patienten am Campus Kiel eine ortsnahe radiologische Optimalversorgung und eine deutliche Erweiterung des diagnostischen und therapeutischen Spektrums. Der neue Gerätepark der Klinik für Radiologie und Neuroradiologie, der im Gebäude der Chirurgie (Haus 18) aufgestellt wurde, machte umfangreiche Baumaßnahmen und Investitionen in Höhe von rund 11,5 Mio. Euro notwendig. Bei der feierlichen Schlüsselübergabe sagte Prof. Dr. Jens Scholz, Vorstandsvorsitzender des UKSH: „Universitätsmedizin hat den Anspruch, ihren Patienten die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse in Diagnostik und Therapie zugutekommen zu lassen. Dazu gehört auch der aktuelle Stand der Medizintechnik. Wir sind deshalb dankbar, dass die Menschen im Land jetzt von den Innovationen profitieren können.“ Rolf Fischer, Aufsichtsratsvorsitzender des UKSH und Staatssekretär im Ministerium für Bildung und Wissenschaft, sagte: „Der oftmals abschätzig gemeinte Begriff ‚Gerätemedizin‘ geht fehl, das Gegenteil ist richtig: Mit leistungsstarken und modernen Geräten kann Menschen geholfen werden und kann die Wis- senschaft auf Zukunft setzen. Hierfür ist das UKSH ein herausragendes Beispiel.“ Erleichtert zeigte sich Prof. Dr. Olav Jansen, Direktor der Klinik für Radiologie und Neuroradiologie, Campus Kiel: „Allen Mitarbeitern ein herzliches Dankeschön für die großen Anstrengungen, die nötig waren, den Klinikbetrieb trotz Umbauarbeiten souverän und professionell fortzuführen. Die neue Geräteausstattung sichert die herausragende Spitzenversorgung unserer Patienten in SchleswigHolstein durch das UKSH.“ Weitere Informationen: Klinik für Radiologie und Neuroradiologie, Campus Kiel Tel.: 0431 597-48 06 www.foerde-sparkasse.de Wann ist ein Geldinstitut gut für unsere Region? Wenn es seine Kunden kennt, auf ihre Bedürfnisse eingeht und regionale Verantwortung lebt. Jederzeit. www.uksh.de s Wir sind traditionell der verlässliche Partner der heimischen Wirtschaft und der Menschen, die hier wohnen. Sie vertrauen seit Generationen unserer Kompetenz und dem Engagement unserer Beraterinnen und Berater. Reisemedizinisches Impfzentrum und Gelbfieberimpfstelle Gesund auf Reisen Beratung und Impfpläne für Sie nach Maß 0431 597-3215, -32 38 reisemedizin-ki@uksh.de www.uksh.de/reisemedizin S Förde Sparkasse 30 Gut für die Region. Medizin und Wissenschaft Präzisionskamera liefert dreidimensionales Bild des Körpers Ein hochmoderner Einzelphotonen-Emissionstomograph (SPECT/CT) ist in der Nukelarmedizin (Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin) am Campus Lübeck in Betrieb genommen worden. Das Gerät kombiniert Gammaszintigrafie und Computertomografie und liefert aussagekräftige Schnittbilder, die eine exakte Diagnostik ermöglichen. „Mit Hilfe der neuen Technik ist es uns jetzt möglich, zuvor unklare Befunde eindeutig zu interpretieren“, erläutert Privatdozentin Dr. Inga Buchmann, Leiterin der Sektion für Nuklearmedizin in der Klinik für Radiologie (Direktion: Prof. Dr. Jörg Barkhausen). Im SPECT/CT (engl. Single Photon Emission Computed Tomography) werden Nuklearmedizin und Röntgendiagnostik zusammengeführt. Dabei zeigt die Szintigrafie funktionelle Prozesse, während die Computertomografie die Gewebestrukturen der Organe sichtbar macht. Übereinandergelegt ergeben die Aufnahmen ein präzises, dreidimensionales Bild des Körpers, das die Kombination funktioneller und morphologischer Veränderungen widerspiegelt. „Dadurch können wir auffällige Herde jetzt ganz exakt einer anatomischen Struktur zuordnen und ihre Morphologie mit beurteilen. Das gibt uns große Sicherheit bei der Diagnostik“, freut sich Dr. Inga Buchmann. Das neue Gerät arbeitet mit der sogenannten Ultra low dose CTTechnologie. Die Dosiswerte liegen bei dieser speziell entwickelten Die zwei Kameraköpfe des neuen SPECT/CT rotieren um den Patienten herum. Technik um das 10-fache unter den Werten eines herkömmlichen CT. Vorteil für den Patienten: Die Strahlenbelastung ist deutlich niedriger. Zu Beginn der Diagnostik wird dem Patienten ein leicht radioaktives Mittel, meist in die Armvene, verabreicht. Das Radiopharmakon reichert sich dann im Zielgewebe an, zwei Kameraköpfe zeichnen die Strahlung auf. Der Patient liegt dabei auf einer an den Seiten offenen Liege, um die die Kameras rotieren. Besonders geeignet ist die SPECT/ CT für die Suche nach Metastasen z.B. im Skelett. Die hochpräzisen Bilder erlauben aber auch Rückschlüsse auf Minderdurchblutung des Herzens oder der Lunge. Zur Diagnostik und Differenzierung von Parkinsonsyndromen und anderen degenerativen Hirnerkrankungen wird das SPECT-Verfahren ebenso eingesetzt wie für die Darstellung neuroendokriner Tumore. Marlis Müller-Frommeyer Weitere Informationen: Klinik für Radiologie Sektion für Nuklearmedizin Tel.: 0451 500-6666 31 Pflege Kinaesthetics fördert Interaktion zwischen Patienten und Pflegekräften Die eigene Bewegung bewusst wahrnehmen und dieses Wissen im pflegerischen Umgang mit den Patienten so einsetzen, dass beide davon profitieren – das ist das Geheimnis von Kinaesthetics. Am UKSH werden die Pflegekräfte nach und nach mit dem schonenden Bewegungskonzept vertraut gemacht. Trainer Martin Burka ist für das Schulungsprogramm verantwortlich. „Mit Kinaesthetics lernen die Pflegenden zunächst, sensibel für die eigene Bewegung während der pflegerischen Tätigkeit am Bett zu werden. In einem zweiten Schritt erfahren sie, wie sie sich schonender bewegen und die eigene Bewegung im Kontakt mit den Patienten so einsetzen können, dass diese wiederum bei ihren Bewegungen besser unterstützt werden“, erklärt Martin Burka das Konzept von Kinaesthetics. Der Begriff wird mit der „Lehre von der Bewegungsempfindung“ umschrieben. Ziel ist es, die Bewegungskompetenz der Pflegenden zu stärken und gleichzeitig den Patienten zu motivieren, eigene Ressourcen zu nutzen. Was sich kompliziert anhört, ist im Prinzip ganz einfach: Schon kleine Veränderungen z.B. bei der Mobilisation von Patienten können eine große Wirkung hervorrufen. „Wenn die Pflegekraft beim Drehen des im Bett liegenden Patienten eines seiner Beine aufstellt, unterstützt sie damit den natürlichen Bewegungsablauf und entlastet gleichzeitig sich selbst, weil sie weniger Kraft aufwenden muss“, stellt 32 Burka fest. Gleichzeitig wird dabei die Interaktion zwischen Patienten und Pflegekräften gefördert. Die kontinuierliche Kommunikation über die Bewegungsabläufe schafft Vertrauen und ermutigt den Patienten, seinen Körper bewusst wahrzunehmen. Durch Kinaesthetics lernen die Pflegekräfte, bei jeder Aktivität eine Kleinigkeit so zu gestalten, dass die motorischen Fähigkeiten des Patienten genutzt werden, ohne ihn zu überfordern. „Wir arbeiten möglichst ohne Heben und Tragen, sondern verlagern das Gewicht auf die stabilen Knochen des Patienten um eine leichte Bewegung zu ermöglichen“, erklärt Martin Burka. Dabei werden die Bewegungen so gestaltet, dass der Patient in jeder Phase die Kontrolle über das behält, was mit ihm geschieht. Langfristig trägt Kinaesthetics dazu bei, die Bewegungskompetenz und damit die Selbständigkeit des Patienten zu verbessern. Am UKSH werden zunächst die Pflegekräfte auf den Intensiv- und Ausbildungsstationen nach dem KinaestheticsKonzept geschult. Sie nehmen an einem dreitägigen Grundkurs teil, der auch drei Praxisbegleitungen umfasst. Danach sollen die Kenntnisse einmal pro Jahr aufgefrischt und in Aufbaukursen vertieft werden. Auch hier sind Praxisanleitungen eingeplant. Interessierte Pflegekräfte können sogenannte Peer-Tutoring-Kurse belegen und lernen, Kollegen in Kinaesthetics anzuleiten. Dr. Frank Hatch und Dr. Lenny Maietta entwickelten das Programm vor mehr als 30 Jahren in den USA. Vor gut 20 Jahren begannen Kinaesthetics-Trainer mit regelmäßigen Schulungen in verschiedenen Institutionen im deutschen Sprachraum. Am weitesten verbreitet ist das Bewegungskonzept in der professionellen Pflege in Kliniken und Pflegeheimen. Auch für pflegende Angehörige bietet das UKSH Kurse in Kinaesthetics an. Termine und weitere Informationen: s. S. 38 in diesem Heft. Weitere Informationen: Martin Burka Teamleitung Kinaesthetics Tel.: 0451 500-4633 Porträt Sie hält die IT auf Kurs 119 Projekte müssen derzeit in der IT des UKSH gemanagt werden. Während allein diese Zahl Vielen den Schweiß auf die Stirn treiben würde, erkennt man bei Uta Knöchel ein freudiges Funkeln in den Augen. Seit August 2013 leitet die 47-Jährige die Stabstelle IT und ist gleichzeitig Geschäftsführerin der UKSH-Tochterfirmen ITSG und GfIT. Natürlich muss Uta Knöchel nicht jedes der vielen Projekte selbst organisieren, dennoch muss sie jederzeit den Überblick behalten, Probleme lösen und wichtige Entscheidungen treffen – eine Herausforderung, die sie offensichtlich beflügelt. Denn das Analysieren, Strukturieren und Organisieren hat die studierte Mathematikerin nicht nur gelernt, es ist sogar ihre Leidenschaft. Das wird schon klar, wenn sie von ihrem Studium erzählt: Es sei nicht das Rechnen, der bloße Umgang mit Zahlen gewesen, der sie faszinierte, sondern die Analyse und die Möglichkeit, durch strukturiertes Denken Lösungen zu finden. „Insofern hat mir mein Studium ein wichtiges Rüstzeug für meinen Beruf mitgegeben“, sagt sie. Im Januar 2012 wechselte Uta Knöchel zunächst als Stellvertretende IT-Leiterin ans UKSH. Zuvor war sie als Leiterin der Stabsstelle IT an der Universitätsmedizin Greifswald tätig und für den IT-Bereich der Tochterfirma KID GmbH verantwortlich. „Ich war und bin nach wie vor sehr beeindruckt vom konstruktiven Klima am UKSH und habe das Gefühl, dass hier sehr gute Rahmenbedingungen für eine erfolg- Uta Knöchel leitet die Stabstelle IT und ist Geschäftsführerin der UKSH-Tochterfirmen ITSG und GfIT. reiche Entwicklung vorliegen“, sagt die IT-Chefin. Und so geht sie sehr zuversichtlich an die große Aufgabe, die IT des Klinikums für die Zukunft fit zu machen. Nicht zuletzt im Rahmen der Strategie 2015 und des baulichen Masterplans des UKSH habe man vieles vor: Neue Eingabeformen, weg von Papier, größere Mobilität und Vernetzung – heute sei in der IT „technologisch fast alles möglich“, so Uta Knöchel, „aber wir müssen genau überlegen, was wir können und wollen, denn schließlich spielt auch Effizienz und Wirtschaftlichkeit eine wichtige Rolle.“ Auch bei diesen Fragen kommt ihr die Freude am strukturierten Denken zugute: „Ich liebe es, vorher alles möglichst genau zu bedenken und finde es klasse, dass der Vorstand die Entscheidungsmatrix eingeführt hat. Denn Probleme tauchen immer auf, aber so bleibt der Entscheidungsprozess transparent und nachvollziehbar.“ Mit Uta Knöchel hat das UKSH nicht nur eine kompetente, energische und zugleich fröhliche IT-Chefin gewonnen, sondern sie ist in dieser 33 Porträt Branche auch eine Seltenheit: Nur zwei der 32 Universitätsklinika in Deutschland haben weibliche IT-Leitungen. Uta Knöchel findet daran dennoch nichts Ungewöhnliches – schließlich komme es auf die Qualifikation an. Allerdings hatte die Mathematikerin schon als Kind einen eher frauenuntypischen Berufswunsch: „Ich wollte Kapitän werden“, sagt sie mit einem Lächeln. Ob dabei für die in Eisleben Geborene die Aussicht auf die weite Welt und das Meer ausschlaggebend war oder die Möglichkeit, die Mannschaft zu führen und den Kurs vorzugeben, verrät sie nicht. Doch in gewisser Weise lässt sich in ihrem heutigen Leben beides wiedererkennen: „Die Liebe zum Meer habe ich mit meinem Hobby in Einklang gebracht – dem Seesport“, verrät sie. Dabei handelt es sich um eine Sportart, die selbst eingefleischten norddeutschen Küstenbewohnern unbekannt sein dürfte. „Seesport ist ein Mannschaftsmehrkampf, bestehend aus Disziplinen wie Kuttersegeln, Kutterrudern, Geländelaufen, Schwimmen, Wurfleinewerfen und Knoten“, erklärt Uta Knöchel. Knoten? Dabei geht es darum, möglichst schnell zehn Seemannsknoten in einer bestimmten Reihenfolge anzufertigen. Leider gibt es in ihrer neuen Heimat Lübeck keinen Seesport-Verein, weshalb sie nach wie vor mit ihrer alten Mannschaft vom Seesportclub SSC Greifswald trainiert. „Aber meine Lieblingsdisziplin, das Schwimmen, kann ich auch hier betreiben. Und auf unserer Terrasse steht zum Üben eine Knotenbahn“, erzählt Uta Knöchel. Mit ihrem Mann und ihrer zwölfjährigen Tochter lebt Uta Knöchel seit einem halben Jahr in der Hansestadt. Die zweite Tochter, die mit 24 gerade ihr MathematikDiplom geschafft hat, kommt gern zu Besuch in die neue Heimat. Ist sie denn inzwischen in Schleswig-Holstein schon so richtig angekommen? „Lübeck ist eine beeindruckende Stadt und ich wurde am UKSH an beiden Standorten herzlich aufgenommen“, sagt Uta Knöchel und ergänzt lachend: „Außerdem finden meine Freundinnen aus Greifswald Lübeck auch so klasse, dass sie mich fast häufiger besuchen als früher!“ Maximilian Hermsen PIZ und Lernwerkstatt der UKSH Akademie stellen sich vor Das UKSH Patienteninformationszentrum und die Lernwerkstatt der UKSH Akademie eröffnen gemeinsame Räumlichkeiten am Campus Kiel und laden alle interessierten Mitarbeiter und Besucher zu einem Tag der offenen Tür ein. Hier erfahren Sie mehr über die Angebote des PIZ, zu denen auch die 34 Pflegekurse der Angehörigenschule zählen, und über die Möglichkeiten der Aus- und Weiterbildung am UKSH. Termin: 20. Januar 2014, von 14-16 Uhr im Haus 27 (HNOKlinik ) 3. OG, Campus Kiel Wir freuen uns auf Ihren Besuch. Kontakt PIZ: 0431 597-59 78 Kontakt UKSH Akademie: 0431 597-52 85 Blickpunkt Der Bunte Kreis Hilfe für Eltern mit schwerkranken Kindern Wenn Kinder viel zu früh oder mit einer schweren Erkrankung auf die Welt kommen, werden die Eltern auf eine harte Probe gestellt. Sie müssen mit ihren Sorgen und Ängsten klarkommen, die Pflege organisieren und sich um Geschwisterkinder kümmern. Beratung und Unterstützung in solchen Fällen bieten die Mitarbeiterinnen des Bunten Kreises. „Wir nehmen bereits während des Klinikaufenthaltes Kontakt zu betroffenen Familien auf und bieten unsere Hilfe an“, berichtet Di plom-Pflegewirtin Kirsten Buse, Kinderkrankenschwester und Teamleitung des Bunten Kreises am Campus Lübeck. „Unser Ziel ist es, die Familien behutsam auf die neue Situation vorzubereiten und ihnen einen guten Übergang von der Klinik in das häusliche Umfeld zu ermöglichen.“ Die betreuten Kinder leiden an den unterschiedlichsten Erkrankungen wie z.B. Herzfehlern, Fehlbildungen des Gehirns oder der Atmungsorgane, Mukoviszidose, Leukämien oder Tumoren. Die pflegerische Nachsorge durch den Bunten Kreis beginnt bereits in der Klinik, der Schwerpunkt liegt allerdings auf der Zeit nach der Entlassung. Die Mitarbeiterinnen besuchen die Familien zu Hause und helfen ihnen, die neuen Aufgaben im Umgang mit dem kranken Kind im häuslichen Alltag zu bewältigen. Die Nachsorge soll dazu beitragen, möglichst gute Voraussetzungen für die weitere Entwicklung der Kinder zu schaffen. Kirsten Buse und Silke Hermann vom Bunten Kreis Lübeck besuchen die kleine Lea und ihre Familie im im Ronald McDonald-Haus, Lübeck. Häufig steht zunächst die ganz praktische Unterstützung bei der Pflege im Vordergrund, wenn die Eltern z.B. technische Geräte wie Monitore, Sauerstoffversorgung, Magensonden oder Ernährungspumpen im privaten Umfeld selbstständig bedienen müssen. Auch der Umgang mit Alarmen, die den Eltern oft Angst machen, will gelernt sein. „Wir vermitteln aber auch Kontakte zu sozialen Einrichtungen, beraten bei Finanzierungsfragen oder helfen bei der Organisation von Familienhilfe“, sagt Kinderkrankenschwester Silke Hermann. „Die Eltern wissen oft gar nicht, wo sie Hilfe bekommen können.“ Maximal 20 Stunden innerhalb von drei Monaten steht den betrof- 35 Blickpunkt fenen Familien die professionelle Nachsorge durch den Bunten Kreis zur Verfügung. „Jede Familie ist anders und hat individuelle Bedürfnisse“, erläutert Kirsten Buse. „Manchmal sind wir nur eine halbe Stunde vor Ort, manchmal kann ein Besuch aber auch zwei bis drei Stunden dauern“, so die erfahrene Kinderkrankenschwester. Der Bunte Kreis Lübeck wurde 2005 gegründet und konnte seitdem rund 440 Kindern und ihren Familien in der ersten Zeit nach der Entlassung hilfreich zur Seite stehen. Pro Jahr werden mehr als 4.000 Kinder in den Kliniken für Kinder- und Jugendmedizin sowie für Kinderchirurgie am Campus Lübeck stationär behandelt. Etwa ein Drittel dieser Kinder leidet an langwierigen oder chronischen Erkrankungen und benötigt auch nach der Entlassung aus der Klinik intensive pflegerische und therapeutische Maßnahmen. Weitere Informationen: Karin Groeger Gesamtleitung Bunter Kreis Lübeck Tel.: 0451 500-26 35 Zum Team des Bunten Kreises gehören neben Kirsten Buse und Silke Hermann auch Karin Groeger, Pflegedienstleitung Bereich II und Leiterin des Bunten Kreises Lübeck, die Kinderkrankenschwestern Stefanie Warnemünde und Susanne Ohsoling sowie Kathrin Schaffart, Diplom-Pädagogin. Nachsorgeteam Bunter Kreis Tel.: 0451 500-45 59 www.bunter-kreis-luebeck.de Das Lübecker Konzept des Bunten Kreises ist in enger Anlehnung an das Vorbild des Bunten Kreises Augsburg entstanden. Dort wird seit mehr als zehn Jahren erfolgreich gearbeitet. Das ehemalige Modellprojekt wurde wissenschaftlich begleitet und hat sich sehr bewährt. www.uksh.de Blutspendezentrum Blut spenden hilft Leben retten Blutspende im CITTI-Park Kiel 0431 260 7788 J 36 Blickpunkt Strategie 2015 Einfache und effiziente Prozesse Die Prozessoptimierung ist ein wesentlicher Baustein für die Zukunftsfähigkeit des UKSH. In den Strategie-Projekten wird ganz gezielt daran gearbeitet, das UKSH für die Zukunft aufzustellen. Aber auch darüber hinaus engagieren sich viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Eigeninitiative, um die Arbeitsabläufe am UKSH stetig zu verbessern. jekt zur „Prozessorganisation und Information in der Aufnahme“, um den stationären Aufenthalt von Kindern vor einer Knochenmarktransplantation zu verringern. Ivonne Gärtner gelang eine Optimierung der pädiatrischen Patientenaufnahme im Mildred-Scheel-Haus. Bei der Prozessoptimierung geht es nicht nur um eine Verbesserung der Wirtschaftlichkeit: Einfache und effiziente Prozesse tragen auch entscheidend zu einer höheren Patienten- und Mitarbeiterzufriedenheit bei und verbessern die Behandlungsqualität und -sicherheit im Krankenhaus. Das Projekt „Unsere Prozesse sind einfach und effizient“ im Rahmen der Strategie 2015 hat das gesamte Unternehmen im Blick, die medizinischen Fachabteilungen ebenso wie die Verwaltung. Dabei soll nicht über- sehen werden, dass es schon jetzt hervorragende Beispiele dafür gibt, wie Prozesse den Fachabteilungen des Klinikums durch engagierte Mitarbeiter neu überdacht, organisiert und zum Wohle der Patienten verbessert worden sind. Ein Projekt im Mildred-Scheel-Haus soll hier stellvertretend für viele andere näher vorgestellt werden: Ivonne Gärtner arbeitete bis 2013 als Krankenschwester im MildredScheel Haus am Campus Kiel. Sie entwickelte erfolgreich ein Pro- Durch die konstruktive Zusammenarbeit mit den pädiatrischen Ärzten gelang es dabei, ein Verfahren zur Information für die erkrankten Kinder und deren Angehörigen zu schaffen und die Prozesszeiten und -kosten zu reduzieren. Außerdem sollte die Optimierung der pädiatrischen Patientenaufnahme im Qualitätsmanagement der Sektion dokumentiert werden. Gemeinsam arbeitete ein interprofessionelles Team, bestehend aus zwei weiteren Krankenschwestern, dem pädiatrischen Oberarzt sowie der Qualitätsmanagementbeauftragten des Hauses konsequent an der Verwirklichung dieser Ziele. Schließlich war es soweit: Nach der Analyse und einer Planungs- sowie Vorbereitungsphase gelang es dem Projektteam, durch die Einführung einzelner Maßnahmen, die prätransplantative Verweildauer ihrer jungen Patienten von durchschnittlich 5,1 Tagen auf 2,9 Tage zu reduzieren. Ein toller Erfolg zu- 37 Blickpunkt gunsten der kleinen Patienten und ihrer Eltern, die durchschnittlich mehr als zwei Tage länger zu Hause sein können statt im Krankenhaus. Elterninformationstage wurden etabliert und der Förderkreis für krebskranke Kinder finanzierte neue Informationsbroschüren für alle betroffenen Patienten und Angehörigen. Zudem wurden die Prozesszeiten und -kosten dabei im Vergleich zum Vorjahr um 43 Prozent reduziert. Als besonderen Erfolg konnten Ivonne Gärtner und ihr Team verbuchen, dass die Dokumentation der optimierten pädiatrischen Patientenaufnahme als Verfahrensanweisung in der Sektion „Stammzell- und Immuntherapie“ übernommen wurde. „Derartige Erfolge zeigen, dass es sich lohnt, Prozessstrukturen zu überprüfen und gegebenenfalls zu reorganisieren“, sagt Nele Westphal, Prozessmanagerin in der Stabstelle Unternehmensentwicklung, Vorstands- und Aufsichtsratsadministration (UEVA). Dort finden Mitarbeiter zusätzliche Unterstützung und methodische Begleitung bei der Arbeit an Projekten. „Das Team des Projekt- und Prozessmanagements freut sich, von weiteren Projekt-Beispielen aus dem Arbeitsalltag zu erfahren, um Erfahrungswerte und Lösungen aus diesen Projekten anderen Mitarbeitern zur Verfügung zu stellen und so die Mitarbeiter von der Projektarbeit zu entlasten. Schicken Sie uns Ihre Beispiele an projektmanagement@uksh.de.“ Weitere Informationen: Projektmanagement projektmanagement@uksh.de s. Intranet > Projektmanagement Kurse für pflegende Angehörige Campus Lübeck Wenn Angehörige pflegebedürftig werden, entscheiden sich viele Familien, diese Pflege zu Hause ganz oder zum Teil zu übernehmen. Um sie bei dieser häuslichen Pflege zu unterstützen, bietet die Angehörigenschule des Patienteninformationszentrums am UKSH Kurse für pflegende Angehörige und Interessierte an. Diese Kurse werden in Zusammenarbeit mit der UKSH Akademie, der Universität Bielefeld und den Pflegekassen von AOK NordWest, Barmer GEK und DAK durchgeführt. Die Teilnahme ist kostenlos und unabhängig von der Krankenkassenzugehörigkeit. 38 1. Quartal 2014 Campus Kiel ie geht Pflege zu Hause – AnleiW tung, Tipps und Tricks 22.01. - 05.02. (3x Mi., 17-20 Uhr) 11.03. - 25.03. (3x Di., 17-20 Uhr) ie geht Pflege zu Hause – AnleiW tung, Tipps und Tricks 20.01. - 3.02. (3xMo., 17-20 Uhr) 20.02. - 6.03. (3x Do., 16-19 Uhr) it Altersverwirrtheit umgehen – M Ein Pflegekurs für Angehörige von Menschen mit Demenz 21.01. - 04.03. (6x Di., 17-19 Uhr) M it Altersverwirrtheit umgehen – Ein Pflegekurs für Angehörige von Menschen mit Demenz 15.01. - 19.02. (6x Mi., 18-20 Uhr) flegen ohne zu heben und zu P tragen – Anleitung zur Bewegung und Mobilisation (Kinaesthetics) 20.01. - 03.03. (7x Mo., 1821 Uhr), 24.01. - 28.02. (4x Fr., 10-15.30 Uhr) er Alltag mit dem „schwachen“ D Herzen – Ein Kurs für Angehörige von Menschen mit Herzerkrankung 12.02. - 05.03. (4x Mi., 16.3020 Uhr) Gesprächsgruppe für pflegende Angehörige: An jedem 3. Donnerstag im Monat, 18.30 - 20.00 Uhr Kursort: UKSH, Campus Lübeck, Haus 73, Seminarraum 2 Gesprächsgruppe für pflegende Angehörige: Auf Anfrage Kursort: UKSH, Campus Kiel, Patienteninformationszentrum Haus 27, Klinik für Hals-, Nasenund Ohrenheilkunde, 3. OG Informationen und Anmeldung: Patienteninformationszentrum PIZ Campus Lübeck Tel.: 0451 500 - 59 74 Campus Kiel Tel.: 0431 597 - 59 76 www.uksh.de/piz Zusätzliche Termine und Angebote nach Vereinbarung Blickpunkt Mehr Wirtschaftlichkeit bei gleichbleibender Qualität Knapp 23 Prozent seiner Ausgaben veranschlagt das UKSH für medizinischen Sachbedarf von Arzneimitteln über Verbandsmaterial bis hin zu Herzschrittmachern sowie medizinische Dienstleistungen, die es von extern bezieht. Die Stabsstelle Medizinischer Sachbedarf überwacht die Kosten, um Transparenz herzustellen und Einsparpotentiale aufzudecken. Noch bis in die Neunzigerjahre wurden Kliniken nach dem Selbstkostendeckungsprinzip betrieben. Seitdem hat sich im deutschen Gesundheitssystem vieles geändert. Spätestens seit der Einführung des Abrechnungssystems per Fallpauschalen (DRGs) im Jahr 2004 müssen Krankenhäuser betriebswirtschaftlich arbeiten und sich dem Wettbewerb stellen. Einsparpotentiale müssen generiert, Prozesse optimiert werden. Gleichzeitig soll die Qualität der medizinischen Versorgung möglichst steigen. Die Ausgaben für medizinischen Sachbedarf sind ein erheblicher Posten in einer Klinik, so auch am UKSH. „Deshalb ist es wichtig, die Kostendaten in diesem Bereich transparent darzustellen und Optimierungsmöglichkeiten aufzudecken“, erläutert PD Dr. Hajo Reißmann, Leiter der Stabsstelle Medizinischer Sachbedarf, die 2010 am UKSH etabliert worden ist. Die Stabsstelle erstellt die Berichte zum Medizinischen Sachbedarf, um den verantwortungsbewussten Umgang mit den finanziellen Ressourcen der einzelnen Kliniken zu fördern und die Wirtschaftlichkeit zu verbessern. Dabei arbeiten Dr. Reißmann und seine Kollegen René Richter und Elke Trappmann eng mit den Dezernaten Apotheke, Wirtschaft und Versorgung, Strategisches Controlling und Erlösmanagement zusammen. „Unsere Aufgabe ist es, die Kosten für den medizinischen Bedarf dem Leistungsgeschehen der Kliniken gegenüberzustellen und mithilfe dieser Kennzahlen Verbesserungspotentiale aufzudecken“, sagt Dr. Hajo Reißmann, der viele Jahre als Anästhesist tätig war, bevor er sich auf das interne Rechnungswesen spezialisierte. In regelmäßigen Gesprächen mit den Klinikdirektoren wird der aktuelle Stand der Dinge diskutiert. Warum werden welche Produkte verwendet? Kann die Produktvielfalt bereinigt werden? Gibt es Möglichkeiten der Bündelung, z.B. bei der Beschaffung von Arzneimitteln oder Implantaten, um Preisvorteile zu erzielen? Sind neue Verfahren auf dem Markt, die das vorhandene Portfolio sinnvoll ergänzen? „Die wichtigste Maßgabe bei unseren Verhandlungen besteht natürlich immer darin, dass die Qualität der medizinischen Versorgung gewährleistet bleiben muss“, betont Dr. Reißmann. Die Arbeit der Stabsstelle soll künftig weiter intensiviert werden. Es laufen bereits Projekte, um die Datenlage zu Dr. Hajo Reißmann leitet die Stabsstelle Medizinischer Sachbedarf verbessern und die Kliniken effektiver beraten zu können. „Wir wollen noch mehr Transparenz herstellen. Je besser wir Kosten und Leistungen zueinander in Beziehung setzen können, desto mehr Wirtschaftlichkeit können wir erzielen“, ist sich Dr. Reißmann sicher. Marlis Müller-Frommeyer Weitere Informationen Stabstelle Medizinischer Sachbedarf Campus Kiel 0431 597-4150 Campus Lübeck Tel.: 0451 500-5398 39 Nachrichten Neues Schlaflabor für die Schlafapnoe-Therapie In der Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Campus Kiel, ist ein neues Schlaflabor eingerichtet worden. Die neue Diagnoseeinheit wird vom Zentrum für Integrative Psychiatrie (ZIP gGmbH) betrieben und richtet sich speziell an Patienten, die an Atemstillständen während des Schlafs, dem sogenannten Schlafapnoe-Syndrom leiden. 40 Zwei bis drei Prozent der Erwachsenen, besonders Männer, sind von nächtlichen Atemaussetzern betroffen. Die Atemstillstände sorgen für eine verringerte Sauerstoffversorgung und zu wiederholten Aufweckreaktionen. Die Folge ist ein nicht erholsamer Schlaf und ausgeprägte Tagesmüdigkeit. „Die längerfristigen Folgen sind jedoch wesentlich dramatischer“, weiß PD Dr. Robert Göder, Leiter des Schlaflabors des Zentrums für Integrative Psychiatrie. „Die Betroffenen haben ein dreifach erhöhtes Herzinfarktund Schlaganfall-Risiko und sind deutlich öfter von Depressionen und Herz-Kreislauferkrankungen betroffen.“ Für die Diagnose einer Schlafapnoe ist der Aufenthalt in einem spezialisierten Schlaflabor sinnvoll. Wird ein SchlafapnoeSyndrom diagnostiziert, kommen verschiedene Maßnahmen in Betracht. Die am weitesten verbreitete Therapie und international anerkannter „Goldstandard“ ist die Behandlung mittels CPAPAtemtherapiegeräten. Dabei wird der Patient nachts über eine Nasenmaske durch leichten Überdruck beim Atmen unterstützt. Sie ist allerdings eine nicht für alle Patienten durchführbare Dauertherapie. Alternativ können in der Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie spezielle Therapieschienen für das Gebiss des Patienten angefertigt werden, welche die Einengung des Rachenraums verringern und so die Atemwege im Schlaf mechanisch offen halten. Alternativ gibt es für bestimmte Fälle chirurgische Therapieverfahren. „Eine seit langem etablierte operative Behandlungsmöglichkeit ist die Bimaxilläre Umstellungsosteotomie, bei der sowohl Unter- als auch Oberkiefer chirurgisch nach vorn verlagert werden“, erklärt Prof. Dr. Dr. Jörg Wiltfang, Direktor der Klinik für Mund-, Kie- fer- und Gesichtschirurgie. „Durch den Eingriff kann der Atemraum hinter der Zunge vergrößert und so die Sauerstoffversorgung dauerhaft verbessert werden.“ Bei entsprechender Indikation erreiche diese Therapie eine Heilungsrate von über 90 Prozent, so der Mediziner. 50. Unilauf Kinderpneumologie erhält Spende Am Sonntag, 19. Januar, lädt die Laufgemeinschaft der Universität zu Lübeck alle Mitarbeiter, Studierenden, Gäste und Freunde der Universität zum 50. Unilauf ein. Start ist um 14 Uhr beim Alten Kesselhaus am Haupteingang, Ratzeburger Allee 160. Anmeldungen werden ab 13 Uhr dort entgegengenommen. Die Startgebühr beträgt vier Euro. Der etwa acht Kilometer lange Crosslauf führt abwechselnd über Asphalt-, Wald- und Wiesenböden und eignet sich daher nicht für Spikes. Ansprechpartner sind Alfred Kruck (Tel. 0451 500-6091) und Richard Mietz (Tel. 0451 500-5984). Eine großzügige Spende in Höhe von 5.000 Euro hat die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Campus Lübeck, für ihre Abteilung Kinderpneumologie von der Reinfelder Firma Camfil KG erhalten. Die Spende ermöglicht es den Lungenspezialisten der Kinderklinik, ein Gerät zur Messung der Lungenfunktion anzuschaffen. Damit können Kinder mit Lungenerkrankungen bereits ab dem Säuglingsalter gezielt untersucht und besser behandelt werden. Für kleine Patienten mit Mukoviszidose ist dies besonders wichtig, da sich ihre Lungenfunktion in der Regel schon Das neue Schlaflabor verfügt über drei separate Patientenzimmer und ist mit moderner Diagnosetechnik ausgestattet. Wer unter regelmäßigen Schlafstörungen leidet, sollte zunächst den Hausarzt oder einen niedergelassenen Facharzt aufsuchen, rät Dr. Göder. Gegebenenfalls wird der Patient dann zur weiteren Untersuchung und Behandlung an die Spezialisten des Zentrums für Integrative Psychiatrie überwiesen. Weitere Informationen: Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, ZIP, Campus Kiel PD Dr. Robert Göder Tel.: 0431 9900-2664 Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Plastische Operationen, Campus Kiel Prof. Dr. Dr. Jörg Wiltfang Tel.: 0431 597-2821 im Säuglings- oder Kleinkindesalter verschlechtert. Bisher waren Lungenfunktionsmessungen erst ab dem Schulkindesalter möglich, wenn die Kinder in der Lage waren, aktiv kräftig ein- und auszuatmen. Das neue Lungenfunktionsmessgerät arbeitet nach einem anderen Prinzip: Die Kinder atmen in Ruhe über ein Mundstück ein und aus. Dabei werden über Gasauswaschverfahren die Lungenvolumina und der sogenannte Lung-Clearance-Index bestimmt. Der Lung-ClearanceIndex ist ein präziser Messwert, mit dem sich schon sehr früh Lungenveränderungen entdecken lassen. Blickpunkt Rubrik Strahlentherapeuten engagieren sich in Vietnam Ein Kooperationsprojekt mit der Medical University Hanoi und dem Bach Mai Hospital in Hanoi/Vietnam ist in der Klinik für Strahlentherapie am Campus Lübeck des UKSH gestartet worden. Initiiert hat das Projekt, das vom Deutschen Akademischen Austauschdienst für zunächst drei Jahre gefördert wird, Chefarzt Prof. Dr. Dirk Rades. mit Prof. Rades engagieren sich in diesem Projekt der Leitende Physiker der Klinik, Dr. Roger Nadrowitz, der Funktionsoberarzt Dr. Stefan Huttenlocher und der Medizinphysikexperte Markus Dahlke. Die vietnamesischen Mediziner überreichten Prof. Dr. Rades bei ihrem Besuch in Lübeck ein Gastgeschenk. Ein wesentliches Ziel des Projekts ist es, die klinische Ausbildung von Ärzten, Physikern, MedizinischTechnischen Assistenten und Medizinstudenten in Vietnam zu unterstützen und die strahlentherapeutische Behandlung der Patienten vor Ort zu verbessern. „Dabei geht es unter anderem darum, dass möglichst viele Krebspatienten von einer hoch modernen Strahlentherapie profitieren können“, berichtet Prof. Rades, der Anfang 2013 in Hanoi mit seinen dortigen Kollegen den Rahmen der Zusammenarbeit abgesteckt hat. „Wir wollen gemeinsam mit den vietnamesischen Ärzten und Physikern Therapiekonzepte entwickeln, die sich gezielt an den Bedürfnissen für eine flächendeckende und zugleich individuelle Behandlung von Krebspatienten in Hanoi orientieren.“ Zweimal im Jahr fahren jeweils ein Arzt und ein Physiker aus dem Team von Prof. Rades nach Hanoi, halten dort Vorträge und führen praktische Schulungen durch. Im Gegenzug sind dann vietnamesische Fachleute zu Gast in Lübeck. Sie werden in den verschiedenen Arbeitsbereichen der Klinik weitergebildet. Das Weiterbildungskonzept beinhaltet insbesondere auch modernste Bestrahlungstechniken, die ein Spezialgebiet der Klinik für Strahlentherapie am Campus Lübeck sind. Gemeinsam Einen wichtigen Bestandteil der Kooperation bilden neben dem Austausch im klinischen Bereich gemeinsame wissenschaftliche Projekte. „Einige Publikationen zum Thema Hirnmetastasen sind aus unserer Zusammenarbeit bereits hervorgegangen“, freut sich Prof. Rades. Weitere gemeinsame Studien wurden bereits auf den Weg gebracht. Derzeit gibt es in Vietnam noch zu wenige Bestrahlungsgeräte. Für die Großstadt Hanoi mit 6,5 Mio. Einwohnern stehen insgesamt nur sechs Geräte zu Verfügung. Zum Vergleich: In Schleswig-Holstein gibt es für weniger als 3 Mio. Einwohner 19 Geräte. „Die vietnamesische Regierung hat aber beschlossen, in neue Geräte und modernste Technik zu investieren“, so Prof. Rades. „Es besteht ein großes Interesse daran, eine flächendeckende Versorgung auf höchstem Niveau zu etablieren.“ Hierzu soll auch die Kooperation zwischen Hanoi und Lübeck im Rahmen ihrer Möglichkeiten einen Beitrag leisten. 41 300759/3336_180x270_Unimed_Layout 1 28.11.13 20:21 Seite 1 42 Nachrichten Neue Software zur Dokumentation der ärztlichen Weiterbildung Mehr als 800 Ärzte werden am UKSH zurzeit zu Fachärzten weitergebildet. In dieser fachärztlichen Weiterbildung geht es für die Ärzte darum, nachdem sie die Erlaubnis zur Ausübung des ärztlichen Berufes erhalten haben (Approbation), vertiefende Kenntnisse, Erfahrungen und Fertigkeiten der ärztlichen Tätigkeit unter Anleitung eines zur Weiterbildung befugten Arztes zu erwerben. Nach einer erfolgreichen Prüfung durch die Landesärztekammer dürfen die Ärzte dann einen Facharzttitel tragen. Das Spektrum der Bezeichnungen reicht vom Facharzt für Allgemeinmedizin bis zum Facharzt für Urologie. Bis die „Ärzte in Weiterbildung“ zur Prüfung zugelassen werden, müssen sie allerdings eine Vielzahl von Diagnosen, Behandlungen und Fähigkeiten vorweisen. Die zu erbringenden Leistungen werden je Facharztrichtung in einem Katalog durch die Ärztekammer Schleswig-Holstein vorge- geben. Dieses sogenannte „Logbuch“ enthält dezidierte Angaben zu den Leistungen und der Anzahl von Eingriffen und Untersuchungen, die jeder angehende Facharzt erbringen muss. Bislang dokumentierte jeder Arzt seine persönlichen Leistungen schriftlich in seinem Logbuch. Dazu mussten in oft mühevoller Kleinarbeit aus den Kliniksystemen des UKSH Leistungen herausgesucht, abgeglichen, gezählt und dem Katalog zugeordnet werden. Seit November 2013 übernimmt diese Dokumentation die neue Software WDoku, die jedem Arzt in Weiterbildung über das Intranet zugänglich ist. Sie ist in Zusammenarbeit mit dem Georg Thieme Verlag und dem UKSH eingeführt worden. Mit WDoku hat der Arzt den Stand seiner Weiterbildung jederzeit „auf Knopfdruck“ im Blick. Durch die Kennzeichnung der Leistungen mit Ampelfarben sieht er den aktuellen Weiterbildungsstand klar und über- sichtlich. Ihm stehen in der Software alle aktuellen Kataloge für Facharzt-, Zusatz und Schwerpunktbezeichnungen zur Verfügung. Außerdem kann jeder Arzt die obligatorischen Weiterbildungsgespräche sowie Fortbildungen, Studien und vieles mehr mit WDoku dokumentieren. Auch die Weiterbilder profitieren durch den WDoku-Einsatz. Sie erhalten einen besseren Überblick über den Weiterbildungsstand der Ärzte in ihrer Fachabteilung und können so gezielt die Einsatzpläne und Rotationen steuern. Dies führt insgesamt zu deutlich mehr Transparenz in der Weiterbildung. Die durch die strukturierte und optimierte Dokumentation gewonnene Zeit kommt nicht zuletzt auch den Patienten zu Gute. Weitere Informationen: Stabsstelle UEVA Björn Malchow Tel.: 0431 597-18 48 Außergewöhnliches Engagement der Heinrich Karstens Bauunternehmung für die Förderstiftung des UKSH Weitere Informationen: Förderstiftung des UKSH c/o UKSH – Stabsstelle Fundraising Tel: 0431 597-1004 E-Mail: kuratorium@uksh.de www.uksh.de/gutestun Die Heinrich Karstens Bauunternehmung hat im Rahmen ihres 75-jährigen Jubiläums auf Geschenke bewusst verzichtet, um sich zum Wohle der Gesundheit in SchleswigHolstein zu engagieren. „Wir freuen uns, der Förderstiftung des UKSH diese 15.000,– € Spende überreicht zu haben, weil wir davon überzeugt sind, dass damit sinnvolle und für unsere Region förderliche Projekte unterstützt werden“, sagte Familie Karstens. v.l. Pit Horst, Alexander Eck und Prof. Dr. Jens Scholz mit den Spendern Jan Karstens, Stephan Karstens und Christoph Karstens Herr Steffen Schneekloth hat anlässlich seines 50-jährigen Geburtstages zu „Spenden statt Geschenke“ zugunsten der Förderstiftung – Sonogerät für Kinderklinik Kiel –aufgerufen. Eine erfreuliche Summe von 6.000,– € ist dabei zusammen gekommen. Seit Gründung am 29. Mai begrüßen wir herzlich im Kreise der UKSH Förderstiftung als neue Kuratoren: Als Privatperson Herrn Thomas Kersig sowie die Firmen Henry Kruse, vertreten durch Herrn Adolf Kruse, Hotel Hohe Wacht, vertreten durch Herrn Richard Anders und die Firma Süverkrüp & Söhne, vertreten durch Herrn Dr. Fritz Süverkrup Bankkonten der Förderstiftung des UKSH Empfänger: Förderstiftung des UKSH Förde Sparkasse Konto-Nr.: 1 400 142 988 | BLZ: 210 501 70 IBAN: DE10 2105 0170 1400 1429 88 | BIC: NOLADE21KIE Sparkasse zu Lübeck Konto-Nr.: 162 999 999 | BLZ: 230 501 01 IBAN: DE37 2305 0101 0162 9999 99 | BIC: NOLADE21SPL Gutes tun! Mitglied werden! 3. UKSH-Golf-Charity-Turnier – zugunsten der UKSH-Kitas – Mehr als 18.900,– € für den Ausbau der Kindertagesstätten am UKSH: Das ist die erfreuliche Bilanz der dritten Auflage des UKSH Golf-Charity-Turniers im Golfund Country-Club Hohwachter Bucht. Sie sind herzlich willkommen! Eine Mitgliedschaft ist schon ab 50,– € pro Jahr für Privatpersonen und 500 ,– € pro Jahr für Firmen möglich. 4 Freitag, 19. September 201 r im Golf4. UKSH Golf-Charity-Turnie hter Bucht und Country-Club Hohwac Ihre Vorteile: Turniersieger Manfred Plath mit 39 Nettopunkten HSH Nordbank spendet 5.000,–€ für die Kinderkrebsstation am Campus Kiel Die Spendensumme stammt aus dem Verkauf von Logoartikeln des Kreditinstituts und soll helfen, die Stationsarbeit durch die Anschaffung oder Erneuerung von medizinischen Geräten zu verbessern. v.l. Pit Horst, Leiter Stabsstelle Fundraising UKSH, Dirk Dehncke, Simone Graf, Oliver Dircks (alle Betriebsräte HSH Nordbank), Dr. Simon Vieth, UKSH Holstein International spendet 4.000,–€ für die UKSH Kinderkrebsstationen in Lübeck und Kiel v.l. Jörg Baltruschat, Marion Gripshöver (Holstein International) und Pit Horst, Leiter Stabsstelle Fundraising des UKSH Im Rahmen des ersten CSI1* Holstein International Reitturniers in den Holstenhallen Neumünster vom 24. bis 27. Oktober veranstalteten die Gastgeber sowie die Firma Hauke Asbahs eine Verlosung, deren Einnahmen von insgesamt 4.000,– € jeweils zur Hälfte den Kinderkrebsstationen in Kiel und Lübeck zugutekommen. Spenden Sie oder werden Sie Mitglied! Hannes Auf dem Weg zum Klinikum der Zukunft ist es wichtig, dass wir alle an einem Strang ziehen. Der Freundeund Förderverein bietet für mich ein gutes und sympathisches Netzwerk. Anne Riehl Projektmanagerin Stabsstelle UEVA, UKSH Auf www.uksh.de/gutestun Menüpunkt Download einfach den Mitgliedsantrag (PDF-Datei) herunterladen und uns ausgefüllt zufaxen unter 0431-597 5252 Kontakt: Tel. Kiel 0431 597-1004 od. -1144 | Tel. Lübeck 0451 500-5454 Mail gutestun@uksh.de aus der UKSH KITA Lübeck Ihr Engagement hilft! SPENDEN Sie (zweckgebunden oder zweckungebunden) oder werden Sie MITGLIED im gemeinnützigen Verein der Freunde und Förderer des UKSH. Für ein persönliches Gespräch stehen Ihnen Herr Horst und sein Fundraising-Team gern zur Verfügung. Weitere Informationen: UKSH Wissen schafft Gesundheit e.V. c/o Stabsstelle Fundraising des UKSH Tel: 0431 597-1004 · Tel: 0451 500-5454 · Fax: 0431 597-5252 E-Mail: gutestun@uksh.de · www.uksh.de/gutestun • Kontakt zu einem interessanten Netzwerk • mind. 1x pro Jahr eine gemeinsame Mitglieder-Veranstaltung • regelmäßige Informationen zu unserem UKSH • steuerliche Absetzbarkeit des Mitgliedsbeitrages • und Sie unterstützen die Medizin in unserem Land Schleswig-Holstein. Werde Mitglied in unserem Freunde- und Förderverein! Spendenkonto Förde Sparkasse Kontonummer: 1400135222 | Bankleitzahl: 210 501 70 | BIC: NOLADE21KIE IBAN: DE75 210 501 70 1400 135 222 | zugunsten UKSH WsG e.V. Line aus der UK SH KITA Kie Unterstütze uns mit einer Spende, z.B. für den Bau der UKSH KITAs. Stand Dezember 2013 l Blickpunkt Zweite Erweiterung der Kita am Campus Kiel Das UKSH investiert weiterhin in familienfreundliche Strukturen für seine Mitarbeiter: Am 27. November 2013 fiel der Startschuss für den weiteren Ausbau der Kita am Campus Kiel. Mit der geplanten zweiten Ausbaustufe werden 115 zusätzliche Kindergartenplätze am Campus Kiel entstehen. Die Fertigstellung des Neubaus ist für Dezember 2014 geplant. Freuten sich mit den Kindern der Kita über den Start der Bauarbeiten: Pit Horst, Hans-Adolf Bilzhause, Prof. Dr. Jens Scholz, Anette Langner, Prof. Dr. Ulrich Stephani, Norbert Hochgürtel und Brigitte Bausmann (v.l.) Anette Langner, Staatssekretärin im Sozialministerium, setzte gemeinsam mit Prof. Dr. Jens Scholz, Vorstandsvorsitzender des UKSH, Prof. Dr. Ulrich Stephani, Dekan der Medizinischen Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU), Norbert Hochgürtel vom Architekturbüro Heske Hochgürtel Lohse, GMSH-Geschäftsführer Hans-Adolf Bilzhause und Pit Horst, Geschäftsführer des Freunde- und Fördervereins des UKSH, den ersten Spatenstich für den Neubau. Tat- kräftig unterstützt wurden sie dabei von Kindern der UKSH-Kindertagesstätte und Kita-Leiterin Brigitte Baussmann. Die baulichen Erweiterungen der UKSH-Kindertagesstätten in Kiel und in Lübeck sind ein zentrales UKSH-Spendenprojekt des Förderund Freunde-Vereins „UKSH Wissen schafft Gesundheit e.V.“. Der Verein konnte bereits eine Vielzahl von Unterstützern für das familienfreundliche Kita-Zukunftsprojekt gewinnen. „Dank des sozialen Engagements von Unternehmen, Privatpersonen und Stiftungen sind insgesamt bereits mehr als 1,4 Millionen Euro für die Kita-Projekte an beiden Standorten zusammengekommen“, sagte Vereins-Geschäftsführer Pit Horst. Der geplante neue Anbau wird auf einer Grundfläche von rund 1500 Quadratmetern 115 Kindern in acht Gruppen Platz bieten. Die Gesamtkosten des Bauvorhabens werden bei etwa 4,4 Millionen Euro liegen. 45 Personalien Dr. Konrad Aden (31), Klinik für Innere Medizin I, Campus Kiel, hat den diesjährigen Pfizer Förderpreis erhalten. Der mit 60.000 Euro dotierte Preis prämiert herausragende wissenschaftliche Projekte, die der Erforschung von rheumatologischen Erkrankungen dienen. In dem geförderten Projekt will Aden in Zusammenarbeit mit Prof. Johann O. Schröder (Interdisziplinäres Entzündungszentrum) und Prof. Philip Rosenstiel (Institut für Klinische Molekularbiologie) herausfinden, ob veränderte Bakterienstrukturen im Darm auch einen Einfluss auf Entzündungsprozesse haben, die außerhalb des Darms stattfinden. Dr. Stephan Weidinger (40), Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie, Campus Kiel, hat den Kanert-Preis für Allergieforschung 2013 bekommen. Die Stiftung Kanert für Allergieforschung ehrt Prof. Weidinger, der auch Mitglied im Exzellenzcluster Entzündungsforschung ist, für ein Projekt zur Erforschung der Einflüsse epigenetischer Faktoren auf das atopische Ekzem (Neurodermitis). Der Preis ist mit 20.000 Euro dotiert. Stefanie Volsek (38), Gesamtleitung der Zentralen Einrichtung für Physiotherapie und Physikalische Therapie am Campus Lübeck und Campus Kiel, wird neue stellver tretende Vorsitzende des Bun desvorstands des Deutschen Ver bandes für Physiotherapie (ZVK). Im März 2014 wird eine außerordentliche Bundesdelegiertenkonferenz einberufen, in der die Wahl der stellvertretenden Vorsitzenden erfolgen wird. Dr. Denis Schewe (37), Klinik für Allgemeine Pädiatrie, Campus Kiel, erhält einen der von der European 46 Hematology Association gemeinsam mit der American Association of Hematology verliehenen „Translational Research Training in Hematology Awards 2014“. Dr. Schewe und seine Arbeitsgruppe erforschen innerhalb der ALL-BFM Studiengruppe in Kiel Leukämien im Kindesalter, in denen ruhende therapieresistente Stammzellen ein Wiederauftreten der Erkrankung, sogenannte Rezidive, verursachen können. Ali Arthur Dabbagh Afrouz (40), Doktorand der Klinik für Zahnärztliche Prothetik, Propädeutik und Werkstoffkunde, Campus Kiel, hat für seine Dissertation „Einfluss von mechanischer Belastung bei Kronenabnahme auf die Osseointegration von dentalen Implantaten im Tierversuch“ den Wissenschaftspreis der SchleswigHolsteinischen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde erhalten. Prof. Dr. Hans-Jürgen Wenz (51), Klinik für Zahnärztliche Prothetik, Propädeutik und Werkstoffkunde, Campus Kiel, hat mit seiner Arbeit „Anwendung eines Audience-Response-Systems zur Verbesserung des Lernerfolges sowie der intrinsischen Motivation in Kursen zur Vermittlung von praktischen Fertigkeiten. Eine randomisierte, kontrollierte cross-over Studie“ beim Kurt-Kaltenbach-Award den zweiten Platz belegt. Die Auszeichnung wurde im Rahmen des Deutschen Zahnärztetags in Frankfurt/M. verliehen und ist mit 4.000 Euro dotiert. Dr. Thoralf Schollmeyer (52), Leitender Oberarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Campus Kiel, und Leiter des Ausbildungszentrums Kiel School of Gynaecological Endoscopy, ist zum neuen Präsidenten der Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Endoskopie e.V. (AGE) der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e.V. gewählt worden. Die Jahrestagung der AGE 2014 wird vom 10.-13. Juli 2014 im Kieler Schloss stattfinden. Dr. Mark Ellrichmann (38), Klinik für Innere Medizin I, Campus Kiel, ist zum neuen Leiter der Interdisziplinären Endoskopie am Campus Kiel ernannt worden. PD Dr. Cornelia Liedtke (34), Oberärztin in der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Campus Lübeck ist mit dem „University of Padua Award 2013“ ausgezeichnet worden. Der Preis wurde ihr beim diesjährigen „Advanced International Breast Cancer Course” in Padua für ihre wissenschaftlichen Arbeiten zum tripelnegativen Mammakarzinom verliehen. Dieses Karzinom ist ein verhältnismäßig aggressiver Brustkrebs-Subtyp, der bei ca. 10 bis 15 Prozent der Patientinnen mit Mammakarzinom diagnostiziert wird. Die Arbeiten von Dr. Cornelia Liedtke widmen sich der Analyse von Chemotherapieansprechen bzw. -resistenzen beim tripelnegativen Mammakarzinom sowie der Entwicklung neuer sogenannter zielgerichteter Therapien für diesen Brustkrebssubtyp. PD Dr. Markus Kleemann (42), Leitender Oberarzt in der Klinik für Allgemeine Chirurgie am Campus Lübeck, ist zum zweiten Vorsitzenden der Sektion für Computer und Telematik-Assistierte Chirurgie (CTAC) der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie ernannt worden. Jubilare* Campus Kiel Campus Lübeck 25 Jahre 25 Jahre Gabriele Berli 23.09. | Mitarbeiterin der Hauswirtschaft Niels Gebauer 01.10. | Krankenpfleger auf der Station NC 4 Regina von Rohden 14.11. | Angestellte im ärztlichen Schreibdienst, Klinik für Neurochirurgie Marina Botke 01.12. | Mitarbeiterin der Hauswirtschaft Andrea Daevel 27.12. | Kliniken für Innere Medizin III und I Edith Pawlak 29.09. | Biologisch-Technische Assistentin, Klinik für Neurochirurgie Jasmin Francke 01.10. | Station 3, Klinik für Psychiatrie und Carola Kater 16.10. | MTLA im Institut für Klinische Chemie Petra Sabotka 17.11. | Arzthelferin, Transfusionsmedizin Betina Fink 20.12. | Medizinische Klinik I Psychotherapie, ZIP Beate Hagge 01.10. | Gesundheits- und Krankenpflegerin, Station 39 SU/IMC, Klinik für Neurologie * gem. Tarifvereinbarungen Birgit Materne 01.10. | Interdisziplinäre Notaufnahme 40 Jahre Birgit Teegen 01.01. | Medizinisch-Technische Assistentin, Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe Ralf Metz-Andreae 01.10. | Gesundheits- und Krankenpfleger, Station 39 c, Klinik für Neurochirurgie Lebensfreude kennt kein Alter! Vitanas Fachpflege Centrum Am Parnaßturm Rodomstorstr. 103 | 24306 Plön (04522) 74 79 - 130 www Vitanas Senioren Centrum Am Nil Gieschenhagen 2 | 24321 Lütjenburg (04381) 40 00 - 0 .vitanas.de Vitanas Senioren Centrum Am Marktplatz Theodor-Storm-Straße 4| 24601 Wankendorf (04326) 99 78 - 0 Vitanas Senioren Centrum & Klinik Edmundsthal Johannes-Ritter-Straße 100 | 21502 Geesthacht (04152) 171 - 0 47 © oriwo - Fotolia.com Bi uns to Huus Sylt im Sinn Der Chronist C. P. Hansen Sylt im Winter: Zeit für ein wenig Muße und Entspannung, Zeit für ausgedehnte Spaziergänge am Meer und Zeit für Kultur. Wer sich über die Geschichte und Kultur der Nordseeinsel ein Bild machen möchte, den erwartet noch bis zum 23. Februar eine ganz besondere Ausstellung im neu gestalteten Sylter Heimatmuseum – sie ist dem Chronisten C.P. Hansen gewidmet. Lithografie von C.P. Hansen: Der Hafen von Keitum 1861 Wer aber war C.P. Hansen? Die Keit umer Ausstellung zeichnet ein umfassendes Bild vom Lehrer, Organisten, Küster und Heimatforscher Christian Peter Hansen (1803 – 1879) und seinen vielfältigen Begabungen. Er stammte aus einer traditionsreichen und gebildeten Sylter Familie, sein Vater war Seefahrer, Schulmeister, Navigationslehrer und Schriftsteller. Da C.P. Hansen durch einen Armbruch in der Kindheit nicht in der Lage war, zur See zu fahren, erhielt er eine umfassende Schulbildung und setzte seine Ausbildung anschließend an den Lehrerseminaren in Tondern und Rendsburg fort. 48 Auf die Insel zurückgekehrt, wurde C.P. Hansen 1829 zunächst Elementarlehrer und später Schulmeister in Keitum. Schon als junger Mann begann er, Schriften zur Geschichte der nordfriesischen Inseln, die Chronik der friesischen Uthlande, Friesische Sagen und Erzählungen zu verfassen. Sein 1839 erschienenes Werk „Notizen zu einer Lebensbeschreibung des Kanzleirates Uwe Jens Lornsen“ offenbarte sein politisches Interesse, das einem ungeteilten SchleswigHolstein galt. Als Lehrer reformierte er den Unterricht, als Heimatforscher trug er eine große Sammlung von Objekten zur Natur- und Kulturge- schichte der Insel zusammen. Immer wieder durchstreifte C.P. Hansen die Landschaft mit Zeichenblock und Bleistift und zeichnete die Sehenswürdigkeiten Sylts. Anschließend ließ er seine Zeichnungen als kolorierte Lithografien vervielfältigen und verkaufte sie an Touristen. Das Sylter Heimatmuseum präsentiert nun erstmalig C.P. Hansens Originalzeichnungen, die eigens für die Ausstellung restauriert wurden. Zahlreiche Exponate aus seiner reichen Sammlung, seine Schriften und viele Zitate runden das Bild dieser herausragenden Sylter Persönlichkeit des 19. Jahrhunderts ab. Dagmar Rösner Weitere interessante Themen lesen Sie in der aktuellen Ausgabe der Kulturzeitschrift „SchleswigHolstein“. www. schleswig-holstein.sh Weitere Informationen „Sylt im Sinn. Der Chronist C.P. Hansen“ Sylter Heimatmuseum und Altfriesisches Haus, Am Kliff 19 / 13, 25980 Keitum Mi. - Sa. 12 - 16 Uhr www.soelring-foriining.de UNIVERSITÄTSKLINIKUM Schleswig-Holstein Besuchen Sie unser Gesundheitsforum in Kiel und Lübeck. Informieren Sie sich über Neuigkeiten und Wissenswertes rund um Ihre Gesundheit. Wir bieten Ihnen ein faszinierendes, für Sie kostenfreies Vortragsprogramm und laden Sie ein, mit unseren Experten ins Gespräch zu kommen. Bild: © Monkey Business - Fotolia.com Anmeldung Kiel Tel.: 0431 597- 52 12 Lübeck Tel.: 0451 500- 38 80 E-Mail: Gesundheitsforum-Kiel@uksh.de, Gesundheitsforum-Luebeck@uksh.de Weitere Infos: www.uksh.de Gesundheitsforum Vorschau Februar Datum UKSH, Pflegeforschung, Peter Nydahl 18 - 20 Uhr Di. Mi. 18 - 20 Uhr UKSH, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Dr. Schröder 18 - 20 Uhr UKSH, Klinik für Innere Medizin IV, Prof. Dr. Feldkamp UKSH, Klinik für Anästhesiologie u. Operative Intensivmedizin, PD Dr. Gräsner Mo. 10. Diabetes mellitus Typ 2 – Optimal essen u. trinken UKSH, Diätassistentenschule, Britta Ploen Mi. 12. Therapie von Herzrhythmusstörungen UKSH, Klinik für Allgemeine Chirurgie, PD Dr. Karcz Do. 20. Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht + Co. 18 - 20 Uhr Was ist zu bedenken? UKSH, Patienteninformationszentrum (PIZ), Beke Jacobs Di. 25. Arthrose im Kniegelenk – 18 - 20 Uhr Geht es ohne Endoprothese? UKSH, Klinik für Innere Medizin III - Kardiologie und Angiologie Prof. Dr. Bonnemeier Do. 13. Darmkrebs – Früherkennung und Prophylaxe 18 - 20 Uhr UKSH, Medizinische Klinik II, Prof. Dr. Thiele Mi. 19. Unfruchtbarkeit bei Übergewicht – 18 - 20 Uhr Chirurgische Behandlung Do. 6. Wiederbelebung ist einfach – 18 - 20 Uhr Jeder kann Leben retten 18 - 20 Uhr UKSH, Klinik für Dermatologie, Allergologie und Venerologie, PD Dr. Kahle Mo. 17. Mitralklappeninsuffizienz 5. Bluthochdruck und seine Folgen 18 - 20 Uhr UKSH, Klinik für Chirurgie des Stütz- und Bewegungsapparates, Sektion für Orthopädie, Dr. Krieger Di. 11. Neue Methoden zur Krampfaderbehandlung 4. Leistenschmerz und präzise Therapien 18 - 20 Uhr UKSH, Medizinische Klinik I, Prof. Dr. Fellermann 4. Fersenschmerz 18 - 20 Uhr UKSH, Klinik für Strahlentherapie, Dr. Schmalz 18 - 20 Uhr Referent Mo. 3. Darmkrebs – Vorsorge geht jeden an Mo. 3. Carpe diem – 18 - 20 Uhr Lebensqualität bei Krebserkrankungen Di. Campus Lübeck Thema Zeit 1. Die Zeit nach der Intensivstation 11 - 13 Uhr Vorschau Februar Datum Referent Zeit Sa. Campus Kiel Thema UKSH, Klinik für Chirurgie des Stütz- und Bewegungsapparates, Sektion für Orthopädie, Prof. Dr. Russlies UKSH, Klinik für Innere Medizin I, Dr. Ellrichmann Do. 27. Handchirurgie – 18 - 20 Uhr Vom Karpaltunnelsyndrom bis zur Arthrose Mo. 17. Blitz aus heiterem Himmel – 18 - 20 Uhr Epilepsie im Kindesalter UKSH, Klinik für Allgemeine Chirurgie/ Sektion Plastische Chirurgie, Handchirurgie, Dr. Wenzel UKSH, Klinik für Neuropädiatrie, Dr. von Spiczak Di. 18. Von der schmerzhaften Schulter bis zur 18 - 20 Uhr Schulterprothese – Teil 1 UKSH, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Dr. Finn Mi. 19. Epilepsien im Erwachsenenalter – 18 - 20 Uhr Diagnostik und Therapie UKSH, Klinik für Neurologie, Dr. Schmalbach Do. 20. Gicht – Neues über eine alte Erkrankung 18 - 20 Uhr UKSH, Klinik für Innere Medizin I , PD Dr. Zeuner Mo. 24. Heller Hautkrebs – Früherkennung und Therapie 18 - 20 Uhr Veranstaltungsorte: UKSH Gesundheitsforum Kiel: CITTI-PARK Mühlendamm 1, 24113 Kiel im Erdgeschoss (vom CB Modemarkt kommend, direkt gegenüber der Blutspende, oder über den Parkplatz durch den Außeneingang, 2. Tür links vom Haupteingang des CITTI-PARK). UKSH, Klinik für Dermatologie, Venerologie u. Allergologie, Prof. Dr. Hauschild UKSH Gesundheitsforum Lübeck: Altes Kesselhaus, Haus 34, Ratzeburger Allee 160,23538 Lübeck Di. 25. Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht + Co. 18 - 20 Uhr Was ist zu bedenken? UKSH, Patienteninformationszentrum (PIZ), Petra Rohde-Kolbe Mi. 26. Grauer Star (Katarakt) – Was kann man tun? 18 - 20 Uhr UKSH, Klinik für Augenheilkunde, Prof. Dr. Roider Do. 27. Ohne Fremdblut durch große Operationen 18 - 20 Uhr UKSH, Klinik für Anästhesie und Operative Intensivmedizin, PD Dr. Renner Freitags Geburtsvorbereitungskursus – kostenpflichtig 18- 20 Uhr UKSH, Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Leonie Gerschewski Anmeldung unter: 0431 597-2171 Kerstin Stiens Die Teilnahme ist für Sie kostenfrei. Spenden zugunsten unseres gemeinnützigen Vereins UKSH Wissen schafft Gesundheit e.V. sind herzlich willkommen. Aufgrund der begrenzten Anzahl von Plätzen bitten wir Sie um Ihre rechtzeitige Anmeldung. Sie haben die Möglichkeit, montags bis freitags in der Zeit von 9 bis 15 Uhr eine Anmeldung unter den o.g. Telefonnummern oder per E-Mail vorzunehmen. Wissen schafft Gesundheit 49 Rätsel SUDOKU Lösen Sie das japanische Zahlenrätsel: Füllen Sie die Felder so aus, dass jede waagerechte Zeile, jede senkrechte Spalte und jedes Quadrat aus 3 mal 3 Kästchen die Zahlen 1 bis 9 nur je einmal enthält. 2 5 1 7 2 4 6 1 Seebad in Belgien aschfahl laut jammern, schimpfen (ugs.) landwirtschaftliches Gerät Berufsvereinigung, Zunft 2 6 7 8 4 6 3 5 hosenähnliches GastKleidungs- stätte stück Gemahlin Lohengrins Körperhülle dt. Bundespräsident (Roman) 7 6 4 4 3 2 1 verlassen; langweilig moralisch ein- Kurzwandfrei schrift (Kzw.) (ugs.) Fluss der Schweiz u. Frankreichs 9 8 1 2 8 7 9 meißelartiges Werkzeug Werk von Homer ein Erdteil Fuge, längliche Vertiefung franz. unbestimmter Artikel Türsummer; Küchengerät Wollgewinnung kräftig, bei stabil Schafen Gepflogenheit, kleiner Spachtel Brauch ergreifend, erbaulich Fährte, Abdruck Schachspielfigur, Springer Gewichtseinheit griechischer Buchstabe Weinglas ungebundenes Künstlertum (frz.) breiter Aufschlag an Ärmeln Ansehen, Prestige, Bild (engl.) äußerste der Armut Morgen überlieferte Erzählung veraltet: Klavier Weltall (griechisch) Duftstoff, Moschus Abk. für Antiblockiersystem Gebirge auf Kreta ungebraucht Gewinnbeteiligung sanfte Trauer enge Holztreppe Beste, Siegerin bevor Drall, Rotation Ankerplatz vor dem Hafen Stadt an der Saale Sil-ben-rät-sel Aus den Silben arzt - beh - bi - burg - dribb - ent - er - er - er - ge - gen - holt - ju - lie - lie - ling - mor - oh - ren - ren - rit - rung - sen - send stuhl - sucht - tau - ter - tet - tob - tra - un - war sind 12 Wörter nachstehender Bedeutungen zu bilden. Die ersten und dritten Buchstaben ergeben – jeweils von oben nach unten gelesen – einen Spruch. 50 1 frohlocken 4 ausgeruht, entspannt 7 Raserei, ungezügelte Wut 10 mittelalterliche Festung 2 Mangel an Notwendigem 5 per Tastfunk senden 8 eine Zahl 11 Ruhemöbel im Freien 3 Laufen mit dem Ball (Fußball) 6 überraschend 9 hinnehmen, aushalten 12 Fachmediziner (HNO) Konto & Karten | Beruf & Praxis | Absichern | Vorsorge | Immobilie | Vermögen | Private Banking Weil uns mehr verbindet. Spezialisierte Beratung für Apotheker und Ärzte. Ob beruflich oder privat: Die meisten Apotheker und Ärzte in Deutschland vertrauen auf unsere Leistung und spezialisierte Beratung. Mehr Informationen erhalten Sie unter: www.apobank.de Filiale Kiel Hopfenstraße 47 24103 Kiel Tel. +49 431 6605-0 Dr. Dieter Bimmel, Herzchirurg, Bonn, Mitglied der apoBank Masoumeh Hediehlou, Apothekerin, Mülheim, Mitglied der apoBank Woo-Ttum Bittner, Zahnarzt, Berlin, Mitglied der apoBank Sandra Elias, Studentin der Humanmedizin, Essen, Mitglied der apoBank DRK-Landesverband Schleswig-Holstein e. V. DRK-Krankenhaus Middelburg Klinik für Geriatrie (Alterserkrankungen) Vollstationär Tagesklinik Ambulante Behandlungen Klinik für Neurologie Frührehabilitation der Phase B auch mit Beatmung Weiterführende Rehabilitation der Phasen C und D Neurologisches Fachpflegeheim in ... Schauen Sie mal re Filme www.drk-sh.de Middelburger Straße 1 23701 Süsel-Middelburg Info / Anmeldung 0 45 24 / 9 09-100 Fax 0 45 24 / 9 09-149 info@drk-tzm.de www.drk-middelburg.de