Einführung für Lehrpersonen
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Einführung für Lehrpersonen
Einführung für Lehrpersonen Materialien der Kunstvermittlung zu den aktuellen Ausstellungen Für Kindergarten bis Oberstufe Impressionen. Drucke aus der Sammlung 7. Dezember 2013 bis 21. April 2014 Desiderata. Neu in der Sammlung Veronika Spierenburg. Manor Kunstpreis 2013 25. Januar bis 21. April 2014 1 Inhaltsverzeichnis 2 Einleitung Angebote für Schulklassen 4 5 Desiderata Ausstellungsinformationen Rundgang Themenschwerpunkte 6 8 9 Impressionen Ausstellungsinformationen Rundgang Themenschwerpunkte 10 11 12 Veronika Spierenburg Ausstellungsinformationen Themenschwerpunkt 13 15 Ausblick auf kommende Ausstellungen Hausordnung Notizen 16 17 18 3 Einleitung Angebote für Schulklassen Kindergarten – Oberstufe Liebe Lehrpersonen Kunst-Workshop In der Ausstellung werden die Schülerinnen und Schüler eingeladen, sich mit den Werken vertieft auseinanderzusetzen, um Kunst und den eigenen Alltag gedanklich und gestaltend zu vernetzen. Bei der massgeschneiderten Kunst-Schulreise stehen das Entdecken, Erkennen und Austauschen im Vordergrund. Ich freue mich Ihnen im Namen der Kunstvermittlung anlässlich der Einführung für Lehrpersonen vom 29. Januar 2014 unser Dossier für Lehrpersonen vorstellen zu dürfen. Die Einführung für Lehrpersonen präsentiert einen Überblick zu den aktuellen Ausstellungen, die jeweils mit den thematischen Angeboten der Kunstvermittlung ergänzt werden. Den Abschluss der vorliegenden Unterlagen bildet ein Ausblick in die kommenden Ausstellungen sowie die Hausordnung des Aargauer Kunsthauses. Dauer: 2 Stunden Kosten: 200.- CHF * Für die Bereitstellung der Unterlagen wirkten Christin Bugarski, Eva-Maria Knüsel, Evelyne Monney sowie Silja Wiederkehr mit. Kunst-Workshop «I see!» Frühenglisch-Klassen und Englischschüler/innen der Oberstufe erforschen die Welt der Kunst in englischer Sprache. Indem die Schüler/innen ihre Beobachtungen, Vorstellungen und Gefühle mit Worten beschreiben, gewinnen sie Vertrauen in den sprachlichen Ausdruck. Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre und freue mich, Sie demnächst im Aargauer Kunsthaus mit Ihrer Schulklasse begrüssen zu dürfen. Dauer: 2 Stunden Kosten: 200.- CHF * Christin Bugarski Termine nach Absprache Leitung Kunstvermittlung, Aargauer Kunsthaus Kontakt für Buchungen/Anfragen: Aargauer Kunsthaus Silja Wiederkehr Aargauerplatz, CH-5001 Aarau T + 41 (0)62 835 23 31 F + 41 (0)62 835 23 29 kunstvermittlung@ag.ch * Rückerstattung für Aargauer Schulen je die Hälfte über www.kulturmachtschule.ch 4 5 Desiderata Neu in der Sammlung 25. Januar - 21. April 2014 Mit der Ausstellung Desiderata steht das Aargauer Kunsthaus zum Jahresauftakt ganz im Zeichen seiner Sammlung. Die grosszügig angelegte Schau zeigt einen Überblick über die Zugänge der letzten Jahre. Es sind hochkarätige Ankäufe, Schenkungen und Dauerleihgaben, welche die Bestände des Aargauer Kunsthauses bereichernd ergänzen und in dieser abwechslungsreichen Ausstellung einen exklusiven Blick auf den eigentlichen Charakter der Sammlung erlauben. Unter den Exponaten figurieren historische Werke aber auch Arbeiten von jüngeren sowie etablierten Gegenwartskünstler/innen, u.a. Cuno Amiet, Miriam Cahn, Cédric Eisenring / Thomas Julier, Ferdinand Hodler, Frédéric Moser & Philippe Schwinger, Shirana Shahbazi, Mai-Thu Perret, Dieter Roth, Daniel Spoerri und Aldo Walker / Rolf Winnewisser. Die Sammlung des Aargauer Kunsthauses wächst stetig. Dies nicht nur mit Ankäufen, sondern zu einem massgeblichen Teil mittels grosszügiger Schenkungen und Dauerleihgaben. In den vergangenen Jahren fanden so neben herausragenden Einzelwerken ganze Konvolute Eingang in die Bestände des Kunsthauses. Sie alle beleben die Sammlung, erlauben neue Querbezüge zwischen künstlerischen Positionen und öffnen unerwartete Blickwinkel auf bereits vorhandene Werke. Nachdem die letzte grosse Sammlungsausstellung bald sieben Jahre zurückliegt, sind nun von neuem beträchtliche Flächen des Kunsthauses mit Werken aus den eigenen Beständen bespielt. Viele der Arbeiten waren noch nie in Aarau ausgestellt, sie feiern ihr Debüt. Aber auch alte Bekannte sind anzutreffen – Arbeiten, die in Wechselausstellungen zu sehen waren und in diesem Zusammenhang angekauft wurden. Sie lassen den Ausstellungsreigen der letzten Jahre Revue passieren. Und sie stehen zusammen mit zahlreichen Schenkungen und Dauerleihgaben sowie den weiteren Ankäufen sinnbildlich für das unverkennbare Profil des Aargauer Kunsthauses als ein lebendiger Ort der Auseinandersetzung mit Schweizer Kunst. Ein Schwerpunkt der Schau liegt auf selten gezeigten raumgreifenden Installationen, die im Erdgeschoss grossflächig inszeniert sind. Im Aargauer Kunsthaus erstmals zu sehen ist die imposante Installation Internment Area (2002) des Künstlerduos Frédéric Moser & Philippe Schwinger. Ausgangspunkt der Videoinstallation ist die therapeutische Methode des Psychodramas, die Moser & Schwinger zu einem räumlich-filmischen Dispositiv verweben. Von einer monumentalen Bühnenkonstruktion aus blickt der Besucher auf eine Filmsequenz, die sich um eine Therapiesitzung nach den Regeln des Psychodramas dreht. Ort der Handlung ist dieselbe Bühne, auf der sich der Besucher befindet. Moser & Schwinger haben sie nach Plänen von Jacob L. Moreno gebaut, dem Begründer dieser vom Stehgreiftheater abgeleiteten Therapieform. Mit der künstlichen Theatersituation thematisieren die beiden Künstler unterschiedliche Methoden der gesteuerten Kommunikation. Gedanken über den Stellenwert von Kunst in der Gesellschaft provoziert auch Thomas Hirschhorns Installation Über Katalog, Text, Edition (1998). In einem behelfsmässig gezimmerten Schaukasten sind Publikationen von Hirschhorn zu sehen sowie Fotokopien von Texten, Briefen und Skizzen zu seinen Ausstellungen. Das Material ist grossflächig mit roter Folie überzogen und mit Filzstiftkommentaren ergänzt. Hirschhorn selbst bezeichnet die Assemblage als Ausdruck seiner ablehnenden Haltung gegenüber einem Kunstbetrieb, der vor allem noch «schöne Kataloge» produzieren will. Der Ausbau der Sammlung des Aargauer Kunsthauses orientiert sich an den Möglichkeiten, ästhetische und inhaltliche Bezüge herzustellen und (zukünftige) Referenzwerke der aktuellen Schweizer Kunstproduktion für die Sammlung zu gewinnen. Diese Möglichkeiten arbeitet die Schau Desiderata anhand einer Reihe von Gemälden und Skulpturen heraus, die das Gegengewicht zu den raumgreifenden Installationen bilden. In pointierten Präsentationen werden die neuesten Tendenzen und Entwicklungen aufgezeigt, in den Kontext anderer Sammlungswerke gestellt sowie im gegenwärtigen Kunstgeschehen verortet. Bewusst werden dabei Brücken in die Vergangenheit geschlagen; zum Beispiel mit Werken von Ferdinand Hodler und Cuno Amiet, die jüngst als Dauerleihgaben Eingang in die Sammlung des Aargauer Kunsthauses gefunden haben. Sie zeigen, dass gewisse Bildthemen Generationen und gar Epochen überdauern: Das Bild von Hodlers tanzender «Zigeunerin» (La Romanichelle, 1910) vor Augen, trifft der Besucher auf die von Aldo Walker und Rolf Winnewisser in Zusammenarbeit geschaffenen Wandbilder (Ohne Titel (Stromern im Bild), 1982), die auf grossen Stoffbahnen ebenfalls das Thema Tanz und Variation behandeln. Es sind in der Ausstellung u.a. Arbeiten folgender Künstler/innen zu sehen: Cuno Amiet, Alice Bailly, Binia Bill, Miriam Cahn, Valentin Carron, Cédric Eisenring / Thomas Julier, Thomas Hirschhorn, Ferdinand Hodler, Bruno Jakob, Renée Levi, Luigi Lurati, Lutz & Guggisberg, Frédéric Moser & Philippe Schwinger, Yves Netzhammer, Taiyo Onorato & Nico Krebs, Mai-Thu Perret, Elodie Pong, Dieter Roth, Hans Schärer, Shirana Shahbazi, Daniel Spoerri, Fiona Tan, André Thomkins, Aldo Walker / Rolf Winnewisser. Kuratoren der Ausstellung Madeleine Schuppli, Direktorin Aargauer Kunsthaus, und Thomas Schmutz, Kurator / Stv. Direktor Aargauer Kunsthaus Ein Highlight der Einzelausstellung von Mai-Thu Perret im Aargauer Kunsthaus war die Installation Little Planetary Harmony (2006). Das eigenwillige Künstlermuseum konnte im Anschluss an die Ausstellung erworben werden und empfängt nun die Besucher im zweiten Ausstellungsraum. Wie ein Ufo steht hier die überdimensionierte, begehbare Teekanne. Im Innern begegnen uns kleinformatige Holzbilder, die eine Mini-Ausstellung bilden. Als «Museum im Museum» reiht sich die Arbeit wunderbar in den thematischen Grundtenor der Ausstellung ein. Sie kann aber auch als kritischer Kommentar auf die zunehmende Annäherung von Kunstmuseen an die Unterhaltungsindustrie gelesen werden: Braucht es eine plakative und Aufmerksamkeit erheischende Architektur, um dann im Innern einfache Bilder zu präsentieren? Yves Netzhammer, Das gemeinsame Ziel vorbeiziehender Formen, 2010 6 7 Rundgang durch die Ausstellung Desiderata Lutz & Guggisberg, Vogel Mordor, 2002 Hans Schärer, Madonna, 1973 Mai-Tu Perret, Little Planetary Harmony, Themenschwerpunkte Kunst-Workshops Kaffeekränzchen und Wünsche auf dem Silbertablett Tea-Time im Kunsthaus: Eine überdimensionalisierte Teekanne, ein fotorealistisches gemaltes Teeset aus Ton und Daniel Spoerris Fallenbilder laden dazu ein, sich Gedanken zu machen, was die drei ganz unterschiedlichen Künstler/innen am Thema des Kaffeekränzchens interessiert und wie sich die Arbeiten in Materialisierung und Wirkung unterscheiden. Warum die Arbeiten in der Sammlungsausstellung gezeigt werden und das Wünschen als Antrieb für das Sammeln notwendig ist, wird anhand dieses verbindenden Motivs besprochen. Im Atelier inszeniert die Klasse ein eigenes Teeset mit selbsmodellierten Tassen, Kannen und Zuckerdosen. Ob sich daraus auch trinken lässt? Der Zufall macht die Kunst Bei der Erkundung der Ausstellung werden ausgewählte Arbeiten, bei denen der Zufall bei der Entstehung eine zentrale Rolle spielte, genauer unter die Lupe genommen. Seien es alltägliche Gegenstände, die in der vorgefundenen Ordnung fixiert wurden, zusammengetragene Bilder aus fremden Fotoalben oder Wind und Wetter, die ein Bild erst entstehen lassen, stets beziehen die Kunstschaffenden das Unplanbare in ihre Arbeit mit ein oder machen den Zufall an sich zum bildgebenden Verfahren. Welcher Reiz und welche Berechtigung darin liegen könnten, wird im gemeinsamen Rundgang diskutiert. Im anschliessenden Workshop im Atelier steht das gestalterische Experiment mit Zufällen im Vordergrund. 2006 Alltägliches und Vorgefundenes Aktenschränke und echte Zähne in einem gemalten Bild – Bei einigen Werken der Ausstellung werden alltägliche Materialien und Gegenstände mit klassischen künstlerischen Materialien kombiniert und erhalten dadurch eine neue Bedeutung oder skulpturale Qualität. Gleichzeitig werden Objekte, die wir aus dem Alltag kennen, in einem künstlichen Material wiedergegeben. Dadurch verändert sich die Wirkung des ursprünglichen Objekts, es wird zu Kunst. Im anschliessenden Workshop im Atelier werden diese Beobachtungen in der spannungsvollen Kombinationen verschiedener vorgefundener Gegenstände spielerisch erkundet. Sierra Francisco, The Universe, 2008 Kunst-Workshop «I see» Daniel Spoerri, Tableau piège, 1972 I‘m the curator! Exploring collections and exhibithions in the Aargauer Kunsthaus Die Schüler/innen lernen in englischer Sprache die Hauptaufgaben eines Museums kennen: Sammeln, die Sammlung pflegen, ausstellen und vermitteln. Warum Museen Sammlungen haben und nach welchen Kriterien gesammelt wird, steht im Fokus des dialogischen Rundgangs. Indem die Schüler/innen selber in die Rolle der Kuratorin, des Kurators schlüpfen und eigene mitgebrachte Werkabbildungen zu den ausgestellten Werken in Beziehung setzen, lernen sie Kriterien des Auswählens und Ordnens kennen. Spezifische Begriffe in englischer Sprache, um über Kunst sprechen zu können, werden dabei vertieft und das freie Sprechen geübt. Carron Valentin, Du silence frais et sonore, 2008 8 9 Impressionen Drucke aus der Sammlung Rundgang durch die Ausstellung Impressionen 7. Dezember 2013 bis 21. April 2014 Das Aargauer Kunsthaus besitzt eine grosse Sammlung an druckgrafischen Werken. Ihnen ist die Ausstellung Impressionen. Drucke aus der Sammlung gewidmet. Die Schau spürt der Bedeutung der Druckgrafik im zeitgenössischen Kunstschaffen nach und beleuchtet ihre Ursprünge. In Gegenüberstellungen von zeitgenössischen und historischen Druckwerken sowie Präsentationen grösserer Werkkonvolute einzelner Künstler wird die Vielfalt der Druckkunst erfahrbar. In jüngster Zeit erhält die Druckgrafik wieder mehr und mehr die ihr gebührende Beachtung. Steht sie doch, was ihre bewegte Geschichte, ihre bildnerischen Möglichkeiten, konzeptuellen Ansätze und somit Originalität anbelangt, keiner anderen Technik nach. Ihre Anfänge reichen zurück in die Renaissance. Als Medium der Bild- und Schriftvervielfältigung stellte sie nicht nur ein Mittel dar, künstlerische Botschaften zu verbreiten, sondern wirkte auch prägend auf die Entwicklung unserer Bildwahrnehmung. Sie gilt als genuin demokratisches Medium aber auch als Referenzgrösse für die moderne Mediengeschichte, was sie zu einem beliebten künstlerischen Ausdrucksmittel avancieren liess. Die Erfindung zahlloser neuer drucktechnischer Verfahren öffnete das Feld der Druckkunst fortwährend. Seit einigen Jahren wenden sich Kunstschaffende wieder vermehrt alten Techniken zu. Ihr Interesse gilt insbesondere den feinen Unterschieden der vielfältigen Verfahren. In der reichen druckgrafischen Sammlung des Aargauer Kunsthauses finden sich historische und zeitgenössische Beispiele einer Vielzahl an Techniken. Die klassischen Verfahren des Hoch-, Tief- und Flachdruckes wie Holz- und Linolschnitt, Radierung, Kupferstich, Aquatinta, Siebdruck oder Lithografie sind vertreten, aber auch Techniken, die dem erweiterten Feld der Druckgrafik zuzurechnen sind, wie zum Beispiel Offsetlithografie oder Laserdruck. Die Ausstellung Impressionen im Untergeschoss des Kunsthauses verdeutlicht, dass die Wahl einer bestimmten Drucktechnik selten zufällig geschieht, sondern von den Künstlerinnen und Künstler sorgfältig abgewogen wird. Sie ist Ausdruck der zu vermittelnden Bildbotschaft. In der Ausstellung sind u.a. Werke zu sehen von Hans Arp, Silvia Bächli, Max Bill, Anton Bruhin, Philipp Decrauzat, Marc-Antoine Fehr, Verena Loewensberg, Claudio Moser, Robert Müller, Dieter Roth und Hugo Suter. In Hinblick auf das Ausstellungsprogramm des Aargauer Kunsthauses schliesst die Schau an die medienorientierten Sammlungspräsentationen zu den Foto- und Videobeständen des Hauses an. Johannes Gachnang, Aufzug der Bäder des Friedrich Schröder-Sonnenstern, 1965 Dieter Roth, Aus der Mappe „Petersburg Press Portfolio“, 1972 Claudio Moser, toi II, 2009 Kurator Thomas Schmutz Kuratorische Assistenz Yasmin Afschar Literatur - Ernst Rebel: Druckgrafik. Geschichte und Fachbegriffe, Reclam Sachbuch, 2009. - Karin Althaus: Druckgrafik. Handbuch der künstlerischen Drucktechniken, Scheidegger & Spiess, 2008. 10 Miriam Cahn, soldaten, frauen + tiere, 1995 11 Themenschwerpunkte Kunst-Workshops Veronika Spierenburg Manor Kunstpreis 2013 Künstlerische Druckmotive Portraits, Berglandschaften und innere Bilder – Das Augenmerk des Rundgangs liegt auf einzelnen Künstlerpositionen und der Wahl der jeweiligen Motive. Was erzählen uns die Bilder? Wie haben sich diese Motive im Lauf der Zeit verändert? Die SchülerInnen wählen ihr liebstes Werk und erfinden zeichnerisch ein Gegenüber dazu. Im Atelier werden diese Zeichnungen druckgrafisch umgesetzt. 25. Januar - 21. April 2014 ABC des Druckens Die SchülerInnen lernen anhand ausgewählter Arbeiten und einfachen Erklärungen klassische Drucktechniken wie Hochdruck und Tiefdruck kennen. Mit Druckstock und Walze wird gezeigt, wie die Arbeiten gedruckt werden und was die Besonderheiten des Verfahrens sind. Die SchülerInnen versuchen herauszufinden, und wie weitere Arbeiten in der Ausstellung gedruckt sein könnten. Im Atelier können diese Druckverfahren auf einfache Weise selbst erproben werden. Serie und Wiederholung Die unterschiedlichsten Dinge hinterlassen Abdrücke. Drucken ermöglicht es auch, ein Motiv zu vervielfältigen und mit unterschiedlichen Motiven zu kombinieren. Dadurch entstehen immer wieder neue Bilder und Geschichten. In der Ausstellung liegt der Fokus darauf, wie die Möglichkeit der Reproduktion von den Künstler/innen genutzt wurde. Das Arbeiten in der Serie wird im Atelier selbst erprobt. Mit einem eigens entworfenen Stempel versuchen die Schüler/innen unterschiedliche Bildaussagen zu gestalten und zu einfachen Bildgeschichten zu finden. Veronika Spierenburg (*1981) ist Preisträgerin des Manor Kunstpreises Aarau 2013. Die Verleihung bietet Anlass für eine erste institutionelle Einzelausstellung im Aargauer Kunsthaus. Basierend auf ihrer Faszination für Museumsarchitektur hat die Künstlerin für die Präsentation in Aarau neue Arbeiten entwickelt, die ein Themenfeld von Raum, Körper und Geometrie umreissen und von einer minimalistischen Formensprache geprägt sind. Die Frage nach der Bedeutung von Raum und wie sie sich diesem als Künstlerin unmittelbar annähern kann, bildet eine Hauptkomponente in Veronika Spierenburgs Schaffen. Für die Ausstellung im Aargauer Kunsthaus hat die Künstlerin die architektonischen Strukturen und das Interieur des Kunsthauses Glarus, Glarus (CH), des Östergötlands Museums in Linköping (SE) und des Museums Boijmans van Beuningen in Rotterdam (NL) systematisch erforscht und darauf aufbauend eine mehrteilige, multimediale Installation entworfen. In dieser spinnt sie den Faden an Bezügen weiter und setzt das Aargauer Kunsthaus in mannigfaltige Verbindung zu den drei Museen. So greift die ortsspezifische Soundarbeit Shaped Light (2014) mit dem Thema des Lichts einen zentralen Aspekt der erwähnten künstlerischen Recherche auf und macht das ins Aargauer Kunsthaus einfallende Tageslicht auditiv erlebbar. Der mechanische Klang des Werks bildet indirekt die Tonspur der Videoarbeit as it is… (2014), in der Veronika Spierenburg mit viel Gespür für Materialität und Form die Museumsräume in Glarus, Linköping und Rotterdam mit der Filmkamera abgetastet hat und sie uns als abstrahiertes Geflecht ins Bewusstsein rückt. Die künstlerische Erkundung des Aufeinandertreffens von Körper und Raum findet ihre monumentalste Ausformulierung in der zickzackförmigen Plastik Zig Zag (2014), die den Ausstellungssaal grossflächig einnimmt und vergegenwärtigt, wie Architektur Bewegungsabläufe – hier diejenigen der Besuchenden - lenkt und steuert. Die physische Unmittelbarkeit, mit der das Werk auf die Betrachtenden wirkt, ist charakteristisch für Veronika Spierenburgs Schaffen, das von Fragestellungen rund um die Wechselwirkung zwischen Mensch und Raum durchdrungen ist. Entsprechend „aktivieren“ Protagonistinnen und Protagonisten in Split between Two Spaces (2014) der an der Vernissage aufgeführten Performance - mit minimalen Bewegungsabläufen den Innenhof und treten in ein dynamisches Spannungsverhältnis zu dessen Geometrie. Architektur wird körperhaft vermessen und dadurch belebt. Formal bedient sich die Künstlerin eines klaren, minimalistischen Repertoires, wovon auch die in Aarau präsentierte Fotoinstallation Table- Chair (2014) zeugt. Veronika Spierenburg hat in den erwähnten Museen eingelagertes und in die Jahre gekommenes Stuhlmobiliar durch Drehungen und Stapelungen zu abstrakten Gebilden zusammengefügt. Alltägliches wird durch diese minimalen Arrangements entfremdet und offenbart in seiner Rekontextualisierung überraschend skulpturale Eigenschaften. Im subtilen Zusammenspiel von Raum, Rhythmus, Bewegung und Klang hat Veronika Spierenburg für Aarau ein dialogreiches Werkensemble geschaffen, in dem unterschiedliche künstlerische Medien miteinander agieren. Den Werken ist eine Schlichtheit und Präzision eigen, der eine kontemplative Kraft innewohnt. Tiefdruck Werkstatt im Atelier der Kunstvermittlung, 2014 12 13 Veronika Spierenburg (*1981 Schlieren, lebt und arbeitet in Zürich). 1999–2002 Designstudium mit Schwerpunkt visuelle Kommunikation an der Schule für Gestaltung in Basel, 2005 Bachelor in Fotografie an der Gerrit Rietveld Academie in Amsterdam und 2006 Master of Fine Arts am Central Saint Martins College in London. Einzelausstellungen (Auswahl) Ausverkauf, Station 21, Zürich (2009); K like Kaktus, Kiasma, Helsinki (2008); Audience to Audience, Roger Smith Lab Gallery, New York (2008); For Two Voices, Shed-and-a-Half Gallery, London (2008) Gruppenausstellungen (Auswahl) Auswahl 12/11/10/09/08, Aargauer Kunsthaus, Aarau (2012/2011/2010/2009/2008); Werk- und Atelierstipendien der Stadt Zürich (2012); Catch of the Year, Dienstgebäude, Zürich (2010); Galerie Lucy Mackintosh, Lausanne (2010); The Blank Show, Median Art Center, Beijing (2009); About Now, message salon downtown, Zürich( 2009) Dead Darlings, Mediamatic Bank, Amsterdam (2009); The Red Mansion Art Prize, Lethaby Gallery, London (2007); Goudslicht, Gouda, NL (2006); Steenbergen Stipendium, Fotomseum, Rotterdam (2005); No Title, Pact, Amsterdam (2004) Themenschwerpunkt Kunst-Workshop Architektonische Erkundungen Ausgangslage für Veronika Spierenburgs Arbeiten bietet die Museumsarchitektur von drei verschiedenen Museen im In- und Ausland. Mit ihrem Blick für Details und architektonische Besonderheiten tastet sie diese Orte mit Kamera und Tonaufnahmegerät ab und ermöglicht es, die musealen Räume mit allen Sinnen wahrzunehmen. Die Reflexion der ortsbezogenen multimedialen Arbeitsweise der Künstlerin und ihre subtile Beobachtungen stehen im Zentrum der Auseinandersetzung. Ausgehend davon schärfen die Schulklassen in individuellen Streifzügen den Blick für die Details der Museumsarchitektur des Aargauer Kunsthauses. Im anschliessenden praktischen Workshop wird mit einfachen installativen Eingriffen die Raumwahrnehmung des Ateliers verändert und fotografisch dokumentiert. Preise Werkbeitrag, Aargauer Kuratorium (2012); Werkbeitrag, Aargauer Kuratorium (2009); NAB-Förderpreis, Aarau (2008); The Red Mansion Art Prize, London (2006); VSB Fond, Amsterdam (2006) Kuratorinnen Nicole Rampa und Katrin Weilenmann, wissenschaftliche Mitarbeiterinnen Aargauer Kunsthaus Katalog Zur Ausstellung erscheint eine Publikation: Veronika Spierenburg. Ecke, Hoek, Hörn. Hg. Nicole Rampa, Katrin Weilenmann, Aargauer Kunsthaus. Mit Texten von Mik Guber, Martin Jaeggi sowie einem Gespräch von Nicole Rampa und Katrin Weilenmann mit Veronika Spierenburg. edition fink, Verlag für zeitgenössische Kunst, Zürich, 2014, D/E. ISBN 978-3-03746-180-8. Edition Zur Ausstellung erscheint eine Edition von Veronika Spierenburg in limitierter Auflage. Veronika Spierenburg, Zig Zag, 2014 14 15 Ausblick auf kommende Ausstellungen / Veranstaltungen Die Hausordnung des Aargauer Kunsthauses 18.-23.3.2014 Blumen für die Kunst Blumen und Kunst im Dialog Als Begleitperson der Schulklasse/Gruppe tragen Sie die Verantwortung für das Verhalten Ihrer Schüler/innen. Wir bitten Sie, vor dem Besuch des Kunsthauses Ihrer Klasse die Weisungen dieser Hausordnung vorzustellen: 10.5.–27.7.2014 Vernissage: Freitag, 9.5.2014, 18 Uhr - Alle Taschen/Rucksäcke und Jacken/Mäntel müssen in den Schliessfächern und an der Garderobe im UG verstaut werden. Schirme können vor dem Museumseingang in den dafür vorgesehenen Ständer gestellt werden. Ohne Achtsamkeit beachte ich alles Robert Walser und die bildende Kunst - Das Fotografieren und Filmen ist verboten. Falls die inhaltliche Aufgabenstellung es erfordert, kann eine Sondererlaubnis beantragt werden bei kunstvermittlung@ag.ch. 23.8.–16.11.2014 Vernissage: Freitag, 22.8.2014, 18 Uhr - Bei Schulklassen darf die maximale Gruppengrösse von 25 SchülerInnen nicht überschritten werden. Falls Ihre reguläre Schulklasse mehr SchülerInnen umfasst, wird selbstverständlich eine Ausnahme gemacht. Sophie Taeuber-Arp Heute ist Morgen - Der Besuch der Schulklasse darf nur in Begleitung von mindestens einer Lehrperson erfolgen. Bitte lassen Sie die Klasse nicht unbeaufsichtigt. - Das Berühren der Kunstwerke ist strengstens untersagt. - Schreiben und Zeichnen ist nur mit Bleistift erlaubt. Bitte bringen Sie eine geeignete Unterlage mit. Andere Schreib- und Malutensilien wie Kugelschreiber, Farb- und Filzstifte, Pinsel, Scheren etc. dürfen in den Ausstellungsräumen nicht verwendet werden. - Um die anderen Besucher nicht zu stören, müssen die Durchgänge freigehalten werden. - Essen und Trinken ist im Ausstellungsbereich nicht gestattet. - Das Aufsichtspersonal ist für die Sicherheit der Kunstwerke verantwortlich. Bitte unterstützen Sie das Personal bei der Arbeit und befolgen Sie seine Anweisungen. Wir danken für Ihr Verständnis und die Beachtung der Hausordnung und wünschen viel Freude bei Ihrem Besuch! 16 17 Notizen 18 19 Bildlegenden Titelblatt Mai-Tu Perret, Little Planetary Harmony, 2006 Philippe Decrauzat, Ohne Titel, 2009 20