PDF: Broschüre

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Impressum
V.i.S.d.P.
Martin Wonik, Sprecher Arbeitskreis G 5
c/o Landesjugendring NRW e.V.
Herausgeber und Bezug
Arbeitskreis G 5
c/o Landesjugendring NRW e.V.
Martinstr. 2a
41472 Neuss
E-Mail: info@ljr-nrw.de
Die Kampagne „Jugend bewegt Politik“ wurde initiiert von den im Arbeitskreis G 5 organisierten Trägern:
· Landesjugendring NRW (Koordination und Durchführung)
· Arbeitsgemeinschaft „Haus der offenen Tür“ NRW
· Paritätisches Jugendwerk NRW
· Landesvereinigung Kulturelle Jugendarbeit NRW
· Landesarbeitsgemeinschaft Jugendsozialarbeit NRW
Redaktion
Gitta Axmann
Markus Kringe (www.step-by-step-dialog.de)
Heike Lenz
Christiane Trachternach
Gestaltung
Artists' Quarter Mediendesign
Borchener Str. 20 · 33098 Paderborn
support@artists-quarter.de · www.Artists-Quarter.de
gefördert durch Jugend für Europa und das Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration des Landes
Nordrhein-Westfalen
Neuss im Juni 2007
1
Vorwort
Im Rahmen der EU-Ratspräsidentschaft Deutschlands
führte das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen
und Jugend (BMFSFJ) in der ersten Jahreshälfte 2007 den
„Youth Event 2007“ in Köln (13. - 16. April 2007) durch.
Junge Menschen aus 34 Ländern waren eingeladen, einen Aktionsplan zum Thema „Gleiche Chancen und gesellschaftliche Beteiligung für alle Kinder und Jugendlichen“
zu erstellen und somit an der Gestaltung dieses Handlungsfeldes europäischer Jugendpolitik aktiv mitzuwirken. Ziel
des „Youth Event 2007“ war, die Ideen der Teilnehmerinnen
und Teilnehmer zu sammeln und in die Ratsentschließung
des EU-Jugendministerrates zum Thema „Gleiche Chancen
und soziale Integration für alle Jugendlichen“ am 25. Mai
2007 einfließen zu lassen.
Der „Youth Event“ stellt das zentrale Forum der Partizipation junger Menschen an der Weiterentwicklung europäischer Jugendpolitik dar. Im Vorfeld des „Youth Event
2007“ fanden in Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt
jeweils nationale Vorkonferenzen statt.
Unter dem Motto „Jugend bewegt Politik“ haben die fünf
landesweiten Träger der Kinder- und Jugendarbeit (Arbeitskreis G5) die Vorkonferenz in Nordrhein-Westfalen in Form
einer landesweiten Kampagne durchgeführt. Der Arbeitskreis G5 setzt sich zusammen aus dem Landesjugendring
NRW, der Arbeitsgemeinschaft Haus der offenen Tür NRW,
dem Paritätischen Jugendwerk NRW, der Landesvereini-
gung Kulturelle Jugendarbeit NRW und der Landesarbeitsgemeinschaft Jugendsozialarbeit NRW. Die Federführung
in der Organisation und Koordination der Kampagne hatte
der Landesjugendring NRW übernommen.
Ohne die Finanzierung durch das Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration NRW wäre eine
solche Kampagne nicht durchzuführen gewesen. An dieser
Stelle danke ich dem Jugendministerium für seine Förderung.
Mein herzlicher Dank gilt natürlich ebenso allen Akteurinnen und Akteuren, die an der Umsetzung der Kampagne
beteiligt waren. Ganz besonders danken möchte ich aber
den vielen Kindern und Jugendlichen, die engagiert ihre
Ideen für eine verbesserte Beteiligung junger Menschen
eingebracht haben und somit helfen, Europa kinder- und
jugendfreundlicher zu gestalten.
Martin Wonik
Sprecher des Arbeitskreises G5
„Jugend bewegt Politik“
» Aktionsgruppen aus ganz NRW beteiligen sich
Wie leben Kinder und Jugendliche in Europa? Welche Mitsprache- und Mitgestaltungsmöglichkeiten sehen sie in ihrem konkreten Lebensumfeld, aber auch auf Landes- oder
Europaebene. Wo wünschen sie sich Verbesserungen und
welche Forderungen haben sie an politisch Verantwortliche?
Im Rahmen der Kampagne „Jugend bewegt Politik“ bekamen Kinder und Jugendliche die Möglichkeit, politisch
Verantwortlichen auf kommunaler, landesweiter und europäischer Ebene ihre Ideen und Forderungen mitzuteilen
und somit den „Youth Event“ mit konkreten Forderungen
von Kindern und Jugendlichen aus Nordrhein-Westfalen zu
bereichern.
Die Kampagne umfasste zwei Bausteine:
Vom 17. bis 24. März 2007 führten die Träger der Kinderund Jugendarbeit in G5 eine landesweite Aktionswoche
zum Thema „Partizipation junger Menschen“ durch. In
ganz Nordrhein-Westfalen wurden Aktionen und Projekte
gestartet, in denen Kinder und Jugendliche ihre konkreten
Partizipationsmöglichkeiten kritisch unter die Lupe genommen und Forderungen nach einer verbesserten gesellschaftlichen Beteiligung aufgestellt haben.
Kinder und Jugendliche betrieben hier „Politik im Kleinen“,
um damit auch die große Politik zu beeinflussen. Insgesamt
sind 52 Projekte, Seminare, Workshops, etc. durchgeführt
worden, an denen sich über 1.000 Kinder und Jugendliche
beteiligt haben. Die Aktionswoche brachte die Stimmen der
Kinder und Jugendlichen in NRW auf die Tagesordnung der
lokalen Politik und setzte damit ein ungewöhnliches Zeichen in Sachen Wahrnehmung von Kinder- und Jugendpolitik! Auf der Internetpräsenz www.jugend-bewegt-politik.
de wurden alle Projektergebnisse eingestellt und die Wünsche, Anregungen und Forderungen an Politik landesweit
transportiert.
Der zweite Baustein der Kampagne bestand in dem zentralen Abschlussevent am 24. März 2007 in Essen. In der
„Fachnacht“ wurden Beteiligte aus allen Aktionen eingeladen, in einem jugendgemäßen Rahmen ihre Ergebnisse
und Forderungen zur Verbesserung der Partizipationsmöglichkeiten junger Menschen in einem großen Rahmen vorzustellen und zu diskutieren.
Die zentralen Ergebnisse dieser Fachnacht wurden auf dem
„Youth Event 2007“ in Köln präsentiert und sind größtenteils in den dort erarbeiteten Aktionsplan aufgenommen
worden.
Diese Dokumentation spiegelt einerseits die Vielfalt an
kreativen Aktionen wider, gleichzeitig belegt sie durch die
Forderungen der beteiligten Kinder und Jugendlichen den
großen Handlungsbedarf in der Verbesserung echter und
ernst zu nehmender Partizipationsmöglichkeiten von Kindern und Jugendlichen.
Die Abschlussdokumentation
Inhalt
01 Impressum
Unser Ort ist Europa
02 Vorwort
» Zielgruppe Kinder
03 „Jugend bewegt Politik“
22
Miteinander in Coerde
23
„Wir alle sind Deutschland“
Mitsprache im Stadtteil
» Zielgruppe Kinder / Jugendliche
» Zielgruppe Kinder
24
06
„Schritt-Tempo-Spiel & Straße“
» Zielgruppe Jugendliche
07
Kinderstadtplan für Halver
25
Zirkus der Kulturen - Wir sind Kinder einer Erde
» Zielgruppe Kinder / Jugendliche
26
Migranten mischen sich ein
27
Gestern dort, heute hier - Willkommen in 08
Jugendpolitischer Stammtisch und Café Europa
„Was Kinder und Jugendliche sich von der Deutschland
Erkrather Politik wünschen!“
28
Krefeld für Toleranz
09
Wunschliste für Politiker vor Ort
29
„Nicht gewünscht - Nur geduldet“
09
Blühende Landschaften
30
Tanz um mein Leben
10
Aktiv plakativ
31
In Hochheide ist Europa
11
Aktion „Fotowand“ im Wichernhaus
32
Statements gegen rechts
12
„Wir mischen mit!“
33
hier bin ich - nicht allein
» Zielgruppe Jugendliche
13
„Drucken statt Drucksen“
14
Jugend Politik Brunch
15
Die „obaschlaun“ erkunden das Dortmunder Rathaus
16
Trotz der Aggression - Angsträume in Vlotho!
17
Glückskekse-Backen im Monheimer Rathaus
19
„MittwochsMaler“ im Stadtbezirk Köln-Nippes
20
Was geht ab in Mitte?
21
Outdoorpoint
4
Die Abschlussdokumentation
Inhalt
Wie unsere Zukunft aussehen soll
Wählen, warum? Auch nicht?
» Zielgruppe Kinder
» Zielgruppe Kinder / Jugendliche
Ostereiermarsch
Radiobeitrag zu Gewaltspielen und zum Bürgerfunk
53
Wahlalter ab 14
34
35
54
Jugendkonferenz im Landtag
36
„Ich mal mir die Welt, wie sie mir gefällt.“
55
Wählen ab 14
» Zielgruppe Kinder / Jugendliche
56
Roxeler Wahlstudio
37
38
39
40
41
42
43
„Wir, Vereine des LMV, bewegen Jugend“
Brennpunkt Zukunft
Spielend helfen lernen
Für unsere Umwelt - Kein australischer Giftmüll in NRW
„Wir sind die Zukunft“
Zukunftsatelier Jugend
Stammel nicht herum - RAP über deine Rechte
45
Kalendrina
» Zielgruppe Jugendliche
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48
49
50
51
52
58
Abschlussveranstaltung: „Wenn du was zu sagen hast, musst du dahin...“
Youth Event - Jugendkongress in Köln
62
Perspektive FSJ - Lebensplanung und soziales Engagement
Bewegung in der Schule
„Unsere Schule gegen Rechts“
Moving pictures moving politics
„Klimawandel - ein Straßentheaterstück“
Jugendliche rappen auf - Mehr als nur Worte an die Politik
„START-NOW“
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Mitsprache im Stadtteil
Zielgruppe: Kinder
» „Schritt – Tempo – Spiel & Straße“
Kinder gestalten ihren Stadtteil - eine Aktion der Naturfreundejugend NRW
Kontakt: Matthias Röben, nfjroeben@gmx.de
Am 20.03.07 fand von 16:00 – 18:00 Uhr im Dortmunder
Kreuzviertel eine Straßenaktion der Naturfreundekinder
statt. 20 Kinder / 4 Elternpaare / 4 Gruppenleiter/-innen
waren vor Ort. Ziel der Aktion war es, für ein Tempolimit
im Wohngebiet einzutreten und die Autofahrer dazu
zu bewegen, sich an die Schrittgeschwindigkeit in der
verkehrsberuhigten Zone zu halten.
Zu diesem Zweck gestalteten die Kinder Schilder,
Stellwände und Flugblätter. Letztere wurden in
hundertfacher Ausführung in die Briefkästen gesteckt, an
Autofahrer und Passanten verteilt, sowie an den parkenden
Autos befestigt. Eine Spieleaktion während der ganzen Zeit
unterstrich die Forderungen nach einem Tempolimit.
Trotz der telefonischen Zusage der örtlichen Presse, einen
ausführlichen Artikel zu dieser kinderpolitischen Aktivität
zu veröffentlichen, erschien die angekündigte Reporterin
nicht.
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Nichtsdestotrotz war unsere Straßenaktion ein großer
Erfolg, zu dem 20 Kinder mit Eltern und Gruppenleiterinnen
beitrugen.
Außerdem haben wir beschlossen, den Autofahrern auch
weiterhin „auf den Wecker zu fallen“ und Politiker/innen der Bezirksvertretung mit unserem Anliegen zu
konfrontieren.
Zielgruppe: Kinder
Mitsprache im Stadtteil
» Kinderstadtplan für Halver
Eine Aktion vom Jungen Forum (Hauptschule und Jugendzentrum Halver)
Kontakt: Arndt Spielmann, jungesforum-halver@web.de
Am Samstagmorgen um 9:30 Uhr trafen wir uns am
Jugendzentrum und haben die Posten für die Stadtrallye
verteilt. Kurze Zeit später trafen bereits die ersten der rund
50 Kinder ein, die an unserer Aktion teilnehmen wollten.
Die Rallye führte die TeilnehmerInnen in Zweiergruppen
durch die Halveraner Innenstadt. Auf einem Fragebogen
mussten Fragen über unsere Stadt beantwortet werden.
Etwas Besonderes haben wir uns für das Bahngelände
einfallen lassen:
An der zweiten Station wurden alle Kinder vor dem
leeren Bahngelände fotografiert. Dieses Gelände soll in
den nächsten Jahren neu bebaut werden und die Fotos
sollen nochmals daran erinnern, dass auch Kinder in den
Planungen berücksichtigt werden sollen.
Nach der Stadtrallye konnten die Kinder auf einem Bodenbild
aufmalen, wie sie sich die Zukunft in Halver vorstellen.
Auf einer Wandzeitung konnten die Kinder aufschreiben,
welche Wünsche und Ideen sie für Halver haben.
Auf unserer Wandzeitung äußerten die Kinder und
Jugendlichen folgende
Wünsche und Forderungen für die Zukunft unserer Stadt:
- mehr Hundeklos
- eine rauchfreie Stadt
- weniger Autos
- Besonders ist uns aufgefallen, dass die TeilnehmerInnen
Verbesserungen für ihre jeweilige Schule forderten.
Während der Wartezeit auf den Start (die Teilnehmer sind
in 3-Minuten-Abständen gestartet) konnten die Kinder an
einem Malwettbewerb teilnehmen. Hier wurden Symbole
für den neuen Kinder- und Jugendstadtplan gesucht.
Nach der Mittagspause wählten die Mitglieder des
Jungenforums die Gewinnerbilder aus.
Alle Ergebnisse werden nun in den nächsten Wochen in
den Kinder- und Jugendstadtplan einfließen.
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Mitsprache im Stadtteil
Zielgruppe: Kinder / Jugendliche
» „Was Kinder und Jugendliche sich von der Erkrather Politik wünschen!“
Eine Aktion des Kinder- und Jugendzentrums des TSV Hochdahl und der Erkrather Gleichstellungsbeauftragten
Kontakt: Gabriela Klosa, gklosa@tsv-hochdahl.de
Acht unterschiedliche Postkartenmotive mit Forderungen
und Wünschen von Kindern und Jugendlichen aus dem
Kinder- und Jugendzentrum des TSV Hochdahl liegen
druckfrisch auf dem Tisch und sind dort und im Büro der
Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Erkrath ab sofort
kostenlos erhältlich. Unter dem Motto „Nicht weniger,
sondern mehr...“ bezieht sich das ‚mehr’ ganz konkret auf
„mehr Freizeitangebote, Spielplätze und –räume, Mädchen-,
Kinder- und Jugendtreffs sowie auf mehr Akzeptanz,
Toleranz und Integration der Kinder und Jugendlichen mit
Migrationshintergrund.“
Nach der überaus erfolgreichen Postkartenaktion von
2005, die im Rahmen des Mädchenaktionstages zum
Internationalen Frauentag entstand, bot sich die NRWAktionswoche „Jugend bewegt Politik“ an, eine erneute
Postkartenaktion zu starten, diesmal jedoch mit dem
Schwerpunkt der lokalen Politik aus Sicht der Kinder- und
Jugendlichen.
In bewährter Kooperation entwickelten Gabriela
Klosa vom TSV Hochdahl und Annegret Pollmann,
Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Erkrath, das Konzept
und stellten nach den Wünschen und Forderungen der
Kinder- und Jugendlichen die acht verschiedenen Motive
der Postkarten zusammen. Die Gespräche bei der Erstellung
der Motive und die Ergebnisse selbst spiegeln wider, dass
entgegen aller Vorurteile die Jugendlichen sehr wohl
politisch interessiert und engagiert sind. Sie haben klare
Vorstellungen und Erwartungen an die Politik vor Ort und
scheuen sich nicht, diese auch zu äußern, plakativ und mit
viel Spaß und Engagement zu präsentieren.
Damit in Zukunft noch mehr Kinder und Jugendliche
sich beteiligen und die offenen Jugendeinrichtungen
nutzen, dienen die Postkarten auch wie bereits 2005 als
Werbeträger für diese Einrichtungen.
Ergebnisse in Postkartenform:
Nicht weniger, sondern mehr
- Disco- und Eventveranstaltungen
- Kinder- und Jugendtreffs
- Sport- und Spielräume
- Spielplätze
- Hausaufgabenhilfe
- Freizeitangebote
- Mädchenangebote
- Akzeptanz
Nicht weniger, sondern mehr...
Nicht weniger, sondern mehr...
MÄDCHENANGEBOTE
AKZEPTANZ
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akzeptanz.indd 1
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Zielgruppe: Kinder / Jugendliche
Mitsprache im Stadtteil
» „Wunschliste für Politiker vor Ort“
Eine Aktion der Musikgruppe „Spielfreunde Angelsdorf“e.V.
Kontakt: Barbara Schnitzler, barbara@spielfreunde-angelsdorf.de
Gleich mehrere Veranstaltungen fanden zur Durchführung
der Aktion statt. Vom 9. März bis zum 11. März fand ein
Jugendherbergswochenende statt, an dem 21 Kinder und
Jugendlichen zwischen 8 und 27 Jahren teilgenommen
haben. In mehreren Gruppen wurden unterschiedliche
Themenbereiche erarbeitet. Das Ergebnis dieses
Wochenendes: eine Liste voller Wünsche und Lösungen.
Erfreulich in diesem Zusammenhang war, dass nicht nur die
Jugendlichen gelernt haben sich einzumischen, sondern
dass sie ernst genommen wurden und ihre Aktion Thema
einer der nächsten Ausschusssitzungen der Gemeinde
Elsdorf sein wird.
Am Samstag, dem 17. März wurden dann die Wünsche/
Forderungen und Umsetzungs- bzw. Lösungsmöglichkeiten
nochmals überarbeitet und auf Plakate geklebt sowie
anschließend einer befreundeten Gruppe Jugendlicher
präsentiert. Die Übergabe der Plakate und der
zusammengefassten Wunschliste für die Politiker/innen vor Ort wurde dann am Donnerstag, dem 22. März
2007 um 17.00 Uhr im Rathaus der Gemeinde Elsdorf
dem Bürgermeister H. Effertz und den verschiedenen
Fraktionsvertretern vorgenommen. Hierbei entwickelte sich
zwischen den Jugendlichen und den Politiker/-innen eine
lebhafte Diskussion.
» „Blühende Landschaften“
Eine Aktion des Jugendzentrums Alte Schule“ in Köln-Widdersdorf
Kontakt: Norbert Münnich, alteschule@jugz.de
In der Woche vom 19. bis zum 23.3.07 haben sich die
Besucher des Offenen Treffs mit dem Thema „Was finde
ich gut/nicht gut und wie drücke ich es in einer A4 Seite
per Foto aus“ beschäftigt. Allen Besuchern/-innen wurde
dieses Projekt vorgestellt. Aktiv sind dann 8 Mädchen und
Jungen geworden.
Es wurde ein Formblatt entwickelt, in dem die Jugendlichen
ihre Ideen skizzieren sollten, um dann mit der angeschafften
Digi-cam eine DIN A4 Seite zu gestalten. Konzeptionell
arbeitet das pädagogische Team immer mit der Freiwilligkeit
der BesucherInnen. So soll einer weit verbreiteten
Konsumhaltung unter den Jugendlichen begegnet werden.
Fragen wie: „Was sollte deiner Meinung nach für dich
verbessert werden?“, „Wie müsste deine Umwelt
aussehen?“, „Was würdest du dafür tun?“, „Was stört dich
im Dorf?“, „Was müssen die Lokalpolitiker von dir unbedingt
wissen?“ sollten die Besucher/-innen zu Überlegungen
motivieren und in Aktion versetzen.
In Gesprächen wurde heiß diskutiert. Die Mehrheit der
Leute zogen mit der Kamera los und fotografierten ihre
Umwelt. 6 Besucher/-innen brachten dann die Gedanken in
den PC und aufs Papier. Eine Mappe mit Ausdrucken wurde
erstellt und der Bezirksbürgermeisterin zugestellt. Zum
Pressetermin kam leider kein Vertreter.
Es war klar eine Konsumhaltung bei der Mehrzahl der
Jugendlichen zu erkennen. Kritisieren ja, engagieren nein.
Positive Äußerungen kamen nur vereinzelt. Wir haben jedoch
einige Anhaltspunkte für weitere Aktivitäten erhalten. Ein
Grillplatz steht auf der Wunschliste der Jugendlichen, nun
ist die Lokalpolitik dafür zuständig, die Erlaubnis zu erteilen
und die Finanzierung zu sichern. Hoffentlich behalten die
Pessimisten nicht Recht.
Fazit: Eine niederschwellige Aktion mit kleinem Produkt.
Klein, kann aber in diesem Fall das „Pflänzchen“ sein, was
zur „blühenden Landschaft“ heranwächst.
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Mitsprache im Stadtteil
Zielgruppe: Kinder / Jugendliche
» Aktiv plakativ
Eine Aktion der Kath. Jugendfreizeitstätte/JUZE in Rösrath
Kontakt: Holger Wondratschek, holger.wondratschek@juzeweb.de
In den Wochen vor der eigentlichen Aktionswoche „Jugend
bewegt Politik“ wurde im JUZE an den unterschiedlichen
Plakaten gearbeitet. Zum Thema „meine Wünsche für
Rösrath“ konnten durch fast 50 Kinder und Jugendliche
15 DIN A1 Plakate bunt gestaltet werden. Die Bedürfnisse
der Kinder sind sehr unterschiedlich und reichen von
besseren Busverbindungen bis zu gewaltfreien Schulen
und Lebensräumen.
In einer gemeinsamen Aktion konnten die Plakate gekleistert
und danach im Sozialraum an stark frequentierten Stellen
positioniert werden.
Die Teilnahme der Kinder und Jugendlichen kann alles
in allem als motiviert und positiv bezeichnet werden.
Insbesondere zu erwähnen ist das Interesse an einer
detaillierten Auswertung der Ergebnisse nach den
Osterferien und die Einleitung eines Dialogs mit den lokalen
Politiker/-innen.
Berücksichtigt man die kurzfristige Umsetzung und
Integration der Aktionswoche in das laufende Angebot
des JUZE Rösrath ist die durchweg positive Resonanz
äußerst bemerkenswert. Es bleibt zu wünschen, dass die
Aktionswoche einen initiierenden Charakter beinhaltet und
die Ergebnisse/ Wünsche der Kinder und Jugendlichen in
Teilen umgesetzt werden können.
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Plakat 1:
Mehr Bälle für die Schulen
Straßen ausbessern
Mehr Geld für die Schulen
Mehr Klettergerüste
Weniger Druck von den Schulen
Hundeparcour
Plakat 2:
Mehr Sportplätze
Mehr Beleuchtung
Mehr Spielstraßen
Bessere Ampelvorrichtung vor dem Rösrather
Möbelzentrum
Plakat 3:
Skaterpark
Mehr Freizeitbeschäftigungen
Mehr Mülleimer
Mehr Kletteranlagen
Mehr Blitzanlagen
Die abschließende Zusammenfassung der Ergebnisse und
die Einleitung eines weiterführenden Dialogs mit den lokalen
politischen VertreterInnen stehen bis dato noch aus. Bereits
jetzt signalisierten mehrere beteiligte Jugendliche und zwei
Parteien bereits ein größeres Interesse der Auswertung.
Ergänzend sei erwähnt, dass die 15 Plakataufsteller von
den Ortsvereinen der kommunalen Parteien in kooperativer
Zusammenarbeit zur Verfügung gestellt wurden.
Zielgruppe: Kinder / Jugendliche
Mitsprache im Stadtteil
» Aktion „Fotowand“ im Wichernhaus
Eine Aktion vom Jugendhaus „Ev. Wichernhaus“ in Essen
Kontakt: Katrin Müller, ka.mueller@gmx.de
Zur Aktion „Jugend bewegt Politik“ hat das Wichernhaus
die Gesamtheit seiner Besucher aufgefordert teilzunehmen.
Ca. 110 Kinder und Jugendliche aus dem Stadtteil
Holsterhausen beteiligten sich an dem Projekt.
Dabei wurde eine Fotowand erstellt, in der sich Kinder und
Jugendliche im Stadtteil und im Jugendhaus verorteten. Die
einzelnen Beiträge bestanden jeweils aus einem Portraitfoto
und einer Aussage des/der jeweiligen Jugendlichen zur
politischen Situation im Stadtteil und das Jugendhaus
betreffend. Die Fotowand entstand in einem Zeitraum von
drei Wochen im März 2007. Zusätzlich wurde zentral in der
Fotowand ein Stadtplan des Stadtteils integriert, auf dem
die Kinder und Jugendlichen ihren Wohnort markierten und
mit einem Bindfaden mit dem Jugendhaus verbanden.
In der Aktionswoche wurde die Fotowand Politiker/innen aus dem Stadtteil vorgestellt und mit diesen
diskutiert. In einer „Talkrunde“ wurden die Politiker/innen (Bezirksvertretung sowie Mitglieder aus Rat und
Verwaltung der Stadt Essen) mit den Aussagen der Kinder
und Jugendlichen konfrontiert.
Die örtliche Presse berichtete: Da die Stadt Essen zurzeit
eine Neuorientierung der Kinder – und Jugendarbeit
vornimmt, bezogen sich Fragen und Aussagen der Kinder
und Jugendlichen hauptsächlich hierauf. Die unsichere
Situation zur Förderung des eigenen Jugendhauses
mobilisierte Kinder und Jugendliche natürlich stark zu
Engagement und politischer Partizipation.
Kinder und Jugendliche waren sich einig, ihre Anliegen
und ihre politischen Forderungen gut dargestellt zu haben
und vereinbarten, die lokale Politik weiterhin auf ihre
Verantwortlichkeit hinzuweisen. Es wurde geplant, den
Kontakt zur örtlichen Politik fortzuführen.
Statements von Kindern und Jugendlichen (Auszüge)
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„Für mich ist das Wichernhaus wie eine Familie.“
„Ich denke, dass auch wenn viele Jugendliche hier ihre Meinung sagen, es nichts bringen wird, weil es die Politiker nicht wirklich interessiert.“
„Ich komme hier hin, weil es kaum Orte gibt, wo man sich treffen kann.“
„Politiker vergessen viel zu oft, dass Jugendliche auch irgendwann wählen gehen.“
„Wenn Essen Kulturhauptstadt 2010 wird, soll es auch Jugendkultur geben.“
„Ich fühle mich wohl im Wichernhaus, weil hier viele Leute zum spielen sind.“
„Hallo Politiker! Ich finde es schön hier, weil man hier Fußball spielen kann.“
„Ich komme hier hin, weil es hier immer was zu tun gibt und einem ist nie langweilig.“
„Ich wüsste nicht, wo ich sonst hingehen sollte.“
„Ich bin gerne im Wichernhaus, weil ich hier meinen Interessen nachkommen kann und mich an der Programmgestaltung beteiligen kann.“
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Mitsprache im Stadtteil
Zielgruppe: Kinder / Jugendliche
» Wir mischen mit!
Eine Aktion vom BDKJ Regionalverband Mönchengladbach
Kontakt: Peter Maxein, peter.maxein@bdkj-aachen.de
„Wir mischen mit!“ teilt sich auf in eine Auftaktveranstaltung
und eine anschließende Befragung von Kindern und
Jugendlichen per Postkarten und Weiterarbeit im
Ausschuss.
Geplant war, sich in verschiedenen Kleingruppen mit vier
Fragestellungen auseinanderzusetzen und die Ergebnisse
auf Plakaten festzuhalten:
1. Wie sieht Partizipation in meinem Verband aus?
2. Wo haben Jugendliche in Mönchengladbach gute Beteiligungschancen? Wo reden sie mit?
3. Wo sind die Jugendlichen außen vor? Wo haben sie keine Chance mitzureden?
4. Was muss getan werden, was können wir tun, um Chancen für Jugendliche zu verbessern?
Leider waren statt der erwarteten 12 bis 15 nur 5
TeilnehmerInnen gekommen. Aus diesem Grund haben
wir uns mit den Fragen 2 und 3 auseinandergesetzt. Trotz
der geringen Teilnahmezahl kamen einige interessante
Aussagen zutage.
Postkartenbefragung
·Wie geht es den Kindern und Jugendlichen in den Mönchengladbacher Schulen?
·Wie sind die Eindrücke durch die Zentralprüfungen?
·Welche Erfahrungen haben sie in den Ganztagsschulen gemacht?
Die Antworten werden auf vorbereitete Postkarten,
die bereits fertig gestellt sind, geschrieben und an das
BDKJ Regionalbüro geschickt. In einer der nächsten
Ausschusssitzungen werden die Ergebnissen der Befragung
analysiert und diskutiert.
Die Ergebnisse sind auf zwei Plakaten festgehalten.
Hierbei wird deutlich, dass vor allem im Bereich von Politik,
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Beschlüsse zu Jugendfragen und Schule, Jugendliche
nicht beachtet werden. Positiv ist die Situation in den
kath. Jugendverbänden erwähnt worden. Hier funktioniert
Mitbestimmung seit langem und nach wie vor sehr gut. Auch
aus dem schulischen Bereich gibt es in Mönchengladbach
gute Chancen für Jugendliche sich in und durch Schule zu
Wort zu melden.
Das Projekt läuft weiter und jetzt erst richtig spannend,
da die Postkarten an die Verbände verteilt und weitere
Rückmeldungen kommen werden.
Ergebnisse
Wo haben Jugendliche gute Beteiligungschancen in
Mönchengladbach? Wo reden sie mit?
·Durch Schülersprecher und Klassensprecher gibt es an Mönchengladbacher Schulen eine gute Möglichkeit sich einzumischen. Und die Jugendlichen mischen sich ein!
·In Schulen werden die Jugendlichen durch Sprecher gut vertreten und auch gehört!
·In Jugendverbänden super Beteiligungschancen! Keine Aktionen in Gruppenstunden ohne Zustimmung der Kids!
·Kids wählen auf den Jahreshauptversammlungen mit! (Vertreter der Gruppen)
·Gruppensprecher sind zu jeder Leiterrunde eingeladen!
·Es existiert ein gut funktionierender Jugendring in
M'Gladbach
·Es gibt eine Fragestunde für Jugendliche beim OB – ob die funktioniert und angenommen wird, ist nicht bekannt!
Unterstützung durch die Stadt. Zum Teil gute, lose zusammengesetzte Jugendgruppen, die Konzerte auf die Beine stellen
Zielgruppe: Jugendliche
Mitsprache im Stadtteil
» „DRUCKEN statt DRUCKSEN!“
Eine Aktion der Internationalen Jugendbegegnungsstätte in Solingen vom 20. bis 22. März 07
Kontakt: Lina Palm/J. Stuhldreier, rockerratte@aol.com, j.stuhldreier@solingen.de
1. Tag:
Pünktlich um 16:00 Uhr standen die 12 Teilnehmer und
Teilnehmerinnen vor der Tür des InderJu - alle kandidieren
für den 6. Jugendstadtrat Solingen.
Wir begannen Ideen, Forderungen, Anregungen, usw. für
unsere Stadt (Solingen) zu sammeln. Jeder schrieb seine
Ideen auf ein Blatt Papier. Danach lasen alle nacheinander
ihre Ergebnisse vor. Wir diskutierten über manche
Forderungen und fassten ähnliche Ideen zusammen. Daraus
entstand ein Blatt mit insgesamt 12 Forderungen. Diese
arbeiteten wir gemeinsam so aus, dass eine Forderung in
einem Satz auf einem Plakat stehen konnte.
Zwei verschiedene Plakate mit folgenden Forderungen
wurden erstellt und im Stadtgebiet aufgehangen:
Wir wollen...
... besser ausgestattete Jugendhäuser!
... mehr Kunstrasenplätze!
... mehr Sportanlagen!
... Schulbusse!
... Discos ab 14!
... mehr Open Air Veranstaltungen!
... mehr Jugendcafés!
... mehr Festivals für Jugendliche!
... mit dem Schokoticket Taxi fahren!
... einen offenen Partyraum statt leer stehende Gebäude!
... mehr Freizeitangebote für Jugendliche!
... Einen Nachtexpress nach Aufderhöhe und Höhscheid!
Dann konnte es losgehen. Stefan erklärte uns erst einmal,
wie das so genannte Siebdruckverfahren funktionierte.
Wir zeigten ihm unsere Ergebnisse des letzten Tages.
Leider konnten wir die Plakate nicht so drucken, dass
eine Forderung auf einem Plakat steht. Dies wäre zu
zeitaufwendig gewesen. Die kreativen Jugendlichen
überlegten sich jedoch kurzfristig, die Forderungen
aufzuteilen und auf zwei Plakate zu drucken.
Nachdem wir gemeinsam eine Vorlage für die Plakate
auf einem bestimmten Papier angefertigt hatten, gingen
wir in den Keller der Druckerei, um dort eine bestimmte
lichtempfindliche Flüssigkeit auf ein großes, feines Sieb
zu übertragen. Dann erst konnte die Massenproduktion
der Forderungen und Wünsche beginnen. In einen großen
Rahmen eingespannt und mit Siebdruckfarbe überzogen,
druckten wir durch das Sieb unsere Plakate. Diese
mussten dann nur noch trocknen und fertig war unsere
„Wunschliste“.
3. Tag:
Wir mussten die Plakate möglichst gut sichtbar und dennoch
geschützt in der ganzen Stadt aufhängen. Dafür sammelten
wir gemeinsam Vorschläge. Da den TeilnehmerInnen so
viele gute Plätze einfielen, teilten wir uns in zwei Gruppen
von je sieben Leuten auf (Einige brachten eine Freundin
oder einen Freund mit, die uns halfen). Eine Gruppe blieb
im Stadtteil Ohligs, die andere fuhr in die Innenstadt.
Nun hängen die 24 Plakate in Schulen, Jugendhäusern,
Geschäften usw. gut sichtbar und meist hinter Glaswänden
vor „Angriffen“ geschützt.
2. Tag:
Am zweiten Tag fuhren wir gemeinsam zu der Druckwerkstatt
„Skate Department“, wo uns der Leiter des Workshops,
Stefan Pleuger, begrüßte. Noch bevor wir richtig anfingen,
stand ein Mitarbeiter des Radiosender RSG vor der Tür.
Dieser nahm dann ein paar Statements von mir und vier
begeisterten Teilnehmern auf. Die Freude der Jugendlichen
war groß.
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Mitsprache im Stadtteil
Zielgruppe: Jugendliche
» Jugend Politik Brunch
Eine Aktion der Sportjugend im Kreissportbund Steinfurt
Kontakt: Uli Fischer, fischer@ksb-steinfurt.de
Am Sonntag, den 18. März 2007 fand ein Jugend Politik
Brunch in der Geschäftsstelle des KSB Steinfurt statt. An
dem Brunch selbst haben mehrere Jugendliche, Kreistagsabgeordnete, die Jugendhilfeausschussvorsitzende
Doris Gremplinski und der Kreisabgeordnete sowie stellvertretende KSB-Vorsitzende Jürgen Coße, Vertreter der
Sportjugend im KSB Steinfurt und Uli Fischer, Jugendbildungsreferent der Sportjugend Steinfurt, teilgenommen.
Parallel zum Brunch vor Ort bestand die Möglichkeit diesen
im Internet per WebCam mitzuverfolgen und sich interaktiv
per eMail, SMS, Telefon und dem Chatprogramm ICQ an der
Aktion zu beteiligen. Die Fragen, welche über diesen Weg
gestellt worden sind, wurden direkt von den PolitikerInnen
beantwortet. Die Antworten sind dann auf der Homepage
des KSB Steinfurt veröffentlicht worden.
Beim Brunch vor Ort entwickelte sich ein lockeres Gespräch
zwischen den Jugendlichen und den beiden Kreispolitikern.
Dabei konnten viele verschiedene Fragen rund um die Jugendarbeit beantwortet werden. Darüber hinaus wurde
auch über verschiedene Anregungen der Jugendlichen
diskutiert, wie z.B. ein Neu-/Ausbau einer Sporthalle oder
längere bzw. bessere Aufteilung der Hallenzeiten.
Fragenbeispiele, die bei uns eingegangen sind:
Warum beschwert sich die Politik, dass die Jugendlichen
auf der Straße sitzen, wenn in der Jugendarbeit Geld und
Personal gekürzt wird?
Wenn es immer weniger Unterstützung von der Politik für
die Sportvereine gibt, wie soll dann Bewegungsmangel
bei Kindern und Jugendlichen vermieden, ausgeglichen,
behoben werden?
Kann man sich als Kreispolitiker eigentlich den landesund bundespolitischen Trends entgegensetzen, was die
Sportpolitik angeht und eigene Positionen beziehen, sich
z. B. gegen Kürzungen wenden bzw. Mittelverteilung
erhöhen.... , oder ist man nur „ausgeliefertes“
Weiterleitungsinstrument?
Warum werden öffentliche Plätze, Rabatten, Parks etc.
sauber gehalten und von den städtischen Betrieben saniert,
und warum sehen im Vergleich dazu die städtischen
Sportstätten so marode aus und verfallen immer mehr?
Wie stellt sich die Kreispolitik die Jugendarbeit in 10 Jahren
vor? Wie wird diese im sportlichen und außersportlichen
Bereich aussehen? Welche Befürchtungen, Visionen,
realistische Einschätzungen gibt es von Seiten der Politik?
Wie stellt sich die Kreispolitik die künftige Integration
ausländischer, sozial schwacher und anderer Randgruppen
bei weiter rapider Kürzung öffentlicher Gelder vor?
Die Antworten finden sich auf der Internetseite www.ksbsteinfurt.de -> Wir über uns -> Aktionen -> Jugend Politik
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Zielgruppe: Jugendliche
Mitsprache im Stadtteil
» Die „Obaschlaun“ erkunden das Dortmunder Rathaus
Eine Aktion vom Jugendring Dortmund und der JG St. Karl Borromäus
Kontakt: Dirk Geiseler, jugendbotschaft@jugendring-do.de
Ausgangslage
Der Jugendring Dortmund unterhält seit Anfang 2006 eine
Jugendbotschaft für die Interessen und Belange junger
Menschen. Die „Jugendbotschaft in Politik und Verwaltung“
bietet eine Interessenvertretung für junge Menschen nach
dem Vorbild einer Botschaft an. Kinder und Jugendliche
können sich in diesem Rahmen mit PolitikerInnen treffen
und diskutieren, hinter verschlossene Türen im Rathaus
einen Blick werfen, oder sich selbst zu einem ausgewählten
Thema informieren. Die Gruppe „Obaschlaun“ der KJG/
Katholischen Jungen Gemeinde aus Dortmund Dorstfeld
hat das Angebot dankend aufgegriffen - Thema: „Das neue
und schnelle Dortmund am Beispiel U-Turm – Chancen und
Möglichkeiten für junge Menschen!?“.
Kreativzentrum mit kunst- und museumspädagogischer
Begleitung geben, ein großes einladendes Museums-Foyer
im Eingangsbereich mit wechselnden Wanderausstellungen.
Als feste Einrichtungen wurden ein Museum speziell
für Kinder und eine Abteilung für größere Ausstellungen
eingeplant. Daneben sehen die „Obaschlaun“ erhöhten
Bedarf an geeigneten Veranstaltungsräumlichkeiten,
welche im U-Turm ebenfalls Platz finden könnten und einem
Party-/ Clubraum im Kellerbereich des U-Turms. Um allen
Besucherinnen einen angenehmen Besuch zu ermöglichen,
wird in den Plänen der „Obaschlaun“ eine Tiefgarage unter
dem „U“ entstehen. Den krönenden Abschluss bildet die
Chill-Out Lounge mit Candle-Light-Restaurant direkt unter
dem Dortmunder „U“.
Die „Obaschlaun“, das sind junge Frauen im Alter von 14 bis
16 Jahren. Sie wollen klären, was denn da genau passiert
am U-Turm. „Was ist geplant?“, bzw. „Was wird aus dem
Dortmunder Wahrzeichen dem U-Turm?“.
Ausblick
Die Empfehlungen der „Obaschlaun“ werden weitergegeben
an Politik und Verwaltung, verbunden mit der Bitte um
Rückmeldung. Die geplanten 40 Mio. Euro würden aus
der Sicht der „obaschlaun“ schnellstmöglich gebraucht.
Die Pläne für den U-Turm müssten allerdings abgestimmt
und ergänzt werden durch das Umbauvorhaben an der
Rheinischen Straße.
Dazu haben die jungen Frauen in mehreren Gruppenstunden
mit Unterstützung durch die „Jugendbotschaft“ des
Jugendrings Dortmund das geplante Vorhaben vorbereitet.
Es gab bereits im Vorfeld mehrere Treffen, bei denen die
thematische Vorbereitung und eine Themenauswahl im
Vordergrund standen. In der Woche vom 17. - 24. März
wurde das Gesehene und Gehörte in zwei weiteren Treffen
zusammengefasst und nachbereitet. Das dazugehörige
Plakat wurde in der KJG St. Karl Borromäus Gemeinde in
Dortmund Dorstfeld ausgehangen und am 24.03. auf dem
Abschlussevent in Essen präsentiert.
Ergebnisse
Nach der Besichtigung des U-Turms haben die
„Obaschlaun“ ein vielseitiges Nutzungskonzept für den
U-Turm ausgearbeitet. Wichtig war den jungen Frauen die
Verbindung von Museum und Freizeit, da aus der Sicht der
„Obaschlaun“ der U-Turm ein Highlight für Dortmund sein
muss.
U-Turm Dortmund
Im Rahmen dieses Projektes haben wir den U- Turm besucht
und planten einen U- Turm für alle Generationen.
Das unter Denkmalschutz stehende alte Brauereigebäude liegt
in der Innenstadt und ist ein Wahrzeichen Dortmunds.
Hier sind unsere Ideen zur Verwendung des Geländes:
Der bereits entstandene Neubau wird vermietet.
Unter dem großen Außengelände wird eine Tiefgarage gebaut.
Darüber entsteht ein großer Park mit Spielplatz und Skateranlage.
U
Chill out Lounge
Candlelight
Restaurant
Panoramablick
Jeden Tag ein typisches Dortmunder Gericht
Gute Küche von früh bis spät
Veranstaltungsraum
Vielseitiger Raum für Konzerte und Ausstellungen
Vermietungen
Museum
So soll nicht allein ein Museum im U-Turm entstehen,
sondern nach Wunsch der „Obaschlaun“ soll es ein
Wanderausstellung
Museum
Feste Ausstellung
Kindermuseum
mit
Lernspielplatz
Kreativzentrum
Fremdenverkehrsbüro
Museumsfoyer
Club/
Partyraum
Führungen speziell für Kinder
Workshops und Experimente
Künstlerisch aktiv werden
Themenausstellung (Technik, Mensch,...)
Freie Wände für Graffiti und Wandmalerei
Kreativangebote für Kinder & Jugendliche
Themenwochen
Gemütlicher Keller mit Jugendtreffatmosphäre
Am Wochenende mit Angeboten für Jugendliche alternativ zur Disco
Im Sommer mit Anbindung an den Biergarten zum Entspannen in der Freizeit
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Mitsprache im Stadtteil
Zielgruppe: Jugendliche
» Trotz der Aggression - Angsträume in Vlotho!
Eine Aktion des evang. Kinder- und Jugendzentrums Valdorf
Kontakt: Sylke Cremer, sylke_cremer@web.de
Während des Konfi-Tages am 03.03.07 im Schulzentrum
Jägerort in Vlotho fand der Workshop „Trotz der
Aggression!“ statt.
Am 22.03.07 wurden ab 12.00 Uhr die Ergebnisse des
Workshops „Trotz der Aggression“ im Rathaus der Stadt
Vlotho auf Stellwänden aufgebaut. Von 14.30 – 15.00
Uhr wurden dem Bürgermeister die Ergebnisse von einer
Delegation der Konfis und den ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen aus der Evang. Jugend präsentiert und die
Verbesserungsvorschläge und Wünsche der Jugendlichen
übermittelt. Anschließend fand ein Austausch zwischen
dem Bürgermeister und den Jugendlichen statt, in dem alle
Punkte der Reihe nach diskutiert wurden.
Die Idee zum Workshop „Trotz der Aggression“ entstand
im Rahmen der Vorbereitungen mit den 20 ehrenamtlichen
Jugendlichen während des Konfi-Tags. Anschließend
erfolgte ein Gespräch mit der Deeskalationstrainerin Kathrin
Harms. Die Jugendlichen brachten zunächst folgende
Situationen für sich in eine Reihenfolge und ordneten sie
danach, was sie am meisten aggressiv macht.
Die Situationen waren u. a.: Zwei Erwachsene pöbeln Jugendliche an; keine Freizeitmöglichkeiten; Internetangriffe;
Eltern, die unangemessen reagieren; dein Freund lässt dich
nicht abschreiben; Hinrichtung Saddam Husseins.
nisse wurden anschließend den restlichen 100 Jugendlichen am Konfi-Tag (13 – 14 Jahre) präsentiert.
Alle Jugendlichen wurden eine Woche vor dem 22.03.07
noch einmal telefonisch an den Termin mit dem Bürgermeister erinnert. Der Termin war für einige ungünstig, da sie
direkt nach der Schule ins Rathaus kommen sollten. Aus
diesem Grund wurden für die Jugendliche Hot Dogs vorbereitet. Trotz des schlechten Wetters trafen 6 Jugendliche
ein. Sie fühlten sich im Gespräch mit dem Bürgermeister
nicht ernst genommen. Sie beklagten im Nachhinein, dass
er auf ihre Vorschläge nicht eingegangen wäre. Sie haben
keine große Hoffnung, dass ihre Vorschläge, oder das, was
der Bürgermeister angeboten hat, zeitnah umgesetzt werden.
Die Reflexion fand mit 17 Jugendlichen am 1.4.07 im
EKJZ statt. Der Workshop „Trotz der Aggression“ ist gut
gelaufen. Die Konfis haben gut mitgearbeitet. Es sind
völlig unterschiedliche Aggressionsbarometer zustande
gekommen.
Forderungen:
1.Bessere Beleuchtung für den Bahnhof Vlotho und das Gelände darum.
Da das Wetter schlecht war, haben die Konfis anschließend
in der Schule Szenen nachgestellt und fotografiert, die sie
aggressiv machen, wie z. B. Mobbing, und aggressives
Verhalten. Anschließend wurden Orte in Vlotho von den
Jugendlichen benannt, die sie aggressiv machen und
nach Vorschlägen für Verbesserungen gesucht. An dem
Workshop nahmen die Gleichstellungsbeauftragte der
Stadt Vlotho Frau Jessen und Frau Germ Wilkiewicz vom
Schulamt der Stadt Vlotho teil.
2.Mehr Informationen über das Collegium Humanum.
· Bessere Einbindung der Schüler, wenn Aktionen gegen das Collegium Humanum geplant sind.
Gegen 17.00 Uhr wurden die Ergebnisse während der
Gameshow präsentiert.
Am Workshop „Trotz der Aggression“ haben 12 Konfirmanden (14 Jahre) und 2 Mitarbeiter aus der Jugendarbeit
im Alter von 16 und 17 Jahren teilgenommen. Die Ergeb-
5.Mehr Projekte gegen Gewalt auf den Schulhöfen: Gewaltsensibilisierung und Anti-Aggressionsstraining
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3.Ermöglichung der Nutzung der Flächen unter der Brücke von Vlotho - besonders abends - für alle Bürger.
4.Verschönerung des Schulzentrums Jägerort sowohl von außen, als auch von innen.
· Erneuerung der Innenausstattung
· Verstärkung der Pausenaufsicht
Zielgruppe: Jugendliche
Mitsprache im Stadtteil
» Trotz der Aggression - Angsträume in Vlotho!
» Glückskekse-Backen im Monheimer Rathaus
Eine Aktion der Jugendpartei PETO aus Monheim
Kontakt: Daniel Zimmermann (daniel@peto.de), Lisa Riedel (lisa@peto.de)
„Glückskekse enthalten kleine Botschaften oder Weisheiten. Am kommenden Mittwoch, dem 21.03.2007 wollen
wir eure Weisheiten und Botschaften kennenlernen!“, so
die Worte auf dem vielversprechendem Flyer den die 10jährige Bilge dienstags vor der Schule in die Hand gedrückt
bekommt. Im Rahmen der landesweiten Aktionswoche „Jugend bewegt Politik“ bekommen Jugendliche wie Bilge bei
der Aktion „Glückskekse-Backen im Monheimer Rathaus“
die Möglichkeit, ihre politischen Wünsche zu äußern.
Der besagte Mittwoch ist gekommen. Es ist 13:16 Uhr. In der
Rathausküche warten 1 Kilo Mehl, 2 Pakete Puderzucker,
18 Bio-Freiland-Eier und 250 Gramm Markenbutter auf die
Verarbeitung zum schicksalsschwangeren Keks.
Wenig später beginnt die Glückskekstestphase: Eigelb
wird von Eiweiß getrennt, der Teig wird angemischt,
der Minibackofen wird vorgeheizt und auch die Pfannen
werden zur Erwärmung animiert. Schließlich ist es soweit:
Doch der erste Glückskeks ist zunächst nicht mehr als ein
brutzelnder Teigfladen in der Pfanne. Sobald er etwas fester
ist, bekommt er seine Botschaft, wird über einen Glasrand
geknickt und im Backofen fertig gebacken. Bald verrät ein
himmlischer Duft seine Verzehrbarkeit und sofort stürzen
sich jede Menge „Testpersonen“ auf den dampfenden
Keks.
Um 13:51 Uhr erreicht die Bäckerei der erste Lagebericht.
Ein Hausmeister steckt seinen Kopf durch die Tür und
verkündet: „Das ganze Rathaus ist in Aufruhr! Alle fragen,
wo der herrliche Duft herkommt.“
Um 13:58 Uhr startet plötzlich der Medienüberfall. Ein
Kamerateam stürzt sich auf die überraschten Meister
der Glückskekse, begleitet von einer mit einem Mikrofon
bewaffneten Dame, die mutig mit selbigem zum offenen
Kampf in der Küche übergeht.
Beim zweiten Blick entpuppt sich die „Horde“ dann als
Team der ZDF-Sendung Mona Lisa, das einen Bericht über
die PETO in Verbindung mit der „Jugend bewegt Politik
Aktion“ drehen möchte.
14:17 Uhr. Die Aktion beginnt. Die Shootingstars, 3
interessierte junge Mädchen, darunter Bilge, betreten
den Rheinischen Saal. Zu Beginn erläutert Daniel den
Ablauf der Aktion: Die Teilnehmer erhalten einige kleine
Zettelchen, auf denen sie ihre politischen Wünsche, Fragen
und Botschaften niederschreiben können. Diese sollen dann
in Glückskekse eingebacken und später mit Abgeordneten
diverser Parteien besprochen werden.
Bei der Ratssitzung am späteren Nachmittag will man dann
die wichtigsten Punkte in der Bürgerfragerunde nennen und
dem Bürgermeister vortragen.
17
Mitsprache im Stadtteil
Zielgruppe: Jugendliche
In der Küche sollen die Botschaften nun eingebacken
werden. Der 17-jährige Matthäus verrät seinen politschen
Wunsch: „Es soll auf jeden Fall nicht an der Jugend gespart
werden, weil es geht ja um unsere Zukunft.“
Bilge hat da schon konkretere Vorstellungen: „Ja, also
die Autofahrer sollen auf die Fußgänger achten und nicht
immer rasend schnell vorbeifahren!“ empört sich die 10Jährige.
In der Küche wird es nun richtig eng. Die zahlreichen Bäcker,
PETOs und Reporter treten sich gegenseitig auf die Füße.
Bis das richtige Bild von den brutzelnden Botschaftskeksen
gedreht ist, vergeht einige Zeit.
Um 14:55 Uhr taucht die erste Politikernase auf und
schnuppert sich durch die Küche. Ihre Besitzerin ist
SPD-Fraktionsvorsitzende Ursula Schlößer, die zur
Diskussionsrunde mit den Jugendlichen eingetroffen
ist. Ein bisschen muss sie sich allerdings noch gedulden,
obwohl ihr bei dem herrlichen Duft, den die Weisheiten in
ihrer neuen Hülle nun verströmen, sicher schon das Wasser
im Mund zusammen läuft.
In der Küche wird nun mit Hochdruck gearbeitet. „Ja! Das
sieht klasse aus! Die können jetzt in den Backofen.“, so
der motivierte Küchenchef Daniel Zimmermann, der die
Teilnehmer in die Kunst des Glückskekse-Backens einweist.
Und bei den neuen Profis kommt die Aktion gut an. Auf
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die Frage wie ihm die Aktion gefällt, antwortet Matthäus
begeistert: „Echtsuperhammermegaspitze, weil die Jugend
sich engagieren kann, obwohl sie nicht in der Politik ist und
auch mal ihre Wünsche äußern kann.“
Um 15:13 Uhr ist man am Punkt der Wahrheit angekommen: 7
Teller dampfender Glückskekse stehen vor den Teilnehmern
und den Abgeordneten Ursula Schlößer (SPD), Annemarie
Hein (Bündnis 90/Die Grünen), Dr. Ulrich Müller (CDU) und
Ulrich Anhut (FDP).
Reihum werden die Glückskekse geöffnet und diskutiert.
Alle Punkte werden am Flip-Chart aufgenommen. Von
„Abenteuerspielplatz“ über „Bolzplätze Sandberg“, „breitere
Fahrradwege“, „Rauchverbot im Rathaus“ bis hin zu
„Schulranzen zu schwer“ ist alles dabei. Am Ende beweisen
sich die Forderungen nach „Mehr Busverkehr“ und „Mehr
Shoppingmöglichkeiten“ als die bedeutungsschwersten.
16:22 Uhr. Zitternd spricht Matthäus ins Mikrofon. Er
wurde ausgewählt, die wichtigsten Punkte vor dem
Rat vorzutragen. Bürgermeister Dr. Thomas Dünchheim
nimmt ausführlich Stellung zu den Fragen. Das Ziel des
Nachmittages ist somit erreicht! Und so verlassen an
diesem Abend viele glückserfüllte Gesichter das Rathaus.
Bericht: Birte Hauke (birte@peto.de)
Zielgruppe: Jugendliche
Mitsprache im Stadtteil
» „MittwochsMaler“ im Stadtbezirk Köln-Nippes
Eine Aktion vom JFC Medienzentrum Köln und dem OT Luckys Haus des Sozialdienstes Kath. Männer Köln
Kontakt: Dörte Schlottmann, ds@jfc.info
Jugendliche der OT Luckys Haus haben an dem Projekt teilgenommen. Die 14 Jugendlichen und jungen Erwachsenen
(w: 1 / m: 13) zwischen 14 und 20 Jahren zählen zu den
regelmäßigen Besucher/-innen der MittwochsMaler.
Die MittwochsMaler haben ein großes Interesse an Öffentlichkeit und sind durch zahlreiche interne Diskussionen für
Politik und Beteiligungsmöglichkeiten sensibilisiert. Die
Idee des Videos stieß bei ihnen auf großes Interesse.
Sie erarbeiteten mit der Workshopleiterin und dem Videoreferenten die Grundlage der filmischen Dokumentation. Ihr
besonderes Anliegen war, mitzuteilen, was für sie Graffiti
Malerei bedeutet, wie die Situation in Köln für sie aussieht,
wie sie von den PolitikerInnen, sowie der Stadtverwaltung
in Form der K. A. S. A. (Kölner Anti Spray Aktion) behandelt
werden und was sie von der Politik fordern. Am Samstag,
dem 10.03.07 wurde an den freien Flächen im Stadtteil
gedreht (u. a. Mauern an der Longericher- sowie der Etzelstraße in Köln-Bilderstöckchen, die S-Bahnhaltestelle
Geldernstraße/Parkgürtel), die sie für ihre Arbeit gerne
von der Politik zur Verfügung gestellt bekommen würden.
In Interviews erklärten die Jugendlichen, wie sie sich der
Graffiti-Szene zugehörig fühlen und in ihr verortet sind und
wie sie ihr Leben und Hobby in einer Großstadt wie Köln
sehen.
Ihr Fazit:
Eigene Vorstellungen der Nutzung von öffentlichen
Räumen stehen der gesellschaftlichen Realität und ihren
Beschränkungen gegenüber. Der Wunsch nach mehr
öffentlichen legalen Flächen zur freien Gestaltung wurde
besonders hervorgehoben. Deutlich wird hier, dass ein großer
Wunsch nach Partizipation, ein großes Interesse am Umfeld
besteht und eine aktive Auseinandersetzung über Werte
und Normen im gesellschaftlichen Zusammenleben geführt
wird. Politik ist hier ein wesentlicher Ansprechpartner.
Ergebnisse:
Die filmische Dokumentation wurde Mittwoch, den
14.03.07, mit den Jugendlichen in der OT Luckys Haus
geschnitten. Uwe Schärpf, Bezirksvertreter des Stadtteils
Köln-Nippes, wurde die DVD Dienstag, den 20.03.07,
überreicht. Es besteht die Absicht von Herrn Schärpf, die
Dokumentation und die damit verbundenen Forderungen
der Bezirksvertretung Nippes in einer der nächsten
Sitzungen weiterzuleiten. Es ist derzeit noch nicht klar,
inwieweit die Jugendlichen an diesem Prozess beteiligt
werden können oder ob nur Maurice Kusber und Alexandra
Renken mit den Bezirksvertretern ins Gespräch kommen, um
stellvertretend für die MittwochsMaler die Möglichkeiten
und Notwendigkeit von legalen Flächen für die GraffitiSzene zu diskutieren.
Nach der Übergabe an den Bezirksjugendpfleger wird nun
ungeduldig von den Beteiligten nach eventuellen Ergebnissen gefragt, die Hoffnung auf eine positive Resonanz
von Seiten der Politik wird jedoch nicht besonders hoch
eingeschätzt. Graffiti als Jugendkultur in Großstädten hat
kein besonders gutes Standing, die Stigmatisierung wird
von den Jugendlichen oft thematisiert. Die MittwochsMaler werden nachhaken und mit weiteren Aktionen auf sich
aufmerksam machen. Eine Fortführung des Projektes „Jugend bewegt Politik“ über einen längeren Zeitraum wäre
aus Perspektive der MittwochsMaler wünschenswert, um
konstant und mit professioneller Unterstützung an dieser
Idee weiterarbeiten zu können.
Die Dokumentationen der Aktivitäten werden auf der
Internetseite www.hiphop-projekt.de, www.fotolog.com/
mitwochsmaler sowie auf der Homepage der Gruppe unter
www.mittwochs-maler.de zu finden sein.
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Mitsprache im Stadtteil
Zielgruppe: Jugendliche
» Was geht ab in Mitte?
Eine Aktion von der SJD- Die Falken, OV Duisburg-Duissern
Kontakt: Heike Motikat, Dirk Lübeck, h.motikat@gmx.de
Im Rahmen der Aktion „Jugend bewegt Politik“ haben
mehrere Duisserner Jugendliche sich mit ihren BetreuerInnen Gedanken gemacht, mit welchem Beitrag sie sich
an diesem Projekt beteiligen können.
Nach einigem Hin und Her war den Jugendlichen schnell
bewusst, dass es sich hier um ihre Probleme im Stadtteil
und explizit in der Innenstadt von Duisburg, aufgrund ihrer
geographischen Nähe, handeln muss.
Somit war der Name des Projektes „Was geht ab in Mitte?“
geboren und wir konnten an die inhaltliche Ausgestaltung
gehen.
Bevor wir an die inhaltliche Ausgestaltung des Projektes
gingen, wurde schnell klar, dass von ursprünglich fünfzehn
Jugendlichen im Alter von 12 – 15 Jahren, nur noch sechs
wirkliches Interesse daran bekundeten, mitzuarbeiten.
Hier ist zu erwähnen, dass es sich um vier Mädchen und
zwei Jungen handelte. In den täglichen Gruppenstunden
innerhalb der Projektwoche wurde ein Fragenkatalog
erarbeitet, mit dessen Hilfe Kinder und Jugendliche auf der
Straße befragt wurden.
Fragen wie z.B. Wie alt bist Du? Wie sieht deine Freizeit
aus? Wie viel Freizeit hast Du zur Verfügung pro Tag? Sind
deine Aktivitäten immer legal?
An zwei Tagen liefen die Jugendlichen mit einem
Aufnahmegerät und einer Kamera durch die Duisburger
Innenstadt und haben mit zumeist gutem Erfolg Jugendliche
interviewt.
Die Ergebnisse wurden an einem „offenen Abend“
am Freitag, den 23.3.2007 mit OrtsteilpolitikerInnen
der verschiedenen Parteien, mit einem Vertreter des
Bezirksamtes und mit jugendlichen Bürgerinnen und
Bürgern diskutiert. Der DVD-Film mit den Interviews lief bei
dieser Veranstaltung sowohl im Vorfeld der Gespräche wie
auch später im Hintergrund.
Die Ergebnisse, aber vor allem die eigene Situation der
ca. zwanzig anwesenden, Jugendlichen mündeten in einer
heftigen Diskussion, an der an diesem ‚offenen Abend’
leider nur eine Vertreterin der SPD als Bezirksvertreterin
20
teilnahm. An diesem Abend konnte aber klar gemacht
werden, welche Möglichkeiten die Politik, aber gerade
auch die Bürgerschaft bei der Erreichung von Zielen hat.
An einer festgemachten Forderung der Jugendlichen
wurden Handlungsmöglichkeiten aufgezeigt. Es geht dabei
um Freiräume für Kinder- und Jugendliche und um die
Nutzung eines Spielplatzes ohne Altersbegrenzung und
zeitlicher Begrenzung.
Durch die Vertreterin der Politik ist den Jugendlichen
aufgezeigt worden, dass hier die Politik dies nicht so
genehmigen wird, aber die Jugendlichen mit eigener
Initiative dem Ziel näher kommen können. Sie können
sich als Spielplatzpaten anbieten, den Platz regelmäßig
säubern o. ä., um auch in der Nachbarschaft Klischees von
Jugendlichen abzubauen, die nur immer alles zerstören.
Als Resümee kann man sagen, dass diese Projektwoche
eine sehr gute Erfahrung für die Jugendlichen, die von
Anfang an dabei waren und sich mit eingebracht hatten,
gewesen ist.
Dass man Fragen stellen konnte an eine Politikerin ist eine
Sache, dass diese Politikerin dann aber auch noch antwortet
und ihre Aussagen zu verstehen sind, war für einige
Jugendlichen eine neue Erfahrung. Unsere Jugendlichen
hatten nach anfänglichen Startschwierigkeiten eine Menge
Spaß in dieser Zeit; sie fühlten sich gebraucht und ernst
genommen. Für uns als ehrenamtliche BegleiterInnen ein
toller Erfolg! Der Kontakt zwischen den Jugendlichen und
der Bezirksvertreterin ist noch nicht abgebrochen, und wir
werden weiterhin den Dialog aufrechterhalten.
Zielgruppe: Jugendliche
Mitsprache im Stadtteil
» Outdoorpoint
Eine Aktion von Streetwork im Südviertel des Diakonischen Werkes Münster
Kontakt: Rüdiger Korn, streetwork@diakonie-muenster.de
Am 20.03.07 haben wir 30 Interessierte, darunter 10
Jugendliche, Vertreter des Jugendhilfeausschusses,
der Bezirksvertretung, des Grünflächenamtes, des
Jugendamtes und des Ordnungsamtes eingeladen, um
darüber zu sprechen, wie ein Platz für Jugendliche mit
einer Überdachung, genannt „Outdoorpoint“, im Südviertel
Münsters gebaut werden könnte. Die Idee entstand auf dem
Runden Tisch im Südviertel zu dem öffentlich eingeladen
wurde.
Die Ergebnisse Teil 1
Das Grünflächenamt hat einen Platz vorgeschlagen, an dem
der Outdoorpoint entstehen soll.
Jugendliche bauen die Überdachung mit fachlicher
Anleitung selbst.
Zwei Architekten erklärten sich bereit, einen Bauplan für
den Outdoorpoint mit den Jugendlichen zu erstellen.
Jugendliche gehen mit dem Streetworker im Südviertel auf
Anwohner zu, um für ihre Idee zu werben.
Die Jugendlichen haben die Nachbarschaft am 04.04.07
zum Grillen eingeladen, um ihr Projekt vorzustellen. Bei
Grillwürstchen und Kaltgetränken haben sich Nachbarn und
weitere interessierte Jugendliche über den bisherigen Stand
der Planungen informiert. Dabei wurden sowohl Fragen
zum Bau der Überdachung besprochen, als auch Fragen
zur pädagogischen Begleitung eines solchen Treffpunktes.
Weitere Anwohner wurden mit einem Anschreiben, das an
die umliegenden Haushalte verteilt wurde, informiert.
auf Spielplätzen würden auf Anwohner befremdlich wirken
und zur Verunreinigung des Spielsandes führen.
Einige Anwohner nutzen die Möglichkeit, sich in
Einzelgesprächen über die Pläne der Jugendlichen zu
informieren.
Ergebnisse Teil 2
Insgesamt wurde die Aktivität der Jugendlichen von
den 30 AnwohnerInnen anerkennend positiv beurteilt.
Insbesondere wurde begrüßt, dass Jugendliche den Dialog
mit den Anwohnern gesucht haben und man die Situation am
Spielplatz verbessern wolle. Kritisch wurde gesehen, dass
mit einer Überdachung das „Abhängen“ von Jugendlichen
unterstützt werde. Die Anwohner wünschten sich auch
über den Bau der Überdachung hinaus mehr Aktivität von
den Jugendlichen. Die Jugendlichen überlegten, wie viel
Zeit sie für den Bau der Überdachung aufbringen können
bzw. müssen.
Reflexion
Als „Startschuss“ für die Öffentlichkeitsarbeit im
nahen Umfeld des geplanten „Outdoorpoints“ war der
Grillnachmittag eine gelungene Veranstaltung, die zu
ungezwungenen Gesprächen einlud. Um weitere Anwohner
zu erreichen, planen wir einen weiteren Grillabend. Wir
werden weiter darüber nachdenken, wie auch nach dem
Bau der Überdachung der Kontakt zur Anwohnerschaft
und die Aktivität und das Gemeinschaftsgefühl unter den
Jugendlichen aufrechterhalten werden kann.
Der Austausch
Im Vorfeld haben sich die 20 Jugendlichen Gedanken dazu
gemacht, welche Fragen Anwohner/-innen an sie stellen
könnten und wie sie für ihr Projekt inhaltlich werben
könnten. Dabei hoben sie besonders hervor, dass durch die
Schaffung eines eigenen Jugendplatzes auch für Anwohner
mehr Ruhe entstehen würde, indem auf jugendspezifisches
Verhalten besser eingegangen würde. Bisherige Treffen
21
Unser Ort ist Europa
Zielgruppe: Kinder
» Miteinander in Coerde
Eine Aktion der Ev. Andreas-Kirchengemeinde
Kontakt: Verena Kirberich, Jungscharleiterin, Breslauerstr. 158, 48157 Münster
Der Stadtteil Münster-Coerde ist ein multikulturell geprägter Vorort von Münster. In unserem Stadtteil leben
viele Menschen aus Flüchtlings- und Spätaussiedlerfamilien. Dies spiegelt sich auch in dem Kindergarten unserer
Gemeinde und in der örtlichen Grundschule wider.
In der Andreas-Kirchengemeinde treffen sich zwei Jungschargruppen. Die Gruppe der 7- bis 10-Jährigen, die
der 10- bis 13-Jährigen werden von einem Team von 6
Jungscharleiter/-innen geleitet.
Zu der Gruppenstunde am Freitag, dem 23. März, haben wir
den Dezernenten für Aussiedler-, Flüchtlings-, und Asylbewerberangelegenheiten der Stadt Münster, Herrn Jochen
Köhnke, zu einem Gespräch über Integrationsmaßnahmen
in Münster eingeladen. Wir haben uns auf den Treppenstufen vor dem Altar in der Kirche getroffen. Nach einer
ersten „Warming-Up-Phase“ zum besseren Kennenlernen
und zur Schaffung einer aufgelockerten Atmosphäre haben
wir ihm unsere Beobachtungen über das Zusammenleben
von Menschen aus unterschiedlichen Kulturen in unserem
Stadtteil geschildert. So ist z. B. festzustellen, dass im Allgemeinen Kinder aus den unterschiedlichen Kulturen gut
miteinander auskommen, Spannungen gibt es eher unter
den Jugendlichen, und Ausgrenzung und Ablehnung ist z. T.
in der Welt der Erwachsenen zu beobachten. Herr Köhnke
ist auf unsere Beobachtungen und Fragen eingegangen,
hat sie mit eigenen Beobachtungen belegt oder auch wissenschaftlich geführte Studien angeführt. Immer wieder
wurde von ihm die Bedeutung von Sprachkursen hervorgehoben, aber auch das persönliche Miteinander. Auf einem
22
Plakat haben wir aufgeführt, welche Hilfen zur Integration
bereits in der Andreas-Kirchengemeinde und ihren beiden
Einrichtungen Kindergarten und HOT (Haus der offenen Tür)
stattfinden und was noch getan werden könnte. Nach einer
Stunde Gespräch in der Kirche haben die Jungscharkinder
Herrn Köhnke zu einem internationalen Buffet im Jungscharraum eingeladen.
In den Jungscharstunden vor dem Aktiontag haben wir uns
intensiv mit dem anstehenden Gesprächstermin beschäftigt. Wir haben Beobachtungen und Fragen gesammelt, mit
den Mitarbeiter/-innen im Kindergarten und im HOT über
bestehende Integrationsprojekte gesprochen, Jugendliche
aus anderen Kulturen zu ihren Problemen in unserem Stadtteil befragt, Rezepte gesammelt und ein internationales
Buffet vorbereitet.
Für die Zeit nach den Sommerferien haben wir aufgrund der
Anregungen aus dem Gespräch mit Herrn Köhnke geplant,
einen „Multi-Kulti-Kurs“ anzubieten. Wir wollen mit Kindern und Jugendlichen aus unserem Stadtteil Traditionen,
Bräuche, Eigenarten, Feste, Bilder, Speisen usw. aus deren ursprünglichen Kulturräumen zusammentragen und für
eine Ausstellung im Rahmen eines „Multi-Kulti-Tages“ in
unserer Gemeinde aufarbeiten.
Zielgruppe: Kinder
Unser Ort ist Europa
» „Wir alle sind Deutschland!“
Eine Aktion der djo - Deutsche Jugend in Europa Landesverband NRW e.V. in Kooperation mit Komciwan e.V., JugendKulturverband aus Kurdisten
Kontakt: Susanne Koch, susanne Koch@djonrw.de
Zwei Wochen vor Beginn der Hauptveranstaltung am 21.
März haben 11 Kinder im Alter von 8 – 13 Jahren gemeinsam mit einem Tanzlehrer einen kurdischen Tanz einstudiert.
Während der Tanzproben haben sie sich mit ihrer kurdischen Herkunft und ihrer Lebenssituation in Deutschland
auseinandergesetzt.
Der Schwerpunkt lag hierbei auf dem Identitätskonflikt und
der daraus resultierenden Situation der Kinder hier.
Deutlich wurde, dass die Kinder sich fast alle in Deutschland
sehr integriert fühlen, obwohl sie ihren kulturellen
Hintergrund als sehr wichtig erachten.
Bei der Auseinandersetzung um die Frage, wo sie sich von
Politiker/-innen eine größere Unterstützung wünschen
würden, kam am häufigsten die Bitte um Nachhilfe,
Sprachkurse u. ä. zur Sprache.
Somit entschieden die Kinder, dies als Hauptforderung in
einem offenen Brief an die Politiker/-innen zu verfassen.
Ein Junge wurde von den Kindern als Sprecher auserkoren,
der diesen Brief verfasste.
Zudem hat jedes Kind einen Gartenzwerg in einen
‚kurdischen Zwerg’ verwandelt, um diese den eingeladenen
Politikvertreter/-innen zu überreichen. Ein besonders großer
wurde von allen gemeinsam gestaltet. Hierbei war es das
Ziel, ihre Verbundenheit zu Deutschland zu verdeutlichen
und zu zeigen, dass auch sie ein Teil Deutschlands sind und
gerne hier leben.
In dem folgenden Reflexionsgespräch mit den Kindern
wurde beschlossen, den Gartenzwerg mit dem Brief an
den amtierenden Oberbürgermeister zu schicken. Wir
hoffen, dass der Brief beantwortet wird und sich evtl. eine
Möglichkeit für die Kinder ergibt, doch noch ihren Tanz
Vertretern der Politik zu zeigen.
Brief an den Oberbürgermeister:
Lieber Herr Oberbürgermeister,
ich heiße Ronas, bin 11 Jahre alt, bin ein Kurde und gehe
auf das Gymnasium in die sechste Klasse. Doch meine
Freunde haben nicht so viel Glück wie ich, weil sie nicht
in Deutschland geboren wurden, sondern in Kurdistan. Sie
können deshalb nicht so gut Deutsch sprechen, aber ich
kann kein Kurdisch sprechen. Könnte es auch kurdischen
muttersprachlichen Unterricht an den Schulen geben? Und
die meisten kurdischen Eltern können nicht so gut Deutsch
sprechen. Es wäre gut, wenn es mehr Deutsch-Kurse für
die Kurden gäbe. Helfen Sie uns bitte.
Mit freundlichen Grüßen
Ronas Karakas, Weidenstr. 38, 42117 Wuppertal
Am 21. März führten die Kinder dann den Tanz bei einer
kurdischen Newroz-Veranstaltung vor. Hierzu waren auch
unterschiedliche Pressevertreter/-innen zugegen. Leider
kamen die eingeladenen lokalen Politikvertreter/-innen der
verschiedenen Parteien sowie die Bezirksvertretung nicht
zu der Feier, worüber die Kinder sehr enttäuscht waren.
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Unser Ort ist Europa
Zielgruppe: Kinder / Jugendliche
» Jugendpolitischer Stammtisch und Cafe Europa
Eine Aktion der Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtung des Stadtjugendrings Siegen Blue Box
Kontakt: Ralf Schumann, info@bluebox-siegen.de
Am Donnerstag, dem 22.03.07, fand in der Kinder- und
Jugendfreizeiteinrichtung BLUE BOX ein jugendpolitischer
Stammtisch zum Thema „Integration“ sowie ein Themencafé mit Schwerpunkt Europa statt.
Die Blue Box ist aufgeteilt in einen Kinder- und einen
Jugendbereich, so lag es nahe, unser Projekt in beiden
Bereichen umzusetzen.
Bemerkenswert am Ablauf des Abends war, dass sich recht
schnell eine offene, durchaus hitzige Diskussion entwickelte,
in der viele unterschiedliche Themen angesprochen wurden.
So wurde neben der grundsätzlichen Bedeutung Europas
auch über Aspekte wie Arbeits- und Aufenthaltsrecht für
Ausländer/-innen oder auch das Rauchverbot in öffentlichen
Gebäuden gesprochen.
Ziel sollte es sein, den verschiedenen Altersgruppen
und Jugendlichen unterschiedlicher Nationalitäten
die Bedeutung vom Begriff „Europa“ zu vermitteln und
gleichzeitig die Möglichkeit zu bieten, mit Vertreter/-innen
der Kommunalpolitik über unterschiedliche Belange unter
dem Schlagwort „Integration“ zu diskutieren. Hierfür
wurden vom Hausparlament der Einrichtung sowie vom
Stadtjugendring Siegen e. V., verschiedene Vorbereitungen
getroffen:
In einer im Anschluss an die Veranstaltung durchgeführten
Reflektion des Organisationsteams wurde der Erfolg des
Projekts deutlich:
· Verschiedene Vertreter der Kommunalpolitik wurden informiert und eingeladen.
· Den hauptsächlich ausländischen Jugendlichen wurde
deutlich, dass es auch für sie Ansprechpartner/-innen gibt.
· Im Bistrobereich wurde ein Buffet mit Spezialitäten der EU-Länder aufgebaut.
Eine Fortsetzung des Projekts wird definitiv stattfinden, der
jugendpolitische Stammtisch soll eine regelmäßige Aktion
im Programm werden. Unter www.bluebox-siegen.de sind
Bilder der Veranstaltung sowie die erstellten Fotowände zu
sehen sein.
· Im Kinderbereich fand ein Spielenachmittag mit Spielen zum Thema Europa statt.
Zur Dokumentation sollte eine Fotowand entstehen, die zum
einen den Ablauf des Tages veranschaulicht, zum anderen
aber auch aufzeigt: Wie verstehen Kinder und Jugendliche
Europa? Was erwarten sie von Europa? Was kennen sie
von Europa?
Wichtig war es auch, den Jugendlichen im Vorfeld zu
verdeutlichen, dass Aspekte wie Duldung, Arbeitsrecht usw.
durchaus Thema der Diskussion sein könnten. Themen also,
die die konkrete Lebenssituation des Einzelnen betreffen.
Die Mitglieder des Hausparlaments, eine partizipatorischdemokratisch arbeitende Initiative der Blue Box bekamen
die Aufgabe, den Abend zu leiten.
24
· Jugendliche haben definitiv eine politische Meinung
und ihre eigenen Ansichten zum Thema „Europa“ und
„Integration“.
· Die politischen Vertreter/-innen mussten sich auf die
Diskussionsebene der Jugendlichen einlassen und sich mit
deren Fragen und Problematiken auseinandersetzen.
Zielgruppe: Jugendliche
Unser Ort ist Europa
» Zirkus der Kulturen - Wir sind Kinder einer Erde
Eine Aktion von Justin-Kleinwächter Realschule Greven, Judo- Club Greven 1960 e.V.
Kontakt: Jörg Klose, jkr-greven@versanet.de
Die Ausstellungen unserer Netzwerkbildungsmaßnahmen
sowohl in Bersenbrück als auch im Rathaus in Greven waren
ein toller Erfolg. Die Jugendlichen verschiedener Schulen
und Vereine konnten vor allem während der Vernissage vor
„vollem Haus“ ihre Arbeit im Projekt „Zirkus der KulturenWir sind Kinder einer Erde“ darstellen.
Die Schwerpunkte…
1. Arbeiten in Netzwerken
2. Projektarbeit = Jugendarbeit
3. Das Motto „Zirkus der Kulturen - Wir sind Kinder einer Erde“
4. Perspektiven: Wir bewegen Jugend - Jugend bewegt Gesellschaft
5. Politik trägt Verantwortung - Keine Kürzung der Fördermittel im Jugendbereich
Eine Woche lang standen Schüler/-innen vor Politiker/innen, Honorationen aller Couleur, Eltern, Jugendlichen
und Bürger/-innen der Stadt Bersenbrück und Greven in
der Ausstellung zur Verfügung. Auf 15 großen Stelltafeln
- beidseitig mit Postern, Fotografien, Grafiken, Berichten,
wissenschaftlichen Erläuterungen versehen - wurden
die verschiedenen Ansätze des institutions- und
fachübergreifenden, internationalen und interkulturellen
Langzeitprojektes sichtbar.
Die Ausstellung geht als Wanderausstellung zu den
einzelnen NetzwerkpartnerInnen in Schule und Verein.
Die Reflexion, Evaluation und Entwicklung von Perspektiven
ist Standard unserer Kooperationsarbeit. Die ausgebildeten
und angehenden Jugendleiter/-innen sollen lernen, dass
zum Planen und Durchführen von Projekten die Auswertung
zwangsläufig dazu gehört. In diesem Fall konnten die
Jugendlichen sozusagen in der „Höhle des Löwen“, im
Rathaus der Stadt Greven, ihre Forderung nach einer
kontinuierlichen Förderung ihrer Jugendarbeit erfolgreich
durchsetzen.
25
Unser Ort ist Europa
Zielgruppe: Jugendliche
» Migranten mischen sich ein
Eine Aktion vom AWO-Jugendmigrationsdienst in Lippstadt
Kontakt: Gudrun Tack, jmd-ta@awo-hochsauerland-soest.de
An der Aktionswoche haben insgesamt neun jugendliche
Migranten und Migrantinnen im Alter von 15 bis 18 Jahren
teilgenommen.
Während der Aktionswoche bereitete die Gruppe ein
Nachhilfeprojekt in den Fächern Deutsch und Englisch
für neu zugewanderte Kinder und Jugendliche vor. In der
Projektwoche sollte das Projekt besprochen werden. Hierzu
sollten Flyer entwickelt, gedruckt und verteilt werden.
In der Aktionswoche stellte sich heraus, dass schon
bei der Vorbereitung Kinder, die unsere Einrichtung
besuchten, auf das Angebot aufmerksam wurden und
noch weitere Wünsche zu unserem Angebot äußerten.
Das Nachhilfeangebot, das sich auf das Fach Deutsch und
Englisch ausrichten sollte, wurde ausgeweitet auf Mathe
und Französisch. Da das Entwerfen eines Flyers entfiel,
weil sich insgesamt sieben Jugendliche für das Angebot
interessierten, hat sich die Gruppe auf die inhaltliche und
methodische Vermittlung ihres Unterrichtes vorbereitet.
26
Kurz bevor die Aktionswoche begann wurde der
Fernsehsender Cosmo-TV auf die Aktion der Jugendlichen
aufmerksam und verbrachte zwei Tage in unserer
Einrichtung, um die Jugendlichen aufzunehmen .
siehe www.cosmo-TV.de
Zielgruppe: Jugendliche
Unser Ort ist Europa
» Gestern dort, heute hier – Willkommen in Deutschland
Ein Videoprojekt vom JFC Medienzentrum Köln und dem Jugendmigrationsdienst Köln der Kath. Jugendwerke Köln e.V.
Kontakt: Dörte Schlottmann, ds@jfc.info
11 Schüler/-innen zwischen 12 und 16 Jahren aus der
Vorbereitungsklasse der Ursula-Kuhr-Schule, die 3 Wochen
bis 3 Jahre mit ihrer ganzen Familie oder nur einem Elternteil
in Deutschland leben, gaben ein Videointerview über ihre
ersten Eindrücke in einem neuen Land.
An den Aktionstagen setzten sie sich mit ihren ersten
Eindrücken in einem neuen Land auseinander und
diskutierten über Gemeinsamkeiten, unterschiedliche
Lebenssituation und Gewohnheiten in Bezug zu ihrem
jeweiligen Herkunftsland (Afghanistan, Indien, Kasachstan,
Kenia, Kuba, Polen, Türkei).
Die Diskussion war von den Fragen geprägt:
Wo liegen die Unterschiede?
Welche Hilfestellungen benötige ich?
Wo fühle ich mich allein gelassen?
Was brauche und wünsche ich mir von der Politik und von
der Jugendhilfe?
Als Ergebnis ist ein Video mit Interviews von den
Jugendlichen entstanden.
Die Jugendlichen erläuterten einzeln ihre Situation in einem
Gespräch mit der Deutschkursleiterin vor der Kamera.
Anschließend hielten sie in kurzen Sätzen ihre Wünsche
für die Zukunft fest (siehe rechts).
Ergebnisse und Auswertung
Khalida, 16 Jahre, lebte bis 11/2005 in Afghanistan: Ich
wünsche mir, dass ich noch mehr Deutsch lerne, damit ich
in die Regelklasse gehen kann.
Anastasia, 15 Jahre, lebte bis 2004 in Kasachstan: Ich
wünsche mir, noch mehr Freizeitangebote kennen zu
lernen.
Burak, 13 Jahre, lebte bis 01/2006 in der Türkei: Ich wünsche
mir, dass wir mehr Räume zum Spielen bekommen.
Arshdepp, 15 Jahre, lebte bis Frühjahr 2006 in Indien: Ich
wünsche mir mehr Hilfe beim Lernen, damit ich besser in
der Schule werde.
Kendy, 13 Jahre, lebte bis Frühjahr 2006 in Indien: Ich
wünsche mir, dass mein Vater schnell wieder gesund wird
und ihm geholfen wird.
Wojtek, 12 Jahre, lebte bis 01/2006 in Polen: Ich möchte
genauso behandelt werden wie alle anderen Schüler.
Lewis, 13 Jahre, lebte bis 11/2004 in Kenia: Ich wünsche
mir Plätze, wo ich Basketball spielen kann.
Umut, 12 Jahre, lebte bis Ende 2006 in der Türkei: Ich will
Möglichkeiten bekommen, um Freunde kennen zu lernen.
Marlon, 13 Jahre, lebte in Kuba: Ich wünsche mir, meinen
Bruder sehen zu dürfen, denn ich vermisse ihn sehr.
Haroon, 13 Jahre, lebte bis Mitte 2005 in Afghanistan:
Ich wünsche mir, dass jemand mir meine neue Stadt zeigt,
damit ich sie richtig kennen lernen kann.
Sandra, 15 Jahre, lebte bis Anfang März 2007 in Benin:
Ich wünsche mir, richtig Deutsch zu sprechen, um die
Gelegenheit nutzen zu können, viele Menschen kennen zu
lernen und mich weiterzuentwickeln.
„Gut“ lautete stets die Antwort auf die Frage: Wie fühlst
du dich in Deutschland? Doch wurde im weiteren Verlauf
des Gesprächs sehr deutlich, dass sich die teilnehmenden
Jugendlichen meist sehr alleine in ihrem Stadtteil fühlen,
oft zu Hause bleiben und kaum Freunde haben. Manchmal
werden der Bruder, die Freunde, die Oma oder gar der
27
Unser Ort ist Europa
Zielgruppe: Jugendliche
Wellensittich vermisst. Obwohl er fußballbegeistert ist,
nimmt ein Teilnehmer die Fußballangebote vor Ort nicht wahr
- die Gründe mag er nicht benennen. Einzige Bezugspunkte in
Köln-Chorweiler scheinen neben der Familie die Schule und
das Deutschförderangebot des Jugendmigrationsdienstes
Köln zu sein. In ihrem Alltag wird den meisten immer
wieder bewusst, wie wichtig es ist, die deutsche Sprache
zu lernen, um schnellst möglich in die Regelklasse integriert
zu werden. Dies empfinden sie einerseits als wichtig, um
ihre (beruflichen) Zukunftswünsche zu realisieren und neue
Freundschaften außerhalb der Schule schließen zu können.
Für die Jugendlichen ist es sehr schwierig, angemessene
Freizeitangebote für ihre Bedürfnisse im neuen Lebensraum
kennen zu lernen und weitaus schwieriger, diese zu nutzen.
Der Stadtteil scheint für sie noch zu unübersichtlich zu
sein und u. a. ihre (manchmal nur subjektiv empfundenen)
mangelnden Deutschkenntnisse hindern die Jugendlichen,
selbst motiviert und aktiv den Stadtteil zu erkunden.
Aufgrund der gemachten Erfahrungen während des
Videoprojektes wird der Jugendmigrationsdienst Köln im
Rahmen des Deutschförder- und Integrationsangebotes
die Interessen und Bedürfnisse der Jugendlichen in dem
Angebot noch stärker berücksichtigen und integrieren
- gerade im Hinblick auf mögliche Freizeitangebote für
Jugendliche im Stadtteil Köln-Chorweiler.
Eine Übergabe der Dokumentation an Lokalpolitiker/-innen
in Köln-Chorweiler und/oder dem Schulverwaltungsamt
wird April/Mai stattfinden.
» Krefeld für Toleranz
Eine Veranstaltung vom Krefelder Jugendring und dem BDKJ Regionalverband KR/MB
Kontakt: Uwe Wolniewiez, jugendring-krefeld@web.de
Die Aktion hat am 22. März in der Friedenskirche, Luisenplatz,
unter dem Motto „Krefeld für Toleranz und Demokratie“
stattgefunden. Es wurde ein Vortrag zum Thema „Neonazis
in Krefeld“ gehalten, ausgelöst durch die Demonstration
vom 13.02.2007 der Neonazis in Krefeld.
Teilgenommen haben ca. 50 Personen im Alter zwischen 14
und 50 Jahren. Geplant wurde bei der Gegendemonstration
am 13.2. dieses Projekt durchzuführen, um das Thema
nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, insbesondere
bei den jungen Mitbürgerinnen und –bürgern. Geplant
wurde diese Aktion von Uwe Wolniewiez, Daniel Leurs und
Collin Schmidt. Zur Durchführung dieser Aktion konnte als
Referent Jürgen Peters gewonnen werden.
Wir möchten gerne auch in Zukunft für die Jugend in
Krefeld solche Vorträge anbieten, da wir der Überzeugung
sind, dass hier ein großer Bedarf besteht.
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Zielgruppe: Jugendliche
Unser Ort ist Europa
» „Nicht erwünscht – Nur geduldet“ - Jugendliche aus Rheine zwischen Zukunftsperspektive und Abschiebung
Eine Aktion von AWO-Jugendmigrationsdienst in Lippstadt
Kontakt: Gudrun Tack, jmd-ta@awo-hochsauerland-soest.de
Zusammen mit der bereits bestehenden „Projektgruppe
Bleiberecht“ entschieden wir uns, im Mitte Februar mit
einem Filmbeitrag am Projekt „Jugend bewegt Politik“
teilzunehmen. Ein bereits geplantes Seminarwochenende
Anfang März 07 diente zur Einfindung in das Thema
Duldung/Bleiberecht. 10 Jugendliche nahmen teil.
Entgegen unseren Erwartungen konnten wir am folgenden
Sonntag an nur einem Drehtag alle Szenen des Filmes erstellen. Es folgte der Schnitt des Bildmaterials - parallel
dazu planten wir die Präsentation des Filmes vor „geladenem“ Publikum. Dazu wurden die im Stadtrat vertretenen Fraktionen, die Lokalpresse, Mitarbeiter/-innen der
Ausländerbehörde und Freunde/ Verwandte des Filmteams
geladen. Da es sich um ein landespolitisches Thema handelte, luden wir auch die Landtagsabgeordneten des Wahlkreises zu einer Podiumsdiskussion ein. Der Premierenabend im Jugendzentrum war eine gelungene Veranstaltung
mit Stellungnahmen/ Informationen des Leiters der Ausländerbehörde Rheine und der Landtagsabgeordneten Elisabeth Veldhues, die breite Resonanz in den lokalen Tageszeitungen fand.
Rückblickend lässt sich die Arbeit am/ mit dem Projektbeitrag als rundum gelungene Aktion mit zufriedenen
Teilnehmern/-innen werten. Die Resonanz war riesig, und
der Beitrag wird auch weiter in verschiedenen Zusammenhängen (Anfrage von örtl. Schulen) zur Bearbeitung des
Themas verwendet. Als Kritikpunkt muss allerdings die
Kürze der zur Verfügung stehenden Zeit angemerkt werden.
Zwei Monate von der Erstinformation bis zur Abschlussveranstaltung sind für eine ausführliche Auseinandersetzung
mit einem Thema definitiv zu kurz bemessen!
Ergebnisse:
Die Jugendlichen der Projektgruppe fordern:
Korrektur der Bleiberechtsregelung der Innenministerkonferenz in folgenden Punkten:
· mehr Zeit für die Suche nach einem Arbeitsplatz
· Abschaffung der Vorrangregelung bei der Vergabe einer Arbeitserlaubnis
· Flexibilisierung der Rechtsgrundlagen zur Rückführung Geduldeter, um individueller auf den Einzelfall reagieren zu können
· Abschaffung der Residenzpflicht (gerade in Kommunen nahe der Landesgrenze)
· keine „Ausländerghettos“ bei der Zuteilung von Unterkünften
· Bleiberecht für integrierte Ausländer
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Unser Ort ist Europa
Zielgruppe: Jugendliche
» Tanz um mein Leben
Eine Aktion der SJD – Die Falken, OT Duisburg-Beeck,
Kontakt Volker Haasper, v.haasper@falken-duisburg.de
Im Laufe der Projektwoche vom 19.3. bis zum 23.3. fanden
mit der Tanzgruppe (5 Jungen) im Jugendzentrum der
Falken in Duisburg-Beeck die öffentlichen Proben statt.
Im Vorfeld wurde in Gruppensitzungen über ihre jetzige
Lebenssituation diskutiert und die im Tanz verarbeiteten
Forderungen gegenüber den Politikern aufgestellt. Bei der
Umsetzung ihrer Ideen wurden sie von einem Musik- und
Tanzexperten begleitet. Ihren Tanz haben sie bei einer
öffentlichen Veranstaltung in der Rheinhausenhalle in
Duisburg erstmalig präsentiert. Eine weitere Präsentation,
neben der auf dem Abschlussevent am 24. März in Essen,
fand im Jugendzentrum der Falken am 23.3 im Rahmen
der Projektpräsentation „Jugend bewegt Politik“ vor den
Augen der örtlichen Kommunalpolitiker/-innen statt, denen
die Forderungen mit auf den Weg geben wurden.
Das Hauptdiskussionsthema war der Umgang mit
AusländerInnen und die Abschiebepolitik des Staates. Dies
lag unter anderem daran, dass ein früherer Besucher der
OT vor einigen Jahren aus der Bundesrepublik Deutschland
abgeschoben worden war. Noch heute haben die
Jugendlichen Kontakt zu ihm.
30
Als Forderungen wurden erarbeitet:
Die Politiker sollten ihr wahres Gesicht zeigen und sich
nicht hinter einer Fassade verstecken.
Die Politiker sollten mehr zusammenarbeiten anstatt
gegeneinander, denn nur gemeinschaftlich ist man stark.
Die Politiker sollen mal ihre wahren Gefühle zeigen.
Fazit:
Die inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Thema hat
für die Gruppe eine positive Auswirkung gehabt. Durch die
Reflexion ihrer eigenen Lebenssituation und der Bereitschaft
zur Mitarbeit am Projekt haben die Jugendlichen in der
Öffentlichkeit einen Denkprozess angestoßen und weitere
Möglichkeiten bekommen, ihren Tanz zu zeigen.
Zielgruppe: Jugendliche
Unser Ort ist Europa
» In Hochheide ist Europa
Eine Aktion der SJD – Die Falken, OT Duisburg- Homberg
Kontakt: Yvonne Schaller, y.schaller@falken-duisburg.de
In dem Projekt „In Hochheide ist Europa“ beschäftigten
sich 9 Jugendliche, davon 6 Jungen und 3 Mädchen, mit
den Vorteilen und Nachteilen ihres Stadtteils.
Unter der Frage, was trägt dazu bei, dass viele Familien
von Hochheide wegziehen und viele junge Leute auch nicht
nach Hochheide ziehen möchten, haben wir gemeinsam
den Stadtteil erkundet und Pro und Kontra zu Hochheide
erstellt.
Die dabei aufgenommenen Bilder wurden von den
Jugendlichen zu einer Collage zusammengetragen,
ausgewertet und unter ‚armes’ und ‚reiches’ Hochheide
eingeteilt.
Die darauf folgende Diskussion über ,,ihren“ Stadtteil
führte zu Forderungen, die sie an ihren Stadtteil und an die
dafür zuständigen PolitikerInnen haben:
·Unser Stadtteil soll sauberer und attraktiver werden
·Weg mit den leer stehenden Hochhäusern
·Bessere Stadtreinigung / Weg mit dem Müll
·Spiel und Sportplätze renovieren und modernisieren
·Unser Stadtteil soll sicher werden
·Mehr Polizeipräsenz
·Internetcafé schließen
Die ausgewerteten Ergebnisse des Projekts wurden während des Projektabschlussfestes den Kommunalpolitiker/innen des Stadtteils erläutert und präsentiert.
Die Politiker/-innen haben mit den Jugendlichen daraufhin
über die bestehende Problematik im Stadtteil gesprochen
und sie zu einer ihrer Sitzungen eingeladen, auf der die
Forderungen aufgenommen werden.
31
Unser Ort ist Europa
Zielgruppe: Jugendliche
» Statements gegen rechts
Aktion: DPSG, Stamm Langerwehe
Kontakt: Susanne Wolff, susanne_wolff@gmx.de
Eine Aktion gegen Rechts sollte es sein. Das stand schnell
fest bei den sieben Mädchen im Alter von 15 - 16 Jahren
der Pfadfindergruppe in Langerwehe. Und so wurden
schnell kreative Ideen gesponnen, mit welchem medialen
Einsatz ein ansprechendes Ergebnis erzielt werden könnte.
Die Entscheidung fiel auf Postkarten, die gestaltet werden,
später an die regionalen Politiker/-innen geschickt und an
verschiedenen Stellen ausgelegt werden sollten.
„Ich mag Asiatisch“ (Essstäbchen) oder „Gegen Rechts“
(Fingerzeig nach links).
„Ganz schön gefährlich, sein Gesicht zu zeigen“ war der
Arbeitstitel und auch gleichzeitig der Rote Faden, der sich
durch alle Fotos ziehen sollte. Zu diesem, aber auch zu
weiteren Sprüchen machte man sich Gedanken, wie diese
möglichst prägnant als Motiv auf einer Fotografie umgesetzt
werden könnten. Ein Profifotograf nahm die Fotos auf – er
gab uns sogar Sonderkonditionen.
In der Reflexion der Mädchen und auch der Leiter/-innen hat
diese tolle Aktion viel Spaß gemacht und hat hoffentlich
auch die Umwelt etwas aufgerüttelt. Bei uns in der Region
startet gerade das „Bündnis gegen Rechts“, so dass dieses
Thema mehr als aktuell ist. Wir sind stolz, ganz im Sinne
der Pfadfinderei Farbe zu bekennen und unseren Beitrag zur
Politik auch im Kleinen leisten zu können.
Anschließend ging es an die Auslese: Welches Foto ist
gut, besitzt die richtige Farbgebung – welches drückt aus,
was wir transportieren wollen… In Bezugnahme auf den
Slogan „Ganz schön gefährlich…“ wurden die Augen
der Mädchen geschwärzt. Dargestellt werden Sprüche
wie „Rechts ist unsexy“ (Highheels auf Springerstiefeln),
Als Ergebnis lassen wir eine repräsentative Auswahl der
verschiedenen Postkarten vervielfältigen. Diese werden
von uns an Politiker der Region geschickt, außerdem dem
„Bündnis gegen Rechts“ zur Verfügung gestellt
32
Es ist geplant, die Postkarten an ausgewählte Politiker/innen der Region und Vorstände von Vereinen zu verschicken,
jeweils auf der Rückseite mit einem auffordernden kleinen
Text versehen.
Zielgruppe: Jugendliche
Unser Ort ist Europa
» hier bin ich – nicht allein
Eine Aktion der SJD- Die Falken, OV Duisburg-Hochfeld
Kontakt: Janusz Galuszka, j.galuszka@falken-duisburg.de
14 Jugendliche aus dem Hochfelder Falkenheim haben
ein Zusammentreffen von jungen Ausländern, die unter
Duldungsstatus in Hochfeld aufwachsen, mit PolitikerInnen,
die auf unterschiedlichen politischen Handlungsebenen
aktiv sind, vorbereitet. Dabei arbeiteten Jugendliche mit
deutscher Staatsangehörigkeit, jugendliche AusländerInnen
und Jugendliche unter Duldungsstatus zusammen. Während
der Vorbereitung beschäftigten sich die Jugendlichen
gemeinsam intensiv mit der jeweils eigenen Situation.
Die Vorbereitungsphase fand in der Zeit vom 10. bis zum 17.
März während der Jugendgruppentreffen im Falkenheim
Hochfeld statt. In drei Besprechungen (je 2 Stunden) haben
die Jugendlichen die jeweils eigene Situation geschildert,
mit anderen verglichen und die Fragen an die Politik
formuliert.
signalisiert und die Unterstützung bei weiteren Aktionen
zugesagt. Abschließend haben Politiker/-innen und
Jugendliche während eines anschließenden gemeinsamen
Abendessens von ihren persönlichen Eindrücken im Verlauf
des Prozesses berichtet.
Insgesamt ein erfolgreiches Projekt. Sehr gut gelaufen. Die
Presse wurde informiert, ein Film wurde gedreht und die
Fotos gemacht.
Der Heimleiter Janusz Galuszka (Ansprechperson) und
zwei Honorarkräfte, die das Projekt begleitet haben
und die Jugendlichen planen weitere Aktionen in der
Einrichtung, um die Jugendlichen unter Duldungsstatus zu
unterstützen.
Der Dialog mit Politikern (2x SPD, DIE LINKE, DIE GRÜNEN)
hat am Freitag, dem 23. März in der Zeit zwischen 17 und 19
Uhr stattgefunden. Es wurde diskutiert. Die Jugendlichen
haben von ihren Hoffnungen und Wünschen erzählt.
Die Politiker/-innen haben ihre Bereitschaft zur Hilfe
33
Wie unsere Zukunft aussehen soll
Zielgruppe: Kinder
» „Ostereiermarsch“
Eine Aktion der djo - Deutsche Jugend in Europa; Landesverband NRW e.V. in Kooperation mit der Jugendfreizeiteinrichtung „V 242 in Düsseldorf
Kontakt: Susanne Koch, susanne.koch@djonrw.de
Der erste Teil des Projekts fand am 15. März in der
Jugendfreizeiteinrichtung „V 24“ in Düsseldorf statt. Hier
wurde eine Wunsch-Wand erstellt, auf der die Wünsche und
Anregungen der Kinder, ihre Lebenswelt und den Stadtteil
betreffend in Worte gefasst und aufgeschrieben wurden.
Hieran beteiligten sich ca. 40 Kinder unterschiedlicher
Nationalitäten im Alter von 6 bis 12 Jahren. Natürlich
wurden auch Wünsche genannt, die nicht dem Hintergrund
der Aktion entsprachen, aber die meisten Kinder haben
sich intensiv mit der Fragestellung auseinandergesetzt und
konnten sehr konstruktive Vorschläge machen.
Am 19. März haben die Kinder dann die Wünsche von
der Wand auf kleine Aufkleber geschrieben und diese auf
Eier geklebt. Hierbei waren auch Journalisten zugegen,
die Mitarbeiter/-innen und Kinder interviewt haben.
Auch hieran waren 35 Kinder beteiligt. Trotz des dann
einsetzenden Hagelschauers sind 20 Kinder im Alter von
6 – 11 Jahren und zwei Mütter losgezogen, um die Eier
auf der Straße zu verteilen. Um 17:00 Uhr wurden wir dann
von dem Bezirksvorsteher Herrn Figge und einem weiteren
Bezirksvertreter empfangen, und die Kinder überreichten
das vorbereitete Osternest. Nach einigen Erklärungen
zum Stadtteilmanagement allgemein konnte Herr Figge
den Kindern versprechen, dass in diesem Frühjahr der
Lessingplatz, ein großer Spielplatz im Stadtteil, neu gestaltet
werden soll. Zur Neueröffnung sollen dann alle beteiligten
Kinder eingeladen werden. Anschließend wurden die
restlichen Eier an AnwohnerInnen und NachbarInnenn im
Stadtteil verteilt. Für die Polizeiwache Oberbilk suchten die
Kinder auf eigene Initiative hin besondere Eier aus, so dass
auch die Polizei ein Nest bekam.
Zum Nachbereitungstreffen am 22. März waren fast alle
beteiligten Kinder dabei. Da ein Zeitungsartikel an dem
betreffenden Tag erschienen war, konnte jedes Kind eine
Kopie davon erhalten. Desweiteren wurde die Aktion noch
mal besprochen und die Kinder hatten die Möglichkeit, den
Tag noch mal aus ihrer Sicht zu reflektieren.
Insgesamt war es eine sehr schöne und erfolgreiche Aktion.
Die Reaktionen auf das Projekt seitens der Erwachsenen
waren teilweise überrascht oder zurückhaltend, aber doch
durchgehend positiv. Dies war eine wichtige Erfahrung
34
für die Kinder. Zudem haben sie sich mit ihren Wünschen
und Anregungen respektiert gefühlt. Wichtig ist, dass
die versprochene Einladung zur Spielplatzeinweihung
eingehalten wird, damit die Kinder erleben, dass sie auch
nachhaltig etwas bewirken konnten.
Forderungen der Kinder aus Oberbilk
„Fahrt langsamer auf unseren Straßen!“
„Tut etwas für unsere Sicherheit!“
„Wir brauchen mehr Lampen in der Nacht!“
„Es soll mehr Deutschkurse geben für Kinder und Erwachsene.“
„Wir brauchen mehr Fahrradwege – Fahrradfahren soll sicherer
werden!“
„Wir brauchen Spielplätze.“
„Mehr Grünflächen im Stadtteil – und mehr Platz zum Spielen!“
„Wir wollen nicht mehr, dass Drogenabhängige auf unseren Spielplätzen
sind!“
„Räumt die Spritzen weg!“
„Der Jugendclub soll länger aufhaben!“
„Macht unsere Spielplätze im Stadtteil schöner und kindgerechter!“
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Zielgruppe: Kinder
Wie unsere Zukunft aussehen soll
» Radiobeitrag zu Gewaltspielen und zum Bürgerfunk
Eine Aktion des Bielfelder Jugendringes
Kontakt: Tanja Reineke, Kristina Henze, tr@bielefelder-jugendring.de
In dem „Jugend bewegt Politik“-Projekt der Radiowerkstatt
im Bielefelder Jugendring e.V. (BJR) haben sich die jungen
Teilnehmer/-innen mit aktuellen gesellschaftspolitischen
Themen beschäftigt, die für sie zum Projektzeitpunkt von
Interesse waren bzw. auch aktuell noch sind. Die zehn
Teilnehmer/-innen des Waldhofgymnasiums in Bielefeld
beschäftigten sich mit den Themen „Gewaltspiele“ und
„Bürgerfunk in NRW“. Hierzu haben sie Radiobeiträge
erstellt und eigene Forderungen auf Plakaten erarbeitet.
Die Aktionstage fanden sowohl im Radiostudio des BJR
(ansässig im JZ Kamp in Bielefeld) als auch mit dem BJRMedienmobil vor Ort an den Schulen der Teilnehmer/-innen
statt.
Das Projekt fand an insgesamt 5 Aktionstagen im Zeitraum
vom 6.3. bis zum 26.3.2007 mit den jungen Teilnehmer/-innen
statt. Die Kinder entwickelten Ideen mittels Brainstorming
und entschieden sich neben der Erstellung von Forderungen
auch für die Durchführung von Radiointerviews mit
Lokalpolitiker/-innen. Hierfür suchten sie politische
Ansprechpartner/-innen, die Auskünfte zu den gewählten
Themen geben konnten und vereinbarten Termine für die
Interviews. Um eine ausgewogene Darstellung im Radio
zu gewährleisten, entschieden sich die Kinder für jeweils
einen Politiker der Grünen und der CDU in Bielefeld.
Über die inhaltliche Vorbereitung und Ausarbeitung hinaus
erhielten die Kinder auch Einführungen in die Radio- und
Studiotechnik sowie Grundkenntnisse in journalistischen
Darstellungsformen.
Ablauf:
Am 20.3.2007 kam der CDU-Politiker Herr Scholten zu Besuch
ins BJR-Radiostudio, und am 26.3.2007 konnten die jungen
Radiomacher/-innen den Grünen-Politiker Herrn Raschke
ebenfalls im Studio begrüßen. Während des Interviews
wurde sodann der Mitschnitt für die Radiosendung gemacht.
Abschließend überarbeiteten und reflektierten einzelne
Teilnehmer/-innen den Interviewmitschnitt, bereiteten
ihn für die Sendung vor und machten den Rohschnitt am
digitalen Radioschnittprogramm.
Als Ergebnisse gestalteten die Kinder eine Plakatwand
mit ihren schriftlichen Forderungen an die Politik und
gesellschaftliche Entscheidungsträger. Zusätzlich wurden
diese Forderungen noch als Radioaufnahmen gestaltet.
Desweiteren wurden zwei Interviews mit Lokalpolitikern
im Radiostudio des BJR aufgezeichnet, die in einer
Bürgerfunksendung beim Lokalradio Bielefeld ausgestrahlt
werden. Der voraussichtliche Sendetermin wird Sonntag,der
24.6.2007 um 18.04 Uhr im Bürgerfunk auf Radio Bielefeld
(98,3/ 97,6) sein.
Alle Radiobeiträge sind dabei auch als Audio-CD
vorhanden.
COMPUTERSPIELE UND GEWALT
WIR FORDERN, DASS…
… erst mal geschaut wird, wodurch Gewalt ausgelöst wird, bevor ein
Verbot von Gewaltspielen eingeführt wird!
… mehr Sport gefördert wird, damit Kinder sich dort abreagieren
können!
… Gewaltvorbeugung mehr gefördert wird, z. B. Projekte dazu!
… mehr Jugendeinrichtungen gefördert werden, damit sie ihre Freizeit
dort verbringen können!
… die Produktion von sehr gewaltfördernden Spielen eingeschränkt
wird!
… wenn ein Verbot von Gewaltspielen kommt, dessen Auswirkungen
auch noch im Nachhinein überprüft werden!
BÜRGERFUNK IN NRW UND DIE GEPLANTE ÄNDERUNG DES
LANDESMEDIENGESETZES
WIR FORDERN, DASS…
… der Bürgerfunk zu früheren Zeiten läuft!
… Jugendliche weiterhin im Radio ihre Musik ausspielen können!
… Kinder und Jugendliche im Radio über ihre Lieblingsthemen
sprechen können!
… der Bürgerfunk in seiner jetzigen Form bestehen bleibt!
… Kinder und Jugendliche weiterhin die Möglichkeit haben, über das
Radio andere Menschen zu erreichen!
… die Sendezeiten nicht gekürzt werden!
35
Wie unsere Zukunft aussehen soll
Zielgruppe: Kinder
» Radiobeitrag zu Gewaltspielen und zum Bürgerfunk
» „Ich mal mir die Welt, wie sie mir gefällt“
Eine Aktion des Bezirksjugendwerkes der AWO Westliches Westfalen in Castrop-Rauxel
Kontakt: Antonia Harnau, antonia.harnau@bjw-ww.de
Im Rahmen der Aktionswoche „Jugend bewegt Politik“
fand in der Grundschule am Busch in Castrop-Rauxel
ein Malwettbewerb statt, der von dem dort ansässigen
Stadtjugendwerk Castrop-Rauxel initiiert wurde. Unter dem
Motto: „Ich mal’ mir die Welt, wie sie mir gefällt“ konnten
alle Schüler und Schülerinnen der Grundschule Bilder und
Collagen einreichen, die sich mit der Gestaltung ihrer
unmittelbaren Lebenswelt in Castrop-Rauxel befassten.
Am Ende der Woche wurden unter den ca. 50 abgegeben
Arbeiten die 10 besten Ideen ermittelt. Den 1. Preis bekam
eine Schülerin aus der vierten Klasse, die sich ein Bettlerhaus
für die Stadt Castrop-Rauxel wünscht. Die Preise wurden
auf der eine Woche später stattfindenden Preisverleihung
36
vom Bürgermeister Beisenherz höchstpersönlich überreicht.
Dabei ließ er es sich nicht nehmen, mit seinen jungen
Bürgern/-innen ins Gespräch zu kommen und deren
Wünsche auf ihre Realisierbarkeit zu überprüfen. Bei
der Veranstaltung wurden gleich zwei Fliegen mit einer
Klappe geschlagen, da das Stadtjugendwerk durch die
Aktionswoche auf sich aufmerksam machen konnte und
der Bürgermeister der Stadt Castrop-Rauxel für die Zukunft
seine Unterstützung zu gesichert hat. Abschließend lässt
sich feststellen, dass der Malwettbewerb ein voller Erfolg
war und das Motto der Aktionswoche erfolgreich umgesetzt
wurde.
Zielgruppe: Kinder / Jugendliche
Wie unsere Zukunft aussehen soll
» „Wir, Vereine des LMV, bewegen Jugend“
Eine Aktion vom LandesMusikVerband NRW 1960 e.V.
Kontakt: Barbara Schnitzler, landesjugendleitung@lv-nrw.de
Unter diesem Motto stand die Aktion des LandesMusikVerbands NRW zum Projekt „Jugend bewegt Politik“. Über
160 Vereine waren angeschrieben und aufgerufen worden
mitzumachen. Die Jugendlichen sollten zu Diskussionen angeregt und zum Nachdenken gebracht werden. Wir wollten
wissen „Wo drückt euch der Schuh?“. Die Ergebnisse der
Aktion sollten dann zu einem Spiel zusammengefasst werden.
Insgesamt hat die Aktion bei den Vereinen eine Vielzahl
von Diskussionen ausgelöst, wobei jedoch viele Vereine
über Resignation in Sachen Politik bei den Jugendlichen
berichteten. Dies verdeutlichen vor allem die folgenden
Aussagen:
Auftakt der Aktion war die Landesjugendvertreterversammlung am 03.03.2007, auf der den anwesenden Jugendlichen die Aktion vorgestellt wurde. Alle nicht anwesenden Vereine erhielten in der darauf folgenden Woche
per Post alle notwendigen Infos und Vorlagen. Die Kinder
und Jugendlichen der Vereine waren aufgerufen Forderungen/Probleme zu benennen, und diesen dann mögliche
Lösungs- bzw. Änderungsmöglichkeiten gegenüberzustellen. Aus den verschiedenen Aussagen wurde am 18. März
von 4 Jugendlichen ein Dominospiel erstellt. Dieses Spiel
wurde so aufgebaut, dass es immer wieder ergänzt werden
kann. Das fertige Spiel wurde dann am 24. März auf der
Kreisdelegiertentagung des Rhein-Erft-Kreises den anwesenden 25 Jugendlichen vorgestellt und gespielt. Auch hier
kam es sofort zu lebhaften Diskussionen. Auf der am Samstag, dem 21. April 2007 stattfindenden Landesdelegiertentagung des LMV soll das Spiel und die damit verbundenen
Aktion nochmals vorgestellt werden.
·Freibad geschlossen, Freizeitanlage geschlossen, Jugendräume geschlossen, Basketballfeld abgebaut, Fußballplatz verkommt
·Die machen doch, was sie wollen
·Hauptsache, die kriegen genug Geld
·Gelder werden gestrichen, aber Bezüge der Politiker werden erhöht
·Die reden und reden, aber machen nix
·Versprechen können die viel, aber halten tun sie nix
·Die nehmen uns doch gar nicht ernst usw.
Wir, der LMV, sind mit den doch recht unterschiedlichen
Ergebnissen und Reaktionen der Vereine und den
angesprochenen Mitgliedern sowie Jugendlichen und
Kindern, mit dem Ablauf der Aktion sehr zufrieden. Die
kritische Auseinandersetzung mit den Gegebenheiten und
der Politik wird unsere Jugend auch weiterhin begleiten.
Das erstellte Spiel wird sowohl in den Vereinen wie auch
z. B. bei Schulungen des LandesMusikVerbands eingesetzt
werden.
Bemängelt wurde von einigen Vereinen der doch sehr
knappe Zeitrahmen. Berichte einzelner Vereine werden in
der nächsten Verbandszeitschrift erscheinen, und wir, die
Landesjugendleitung, werden zukünftig aktuelle Themen
aufgreifen und zur Diskussion stellen.
37
Wie unsere Zukunft aussehen soll
Zielgruppe: Kinder / Jugendliche
» Brennpunkt Zukunft
Eine Aktion der THW-Jugend Bottrop
Kontakt: Stefan Storb, stefan.storb@thw -bottrop.de
Auf einem Platz in der Innenstadt wurde ein „Zelt der
Zukunft“ aufgestellt, in dem Kinder und Jugendliche ihre
Ängste und Wünsche für die Zukunft auf Baumrinden
aufschreiben konnten, die in einem Rahmen gesammelt
wurden, der öffentlich zugänglich war. Im Zelt gab es die
Möglichkeit sich untereinander auszutauschen und zu
diskutieren. Zuvor musste einiges erledigt werden:
Das Material musste besorgt, die Baumscheiben und der
Rahmen vorbereitet werden. Das Theaterstück sowie
die Vorführung einiger Gerätschaften des Technischen
Hilfswerks mussten geplant und geübt werden.
Die Vorführung des Theaterstücks und der Gerätschaften
fing an und klappte reibungslos. Leider kam die Presse vor
den Besuchern, so dass später in der Zeitung ein Artikel
mit der Überschrift „Zelt der Zukunft blieb gestern leer“ zu
lesen war. Nachdem allerdings die ersten Besucher kamen
und ihre Wünsche und Ängste sammelten und über Politik
diskutierten, lief es immer besser, so dass die THW-Jugend
sich später über ca. 60 Teilnehmer/-innen und über mehr
als 70 Ergebnisse freuen konnte. Besonders gefreut hat uns
die Teilnahme jüngerer Kinder, die schon einiges an Wissen
über Politik zeigten. Alles in allem können wir sagen, dass
die Aktion ein voller Erfolg war, obwohl das Wetter nicht
immer mitspielte.
Ergebnissammlung (Auszug):
Fragen/Wünsche/Kritiken/Anregungen/etc.:
·es soll weniger Arbeitslose geben
·nicht mehr so viele arme Menschen
·kein weiterer Sozialabbau
·es soll keinen Krieg mehr geben
·mehr Jugendförderung
·keine Kürzungen in der Jugendarbeit und Jugendhilfe
·besondere Förderung des ehrenamtlichen Engagements
·ich wünsche mir einen guten Beruf
·weg mit den Studiengebühren
·freie Meinungsäußerung
·ich habe Angst vor zu wenig Geld
·mehr Geld für den Katastrophenschutz
·Rechte Gewalt
·kriegen meine Kinder später noch Arbeit
·Angst keinen Studienplatz zu bekommen
·keine Drogen
·dass Jugendaktionen erfolgreicher sind
·Angst zu sterben
·mehr Spielplätze
Das Ergebnis der Aktion konnte am Abschlussevent
bestaunt werden.
Fotos gibt es auf www.jugend.thw-bottrop.de unter
Bildergalerie zu sehen.
38
Zielgruppe: Kinder / Jugendliche
Wie unsere Zukunft aussehen soll
» „Spielend helfen lernen!“
Eine Aktion der THW-Jugend in Balve
Kontakt: Tobias Weber, jugend@thw-balve.de
Wir haben unsere Lokalpolitiker/-innen und andere
interessierte Bürgerinnen und Bürger in unsere Unterkunft
eingeladen, um ihnen vorzustellen und zu zeigen, was die
THW-Jugend so macht.
Politiker vorbereitet, die ausschließlich von unseren Kids
kamen: „Wie lange sind sie schon im Amt?“, „Was machen
Sie sonst noch so in ihrer Freizeit?“, „Was hat Sie dazu
bewegt, in die Politik zu gehen?“
Es war auch wirklich von jeder Partei, die wir in Balve
vertreten haben, jemand da. Teilweise sind sogar mehrere
VertreterInnen dagewesen, so dass wir insgesamt 12
Gäste und zwei Pressevertreter/-innen begrüßen konnten.
Wir hatten uns überlegt, dass wir die Jugendarbeit
im Ortsverband etwas näher vorstellen wollten und
anschließend berichten, was gut läuft, aber auch wo es evtl.
hakt und wo wir mit der Politik Lösungen finden können.
Hier zeigten sich dann teilweise natürlich auch die Kids
erstaunt. Auch als sie erfuhren, dass die Politiker der Stadt
Balve ihre Arbeit auch ehrenamtlich ausführen. Lediglich
der Bürgermeister ist hauptamtlich beschäftigt. Nun waren
aber auch die Politiker am Zug: „Was können wir nun für
euch tun?“, war ihre Frage. Klare Frage – klare Antwort:
Nach einer kurzen theoretischen Einweisung im
Unterrichtsraum sind wir gemeinsam in die Fahrzeughalle
gegangen und haben verschiedene Gruppen eingeteilt.
Jeder Gruppe unserer Jugendlichen waren auch zwei
oder drei Politiker/-innen zugeteilt. Alle bekamen einen
Laufzettel und konnten sich bei verschiedenen Stationen
melden, wo Knoten, Stiche und Bunde geübt wurden. Wer
seinen Knoten richtig gemacht hatte, bekam einen kleinen
Stempel auf seinen Laufzettel und konnte zur nächsten
Station gehen.
Nachdem alle Stationen abgearbeitet waren, wurde noch
gezeigt, was alles mit Knoten gemacht werden kann. So
wurde z. B. auch einer der Politiker auf der Trage eingebunden
und auf einen Dreibock gestellt. Anschließend gab es eine
kurze Pause mit Verpflegung und Getränken. Hier kamen
die Jugendlichen und die Politiker schon das erste Mal so
richtig ins Gespräch. Nach dieser kurzen Unterbrechung
wurde gemeinsam der Film der vergangenen Wettkämpfe
gezeigt. Hier wurde deutlich, dass die Jugendgruppe aus
Balve auch im Vergleich zu anderen THW-Jugendgruppen
sehr gute Arbeit leistet.
1. Werbung machen! Wir machen gute Jugendarbeit
und freuen uns immer über viel Zulauf. Politiker kommen
mit vielen Leuten in Kontakt, dabei können sie häufiger
anbringen, was wir alles so machen.
2. Gute Jugendarbeit kostet viel Geld und das fehlt
(natürlich!) Auch hier sollen die Politiker ggf. hier und da
ein gutes Wort für uns einlegen. Sie haben bei uns gesehen,
was wir machen und dass das eine gute Sache ist. Das
sollen sie weitertragen.
Alle sagten zu, sich um diese Dinge ganz besonders zu
kümmern! Damit sehen wir unser Ziel als erreicht!
Unsere Gäste zeigten sich erstaunt und begeistert zugleich.
Dann hatten wir einige Fragen an die Politikerinnen und
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Wie unsere Zukunft aussehen soll
Zielgruppe: Kinder / Jugendliche
» Für unsere Umwelt - Kein australischer Giftmüll in NRW
Eine Aktion der BUND-Jugendgruppe „BUND-Raben“ Herne
Kontakt: Corinne Buch, corinne.buch@web.de
1. Vorbereitungstreffen:
28.02.2007 im Postpark Wanne-Eickel
Bei dem ersten Treffen zur Vorbereitung unserer Aktion
trafen wir uns im Wanner Postpark. Auf Luftbildern konnten
wir erkennen, wie stark bebaut Wanne-Eickel ist. Es ist
sogar die am dichtesten bebaute Stadt in ganz Europa.
Eine Belastung durch Giftmüllverbrennungsrückstände,
zusätzlich zu den bereits durch Wohnungen, Straßenverkehr
und Industrie vorhandenen Emissionen, wäre für die
Menschen, aber auch die Natur hier, extrem schädlich!
2. Vorbereitungstreffen:
14.03.2007 im Haus der Natur Herne
Am zweiten Treffen wurde es konkreter: im Garten am
„Haus der Natur“ fertigten wir Plakate an und dachten uns
sogar einen Protestsong für die Aktion am Samstag aus.
Damit wir den Menschen gute Argumente geben können,
befassten wir uns mit den Eigenschaften des Giftmülls und
dem Transportweg von Australien nach Herten (bzw. NRW).
Über die vielen Gefahren und den Unsinn des weiten
Transportes nachzudenken, hat uns echt schockiert und
wütend gemacht ‑ genau richtig für Samstag!
Aktion gegen die Verbrennung von australischem Giftmüll
in NRW
17.03.2007 in der Herner Innenstadt
Mitten in der Herner Innenstadt bauten wir BUND-Raben
mit Hilfe einiger Freunde (insgesamt 8 Mädchen und 10
Jungs) einen Stand mit unseren Plakaten und Infomaterial
auf. Um auf uns aufmerksam zu machen, riefen wir unsere
Parolen, machten mit Trommeln und Klatschen Lärm und
schrieben mit Kreide unsere Forderungen wie „Stoppt den
Giftmüll“ und „Kein Giftmülltourismus“ auf den Boden.
Anschließend suchten wir das Gespräch mit Passanten und
sammelten dabei jede Menge Unterschriften. Interessant
40
war, dass zwar viele Menschen von unserer Aktion
begeistert waren, es aber auch einigen Leuten „egal“ war
und wir uns sogar Klagen über die „Jugend von heute“
anhören mussten. Die meisten Leute aber unterstützten
uns voll und unterschrieben unsere Forderungen, so
dass wir allein an diesem Tag etwa 200 Unterschriften
sammeln konnten. Wir konnten die Menschen über die
Giftmüllverbrennung informieren und waren erstaunt, dass
trotz der vielen Berichte in den Zeitungen einige sogar noch
gar nichts über die Sache gehört hatten und sich von uns
interessiert aufklären ließen. Deshalb war die Aktion für
uns ein voller Erfolg!
Die Aktion wurde von uns mittels Foto- und Videokamera
dokumentiert und zu einem Film verarbeitet.
Zielgruppe: Kinder / Jugendliche
Wie unsere Zukunft aussehen soll
» „Wir sind die Zukunft!“
Eine Aktion des Teeniebereichs des Freizeitzentrums Baumheide
Kontakt: Petra Quarg, info@fzz-baumheide.de
In der Zeit vom 20. bis zum 23. März 2007 erarbeiteten
neun Kinder und Jugendliche im Alter von 10 - 16 Jahren
unter der Begleitung der Berufspraktikantin des Teenieund Jugendbereichs eine Ausstellung zu dem Thema „Wir
sind die Zukunft“.
In einem Besprechungsraum des Freizeitzentrums diskutierten die Teilnehmer/-innen am Dienstag von mittags bis
abends. Ihre Schwerpunkte setzten sie bei den Themen
„Schule“, „Politik“ und „Freizeitzentrum“. Sie sammelten
Ideen, Eindrücke und Wünsche, wie sie sich ihre Zukunft
in diesen Bereichen vorstellten, was ihnen gefällt und was
sie gerne ändern würden. Mit Hilfe einer Kartenabfrage
wurden die Ergebnisse festgehalten, um am nächsten Tag
sinnvoll verwendet zu werden.
Am Mittwoch teilten sich die Kinder in Gruppen auf, um
ihre Gedanken für die Ausstellung in Form von Plakaten
zu visualisieren. Zwei der Kinder fotografierten ihre
Wohngegend unter den Schwerpunkten „Was finde ich
an Baumheide schön?“ bzw. „Was gefällt uns nicht und
sollte verändert werden?“. Eine Auswahl der Fotos und der
Plakate wird auf der Internetseite www.fzz-baumheide.de
veröffentlicht werden.
Die Kinder begrüßten die Gäste mit selbst geschriebenen
Reden und eröffneten die Ausstellung. Alle bekamen die
Möglichkeit, über das zu sprechen, was sie bewegt und
wichtig für sie ist. Es wurde viel diskutiert. Besonders diese
Themen :
1. Mangelnde Ausbildungsplätze
2. Klimakatastrophe und die Folgen
3. Irak-Krieg
4. Zu alte Lehrer an den Schulen
Die Ausstellung war ein voller Erfolg. Die Kinder waren
glücklich, dass ihnen endlich einmal zugehört wurde und
sie sich allen Frust von der Seele reden und malen durften.
Auch die geladenen Gäste hatten zum Abschluss noch die
Möglichkeit, ihre Eindrücke, Gedanken und Wünsche in
einem Gästebuch niederzuschreiben.
Alessandro, Antonio, Cinar, Garip, Halil, Mustafa, Resat,
Sabina und Semih verabschieden sich mit den Worten:
„Alle diskutieren über die Zukunft, also redet auch mit den
Betreffenden – und das sind nun mal wir!“
Am Donnerstag bekamen die Plakate ihren letzten
Feinschliff. Sie wurden mit Fotos dekoriert, bemalt und
noch mal überarbeitet. Die Kinder arbeiteten engagiert und
dementsprechend sehenswert war das Ergebnis. Siebzehn
Plakate gestalteten die Kinder, gefüllt mit ihren Wünschen
und Ängsten.
Am Freitag um 16 Uhr war dann endlich die große Ausstellungseröffnung. Vertreter/-innen der Bezirksvertretung,
Politiker/-innen der SPD, der Grünen und der CDU, sowohl
Lehrer/-innen der Grund- und Hauptschule Baumheide waren eingeladen.
41
Wie unsere Zukunft aussehen soll
Zielgruppe: Kinder / Jugendliche
» Zukunftsatelier Jugend
Eine Aktion des Johannes-Busch-Hauses des CVJM Münster e.V.
Kontakt: Peter Krolzig, peterkrolzig@web.de
Vom 19. – 23. März 2007 fand in den Räumlichkeiten
der Kinder- und Jugendarbeit des CVJM Münster das
„Zukunftsatelier Jugend“ statt.
Kinder der Übermittagbetreuung und BesucherInnen der
Offenen Tür konnten täglich von 13.00 Uhr bis 17.00 Uhr
ihre Sichtweisen und Wünsche für ihre Lebenswelt mit
„ihrer Sprache“ zusammentragen. Das gleiche galt für die
Jugendlichen des Offenen Jugendtreffs an zwei Tagen von
18.00 Uhr bis 21.00 Uhr.
Auf großen Plakatkartons, die mit Sprechblasen und
Cartoons gestaltet waren, konnten die Kinder und
Jugendlichen schriftlich und malerisch zu den Themen
„Was ich Politikern und Politikerinnen immer schon sagen
wollte“ und „Wie ich mir meinen Stadtteil vorstelle“
Stellung nehmen.
Die Kids schrieben u. a.: „Unsere Eltern haben zu wenig
Geld zum Leben“, „Die Erhöhung der Mehrwertsteuer
muss zurück genommen werden“, „Uns bleibt neben der
Schule zu wenig Freizeit“, „Wir brauchen mehr Sport- und
Spielplätze“
42
Die Kinder und Jugendlichen wurden von den Betreuern
und Betreuerinnen zum Projekt angesprochen, die daraufhin
mit Faserstiften die Plakate mit ihren Meinungen füllen
konnten.
Am Projekt beteiligten sich ca. 20 Kinder und 10 Jugendliche.
Besonders die Kinder waren sehr motiviert und haben das
Forum mit Freude angenommen. Allerdings war auch nach
zwei und drei Tagen die Luft raus, so dass sich kaum noch
jemand motivieren ließ, weiter Sprechblasen zu beschriften
oder Meinungsbilder abzugeben.
Die eingeladene Presse zeigte sich interessiert. Sie
befragte die Kinder und Jugendliche, machte Bilder und
veröffentlichte einen Beitrag.
Von der Fachnacht in Essen kamen drei Beteiligte begeistert
wieder nach Hause. Insbesondere die dort angebotenen
Mitmachaktionen kamen gut an.
Zielgruppe: Kinder / Jugendliche
Wie unsere Zukunft aussehen soll
» Stammel nicht herum - RAP über deine Rechte
Eine Aktion der SJD- Die Falken, OT Duisburg-Beeck
Kontakt: Volker Hassper, v.haasper@falken-duisburg.de
Im Laufe der Projektwoche vom 19.3. bis zum 23.3. wurde
mit der Rapgruppe, die sich aus der Projektgruppe (sechs
Jungen und ein Mädchen) gebildet hatte, im Jugendzentrum
der Falken in Duisburg Beeck den Song „stammel nicht
herum“ eingesungen.
Im Vorfeld wurde in Gruppensitzungen über ihre jetzige
Lebenssituation, Probleme und ihre Zukunftsängste
gesprochen. Während dieser Sitzungen sind dann die
Forderungen (siehe Songtext) gegenüber den Politiker/-innen
entstanden. Bei der Umsetzung des Forderungskataloges
in einem Rap wurden sie von einem Musiker und Rapper
fachlich begleitet. Die Gruppe hat sich auf drei Teilnehmer
als Sänger geeinigt.
Kommunalpolitiker/-innen statt. Dort konnten die
Jugendlichen auch ihre Forderungen den Politiker/-innen
mit auf dem Weg geben. Die örtlichen Politiker/-innen
haben die Rapgruppe noch zu einer weiteren Präsentation,
während einer öffentliches Sitzung ihres Gremiums
eingeladen. Dies wird Anfang Mai sein.
Fazit:
Die inhaltliche Auseinandersetzung insbesondere mit ihrer
Zukunftsperspektive hat die Kinder und Jugendlichen doch
stark bewegt. Sie wollen als Gruppe auch in Zukunft mit
dem Sprachrohr des Gesanges in die Öffentlichkeit treten.
Neben der Präsentation auf dem Abschlussevent am 24.
März in Essen, fand im Jugendzentrum der Falken am
23.3.07 die Premiere im Rahmen der Projektpräsentation
„Jugend bewegt Politik“ vor den Augen der örtlichen
43
Wie unsere Zukunft aussehen soll
Zielgruppe: Kinder / Jugendliche
» Stammel nicht herum - RAP über deine Rechte
Songtext „stammel nicht herum“
denn sonst gibt’s keinen Job und ich fühl mich genuts,
also schafft es, dass ich einen Job abkrieg (abkrich)
Ich möchte mal mein Abitur versuchen,
und lasst mich hier bitte nicht im Stich.
und dann später im Job einen Erfolg verbuchen,
Ich hätte wirklich mal gerne Familie und Kinder,
denn vom Kuchen will ich auch ein Stück,
doch ohne eine Arbeit müsste ich das verhindern.
und im Leben auch mal ein bisschen Glück.
Ich wünsche mir, dass hier jeder was zu essen hat.
Denn viele Kinder hier in Duisburg sind noch nicht mal satt.
Ich wünsche mir auch eine Ausbildungsstelle,
Die Welt hat doch eigentlich genügend für alle,
denn ohne Ausbildung tritt man nur auf der Stelle,
warum landen dann so viele in der Falle,
und es gibt keinen Heller, keine Zukunftsplanung,
Tiere werden durch Europa gefahren,
man steht auf der Straße ohne eine Ahnung,
und kommen halbtot auf den Schlachthöfen an,
das kann nicht sein, dass man die Umwelt verschmutzt,
Hab keinen Bock auf Panik oder Hartz 4,
wir fordern von euch guten Umweltschutz.
zu viele Typen hier sind schon zu verwirrt.
Ich will nicht Bier saufen sondern wirklich was machen,
Das was wir wollen…
ohne dass die Leute hier über mich lachen.
Das was wir wollen…
Ich möchte, dass die Politiker sich Mühe geben,
Ich wünsche mir, dass ich nicht so lange ackern muss.
damit wir hier in Beeck ein bisschen besser überleben.
Und hoffe auch auf ein gutes Leben und Genuss,
Wir geben alles und rappen dafür,
Ich hoffe die Versprechungen sind keine Ente
dass es sich noch lohnt rauszugehen vor die Tür.
und ich bekomme auch mal eine richtige Rente.
Ich erhoffe mir von diesem Staat mehr Gerechtigkeit,
Refrain
und dass mein Kollege für immer in Deutschland bleibt.
Dass, was wir sollen, das tun wir auch,
Es wird Zeit für ein neues Ausländerrecht,
Und das, was wir wollen, das fordern wir laut,
denn hier ist man zu Ausländern oft ungerecht.
Nein, wir sind nicht faul, sondern voll motiviert,
wenn ihr uns nur helft, dass hier etwas passiert.
Auch der Umwelt geht’s schlecht und deswegen,
Was wünscht du dir von der Politik?
muss die Politik da endlich etwas bewegen.
Das was wir sollen…
Denn Naturkastrophen gibt es immer mehr,
und nichts dagegen zu tun, das wär sicher verkehrt.
Ich will mal arbeiten auf jeden Fall,
und nicht in meiner Bude hängen wie ein Schwein im Stall.
Das was wir wollen…
Darum will ich auch einen Ausbildungsplatz,
Das was wir wollen…
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Zielgruppe: Kinder / Jugendliche
Wie unsere Zukunft aussehen soll
» Kalendrina
Eine Aktion der Sportjugend NRW und des Behinderten-Sportverbandes NRW
Kontakt: Dorota Sahle, dorota.Sahle@lsb-nrw.de
Die Redaktion des Mädchen-Sportkalenders Kalendrina
setzt sich zusammen aus Mädchen mit und ohne Be­
hinderungen der unterschiedlichsten Sportbereiche.
Die Redakteurinnen schreiben über sich selbst und die
Kalendrina: „Wie du vielleicht schon weißt, ist dies kein
normaler Kalender, sondern eine coole Mischung aus
Mädchenmagazin, Tagebuch, Poesiealbum und Kalender.
Die Kalendrina soll dich Tag für Tag begleiten, dir helfen,
deine Termine im Blick zu haben und es soll dir Spaß
machen, darin zu stöbern und zu lesen.”
Die Geschichten und Storys sind zu unterschiedlichsten
Themen: Sport, Liebe, Sexualität, Sprachreisen, Mobbing und
vieles andere mehr. In ihrer diesjährigen Redaktionssitzung
hat die Kalendrina-Redaktion im Rahmen der Aktionswoche
„Jugend bewegt Politik“ über die Absenkung des
Wahlalters diskutiert. Konny Weyand und Linda Ropers
– zwei aktive junge Frauen aus dem Jugendsprecher/
innen-Team NRW der Sportjugend NRW – haben in das
Thema eingeführt und die Diskussion moderiert. Einhellig
war die Meinung, dass das Wahl­alter abgesenkt werden
sollte. Auf welche Altersstufe jedoch blieb umstritten. Die
Forderung wurde aufgestellt, nicht einfach das Wahlalter
abzusenken, sondern die Qualifizierung, z.B. innerhalb der
Schulen – speziell im Bereich „Demokratische Strukturen“,
„Instrumente der Demokratie“ zu thematisieren. Denn
viele der Stimmen äußerten sich kritisch dazu, dass das
Wissen über politische Zusammenhänge so gering ist bei
Jugendlichen, dass sie wahr­scheinlich gar nicht wüssten,
wen und warum sie wählen sollten.
Die Diskussion geht in der Kalendrina-Redaktion weiter
und es werden auch weitere Jugend­liche dazu befragt.
Ansonsten arbeitet das Redaktionsteam den Sommer durch
an der Kalendrina 2008.
45
Wie unsere Zukunft aussehen soll
Zielgruppe: Jugendliche
» Perspektive FSJ – Lebensplanung und soziales Engagement in der „Rush-
Hour des Lebens“ junger Frauen
Eine Aktion der Sportjugend NRW
Kontakt: Hanno Krüger, hanno.krueger@lsb-nrw.de
Im Rahmen des Zwischenseminars der Teilnehmerinnen
und Teilnehmer am Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) im Sport
wurde für die weiblichen Teilnehmerinnen ein Projekttag
zum Thema Lebensplanung durchgeführt.
Hintergrund bzw. Auslöser dieser „Idee“ ist zum einen,
dass das FSJ in erster Linie ein Orientierungsjahr für junge
Menschen darstellt. Ein Jahr, das ihnen Möglichkeiten
bieten soll, Ideen und Ziele für ihre Zukunft zu entwickeln.
Zum anderen fordert der Bildungsauftrag des FSJ dabei das
Deutlichmachen der Kategorie Geschlecht. Und gerade in
Bezug auf Lebens- und Zukunftsplanung sehen sich junge
Frauen sehr komplexen – und zum Teil anderen (im Vergleich
zu jungen Männern) – Anforderungen gegenüber.
Ziel des Projekttages war es dann, die jungen Frauen für
die auf sie zukommenden Anforderungen zu sensibilisieren,
ihnen die Möglichkeiten des Austauschs zu bieten, ihnen
durch die Entwicklung von eigenen Handlungskonzepten eine
Orientierungshilfe auf ihrem Weg im Leben zu geben und zu
überlegen, was sich in Politik und Gesellschaft verändern
soll/muss, um eine Umsetzung der Lebenskonzepte zu
ermöglichen.
In der Sportschule in Hachen kamen dann am 22. März
2007 elf junge Frauen (19-22 Jahre) zusammen, die nach
einer theoretischen Einführung eigene Lebenskonzepte
auf- und vorstellten, persönliche Werte entwickelten und
gemeinsam über die notwendigen (gesellschaftlichen)
Rahmenbedingungen für die Umsetzung dieser Lebenspläne
diskutierten. Als Ergebnis standen dann eine Reihe von
Forderungen an Politik und Gesellschaft fest, die für die
jungen Frauen in ihrer Zukunft unbedingt gegeben sein
sollten. Aufgelockert wurde der Tag durch eine Praxiseinheit
zum Thema „Selbstbehauptung“.
Insgesamt gesehen verlief der Tag reibungslos und ohne
Zwischenfälle. Die FSJlerinnen haben aktiv teilgenommen
und kreativ ihre Zukunft geplant. In der abschließenden
Feedback-Runde waren sie sich einig, dass es notwendig
ist, diese Thematik in einer reinen Frauengruppe zu
bearbeiten und es wurde als wichtig eingestuft, sich mit den
komplexen Anforderungen an die weibliche Lebensplanung
immer wieder auseinanderzusetzen.
Sicherheit in Studium und Beruf
o Sichere
Arbeitsplätze
o Studienmöglichkeiten für jeden
o Ausbau der
Vernetzung von
sozialen
Institutionen
Perspektive FSJ (Freiwilliges soziales Jahr) im Sport – Lebensplanung in der
„Rush-Hour des Lebens“ junger Frauen
Projekttag am 22. März 2007
46
Zielgruppe: Jugendliche
Wie unsere Zukunft aussehen soll
» Bewegung in der Schule
Eine Aktion vom Gymnasium Nepomucenum Coesfeld
Kontakt: Norbert Böggering, Fachschaft Sport, Gymnasium Nepomucenum Coesfeld, Holtwicker Str. 8, 48653 Coesfeld.
47 angehende Sporthelfer und Sporthelferinnen im Alter
von 14 bis 17 Jahren haben in zwei vorbereitenden Treffen
Erkundigungen eingeholt bezüglich der ,,Allgemeinen
Schulsportgemeinschaften“, den Missstand artikuliert,
eine Vorgehensweise abgestimmt, Anfragen an Politik und
Verwaltung gerichtet, Termine koordiniert, die Redetexte
geschrieben, Einladungen geschrieben und verschickt und
den Ablauf in einem Konzept genau festgehalten.
Am Aktionstag (19.3.07) haben sie dann in einer Informations- und Diskussionsveranstaltung im Gymnasium Nepomucenum Coesfeld auf den Missstand bei der Förderung
ehrenamtlichen Engagements von Jugendlichen im Beisein
von Vertretern aus Politik, Verwaltung, Presse und Schulen aufmerksam gemacht. Sie haben eine Resolution an
die NRW - Schulministerin, Frau Barbara Sommer, verfasst
und dem für Coesfeld zuständigen Landtagsabgeordneten
übergeben mit der Bitte, das Schreiben geeignet weiter zu
leiten.
Missstand:
Im Zuge der Veränderungen im Antragswesen für Freiwillige
Schulsportgemeinschaften wurden zu Beginn dieses
Schuljahres viele Allgemeine Schulsportgemeinschaften
nur unter Wegfall der Aufwandsentschädigung genehmigt.
Allein am Nepomucenum wurden lediglich bei 8 von 15
beantragten ASSG‘s vom Ausschuss für den Schulsport
im Kreis Coesfeld die eigentlich vorgesehenen Mittel pro
Halbjahr bewilligt. Eine Wegbrechen der Angebote und
ein Motivationseinbruch bei den Freiwilligen Helfern und
Helferinnen ist die Folge.
Gerade die ASSG‘s sind es aber, die für zahlreiche
außerunterrichtliche Bewegungsangebote an den Schulen
sorgen. Auch deshalb, weil sie von engagierten und
befähigten älteren Mitschülern und Mitschülerinnen
geleitet und betreut werden.
47
Wie unsere Zukunft aussehen soll
Zielgruppe: Jugendliche
» „Unsere Schule gegen Rechts“
Seminar der Naturfreundejugend NRW mit der Schülervertretung der Gesamtschule Hagen – Haspe
Kontakt: Matthias Röben, nfjroeben@gmx.de
Vom 21.- 22.3. fand im Naturfreundehaus Nimmertal in
Hohenlimburg ein Antifa-Seminar mit der SV der Gesamtschule Hagen -Haspe statt. Als Referent/-innen leiteten
Lina Najib und Matthias Röben von der Naturfreundejugend NRW dieses Seminar, an dem 13 Schülerinnen und
vier Schüler (sowie zwei Lehrkräfte) teilnahmen.
22.03.07
8:30
Frühstück
9:30
Organisationsplanung und Erstellen von Zeitvorgaben Absprachen und Realisierung
11:30 Reflexion und Abschlussgespräch
Ablauf & Durchführung
12:30 Mittagessen und anschl. Aufräumen
Nachfolgender Ablauf wurde gemeinsam mit den Schülern
realisiert:
14:30 Abreise
21.3.07
11:00 Anreise
Nach überaus engagierter Mitarbeit wurden mit den
Schülerinnen und Schülern Vereinbarungen getroffen,
welche Aktionen im Jahr 2007 stattfinden sollen:
11:30 Begrüßung – Infos zum Haus – Vorstellung des Ablaufs
1. Durchführung einer SchülerInnendemo gegen Rassismus in Hagen
12:00 Geschichte der Skinheadbewegung – Entstehung, Musikbeispiele, Modetipps
2. Umsetzung einer Themenwoche „Antifaschismus als Aufgabe“ mit einer Ausstellung, Filmen, ReferentInnen und einer Gedenkstättenfahrt im Herbst
13:00 Erlebniswelt Rechtsradikalismus – Köpfe- Erscheinungsformen und Strategien
15:00 Antifa-Arbeit vor Ort / Arbeitsgruppen zu folgenden Themen:
· Wie entwickeln wir eine Gegenkultur ?
· Themenwoche (Inhalte und Organisation)
· Agieren statt reagieren / Aktionsformen und Beispiele
17:30 Präsentation der Ergebnisse
18:00 Abendbrot
20:00 Fertigstellen eines Transparents Videofilm „Brauner Sumpf“
48
3. Organisation eines Konzertes „Rock gegen Rechts“
Als Naturfreundejugend NRW werden wir bis zu den
Sommerferien die Entwicklung der genannten Projekte
unterstützen und begleiten. Dabei werden wir vor Ort
präsent sein.
Zielgruppe: Jugendliche
Wie unsere Zukunft aussehen soll
» Moving Pictures moving politics
Eine Aktion der Jugendarbeit Gütersloh GmbH
Kontakt: Fadi Matusch, Horstmacher Landweg 100, 48149 Münster
Wir haben die Kampagne „Jugend bewegt Politik“ dazu
genutzt, die Wünsche, Interessen, Erwartungen und
Probleme der Besucher/-innen des Jugendtreffs Bauteil 5
zu ermitteln und sie der Politik näher zu bringen.
Zu einer Präsentation am Samstag, den 24.03.07 haben wir
VertreterInnen der Parteien im Rathaus (CDU, SPD, Grüne,
FDP, Unabhängige Wählergemeinschaft und Bürger für
Gütersloh) eingeladen.
Unter dem Motto Moving pictures moving politics haben
wir die Befragung mit der Videocamera aufgenommen.
Dazu haben wir erstmal 80 Jugendliche mit Hilfe eines
Fragebogens befragt. Die Auswertung und Ergebnisse
liegen als Power-Point-Präsentation vor. Dabei haben wir
nicht allein Forderungen erhoben und Ansprüche gestellt,
sondern vielmehr ein Stück der Lebenswelt Jugendlicher
dargestellt und für die erwachsenen Entscheidungsträger
verständlich gemacht. Wir sind mit Politiker/-innen ins
Gespräch gekommen und haben ihnen gezeigt, wo und
wie junge Menschen ihre Freizeit verbringen und wie sie
leben. Darum war die Abschlusspräsentation des Films
im Jugendzentrum und wir haben für einen möglichst
angenehmen Rahmen und eine positive Atmosphäre
gesorgt, damit solche Gespräche des Austauschs eine
Fortsetzung finden können.
Vier Frauen und vier Männer aus der Politik kamen zu der
Veranstaltung, allerdings nur von den Parteien CDU, SPD
und Grüne. Die Bürgermeisterin Maria war auch dabei.
Auch waren 30 männliche und 15 weibliche Jugendliche
da. Zunächst wurde nach der Begrüßung eine Führung
durch unsere Jugendeinrichtung gemacht. Dann folgte die
Power-Point-Präsentation der Umfrage. Im Anschluss daran
wurden die 3 Videointerviews vorgespielt. Zur Auflockerung
gab es dann Tanzeinlagen der Tanzgruppe Secret und zum
krönenden Abschluss zeigten wir den Rap von Erkan und
Adam. Erkan war dabei und erzählte einiges zu der Story.
Entstanden sind letztlich Video-Clips zum Thema „Jugend
bewegt Politik“. Die Filme sind drei Videointerviews
und ein Rap-Video. Der Song wurde extra für die
Abschlussveranstaltung von Erkan und Adam geschrieben.
Die Politiker waren von unserer Arbeit und der Show
begeistert. Das Echo in den Medien war sehr positiv.
Eine Diskussionsrunde gab es anschließend bewusst nicht.
In lockerer Runde an Stehtischen bei einem kleinen Imbiss
gab es aber noch ausreichend Gesprächsmöglichkeiten.
Diese wurden auch genutzt und der Charakter der typischen
Podiumsdiskussionen wurde vermieden.
Schauen Sie bitte auch auf www.poempel.com. Dort
gibt es einen Artikel zu moving pictures. Bitte lesen die
Kommentare.
49
Wie unsere Zukunft aussehen soll
Zielgruppe: Jugendliche
» „Klimawandel – ein Straßentheaterstück“
Eine Aktion der KjG St. Heinrich
Kontakt: Josephine Echterhof c/o KjG St. Heinrich, Tentererstr. 7, Köln
Wir haben ein Straßentheaterstück zum Thema Klimawandel
mit Jugendlichen erarbeitet, geschrieben, vorbereitet,
inszeniert und aufgeführt.
der Zulauf nicht übermäßig groß war. Währenddessen
haben wir so genannte ‚Denkzettel’ zum Thema Klimaschutz
verteilt.
Beteiligt waren sieben Jugendliche zwischen 13 und 14
Jahren. Geleitet wurde das Projekt von drei BetreuerInnen,
von denen Josephine Echterhoff die Ansprechperson war.
Unseren Jugendlichen hat das Projekt großen Spaß
gemacht, wir konnten ihnen auf diese kreative Weise, einen
bewussteren Umgang mit der Umwelt vermitteln. Dies war
auch die Intention des Projektes, denn das Hauptaugenmerk
lag auf den Jugendlichen, da diese die WählerInnen und
PolitikerInnen von Morgen sind.
Im Rahmen von sechs Treffen haben wir zunächst das
Problem des Klimawandels erarbeitet, die Gründe dafür
herausgestellt und die Folgen konstruiert. Dies haben wir
in Form von Mindmaps festgehalten. Dann haben wir ein
Konzept für das Stück erstellt. Unsere Ergebnisse haben
wir in den Text des Stückes einfließen lassen. Nach der
Rollenverteilung haben die Proben begonnen. Auch die
Requisiten wurden selbst gebastelt. Aufgeführt wurde das
10-minütige Stück am Mittwoch, dem 21.03.07 auf der
Schildergasse in der Kölner Innenstadt. Insgesamt wurde
es viermal aufgeführt. Einige Passanten blieben stehen.
Schätzungsweise haben sich 50 Personen das Stück
angeguckt. Leider war das Wetter sehr schlecht, weswegen
50
Das Medieninteresse war nicht groß, da trotz einer
Pressemeldung, die an den Kölner Stadt Anzeiger, an die
Kölnische Rundschau und an den Express geschickt wurde,
niemand erschien.
Erfreulicherweise hat aber die Politikerin Ingrid Hack
Interesse gezeigt, sich mit den Jugendlichen zu Treffen. Dies
fand aufgrund Schwierigkeiten einer Terminfindung noch
nicht statt, aber sie ist herzlich zu unserem Nachtreffen am
11.05.07 eingeladen worden.
Zielgruppe: Jugendliche
Wie unsere Zukunft aussehen soll
» Jugendliche rappen auf - Mehr als nur Worte an die Politik
Eine Aktion der Band Sons of Gastarbeita
Kontakt: Ghandi Chahine, sog-records@email.de
Vom 19. bis zum 21.3.2007 fand in der Zeit von 17 bis
20.30 Uhr im Hagener Kultopia ein Rap-Workshop mit
Jugendlichen im Alter von 15 bis 23 Jahren aus dem RahelVarnhagen-Kolleg und Kultopia Hagen statt. Junge Frauen
und Männer nahmen die Chance wahr, ihre Träume und
Wünsche für ihr Leben zu vertonen. Darüber hinaus haben
sie mit ihren Rap-Songs Anregungen und Forderungen
an die politischen Verantwortlichen gestellt und in die
Öffentlichkeit getragen.
Songtext:
Am 24.3.2007 wurden ihre Songs auf dem Abschlussevent
von ‚Jugend bewegt Politik’ in der Zeche Zollverein in Essen
aufgeführt.
Ich scheiß’ auf die Politik, die Bullen und den Staat
Die Welt liegt in Scherben
Ich leb’ in einer Welt, sie ist grau, düster und kalt
Meistens bin ich auf Drogen total zugeknallt
Um den Frust zu verdrängen, die Scheiße zu vergessen
Den Shit, den uns all die Politiker auftischen
Denn die leben ihr Leben auf ihre eigene Art
Die fahr`n ´nen dicken Benz und wir nur `nen` Ford
Man denkt, die leben an einem besseren Ort
Jeden Monat Zehntausend auf de Bank
und was ist mit mir, manchmal bin ich krank blank
doch ich kann nicht zum Arzt, denn ich hab kein Geld
die Zehn Euro für den Arzt werden mir nicht gestellt
jetzt meint ihr vielleicht ich jammer hier rum
doch Leute nehmt`s mir echt nicht krumm
denn wir sind mittendrin und das ist kein Spiel
wenn ihr das noch glaubt, dann checkt ihr nicht viel
Refrain:
Deutschland, Deutschland die Welt liegt in Scherben
Wem wollen wir diese Erde noch vererben
Ein Tag, ein Wort, ein Stück aus unserem Leben
...
51
Wie unsere Zukunft aussehen soll
Zielgruppe: Jugendliche
» „START-NOW“
Eine Aktion der Gesamtschule Gartenstadt aus Dortmund
Kontakt: Burkhard Koller, gartenstadt-gesamtschule@stadt.do.de
Mit dem Projekt „START-NOW“ wollen engagierte Eltern,
Lehrer/-innen und besonders Schüler/-innen der Gesamtschule Dortmund-Gartenstadt Bewegung ins Schulleben
bringen. START steht für „Schule für Toleranz, Achtsamkeit, Respekt und Teamwork“.
Nach einer „Zukunftswerkstatt“ 2006 und einer „OpenSpace“-Veranstaltung im Februar 2007 fand am 21. März
2007 ein offener Workshop mit 15 Schüler/-innen, 10
Lehrer/-innen und 7 Eltern statt. In vier Arbeitsgruppen
wurde weiter an Bausteinen für eine umfassende Gewaltprävention und einen „Klimawechsel“ im Umgang miteinander gearbeitet. Die vier Arbeitsgruppen einigten sich
auf die nächsten (kleinen) Schritte.
AG-Deeskalation
·Resourcen-Check
·Selbstverpflichtungsantrag an die verschiedenen Schulgremien (Konflikttraining, Deeskalationstraining oder Übungen zur Zivilcourage finden in jeder Klasse in jedem Schuljahr in mindestens 6 – 8 Klassenratsstunden statt)
·Streitschlichter/-innen übernehmen im 5. Jahrgang die Schwerpunkte „Konflikte als Chance“ und „Konflikte lösen ohne Gewalt und ohne Verlierer“
·Implementierung eines Respektbüros (Anlaufstelle für Opfer und BeobachterInnen von Beleidigungen bis Mobbing, Stärkung der „Kultur des Hinschauens“)
·Ausbildung für Konflikttrainer/-innen und Respektbüromitarbeiter/-innen
52
AG-Störungen
·Die Gruppe arbeitet an einem Papier mit dem Arbeitstitel „5 Schritte, damit der Unterricht klappt.“
AG- Saubere Schule
·Klassenräume selber säubern
·Teamcoaching „Wie schafft es unsere Klasse oder unser Jahrgang ihren Bereich sauber zu halten?“
·Aktionstage zur sauberen Schule
AG-Stärkung des Wir-Gefühls
·„Alte Hasen“ (Eltern und Schüler/-innen) geben den „Neuen“ Tipps zum Einstieg
·Ausarbeitung eines Schulvertrages zwischen Eltern und Lehrer/-innen
·Planung eines Sponsorenlaufes zugunsten der Partnerschulen in Mosambik und Peru
Alle Teilnehmer/-innen des Aktionstages zeigten sich sehr
zufrieden. Die gemeinsame Arbeit hat Spaß gemacht,
konkrete Ergebnisse wurden erzielt und sogar neue Kräfte
für die Arbeit freigesetzt. Die Mitarbeiterin der Dortmunder
Ruhrnachrichten stellte in ihrem Artikel treffend fest:
„Wenn man miterlebt, wie locker am Mittwoch diskutiert
wird, wie Schüler, Lehrer und Eltern gleichberechtigt ihre
Meinung vertreten und begründen, kann man sehen und
fühlen, dass Politik genau so beginnt.
Zielgruppe: Kinder / Jugendliche
Wählen, warum? Auch nicht?
» Wahlalter ab 14
Eine Aktion der Naturfreundejugend NRW
Kontakt: Sandra Ruiz, nfjruiz@gmx.de
An einem Wochenendseminar nahmen 21 junge Leute teil
und arbeiteten an dem Thema „Partizipation auf Freizeiten“.
Hier ging es auch darum, einen Workshop zum Thema
„Wahlalter ab 14“ für Freizeiten zu entwerfen.
Die TeilnehmerInnen des Wochendseminars arbeiteten sich
durch eine lebhafte Diskussion in das Thema ein. In Folge
dessen wurde deutlich, wie unterschiedlich die Meinungen
und Interessen der jungen Menschen sein können. Aber
genauso deutlich zeigte sich der Frust darüber, dass
Jugendliche nicht mitbestimmen dürfen.
Warum sich also überhaupt darüber Gedanken machen?
Weil wir genau dieses Problem abschaffen wollen. Wie
macht man das am Besten? Als JungteamerIn bietet sich
die Gelegenheit auf Freizeiten. Dort verbringt man viel
Zeit mit Jugendlichen, in der es ein Einfaches ist, ihnen
Politik und Wahlen näherzubringen. Dies soll durch einen
Workshop geschehen.
Erarbeitet wurden die Inhalte eines Seminars
·Geplant ist, an einem oder mehreren Tagen der Freizeit
sich nahezu ausschließlich mit dem Thema „Wahlalter 14“
zu beschäftigen. Der Tag beginnt mit einer Abstimmung
über aktuelle Themen, die für Teenies und Jugendliche
interessant sind. Anhand dieser Abstimmung soll/kann
den Jugendlichen deutlich werden, dass sie trotz ihres
Interesses und ihres Urteilsvermögens im alltäglichen
Politikgeschäft nichts zu sagen haben.
·Anschließend folgt die Fragestellung: Was ist wichtig
und notwendig? Was wäre zu beachten? Wie kann man
Jugendliche mit den Themen vertraut machen und sie
über Parteien, Wählervereinigungen etc. informieren? Dies
muss natürlich in möglichst ansprechender Form und mit
viel aktiver Beteiligung geschehen...
·Ein Vorschlag der JungteamerInnen war, dass die
TeilnehmerInnen in Kleingruppen erst einmal die Pro und
Contras zu dem Thema „Wahlalter ab 14“ zusammentragen
und danach aufschreiben: „Was darf ich mit 14 in
Deutschland? Was für Rechte bzw. Pflichten habe ich mit
14 Jahren?
·Die Ergebnisse sollten dann auf Plakaten für alle sichtbar
aufgehängt und von den einzelnen Kleingruppen vorgestellt
werden.
·Nach einer Diskussion zu den Ergebnissen soll in Form
einer Art Zukunftswerkstatt noch nach Möglichkeiten
gesucht werden, wie bei Teenies bzw. Jugendlichen das
politische Interesse mehr geweckt werden kann. Hier
sollen der Fantasie keine Grenzen gesetzt werden.
·Das Motto kann sein: „Politik beginnt im KLEINEN...“
Bei der Vorbereitung des Workshops ist von den
JungteamerInnen immer besonders betont worden, dass
es sehr wichtig sei, dass die Partizipation auf den Freizeiten
nicht zu kurz kommen darf, da so die Mitbestimmung
am Besten deutlich gemacht werden kann. Es darf keine
„Pseudo-Mitbestimmung“geben, sondern die Vorschläge,
die vom Lagerrat oder Kindermitbestimmungskreis
kommen, müssen ernst genommen werden. Desweiteren
wurde dann noch über die Reichweite und detaillierten
Mitbestimmungsmöglichkeiten des Lagerrates diskutiert.
Der erarbeitete Workshop soll in den kommenden
Sommerferien auf den Teenie-Freizeiten der 12- bis 15jährigen durchgeführt werden.
53
Wählen, warum? Auch nicht?
Zielgruppe: Kinder / Jugendliche
» Jugendkonferenz im Landtag
Eine Aktion der Sportjugend NRW
Kontakt: Siggi Blum, Siggi.Blum@lsb-nrw.de
Auf heutige Jugendliche kommen viele Belastungen zu,
bedingt zum Beispiel durch die demografische Entwicklung.
Wäre es deshalb nicht sinnvoll, sie früher in politische
Entscheidungsprozesse mit einzubinden? Etwa durch die
Absenkung des Wahlalters? Im Rahmen der Aktionswoche
„Jugend bewegt Politik“ trafen sich junge Menschen
zwischen 15 und 24 Jahren im Landtag NRW und
diskutierten darüber mit MdL Andrea Asch (Bündnis 90/Die
Grünen) und MdL Ingrid Hack (SPD).
Das geteilte Meinungsbild spiegelte sich auch in der
offiziellen Politik wider. Stand die Fraktion von Frau Hack,
die SPD, derzeit noch für ein allgemeines Wahlrecht ab
18, so forderte Frau Asch von den Bündnisgrünen eine
Absenkung auf 16 bei Landtagswahlen.
Der Diskussionsstoff hatte es in sich. Allgemeines
Wahlrecht ab 16? Ab 14? Gar von Geburt an, im Rahmen
eines Familienwahlrechts? Diesen Fragen gingen die
rund 80 jungen Menschen – überwiegend aus den
Mitgliedsorganisationen der Sportjugend NRW –
gemeinsam mit den Politiker/-innen auf den Grund.
Rainer Ruth, Vorstandsmitglied und die Vertreter/-innen des
Jugendsprecher/innen-Teams der Sportjugend NRW betonten die dringende Notwendigkeit, Rahmenbedingungen
und Fördermaßnahmen für die Beteiligung von Kindern und
Jugendlichen sowie deren politische Bildung in den Sportorganisationen, der Schule oder auch der Kommunalpolitik
zu verbessern. Die Herabsetzung des Wahlalters allein reiche nicht.
Aber nicht die Diskussion allein stand im Fokus.
Entscheidend war auch die Frage, ob sich die Jugendlichen
von der Politik respektiert fühlten, ob sie „Politik bewegen“
könnten. Zumindest an diesem Tag schien es zu passen.
„Die haben zugehört.“ „Ich fühlte mich ernst genommen“,
so die allgemeine Stimmungslage. Schon die persönliche
Begrüßung durch Edgar Moron, dem Vizepräsidenten des
Landtages NRW, hatte hierfür ein Zeichen gesetzt.
„Bei einer Absenkung des Wahlalters auf 14 Jahre gäbe
es auf einen Schlag ein neues WählerInnenpotenzial von
4,821 Millionen jungen Menschen. Das wären 5,8 Prozent
der Bevölkerung“, läutete Dr. Stefan Drubel (Evangelische
Jugend) die Diskussion ein. Dass an einem solchen Potenzial
auch die Politik Interesse hätte, lag auf der Hand.
Aber die anwesenden Jugendlichen hatten ihre eigene
Meinung. Marin Schulte, 16 Jahre: „Ich halte eine
Wahlberechtigung ab 16 für zu früh, wenn ich mir die
Erfahrungen mit MitschülerInnen vor Augen führe.“ David
Kuhn, 17, differenzierte: „Maximal eine Absenkung auf 16
halte ich für ok, sonst fehlt einfach zuviel Grundwissen.“
Stellvertretend für die BefürworterInnen einer
Wahlberechtigung ab 16 plädierte Nora Chowdry von der
Landesschüler/innen-Vertretung: „Als ich 17 war, fand
eine Bundestagswahl statt. Ich hatte ausführlich die
Wahlprogramme studiert und ich hatte eine Meinung. Aber
ich durfte nicht wählen, das war sehr frustrierend.“
54
Inzwischen hat sich auch die SPD-Landtagsfraktion
dieser Forderung angeschlossen. Dazu hat auch diese
Jugendkonferenz einen kleinen Beitrag geleistet. – „Jugend
bewegt Politik!“
Einig waren sich aber die o. g. Landtagsabgeordneten in
ihrer Aufforderung an die Jugendlichen sich einzubringen:
„Schöpfen Sie die Möglichkeiten aus. Schon ein
Parlamentsbesuch ist informativ“, ermunterte Ingrid Hack.
Andrea Asch unterstrich: „Politik heißt nicht nur, bei einer
Wahl ein Kreuz zu machen. Es gibt so viele Möglichkeiten,
sich außerhalb von Parteien und Parlament zu beteiligen!“
Die Ermutigung der beiden Politikprofis war gewiss Wasser
auf den Mühlen der anwesenden Jugendlichen. Schließlich
sind sie politisch bereits aktiv. Aber es sei an dieser
Stelle auch eine Ermutigung an jene, die noch zögern sich
einzubringen. Wenigstens dieser Tag hatte gezeigt: Wer
sich engagiert, findet Gehör! (Praktische Hilfen dafür bietet
übrigens die Gruppenhelfer/-innenausbildung III der Sport
Jugend NRW oder das Engagement des Jugendsprecher/innen-Teams NRW!)
Zielgruppe: Kinder / Jugendliche
Wählen, warum? Auch nicht?
» Jugendkonferenz im Landtag
» Wählen ab 14
Eine Aktion der SJD – Die Falken, F-Helferkreis Krefeld,
Kontakt: Daniel Leurs, daniel.leurs@web.de
Im Laufe der Projektwoche vom 19.3. bis 23.3. wurden
mit der Projektgruppe, bestehend aus sechs Jungen und
drei Mädchen, mehrere Umfragen in der Innenstadt von
Krefeld bei Jugendlichen durchgeführt. Nach Auswertung
der Ergebnisse wurden diese im Rahmen einer öffentlichen
Veranstaltung örtlichen PolitikerInnen vorgestellt. Dabei
hatten die Teilnehmer/-innen auch die Möglichkeit, sich
mit den Politiker/-innen auseinander zu setzen.
Fazit:
Durch die Auseinandersetzung mit dem Thema „wählen
ab 14“ wurde den Jugendlichen bewusst, wie wichtig
für sie das frühzeitige Einbringen in Politik und das
Informieren über Parteien und deren Inhalte ist. Aber auch
über eine Projektplanung und -durchführung haben die
TeilnehmerInnen viel erfahren. Die weitere Gruppenarbeit
wird sich dadurch nachhaltig verbessern.
Als Forderungen wurden erarbeitet:
Wahlberechtigung ab 14 Jahren.
Mehr Aufklärung über Wahlen in der Schule.
55
Wählen, warum? Auch nicht?
Zielgruppe: Kinder / Jugendliche
» Roxeler Wahlstudio
Die Aktion vom CVJM Münster
Kontakt: Beate Nagel, beatenagel@cvjmmuenster.de
Im Münsteraner Stadtteil Roxel (ca. 7500 Einwohnern)
haben wir im offenen Jugendcafé des Anne-Jakobi-Hauses
die Aktion „Wahllokal Roxel“ durchgeführt.
In NRW wurde auf kommunaler Ebene das Wahlalter auf
16 Jahre herabgesetzt. Mit der Teilnahme an der Aktion
„Jugend bewegt Politik“ haben wir die Jugendlichen im
Jugendcafé über ihr Mitspracherecht informiert und ihnen
die Möglichkeit gegeben, ihre eigene Meinung bezüglich
„ihrer Wahlmöglichkeit“ mitzuteilen. Bei der Aktion
wurden:
a. freie Wahlen als Grundlage für Demokratie dargestellt
b. die Relevanz der Kommunalwahl erklärt
c. über die politischen Parteien informiert
d. „Pro und Contra“ des Wahlrechts ab 16 Jahren diskutiert
e. eine exemplarische Wahl (mit Stimmzettel und Wahlurne) durchgeführt.
An der Aktion haben die Besucher des Offenen Treffs
im Jugendcafés teilgenommen. Das Jugendcafé hat
montags, mittwochs und samstags geöffnet und wird von
Jugendlichen zwischen 13 und 21 Jahren besucht. An den
Café-Abenden sind je 25 - 30 Jugendliche im Haus. Davon
sind ca. 1/3 Mädchen und 2/3 Jungen.
Planung
Im Vorfeld haben die MitarbeiterInnen zunächst sich selber
zum Thema „Wahlen ab 16“ informiert, um anschließend
die relevanten Informationen zusammen zu stellen, die
exemplarische Wahl vorzubereiten und die Informationen
zielgruppenentsprechend im Jugendcafé zu präsentieren.
Außerdem wurden die politischen Parteien gebeten, die
Aktion zu unterstützen, indem sie uns ihr Wahlprogramm
mit jugendrelevanten Aspekten zusenden.
Da unsere Jugendcafé erst seit 3 Monaten geöffnet hat
und die Beziehung zu den Jugendlichen dementsprechen
56
noch am Anfang ist, haben wir Wert darauf gelegt, dass
bei den Jugendlichen nicht das Gefühl entsteht, „Jugend
bewegt Politik“ sei eine aufgezwungene „pädagogische
Maßnahme“. Die Teilnahme an der Aktion war somit für
jeden offen und freiwillig.
Durchführung
Im Jugendcafé wurde mit Werbeplakaten und
Wahlprogrammen über die politischen Parteien informiert.
Zugleich wurde über Demokratie und die Möglichkeiten
der Mitbestimmung durch Jugendliche aufgeklärt. Die
Jugendlichen konnten auf großen Leinwänden ihre
Meinung dazu schreiben und mit Stimmzetteln an einer
exemplarischen Wahl teilnehmen. Außerdem wurde die
Presse eingeladen und die Jugendlichen interviewt.
Reflexion
Die Jugendlichen haben positiv auf die Aktion reagiert, sich
gerne an der Wahl beteiligt und das Diskussionsangebot
in Anspruch genommen. Dass einige Jugendliche der
Journalistin ein Interview geben konnten und ihre Meinung
in der Stadtteil-Zeitung abgedruckt wurde, hat bleibenden
Eindruck hinterlassen. Zukünftig könnten ähnliche Projekte
durchgeführt werden, die mehr noch auf die aktive
Beteiligung der Café-BesucherInnen abzielen, da diese
Aktion (aus oben beschrieben Gründen) ein sehr offenes
Angebot war.
Zielgruppe: Kinder / Jugendliche
Wählen, warum? Auch nicht?
» Roxeler Wahlstudio
Ergebnisse
Pro:
Wahlen ab 16 – Pro & Contra
16- und 17-Jährige haben Interessen, die von Erwachsenen
wenig oder gar nicht vertreten werden.
Pro:
Contra:
Jugendliche müssen heute schon sehr früh Entscheidungen
treffen und Verantwortung übernehmen. Warum sollten sie
nicht auch früher Wählen dürfen.
Contra:
16-Jährige sind politisch unreif. Deshalb sind sie leicht zu
beeinflussen.
Wer wählen will, der muss auch volljährig und strafmündig
sein. Wer strafrechtlich nicht voll verantwortlich ist für
sein Verhalten, kann auch nicht verantwortlich sein für das
Schicksal des Staates.
Pro:
Jugendliche haben das Gefühl, nicht ernst genommen zu
werden. Die Politikverdrossenheit unter jungen Menschen
wird abnehmen, wenn sie mitbestimmen dürfen.
Pro:
Demokratie darf Jugendliche nicht ausschließen.
Contra:
Contra:
Die Jugendlichen fühlen sich noch nicht reif genug für
derartige Entscheidungen.
Jugendliche neigen zu politischem Extremismus.
57
Abschlussveranstaltung
Zielgruppe: Kinder / Jugendliche
» „Wenn du was zu sagen hast, musst du dahin...“
..die etwas andere Abschlusskonferenz von „Jugend bewegt Politik“
am 24. März 2007 in der Zeche Zollverein in Essen
Über 200 Jugendliche diskutierten und feierten zum Abschluss der Kampagne „Jugend bewegt Politik“. Aktionsgruppen aus ganz Nordrhein-Westfalen sendeten am
24.3.07 zur jugendgemäßen Abschlussveranstaltung Vertreter und Vertreterinnen auf die Zeche Zollverein in Essen.
Auf dieser Fachnacht stellten die insgesamt beteiligten 52
Aktionsgruppen ihre Ergebnisse mithilfe gestalteter Plakate, Fotos, Videos und Vorträgen vor. Neugierig erkundeten die Jugendlichen den Markt der Aktionsmöglichkeiten
und kamen miteinander ins Gespräch.
teilt und begründet. Denn Politik, die auch für Jugendliche
gemacht wird, muss nach dem Leben und nach den Meinungen, Bedürfnissen und Forderungen der Kinder und Jugendlichen fragen. Wer kennt sich besser mit dem Leben
Jugendlicher aus als Jugendliche selber?
Konkret diskutiert wurde an diesem Abend in vier Arbeitsgruppen zu den Themen:
„Mitsprache im Stadtteil, warum? Und wie?“
„Unser Ort ist Europa - Vielfältigkeit bringt Chancen - und
kann Sorgen machen, oder?!“
„Wählen - Warum? Auch nicht?“
„Wie unsere Zukunft aussehen soll - und was wir tun können und müssen!“
In der Fachnacht wurden nicht nur Projekte der Aktionswoche vorgestellt, sondern auch die erarbeiteten Forderungen,
Wünsche und Anregungen der Kinder und Jugendlichen in
verschiedenen Gruppengrößen besprochen, zerlegt, beur-
58
Abschlussveranstaltung
Neben Talkrunden gab es­ zwischendurch immer wieder
kulinarische, kulturelle und livemusikalische Leckerbissen
zum Einverleiben.
In den Kinoräumen präsentierten einige Gruppen die selbst
gedrehten und geschnittenen Videos oder eigene Kurzpräsentationen über die eigene Aktion.
pe erarbeitet, welche Voraussetzungen nötig sind, um sich als jugendlicher Migrant oder als jugendliche Mi
grantin an Entwicklungen beteiligen zu können.
· 20.20 --- Gestern dort, heute hier, Jugendmigrations
dienst Köln
Jugendliche, die erst seit kurzer Zeit in Deutschland sind, gaben ein Videointerview über ihre ersten Eindrücke in einem neuen Land. Sie diskutierten über Gemeinsamkeiten, unterschiedliche Lebenssitu
ationen und Gewohnheiten in Bezug zu ihrem je
weiligen Herkunftsland.
VIDEOS im Kinoraum Blau:
· 20.00 --- Wir mischen mit, BDKJ
„Beteiligung von Jugendlichen in Mönchengladbach“: · 20.35 --- Start-Now , Gesamtschule Gartenstadt
Wo gibt es gute Beispiele für Partizipation? Wo klappt Im Februar 2007 fand eine „Open Space“-Veranstaltung
es nicht? Was kann, was muss getan werden, um Beteimit über 40 Teilnehmer/innen statt. Die am Ende präligungsmöglichkeiten von Jugendlichen zu verbessern?
sentierten Ergebnisse zeigten, dass zusätzlich wichtige
· 20.10 --- Migranten mischen sich ein/ AWO-JugendmiBausteine für eine umfassende Gewaltprävention und
grationsdienst:
einen „Klimawechsel“ im Umgang miteinander gefunden wurden.
In der Planung zu „Jugend bewegt Politik“ hat die Grup-
59
Abschlussveranstaltung
· 20.45 --- Nicht gewünscht, nur geduldet
Aus der Stadtschüler/innenvertretung Rheine hatte sich
die AG „Bleiberecht“ gebildet. Die AG setzte sich mit
der Thematik ‚Flüchtlingsfamilien in Rheine’ auseinander. Mit Hilfe des Mediums Video bekam die Thematik ‚ein Gesicht’, indem Betroffene zu Wort kamen und
überlegt wurde, wie deren Situation vor Ort verbessert
werden kann.
PRÄSENTATIONEN im Kinoraum Grün:
· 20.00 --- Brennpunkt Zukunft
Kinder und Jugendliche aus Bottrop formulieren ihre
Wünsche, Anregungen und Forderungen an die Zukunft
· 20.08 --- Trotz der Aggression - Angsträume in Vlotho
Mit Vertretern der Stadt Vlotho und einer Deeskalati-
60
onstrainerin suchten Jugendliche, Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen im Alter von 14 bis 17 Jahren und weitere
Jugendliche im Alter von 13 bis 14 Jahren nach Situationen oder Orten, die sie aggressiv machen.
· 20.15 --- Glückskekse backen im Rathaus
Im Vorfeld einer Ratssitzung der Stadt Monheim wurden
gemeinsam mit Jugendlichen im Alter zwischen 14 und
18 Jahren in der Ratsküche Glückskekse gebacken.
· 20.25 --- Blühende Landschaften
Mädchen und Jungen im Alter von 12 – 16 Jahren aus
dem Kinder- und Jugendzentrum ‚Alte Schule’ in KölnWiddersdorf sammelten in zwei Workshopeinheiten positive Anregungen und Wünsche sowie negative Feststellungen bzgl. der umgebenden Natur.
Abschlussveranstaltung
· 20.35 --- Klimawandel ein Straßentheaterstück
Jugendliche im Alter von 12 -16 Jahren inszenierten zusammen mit Betreuer/innen der KjG St. Heinrich in Köln
ein Straßentheaterstück. In mehreren Treffen entwickelten die Mädchen und Jungen ein Stück zum Thema
‚Klimawandel’.
raten können. Sie bringen sich ein, wenn mit Politik die Gestaltung des eigenen Lebensumfeldes gemeint ist. Kinder
und Jugendliche beteiligen sich, wenn es darum geht, ob
im Park eine Halfpipe gebaut wird, ob das Jugendzentrum
einen eigenen Jugendraum bekommt oder ob endlich Maßnahmen zum Klimaschutz flächendeckend zum Tragen kommen müssen. Die im Laufe des Abends gemeinsam gestaltete Skulptur stand für das Motto des Abends: „Auch wenn
wir unterschiedliche Fragen und Probleme haben, können
wir doch gemeinsam was bewegen.“
Zentrale Botschaften zur Verbesserung der Partizipations-
· 20.45 ---- Perspektive Freiwilliges Soziales Jahr/ Sport
jugend NRW
Im Rahmen eines Projekttages tauschten junge Frauen
sich zusammen mit Anderen über Ideen, Sorgen und
Ziele in der eigenen Lebensplanung aus und entwickelten Handlungskonzepte für ihren Weg im Leben.
Die Ergebnisse zeigten, dass Jugendliche stark an Politik
interessiert sind. Junge Leute sagen ihre Meinung, beziehen Stellung und teilen der Öffentlichkeit und vor allem Politikern und Politikerinnen mit, was sie denken und wie sie
leben - und vor allem sagen sie ihnen, was Jugendliche von
Politikern und Politikerinnen erwarten und was sie ihnen
möglichkeiten junger Menschen aus der Woche und dem
Abschlussevent flossen letztlich in die Diskussionen auf
dem europäischen „Youth Event“ ein.
61
Youth Event
Zielgruppe: Kinder / Jugendliche
» Youth Event
Jugendkongress in Köln
Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen
und Jugend (BMFSFJ) führte im Rahmen der EURatspräsidentschaft Deutschlands im ersten Halbjahr
2007 den „Youth Event 2007“ in Köln (13. - 16. April 2007)
durch.
Der „Youth Event 2007“ stand unter dem Motto „Chancengleichheit und gesellschaftliche Beteiligung für alle
Kinder und Jugendlichen“. Er stellte das zentrale Forum
der Partizipation junger Menschen an der Weiterentwicklung europäischer Jugendpolitik dar und steht inhaltlich im
Zusammenhang mit der für den 25. Mai 2007 geplanten
Ratsentschließung des EU-Jugendministerrats zum Thema
„Gleiche Chancen und soziale Integration für alle Jugendlichen“.
Das Jugendevent bot den teilnehmenden Jugendlichen die
Möglichkeit mit anderen jungen Europäerinnen und Europäern und den Generaldirektorinnen und Generaldirektoren
Jugend der 27 europäischen Mitgliedsstaaten diesen Handlungsschwerpunkt europäischer Jugendpolitik zu diskutieren. Während des Jugendevents konnten die jungen Menschen ihre Projektideen und Aktionen zum Thema „Gleiche
Chancen und gesellschaftliche Beteiligung für alle Kinder
und Jugendlichen“ auf einem Marktplatz präsentieren.
Weiterhin wurden die Jugendlichen eingeladen, einen Aktionsplan zu entwickeln, um ihre Projektideen und Aktionen
grenzüberschreitend zu vernetzen und die europäische Zusammenarbeit zum Thema nachhaltig voranzutreiben.
Ein wichtiges Element der Beteiligungsmöglichkeit stellt
dazu die stark propagierte Methode des „Strukturierten
Dialogs“ dar: lokale, regionale und nationale Ebenen der
Jugendhilfe sollen im Rahmen eines vertikalen Diskurses
beteiligt werden, anschließend sollen der Transfer der Ergebnisse des „Youth Events 2007“ in die nachfolgenden
„Youth Events“ und europäische Jugendwochen stattfinden (horizontaler Diskurs).
Im Vorfeld des „Youth Events 2007“ wurden nationale
Vorkonferenzen durchgeführt, u.a. auch in NordrheinWestfalen mit der Kampagne ‚Jugend bewegt Politik’.
Parallel zu den inhaltlichen Vorbereitungen des „Youth
Events 2007“ wurden auf den Vorkonferenzen weitere
Anregungen, Forderungen und Botschaften für den auf
62
dem „Youth Event 2007“ zu entwickelnden Aktionsplan
geleistet.
Zum Youth Event 2007 wurde eine 5-köpfige Delegation der
NRW-Vorkonferenz eingeladen.
Mit folgenden Eindrücken beschreiben die Jugendlichen
und jungen Erwachsenen im Alter von 16-20 Jahren ihre
Erlebnisse und Erfahrungen vom Youth Event.
Martin Drahmann, 20 Jahre
1. Wie war es?
Die Veranstaltung war im Ganzen sehr gut. Die Idee des
Youth Event ist klasse, Jugendliche und junge Erwachsene
aus ganz Europa einzuladen. Der Austausch war ebenfalls
sehr gut. Leider ist die Nachhaltigkeit des Youth Events
nicht deutlich geworden bzw. geklärt worden. Bei
entscheidenden Punkten, z. B. Wahl von Delegierten, war
nicht genügend Zeit eingeplant gewesen!
2. Was nehme ich mit?
- neue Kontakte zu Jugendlichen in Europa
- erste Einblicke in die europäische Politik
- Politik auf europäischer Ebene wird nur von ganz wenigen
Menschen gestaltet und gelenkt
- Partizipation (und Chancengleichheit) für alle Kinder und
Jugendlichen ist nicht möglich! - nur auf regionaler Ebene
ansatzweise durchführbar
3. Wie konnte ich mich einbringen?
Ich konnte mich in meiner Arbeitsgruppe sehr gut einbringen
und Ideen äußern sowie andere Punkte unserer Gruppe
mitgestalten. Informell (beim Essen, abends, nach dem
Programm) habe ich viele Gespräche und Diskussionen
über das Thema führen können.
Youth Event
» Youth Event
Jugendkongress in Köln
Elisa Hauser, Josephine Echterhoff, Gitta Axmann, Markus Kringe, Martin
Drahmann, Jana Lang, Thilo Witzke (v.links) trafen NRW-Jugendminister
Armin Laschet (Mitte)
Thilo Witzke, 16 Jahre
Jana Lang, 18 Jahre
1. Wie war es?
1. Wie war es?
Ich fand die Veranstaltung insgesamt gut. Das lag zu einem
großen Teil daran, dass dem einzelnen sehr viele „Freiheiten“ in
jedem Bereich des Aufenthaltes zuteil wurden.
Leider fand ich die wirkliche Arbeitsphase viel zu kurz. Dies sollte
man auf dem nächsten Event ändern.
Ich bin wirklich froh, dass ich die Möglichkeit bekommen habe,
an diesem Event teilzunehmen. Die Mischung aus Arbeit,
(Essen), und den vielen interessanten Leuten und dem offiziellen
Freizeitprogramm war sehr ausgewogen. Ich bin mir sicher,
dass es ein einmaliges Erlebnis war, an das man noch lange
zurückdenken wird.
2. Was nehme ich mit?
2. Was nehme ich mit?
Ich habe, abgesehen davon, dass ich viele interessante
Menschen kennen gelernt habe, auch viel über Jugendpolitik
und Beteiligung von Jugendlichen an Politik gelernt, aber auch
wie z. B. Jugendzentren in Irland, also im Ausland, aufgebaut
sind. Eine Menge der Dinge, die ich dort erfahren habe, haben
meinen Horizont in sofern erweitert, als dass ich jetzt eine
bessere Vorstellung über die Vernetzung der EU habe. Ich weiß
nun mehr über die einzelnen Länder im Bezug auf ‚die Jugend’.
Viele tolle Eindrücke, ein paar europaweite Kontakte und neues
englisches Vokabular;-)
3. Wie konnte ich mich einbringen?
Neben der Arbeit in der Gruppe (Was mir, obwohl ich nicht
schlecht im Schulenglisch bin, relativ schwer gefallen ist, da
der geforderte Fachwortschatz sehr groß war und ich nicht alle
Ausschlag gebenden Wörter kannte, dies lag vielleicht daran,
dass dies mein erster Youth- Event in dieser Art und Weise war)
konnte ich mich gut mit den einzelnen „Jugendlichen“ über
sonstige Aktionen in Deutschland unterhalten und auch viele
Dinge erklären, die ihnen im Vorfeld undurchsichtig erschienen.
So kam es zu vielen interessanten Diskussionen.
3. Wie konnte ich mich einbringen?
Rein theoretisch hatte jeder die Möglichkeit sich sehr gut
einzubringen. Natürlich erfordert dies immer viel Eigeninitiative,
was letztendlich manchmal durch die Sprachbarriere etwas
eingeschränkt wurde. Ich persönlich habe mich aber zumindest
in den Kleingruppen innerhalb eines Workshops einbringen
können und viele interessante Gespräche geführt.
63
Youth Event
» Youth Event
Jugendkongress in Köln
Josephine Echterhoff, 19 Jahre
1. Wie war es?
Das Event war sehr interessant und hat viel Spaß gemacht. Meine
Erwartungen wurden mehr als erfüllt, die anderen Jugendlichen
waren sehr nett und hatten in der Regel wirklich die Intention,
sich einzubringen und etwas zu bewirken. Obwohl die Zeit in
den Arbeitsgruppen ein wenig zu knapp bemessen war, konnten
wir gute Ergebnisse sammeln. Die Erfahrungen der Beteiligten
waren sehr interessant und konnten gut verwertet werden. An
dem Event war zu sehen, dass es viele Jugendliche gibt, die
sich engagieren, und dies auch erfolgreich tun. Die Bereitschaft,
etwas zu unternehmen, existiert. Und der Ansatz gemeinsam
und auf internationaler Ebene zu agieren ist sehr gut, aus diesem
Grund betrachte ich das Event als Erfolg.
2. Was nehme ich mit?
Zunächst konnte ich mein Englisch verbessern, außerdem
konnte ich verschiedene Eindrücke der unterschiedlichen, dort
vertretenen Kulturen und Mentalitäten sammeln. Ich habe
viele Ideen zu meiner Arbeit sammeln können, auf die mich
die anderen gebracht haben und die ich in Zukunft umsetzen
möchte. Natürlich konnte ich auch viele Kontakte knüpfen und
es war schön zu sehen, dass man nicht alleine ist, mit dem
Wunsch selbst aktiv zu sein und gleichzeitig andere Menschen,
insbesondere Jugendliche und Kinder einzubinden. Desweiteren
hat sich meine Meinung gefestigt, dass in der Politik weniger
geredet und mehr gehandelt werden sollte.
3. Wie konnte ich mich einbringen?
Ich konnte meine Erfahrungswerte besonders in den
Arbeitsgruppen einbringen, meine Arbeitsgruppe trug den
Titel „Think globally, act locally“ und da ich auf lokaler Ebene
mit Kindern und Jugendlichen arbeite, konnte ich sehr aktiv an
diesen Punkten des Aktionplans mitwirken.
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