Schutz auch für die Achillesferse
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Schutz auch für die Achillesferse
12 der Standard FORSCHUNG SPEZIAL Montag, 10. Mai 2004 Schutz auch für die Achillesferse Heute wird nicht einfach gelaufen. Sonntags- wie auch Marathonläufer rüsten – vom Unterleiberl bis zur Sohle – auf, tanken Hightechprodukte und messen ihren Puls per Funk. Ergebnis: Laufen wird tatsächlich einfacher. Michael Freund Vor kurzen lief es bzw. er wieder im Fernsehen, und wieder traute man seinen Augen nicht: Der Äthiopier Abebe Bikila war 1960 bei den Olympischen Spielen in Rom tatsächlich bloßfüßig als Erster ans Ziel gelangt. Die Ausnahme bestätigt die Regel, dass Menschen nicht für 42-km-Läufe auf hartem Pflaster konstruiert sind und daher im Wortsinn Unterstützung brauchen. Schuhwerk ist wie ein Kissen zwischen Knochen und Asphalt – aber was für eins! Seit Nike mit seinen „Waffel“-Dämpfern auf den Markt gekommen ist, feilen die Entwicklungsabteilungen der Hersteller, zumeist unter Mitarbeit von Orthopäden, an immer raffinierteren Sohlenkonstruktionen, Seitenstützen und Mechaniken im Mittelbereich, um den Bewegungsablauf so stressfrei wie möglich zu gestalten. Der japanische Hersteller Asics etwa setzt für die Mittelsohlen Materialien mit einer Wohin die Füße den Läufer beim Vienna City Marathon am 16. Mai auch lenken, neueste Technologieentwicklungen helfen ihm ins Ziel. Foto: Fischer Molekularstruktur ein, die laut Firmenangabe nach jeder Kompression (d. h. Landung des Fußes) sofort wieder 100 Prozent ihrer Höhe gewinnen, also nicht „nachwippen“ oder gestaucht bleiben. Der Schaumstoff hinter der Ferse, im Schuhrücken, soll sich an- dererseits die individuelle Form von Ferse und Achillessehne merken, durch diesen „Memory Foam“ sei ein „Personal Heel-Fitting“ möglich. Während Asics die Dämpfung direkt unter der Ferse, an der am stärksten beanspruchten Stelle des Fußes, mit Gel DER STANDARD lädt zum Management-Workshop: Balanced Scorecard, Strategie und Mitarbeiterziele? Es kommt nie so, wie man es sich erwartet Die Balanced Scorecard (BSC) hat seit geraumer Zeit die Managementetagen erobert. Die Verbindung zwischen eher abstrakter Strategie und Mitarbeiterzielen scheint gelungen. Doch in der Praxis haben viele Fallstricke und Stolpersteine gezeigt, dass der Wunsch nach Ganzheitlichkeit bei gleichzeitiger Komplexitätsreduktion oftmals von den eigenen Führungskräften torpediert wird. Kernfragen im Workshop: Was kann die BSC als Strategie-Tool wirklich leisten? J Wie ist der Konstruktionsweg von Unternehmenszielen zur Strategie und zu Kennzahlen? J Wie geschieht die Übertragung der strategischen Ziele auf die Mitarbeiter und wie kann man J die Verbindung zu einem MbO-System legen? Wie viele BSC´s braucht ein Unternehmen? J Und welche Funktionen haben die Führungskräfte im BSC-Prozess? J Welche Voraussetzungen sind unbedingt erforderlich und was sollte man tunlichst vermeiden? J Wie können bestehende Systeme wie Vergütung, Controlling und Personalentwicklung in die J BSC integriert werden? Mehrere Fallbeispiele einer BSC aus Dienstleistung, Produktion und Verwaltung J Wann: Wo: Trainer: Kosten: Anmeldeschluss: DO, 17. 06. 2004 von 9 bis 17 Uhr DER STANDARD, Palais Trauttmansdorff Herrengasse 21, 1014 Wien Dr. Andreas Kumpf ist Inhaber der der WPU GmbH, Performance Consulting Company, mit Sitz in Wien und Düsseldorf und Autor mehrerer Fachbücher. Die WPU GmbH ist auf Leistungsmanagement-Konzepte, Strategieentwicklung und Umsetzungsbegleitungen spezialisiert. S 470,– exkl. 20% MWSt. Abovorteil: 10% Rabatt* Inbegriffen sind Workshopunterlagen, Mittagessen und Erfrischungen MO, 07. 06. 2004 DER STANDARD /Karriere Beachten Sie den Abovorteil Der Klügere liest nach. * Für alle Abonnements, die zum Zeitpunkt der erstmaligen Bekanntmachung dieses Angebots bereits bestanden haben. Ich melde mich zum STANDARD-Seminar „Balanced Scorecard, Strategie und Mitarbeiterziele?“ an. NAME FIRMA STRASSE PLZ/ORT TELEFON/FAX DATUM UNTERSCHRIFT Bitte senden oder faxen Sie diesen Kupon an: DER STANDARD, Eventmarketing, Herrengasse 19-21, 1014 Wien, Fax: 01 / 531 70 DW 473 oder e-mail: events@derStandard.at. Wir ersuchen Sie, den Betrag nach Erhalt der Rechnung zu überweisen oder vor Ort zu begleichen. Stornierungen können nur schriftlich akzeptiert werden. Bei Stornierung nach Anmeldeschluss bzw. Nichterscheinen am Veranstaltungstag muss eine Stornogebühr von 50 % in Rechnung gestellt werden. bewerkstelligt, bietet Nike nun Modelle mit vier Stoßdämpfern aus Polyurethan an. Der Konfiguration der „Shox“ sollen Hunderte Meilen lange Tests vorangegangen sein, Resultat war jedenfalls, dass die „Air“-Technik bei den Spitzenläufer-Modellen ausge- TERMINE Q Frauennetzwerke: In der österreichischen Forschung sind die Karrierechancen für Frauen derzeit eher schwach. Was Expertinnen dennoch tun können, um ihren Weg zu gehen, wird beim FEMTechNetzwerktreffen „Lost in Technology? Frauenkarrieren in Forschung und Technologie“ besprochen. Erwartet wird unter anderem Brigitte Bach, stellvertretende Leiterin des Geschäftsfeldes Erneuerbare Energie bei Arsenal Research. 11. 5., 16.00 bis 18.00, 1020 Wien, Media Tower, Taborstraße 1–3 der Standard Webtipp: www.femtech.at Q Forschernetzwerke: Das Universitäre Gründerservice Wien INITS, gefördert durch das AplusB-Programm der Technologie Impulse Gesellschaft (TIG), lädt zu einer Tagung mit dem Thema „Innovation Goes Business“. Dargestellt wird die Erfolgsgeschichte zweier universitärer Start-ups: Austrianova und TTTech Computertechnik AG. Berichtet wird auch über Fördermöglichkeiten seitens des Fonds für die gewerbliche Wirtschaft (FFF) und über VentureCapital-Lösungen für innovative Jungunternehmer von den Universitäten. Auch Networkingchancen werden aufgezeigt. 26. Mai, 10.00 bis 17.00, 1200 Wien, Millennium Event Center, Handelskai 94–96 der Standard Webtipp: www.inits.at www.tig.or.at/ foerderungen/aplusb dient haben dürfte; tatsächlich hat es immer wieder Kritik an der zu wenig kontrollierten Luftkompression in der Sohle gegeben. Adidas hat das Säulenkonzept noch um eine Dimension ausgedehnt, nämlich um die horizontale. Das „Ground Control System“ des deutschen Herstellers ermöglicht eine Verschiebung der Fersensohle bei gleichzeitiger Stabilität des Schuhs, was sich vor allem auf unebenem Gelände bemerkbar machen soll. Tests zum Vergleich der laufenden Forschung stehen noch aus. Der Laufexperte Hans Blutsch meint jedenfalls zu den vielen konkurrierenden Schuhtechniken, dass es das beste Modell sowieso nicht gebe. „Ich kann nur grob sagen, welcher Schuh zu welchem Typ passt“, zitiert ihn der Marathonbuch-Autor Heiner Boberski. Genaueres sei eine Frage der individuellen Aufzeichnung von Laufstil, Gewicht, anatomischen Besonderheiten etc. Während sich Experten über die Sinnhaftigkeit von Herzfrequenzmessern (Polar und andere) einig sind, gehen die Meinungen über Ernährung auseinander. Flüssigkeit ist sicher gut, aber ob Wasser oder Elektrolytgetränke, Zitrusfrüchte oder Tee optimal sind, bleibt auch unter Forschern umstritten. Eine gute Lösung (in jedem Wortsinn) ist laut Lothar Laaber, ProfiLäufer und Inhaber eines Buchgeschäfts mit einschlägigem Sortiment in der Wiener Landstraße, das Power Gel. Dessen Kohlenhydrate gehen schnell ins Blut und bleiben dort lange zur Verfügung, „ich als 90-Kilo-Läufer kann das beurteilen“. Fortschritte auch in der Bekleidung: Die Baumwollfraktion, die Leistung an der Nässe des Leiberls misst, schrumpft, die Mehrheit streift sich Funktionstextilien über. Deren Fähigkeit, Feuchtigkeit nach außen zu transportieren, ist unbestritten, gefeilt wurde in den letzten Jahren am Tragekomfort, an Kombinationen mit Baumwolle als Außenhaut bzw. mit Windstoppern (Gore etc.) als Temperaturerhaltern. In einem kürzlichen Schweizer Produkttest, K-Tipp, wurden Funktion und Materialqualität insbesondere der Unterwäsche von Löffler, KTec, Colonial, Big Bear und Jockey hervorgehoben. Den wichtigsten Tipp fürs Marathonlaufen fasst Boberski in drei Worten zusammen: „Training, Training, Training“. Es war offenbar auch Bikilas Motto. Vier Jahre nach Rom, bei den Olympischen Spielen in Tokio, siegte der Äthiopier (der gerade eine Blinddarmoperation überstanden hatte) erneut und lief mit 2:12:11,2 neuen Weltrekord. In Laufschuhen. Heiner Boberski, Mythos Marathon. 2500 Jahre Langstreckenlauf. Q 21,90/208 Seiten, NP Buchverlag, St. Pölten 2004. NAMEN Jüngste Periode der Erdgeschichte Die Universität Innsbruck hat einen neuen Professor für die Erforschung der jüngsten Periode der Erdgeschichte (Quartär). Der Innsbrucker Geologe Christoph Spötl, geboren 1964, konnte mit Datierungen in den Höhlen der Alpen das Bild vom Ablauf des Quartärs in den Alpen vervollständigen und die zeitliche Auflösung der letzten 100.000 Jahre maßgeblich ergänzen. Er verwendete dabei immer modernste Methoden – und konnte sich auch international einen Namen machen. Spötl absolvierte sein Doktoratsstudium an der Universität Bern. Nach Auslandsaufenthalten am Department of Geological Sciences der University of Missouri, Columbia, und am U. S. Geological Survey National Center in Reston, USA, war er von 1994 bis 1997 Stipendiat der Österreichischen Akademie der Wissenschaften an der Uni Innsbruck. 1999 wurde ihm der START-Preis des Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) zuerkannt. Seit 2000 ist Spötl als Universitätsassistent am Institut für Geologie und Paläontologie der Uni Innsbruck tätig. (red)