Ausgabe Nr. 95 - März 2007 - Evangelische Kirche Frankfurt am Main

Transcription

Ausgabe Nr. 95 - März 2007 - Evangelische Kirche Frankfurt am Main
Evangelische Kirche
Intern
Frankfurt am Main
Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der evangelischen Kirche in Frankfurt
Herausgegeben vom Evangelischen Regionalverband Frankfurt am Main
Nr. 95 - März 2007
INFO
BLICKPUNKT
118 Frauen und Männer aus der Evangelischen Kirche liefen im vergangenen Jahr
beim JP Morgan
Chase Corporate Challenge, kurz Chaselauf,
mit. Am Mittwoch,
13. Juni, um 19.30
Uhr, startet der
größte Lauf der Welt
zum 15. Mal. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, die
an dem 5,6-Kilometer-Lauf durch die
Frankfurter Innenstadt teilnehmen möchten, können sich bis 15. April im Internet unter www.ekhn.de/laufen oder bei
der Öffentlichkeitsarbeit in der Kirchenverwaltung der EKHN, Telefon 06151
405286, dietmar.burkhardt@ekhn-kv.de,
anmelden. Die Teilnahme kostet 10 Euro.
Mit Andacht in die neue
Woche starten
Mit einer Andacht die neue Arbeitswoche beginnen - dazu lädt der Evangelische Regionalverband alle Mitarbeitenden jeden Montag, um 8.30 Uhr, in die Heiliggeistkirche im
Dominikanerkloster, Kurt-Schumacher-Straße
23, ein. Im März halten die Andachten Pfarrerin Esther Gebhardt (5.3.) mit Einführung
neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Jutta
Moerschel (12.3.), Pröpstin Gabriele Scherle
(19.3.) und Kurt-Helmuth Eimuth (26.3.).
AUS DEM INHALT
Ohne Strategie verpufft die Reform
Kommentar von Ralf Bräuer
2
Nach Wittenberg ist vor der Reform
Zwei Frankfurter auf Zukunftskongress 3
Ein Stück Schweden in Deutschland
Schwedischer Kirchenverein zieht um 5
Leiden: Erfahrung mit Schmerzen
Kirchenlexikon
7
Foto: Oeser
Für Chaselauf anmelden
„Ein bisschen Spaß muss sein“, sang Roberto Blanco am 4. Februar in der Weißfrauen Diakoniekirche beim Konzert für wohnungslose Menschen, das von der Evangelischen Hoffnungsgemeinde
und Hauptsponsor Stephan Friedrich seit vielen Jahren im Rahmen der Winterspeisung veranstaltet wird. Das Staraufgebot komplettierten Dunja Rajter und Bata Illic, die Stimmung in die mit 300
Besucherinnen und Besuchern gefüllte Kirche brachten.
Aus drei mach zwei bis 2009
Vorstand des ERV beschließt Strukturreform der Fachbereiche
Ab 2009 soll es im Evangelischen Regionalverband (ERV) nur noch zwei statt bisher drei
Fachbereiche geben, unter deren Dach die sogenannte „übergemeindliche Arbeit“ organisiert und betrieben wird. Das hat der
Vorstand des ERV Mitte Januar beschlossen.
Die drei Fachbereiche, Kinder und Jugend,
Diakonisches Werk für Frankfurt am Main und
Interkulturelle Arbeit: Beratung, Bildung und
Seelsorge, werden zu zwei Fachbereichen zusammen geführt. Der neue Fachbereich I
trägt dann den Namen „Beratung, Bildung,
Jugendhilfe und Integration“ und soll aus
den Arbeitsbereichen des bestehenden Fachbereichs I, den Beratungs- und Bildungseinrichtungen des Fachbereichs III sowie dem
Kirchlichen Werk für Freizeit und Erholung des
ERV gebildet werden. Der neue Fachbereich
II „Diakonisches Werk für Frankfurt am Main“
wird gegenüber dem jetzigen um den Arbeitsbereich Seelsorge des Fachbereichs III
erweitert.
Durch diese Maßnahme sollen bereits bestehende Kooperationen zwischen den Einrichtungen der Fachbereiche verstärkt und die
Weiterentwicklung der Arbeitsgebiete unter
dem neuen Dach noch effizienter gestaltet
werden. Auch im Blick auf die Finanzen hat die
Strukturreform positive Auswirkungen: Denn
ab 2009 können die Stellen einer Fachbereichsleitung und Geschäftsführung eingespart
werden. Arbeitslos wird allerdings niemand,
denn der Leiter des Fachbereichs III, Jean
Claude Diallo, wird 2008 und die Geschäftsführerin Angelika Berghofer-Sierra bereits im
Herbst 2007 in die sogenannte Ruhephase
nach dem Altersteilzeit-Modell eintreten und
aus dem Dienst ausscheiden.
rab
KOMMENTAR
KURZ NOTIERT
Ohne Strategie verpufft die Reform
Der Kongress habe zwar nicht getanzt, „aber
aufgebrochen sind wir“, so lautete das Resümee des Ratsvorsitzenden der Evangelischen
Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Wolfgang Huber, über den Zukunftskongress
(siehe Seite 3). Im Januar hatten sich an der
Wiege des Protestantismus, nämlich in der
Lutherstadt Wittenberg, prominente Kirchenvertreterinnen und -vertreter versammelt, um
die EKD-Reformschrift „Kirche der Freiheit“ zu
diskutieren. Dieses „Impulspapier“ setzt der
Kirche das, was sie so oft und so gern vergisst: konkrete, weil messbare Ziele. Bis 2030
soll der Gottesdienstbesuch von vier auf zehn
Prozent steigen, alle Evangelischen sollen
ihre Kinder taufen, sich trauen und bestatten
lassen, die Zahl der zahlenden Kirchenmitglieder soll sich verdoppeln, die der Landeskirchen hingegen auf acht bis zwölf
reduzieren ...
Ein Papier, das Lust auf Veränderung macht
und sicher so manchem depressiv verstimmten, weil an der Reformfähigkeit der evangelischen Kirche zweifelnden Christenmenschen wieder Beine macht für den Marsch
durch die Institution Kirche.
Nun, getanzt wurde auf dem Zukunftskongress in Wittenberg nicht. Es war eher ein
Konzert, bei dem die Orchester und Solisten
der evangelischen Landeskirchen aufspielten
und den Zuhörerinnen und Zuhörern die je eigene Variation auf die Zukunftsmusik der EKD
näher bringen wollten. Offenbar beliebtestes
Stück: Ein feste Burg ist unsere Landeskirche.
Reformen ja, aber nicht ohne meine Landes-
kirche. Diskurs war erlaubt und erwünscht.
Einverstanden.
Aber wie geht es nun weiter? „In unserem Zukunftsprozess werden nun die Landeskirchen
Themen wählen und ihre Prioritäten setzen.
Die Gremien der EKD werden sich auf einzelne
Pilotprojekte verständigen“, verkündete der
Ratsvorsitzende Huber in seiner Abschlussrede. ‘Zentral denken, regional handeln’ heißt
nun die allgemeine Parole für den nächsten
Schritt. Die 23 evangelischen Landeskirchen
sollen an die Arbeit gehen.
Werden sie? Mit welchem Ergebnis? Und mit
welchen Konsequenzen für den gesamten Reformprozess? Diese Fragen machen eine
Schwachstelle im Reformprogramm der EKD
deutlich: Trefflich wird im Impulspapier „Kirche der Freiheit“ die Situation der evangelischen Kirche analysiert und konsequent
werden daraus messbare Ziele formuliert.
Doch: wie kommt die evangelische Kirche
vom Ist- zum Soll-Zustand? Es braucht also
eine Strategie, und zwar eine kluge und
schlüssige, um diesen Veränderungsprozess
der evangelischen Kirchen in Deutschland erfolgreich zu gestalten. Wer sich um das Wie
herum mogelt, nimmt zwar erst einmal Zündstoff aus dem Reformprozess, darf sich dann
aber nicht wundern, wenn es plötzlich und
immer mal wieder ungewollt hier und da
kracht. Nacharbeit ist also notwendig, damit
möglichst viel Energie der Reformerinnen und
Reformer in richtige Bahnen gelenkt wird und
nicht sinnlos verpufft.
Ralf Bräuer
EDITORIAL
Liebe Kolleginnen
und Kollegen,
„Ecclesia semper reformanda est” – „die Kirche muss ständig reformiert werden“ soll Martin Luther, einer der Väter der evangelischen
Kirche, einmal gesagt haben. Die Evangelische
Kirche in Deutschland nahm den Reformator
beim Wort, verfasste die Reformschrift „Kirche
der Freiheit“ und lud die evangelischen Landeskirchen im Januar zum Zukunftskongress
ein. Was zwei Frankfurter beim Kongress in
Wittenberg erlebt haben, lesen Sie auf Seite
3. Eine Strukturreform gibt es auch bei den
Fachbereichen des Regionalverbandes. Bis
2009 sollen die drei Fachbereiche zu zwei verschmelzen. Über die Hintergründe informiert
der Artikel auf Seite 1.
Auch in dieser Ausgabe von Evangelische Kirche Intern gibt es wieder etwas zu gewinnen:
Im Kulturtipp auf Seite 8 stellen wir den
2 Evangelische Kirche Intern
Kita-Preis für
neue Bildungsangebote
Das Stadtschulamt hat erstmals einen Wettbewerb für innovative Bildungsangebote in
den Frankfurter Kindereinrichtungen initiiert.
Der „Frankfurter Kita-Preis“ ist mit insgesamt
5.000 Euro dotiert und richtet sich an alle
Kindergärten, Krippen oder Schülerläden, die
Kinder von null bis zu zehn Jahren betreuen.
Bewerben können sich Einrichtugen mit Projekten aus den Bereichen Sprache und Literatur, Musik und Tanz, Naturwissenschaft,
Gesundheit oder Gesellschaft und Wirtschaft.
Anmeldeschluss ist der 15. Juni 2007. Eine
Jury entscheidet über die Preisträger, die Verleihung ist für Oktober vorgesehen. Bewerbungsunterlagen gibt es im Internet unter
www.frankfurt.de/kita-preis.
Studienreise nach Krakau
Die Deutsch-Polnische Gesellschaft Frankfurt
e.V. lädt vom 16. bis 20. Mai zu einer Studienreise nach Krakau ein. Auf dem Programm
stehen eine Stadtbesichtigung, ein Empfang
beim Deutschen Generalkonsul, ein Besuch
der Philharmonie und eine Fahrt nach Auschwitz oder alternativ nach Nowy Sacz und Krynica. Die Teilnahme kostet 730 Euro im
Doppelzimmer und 770 Euro im Einzelzimmer.
Anmeldung bei: Deutsch-Polnische Gesellschaft Frankfurt e.V., c/o Klaus Sturmfels, Annastraße 7, 60322 Frankfurt, Telefon 069
622187, E-Mail Frankfurt-Krakau@gmx.de.
Gewonnen!
Christiane Plaum vom Kirchlichen Werk für
Freizeit und Erholung und Claudia Horn, Epiphanias-Kindergarten, sind die Gewinnerinnen des Preisrätsels aus Kirche Intern Nr. 94.
Die richtige Antwort war: „Von guten Mächten treu und still umgeben“ heißt ein berühmtes Gedicht Dietrich Bonhoeffers. Zu
gewinnen gab es Karten einer Lesung mit
Klaus Maria Brandauer in der Paulskirche. Da
die Lesung ausgefallen ist, erhalten die Gewinnerinnen eine CD der Lesung und ein Buch
mit den Briefen Bonhoeffers. Herzlichen
Glückwunsch.
Wer angelt den WebFish?
Roman „Die Haushälterin“ von Jens Petersen
vor, den die Evangelische Kirche in Deutschland mit dem Buchpreis 2007 ausgezeichnet
hat. Wer die Gewinnspielfrage richtig löst,
kann mit etwas Glück eines von fünf Exemplaren des Romans gewinnen.
Viel Spaß beim Lesen und eine besinnliche
Passionszeit wünscht
Ihre Sandra Hoffmann
Der Internet Award WebFish ist eine Auszeichnung der Evangelischen Kirche in
Deutschland (EKD). Prämiert werden besonders gelungene christliche Internetangebote.
Bis zum 12. März 2007 kann über die zehn
nominierten Auftritte online abgestimmt
werden: www.ekd.de/webfish/webfish.html.
Im letzten Jahr gewann die evangelische Kirche in Frankfurt den WebFish in Gold für ihr
Internangebot unter www.frankfurt-evangelisch.de.
Foto: Oeser
KIRCHENWELT
Um die Zukunft der evangelischen Kirche ging es beim EKD-Kongress in Wittenberg und bei einer Parallelveranstaltung der „Initiative Kirche von
unten“. Mit dabei auch zwei Frankfurter
Kirchenmänner: Professor Dr. Wolfgang
Nethöfel, Mitglied des Kirchenvorstandes der Hoffnungsgemeinde, und Wolf
Gunter Brügmann-Friedeborn, Mitglied
des Kirchenvorstandes der Wicherngemeinde. Kirche Intern fragte sie nach
ihren Eindrücken und nach der Zukunft
der Kirche in Frankfurt.
„Nach Wittenberg ist vor der Reform“
Interview mit zwei Frankfurtern, die den Zukunftskongress der EKD in Wittenberg besucht haben
Wie war die Stimmung in Wittenberg?
Brügmann-Friedeborn: Sehr locker,
sehr freundlich und
sehr motiviert. Selbst
überaus
kritische
Teilnehmer sprachen
beeindruckt von einer produktiven Aufbruchstimmung.
Wolf Gunter Brügmann- Nethöfel: Anfangs ein
Friedeborn
bisschen aufgeregt,
dann sehr angeregt. Ich denke, nach einiger
Zeit waren wir alle ein bisschen stolz auf uns.
Was hat Sie am meisten beeindruckt?
Nethöfel: Der Mut, mit dem der Ratsvorsitzende
bei der Eröffnung den Reformimpuls theologisch tief verankert hat. Der Reichtum an Wissen, Erfahrung und Phantasie, der in vielen,
durch Los bestimmten Plenumsbeiträgen zum
Ausdruck kam. Und schließlich der Optimismus
und das Engagement der jungen Delegierten.
Brügmann-Friedeborn: Inspiriert haben mich vor
allem die Zukunftsvorstellungen über das Verhältnis von haupt- und ehrenamtlicher Verkündigung, zu der die Forderung nach Ordination
für Prädikantinnen und Prädikanten gehört und
die in dem Verlangen gipfelte: „Der Begriff Laie
soll ab sofort nicht mehr benutzt werden“.
Was war für Sie das wichtigste Ergebnis?
Brügmann-Friedeborn: Zum einen die Erkenntnis, dass offensichtlich Landeskirchen wie Gemeinden vielerorts schon viel weiter sind als es
das Impulspapier beschreibt. Und zum anderen,
dass das EKD-Papier wirklich nicht mehr, aber
auch nicht weniger war als ein provokativer Impuls - mit großer Breitenwirkung.
Nethöfel: Wir müssen uns vernetzen, voneinander lernen. Unten Fakten schaffen und Botschaften nach oben schicken. Die relativ
wenigen Reformer auf kirchenleitender Ebene
brauchen das, um sich durchsetzen zu können.
Noch ist nichts entschieden. Nach Wittenberg
ist vor der Reform.
Gibt es für Sie Impulse für Frankfurt?
Nethöfel: Ja. Wir müssen wie die katholische
Kirche, der es in Wirklichkeit viel schlechter
geht als uns, in der Stadt weithin sichtbar sein.
Wir brauchen Orte, an denen in dieser europäischen Metropole exemplarisch erfahrbar ist und
zur Sprache kommt, was evangelische Kirche im
dritten Jahrtausend bedeutet. Ich denke an die
Katharinenkirche, die für Frankfurt stehen muss
wie der Michel für Hamburg oder der Dom für
Berlin.
Brügmann-Friedeborn: Ich habe die Bestätigung
mitgenommen, dass wir in Frankfurt auf dem
richtigen Weg sind. Es geht darum, dass sich
übergemeindliche und gemeindliche Arbeit ergänzen, was auch größere Gemeindeverbünde
und Arbeitsteilung auf allen Ebenen bedeutet.
Ihr Appell?
Brügmann-Friedeborn: Viele Gemeinden sehen
sich zu sehr – und unberechtigt – als Opfer. Sie
sollten sich viel mehr als schöpferische Täter
des Wortes verstehen, sich den Herausforderungen aktiv stellen, sich auch über den eigenen Kirchturm hinaus für die Gesamtkirche
verantwortlich sehen. Immerhin kommen die
meisten Synodalen aus ihren Reihen und sind
ihnen rechenschaftspflichtig.
Nethöfel: Wir müssen die Augen aufmachen.
In Deutschland, in Frankfurt haben wir als Kirche eine europäische, ja eine globale Verantwortung. Dieser Aspekt ist mir in Wittenberg
zu kurz gekommen. Wenn wir ihn aber ernst
nehmen, eröffnen sich auch vor Ort neue Möglichkeiten.
Wie sieht die Frankfurter Kirche Ihrer Meinung
nach in 25 Jahren aus?
Brügmann-Friedeborn: Eine sehr weitgreifende
Vision wäre, dass ganz Frankfurt eine Gemeinde
mit dezentralen Gemeindebezirken wird. Es gibt
dafür Vorbilder in anderen großeren Städten.
Nethöfel: Eine optimistische Variante wäre:
Frankfurt ist Sitz der Kirchenleitung der Evangelischen Kirche in Hessen mit
deutschlandweiter Vorbildfunktion. Die Frankfurter Kirche ist
bekannt wegen einiger der eben
erwähnten Leuchtfeuer. Und
nicht zuletzt deshalb, weil sie in
vorbildlicher Weise die seelsorgerliche und die diakonische
Grundversorgung der Menschen
neu organisiert hat. Hierbei wer- Wolfgang Nethöfel
den neben den Pastorinnen und
Pastoren, wie wir sie kennen, Predigerinnen
und Prediger mit einem Bachelor oder einer
Fachhochschulausbildung sowie professionell
betreute Ehrenamtliche eine große Rolle spüielen. Die Gottesdienste sind gut besucht. In
der pessimistischen Variante sind wir eine
große Behörde, in der sich nichts verändert
hat - und für die sich niemand interessiert.
Carla Diehl, Sandra Hoffmann
Evangelische Kirche Intern 3
ARBEITSWELT
TIPPS UND TERMINE
Viel Druck für wenig Geld
Internationaler Frauentag
Das Kopierzentrum im ERV bietet Grafik- und Druckservice
Festschriften, Plakate, Flyer, Postkarten, Visitenkarten, kleine Auflagen von Gemeindebriefen – das Kopierzentrum des Evangelischen Regionalverbandes (ERV) im Dominikanerkloster vervielfältigt alles, was in einer
Kirchengemeinde oder in einer kirchlichen
Einrichtung zu Papier gebracht wird. Und
zwar in ein- und mehrfarbigem Laser-Druck
bis zu einer Größe von DIN A3.
Über zu wenig Aufträge kann sich Manfred
Smolanowicz, der die Arbeit im Kopierzentrum managet, nicht beschweren. Im Gegenteil – immer mehr Einrichtungen und Gemeinden nehmen den zum Teil kostenlosen Service des ERV in Anspruch. Und der geht weit
über das reine Drucken und Kopieren hinaus.
Der gelernte Schriftsetzer gestaltet auf
Wunsch auch die Handzettel und Flyer seiner
Kunden und berät in allen Fragen des Layouts. Wenn’s mal irgendwo hakt, hilft er auch
bei technischen Fragen und gibt dann regelrecht „telefonische Fortbildungskurse“. „Im
Notfall reicht ein Text in Word und ich mache
einen Flyer daraus – natürlich in Absprache
mit dem Kunden“, sagt er.
Manfred Smolanowicz geht in seiner Arbeit
auf. Darum hat er auch nie aufgehört sich
weiter zu bilden. In seinen 24 Jahren als Mitarbeiter in Werbeagenturen und Satzstudios
hat er mit vielen Art-Direktoren zusammengearbeitet und zahlreiche Lehrgänge besucht,
„immer, wenn es ein neues Programm oder
eine technische Neuerung gab“, erinnert er
sich. Demnächst will er sich für die neuste
Version eines Grafikprogramms fortbilden las-
sen, das für das Kopierzentrum angeschafft
werden soll. Im Evangelischen Regionalverband arbeitet Manfred Smolanowicz seit
1995. Ab sofort soll er für die Arbeit im Kopierzentrum Verstärkung bekommen: Roland
Kaiser wird ihn künftig unterstützen und vertreten.
Mit dem Service des ERV-Kopierzentrums können Gemeinden und Einrichtungen vor allem
Grafik- und Druckkosten sparen. Denn abgesehen von den kostenlosen Leistungen, kann
das Kopierzentrum kleine Auflagen zu sehr
günstigen Preisen anbieten. Der Druck von
200 Gemeindepostkarten zum Beispiel kostet
gerade mal 46 Euro. Bei größeren Auflagen
hilft Manfred Smolanowicz bei der Suche nach
geeigneten Druckereien. Das Kopierzentrum
bietet auch ein großes Papiersortiment. Dort
erhalten Gemeinden oder Einrichtungen zum
Beispiel farbiges Papier oder Briefumschläge
aller Größen. Für alle Aufträge erstellt Manfred
Smolanowicz gern ein Angebot. Und wie geht’s
nach dem Dru-cken weiter? Das Kopierzentrum
bietet dafür folgende Dienstleistungen an:
Heften, Klebebindung, Falzen, Heft- und Spiralbindung. „Eine neue Preisliste und ein detaillierter Angebotsflyer des Kopierzentrums
sind gerade in Arbeit“, sagt Manfred Smolanowicz und startet wieder die Druckmaschine.
Kontakt:
Evangelischer Regionalverband, Kopierzentrum,
Manfred Smolanowicz, Telefon 069 2165-1237,
E-Mail manfred.smolanowicz@ervffm.de.
Sandra Hoffmann
Die Gleichstellungsbeauftragten der evangelischen Kirche in Frankfurt, Irmtraud Weissinger
und Ingeburg Wienert, laden für 8. März im
Rahmen des Internationalen Frauentages zum
Frauenfrühstück ein. Beginn ist um 9 Uhr im
Großen Saal des Dominikanerklosters, KurtSchumacher-Straße 23. Anmeldung bis 3. März
per E-Mail an irmtraud.weissinger@ervffm.de.
Abgeschoben
„Abgeschoben“ ist Titel und Thema eines Politischen Frauenforums am Freitag, 27. April,
von 18 bis 20 Uhr, im Evangelischen Frauenbegegnungszentrum, Innenstadt, Saalgasse
15. Welche Schicksale stehen hinter einer Abschiebung? Was ist ein Abschiebeverfahren?
Welche Veränderungen der Abschiebepraxis
gab es in der letzten Zeit? Antworten gibt Sabine Kalinock, Mitarbeiterin des Evangelischen Regionalverbandes und Abschiebebeobachterin am Frankfurter Flughafen.
Christliche und muslimische
Frauen heute
Aus ihrem Alltag berichten Frauen aus muslimischen, katholischen und evangelischen Gemeinden am Donnerstag, 22. März, um 20
Uhr, in der Evangelischen Wicherngemeinde,
Praunheim, Pützerstraße 96a, im Rahmen der
Theologischen Wintergespräche in Hausen
und Praunheim. Es moderiert Ilona Klemens,
Pfarrerin für interreligiösen Dialog und Weltanschauungsfragen in Frankfurt. Nähere Informationen bei Holger Wilhelm, Pfarrer der
Evangelischen Kirchengemeinde Hausen, Telefon 069 74228644.
„Hoffnung für Osteuropa“
„Hoffnung für Osteuropa“ heißt die Aktion,
in deren Rahmen am Sonntag, 25. März, um
10 Uhr, in der evangelischen Sankt Cyriakuskirche, Auf der Insel 5, Rödelheim, ein Gottesdienst gefeiert wird. Die Aktion gibt
ärmeren Ländern Osteuropas Hilfe zur Selbsthilfe und wird von der Evangelischen Kirche
in Hessen und Nassau unterstützt. Die Predigt hält die stellvertretende Kirchenpräsidentin Cordelia Kopsch.
Foto: Oeser
Prophetin, Apostelin
und Co.
Ob Flyer, Plakate oder Briefpapier - Manfred Smolanowicz vom Kopierzentrum des Evangelischen Regionalverbandes im Dominikanerkloster druckt fast alles zu günstigen Preisen.
4 Evangelische Kirche Intern
Eine neue Übersetzung der Bibel - was ist anders, was ist neu, was ist gerecht? Hanne
Köhler gibt am Montag, 26. März, um 19 Uhr,
im Evangelischen Frauenbegegnungszentrum,
Innenstadt, Saalgasse 15, eine Einführung zu
den Grundlagen der „Bibel in gerechter Sprache“. Anschließend geht es mit Professorin
Dr. Angela Standhartinger auf Entdeckungsreise in die biblischen Texte.
Foto: Oeser
KIRCHENWELT
Die Fassade fällt auf. Nicht gelb-blau in
den schwedischen Nationalfarben, sondern knallrot erstrahlt das neue Gemeindezentrum des Schwedischen
Kirchenvereins in Frankfurt-Preungesheim. Vor 42 Jahren wurde die schwedische Gemeinde in Frankfurt gegründet. Sie ist seitdem für viele Schwedinnen und Schweden mehr als ein Ort
christlicher Gemeinschaft. Hier arbeiten
(Foto von links) Kamilla Spahn-Lundgren, Pfarrer Johan Tyrberg und BrittMarie Eriksson.
Ein Stück Schweden in Deutschland
Schwedischer Kirchenverein zog vom Dornbusch ins eigene Haus nach Preungesheim
„Manchmal wünschte ich mir die Kirche in
Schweden wäre ein bisschen mehr wie die
schwedische Kirche hier“, schildert Kamilla
Spahn-Lundgren ihre Erfahrungen als Gemeindesekretärin beim Schwedischen Kirchenverein in Frankfurt. Denn viele der rund
2.000 Schwedinnen und Schweden aus dem
Rhein-Main-Gebiet kommen nicht nur zu Gottesdiensten in die Kirche nach Preungesheim,
sondern auch zu traditionellen Festen wie der
Mittsommerfeier, dem Luciafest oder zu eher
weltlichen Ereignissen wie dem traditionellen
Krebsessen. Man trifft sich, tauscht Erfahrungen aus, holt sich Rat und findet ein Stück
Heimat. Ein Stück Heimat, das nunmehr in
Gestalt des neuen roten Gemeindehauses, das
am 3. März eingeweiht wurde, weithin sichtbar ist.
Ein Stück Heimat in der Fremde
Und für die Menschen sichtbar sein, das will
Pfarrer Johan Tyrberg mit seiner Gemeinde.
Kirchengemeinde und Kulturzentrum – das ist
für ihn und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kein Widerspruch. Noch vor 200 Jahren hätten die Menschen in Schweden nach
jedem Gottesdienst auf dem Kirchplatz ihren
Handel getrieben, erzählt er. „Das ist auch
mein Verständnis von kirchlicher Arbeit. Man
muss dort sein, wo die Menschen sind“. Dieser Aspekt sei in Heimatgemeinden im Ausland besonders wichtig. „Es tut einfach gut
in eine Kirche zu kommen, in der meine Sprache gesprochen wird und ich zum Beispiel
schwedische Plätzchen essen kann“, bringt
es Britt-Marie Eriksson auf den Punkt, die in
der Gemeinde ehrenamtlich tätig ist.
Schwedische Kleinmarkthalle
Das ist wohl auch das Erfolgsgeheimnis des
schwedischen Weihnachtsbasars, der jedes
Jahr viele Menschen aus der gesamten Region
anlockt. Fünf Tonnen schwedischer Waren
werden eigens hierfür mit LKWs von Schweden nach Frankfurt gekarrt. Drei Tage lang
stellen dann rund hundert ehrenamtlich Mitarbeitende in der Weihnachtszeit eine regelrechte schwedische Kleinmarkthalle auf die
Beine. „Da gibt es alles, von schwedischem
Essen über Handarbeit bis zu schwedischer
Keramik“, erklärt Britt-Marie Eriksson. Ohne
die Einnahmen aus dem Weihnachtsmarkt
könnten sie allerdings auch nicht überleben,
ergänzt Gemeindesekretärin Kamilla SpahnLundgren.
Finanzierung auf vier Säulen
Die Finanzierung der Gemeinde steht auf vier
Säulen. Neben Erlösen aus Verkäufen und
Spenden zahlen die rund 700 Mitglieder des
Kirchenvereins Beiträge. Hinzu kommen Zuschüsse von der Evangelischen Kirche in
Deutschland und der Evangelischen Kirche in
Hessen und Nassau. „Viele unserer Mitglieder
im Kirchenverein sind auch zahlende Kirchenmitglieder einer deutschen evangelischen Kirche“, erklärt Tyrberg, „deswegen
erhalten wir diese Unterstützung, für die wir
sehr dankbar sind.“ Die Aufgaben, wie zum
Beispiel eine große Kinder- und Jugendarbeit, leisten derzeit insgesamt fünf Hauptamtliche und viele Ehrenamtliche.
1973 hatte die Gemeinde Räume in der Dornbuschgemeinde angemietet. Der Schwedische
Kirchenverein hat im letzten Jahr dem Evan-
gelischen Regionalverband (ERV) das Gemeindehaus der Festeburggemeinde abgekauft, weil
diese nebenan ein neues und kleineres Zentrum baut. Die Schweden haben ihr Haus nach
ihren Vorstellungen und Bedürfnissen umgebaut. „Jetzt können wir auch einfach mal
einen Nagel in die Wand schlagen“, beschreibt
Spahn-Lindgren die Vorzüge. Die Gemeinde will
mit ihrem frischen roten Anstrich auffallen
und ein offener Ort sein, der Menschen auch
einfach mal zum Kaffeetrinken einlädt.
Mitgliederwerbung beginnt in Schweden
Die Binnenstruktur der schwedischen Gemeinde unterscheidet sich von der deutscher
Gemeinden. „Wir haben viele junge Familien,
die wegen des Jobs für zwei bis drei Jahre
nach Deutschland kommen und dann wieder
zurückkehren“, sagt Tyrberg. Dadurch sei
seine Gemeinde jung und flexibel. „Wir müssen uns allerdings auch ständig neu einstellen – das bringt eine gewisse Unruhe mit
sich.“ Dabei stelle sich immer wieder die
Frage, „wie erreichen wir unsere potenziellen
Mitglieder?“ Vieles läuft über das schwedische Konsulat oder beginnt bereits in Schweden. „Wir machen Werbung in Schweden,
damit jeder weiß, es gibt die schwedische
Kirche auch im Ausland“, erklärt Tyrberg.
„Junge Menschen informieren sich meist über
das Internet und da reicht es schon ‘Schweden in Deutschland’ einzugeben und man findet uns“, weiß Spahn-Lindgren. Und wenn
nicht so, dann hoffentlich, weil das Rot des
neuen Gemeindezentrums eigentlich nicht zu
übersehen ist.
Bastian Michailoff
Evangelische Kirche Intern 5
PERSONAL
Neu:
Melanie Lack, Erzieherin, Kindertagesstätte
der Kirchengemeinde Bockenheim, 31.1.
Esther Zimmermann, Erzieherin, Kita der
Sankt-Nicolaigemeinde, 26.2.
Christine
Knauer, Erzieherin, Kita der Katharinengemeinde, 5.2. (Foto)
Steffen Günter, pädagogische Hilfskraft,
Hoffnungsgemeinde, 16.2.
Sabine Wittwer, Leiterin, Kindertagestätte
der Dreifaltigkeitsgemeinde, 1.2.
Janine Heuer,
Erzieherin, Kita
der Maria-Magdalena-Gemeinde, 1.2.
Robert Flock, Verwaltungsangestellter, Abteilung III Bau, Liegenschaften und Hausverwaltung des ERV, Stabstelle Grundlagen
und Zentrale Dienste, 15.1.
Manuela Mayer, stellvertretende Leiterin, Kindertagesstätte der Philippusgemeinde, 1.2.
Henriette Lehmann, Abteilung III des ERV,
Kaufmännischer Bereich, 15.2.
Veränderung:
Rainer Zabolitzki, Diplom-Sozialarbeiter,
Martinushaus, Fachbereich II, 1.2.
Alexandra Stritt, Verwaltungsangestellte, Geschäftsstelle
Fachbereich II, 1.2. (Foto)
Monika Hilsenbeck, vormals Psychologische
Beratungsstelle Höchst, arbeitet seit 1.2. als
Verwaltungsfachangestellte bei der Evangelischen Familienbildung.
Corinna Fein, Reinigungskraft, Kita der Kirchengemeinde Sindlingen, 1.2.
Tatjana Lind, Erzieherin, „Kita Ost“ der
Maria-Magdalena-Gemeinde, 12.2.
Daniela Oberreiter, Sozialpädagogin, Kirchengemeinde Cantate Domino, 1.1.
Frauke Wiskemann, Erzieherin, Kita Sankt
Jakob der Kirchengemeinde Bornheim, 1.1.
Margrit Goschin feierte am 1.2. ihre zehnjährige Tätigkeit als Erzieherin in der LukasKinderstätte der Maria-Magdalena-Gemeinde.
Seit 2002 ist sie dort Leiterin.
Joachim Kühlewindt, derzeitig beschäftigt
im Fachbereich II Diakonisches Werk für
Frankfurt am Main, Marthahaus, Arbeitsbereich Management sozialer Einrichtungen, feierte am 1.3. eine Treuezeit von 20 Jahren.
Gestorben:
Pfarrer i. R. Karl Schwöbel, früher Sankt Katharinengemeinde, verstarb am 16.2. im Alter
von 81 Jahren.
STELLEN
Erzieher/in für Kita gesucht
Jubiläum:
Michael Buschmann, Kirchenmusiker, Dekanat Frankfurt-Nord, 1.2.
Helga Schwarz, Diplom-Psychologin in der
Evangelischen Beratungsstelle Höchst, Fachbereich III, feierte am 15.2. eine Jubiläumsdienstzeit von 25 Jahren.
Georg Bastian feiert am 1.3. ein Jubiläum
von 30 Jahren Beschäftigungszeit beim ERV.
Er leitet den Arbeitsbereich Diakonische
Dienste beim Diakonischen Werk für Frankfurt
am Main.
Ursula Grebe feierte am 1.1. eine Beschäftigungszeit von 20 Jahren im ERV. Sie arbeitet
als pädagogische Mitarbeiterin bei der Evangelischen Familienbildung.
Sanmira Cehajic, Dolmetscherin beim Sozialdienst für Flüchtlinge, konnte am 1.2. auf
eine Beschäftigungszeit im ERV von zehn
Jahren zurückblicken.
Die Evangelische Kita in Hausen sucht für ihre
50 Kinder im Alter von 3-10 Jahren aus verschiedenen Kulturen zum 1. Mai 2007 eine/n
Erzieher/in in Vollzeit, befristet für die Dauer
des Mutterschutzes und mögliche anschließende Elternzeit. Wir bieten ein engagiertes
Team, Arbeit mit dem Qualitätsmanagement, alterstufenübergreifende teiloffene Arbeit, in die
man seine eigenen Ideen einbringen kann. Anforderungen: Teamgeist, Flexibilität, Kreativität
und Offenheit. Sie müssen einer christlichen
Kirche (ACK) angehören. Bezahlung nach der
KDAVO. Nähere Informationen erteilt die Leitung der Kita, Telefon 069 782012. Bewerbungen bis 15. März an Pfarrer Holger Wilhelm,
Evangelische Kirchengemeinde Frankfurt-Hausen, Alt-Hausen 3-5, 60488 Frankfurt.
Geburtstage im März
50 Jahre
Ingrid Wilbert, Ambulante Jugendhilfe, 2.3.
Pfarrer Karsten Petersen, Verein für Innere
Mission, 10.3.
Edith Itta, Fachbereich I, Evangelisches
Stadtjugendpfarramt, 3.3.
Agoritsa Vassilas, Krabbelstube Rehstraße,
20.3.
Joannis Karis, Evangelisches Zentrum für Beratung und Therapie - Haus am Weißen Stein, 6.3.
70 Jahre
Elfriede Bader, früher Luthergemeinde, 14.3.
Marion Zweig, Fachbereich II, Lilith – Wohnen für Frauen, 26.3.
Elisabeth Hanusch, früher Evangelische Erwachsenenbildung, 14.3.
60 Jahre
Karl-Heinz Schulz, Evangelischer Verein für
Jugend- und Erwachsenenhilfe, 10.3.
75 Jahre
Hermann Klarmann, früher Verwaltung des
Regionalverbandes, ROW, 7.3.
6 Evangelische Kirche Intern
Hannelore Ochs, ehemaliges Vorstandsmitglied des Evangelischen Regionalverbandes, 31.3.
85 Jahre
Henny Neubert, früher Diakonisches Werk
für Frankfurt am Main, Kleiderkammer,
13.3.
95 Jahre
Elisabeth Oppenländer, früher Meldeund Steuerstelle des ERV, 18.3.
Pfarrer i.R. Gottfried Knodt, früher Krankenhausseelsorge, 23.3.
SERVICE
BLICKPUNKT
Stadtjugendpfarramt bietet
Reise zum Kirchentag
DVD Gemeindebrief TV
Die Ende 2006 bei „Bibel TV“ erstmalig ausgestrahlte neunteilige Servicesendung „Gemeindebrief TV“ ist ab sofort als DVD-Set
erhältlich. Die Sammlung richtet sich an Gemeindebriefredaktionen, die ihrem Blatt neue
Impulse geben möchten. Neben den neun
„Gemeindebrief TV“-Sendungen enthalten die
DVDs einen umfangreichen Serviceteil mit gelungenen Gemeindebriefen und weiteren Materialien. Zu bestellen ist das DVD-Set beim
Medienverband der Evangelischen Kirche im
Rheinland gGmbH, Telefon 0211 43690-161,
E-Mail info@gemeindebrief.tv.
DVD „King Cotton“
Mit der neu erschienenen Doppel-DVD „King
Cotton – Baumwolle als Schicksal“ bietet das
Evangelische Zentrum für entwicklungsbezogene Filmarbeit (EZEF) umfangreiches multimediales Bildungsmaterial zum Thema
„Baumwolle“ an. Die DVD enthält 25 Kurzfilme, 13 animierte Sequenzen und 158
Druckvorlagen. Ein ausführliches Beiheft bietet Anleitungen zum globalen Lernen in der
Gruppe. Die DVD ist bei allen Evangelischen
Medienzentralen auszuleihen und kann außerdem beim EZEF erworben werden. Information bei Bernd Wolpert, EZEF, Telefon 0711
2847285, E-Mail info@ezef.de.
Materialien zur Woche für
das Leben
Die Materialien zur „Woche für das Leben“,
die vom 21. bis 28. April 2007 stattfindet
und am 21. April in Bremen eröffnet wird,
stehen im Internet zum Download: Unter
www.ekd. de/woche/2007/155.htm gibt es
zwei Plakate, ein Themenheft, eine Informationsbroschüre sowie das Logo. Die diesjährige Woche steht unter dem Motto: „Mit
Kindern in die Zukunft gehen“.
Foto: Oeser
Das Evangelische Stadtjugendpfarramt veranstaltet eine Fahrt für Jugendliche zum Deutschen Evangelischen Kirchentag nach Köln
vom 6. bis 10. Juni. Das Angebot richtet sich
an alle Gemeinden, Jugendgruppen sowie
Einzelreisende, deren Gemeinde selbst keine
eigene Fahrt nach Köln anbietet. Die Teilnahme kostet für Jugendliche 95 Euro, für Erwachsene 125 Euro. Im Preis enthalten ist
Hin- und Rückfahrt, Dauerkarte, Nutzung der
öffentlichen Verkehrsmittel der Region Köln
und Übernachtung in einer Gruppenunterkunft mit Frühstück. Infos und Anmeldung
bei Dietmar Treber, Evangelisches Stadtjugendpfarramt, Referat Jugendarbeit, Telefon
069 959149-24.
Messepfarrer Jeff Myers (Foto links) und sein Team informierten bei der Hochzeitsmesse „Trau
Dich!“ am 3. und 4. Februar künftige Eheleute über alles Wissenswerte rund um die evangelische
Trauung. Viele Paare nahmen diesen Service dankbar an und versorgten sich mit Informationsbroschüren und der „ultimativen Hochzeits-Checkliste“.
KIRCHENLEXIKON
Leiden: Erfahrung mit Schmerzen
Das „Helau“ ist verklungen, die Narren sind
verschwunden, mit Aschermittwoch hat die
Passionszeit begonnen. Eine traurige,
schmerzvolle Zeit. Das Wort „Passion“ kommt
aus dem Lateinischen und bedeutet „das Leiden“. Bis Karsamstag dauert die 40-tägige Fastenzeit, die an den Leidensweg Jesu Christi,
seine Kreuzigung und sein Sterben erinnert.
Leiden bedeutet Schmerz, Trauer, Verlust und
Tod. Seit Jahrhunderten. Schon das mittelhochdeutsche Wort „liden“ bezeichnet ein
Gebrechen, eine länger dauernde Krankheit.
Auch heute ist der Begriff „Leid“ grundsätzlich negativ besetzt. Leiden ist schlecht, Leiden muss verhindert werden.
Das war aber nicht immer so. Im Althochdeutschen hat „lidan“ noch die Bedeutung
„gehen“, „fahren“ oder „reisen“, und „irlidan“
steht für „erfahren“ oder „ergehen“. Die Menschen des frühen Mittelalters haben das Leiden als einen Weg gesehen, eine Reise,
vielleicht sogar als eine notwendige Lebenserfahrung.
In manchen modernen Begriffen spiegelt sich
noch diese ursprüngliche Bedeutung wider:
Jemanden leiden können heißt, gerne mit
ihm mitzugehen, etwas leid zu sein bedeutet, diesen Weg nicht mehr gehen zu wollen,
und etwas mit Leidenschaft zu tun heißt
unter anderem, ein Ziel intensiv und mit Inbrunst zu verfolgen.
Erst im späten Mittelalter wurde das Wort Leiden zum reinen Erdulden. Leid bezog sich nur
noch auf Hässliches, Unangenehmes, Widerwärtiges, auf Bedrückung, Schmerz und
Krankheit. Schließlich stand das Subjektiv gar
für Schande.
Damit hat auch das Wort „Mitleid“ für viele
einen unangenehmen Beigeschmack bekommen. Mitleid möchte man eigentlich nicht,
dieses passive, etwas verächtliche Gefühl, das
einem vermittelt, ohnmächtig, hilflos und
verlassen zu sein. Aufrichtiges Mitleiden im
ursprünglichen Sinn dagegen heißt „Mitgehen auf einem schweren Weg“.
Warum also feiern Christinnen und Christen
die Passionszeit, wenn das Leiden als Inbegriff des Hässlichen gilt, das Mitleid als Beleidigung? Vielleicht, weil trotz allem noch
die uralten Bedeutungen des Wortes mitschwingen: erfahren und mitgehen. Jesus,
der Sohn Gottes, ist einen notwendigen Weg
gegangen. Auf dem Weg zum Kreuzigungshügel Golgatha hat er sein Kreuz auf sich genommen, es selbst getragen.
Und die Christinnen und Christen heute gehen
in der Passionszeit diesen schweren Weg mit,
sie haben Mitleid. Sie spüren und erfahren in
der Passionszeit, dass das Leiden seinen Platz
im Leben braucht. Und sie wissen, dass Gott
auch sie auf den schweren Wegen begleitet,
mit ihnen leidet. Vom Leiden zur Leidenschaft,
zur Passion, ist es dann nur ein kleiner Schritt.
Das passiv ertragene Leid wird zur leidenschaftlichen Begeisterung. Ostern ist da.
Carla Diehl
Evangelische Kirche Intern 7
TOPP
ARBEITSWELT
2004 waren es gerade mal 20.000 Besucherinnen und Besucher, die sich auf der Internetseite der evangelischen Kirche in Frankfurt
(www.frankfurt-evangelisch.de) informierten.
Mit dem neuen Auftritt konnte die Besucherzahl im Jahr 2006 auf fast 320.000 gesteigert
werden. Damit ist das Webangebot der evangelischen Kirche in Frankfurt zu einer wichtigen Schnittstelle zwischen Kirche und
Öffentlichkeit geworden. Und die Zahlen steigen weiter: Im Januar waren es erstmals über
50.000 Besuche in einem Monat, so dass auch
2007 mit einem neuen Rekord zu rechnen ist.
Foto: Oeser
KULTURTIPP
„Haushälterin“ zu gewinnen
Nach dem Tod der Mutter sucht Philipp für
seinen Vater und sich eine Haushälterin. Ada
aus Lublin ist 23 Jahre alt, Studentin und
Übersetzerin. Sie braucht Geld für ihre Familie zu Hause, also legt sie los: putzt, räumt
auf, kocht - und verwirrt den Jungen, indem
sie ihm das Du anbietet, mit ihm schwimmen
geht, ihn schließlich küsst. Als Philipps Vater
nach einem kurzen Krankenhausaufenthalt
nach Hause kommt, muss der Junge einsehen, dass er ernsthafte Konkurrenz bekommen hat. Der Roman „Die Haushälterin“ von
Jens Petersen ist geprägt von einer wunderbaren Leichtigkeit. Bei alldem setzt der Autor
auf Humor und Ironie. Die Evangelische Kirche Deutschland (EKD) hat das literarische
Debüt mit dem Evangelischen Buchpreis 2007
ausgezeichnet. 8,50 Euro, dtv 2007.
Gewinnspiel: Kirche Intern verlost fünf Exemplare. Schicken Sie die richtige Lösung bis
15.3. unter Angabe des Namens, der Arbeitsstelle und Telefonnummer per E-Mail an kircheintern@ervffm.de. Hier die Gewinnfrage: Mit
welchem Preis wurde das Buch „Die Haushälterin“ ausgezeichnet?
sho
IMPRESSUM
HERAUSGEBER:
Der Vorstand des Evangelischen Regionalverbandes
Frankfurt am Main, Kurt-Schumacher-Straße 23,
60311 Frankfurt am Main
REDAKTION:
Ralf Bräuer (rab/verantwortlich), Sandra Hoffmann
(sho/Geschäftsführung), Bettina Behler (bb), Carla
Diehl (cd), Esther Gebhardt (EG), Dagmar Keim-Hermann (dkh), Susanne Prittmann (sup), Friederike Rüger
(fr), Francis Schmitt (fas/Satz), Antje Schrupp (as.)
KONTAKT:
Evangelische Öffentlichkeitsarbeit
Redaktion Evangelische Kirche Intern
Kurt-Schumacher-Straße 23, 60311 Frankfurt am Main
Fon: 069.2165-1388, E-Mail: kirche-intern@ervffm.de
„Evangelische Kirche Intern“ erscheint zehn Mal pro
Jahr und wird kostenlos an alle Mitarbeitenden der
Frankfurter Gemeinden, Dekanate und Einrichtungen
des Evangelischen Regionalverbandes verteilt.
ISSN 1437-4102
Redaktionsschluss der nächsten Ausgabe: 15.3.2007
8 Evangelische Kirche Intern
Wolfgang Praße hat über 20 Jahre in der Poststelle des Evangelischen Regionalverbandes gearbeitet. Seit
Dezember 2005 ist er im Ruhestand. Evangelische Kirche Intern hat ihn besucht.
Was macht eigentlich...
Wolfgang Praße aus der Poststelle
Eigentlich ist er gar nicht weg. Denn wenn’s
brennt, sitzt Wolfgang Praße dort, wo er mehr
als 20 Jahre lang gesessen hat: in der Poststelle des Evangelischen Regionalverbandes
(ERV), Dominikanerkloster, Erdgeschoss, vierte
Tür rechts. Ein bisschen brummelig auf den
ersten Blick, aber immer zur Stelle, wenn man
eine Frage hatte oder Hilfe brauchte. Selbstverständlich, freundlich, ohne viele Worte.
Seit er im Dezember 2005 in Rente gegangen
ist, hilft er aus, wenn ihn die Verwaltung
braucht. „Gerne“, wie er sagt. Denn die Arbeit im Verband habe ihm immer Spaß gemacht. „Ich habe mit vielen Menschen zu tun
gehabt, bin herumgefahren, kam in alle Gemeinden, ich kannte alle“. Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat er kommen und
gehen sehen, viele neue Kollegen hat er angelernt, hat immer wieder von Neuem das
„Werwowas“ der Frankfurter Kirche erklärt,
hat seinen Wissensschatz weitergegeben.
Der Kontakt mit Menschen fehle ihm nun ein
bisschen, gibt Praße zu, Langeweile aber
kenne er nicht. Das berühmte Loch nach dem
Ausstieg hat er geschickt umschifft. „Am Anfang habe ich mich gefühlt wie in einem verlängerten Urlaub“, erzählt er, dann kehrte
schnell der Alltag ein. Und der heißt für ihn
kochen, waschen, putzen, spülen, „was im
Haushalt eben so anfällt“. Denn seine Frau ist
berufstätig und freut sich über seine Hilfe. In
einem langen Berufsleben seien außerdem
viele Dinge liegen geblieben, „jetzt geht man
an diese Arbeiten ran“. Und auch an das
Schöne, für das früher wenig Zeit blieb.
Jeden Morgen geht Wolfgang Praße eine
Stunde laufen, von seinem Wohnort Bonames
Richtung Nieder-Eschbach oder Harheim.
„Das tut gut“, sagt er. Schwimmen steht auf
dem Programm und Lesen, am liebsten Romane. Viele Sonntage verbringt der Rentner
mit seinen Enkeln, 12 und 15 Jahre alt, auf
dem Fußballplatz, und er genießt die Freizeit,
das gemeinsame Ausgehen mit seiner Frau.
Sein großer Bekanntenkreis wird sich demnächst sicher noch erweitern. Praße will
nachmittags mal im KIZ, dem Kirchlichen
Nachbarschaftszentrum, vorbeischauen. Hier
treffen sich regelmäßig die Gemeindemitglieder aus Bonames und Am Bügel.
Und jeden Freitag kegelt er, seit 40 Jahren.
Seit er von Thüringen nach Frankfurt gezogen ist. Nach dem Zusammenbruch der Pelzbranche kam der gelernte Kürschner zum ERV.
Ein Vierteljahr saß er an der Pforte im Dominikanerkloster, dann holte ihn der Verwaltungschef in die Poststelle.
Dass er sich dem Verband noch immer verbunden fühlt, sind keine leeren Worte. Die
Ehemaligentreffen sind für ihn angenehme
Pflicht. Jedes Jahr treffen sich aktive und
nicht mehr aktive ERVler außerdem zum Grillen bei Hermann Klarmann, dem ehemaligen
Abteilungsleiter der ROW. „Schön“ seien diese
Gartenfeste mit ehemaligen Kollegen immer,
sagt Praße.
Und „schön“ sei auch der Ruhestand, ergänzt
er - kurz, knapp, lächelnd. „Ich habe 50 Jahre
voll gearbeitet, da habe ich das verdient.“
Recht hat er.
Carla Diehl