ZEITFAHREN IST WIE EINE DROGE «

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BE RT G R ABSCH
MAGAZIN
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ZEITFAHREN IST
WIE EINE DROGE
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BUCHTIPPS
DISZIPLINVE RG LE ICH
WER IST
SCHNELLER?
Bert Grabsch ist gerne schnell unterwegs. 2008 wurde er
Zeitfahr-Weltmeister. Dem 36-Jährigen vom Team Omega
Pharma-Quickstep fliegt jedoch nicht alles zu
LIN K TIPPS
www.triathlon.de
Größtes deutschsprachiges Internet­
portal zum Thema Triathlon
www.tri-mag.de
Internetseite von Europas größtem
Triathlon-Magazin „Triathlon“
www.triathlon-tipps.de
Unabhängiges Internet-Magazin
für Einsteiger und Aktive
Die Frage, ob Zeitfahr-Profis im Straßen­
radsport oder Triathleten die schnelleren
Radfahrer sind, bewegt die Gemüter, seit
es den Triathlonsport gibt
I N T E RV I E W
Beantworten lässt sich die Frage nicht,
zu unterschiedlich sind die Disziplinen.
Triathleten müssen nach dem Rad-Split
noch laufen, als Langstrecken-Athleten
sogar noch eine komplette MarathonDistanz über 42 Kilometer. Dafür brauchen sie Reserven, sie können sich also
gar nicht maximal verausgaben wie
Straßensport-Zeitfahrer. Zudem dürfen
Triathleten bei Meisterschaften und internationalen Rennen über die olympische Distanz (40 Kilometer Radfahren),
die am ehesten der Länge der Zeitfahren im Straßenradsport entspricht, in
Gruppen fahren und den Windschatten
nutzen; ausgenommen davon ist die 2011
eingeführte 5150-Wettkampfserie. Bei
langen Etappenrennen wie Giro d’Italia
oder Tour de France wiederum haben
die Fahrer schon auf vorangegangenen
Nora Reim
TOUR Was macht die Faszination des Zeitfahrens ­
für Sie aus?
GRABSCH Ich liebe das Zeitfahren! Jeder ist auf sich
­alleine gestellt, ich kann mein eigenes Tempo fahren ­
und das meistens sehr schnell. Das Zeitfahrrad ist einzig­
artig: Wenn ich losfahre, denke ich, ich fliege.
Wie wird man überhaupt ein guter Zeitfahrer –
kann das jeder lernen oder braucht man dafür ein
beson­d eres Talent?
Ich war schon in Jugendzeiten ein guter Zeitfahrer. Ich
habe es quasi in die Wiege gelegt bekommen. Aber ich
muss das Zeitfahren auch trainieren, mindestens zweimal
die Woche.
Wie bereiten Sie sich konkret aufs Zeitfahren vor?
Wichtig ist, auf dem Zeitfahrrad zu trainieren. Die Sitz­
position ist ganz anders als auf dem normalen Rennrad.
Ich fahre viele Intervalle, zum Beispiel drei mal zehn
­Minuten im Entwicklungsbereich. Ich trainiere sogar­
­Antritte auf dem Zeitfahrrad, um spritziger zu werden –
besonders nach Kurven!
Welches war Ihr bestes Zeitfahren und welches Ihr
schlechtestes?
Mein bestes Zeitfahren war ganz klar das im September
2008, als ich in Varese in Italien Weltmeister wurde. ­
Das schlechteste war auch 2008, bei den Olympischen
Spielen in Peking, als ich nur 14. geworden bin – der
schwärzeste Tag meiner Karriere.
Können Sie sich an ein besonders hartes Zeit­f ahren
erinnern?
Olympia 2008 in Peking war sehr hart. Wir mussten bei
tropischer Hitze und sehr hoher Luftfeuchtigkeit zwei
Runden fahren. Die Runde war simpel, eine Hälfte ging
berghoch und die andere bergab. Ich mag mehr die
flachen Zeitfahren.
Sind Sie schon mal dem Rausch der Geschwindigkeit
erlegen oder haben Sie auf dem Rad stets alles unter
Kontrolle?
Ich muss sagen, auf dem Zeitfahrrad fühle ich mich wie
im Rauschzustand. Man muss einfach schnell fahren mit
einem Zeitfahrrad – es ist wie eine Droge.
Geschwindigkeit 41,8 km/h
40,9 km/h
40,7 km/h
Geschwindigkeit
50,7 km/h
50,1 km/h
48,9 km/h
Radler können: Rad fahren. Aber wann waren Sie zuletzt Joggen? Oder
Schwimmen? Bleierne Oberschenkel beim Laufen, Schnappatmung beim
Kraulen? Hier können angehende Triathleten an ihren Schwächen arbeiten.
Etappen einige Körner verbraucht, bevor sie beim Zeitfahren an den Start gehen.
Schnell ist also – bezogen auf
den Vergleich Radsport/­
Triathlon – stets relativ. Aber
­beeindruckende Leistungen
gegen die Uhr erzielen Rennfahrer wie Triath­leten. Hier
eine Auswahl:
Strecke
180 km
180 km
180 km
Triathlet
Normann Stadler (GER)
Alexander Craig (AUS)
Faris Al-Sultan (GER)
Jahr
2006
2011
2005
Kosten Dauer
Anmeldung
139 Euro 5 Stunden schwimmseminar@triathlon.de
139 Euro 5 Stunden schwimmseminar@triathlon.de
E INSTE IG E R- L AU FSE MINARE
Datum Ort 5.5. München
9.6. Kamen
Kosten Dauer
219 Euro 1 Tag
219 Euro 1 Tag
Anmeldung
www.natural-running.com/laufseminare
www.natural-running.com/laufseminare
Fotos: Hersteller (3), Roth, Karmann, Files
Datum Ort 12.5. Hannover
13.5. Essen
Strecke
48,7 km
48,0 km
52,2 km
Fahrer
Wjatscheslaw Jekimow(RUS)
Tyler Hamilton (USA) Miguel Induráin (ESP) Jahr
2000
2004
1996
»TRI – The Triathlon Photography
of Michael Rauschendorfer«
Michael Rauschendorfer, Spomedis,
ISBN 978-3936376746; 29,95 Euro
»Triathlon für Einsteiger.
Erfolgreich trainieren für
den Volkstriathlon«
Jörg Birkel
und Marie-Astrid Becher
BLV Buchverlag
ISBN 978-3835406025
16,95 Euro
»Triathlon für Berufstätige.
Erfolgreich trainieren
­n eben Job und Familie«
Bennie Lindberg und
Michael Krell, Spomedis
ISBN 978-3936376326
24,95 Euro
DIE SCHNE LL STE N E INZE LZE ITFAHRE N DE R TOU R DE FR ANCE
E INSTE IG E R-SCHWIM MSE MINARE
TRIATHLON-SPEZIAL 2012
Tour-de-France-Rekord: Greg LeMond
schafft 54,54 km/h beim Zeitfahren 1989
DIE SCHNE LL STE N ZE ITFAHRE R BE I OLYMPISCHE N SPIE LE N SE IT 1996
SCHNELL LERNEN
TOUR
Triathlonfotograf Michael Rauschendorfer legt eine Aus­
wahl seiner besten Bilder vor. Eindrucksvolle Fotos der
Langdistanz-Rennen auf Hawaii, Lanzarote, Frankfurt und
Regensburg sowie der Challenge Roth zeigen die ge­
spannte Atmosphäre kurz vor dem Start, die Hektik beim
Schwimmausstieg, die Einsamkeit des Athleten im Kampf
gegen Hitze, Wind und Strecke sowie die Glücksmomente
im Ziel. Rauschendorfer ist stets hautnah dabei. Ein Buch,
das Lust macht auf einen faszinierenden Sport.
DIE SCHNE LL STE N R AD -SPLITS BE IM IRONMAN HAWAII
E INSTE IG E R-SE MINARE SCHWIM M E N U N D L AU FE N
4
Ironman-Bildband
NAH DRAN
Geschwindigkeit
54,54 km/h
54,36 km/h
53,98 km/h
Strecke
24,5 km
49 km
58,5 km
Fahrer
Greg LeMond (USA)
David Millar (GBR)
Lance Armstrong (USA)
Jahr
1989
2003
2000
DIE SCHNE LL STE N ZE ITFAHRE N BE I DE R STR ASSE N -WM SE IT 2007
Geschwindigkeit
51,8 km/h
51,6 km/h
50,4 km/h
Strecke
46,4 km
49,8 km
43,7 km
Fahrer
Tony Martin (GER)
Fabian Cancellara (SUI)
Bert Grabsch (GER)
Jahr
2011
2009
2008
2012 TRIATHLON-SPEZIAL
TOUR
5
VE R ANSTALTU NG E N FÜ R J E DE RMÄNNE R
TRIATHLON FÜ R ZUSCHAU E R
STARS AM
START
Triathlon-Rennen sind auch abwechslungsreich und
spannend für Zuschauer – egal ob in den Wechsel­
zonen oder auf den Strecken. Wir haben fünf
­hochkarätige Rennen ausgewählt, bei denen Sie
die Stars der Szene hautnah erleben können.
ZAHLENSPIELE
54,67 km/h
Höchstes Durchschnittstempo bei
einem Zeitfahren der Tour
de France, erzielt 2005 vom
­Amerikaner David Zabriskie. Statt
eines Prologs wurde damals
ein kurzes Einzelzeitfahren über
19 Kilometer absolviert.
50,355 km/h
Durchschnittsgeschwindigkeit der
schnellsten Tour-de-France-Etappe
aller Zeiten, die nicht als Zeitfahren
ausgetragen wurde. Mario Cipollini
gewann 1999 die 191 Kilometer
lange Etappe von Laval nach Blois.
3.600 km
So lang ist die Radstrecke bei der
längsten offiziell ausgetragenen
Triathlon-Disziplin, dem „Double
Deca“ über die 20-fache IronmanDistanz. Der Ungar Ferenc Szonyi
benötigte dafür bei der Double
Deca World Challenge 2010
in ­Mexiko 214:13:42 Stunden, was
­einem Schnitt von 16,8 km/h
­entspricht. Den gesamten Wett­
kampf inklusive 76 Kilometer
Schwimmen und 844 Kilometer
Laufen beendete er als Sieger nach
20 Tagen und knapp zwei Stunden.
Challenge Kraichgau
Am 10. Juni findet am Rande des Rheintals, zwischen Karls­
ruhe und Heilbronn, die Europameisterschaft über die Halb­
distanz statt. Infos unter www.challenge-kraichgau.com
Ironman Regensburg
TOUR-Tipp Viele Triathlon-Veranstaltungen bieten inzwischen Staffel-Wettbewerbe an. Radfahrer finden freie Plätze
und Staffelpartner fürs Schwimmen und Laufen unter www.staffelboerse.de
Eine Woche nach der Mitteldistanz-Europameisterschaft findet
in Regensburg der Ironman statt (17. Juni), mit den deutschen
Top-Athleten Andreas und Michael Raelert, Sebastian Kienle
und Caroline Steffen. Infos unter www.ironmanregensburg.de
SELBST RASEN
Challenge Roth
Einzelzeitfahren, Teamwettbewerbe, als Radfahrer in einem StaffelTriathlon – jede Menge Gelegenheiten, dem Rausch der Geschwindigkeit
zu frönen. Eine Übersicht der wichtigsten Termine
Termin Veranstaltung
Distanz
Die Keimzelle des Ironman in Deutschland firmiert heute als
Challenge Roth, bei der in diesem Jahr am 8. Juli die Europa­
meisterschaft über die Langdistanz ausgetragen wird. Außer­
dem hat sich Roth als einer der größten Staffel-­Wettbewerbe
etabliert. Infos unter www.challenge-roth.com
Internet
Frankfurter Sparkasse Ironman
MAI
1. Einzelzeitfahren Kaltennordheim (THÜ)
1. Duisburger Zeitfahrcup (NRW)
2. Kölner Zeitfahrcup (NRW)
5. Einzelzeitfahren Karlshuld (BAY)
5. Sparkasse-Münden-Zeitfahren Dransfeld (NDS)
6. Cycletec Pokal Krefeld (NRW)
9. Clocc-Zeitfahrserie Nieukerk (NRW)
13. Edewechter Frühlingssause (NDS)
26. Museeuwbikes Zeitfahren Feuchtwangen (BAY)
27. Lausitz-Cup Klettwitz (BRA)
36,0 km EZF
17,2 km EZF
16,6 km EZF
11,3 km EZF
12,0/25,0 km EZF
22,0 km EZF
22,0 km EZF
21,2 km EZF
26,4 km EZF
18,0 km EZF
www.rhoensport.de
www.zeitfahrcup.de
www.rc-durch.de
www.radsport-gaimersheim.de
www.personal-sports.info
www.cycletec.de
www.niederrhein-zeitfahr-serie-clocc.de
www.edewechter-fruehlingssause.de
www.museeuwbikes.de
www.lausitzcup.de
31,5 km EZF,
40,0 km MZF
28,0 km EZF
www.deutschland-grand-prix.de
www.ollanner-radteam.de
33,0 km MZF
22,8 km EZF
35,0 km EZF
14,5/25,5 km EZF
7,0 km EZF
17,0 km EZF
www.niederrhein-zeitfahr-serie-clocc.de
http://81.169.165.213/rc
www.igaswendland.de
www.personal-sports.info
www.igaswendland.de
www.seenland100.de
16,0 km EZF
www.tour-saechsische-schweiz.de
20,0 km EZF
22,2 km EZF
www.rsv-dingolfing.de
www.contre-la-montre.de
Am selben Tag wie in Roth (8. Juli) findet in Frankfurt der
zweite deutsche Ironman statt. Neben den Top-Startern
­Andreas Raelert, Sebastian Kienle und Caroline Steffen
will auch der Belgier Marino Vanhoenacker antreten – der
neunmalige Ironman-Sieger gilt neben Raelert als schnellster
Langstrecken-Triathlet. Infos unter www.ironmanfrankfurt.com
JUNI
2. Deutschland Grand Prix Bad Saulgau (WTB)
3. Ollanner Radteam Steinkirchen (NDS)
JULI
4. Clocc-Zeitfahrserie Nieukerk (NRW)
7. Einzelzeitfahren Straubing (BAY)
8. Stunde von Banzau (NDS)
8. Benotti-Zeitfahren Rosdorf (NDS)
13. Tour de Wendland (NDS)
14. Lausitzer Seenland (BRA)
Einer der Top-Athleten der Szene: Faris Al-Sultan
Dextro Energy Triathlon Hamburg
11. Panoramatour Sächsische Schweiz (SAC)
SEPTEMBER
9. Rund um den Vilstalsee (BAY)
30. Bayreuther Contre-la-Montre (BAY)
EZF = Einzelzeitfahren; MZF = Mannschaftszeitfahren
6
TOUR
TRIATHLON-SPEZIAL 2012
Fotos: Imago (2)
AUGUST
Hamburg hat sich innerhalb kürzester Zeit zu einem der
heißesten Triathlon-Schauplätze für die Olympische Distanz
entwickelt. Das vierte von acht Wertungsrennen um die
­Weltmeisterschaft der ITU wird am 21. Juli mit 10.000 HobbyTriathleten auch eine der größten Jedermann-Veranstaltungen
sein. Infos unter www.hamburg-triathlon.org
2012 TRIATHLON-SPEZIAL
TOUR
7