Policy Brief - European Centre for Social Welfare Policy

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Policy Brief - European Centre for Social Welfare Policy
Policy Brief november 2008
European Centre • Europäisches Zentrum • Centre EuropÉen
Jugendliche Alkoholszenen.
Konsumkontexte,Trinkmotive,
Prävention
Irmgard Eisenbach-Stangl, Alexander Bernardis,
Kurt Fellöcker, Judith Haberhauer-Stidl,
Gabriele Schmied
Projektleitung:
Irmgard Eisenbach-Stangl
Irmgard Eisenbach-Stangl, Univ. Prof.,
Dr., Senior Social Scientist am
Europäischen Zentrum für Wohlfahrtspolitik und Sozialforschung, Wien
http://www.euro.centre.org/eisenbach
Alexander Bernardis, MAS, DSA,
Obmann des Vereins Jugend und
Lebenswelt, Lehrbeauftragter an der FH
St. Pölten – Studiengang Soziale Arbeit
Kurt Fellöcker, Prof. (FH), MA, MSc,
DSA, Professor an der FH St. Pölten –
Studiengang Soziale Arbeit
Judith Haberhauer-Stidl, Mag., DSA,
Dozentin an der FH Campus Wien, Studiengang Sozialarbeit (im städtischen Raum)
Gabriele Schmied, Mag., Researcher
am Europäischen Zentrum für Wohlfahrtspolitik und Sozialforschung, Wien
http://www.euro.centre.org/schmied
Der Alkoholkonsum von Jugendlichen wird in der europäischen Öffentlichkeit seit geraumer Zeit wieder heftig und kontrovers diskutiert. Dabei
wird einerseits von der Annahme ausgegangen, dass die Trinkgewohnheiten
junger Menschen exzessiver geworden sind, andererseits werden die
veränderten Getränkepräferenzen (Stichwort: Alkopops) und Konsumkontexte angesprochen (Stichwort: öffentliche Plätze in urbanen Zentren,
wie in Österreich etwa der Rudolfskai in Salzburg, der Grazer Hauptplatz,
der Rudolfsplatz in Wien). In vielen Medien werden die Veränderungen
des jugendlichen Alkoholkonsums skandalisiert, wobei Veränderungen der
Trinkgewohnheiten von Erwachsenen vernachlässigt werden.
Anhand epidemiologischer Ergebnisse kann ein einheitlicher Anstieg
jugendlichen Rauschtrinkens in europäischen Ländern nicht nachgewiesen
werden. In Österreich ist davon auszugehen, dass der Alkoholkonsum der
Jugendlichen seit einigen Jahrzehnten stagniert, wenn er nicht sogar wie
bei den Erwachsenen zurückgeht und dass er nach wie vor deutlich unter
dem der letzteren liegt. Allerdings dürfte der Einstieg in den Alkoholkonsum etwa ein Jahr früher erfolgen als noch vor zwei Jahrzehnten und
es haben die Mädchen ihren Konsum jenem der gleichaltrigen Burschen
angenähert, wenn sie auch nicht mit ihnen gleichgezogen haben. Auf der
Basis repräsentativer Studien ist auch kein bemerkenswerter Anstieg des
Rauschtrinkens unter Jugendlichen nachzuweisen, obwohl die einschlägigen
Daten auch hier eine Annäherung der Geschlechter indizieren und davon
auszugehen ist, dass mögliche Veränderungen bei kleineren Subgruppen
Policy Brief november 2008
nicht erfasst werden konnten. In quantitativen Erhebungen schlagen sich
die veränderten Trinkgewohnheiten von Jugendlichen also nur wenig
nieder.
Die vorliegende Studie nähert sich den veränderten Trinkgewohnheiten junger Menschen mit qualitativen Methoden. Sie wurde in einem
großstädtischen Raum – in Wien – und in einem kleinstädtischen und
ländlichen Raum – in Niederösterreich – durchgeführt, die – als ostösterreichische Weinanbauländer – eine vergleichbare Trinkkultur aufweisen.
Im Zentrum steht der auffällige Konsum junger Menschen in Gruppen, die
hier als „jugendliche Alkoholszenen“ bezeichnet werden.
Die Studie wurde vom Europäischen Zentrum für Wohlfahrtspolitik und
Sozialforschung in Kooperation mit den Studiengängen für Sozialarbeit an
der Fachhochschule St. Pölten und der Fachhochschule Campus Wien durchgeführt: Studenten und Studentinnen der Sozialarbeit waren maßgeblich für die Feldarbeit zuständig. Gefördert wurde die Studie vom Fonds
Gesundes Österreich, von der Sucht & Drogenkoordination Wien, vom
Amt der Niederösterreichischen Landesregierung, von den Wirtschaftskammern der Bundesländer Wien und Niederösterreich, von der Stadt
St. Pölten und dem niederösterreichischen Gesundheits- und Sozialfonds.
Eine qualitative Studie über
„jugendliche Alkoholszenen“
Das ursprüngliche Forschungsinteresse war auf den auffälligen Konsum
jugendlicher Alkoholszenen in der Öffentlichkeit konzentriert, worunter
der Allgemeinheit kostenlos zugängliche Räume – wie Straßen, Plätze,
Grün- und Freizeitanlagen und Einkaufszentren – verstanden wurden.
Die Untersuchung wurde aufgrund der ersten Einblicke jedoch rasch
auf „halb-öffentliche Räume“ ausgedehnt, und jugendliche Alkoholszenen
in verschiedenen Arten von Lokalen in die Untersuchung einbezogen.
Letztlich wurde am Rande und exemplarisch auch der auffällige Konsum in privaten Kontexten erfasst, der sich vom öffentlichen und halböffentlichen nicht so klar trennen ließ wie eingangs erwartet. Neben den
Trinkgewohnheiten der jugendlichen Szenen und den mit ihnen assoziierten selbstschädigenden Handlungen – wie etwa schweren Rauschzuständen – interessierten die aggressiven Akte, die unter Alkoholeinfluss
gesetzt werden und der (zusätzliche) Gebrauch illegaler Substanzen. Es
wurde auch der Frage nachgegangen, ob sich verschiedene/ verschieden
auffällige Formen von jugendlichen Alkoholszenen ausgebildet haben, und
2 Eisenbach-Stangl et al. • JUGENDLICHE ALKOHOLSZENEN
Policy Brief november 2008
ob sich die jugendlichen Alkoholszenen im groß- und kleinstädtischen und
ländlichen Bereich unterscheiden. Schließlich wurde untersucht, welche
Rolle Mädchen und Burschen in jugendlichen Alkoholszenen spielen.
Die jugendlichen Alkoholszenen wurden aus drei unterschiedlichen Perspektiven und mit vier qualitativen Methoden untersucht: Zum ersten
wurden sie anhand von fast 100 face to face und Telefoninterviews aus
der Sicht ihrer erwachsenen Umwelt betrachtet – von mobilen JugendarbeiterInnen etwa, von Vertretern der Sicherheitsexekutive und von Lokalund GeschäftsbesitzerInnen. Zum zweiten wurden die jugendlichen Alkoholszenen auf der Basis von etwa 70 Beobachtungen durch die „objektive“ Brille der Sozialwissenschaften gesehen. Und drittens kamen die
Jugendlichen in 11 Gruppendiskussionen und in rund 40 Einzelgesprächen
selbst zu Wort, wo sie ihre Sicht des Alkoholkonsums, seiner Kontexte
und seiner Bedeutungen und Funktionen entfalteten. Die Ergebnisse der
genannten Erhebungsschritte bildeten die Grundlage für einen Maßnahmenkatalog. In den Maßnahmenkatalog fließen aber auch Ergebnisse der
Analyse von Präventionsprojekten ein, die in den letzten Jahren in Wien
und Niederösterreich durchgeführt wurden.
Jugendliche Alkoholszenen als Institution
des Übergangs von der Kindheit zum
Erwachsensein und als „posttraditionale
Freizeitgemeinschaften“
Wie sich aus der Literatur und aus dem gesammelten Material ergab,
sind die jugendlichen Alkoholszenen zum einen als von den jungen Menschen selbst organisierte Institution des Übergangs von der Kindheit
zum Erwachsensein zu betrachten, als Gleichaltrigengruppe, in der Geschlechterrollen eingeübt werden. Dass der Alkoholkonsum hierbei eine
wichtige Rolle spielt ist nicht zuletzt darauf zurückzuführen, dass sich die
Geschlechterunterschiede durch den Substanzenkonsum gut markieren
lassen und dass der Alkoholkonsum als Unterstützer bei der Aufnahme
von geschlechtlichen Beziehungen gilt: Trinken doch Frauen und Männer
(in Österreich, wie in anderen Ländern) nach wie vor auf deutlich unterschiedliche Weise und setzen alkoholische Getränke zur Erleichterung von
Kontakten zwischen den Geschlechtern ein.
3 Eisenbach-Stangl et al. • JUGENDLICHE ALKOHOLSZENEN
Policy Brief november 2008
Der Übergang von der Kindheit zum Mann- und Frausein wird nicht erst
heute von der Gleichaltrigengruppe gestaltet, doch fand in der Vergangenheit die selbstorganisierte Initiation unter Ausschluss der erwachsenen
Öffentlichkeit statt. Angesichts des öffentlichen Charakters der derzeitigen Übergangsszenen ist anzumerken, dass die selbständige Teilhabe von
Kindern und Jugendlichen an der Öffentlichkeit in den letzten Jahren
und Jahrzehnten sehr gefördert wurde: man denke etwa an Kinder und
Jugendliche als KonsumentInnen, als VerkehrsteilnehmerInnen und seit
neuestem auch als WählerInnen.
Darüber hinaus sind die jugendlichen Alkoholszenen aber auch als eine
Variante der neuen „posttraditionalen Gemeinschaften“ zu begreifen, die
an die Stelle jener Formen von gesellschaftlicher Zugehörigkeit getreten
sind, die sich im Rahmen moderner sozialer Organisationen – etwa der
Arbeit, aber auch der Politik – gebildet haben. Posttraditionale Gemeinschaften entstehen vorzugsweise im Freizeitbereich und an ausgewählten
öffentlichen Orten, und sie unterscheiden sich voneinander durch „performative Praktiken“ und „Attribute“, die die Zugehörigen vor internen
und externen Zusehern und Zuseherinnen auf den jeweiligen „Szenen“
präsentieren. Die unterschiedlichen Praktiken und Attribute werden im
Wettstreit der posttraditionalen Freizeitszenen um gesellschaftliche
Anerkennung und Macht eingesetzt, in dem es Gewinner und Verlierer
gibt und in dem es zum Ausschluss von Szenen aus der Öffentlichkeit mit
gesetzlichen, von der Polizei durchgesetzten Maßnahmen kommen kann.
Der Substanzenkonsum lässt sich vortrefflich sowohl als spezifisches
Attribut, wie als Element einer „performativen“ Selbst-Präsentation im
Rahmen einer posttraditionalen Freizeitgemeinschaft gestalten. Folgt man
diesen Überlegungen, so lassen sich die jugendlichen Alkoholszenen nicht
nur als Übergangsszenen begreifen, sondern auch als Gruppen junger
Menschen, die an bestimmten, zumeist öffentlichen Orten zusammentreffen, und dabei sichtbar und gegebenenfalls auch auffällig trinken und
sich berauschen, oder auch: die mit ihrem Substanzenkonsum ihre Zugehörigkeit zu bestimmten Szenen für andere sichtbar darstellen und dies
gegebenenfalls in auffälliger Weise tun.
4 Eisenbach-Stangl et al. • JUGENDLICHE ALKOHOLSZENEN
Policy Brief november 2008
Auffällige und unauffällige Szenen;
„Straßenszenen“, „Lokalszenen“ und
„private Szenen“
In der überwiegenden Mehrzahl der Szenen bleibt der Alkoholkonsum
unauffällig und auch wenn er intensiv ausfällt, ist er nicht mit körperlichen
Beeinträchtigungen oder Aggressionen verbunden. Nur in einer Minderheit der Szenen wird auffällig getrunken. Auffällige Alkoholszenen sind vor
allem an Wochenenden zu beobachten, und sie finden sich im Umfeld von
kommerziellen – zumeist auf junge Menschen ausgerichteten – Freizeitangeboten, die außer dem Verkauf preiswerter alkoholischer Getränke
wenig anzubieten haben. Es handelt sich dabei vorwiegend um Lokale
und (Freizeit)Veranstaltungen, wie auch um Supermärkte, Tankstellen und
Reiseveranstalter.
Die Szenen unterscheiden sich auch nach dem Ort ihres Zusammentreffens und sie sind mit unterschiedlichen sozialen Milieus assoziiert: Die
„Straßenszenen“, die sich in Parks, auf Plätzen, im Umfeld von Bahnhöfen
und Bushaltestellen, wie in Höfen von Wohnhausanlagen bilden, ziehen
Jüngere an und Jugendliche aus unterprivilegierten Milieus. Sie sind vorwiegend im städtischen Bereich zu finden. Die „Lokalszenen“ finden sich
vor allem in Diskotheken und bei (Freizeit)Veranstaltungen, der soziale
Hintergrund ihrer Zugehörigen ist heterogen, doch überwiegend der Mittelschicht zurechenbar. Sie häufen sich im ländlichen Bereich. Schließlich
waren auch noch abgeschirmte „private Szenen“ auszumachen, die in
Wohnungen, aber auch beim Urlaub in Hotels zusammentreffen, ihnen
gehören erwachsenere junge Menschen aus privilegierteren Milieus an.
Sie finden sich in der Stadt wie am Land. Bei allen drei der genannten
Szenentypen finden sich (überwiegend) unauffällige, wie (seltene) auffällige
Varianten.
Auf der Ebene von einzelnen Personen betrachtet, treten die genannten Szenentypen in den Hintergrund – die jungen Frauen und Männer
trinken zumeist auf mehreren „Bühnen“. So stimmen sich Angehörige von
Lokalszenen in einer privaten Wohnung, in einem Park, auf dem Parkplatz
des Lokals auf den gemeinsamen Diskothekenbesuch mit zumeist günstig
im Supermarkt erworbenen Getränken ein, so besucht ein Freundeskreis,
der vor allem auf privaten Festen trinkt, auch gemeinsam ein Lokal oder
trinkt bei schönem Wetter im Park und so wechselt eine Straßenszene
nach dem gemeinsamen Alkoholkonsum im Hof einer Wohnanlage in ein
Cafe.
5 Eisenbach-Stangl et al. • JUGENDLICHE ALKOHOLSZENEN
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Konsumgewohnheiten, Konsumfolgen und
Trinkmotive
Die Konsumgewohnheiten unterscheiden sich in den drei Arten von
Szenen nur graduell: In den Straßenszenen wird vermutlich etwas häufiger intensiv – bis zur Berauschung – getrunken und häufiger zu „harten“
Getränken gegriffen als in den Lokalszenen. Eine Ausnahme bilden jene
Straßenszenen, die von Angehörigen von Randgruppen gebildet werden,
wie unter anderem von Punks: hier wird regelmäßig extrem getrunken.
Doch nimmt auch der Alkoholkonsum von privaten Szenen zumindest bei
besonderen Ereignissen – wie etwa Maturareisen – extreme Formen an.
Der Konsum illegaler Substanzen bleibt mit wenigen Ausnahmen auf den
sporadischen Gebrauch von „weichen Drogen“ – vor allem von Cannabis
– beschränkt.
In allen jugendlichen Alkoholszenen kommt es im Zuge der, vor allem
an den Wochenenden, beim „Ausgehen“ mehr oder minder regelmäßig
stattfindenden – rituell anmutenden – Alkoholisierung immer wieder zu
schwerwiegenden körperlichen und psychischen Beeinträchtigungen. In
den Straßenszenen sind zusätzlich Müllen, Lärmen und andere Belästigungen von PassantInnen und AnrainerInner zu beobachten, vereinzelt auch
aggressive Handlungen. In den Lokalszenen kommt es zusätzlich vor allem
zu Gewalttätigkeiten (Schlägereien) zwischen den jungen Männern, zu
sexuellen Übergriffen gegenüber jungen Frauen und zu Vandalismus. Die
Folgen der Alkoholisierung in privaten Szenen scheinen bei besonderen
Trinkanlässen jenen in Lokalszenen zu ähneln.
Wie die Folgen des Alkoholkonsums, so unterscheiden sich auch die
Trinkmotive in den drei Szenentypen erheblich: In den Straßenszenen
wird gegen die Langeweile und gegen soziales Unbehagen „angetrunken“,
werden also Motive genannt, die in Verbindung mit dem selbst- und fremdzerstörerischen Verhalten unter Berauschung betrachtet, als schlüssiger
Ausdruck der randständigen sozialen Lage dieser Jugendlichen zu lesen
sind. In den Lokalszenen steht der Alkoholkonsum unter dem Vorzeichen
dabei Sein und dazu gehören zu wollen, was im Zusammenhang mit den
gewalttätigen Auseinandersetzungen in fortgeschrittenen Trinkstadien
als Ausdruck des scharfen Wettbewerbs zu verstehen ist, dem die Jugendlichen der Mittelschicht ausgesetzt sind. Bei den privaten Szenen
gesellt sich zum Motiv des dabei Sein und dazugehören Wollens das der
„verdienten Belohnung für Leistung“, was in Zusammenschau mit den
6 Eisenbach-Stangl et al. • JUGENDLICHE ALKOHOLSZENEN
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gelegentlich gewalttätigen Auseinandersetzungen signalisiert, dass junge
Menschen aus privilegierteren Milieus ebenfalls kompetitive Situationen
zu meistern, aber bessere Aussichten auf Erfolg haben.
In den jugendlichen Alkoholszenen werden aber nicht nur Regeln aufgestellt, die den intensiven Konsum fördern, es werden auch Maßnahmen
entwickelt, um unerwünschten Folgen vorzubeugen. Die „präventiven
Selbstkontrollen“ wie man diese Maßnahmen nennen könnte, sind insbesondere bei den Straßenszenen entwickelt, die – wie noch zu zeigen
sein wird – mehr als andere sich selbst überlassen bleiben. Doch werden
zumindest ansatzweise in allen Szenen Konsum und Berauschung begrenzt, um den Anforderungen von Ausbildung und Arbeit nachkommen
zu können und werden Freunde und Freundinnen gegebenenfalls darauf
angesprochen. Kommt es zu Beeinträchtigungen und Konflikten, sucht
man sie gemeinsam zu bewältigen und bringt alkoholisierte Freunde und
Freundinnen an sichere Orte oder nach Hause.
Junge Männer und junge Frauen
Die jungen Männer stehen im Zentrum der „Szene“, und der Alkoholkonsum bildet einen wichtigen Bestandteil ihrer Auftritte: Mit dem Trinken
lässt sich Stärke zeigen. Andere Anlässe für die Akteure sich „in Szene“
zu setzen, sind das Zahlen von (Trink)Runden und verschiedene Arten
von „Trinkspielen“, die auf dem Wettkampf einzelner Burschen oder
ganzer „Cliquen“ beruhen, wie auch die Schlägereien, die auf das „Wett“und „Kampftrinken“ mit großer Regelmäßigkeit folgen. Mit körperlichen
Beeinträchtigungen aller Art wird dabei gerechnet, wenn sie nicht gar als
Bestandteil der Performance gelten.
Neben der Einübung von Geschlechterrollen dienen die jugendlichen
Alkoholszenen der Aufnahme von Kontakten mit dem anderen Geschlecht, und auch hierbei ist der Alkoholkonsum ein wichtiges Requisit.
Unter dem Einfluss von Alkohol trauen sich die Burschen Mädchen
anzusprechen, im Extremfall attackieren sie sie körperlich und verbal. Die
jungen Frauen ihrerseits trinken mäßig, doch setzen auch sie den Alkohol
als Unterstützer bei der Kontaktsuche zu jungen Männern ein. Komplementär zu den jungen Männern fürchten sich die jungen Frauen vor
sexuellen Übergriffen und vor Gewalttätigkeiten.
7 Eisenbach-Stangl et al. • JUGENDLICHE ALKOHOLSZENEN
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Der erlaubte Alkoholkonsum ist ein Attribut des Erwachsenseins, das unter anderem durch die in den Jugendschutzgesetzen vorgegebene „Trinkmündigkeit“ bestimmt wird. Die jungen Männer und Frauen übertreten
diese Vorgaben aktuell, und sie demonstrieren Eigenständigkeit, wenn sie
vor Eintritt der Trinkmündigkeit in der Öffentlichkeit Alkohol mehr oder
minder auffällig konsumieren. Doch orientieren sie sich zur gleichen Zeit
am diffusen Altersrahmen, der für das Erwachsenwerden vorgegeben ist
und erproben in den jugendlichen Alkoholszenen höchst traditionelle
Geschlechterrollen. Der sichtbare Alkoholkonsum der Jugendlichen kann
also als Anpassung und Abweichung, als Übernahme vorgegebener Muster und als deren Verwerfung zugleich gesehen werden. Nach Eintritt
der „Trinkmündigkeit“, mit etwa 16 Jahren finden sich die jungen Menschen in Paaren. Die jungen Männer gehen dann zu einem mäßigeren, wie
regelmäßigeren Alkoholgenuss über, zusammen mit ihren Partnerinnen,
für die sie Verantwortung übernehmen und die sie ihrerseits kontrollieren.
Reaktionen der erwachsenen Umwelt
Die jugendlichen Alkoholszenen sind mit unterschiedlichen und teils auch
gegenläufigen Reaktionen und Eingriffen von Erwachsenen konfrontiert.
Im Falle der Lokalszenen versuchen die Eltern – vor allem die Mütter –
auf den Alkoholkonsum ihrer Kinder – vor allem ihrer Söhne – Einfluss
zu nehmen, in dem sie etwa deren Ausgehzeiten beschränken. Ohne viel
Erfolg: Die jungen Männer und Frauen gehen davon aus, dass man sie
längerfristig nicht „wegsperren“ könne und dass es ohne Mühe möglich
sei, sich Alkoholisches zu besorgen. Jugendliche aus unterprivilegierten
Milieus erleben im Gegensatz dazu nur selten, dass Eltern versuchen in
ihren Alkoholkonsum einzugreifen, obwohl sie gerne auf diese Thematik
angesprochen würden. Der Unterschicht zurechenbare Eltern sind in
einzelnen Fällen ihrerseits den Kontaktversuchen von JugendbetreuerInnen ausgesetzt, die mit dem (auffälligen) Alkoholkonsum ihrer Kinder in
der Öffentlichkeit befasst sind und ihre Aufsichtspflicht einfordern.
In der Öffentlichkeit wurden die jungen Menschen zur Zeit der Untersuchung vor allem durch die konsumfördernden Maßnahmen der Gastronomie und des Handels angesprochen: sehr häufig in Form von Billigangeboten für alkoholische Getränke. Auf präventive Maßnahmen stießen sie
nur gelegentlich, und aus der Sicht der jungen Männer und Frauen blieben
8 Eisenbach-Stangl et al. • JUGENDLICHE ALKOHOLSZENEN
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diese so wirkungslos wie jene im privaten, familiären Bereich: So waren
etwa die nur in einigen Lokalen und Geschäften durchgeführten Alterskontrollen leicht zu unterlaufen. In Lokalen wurden auch offensichtlich
Alkoholisierte bedient, die im Extremfall – bei schwerer körperlicher
oder psychischer Beeinträchtigung oder bei Tätlichkeiten gegen Personen
und Sachen – auf den Parkplatz oder die Straße gesetzt wurden. Um die
Alkoholisierung ihrer Gäste auf diese Weise zu managen, waren in einigen
großen Lokalen private Sicherheitskräfte eingestellt worden, die keine
präventive Schulung erhalten hatten und nur im Dienst der Aufrechterhaltung der Ordnung im jeweiligen Lokal tätig wurden.
Die auf den Parkplatz oder die Straße gesetzten Angehörigen der
Lokalszenen wurden gegebenenfalls von der Polizei aufgegriffen, die die
Eltern verständigte oder die Jugendlichen nach Hause brachte. Wird die
Sicherheitsexekutive beim Ausbruch von Gewalttätigkeiten in Lokale
gerufen, oder ist sie – wie bei großen Veranstaltungen – von Beginn an
vor Ort, wird sie natürlich früher und häufiger aktiv. Im Gegensatz zu den
privaten Sicherheitsdiensten greift die Polizei also auch unter präventiven
Vorzeichen ein, nicht zuletzt weil keine andere Berufsgruppe in diesem
Sinne aktiv wird. Bei den Straßenszenen, auf die die Polizei bei Routinekontrollen trifft und zu denen sie etwa bei Lärmbelästigung von AnrainerInnen gerufen wird, ist die Polizei in geringerem Maße präsent. Die
privaten Szenen schließlich sind von polizeilichen Eingriffen abgeschirmt,
sie werden bestenfalls auf dem Weg zu und von ihren Zusammenkünften
in der Öffentlichkeit sichtbar.
Nur selten greifen andere Berufsgruppen als die Polizei und die privaten
Sicherheitsdienste in den Alkoholkonsum der jugendlichen Freizeitszenen
ein: zumeist handelt es sich um SozialarbeiterInnen, die auffällige Straßenszenen im Sinne leidensmindernder Maßnahmen betreuen. Erwachsene,
die beruflich nicht mit Jugendlichen befasst sind, wie Lokal- und VeranstaltungsbesucherInnen, oder auch PassantInnen, ignorieren die trinkenden
Jugendlichen wenn sie auf sie treffen, oder sie versuchen, ihnen auszuweichen.
Und nur ausnahmsweise werden alkoholisierte Jugendliche in ein Spital
eingeliefert: zumeist handelt es sich um junge Menschen, die im Umgang
mit alkoholischen Getränken sehr unerfahren sind. Spitalseinlieferungen werden von den Jugendlichen sehr gefürchtet und von ihnen nur
in äußersten Notfällen initiiert. Auf ihre Vorstellungen über präventive
Maßnahmen befragt, sprechen sich viele junge Menschen (deshalb?, dennoch?) für eine effizientere Durchsetzung der bestehenden Konsumver9 Eisenbach-Stangl et al. • JUGENDLICHE ALKOHOLSZENEN
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bote für Jugendliche aus. Aber letztlich eint alle junge Menschen – unabhängig davon welchem Szenentypus sie angehören – der Wunsch nach
Maßnahmen und Eingriffen, die unter dem Vorzeichen einer integrativen
und partnerschaftlichen Jugendpolitik stehen.
Präventive Maßnahmen
1. Bei der Ausarbeitung präventiver Maßnahmen für jugendliche Alkoholszenen ist zum ersten deren Vielfalt zu beachten und ist zielgruppenspezifisch vorzugehen: Interventionen in die mit unterprivilegierten
Milieus assoziierten Straßenszenen, in denen der Alkoholkonsum unter
dem Vorzeichen der Exklusion steht, sind anders zu gestalten als Eingriffe in die kommerzialisierten Lokalszenen und in die privaten Szenen
der kaufkräftigeren Jugendlichen, deren Trinken „inklusiven“ Charakter
hat. Stellt man sich der schichtspezifischen Vielfalt des Phänomens, wird
auch ersichtlich, dass es eines mehrdimensionalen Instrumentariums
bedarf, bei dem alkoholpolitische mit jugend- und sozialpolitischen
Maßnahmen verwoben werden sollten.
2. Bei der Entwicklung von präventiven Maßnahmen für jugendliche Alkoholszenen ist zum zweiten die in ihnen wirksame „Szenendynamik“
zu berücksichtigen, die im Laufe der Studie deutlich sichtbar wurde:
Spricht man junge Männer und Frauen auf individueller Ebene an, sind
sie gerne bereit sich über ihren Alkoholkonsum zu äußern und sie tun
dies sehr reflektiert. Sucht man das Gespräch mit Gruppen junger
Menschen, stößt man hingegen auf beträchtlichen Widerstand. Es bietet
sich daher an, die alkoholpolitischen Maßnahmen auf die Umwelt von
Freizeitszenen zu konzentrieren, oder: auf die Verhältnisse statt auf
das Verhalten. Zu den Verhältnissen gehören auch die Trinkgewohnheiten der Erwachsenen, und auch auf diese einzuwirken, wäre von
mehrfachem Vorteil: Im vorliegenden Zusammenhang vor allem dahin
gehend, dass die Jugendlichen nicht als problematische Generation herausgehoben, sondern stattdessen in ein generatives gesellschaftliches
Gefüge eingebettet würden.
3. Das dritte Studienergebnis, das die Entwicklung präventiver Maßnahmen informieren kann, ist der mangelnde Konsens der Erwachsenen
über den jugendlichen Alkoholkonsum in der Öffentlichkeit und
die fehlende Kooperation der wichtigsten Stakeholder jugendlicher
10 Eisenbach-Stangl et al. • JUGENDLICHE ALKOHOLSZENEN
Policy Brief november 2008
Alkoholszenen. Insbesondere ist hier die Abstimmung der Aktivitäten
der Sicherheitsexekutive mit jenen der im öffentlichen Raum tätigen
JugendbetreuerInnen zu empfehlen. In einem weiteren Schritt wären
andere – private – Stakeholder in die Kooperation einzubeziehen, die
die Öffentlichkeit gestalten, wie die Gastronomie und der Handel, aber
auch die Medien.
4. Die Analyse der zahlreichen und vielfältigen Präventionsprojekte, die in
den letzten Jahren in Wien und in Niederösterreich durchgeführt wurden, verweist schließlich auf eine vierte Dimension, die bei der Gestaltung künftiger Eingriffe verstärkt zu beachten ist: die Nachhaltigkeit. Um
Nachhaltigkeit zu erzielen, sollten die einzelnen Präventionsprojekte
nicht nur inhaltlich, räumlich und zeitlich besser aufeinander abgestimmt
werden, die übergeordneten Ziele und Zielgruppen müssten auch im
Rahmen eines nationalen „alkoholpolitischen Daches“ verbindlich und
eindeutig formuliert und längerfristig festgelegt werden.
Ein umfassender präventiver Maßnahmenkatalog für jugendliche Alkoholszenen, der den eben aufgestellten Kriterien entspricht, könnte daher
unter anderem enthalten:
• Regeln für den Umgang mit (erwachsenen wie jugendlichen) Berauschten in der Öffentlichkeit auf Bundesebene
• Regeln für die Abgabe von alkoholischen Getränken auf Bundesebene
(Stichworte:Verbot von Billigangeboten,Verbot der Abgabe an Alkoholisierte)
• Einfache und handhabbare Regeln für den Alkoholkonsum von Jugendlichen in der Öffentlichkeit auf Bundesebene; nicht exkludierender
Umgang mit Verstößen; strukturell verankerte Kooperation der Sicherheitsexekutive mit der Jugendarbeit bei der Durchsetzung der Regeln
• Einheitliche Gestaltung des Übergangs in den Erwachsenenstatus durch
die Jugendpolitik
• Ausbau von integrierenden Maßnahmen für Jugendliche aus unterprivilegierten Milieus
• Umfassende und längerfristig wirksame alkoholpräventive Aktivitäten
auf Gemeindeebene, in die Jugendliche und Jugendorganisationen eingebunden werden
11 Eisenbach-Stangl et al. • JUGENDLICHE ALKOHOLSZENEN
Irmgard Eisenbach-Stangl et al.
Jugendliche Alkoholszenen
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Irmgard Eisenbach-Stangl
Alexander Bernardis
Kurt Fellöcker
Judith Haberhauer-Stidl
Gabriele Schmied
Jugendliche Alkoholszenen.
Konsumkontexte, Trinkmotive,
Prävention
Jugendliche Alkoholszenen.
Konsumkontexte,Trinkmotive, Prävention
Der Alkoholkonsum von Jugendlichen wird in der Öffentlichkeit seit
geraumer Zeit heftig und kontrovers diskutiert. Dabei wird einerseits von
der Annahme ausgegangen, dass die Trinkgewohnheiten junger Menschen exzessiver geworden sind, andererseits werden die veränderten
Getränkepräferenzen und Konsumkontexte von Jugendlichen angesprochen. Anhand epidemiologischer Ergebnisse kann ein einheitlicher
Anstieg jugendlichen Rauschtrinkens in europäischen Ländern allerdings
nicht nachgewiesen werden, doch finden sich zahlreiche Hinweise, dass
junge Männer und Frauen zunehmend nicht traditionelle Getränke an
öffentlichen Orten konsumieren.
Die veränderten Trinkgewohnheiten junger Menschen werden in der
vorliegenden Studie mit qualitativen Methoden in einem großstädtischen
Raum – in Wien – und im kleinstädtischen und ländlichen Bereich – in
Niederösterreich – untersucht. Im Zentrum der Untersuchung steht der
gemeinsame Alkoholkonsum von Jugendlichen, der Konsum in Gruppen
und Gruppierungen, die hier als „jugendliche Alkoholszenen“ bezeichnet
werden. Die Studie konzentriert sich auf das Trinken in „öffentlichen“
Kontexten, wie in „halböffentlichen“ (also etwa in Lokalen, wie auch bei
Veranstaltungen), doch wird auch auf den Alkoholkonsum in privaten
Kontexten eingegangen.
Um einen ersten Überblick zu gewinnen, wurden zuerst Erwachsene, die
beruflich mit (trinkenden) Jugendlichen zu tun haben, befragt – SozialarbeiterInnen, Angehörige der Sicherheitsexekutive, Lokal- und GeschäftsbesitzerInnen. In einem zweiten Erhebungsschritt wurden ausgewählte
jugendliche Alkoholszenen beobachtet, im dritten und vierten Teil der
Studie kamen die Jugendlichen in Gruppen- und Einzelgesprächen selbst
zu Wort. Der größte Teil der Feldarbeit wurde von Studenten und Studentinnen der Sozialarbeit in Wien und St. Pölten durchgeführt.
Auf der Grundlage der vielfältigen Ergebnisse der Feldarbeit wurde eine
Typologie jugendlicher Alkoholszenen entwickelt. Unauffällige Szenen
wurden mit auffälligen verglichen und die Charakteristika der letzteren
herausgearbeitet. Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass sich Konsumkontexte und Trinkmotive nach sozialer Schicht und nach Geschlecht unterscheiden. Auf die Folgen des Konsums – wie schwere Rauschzustände und
aggressive Handlungen – wird ebenso eingegangen wie auf den (zusätzlichen) Gebrauch illegaler Substanzen.
12 Eisenbach-Stangl et al. • JUGENDLICHE ALKOHOLSZENEN
Policy Brief november 2008
Nach der Sichtung der Präventionsprojekte, die in den letzten Jahren
durchgeführt wurden, wurden Vorschläge für die Prävention entwickelt.
So wäre es außerordentlich wichtig, die Interventionen den Zielgruppen und den mit ihnen verbundenen sozialen Milieus noch weitergehend
anzupassen. Des Weiteren wäre auf die Nachhaltigkeit der präventiven
Maßnahmen zu achten, nicht zuletzt durch die bessere Koordination der
einzelnen Initiativen und vor allem durch die Formulierung einheitlicher
und nachvollziehbarer alkoholpräventiver Ziele.
Irmgard Eisenbach-Stangl, Univ. Prof., Dr., Senior Social Scientist am
Europäischen Zentrum für Wohlfahrtspolitik und Sozialforschung, Wien
Alexander Bernardis, MAS, DSA, Geschäftsführender Obmann des
Vereins Jugend und Lebenswelt, Lehrbeauftragter an der FH St. Pölten –
Studiengang Soziale Arbeit
Kurt Fellöcker, Prof. (FH), MA, MSc, DSA, Psychotherapeut (PD),
Professor an der FH St. Pölten – Studiengang Soziale Arbeit
Judith Haberhauer-Stidl, Mag., DSA, Dozentin an der FH Campus Wien,
Studiengang Sozialarbeit (im städtischen Raum)
Gabriele Schmied, Mag., Researcher am Europäischen Zentrum für
Wohlfahrtspolitik und Sozialforschung, Wien
ISBN 978-3-902426-48-2
216 S.
13 Eisenbach-Stangl et al. • JUGENDLICHE ALKOHOLSZENEN
Policy Brief NOVEMBER 2008
Das Europäische Zentrum für
Wohlfahrtspolitik und Sozialforschung
Kernfunktionen
• ein internationales Zentrum angewandter Sozialwissenschaft und vergleichender empirischer Sozialforschung, mit dem Schwerpunkt auf SozialDas Europäische Zentrum für Wohlpolitik und Wohlfahrt
fahrtspolitik und Sozialforschung ist
• ein Informations- und Wissenszentrum, das sozialwissenschaftlich gestützte
eine zwischenstaatliche Organisasozialpolitische Intelligenz über ein “Denk-Netzwerk” bereitstellt
tion in Zusammenarbeit mit den
• eine Plattform, die Debatten über zukunftsorientierte Politiken im Bereich
Vereinten Nationen, befasst mit allen
sozialer Wohlfahrt in der UN-Europäischen Region initiiert
Aspekten von Wohlfahrtspolitik und
Sozialforschung
Forschungsschwerpunkte
Das Europäische Zentrum stellt Expertisen in den Bereichen Wohlfahrt und Entwicklung von Sozialpolitik bereit – vor allem auf Gebieten, in denen multi- oder
interdisziplinäre Ansätze, integrierte Strategien und intersektorale Maßnahmen
gefragt sind.
Die Fachkenntnisse des Europäischen Zentrums umfassen Fragen zu demographischer Entwicklung, Arbeit und Beschäftigung, Einkommen, Armut und sozialer
Ausgrenzung, sozialer Sicherheit, Migration und sozialer Integration, Pflege,
Gesundheit und Wohlergehen durch die Bereitstellung öffentlicher Güter und
persönlicher sozialer Dienstleistungen. Der Schwerpunkt liegt auf dem Zusammenspiel sozio-ökonomischer Entwicklungen mit Institutionen, staatlicher Politik,
monetären Transfers und Sachleistungen, den Bedürfnissen der Bevölkerung und
dem Ausgleich von Rechten und Pflichten.
Europäisches Zentrum
für Wohlfahrtspolitik
Sozialforschung
Berggasse 17
A – 1090 Vienna
Tel: +43 / 1 / 319 45 05 - 0
Fax: +43 / 1 / 319 45 05 - 19
E-Mail: ec@euro.centre.org
http://www.euro.centre.org
Die Publikationen des Europäischen Zentrums
• Buchreihe “Public Policy and Social Welfare” (Ashgate, Aldershot), in Englisch
• Buchreihe “Wohlfahrtspolitik und Sozialforschung” (Campus Verlag, Frankfurt/
New York), in Deutsch
• Sonstige Buchpublikationen, Bücher oder Sonderberichte, die außerhalb der
obigen Reihen bei verschiedenen Verlagen und in verschiedenen Sprachen
veröffentlicht werden
• Reihe “Occasional Reports”, mit Abschlußberichten von Konferenzen, Fachtagungen und Forschungsprojekten, in Deutsch, Englisch und Französisch
• Jährlicher Tätigkeitsbericht / Newsletter in Englisch, Policy Briefs, in Deutsch
und Englisch
Geographischer Wirkungsbereich
Alle Regierungen von Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen, vor allem jene
von Ländern der UN-Europäischen Region, sind zur Teilnahme und Mitwirkung
an den Aktivitäten des Europäischen Zentrums eingeladen. Daraus ergibt sich
ein geographischer Wirkungsbereich potentieller Mitglieder von mehr als 50
europäischen Staaten sowie den USA, Kanada und Israel.
European Centre • Europäisches Zentrum • Centre EuropÉen
for social Welfare Policy and ResearchFü r Wo h lfa h rt s p o liti k u n d Sozi a lf o r sc h u ng
D e Rec h e rc h e e n P o l i t i q u e S o c i a l