outdoorreport 03/05
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OUTDOORREPORT 03/05 Das Magazin von JOST von BRANDIS OUTDOOR MEDIA EVENT DES JAHRES Bericht vom Branchentreff in Köln WIE DER INDIVIDUALISIERUNGS-TREND DIE MEDIEN VERÄNDERT Welche Entwicklungen sind im Markt der Medien zu erwarten BAXMANN´S MEISTERBRIEF Die neue Serie mit dem etwas anderen Blick auf Werbung OR Ausgabe 03/05 vom 30.08.2005, 4. Jahrgang OUTDOORREPORT 03/05 INHALT 02 EDITORIAL 03 PREISE 2006: WOHIN GEHT DIE REISE? 04 OUTDOOR MEDIA EVENT DES JAHRES 06 WIE DER INDIVIDUALISIERUNGS-TREND DIE MEDIEN VERÄNDERT 07 WOHER KOMMT EIGENTLICH DAS PLAKAT DES MONATS ? 08 BAXMANN´S MEISTERBRIEF, FOLGE 1 10 ZWÖLF AGENTUREN ZEIGEN IHR KÖNNEN AM CLP 11 CANNES-ROLLE AUF TOUR 12 CROSSMEDIA PER FOTOHANDY 13 JVB @ WORK 13 IMPRESSUM TOOLTIPP: ÜBER 6.500 KREATIONEN IN DER JVB-MOTIVDATENBANK OUTDOORREPORT 03/05 von Stephan Enders EDITORIAL An Party, Party, Party und viel visionäre Träumerei könnte man beim ersten Blick auf die Inhalte des neuen outdoorreports denken. Dies sollte aber hoffentlich nur ihr erster Eindruck sein, denn richtig ist zwar, dass wir gleich von zwei Werbeveranstaltungen berichten, dabei aber insgesamt nicht Neues und Wissenswertes aus den Augen lassen wollen. Dr. Eike Wenzel beispielsweise wirft als renomierter Zukunftsforscher exklusiv für uns einen Blick in die mediale Zukunft. Was aus seiner Sicht morgen Relevanz hat, lesen Sie auf Seite 06. Aber selbst wenn Sie erfahren, was heute schon technisch möglich ist, fallen Ihnen vielleicht Ideen ein, welches „gewisse Extra“ ihren Mediaplan von morgen noch highlighten könnte. Nämlich Technik, die u. a. für die Sicherung von Atomkraftwerken eingesetzt wird. Staunen Sie über die Zeilen von Axel Boesche auf Seite 12. Gar nicht so exotisch, dafür aber essentiell für die Planungen 2006 sind die neuen Tarifinformationen. Zwar liegen noch nicht alle Daten der Anbieter vor, aber Marcus Weischer wagt auf Seite 03 schon eine erste Einschätzung der Preissituation im kommenden Jahr. Und last, but not least starten wir mit dieser Ausgabe eine neue Serie, die (Außen-)werbung einmal mit etwas anderen Augen betrachtet. André Baxmann berichtet mit einem Augenzwinkern heute von einem neuen „Medium“, dass Sie sicherlich noch nie in Ihrem Mediaplan berücksichtigt haben. Neugierig? Lesen Sie hierzu Seite 08! Jetzt bleibt mir nur noch, Ihnen viel Spaß bei der Lektüre einer hoffentlich mit vielen spannenden Themen gefüllten Ausgabe zu wünschen! 02 OUTDOORREPORT 03/05 von Marcus Weischer PREISE 2006: WOHIN GEHT DIE REISE? So langsam laufen die Preis- und Tarifinformationen zum Jahr 2006 ein. Leider fehlen noch einige ganz maßgebliche CLP-Anbieter (die eigentlich als erste ins Options- und Buchungsgeschäft 2006 einsteigen wollen…), aber diesen Anachronismus kennen wir schon seit mehreren Jahren. Überpünktlich waren die Informationen rund um den WM-Zeitraum (Anfang Juni bis Mitte Juli 2006). WM-Spitzen bis 125 % Hier werden zum Teil erhebliche Preisaufschläge (in der Spitze um 125 %) gefordert, aber aktuell scheint es genügend Nachfrage zu geben, die ein solches Preisverhalten kaufmännisch rechtfertigt und mit Aufträgen belohnt. Eine echte Neuerung liegt in der konsequenten Umsetzung linearer TKP- PREISE RUNTER BEI 70 % DER GF, ABER ... orientierter Preise für Großflächen. Die gute Nachricht: für über 70 % aller Großflächen sinkt der Preis. Die schlechte Nachricht: Nicht jeder Kunde hat etwas davon. Denn die in Jahrzehnten gelernte Praxis, dass mit den höchsten G-Werten auch der niedrigste TKP verbunden ist, hat zu einem „Top-DownAutomatismus“ in der Stellenauswahl geführt, der im 2006er Preisgefüge nicht mehr optimal greift. Nunmehr gibt es ganz neue Ansätze zur Optimierung. In jeder Leistungsklasse gibt es künftig (relativ) preiswerte und teure Stellen. Das führt zu einer Optimierung über alle Leistungsklassen hinweg, flankiert durch eine gleichmäßige Streuung oder (je nach Aufgabenstellung) Schwerpunktbildung in zielgruppen-affinen Regionen. Alles in allem werden wir bei Großflächen und auch Ganzsäulen von unge- BEI GF & GS UNTERM STRICH VERGLEICHBARE KOSTEN WIE VORJAHR fähr gleichen Kosten wie 2005 auszugehen haben. Lediglich der klassische „Qualitätseinkauf“ kann um bis zu 5 % teurer werden. Bei City-Light-Boards / Megalights und City-Light-Postern hat Ströer einige (eher moderate) Preiserhöhungen angekündigt, deren Netto-Effekt noch abzuwarten bleibt. Von den zentralen CLB- und CLP-Wettbewerbern warten wir noch auf die Informationen. Ein komplettes Bild dürfte erst bis Ende September vorliegen. Ein weiteres Thema bleibt noch spannend: die von vielen Kunden und Agen- LEIDER NOCH KEINE KLEBEBLOCK-EINIGUNG turen geforderte und jetzt vom FAW angekündigte Harmonisierung der Dekaden-Klebeblöcke. In den kommenden zwei Wochen könnte das seit Jahren heiß diskutiertes Projekt der Branche durch FAW-Vorstandsbeschluss endlich vorankommen. Durch die geplante Konzentration auf den A- und B-Block (und damit den nationalen Verzicht auf den C-Block für Großflächen, Ganzsäulen und Megalights) könnten Plakat-Kampagnen wesentlich gestrafft und in der medien-übergreifenden Planung vereinfacht werden. Eine nationale Kampagne wäre dann in 14 (statt 17-18) Tagen durchgeführt, von denen 7 Tage (statt 3-4) in allen Städten gleichzeitig on air wären. Aus unserer Sicht ein Quantensprung für alle überregionalen Kunden. WEITERE INFOS FOLGEN Wir werden Sie informieren, ob der FAW-Vorstand schon für 2006 Nägel mit Köpfen macht! 03 OUTDOORREPORT 03/05 von Stephan Enders OUTDOOR MEDIA EVENT DES JAHRES Es hat schon eine lange Tradition, dass Außenwerber an einem Tag im Jahr zum Branchen-Talk einladen. Die Veranstaltung „Plakat & Media Kongress 2005“ fand im Juni allerdings erstmals unter der Federführung des Fachverbands Außenwerbung in Köln statt. Mit einem optimierten und gestrafften Konzept wurden so die beiden wichtigsten deutschen Outdoor-Events gebündelt: Während es nachmittags auf dem Kongress um News, Cases und ExpertenInsights ging, feierte die Branche abends mit den Gästen die Gewinner des Plakat & Media Grand Prix 2005. Zwei, die fesselten: Amir Kassaei plauderte über gute und schlechte Plakatgestaltung, Marina Beutner erläuterte die Plakat-Success-Story des Senders VOX. Im Focus der diesjährigen Kongress-Veranstaltung stand das Thema „Mobilität“. Dabei stellen die Referenten die Entwicklung der Mobilität und deren kausale Auswirkung auf die Mediaplanung aus unterschiedlichen Perspektiven spannend vor. Aufbauend auf dem „lebhaft“ vorgetragenen Ergebnissen aus der Verkehrsforschung, leiteten Mediaprofis Schlüsse für die künftige Erreichung der begehrten, jungen, konsumfreudigen und eben auch enorm mobilen Zielgruppe ab. Dass die Vorteile der Außenwerbe-Medien aber am Ende nicht alleine für den Kampagnenerfolg ausreichen, stellte Amir Kassaei in den Mittelpunkt seines Vortrags. Denn wenn der Mediaplaner ermittelt hat, wo er die Zielgruppe ideal erreicht, muss die Kreation dafür sorgen, dass die Inhalte von den Rezipienten erkannt und verstanden werden. Unabdingbar in diesem Zusammenhang ist die medienadäquate Kreation - eine adaptierte Anzeige wird nie zum starken Plakat. 04 OUTDOORREPORT 03/05 Wie Plakatkampagnen perfekt funktioneren können, erläuterten dann Marina Beutner und Christian Roos mit ihren Beispielen. VOX wie auch Debitel konnten mit ihrer gezielten Produktwerbung deutliche Erfolge erzielen. Marina Beutner - selbst perfekt im Sender-CI gekleidet - wusste zu berichten, welchen Beitrag Außenwerbung für den Erfolg leisten konnte. So steigerte der Sender gezielt seinen Marktanteil in der Primetime um bis zu 202 %(!) und etablierte zeitgleich im Rahmen der Markenstrategie gekonnt die neue Sender-CI. (Die starke Nutzung der Out of Home Medien durch Medienunternehmen selbst ist übrigens sicherlich auch ein gutes Testat für Outdoor-Media.) Auch der Mobilfunkanbieter Debitel hatte von Plakat-Erfolgen zu berichten. JvB-Kunden ganz vorn dabei: Triumph und Dove überzeugten die Jury und kassierten in der Kategorie beste Mediastrategie Platz 1 und 3. Mittels einer geänderten Mediastrategie (53 Prozent Outdoor) konnte der Provider die Vertragsabschlüsse im Aktionszeitraum um 25 Prozent steigern (in einigen Phasen sogar um bis zu 350 Prozent). Insgesamt sind dies sicherlich zwei tolle Beispiele für das Potenzial, das in Plakat steckt! Worüber wir uns an diesem Tag auch ganz besonders gefreut haben, waren auch die Erfolge unserer Kunden, die im Rahmen des Plakat & Media Grand Prix mit der besten Mediastrategie ausgezeichnet wurden: Die Kampagnen für Triumph und Dove überzeugten die Jury so sehr, dass sie dafür die Plätze 1 und 3 vergaben. Weitere Gewinner und Motive können Sie übrigens auch auf unserer Website bewundern: http://www.jvb.de/jvb/specials/galerie/ 05 OUTDOORREPORT 03/05 von Dr. Eike Wenzel, Chefredakteur Zukunftsinstitut WIE DER INDIVIDUALISIERUNGS-TREND DIE MEDIEN VERÄNDERT Gegenwärtig erleben wir eine neue Revolution der Medien. Nichts ist mehr so wie es einmal war. Die FAZ spricht von einem „zweiten Web-Wunder“, wir vom Zukunftsinstitut gehen davon aus, dass das Leitmedium Fernsehen strukturell an seinem Ende angekommen ist. Faszinierende Phänomene wie der iPod, Podcasting und Blogs zeichnen erste Konturen einer radikal individualisierten Mediennutzung. Der Hauptgrund dafür: Die Konsumenten drehen den Spieß um, sie habe ihre Macht erkannt und fordern, dass aus generalisierten Massenmedien der Verkündigung individuell umjustierbare Instrumente für einen personalisierteren, emotionaleren und aufrichtigeren Gebrauch werden. Viel Wandel, viel Veränderung – und eins steht fest: Diese Revolution wird das Medienverhalten der Menschen radikal umkrempeln, sie stellt neue Herausforderungen an die klassischen Medien – und sie wird den Mediamix neu strukturieren. Um sich auf die neuen Zumutungen der Media-Zukunft einzustellen, macht es grundsätzlich Sinn, der Gleichung „aus Masse wird Micro“ zu vertrauen. Und wer zukunftsfähig handeln möchte, muss sich klar machen, dass die gegenwärtige Medienrevolution in erster Linie auf dem Megatrend Individualisierung basiert. Und das bedeutet: In einem neuen Mediamix müssen die Instrumente noch einmal stärker an die individuell-situativen Bedürfnisse der Konsumenten angepasst werden. Wer diesen Schritt vollziehen möchte, sollte sich an vier Trends orientieren: 1. Trends erkennen und umsetzen - ohne trendopportunistisch zu werden: Outdoor-Medien dürfen den gegenwärtigen Modernisierungssprung nicht verpassen, sollten aber auch gelassen-rational abwägen, inwieweit neue Trends und Technologien tatsächlich einen Mehrwert für das eigene Medium und den eigenen USP schaffen. 2. Profil schärfen: Die fundamentale Aufmerksamkeitskrise („Wie erreiche ich den Konsumenten?“) wird sich angesichts der neuen individualisierten Medien noch einmal verschärfen. Für Outdoor-Medien heißt dies: klar konturierte Angebote entlang nachvollziehbarer Nutzensversprechen machen. 3. Technologische Innovationen ernst nehmen, auch wenn sie für das eigene Medium nur indirekte Bedeutung haben: Die Digitalisierung hat das Mächtigwerden In Kürze vöffentlicht das Zukunftsinstitut die Studie „Medialution“. Wer dem Trend auf der Spur ist, findet weitere Infos und Kontaktdaten unter des Individualisierungs-Trends erst ermöglicht. Und zweifellos werden e-Boards, Touchpads oder Dispenser die Entwicklung der Outdoor-Medien in den nächsten Jahren maßgeblich prägen. 4. Aus Konsumenten werden Entscheider: Nach der Einbahnstraßenkommunikation der Massenmedien des 20. Jahrhunderts werden wir in Zukunft eine neue www.zukunftsinstitut.de Medienrealität der holistischen Kommunikation erleben. Die Konsumenten haben die Macht übernommen! Gerade weil wir es mit einer smarten oder sanften Techno-Revolution zu tun haben, ist es umso wichtiger, ihre Konsequenzen frühzeitig zu erkennen und in zukunftsfähige Strategien umzusetzen. 06 OUTDOORREPORT 03/05 von Stephan Enders WOHER KOMMT EIGENTLICH DAS PLAKAT DES MONATS ? Kein Netz, kein doppelter Boden - unsere Jury* wählt das Plakat des Monats direkt aus den Plakaten, die auf Deutschlands Straßen zu sehen sind. Das ist sozusagen Reality Outdoor Media. Klingt erstmal durchaus süffisant, hat aber JULI auch aus professioneller Sicht seine Berechtigung. Denn: Unser Außendienst kontrolliert nicht nur die für Sie gebuchten Flächen, er beobachtet auch die Plakatmotive der umsatzstärksten Plakatbranchen in Deutschland und schickt uns die entsprechenden Bilddateien Dekade für Dekade nach Hamburg. Aus diesen Motiven sucht unsere Jury dann das jeweils stärkste Motiv aus, das wir wiederum auf unserer Website veröffentlichen. Die Ergebnisse der letzten drei Monate können sich sehen lassen. Oder, was mei- JUNI nen Sie? Die monatliche Aktion soll den Blick auf die Kreation schärfen und immer wieder aufzeigen, wie gute Plakatgestaltung aussieht - neben der perfekten Planung führt schließlich die Kreation die Kampagne letztlich zum erhofften Werbeerfolg. Übrigens: die Motive unseres Außendientes nutzen wir natürlich nicht nur für die Wahl des Plakat des Monats. Sämtliche Daten sammeln und archivieren wir fein säuberlich und stellen sie dann in unserem Extranet Kunden als Tool zur Wettbewerbsbeobachtung zur Verfügung. So haben sich in den letzten vier MAI Jahren immerhin über 6.500 Plakatmotive angesammelt! Falls Sie noch keinen Zugriff zu diesem Instrument in unserem geschlossenen Bereich haben, wenden Sie sich einfach an Ihren JvB-Berater. Und bei dieser * Mark van Loon André Baxmann Uwe Becker Andreas Scholz Dietrich Zastrow Marcus Weischer Gelegenheit können Sie auch gleich Ihre ganz persönliche Meinung zum Plakat des Monats zum Besten geben! JURY Weitere Infos rund um das Plakat des Monats unter www.jvb.de/jvb/specials/plakatdesmonats/motive/ 07 OUTDOORREPORT 03/05 von André Baxmann T-SHIRTS: SIND OUT-OF-TROUSERS-TRÄGER WIRKUNGSVOLLE OUT-OF-HOME-MEDIEN? Folge 1 Eine Typologie Plakative Schriftzüge, Logos, Bilder und Botschaften auf amerikanischen Unterhemden (sog. „T-Shirts“) sind aus dem heutigen Straßenbild nicht mehr wegzudenken. Jung und alt, arm und reich trägt sie in vielfältigen Formen. Da sich die Botschaften zu einem großen Teil auf der stolzgewellten Brust präsentieren, kann man davon ausgehen, dass der Träger eine gewisse Beziehung zum Motiv hat. Vor allem, wenn man bedenkt, dass einige T-Shirts zu beachtlichen Preisen erworben wurden. Wir haben es hier also mit einem Überzeugungstäter zu tun. Diesen muss ich nicht wie eine Plakatstelle einkaufen – er bezahlt dafür. Findet diese Überlegung auch im Media-Mix der Außenwerbung entsprechende Würdigung? Oder wird ein wichtiger „Werbe-Träger“ übersehen? Um Werbetreibenden und Mediaplanern eine wirkungsvolle Hilfestellung zu geben, hier eine Strukturierung und Kurzanalyse typischer T-Shirt-Protagonisten. Es werden auch jeweils passende Marken-Potenziale der einzelnen Typen aufgezeigt. Der University-T-Shirt-Träger Meist blond, hochgewachsen und durchtrainiert joggt er, nur leicht transpirierend, um die Alster. Sein T-Shirt oder Sweat-Shirt ist ausgebleicht und hat Schriftzüge wie UNIVERSITY OF WISCONSIN oder STANFORD. Damit demonstriert der Träger seine Nähe zur Ivy League und gibt sich entsprechend elitär. Kennzeichen: Dauerlächelnde, weiße Zähne. Bevorzugte Marken: GAP, Ralph Lauren, Hummer Jeeps. Der Sexy-Top-Träger Der Sexy-Top-Träger ist meistens weiblich und jung. Die pastellfarbenen, hautengen Dinger dürfen und können nicht in die Jeans gesteckt werden – enden sie doch bereits oberhalb des Bauchnabels. In kleiner, niedlicher Glitzer-Typografie ist SUPERMODEL oder DRAMA QUEEN draufgestickt. Bevorzugte Marken: Miss Sixty Jeans, Gucci, Du Darfst. Der lustige-Sprüche-T-Shirt-Träger Eine meist studentische Trägerspezies, die gern Texte wie „DIESEN SCHÖNEN BAUCH FORMTEN 20.000 LITER BIER“ vor sich her schiebt. Im oversized-Look. Gemütlicher Kumpeltyp, ist gesellig, liebt Computerspiele und Günter Jauch. Bevorzugte Marken: sämtliche Premium- und Konsumbiere, RTL, Karstadt. 08 OUTDOORREPORT 03/05 Der Rock’n Roll-T-Shirt-Träger Dünner Headbanger mit langen, strähnigen Haaren bevorzugt Motive mit der Rolling Stones-Zunge (wenn über 40) und mit METALLICA oder HAMMERFALL (wenn unter 40). Hinten auf den T-Shirts stehen meistens Tourdaten. Bevorzugte Marken: Drum Halfzware Tabak, Jim Beam, Katjes. Der Billig-T-Shirt-Träger Typischer Brand Follower aus Vor- und Kleinstädten, der sich T-Shirts im Dreierpack aus Mallorca oder aus Fachmärkten mitbringt. Darauf steht in farbigen Lettern VOGUE oder BOSS. Nicht selten billige Asia-Ware. Bevorzugte Marken: ALDI, Astra, Die Aktuelle. Der alternative T-Shirt-Träger Diskutiert und präsentiert gern politische Botschaften wie ATOMKRAFT NEIN DANKE oder dem ATTAC-Logo im wenig modischen Schnitt. Stoff: Häufig ökologisch korrekte Baumwolle in nikotingelb. Bevorzugte Marken: Gauloises, Birkenstock, die Linke/ PDS. Der Edelmarken-T-Shirt-Träger Zu erkennen am gepflegten Gesamt-Erscheinungsbild und so kleinen Logos auf dem T-Shirt, dass man ganz nah rangehen muss. Je kleiner das Logo, desto teurer das Shirt. Das übrigens immer perfekt sitzt. Markenzeichen for those who know. Auffällig dezente Farbwahl. Bevorzugte Marken: Hauptsache hochpreisig. Die Wet-T-Shirt-Trägerin Auffällige, vollbusige Blondine, häufig auf Volksfesten und in einschlägigen Urlaubs-Zielgebieten aus- und anzumachen. Die T-Shirts haben keine bestimmte Aufschrift, manchmal auch gar keine. Ist aber auch egal, weil man ja sowieso hindurchschaut. Bevorzugte Marken: Bijou Brigitte, Manhattan Cosmetic, Schlecker. André Baxmann, Baxmann Kommunikation (trägt heute ein adidas-T-Shirt, € 39,00) 09 OUTDOORREPORT 03/05 von Beate Stoffers, Wall AG ZWÖLF AGENTUREN ZEIGEN IHR KÖNNEN AM CLP Ogilvy&Mather, Grey, Cayenne, RedCell, TBWA, Fröhling, BMZ+more, BBDO Campaign, EuroRSCG, McCannErickson, FGK konnten sich die Stadtmöbel der Wall AG „mal so richtig vornehmen“ und bekleben, verhüllen, dekorieren – ausprobieren, was das Agenturherz höher schlagen lässt. Frei von Gestaltungsvorgaben setzten sich die Agenturen mit den unbegrenzten Möglichkeiten des Mediums CLP auseinander. Die Ergebnisse der einzelnen Kreativarbeiten wurden im Juni vorgestellt – nicht nur auf Papier, sondern öffentlich rund um den Düsseldorfer Jan-Wellem-Platz an zehn Bushäuschen und neun Stadtinformationsanlagen. Denn besonderer Anreiz für die Teilnahme war, dass die besten Ideen im Stadtraum realisiert und damit einem breiten Publikum gezeigt werden. Die Geschäftsführer und Kreativdirektoren der teilnehmenden Agenturen betonten, dass das CLP-Medium zu kreativen Höhenflügen eingeladen hat. „Mit dem Event haben wir Lust auf kreative Highlights in CLP-Kampagnen geweckt und bewiesen, wie leistungsfähig Außenwerbung ist“, sagte Daniel Wall, Vorstandsmitglied der Wall AG, anlässlich der Eröffnung. “Für die nächsten zwei Wochen können sich andere Agenturen, Kunden und die Fachpresse überzeugen, wie hoch das Kreativpotenzial unserer Werbeträger ist. Auch ausgefallene Kundenwünsche realisieren wir gerne.“ Die Arbeiten der Agenturen fallen verblüffend vielseitig aus. Während einige Agenturen Entwürfe für Eigenwerbung realisierten, setzten andere auf kreative Ideen für Kunden oder Hilfsorganisationen. Cayenne verkleidete für Amnesty International eine Wartehalle als Gefängnis mit Gitterstäben. Die Rückseite des Bushäuschens zeigt eine Gefängnisaußenwand, an der verschiedene Vermisstenanzeigen hängen. Auf der integrierten Plakatfläche an der Seitenwand ist eine graue Wand mit einem Gitterfenster zu sehen. Dank einer Wechselbild-Mechanik sieht der Betrachter an dieser Wand zunächst einen Mann. Im nächsten Moment ist die Figur verschwunden, es taucht nur noch sein Kopf als Gefangener im Fenster auf. Geht der Betrachter noch einen Schritt weiter, ist der Mann ganz verschwunden. Für Becks wird das Bushäuschen zu einem Deck eines Segelbootes mit Blick auf die offene See. Für Punica hat Grey einen Strohhalm aus der Stadtinformationsanlage hinausragen lassen. Auf dem Plakat ist zuerst ein volles Glas zu sehen, nach dem Wechsel ist das Glas leer. Letztendlich zeigte die Aktion eindrucksvoll, was alles im City-Light-Poster steckt: nämlich fast unbegrenzte kreative Möglichkeiten! 10 OUTDOORREPORT 03/05 von Boris Bullwinkel CANNES-ROLLE AUF TOUR Für alle diejenigen, die im Juni nicht in Cannes dabei waren, wartet ab dem 30. August mit der Nacht der Löwen Tour ein absolutes Highlight. Dann ist es endlich soweit – die Weischer.Mediengruppe, seit 1996 der deutsche Repräsentant des International Advertising Festivals Cannes, präsentiert der deutschen Werbegemeinde in Kooperation mit stern, der Deutschen Post, RMS und MSN auf der Nacht der Löwen Tour die Cannes Rolle 2005. Rund 5.000 Gäste aus Werbung, Media- und Kundenseite werden auf den fünf Veranstaltungen die besten internationalen Werbefilme und weitere Erfolge aus Cannes feiern. Aus den Händen der deutschen Juroren werden die 40!!! deutschen Löwengewinner endlich ihre langersehnten Trophäen erhalten. Für deutsche Agenturen war es das erfolgreichste Jahr seit Bestehen des Festivals. In der Nationenwertung schaffte es Deutschland auf Platz 4. Im Direct Bereich konnte sich sogar der Grand Prix gesichert werden. Vom 19. bis 25. Juni lockte das „International Advertising Festival“ in Cannes rund 8.000 Menschen aus der internationalen Werbewelt in die Metropole an der Côte d’Azur. Das bedeutendste Werbefestival der Welt konnte zu seiner DIE PREMIERE DER CANNES ROLLE HAMBURG AMBURG H N NEUE EUE F FLORA LORA 30.08.2005 30.08.2005 B ERLIN BERLIN M MEILENWERK EILENWERK 01.09.2005 01.09.2005 D ÜSSELDORF DÜSSELDORF C CAPITOL APITOL T THEATER HEATER 05.09.2005 05.09.2005 F RANKFURT FRANKFURT B BOCKENHEIMER OCKENHEIMER D DEPOT EPOT 08.09.2005 08.09.2005 M ÜNCHEN MÜNCHEN R RESIDENZ ESIDENZ M MÜNCHEN ÜNCHEN 13.09.2005 13.09.2005 WWW..HAMBURG HAMBURG--TICKET TICKET..DE DE WWW WWW..CANNESLIONS CANNESLIONS..DE DE WWW 52. Ausgabe trotz der konjunkturell immer noch schwierigen Phase erneut eine hohe Zahl an Einreichungen vermelden: neben den mehr als 10.000 Beiträge des „Press & Outdoor“-Wettbewerbes, dem rasant wachsenden Bereich „Cyber Lions“ für interaktive Auftritte, den neu eingeführten Media Lions, sowie den Kategorien „Media“ und „Direct Lions“ standen traditionell wieder die Spots des „Film“-Wettbewerbes im Mittelpunkt. Karten für die Nacht der Löwen gibt es zum Preis von 36,00 Euro unter www.hamburg-ticket.de. Insgesamt vergaben die Filmjuroren neben dem Grand Prix 17 goldene, 32 silberne und 51 bronzene Löwen. Im vergangenen Jahr waren es 18 goldene, 25 silberne und 46 bronzene Auszeichnungen. Der Grand Prix 2005 im Be- 30.08.2005 Hamburg Neue Flora - Stresemannstraße 159a - 22769 Hamburg reich Film geht an den Spot „GRRR“ von Wieden+Kennedy (Produktion: Nexus 01.09.2005 Berlin Meilenwerk - Eingang Sickingenstraße 60 - 10553 Berlin Filmproduktion kann sich die US-Firma MJZ freuen. „Agency of the Year“ ist 05.09.2005 Düsseldorf Capitol Theater - Erkrather Straße 30 - 40233 Düsseldorf Productions, London) für Honda Diesel. Über den Preis für die erfolgreichste TBWA Paris vor DDB London und DDB Paris. Mit insgesamt acht Trophäen (zweimal Gold, zweimal Silber und viermal Bron- 08.09.2005 Frankfurt Bockenheimer Depot - Carlo-Schmid-Platz 1 - 60325 Frankfurt ze) schneidet Deutschland in diesem Jahr so gut ab wie nie zuvor. In 2004 dem 13.09.2005 München Residenz München - Residenzstraße 1 - 80333 München wesen. Damit liegt Deutschland bei Film im Ländervergleich nahezu gleichauf besten deutschen Cannes-Jahr überhaupt waren es noch vier Film-Löwen ge- mit Frankreich auf Platz drei nach den USA und Großbritannien. Ausreichend Gelegenheit zu Gesprächen über den enormen Erfolg deutscher Agenturen in Cannes und die Chance auf Chill Out, Party und Gerüchteküche bietet in diesem Jahr wieder ein aufgelockertes Rahmenprogramm der Nacht der Löwen Tour, das das Ende der Veranstaltung jeweils etwas hinauszögern dürfte. 11 OUTDOORREPORT 03/05 von Axel Boesche, Neven Vision CROSSMEDIA PER FOTOHANDY Mit einer neuen Technologie von Neven Vision bedarf es zur Response auf ein Werbeplakat nur noch eines Schnappschusses mit dem Fotohandy. Um beispielsweise im Vorbeigehen den Trailer eines neuen Kinofilms auf das Handy zu laden, sind lediglich drei Schritte erforderlich: (1) Filmplakat fotografieren, (2) Foto per MMS an eine Kurzwahl senden und (3) die Antwort entgegennehmen. Durch seine Einfachheit und den hohen Spaßfaktor des Fotografierens fördert das Verfahren Impulsreaktionen. Gleichzeitig sichert es hohen Impact, da der Konsument sich beim Fotografieren vollständig auf das Werbemotiv konzentriert. Das Verfahren kann mit jedem der über 20 Millionen Fotohandys in Deutschland genutzt werden und verlinkt Plakate, Werbeanzeigen, TV-Spots und sogar dreidimensionale Objekte mit beliebigen mobilen Inhalten. Möglich wird dieser neue Rückkanal durch ein Objekterkennungssystem von Neven Vision. Das in L.A. ansässige Unternehmen ist seit 10 Jahren eines der drei führenden Unternehmen für maschinelle Objekt- und Gesichtserkennung. Daher müssen im Gegensatz zu anderen Technologien keine Codes oder andere Erkennungsmerkmale auf den Werbeträger gedruckt werden. Für deutsche Kunden bietet Neven Vision ab Oktober 2005 das Verfahren als Full Service über eine eigene Systemplattform an, so dass kein technischer Aufwand auf Kundenseite entsteht. Für den Markteintritt konnte bereits ein internationaler Pilotkunde gewonnen werden, der ab Ende September exklusiv eine Werbekampagne mit Neven Vision aktiviert und damit neue Wege im Crossmedia geht. Weitere Infos unter www.nevenvision.com 12 OUTDOORREPORT 03/05 JVB @ WORK Udo @ work IMPRESSUM outdoorreport wird herausgegeben von der Jost von Brandis Service-Agentur GmbH Elbberg 7 22767 Hamburg Infos und Abbestellung: info@outdoorreport.de Verantwortlich für den Inhalt: Udo Schendel Redaktion: Stephan Enders Internet: http://www.jvb.de Haftungshinweis: Alle Angaben ohne Gewähr, Änderungen vorbehalten. Nachdruck mit Quellenangabe. 13