- Sucht und Hilfe

Transcription

- Sucht und Hilfe
Ausgabe 01-2013
Das Echo
Mitteilungsblatt – Fachambulanz – Lukaswerk
Braunschweiger Freundeskreis e.V.
Peter-Joseph-Krahe-Strasse 11, 38102 Braunschweig
/////////////////////////////// Das Echo \\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\
Terminvorschau
(Stand 06.11.2012)
So
09.12.12
Weihnachtsfeier
Do
03.01.13
19:30 Ehrungen in der Matthäusgemeinde
Sa
05.01.13
Spielenachmittag
So
06.01.13
Wanderung
Sa
19.01.13
Mitgliederversammlung der AFL im Erlengrund
Sa
02.02.13
Spielenachmittag
Sa
02.02.13
Gemeinsamer Besuch des Büttenabends der BKG
So
03.02.13
Wanderung
Do
07.03.13
Mitgliederversammlung des Braunschweiger Freundeskreises
Sa
06.04.13
Spielenachmittag
So
07.04.13
Wanderung
Do
04.04.13
19:30 Ehrungen in der Matthäusgemeinde
Sa
01.06.13
Tagesfahrt nach Hamburg mit der Möglichkeit, die Bundesgartenschau
im Stadtteil Wilhelmsburg zu besuchen
Sa
Sa
15.06.1322.06.13
Mehrtägige Freizeit auf der Nordseeinsel Borkum
ohne Programm.
Do
04.07.13
19:30 Ehrungen in der Matthäusgemeinde
Mi
So
24.07.1328.07.13
Mehrtagesfahrt nach Paris, Übernachtung im IBIS Montparnasse
Stadtrundfahrt, Bootsfahrt auf der Seine, Euro Disney, 399 Euro
Es sind noch Plätze frei
Do
10.10.13
19:30 Ehrungen in der Matthäusgemeinde
Juli 2014
Mehrtagesfahrt in die Schweiz. Der genaue Termin steht noch nicht
fest. Die Kosten für 6 Übernachtungen, Halbpension und 5 attraktive
Tagesausflüge werden voraussichtlich bei 499 Euro liegen.
Terminänderungen bleiben vorbehalten.
////////////////////////////// Seite 2 \\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\
/////////////////////////////// Das Echo \\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\
Liebe Leser/in,
in diesem Heft wird u.a. auf zwei
Veranstaltungen eingegangen, die von
Mitgliedern des Freundeskreis‘ besucht
wurden. Ein Thema war die Sucht im
Alter, eine Problematik mit anhaltend
hoher Dunkelziffer, die sicherlich weiter
verbreitet ist, als sie im Blick der
Öffentlichkeit steht.
Die zweite war die Regionalkonferenz
Sucht
Südostniedersachsen,
mit
Vorstellung
der
Ambulanten
Entzugsbehandlung in Wolfsburg.
Des Weiteren machen neue Drogen
auf sich aufmerksam (Cathinone und
Energy Drinks), die wahrscheinlich
auch bald neue Konzepte für den
Freundeskreis bedeuten, um auch
diesen Menschen einen Halt bieten zu
können.
Cathinone sind Formen des ‚Liquid
Ecstasy‘, die aus handelsüblichen
Felgenreiniger unter Zugabe von NaOH
(Natriumhydroxid/Natronlauge)
hergestellt werden.
Gerade die Cathinone werden die
Entzugskliniken und Fachambulanzen,
bei anhaltendem Trend, in naher
Zukunft wohl mehr beschäftigen.
Gefährlich werden sie u.a. durch den
extrem hohen Koffeinanteil.
Außerdem möchte ich Sie auf die
Mitgliederversammlung am 07.03.2013
hinweisen, in der nicht nur der
Vorstand neu gewählt wird, sondern
natürlich auch Anfragen und Anträge
behandelt werden.
Abschließend noch ein Blick auf das
Gebiet des Glückspiels, dass ebenso
wenig wie die Sucht im Alter auf ein
breites Interesse der Öffentlichkeit
stößt, da es oft nicht ‚offen‘ ausgelebt
wird.
Lediglich die Folgen sind dann von
außen zu bemerken.
Jörg Sengpiel
Aus diesem Heft:
• THC macht dumm
• Mehrtagesfahrt nach Gent
• Anleitung zum Unglücklich sein
u.a.
Die Energy Drinks, anfangs als harmlos
und
unproblematisch
betrachtet,
werden in ihrer Menge und in ihrem
Angebot immer mehr und werden wohl
von Menschen ohne den Gedanken an
Sucht konsumiert.
////////////////////////////// Seite 3 \\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\
/////////////////////////////// Das Echo \\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\
THC – macht dumm!?
Eine über 40 Jahre andauernde
Langzeitstudie der Duke University in
North
Carolina
hat
über
1000
Neuseeländer begleitet und festgestellt,
dass die geistigen Fähigkeiten, je früher
der Konsum einsetzt, sich nach dem
Aufhören nicht wieder erholen.
Erst bei einem Rausch durch THC ab
dem 18. – 21. Lebensjahr sind die
Schäden geringer, da die Schaltzentrale
im Kopf voll entwickelt ist. Zuvor machen
sich besonders die Veränderungen
während der Pubertät und die Wirkstoffe
von THC in Kombination in den
kognitiven Leistungen bemerkbar.
Davor
werden
vorwiegend
Beeinträchtigungen vor allem bei der
Verarbeitungsgeschwindigkeit,
dem
Kurzzeitgedächtnis, dem sprachlichen
Lernvermögen,
dem
linguistischen
Verständnis
und
der
Wahrnehmungsverarbeitung
verzeichnet.
Neben
der
Verhaltensänderung
unterstützt THC auch die Neigung
psychotische
Krankheiten
(z.B.
Halluzinationen und Schizophrenie) zu
entwickeln.
Das
Tetrahydrocannabinol
(THC)
minimiert
nicht
nur
die
Konzentrationsfähigkeit
und
die
Erinnerung. Darüber hinaus stellt sich
eine übermäßige Sensibilisierung alle
Sinnesorgane
ein,
die
albernes
Verhalten und Lachkrämpfe verursacht –
banale Dinge erscheinen plötzlich
urkomisch.
Untersuchungen haben bewiesen, dass
sich die Schäden im Gehirn besonders
im Verhältnis von grauer zu weißer
Hirnmasse zeigen und das gesamte
Volumen nimmt deutlich ab.
Der Wortstamm Joint stammt aus dem
Französischen (joindre – für verbinden),
was
erklärt
warum
sich
viele
Konsumenten
oft
in
Gruppen
zusammenfinden.
Außerdem
bietet
Canabis
die
Einstiegsbasis für härtere Drogen,
Nikotin rauchen oder einen chronischen
Alkoholkonsum.
Seit den 90er Jahren wird der Joint auch
in
einigen
Jugendkulturen
und
Musikrichtungen, wie Hip-Hop oder
Reggae, thematisiert. Die Filme und
Texte vermitteln eine Beiläufigkeit, die
////////////////////////////// Seite 4 \\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\
/////////////////////////////// Das Echo \\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\
einen kritischen Umgang mit dem
Suchtmittel
verharmlosen
oder
ausblenden.
die Erzeugung, der Besitz und der
Handel mit Canabis verboten. In
Deutschland ist der bloße Verzehr nicht
strafbar, der Anbau, die Herstellung,
der Erwerb, die Ein-, Aus- und
Durchfuhr,
das
Veräußern,
das
Abgeben und das Überlassen zum
Konsum dagegen schon strafbar
(Verstoß
gegen
das
Betäubungsmittelgesetz). Lediglich in
Holland sind der Konsum und der
Besitztum von max. 5 Gramm THC
straffrei.
In den 70er Jahren der Hippiezeit war
das THC Rauchen ein Ausdruck der
Rebellion gegen den manifestierten
Verhaltenskodex
und
die
Moralvorstellung
der
bürgerlichen
Gesellschaft.
Eine Verwendung im therapeutischen
Bereich
in
der
Medizin
zur
Schmerzbekämpfung
bei
Tumorerkrankten Patienten ist noch immer
umstritten und wird eher experimentell
und
unter
strenger
gesetzlicher
Aufsicht durchgeführt.
Im internationalen Einheitsabkommen
über Betäubungsmittel von 1961 sind
(JS)
////////////////////////////// Seite 5 \\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\
/////////////////////////////// Das Echo \\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\
„Sucht im Alter“
ELAS – Selbsthilfetag 2012
Nachdem in den vergangenen beiden
Jahren
der
ELAS
Selbsthilfetag
ausgefallen war, wurde am 17. November
zum Thema „Sucht im Alter“ durch die
„Freundeskreise für Suchtkrankenhilfe
Landesverband Niedersachsen e.V.“ in die
Psychiatrie Wunstorf eingeladen.
Zum Thema hielt der Leiter der Klinik für
Gerontopsychiatrie und Psychotherapie
Herr Dr. Diekmann einen Vortrag mit
anschließender Aussprache.
Am Nachmittag folgte ein Vortrag von Frau
Britta
Telgen,
Fachstelle
Emsland
Bentheim, die sich mit Erfahrungen und
Belastungen
von
Beschäftigten
im
ambulanten Alten- und Suchtbereich
sowie
der
Entwicklung
neuer
niedrigschwelliger Angebote für Senioren
mit Suchtproblematik befasst hat.
Aus
den
Überlegungen
eines
Gerontopsychiaters – Dr. med. Ulrich
Diekmann – zum Thema „Sucht im Alter“:
Problembeschreibung
Definition: Eine Gruppe von Verhaltens-,
kognitiven und körperlichen Phänomenen,
die sich nach wiederholtem
Substanzgebrauch entwickeln.
Typischerweise besteht ein starker
Wunsch, die Substanz einzunehmen,
Schwierigkeiten den Konsum zu
kontrollieren und anhaltender
Substanzgebrauch trotz schädlicher
Folgen. Dem Substanzgebrauch wird
Vorrang vor anderen Aktivitäten und
Verpflichtungen gegeben. Es entwickelt
sich eine Toleranzerhöhung und
manchmal ein körperliches
Entzugssyndrom.
Probleme:
Stetige
Zunahme
Suchterkrankungen im Alter.
der
Suchtverhalten im Alter:
• Endstrecke lang bestehender
Suchterkrankung geprägt durch
körperliche, psychische und soziale
Folgestörungen oder
• Neubeginn im (jedem) Alter,
begünstigt durch
• alterstypische Veränderungen
• Iatrogene Verursachung
(Benzodiazepin- oder
Opiatverordnung) oder
• individuelle Faktoren
• Sucht versteckt sich Doppeldiagnosen im Alter
Ursachen:
• Depression und somatoforme
Schmerzstörung als
Verschreibungsgrund f.
Benzodiazepine u. Opiate
• Körperliche Veränderungen
(schleichend oder akut, Krankheiten
mit/ohne Behinderung)
• Soziale Veränderungen (Tod,
Vereinsamung, Selbstwertminderung / verringerte
Selbstwirksamkeit, fehlende
Tagesstruktur und Sinngebung)
////////////////////////////// Seite 6 \\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\
/////////////////////////////// Das Echo \\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\
• Bewältigungsstrategien
abhängig
von Persönlichkeitsmerkmalen
• Verleugnung bei therapeutischen
Berufsgruppen
• Unauffällige
Persönlichkeit,
verringerte soziale Kontrolle, hohe
Alltagsintegration
Formale Behandlungsvoraussetzungen:
• Kostenträger:
Rentenversicherungsträger: Reha,
wenn Wiederherstellung der berufl.
Leistungsfähigkeit („Entwöhnungskur“) zu erwarten = verpflichtend
• Krankenkassen: Kann-Leistung
Strukturierte
Zusammenarbeit
und
Abstimmung der Angebote zwischen
Alten- und Suchthilfe.
Grundidee des Projektes:
• regelmäßigen Austausch zwischen
Alten- und Suchtkrankenhilfe
• Sensibilisierung durch
gegenseitigen Wissenstransfer
• Aufbau eines Netzwerkes
• Entwicklung neuer Konzepte und
Angebote und Überprüfung ihrer
Effektivität und Effizienz
Zielgruppen:
• Psychiatrische Behandlung in
jedem Alter
• Fehlende psychotherap. Angebote
= Altersdiskriminierung
Ausblick:
• Hinsehen und nicht wegschauen
• Stärkung schützender Faktoren in
jedem Lebensalter (soz. Kontakte,
Entwicklung einer sinngebenden
Tagestruktur, Veränderung der
Alternsbilder)
• Einfordern von qualifizierter Suchtbehandlung bei Krankenkassen,
Kliniken und niedergelassenen
Ärzten aber auch von psychotherapeutischer Hilfen
Aus den Ausführungen von Frau Telgen:
Niedigschwellige
Angebote
Substanzgebrauch Im Alter (NASIA)
Auftrag des Projektes:
bei
Ältere Menschen, bei denen es ein
Problem im Umgang mit psychotropen
Substanzen
gibt
und
bei
denen
möglicherweise
aufgrund
ihres
gesundheitlichen, pflegerischen und/oder
psychosozialen Erscheinungsbildes ein
höherer
und
persönlicher
Unterstützungsbedarf vorliegt
Mitarbeiter der
Emsland und
Fachambulanz
Sucht
Mitarbeiter der Pflege und Betreuung aus
den Einrichtungen
Ergebnisse aus dem Bundesprojekt:
Handlungsempfehlungen für die Altenhilfe
und Suchtkrankenhilfe, Curricula für die
Ausbildung von Pflegekräften.
Leider kann nur ein kleiner Teil des
umfangreichen
Themas
hier
als
Schlaglicht wiedergegeben werden.
RM
////////////////////////////// Seite 7 \\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\
/////////////////////////////// Das Echo \\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\
Hallo liebe Leserinnen und Leser!
Wieder einmal möchte ich in dieser
Ausgabe einen Aufruf für die
Motoradfahrer unter uns starten!
Ich plane wieder für die Saison 2013
eine geführte Tagesausfahrt durch den
schönen Harz. Die letzte Ausfahrt
führte durch das Weserbergland.
Ich würde mich wieder als Tourguide
zur Verfügung stellen!
Die Tour wird in etwa wieder eine
Streckenlänge von ca. 300km haben, in
der ausreichend Pausen eingeplant
werden.
Die Tour plane ich für den
Pfingstmontag, den 20.05.2013. Für
andere
Terminwünsche
bin
ich
offen/ansprechbar.
Bei
Interessen
und
weiteren
Vorschlägen zu der Tagesausfahrt bitte
ich um Zuschriften an meine Mail
Juergenr007@web.de - oder
eine
Benachrichtigung in mein Fach der
Cafeteria.
Ich werde dann eine Teilnehmerliste
ausarbeiten
und
alle
rechtzeitig
informieren.
Selbstverständlich sind auch Freunde
von Euch wieder herzlich eingeladen
teilzunehmen!
Also macht Werbung!
Je mehr mitfahren, desto besser. Der
Spaßfaktor soll auch dieses Mal nicht
zu kurz kommen.
In diesem Sinne die Linke zum Gruß
und auf ein baldiges treffen und wieder
eine tolle Motorradtour und einen super
Tag!
Jürgen Randhahn
////////////////////////////// Seite 8 \\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\
/////////////////////////////// Das Echo \\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\
Mehrtagesfahrt nach Gent
2005 hatte ich eine Mehrtagesfahrt nach
Gent mit Ausflügen nach Brügge, Brüssel
und Antwerpen organisiert, die auf so
positives Echo stieß, das ich sie
wiederholen wollte.
Ebenfalls wollte ich erneut nach Paris
fahren, das wir schon einmal im Jahr 2000
bereist
hatten.
So
bat
ich
zwei
Busunternehmen
um
entsprechende
Angebote. FuMu-Reisen reagierte schnell
und bot beide Fahrten für einen vernünftigen
Preis an. Ich warb für beide Kurzreisen und
konnte für die Fahrt nach Flandern mehr
unverbindliche Anmeldungen einsammeln.
Mich hat die Wahl zugunsten Gents nicht
wirklich überrascht, wohl aber das
Reisebüro Fuhrmann-Mundstock.
Die Fahrt wurde dann ausgeschrieben mit
einem
gegenüber
2005
geänderten
Programm, um auch etwas Abwechslung zu
bieten. Als Teilnehmerbeitrag für Fahrt (4
Ü/F) im zentral gelegenen Hotel Ibis Opera
in Gent und Ausflügen, Stadtbesichtigungen
und zwei Bootsfahrten wurden 335 Euro
berechnet.
Nach kurzer Zeit hatte ich genügend
verbindliche
Anmeldungen
zusammen.
Allerdings
hatte
es
erhebliche
Verschiebungen
im
Teilnehmerkreis
gegenüber
den
unverbindlichen
Anmeldungen
gegeben.
Statt
30
Fahrtwiederholern hatten sich nur 10
Teilnehmer angemeldet, die 2005 mit nach
Belgien gefahren waren. Daraufhin habe ich
das Programm noch einmal überarbeitet
und eine Busfahrt durch das westliche
Flandern durch einen Ganztagsaufenthalt
mit Stadtführung in Gent ersetzt.
Am Sonntag, den 12.08.12 holte uns
Hartmut Förster, den wir schon von der
Schweizfahrt 2009 kannten, am ZOB
Braunschweig ab. Zusammen mit 9 in
Salzgitter
vorher
eingestiegenen
Teilnehmern waren wir 49 Leute, die sich
.
auf ein paar interessante Tage in Belgien
freuten. Die Hinfahrt im bequemen
Mercedes-Travego-Bus verlief ruhig und
Stau frei.
Gegen 15 Uhr erreichten wir Mechelen, eine
Stadt mit 80.000 Einwohnern, die im 16.
Jahrhundert für ein paar Jahre zur
Hauptstadt der habsburgischen Niederlande
aufstieg. Von der einstigen Bedeutung ist
heute nicht mehr viel zu sehen. Viele
Gebäude sind sanierungsbedürftig.
Durch die schmalen Straßen fahren zu viele
Autos. Touristisch lohnt Mechelen nur für
Leute, die sich für Kirchen interessieren. Es
ist heute noch das religiöse Zentrum des
katholischen Belgiens.
Gegen 18 Uhr kamen wir dann in Gent an.
Nach der Zimmerverteilung gingen wir
paarweise oder in Gruppen in die Stadt zum
Essen und Bummeln.
Der Montag begann dann mit einer
zweistündigen Stadtführung. Anschließend
war Gelegenheit zur Besichtigung der
Kathedrale St. Bavo (mit dem berühmten
Genter Altar der Brüder van Eyck), des
Belfrieds (95 m hoher Stadtturm) oder des
Gravensteens (800 Jahre alte Wasserburg)
und zum Essen.
Wer - wie ich - die belgische Küche nicht
kennen lernen wollte, konnte sich bei
MacDonalds oder Pizza Hut beköstigen
lassen.
Schade war, dass einige Geschäfte
montags nicht geöffnet hatten. So stand ich
dann
beim
Süßwarengeschäft
“Temmerman” vor verschlossener Tür.
Am Dienstag fuhren wir dann nach Brügge.
Am Minnewaterpark erwarteten uns zwei
Stadtführer, die uns den berühmten
Beginenhof
und
die Altstadt
(alles
Weltkulturerbe der UNESCO) zeigten.
////////////////////////////// Seite 9 \\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\
/////////////////////////////// Das Echo \\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\
Anschließend konnte man Essen, durch die
Stadt bummeln, die Liebfrauenkirche (mit
Michelangelo-Plastik) besichtigen. Ich hatte
mir vorgenommen, Brügge von oben zu
betrachten und ein paar Fotos vom
Marktplatz aus der Vogelperspektive zu
schießen. Leider wollten so viele Touristen
auf
den
Turm,
dass
er
den
Besucherandrang nicht fassen konnte. So
musste ich mir den Stadtturm von unten
ansehen. Na ja, nicht so schlimm, ich war ja
schon zweimal oben.
Am Mittwoch startete unser Ausflug in die
Hafenstadt Antwerpen. Aber obwohl die
Belgier Maria Himmelfahrt feierten, war die
City sehr belebt. Ein großes Straßenfest
lockte zigtausend Besucher in die Stadt mit
dem zweitgrößten europäischen Hafen.
Nach der obligatorischen Stadtführung war
Gelegenheit, die Liebfrauenkathedrale oder
das
Rubenshaus
oder
den
Jugendstilbahnhof zu besichtigen. Nur
schade, dass die Geschäfte in der Meir
(Haupteinkaufsstraße) geschlossen blieben.
Für Nachmittags wurde eine Bootsfahrt von
Brügge
nach
Damme
(Nachbarort)
angeboten. Wer Interesse hatte, fuhr mit
einem Linienbus zum Norwegse Kai. Nach
etwa 500 m Fußmarsch erreichten wir die
“Lamme
Godzack”.
Auf
einem
schnurgeraden Kanal, auf dem früher die
Handelschiffe von der Nordsee nach Brügge
gezogen (getreidelt) wurden, umrahmt von
baumstandenen Treidelpfaden, fuhr das
Schiffchen in das (laut Baedecker)
beschauliche Damme. Damme ist klein,
niedlich, aber nicht beschaulich. Ständig
rollten
PKWs
über
das
holprige
Kopfsteinpflaster des Marktplatzes. Ich habe
immer gerätselt, warum das kleine Kaff so
ein hohes Verkehrsaufkommen in West-OstRichtung und umgekehrt hat. In der Nähe
gab es kein Einkaufszentrum und keine
Freizeiteinrichtung. Vielleicht gab es auch
auch nichts Gescheites im Fernsehen
(Olympia war zwei Tage vorher zu Ende
gegangen).
Abends hatte ich noch eine Bootsfahrt durch
das dämmernde Gent organisiert. Weil es
nach
Regen
aussah,
musste
ein
Wetterschutz auf das Boot montiert werden.
Da die Brüchen über die Leie sehr niedrig
waren, musste das Regenverdeck jedes Mal
elektrisch abgesenkt und dann wieder
angehoben werden. Das tat aber der
Stimmung keinen Abbruch.
In Damme gibt es übrigens ein TillEulenspiegel-Museum. 350 Jahre nach dem
Braunschweiger Schriftsteller Hermann Bote
hat der Flame Charles de Coster seine
Schalk Erzählungen gecovert. Till war nun
kein unpolitischer Possenreißer mehr
sondern ist zum Kämpfer für die Freiheit im
Krieg Spaniens gegen die Niederlande im
16. Jahrhundert aufgestiegen.
Fazit: es war eine schöne und interessante
Fahrt - auch für die Mitglieder, die schon
2005 mit mir Flandern bereist hatten. Gent,
Brügge, Antwerpen und Brüssel sind sehr
sehenswerte Städte, deren Altstädte,
Marktplätze, Belfriede und Beginenhöfe zu
Recht
in
die
des
Weltkulturerbes
aufgenommen wurden.
Am Donnerstag traten wir dann um 9 Uhr
die Heimfahrt über Brüssel an. Am Atomium
holten wir eine Stadtführerin ab, die uns
dann durch die königlichen Göärten vorbei
in die Innenstadt zum Großen Markt leitete.
Dort
wartete
eine
besondere
Sehenswürdigkeit
auf
uns:
ein
fußballfeldgroßer Blumenteppich, der im
Zweijahresrhythmus für eine Woche vor
dem Rathaus und den mittelalterlichen
Zunfthäusern ausgerollt wird. Natürlich
haben wir auch das Männeken Pis und die
Verwaltungspaläste der EU gesehen.
KH
////////////////////////////// Seite 10 \\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\
/////////////////////////////// Das Echo \\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\
Braunschweiger Freundeskreis e.V.
Einladung zur Mitgliederversammlung
Donnerstag, 07. März 2013, 19.30 Uhr, Matthäus-Gemeinde
Tagesordnung:
1. Beschluss der Tagesordnung
2. Protokoll der letzten Mitgliederversammlung
3. Bericht des Vorstandes
4. Kassenbericht
5. Berichte der Kassenprüfer
6. Entlastungen
7. Neuwahl des Vorstandes
8. Wahl der Kassenprüfer
9. Anträge (schriftlich bis 20.02.2013)
10. Verschiedenes
Die Mitgliederversammlung ist beschlussfähig ohne Rücksicht auf
die Zahl der erschienenen Mitglieder.
Klaus Habekost Reinhard Markworth
Wir trauern um den Heimgang von:
Elfriede Isensee 26.03.1930 - 08.08.2012
////////////////////////////// Seite 11 \\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\
/////////////////////////////// Das Echo \\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\
Kontrolliertes Trinken WIE LANGE soll das gutgehen???
Von Zeit zu Zeit wird immer wieder von
verschiedenen
Seiten
das
Thema
"kontrolliertes
Trinken"
propagiert.
Zeitschriften, wie jüngst der Spiegel,
berichteten darüber. Es gibt zu diesem
Thema auch eine Website, auch manche
Ärzte und Therapeuten vertreten diese
Theorie.
womöglich
tiefer
in
die
Sucht
hineinrutschen."
70 Prozent aller Alkoholabhängigen
erleiden im ersten Jahr nach einer
Therapie einen Rückfall, im zweiten Jahr
trinken sogar 90 Prozent wieder, so
berichtet die Medizinische Hochschule
Hannover aus ihrer Suchtforschung.
Professionelle Hilfsangebote zum Erlernen
des kontrollierten Trinkens sind in der
Bundesrepublik recht neu. Das Konzept
entstand in den sechziger Jahren in
Australien und den USA. Ende der
neunziger Jahre holte es der Psychologe
Prof.
Dr.
Joachim
Körkel
nach
Deutschland.
Für viele ist der Gedanke "nie wieder
Alkohol" nur schwer vorstellbar. Jeder
Zweite bis Dritte, der eine Suchttherapie
beginnt, die auf Abstinenz abzielt, wolle
eigentlich lieber weniger als nie wieder
trinken.
In einem sogenannten "Ambulantes
Gruppenprogramm zum kontrollierten
Trinken" (AkT) sollen die Teilnehmer in
einem 10-wöchigen Kurs das kontrollierte
Trinken lernen, statt ganz auf Alkohol zu
verzichten. Dabei geht es darum, den
Konsum
einzuschränken
und
mit
Situationen umzugehen, die bisher zum
Trinkgelage führten.
Wie nicht jeder abstinent leben könne,
könne auch nicht jeder kontrolliert Trinken,
sagt Körkel im Spiegel. Betroffenen, die
bereits trocken leben oder auf dem Weg
dorthin sind, rät der Suchtforscher von
dem Schwenk zum reduzierten Konsum
ab. "Abstinenz", so sagt er, "soll das erste
Ziel sein". Auch bei Menschen, die wegen
Alkohol gewalttätig werden, Schwangeren
und bei zu starken Leberschäden würde er
Enthaltsamkeit als Ziel erster Wahl sehen.
"Wenn eine Person die Enthaltsamkeit
ablehnt und nur reduzieren möchte, dann
sollten wir sie dabei professionell
unterstützen", sagt Körkel.
"Andernfalls wird sie entweder gar nichts
tun oder ohne profundes Handwerkszeug
den Konsum zu reduzieren versuchen und
Viele Menschen mit Erfahrung in dem
Bereich, sowie selbst Betroffene sprechen
sich gegen derartige Ansätze aus. Mehr
noch, halten sie es für gefährlich, solche
Theorien zu verbreiten! Auch wenn
teilweise darauf hingewiesen wird, dass
sich
"kontrolliertes
Trinken"
bei
bestimmten Indikationen nicht realisieren
lässt, kann es bei Betroffenen falsche
Hoffnungen
wecken.
Aus
eigener
Erfahrung kann ich vor Versuchen mit
"kontrolliertem
Trinken"
eindringlich
warnen.
Was besagt die Theorie "Kontrolliertes
Trinken"? Kontrolliertes Trinken heißt, den
eigenen Alkoholkonsum nach einem zuvor
festgelegten
Trinkplan
und
nach
bestimmten Regeln auszurichten. Sie ist
ursprünglich für Menschen gedacht, die
zwar viel Alkohol trinken, dabei aber
(angeblich) nicht alkoholabhängig sind. In
der Tat gibt es "Vieltrinker" ohne
Suchtstruktur, jedoch ist diese Spezies
weniger häufig vertreten. Da jedoch die
Übergänge zwischen Missbrauch und
Abhängigkeit fließend sind, kann niemals
mit Gewissheit festgelegt werden, wer das
Prinzip "Kontrolliertes Trinken" anwenden
kann und wer nicht.
////////////////////////////// Seite 12 \\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\
/////////////////////////////// Das Echo \\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\
Die Sache hat einen Haken! Bei
Betrachtung der einzelnen Phasen der
Alkoholsucht ist das „Trinken nach einem
bestimmten Schema" ein fast fester
Bestandteil der sogenannten kritischen
Phase. In dieser Phase sind die
Betroffenen jedoch bereits in ihrer Sucht
gefangen. Nur Abstinenz könnte den
Fortschritt der Alkoholkrankheit stoppen.
Kontrolliertes
Trinken
kann
bei
Abhängigen nicht funktionieren, die
Krankheit ist psychosomatisch. Das
heißt, Körper und Geist sind gemeinsam
davon betroffen und damit kann die
Kontrolle
allein
willentlich
nicht
funktionieren, um nur ein Bisschen zu
trinken. Ein bisschen schwanger geht
auch nicht.
Viele Menschen trinken nur hin und
wieder - sie können also mit Alkohol
umgehen. Sie verspüren kein Verlangen
nach mehr Alkohol und haben auch
keine Probleme, auf das Trinken zu
verzichten. Wer sich aber selbst
kontrollieren
muss
oder
auch
therapeutisch Kontrolle bedarf, hat
bereits ein ernsthaftes Alkoholproblem!
Der Versuch, kontrolliert zu trinken zeigt,
dass
zuvor
ein
Kontrollverlust
eingetreten sein muss. Nun wird probiert,
kontrolliert zu trinken, was aber zu
keinerlei
Befriedigung
des
Trinkverlangens führen kann, da die
Betroffenen nicht mehr die Menge
bekommen, die sie brauchen, um sich
wohlzufühlen. Vergleichen wir es mal mit
einem fürchterlichen Hunger. Die Person
bekommt aber nur eine Scheibe Brot und
soll damit satt und zufrieden sein.
Für die Betroffenen ist das "Kontrollierte
Trinken" folglich mehr eine Qual, als ein
Nutzen. Es werden Bedürfnisse geweckt,
die nicht befriedigt werden.
Es ist im Endeffekt also leichter, ganz auf
den Alkohol zu verzichten. Ansonsten ist
es eine tickende Zeitbombe!
Viele trockene Alkoholiker meinen, nach
einer
kürzeren
oder
längeren
Abstinenzphase, wieder mit Alkohol
umgehen zu können. Nicht wenige fallen
durch Publikationen über "Kontrolliertes
Trinken" in diesen Irrglauben. Der
Alkoholkranke versucht nun nach seinem
oder vom Therapeuten empfohlenen,
vorher festgelegtes, Trinkschema Alkohol
zu trinken. Erstaunlicherweise mag es
bei dem ein oder anderen über einen
gewissen Zeitraum zu funktionieren aber die Zeitbombe tickt!
In vielen bekannten Fällen wurde die
sich zugestandene oder vereinbarte
Alkoholmenge eigenmächtig nach und
nach gesteigert. Am Ende wurde
exzessiver als je zuvor getrunken.
Es ist zu befürchten, dass derartige
Experimente "kontrolliert" zu trinken
nichts anderes sind als schleichende
Rückfälle. Anzumerken ist zudem, dass
die meisten, die sich in "kontrolliertem
Trinken"
versucht
haben,
binnen
kürzester Zeit (ca. 2 bis 4 Wochen)
wieder
in
ihr
altes
Trinkmuster
zurückgefallen sind.
Selbst wenn ein Fall bekannt ist, das es
jemand länger als ein Jahr geschafft hat,
hat sich das Problem nur verschoben.
Rückfall bleibt Rückfall, egal ob nach
drei Wochen, Monaten oder Jahren.
Es kann nur ausdrücklich davor gewarnt
werden,
unter
gegebenen
Voraussetzungen "Kontrolliertes Trinken"
auszuprobieren!
HJ
////////////////////////////// Seite 13 \\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\
/////////////////////////////// Das Echo \\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\
„Ich bin doch angreifbar. Egal, was ich mache“
Dieses Zitat stammt von ‚unserem‘
Joachim Löw. Doch bis zu dieser
Erkenntnis ist es ein weiter Weg.
Besonders wenn das Ergebnis lautet: Ich
bin so, wie ich bin!
Sicherlich
kann
niemand
100%ig
vorhersagen, wie sich das Gegenüber
verhält bzw. wie es reagiert. Ein
gewisses
Restrisiko
bleibt
immer
bestehen.
Viele haben sich sicherlich schon bei
dem Gedanken ertappt, dass sie sich
mehr Sorgen um die Reaktionen der
anderen machen, als zu sich selbst zu
stehen.
Anika könnte bei dem Treffen allein
bleiben.
Die Hälfte der Brötchen bleibt über.
Silvia macht Peter Vorwürfe, dass er zu
viele gekauft hat.
Dabei sind sich die ‚echten‘ Wahrsager
sicher, dass sie genau erkennen können,
was passiert, wenn sie dies oder jenes
tun oder eben nicht tun.
Anika schminkt sich stark, weil sie
glaubt, dass das der sicherste Weg sei,
einen Mann zu beeindrucken.
Peter kauft für eine Party mehr Brötchen
als mit Silvia abgesprochen.
Wenn man seinen Ahnungen Platz
einräumt, können sich die Befürchtungen
zu einer Angst steigern, vorzugsweise
davor Fehler zu begehen. Außerdem
können sie zu einer großen Belastung
werden, die sich dem eigenen Ego in
den Weg stellt.
Dabei verhindern die Befürchtungen und
Ängste das bewusste Erkennen von
neuen Chancen und natürlich auch die
Möglichkeit
positive
Erfahrungen
machen zu können.
Man macht sein ganzes Verhalten davon
abhängig, was alles passieren könnte6
Außerdem verhindert das Bedenken aller
Fehlerquellen zu sich selbst zu stehen
oder der zu sein, der man wirklich ist.
Denn die Handlungen und Taten richten
sich im Extremfall nur auf die anderen
aus und lassen die eigene Persönlichkeit
in den Hintergrund treten.
Anika beeindruckt vielleicht den Mann,
aber sie ist nicht sie selbst. Macht es
dann noch Sinn zu dem Treffen zu
gehen?
Die Brötchen werden wiedererwarten
fast alle aufgegessen. Nur ein kleiner
Rest bleibt übrig.
Nur durch Übung lässt sich der
individuelle
Freiraum
im
eigenen
Verhalten vergrößern. Und vielleicht sind
die Ergebnisse dann doch positiv, wenn
die Handlung so ist, wie es der
Persönlichkeit entspricht.
Durch Entscheidungen zunächst im
kleinen Rahmen, wie die Wahl der
Kleidung, die einem entspricht, kann ein
erster Schritt in Richtung
////////////////////////////// Seite 14 \\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\
/////////////////////////////// Das Echo \\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\
selbstbestimmtes und freies Handeln
möglich sein.
Wie treu sind
gegenüber?
Martina hat sich ein schickes Kleid
angezogen, obwohl sie eher der
Jeanstyp ist.
Anfängliche Befürchtungen
sich auch im Nichts verlieren:
sie
sich
selbst
• in welchen Augenblicken habe
ich angeeckt oder provoziert,
einfach weil man sich so verhält,
wie man es für richtig erachtet?
• in welchen Momenten hätte man
sich anders verhalten können?
• bei wem verstellt man sich? Und
warum? Was ist zu befürchten?
• Ist man sich bei Entscheidungen
selber treu geblieben?
• Hat
man
sich
durch
Befürchtungen und möglichen
Risiken anders entschieden?
können
• durch anecken oder provozieren
können Reaktionen kommen mit
denen man nicht zurecht kommt
• die ständige Angst etwas falsch
zu machen
• etwas später zu bereuen, was
man getan hat
Anscheinend ein Experiment mit
ungewissen Ausgang, aber hieß es
nicht schon immer:
Wer nicht wagt, der nicht gewinnt!
Martina
hat
entgegen
ihren
Befürchtungen einige Komplimente
bekommen.
Das sind schöne Überraschungen, die
einen ermutigen können, etwas zu
riskieren und sich weniger von
Befürchtungen leiten zu lassen. Solche
Erfahrungen helfen dabei, dass man
sich in anderen Situationen mehr zu
traut und sich selbst häufiger treu
bleiben kann.
Also wieder mehr auf die Persönlichkeit
besinnen und Entschlüsse treffen. Sind
sie am Ende falsch und man steht aber
zu seinen Fehlern, lässt es sich mit der
Reaktion und Kritik der anderen viel
leichter umgehen.
Daher respektvoll gegenüber anderen
sein, aber sicher der eigenen Meinung
vertrauen und auf die innere Stimme
hören, die die Türen zu neuen
Erfahrungen öffnen kann.
JS
////////////////////////////// Seite 15 \\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\
/////////////////////////////// Das Echo \\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\
Ambulante Entzugsbehandlung und „Neue Drogen“
Regionalkonferenz Sucht Südostniedersachsen am 8. Oktober 2012
Dipl. Psych. Ismail Kasapoglu stellte die
„Ambulante
Entzugsbehandlung
in
Wolfsburg“ vor.
In der „Braunschweiger Zeitung“ vom 10.
Oktober wurde über diesen Vortrag
berichtet.
Dieses Angebot richtet sich an Menschen,
die eine ambulante Behandlung einer
stationären vorziehen und reiht sich in die
ungezählte Liste der niedrigschwelligen
Angebote
ein.
Die
folgenden
Ausführungen
entnehme
ich
dem
entsprechenden Faltblatt.
Dort steht u. a.: Wer synthetische
Substanzen wie „Badesalz“ oder Gammahydroxybutyrat (GHB), besser bekannt als
„Liquid Ecstasy“ oder „K.o.-Tropfen,
konsumiere, der spielt Russisch Roulette.
„Vor allem bei einem Mischkonsum mit
Alkohol oder anderen Drogen sind die
Folgen unkalkulierbar“, warnt Dr. Abel.
Ablauf:
Am Anfang wird durch ärztliches
Vorgespräch sowie Untersuchung geklärt,
ob
eine
Entzugsbehandlung
unter
ambulanten Bedingungen medizinisch
sicher durchführbar ist.
Was mich in diesem Vortrag erschreckte
war,
dass
aus
handelsüblichen
Reinigungsmitteln (Felgenreiniger) die
GammaButyrolacton
(GBL)
unter
Hinzugabe von NaOH relativ einfach GHB
hergestellt werden kann.
Die Behandlung findet dann immer von
Montag bis Freitag ab 15:30 Uhr in der
Tagesklinik Wolfsburg statt und dauert 10
Tage. Danach können Termine für
Nachsorgegespräche vereinbart werden.
Relativ einfach bedeutet das bestimmte
Internetforen Felgenreiniger, NaOH und
die entsprechenden Mischbehälter nebst
Gebrauchsanweisung anbieten.
Der Schwerpunkt liegt in der Beratung
durch ein multidisziplinäres Team in Form
von Therapiegruppen- und Einzelgesprächen statt.
Abstinenz ist das Ziel der Behandlung. Ein
Antrag auf eine anschließende Entwöhnungstherapie kann in dieser Zeit mit Hilfe
des Teams gestellt werden. Beratung zu
individuellen
Behandlungsmöglichkeiten
kann in Anspruch genommen werden.
Im 2. Teil der Regionalkonferenz stellte Dr.
Alexander Abel, Oberarzt der Klinik für
Suchterkrankungen des APZ „Neue
Drogen“ vor.
Aus den Ausführungen Dr. Abels:
GHB: Probleme:
• Sehr kurze Nachweisdauer (ca. 3-6
Stunden)
• Todesfälle durch Mischintoxikation
mit anderen Drogen/Alkohol
• durch regelmäßigen Konsum
Abhängigkeit mit
Entzugssymptomen
• Unruhe, Suchtdruck, Stimmungsschwankungen, Schlaflosigkeit,
Delir,
• Halluzinationen
////////////////////////////// Seite 16 \\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\
////////////////////////////// Das Echo \\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\
• Kreislaufversagen
• GHB seit 2002
verschreibungsfähiges
Betäubungsmittel
„Badesalzdrogen“ – synthetische
Cathinone
• Chemische Abwandlungen von
natürlichen Cathinonen (KathBlätter) -- wachsende Zahl von
Substanzen
• aktuell häufig sind: MDPV
(Methylendioxypyrovaleron)
• Mephedron, Methylon, Butylon
• 6werden verkauft unter Bezeichnungen wie „Badesalz“, „Lufterfrischer“, „Düngemittel“, „PV“, 6
• 6 sind seit Juli 2012 der BtMVV
unterstellt: nicht
verschreibungsfähig
synthetische Cathinone: Wirkungen
• preisgünstiges „Kokain des kleinen
Mannes“
• antriebsteigernd, entaktogen,
stimulierend, Schlafbedürfnis und
Hunger werden unterdrückt
• Wirkungsbeginn nach 30 min,
Dauer 4-8 Stunden
• Konsum als Einzeldosis oder
mehrfach am Tag (binges)
• einige Konsumenten berichteten
Suchtverlangen,
• Schlafstörungen und Unruhe
wurden mit BZD behandelt
• Kurze Halbwertszeit im Körper < 2
Stunden
synthetische Cathinone: unerwünschte
Wirkungen
• Vegetativ:
Herzrhythmusstörungen,
Hypertonie, Hyperthermie,
Rhabdomyolyse, Koma, Tod
• Psychisch: starke Unruhe,
Verwirrtheit, Halluzinationen,
Psychose,
• aggressives Verhalten,
Selbstverstümmelungen
• Plötzliche Zustandswechsel
zwischen Delir, klaren Zuständen,
Rückzug, Lachen, Aggressivität
-- „excited delirium“
• Akute Symptomatik kann in eine
längerdauernde psychotische
Restsymptomatik übergehen
Schlussfolgerungen:
• Bei unklaren Verhaltensstörungen
(v. a. jüngere Patienten!) an
Intoxikation mit „neuen Drogen“
denken und mit Komplikationen
rechnen
• Die meisten der „neuen Drogen“
sind mit den Routinetests
(„Drogen-UK“) nicht nachweisbar
-- die Suchtanamnese sollte „die
Neuen“ berücksichtigen
• Der Nachweis vieler „neuer
Drogen“ ist nur in einem externen
Labor möglich – die meisten
dieser Drogen sind nur wenige
Stunden lang nachweisbar
RM
///////////////////////////// Seite 17 \\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\
/////////////////////////////// Das Echo \\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\
Energy-Drinks sind keine harmlosen Durstlöscher!
In unserem schnelllebigen Zeitalter
begleiten uns auch immer neue
Drogen, hier bin ich auf eine legale
Droge aufmerksam geworden, bei der
nicht nur ich der Meinung bin, dass es
nicht Verharmlost werden sollte, auch
Behörden befassen sich mit der Frage Verbot für Jugendliche oder nicht?
Hier hab ich ein paar Informationen
zusammengetragen aus denen die
Gefährlichkeit deutlich werden soll!
Ein Beispiel:
14-Jährige
stirbt
an
KoffeinVergiftung
Das Mädchen war im Dezember 2011
an einem Herzstillstand gestorben,
nachdem es innerhalb von 24 Stunden
zwei Dosen eines Energy-Drinks
getrunken hatte. Diese enthielten laut
den Anwälten der Familie 480
Milligramm Koffein. Die Ärzte hielten
damals in ihrem Autopsie Bericht eine
"Herzrhythmusstörung durch Vergiftung
mit Koffein" als Todesursache fest.
Erfrischungsgetränke dürfen in den
USA höchstens 71,5 Milligramm
Koffein je 0,35 Liter enthalten. Die
Höchstgrenze gilt für Energizer nicht,
weil diese als Nahrungsergänzung
angesehen werden. Die EnergieGetränke seien für junge Mädchen und
Jungen eine "tödliche Falle", erklärte
die Mutter der 14-Jährigen. Der
Hersteller müsse zur Kenntnis nehmen,
dass "sein Produkt töten kann".
(Quelle T-Online/Panorama)
Energy Drinks
Anhänger der Techno-Szene locken sie
mit kraftvollen Namen wie „Bullit“, „Red
Bull“, „Black Panther“, „Flying Horse“
oder „Red Kick“. Intergalaktischen
Freaks kommen sie als „Power Point“,
„Warp 4“ oder „Magic Man“. Und
speziell
für
Wellness-Wellenreiter
wurde „fit for fun“ auf den Markt
gebracht.
Die völlig überteuerten Getränke
enthalten neben viel Wasser und
Zucker bzw. Süßstoffen, Mineral- und
Aromastoffen, Vitaminzusätzen und
Geschmacksverstärkern
auch
Substanzen, die in Erfrischungsgetränken eigentlich nichts zu suchen
haben und z.T. umstritten sind: Die
große Mehrzahl von Energy Drinks
enthält bis zu 320 mg Koffein/Liter.
Die allgemeine Auffassung, dass
Energy Drinks sehr hohe Mengen
Koffein enthalten, ist relativ, wenn man
diese Getränke mit anderen vergleicht:
Kaffee enthält, je nach Herstellungsart,
350-1100 mg/l, schwarzer Tee 150-350
mg/l, bei Cola-Getränken liegt der
Gehalt etwas niedriger: 90-200mg/l.
Die pharmakologische Wirkung von
Koffein
ist
bekanntermaßen
dosisabhängig, die Aufnahme von 50100 mg kann bei Erwachsenen
anregend wirken, bei Mengen von über
500
mg
werden
unerwünschte
Symptome beobachtet (Herzerregung,
Schlaflosigkeit usw.).
Bei Energy Drinks wird diese kritische
Grenze erst bei einem raschen
Konsum von mehr als 6 Dosen erreicht,
bei Kindern und Jugendlichen liegt die
Grenze sicherlich niedriger und die
aufputschende Wirkung kann zu
Herzrasen
und
Schwindelanfällen
führen.
////////////////////////////// Seite 18 \\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\
/////////////////////////////// Das Echo \\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\
Mögliche
Wechselwirkungen
der
verschiedenen
Inhaltsstoffe
untereinander sind hier jedoch nicht
berücksichtigt.
Die
Aminosäure
Taurin
ist
der
mengenmäßig dominanteste Inhaltsstoff
(ca. 400 mg/Dose) in Energy Drinks. Ob
Taurin tatsächlich „als konditionell
essentielle Aminosäure Körper und Geist
beleben“ kann, ist wissenschaftlich nicht
abgesichert. Da stoffwechselgesunde
Menschen ein großes Taurinreservoir
haben und keine Mangelerscheinungen
auftreten. Taurin hat hier u.a. die
Funktion als Geschmacksverstärker.
Ca. 2000 mg Guarana ist in den meisten
Energy Drinks pro Dose enthalten, das
durch seinen Coffein Gehalt (bis zu 6%)
die aufputschende Wirkung verstärkt.
Für allergiegefährdete Personen sind in
einigen Energy Drinks verwendete
Farbstoffe wie z.B. E104 „Chinolingelb“
oder E122 „Azorubin“ bedenklich.
Über
den
Effekt
und
die
Wechselwirkungen
von
DHA
(Docosahexaensäure) aus Fischöl, das
in manchen Energy Drinks zu finden ist,
sind sich die Ernährungsfachleute noch
nicht sicher.
Zusammensetzung: Koffein, Taurin,
Guarana etc.
Energy
Drinks
sind
legale
Wachmacher, die Müdigkeit für kurze
Zeit verfliegen lassen und vitaler machen
sollen. In denen im Handel erhältlichen
Energy Drinks sind neben Süßstoffen,
Guarana, Vitaminen und teilweise Taurin
auch hohe Dosen Koffein enthalten.
Dieser macht den Hauptwirkstoff aus. In
Verbindung mit dem Wirkstoff der im
Amazonasgebiet
vorherrschenden
Frucht Guarana hält die Wirkung der
Drinks länger an, als beispielsweise
nach Verzehr einer Tasse Kaffee. Das
hat seinen Grund darin, dass der hohe
Anteil an Ballaststoffen Teile des
Koffeins bindet und dann nur langsam an
den Organismus abgegeben werden.
Aufnahme/Wirkungsdauer
Nach der Einnahme beginnt die Wirkung
je nach Zustand des Konsumenten
zwischen zehn Minuten und einer
Stunde und hält zwei bis drei in manchen
Fällen (z.B. bei Menschen, die nicht so
oft Koffein zu sich nehmen) bis zu vier
Stunden an. Die im Handel befindlichen
Energy Drinks enthalten auf 100 ml rund
30-35 mg Koffein. Eine Dose enthält ca.
60 – 80 mg Koffein, das entspricht ca.
zwei Tassen Kaffee. Zusätze in den
Drinks verzögern den Abbau des
Koffeins.
Rausch
Das in den Drinks enthaltene Koffein
vertreibt Müdigkeitserscheinungen und
leichte Kopfschmerzen, muntert auf und
erzeugt in höheren Dosen (ab 600 mg,
das entspricht ca. vier bis sechs Drinks)
euphorische Stimmungen.
Körperliche
Wirkungen/Risiken
während
des
Rausches
Bei hoher Koffein-Dosis kann es zu
Herzrasen und erhöhter Nervosität
kommen. Wer mehr als vier bis sechs
Drinks täglich zu sich nimmt, für den
besteht
Gefahr
der
körperlichen
Abhängigkeit.
Die
Entzugserscheinungen treten in Form
von
Kopfschmerzen,
Nervosität,
Konzentrationsstörungen
und
Reizbarkeit auf.
(Quelle: Drug-infopool.de)
Dies soll Ihnen einen kleinen Eindruck
von der Gefährlichkeit vermitteln.
JR
////////////////////////////// Seite 19 \\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\
/////////////////////////////// Das Echo \\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\
Anleitung zum unglücklich sein oder zur Selbstfindung
Die oft entstehende Problematik der
zwischenmenschlichen Kommunikation
und Verhaltensweise, ist häufig das
Problem durch ein beschädigtes „Ich“.
Das kann man ändern mit Erkenntnis
und Willen. Darum geht es bei der
eigenen
Interaktion
mit
seinen
Mitmenschen: „Das Wollen“ und „ZuSich-Selbst-Finden“.
„Man
kann
nicht
nicht
kommunizieren,“ sobald zwei Personen
sich gegenseitig wahrnehmen können,
kommunizieren sie miteinander, da jedes
Verhalten kommunikativen Charakter
hat. Der Psychologe Paul Watzlawick
versteht Verhalten jeder Art als
Kommunikation. Da Verhalten kein
Gegenteil hat, man sich also nicht nicht
verhalten kann, ist es auch unmöglich,
nicht
zu
kommunizieren.
Wir
kommunizieren also auch nonverbal und
unbewusst.
Eine Möglichkeit sich unglücklich zu
machen
ist,
strenge
Prinzipien
aufzustellen, an die man sich hält,
komme was wolle. Es handelt sich um
die Überzeugung, dass es nur eine
richtige Auffassung gibt, nämlich die
eigene. Da das Leben aber nie den
eigenen persönlichen Vorstellungen
entspricht, hat man sich damit schon ein
perfektes Laster aufgelegt, das einen
immer verfolgen wird.
Ein Beispiel gibt die Geschichte mit dem
Hammer von Watzlawick: Ein Mann will
sich von seinem Nachbarn einen
Hammer ausborgen um ein Bild zu
befestigen. Doch er erinnert sich, dass
ihn der Nachbar schon gestern nur
flüchtig gegrüßt hat. Auf Grund dieses
kleinen unbedeutenden Ereignisses
steigert er sich immer mehr in die
Theorie hinein, sein Nachbar habe etwas
gegen ihn. Die Geschichte endet damit,
dass er zu seinem Nachbarn geht, an
seine Tür klopft und ihm, noch bevor er
Hallo sagen kann: “Behalten sie ihren
Hammer, sie Rüpel!“ ins Gesicht schreit.
Dieser Mann hat sich aus heiterem
Himmel eine vollkommen unlogische
Theorie zusammen gereimt. Das zeigt,
wie sich Menschen in ihre eigenen
Szenarien hinein steigern können. Wenn
Menschen von bedrückenden Ängsten
und Hirngespinsten geplagt werden,
kann ihnen die Auseinandersetzung mit
der Realität helfen.
Wenn wir uns intensiv darum bemühen
ein Problem zu vermeiden, dann wird
uns dieses Problem laufend verfolgen.
Wir richten unsere Aufmerksamkeit auf
die Strategien der Problemvermeidung
und nicht auf die Lösungen. Viele
Menschen sind enttäuscht, wenn die
Realität nicht ihrer Fantasie entspricht,
das macht aber langfristig gesehen
unglücklich.
Der Mensch ist frei und selbstbestimmt,
jedenfalls hat er das Zeug dazu, es zu
werden. „Jeder kann aus dem etwas
machen, was man aus ihm gemacht
hat.“
Diese
Formulierung
des
Philosophen Jean-Paul Sartre meint im
Prinzip die Entwicklungsfähigkeit des
Menschen vom „Sein“ oder „Nichtsein“.
Die humanistische Psychologie besagt,
dass sich der Mensch zur Aktualisierung
dessen anregen kann, was potentiell in
ihm steckt, und damit zur Verwirklichung
seiner selbst findet.
Drei Aspekte spielen eine Rolle:
• wie ich mich vorfinde
• wie ich mich finde
• wie ich mich erfinde
Wie ich mich vorfinde ist die
realistische Bestandsaufnahme dessen,
was das Leben aus mir gemacht hat.
////////////////////////////// Seite 20 \\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\
/////////////////////////////// Das Echo \\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\
Dazu
gehören
Erziehung,
Kultur,
Schicksale, natürlich auch die Erbanlagen.
Die Aufgabe besteht darin, zu erkennen
und dazu zu stehen, der ich in Wahrheit
bin, auch wenn es nicht meinem Ich-Ideal
entspricht und dazu zu stehen, der ich in
Wahrheit bin, auch wenn es nicht meinem
Ich-Ideal entspricht.
einmal neu zu definieren, sich neu zu
„erfinden“, hat etwas Faszinierendes.
Dennoch wird die Freiheit des „SichSelbst-Erfindens“ oft überbetont.
Der
„Erfinder“
sollte
also
keine
„Luftschlösser“ bauen, sondern in guter
Bodenhaftung sein und realistisch bleiben
– sich aber nicht entmutigen lassen.
Carl Rogers sagt: „Zu dem stehen, der ich
in Wahrheit bin, ist der erste Schritt zur
konstruktiven Veränderung.“ Dann werden
diejenigen seelischen Energien frei, die bis
dahin nötig waren, um das Nicht-ideal-sein
vor sich selbst und anderen zu verbergen.
Wilhelm Busch sagt dazu „Wenn einer, der
mit Mühe kaum, geklettert ist auf einen
Baum, schon glaubt, dass er ein Vogel
wär', so irrt sich der.“
Wie ich mich finde bedeutet im Sinne
von Suchen und Finden nicht, ob ich mich
gut oder schlecht finde. In der
Tiefenpsychologie steht fest, dass nicht
alles, was in mir steckt, auch zugänglich
ist. Ebenso hat nicht alles, was zu mir
gehört,
ein
selbstverständliches
Auftrittsrecht in meinem Bewusstsein.
Wofür ich geschaffen oder berufen bin, wo
mein Platz im Leben ist, das ist oft alles
andere als offensichtlich.
Daher gibt es etwas, das erst gefunden
werden muss, bevor ich mir treu bleiben
kann. Für das Suchen und Finden lohnt es
sich etwas auszuprobieren, denn das
wesensmäßige Selbst offenbart sich erst
in der realen Begegnung mit der Welt. Es
lohnt sich, tiefen Kontakt zu den unteren
Etagen der Seele zu halten oder zu
erlangen.
Wie ich mich erfinde Die meisten
Menschen können sich ihr Leben selbst
zusammenstricken, sie haben die Freiheit.
Gleichzeitig ist es auch eine Notwendigkeit
– ein Muss.
Wie ist es aber mit der Persönlichkeit? Sie
ist geprägt durch die vielfältigen Eindrücke
und Geschehnisse des Lebens. Das
jemand, der Jahre- und jahrzehntelang so
oder so gelebt und gearbeitet hat, plötzlich
die Kraft und die Lust verspürt, sich noch
Solange die Fremdermutigung und
Selbstermutigung
nicht
in
Allmachtsphantasien schwelgt, ist sie
wunderbar. Aber alles ist sachlich
abzuwägen. Wenn ich einer Schnecke
abrate, sich am Stabhochsprung zu
beteiligen, mache ich sie dann nicht erst
zur Schnecke?
Der Psychologe Schulz von Thun sagt:
„Der Mensch sei Teil eines Ganzen und
selbst ein Ganzer.“ Bedeutet, die
Grundlage einer kommunikativen Ethik,
die mir eine doppelte Pflicht auferlegt: zum
Gelingen des Ganzen beizutragen, von
der ich ein Teil bin und zum Gelingen des
Ganzen beitragen, der ich selbst bin.
„Teil des Ganzen“ meint das „Wir“, z.B.
Ehe, Beruf usw. Ich stelle mich also in den
Dienst des Ganzen und versuche so zu
erreichen, dass das Ziel erreicht wird.
„Selbst als Ganzes“ will sagen, dass mein
Leben gelingt und ich aufblühen kann.
Dafür bin ich natürlich als Erster selbst
zuständig. Das ich herausfinde, was in mir
steckt und mir entspricht. Das ich selbstfürsorglich
aufpasse,
dass
meine
Substanz nicht unnötig ruiniert wird. Das
ich den Mut bekomme, mein Licht zum
Leuchten zu bringen, das in mir
angezündet ist, und das ich um Hilfe bitte,
wenn ich nicht mehr kann.
HJF
////////////////////////////// Seite 21 \\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\
/////////////////////////////// Das Echo \\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\
Glückspiel – Wenn das Spielen zur Sucht wird
Zu diesem Thema fand am 27. Oktober
ein Seminar für Leiterinnen und Leiter von
Kurden
für
Suchtkranke
der
Evangelischen
Erwachsenenbildung
(EEB) Niedersachsen statt.
Die Bedeutung des Wortes „Spiel“, spielen
wird in der Regel mit Spaß, Entspannung
und
Geselligkeit
verbunden.
Spielen gehört zum Alltag.
Aber ab wann wird spielen zum Problem?
Zwei
zentrale
Überlegungen
von
„Spielern“
sind
folgende:
„Verlieren tun immer die anderen“ und
„Durch
Ausdauer,
Können
und
Geschicklichkeit lässt sich mit Spiel Geld
machen.
Wie ist diesen Überzeugungen zu
begegnen?
Wie
entsteht
die
Spielsucht?
Welche
Unterstützungen
können
Selbsthilfegruppen geben?
Diese Fragen im Zusammenhang mit Spiel
sollte in der Fortbildung beleuchtet und
Vergleiche zu anderen Suchterkrankungen
angestellt werden.
Was ist Glückspiel?
Es liegt immer dann vor, wenn für die
Möglichkeit einer Gewinnchance ein
Einsatzgeld verlangt wird und der Gewinn
ganz oder überwiegend vom Zufall
abhängt. Das entscheidende Merkmal von
Glückspielen ist, dass das Verlieren des
Spieles gleichzeitig immer mit dem Verlust
von Geld verbunden ist.
Unterscheidung verschiedener
Glückspielarten:
1. Reine Glückspiele ohne
Kompetenzanteil (Lotto)
2. Reine Glückspiele mit Kompetenzanteil
(Pferdewetten)
3. Spielformen mit Glückspielcharakter
(Gewinnhotlines)
Glückspiele können aber auch anhand der
Merkmale
von
Suchtund
Stimulationspotential
unterschieden
werden, wie Verfügbarkeit / Griffnähe,
rasche Spielfolge / hohe Einsatzfrequenz,
Zeitspanne
zwischen
Einsatz
und
Spielergebnis, Einbindung des Spielers,
Fast-Gewinne, Vielfalt an Einsatz und
Gewinnmöglichkeiten, Gewinnwahrscheinlichkeit und –struktur, Art des Einsatzes.
Ein besonderes Merkmal ist die kognitive
Verzerrung:
- Fast-Gewinne
- Kontrollillusion
- abergläubisches Denken und Handeln
- Fehlinterpretation von Wahrscheinlichkeiten
Allgemein wird dem pathologischen
Glücksspiel ein suchtartiges Verhalten zu
Grunde gelegt.
ICD10 – F63.0 „Pathologisches Spielen“
„Die Störung besteht in häufigem und
wiederholtem episodenhaftes Glücksspiel,
das die Lebensführung des betroffenen
Patienten beherrscht und zum Verfall der
sozialen, beruflichen, materiellen und
familiären Werte und Verpflichtungen
führt.“
RM
////////////////////////////// Seite 22 \\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\
/////////////////////////////// Das Echo \\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\
Wichtige Anschriften und Rufnummern
Braunschweiger Freundeskreis e.V.
Anschrift und
Begegnungsstätte:
Peter-Joseph-Krahe-Str. 11, 38102 Braunschweig
Tel. 0531 / 889 20 90 (Cafeteria)
Fax: 03222 3763550
1. Vorsitzender :
Klaus Habekost, Richterstraße 6,
38106 Braunschweig, Tel. 0531 / 349 6604 (privat),
0531 / 122 7778 (Büro) und 0175 / 529 0952 (D1)
email: hbkost@web.de
2. Vorsitzender:
Reinhard Markworth, Kreuzstr. 5,
38118 Braunschweig, Tel. 0162 / 882 6825
email: reinhard-afl@web.de
Kassierer:
Günter Nothdurft, Retemeyerstr. 3,
38126 Braunschweig, Tel. 0531 / 66256
Schriftführer :
Jörg Sengpiel, Magdeburgstr. 30,
38124 Braunschweig, Tel 0531 / 257 7612
email: Joerg.Sengpiel@gmx.de
Beisitzer:
Heinz Winter, Oppelnstr. 35,
38124 Braunschweig, Tel. 0531 / 602997
Burkhard Garbe, Essenroder Str. 31 ,
38527 Meine , Tel 05304 / 918617
email: burkhard.garbe@t-online.de
Herausgeber:
Braunschweiger Freundeskreis e.V.
Verantwortlich:
Jörg Sengpiel (für Redaktion und Inhalt)
Redaktion:
Jörg Sengpiel (JS)
Reinhard Markworth (RM)
Hans Jürgen Fromme (HJF)
Gisela Albrecht (GA)
Jürgen Randhahn (JR)
Gast: Klaus Habekost (KH)
Konten des Freundeskreises:
Bankkonto
NordLB Braunschweig
BLZ 250 500 00
Konto 313 460
Postgirokonto
Hannover
BLZ 250 100 30
Konto 232 28 302
////////////////////////////// Seite 23 \\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\
Haltestelle: J.-F.-Kennedy-Platz
Haus der Diakonie
Braunschweiger Freundeskreis e.V.
Linien: M1, M2, 420, 461, 601, 603,
620, 631, 730
Haltestelle: Leisewitzstraße
Linien: M2
Braunschweiger Freundeskreis e.V.
Informationen:
Telefon: 0531 889 20 90
E-Mail: reinhard-afl@web.de
joerg.sengpiel@gmx.de