Wenn das fliegende Warzenschwein am Himmel über Krümse kreist

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Wenn das fliegende Warzenschwein am Himmel über Krümse kreist
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WINSEN – ELBMARSCH
Sonnabend/Sonntag, 17./18. September 2011 – Nr. 218
Wenn das fliegende Warzenschwein
am Himmel über Krümse kreist
Modellflugtag des Hamburger Modellsport-Clubs Krümse – Geballte Technik – Spende für die Jugendwehr
Krümse. Captain James Johnson hebt den rechten Daumen
und schaut dabei ein letztes Mal
auf seinen Flugzeugwart. Dann
donnert der Düsentrieb seines
Kampfjets los. Johnson nimmt
Kurs auf die Rollbahn. Sekunden später hat er seine Abflugposition erreicht, die Starterlaubnis liegt vor. Das im Leitwerkbereich eingebaute Doppeltriebwerk heult auf, die Maschine beschleunigt und hebt
schließlich ab, um fast senkrecht in den Himmel über
Krümse zu schießen.
baute. Ein Fahrwerksbein brach
weg, weil die Maschine etwas
zu hart aufsetzte. Doch Papa
Olaf tröstete: „Das kann doch
jedem passsieren.“
Heiner Jünkering, der sein
Hobby zum Beruf machen
konnte – er arbeitet für eine
Modellbaufirma – freute sich
über sein Modell eines tschechischen Trainings-Jets. Die
Liebe zum Detail, die jeder Modellbauer mitbringt, machte
auch vor dem Cockpit seiner
Maschine nicht halt. Die Pilotenfigur kann sogar den Arm so
bewegen, als ob der tollkühne
Flieger seinen großen Modellbau-Meister persönlich begrü-
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Von Eckhard-Herbert Arndt
Mehr als
1500 Besucher
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Das Original für
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99 000 Dollar
Zugegeben, dieses Einstiegsszenario ist reine Fiktion. Den
Captain der US Airforce mag es
vielleicht in der Realität geben.
Im Elbmarschdorf Krümse entspringt dieser Airforce-Captain
gerade einmal der Phantasie des
Chronisten. Auch der Kampfjet
ist in Realität nur ein Modell,
doch ein sehr gelungenes Abbild der Wirklichkeit. Der Winsener Modellbauer Florian Keilwitz hat es in gut sechs Monaten gebaut. Die Maschine, die
im Jargon der US-Luftwaffe aufgrund ihres markanten Aussehens auch „Warzenschwein“
(Warthog) genannt wird, war eine der Attraktionen auf dem
diesjährigen Modellflugtag des
Hamburger Modellsport-Clubs
Krümse (HMC). Mehr als 1500
Gäste aus nah und fern besuchten das Treffen der kleinen, fliegenden Giganten in der Elbmarsch.
Der letzte Flugtag in Krümse
liegt inzwischen schon wieder
vier Jahre zurück. Und auch
der, bei stabilerem Wetter ausgerichtet, war bereits ein Erfolg.
„Wir sind von der Resonanz geradezu überwältigt“, gestand
Christian Dini, Zweiter Vorsitzender des Clubs, gegenüber
dem WA. Dabei zitterten er und
die vielen weiteren ehrenamtlichen Helfer und natürlich auch
die teilweise aus anderen Bun-
ßen wollte. Fast 8000 Euro kostet das Modell mit allem Drum
und Dran. Der Löwenanteil
entfällt dabei auf die Turbine.
Jünkering: „Das Original kann
man übrigens gebraucht kaufen. Es kostet dann rund 99 000
US-Dollar.“
Doch nicht nur Düsenflugzeuge durchpflügten den Himmel über der Krümser Elbmarsch. Auch Propellerflugzeuge, Helikopter oder Segelflugzeugmodelle gingen in die Luft.
Und kamen zu 99,9 Prozent
wieder wohlbehalten nach unten. Nur wenige Male gab es
„Bruch“, dessen materielle Folgen sich allerdings in Grenzen
hielt, auch wenn das „Abschmieren“ der Maschine dem
Piloten zunächst einmal einen
kleinen Schrecken einjagt.
Denn auch für ModellflugsportPiloten trifft das geflügelte Wort
aus der echten Fliegerei zu:
„Runter kommen sie immer.“
Die Flugmodell-Begeisterten
müssen übrigens nicht wieder
vier Jahre auf den nächsten
Flugtag warten. „Wir planen
künftig alle zwei Jahre einen
solchen Tag“, berichtet HMCVorstandsmitglied Christian Dini. Man darf gespannt sein, ob
US-Airforce-Pilot Captain James Johnson dann auch wieder
mit seinem „Warzenschwein“ in
Krümse einschweben wird.
Daumen hoch: Der Winsener Florian Keilwitz mit dem gelungenen Nachbau des US-Flugzeugs Fairchild-Republic A – 10 nach gelungenem Flug.
Foto: eha
desländern angereisten HobbyModellpiloten bis zuletzt, ob
der Flugtag überhaupt stattfinden könnte. Petrus hat es in
diesem Jahr allen schwergemacht, die Freiluft-Veranstaltungen ausrichten wollten.
Großen Dank zollt Dini der
Freiwilligen
Feuerwehr
Schwinde/Stove, die einen wesentlichen Anteil am reibungslosen Ablauf des Flugtages hatte. So sorgte sie nicht nur für die
Sicherheit des Flugbetriebes im
weitesten Sinne; sie hatte auch
Zelte als Witterungsschutz aufgestellt und kümmerte sich um
das leibliche Wohl der Gäste,
und das zu familiengerechten
Preisen. Die Einnahmen aus
dem Verkauf verbleiben ebenso
in der Feuerwehrkasse wie auch
der 500 -Euro-Scheck, den Dini
namens des HMC an Ortsbrandmeister Holger Kloodt
überreichte. Der freute sich riesig über diese Zuwendung,
denn damit kann nun endlich
eine wichtige Investition für die
Jugendfeuerwehr realisiert werden. Die Freude über die Sondergabe war den Kindern ins
Gesicht geschrieben.
Der Flugtag in Krümse war
ein Ereignis, zu dem sich Familien mit Kind und Kegel einfanden. Für die ganz Kleinen war
die Hüpfburg die Attraktion.
Ältere Kinder zog es hingegen
bis an den Sicherheitsbereich,
von wo aus sie die zum Teil
atemberaubenden Flugdarbietungen verfolgen konnten. Dini: „An solch einem Tag sieht
man natürlich auffallend viele
Vater-Sohn-Gespanne. Doch
auch Mädels zeigen zunehmend Interesse am Modellbau.“
Auf dem kleinen „Feldflugplatz“ waren mehrere Dutzend
Maschinen aufgestellt worden.
Ein kleines Vermögen, wenn es
nur um den reinen Materialwert
geht. Denn der ideelle Wert
lässt sich gar nicht in Euro und
Cent bemessen. Das Hobby verschlingt nämlich unendlich viel
Zeit. Florian Keilwitz aus Winsen beispielsweise hat an seiner
„A 10“ fast ein halbes Jahr gebaut. Das Ergebnis ist ein Modell mit einem Startgewicht von
rund 24 Kilogramm. Keilwitz ist
stolz darauf, dass diese Maschine, die in der US-Airforce erstmals vor rund 40 Jahren eingeführt wurde, als Modell in diesem großen Maßstab – nämlich
eins zu fünf – eine absolute Ra-
rität ist. Zwei kleine Turbinen
beschleunigen den fliegenden
Kampfzwerg auf weit über 300
Kilometer pro Stunde. Das große Vorbild bringt es gerade mal
auf um die 700 km/h.
Begeistert von der Atmosphäre waren auch die aus dem Ostwestfälischen angereisten Modellbauer Olaf Biermann (40)
mit Sohn Daniel (11) und Heiner Jünkering (43). Auch sie
setzten vor allem auf Modelle
mit Turbinenantrieb. Daniel erwies sich mit seinen elf Jahren
bereits als guter Pilot. Papa und
Sohn flogen mit ihren Maschinen gekonnt ihre Bahnen über
der Krümser Elbmarsch. Da
wurmte es Daniel allerdings
dann doch, als er mit seiner Maschine bei seinem letzten Flug
noch einen kleinen „Bruch“
Deichschau
im Herbst
Kreis teilt Termine mit
me Landkreis. Die Kreisverwaltung in Winsen hat die Termine für die Deichschauen mitgeteilt, die nach den gesetzlichen Vorgaben im Herbst in
Zusammenarbeit mit den einzelnen Deichverbänden durchgeführt werden müssen. Folgende Termine sind vorgesehen:
Harburger
Deichverband,
Schau der Deiche im Harburger
Deichverband am Mittwoch,
19. Oktober, Treffpunkt ist um
8.30 Uhr die Landesgrenze
(Volksbank) am Elbdeich in
Bullenhausen.
Artlenburger Deichverband,
Schau des Ilmenaukanaldeiches am Dienstag, 25. Oktober,
Treffpunkt ist um 9 Uhr der
Rückstaudeich an der Elbuferstraße in Laßrönne.
Artlenburger Deichverband,
Schau des Elbedeiches von
Avendorf bis zur Staustufe
Geesthacht am Dienstag, 1. November, Treffpunkt ist um 10
Uhr in Artlenburg.
Deich- und Wasserverband
„Vogtei Neuland“, Schau der
Deiche im Deich- und Wasserverband „Vogtei Neuland“ am
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19. Oktober bis
9. November
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Mittwoch, 2. November, Treffpunkt ist um 8.30 Uhr die Ecke
Hoopter-/Hamburger Straße in
Winsen.
Artlenburger Deichverband,
Schau des Elbedeiches von
Hoopte (Sperrwerk) bis zu
Staustufe
Geesthacht
am
Dienstag, 9. November, Treffpunkt ist um 9 Uhr das Ilmenausperrwerk am Hoopter Elbdeich in Winsen.