AB 5 Tsunami in der Nordsee
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AB 5 Tsunami in der Nordsee
Gefährdung durch Wasser - Tsunamis AB 5 Tsunami in der Nordsee Datum: Name: Arbeitsaufträge 1. Lies den folgenden Text! 2. Notiere dir die wichtigsten Stichpunkte! Wo sind die Wellen langgelaufen? Wann fand dieser Tsunami statt? Welche Orte waren besonders betroffen? Stelle deine Stichpunkte so zusammen, dass du sie deinen Mitschülern vorstellen kannst! Der Tsunami in der Nordsee Viele mögen glauben, ein Tsunami sei bei uns nicht möglich, denn die Nordsee ist eine tektonisch passive Region, in der Erdbeben und Vulkanismus eher selten sind. Angenommen wird, dass nur dort Tsunamis stattfinden, wo Plattengrenzen sind. Allerdings zeigt das Fallbeispiel, dass möglicherweise genau in der Nordsee bereits ein Tsunami dass stattfand alle und Küstenlinien betroffen sein können, jedoch in unterschied- licher Intensität. Am 5. Juni 1858 Abb. 1: Ablauf des Tsunamis in der Nordsee. 1 Gefährdung durch Wasser - Tsunamis AB 5 Tsunami in der Nordsee wurden die dänische, deutsche, britische und französische Küstenlinie von einem Tsunami getroffen. Es wird angenommen, dass es ein Tsunami war, da alle bekannten Merkmale von Tsunamis von Augenzeugen oder in Schriftstücken genannt wurden. Zu ihnen zählen sehr laute einzelne hohe Wellen, die die Küste in zeitlichen Abständen treffen, extrem lange Wellenkronen und der Rückgang des Wassers vor dem Eintreffen der Welle. Das vermutete Hypozentrum wird im Golf von Biscaya vor der französischen Küste geortet. Von hier aus verbreiteten sich die Wellen über den English Channel und die britischen Inseln und Schottland in die Nordsee. Das Wetter wird in allen vorliegenden Berichten ähnlich beschrieben: hohe Temperaturen, klarer Himmel sowie eine ruhige See. Die ersten Wellen trafen gegen 8.30 in Le Havre ein, woher kaum Informationen vorliegen, und zogen weiter nach Dover und Bologne-sur-Mer, woher berichtet wird, dass das Wasser gegen 8 Uhr zurückgegangen war, sodass der Hafen trocken lag und nach kurzer Zeit mit lautem Geräusch und starkem Wind aus Westsüdwest (vom Golf von Biscaya) zurückkehrte. Die Wellenhöhen betrugen zwischen 1.5 und 2.5 Meter. Zwischen 8.45 und 9.30 trafen die Wellen bei Ramsgate, Margate (GB) und Calais (FR) ein. Hier wird von drei großen Wellen berichtet, die bei Ebbe mit Höhen von 1.5 und 2.5 Metern mit großem Wind auf die Küste trafen. Über Katwijk (NL) gegen 12 Uhr mittags zogen diese Wellen weiter Richtung ost-/ nordfriesische Küste, wo zwei Wellen in Wangerooge vom englischen Kanal nachmittags laut eintrafen. Abends gegen 21 Uhr kamen noch zwei weitere Wellen, welche allerdings von Westnordwest, also von Schottland kamen. Die Welle aus Schottland zog über Norwegen und das nördliche Dänemark entlang nach Deutschland. Die ersten Berichte über Wellen liegen aus Agger/ Limfjord vor (16 Uhr), wo die Wellen 1,20 hoch waren und mit einer Art Wirbelsturm auf die Küste trafen. Hiernach wurden drei Wellen in Ringköbing registriert, wo sie zwischen 16-16.30 Uhr mit starkem Wind und Lärm ankamen. Hier folgten einer großen Welle zwei kleinere in einer relativ kurzen Distanz und trafen die Küste bis an die Ränder der Dünen oder überspulten diese bei einer Höhe von sechs Metern sogar, sodass am Strand befestigte Schiffe auf die Dünen gespült wurden und tiefer gelegene Felder komplett überspült wurden. Schiffer, die circa drei Kilometer vor der Küste waren, bemerkten nichts von dieser Welle; andere, die sich 250 Meter vor der Küste befanden, wurden von der Welle so weit angehoben, dass sie die Felder hinter den Dünen sehen konnten. In Blavand kamen um 17 Uhr die Wellen an, die so hoch 2 Gefährdung durch Wasser - Tsunamis AB 5 Tsunami in der Nordsee wie einige Häuser, circa 4-4.5 Meter, waren. Hier wird davon berichtet, dass die Fische an Landgespült wurden. Auf Sylt wird aus List berichtet, dass gegen 18 Uhr Himmel und Wasser zu einer Wand wurden. Hier waren es insgesamt vier Wellen in einem 10 minütigen Abstand zueinander, die gemeinsam mit einem starken Wind die Küste trafen. In Westerland hingegen kam zuerst nur eine Welle an, die 3-4Meter hoch war und das Wasserüber die Dünen drückte. Gegen 2121.30 Uhr kamen allerdings noch zwei weitere Wellen. Ähnlich war dieses auch auf Helgoland, wo gegen 17-18 Uhr und zwischen 21.30-22 Uhr die Wellen die Insel trafen. Diese Wellen trafen wie schon berichtet zu ungefähr derselben Zeit in Wangerooge ein. Wangerooge kann demnach als der Ort bezeichnet werden, bei dem die Wellen vom britischen Kanal und aus Schottland zeitversetzt zusammentrafen. Bis heute ist noch nicht genau geklärt, was der Auslöser dieser Wellen war, es verfestigt sich aber immer mehr die Meinung, dass es ein Tsunami war. In Dänemark trafen die Wellen mit der größten Wellenhöhe (6 Meter) ein, die Folgen dieses Tsunamis waren jedoch gering, es liegen keine Zahlen von Todesopfern vor und auch von Sachschäden wird wenig berichtet, die Dünen an der dänischen und deutschen Nordseeküste wurde durch die Dünen weitgehend geschützt. Dieses Ereignis zeigt, dass auch in vermeintlich ungefährdeten Regionen Tsunamis entstehen können. Für die Nordsee ist unter anderem eine Gefahr durch das Abschmelzen der Eiskappen am Nordpol gegeben, denn riesige Eisstürze könnten ein möglicher Auslöser für einen erneuten Tsunami sein. Tsunamis sollten folglich nicht unterschätzt werden und auch an unseren Küsten für einen guten Schutz gesorgt werden. Deine Stichpunkte: _____________________________________________ _____________________________________________ _____________________________________________ _____________________________________________ _____________________________________________ _____________________________________________ _____________________________________________ 3 Gefährdung durch Wasser - Tsunamis AB 5 Tsunami in der Nordsee _____________________________________________ _____________________________________________ _____________________________________________ _____________________________________________ _____________________________________________ _____________________________________________ _____________________________________________ _____________________________________________ _____________________________________________ _____________________________________________ _____________________________________________ ___________________________________________ 4