Rede von Herrn Oberbürgermeister Jürgen Roters

Transcription

Rede von Herrn Oberbürgermeister Jürgen Roters
Rede von Herrn Oberbürgermeister Jürgen Roters anlässlich der
Einweihung der Erweiterung des Umschlagbahnhofs Eifeltor am 23.
November 2012, 11 Uhr, Am Eifeltor 2
- Es gilt das gesprochene Wort -
Sehr geehrter Herr Latsch,
sehr geehrter Herr Dr. Bosch,
meine sehr geehrten Damen und Herren,
ich freue mich, dass wir heute die Inbetriebnahme des dritten Moduls der Erweiterung des Umschlagbahnhofs Eifeltor feiern können.
Meine Damen und Herren,
der allererste Spatenstich für das Güterverkehrszentrum (GVZ) Eifeltor fand bereits
im Jahre 1969 statt. Seitdem ist der Umschlagbahnhof immer wieder an seine Kapazitätsgrenzen gestoßen. Dies ist ein Zeichen seines großen Erfolges! Er ist einer der
bedeutendsten Umschlaganlagen für den Kombinierten Verkehr in Europa. Ca. 100
nationale und internationale Züge fahren pro Woche ein und aus, insbesondere von
und zu italienischen und spanischen Wirtschaftszentren. Aber auch als Drehscheibe
für Umsteigersendungen hat sich das GVZ mittlerweile einen Namen gemacht. Über
600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten an diesem Standort, bestehend aus
dem Umschlagbahnhof und den umliegenden Firmen.
Ich freue mich in diesem Zusammenhang ganz besonders darüber, dass auch von
Seiten des Bundes die Wichtigkeit des Güterverkehrszentrums anerkannt und honoriert wurde. Der Ausbau, anlässlich dessen wir heute hier zusammengekommen sind,
wurde mit knapp 28 Millionen Euro aus dem Konjunkturpaket II gefördert.
Meine Damen und Herren,
trotz aller Notwendigkeiten zu sparen, ist eine leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur
absolut notwendig, um Güterverkehre zügig, kostengünstig und nachhaltig abwickeln
zu können. Nur so kann die Stadt Köln im nationalen und internationalen Standort1
wettbewerb ihre Position verteidigen und weiter ausbauen. Eine leistungsfähige Infrastruktur ist Voraussetzung für wirtschaftliches Wachstum und die Ansiedlung weiterer Unternehmen, aber auch, um Unternehmen am Standort zu halten.
Die Faktoren „umweltfreundlich“ und „lärmarm“ spielen natürlich auch jenseits der
Problematik überlasteter Verkehrswege eine große Rolle, meine Damen und Herren.
Die Menschen sind sensibler geworden, was den Lärm und den Schadstoffausstoß
von Güterverkehren betrifft. Aus diesem Grunde ist es gleichsam ein absolutes Muss,
den Verkehr insgesamt leiser und umweltfreundlicher zu gestalten. Es gilt, alternative
Antriebsformen voranzutreiben, Verkehre stärker zu bündeln und, da wo möglich, auf
emissionsärmere Transportmittel zu verlagern.
Das GVZ Eifeltor leistet als Terminal für den Kombinierten Verkehr einen wesentlichen Beitrag dazu, die umweltfreundliche Schiene zu stärken. Daneben wird der Logistikstandort Köln mit attraktiven, wirtschaftlichen und zuverlässigen Angeboten bereichert.
In diesem Zuge wird auch die Logistikwirtschaft unterstützt, die neben der Automobilindustrie und dem Gesundheitswesen eine der wichtigsten Branchen in der Volkswirtschaft Deutschlands ist. Nach einer Schätzung der Bundesvereinigung Logistik
e. V. lag der Logistikumsatz in den Bereichen Industrie, Handel und Dienstleistung im
vergangenen Jahr bei etwa 222 Milliarden Euro [2010: circa 210 Milliarden Euro].
Dies entspricht gut 63 Prozent des Umsatzes der Automobilindustrie im Jahre 2011.
Für das Gesamtjahr 2012 wird mit einer weiteren Steigerung um 2,7 Prozent auf 228
Mrd. Euro gerechnet. Die klassischen Logistikbereiche Transport, Lagerwirtschaft
und Umschlag haben dabei den größten Anteil am Gesamtlogistikumsatz ausgemacht. Dazu hat auch der Umschlagbahnhof Eifeltor beigetragen.
Allein in Köln arbeiteten im Jahre 2011 über 28.000 Menschen direkt in der Logistikwirtschaft. Gegenüber 2010 ist dies eine Steigerung um rund 5 Prozent.
Meine Damen und Herren,
der Wirtschaftsraum Köln / Bonn ist eine der logistischen Kernregionen des Landes.
Unsere besonderen Stärken liegen in der Handels- und Chemielogistik. Und mit sei2
ner zentralen Lage bietet Köln nicht zuletzt ein hohes Marktpotenzial: In einem Umkreis von 250 Kilometer um Köln leben 60 Millionen Verbraucherinnen und Verbraucher.
Seit dem Spatenstich für das dritte Modul am 12. Juni 2011 hat sich auch im Bereich
der Logistik bei der Stadt Köln einiges getan. Um die Logistikwirtschaft weiter zu unterstützen und den Logistikstandort zu fördern, hat die Stadt Köln im Juli zum ersten
Logistikforum eingeladen. Dieses ist eine Weiterführung der Güterverkehrsrunde, die
von 1992 bis 2008 in Köln durchgeführt wurde. Darüber hinaus wurde Anfang Oktober dieses Jahres der Auftrag für die Erstellung des Regionalen Logistikkonzepts
vergeben.
Im Logistikforum unterstützt unter anderem Herr Pieper, der Geschäftsführer der
Deutschen Umschlaggesellschaft Schiene-Straße (DUSS), durch seine fachliche
Mitarbeit die Stärkung des Logistikstandortes Köln. Er ist verantwortlich für den operativen Terminalbetrieb Bereich Nord sowie den Bereich Forschung. Ich freue mich,
dass die Zusammenarbeit mit der DUSS gleich auf mehreren Ebenen so gut funktioniert!
Meine Damen und Herren,
mit der Erweiterung des Umschlagterminals Eifeltor und weiteren Infrastrukturvorhaben in Köln stärken wir unseren Logistikstandort und bleiben attraktiv für die verladende Wirtschaft und das Transportgewerbe.
Ich freue mich, gleich das dritte Modul der Erweiterung des Umschlagbahnhofs Eifeltor seiner Bestimmung übergeben zu können!
3