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Impressum V.i.S.d.P. Martin Wonik, Sprecher Arbeitskreis G 5 c/o Landesjugendring NRW e.V. Herausgeber und Bezug Arbeitskreis G 5 c/o Landesjugendring NRW e.V. Martinstr. 2a 41472 Neuss E-Mail: info@ljr-nrw.de Die Kampagne „Jugend bewegt Politik“ wurde initiiert von den im Arbeitskreis G 5 organisierten Trägern: · Landesjugendring NRW (Koordination und Durchführung) · Arbeitsgemeinschaft „Haus der offenen Tür“ NRW · Paritätisches Jugendwerk NRW · Landesvereinigung Kulturelle Jugendarbeit NRW · Landesarbeitsgemeinschaft Jugendsozialarbeit NRW Redaktion Gitta Axmann Markus Kringe (www.step-by-step-dialog.de) Heike Lenz Christiane Trachternach Gestaltung Artists' Quarter Mediendesign Borchener Str. 20 · 33098 Paderborn support@artists-quarter.de · www.Artists-Quarter.de gefördert durch Jugend für Europa und das Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen Neuss im Juni 2007 1 Vorwort Im Rahmen der EU-Ratspräsidentschaft Deutschlands führte das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) in der ersten Jahreshälfte 2007 den „Youth Event 2007“ in Köln (13. - 16. April 2007) durch. Junge Menschen aus 34 Ländern waren eingeladen, einen Aktionsplan zum Thema „Gleiche Chancen und gesellschaftliche Beteiligung für alle Kinder und Jugendlichen“ zu erstellen und somit an der Gestaltung dieses Handlungsfeldes europäischer Jugendpolitik aktiv mitzuwirken. Ziel des „Youth Event 2007“ war, die Ideen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu sammeln und in die Ratsentschließung des EU-Jugendministerrates zum Thema „Gleiche Chancen und soziale Integration für alle Jugendlichen“ am 25. Mai 2007 einfließen zu lassen. Der „Youth Event“ stellt das zentrale Forum der Partizipation junger Menschen an der Weiterentwicklung europäischer Jugendpolitik dar. Im Vorfeld des „Youth Event 2007“ fanden in Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt jeweils nationale Vorkonferenzen statt. Unter dem Motto „Jugend bewegt Politik“ haben die fünf landesweiten Träger der Kinder- und Jugendarbeit (Arbeitskreis G5) die Vorkonferenz in Nordrhein-Westfalen in Form einer landesweiten Kampagne durchgeführt. Der Arbeitskreis G5 setzt sich zusammen aus dem Landesjugendring NRW, der Arbeitsgemeinschaft Haus der offenen Tür NRW, dem Paritätischen Jugendwerk NRW, der Landesvereini- gung Kulturelle Jugendarbeit NRW und der Landesarbeitsgemeinschaft Jugendsozialarbeit NRW. Die Federführung in der Organisation und Koordination der Kampagne hatte der Landesjugendring NRW übernommen. Ohne die Finanzierung durch das Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration NRW wäre eine solche Kampagne nicht durchzuführen gewesen. An dieser Stelle danke ich dem Jugendministerium für seine Förderung. Mein herzlicher Dank gilt natürlich ebenso allen Akteurinnen und Akteuren, die an der Umsetzung der Kampagne beteiligt waren. Ganz besonders danken möchte ich aber den vielen Kindern und Jugendlichen, die engagiert ihre Ideen für eine verbesserte Beteiligung junger Menschen eingebracht haben und somit helfen, Europa kinder- und jugendfreundlicher zu gestalten. Martin Wonik Sprecher des Arbeitskreises G5 „Jugend bewegt Politik“ » Aktionsgruppen aus ganz NRW beteiligen sich Wie leben Kinder und Jugendliche in Europa? Welche Mitsprache- und Mitgestaltungsmöglichkeiten sehen sie in ihrem konkreten Lebensumfeld, aber auch auf Landes- oder Europaebene. Wo wünschen sie sich Verbesserungen und welche Forderungen haben sie an politisch Verantwortliche? Im Rahmen der Kampagne „Jugend bewegt Politik“ bekamen Kinder und Jugendliche die Möglichkeit, politisch Verantwortlichen auf kommunaler, landesweiter und europäischer Ebene ihre Ideen und Forderungen mitzuteilen und somit den „Youth Event“ mit konkreten Forderungen von Kindern und Jugendlichen aus Nordrhein-Westfalen zu bereichern. Die Kampagne umfasste zwei Bausteine: Vom 17. bis 24. März 2007 führten die Träger der Kinderund Jugendarbeit in G5 eine landesweite Aktionswoche zum Thema „Partizipation junger Menschen“ durch. In ganz Nordrhein-Westfalen wurden Aktionen und Projekte gestartet, in denen Kinder und Jugendliche ihre konkreten Partizipationsmöglichkeiten kritisch unter die Lupe genommen und Forderungen nach einer verbesserten gesellschaftlichen Beteiligung aufgestellt haben. Kinder und Jugendliche betrieben hier „Politik im Kleinen“, um damit auch die große Politik zu beeinflussen. Insgesamt sind 52 Projekte, Seminare, Workshops, etc. durchgeführt worden, an denen sich über 1.000 Kinder und Jugendliche beteiligt haben. Die Aktionswoche brachte die Stimmen der Kinder und Jugendlichen in NRW auf die Tagesordnung der lokalen Politik und setzte damit ein ungewöhnliches Zeichen in Sachen Wahrnehmung von Kinder- und Jugendpolitik! Auf der Internetpräsenz www.jugend-bewegt-politik. de wurden alle Projektergebnisse eingestellt und die Wünsche, Anregungen und Forderungen an Politik landesweit transportiert. Der zweite Baustein der Kampagne bestand in dem zentralen Abschlussevent am 24. März 2007 in Essen. In der „Fachnacht“ wurden Beteiligte aus allen Aktionen eingeladen, in einem jugendgemäßen Rahmen ihre Ergebnisse und Forderungen zur Verbesserung der Partizipationsmöglichkeiten junger Menschen in einem großen Rahmen vorzustellen und zu diskutieren. Die zentralen Ergebnisse dieser Fachnacht wurden auf dem „Youth Event 2007“ in Köln präsentiert und sind größtenteils in den dort erarbeiteten Aktionsplan aufgenommen worden. Diese Dokumentation spiegelt einerseits die Vielfalt an kreativen Aktionen wider, gleichzeitig belegt sie durch die Forderungen der beteiligten Kinder und Jugendlichen den großen Handlungsbedarf in der Verbesserung echter und ernst zu nehmender Partizipationsmöglichkeiten von Kindern und Jugendlichen. Die Abschlussdokumentation Inhalt 01 Impressum Unser Ort ist Europa 02 Vorwort » Zielgruppe Kinder 03 „Jugend bewegt Politik“ 22 Miteinander in Coerde 23 „Wir alle sind Deutschland“ Mitsprache im Stadtteil » Zielgruppe Kinder / Jugendliche » Zielgruppe Kinder 24 06 „Schritt-Tempo-Spiel & Straße“ » Zielgruppe Jugendliche 07 Kinderstadtplan für Halver 25 Zirkus der Kulturen - Wir sind Kinder einer Erde » Zielgruppe Kinder / Jugendliche 26 Migranten mischen sich ein 27 Gestern dort, heute hier - Willkommen in 08 Jugendpolitischer Stammtisch und Café Europa „Was Kinder und Jugendliche sich von der Deutschland Erkrather Politik wünschen!“ 28 Krefeld für Toleranz 09 Wunschliste für Politiker vor Ort 29 „Nicht gewünscht - Nur geduldet“ 09 Blühende Landschaften 30 Tanz um mein Leben 10 Aktiv plakativ 31 In Hochheide ist Europa 11 Aktion „Fotowand“ im Wichernhaus 32 Statements gegen rechts 12 „Wir mischen mit!“ 33 hier bin ich - nicht allein » Zielgruppe Jugendliche 13 „Drucken statt Drucksen“ 14 Jugend Politik Brunch 15 Die „obaschlaun“ erkunden das Dortmunder Rathaus 16 Trotz der Aggression - Angsträume in Vlotho! 17 Glückskekse-Backen im Monheimer Rathaus 19 „MittwochsMaler“ im Stadtbezirk Köln-Nippes 20 Was geht ab in Mitte? 21 Outdoorpoint 4 Die Abschlussdokumentation Inhalt Wie unsere Zukunft aussehen soll Wählen, warum? Auch nicht? » Zielgruppe Kinder » Zielgruppe Kinder / Jugendliche Ostereiermarsch Radiobeitrag zu Gewaltspielen und zum Bürgerfunk 53 Wahlalter ab 14 34 35 54 Jugendkonferenz im Landtag 36 „Ich mal mir die Welt, wie sie mir gefällt.“ 55 Wählen ab 14 » Zielgruppe Kinder / Jugendliche 56 Roxeler Wahlstudio 37 38 39 40 41 42 43 „Wir, Vereine des LMV, bewegen Jugend“ Brennpunkt Zukunft Spielend helfen lernen Für unsere Umwelt - Kein australischer Giftmüll in NRW „Wir sind die Zukunft“ Zukunftsatelier Jugend Stammel nicht herum - RAP über deine Rechte 45 Kalendrina » Zielgruppe Jugendliche 46 47 48 49 50 51 52 58 Abschlussveranstaltung: „Wenn du was zu sagen hast, musst du dahin...“ Youth Event - Jugendkongress in Köln 62 Perspektive FSJ - Lebensplanung und soziales Engagement Bewegung in der Schule „Unsere Schule gegen Rechts“ Moving pictures moving politics „Klimawandel - ein Straßentheaterstück“ Jugendliche rappen auf - Mehr als nur Worte an die Politik „START-NOW“ 5 Mitsprache im Stadtteil Zielgruppe: Kinder » „Schritt – Tempo – Spiel & Straße“ Kinder gestalten ihren Stadtteil - eine Aktion der Naturfreundejugend NRW Kontakt: Matthias Röben, nfjroeben@gmx.de Am 20.03.07 fand von 16:00 – 18:00 Uhr im Dortmunder Kreuzviertel eine Straßenaktion der Naturfreundekinder statt. 20 Kinder / 4 Elternpaare / 4 Gruppenleiter/-innen waren vor Ort. Ziel der Aktion war es, für ein Tempolimit im Wohngebiet einzutreten und die Autofahrer dazu zu bewegen, sich an die Schrittgeschwindigkeit in der verkehrsberuhigten Zone zu halten. Zu diesem Zweck gestalteten die Kinder Schilder, Stellwände und Flugblätter. Letztere wurden in hundertfacher Ausführung in die Briefkästen gesteckt, an Autofahrer und Passanten verteilt, sowie an den parkenden Autos befestigt. Eine Spieleaktion während der ganzen Zeit unterstrich die Forderungen nach einem Tempolimit. Trotz der telefonischen Zusage der örtlichen Presse, einen ausführlichen Artikel zu dieser kinderpolitischen Aktivität zu veröffentlichen, erschien die angekündigte Reporterin nicht. 6 Nichtsdestotrotz war unsere Straßenaktion ein großer Erfolg, zu dem 20 Kinder mit Eltern und Gruppenleiterinnen beitrugen. Außerdem haben wir beschlossen, den Autofahrern auch weiterhin „auf den Wecker zu fallen“ und Politiker/innen der Bezirksvertretung mit unserem Anliegen zu konfrontieren. Zielgruppe: Kinder Mitsprache im Stadtteil » Kinderstadtplan für Halver Eine Aktion vom Jungen Forum (Hauptschule und Jugendzentrum Halver) Kontakt: Arndt Spielmann, jungesforum-halver@web.de Am Samstagmorgen um 9:30 Uhr trafen wir uns am Jugendzentrum und haben die Posten für die Stadtrallye verteilt. Kurze Zeit später trafen bereits die ersten der rund 50 Kinder ein, die an unserer Aktion teilnehmen wollten. Die Rallye führte die TeilnehmerInnen in Zweiergruppen durch die Halveraner Innenstadt. Auf einem Fragebogen mussten Fragen über unsere Stadt beantwortet werden. Etwas Besonderes haben wir uns für das Bahngelände einfallen lassen: An der zweiten Station wurden alle Kinder vor dem leeren Bahngelände fotografiert. Dieses Gelände soll in den nächsten Jahren neu bebaut werden und die Fotos sollen nochmals daran erinnern, dass auch Kinder in den Planungen berücksichtigt werden sollen. Nach der Stadtrallye konnten die Kinder auf einem Bodenbild aufmalen, wie sie sich die Zukunft in Halver vorstellen. Auf einer Wandzeitung konnten die Kinder aufschreiben, welche Wünsche und Ideen sie für Halver haben. Auf unserer Wandzeitung äußerten die Kinder und Jugendlichen folgende Wünsche und Forderungen für die Zukunft unserer Stadt: - mehr Hundeklos - eine rauchfreie Stadt - weniger Autos - Besonders ist uns aufgefallen, dass die TeilnehmerInnen Verbesserungen für ihre jeweilige Schule forderten. Während der Wartezeit auf den Start (die Teilnehmer sind in 3-Minuten-Abständen gestartet) konnten die Kinder an einem Malwettbewerb teilnehmen. Hier wurden Symbole für den neuen Kinder- und Jugendstadtplan gesucht. Nach der Mittagspause wählten die Mitglieder des Jungenforums die Gewinnerbilder aus. Alle Ergebnisse werden nun in den nächsten Wochen in den Kinder- und Jugendstadtplan einfließen. 7 Mitsprache im Stadtteil Zielgruppe: Kinder / Jugendliche » „Was Kinder und Jugendliche sich von der Erkrather Politik wünschen!“ Eine Aktion des Kinder- und Jugendzentrums des TSV Hochdahl und der Erkrather Gleichstellungsbeauftragten Kontakt: Gabriela Klosa, gklosa@tsv-hochdahl.de Acht unterschiedliche Postkartenmotive mit Forderungen und Wünschen von Kindern und Jugendlichen aus dem Kinder- und Jugendzentrum des TSV Hochdahl liegen druckfrisch auf dem Tisch und sind dort und im Büro der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Erkrath ab sofort kostenlos erhältlich. Unter dem Motto „Nicht weniger, sondern mehr...“ bezieht sich das ‚mehr’ ganz konkret auf „mehr Freizeitangebote, Spielplätze und –räume, Mädchen-, Kinder- und Jugendtreffs sowie auf mehr Akzeptanz, Toleranz und Integration der Kinder und Jugendlichen mit Migrationshintergrund.“ Nach der überaus erfolgreichen Postkartenaktion von 2005, die im Rahmen des Mädchenaktionstages zum Internationalen Frauentag entstand, bot sich die NRWAktionswoche „Jugend bewegt Politik“ an, eine erneute Postkartenaktion zu starten, diesmal jedoch mit dem Schwerpunkt der lokalen Politik aus Sicht der Kinder- und Jugendlichen. In bewährter Kooperation entwickelten Gabriela Klosa vom TSV Hochdahl und Annegret Pollmann, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Erkrath, das Konzept und stellten nach den Wünschen und Forderungen der Kinder- und Jugendlichen die acht verschiedenen Motive der Postkarten zusammen. Die Gespräche bei der Erstellung der Motive und die Ergebnisse selbst spiegeln wider, dass entgegen aller Vorurteile die Jugendlichen sehr wohl politisch interessiert und engagiert sind. Sie haben klare Vorstellungen und Erwartungen an die Politik vor Ort und scheuen sich nicht, diese auch zu äußern, plakativ und mit viel Spaß und Engagement zu präsentieren. Damit in Zukunft noch mehr Kinder und Jugendliche sich beteiligen und die offenen Jugendeinrichtungen nutzen, dienen die Postkarten auch wie bereits 2005 als Werbeträger für diese Einrichtungen. Ergebnisse in Postkartenform: Nicht weniger, sondern mehr - Disco- und Eventveranstaltungen - Kinder- und Jugendtreffs - Sport- und Spielräume - Spielplätze - Hausaufgabenhilfe - Freizeitangebote - Mädchenangebote - Akzeptanz Nicht weniger, sondern mehr... Nicht weniger, sondern mehr... MÄDCHENANGEBOTE AKZEPTANZ 8 akzeptanz.indd 1 16.03.2007 14:11:34 Zielgruppe: Kinder / Jugendliche Mitsprache im Stadtteil » „Wunschliste für Politiker vor Ort“ Eine Aktion der Musikgruppe „Spielfreunde Angelsdorf“e.V. Kontakt: Barbara Schnitzler, barbara@spielfreunde-angelsdorf.de Gleich mehrere Veranstaltungen fanden zur Durchführung der Aktion statt. Vom 9. März bis zum 11. März fand ein Jugendherbergswochenende statt, an dem 21 Kinder und Jugendlichen zwischen 8 und 27 Jahren teilgenommen haben. In mehreren Gruppen wurden unterschiedliche Themenbereiche erarbeitet. Das Ergebnis dieses Wochenendes: eine Liste voller Wünsche und Lösungen. Erfreulich in diesem Zusammenhang war, dass nicht nur die Jugendlichen gelernt haben sich einzumischen, sondern dass sie ernst genommen wurden und ihre Aktion Thema einer der nächsten Ausschusssitzungen der Gemeinde Elsdorf sein wird. Am Samstag, dem 17. März wurden dann die Wünsche/ Forderungen und Umsetzungs- bzw. Lösungsmöglichkeiten nochmals überarbeitet und auf Plakate geklebt sowie anschließend einer befreundeten Gruppe Jugendlicher präsentiert. Die Übergabe der Plakate und der zusammengefassten Wunschliste für die Politiker/innen vor Ort wurde dann am Donnerstag, dem 22. März 2007 um 17.00 Uhr im Rathaus der Gemeinde Elsdorf dem Bürgermeister H. Effertz und den verschiedenen Fraktionsvertretern vorgenommen. Hierbei entwickelte sich zwischen den Jugendlichen und den Politiker/-innen eine lebhafte Diskussion. » „Blühende Landschaften“ Eine Aktion des Jugendzentrums Alte Schule“ in Köln-Widdersdorf Kontakt: Norbert Münnich, alteschule@jugz.de In der Woche vom 19. bis zum 23.3.07 haben sich die Besucher des Offenen Treffs mit dem Thema „Was finde ich gut/nicht gut und wie drücke ich es in einer A4 Seite per Foto aus“ beschäftigt. Allen Besuchern/-innen wurde dieses Projekt vorgestellt. Aktiv sind dann 8 Mädchen und Jungen geworden. Es wurde ein Formblatt entwickelt, in dem die Jugendlichen ihre Ideen skizzieren sollten, um dann mit der angeschafften Digi-cam eine DIN A4 Seite zu gestalten. Konzeptionell arbeitet das pädagogische Team immer mit der Freiwilligkeit der BesucherInnen. So soll einer weit verbreiteten Konsumhaltung unter den Jugendlichen begegnet werden. Fragen wie: „Was sollte deiner Meinung nach für dich verbessert werden?“, „Wie müsste deine Umwelt aussehen?“, „Was würdest du dafür tun?“, „Was stört dich im Dorf?“, „Was müssen die Lokalpolitiker von dir unbedingt wissen?“ sollten die Besucher/-innen zu Überlegungen motivieren und in Aktion versetzen. In Gesprächen wurde heiß diskutiert. Die Mehrheit der Leute zogen mit der Kamera los und fotografierten ihre Umwelt. 6 Besucher/-innen brachten dann die Gedanken in den PC und aufs Papier. Eine Mappe mit Ausdrucken wurde erstellt und der Bezirksbürgermeisterin zugestellt. Zum Pressetermin kam leider kein Vertreter. Es war klar eine Konsumhaltung bei der Mehrzahl der Jugendlichen zu erkennen. Kritisieren ja, engagieren nein. Positive Äußerungen kamen nur vereinzelt. Wir haben jedoch einige Anhaltspunkte für weitere Aktivitäten erhalten. Ein Grillplatz steht auf der Wunschliste der Jugendlichen, nun ist die Lokalpolitik dafür zuständig, die Erlaubnis zu erteilen und die Finanzierung zu sichern. Hoffentlich behalten die Pessimisten nicht Recht. Fazit: Eine niederschwellige Aktion mit kleinem Produkt. Klein, kann aber in diesem Fall das „Pflänzchen“ sein, was zur „blühenden Landschaft“ heranwächst. 9 Mitsprache im Stadtteil Zielgruppe: Kinder / Jugendliche » Aktiv plakativ Eine Aktion der Kath. Jugendfreizeitstätte/JUZE in Rösrath Kontakt: Holger Wondratschek, holger.wondratschek@juzeweb.de In den Wochen vor der eigentlichen Aktionswoche „Jugend bewegt Politik“ wurde im JUZE an den unterschiedlichen Plakaten gearbeitet. Zum Thema „meine Wünsche für Rösrath“ konnten durch fast 50 Kinder und Jugendliche 15 DIN A1 Plakate bunt gestaltet werden. Die Bedürfnisse der Kinder sind sehr unterschiedlich und reichen von besseren Busverbindungen bis zu gewaltfreien Schulen und Lebensräumen. In einer gemeinsamen Aktion konnten die Plakate gekleistert und danach im Sozialraum an stark frequentierten Stellen positioniert werden. Die Teilnahme der Kinder und Jugendlichen kann alles in allem als motiviert und positiv bezeichnet werden. Insbesondere zu erwähnen ist das Interesse an einer detaillierten Auswertung der Ergebnisse nach den Osterferien und die Einleitung eines Dialogs mit den lokalen Politiker/-innen. Berücksichtigt man die kurzfristige Umsetzung und Integration der Aktionswoche in das laufende Angebot des JUZE Rösrath ist die durchweg positive Resonanz äußerst bemerkenswert. Es bleibt zu wünschen, dass die Aktionswoche einen initiierenden Charakter beinhaltet und die Ergebnisse/ Wünsche der Kinder und Jugendlichen in Teilen umgesetzt werden können. 10 Plakat 1: Mehr Bälle für die Schulen Straßen ausbessern Mehr Geld für die Schulen Mehr Klettergerüste Weniger Druck von den Schulen Hundeparcour Plakat 2: Mehr Sportplätze Mehr Beleuchtung Mehr Spielstraßen Bessere Ampelvorrichtung vor dem Rösrather Möbelzentrum Plakat 3: Skaterpark Mehr Freizeitbeschäftigungen Mehr Mülleimer Mehr Kletteranlagen Mehr Blitzanlagen Die abschließende Zusammenfassung der Ergebnisse und die Einleitung eines weiterführenden Dialogs mit den lokalen politischen VertreterInnen stehen bis dato noch aus. Bereits jetzt signalisierten mehrere beteiligte Jugendliche und zwei Parteien bereits ein größeres Interesse der Auswertung. Ergänzend sei erwähnt, dass die 15 Plakataufsteller von den Ortsvereinen der kommunalen Parteien in kooperativer Zusammenarbeit zur Verfügung gestellt wurden. Zielgruppe: Kinder / Jugendliche Mitsprache im Stadtteil » Aktion „Fotowand“ im Wichernhaus Eine Aktion vom Jugendhaus „Ev. Wichernhaus“ in Essen Kontakt: Katrin Müller, ka.mueller@gmx.de Zur Aktion „Jugend bewegt Politik“ hat das Wichernhaus die Gesamtheit seiner Besucher aufgefordert teilzunehmen. Ca. 110 Kinder und Jugendliche aus dem Stadtteil Holsterhausen beteiligten sich an dem Projekt. Dabei wurde eine Fotowand erstellt, in der sich Kinder und Jugendliche im Stadtteil und im Jugendhaus verorteten. Die einzelnen Beiträge bestanden jeweils aus einem Portraitfoto und einer Aussage des/der jeweiligen Jugendlichen zur politischen Situation im Stadtteil und das Jugendhaus betreffend. Die Fotowand entstand in einem Zeitraum von drei Wochen im März 2007. Zusätzlich wurde zentral in der Fotowand ein Stadtplan des Stadtteils integriert, auf dem die Kinder und Jugendlichen ihren Wohnort markierten und mit einem Bindfaden mit dem Jugendhaus verbanden. In der Aktionswoche wurde die Fotowand Politiker/innen aus dem Stadtteil vorgestellt und mit diesen diskutiert. In einer „Talkrunde“ wurden die Politiker/innen (Bezirksvertretung sowie Mitglieder aus Rat und Verwaltung der Stadt Essen) mit den Aussagen der Kinder und Jugendlichen konfrontiert. Die örtliche Presse berichtete: Da die Stadt Essen zurzeit eine Neuorientierung der Kinder – und Jugendarbeit vornimmt, bezogen sich Fragen und Aussagen der Kinder und Jugendlichen hauptsächlich hierauf. Die unsichere Situation zur Förderung des eigenen Jugendhauses mobilisierte Kinder und Jugendliche natürlich stark zu Engagement und politischer Partizipation. Kinder und Jugendliche waren sich einig, ihre Anliegen und ihre politischen Forderungen gut dargestellt zu haben und vereinbarten, die lokale Politik weiterhin auf ihre Verantwortlichkeit hinzuweisen. Es wurde geplant, den Kontakt zur örtlichen Politik fortzuführen. Statements von Kindern und Jugendlichen (Auszüge) · · · · · · · · · · „Für mich ist das Wichernhaus wie eine Familie.“ „Ich denke, dass auch wenn viele Jugendliche hier ihre Meinung sagen, es nichts bringen wird, weil es die Politiker nicht wirklich interessiert.“ „Ich komme hier hin, weil es kaum Orte gibt, wo man sich treffen kann.“ „Politiker vergessen viel zu oft, dass Jugendliche auch irgendwann wählen gehen.“ „Wenn Essen Kulturhauptstadt 2010 wird, soll es auch Jugendkultur geben.“ „Ich fühle mich wohl im Wichernhaus, weil hier viele Leute zum spielen sind.“ „Hallo Politiker! Ich finde es schön hier, weil man hier Fußball spielen kann.“ „Ich komme hier hin, weil es hier immer was zu tun gibt und einem ist nie langweilig.“ „Ich wüsste nicht, wo ich sonst hingehen sollte.“ „Ich bin gerne im Wichernhaus, weil ich hier meinen Interessen nachkommen kann und mich an der Programmgestaltung beteiligen kann.“ 11 Mitsprache im Stadtteil Zielgruppe: Kinder / Jugendliche » Wir mischen mit! Eine Aktion vom BDKJ Regionalverband Mönchengladbach Kontakt: Peter Maxein, peter.maxein@bdkj-aachen.de „Wir mischen mit!“ teilt sich auf in eine Auftaktveranstaltung und eine anschließende Befragung von Kindern und Jugendlichen per Postkarten und Weiterarbeit im Ausschuss. Geplant war, sich in verschiedenen Kleingruppen mit vier Fragestellungen auseinanderzusetzen und die Ergebnisse auf Plakaten festzuhalten: 1. Wie sieht Partizipation in meinem Verband aus? 2. Wo haben Jugendliche in Mönchengladbach gute Beteiligungschancen? Wo reden sie mit? 3. Wo sind die Jugendlichen außen vor? Wo haben sie keine Chance mitzureden? 4. Was muss getan werden, was können wir tun, um Chancen für Jugendliche zu verbessern? Leider waren statt der erwarteten 12 bis 15 nur 5 TeilnehmerInnen gekommen. Aus diesem Grund haben wir uns mit den Fragen 2 und 3 auseinandergesetzt. Trotz der geringen Teilnahmezahl kamen einige interessante Aussagen zutage. Postkartenbefragung ·Wie geht es den Kindern und Jugendlichen in den Mönchengladbacher Schulen? ·Wie sind die Eindrücke durch die Zentralprüfungen? ·Welche Erfahrungen haben sie in den Ganztagsschulen gemacht? Die Antworten werden auf vorbereitete Postkarten, die bereits fertig gestellt sind, geschrieben und an das BDKJ Regionalbüro geschickt. In einer der nächsten Ausschusssitzungen werden die Ergebnissen der Befragung analysiert und diskutiert. Die Ergebnisse sind auf zwei Plakaten festgehalten. Hierbei wird deutlich, dass vor allem im Bereich von Politik, 12 Beschlüsse zu Jugendfragen und Schule, Jugendliche nicht beachtet werden. Positiv ist die Situation in den kath. Jugendverbänden erwähnt worden. Hier funktioniert Mitbestimmung seit langem und nach wie vor sehr gut. Auch aus dem schulischen Bereich gibt es in Mönchengladbach gute Chancen für Jugendliche sich in und durch Schule zu Wort zu melden. Das Projekt läuft weiter und jetzt erst richtig spannend, da die Postkarten an die Verbände verteilt und weitere Rückmeldungen kommen werden. Ergebnisse Wo haben Jugendliche gute Beteiligungschancen in Mönchengladbach? Wo reden sie mit? ·Durch Schülersprecher und Klassensprecher gibt es an Mönchengladbacher Schulen eine gute Möglichkeit sich einzumischen. Und die Jugendlichen mischen sich ein! ·In Schulen werden die Jugendlichen durch Sprecher gut vertreten und auch gehört! ·In Jugendverbänden super Beteiligungschancen! Keine Aktionen in Gruppenstunden ohne Zustimmung der Kids! ·Kids wählen auf den Jahreshauptversammlungen mit! (Vertreter der Gruppen) ·Gruppensprecher sind zu jeder Leiterrunde eingeladen! ·Es existiert ein gut funktionierender Jugendring in M'Gladbach ·Es gibt eine Fragestunde für Jugendliche beim OB – ob die funktioniert und angenommen wird, ist nicht bekannt! Unterstützung durch die Stadt. Zum Teil gute, lose zusammengesetzte Jugendgruppen, die Konzerte auf die Beine stellen Zielgruppe: Jugendliche Mitsprache im Stadtteil » „DRUCKEN statt DRUCKSEN!“ Eine Aktion der Internationalen Jugendbegegnungsstätte in Solingen vom 20. bis 22. März 07 Kontakt: Lina Palm/J. Stuhldreier, rockerratte@aol.com, j.stuhldreier@solingen.de 1. Tag: Pünktlich um 16:00 Uhr standen die 12 Teilnehmer und Teilnehmerinnen vor der Tür des InderJu - alle kandidieren für den 6. Jugendstadtrat Solingen. Wir begannen Ideen, Forderungen, Anregungen, usw. für unsere Stadt (Solingen) zu sammeln. Jeder schrieb seine Ideen auf ein Blatt Papier. Danach lasen alle nacheinander ihre Ergebnisse vor. Wir diskutierten über manche Forderungen und fassten ähnliche Ideen zusammen. Daraus entstand ein Blatt mit insgesamt 12 Forderungen. Diese arbeiteten wir gemeinsam so aus, dass eine Forderung in einem Satz auf einem Plakat stehen konnte. Zwei verschiedene Plakate mit folgenden Forderungen wurden erstellt und im Stadtgebiet aufgehangen: Wir wollen... ... besser ausgestattete Jugendhäuser! ... mehr Kunstrasenplätze! ... mehr Sportanlagen! ... Schulbusse! ... Discos ab 14! ... mehr Open Air Veranstaltungen! ... mehr Jugendcafés! ... mehr Festivals für Jugendliche! ... mit dem Schokoticket Taxi fahren! ... einen offenen Partyraum statt leer stehende Gebäude! ... mehr Freizeitangebote für Jugendliche! ... Einen Nachtexpress nach Aufderhöhe und Höhscheid! Dann konnte es losgehen. Stefan erklärte uns erst einmal, wie das so genannte Siebdruckverfahren funktionierte. Wir zeigten ihm unsere Ergebnisse des letzten Tages. Leider konnten wir die Plakate nicht so drucken, dass eine Forderung auf einem Plakat steht. Dies wäre zu zeitaufwendig gewesen. Die kreativen Jugendlichen überlegten sich jedoch kurzfristig, die Forderungen aufzuteilen und auf zwei Plakate zu drucken. Nachdem wir gemeinsam eine Vorlage für die Plakate auf einem bestimmten Papier angefertigt hatten, gingen wir in den Keller der Druckerei, um dort eine bestimmte lichtempfindliche Flüssigkeit auf ein großes, feines Sieb zu übertragen. Dann erst konnte die Massenproduktion der Forderungen und Wünsche beginnen. In einen großen Rahmen eingespannt und mit Siebdruckfarbe überzogen, druckten wir durch das Sieb unsere Plakate. Diese mussten dann nur noch trocknen und fertig war unsere „Wunschliste“. 3. Tag: Wir mussten die Plakate möglichst gut sichtbar und dennoch geschützt in der ganzen Stadt aufhängen. Dafür sammelten wir gemeinsam Vorschläge. Da den TeilnehmerInnen so viele gute Plätze einfielen, teilten wir uns in zwei Gruppen von je sieben Leuten auf (Einige brachten eine Freundin oder einen Freund mit, die uns halfen). Eine Gruppe blieb im Stadtteil Ohligs, die andere fuhr in die Innenstadt. Nun hängen die 24 Plakate in Schulen, Jugendhäusern, Geschäften usw. gut sichtbar und meist hinter Glaswänden vor „Angriffen“ geschützt. 2. Tag: Am zweiten Tag fuhren wir gemeinsam zu der Druckwerkstatt „Skate Department“, wo uns der Leiter des Workshops, Stefan Pleuger, begrüßte. Noch bevor wir richtig anfingen, stand ein Mitarbeiter des Radiosender RSG vor der Tür. Dieser nahm dann ein paar Statements von mir und vier begeisterten Teilnehmern auf. Die Freude der Jugendlichen war groß. 13 Mitsprache im Stadtteil Zielgruppe: Jugendliche » Jugend Politik Brunch Eine Aktion der Sportjugend im Kreissportbund Steinfurt Kontakt: Uli Fischer, fischer@ksb-steinfurt.de Am Sonntag, den 18. März 2007 fand ein Jugend Politik Brunch in der Geschäftsstelle des KSB Steinfurt statt. An dem Brunch selbst haben mehrere Jugendliche, Kreistagsabgeordnete, die Jugendhilfeausschussvorsitzende Doris Gremplinski und der Kreisabgeordnete sowie stellvertretende KSB-Vorsitzende Jürgen Coße, Vertreter der Sportjugend im KSB Steinfurt und Uli Fischer, Jugendbildungsreferent der Sportjugend Steinfurt, teilgenommen. Parallel zum Brunch vor Ort bestand die Möglichkeit diesen im Internet per WebCam mitzuverfolgen und sich interaktiv per eMail, SMS, Telefon und dem Chatprogramm ICQ an der Aktion zu beteiligen. Die Fragen, welche über diesen Weg gestellt worden sind, wurden direkt von den PolitikerInnen beantwortet. Die Antworten sind dann auf der Homepage des KSB Steinfurt veröffentlicht worden. Beim Brunch vor Ort entwickelte sich ein lockeres Gespräch zwischen den Jugendlichen und den beiden Kreispolitikern. Dabei konnten viele verschiedene Fragen rund um die Jugendarbeit beantwortet werden. Darüber hinaus wurde auch über verschiedene Anregungen der Jugendlichen diskutiert, wie z.B. ein Neu-/Ausbau einer Sporthalle oder längere bzw. bessere Aufteilung der Hallenzeiten. Fragenbeispiele, die bei uns eingegangen sind: Warum beschwert sich die Politik, dass die Jugendlichen auf der Straße sitzen, wenn in der Jugendarbeit Geld und Personal gekürzt wird? Wenn es immer weniger Unterstützung von der Politik für die Sportvereine gibt, wie soll dann Bewegungsmangel bei Kindern und Jugendlichen vermieden, ausgeglichen, behoben werden? Kann man sich als Kreispolitiker eigentlich den landesund bundespolitischen Trends entgegensetzen, was die Sportpolitik angeht und eigene Positionen beziehen, sich z. B. gegen Kürzungen wenden bzw. Mittelverteilung erhöhen.... , oder ist man nur „ausgeliefertes“ Weiterleitungsinstrument? Warum werden öffentliche Plätze, Rabatten, Parks etc. sauber gehalten und von den städtischen Betrieben saniert, und warum sehen im Vergleich dazu die städtischen Sportstätten so marode aus und verfallen immer mehr? Wie stellt sich die Kreispolitik die Jugendarbeit in 10 Jahren vor? Wie wird diese im sportlichen und außersportlichen Bereich aussehen? Welche Befürchtungen, Visionen, realistische Einschätzungen gibt es von Seiten der Politik? Wie stellt sich die Kreispolitik die künftige Integration ausländischer, sozial schwacher und anderer Randgruppen bei weiter rapider Kürzung öffentlicher Gelder vor? Die Antworten finden sich auf der Internetseite www.ksbsteinfurt.de -> Wir über uns -> Aktionen -> Jugend Politik 14 Zielgruppe: Jugendliche Mitsprache im Stadtteil » Die „Obaschlaun“ erkunden das Dortmunder Rathaus Eine Aktion vom Jugendring Dortmund und der JG St. Karl Borromäus Kontakt: Dirk Geiseler, jugendbotschaft@jugendring-do.de Ausgangslage Der Jugendring Dortmund unterhält seit Anfang 2006 eine Jugendbotschaft für die Interessen und Belange junger Menschen. Die „Jugendbotschaft in Politik und Verwaltung“ bietet eine Interessenvertretung für junge Menschen nach dem Vorbild einer Botschaft an. Kinder und Jugendliche können sich in diesem Rahmen mit PolitikerInnen treffen und diskutieren, hinter verschlossene Türen im Rathaus einen Blick werfen, oder sich selbst zu einem ausgewählten Thema informieren. Die Gruppe „Obaschlaun“ der KJG/ Katholischen Jungen Gemeinde aus Dortmund Dorstfeld hat das Angebot dankend aufgegriffen - Thema: „Das neue und schnelle Dortmund am Beispiel U-Turm – Chancen und Möglichkeiten für junge Menschen!?“. Kreativzentrum mit kunst- und museumspädagogischer Begleitung geben, ein großes einladendes Museums-Foyer im Eingangsbereich mit wechselnden Wanderausstellungen. Als feste Einrichtungen wurden ein Museum speziell für Kinder und eine Abteilung für größere Ausstellungen eingeplant. Daneben sehen die „Obaschlaun“ erhöhten Bedarf an geeigneten Veranstaltungsräumlichkeiten, welche im U-Turm ebenfalls Platz finden könnten und einem Party-/ Clubraum im Kellerbereich des U-Turms. Um allen Besucherinnen einen angenehmen Besuch zu ermöglichen, wird in den Plänen der „Obaschlaun“ eine Tiefgarage unter dem „U“ entstehen. Den krönenden Abschluss bildet die Chill-Out Lounge mit Candle-Light-Restaurant direkt unter dem Dortmunder „U“. Die „Obaschlaun“, das sind junge Frauen im Alter von 14 bis 16 Jahren. Sie wollen klären, was denn da genau passiert am U-Turm. „Was ist geplant?“, bzw. „Was wird aus dem Dortmunder Wahrzeichen dem U-Turm?“. Ausblick Die Empfehlungen der „Obaschlaun“ werden weitergegeben an Politik und Verwaltung, verbunden mit der Bitte um Rückmeldung. Die geplanten 40 Mio. Euro würden aus der Sicht der „obaschlaun“ schnellstmöglich gebraucht. Die Pläne für den U-Turm müssten allerdings abgestimmt und ergänzt werden durch das Umbauvorhaben an der Rheinischen Straße. Dazu haben die jungen Frauen in mehreren Gruppenstunden mit Unterstützung durch die „Jugendbotschaft“ des Jugendrings Dortmund das geplante Vorhaben vorbereitet. Es gab bereits im Vorfeld mehrere Treffen, bei denen die thematische Vorbereitung und eine Themenauswahl im Vordergrund standen. In der Woche vom 17. - 24. März wurde das Gesehene und Gehörte in zwei weiteren Treffen zusammengefasst und nachbereitet. Das dazugehörige Plakat wurde in der KJG St. Karl Borromäus Gemeinde in Dortmund Dorstfeld ausgehangen und am 24.03. auf dem Abschlussevent in Essen präsentiert. Ergebnisse Nach der Besichtigung des U-Turms haben die „Obaschlaun“ ein vielseitiges Nutzungskonzept für den U-Turm ausgearbeitet. Wichtig war den jungen Frauen die Verbindung von Museum und Freizeit, da aus der Sicht der „Obaschlaun“ der U-Turm ein Highlight für Dortmund sein muss. U-Turm Dortmund Im Rahmen dieses Projektes haben wir den U- Turm besucht und planten einen U- Turm für alle Generationen. Das unter Denkmalschutz stehende alte Brauereigebäude liegt in der Innenstadt und ist ein Wahrzeichen Dortmunds. Hier sind unsere Ideen zur Verwendung des Geländes: Der bereits entstandene Neubau wird vermietet. Unter dem großen Außengelände wird eine Tiefgarage gebaut. Darüber entsteht ein großer Park mit Spielplatz und Skateranlage. U Chill out Lounge Candlelight Restaurant Panoramablick Jeden Tag ein typisches Dortmunder Gericht Gute Küche von früh bis spät Veranstaltungsraum Vielseitiger Raum für Konzerte und Ausstellungen Vermietungen Museum So soll nicht allein ein Museum im U-Turm entstehen, sondern nach Wunsch der „Obaschlaun“ soll es ein Wanderausstellung Museum Feste Ausstellung Kindermuseum mit Lernspielplatz Kreativzentrum Fremdenverkehrsbüro Museumsfoyer Club/ Partyraum Führungen speziell für Kinder Workshops und Experimente Künstlerisch aktiv werden Themenausstellung (Technik, Mensch,...) Freie Wände für Graffiti und Wandmalerei Kreativangebote für Kinder & Jugendliche Themenwochen Gemütlicher Keller mit Jugendtreffatmosphäre Am Wochenende mit Angeboten für Jugendliche alternativ zur Disco Im Sommer mit Anbindung an den Biergarten zum Entspannen in der Freizeit 15 Mitsprache im Stadtteil Zielgruppe: Jugendliche » Trotz der Aggression - Angsträume in Vlotho! Eine Aktion des evang. Kinder- und Jugendzentrums Valdorf Kontakt: Sylke Cremer, sylke_cremer@web.de Während des Konfi-Tages am 03.03.07 im Schulzentrum Jägerort in Vlotho fand der Workshop „Trotz der Aggression!“ statt. Am 22.03.07 wurden ab 12.00 Uhr die Ergebnisse des Workshops „Trotz der Aggression“ im Rathaus der Stadt Vlotho auf Stellwänden aufgebaut. Von 14.30 – 15.00 Uhr wurden dem Bürgermeister die Ergebnisse von einer Delegation der Konfis und den ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen aus der Evang. Jugend präsentiert und die Verbesserungsvorschläge und Wünsche der Jugendlichen übermittelt. Anschließend fand ein Austausch zwischen dem Bürgermeister und den Jugendlichen statt, in dem alle Punkte der Reihe nach diskutiert wurden. Die Idee zum Workshop „Trotz der Aggression“ entstand im Rahmen der Vorbereitungen mit den 20 ehrenamtlichen Jugendlichen während des Konfi-Tags. Anschließend erfolgte ein Gespräch mit der Deeskalationstrainerin Kathrin Harms. Die Jugendlichen brachten zunächst folgende Situationen für sich in eine Reihenfolge und ordneten sie danach, was sie am meisten aggressiv macht. Die Situationen waren u. a.: Zwei Erwachsene pöbeln Jugendliche an; keine Freizeitmöglichkeiten; Internetangriffe; Eltern, die unangemessen reagieren; dein Freund lässt dich nicht abschreiben; Hinrichtung Saddam Husseins. nisse wurden anschließend den restlichen 100 Jugendlichen am Konfi-Tag (13 – 14 Jahre) präsentiert. Alle Jugendlichen wurden eine Woche vor dem 22.03.07 noch einmal telefonisch an den Termin mit dem Bürgermeister erinnert. Der Termin war für einige ungünstig, da sie direkt nach der Schule ins Rathaus kommen sollten. Aus diesem Grund wurden für die Jugendliche Hot Dogs vorbereitet. Trotz des schlechten Wetters trafen 6 Jugendliche ein. Sie fühlten sich im Gespräch mit dem Bürgermeister nicht ernst genommen. Sie beklagten im Nachhinein, dass er auf ihre Vorschläge nicht eingegangen wäre. Sie haben keine große Hoffnung, dass ihre Vorschläge, oder das, was der Bürgermeister angeboten hat, zeitnah umgesetzt werden. Die Reflexion fand mit 17 Jugendlichen am 1.4.07 im EKJZ statt. Der Workshop „Trotz der Aggression“ ist gut gelaufen. Die Konfis haben gut mitgearbeitet. Es sind völlig unterschiedliche Aggressionsbarometer zustande gekommen. Forderungen: 1.Bessere Beleuchtung für den Bahnhof Vlotho und das Gelände darum. Da das Wetter schlecht war, haben die Konfis anschließend in der Schule Szenen nachgestellt und fotografiert, die sie aggressiv machen, wie z. B. Mobbing, und aggressives Verhalten. Anschließend wurden Orte in Vlotho von den Jugendlichen benannt, die sie aggressiv machen und nach Vorschlägen für Verbesserungen gesucht. An dem Workshop nahmen die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Vlotho Frau Jessen und Frau Germ Wilkiewicz vom Schulamt der Stadt Vlotho teil. 2.Mehr Informationen über das Collegium Humanum. · Bessere Einbindung der Schüler, wenn Aktionen gegen das Collegium Humanum geplant sind. Gegen 17.00 Uhr wurden die Ergebnisse während der Gameshow präsentiert. Am Workshop „Trotz der Aggression“ haben 12 Konfirmanden (14 Jahre) und 2 Mitarbeiter aus der Jugendarbeit im Alter von 16 und 17 Jahren teilgenommen. Die Ergeb- 5.Mehr Projekte gegen Gewalt auf den Schulhöfen: Gewaltsensibilisierung und Anti-Aggressionsstraining 16 3.Ermöglichung der Nutzung der Flächen unter der Brücke von Vlotho - besonders abends - für alle Bürger. 4.Verschönerung des Schulzentrums Jägerort sowohl von außen, als auch von innen. · Erneuerung der Innenausstattung · Verstärkung der Pausenaufsicht Zielgruppe: Jugendliche Mitsprache im Stadtteil » Trotz der Aggression - Angsträume in Vlotho! » Glückskekse-Backen im Monheimer Rathaus Eine Aktion der Jugendpartei PETO aus Monheim Kontakt: Daniel Zimmermann (daniel@peto.de), Lisa Riedel (lisa@peto.de) „Glückskekse enthalten kleine Botschaften oder Weisheiten. Am kommenden Mittwoch, dem 21.03.2007 wollen wir eure Weisheiten und Botschaften kennenlernen!“, so die Worte auf dem vielversprechendem Flyer den die 10jährige Bilge dienstags vor der Schule in die Hand gedrückt bekommt. Im Rahmen der landesweiten Aktionswoche „Jugend bewegt Politik“ bekommen Jugendliche wie Bilge bei der Aktion „Glückskekse-Backen im Monheimer Rathaus“ die Möglichkeit, ihre politischen Wünsche zu äußern. Der besagte Mittwoch ist gekommen. Es ist 13:16 Uhr. In der Rathausküche warten 1 Kilo Mehl, 2 Pakete Puderzucker, 18 Bio-Freiland-Eier und 250 Gramm Markenbutter auf die Verarbeitung zum schicksalsschwangeren Keks. Wenig später beginnt die Glückskekstestphase: Eigelb wird von Eiweiß getrennt, der Teig wird angemischt, der Minibackofen wird vorgeheizt und auch die Pfannen werden zur Erwärmung animiert. Schließlich ist es soweit: Doch der erste Glückskeks ist zunächst nicht mehr als ein brutzelnder Teigfladen in der Pfanne. Sobald er etwas fester ist, bekommt er seine Botschaft, wird über einen Glasrand geknickt und im Backofen fertig gebacken. Bald verrät ein himmlischer Duft seine Verzehrbarkeit und sofort stürzen sich jede Menge „Testpersonen“ auf den dampfenden Keks. Um 13:51 Uhr erreicht die Bäckerei der erste Lagebericht. Ein Hausmeister steckt seinen Kopf durch die Tür und verkündet: „Das ganze Rathaus ist in Aufruhr! Alle fragen, wo der herrliche Duft herkommt.“ Um 13:58 Uhr startet plötzlich der Medienüberfall. Ein Kamerateam stürzt sich auf die überraschten Meister der Glückskekse, begleitet von einer mit einem Mikrofon bewaffneten Dame, die mutig mit selbigem zum offenen Kampf in der Küche übergeht. Beim zweiten Blick entpuppt sich die „Horde“ dann als Team der ZDF-Sendung Mona Lisa, das einen Bericht über die PETO in Verbindung mit der „Jugend bewegt Politik Aktion“ drehen möchte. 14:17 Uhr. Die Aktion beginnt. Die Shootingstars, 3 interessierte junge Mädchen, darunter Bilge, betreten den Rheinischen Saal. Zu Beginn erläutert Daniel den Ablauf der Aktion: Die Teilnehmer erhalten einige kleine Zettelchen, auf denen sie ihre politischen Wünsche, Fragen und Botschaften niederschreiben können. Diese sollen dann in Glückskekse eingebacken und später mit Abgeordneten diverser Parteien besprochen werden. Bei der Ratssitzung am späteren Nachmittag will man dann die wichtigsten Punkte in der Bürgerfragerunde nennen und dem Bürgermeister vortragen. 17 Mitsprache im Stadtteil Zielgruppe: Jugendliche In der Küche sollen die Botschaften nun eingebacken werden. Der 17-jährige Matthäus verrät seinen politschen Wunsch: „Es soll auf jeden Fall nicht an der Jugend gespart werden, weil es geht ja um unsere Zukunft.“ Bilge hat da schon konkretere Vorstellungen: „Ja, also die Autofahrer sollen auf die Fußgänger achten und nicht immer rasend schnell vorbeifahren!“ empört sich die 10Jährige. In der Küche wird es nun richtig eng. Die zahlreichen Bäcker, PETOs und Reporter treten sich gegenseitig auf die Füße. Bis das richtige Bild von den brutzelnden Botschaftskeksen gedreht ist, vergeht einige Zeit. Um 14:55 Uhr taucht die erste Politikernase auf und schnuppert sich durch die Küche. Ihre Besitzerin ist SPD-Fraktionsvorsitzende Ursula Schlößer, die zur Diskussionsrunde mit den Jugendlichen eingetroffen ist. Ein bisschen muss sie sich allerdings noch gedulden, obwohl ihr bei dem herrlichen Duft, den die Weisheiten in ihrer neuen Hülle nun verströmen, sicher schon das Wasser im Mund zusammen läuft. In der Küche wird nun mit Hochdruck gearbeitet. „Ja! Das sieht klasse aus! Die können jetzt in den Backofen.“, so der motivierte Küchenchef Daniel Zimmermann, der die Teilnehmer in die Kunst des Glückskekse-Backens einweist. Und bei den neuen Profis kommt die Aktion gut an. Auf 18 die Frage wie ihm die Aktion gefällt, antwortet Matthäus begeistert: „Echtsuperhammermegaspitze, weil die Jugend sich engagieren kann, obwohl sie nicht in der Politik ist und auch mal ihre Wünsche äußern kann.“ Um 15:13 Uhr ist man am Punkt der Wahrheit angekommen: 7 Teller dampfender Glückskekse stehen vor den Teilnehmern und den Abgeordneten Ursula Schlößer (SPD), Annemarie Hein (Bündnis 90/Die Grünen), Dr. Ulrich Müller (CDU) und Ulrich Anhut (FDP). Reihum werden die Glückskekse geöffnet und diskutiert. Alle Punkte werden am Flip-Chart aufgenommen. Von „Abenteuerspielplatz“ über „Bolzplätze Sandberg“, „breitere Fahrradwege“, „Rauchverbot im Rathaus“ bis hin zu „Schulranzen zu schwer“ ist alles dabei. Am Ende beweisen sich die Forderungen nach „Mehr Busverkehr“ und „Mehr Shoppingmöglichkeiten“ als die bedeutungsschwersten. 16:22 Uhr. Zitternd spricht Matthäus ins Mikrofon. Er wurde ausgewählt, die wichtigsten Punkte vor dem Rat vorzutragen. Bürgermeister Dr. Thomas Dünchheim nimmt ausführlich Stellung zu den Fragen. Das Ziel des Nachmittages ist somit erreicht! Und so verlassen an diesem Abend viele glückserfüllte Gesichter das Rathaus. Bericht: Birte Hauke (birte@peto.de) Zielgruppe: Jugendliche Mitsprache im Stadtteil » „MittwochsMaler“ im Stadtbezirk Köln-Nippes Eine Aktion vom JFC Medienzentrum Köln und dem OT Luckys Haus des Sozialdienstes Kath. Männer Köln Kontakt: Dörte Schlottmann, ds@jfc.info Jugendliche der OT Luckys Haus haben an dem Projekt teilgenommen. Die 14 Jugendlichen und jungen Erwachsenen (w: 1 / m: 13) zwischen 14 und 20 Jahren zählen zu den regelmäßigen Besucher/-innen der MittwochsMaler. Die MittwochsMaler haben ein großes Interesse an Öffentlichkeit und sind durch zahlreiche interne Diskussionen für Politik und Beteiligungsmöglichkeiten sensibilisiert. Die Idee des Videos stieß bei ihnen auf großes Interesse. Sie erarbeiteten mit der Workshopleiterin und dem Videoreferenten die Grundlage der filmischen Dokumentation. Ihr besonderes Anliegen war, mitzuteilen, was für sie Graffiti Malerei bedeutet, wie die Situation in Köln für sie aussieht, wie sie von den PolitikerInnen, sowie der Stadtverwaltung in Form der K. A. S. A. (Kölner Anti Spray Aktion) behandelt werden und was sie von der Politik fordern. Am Samstag, dem 10.03.07 wurde an den freien Flächen im Stadtteil gedreht (u. a. Mauern an der Longericher- sowie der Etzelstraße in Köln-Bilderstöckchen, die S-Bahnhaltestelle Geldernstraße/Parkgürtel), die sie für ihre Arbeit gerne von der Politik zur Verfügung gestellt bekommen würden. In Interviews erklärten die Jugendlichen, wie sie sich der Graffiti-Szene zugehörig fühlen und in ihr verortet sind und wie sie ihr Leben und Hobby in einer Großstadt wie Köln sehen. Ihr Fazit: Eigene Vorstellungen der Nutzung von öffentlichen Räumen stehen der gesellschaftlichen Realität und ihren Beschränkungen gegenüber. Der Wunsch nach mehr öffentlichen legalen Flächen zur freien Gestaltung wurde besonders hervorgehoben. Deutlich wird hier, dass ein großer Wunsch nach Partizipation, ein großes Interesse am Umfeld besteht und eine aktive Auseinandersetzung über Werte und Normen im gesellschaftlichen Zusammenleben geführt wird. Politik ist hier ein wesentlicher Ansprechpartner. Ergebnisse: Die filmische Dokumentation wurde Mittwoch, den 14.03.07, mit den Jugendlichen in der OT Luckys Haus geschnitten. Uwe Schärpf, Bezirksvertreter des Stadtteils Köln-Nippes, wurde die DVD Dienstag, den 20.03.07, überreicht. Es besteht die Absicht von Herrn Schärpf, die Dokumentation und die damit verbundenen Forderungen der Bezirksvertretung Nippes in einer der nächsten Sitzungen weiterzuleiten. Es ist derzeit noch nicht klar, inwieweit die Jugendlichen an diesem Prozess beteiligt werden können oder ob nur Maurice Kusber und Alexandra Renken mit den Bezirksvertretern ins Gespräch kommen, um stellvertretend für die MittwochsMaler die Möglichkeiten und Notwendigkeit von legalen Flächen für die GraffitiSzene zu diskutieren. Nach der Übergabe an den Bezirksjugendpfleger wird nun ungeduldig von den Beteiligten nach eventuellen Ergebnissen gefragt, die Hoffnung auf eine positive Resonanz von Seiten der Politik wird jedoch nicht besonders hoch eingeschätzt. Graffiti als Jugendkultur in Großstädten hat kein besonders gutes Standing, die Stigmatisierung wird von den Jugendlichen oft thematisiert. Die MittwochsMaler werden nachhaken und mit weiteren Aktionen auf sich aufmerksam machen. Eine Fortführung des Projektes „Jugend bewegt Politik“ über einen längeren Zeitraum wäre aus Perspektive der MittwochsMaler wünschenswert, um konstant und mit professioneller Unterstützung an dieser Idee weiterarbeiten zu können. Die Dokumentationen der Aktivitäten werden auf der Internetseite www.hiphop-projekt.de, www.fotolog.com/ mitwochsmaler sowie auf der Homepage der Gruppe unter www.mittwochs-maler.de zu finden sein. 19 Mitsprache im Stadtteil Zielgruppe: Jugendliche » Was geht ab in Mitte? Eine Aktion von der SJD- Die Falken, OV Duisburg-Duissern Kontakt: Heike Motikat, Dirk Lübeck, h.motikat@gmx.de Im Rahmen der Aktion „Jugend bewegt Politik“ haben mehrere Duisserner Jugendliche sich mit ihren BetreuerInnen Gedanken gemacht, mit welchem Beitrag sie sich an diesem Projekt beteiligen können. Nach einigem Hin und Her war den Jugendlichen schnell bewusst, dass es sich hier um ihre Probleme im Stadtteil und explizit in der Innenstadt von Duisburg, aufgrund ihrer geographischen Nähe, handeln muss. Somit war der Name des Projektes „Was geht ab in Mitte?“ geboren und wir konnten an die inhaltliche Ausgestaltung gehen. Bevor wir an die inhaltliche Ausgestaltung des Projektes gingen, wurde schnell klar, dass von ursprünglich fünfzehn Jugendlichen im Alter von 12 – 15 Jahren, nur noch sechs wirkliches Interesse daran bekundeten, mitzuarbeiten. Hier ist zu erwähnen, dass es sich um vier Mädchen und zwei Jungen handelte. In den täglichen Gruppenstunden innerhalb der Projektwoche wurde ein Fragenkatalog erarbeitet, mit dessen Hilfe Kinder und Jugendliche auf der Straße befragt wurden. Fragen wie z.B. Wie alt bist Du? Wie sieht deine Freizeit aus? Wie viel Freizeit hast Du zur Verfügung pro Tag? Sind deine Aktivitäten immer legal? An zwei Tagen liefen die Jugendlichen mit einem Aufnahmegerät und einer Kamera durch die Duisburger Innenstadt und haben mit zumeist gutem Erfolg Jugendliche interviewt. Die Ergebnisse wurden an einem „offenen Abend“ am Freitag, den 23.3.2007 mit OrtsteilpolitikerInnen der verschiedenen Parteien, mit einem Vertreter des Bezirksamtes und mit jugendlichen Bürgerinnen und Bürgern diskutiert. Der DVD-Film mit den Interviews lief bei dieser Veranstaltung sowohl im Vorfeld der Gespräche wie auch später im Hintergrund. Die Ergebnisse, aber vor allem die eigene Situation der ca. zwanzig anwesenden, Jugendlichen mündeten in einer heftigen Diskussion, an der an diesem ‚offenen Abend’ leider nur eine Vertreterin der SPD als Bezirksvertreterin 20 teilnahm. An diesem Abend konnte aber klar gemacht werden, welche Möglichkeiten die Politik, aber gerade auch die Bürgerschaft bei der Erreichung von Zielen hat. An einer festgemachten Forderung der Jugendlichen wurden Handlungsmöglichkeiten aufgezeigt. Es geht dabei um Freiräume für Kinder- und Jugendliche und um die Nutzung eines Spielplatzes ohne Altersbegrenzung und zeitlicher Begrenzung. Durch die Vertreterin der Politik ist den Jugendlichen aufgezeigt worden, dass hier die Politik dies nicht so genehmigen wird, aber die Jugendlichen mit eigener Initiative dem Ziel näher kommen können. Sie können sich als Spielplatzpaten anbieten, den Platz regelmäßig säubern o. ä., um auch in der Nachbarschaft Klischees von Jugendlichen abzubauen, die nur immer alles zerstören. Als Resümee kann man sagen, dass diese Projektwoche eine sehr gute Erfahrung für die Jugendlichen, die von Anfang an dabei waren und sich mit eingebracht hatten, gewesen ist. Dass man Fragen stellen konnte an eine Politikerin ist eine Sache, dass diese Politikerin dann aber auch noch antwortet und ihre Aussagen zu verstehen sind, war für einige Jugendlichen eine neue Erfahrung. Unsere Jugendlichen hatten nach anfänglichen Startschwierigkeiten eine Menge Spaß in dieser Zeit; sie fühlten sich gebraucht und ernst genommen. Für uns als ehrenamtliche BegleiterInnen ein toller Erfolg! Der Kontakt zwischen den Jugendlichen und der Bezirksvertreterin ist noch nicht abgebrochen, und wir werden weiterhin den Dialog aufrechterhalten. Zielgruppe: Jugendliche Mitsprache im Stadtteil » Outdoorpoint Eine Aktion von Streetwork im Südviertel des Diakonischen Werkes Münster Kontakt: Rüdiger Korn, streetwork@diakonie-muenster.de Am 20.03.07 haben wir 30 Interessierte, darunter 10 Jugendliche, Vertreter des Jugendhilfeausschusses, der Bezirksvertretung, des Grünflächenamtes, des Jugendamtes und des Ordnungsamtes eingeladen, um darüber zu sprechen, wie ein Platz für Jugendliche mit einer Überdachung, genannt „Outdoorpoint“, im Südviertel Münsters gebaut werden könnte. Die Idee entstand auf dem Runden Tisch im Südviertel zu dem öffentlich eingeladen wurde. Die Ergebnisse Teil 1 Das Grünflächenamt hat einen Platz vorgeschlagen, an dem der Outdoorpoint entstehen soll. Jugendliche bauen die Überdachung mit fachlicher Anleitung selbst. Zwei Architekten erklärten sich bereit, einen Bauplan für den Outdoorpoint mit den Jugendlichen zu erstellen. Jugendliche gehen mit dem Streetworker im Südviertel auf Anwohner zu, um für ihre Idee zu werben. Die Jugendlichen haben die Nachbarschaft am 04.04.07 zum Grillen eingeladen, um ihr Projekt vorzustellen. Bei Grillwürstchen und Kaltgetränken haben sich Nachbarn und weitere interessierte Jugendliche über den bisherigen Stand der Planungen informiert. Dabei wurden sowohl Fragen zum Bau der Überdachung besprochen, als auch Fragen zur pädagogischen Begleitung eines solchen Treffpunktes. Weitere Anwohner wurden mit einem Anschreiben, das an die umliegenden Haushalte verteilt wurde, informiert. auf Spielplätzen würden auf Anwohner befremdlich wirken und zur Verunreinigung des Spielsandes führen. Einige Anwohner nutzen die Möglichkeit, sich in Einzelgesprächen über die Pläne der Jugendlichen zu informieren. Ergebnisse Teil 2 Insgesamt wurde die Aktivität der Jugendlichen von den 30 AnwohnerInnen anerkennend positiv beurteilt. Insbesondere wurde begrüßt, dass Jugendliche den Dialog mit den Anwohnern gesucht haben und man die Situation am Spielplatz verbessern wolle. Kritisch wurde gesehen, dass mit einer Überdachung das „Abhängen“ von Jugendlichen unterstützt werde. Die Anwohner wünschten sich auch über den Bau der Überdachung hinaus mehr Aktivität von den Jugendlichen. Die Jugendlichen überlegten, wie viel Zeit sie für den Bau der Überdachung aufbringen können bzw. müssen. Reflexion Als „Startschuss“ für die Öffentlichkeitsarbeit im nahen Umfeld des geplanten „Outdoorpoints“ war der Grillnachmittag eine gelungene Veranstaltung, die zu ungezwungenen Gesprächen einlud. Um weitere Anwohner zu erreichen, planen wir einen weiteren Grillabend. Wir werden weiter darüber nachdenken, wie auch nach dem Bau der Überdachung der Kontakt zur Anwohnerschaft und die Aktivität und das Gemeinschaftsgefühl unter den Jugendlichen aufrechterhalten werden kann. Der Austausch Im Vorfeld haben sich die 20 Jugendlichen Gedanken dazu gemacht, welche Fragen Anwohner/-innen an sie stellen könnten und wie sie für ihr Projekt inhaltlich werben könnten. Dabei hoben sie besonders hervor, dass durch die Schaffung eines eigenen Jugendplatzes auch für Anwohner mehr Ruhe entstehen würde, indem auf jugendspezifisches Verhalten besser eingegangen würde. Bisherige Treffen 21 Unser Ort ist Europa Zielgruppe: Kinder » Miteinander in Coerde Eine Aktion der Ev. Andreas-Kirchengemeinde Kontakt: Verena Kirberich, Jungscharleiterin, Breslauerstr. 158, 48157 Münster Der Stadtteil Münster-Coerde ist ein multikulturell geprägter Vorort von Münster. In unserem Stadtteil leben viele Menschen aus Flüchtlings- und Spätaussiedlerfamilien. Dies spiegelt sich auch in dem Kindergarten unserer Gemeinde und in der örtlichen Grundschule wider. In der Andreas-Kirchengemeinde treffen sich zwei Jungschargruppen. Die Gruppe der 7- bis 10-Jährigen, die der 10- bis 13-Jährigen werden von einem Team von 6 Jungscharleiter/-innen geleitet. Zu der Gruppenstunde am Freitag, dem 23. März, haben wir den Dezernenten für Aussiedler-, Flüchtlings-, und Asylbewerberangelegenheiten der Stadt Münster, Herrn Jochen Köhnke, zu einem Gespräch über Integrationsmaßnahmen in Münster eingeladen. Wir haben uns auf den Treppenstufen vor dem Altar in der Kirche getroffen. Nach einer ersten „Warming-Up-Phase“ zum besseren Kennenlernen und zur Schaffung einer aufgelockerten Atmosphäre haben wir ihm unsere Beobachtungen über das Zusammenleben von Menschen aus unterschiedlichen Kulturen in unserem Stadtteil geschildert. So ist z. B. festzustellen, dass im Allgemeinen Kinder aus den unterschiedlichen Kulturen gut miteinander auskommen, Spannungen gibt es eher unter den Jugendlichen, und Ausgrenzung und Ablehnung ist z. T. in der Welt der Erwachsenen zu beobachten. Herr Köhnke ist auf unsere Beobachtungen und Fragen eingegangen, hat sie mit eigenen Beobachtungen belegt oder auch wissenschaftlich geführte Studien angeführt. Immer wieder wurde von ihm die Bedeutung von Sprachkursen hervorgehoben, aber auch das persönliche Miteinander. Auf einem 22 Plakat haben wir aufgeführt, welche Hilfen zur Integration bereits in der Andreas-Kirchengemeinde und ihren beiden Einrichtungen Kindergarten und HOT (Haus der offenen Tür) stattfinden und was noch getan werden könnte. Nach einer Stunde Gespräch in der Kirche haben die Jungscharkinder Herrn Köhnke zu einem internationalen Buffet im Jungscharraum eingeladen. In den Jungscharstunden vor dem Aktiontag haben wir uns intensiv mit dem anstehenden Gesprächstermin beschäftigt. Wir haben Beobachtungen und Fragen gesammelt, mit den Mitarbeiter/-innen im Kindergarten und im HOT über bestehende Integrationsprojekte gesprochen, Jugendliche aus anderen Kulturen zu ihren Problemen in unserem Stadtteil befragt, Rezepte gesammelt und ein internationales Buffet vorbereitet. Für die Zeit nach den Sommerferien haben wir aufgrund der Anregungen aus dem Gespräch mit Herrn Köhnke geplant, einen „Multi-Kulti-Kurs“ anzubieten. Wir wollen mit Kindern und Jugendlichen aus unserem Stadtteil Traditionen, Bräuche, Eigenarten, Feste, Bilder, Speisen usw. aus deren ursprünglichen Kulturräumen zusammentragen und für eine Ausstellung im Rahmen eines „Multi-Kulti-Tages“ in unserer Gemeinde aufarbeiten. Zielgruppe: Kinder Unser Ort ist Europa » „Wir alle sind Deutschland!“ Eine Aktion der djo - Deutsche Jugend in Europa Landesverband NRW e.V. in Kooperation mit Komciwan e.V., JugendKulturverband aus Kurdisten Kontakt: Susanne Koch, susanne Koch@djonrw.de Zwei Wochen vor Beginn der Hauptveranstaltung am 21. März haben 11 Kinder im Alter von 8 – 13 Jahren gemeinsam mit einem Tanzlehrer einen kurdischen Tanz einstudiert. Während der Tanzproben haben sie sich mit ihrer kurdischen Herkunft und ihrer Lebenssituation in Deutschland auseinandergesetzt. Der Schwerpunkt lag hierbei auf dem Identitätskonflikt und der daraus resultierenden Situation der Kinder hier. Deutlich wurde, dass die Kinder sich fast alle in Deutschland sehr integriert fühlen, obwohl sie ihren kulturellen Hintergrund als sehr wichtig erachten. Bei der Auseinandersetzung um die Frage, wo sie sich von Politiker/-innen eine größere Unterstützung wünschen würden, kam am häufigsten die Bitte um Nachhilfe, Sprachkurse u. ä. zur Sprache. Somit entschieden die Kinder, dies als Hauptforderung in einem offenen Brief an die Politiker/-innen zu verfassen. Ein Junge wurde von den Kindern als Sprecher auserkoren, der diesen Brief verfasste. Zudem hat jedes Kind einen Gartenzwerg in einen ‚kurdischen Zwerg’ verwandelt, um diese den eingeladenen Politikvertreter/-innen zu überreichen. Ein besonders großer wurde von allen gemeinsam gestaltet. Hierbei war es das Ziel, ihre Verbundenheit zu Deutschland zu verdeutlichen und zu zeigen, dass auch sie ein Teil Deutschlands sind und gerne hier leben. In dem folgenden Reflexionsgespräch mit den Kindern wurde beschlossen, den Gartenzwerg mit dem Brief an den amtierenden Oberbürgermeister zu schicken. Wir hoffen, dass der Brief beantwortet wird und sich evtl. eine Möglichkeit für die Kinder ergibt, doch noch ihren Tanz Vertretern der Politik zu zeigen. Brief an den Oberbürgermeister: Lieber Herr Oberbürgermeister, ich heiße Ronas, bin 11 Jahre alt, bin ein Kurde und gehe auf das Gymnasium in die sechste Klasse. Doch meine Freunde haben nicht so viel Glück wie ich, weil sie nicht in Deutschland geboren wurden, sondern in Kurdistan. Sie können deshalb nicht so gut Deutsch sprechen, aber ich kann kein Kurdisch sprechen. Könnte es auch kurdischen muttersprachlichen Unterricht an den Schulen geben? Und die meisten kurdischen Eltern können nicht so gut Deutsch sprechen. Es wäre gut, wenn es mehr Deutsch-Kurse für die Kurden gäbe. Helfen Sie uns bitte. Mit freundlichen Grüßen Ronas Karakas, Weidenstr. 38, 42117 Wuppertal Am 21. März führten die Kinder dann den Tanz bei einer kurdischen Newroz-Veranstaltung vor. Hierzu waren auch unterschiedliche Pressevertreter/-innen zugegen. Leider kamen die eingeladenen lokalen Politikvertreter/-innen der verschiedenen Parteien sowie die Bezirksvertretung nicht zu der Feier, worüber die Kinder sehr enttäuscht waren. 23 Unser Ort ist Europa Zielgruppe: Kinder / Jugendliche » Jugendpolitischer Stammtisch und Cafe Europa Eine Aktion der Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtung des Stadtjugendrings Siegen Blue Box Kontakt: Ralf Schumann, info@bluebox-siegen.de Am Donnerstag, dem 22.03.07, fand in der Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtung BLUE BOX ein jugendpolitischer Stammtisch zum Thema „Integration“ sowie ein Themencafé mit Schwerpunkt Europa statt. Die Blue Box ist aufgeteilt in einen Kinder- und einen Jugendbereich, so lag es nahe, unser Projekt in beiden Bereichen umzusetzen. Bemerkenswert am Ablauf des Abends war, dass sich recht schnell eine offene, durchaus hitzige Diskussion entwickelte, in der viele unterschiedliche Themen angesprochen wurden. So wurde neben der grundsätzlichen Bedeutung Europas auch über Aspekte wie Arbeits- und Aufenthaltsrecht für Ausländer/-innen oder auch das Rauchverbot in öffentlichen Gebäuden gesprochen. Ziel sollte es sein, den verschiedenen Altersgruppen und Jugendlichen unterschiedlicher Nationalitäten die Bedeutung vom Begriff „Europa“ zu vermitteln und gleichzeitig die Möglichkeit zu bieten, mit Vertreter/-innen der Kommunalpolitik über unterschiedliche Belange unter dem Schlagwort „Integration“ zu diskutieren. Hierfür wurden vom Hausparlament der Einrichtung sowie vom Stadtjugendring Siegen e. V., verschiedene Vorbereitungen getroffen: In einer im Anschluss an die Veranstaltung durchgeführten Reflektion des Organisationsteams wurde der Erfolg des Projekts deutlich: · Verschiedene Vertreter der Kommunalpolitik wurden informiert und eingeladen. · Den hauptsächlich ausländischen Jugendlichen wurde deutlich, dass es auch für sie Ansprechpartner/-innen gibt. · Im Bistrobereich wurde ein Buffet mit Spezialitäten der EU-Länder aufgebaut. Eine Fortsetzung des Projekts wird definitiv stattfinden, der jugendpolitische Stammtisch soll eine regelmäßige Aktion im Programm werden. Unter www.bluebox-siegen.de sind Bilder der Veranstaltung sowie die erstellten Fotowände zu sehen sein. · Im Kinderbereich fand ein Spielenachmittag mit Spielen zum Thema Europa statt. Zur Dokumentation sollte eine Fotowand entstehen, die zum einen den Ablauf des Tages veranschaulicht, zum anderen aber auch aufzeigt: Wie verstehen Kinder und Jugendliche Europa? Was erwarten sie von Europa? Was kennen sie von Europa? Wichtig war es auch, den Jugendlichen im Vorfeld zu verdeutlichen, dass Aspekte wie Duldung, Arbeitsrecht usw. durchaus Thema der Diskussion sein könnten. Themen also, die die konkrete Lebenssituation des Einzelnen betreffen. Die Mitglieder des Hausparlaments, eine partizipatorischdemokratisch arbeitende Initiative der Blue Box bekamen die Aufgabe, den Abend zu leiten. 24 · Jugendliche haben definitiv eine politische Meinung und ihre eigenen Ansichten zum Thema „Europa“ und „Integration“. · Die politischen Vertreter/-innen mussten sich auf die Diskussionsebene der Jugendlichen einlassen und sich mit deren Fragen und Problematiken auseinandersetzen. Zielgruppe: Jugendliche Unser Ort ist Europa » Zirkus der Kulturen - Wir sind Kinder einer Erde Eine Aktion von Justin-Kleinwächter Realschule Greven, Judo- Club Greven 1960 e.V. Kontakt: Jörg Klose, jkr-greven@versanet.de Die Ausstellungen unserer Netzwerkbildungsmaßnahmen sowohl in Bersenbrück als auch im Rathaus in Greven waren ein toller Erfolg. Die Jugendlichen verschiedener Schulen und Vereine konnten vor allem während der Vernissage vor „vollem Haus“ ihre Arbeit im Projekt „Zirkus der KulturenWir sind Kinder einer Erde“ darstellen. Die Schwerpunkte… 1. Arbeiten in Netzwerken 2. Projektarbeit = Jugendarbeit 3. Das Motto „Zirkus der Kulturen - Wir sind Kinder einer Erde“ 4. Perspektiven: Wir bewegen Jugend - Jugend bewegt Gesellschaft 5. Politik trägt Verantwortung - Keine Kürzung der Fördermittel im Jugendbereich Eine Woche lang standen Schüler/-innen vor Politiker/innen, Honorationen aller Couleur, Eltern, Jugendlichen und Bürger/-innen der Stadt Bersenbrück und Greven in der Ausstellung zur Verfügung. Auf 15 großen Stelltafeln - beidseitig mit Postern, Fotografien, Grafiken, Berichten, wissenschaftlichen Erläuterungen versehen - wurden die verschiedenen Ansätze des institutions- und fachübergreifenden, internationalen und interkulturellen Langzeitprojektes sichtbar. Die Ausstellung geht als Wanderausstellung zu den einzelnen NetzwerkpartnerInnen in Schule und Verein. Die Reflexion, Evaluation und Entwicklung von Perspektiven ist Standard unserer Kooperationsarbeit. Die ausgebildeten und angehenden Jugendleiter/-innen sollen lernen, dass zum Planen und Durchführen von Projekten die Auswertung zwangsläufig dazu gehört. In diesem Fall konnten die Jugendlichen sozusagen in der „Höhle des Löwen“, im Rathaus der Stadt Greven, ihre Forderung nach einer kontinuierlichen Förderung ihrer Jugendarbeit erfolgreich durchsetzen. 25 Unser Ort ist Europa Zielgruppe: Jugendliche » Migranten mischen sich ein Eine Aktion vom AWO-Jugendmigrationsdienst in Lippstadt Kontakt: Gudrun Tack, jmd-ta@awo-hochsauerland-soest.de An der Aktionswoche haben insgesamt neun jugendliche Migranten und Migrantinnen im Alter von 15 bis 18 Jahren teilgenommen. Während der Aktionswoche bereitete die Gruppe ein Nachhilfeprojekt in den Fächern Deutsch und Englisch für neu zugewanderte Kinder und Jugendliche vor. In der Projektwoche sollte das Projekt besprochen werden. Hierzu sollten Flyer entwickelt, gedruckt und verteilt werden. In der Aktionswoche stellte sich heraus, dass schon bei der Vorbereitung Kinder, die unsere Einrichtung besuchten, auf das Angebot aufmerksam wurden und noch weitere Wünsche zu unserem Angebot äußerten. Das Nachhilfeangebot, das sich auf das Fach Deutsch und Englisch ausrichten sollte, wurde ausgeweitet auf Mathe und Französisch. Da das Entwerfen eines Flyers entfiel, weil sich insgesamt sieben Jugendliche für das Angebot interessierten, hat sich die Gruppe auf die inhaltliche und methodische Vermittlung ihres Unterrichtes vorbereitet. 26 Kurz bevor die Aktionswoche begann wurde der Fernsehsender Cosmo-TV auf die Aktion der Jugendlichen aufmerksam und verbrachte zwei Tage in unserer Einrichtung, um die Jugendlichen aufzunehmen . siehe www.cosmo-TV.de Zielgruppe: Jugendliche Unser Ort ist Europa » Gestern dort, heute hier – Willkommen in Deutschland Ein Videoprojekt vom JFC Medienzentrum Köln und dem Jugendmigrationsdienst Köln der Kath. Jugendwerke Köln e.V. Kontakt: Dörte Schlottmann, ds@jfc.info 11 Schüler/-innen zwischen 12 und 16 Jahren aus der Vorbereitungsklasse der Ursula-Kuhr-Schule, die 3 Wochen bis 3 Jahre mit ihrer ganzen Familie oder nur einem Elternteil in Deutschland leben, gaben ein Videointerview über ihre ersten Eindrücke in einem neuen Land. An den Aktionstagen setzten sie sich mit ihren ersten Eindrücken in einem neuen Land auseinander und diskutierten über Gemeinsamkeiten, unterschiedliche Lebenssituation und Gewohnheiten in Bezug zu ihrem jeweiligen Herkunftsland (Afghanistan, Indien, Kasachstan, Kenia, Kuba, Polen, Türkei). Die Diskussion war von den Fragen geprägt: Wo liegen die Unterschiede? Welche Hilfestellungen benötige ich? Wo fühle ich mich allein gelassen? Was brauche und wünsche ich mir von der Politik und von der Jugendhilfe? Als Ergebnis ist ein Video mit Interviews von den Jugendlichen entstanden. Die Jugendlichen erläuterten einzeln ihre Situation in einem Gespräch mit der Deutschkursleiterin vor der Kamera. Anschließend hielten sie in kurzen Sätzen ihre Wünsche für die Zukunft fest (siehe rechts). Ergebnisse und Auswertung Khalida, 16 Jahre, lebte bis 11/2005 in Afghanistan: Ich wünsche mir, dass ich noch mehr Deutsch lerne, damit ich in die Regelklasse gehen kann. Anastasia, 15 Jahre, lebte bis 2004 in Kasachstan: Ich wünsche mir, noch mehr Freizeitangebote kennen zu lernen. Burak, 13 Jahre, lebte bis 01/2006 in der Türkei: Ich wünsche mir, dass wir mehr Räume zum Spielen bekommen. Arshdepp, 15 Jahre, lebte bis Frühjahr 2006 in Indien: Ich wünsche mir mehr Hilfe beim Lernen, damit ich besser in der Schule werde. Kendy, 13 Jahre, lebte bis Frühjahr 2006 in Indien: Ich wünsche mir, dass mein Vater schnell wieder gesund wird und ihm geholfen wird. Wojtek, 12 Jahre, lebte bis 01/2006 in Polen: Ich möchte genauso behandelt werden wie alle anderen Schüler. Lewis, 13 Jahre, lebte bis 11/2004 in Kenia: Ich wünsche mir Plätze, wo ich Basketball spielen kann. Umut, 12 Jahre, lebte bis Ende 2006 in der Türkei: Ich will Möglichkeiten bekommen, um Freunde kennen zu lernen. Marlon, 13 Jahre, lebte in Kuba: Ich wünsche mir, meinen Bruder sehen zu dürfen, denn ich vermisse ihn sehr. Haroon, 13 Jahre, lebte bis Mitte 2005 in Afghanistan: Ich wünsche mir, dass jemand mir meine neue Stadt zeigt, damit ich sie richtig kennen lernen kann. Sandra, 15 Jahre, lebte bis Anfang März 2007 in Benin: Ich wünsche mir, richtig Deutsch zu sprechen, um die Gelegenheit nutzen zu können, viele Menschen kennen zu lernen und mich weiterzuentwickeln. „Gut“ lautete stets die Antwort auf die Frage: Wie fühlst du dich in Deutschland? Doch wurde im weiteren Verlauf des Gesprächs sehr deutlich, dass sich die teilnehmenden Jugendlichen meist sehr alleine in ihrem Stadtteil fühlen, oft zu Hause bleiben und kaum Freunde haben. Manchmal werden der Bruder, die Freunde, die Oma oder gar der 27 Unser Ort ist Europa Zielgruppe: Jugendliche Wellensittich vermisst. Obwohl er fußballbegeistert ist, nimmt ein Teilnehmer die Fußballangebote vor Ort nicht wahr - die Gründe mag er nicht benennen. Einzige Bezugspunkte in Köln-Chorweiler scheinen neben der Familie die Schule und das Deutschförderangebot des Jugendmigrationsdienstes Köln zu sein. In ihrem Alltag wird den meisten immer wieder bewusst, wie wichtig es ist, die deutsche Sprache zu lernen, um schnellst möglich in die Regelklasse integriert zu werden. Dies empfinden sie einerseits als wichtig, um ihre (beruflichen) Zukunftswünsche zu realisieren und neue Freundschaften außerhalb der Schule schließen zu können. Für die Jugendlichen ist es sehr schwierig, angemessene Freizeitangebote für ihre Bedürfnisse im neuen Lebensraum kennen zu lernen und weitaus schwieriger, diese zu nutzen. Der Stadtteil scheint für sie noch zu unübersichtlich zu sein und u. a. ihre (manchmal nur subjektiv empfundenen) mangelnden Deutschkenntnisse hindern die Jugendlichen, selbst motiviert und aktiv den Stadtteil zu erkunden. Aufgrund der gemachten Erfahrungen während des Videoprojektes wird der Jugendmigrationsdienst Köln im Rahmen des Deutschförder- und Integrationsangebotes die Interessen und Bedürfnisse der Jugendlichen in dem Angebot noch stärker berücksichtigen und integrieren - gerade im Hinblick auf mögliche Freizeitangebote für Jugendliche im Stadtteil Köln-Chorweiler. Eine Übergabe der Dokumentation an Lokalpolitiker/-innen in Köln-Chorweiler und/oder dem Schulverwaltungsamt wird April/Mai stattfinden. » Krefeld für Toleranz Eine Veranstaltung vom Krefelder Jugendring und dem BDKJ Regionalverband KR/MB Kontakt: Uwe Wolniewiez, jugendring-krefeld@web.de Die Aktion hat am 22. März in der Friedenskirche, Luisenplatz, unter dem Motto „Krefeld für Toleranz und Demokratie“ stattgefunden. Es wurde ein Vortrag zum Thema „Neonazis in Krefeld“ gehalten, ausgelöst durch die Demonstration vom 13.02.2007 der Neonazis in Krefeld. Teilgenommen haben ca. 50 Personen im Alter zwischen 14 und 50 Jahren. Geplant wurde bei der Gegendemonstration am 13.2. dieses Projekt durchzuführen, um das Thema nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, insbesondere bei den jungen Mitbürgerinnen und –bürgern. Geplant wurde diese Aktion von Uwe Wolniewiez, Daniel Leurs und Collin Schmidt. Zur Durchführung dieser Aktion konnte als Referent Jürgen Peters gewonnen werden. Wir möchten gerne auch in Zukunft für die Jugend in Krefeld solche Vorträge anbieten, da wir der Überzeugung sind, dass hier ein großer Bedarf besteht. 28 Zielgruppe: Jugendliche Unser Ort ist Europa » „Nicht erwünscht – Nur geduldet“ - Jugendliche aus Rheine zwischen Zukunftsperspektive und Abschiebung Eine Aktion von AWO-Jugendmigrationsdienst in Lippstadt Kontakt: Gudrun Tack, jmd-ta@awo-hochsauerland-soest.de Zusammen mit der bereits bestehenden „Projektgruppe Bleiberecht“ entschieden wir uns, im Mitte Februar mit einem Filmbeitrag am Projekt „Jugend bewegt Politik“ teilzunehmen. Ein bereits geplantes Seminarwochenende Anfang März 07 diente zur Einfindung in das Thema Duldung/Bleiberecht. 10 Jugendliche nahmen teil. Entgegen unseren Erwartungen konnten wir am folgenden Sonntag an nur einem Drehtag alle Szenen des Filmes erstellen. Es folgte der Schnitt des Bildmaterials - parallel dazu planten wir die Präsentation des Filmes vor „geladenem“ Publikum. Dazu wurden die im Stadtrat vertretenen Fraktionen, die Lokalpresse, Mitarbeiter/-innen der Ausländerbehörde und Freunde/ Verwandte des Filmteams geladen. Da es sich um ein landespolitisches Thema handelte, luden wir auch die Landtagsabgeordneten des Wahlkreises zu einer Podiumsdiskussion ein. Der Premierenabend im Jugendzentrum war eine gelungene Veranstaltung mit Stellungnahmen/ Informationen des Leiters der Ausländerbehörde Rheine und der Landtagsabgeordneten Elisabeth Veldhues, die breite Resonanz in den lokalen Tageszeitungen fand. Rückblickend lässt sich die Arbeit am/ mit dem Projektbeitrag als rundum gelungene Aktion mit zufriedenen Teilnehmern/-innen werten. Die Resonanz war riesig, und der Beitrag wird auch weiter in verschiedenen Zusammenhängen (Anfrage von örtl. Schulen) zur Bearbeitung des Themas verwendet. Als Kritikpunkt muss allerdings die Kürze der zur Verfügung stehenden Zeit angemerkt werden. Zwei Monate von der Erstinformation bis zur Abschlussveranstaltung sind für eine ausführliche Auseinandersetzung mit einem Thema definitiv zu kurz bemessen! Ergebnisse: Die Jugendlichen der Projektgruppe fordern: Korrektur der Bleiberechtsregelung der Innenministerkonferenz in folgenden Punkten: · mehr Zeit für die Suche nach einem Arbeitsplatz · Abschaffung der Vorrangregelung bei der Vergabe einer Arbeitserlaubnis · Flexibilisierung der Rechtsgrundlagen zur Rückführung Geduldeter, um individueller auf den Einzelfall reagieren zu können · Abschaffung der Residenzpflicht (gerade in Kommunen nahe der Landesgrenze) · keine „Ausländerghettos“ bei der Zuteilung von Unterkünften · Bleiberecht für integrierte Ausländer ����������������������������� �������������� ������������������������������������������������������������������ ������������������������� ���������� ������������������� �������������������� �!��������"�# �$%$&'������� �(��"�)*)$ ������������������������ !����������"������������� "�������������������������������������#��������� $%� !�����&�� !��'�%�����������( ��� +������ � )&"� ,-��� )../� ��� '#"..� 0�� ���� "�������������"�������)*���� ���+,�-,�.!�/ 0����������1������������������������������������������$"������ ��������������(���������1����� !����"������� !������2!�����&���� �!���3������������� !���4���������������������5�� !������� 0�� 5�� !����� �����!�� ���� 6���� !����� ���� 6�������������� !� ��������6���������������������������� 5��� 5���� !������� ���� ������� ���� �������� !����������� ���� � ��������������3������������2!��������!��7����8������1�9���������� 5����������!�����2!����1�����:���&������ 29 Unser Ort ist Europa Zielgruppe: Jugendliche » Tanz um mein Leben Eine Aktion der SJD – Die Falken, OT Duisburg-Beeck, Kontakt Volker Haasper, v.haasper@falken-duisburg.de Im Laufe der Projektwoche vom 19.3. bis zum 23.3. fanden mit der Tanzgruppe (5 Jungen) im Jugendzentrum der Falken in Duisburg-Beeck die öffentlichen Proben statt. Im Vorfeld wurde in Gruppensitzungen über ihre jetzige Lebenssituation diskutiert und die im Tanz verarbeiteten Forderungen gegenüber den Politikern aufgestellt. Bei der Umsetzung ihrer Ideen wurden sie von einem Musik- und Tanzexperten begleitet. Ihren Tanz haben sie bei einer öffentlichen Veranstaltung in der Rheinhausenhalle in Duisburg erstmalig präsentiert. Eine weitere Präsentation, neben der auf dem Abschlussevent am 24. März in Essen, fand im Jugendzentrum der Falken am 23.3 im Rahmen der Projektpräsentation „Jugend bewegt Politik“ vor den Augen der örtlichen Kommunalpolitiker/-innen statt, denen die Forderungen mit auf den Weg geben wurden. Das Hauptdiskussionsthema war der Umgang mit AusländerInnen und die Abschiebepolitik des Staates. Dies lag unter anderem daran, dass ein früherer Besucher der OT vor einigen Jahren aus der Bundesrepublik Deutschland abgeschoben worden war. Noch heute haben die Jugendlichen Kontakt zu ihm. 30 Als Forderungen wurden erarbeitet: Die Politiker sollten ihr wahres Gesicht zeigen und sich nicht hinter einer Fassade verstecken. Die Politiker sollten mehr zusammenarbeiten anstatt gegeneinander, denn nur gemeinschaftlich ist man stark. Die Politiker sollen mal ihre wahren Gefühle zeigen. Fazit: Die inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Thema hat für die Gruppe eine positive Auswirkung gehabt. Durch die Reflexion ihrer eigenen Lebenssituation und der Bereitschaft zur Mitarbeit am Projekt haben die Jugendlichen in der Öffentlichkeit einen Denkprozess angestoßen und weitere Möglichkeiten bekommen, ihren Tanz zu zeigen. Zielgruppe: Jugendliche Unser Ort ist Europa » In Hochheide ist Europa Eine Aktion der SJD – Die Falken, OT Duisburg- Homberg Kontakt: Yvonne Schaller, y.schaller@falken-duisburg.de In dem Projekt „In Hochheide ist Europa“ beschäftigten sich 9 Jugendliche, davon 6 Jungen und 3 Mädchen, mit den Vorteilen und Nachteilen ihres Stadtteils. Unter der Frage, was trägt dazu bei, dass viele Familien von Hochheide wegziehen und viele junge Leute auch nicht nach Hochheide ziehen möchten, haben wir gemeinsam den Stadtteil erkundet und Pro und Kontra zu Hochheide erstellt. Die dabei aufgenommenen Bilder wurden von den Jugendlichen zu einer Collage zusammengetragen, ausgewertet und unter ‚armes’ und ‚reiches’ Hochheide eingeteilt. Die darauf folgende Diskussion über ,,ihren“ Stadtteil führte zu Forderungen, die sie an ihren Stadtteil und an die dafür zuständigen PolitikerInnen haben: ·Unser Stadtteil soll sauberer und attraktiver werden ·Weg mit den leer stehenden Hochhäusern ·Bessere Stadtreinigung / Weg mit dem Müll ·Spiel und Sportplätze renovieren und modernisieren ·Unser Stadtteil soll sicher werden ·Mehr Polizeipräsenz ·Internetcafé schließen Die ausgewerteten Ergebnisse des Projekts wurden während des Projektabschlussfestes den Kommunalpolitiker/innen des Stadtteils erläutert und präsentiert. Die Politiker/-innen haben mit den Jugendlichen daraufhin über die bestehende Problematik im Stadtteil gesprochen und sie zu einer ihrer Sitzungen eingeladen, auf der die Forderungen aufgenommen werden. 31 Unser Ort ist Europa Zielgruppe: Jugendliche » Statements gegen rechts Aktion: DPSG, Stamm Langerwehe Kontakt: Susanne Wolff, susanne_wolff@gmx.de Eine Aktion gegen Rechts sollte es sein. Das stand schnell fest bei den sieben Mädchen im Alter von 15 - 16 Jahren der Pfadfindergruppe in Langerwehe. Und so wurden schnell kreative Ideen gesponnen, mit welchem medialen Einsatz ein ansprechendes Ergebnis erzielt werden könnte. Die Entscheidung fiel auf Postkarten, die gestaltet werden, später an die regionalen Politiker/-innen geschickt und an verschiedenen Stellen ausgelegt werden sollten. „Ich mag Asiatisch“ (Essstäbchen) oder „Gegen Rechts“ (Fingerzeig nach links). „Ganz schön gefährlich, sein Gesicht zu zeigen“ war der Arbeitstitel und auch gleichzeitig der Rote Faden, der sich durch alle Fotos ziehen sollte. Zu diesem, aber auch zu weiteren Sprüchen machte man sich Gedanken, wie diese möglichst prägnant als Motiv auf einer Fotografie umgesetzt werden könnten. Ein Profifotograf nahm die Fotos auf – er gab uns sogar Sonderkonditionen. In der Reflexion der Mädchen und auch der Leiter/-innen hat diese tolle Aktion viel Spaß gemacht und hat hoffentlich auch die Umwelt etwas aufgerüttelt. Bei uns in der Region startet gerade das „Bündnis gegen Rechts“, so dass dieses Thema mehr als aktuell ist. Wir sind stolz, ganz im Sinne der Pfadfinderei Farbe zu bekennen und unseren Beitrag zur Politik auch im Kleinen leisten zu können. Anschließend ging es an die Auslese: Welches Foto ist gut, besitzt die richtige Farbgebung – welches drückt aus, was wir transportieren wollen… In Bezugnahme auf den Slogan „Ganz schön gefährlich…“ wurden die Augen der Mädchen geschwärzt. Dargestellt werden Sprüche wie „Rechts ist unsexy“ (Highheels auf Springerstiefeln), Als Ergebnis lassen wir eine repräsentative Auswahl der verschiedenen Postkarten vervielfältigen. Diese werden von uns an Politiker der Region geschickt, außerdem dem „Bündnis gegen Rechts“ zur Verfügung gestellt 32 Es ist geplant, die Postkarten an ausgewählte Politiker/innen der Region und Vorstände von Vereinen zu verschicken, jeweils auf der Rückseite mit einem auffordernden kleinen Text versehen. Zielgruppe: Jugendliche Unser Ort ist Europa » hier bin ich – nicht allein Eine Aktion der SJD- Die Falken, OV Duisburg-Hochfeld Kontakt: Janusz Galuszka, j.galuszka@falken-duisburg.de 14 Jugendliche aus dem Hochfelder Falkenheim haben ein Zusammentreffen von jungen Ausländern, die unter Duldungsstatus in Hochfeld aufwachsen, mit PolitikerInnen, die auf unterschiedlichen politischen Handlungsebenen aktiv sind, vorbereitet. Dabei arbeiteten Jugendliche mit deutscher Staatsangehörigkeit, jugendliche AusländerInnen und Jugendliche unter Duldungsstatus zusammen. Während der Vorbereitung beschäftigten sich die Jugendlichen gemeinsam intensiv mit der jeweils eigenen Situation. Die Vorbereitungsphase fand in der Zeit vom 10. bis zum 17. März während der Jugendgruppentreffen im Falkenheim Hochfeld statt. In drei Besprechungen (je 2 Stunden) haben die Jugendlichen die jeweils eigene Situation geschildert, mit anderen verglichen und die Fragen an die Politik formuliert. signalisiert und die Unterstützung bei weiteren Aktionen zugesagt. Abschließend haben Politiker/-innen und Jugendliche während eines anschließenden gemeinsamen Abendessens von ihren persönlichen Eindrücken im Verlauf des Prozesses berichtet. Insgesamt ein erfolgreiches Projekt. Sehr gut gelaufen. Die Presse wurde informiert, ein Film wurde gedreht und die Fotos gemacht. Der Heimleiter Janusz Galuszka (Ansprechperson) und zwei Honorarkräfte, die das Projekt begleitet haben und die Jugendlichen planen weitere Aktionen in der Einrichtung, um die Jugendlichen unter Duldungsstatus zu unterstützen. Der Dialog mit Politikern (2x SPD, DIE LINKE, DIE GRÜNEN) hat am Freitag, dem 23. März in der Zeit zwischen 17 und 19 Uhr stattgefunden. Es wurde diskutiert. Die Jugendlichen haben von ihren Hoffnungen und Wünschen erzählt. Die Politiker/-innen haben ihre Bereitschaft zur Hilfe 33 Wie unsere Zukunft aussehen soll Zielgruppe: Kinder » „Ostereiermarsch“ Eine Aktion der djo - Deutsche Jugend in Europa; Landesverband NRW e.V. in Kooperation mit der Jugendfreizeiteinrichtung „V 242 in Düsseldorf Kontakt: Susanne Koch, susanne.koch@djonrw.de Der erste Teil des Projekts fand am 15. März in der Jugendfreizeiteinrichtung „V 24“ in Düsseldorf statt. Hier wurde eine Wunsch-Wand erstellt, auf der die Wünsche und Anregungen der Kinder, ihre Lebenswelt und den Stadtteil betreffend in Worte gefasst und aufgeschrieben wurden. Hieran beteiligten sich ca. 40 Kinder unterschiedlicher Nationalitäten im Alter von 6 bis 12 Jahren. Natürlich wurden auch Wünsche genannt, die nicht dem Hintergrund der Aktion entsprachen, aber die meisten Kinder haben sich intensiv mit der Fragestellung auseinandergesetzt und konnten sehr konstruktive Vorschläge machen. Am 19. März haben die Kinder dann die Wünsche von der Wand auf kleine Aufkleber geschrieben und diese auf Eier geklebt. Hierbei waren auch Journalisten zugegen, die Mitarbeiter/-innen und Kinder interviewt haben. Auch hieran waren 35 Kinder beteiligt. Trotz des dann einsetzenden Hagelschauers sind 20 Kinder im Alter von 6 – 11 Jahren und zwei Mütter losgezogen, um die Eier auf der Straße zu verteilen. Um 17:00 Uhr wurden wir dann von dem Bezirksvorsteher Herrn Figge und einem weiteren Bezirksvertreter empfangen, und die Kinder überreichten das vorbereitete Osternest. Nach einigen Erklärungen zum Stadtteilmanagement allgemein konnte Herr Figge den Kindern versprechen, dass in diesem Frühjahr der Lessingplatz, ein großer Spielplatz im Stadtteil, neu gestaltet werden soll. Zur Neueröffnung sollen dann alle beteiligten Kinder eingeladen werden. Anschließend wurden die restlichen Eier an AnwohnerInnen und NachbarInnenn im Stadtteil verteilt. Für die Polizeiwache Oberbilk suchten die Kinder auf eigene Initiative hin besondere Eier aus, so dass auch die Polizei ein Nest bekam. Zum Nachbereitungstreffen am 22. März waren fast alle beteiligten Kinder dabei. Da ein Zeitungsartikel an dem betreffenden Tag erschienen war, konnte jedes Kind eine Kopie davon erhalten. Desweiteren wurde die Aktion noch mal besprochen und die Kinder hatten die Möglichkeit, den Tag noch mal aus ihrer Sicht zu reflektieren. Insgesamt war es eine sehr schöne und erfolgreiche Aktion. Die Reaktionen auf das Projekt seitens der Erwachsenen waren teilweise überrascht oder zurückhaltend, aber doch durchgehend positiv. Dies war eine wichtige Erfahrung 34 für die Kinder. Zudem haben sie sich mit ihren Wünschen und Anregungen respektiert gefühlt. Wichtig ist, dass die versprochene Einladung zur Spielplatzeinweihung eingehalten wird, damit die Kinder erleben, dass sie auch nachhaltig etwas bewirken konnten. Forderungen der Kinder aus Oberbilk „Fahrt langsamer auf unseren Straßen!“ „Tut etwas für unsere Sicherheit!“ „Wir brauchen mehr Lampen in der Nacht!“ „Es soll mehr Deutschkurse geben für Kinder und Erwachsene.“ „Wir brauchen mehr Fahrradwege – Fahrradfahren soll sicherer werden!“ „Wir brauchen Spielplätze.“ „Mehr Grünflächen im Stadtteil – und mehr Platz zum Spielen!“ „Wir wollen nicht mehr, dass Drogenabhängige auf unseren Spielplätzen sind!“ „Räumt die Spritzen weg!“ „Der Jugendclub soll länger aufhaben!“ „Macht unsere Spielplätze im Stadtteil schöner und kindgerechter!“ Zielgruppe: Kinder Wie unsere Zukunft aussehen soll » Radiobeitrag zu Gewaltspielen und zum Bürgerfunk Eine Aktion des Bielfelder Jugendringes Kontakt: Tanja Reineke, Kristina Henze, tr@bielefelder-jugendring.de In dem „Jugend bewegt Politik“-Projekt der Radiowerkstatt im Bielefelder Jugendring e.V. (BJR) haben sich die jungen Teilnehmer/-innen mit aktuellen gesellschaftspolitischen Themen beschäftigt, die für sie zum Projektzeitpunkt von Interesse waren bzw. auch aktuell noch sind. Die zehn Teilnehmer/-innen des Waldhofgymnasiums in Bielefeld beschäftigten sich mit den Themen „Gewaltspiele“ und „Bürgerfunk in NRW“. Hierzu haben sie Radiobeiträge erstellt und eigene Forderungen auf Plakaten erarbeitet. Die Aktionstage fanden sowohl im Radiostudio des BJR (ansässig im JZ Kamp in Bielefeld) als auch mit dem BJRMedienmobil vor Ort an den Schulen der Teilnehmer/-innen statt. Das Projekt fand an insgesamt 5 Aktionstagen im Zeitraum vom 6.3. bis zum 26.3.2007 mit den jungen Teilnehmer/-innen statt. Die Kinder entwickelten Ideen mittels Brainstorming und entschieden sich neben der Erstellung von Forderungen auch für die Durchführung von Radiointerviews mit Lokalpolitiker/-innen. Hierfür suchten sie politische Ansprechpartner/-innen, die Auskünfte zu den gewählten Themen geben konnten und vereinbarten Termine für die Interviews. Um eine ausgewogene Darstellung im Radio zu gewährleisten, entschieden sich die Kinder für jeweils einen Politiker der Grünen und der CDU in Bielefeld. Über die inhaltliche Vorbereitung und Ausarbeitung hinaus erhielten die Kinder auch Einführungen in die Radio- und Studiotechnik sowie Grundkenntnisse in journalistischen Darstellungsformen. Ablauf: Am 20.3.2007 kam der CDU-Politiker Herr Scholten zu Besuch ins BJR-Radiostudio, und am 26.3.2007 konnten die jungen Radiomacher/-innen den Grünen-Politiker Herrn Raschke ebenfalls im Studio begrüßen. Während des Interviews wurde sodann der Mitschnitt für die Radiosendung gemacht. Abschließend überarbeiteten und reflektierten einzelne Teilnehmer/-innen den Interviewmitschnitt, bereiteten ihn für die Sendung vor und machten den Rohschnitt am digitalen Radioschnittprogramm. Als Ergebnisse gestalteten die Kinder eine Plakatwand mit ihren schriftlichen Forderungen an die Politik und gesellschaftliche Entscheidungsträger. Zusätzlich wurden diese Forderungen noch als Radioaufnahmen gestaltet. Desweiteren wurden zwei Interviews mit Lokalpolitikern im Radiostudio des BJR aufgezeichnet, die in einer Bürgerfunksendung beim Lokalradio Bielefeld ausgestrahlt werden. Der voraussichtliche Sendetermin wird Sonntag,der 24.6.2007 um 18.04 Uhr im Bürgerfunk auf Radio Bielefeld (98,3/ 97,6) sein. Alle Radiobeiträge sind dabei auch als Audio-CD vorhanden. COMPUTERSPIELE UND GEWALT WIR FORDERN, DASS… … erst mal geschaut wird, wodurch Gewalt ausgelöst wird, bevor ein Verbot von Gewaltspielen eingeführt wird! … mehr Sport gefördert wird, damit Kinder sich dort abreagieren können! … Gewaltvorbeugung mehr gefördert wird, z. B. Projekte dazu! … mehr Jugendeinrichtungen gefördert werden, damit sie ihre Freizeit dort verbringen können! … die Produktion von sehr gewaltfördernden Spielen eingeschränkt wird! … wenn ein Verbot von Gewaltspielen kommt, dessen Auswirkungen auch noch im Nachhinein überprüft werden! BÜRGERFUNK IN NRW UND DIE GEPLANTE ÄNDERUNG DES LANDESMEDIENGESETZES WIR FORDERN, DASS… … der Bürgerfunk zu früheren Zeiten läuft! … Jugendliche weiterhin im Radio ihre Musik ausspielen können! … Kinder und Jugendliche im Radio über ihre Lieblingsthemen sprechen können! … der Bürgerfunk in seiner jetzigen Form bestehen bleibt! … Kinder und Jugendliche weiterhin die Möglichkeit haben, über das Radio andere Menschen zu erreichen! … die Sendezeiten nicht gekürzt werden! 35 Wie unsere Zukunft aussehen soll Zielgruppe: Kinder » Radiobeitrag zu Gewaltspielen und zum Bürgerfunk » „Ich mal mir die Welt, wie sie mir gefällt“ Eine Aktion des Bezirksjugendwerkes der AWO Westliches Westfalen in Castrop-Rauxel Kontakt: Antonia Harnau, antonia.harnau@bjw-ww.de Im Rahmen der Aktionswoche „Jugend bewegt Politik“ fand in der Grundschule am Busch in Castrop-Rauxel ein Malwettbewerb statt, der von dem dort ansässigen Stadtjugendwerk Castrop-Rauxel initiiert wurde. Unter dem Motto: „Ich mal’ mir die Welt, wie sie mir gefällt“ konnten alle Schüler und Schülerinnen der Grundschule Bilder und Collagen einreichen, die sich mit der Gestaltung ihrer unmittelbaren Lebenswelt in Castrop-Rauxel befassten. Am Ende der Woche wurden unter den ca. 50 abgegeben Arbeiten die 10 besten Ideen ermittelt. Den 1. Preis bekam eine Schülerin aus der vierten Klasse, die sich ein Bettlerhaus für die Stadt Castrop-Rauxel wünscht. Die Preise wurden auf der eine Woche später stattfindenden Preisverleihung 36 vom Bürgermeister Beisenherz höchstpersönlich überreicht. Dabei ließ er es sich nicht nehmen, mit seinen jungen Bürgern/-innen ins Gespräch zu kommen und deren Wünsche auf ihre Realisierbarkeit zu überprüfen. Bei der Veranstaltung wurden gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen, da das Stadtjugendwerk durch die Aktionswoche auf sich aufmerksam machen konnte und der Bürgermeister der Stadt Castrop-Rauxel für die Zukunft seine Unterstützung zu gesichert hat. Abschließend lässt sich feststellen, dass der Malwettbewerb ein voller Erfolg war und das Motto der Aktionswoche erfolgreich umgesetzt wurde. Zielgruppe: Kinder / Jugendliche Wie unsere Zukunft aussehen soll » „Wir, Vereine des LMV, bewegen Jugend“ Eine Aktion vom LandesMusikVerband NRW 1960 e.V. Kontakt: Barbara Schnitzler, landesjugendleitung@lv-nrw.de Unter diesem Motto stand die Aktion des LandesMusikVerbands NRW zum Projekt „Jugend bewegt Politik“. Über 160 Vereine waren angeschrieben und aufgerufen worden mitzumachen. Die Jugendlichen sollten zu Diskussionen angeregt und zum Nachdenken gebracht werden. Wir wollten wissen „Wo drückt euch der Schuh?“. Die Ergebnisse der Aktion sollten dann zu einem Spiel zusammengefasst werden. Insgesamt hat die Aktion bei den Vereinen eine Vielzahl von Diskussionen ausgelöst, wobei jedoch viele Vereine über Resignation in Sachen Politik bei den Jugendlichen berichteten. Dies verdeutlichen vor allem die folgenden Aussagen: Auftakt der Aktion war die Landesjugendvertreterversammlung am 03.03.2007, auf der den anwesenden Jugendlichen die Aktion vorgestellt wurde. Alle nicht anwesenden Vereine erhielten in der darauf folgenden Woche per Post alle notwendigen Infos und Vorlagen. Die Kinder und Jugendlichen der Vereine waren aufgerufen Forderungen/Probleme zu benennen, und diesen dann mögliche Lösungs- bzw. Änderungsmöglichkeiten gegenüberzustellen. Aus den verschiedenen Aussagen wurde am 18. März von 4 Jugendlichen ein Dominospiel erstellt. Dieses Spiel wurde so aufgebaut, dass es immer wieder ergänzt werden kann. Das fertige Spiel wurde dann am 24. März auf der Kreisdelegiertentagung des Rhein-Erft-Kreises den anwesenden 25 Jugendlichen vorgestellt und gespielt. Auch hier kam es sofort zu lebhaften Diskussionen. Auf der am Samstag, dem 21. April 2007 stattfindenden Landesdelegiertentagung des LMV soll das Spiel und die damit verbundenen Aktion nochmals vorgestellt werden. ·Freibad geschlossen, Freizeitanlage geschlossen, Jugendräume geschlossen, Basketballfeld abgebaut, Fußballplatz verkommt ·Die machen doch, was sie wollen ·Hauptsache, die kriegen genug Geld ·Gelder werden gestrichen, aber Bezüge der Politiker werden erhöht ·Die reden und reden, aber machen nix ·Versprechen können die viel, aber halten tun sie nix ·Die nehmen uns doch gar nicht ernst usw. Wir, der LMV, sind mit den doch recht unterschiedlichen Ergebnissen und Reaktionen der Vereine und den angesprochenen Mitgliedern sowie Jugendlichen und Kindern, mit dem Ablauf der Aktion sehr zufrieden. Die kritische Auseinandersetzung mit den Gegebenheiten und der Politik wird unsere Jugend auch weiterhin begleiten. Das erstellte Spiel wird sowohl in den Vereinen wie auch z. B. bei Schulungen des LandesMusikVerbands eingesetzt werden. Bemängelt wurde von einigen Vereinen der doch sehr knappe Zeitrahmen. Berichte einzelner Vereine werden in der nächsten Verbandszeitschrift erscheinen, und wir, die Landesjugendleitung, werden zukünftig aktuelle Themen aufgreifen und zur Diskussion stellen. 37 Wie unsere Zukunft aussehen soll Zielgruppe: Kinder / Jugendliche » Brennpunkt Zukunft Eine Aktion der THW-Jugend Bottrop Kontakt: Stefan Storb, stefan.storb@thw -bottrop.de Auf einem Platz in der Innenstadt wurde ein „Zelt der Zukunft“ aufgestellt, in dem Kinder und Jugendliche ihre Ängste und Wünsche für die Zukunft auf Baumrinden aufschreiben konnten, die in einem Rahmen gesammelt wurden, der öffentlich zugänglich war. Im Zelt gab es die Möglichkeit sich untereinander auszutauschen und zu diskutieren. Zuvor musste einiges erledigt werden: Das Material musste besorgt, die Baumscheiben und der Rahmen vorbereitet werden. Das Theaterstück sowie die Vorführung einiger Gerätschaften des Technischen Hilfswerks mussten geplant und geübt werden. Die Vorführung des Theaterstücks und der Gerätschaften fing an und klappte reibungslos. Leider kam die Presse vor den Besuchern, so dass später in der Zeitung ein Artikel mit der Überschrift „Zelt der Zukunft blieb gestern leer“ zu lesen war. Nachdem allerdings die ersten Besucher kamen und ihre Wünsche und Ängste sammelten und über Politik diskutierten, lief es immer besser, so dass die THW-Jugend sich später über ca. 60 Teilnehmer/-innen und über mehr als 70 Ergebnisse freuen konnte. Besonders gefreut hat uns die Teilnahme jüngerer Kinder, die schon einiges an Wissen über Politik zeigten. Alles in allem können wir sagen, dass die Aktion ein voller Erfolg war, obwohl das Wetter nicht immer mitspielte. Ergebnissammlung (Auszug): Fragen/Wünsche/Kritiken/Anregungen/etc.: ·es soll weniger Arbeitslose geben ·nicht mehr so viele arme Menschen ·kein weiterer Sozialabbau ·es soll keinen Krieg mehr geben ·mehr Jugendförderung ·keine Kürzungen in der Jugendarbeit und Jugendhilfe ·besondere Förderung des ehrenamtlichen Engagements ·ich wünsche mir einen guten Beruf ·weg mit den Studiengebühren ·freie Meinungsäußerung ·ich habe Angst vor zu wenig Geld ·mehr Geld für den Katastrophenschutz ·Rechte Gewalt ·kriegen meine Kinder später noch Arbeit ·Angst keinen Studienplatz zu bekommen ·keine Drogen ·dass Jugendaktionen erfolgreicher sind ·Angst zu sterben ·mehr Spielplätze Das Ergebnis der Aktion konnte am Abschlussevent bestaunt werden. Fotos gibt es auf www.jugend.thw-bottrop.de unter Bildergalerie zu sehen. 38 Zielgruppe: Kinder / Jugendliche Wie unsere Zukunft aussehen soll » „Spielend helfen lernen!“ Eine Aktion der THW-Jugend in Balve Kontakt: Tobias Weber, jugend@thw-balve.de Wir haben unsere Lokalpolitiker/-innen und andere interessierte Bürgerinnen und Bürger in unsere Unterkunft eingeladen, um ihnen vorzustellen und zu zeigen, was die THW-Jugend so macht. Politiker vorbereitet, die ausschließlich von unseren Kids kamen: „Wie lange sind sie schon im Amt?“, „Was machen Sie sonst noch so in ihrer Freizeit?“, „Was hat Sie dazu bewegt, in die Politik zu gehen?“ Es war auch wirklich von jeder Partei, die wir in Balve vertreten haben, jemand da. Teilweise sind sogar mehrere VertreterInnen dagewesen, so dass wir insgesamt 12 Gäste und zwei Pressevertreter/-innen begrüßen konnten. Wir hatten uns überlegt, dass wir die Jugendarbeit im Ortsverband etwas näher vorstellen wollten und anschließend berichten, was gut läuft, aber auch wo es evtl. hakt und wo wir mit der Politik Lösungen finden können. Hier zeigten sich dann teilweise natürlich auch die Kids erstaunt. Auch als sie erfuhren, dass die Politiker der Stadt Balve ihre Arbeit auch ehrenamtlich ausführen. Lediglich der Bürgermeister ist hauptamtlich beschäftigt. Nun waren aber auch die Politiker am Zug: „Was können wir nun für euch tun?“, war ihre Frage. Klare Frage – klare Antwort: Nach einer kurzen theoretischen Einweisung im Unterrichtsraum sind wir gemeinsam in die Fahrzeughalle gegangen und haben verschiedene Gruppen eingeteilt. Jeder Gruppe unserer Jugendlichen waren auch zwei oder drei Politiker/-innen zugeteilt. Alle bekamen einen Laufzettel und konnten sich bei verschiedenen Stationen melden, wo Knoten, Stiche und Bunde geübt wurden. Wer seinen Knoten richtig gemacht hatte, bekam einen kleinen Stempel auf seinen Laufzettel und konnte zur nächsten Station gehen. Nachdem alle Stationen abgearbeitet waren, wurde noch gezeigt, was alles mit Knoten gemacht werden kann. So wurde z. B. auch einer der Politiker auf der Trage eingebunden und auf einen Dreibock gestellt. Anschließend gab es eine kurze Pause mit Verpflegung und Getränken. Hier kamen die Jugendlichen und die Politiker schon das erste Mal so richtig ins Gespräch. Nach dieser kurzen Unterbrechung wurde gemeinsam der Film der vergangenen Wettkämpfe gezeigt. Hier wurde deutlich, dass die Jugendgruppe aus Balve auch im Vergleich zu anderen THW-Jugendgruppen sehr gute Arbeit leistet. 1. Werbung machen! Wir machen gute Jugendarbeit und freuen uns immer über viel Zulauf. Politiker kommen mit vielen Leuten in Kontakt, dabei können sie häufiger anbringen, was wir alles so machen. 2. Gute Jugendarbeit kostet viel Geld und das fehlt (natürlich!) Auch hier sollen die Politiker ggf. hier und da ein gutes Wort für uns einlegen. Sie haben bei uns gesehen, was wir machen und dass das eine gute Sache ist. Das sollen sie weitertragen. Alle sagten zu, sich um diese Dinge ganz besonders zu kümmern! Damit sehen wir unser Ziel als erreicht! Unsere Gäste zeigten sich erstaunt und begeistert zugleich. Dann hatten wir einige Fragen an die Politikerinnen und 39 Wie unsere Zukunft aussehen soll Zielgruppe: Kinder / Jugendliche » Für unsere Umwelt - Kein australischer Giftmüll in NRW Eine Aktion der BUND-Jugendgruppe „BUND-Raben“ Herne Kontakt: Corinne Buch, corinne.buch@web.de 1. Vorbereitungstreffen: 28.02.2007 im Postpark Wanne-Eickel Bei dem ersten Treffen zur Vorbereitung unserer Aktion trafen wir uns im Wanner Postpark. Auf Luftbildern konnten wir erkennen, wie stark bebaut Wanne-Eickel ist. Es ist sogar die am dichtesten bebaute Stadt in ganz Europa. Eine Belastung durch Giftmüllverbrennungsrückstände, zusätzlich zu den bereits durch Wohnungen, Straßenverkehr und Industrie vorhandenen Emissionen, wäre für die Menschen, aber auch die Natur hier, extrem schädlich! 2. Vorbereitungstreffen: 14.03.2007 im Haus der Natur Herne Am zweiten Treffen wurde es konkreter: im Garten am „Haus der Natur“ fertigten wir Plakate an und dachten uns sogar einen Protestsong für die Aktion am Samstag aus. Damit wir den Menschen gute Argumente geben können, befassten wir uns mit den Eigenschaften des Giftmülls und dem Transportweg von Australien nach Herten (bzw. NRW). Über die vielen Gefahren und den Unsinn des weiten Transportes nachzudenken, hat uns echt schockiert und wütend gemacht ‑ genau richtig für Samstag! Aktion gegen die Verbrennung von australischem Giftmüll in NRW 17.03.2007 in der Herner Innenstadt Mitten in der Herner Innenstadt bauten wir BUND-Raben mit Hilfe einiger Freunde (insgesamt 8 Mädchen und 10 Jungs) einen Stand mit unseren Plakaten und Infomaterial auf. Um auf uns aufmerksam zu machen, riefen wir unsere Parolen, machten mit Trommeln und Klatschen Lärm und schrieben mit Kreide unsere Forderungen wie „Stoppt den Giftmüll“ und „Kein Giftmülltourismus“ auf den Boden. Anschließend suchten wir das Gespräch mit Passanten und sammelten dabei jede Menge Unterschriften. Interessant 40 war, dass zwar viele Menschen von unserer Aktion begeistert waren, es aber auch einigen Leuten „egal“ war und wir uns sogar Klagen über die „Jugend von heute“ anhören mussten. Die meisten Leute aber unterstützten uns voll und unterschrieben unsere Forderungen, so dass wir allein an diesem Tag etwa 200 Unterschriften sammeln konnten. Wir konnten die Menschen über die Giftmüllverbrennung informieren und waren erstaunt, dass trotz der vielen Berichte in den Zeitungen einige sogar noch gar nichts über die Sache gehört hatten und sich von uns interessiert aufklären ließen. Deshalb war die Aktion für uns ein voller Erfolg! Die Aktion wurde von uns mittels Foto- und Videokamera dokumentiert und zu einem Film verarbeitet. Zielgruppe: Kinder / Jugendliche Wie unsere Zukunft aussehen soll » „Wir sind die Zukunft!“ Eine Aktion des Teeniebereichs des Freizeitzentrums Baumheide Kontakt: Petra Quarg, info@fzz-baumheide.de In der Zeit vom 20. bis zum 23. März 2007 erarbeiteten neun Kinder und Jugendliche im Alter von 10 - 16 Jahren unter der Begleitung der Berufspraktikantin des Teenieund Jugendbereichs eine Ausstellung zu dem Thema „Wir sind die Zukunft“. In einem Besprechungsraum des Freizeitzentrums diskutierten die Teilnehmer/-innen am Dienstag von mittags bis abends. Ihre Schwerpunkte setzten sie bei den Themen „Schule“, „Politik“ und „Freizeitzentrum“. Sie sammelten Ideen, Eindrücke und Wünsche, wie sie sich ihre Zukunft in diesen Bereichen vorstellten, was ihnen gefällt und was sie gerne ändern würden. Mit Hilfe einer Kartenabfrage wurden die Ergebnisse festgehalten, um am nächsten Tag sinnvoll verwendet zu werden. Am Mittwoch teilten sich die Kinder in Gruppen auf, um ihre Gedanken für die Ausstellung in Form von Plakaten zu visualisieren. Zwei der Kinder fotografierten ihre Wohngegend unter den Schwerpunkten „Was finde ich an Baumheide schön?“ bzw. „Was gefällt uns nicht und sollte verändert werden?“. Eine Auswahl der Fotos und der Plakate wird auf der Internetseite www.fzz-baumheide.de veröffentlicht werden. Die Kinder begrüßten die Gäste mit selbst geschriebenen Reden und eröffneten die Ausstellung. Alle bekamen die Möglichkeit, über das zu sprechen, was sie bewegt und wichtig für sie ist. Es wurde viel diskutiert. Besonders diese Themen : 1. Mangelnde Ausbildungsplätze 2. Klimakatastrophe und die Folgen 3. Irak-Krieg 4. Zu alte Lehrer an den Schulen Die Ausstellung war ein voller Erfolg. Die Kinder waren glücklich, dass ihnen endlich einmal zugehört wurde und sie sich allen Frust von der Seele reden und malen durften. Auch die geladenen Gäste hatten zum Abschluss noch die Möglichkeit, ihre Eindrücke, Gedanken und Wünsche in einem Gästebuch niederzuschreiben. Alessandro, Antonio, Cinar, Garip, Halil, Mustafa, Resat, Sabina und Semih verabschieden sich mit den Worten: „Alle diskutieren über die Zukunft, also redet auch mit den Betreffenden – und das sind nun mal wir!“ Am Donnerstag bekamen die Plakate ihren letzten Feinschliff. Sie wurden mit Fotos dekoriert, bemalt und noch mal überarbeitet. Die Kinder arbeiteten engagiert und dementsprechend sehenswert war das Ergebnis. Siebzehn Plakate gestalteten die Kinder, gefüllt mit ihren Wünschen und Ängsten. Am Freitag um 16 Uhr war dann endlich die große Ausstellungseröffnung. Vertreter/-innen der Bezirksvertretung, Politiker/-innen der SPD, der Grünen und der CDU, sowohl Lehrer/-innen der Grund- und Hauptschule Baumheide waren eingeladen. 41 Wie unsere Zukunft aussehen soll Zielgruppe: Kinder / Jugendliche » Zukunftsatelier Jugend Eine Aktion des Johannes-Busch-Hauses des CVJM Münster e.V. Kontakt: Peter Krolzig, peterkrolzig@web.de Vom 19. – 23. März 2007 fand in den Räumlichkeiten der Kinder- und Jugendarbeit des CVJM Münster das „Zukunftsatelier Jugend“ statt. Kinder der Übermittagbetreuung und BesucherInnen der Offenen Tür konnten täglich von 13.00 Uhr bis 17.00 Uhr ihre Sichtweisen und Wünsche für ihre Lebenswelt mit „ihrer Sprache“ zusammentragen. Das gleiche galt für die Jugendlichen des Offenen Jugendtreffs an zwei Tagen von 18.00 Uhr bis 21.00 Uhr. Auf großen Plakatkartons, die mit Sprechblasen und Cartoons gestaltet waren, konnten die Kinder und Jugendlichen schriftlich und malerisch zu den Themen „Was ich Politikern und Politikerinnen immer schon sagen wollte“ und „Wie ich mir meinen Stadtteil vorstelle“ Stellung nehmen. Die Kids schrieben u. a.: „Unsere Eltern haben zu wenig Geld zum Leben“, „Die Erhöhung der Mehrwertsteuer muss zurück genommen werden“, „Uns bleibt neben der Schule zu wenig Freizeit“, „Wir brauchen mehr Sport- und Spielplätze“ 42 Die Kinder und Jugendlichen wurden von den Betreuern und Betreuerinnen zum Projekt angesprochen, die daraufhin mit Faserstiften die Plakate mit ihren Meinungen füllen konnten. Am Projekt beteiligten sich ca. 20 Kinder und 10 Jugendliche. Besonders die Kinder waren sehr motiviert und haben das Forum mit Freude angenommen. Allerdings war auch nach zwei und drei Tagen die Luft raus, so dass sich kaum noch jemand motivieren ließ, weiter Sprechblasen zu beschriften oder Meinungsbilder abzugeben. Die eingeladene Presse zeigte sich interessiert. Sie befragte die Kinder und Jugendliche, machte Bilder und veröffentlichte einen Beitrag. Von der Fachnacht in Essen kamen drei Beteiligte begeistert wieder nach Hause. Insbesondere die dort angebotenen Mitmachaktionen kamen gut an. Zielgruppe: Kinder / Jugendliche Wie unsere Zukunft aussehen soll » Stammel nicht herum - RAP über deine Rechte Eine Aktion der SJD- Die Falken, OT Duisburg-Beeck Kontakt: Volker Hassper, v.haasper@falken-duisburg.de Im Laufe der Projektwoche vom 19.3. bis zum 23.3. wurde mit der Rapgruppe, die sich aus der Projektgruppe (sechs Jungen und ein Mädchen) gebildet hatte, im Jugendzentrum der Falken in Duisburg Beeck den Song „stammel nicht herum“ eingesungen. Im Vorfeld wurde in Gruppensitzungen über ihre jetzige Lebenssituation, Probleme und ihre Zukunftsängste gesprochen. Während dieser Sitzungen sind dann die Forderungen (siehe Songtext) gegenüber den Politiker/-innen entstanden. Bei der Umsetzung des Forderungskataloges in einem Rap wurden sie von einem Musiker und Rapper fachlich begleitet. Die Gruppe hat sich auf drei Teilnehmer als Sänger geeinigt. Kommunalpolitiker/-innen statt. Dort konnten die Jugendlichen auch ihre Forderungen den Politiker/-innen mit auf dem Weg geben. Die örtlichen Politiker/-innen haben die Rapgruppe noch zu einer weiteren Präsentation, während einer öffentliches Sitzung ihres Gremiums eingeladen. Dies wird Anfang Mai sein. Fazit: Die inhaltliche Auseinandersetzung insbesondere mit ihrer Zukunftsperspektive hat die Kinder und Jugendlichen doch stark bewegt. Sie wollen als Gruppe auch in Zukunft mit dem Sprachrohr des Gesanges in die Öffentlichkeit treten. Neben der Präsentation auf dem Abschlussevent am 24. März in Essen, fand im Jugendzentrum der Falken am 23.3.07 die Premiere im Rahmen der Projektpräsentation „Jugend bewegt Politik“ vor den Augen der örtlichen 43 Wie unsere Zukunft aussehen soll Zielgruppe: Kinder / Jugendliche » Stammel nicht herum - RAP über deine Rechte Songtext „stammel nicht herum“ denn sonst gibt’s keinen Job und ich fühl mich genuts, also schafft es, dass ich einen Job abkrieg (abkrich) Ich möchte mal mein Abitur versuchen, und lasst mich hier bitte nicht im Stich. und dann später im Job einen Erfolg verbuchen, Ich hätte wirklich mal gerne Familie und Kinder, denn vom Kuchen will ich auch ein Stück, doch ohne eine Arbeit müsste ich das verhindern. und im Leben auch mal ein bisschen Glück. Ich wünsche mir, dass hier jeder was zu essen hat. Denn viele Kinder hier in Duisburg sind noch nicht mal satt. Ich wünsche mir auch eine Ausbildungsstelle, Die Welt hat doch eigentlich genügend für alle, denn ohne Ausbildung tritt man nur auf der Stelle, warum landen dann so viele in der Falle, und es gibt keinen Heller, keine Zukunftsplanung, Tiere werden durch Europa gefahren, man steht auf der Straße ohne eine Ahnung, und kommen halbtot auf den Schlachthöfen an, das kann nicht sein, dass man die Umwelt verschmutzt, Hab keinen Bock auf Panik oder Hartz 4, wir fordern von euch guten Umweltschutz. zu viele Typen hier sind schon zu verwirrt. Ich will nicht Bier saufen sondern wirklich was machen, Das was wir wollen… ohne dass die Leute hier über mich lachen. Das was wir wollen… Ich möchte, dass die Politiker sich Mühe geben, Ich wünsche mir, dass ich nicht so lange ackern muss. damit wir hier in Beeck ein bisschen besser überleben. Und hoffe auch auf ein gutes Leben und Genuss, Wir geben alles und rappen dafür, Ich hoffe die Versprechungen sind keine Ente dass es sich noch lohnt rauszugehen vor die Tür. und ich bekomme auch mal eine richtige Rente. Ich erhoffe mir von diesem Staat mehr Gerechtigkeit, Refrain und dass mein Kollege für immer in Deutschland bleibt. Dass, was wir sollen, das tun wir auch, Es wird Zeit für ein neues Ausländerrecht, Und das, was wir wollen, das fordern wir laut, denn hier ist man zu Ausländern oft ungerecht. Nein, wir sind nicht faul, sondern voll motiviert, wenn ihr uns nur helft, dass hier etwas passiert. Auch der Umwelt geht’s schlecht und deswegen, Was wünscht du dir von der Politik? muss die Politik da endlich etwas bewegen. Das was wir sollen… Denn Naturkastrophen gibt es immer mehr, und nichts dagegen zu tun, das wär sicher verkehrt. Ich will mal arbeiten auf jeden Fall, und nicht in meiner Bude hängen wie ein Schwein im Stall. Das was wir wollen… Darum will ich auch einen Ausbildungsplatz, Das was wir wollen… 44 Zielgruppe: Kinder / Jugendliche Wie unsere Zukunft aussehen soll » Kalendrina Eine Aktion der Sportjugend NRW und des Behinderten-Sportverbandes NRW Kontakt: Dorota Sahle, dorota.Sahle@lsb-nrw.de Die Redaktion des Mädchen-Sportkalenders Kalendrina setzt sich zusammen aus Mädchen mit und ohne Be hinderungen der unterschiedlichsten Sportbereiche. Die Redakteurinnen schreiben über sich selbst und die Kalendrina: „Wie du vielleicht schon weißt, ist dies kein normaler Kalender, sondern eine coole Mischung aus Mädchenmagazin, Tagebuch, Poesiealbum und Kalender. Die Kalendrina soll dich Tag für Tag begleiten, dir helfen, deine Termine im Blick zu haben und es soll dir Spaß machen, darin zu stöbern und zu lesen.” Die Geschichten und Storys sind zu unterschiedlichsten Themen: Sport, Liebe, Sexualität, Sprachreisen, Mobbing und vieles andere mehr. In ihrer diesjährigen Redaktionssitzung hat die Kalendrina-Redaktion im Rahmen der Aktionswoche „Jugend bewegt Politik“ über die Absenkung des Wahlalters diskutiert. Konny Weyand und Linda Ropers – zwei aktive junge Frauen aus dem Jugendsprecher/ innen-Team NRW der Sportjugend NRW – haben in das Thema eingeführt und die Diskussion moderiert. Einhellig war die Meinung, dass das Wahlalter abgesenkt werden sollte. Auf welche Altersstufe jedoch blieb umstritten. Die Forderung wurde aufgestellt, nicht einfach das Wahlalter abzusenken, sondern die Qualifizierung, z.B. innerhalb der Schulen – speziell im Bereich „Demokratische Strukturen“, „Instrumente der Demokratie“ zu thematisieren. Denn viele der Stimmen äußerten sich kritisch dazu, dass das Wissen über politische Zusammenhänge so gering ist bei Jugendlichen, dass sie wahrscheinlich gar nicht wüssten, wen und warum sie wählen sollten. Die Diskussion geht in der Kalendrina-Redaktion weiter und es werden auch weitere Jugendliche dazu befragt. Ansonsten arbeitet das Redaktionsteam den Sommer durch an der Kalendrina 2008. 45 Wie unsere Zukunft aussehen soll Zielgruppe: Jugendliche » Perspektive FSJ – Lebensplanung und soziales Engagement in der „Rush- Hour des Lebens“ junger Frauen Eine Aktion der Sportjugend NRW Kontakt: Hanno Krüger, hanno.krueger@lsb-nrw.de Im Rahmen des Zwischenseminars der Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) im Sport wurde für die weiblichen Teilnehmerinnen ein Projekttag zum Thema Lebensplanung durchgeführt. Hintergrund bzw. Auslöser dieser „Idee“ ist zum einen, dass das FSJ in erster Linie ein Orientierungsjahr für junge Menschen darstellt. Ein Jahr, das ihnen Möglichkeiten bieten soll, Ideen und Ziele für ihre Zukunft zu entwickeln. Zum anderen fordert der Bildungsauftrag des FSJ dabei das Deutlichmachen der Kategorie Geschlecht. Und gerade in Bezug auf Lebens- und Zukunftsplanung sehen sich junge Frauen sehr komplexen – und zum Teil anderen (im Vergleich zu jungen Männern) – Anforderungen gegenüber. Ziel des Projekttages war es dann, die jungen Frauen für die auf sie zukommenden Anforderungen zu sensibilisieren, ihnen die Möglichkeiten des Austauschs zu bieten, ihnen durch die Entwicklung von eigenen Handlungskonzepten eine Orientierungshilfe auf ihrem Weg im Leben zu geben und zu überlegen, was sich in Politik und Gesellschaft verändern soll/muss, um eine Umsetzung der Lebenskonzepte zu ermöglichen. In der Sportschule in Hachen kamen dann am 22. März 2007 elf junge Frauen (19-22 Jahre) zusammen, die nach einer theoretischen Einführung eigene Lebenskonzepte auf- und vorstellten, persönliche Werte entwickelten und gemeinsam über die notwendigen (gesellschaftlichen) Rahmenbedingungen für die Umsetzung dieser Lebenspläne diskutierten. Als Ergebnis standen dann eine Reihe von Forderungen an Politik und Gesellschaft fest, die für die jungen Frauen in ihrer Zukunft unbedingt gegeben sein sollten. Aufgelockert wurde der Tag durch eine Praxiseinheit zum Thema „Selbstbehauptung“. Insgesamt gesehen verlief der Tag reibungslos und ohne Zwischenfälle. Die FSJlerinnen haben aktiv teilgenommen und kreativ ihre Zukunft geplant. In der abschließenden Feedback-Runde waren sie sich einig, dass es notwendig ist, diese Thematik in einer reinen Frauengruppe zu bearbeiten und es wurde als wichtig eingestuft, sich mit den komplexen Anforderungen an die weibliche Lebensplanung immer wieder auseinanderzusetzen. Sicherheit in Studium und Beruf o Sichere Arbeitsplätze o Studienmöglichkeiten für jeden o Ausbau der Vernetzung von sozialen Institutionen Perspektive FSJ (Freiwilliges soziales Jahr) im Sport – Lebensplanung in der „Rush-Hour des Lebens“ junger Frauen Projekttag am 22. März 2007 46 Zielgruppe: Jugendliche Wie unsere Zukunft aussehen soll » Bewegung in der Schule Eine Aktion vom Gymnasium Nepomucenum Coesfeld Kontakt: Norbert Böggering, Fachschaft Sport, Gymnasium Nepomucenum Coesfeld, Holtwicker Str. 8, 48653 Coesfeld. 47 angehende Sporthelfer und Sporthelferinnen im Alter von 14 bis 17 Jahren haben in zwei vorbereitenden Treffen Erkundigungen eingeholt bezüglich der ,,Allgemeinen Schulsportgemeinschaften“, den Missstand artikuliert, eine Vorgehensweise abgestimmt, Anfragen an Politik und Verwaltung gerichtet, Termine koordiniert, die Redetexte geschrieben, Einladungen geschrieben und verschickt und den Ablauf in einem Konzept genau festgehalten. Am Aktionstag (19.3.07) haben sie dann in einer Informations- und Diskussionsveranstaltung im Gymnasium Nepomucenum Coesfeld auf den Missstand bei der Förderung ehrenamtlichen Engagements von Jugendlichen im Beisein von Vertretern aus Politik, Verwaltung, Presse und Schulen aufmerksam gemacht. Sie haben eine Resolution an die NRW - Schulministerin, Frau Barbara Sommer, verfasst und dem für Coesfeld zuständigen Landtagsabgeordneten übergeben mit der Bitte, das Schreiben geeignet weiter zu leiten. Missstand: Im Zuge der Veränderungen im Antragswesen für Freiwillige Schulsportgemeinschaften wurden zu Beginn dieses Schuljahres viele Allgemeine Schulsportgemeinschaften nur unter Wegfall der Aufwandsentschädigung genehmigt. Allein am Nepomucenum wurden lediglich bei 8 von 15 beantragten ASSG‘s vom Ausschuss für den Schulsport im Kreis Coesfeld die eigentlich vorgesehenen Mittel pro Halbjahr bewilligt. Eine Wegbrechen der Angebote und ein Motivationseinbruch bei den Freiwilligen Helfern und Helferinnen ist die Folge. Gerade die ASSG‘s sind es aber, die für zahlreiche außerunterrichtliche Bewegungsangebote an den Schulen sorgen. Auch deshalb, weil sie von engagierten und befähigten älteren Mitschülern und Mitschülerinnen geleitet und betreut werden. 47 Wie unsere Zukunft aussehen soll Zielgruppe: Jugendliche » „Unsere Schule gegen Rechts“ Seminar der Naturfreundejugend NRW mit der Schülervertretung der Gesamtschule Hagen – Haspe Kontakt: Matthias Röben, nfjroeben@gmx.de Vom 21.- 22.3. fand im Naturfreundehaus Nimmertal in Hohenlimburg ein Antifa-Seminar mit der SV der Gesamtschule Hagen -Haspe statt. Als Referent/-innen leiteten Lina Najib und Matthias Röben von der Naturfreundejugend NRW dieses Seminar, an dem 13 Schülerinnen und vier Schüler (sowie zwei Lehrkräfte) teilnahmen. 22.03.07 8:30 Frühstück 9:30 Organisationsplanung und Erstellen von Zeitvorgaben Absprachen und Realisierung 11:30 Reflexion und Abschlussgespräch Ablauf & Durchführung 12:30 Mittagessen und anschl. Aufräumen Nachfolgender Ablauf wurde gemeinsam mit den Schülern realisiert: 14:30 Abreise 21.3.07 11:00 Anreise Nach überaus engagierter Mitarbeit wurden mit den Schülerinnen und Schülern Vereinbarungen getroffen, welche Aktionen im Jahr 2007 stattfinden sollen: 11:30 Begrüßung – Infos zum Haus – Vorstellung des Ablaufs 1. Durchführung einer SchülerInnendemo gegen Rassismus in Hagen 12:00 Geschichte der Skinheadbewegung – Entstehung, Musikbeispiele, Modetipps 2. Umsetzung einer Themenwoche „Antifaschismus als Aufgabe“ mit einer Ausstellung, Filmen, ReferentInnen und einer Gedenkstättenfahrt im Herbst 13:00 Erlebniswelt Rechtsradikalismus – Köpfe- Erscheinungsformen und Strategien 15:00 Antifa-Arbeit vor Ort / Arbeitsgruppen zu folgenden Themen: · Wie entwickeln wir eine Gegenkultur ? · Themenwoche (Inhalte und Organisation) · Agieren statt reagieren / Aktionsformen und Beispiele 17:30 Präsentation der Ergebnisse 18:00 Abendbrot 20:00 Fertigstellen eines Transparents Videofilm „Brauner Sumpf“ 48 3. Organisation eines Konzertes „Rock gegen Rechts“ Als Naturfreundejugend NRW werden wir bis zu den Sommerferien die Entwicklung der genannten Projekte unterstützen und begleiten. Dabei werden wir vor Ort präsent sein. Zielgruppe: Jugendliche Wie unsere Zukunft aussehen soll » Moving Pictures moving politics Eine Aktion der Jugendarbeit Gütersloh GmbH Kontakt: Fadi Matusch, Horstmacher Landweg 100, 48149 Münster Wir haben die Kampagne „Jugend bewegt Politik“ dazu genutzt, die Wünsche, Interessen, Erwartungen und Probleme der Besucher/-innen des Jugendtreffs Bauteil 5 zu ermitteln und sie der Politik näher zu bringen. Zu einer Präsentation am Samstag, den 24.03.07 haben wir VertreterInnen der Parteien im Rathaus (CDU, SPD, Grüne, FDP, Unabhängige Wählergemeinschaft und Bürger für Gütersloh) eingeladen. Unter dem Motto Moving pictures moving politics haben wir die Befragung mit der Videocamera aufgenommen. Dazu haben wir erstmal 80 Jugendliche mit Hilfe eines Fragebogens befragt. Die Auswertung und Ergebnisse liegen als Power-Point-Präsentation vor. Dabei haben wir nicht allein Forderungen erhoben und Ansprüche gestellt, sondern vielmehr ein Stück der Lebenswelt Jugendlicher dargestellt und für die erwachsenen Entscheidungsträger verständlich gemacht. Wir sind mit Politiker/-innen ins Gespräch gekommen und haben ihnen gezeigt, wo und wie junge Menschen ihre Freizeit verbringen und wie sie leben. Darum war die Abschlusspräsentation des Films im Jugendzentrum und wir haben für einen möglichst angenehmen Rahmen und eine positive Atmosphäre gesorgt, damit solche Gespräche des Austauschs eine Fortsetzung finden können. Vier Frauen und vier Männer aus der Politik kamen zu der Veranstaltung, allerdings nur von den Parteien CDU, SPD und Grüne. Die Bürgermeisterin Maria war auch dabei. Auch waren 30 männliche und 15 weibliche Jugendliche da. Zunächst wurde nach der Begrüßung eine Führung durch unsere Jugendeinrichtung gemacht. Dann folgte die Power-Point-Präsentation der Umfrage. Im Anschluss daran wurden die 3 Videointerviews vorgespielt. Zur Auflockerung gab es dann Tanzeinlagen der Tanzgruppe Secret und zum krönenden Abschluss zeigten wir den Rap von Erkan und Adam. Erkan war dabei und erzählte einiges zu der Story. Entstanden sind letztlich Video-Clips zum Thema „Jugend bewegt Politik“. Die Filme sind drei Videointerviews und ein Rap-Video. Der Song wurde extra für die Abschlussveranstaltung von Erkan und Adam geschrieben. Die Politiker waren von unserer Arbeit und der Show begeistert. Das Echo in den Medien war sehr positiv. Eine Diskussionsrunde gab es anschließend bewusst nicht. In lockerer Runde an Stehtischen bei einem kleinen Imbiss gab es aber noch ausreichend Gesprächsmöglichkeiten. Diese wurden auch genutzt und der Charakter der typischen Podiumsdiskussionen wurde vermieden. Schauen Sie bitte auch auf www.poempel.com. Dort gibt es einen Artikel zu moving pictures. Bitte lesen die Kommentare. 49 Wie unsere Zukunft aussehen soll Zielgruppe: Jugendliche » „Klimawandel – ein Straßentheaterstück“ Eine Aktion der KjG St. Heinrich Kontakt: Josephine Echterhof c/o KjG St. Heinrich, Tentererstr. 7, Köln Wir haben ein Straßentheaterstück zum Thema Klimawandel mit Jugendlichen erarbeitet, geschrieben, vorbereitet, inszeniert und aufgeführt. der Zulauf nicht übermäßig groß war. Währenddessen haben wir so genannte ‚Denkzettel’ zum Thema Klimaschutz verteilt. Beteiligt waren sieben Jugendliche zwischen 13 und 14 Jahren. Geleitet wurde das Projekt von drei BetreuerInnen, von denen Josephine Echterhoff die Ansprechperson war. Unseren Jugendlichen hat das Projekt großen Spaß gemacht, wir konnten ihnen auf diese kreative Weise, einen bewussteren Umgang mit der Umwelt vermitteln. Dies war auch die Intention des Projektes, denn das Hauptaugenmerk lag auf den Jugendlichen, da diese die WählerInnen und PolitikerInnen von Morgen sind. Im Rahmen von sechs Treffen haben wir zunächst das Problem des Klimawandels erarbeitet, die Gründe dafür herausgestellt und die Folgen konstruiert. Dies haben wir in Form von Mindmaps festgehalten. Dann haben wir ein Konzept für das Stück erstellt. Unsere Ergebnisse haben wir in den Text des Stückes einfließen lassen. Nach der Rollenverteilung haben die Proben begonnen. Auch die Requisiten wurden selbst gebastelt. Aufgeführt wurde das 10-minütige Stück am Mittwoch, dem 21.03.07 auf der Schildergasse in der Kölner Innenstadt. Insgesamt wurde es viermal aufgeführt. Einige Passanten blieben stehen. Schätzungsweise haben sich 50 Personen das Stück angeguckt. Leider war das Wetter sehr schlecht, weswegen 50 Das Medieninteresse war nicht groß, da trotz einer Pressemeldung, die an den Kölner Stadt Anzeiger, an die Kölnische Rundschau und an den Express geschickt wurde, niemand erschien. Erfreulicherweise hat aber die Politikerin Ingrid Hack Interesse gezeigt, sich mit den Jugendlichen zu Treffen. Dies fand aufgrund Schwierigkeiten einer Terminfindung noch nicht statt, aber sie ist herzlich zu unserem Nachtreffen am 11.05.07 eingeladen worden. Zielgruppe: Jugendliche Wie unsere Zukunft aussehen soll » Jugendliche rappen auf - Mehr als nur Worte an die Politik Eine Aktion der Band Sons of Gastarbeita Kontakt: Ghandi Chahine, sog-records@email.de Vom 19. bis zum 21.3.2007 fand in der Zeit von 17 bis 20.30 Uhr im Hagener Kultopia ein Rap-Workshop mit Jugendlichen im Alter von 15 bis 23 Jahren aus dem RahelVarnhagen-Kolleg und Kultopia Hagen statt. Junge Frauen und Männer nahmen die Chance wahr, ihre Träume und Wünsche für ihr Leben zu vertonen. Darüber hinaus haben sie mit ihren Rap-Songs Anregungen und Forderungen an die politischen Verantwortlichen gestellt und in die Öffentlichkeit getragen. Songtext: Am 24.3.2007 wurden ihre Songs auf dem Abschlussevent von ‚Jugend bewegt Politik’ in der Zeche Zollverein in Essen aufgeführt. Ich scheiß’ auf die Politik, die Bullen und den Staat Die Welt liegt in Scherben Ich leb’ in einer Welt, sie ist grau, düster und kalt Meistens bin ich auf Drogen total zugeknallt Um den Frust zu verdrängen, die Scheiße zu vergessen Den Shit, den uns all die Politiker auftischen Denn die leben ihr Leben auf ihre eigene Art Die fahr`n ´nen dicken Benz und wir nur `nen` Ford Man denkt, die leben an einem besseren Ort Jeden Monat Zehntausend auf de Bank und was ist mit mir, manchmal bin ich krank blank doch ich kann nicht zum Arzt, denn ich hab kein Geld die Zehn Euro für den Arzt werden mir nicht gestellt jetzt meint ihr vielleicht ich jammer hier rum doch Leute nehmt`s mir echt nicht krumm denn wir sind mittendrin und das ist kein Spiel wenn ihr das noch glaubt, dann checkt ihr nicht viel Refrain: Deutschland, Deutschland die Welt liegt in Scherben Wem wollen wir diese Erde noch vererben Ein Tag, ein Wort, ein Stück aus unserem Leben ... 51 Wie unsere Zukunft aussehen soll Zielgruppe: Jugendliche » „START-NOW“ Eine Aktion der Gesamtschule Gartenstadt aus Dortmund Kontakt: Burkhard Koller, gartenstadt-gesamtschule@stadt.do.de Mit dem Projekt „START-NOW“ wollen engagierte Eltern, Lehrer/-innen und besonders Schüler/-innen der Gesamtschule Dortmund-Gartenstadt Bewegung ins Schulleben bringen. START steht für „Schule für Toleranz, Achtsamkeit, Respekt und Teamwork“. Nach einer „Zukunftswerkstatt“ 2006 und einer „OpenSpace“-Veranstaltung im Februar 2007 fand am 21. März 2007 ein offener Workshop mit 15 Schüler/-innen, 10 Lehrer/-innen und 7 Eltern statt. In vier Arbeitsgruppen wurde weiter an Bausteinen für eine umfassende Gewaltprävention und einen „Klimawechsel“ im Umgang miteinander gearbeitet. Die vier Arbeitsgruppen einigten sich auf die nächsten (kleinen) Schritte. AG-Deeskalation ·Resourcen-Check ·Selbstverpflichtungsantrag an die verschiedenen Schulgremien (Konflikttraining, Deeskalationstraining oder Übungen zur Zivilcourage finden in jeder Klasse in jedem Schuljahr in mindestens 6 – 8 Klassenratsstunden statt) ·Streitschlichter/-innen übernehmen im 5. Jahrgang die Schwerpunkte „Konflikte als Chance“ und „Konflikte lösen ohne Gewalt und ohne Verlierer“ ·Implementierung eines Respektbüros (Anlaufstelle für Opfer und BeobachterInnen von Beleidigungen bis Mobbing, Stärkung der „Kultur des Hinschauens“) ·Ausbildung für Konflikttrainer/-innen und Respektbüromitarbeiter/-innen 52 AG-Störungen ·Die Gruppe arbeitet an einem Papier mit dem Arbeitstitel „5 Schritte, damit der Unterricht klappt.“ AG- Saubere Schule ·Klassenräume selber säubern ·Teamcoaching „Wie schafft es unsere Klasse oder unser Jahrgang ihren Bereich sauber zu halten?“ ·Aktionstage zur sauberen Schule AG-Stärkung des Wir-Gefühls ·„Alte Hasen“ (Eltern und Schüler/-innen) geben den „Neuen“ Tipps zum Einstieg ·Ausarbeitung eines Schulvertrages zwischen Eltern und Lehrer/-innen ·Planung eines Sponsorenlaufes zugunsten der Partnerschulen in Mosambik und Peru Alle Teilnehmer/-innen des Aktionstages zeigten sich sehr zufrieden. Die gemeinsame Arbeit hat Spaß gemacht, konkrete Ergebnisse wurden erzielt und sogar neue Kräfte für die Arbeit freigesetzt. Die Mitarbeiterin der Dortmunder Ruhrnachrichten stellte in ihrem Artikel treffend fest: „Wenn man miterlebt, wie locker am Mittwoch diskutiert wird, wie Schüler, Lehrer und Eltern gleichberechtigt ihre Meinung vertreten und begründen, kann man sehen und fühlen, dass Politik genau so beginnt. Zielgruppe: Kinder / Jugendliche Wählen, warum? Auch nicht? » Wahlalter ab 14 Eine Aktion der Naturfreundejugend NRW Kontakt: Sandra Ruiz, nfjruiz@gmx.de An einem Wochenendseminar nahmen 21 junge Leute teil und arbeiteten an dem Thema „Partizipation auf Freizeiten“. Hier ging es auch darum, einen Workshop zum Thema „Wahlalter ab 14“ für Freizeiten zu entwerfen. Die TeilnehmerInnen des Wochendseminars arbeiteten sich durch eine lebhafte Diskussion in das Thema ein. In Folge dessen wurde deutlich, wie unterschiedlich die Meinungen und Interessen der jungen Menschen sein können. Aber genauso deutlich zeigte sich der Frust darüber, dass Jugendliche nicht mitbestimmen dürfen. Warum sich also überhaupt darüber Gedanken machen? Weil wir genau dieses Problem abschaffen wollen. Wie macht man das am Besten? Als JungteamerIn bietet sich die Gelegenheit auf Freizeiten. Dort verbringt man viel Zeit mit Jugendlichen, in der es ein Einfaches ist, ihnen Politik und Wahlen näherzubringen. Dies soll durch einen Workshop geschehen. Erarbeitet wurden die Inhalte eines Seminars ·Geplant ist, an einem oder mehreren Tagen der Freizeit sich nahezu ausschließlich mit dem Thema „Wahlalter 14“ zu beschäftigen. Der Tag beginnt mit einer Abstimmung über aktuelle Themen, die für Teenies und Jugendliche interessant sind. Anhand dieser Abstimmung soll/kann den Jugendlichen deutlich werden, dass sie trotz ihres Interesses und ihres Urteilsvermögens im alltäglichen Politikgeschäft nichts zu sagen haben. ·Anschließend folgt die Fragestellung: Was ist wichtig und notwendig? Was wäre zu beachten? Wie kann man Jugendliche mit den Themen vertraut machen und sie über Parteien, Wählervereinigungen etc. informieren? Dies muss natürlich in möglichst ansprechender Form und mit viel aktiver Beteiligung geschehen... ·Ein Vorschlag der JungteamerInnen war, dass die TeilnehmerInnen in Kleingruppen erst einmal die Pro und Contras zu dem Thema „Wahlalter ab 14“ zusammentragen und danach aufschreiben: „Was darf ich mit 14 in Deutschland? Was für Rechte bzw. Pflichten habe ich mit 14 Jahren? ·Die Ergebnisse sollten dann auf Plakaten für alle sichtbar aufgehängt und von den einzelnen Kleingruppen vorgestellt werden. ·Nach einer Diskussion zu den Ergebnissen soll in Form einer Art Zukunftswerkstatt noch nach Möglichkeiten gesucht werden, wie bei Teenies bzw. Jugendlichen das politische Interesse mehr geweckt werden kann. Hier sollen der Fantasie keine Grenzen gesetzt werden. ·Das Motto kann sein: „Politik beginnt im KLEINEN...“ Bei der Vorbereitung des Workshops ist von den JungteamerInnen immer besonders betont worden, dass es sehr wichtig sei, dass die Partizipation auf den Freizeiten nicht zu kurz kommen darf, da so die Mitbestimmung am Besten deutlich gemacht werden kann. Es darf keine „Pseudo-Mitbestimmung“geben, sondern die Vorschläge, die vom Lagerrat oder Kindermitbestimmungskreis kommen, müssen ernst genommen werden. Desweiteren wurde dann noch über die Reichweite und detaillierten Mitbestimmungsmöglichkeiten des Lagerrates diskutiert. Der erarbeitete Workshop soll in den kommenden Sommerferien auf den Teenie-Freizeiten der 12- bis 15jährigen durchgeführt werden. 53 Wählen, warum? Auch nicht? Zielgruppe: Kinder / Jugendliche » Jugendkonferenz im Landtag Eine Aktion der Sportjugend NRW Kontakt: Siggi Blum, Siggi.Blum@lsb-nrw.de Auf heutige Jugendliche kommen viele Belastungen zu, bedingt zum Beispiel durch die demografische Entwicklung. Wäre es deshalb nicht sinnvoll, sie früher in politische Entscheidungsprozesse mit einzubinden? Etwa durch die Absenkung des Wahlalters? Im Rahmen der Aktionswoche „Jugend bewegt Politik“ trafen sich junge Menschen zwischen 15 und 24 Jahren im Landtag NRW und diskutierten darüber mit MdL Andrea Asch (Bündnis 90/Die Grünen) und MdL Ingrid Hack (SPD). Das geteilte Meinungsbild spiegelte sich auch in der offiziellen Politik wider. Stand die Fraktion von Frau Hack, die SPD, derzeit noch für ein allgemeines Wahlrecht ab 18, so forderte Frau Asch von den Bündnisgrünen eine Absenkung auf 16 bei Landtagswahlen. Der Diskussionsstoff hatte es in sich. Allgemeines Wahlrecht ab 16? Ab 14? Gar von Geburt an, im Rahmen eines Familienwahlrechts? Diesen Fragen gingen die rund 80 jungen Menschen – überwiegend aus den Mitgliedsorganisationen der Sportjugend NRW – gemeinsam mit den Politiker/-innen auf den Grund. Rainer Ruth, Vorstandsmitglied und die Vertreter/-innen des Jugendsprecher/innen-Teams der Sportjugend NRW betonten die dringende Notwendigkeit, Rahmenbedingungen und Fördermaßnahmen für die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen sowie deren politische Bildung in den Sportorganisationen, der Schule oder auch der Kommunalpolitik zu verbessern. Die Herabsetzung des Wahlalters allein reiche nicht. Aber nicht die Diskussion allein stand im Fokus. Entscheidend war auch die Frage, ob sich die Jugendlichen von der Politik respektiert fühlten, ob sie „Politik bewegen“ könnten. Zumindest an diesem Tag schien es zu passen. „Die haben zugehört.“ „Ich fühlte mich ernst genommen“, so die allgemeine Stimmungslage. Schon die persönliche Begrüßung durch Edgar Moron, dem Vizepräsidenten des Landtages NRW, hatte hierfür ein Zeichen gesetzt. „Bei einer Absenkung des Wahlalters auf 14 Jahre gäbe es auf einen Schlag ein neues WählerInnenpotenzial von 4,821 Millionen jungen Menschen. Das wären 5,8 Prozent der Bevölkerung“, läutete Dr. Stefan Drubel (Evangelische Jugend) die Diskussion ein. Dass an einem solchen Potenzial auch die Politik Interesse hätte, lag auf der Hand. Aber die anwesenden Jugendlichen hatten ihre eigene Meinung. Marin Schulte, 16 Jahre: „Ich halte eine Wahlberechtigung ab 16 für zu früh, wenn ich mir die Erfahrungen mit MitschülerInnen vor Augen führe.“ David Kuhn, 17, differenzierte: „Maximal eine Absenkung auf 16 halte ich für ok, sonst fehlt einfach zuviel Grundwissen.“ Stellvertretend für die BefürworterInnen einer Wahlberechtigung ab 16 plädierte Nora Chowdry von der Landesschüler/innen-Vertretung: „Als ich 17 war, fand eine Bundestagswahl statt. Ich hatte ausführlich die Wahlprogramme studiert und ich hatte eine Meinung. Aber ich durfte nicht wählen, das war sehr frustrierend.“ 54 Inzwischen hat sich auch die SPD-Landtagsfraktion dieser Forderung angeschlossen. Dazu hat auch diese Jugendkonferenz einen kleinen Beitrag geleistet. – „Jugend bewegt Politik!“ Einig waren sich aber die o. g. Landtagsabgeordneten in ihrer Aufforderung an die Jugendlichen sich einzubringen: „Schöpfen Sie die Möglichkeiten aus. Schon ein Parlamentsbesuch ist informativ“, ermunterte Ingrid Hack. Andrea Asch unterstrich: „Politik heißt nicht nur, bei einer Wahl ein Kreuz zu machen. Es gibt so viele Möglichkeiten, sich außerhalb von Parteien und Parlament zu beteiligen!“ Die Ermutigung der beiden Politikprofis war gewiss Wasser auf den Mühlen der anwesenden Jugendlichen. Schließlich sind sie politisch bereits aktiv. Aber es sei an dieser Stelle auch eine Ermutigung an jene, die noch zögern sich einzubringen. Wenigstens dieser Tag hatte gezeigt: Wer sich engagiert, findet Gehör! (Praktische Hilfen dafür bietet übrigens die Gruppenhelfer/-innenausbildung III der Sport Jugend NRW oder das Engagement des Jugendsprecher/innen-Teams NRW!) Zielgruppe: Kinder / Jugendliche Wählen, warum? Auch nicht? » Jugendkonferenz im Landtag » Wählen ab 14 Eine Aktion der SJD – Die Falken, F-Helferkreis Krefeld, Kontakt: Daniel Leurs, daniel.leurs@web.de Im Laufe der Projektwoche vom 19.3. bis 23.3. wurden mit der Projektgruppe, bestehend aus sechs Jungen und drei Mädchen, mehrere Umfragen in der Innenstadt von Krefeld bei Jugendlichen durchgeführt. Nach Auswertung der Ergebnisse wurden diese im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung örtlichen PolitikerInnen vorgestellt. Dabei hatten die Teilnehmer/-innen auch die Möglichkeit, sich mit den Politiker/-innen auseinander zu setzen. Fazit: Durch die Auseinandersetzung mit dem Thema „wählen ab 14“ wurde den Jugendlichen bewusst, wie wichtig für sie das frühzeitige Einbringen in Politik und das Informieren über Parteien und deren Inhalte ist. Aber auch über eine Projektplanung und -durchführung haben die TeilnehmerInnen viel erfahren. Die weitere Gruppenarbeit wird sich dadurch nachhaltig verbessern. Als Forderungen wurden erarbeitet: Wahlberechtigung ab 14 Jahren. Mehr Aufklärung über Wahlen in der Schule. 55 Wählen, warum? Auch nicht? Zielgruppe: Kinder / Jugendliche » Roxeler Wahlstudio Die Aktion vom CVJM Münster Kontakt: Beate Nagel, beatenagel@cvjmmuenster.de Im Münsteraner Stadtteil Roxel (ca. 7500 Einwohnern) haben wir im offenen Jugendcafé des Anne-Jakobi-Hauses die Aktion „Wahllokal Roxel“ durchgeführt. In NRW wurde auf kommunaler Ebene das Wahlalter auf 16 Jahre herabgesetzt. Mit der Teilnahme an der Aktion „Jugend bewegt Politik“ haben wir die Jugendlichen im Jugendcafé über ihr Mitspracherecht informiert und ihnen die Möglichkeit gegeben, ihre eigene Meinung bezüglich „ihrer Wahlmöglichkeit“ mitzuteilen. Bei der Aktion wurden: a. freie Wahlen als Grundlage für Demokratie dargestellt b. die Relevanz der Kommunalwahl erklärt c. über die politischen Parteien informiert d. „Pro und Contra“ des Wahlrechts ab 16 Jahren diskutiert e. eine exemplarische Wahl (mit Stimmzettel und Wahlurne) durchgeführt. An der Aktion haben die Besucher des Offenen Treffs im Jugendcafés teilgenommen. Das Jugendcafé hat montags, mittwochs und samstags geöffnet und wird von Jugendlichen zwischen 13 und 21 Jahren besucht. An den Café-Abenden sind je 25 - 30 Jugendliche im Haus. Davon sind ca. 1/3 Mädchen und 2/3 Jungen. Planung Im Vorfeld haben die MitarbeiterInnen zunächst sich selber zum Thema „Wahlen ab 16“ informiert, um anschließend die relevanten Informationen zusammen zu stellen, die exemplarische Wahl vorzubereiten und die Informationen zielgruppenentsprechend im Jugendcafé zu präsentieren. Außerdem wurden die politischen Parteien gebeten, die Aktion zu unterstützen, indem sie uns ihr Wahlprogramm mit jugendrelevanten Aspekten zusenden. Da unsere Jugendcafé erst seit 3 Monaten geöffnet hat und die Beziehung zu den Jugendlichen dementsprechen 56 noch am Anfang ist, haben wir Wert darauf gelegt, dass bei den Jugendlichen nicht das Gefühl entsteht, „Jugend bewegt Politik“ sei eine aufgezwungene „pädagogische Maßnahme“. Die Teilnahme an der Aktion war somit für jeden offen und freiwillig. Durchführung Im Jugendcafé wurde mit Werbeplakaten und Wahlprogrammen über die politischen Parteien informiert. Zugleich wurde über Demokratie und die Möglichkeiten der Mitbestimmung durch Jugendliche aufgeklärt. Die Jugendlichen konnten auf großen Leinwänden ihre Meinung dazu schreiben und mit Stimmzetteln an einer exemplarischen Wahl teilnehmen. Außerdem wurde die Presse eingeladen und die Jugendlichen interviewt. Reflexion Die Jugendlichen haben positiv auf die Aktion reagiert, sich gerne an der Wahl beteiligt und das Diskussionsangebot in Anspruch genommen. Dass einige Jugendliche der Journalistin ein Interview geben konnten und ihre Meinung in der Stadtteil-Zeitung abgedruckt wurde, hat bleibenden Eindruck hinterlassen. Zukünftig könnten ähnliche Projekte durchgeführt werden, die mehr noch auf die aktive Beteiligung der Café-BesucherInnen abzielen, da diese Aktion (aus oben beschrieben Gründen) ein sehr offenes Angebot war. Zielgruppe: Kinder / Jugendliche Wählen, warum? Auch nicht? » Roxeler Wahlstudio Ergebnisse Pro: Wahlen ab 16 – Pro & Contra 16- und 17-Jährige haben Interessen, die von Erwachsenen wenig oder gar nicht vertreten werden. Pro: Contra: Jugendliche müssen heute schon sehr früh Entscheidungen treffen und Verantwortung übernehmen. Warum sollten sie nicht auch früher Wählen dürfen. Contra: 16-Jährige sind politisch unreif. Deshalb sind sie leicht zu beeinflussen. Wer wählen will, der muss auch volljährig und strafmündig sein. Wer strafrechtlich nicht voll verantwortlich ist für sein Verhalten, kann auch nicht verantwortlich sein für das Schicksal des Staates. Pro: Jugendliche haben das Gefühl, nicht ernst genommen zu werden. Die Politikverdrossenheit unter jungen Menschen wird abnehmen, wenn sie mitbestimmen dürfen. Pro: Demokratie darf Jugendliche nicht ausschließen. Contra: Contra: Die Jugendlichen fühlen sich noch nicht reif genug für derartige Entscheidungen. Jugendliche neigen zu politischem Extremismus. 57 Abschlussveranstaltung Zielgruppe: Kinder / Jugendliche » „Wenn du was zu sagen hast, musst du dahin...“ ..die etwas andere Abschlusskonferenz von „Jugend bewegt Politik“ am 24. März 2007 in der Zeche Zollverein in Essen Über 200 Jugendliche diskutierten und feierten zum Abschluss der Kampagne „Jugend bewegt Politik“. Aktionsgruppen aus ganz Nordrhein-Westfalen sendeten am 24.3.07 zur jugendgemäßen Abschlussveranstaltung Vertreter und Vertreterinnen auf die Zeche Zollverein in Essen. Auf dieser Fachnacht stellten die insgesamt beteiligten 52 Aktionsgruppen ihre Ergebnisse mithilfe gestalteter Plakate, Fotos, Videos und Vorträgen vor. Neugierig erkundeten die Jugendlichen den Markt der Aktionsmöglichkeiten und kamen miteinander ins Gespräch. teilt und begründet. Denn Politik, die auch für Jugendliche gemacht wird, muss nach dem Leben und nach den Meinungen, Bedürfnissen und Forderungen der Kinder und Jugendlichen fragen. Wer kennt sich besser mit dem Leben Jugendlicher aus als Jugendliche selber? Konkret diskutiert wurde an diesem Abend in vier Arbeitsgruppen zu den Themen: „Mitsprache im Stadtteil, warum? Und wie?“ „Unser Ort ist Europa - Vielfältigkeit bringt Chancen - und kann Sorgen machen, oder?!“ „Wählen - Warum? Auch nicht?“ „Wie unsere Zukunft aussehen soll - und was wir tun können und müssen!“ In der Fachnacht wurden nicht nur Projekte der Aktionswoche vorgestellt, sondern auch die erarbeiteten Forderungen, Wünsche und Anregungen der Kinder und Jugendlichen in verschiedenen Gruppengrößen besprochen, zerlegt, beur- 58 Abschlussveranstaltung Neben Talkrunden gab es zwischendurch immer wieder kulinarische, kulturelle und livemusikalische Leckerbissen zum Einverleiben. In den Kinoräumen präsentierten einige Gruppen die selbst gedrehten und geschnittenen Videos oder eigene Kurzpräsentationen über die eigene Aktion. pe erarbeitet, welche Voraussetzungen nötig sind, um sich als jugendlicher Migrant oder als jugendliche Mi grantin an Entwicklungen beteiligen zu können. · 20.20 --- Gestern dort, heute hier, Jugendmigrations dienst Köln Jugendliche, die erst seit kurzer Zeit in Deutschland sind, gaben ein Videointerview über ihre ersten Eindrücke in einem neuen Land. Sie diskutierten über Gemeinsamkeiten, unterschiedliche Lebenssitu ationen und Gewohnheiten in Bezug zu ihrem je weiligen Herkunftsland. VIDEOS im Kinoraum Blau: · 20.00 --- Wir mischen mit, BDKJ „Beteiligung von Jugendlichen in Mönchengladbach“: · 20.35 --- Start-Now , Gesamtschule Gartenstadt Wo gibt es gute Beispiele für Partizipation? Wo klappt Im Februar 2007 fand eine „Open Space“-Veranstaltung es nicht? Was kann, was muss getan werden, um Beteimit über 40 Teilnehmer/innen statt. Die am Ende präligungsmöglichkeiten von Jugendlichen zu verbessern? sentierten Ergebnisse zeigten, dass zusätzlich wichtige · 20.10 --- Migranten mischen sich ein/ AWO-JugendmiBausteine für eine umfassende Gewaltprävention und grationsdienst: einen „Klimawechsel“ im Umgang miteinander gefunden wurden. In der Planung zu „Jugend bewegt Politik“ hat die Grup- 59 Abschlussveranstaltung · 20.45 --- Nicht gewünscht, nur geduldet Aus der Stadtschüler/innenvertretung Rheine hatte sich die AG „Bleiberecht“ gebildet. Die AG setzte sich mit der Thematik ‚Flüchtlingsfamilien in Rheine’ auseinander. Mit Hilfe des Mediums Video bekam die Thematik ‚ein Gesicht’, indem Betroffene zu Wort kamen und überlegt wurde, wie deren Situation vor Ort verbessert werden kann. PRÄSENTATIONEN im Kinoraum Grün: · 20.00 --- Brennpunkt Zukunft Kinder und Jugendliche aus Bottrop formulieren ihre Wünsche, Anregungen und Forderungen an die Zukunft · 20.08 --- Trotz der Aggression - Angsträume in Vlotho Mit Vertretern der Stadt Vlotho und einer Deeskalati- 60 onstrainerin suchten Jugendliche, Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen im Alter von 14 bis 17 Jahren und weitere Jugendliche im Alter von 13 bis 14 Jahren nach Situationen oder Orten, die sie aggressiv machen. · 20.15 --- Glückskekse backen im Rathaus Im Vorfeld einer Ratssitzung der Stadt Monheim wurden gemeinsam mit Jugendlichen im Alter zwischen 14 und 18 Jahren in der Ratsküche Glückskekse gebacken. · 20.25 --- Blühende Landschaften Mädchen und Jungen im Alter von 12 – 16 Jahren aus dem Kinder- und Jugendzentrum ‚Alte Schule’ in KölnWiddersdorf sammelten in zwei Workshopeinheiten positive Anregungen und Wünsche sowie negative Feststellungen bzgl. der umgebenden Natur. Abschlussveranstaltung · 20.35 --- Klimawandel ein Straßentheaterstück Jugendliche im Alter von 12 -16 Jahren inszenierten zusammen mit Betreuer/innen der KjG St. Heinrich in Köln ein Straßentheaterstück. In mehreren Treffen entwickelten die Mädchen und Jungen ein Stück zum Thema ‚Klimawandel’. raten können. Sie bringen sich ein, wenn mit Politik die Gestaltung des eigenen Lebensumfeldes gemeint ist. Kinder und Jugendliche beteiligen sich, wenn es darum geht, ob im Park eine Halfpipe gebaut wird, ob das Jugendzentrum einen eigenen Jugendraum bekommt oder ob endlich Maßnahmen zum Klimaschutz flächendeckend zum Tragen kommen müssen. Die im Laufe des Abends gemeinsam gestaltete Skulptur stand für das Motto des Abends: „Auch wenn wir unterschiedliche Fragen und Probleme haben, können wir doch gemeinsam was bewegen.“ Zentrale Botschaften zur Verbesserung der Partizipations- · 20.45 ---- Perspektive Freiwilliges Soziales Jahr/ Sport jugend NRW Im Rahmen eines Projekttages tauschten junge Frauen sich zusammen mit Anderen über Ideen, Sorgen und Ziele in der eigenen Lebensplanung aus und entwickelten Handlungskonzepte für ihren Weg im Leben. Die Ergebnisse zeigten, dass Jugendliche stark an Politik interessiert sind. Junge Leute sagen ihre Meinung, beziehen Stellung und teilen der Öffentlichkeit und vor allem Politikern und Politikerinnen mit, was sie denken und wie sie leben - und vor allem sagen sie ihnen, was Jugendliche von Politikern und Politikerinnen erwarten und was sie ihnen möglichkeiten junger Menschen aus der Woche und dem Abschlussevent flossen letztlich in die Diskussionen auf dem europäischen „Youth Event“ ein. 61 Youth Event Zielgruppe: Kinder / Jugendliche » Youth Event Jugendkongress in Köln Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) führte im Rahmen der EURatspräsidentschaft Deutschlands im ersten Halbjahr 2007 den „Youth Event 2007“ in Köln (13. - 16. April 2007) durch. Der „Youth Event 2007“ stand unter dem Motto „Chancengleichheit und gesellschaftliche Beteiligung für alle Kinder und Jugendlichen“. Er stellte das zentrale Forum der Partizipation junger Menschen an der Weiterentwicklung europäischer Jugendpolitik dar und steht inhaltlich im Zusammenhang mit der für den 25. Mai 2007 geplanten Ratsentschließung des EU-Jugendministerrats zum Thema „Gleiche Chancen und soziale Integration für alle Jugendlichen“. Das Jugendevent bot den teilnehmenden Jugendlichen die Möglichkeit mit anderen jungen Europäerinnen und Europäern und den Generaldirektorinnen und Generaldirektoren Jugend der 27 europäischen Mitgliedsstaaten diesen Handlungsschwerpunkt europäischer Jugendpolitik zu diskutieren. Während des Jugendevents konnten die jungen Menschen ihre Projektideen und Aktionen zum Thema „Gleiche Chancen und gesellschaftliche Beteiligung für alle Kinder und Jugendlichen“ auf einem Marktplatz präsentieren. Weiterhin wurden die Jugendlichen eingeladen, einen Aktionsplan zu entwickeln, um ihre Projektideen und Aktionen grenzüberschreitend zu vernetzen und die europäische Zusammenarbeit zum Thema nachhaltig voranzutreiben. Ein wichtiges Element der Beteiligungsmöglichkeit stellt dazu die stark propagierte Methode des „Strukturierten Dialogs“ dar: lokale, regionale und nationale Ebenen der Jugendhilfe sollen im Rahmen eines vertikalen Diskurses beteiligt werden, anschließend sollen der Transfer der Ergebnisse des „Youth Events 2007“ in die nachfolgenden „Youth Events“ und europäische Jugendwochen stattfinden (horizontaler Diskurs). Im Vorfeld des „Youth Events 2007“ wurden nationale Vorkonferenzen durchgeführt, u.a. auch in NordrheinWestfalen mit der Kampagne ‚Jugend bewegt Politik’. Parallel zu den inhaltlichen Vorbereitungen des „Youth Events 2007“ wurden auf den Vorkonferenzen weitere Anregungen, Forderungen und Botschaften für den auf 62 dem „Youth Event 2007“ zu entwickelnden Aktionsplan geleistet. Zum Youth Event 2007 wurde eine 5-köpfige Delegation der NRW-Vorkonferenz eingeladen. Mit folgenden Eindrücken beschreiben die Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter von 16-20 Jahren ihre Erlebnisse und Erfahrungen vom Youth Event. Martin Drahmann, 20 Jahre 1. Wie war es? Die Veranstaltung war im Ganzen sehr gut. Die Idee des Youth Event ist klasse, Jugendliche und junge Erwachsene aus ganz Europa einzuladen. Der Austausch war ebenfalls sehr gut. Leider ist die Nachhaltigkeit des Youth Events nicht deutlich geworden bzw. geklärt worden. Bei entscheidenden Punkten, z. B. Wahl von Delegierten, war nicht genügend Zeit eingeplant gewesen! 2. Was nehme ich mit? - neue Kontakte zu Jugendlichen in Europa - erste Einblicke in die europäische Politik - Politik auf europäischer Ebene wird nur von ganz wenigen Menschen gestaltet und gelenkt - Partizipation (und Chancengleichheit) für alle Kinder und Jugendlichen ist nicht möglich! - nur auf regionaler Ebene ansatzweise durchführbar 3. Wie konnte ich mich einbringen? Ich konnte mich in meiner Arbeitsgruppe sehr gut einbringen und Ideen äußern sowie andere Punkte unserer Gruppe mitgestalten. Informell (beim Essen, abends, nach dem Programm) habe ich viele Gespräche und Diskussionen über das Thema führen können. Youth Event » Youth Event Jugendkongress in Köln Elisa Hauser, Josephine Echterhoff, Gitta Axmann, Markus Kringe, Martin Drahmann, Jana Lang, Thilo Witzke (v.links) trafen NRW-Jugendminister Armin Laschet (Mitte) Thilo Witzke, 16 Jahre Jana Lang, 18 Jahre 1. Wie war es? 1. Wie war es? Ich fand die Veranstaltung insgesamt gut. Das lag zu einem großen Teil daran, dass dem einzelnen sehr viele „Freiheiten“ in jedem Bereich des Aufenthaltes zuteil wurden. Leider fand ich die wirkliche Arbeitsphase viel zu kurz. Dies sollte man auf dem nächsten Event ändern. Ich bin wirklich froh, dass ich die Möglichkeit bekommen habe, an diesem Event teilzunehmen. Die Mischung aus Arbeit, (Essen), und den vielen interessanten Leuten und dem offiziellen Freizeitprogramm war sehr ausgewogen. Ich bin mir sicher, dass es ein einmaliges Erlebnis war, an das man noch lange zurückdenken wird. 2. Was nehme ich mit? 2. Was nehme ich mit? Ich habe, abgesehen davon, dass ich viele interessante Menschen kennen gelernt habe, auch viel über Jugendpolitik und Beteiligung von Jugendlichen an Politik gelernt, aber auch wie z. B. Jugendzentren in Irland, also im Ausland, aufgebaut sind. Eine Menge der Dinge, die ich dort erfahren habe, haben meinen Horizont in sofern erweitert, als dass ich jetzt eine bessere Vorstellung über die Vernetzung der EU habe. Ich weiß nun mehr über die einzelnen Länder im Bezug auf ‚die Jugend’. Viele tolle Eindrücke, ein paar europaweite Kontakte und neues englisches Vokabular;-) 3. Wie konnte ich mich einbringen? Neben der Arbeit in der Gruppe (Was mir, obwohl ich nicht schlecht im Schulenglisch bin, relativ schwer gefallen ist, da der geforderte Fachwortschatz sehr groß war und ich nicht alle Ausschlag gebenden Wörter kannte, dies lag vielleicht daran, dass dies mein erster Youth- Event in dieser Art und Weise war) konnte ich mich gut mit den einzelnen „Jugendlichen“ über sonstige Aktionen in Deutschland unterhalten und auch viele Dinge erklären, die ihnen im Vorfeld undurchsichtig erschienen. So kam es zu vielen interessanten Diskussionen. 3. Wie konnte ich mich einbringen? Rein theoretisch hatte jeder die Möglichkeit sich sehr gut einzubringen. Natürlich erfordert dies immer viel Eigeninitiative, was letztendlich manchmal durch die Sprachbarriere etwas eingeschränkt wurde. Ich persönlich habe mich aber zumindest in den Kleingruppen innerhalb eines Workshops einbringen können und viele interessante Gespräche geführt. 63 Youth Event » Youth Event Jugendkongress in Köln Josephine Echterhoff, 19 Jahre 1. Wie war es? Das Event war sehr interessant und hat viel Spaß gemacht. Meine Erwartungen wurden mehr als erfüllt, die anderen Jugendlichen waren sehr nett und hatten in der Regel wirklich die Intention, sich einzubringen und etwas zu bewirken. Obwohl die Zeit in den Arbeitsgruppen ein wenig zu knapp bemessen war, konnten wir gute Ergebnisse sammeln. Die Erfahrungen der Beteiligten waren sehr interessant und konnten gut verwertet werden. An dem Event war zu sehen, dass es viele Jugendliche gibt, die sich engagieren, und dies auch erfolgreich tun. Die Bereitschaft, etwas zu unternehmen, existiert. Und der Ansatz gemeinsam und auf internationaler Ebene zu agieren ist sehr gut, aus diesem Grund betrachte ich das Event als Erfolg. 2. Was nehme ich mit? Zunächst konnte ich mein Englisch verbessern, außerdem konnte ich verschiedene Eindrücke der unterschiedlichen, dort vertretenen Kulturen und Mentalitäten sammeln. Ich habe viele Ideen zu meiner Arbeit sammeln können, auf die mich die anderen gebracht haben und die ich in Zukunft umsetzen möchte. Natürlich konnte ich auch viele Kontakte knüpfen und es war schön zu sehen, dass man nicht alleine ist, mit dem Wunsch selbst aktiv zu sein und gleichzeitig andere Menschen, insbesondere Jugendliche und Kinder einzubinden. Desweiteren hat sich meine Meinung gefestigt, dass in der Politik weniger geredet und mehr gehandelt werden sollte. 3. Wie konnte ich mich einbringen? Ich konnte meine Erfahrungswerte besonders in den Arbeitsgruppen einbringen, meine Arbeitsgruppe trug den Titel „Think globally, act locally“ und da ich auf lokaler Ebene mit Kindern und Jugendlichen arbeite, konnte ich sehr aktiv an diesen Punkten des Aktionplans mitwirken. 64