1. Was ist Makroökonomik? 2. Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung

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1. Was ist Makroökonomik? 2. Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung
Übung zur Makroökonomik BA im
Wintersemester 2010/11
Teil 1: Einführung in die Makroökonomik
1. Was ist Makroökonomik?
2. Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungg
Institut für Theoretische Volkswirtschaftslehre
Makroökonomik
Teil 1: Einführung in die Makroökonomik
Institut für Theoretische Volkswirtschaftslehre
Makroökonomik
1 Was
1.
W ist
i tM
Makroökonomik?
k ök
ik?
Typische Fragestellungen makroökonomischer Teilgebiete:
ƒ Was sind die Determinanten langfristigen Wachstums?
ƒ Was verursacht
h kkonjunkturelle
j k
ll Schwankungen
h
k
und
d was sind
i dd
deren Folgen?
l ?
ƒ Was verursacht Arbeitslosigkeit?
ƒ Können Regierungen Einfluss auf die ökonomische Leistungsfähigkeit einer Ökonomie
nehmen? Wenn ja, wie?
In der modernen Makroökonomik wird von repräsentativen Agenten (Unternehmen und
Haushalten) ausgegangen, die optimale Entscheidungen treffen. Damit sollen die Aussagen
eines makroökonomischen Modells mikroökonomisch fundiert sein
sein.
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k ök
ik?
1.1 Grenzen Sie die Wissenschaftsgebiete Mikro- und Makroökonomik gegeneinander ab.
Mikroökonomik: ik ök
ik
ƒ Stellt das einzelne Wirtschaftssubjekt und dessen Verhalten in den Fokus der Analyse.
Makroökonomik :
ƒ Befasst sich mit den aggregierten wirtschaftlichen Größen und deren Interaktion, wie zum
Beispiel der gesamten Güternachfrage eines Landes
Landes, mit der Inflation oder der
Wachstumsrate des BIP.
Beispiel: Y = F(K,L)
In der Makroökonomik wird Y als BIP und nicht als Produktion eines einzelnen Unternehmens
aufgefasst. Genauso sind K und L als die aggregierten Faktorbestände an Arbeit und Kapital
aufzufassen.
Makroökonomik untersucht die Struktur
Struktur, die Funktionsweise und die Leistungsfähigkeit von
Volkswirtschaften sowie Politikmaßnahmen, welche auf diese Einfluss nehmen können.
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1.2 Herr Müller aus Gohlis trifft für 2008 seine Konsum- und Sparentscheidungen. Handelt es sich hierbei um eine mikro- oder
makroökonomisches Problem? Begründen Sie Ihre Aussage.
ƒ Es handelt sich hier bei um ein Mikroökonomisches Problem, da hier die Entscheidungen
eines einzelnen Wirtschaftssubjekts betrachtet werden.
Ergänzung:
ƒ Ökonomie: Volkswirtschaft (engl. Economy)
ƒ Ökonomik: Lehre von der Volkswirtschaft (engl. Economics)
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ik?
1.3 Diskutieren Sie kurz den Sinn und Zweck von Modellen in den Wirtschaftswissenschaften.
„Ein Modell, das die ganze Buntheit der Wirklichkeit berücksichtigt, würde nicht nützlicher sein i
d ll d di
h i d
i kli hk i b ü k i h i
ü d i h ü li h
i
als eine Landkarte im Maßstab Eins zu Eins.“ (Joan Robinson)
Definition Modell:
ƒ Unter einem Modell versteht man eine vereinfachte Abbildung der Wirklichkeit.
ƒ Bei dieser Abbildung sollten jene Aspekte herausgegriffen werden, die für die jeweilige
Fragestellung als wichtig und relevant erscheinen.
ƒ Mit anderen Worten es werden irrelevante Aspekte aus der Betrachtung ausgeschlossen.
Eine größere Genauigkeit ist oftmals nur mit größerer Komplexität des Modells zu erkaufen.
Schwierige und nicht offensichtliche Zusammenhänge lassen sich oftmals nur mit Modellen
verstehen bzw. aufdecken:
• Warum entspricht die langfristige Wachstumsrate des BIP der Rate des techn. Fortschritts?
g
g nicht 1% weniger
g Arbeitslosigkeit?
g
• Warum bedeutet 1% mehr Inflation langfristig
• Warum sollte man überhaupt auf die Idee kommen, dass hier ein Zusammenhang besteht?
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Modelle werden in der Regel mathematisch formuliert, weil
ƒ intersubjektive Überprüfung der Ergebnisse eher gewährleistet ist,
ƒ die Aussagen sich einfacher quantifizieren lassen.
Voraussetzung für die Bildung von Modellen:
ƒ Grundsätzlich muss eine Regularität vorhanden sein, da nur dann deduktive Theorien
aufgestellt werden können.
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1.4 Erklären Sie die Begriffe endogene und exogene Variable.
ƒ Die
i d
durch
hd
das Modell
d ll zu erklärende
klä d Variable
i bl wird
i d als
l endogene
d
((von iinnen kkommende)
d )
Variable bezeichnet.
ƒ Exogene (von außen kommend) Variablen sind für das Modell gegeben.
Exogene Variable
Ökonomisches Modell
Endogene Variable
Beispiel:
l
ƒ Ausgabenmodell Y = C + I + G + X – Z
• exogene Variable: C, I, G, X, Z
• endogene Variable: Y
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1.5 Wie jede Wissenschaft entwickelt sich auch die Makroökonomik weiter. Was bedeutet hier Fortschritt und wodurch ergeben sich Probleme
beim Überprüfen der Theorien?
ƒ Alle Wissenschaften versuchen ihre Theorien zu überprüfen.
ƒ In den Wirtschaftswissenschaften werden Theorien mit den Fakten konfrontiert, d.h. mit den
Daten.
Daten
Problem:
1. Daten werden oftmals für andere Zwecke erhoben.
2. Effekte können aus den Daten verschwinden oder sind nicht direkt beobachtbar
(Erwartungen).
3. Aggregationsprobleme.
4. Keine (oder kaum) Möglichkeit zu experimentieren.
ƒ Deshalb bedient man sich teilweise komplizierter statistischer Verfahren.
ƒ Wird eine Theorie nach einem Test nicht abgelehnt, heißt dies lediglich, dass sie nicht falsch
i t aber
ist,
b nicht
i ht mehr.
h
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Makroökonomik
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Fortschritt:
ƒ wird, wie in anderen Wissenschaften auch, methodisch erzielt, d.h.
1. d
durch
h statistische
i i h und
d mathematische
h
i h Weiterentwicklungen
i
i kl
2. durch Instrumente (Computer, Software).
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Makroökonomik
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ik?
1.6 Bestimmen Sie, ob die folgenden Aussagen positiv oder normativ sind:
a)
b)
c)
d)
e)
Im Laufe der nächsten einhundert Jahre wird zunehmend Solarenergie genutzt werden.
werden
Die Steuern für reiche Bürger der USA sind zu hoch.
Wenn die Regierung die gegenwärtig geltenden Importquoten für Zucker aufhebt, fällt der Zuckerpreis und die Glucosesirupbranche, die im
Inland Rohstoffe für die Zuckerproduktion herstellt, leidet darunter.
Verstärkte Werbung durch einen wichtigen Automobilproduzenten wirkt sich auf die Verkäufe der anderen Produzent aus
aus.
Fusionen zwischen zwei Unternehmen sollten in jedem Fall erlaubt sein.
Positive Aussagen:
Positive
Aussagen:
ƒ Versuchen zu erklären und sind frei von jeglicher Bewertung.
ƒ a, c, d
Normativ Aussagen:
p
g und basieren notwendiger
g Weise auf Werturteilen.
ƒ Formulieren Empfehlungen
ƒ b, e
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Makroökonomik
2 Volkswirtschaftliche
2.
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Gesamtrechnung
t h
2.1 Was wird vom Bruttoinlandsprodukt (BIP) gemessen und welche Möglichkeiten gibt es zur Messung des BIP?
Bruttoinlandsprodukt:
ƒ Gibt den Wert der im Inland hergestellten Güter und Dienstleistungen abzgl. der Kosten für
den Import ausländischer Vorleistungen an.
ƒ BIP = Maß für die produktiven Leistungen, einer Ökonomie.
Definitionsmöglichkeiten:
D
fi iti
ö li hk it
1. BIP = Summe der Nettoendverkäufe innerhalb eines geograph. Gebietes während eines
bestimmten Zeitraums. (Verwendungsrechnung)
2. BIP = Summe des Mehrwehrt, der innerhalb eines geograph. Gebietes während eines
bestimmten Zeitraums geschaffen wird. (Entstehungsrechnung)
3. BIP = Summe der Faktoreinkommen aus den wirtschaftlichen Aktivitäten innerhalb eines
geograph. Gebietes während eines bestimmten Zeitraums. (Verteilungsrechnung)
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Gesamtrechnung
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2.2 Was wird bei der Messung des Bruttoinlandsproduktes nicht erfasst?
ƒ Nur Markttransaktionen
k
ki
werden
d erfasst,
f
somit
i bl
bleiben
ib h
hauswirtschaftliche
i h f li h Aktivitäten
ki iä
meist
i
unberücksichtigt (Gartenanbau, Wäsche waschen etc.), auch Schwarzarbeit und illegale
Geschäfte werden nicht erfasst.
ƒ Produkte können mit unterschiedlichen Gewichten in die Messung eingehen, so kann das
selbe Produkt einmal mit seinem regulären Marktpreis eingehen und einmal im Supermarkt
nur die Hälfte kosten.
ƒ Es wird auch nicht berücksichtigt ob es sich bei den erfassten Ausgaben um Ausgaben
handelt die mit Freude geleistet wurden oder solchen die unter schmerzlichen Bedingungen
gezahlt wurden
wurden. Damit misst das BIP nicht das Glück oder die Lebensqualität.
Damit misst das BIP nicht das Glück oder die Lebensqualität
ƒ Außerdem geht Umweltverschmutzung gar nicht oder nur bedingt in die volkswirtschaftliche
Gesamtrechnung ein.
ƒ Staatliche Leistungen werden zu Produktionskosten bewertet, weil es i.d.R. an Märkten fehlt.
ƒ BIP unterschiede zwischen USA und Europa sind auf mehr Freizeit in Europa zurückzuführen,
was das Resultat freiwilliger Entscheidungen ist und nicht das Ergebnis einer schlechteren
Lebensqualität.
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Makroökonomik
2 Volkswirtschaftliche
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Gesamtrechnung
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2.3 Herr Schmidt wohnt in Deutschland und arbeitet in Polen und Frau Diego die in Spanien wohnt arbeitet in Deutschland. Das
Bruttoinlandsprodukt misst die gesamte inländische Produktion. Gibt es auch ein Maß, dass die gesamte Produktion aller Einwohner eines
Landes misst und wenn jja,, wie wird es berechnet?
Bruttonationaleinkommen (BNE):
ƒ früher als Bruttosozialprodukt (BSP) bezeichnet
ƒ misst das von allen Inländern (Inländerprinzip) erwirtschaftete Einkommen
Bruttoinlandsprodukt (BIP):
ƒ erfasst das von allen In- und Ausländern in einem Land erwirtschaftete Einkommen
(
(Inlandsprinzip)
p
p)
Bruttoinlandsprodukt
./.
/ Einkommen an die übrige Welt
+
Einkommen aus der übrigen Welt
=
Bruttonationaleinkommen
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Makroökonomik
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2.
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Gesamtrechnung
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2.4 Eine Volkswirtschaft hatte in 2005 ein BIP von 1.260.000.000 GE. In dieser Volkswirtschaft gingen 2005 5.000 Gastarbeiter einer Tätigkeit
nach und erzielten einen Durchschnittslohn von 1.500 GE. Andererseits gingen 6.000 Einwohner der betrachten Volkswirtschaft im Ausland einer
g
nach und erzielten einen Durchschnittsverdienst in Höhe von 1.800 GE. Der Nettosaldo an Kapitaleinkommen
p
für 2005 war mit
Tätigkeit
26.000.000 GE positiv. Ermitteln Sie das Bruttonationaleinkommen (BNE).
Arbeitseinkommen an die übrige Welt
Arbeitseinkommen aus der übrigen Welt
= 1.500 GE × 12 Monate × 5.000 Beschäftigte
= 90.000.000 GE
= 1.800 GE × 12 Monate × 6.000 Beschäftigte
= 129.600.000 GE
BIP
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1 260 000 000 GE
1.260.000.000
./.
Arbeitseinkommen an die übrige Welt
+
Arbeitseinkommen aus der übrigen Welt
+
Nettosaldo der Kapitaleinkommen
=
BNE
90.000.000 GE
129.600.000 GE
26.000.000 GE
1.325.600.000 GE
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2.5 Handelt es sich bei den folgenden Größen um Bestands- oder Stromgrößen?
- Einkommen
Stromgröße
- Besucher eines Fußballspiels
Bestandsgröße
- gehandelte Aktien an der Frankfurter Börse am 27. September
Stromgröße
- Einwohner der BRD am 1.1.2008 um 8:30 Uhr
Bestandsgröße
ƒ Bestandsgrößen beziehen sich immer auf einen einen Zeitpunkt.
ƒ Stromgrößen beziehen sich immer auf einen Zeitraum.
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2.6 In der folgenden Tabelle sehen Sie eine geschlossene Volkswirtschaft, die aus vier Industrien besteht. Ermitteln Sie auf alle drei Ihnen
bekannte Arten das Bruttoinlandsprodukt (BIP).
Industrie I
Industrie II
Industrie III
Industrie IV
600
750
700
2100
Löhne
500
450
400
900
Einkauf bei
Industrie I
--
250
150
200
Einkauf bei
Industrie II
0
--
0
750
Einkauf bei
Industrie III
0
0
--
0
Einkauf bei
Industrie IV
0
0
0
--
100
50
150
250
Verkaufserlöse
Aufwendungen
Gewinne
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t h
ƒ BIP BIP = Summe aller Mehrwehrte (Entstehungsrechnung)
Summe aller Mehrwehrte (Entstehungsrechnung)
Industrie I
Industrie II
Industrie III
Industrie IV
Verkaufserlös
600
750
700
2100
- Vorleistungen
0
250
150
200+750
Mehrwert
600
500
550
1150
BIP = 600 + 500 + 550 + 1150 = 2800
ƒ BIP = Summe aller Nettoendverkäufe (Verwendungsrechnung)
Endverkäufe
Industrie I
Industrie II
Industrie III
Industrie IV
0
0
700
2100
BIP = 700 + 2100 = 2800
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ƒ BIP BIP = Summe aller Faktoreinkommen
Summe aller Faktoreinkommen (Verteilungsrechnung)
Industrie I
Industrie II
Industrie III
Industrie IV
Löhne
500
450
400
900
Gewinne
100
50
150
250
BIP = 500 + 100 + … + 250 = 2800
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Gesamtrechnung
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Es wird zwischen nominalem BIP (in laufenden Preisen) und realem BIP (in konstanten Preisen)
unterschieden, um die Veränderungg des Preisniveaus von der Veränderungg des
Outputzuwachses zu trennen. Zur Messung des Preisniveaus verwendet man Preisindices, wie
z.B. den BIP‐Deflator.
nominales BIP
reales BIP
nominales BIP = Pt a Q t a +Pt b Q t b
BIP-Deflator =
reales BIP = P0 a Q t a +P0 b Q t b
Pt a Q t a +Pt b Q t b
BIP-Deflator = a a
P0 Q t +P0 b Q t b
Der BIP-Deflator ist ein Paasche-Index (nach Hermann Paasche). Paasche-Indices sind dadurch
ggekennzeichnet,, dass sie die Mengen
g des Berichtsjahrs
j
mit den Preisen des Basisjahrs
j
gewichten. Beispiele für Paasche-Indices sind der BIP-Deflator,..
n
P
Paasche
h IIndex
d =
∑P Q
i
t
∑P Q
i
t
i =1
n
i =1
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i
t
i
0
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Makroökonomik
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Gesamtrechnung
t h
Eine andere Möglichkeit der Messung des Preisniveaus ist ein Laspeyres
Laspeyres‐Index
Index (nach Etienne
Laspeyres). Bei einem Laspeyres-Index wird die Menge des Basisjahrs konstant gehalten.
Beispiele für Laspeyres-Indices sind Verbraucherpreisindex (VPI), ...
n
Laspeyres Index =
∑P Q
i
0
∑P Q
i
0
i =1
n
i =1
i
t
i
0
Zu beachten ist das Laspeyres-Indices Preissteigerungen überschätzen, weil sie auf festen
Warenkörben basieren. Daher erfassen sie die Anpassung
p
g der Wirtschaftssubjekte
j
(Gütersubstitution) auf Preissteigerungen nicht.
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Makroökonomik
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2.
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Gesamtrechnung
t h
Der Wirtschaftskreislauf
ƒ Den realen Strömen (Faktorleistungen,
Konsumgüter) stehen die monetären
Ströme (Faktoreinkommen,
(Faktoreinkommen
Konsumausgaben) entgegen.
Faktorleistungen
Faktoreinkommen (Y)
H
U
Konsumausgaben (C)
Konsumgüter
g
Y=C
Y
H
U
ƒ Vermögensänderung (V), Sparen (S),
Investitionen (I)
C
S
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V
Y=C+S
I=S
Y=C+I
I
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2 Volkswirtschaftliche
2.
V lk i t h ftli h G
Gesamtrechnung
t h
T
T
St
Y
H
Staatsausgaben (G), Nettosteuerzahlungen (T)
G
U
C
S
V
I
Y=C+I+G
G = T, I = S
Y=C+S+T
T
T
St
G
Importe (Z)
(Z), Exporte (X)
Y
H
U
C
S
V
Y=C+I+G+X-Z
I
Ausland
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2.
V lk i t h ftli h G
Gesamtrechnung
t h
2.7 Für eine geschlossene Volkswirtschaft mit drei Industrien sind Ihnen für das Jahr 2006 folgende Daten gegeben. Industrie I kauft keine
Vorleistungen ein, zahlt Löhne in Höhe von 300 GE und verkauft Ihre Produkte für 450 GE. Industrie II kauft nur Produkte von Industrie I im Wert
von 250 GE ein und zahlt Löhne in Höhe von 450 GE. Industrie III kauft die ggesamte Produktion von Industrie II in Höhe von 750 GE auf und die
gesamten restlichen Produkte von Industrie I. Industrie III zahlt an seine Arbeitskräfte Löhne in Höhe von 350 GE und erwirtschaftet einen
Gewinn in Höhe von 150 GE. Stellen Sie die Gewinn- und Verlust Rechnung der Unternehmen auf und ermittel Sie das BIP auf alle drei Ihnen
bekannte Arten. Alle Angaben sind in Millionen GE.
Industrie I
Industrie II
Industrie III
450
750
1450
Löhne
300
450
350
Einkauf bei Industrie I
--
250
200
Ei k f b
Einkauf
beii Industrie
I d t i II
0
--
750
Einkauf bei Industrie III
0
0
--
150
50
150
Verkaufserlöse
Aufwendungen
Gewinne
ƒ Entstehungsrechnung:
ƒ Verteilungsrechnung:
ƒ Verwendungsrechnung:
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BIP = 450 + 500 + 500 = 1450
BIP = 300 + 150 + … + 150 = 1450
BIP = 1450
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Makroökonomik
2 Volkswirtschaftliche
2.
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Gesamtrechnung
t h
2.8 Verwenden Sie die Daten aus Aufgabe 2.7 und die folgenden Angaben und erstellen Sie einen Wirtschaftskreislauf für die geschlossene
Volkswirtschaft. Die Unternehmen Sparen 10 % Ihrer Gewinne der Rest wird an die Privaten Haushalte in Form von Löhnen und Gewinnen
g
Der Einkommenssteuersatz beträgt
g 20 % (Einkommenssteuer
(
fällt auch auf Kapitaleinkommen
p
an).
) Die p
privaten Haushalte
ausgeschüttet.
verwenden 1000 GE Ihres verfügbaren Einkommens für Konsum. Die Staatsausgaben betragen 300 GE. Es fallen keine Körperschafts- und
indirekten Steuern an und es werden auch keine Transferzahlungen geleistet.
283 GE
St
17 GE
300 GE
1415 GE
H
U
1000 GE
150 GE
132 GE
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V
35 GE
Makroökonomik (B.Sc.)
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Makroökonomik
2 Volkswirtschaftliche
2.
V lk i t h ftli h G
Gesamtrechnung
t h
2.9 In der geschlossenen Volkswirtschaft aus Aufgabe 2.7 leben 123.000 Einwohner. Die offene Volkswirtschaft, die südlich von der
geschlossenen Volkswirtschaft liegt, hat ein BIP von 1.892.441.100 und verfügt über 10 % mehr Einwohner. Vergleichen Sie diese beiden
Volkswirtschaften mit einander.
Pro‐Kopf‐BIP = BIP / Einwohner
Geschlossene Volkswirtschaft:
offene Volkswirtschaft:
1.450.000.000
1
450 000 000 / 123.000
123 000 = 11.788,61
11 788 61 GE/EW
1.892.441.100 / 135.300 = 13.987,00 GE/EW
Das Pro-Kopf-BIP in der offenen Volkswirtschaft ist höher als in der Geschlossenen. Jedoch ist zu
beachten, dass es sich hier um Einkommen und nicht Vermögen handelt, auch werden bei
diesem Vergleich die Lebenshaltungskosten nicht berücksichtigt. Somit lässt sich Grundsätzlich
keine Aussage darüber machen welche der beiden Volkswirtschaften reicher ist.
Vgl. auch Aufgabe 2.2
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2 Volkswirtschaftliche
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Gesamtrechnung
t h
2.10 In einer Volkswirtschaft wurde im Jahr 2004 von den privaten
Haushalten für 267 GE konsumiert. Der Einkommenssteuersatz lieg bei
g
Investitionen in Höhe von 76 GE. Der
20 %. Die Unternehmen tätigten
Staatskonsum belief sich auf 80 GE und der Außenbeitrag war mit 22
GE positiv. Für Abschreibungen sind 35 GE aufgewendet worden. Die
Mineralölsteuer und die Tabaksteuer betrugen zusammen 19 GE. 2004
beliefen sich die Mehrwertsteuereinnahmen des Staates auf 41 GE und
die Einnahmen aus Körperschaftssteuer auf 80 GE.
GE Die Unternehmen
sparten 50 GE und der Staat leistete Transferzahlungen im Umfang von
30 GE. Bestimmen Sie das verfügbare Einkommen.
X-Z
Wintersemester 10/11
Verfügbarres
Einkommen
persönlicches
Einkomm
men
Volkseinkkommen
C
NIP
I
BIP
G
Makroökonomik (B.Sc.)
Konsum
267
Investitionen
+
76
Staatsausgaben
+
80
Außenbeitrag
+
22
BIP
=
445
Abschreibungen
./.
35
NIP
=
410
Mineralölsteuer
./.
9
Tabaksteuer
./.
10
MWst
./.
41
Volkseinkommen
=
350
Körperschaftssteuer
./.
80
Sparen der Unternehmen
./.
50
Transferleistungen
+
30
Persönliches Einkommen
=
250
Einkommenssteuer
./.
50
Verfügbares Einkommen
=
200
26
Teil 1: Einführung in die Makroökonomik
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Makroökonomik
2 Volkswirtschaftliche
2.
V lk i t h ftli h G
Gesamtrechnung
t h
2.11 Leiten Sie die Definitionsgleichung der Nettoströme her und erläutern Sie Ihr Vorgehen. Zeigen Sie weiter alle Möglichkeiten für einen
Außenhandelsdefizit auf und erläutern Sie worum es sich bei einem solchen handelt.
ƒ Wie bereits weiter oben festgestellt wurde, gibt es zwei Möglichkeiten das BIP zu definieren.
Y=C+I+G+X–Z
Y=C+S+T
ƒ Weil diese Gleichungen beide das BIP (Y) definieren müssen sie definitionsgemäß gleich sein,
somit ergibt sich:
C+S+T=C+I+G+X–Z
ƒ durch kürzen der Konsumausgaben und umstellen ergibt sich:
(S – I) + (T – G) = (X – Z)
Ergebnis:
¾ Nettoersparnis des privaten Sektors, Nettoersparnis des Staates
¾ Nettoexporte (Außenbeitrag).
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Gesamtrechnung
t h
Außenhandelsdefizit: Sind
Außenhandelsdefizit:
Sind die (physischen, aber wertmäßigen) Importe Z größer als die Exporte
X (wertmäßig), wird das Saldo Nettoexporte (X-Z) negativ. Das Saldo Nettoexporte wird in der
VGR als Außenbeitrag verbucht. Der Außenbeitrag ist Teil der Leistungsbilanz.
(X – Z) < 0
Als Verursacher in einer Ökonomie kann man unterscheiden zwischen dem privaten Sektor und
d
dem
St
Staat:
t
1. (S – I) < 0 und (T – G) < 0
2. (S – I) < 0 und (T – G) = 0
3. (S – I) < 0 und (T – G) > 0,
¾ jedoch ist die negative Ersparnis des privaten Sektors größer als die Ersparnis des Staates
1. (S – I) = 0 und (T – G) < 0
2. (S – I) > 0 und (T – G) < 0,
¾ jedoch ist die Neuverschuldung des Staates größer als die Ersparnis des privaten Sektors
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Gesamtrechnung
t h
Anmerkung:
1. Zur Finanzierung von Waren und Dienstleistungen aus dem Ausland braucht man
ausländische Währung.
2 Eine Möglichkeit für den Staat und dem privaten Sektor das Außenhandelsdefizit zu
2.
finanzieren, ist die Kreditaufnahme im Ausland.
3. D.h. die Volkswirtschaft verschuldet sich gegenüber dem Ausland, der Konsum im Inland
wird
i d üb
über K
Kredite
dit fi
finanziert.
i t
4. Kreditaufnahme aus dem Ausland wird in der Kapitalbilanz verbucht.
5. Eine weitere Möglichkeit das Außenhandelsdefizit zu finanzieren, ist die Finanzierung über
den Devisenmarkt (Markt für Währungen, Preis: Wechselkurs).
Fazit:
Außenhandelsdefizit: Finanzierung durch Verschuldung im Ausland oder über den
Devisenmarkt.
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S‐I T‐G X‐Z = CA USA
Japan
European Union
-1.4
-1
4
9.9
2.9
-3.4
-3
4
-7.1
-2.0
-4.8
-4
8
2.8
0.9
Belgium
Denmark
France
4.7
4
7
1.1
5.3
0.0
0
0
1.8
-3.2
4.7
4
7
2.9
2.1
Germany
G
Italy
Netherlands
6.1
6
1
2.0
3.2
-3.6
36
-2.5
-1.1
2.5
2
5
-0.5
2.1
SSpain
i
Sweden
UK
-2.5
25
3.0
0.5
-0.1
01
1.1
-1.3
-2.6
26
4.1
-0.8
Quelle: Burda, Wyplosz, macroeconomics 4/e
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2.12 Aus welchen Bilanzen setzt sich die Zahlungsbilanz zusammen?
ƒ Leistungsbilanz
ƒ Kapitalbilanz
ƒ Devisenbilanz (verändert sich nur, wenn sich die Devisenreserven der Zentralbank ändern!)
2.13 Gehen Sie von einem Leistungsbilanzdefizit aus und erklären Sie wie die Zentralbank reagiert, wenn weiter davon auszugehen ist, dass der
private Sektor keine Finanztransaktionen mit dem Ausland vornimmt.
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
Die Leistungsbilanz setzt sich aus Außenbeitrag und Übertragungsbilanz zusammen
zusammen, siehe
VL.
1. Annahme: Außenhandelsdefizit führt zu einem Leistungsbilanzdefizit.
2 A
2. Annahme: „Keine
h
K i Fi
Finanztransaktionen
ki
mit
i d
dem A
Ausland“=
l d“ K
Keine
i Ä
Änderung
d
iin d
der
Kapitalbilanz.
Ausgangspunkt: Außenhandelsdefizit. Um ein Außenhandelsdefizit zu finanzieren, benötigt
man ausländische Währung (bspw.
(
Dollars).
)
Erste Möglichkeit: Kreditaufnahme im Ausland, Dollarzufluss, Verbuchung in der
Kapitalbilanz, keine Veränderung in der Devisenbilanz (Devisenreserven der ZB unverändert)
(diese Möglichkeit wird in dieser Aufgabe vernachlässigt, da sich die Kapitalbilanz nicht ändern soll)
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ƒ Zweite Möglichkeit: Kreditaufnahme im Inland (Euros), Euros gegen Dollars am
Devisenmarkt „umtauschen“.
ƒ Die Nachfrage nach Dollars steigt, mehr heimische Währung fließt ab als zu. Somit entsteht
ein Überangebot an heimischer Währung relativ zum Dollar.
ƒ Möglichkeit 2a)
Möglichkeit 2a) flexible Wechselkurse: Der Wechselkurs zum Dollar steigt bzw
bzw. der Wert der
heimischen Währung sinkt.
ƒ Diesen Preisverfall bezeichnet man als Abwertung der inländischen Währung.
ƒ Bei
B i fl
flexiblen
ibl WK äändert
d t sich
i hd
der W
Wechselkurs,
h lk
di
die D
Devisenbilanz
i bil
verändert
ä d t sich
i h nicht.
i ht
ƒ Folge: Ausländische Güter werden für Inländer teurer und inländische Güter für Ausländer
günstiger, was tendenziell das LBD reduziert (Exporte erhöhen sich).
ƒ Möglichkeit 2b) fixer Wechselkurs: Startpunkt: Überangebot an heimischer Währung relativ
zum Dollar.
ƒ Die Zentralbank interveniert: Sie kann dem Überangebot entgegen wirken, indem sie das
Angebot an heimischer Währung verknappt und dafür Devisen gegen inländische Währung
in den Markt gibt. Damit fließen bei der Zentralbank Devisen ab und inländische Währung
zu.
ƒ Abfluss an Dollar verändert die Devisenbilanz.
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ƒ Devisenbilanz: Abfluss an Dollars macht das Devisenbilanzsaldo positiv, wie es der Ausgleich
in der Zahlungsbilanz
g
erfordert: LB +KB + DB = 0, KB = 0 und LB < 0, KB = 0 laut Aufgabe,
g
dadurch DB > 0.
ƒ Das Leistungsbilanzdefizit wird durch den Verkauf von Währungsreserven finanziert.
ƒ Problem bei fixen WK: Die Zentralbank hat nur endliche Devisenreserven
Devisenreserven. Im Extremfall
Aufgabe dieser Politik.
ƒ Ob eine Zentralbank interveniert oder nicht, hängt von der Ausgestaltung des
Wechselkursregimes ab.
ab
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