Broschüre 2008

Transcription

Broschüre 2008
2008
10-Jahre-Jubiläum
musik in der pforte
10-Jahre-Jubiläum
STADT FELDKIRCH
www.pforte.at
musik@pforte.at
Redaktion:
Sekretariat:
Gestaltung:
Fotos:
Druck:
Klaus Christa und Thomas Engel
musik in der pforte, Kulturreferat Feldkirch, z.Hd. Elisabeth Müller
A-6800 Feldkirch, Tel.: +43 (0)5522 304 1272
Theresia Ludescher, www.thesign.cc
Hannes Ludescher, Georg Miedl, Klaus Christa, Claudia Christa,
Manfred Engel und Künstler
Thurnher Druckerei Ges.m.b.H, Rankweil
Antonín Dvořák
Matthias, 9 Jahre
2008
„musik in der pforte“ Abo-Konzerte
Veranstaltungsorte Pförtnerhaus Feldkirch
Festsaal des Landeskonservatoriums Feldkirch
Kapelle des Landeskonservatoriums Feldkirch
Konzertbeginn
20 Uhr für alle Konzerte
Abonnement
Kategorie I zu EUR 78,–/*EUR 63,–
Kategorie II zu EUR 65,–/*EUR 50,–
*Ermäßigung für Schüler und Studenten
Abo-Verkauf
Abo-Bestellung telefonisch oder per E-Mail möglich
Tel.: +43 (0)5522 304 1272
E-Mail: elisabeth.mueller@feldkirch.at
Einzelkarten
Kategorie I zu EUR 21,–/*EUR 15,–
Kategorie II zu EUR 17,–/*EUR 12,–
*Ermäßigung für Schüler und Studenten
Freier Eintritt bis 15 Jahre
Vorverkauf
Werbe- und Tourismus GmbH Feldkirch, Tel.: +43 (0)5522 73467
www.v-ticket.at
Der Einzelkarten-Vorverkauf beginnt jeweils 1 Monat
vor dem entsprechenden Konzerttermin.
Abendkasse
ab 19 Uhr
Einlass
ab 19.30 Uhr
Abendbuffet
nach jedem Konzert
pforte am donnerstag
Veranstaltungsort
Konzertbeginn
Abonnement
Abo-Verkauf
Einzelkarten
Abendkasse
Einlass
Kontakt
Kulturhaus/Frauenmuseum in Hittisau
20 Uhr für alle Konzerte, anschließend kleines Buffet
EUR 42,–
Tourismusbüro Hittisau, Tel. +43 (0)5513 6209-50
tourismus@hittisau.at
EUR 14,– an der Abendkasse, freier Eintritt bis 15 Jahre
ab 19.30 Uhr
ab 19.30 Uhr
Gerhard Beer, Tel. +43 (0)650 730 1713
musikalische Spaziergänge
Veranstaltungsort
Konzertbeginn
Einzelkarten
Vorverkauf
Kasse
Pfarrkirche Meschach
17 Uhr für alle Konzerte
EUR 11,–/*EUR 8,–
*Ermäßigung für Schüler und Studenten
Werbe- und Tourismus GmbH Feldkirch, Tel.: +43 (0)5522 73467
www.v-ticket.at
ab 16.30 Uhr
4
5
Seit nunmehr zehn Jahren belebt und bereichert die Kammermusikreihe
„musik in der pforte“ das Musikgeschehen in Vorarlberg. Aus einer losen
Gruppe engagierter Kulturschaffender – verbunden durch eine gemeinsame Vision – entwickelt sich im Lauf der Jahre in offener Struktur eine
kompakte Formation, die sich in der Kulturszene kontinuierlich bemerkbar
macht und allmählich eine eigene Marke schafft.
Solche Entwicklungen ermöglichen von Beginn an eine breitere Teilhabe,
einen ungezwungenen Austausch der Ideen und – was im Falle dieses
Vereins besonders augenfällig ist – eine erfrischende Nähe zwischen
Akteuren und interessiertem Publikum.
Es ist zweifellos ein hoher Anspruch, sich mit „Musik aus tausend Jahren“
auseinandersetzen zu wollen. Der Mut und die künstlerische Leichtigkeit,
mit der sich die pforte-Ensembles unter der umsichtigen Leitung von Klaus
Christa und Thomas Engel dieser Aufgabe bisher gewidmet haben, haben
alle Erwartungen übertroffen.
Herzliche Gratulation zu diesem Jubiläum, verbunden mit den besten
Wünschen für die Zukunft.
Mag. Markus Wallner
Landesstatthalter
6
7
Die Musik wirkt wie die Sonne,
die alle Blumen des Feldes zum Leben erweckt.
Sie gleicht einer Lampe,
die mit ihrem Licht die Finsternis der Seele vertreibt.
Ihre Melodien sind Schatten
wirklicher Wesen oder Bilder lebendiger Gefühle.
Einem Spiegel gleich reflektiert die Seele
In einer Zeit, in der das große Event, das in den Medien mit Superlativen
die Ereignisse des Lebens und setzt sie in Klang um.
beworbene Konzertereignis oder das die Hallen füllende Fernsehereignis
Khalil Gibran (1883–1931)
mit den großen Stars die Szene beherrschen, ist es erstaunlich und erfreulich, dass ein Konzertangebot wie das von „musik in der pforte“ nicht
nur zehn Jahre interessiert wahrgenommen wird, sondern erfolgreich ist.
Liebe Freunde von „musik in der pforte“!
Ein Erfolg dieser Art ist nur möglich, wenn es gelingt, die eigene Begeisterung der Musiker zu übertragen auf die Zuhörer, ohne Anbiederung,
„Einem Spiegel gleich reflektiert die Seele die Ereignisse des Lebens und
ohne Eingehen auf den Geschmack des Publikums.
setzt sie in Klang um.“ Diese Worte Gibrans beschreiben wunderbar die
mysteriöse Verwandlung, die unser Erleben in die Geheimsprache der
Ich denke, darin liegt die Stärke von „musik in der pforte“: zu vermitteln
Musik übersetzt.
zwischen Komponist und Zuhörer; Ausleger und Deuter zu sein einer
Sprache, die über das Ohr direkt die Seele zu erreichen vermag.
Ein Geheimnis der pforte liegt sicher in der geglückten, lebendigen Beziehung zwischen uns und unserem Publikum. Jahr für Jahr durften wir
Für dieses immer wieder gezeigte Engagement für die Interpretation von
aufs Neue miterleben, wie unsere Idee sowohl von unseren Förderern als
Musik bedanke ich mich bei Klaus Christa und Thomas Engel. Ich danke
auch vor allem von Ihnen, liebe pforte-Freunde, mit großer Begeisterung
aber auch all jenen, die im Hintergrund und oft unbedankt dazu beitra-
mitgetragen wurde. Wir haben das Gefühl, gemeinsam mit Ihnen zu
gen, dass ein Werk gelingt.
reisen. Dieses großartige Miteinander trägt uns voller Motivation in ein
Ich wünsche allen an „musik in der pforte“ Beteiligten – Musikern, Or-
neues, spannendes pforte-Jahrzehnt.
ganisatoren, Helfern und auch dem Publikum – eine Prolongation dieses
Erfolges, dessen Geheimnis sicherlich die innere Übereinstimmung von
Dafür bedanken wir uns herzlich und laden Sie ein, wieder mit dabei zu
Musizierenden und Hörenden ist.
sein und gemeinsam mit uns zu feiern.
Der Bürgermeister
Klaus Christa & Thomas Engel
Mag. Wilfried Berchtold
musik in der pforte
8
Die Abo-Konzerte
Festkonzert zum 10-Jahre-Jubiläum:
Freitag, 11. April 2008, 20 Uhr
Festsaal des Landeskonservatoriums Feldkirch
S 18
„Gieb jedem Instrument das, was es leyden kan ...“
Georg Philipp Telemann: Die Doppelkonzerte mit Blockflöte
9
Konzert 4:
Freitag, 5. September 2008, 20 Uhr
Festsaal des Landeskonservatoriums Feldkirch
S 38
Metamorphosen
Musik und Verwandlung
Wolfgang Amadeus Mozart, Richard Strauss
LA CETRA Barockorchester Basel
Thomas Engel, Blockflöte und Leitung; Martin Skamletz, Traversflöte
Sara Ruiz Martínez, Viola da gamba; Eckhard Lenzing, Barockfagott
Konzert 2:
Freitag, 2. Mai 2008, 20 Uhr
Pförtnerhaus Feldkirch
S 24
S 46
Leoš Janáček, Antonín Dvořák
Christine Busch, Violine; Klaus Christa, Viola
Brigitte Fatton, Violoncello; Claudia Christa, Flöte
epos:quartett
Alain Pélissier, Viola
S 32
Italienischer Abend in London
Zu Gast bei einem „Swan and Castle“-Konzert
R. Woodcock, G. F. Händel, G. Sammartini, J. Baston, F. Barsanti, A. Vivaldi
conSequenza.
Thomas Engel, Blockflöte und Leitung
Konzert 5:
Freitag, 10. Oktober 2008, 20 Uhr
Pförtnerhaus Feldkirch
Intime Briefe
Musik und Liebe
Mir geht’s gut
Der junge Beethoven
Konzert 3:
Freitag, 20. Juni 2008, 20 Uhr
Pförtnerhaus Feldkirch
epos:kammerorchester
Rainer Honeck, Violine
Konzert 6:
Freitag, 28. November 2008, 20 Uhr
Kapelle des Landeskonservatoriums Feldkirch
Passions
Von der Schönheit menschlicher Emotionen
W. Byrd, J. Dowland, M. Locke, H. Purcell, J. Hilton, T. Simpson
RAYUELA
Theresa Dlouhy, Sopran
S 54
Konzert 1:
Donnerstag, 1. Mai 2008, 20 Uhr, Frauenmuseum Hittisau
S 24
Mir geht’s gut
Der junge Beethoven
Christine Busch, Violine; Klaus Christa, Viola
Brigitte Fatton, Violoncello; Claudia Christa, Flöte
Konzert 2:
Donnerstag, 19. Juni 2008, 20 Uhr, Frauenmuseum Hittisau
S 32
Italienischer Abend in London
Zu Gast bei einem „Swan and Castle“-Konzert
R. Woodcock, G. F. Händel, G. Sammartini, J. Baston, F. Barsanti, A. Vivaldi
conSequenza.; Thomas Engel, Blockflöte & Leitung
Konzert 3:
S 68
Donnerstag, 18. September 2008, 20 Uhr, Frauenmuseum Hittisau
„... ich werde doch ganz frei und ungefesselt sein“
Begegnung mit Angelus Silesius
„pforte am donnerstag“ im Frauenmuseum Hittisau
Italienische und englische Musik des frühen 17. Jahrhunderts
Thomas Engel, Johannes Hämmerle
Die Generalprobenkonzerte in Hittisau sind mittlerweile ein fester BeKonzert 4:
Donnerstag, 9. Oktober 2008, 20 Uhr, Frauenmuseum Hittisau
S 46
standteil unseres pforte-Terminkalenders geworden. Es sind dies schöne
Begegnungen in dem sehr persönlichen Rahmen des Frauenmuseums in
Hittisau. Wir freuen uns, dass wir diese Reihe dank dem Engagement der
Intime Briefe
Musik und Liebe
Kulturtriebe Hittisau fortsetzen dürfen. Wir möchten bei dieser Gelegenheit Gerhard Beer, Wilma und Gotthard Bilgeri und Elisabeth Stöckler
Leoš Janáček, Antonín Dvořák
epos:quartett, Alain Pélissier, Viola
für ihren Einsatz danken.
Auf vier stimmungsvolle Abende im Frauenmuseum freuen sich
Wir danken für die Unterstützung.
Gemeinde
Hittisau
Klaus Christa & Thomas Engel
musikalische Spaziergänge
musikalischer Spaziergang 1:
Der Verein „musik in der pforte“
S 62
Pfingstsonntag, 11. Mai 2008, 17 Uhr, Kirche St. Wolfgang Meschach
Die großen Werke der abendländischen Musikgeschichte bereichern
unser Leben heute wie zur Zeit ihrer Entstehung. Das Geheimnis dieser
Faszination liegt unserer Meinung nach in der Allgemeingültigkeit dieser
Wer die Kinder liebt, braucht sie nicht zu erziehen.
Begegnung mit R. Tagore und der Violinklasse A. R. Rappitsch
Musik: Würden die Klänge Bachs, Beethovens und Mozarts nicht eine tie-
Violinklasse Alexandra Ruth Rappitsch und Elmar Simma
Diese Werke machen uns glücklich, weil sie uns etwas über uns selbst
fe Resonanz in unseren Seelen erzeugen, wir hätten sie längst vergessen.
erzählen, über unser eigenes Menschsein, über unsere eigene Größe und
unsere eigene Tiefe.
musikalischer Spaziergang 2:
S 64
Wir lieben Bach, Mozart und Beethoven, weil sie Menschen waren, rich-
Sonntag, 25. Mai 2008, 17 Uhr, Kirche St. Wolfgang Meschach
tige Menschen, und dieses Menschsein in ihrer Musik ausdrücken konnten.
Die Flöte des Unendlichen
Begegnung mit Kabir
„Der Verein ,musik in der pforte’ versteht Musik als universelle und für
Klaus Christa, Susanne Schütz und Rudolf Bischof
des Vereins und dann folgt in unserer Vision, was wir seit 10 Jahren mit
jeden Menschen verständliche und erlebbare Sprache“ steht im Leitbild
großer Leidenschaft tun: „ ...und versucht, Berührungsängste zwischen
Künstlern und Publikum abzubauen und dem Hörer ohne musikalische
musikalischer Spaziergang 3:
S 66
Vorkenntnisse den Zugang zur klassischen Musik erlebbar zu machen.“
Sonntag, 8. Juni 2008, 17 Uhr, Kirche St. Wolfgang Meschach
Als wir die Publikumsumfrage auswerteten, waren wir glücklich, dass ge-
Das reine und echte Gefühl des Schönen ...
Begegnung mit Simone Weil
nau dies von unserem Publikum so wahrgenommen und geschätzt wird.
Christine Busch und Mag. Josef Jehle
Wärme und Wohlwollen mittragen. Wir glauben, dass die Impulse, die
Wir danken all denen, die den Verein unterstützen und unser Projekt mit
die pforte im Sinne des Leitbildes in Vorarlberg gesetzt hat, auch über
die Mauern des Pförtnerhauses hinaus das musikalische Geschehen im
musikalischer Spaziergang 4:
S 68
Sinne einer größeren Nähe zum Publikum beeinflusst haben, und freuen
Sonntag, 27. Juli 2008, 17 Uhr, Kirche St. Wolfgang Meschach
uns über diese Entwicklungen.
„... ich werde doch ganz frei und ungefesselt sein“
Begegnung mit Angelus Silesius
Wer unser Wirken unterstützen möchte, ist herzlich eingeladen, Mitglied
im Verein „musik in der pforte“ zu werden.
Thomas Engel, Johannes Hämmerle und Peter Rädler
Jahresbeitrag: 20,– Euro pro Person / 30,– Euro mit Partner
Kontakt: Elisabeth Müller, Tel.: +43 (0)5522 304 1272 oder info@pforte.at
Generalversammlung und Konzert
Vereinsausflug nach Einsiedeln
Sonntag, 9. November 2008
Samstag, 22. November 2008
15.30 Uhr Generalversammlung
11 Uhr Abfahrt ab Feldkirch Busplatz nach Einsiedeln
17 Uhr Konzert „Solo für Zwei“
ca. 19.30 Uhr Rückkehr nach Feldkirch
mit anschließendem Beisammensein
anschließend musikalischer Ausklang im Gasthof „Zur Eibe“, Tosters
Kapelle Bildungshaus St. Arbogast
Uns war immer wichtig, dass die Generalversammlung des Vereins „musik in der
pforte“ von einem musikalischen Erlebnis
abgerundet wird, und so wollen wir auch
dieses Jahr die Generalversammlung mit
einem Konzert beschließen.
Wir haben dieses Jahr einen ganz besonderen Ort für die Generalversammlung gewählt: das Bildungshaus St. Arbogast bei Götzis.
Dies gibt uns die wunderbare Möglichkeit, das Generalversammlungskonzert in einem sehr stimmungsvollen Raum zu spielen: in der Kapelle
des Bildungshauses.
Die dunklen, nebligen Novembertage laden uns ein, unser inneres Licht
viel stärker wahrzunehmen, jenes Licht, das aus der Tiefe unserer Seele
leuchtet und uns aus der Hoffnung wärmt. Diesem inneren Licht wollen
wir bei diesem besonderen Konzert eine Stimme geben.
Musik war in der Menschheitsgeschichte immer ein zentraler Bestandteil
ritueller Handlungen. Es gibt in Mitteleuropa einen musikalischen Ritus,
der in seiner archaischen Kraft einzigartig dasteht: Wenn die Einsiedler
Benediktinermönche zum Ende ihres Chorgebets am späten Nachmittag
17 Uhr, Kapelle Bildungshaus St. Arbogast
schweigend in Zweierreihen zur schwarzen Madonna schreiten und dann,
von einem unsichtbaren Dirigenten geleitet, das mehrstimmige Salve Re-
Solo für Zwei
gina anstimmen, dann entfaltet dies eine Magie, der man sich unmöglich
Werke von
G. P. Telemann, J. S. Bach, M. Amann (UA), N. Sterk (UA) u. a.
Wir wollen unsere Vereinsmitglieder und alle, die sich mit „musik in der
entziehen kann.
pforte“ verbunden fühlen, zu unserem Vereinsausflug nach Einsiedeln ein-
Thomas Engel, Blockflöte
laden. Nach unserer Rückkehr wollen wir den Abend in dem idyllischen
Klaus Christa, Viola
Gasthaus „Zur Eibe“ in Feldkirch-Tosters gesellig ausklingen lassen.
Das Buffet
„musik in der pforte“ – Der Wein
Musik ist eine Kraft, die uns verzaubern und verwandeln kann. Verwan-
Lebenskunst war und ist uns immer wieder ein musikalisches Thema, aber
delt von dieser Kraft überkommt uns oft eine Leichtigkeit und Gelöstheit,
nicht nur ein musikalisches – wir halten die Herstellung guter Weine auch
die uns einen ganz entspannten, frohen Blick auf die Welt erlaubt.
für einen Akt der Lebenskunst. Gute österreichische Weine werden vom
Dies ist ein geeigneter Moment, um anderen Menschen zu begegnen, sich
pforte-Publikum gewürdigt und gerne genossen.
auszutauschen, zu plaudern, tiefe Gespräche zu führen oder einfach gemeinsam zu lachen. Und es ist besonders schön, dies mit Menschen zu
Zum 10-Jahre-Jubiläum präsentieren wir nun voller Freude den „pforte-
tun, mit denen man die musikalische Erfahrung teilen durfte.
Wein“: Wir haben uns die Auswahl nicht leicht gemacht, sollte doch die
Das Buffet von „musik in der pforte“ sollte ein Ort sein, der diese
Freude, die „musik in der pforte“ musikalisch vermitteln will, auch in den
Begegnung lustvoll und unkompliziert möglich macht. Dass diese Mög-
Weinen spürbar sein.
lichkeit so eindrucksvoll von unserem Publikum genutzt/angenommen
wird, erfüllt uns mit Freude und Dankbarkeit. Wir spüren in diesen
Der pforte-Weißwein, das ist ein
Momenten, dass die gemeinsame Freude an der Musik die MusikerInnen
wirklich fröhlicher, unkomplizierter
und ZuhörerInnen einander näher bringt und auf diese Weise die
Grüner Veltliner Steinfeder 2007
Berührungsängste zwischen den beiden Gruppen verschwinden.
aus der Wachau geworden, und
wir wünschen Ihnen dieselbe Freude
beim Genuss, die wir beim Verkosten hatten. Das Urteil der pforteWeinjury war klar und einmütig –
schon das Bukett hat die Juroren
restlos begeistert.
Auch beim pforte-Rotwein kamen
wir zu einem klaren Urteil: Ein kraftvoller Zweigelt 2006 aus Gols hat
unser Herz gewonnen, ein süffiger,
klarer Wein, der animiert und Freude macht.
Der Spendenkorb beim Ausgang soll helfen, diese Begegnungen kuli-
Die Weine sind ebenso sympathisch wie ihre Winzer und passen in ihrer
narisch zu begleiten und den Hunger der pforte-Freunde zu stillen. Wir
unkomplizierten Ehrlichkeit wunderbar zu „musik in der pforte“.
möchten hiermit einfach wieder einmal daran erinnern, dass Sie uns mit
Die pforte-Weine können selbstverständlich beim Abendbuffet erworben
Ihrer Spende bei der Finanzierung des Buffets helfen.
oder per E-Mail an info@pforte.at oder per Telefon Tel.: +43 (0)5522
Dafür sei Ihnen hiermit schon herzlich gedankt!
304 1272 bestellt werden.
Festkonzert zum 10-Jahre-Jubiläum: Freitag, 11. April 2008, 20 Uhr
Festsaal des Landeskonservatoriums Feldkirch
18 19
„Gieb jedem Instrument das, was es leyden kan ...“
LA CETRA Barockorchester Basel
Georg Philipp Telemann:
Die Doppelkonzerte mit Blockflöte
Solisten:
Thomas Engel, Blockflöte und Leitung
Martin Skamletz, Traversflöte
Sara Ruiz Martínez, Viola da gamba
Eckhard Lenzing, Barockfagott
Georg Philipp Telemann (1681–1767)
Orchesterbesetzung:
Konzertsuite a-Moll
Violine:
für Blockflöte, Streicher und Basso continuo
Lenka Torgersen, Konzertmeisterin
Ouverture – Les Plaisirs – Air à l’Italien – Menuet I & II – Réjouissance –
Petra Csaplarova
Passepied I & II – Polonaise
Katharina Heutjer
Jana Chytilova
Marketa Knittlova
Doppelkonzert F-Dur
für Blockflöte, Fagott, Streicher und Basso continuo
Largo – Allegro – Grave – Allegro
Georg Philipp
Telemann
Gabriele Meyer
Cecilie Valtrova
Plamena Nikitassova
––– Pause –––
Viola:
Andreas Torgersen
Doppelkonzert a-Moll
Joanna Bilger
für Blockflöte, Viola da gamba, Streicher und Basso continuo
Sarah Giger
Grave – Allegro – Dolce – Allegro
Violoncello:
Doppelkonzert e-Moll
Claire Pottinger
für Blockflöte, Traversflöte, Streicher und Basso continuo
Jonathan Pesek
Largo – Allegro – Largo – Presto
Violone:
Marion Mallevaës
Theorbe:
Julian Behr
Cembalo:
In Zusammenarbeit mit
Angelo, 10 Jahre
Tobias Lindner
20 21
Suite a-Moll, Autograph des Beginns
(Darmstadt um 1716)
Als ein befreundeter Musikerkollege vor etlichen Jahren die Schweizer
Georg Philipp Telemann hinterließ sechs Doppelkonzerte mit wenigstens
Grenze passieren wollte, geriet er bei einer Zollkontrolle in Schwierig-
einer Blockflöte, von denen wir drei ohne weiteres als „Jugendwerke“ be-
keiten, weil er in seinem Auto zwei Bratschen transportierte. Die Frage
zeichnen dürfen; Kompositionen also aus einer Zeit, in der das junge,
des Zöllners, warum er denn zwei Instrumente mit sich führe, wusste er
kaum 20-jährige Genie noch auf der Suche nach seiner vollendeten Mu-
glänzend zu parieren mit der Behauptung, er spiele in der Zürcher Ton-
siksprache war. Als Telemann in Diensten der Stadt Frankfurt seine drei
halle das Doppelkonzert von Johannes Brahms.
großen Blockflöten-Doppelkonzerte komponiert, steht er bereits am Zenit seiner Schaffenskraft. Der Weg zur Meisterschaft ist beschritten, sein
Der Grenzbeamte gab sich augenblicklich mit dieser Erklärung zufrieden
Ruhm glänzt bereits weit über die Landesgrenzen hinaus, seine Druck-
und ließ den Orchestermusiker unverzüglich passieren. Er hatte die Lo-
veröffentlichungen heben an zur Eroberung des gesamten europäischen
gik der Aussage unverzüglich begriffen: Doppelkonzert, das bedeutet:
Marktes, und ungezählte Städte und Höfe buhlen um seine Gunst.
zwei Instrumente. Was er in der Hitze des Gefechts nicht sofort zu erkennen schien, ist die Tatsache, dass zwei Instrumente für gewöhnlich
Wenig älter als 30 Jahre ist Telemann – jener Mann, der hätte Jurist wer-
auch von zwei unterschiedlichen Spielern bedient werden, ganz zu
den sollen, ginge es nach dem Willen seiner Mutter – bereits ein gefeierter
schweigen davon, dass es sich im Falle des Doppelkonzertes von Brahms
Star. Die hier ausgewählten Werke lassen uns die Gründe für seine gro-
nicht um zwei Bratschen, sondern um eine Violine und ein Violoncello
ßen Erfolge augenblicklich verstehen. Sein enormer Erfindungsreichtum,
hätte handeln müssen ...
die perfekte Symbiose aus den damals europaweit dominierenden französischen und italienischen Stilmerkmalen und insbesondere die geniale
Wir wissen aber nun wenigstens, was ein Doppelkonzert ist, und können
Einbettung volksmusikantischer Einflüsse in seine konzertante Kammer-
daraus ohne Mühe schlussfolgern, was unter den Begriffen Tripelkonzert
musik machten viele seiner Kompositionen schon zu seinen Lebzeiten zu
und Quadrupelkonzert zu verstehen ist. Die Gattung des Konzertes für
Gassenhauern. Darüber hinaus konnte er die meisten der Instrumente, für
mehr als ein solistisches Instrument war übrigens bereits zu Zeiten Mo-
die er komponierte, selbst spielen. Kaum ein anderer Komponist verstand
zarts weitgehend außer Mode gekommen. Im Barock hingegen erfreute
es wie er, die jeweiligen Möglichkeiten der einzelnen Instrumente so per-
sich dieses Genre äußerster Beliebtheit, wobei die „Mehrfach-Konzerte“
fekt auszuschöpfen: „Gieb jedem Instrument das, was es leyden kann,
jener Zeit eine deutliche Nähe zur Gattung des so genannten „Concerto
so hat der Spieler Lust, du hast Vergnügen dran.“
grosso“ zeigen. Die Soloinstrumente treten also hier nicht ausschließlich als
vom Orchester begleitete oder mit dem Orchester in Dialog tretende musikalische Partner auf, sondern sie spielen in der Regel auch die Tuttipassagen mit den Streichern mit. Die Klangfarbe der Soloinstrumente ist in
diesen Werken also ständig präsent.
Thomas Engel
22 23
„Also bekam ich bey jener Licht im Frantzösischen / bey dieser im Italiänischen und Theatralischen Goût, bey beyden* aber lernete die diversen
Naturen verschiedener Instrumente kennen / welche nach möglichstem
Fleiße selbst zu excoliren nicht unterließ. Wie nöthig und nützlich es sey
/ diese Arten in ihren wesentlichen Stücken unterscheiden zu können /
solches erfahren noch biß auf den heutigen Tag / und sage / es könne
niemand / ohne solches zu wissen / hurtig und glücklich im Erfinden seyn.
Es ist auch die genaue Bekanntschafft mit denen Instrumenten zur Composition unentbehrlich. Denn sonst muß man den Ausspruch fällen:
Die Violine wird nach Orgel-Arth tractiret /
Die Flöt’ und Hautbois Trompeten gleich verspühret /
Die Gamba schlentert mit / so wie das Bäßgen geht /
Nur daß noch hier und da ein Triller drüber steht.
Nein / nein / es ist nicht gnug / daß nur die Noten klingen /
daß du der Reguln Kram zu Marckte weist zu bringen.
Gieb jedem Instrument das / was es leyden kann /
So hat der Spieler Lust / du hast Vergnügen dran.“
Georg Philipp Telemann, Autobiographie, Frankfurt 1718
*Telemann spricht hier von den Hofkapellen in Hannover und Braunschweig, die er
während seiner Studienzeit am Gymnasium „Andreanum“ in Hildesheim mehrmals gehört hatte, und die nachhaltige Eindrücke im damals 16-Jährigen hinterließen.
Konzert 2:
Donnerstag, 1. Mai 2008, 20 Uhr, Frauenmuseum Hittisau
Freitag, 2. Mai 2008, 20 Uhr, Pförtnerhaus Feldkirch
24 25
Mir geht’s gut
Der junge Beethoven
Ludwig van Beethoven (1770–1827)
Serenade für Violine, Viola und Violoncello D-Dur op. 8 (1797/1798)
Marcia: Allegro
Adagio
Menuetto: Allegretto
Adagio – Scherzo: Allegro molto – Adagio – Allegro molto – Adagio
Allegretto alla Polacca
Thema con Variazioni: Andante quasi Allegretto – Allegro
Marcia: Allegro
Serenade für Flöte, Violine und Viola D-Dur op. 25 (1796)
Entrata: Allegro
Tempo ordinario d’un Menuetto
Trio I – Trio III
Allegro molto
Christine Busch, Violine
Andante con Variazioni
Klaus Christa, Viola
Allegro scherzando e vivace
Brigitte Fatton, Violoncello
Adagio – Allegro vivace e disinvolto
Claudia Christa, Flöte
––– Pause –––
Streichtrio c-Moll op. 9/3 (1797/1798)
Allegro con spirito
In Zusammenarbeit mit
Adagio con espressione
Scherzo: Allegro molto e vivace
Finale: Presto
Wir danken für die Unterstützung.
26 27
es sicher die Musik, die ihm eine Insel des Trostes und der Freude war und
sein inneres Leben beschützte.
Eine besondere Eigenschaft hat ihm geholfen, dieses innere Leben zu
bewahren und alle, die nicht an ihn glauben wollten, fernzuhalten: sein
berühmter Eigensinn und, eng damit verbunden, seine Fähigkeit zu träumen (zeitgenössischen Berichten zufolge war der jugendliche Beethoven
oft in Träume versunken).
Selbstvertrauen mit Beethoven
Was wir oft abwertend als Eigensinn bezeichnen, ist vielleicht gerade
das Selbstvertrauen, das uns unseren eigenen Weg suchen lässt und uns
Es gibt eine wunderbare Geschichte aus dem Jahr 1797, dem Ent-
mahnt, mit Menschen zu verkehren, die bereit sind, an uns zu glauben.
stehungsjahr zweier Werke dieses pforte-Abends, in der sich der junge
Eigensinn ist im Grunde die Einsicht, die eigenen Sinne als einzige
Beethoven durch einen Konversationspartner abgewertet fühlte und sich
Quelle unserer eigenen Wirklichkeit anzuerkennen und zu würdigen
dann über diese unerfreuliche Begegnung so äußert: „... mit Menschen,
(und wir haben keine andere). Wer nur den Sinnen anderer traut, wird
welche an mich nicht glauben wollen, weil ich noch nicht den allge-
seine eigene Welt nie wirklich kennen lernen.
meinen Ruf habe, mag und kann ich nicht umgehen.“
Wer sich so für das Leben begeistern will wie Ludwig van Beethoven das
konnte, muss das Leben an sich heranlassen, das ganze Leben in seiner
Ein Bericht seines Schülers Carl Czerny zeigt uns eine andere Facette
Größe, in seiner Dramatik und in seiner Tragik.
Beethovens: „Er erzählte mir einst, dass er als Knabe nachlässig und nicht
besonders angehalten gewesen und dass seine musikalische Erziehung
Beethovens Musik aus diesen vitalen, glücklichen Lebensjahren von
sehr schlecht gewesen sei. ,Doch’ fuhr er fort, ,ich hatte Talent zur Mu-
1795 bis 1798 wollen wir an diesem Frühlingsabend mit Ihnen teilen: Sie
sik.’ Es war rührend, ihn diese Worte ernstlich aussprechen zu hören, als
erzählt bereits alles über diesen inneren Reichtum und diese einzigartige
wenn das kein andrer vorher gewusst hätte.“
Vitalität, die Beethoven die Kraft gab, seine schweren Lebenskrisen nicht
nur zu überstehen, sondern daran zu reifen und ein so beeindruckendes
Ein reiches inneres Leben, das Beethoven gegen alle Widrigkeiten
Lebenswerk hervorzubringen.
schützte, erklärt seinen beeindruckenden Weg als Musiker. Es ist ein
Lassen Sie sich mitreißen von der unbändigen Lebensfreude, mit der die
wunderbares Geheimnis, wie es immer wieder Menschen gelingt, trotz
Eröffnungstakte der Streichtrioserenade op. 8 uns in die wunderbare Welt
schwierigster Lebensumstände ein so reiches inneres Leben zu ent-
des jungen Beethovens entführen werden ...
wickeln und trotz aller Widerstände zu bewahren. Im Falle Beethovens war
Klaus Christa
28 29
„Wenn er zu uns kam, steckte er gewöhnlich erst den Kopf durch die Türe
und vergewisserte sich, ob nicht jemand da sei, der ihm missbehage. Er
war klein und unscheinbar, mit einem hässlichen roten Gesicht voll
Pockennarben. Sein Haar war ganz dunkel, sein Anzug sehr gewöhnlich
Ludwig van Beethoven
Jacqueline, 8 Jahre
und durchaus nicht von der Gewähltheit, die in jenen Tagen besonders
in unsern Kreisen üblich war. Dabei sprach er sehr im Dialekt und in einer
etwas gewöhnlichen Ausdrucksweise, wie überhaupt sein Wesen nichts von
äußerer Bildung verriet, vielmehr unmanierlich in seinem ganzen Gebaren und Benehmen war. Er war sehr stolz, und ich habe gesehen, wie
die Mutter der Fürstin Lichnowsky, die Gräfin Thun, vor ihm, der im Sofa
lehnte, auf den Knien lag, ihn zu bitten, er möge doch etwas spielen.
Beethoven tat es aber nicht.“
Frau von Bernhard, geb. von Kissow
Hannah, 9 Jahre
Noemi, 8 Jahre
Beethoven an Franz Gerhard Wegeler in Bonn
Grüß dich Gott, lieber!
[Wien, 29. Mai 1797]
ich bin dir einen Brief schuldig, den sollst du nächstens haben, wie auch
meine neusten Musikalien, – mir geht’s gut, und ich kann sagen immer besser, glaubst du, daß es jemand freuen wird, so gruß von meiner seite. –
leb wohl und vergiß nicht deinen
Rene, 9 Jahre
Maya, 8 Jahre
L. v. Beethowen.
22 23
Dieses endgültige freie Jasagen zur Welt rückt das Herz auf eine andere
Ebene des Erlebens. Seine Wahlkugeln heißen nicht mehr Glück und
Unglück, seine Pole sind nicht bezeichnet mit Leben und Tod. Sein Maß
ist nicht die Spanne zwischen den Gegensätzen.
Wer denkt noch, dass die Kunst das Schöne darstelle, das ein Gegenteil habe; (dieses kleine „schön“ stammt aus dem Begriffe des Geschmacks).
Sie ist die Leidenschaft zum Ganzen. Ihr Ergebnis: Gleichmut und
Gleichgewicht des Vollzähligen.
Rainer Maria Rilke (1875–1926), „Das Testament“
Konzert 3:
Donnerstag, 19. Juni 2008, 20 Uhr, Frauenmuseum Hittisau
Freitag, 20. Juni 2008, 20 Uhr, Pförtnerhaus Feldkirch
32 33
Italienischer Abend in London
Zu Gast bei einem „Swan and Castle“-Konzert
Robert Woodcock
(1690–1728)
Georg Friedrich Händel
(1685–1759)
Giuseppe Sammartini
(1693–1750)
Concerto III D-Dur
aus „XII Concertos in Eight Parts“
(London, 1720–1730)
Allegro – Largo – Presto
Sonata a Flauto e Cembalo a-Moll
aus „Solos for a German Flute ...
With a Thorough Bass for the
Harpsichord or Bass Violin” (London 1732)
Larghetto – Allegro – Adagio – Allegro
(† 1739)
Tabea, 11 Jahre
Lukas, 10 Jahre
Melanie, 8 Jahre
Alexander, 9 Jahre
Luca, 8 Jahre
Concerto à più Istromenti & la Flauta F-Dur
Manuskript der „Kongelige Biblioteket“
(Stockholm)
Allegro – [Siciliano] – Allegro assai
––– Pause –––
John Baston
Georg Friedrich
Händel
Concerto II D-Dur
aus „VI Concertos in Six parts“ (London 1729)
Allegro – Adagio – Presto
conSequenza.
auf Originalinstrumenten
Francesco Barsanti
(um 1690–1775)
Antonio Vivaldi
(1678–1741)
Sonata II C-Dur
aus „VI sonate per la traversiera, o german
flute, con basso per violone o cembalo,
opera seconda.“ (London 1728)
Adagio – Allegro – Largo – Presto
Concerto III D-Dur „Il Gardellino“
aus „Sei Concerti à Flauto traverso”
Op. 10 (Amsterdam 1728)
Allegro – Largo – Allegro
Thomas Engel, Blockflöte
Chiharu Abe, Violine
Susanne Mattle, Violine
Lucas Schurig, Viola
Sara Ruiz Martínez, Viola da gamba
Arno Jochem, Violone
Johannes Hämmerle, Cembalo und Orgel
Thomas Boysen, Theorbe und Barockgitarre
34 35
An einem lauen Abend des Frühsommers 1738 befinden wir uns in der
„Swan Tavern“ in Cornhill in Erwartung eines besonderen Konzerterlebnisses. Eine größere Menschenmenge rankt sich um einen etwas
übergewichtigen und offensichtlich schlecht gelaunten Herrn mittleren
Alters mit einer imposanten, leicht zerzausten grau gelockten Perücke.
Kaum zu glauben: Das ist Georg Friedrich Händel. Gleich um die Ecke fällt
uns ein jugendlicher, elegant gekleideter Mann im angeregten Gespräch
mit zwei Herren in ungewöhnlich legerer Abendgarderobe auf. Letztere
sprechen ein zwar fließendes, doch mit deutlich südländischem Akzent
eingefärbtes Englisch. Was wohl Giuseppe Sammartini und Francesco
Barsanti hier dem jungen, hoffnungsvollen John Baston wild gestikulierend mitzuteilen haben? Wir treten näher und lauschen gespannt. Wir
sind Gäste bei einem der legendären „The Swan and Castle-Concerts“
und somit auf Tuchfühlung mit der „crème de la crème“ des Londoner
Musiklebens ...
36 37
Francesco Barsanti:
2. Satz aus der Sonate C-Dur
(Ausschnitt aus dem Druck von 1728)
London hatte sich seit Beginn des 18. Jahrhunderts zu einem Zentrum des
waren, namentlich „Wein- und Lebensmittelhändler, Kaffeehausbetreiber,
öffentlichen Konzertwesens entwickelt. Nirgendwo sonst fand man eine
Schneider, Friseure und Perückenmacher, Lehrlinge und Gesellen“.
vergleichbare Fülle an Konzertveranstaltungen. Die legendären „Swan
and Castle“-Konzerte gehörten schon bald nach ihren Anfängen Mitte
So sehr man angesichts dieser Umstände ein zwiespältiges Bild von der
der 1720er Jahre zu jenen gesellschaftlichen Ereignissen, die man sich
„Castle-Society“ gewinnen mag, man muss ihr letztlich zugute halten, dass
nicht entgehen lassen durfte, wollte man „en vogue“ sein. Die so genannte
sie es auf diese Art und Weise zu einem stattlichen Vermögen brachte,
feine Gesellschaft traf sich regelmäßig in der Swan Tavern in Cornhill und
das sie im Gegenzug einsetzte zur Unterstützung von Musikern durch die
der Castle Tavern in Paternoster Row. Hier begegnete man den bekann-
Vergabe von Kompositionsaufträgen oder durch die Finanzierung und
testen Künstlern der Stadt, hier hörte man auserlesene und in vielen
Organisation von Aufführungen. Sie trug so zum Ruhm Londons als
Fällen brandneue Kompositionen.
bedeutende Musikstadt jener Zeit bei und leistete ihren Beitrag dazu, dass
zahlreiche Musiker aus ganz Europa den Weg in die britische Hauptstadt
So gesehen hatte ein „Swan and Castle“-Konzert vordergründig nur sehr
suchten und sich dort niederließen. Händel, Sammartini und Barsanti
wenig zu tun mit einem Abend bei „musik in der pforte“ in Feldkirch,
blieben nebst vielen anderen letztlich bis zu ihrem Tode in England.
denn die Zusammenkünfte waren clubmäßig organisiert. Die Vereinsmitgliedschaft in der „Castle-Society“ war sehr teuer, und so kamen als
Antonio Vivaldi war 1738 mit an Sicherheit grenzender Wahrschein-
Mitglieder ohnehin nur wohlhabende Bürger und erfolgreiche Ge-
lichkeit nicht in London. Er steckt zu dieser Zeit schon mitten in großen
schäftsleute in Frage. Noch bis in die 1750er Jahre hinein rekrutierten
Schwierigkeiten mit seinen venezianischen Gönnern und weiß noch
sich auch die auftretenden Musiker ausschließlich aus Mitgliedern des
nicht, dass nur noch zwei Jahre vergehen sollten bis zum völligen
Vereins. Man musste es also auch als Künstler bereits zu einigem Ruhm
Zusammenbruch seiner großartigen Karriere. Am 6. Jänner hatte er
und einem vergleichsweise stattlichen Vermögen gebracht haben, um
noch in Amsterdam dirigiert, jetzt bereits kämpft er in Italien ums Über-
überhaupt bei einem „Swan and Castle“-Konzert auftreten zu können.
leben. Dass sein drittes Konzert aus Opus 10 „Il Gardellino“ dennoch auf
Frauen erhielten keine Mitgliedschaft, waren jedoch in Begleitung männ-
dem Programm unseres „Swan and Castle“-Konzertes steht, liegt daran,
licher Mitglieder gern gesehene Gäste.
dass ich es Ihnen am 11. November des Vorjahres beim Abschlusskonzert von „musik in der pforte 2007“ vorenthalten musste. Ich hatte
Obwohl der Verein naturgemäß bald vor dem Problem stand, viel zu
versprochen, es „in der Swan Tavern am 20. Juni 2008“ nachzuholen –
wenig junge Menschen in seinen Reihen zu haben, und es auch einige halb-
das Stück passt vorzüglich zum Thema dieses Abends und gerne halte ich
herzige Versuche gab, dieses Dilemma zu beseitigen, gab es noch unter der
mein Versprechen ...
Leitung von John Stanley gegen Mitte des Jahrhunderts eine ganze Reihe
von Berufsgenres, die per Statut von der Mitgliedschaft ausgeschlossen
Thomas Engel
Konzert 4:
Donnerstag, 4. September 2008, 20 Uhr, Frauenmuseum Hittisau
Freitag, 5. September 2008, 20 Uhr, Festsaal des Landeskonservatoriums
Feldkirch
38 39
Metamorphosen
Musik und Verwandlung
Wolfgang Amadeus Mozart
Konzert für Violine und Orchester
(1756–1791)
B-Dur, KV 207 (1773)
I. Allegro moderato
II. Adagio
III. Presto
Konzert für Violine und Orchester
Wir haben die zehnjährige Geschichte der pforte als eine ungemein
A-Dur, KV 219 (1775)
spannende Reise erlebt, geprägt von immer neuen Aufbrüchen, Verän-
I. Allegro aperto
derungen und Entwicklungen. Gerade weil diese Reise im pforte-Publikum
II. Adagio
ein so animierendes, liebevolles Gegenüber hatte, waren viele mutige
III. Rondeau: Tempo di Menuett
Schritte möglich. Dies wollen wir mit einer Komposition würdigen, die
Verwandlungen zum Thema macht: den Metamorphosen für 23 Solostreicher von Richard Strauss. Kein Kammermusikwerk der Musikgeschichte
––– Pause –––
verlangt so viele Mitwirkende wie dieses tief berührende Werk, das
Richard Strauss
Metamorphosen (1945)
Strauss in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs schrieb. Kammer-
(1864–1949)
Studie für 23 Solostreicher, AV 142
musik zu spielen, das heißt Gemeinschaft zu erleben, verbunden durch
die starke emotionale, ordnende Kraft der Musik.
An diesem Septemberabend dürfen wir das mit einem ganz besonderen
Gast tun: Rainer Honeck, Konzertmeister der Wiener Philharmoniker, ist
für uns die ideale Besetzung für dieses Programm, und wir freuen uns
sehr, dass er mit uns musikalisch 10 Jahre „musik in der pforte“ feiert,
epos:kammerorchester
sowohl als Konzertmeister in den Metamorphosen als auch als Solist bei
den Mozart-Violinkonzerten.
Rainer Honeck, Violine
Freuen Sie sich mit uns auf einen neuen Höhepunkt in der Geschichte der
Klaus Christa, Einstudierung
pforte und des epos:kammerorchesters!
Klaus Christa
In Zusammenarbeit mit
Wir danken für die Unterstützung.
40 41
Richard Strauss
Carla, 8 Jahre
Fast unmittelbar [auf Bach] folgt das Wunder Mozart mit der Vollendung
und absoluten Idealisierung der Melodie der menschlichen Stimme – ich
möchte sie die Platonsche „Idee“ und „Urbilder“ nennen, nicht zu
erkennen mit dem Auge, nicht zu erfassen mit dem Verstande, als Göttlichstes nur von dem Gefühl zu ahnen, dem das Ohr sie „einzuatmen“
gewährt. Die Mozartsche Melodie ist – losgelöst von jeder irdischen
Gestalt – das Ding an sich, schwebt gleich Platos Eros zwischen Himmel
und Erde, zwischen sterblich und unsterblich – befreit vom „Willen“ –,
tiefstes Eindringen der künstlerischen Phantasie, des Unbewussten, in
letzte Geheimnisse, ins Reich der „Urbilder“.
Richard Strauss über Wolfgang Amadeus Mozart, 1944
Dilara, 8 Jahre
Alina, 9 Jahre
1. Satz
„Nachdenklich werden – über das ganze Leben nachdenken, nicht mehr
Ein kleiner Vogel singt sein Solo.
richtig da sein. An die schönen und traurigen Momente denken. Inner-
Eine ganze Vogelschar antwortet. Eine Vogelhochzeit mit einem Vogeltrio.
lich bist du irgendwie doch glücklich.
Zwei Vögel lernen sich kennen.
Verschlossene Tore, die jetzt offen sind. Abenteuerliche Momente – mal
Jeder erzählt von seiner Geschichte.
bist du traurig, doch irgendwie glücklich und zufrieden.“
Zusammen feiern sie Hochzeit.
Doch dann stirbt ein Vogel.
Der andere Vogel fühlt sich sehr traurig.
Dann klagt er sein Leid.
Später lernt er einen anderen Vogel kennen.
Beide verstehen sich sehr gut.
Später feiern sie auch Hochzeit.
2. Satz
Zwei schöne Blumen verwelken.
Eine nach der anderen.
Doch dann durch viele Sonnenstrahlen sind sie wieder wach.
Dorothea, 11 Jahre
über Mozarts Konzert für Violine und Orchester, KV 219, A-Dur
Lea, 9 Jahre
über Richard Strauss’ „Metamorphosen“
44 45
Die der Blume Erde gleichen
Die Bilderbuchmenschen
lieben die Stille
das Rauschen der Bäume
die Schmetterlinge
die lautlosen Zwiegespräche
mit inneren Stimmen.
Beim geringsten Anzeichen
dass der Siegeslauf des Fortschrittes
sich ihnen nähere
fliehen sie schneller
als die kleinen Vögel vor dem Sperber
unter Mitnahme
des letzten Rappen Fersengeldes.
Die Bilderbuchmenschen
möchten Geschöpfe sein
die der Blume Erde gleichen
die sich träumend
in Licht auflöst.
Schließlich verabschieden sie sich
mit lichten Worten
entflohener Blumen.
Hans Arp (1887–1966)
46 47
Konzert 5: Freitag, 10. Oktober 2008, 20 Uhr
Pförtnerhaus Feldkirch
Intime Briefe
Musik und Liebe
Antonín Dvořák
Carla, 8 Jahre
Fabian, 8 Jahre
Asena, 9 Jahre
Aurel, 9 Jahre
Leosˇ Janácek
ˇ
„Intime Briefe“ Streichquartett Nr. 2 (1928)
epos:quartett
(1854–1928)
I. Andante – Con moto – Allegro
Adam Chalabi, Violine
II. Adagio – Vivace – Andante – Presto –
Anne Kathrin Meier, Violine
Allegro – Vivo – Adagio
III. Moderato – Adagio – Allegro
Vanessa, 10 Jahre
Klaus Christa, Viola
Brigitte Fatton, Violoncello
IV. Allegro – Andante – Con moto –
iAdagio – Tempo I
Alain Pélissier, Viola
–– Pause ––
ˇ
Antonín Dvorák
Streichquintett Es-Dur op. 97 (1893)
Thomas Lackner und N.N.
(1841–1904)
I. Allego non tanto
lesen aus dem Briefwechsel zwischen Leoš Janáček und Kamila Stösslová
II. Allegro vivo – Un poco meno mosso
III. Larghetto
IV. Finale: Allegro giusto
48 49
1. Satz
„Im Dschungel, die Elefanten laufen mit lauten, tiefen Schritten, Affen mit
höheren leichten Schritten. Ureinwohner tanzen zur Musik im Kreis. Schritte werden leiser und wieder lauter. Ein Junge schwingt sich einsam und
traurig mit Lianen durch den Urwald. Er trifft ein hübsches Mädchen und
sie gehen schweigend nebeneinander. Dann hört und sieht man wieder,
wie sich die Affen vorbeischwingen und ein Elefant vorbeitrampelt. Man
hört wieder leise Schritte von den beiden (dem Jungen und dem Mädchen),
wie sie in einer Höhle verschwinden.“
2. Satz
„Hinter jedem Ton stehst Du, lebhaft, nahe, strahlend vor Liebe“, gesteht
„Ein Schlangenbeschwörer spielt tiefe Melodien und mit den hohen Tönen
Janáček seiner späten großen Liebe Kamila Stösslová. „Heute ist es mir
hört man die Schlange, wie sie aus dem Korb kommt und wie sie dann
gelungen, das Stück zu schreiben, in welchem die Erde bebt“, schreibt
tanzt und sich schlängelt. Und dann großes Aufsehen erregt und dann
Janáček am 18. Februar 1928 über den Schlusssatz von „Intime Briefe“.
Menschen verjagt und dann mit einer anderen Schlange spricht, mit ihr
Dieses Quartett explodiert vor Leidenschaft, kaum ein Werk der Musik-
tanzt und mit einer Bewegung wieder Menschen jagt. Dann vollführen die
geschichte brennt so aus einem inneren Feuer wie dieses Meisterwerk
beiden Schlangen einen langen, wunderbaren Tanz, sie flüstern einan-
eines 74-Jährigen. Ebenso leidenschaftlich sehnsuchtsvoll erleben wir an
der zu und tanzen wieder mit plötzlichen Bewegungen und sind wieder
diesem Abend Antonín Dvořák: Er schreibt sein Streichquintett in Es-Dur
ineinander versunken.
bei seinem ersten Amerikaaufenthalt 1893, die Liebe zur Neuen Welt
Wie sie verschiedene Tänze vollführen, manchmal innig und versunken,
strahlt in diesem Werk ebenso wie die hingebungsvolle Sehnsucht nach
manchmal sehr schnell und hektisch, manchmal einfach fröhlich. Dazwi-
seiner böhmischen Heimat. „Einem Spiegel gleich reflektiert die Seele die
schen hört man auch die Flöte des Beschwörers – bis sie beide in einem
Ereignisse des Lebens und setzt sie in Klang um“, schreibt Gibran. Die-
Korb verschwinden und sich leise unterhalten.“
ser These zum Wesen der Musik wollen wir an diesem Septemberabend
am Beispiel der Liebe „nachhören“ ...
Klaus Christa
Tabea, 11 Jahre
über Dvořáks Streichquintett
50 51
Kamila Stösslová
Aus dem Briefwechsel zwischen Leosˇ
Janácek
ˇ und Kamila Stösslová über
das Streichquartett „Intime Briefe“
Leoš Janáček
Asena, 9 Jahre
20. Februar 1928
Ach, zerstreue meine Trauer! Bekomme ich morgen einen Brief von Dir?
Ich trotte herum wie ein verirrtes Schaf; es blökt, blökt und steht. Es wird
nicht wie ein Adler um sich blicken, sich erheben, den Weg finden! So
gerne würde ich lustig schreiben, aber jetzt kann ich nicht. Weißt Du,
nach einer anstrengenden Arbeit kann ich nicht.
Die Komposition habe ich benannt „Intime Briefe“. Meine Gefühle werfe
ich nicht Dummköpfen vor die Füße.
27. Juni 1928
Meine liebe Kamilo,
Tabea, 11 Jahre
Vanessa, 10 Jahre
heute haben sie bei mir unser Quartett „Intime Briefe“ gespielt. Sie spielen es mit Feuer, als schrieben sie selbst solche „intimen Briefe“. (...) Ich
höre zu. Das hast du geschrieben? Diese Freudenschreie, aber seltsam,
auch Schreie des Entsetzens nach dem Wiegenlied. Jubel, innige Liebeserklärung, flehentlich; unbändige Sehnsucht. Der Entschluss, mit der Welt
unerbittlich um Dich zu kämpfen. Wehklagen, vertrauen, fürchten. Alles
unter sich zermalmen, was hinderlich wäre. Verwundert vor Dir stehen
bei der ersten Begegnung. Über Deine Erscheinung staunen; als fiele sie
in einen Brunnen, und ich stillte aus diesem Augenblick meinen Durst.
Chaos und hoher Siegessang: „Du hast eine für Dich vorbestimmte Frau
gefunden.“ Nur meine Worte und Dein verwirrtes Schweigen. Ach, es ist
ein Werk, wie aus lebendigem Fleisch geschnitten. Ich glaube, ich werde
Magdalena, 9 Jahre
Selina, 9 Jahre
nichts Tieferes und Wahrhaftigeres mehr schreiben.
52 53
Sommers Ende
Wir wollen noch den Wiesenpfad
Zum Bach hinüber gehen,
Da können wir miteinander
Ins kühle Wasser sehen.
Da können wir besser schweigen
Und eine kleine Weile noch
Uns nah sein Hand in Hand,
Bis wir hinuntersteigen
Müssen ins fremde Land.
Hermann Hesse (1877–1962)
Konzert 6: Freitag, 28. November 2008, 20 Uhr
Kapelle des Landeskonservatoriums Feldkirch
54 55
Passions
Von der Schönheit menschlicher Emotionen
Werke von
William Byrd, John Dowland, Matthew Locke, Henry Purcell,
John Hilton, Thomas Simpson und anonyme Meister
RAYUELA
Das komplexe System menschlichen Fühlens und Handelns kann noch so
Theresa Dlouhy, Sopran
sehr erforscht oder schlicht hinterfragt werden, wir werden letztlich doch
immer wieder staunend erkennen, dass uns das meiste daran unver-
Claudia Gerauer, Blockflöte
ständlich bleibt. In einem Moment unseres Lebens sind wir schier über-
Martina Joos, Blockflöte
wältigt vor Glück und Freude, während wir in einem anderen Moment
Thomas Engel, Blockflöte
große Traurigkeit empfinden – manchmal aus konkretem Anlass, biswei-
Sara Ruiz Martínez, Viola da gamba
len aber auch ohne wirklich zu wissen, warum. An diesem Abend tauchen
Thomas Boysen, Lauten
wir ein in das Mysterium der englischen Consortmusik in den Jahrzehnten
Johannes Hämmerle, Cembalo und Orgel
um 1600 und werden plötzlich nicht nur verstehen, sondern wahrlich fühlen, was Khalil Gibran meint mit seinen Worten „Melodien sind Schatten wirklicher Wesen oder Bilder lebendiger Gefühle“. Im Spannungsfeld
zwischen melancholischen Consort-Songs von William Byrd und der ausgelassenen Beschwingtheit der englischen „Court-Masques“ kreieren wir
In Zusammenarbeit mit
eine kleine „Oper“ als klingendes Kaleidoskop menschlicher Emotionen.
Wir danken für die Unterstützung.
Thomas Engel
56 57
durchwegs immer melancholisch, doch selbst in heiteren Passagen schwingt
letztlich immer etwas Schweres mit. Gleichzeitig wohnt den Werken über
Trauer und Melancholie bei beiden Künstlern stets etwas Tröstliches inne.
Wenn sich der Sommer seinem Ende neigt, fühle ich Jahr für Jahr eine
So gesehen empfinde ich die Musik eines William Byrd als geniale klang-
entspannte Vorfreude auf den November. Ich genieße die Vitalität der
liche Umsetzung der Wesensart des Novembers. Um das Spannungsfeld
warmen Jahreszeit und möchte mich nur ungern davon trennen, doch
unserer Emotionen zwischen Freude und Traurigkeit bestmöglich klanglich
irgendwie umgarnt mich die Vorahnung einer ruhigen, gelassenen Zeit
verdeutlichen zu können, bedarf es der Kombination dieser Werke mit
mit wohliger Wärme. Dann, wenn es draußen kalt und grau wird, dann
durch und durch freudvoller Musik voller Leichtigkeit. Wir greifen hierbei
werde ich mich in meine warme Stube zurückziehen, mich sammeln und
zu englischer Tanzmusik und zu den damals so beliebten „Court-Mas-
Pläne schmieden, Literatur sichten und Programmideen entwickeln, fern-
ques“, die bei den höfischen Maskenspielen erklangen und nun wahrlich
ab von jeglicher Ablenkung durch das hektische Treiben vor meiner
nichts mit Versenkung, Schwere oder gar Traurigkeit zu tun haben. Die
Haustür.
ausgelassenen beschwingten Lieder und Tänze standen schon zu Byrd’s
Lebzeiten in direkter Konkurrenz zu seinen eigenen Werken. Zu viel-
Wenn es dann soweit ist, der Winter laut an die Tür klopft, aber noch
schichtig und komplex – in gewissem Sinne vielleicht zu genial – arbei-
nicht wirklich gewillt ist, seine ganze Pracht zu offenbaren, wenn in der
tete er, um sein Publikum stets vollends zufrieden stellen zu können.
Übergangszeit zwischen der warmen und der kalten Jahreszeit die grau-
Schließlich sehnte sich auch der Hörer des beginnenden 17. Jahrhunderts
en Wolken vom Himmel gähnen und der feuchte Nebel der Flüsse an der
nach leichter Muße, die seine Gedanken in Leichtigkeit zerstreuen
Passauer Ortspitze jegliche Leichtigkeit vermissen lässt, dann erweist sich
konnte, anstatt ihn gleichsam auf sich selbst zurückzuwerfen und zum
meine Vorfreude aus den Spätsommertagen bisweilen als trügerisch.
Nachdenken anzuregen.
Manchmal wird die „wohlige Wärme“ allmählich zu Melancholie.
„Passions“ ist eine Gratwanderung zwischen diesen beiden Welten, auf
„Passions“ will den November in seiner oben subjektiv geschilderten
der uns Instrumentalwerke von Purcell, Hilton und Locke gleichsam als
Wesensart widerspiegeln. Ich möchte innerhalb eines Konzertabends eine
neutrale Vermittler begleiten werden. Diese Gratwanderung zu meistern,
dramaturgisch schlüssige, kleine „Oper“ kreieren, die den Menschen
das ist die spannende Herausforderung dieses Programms. Unser „klin-
reflektiert im Spannungsfeld seiner vielschichtigen Emotionen. Aus-
gendes Kaleidoskop menschlicher Emotionen“ wird sich am Abend des
gangspunkt hierfür bilden die englischen Consort-Songs aus der Feder von
28. November entfalten.
William Byrd, deren emotionaler Charakter mir so sehr vergleichbar
erscheint mit den Gedichten von Rainer Maria Rilke. Beide sind nicht
Thomas Engel
58 59
Herbsttag
Herr: es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.
Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,
und auf den Fluren laß die Winde los.
Befiehl den letzten Früchten voll zu sein;
gieb ihnen noch zwei südlichere Tage,
dränge sie zur Vollendung hin und jage
die letzte Süße in den schweren Wein.
Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben
und wird in den Alleen hin und her
unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.
Rainer Maria Rilke (1875–1926)
musikalische Spaziergänge
60 61
Musik und Mystik in der Kirche St. Wolfgang in Meschach
Die Sehnsucht nach einem Gipfel, den die Wasser nicht erreichen, lebt
in allen Menschen. Sie lebt in religiösen Menschen ebenso wie in
Menschen, die von Religion nichts wissen oder sich von ihr abgewandt
haben. Die musikalischen Spaziergänge sind unser Weg, die Sehnsucht
nach diesem Gipfel zu feiern. Ist dieser Gipfel auch in den Nebel des
großen Geheimnisses gehüllt, so spüren wir doch in unserem Nichtwissen, dass das Geheimnis viel größer ist, als wir es ermessen können.
Musik ist ein Medium, das uns mit dieser Sehnsucht ebenso in Berührung
bringt wie sie uns das große Geheimnis ahnen lässt – und das macht sie
zur klingenden Schwester der Mystik.
Wir freuen uns sehr, Sie wieder zu vier geführten Spaziergängen nach
Meschach einzuladen. Die Wanderungen beginnen jeweils um 15.30 Uhr
Ich will von den beiden Meeren,
beim Götzner Schwimmbad. Es besteht auch die Möglichkeit, mit dem
die ewig steigen und fallen,
Buszubringer um 16.40 Uhr vom Bahnhof Götzis anzureisen. Auch die
Rückfahrt mit dem Meschachbus ist möglich.
Anschließend an unsere Begegnungen mit Mystik um Musik laden wir Sie
von Tod und Leben will ich nichts mehr wissen.
Meine Sehnsucht steht nach einem Gipfel,
den die Wasser nicht erreichen.
zu einem guten Glas Wein auf dem zauberhaften Meschacher Kirchplatz
ein. Wir möchten uns bei Walter Fehle und der Marktgemeinde Götzis
herzlich für diese schöne Kooperation bedanken und freuen uns wieder
auf besondere, kostbare Augenblicke in Meschach.
Klaus Christa & Thomas Engel
Unbekannter japanischer Dichter
musikalischer Spaziergang 1: Pfingstsonntag, 11. Mai 2008, 17 Uhr
Kirche St. Wolfgang Meschach
62 63
Wer die Kinder liebt, braucht sie nicht zu erziehen.
Begegnung mit R. Tagore und der Violinklasse A. R. Rappitsch
Sonaten und Konzerte von
J. S. Bach, G. P. Telemann, G. F. Händel, J. Stanley und J. H. Fiocco
Werke aus der Moderne für Violine solo oder im Duo von
S. Weiner, F. Kreisler, B. Blacher und B. Martinu
Es spielen SchülerInnen der Violinklasse Alexandra Ruth Rappitsch:
Alexander Heil, Martina Miedl, Christina Müller, Elisa Reumüller,
Jasmin Gamsjäger, Harald Stefanitsch, Lena Krämer
Elmar Simma, Besinnungen
Ich weiß, da ist nichts als deine Liebe,
Geliebter du meines Herzens –
das goldene Licht, das über die Blätter tanzt,
die müßigen Wolken, die durch den Himmel segeln,
der sanfte Windhauch, der seine Kühle auf meiner Stirn lässt.
Wenn wir am Pfingstsonntag die musikalischen Spaziergänge mit der
Violinklasse von Alexandra Ruth Rappitsch eröffnen dürfen, so ist das ein
Das Morgenlicht überflutet mein Auge –
das ist die Botschaft von dir an mein Herz.
würdiger Einstieg in die Jubiläumsspaziergänge. Ihre Klasse ist ein klin-
Dein Anlitz beugt sich herab, deine Augen schauen auf die meinen,
gendes Beispiel für geglückte Pädagogik – sie zeigt, was möglich ist,
und mein Herz berührt deine Füße.
wenn Lehrer-Schüler-Beziehungen wirklich gelingen.
Wir glauben, dass die Freude am Geigenspiel, das ihre SchülerInnen ausstrahlen, das pforte-Publikum ebenso mitreißt wie die hohe Könnerschaft
dieser jungen GeigerInnen und freuen uns schon auf diesen Mainachmittag im schönen Meschach.
Rabindranath Tagore (1861–1941)
musikalischer Spaziergang 2: Sonntag, 25. Mai 2008, 17 Uhr
Kirche St. Wolfgang Meschach
64 65
Die Flöte des Unendlichen
Begegnung mit Kabir
Louis Spohr
Duo für Violine und Viola, e-Moll op.13
(1784–1859)
Allegro moderato
Adagio
Tempo die minuetto
Wolfgang Amadeus Mozart
Duo für Violine und Viola, B-Dur KV 424
(1756–1791)
Adagio-Allegro
Andante cantabile
Tema con variazioni
Susanne Schütz, Violine
Die Flöte des Unendlichen wird ohne Ende gespielt
Klaus Christa, Viola
und ihr Ton ist Liebe:
Rudolf Bischof, Besinnungen
(Der geführte Spaziergang entfällt dieses Mal!)
Wenn Liebe aller Grenzen entsagt,
erreicht sie die Wahrheit.
Wie weithin der Duft sich breitet!
Er hat kein Ende, nichts steht ihm im Weg.
„Die Flöte des Unendlichen wird ohne Ende gespielt und ihr Ton ist Liebe:“
Die Gestalt dieser Melodie ist leuchtend
Bei diesen Zeilen muss ich immer an einen Komponisten denken, der die-
wie eine Million Sonnen.
ses wunderbare Bild Kabirs mit „irdischem“ musikalischen Leben erfüllt
Unvergleichlich ertönt die Laute,
hat: Wolfgang Amadeus Mozart.Wie seine Musik nicht von dieser Welt
ist und uns doch so nahe kommt, so schweben die Verse Kabirs und
die Laute der Töne der Wahrheit.
erfassen uns doch in unserer inneren Weite. Leichigkeit und Gelöstheit
überkommen uns, „wenn Liebe aller Grenzen entsagt“, und das wollen
wir in Worten und Tönen erfahren.
Kabir (1440–1518)
musikalischer Spaziergang 3: Sonntag, 8. Juni 2008, 17 Uhr
Kirche St. Wolfgang Meschach
66 67
Das reine und echte Gefühl des Schönen ...
Nicht durch die Art, wie ein Mensch von Gott spricht,
Begegnung mit Simone Weil
sondern durch die Art, wie er von irdischen Dingen spricht,
kann man am besten erkennen, ob seine Seele im Feuer
der Liebe zu Gott gewesen ist.
Johann Sebastian Bach
Partita No 1
(1685–1750)
h-Moll für Violine solo, BWV 1002
Hier ist keine Verkleidung möglich.
Allemanda
Es gibt falsche Nachahmungen der Liebe zu Gott,
Double
aber nicht der Verwandlung,
Corrente
die er in der Seele bewirkt,
Double:Presto
Sarabande
Double
denn man hat keinerlei Vorstellung von dieser Verwandlung,
wenn man nicht selber durch sie hindurchgegangen ist.
Tempo die Borea
Double
Partita No 3
E-Dur für Violine solo, BWV 1006
Preludio
Loure
Gavotte en Rondeau
Menuet I Menuet II
Bourée
Gigue
Christine Busch, Violine
Mag. Josef Jehle, Besinnungen
Es gibt Sensationen, die sich ganz im Stillen ereignen. Die Begegnung
mit Christine Busch bei den musikalischen Spaziergängen im letzten Jahr
war eine solche Sternstunde. Wir freuen uns schon jetzt auf die Leichtigkeit, die Natürlichkeit und die berührende Schlichtheit ihres Bachspiels.
Simone Weil (1909–1943)
musikalischer Spaziergang 4: Sonntag, 27. Juli 2008, 17 Uhr
Kirche St. Wolfgang Meschach
68 69
„... ich werde doch ganz frei und ungefesselt sein“
Begegnung mit Angelus Silesius
Italienische und englische Musik des frühen 17. Jahrhunderts
Frescobaldi, Fontana, Uccellini, Locke, Lawes u. a.
Thomas Engel, Blockflöte
Johannes Hämmerle, Cembalo
Peter Rädler, Besinnungen
Auf dem Weg an die Schwelle zum 17. Jahrhundert sprengte das Indi-
„Schließ mich, so streng du willst, in tausend Eisen ein,
viduum unaufhaltsam die Fesseln traditioneller Gesellschaftsstrukturen. So-
ich werde doch ganz frei und ungefesselt sein.“
mit löste sich nun auch die Musik endgültig aus dem Korsett der streng
gearbeiteten Mehrstimmigkeit. In der kleinsten aller möglichen Ensemblebesetzungen und mit zum Teil wahrlich „entfesselter“ Musik spüren wir
der zukunftsweisenden Modernität eines neuen, freien individuellen
„Dort in der Ewigkeit geschieht alles zugleich,
Geistes nach.
es ist kein Vor noch Nach wie hier im Zeitenreich.“
„Der Cherubinische Wandersmann“ von Angelus Silesius ist ein einzig-
Angelus Silesius (1624–1677)
artiges Werk: In seinen schlichten Zweizeilern wurde Silesius zu einem
richtigen „Volksmystiker“. Mit zwei Zeilen verständlich zu sein und innere
Räume öffnen, ist eine große Herausforderung – entdecken Sie mit uns,
wie eindrucksvoll dies Silesius gelang ...
Wer die Kinder liebt, braucht sie nicht zu erziehen.
Alexandra Ruth Rappitsch bei „musik in der pforte“
62
70 63
71
Tiefes Vertrauen zwischen Schüler und Lehrerin, die Bereitschaft, das Selbstvertrauen der Schüler immer wieder zu stärken, eine klare kindgerechte
Methodik, die zur Selbstständigkeit anleitet, und eine hingebungsvolle Liebe zum Inhalt des Unterrichts – dies sind die Geheimnisse, die die Arbeit
von Alexandra Ruth Rappitsch so außergewöhnlich machen. Von Freitag,
9. Mai, bis Montag, 12. Mai, findet im Landeskonservatorium ein Intensivkurs mit dieser charismatischen Violinpädagogin statt. Der Kurs richtet
sich an Musikschüler und Studenten des Landeskonservatoriums und ist
gleichzeitig als Fortbildung für die Streicherpädagogen aus Vorarlberg und
der Umgebung gedacht. Wie Schüler-Lehrer-Beziehungen gelingen können
und ohne Drill junge begeisterte Geigerpersönlichkeiten herangebildet werden, das zeigt ihre Arbeit eindrucksvoll. Ihr Wirken ist modellhaft und kann
so ein wertvoller Wegweiser zu geglückten Lehrer-Schüler-Beziehungen sein.
Samstag, 10. Mai 2008, 19 Uhr, Bildungshaus St. Arbogast
„Erziehung ist Beziehung“
Vortrag und Konzert
9. Mai bis 12. Mai 2008, Vorarlberger Landeskonservatorium Feldkirch
Violinkurs mit Alexandra Ruth Rappitsch
Anmeldung: musik in der pforte oder Vorarlberger Landeskonservatorium
Pfingstsonntag, 11. Mai 2008, 17 Uhr, Kirche St. Wolfgang Meschach
„musikalischer Spaziergang“ mit der Violinklasse Alexandra Ruth Rappitsch
Montag, 12. Mai 2008, 19 Uhr, Saal der Musikschule Feldkirch
Abschlusskonzert der Kursteilnehmer mit den Schülern von Alexandra
Ruth Rappitsch und dem Streichorchester „Die Streicherflöhe“
Zusätzlich zu ihrer inspirierenden Kursarbeit findet am 10. Mai ein Vortrag zum Thema „Erziehung ist Beziehung“ im Bildungshaus St. Arbogast
statt. Er richtet sich an alle, die in pädagogischen Berufen tätig sind und
von der einzigartigen Arbeit von Alexandra Ruth Rappitsch profitieren
wollen. Anschließend an ihren Vortrag über die Grundlagen ihrer Pädagogik können wir in einem Konzert ihrer SchülerInnen die Früchte dieses gelungenen Miteinanders von Lehrerin und SchülerInnen genießen
und im Gespräch über das Glück des Lehrens und Lernens den Abend
gemeinsam ausklingen lassen.
Werke von P. Sarasate, C. Saint Saëns, F. Mendelssohn Bartholdy,
W. A. Mozart, J. Raff und P. I. Tschaikowsky
SchülerInnen von Alexandra Ruth Rappitsch:
Alexander Heil, Martina Miedl, Christina Müller, Elisa Reumüller, Jasmin
Gamsjäger, Harald Stefanitsch, Lena Krämer
Eintritt: Euro 11,– Normalpreis / Euro 6,– für Schüler und Studenten
Kartenvorverkauf: Bildungshaus St. Arbogast, Tel. +43 (0)5523 62501
Veranstalter: „musik in der pforte“ in Zusammenarbeit mit Bildungshaus St. Arbogast
Die Ensembles
72 73
epos:kammerorchester
conSequenza.
„epos:kammerorchester zeigte, wie es auch ohne Dirigenten gehen kann“,
titelte die VN 2006. epos:kammerorchester, das ist eine außergewöhnliche Idee: Einmal im Jahr treffen sich viele der besten Kammermusiker der
Region, um jenseits jeglicher Routine in tiefe Musikerlebnisse einzutauchen
– ohne Dirigent. Das 21. Jahrhundert verlangt andere Führungsprinzipien,
und wir sind stolz darauf, dass das epos:kammerorchester als eine Gemeinschaft selbstverantwortlicher, lauschender MusikerInnen zu ganz
außergewöhnlichen Reisen ins Reich der Klänge fähig ist. „Tief im Meer
ist Reichtum ohne Maß, doch suchst du Sicherheit, dann bleib am Ufer“
– diese Sufi-Weisheit könnte der Leitspruch des Ensembles sein.
Die epos:kammerorchester-MusikerInnen suchen den musikalischen
„Reichtum ohne Maß“ und verzichten dafür gerne auf die vermeintliche
Sicherheit des Dirigenten.
Dass die Resultate außergewöhnlich sind, das haben die drei letzten Pro-
Das Ensemble conSequenza. wurde 2002 von Thomas Engel als „En-
jekte bewiesen, und wenn das epos:kammerorchester mit Rainer Honeck
semble in residence“ der Konzertreihe „musik in der pforte“ gegründet.
zu den Mozart-Violinkonzerten und den Strauss-Metamorphosen aufbricht,
Aus seiner langjährigen Zusammenarbeit mit Johannes Hämmerle und
darf wieder Besonderes erwartet werden.
Thomas Boysen ergab sich die kleinstmögliche Besetzung des Ensembles,
die eine umfangreiche Arbeit an großen Teilen aus dem Repertoire des
17. und 18. Jahrhunderts ermöglichte und je nach Programmanforderungen bis hin zum mehrfach besetzten Barockorchester erweitert wurde. Ein Jubiläumsprogramm zu Ehren des Vorarlberger Dichtermusikers
Laurentius von Schnifis und die Aufführung des Oratoriums „Il Sacrifizio
di Abramo“ von Camilla de Rossi zählen zu den Höhepunkten der bisherigen Ensemblearbeit.
In Zusammenarbeit mit der Sopranistin Dorothee Mields entstanden zwei
von Publikum und Presse gleichermaßen gefeierte Programme mit Kantaten
und Arien von Telemann und Händel. In der vergangenen Saison zeugten u. a. die Gesamtaufführung der Flötenkonzerte Opus 10 von Vivaldi
und ein begeistert aufgenommenes Programm zu Ehren Dario Castellos
und Giovanni Batista Fontanas von der großen stilistischen Bandbreite des
Klangkörpers.
74 75
LA CETRA Barockorchester Basel
konstituierte sich 1999 in Basel. Der Name des Orchesters wurde bei Antonio Vivaldi entlehnt, der seine 1727 in Amsterdam erschienenen Violinkonzerte op. 9 „La Cetra“ betitelte – die Leier (Zither), das Instrument
des Orpheus und des Apollo.
Mit LA CETRA betrat ein Ensemble die internationale Bühne, von dem sich
rasch zeigte, dass es sich unter die Spitzenorchester der historisch orien-
RAYUELA
tierten Musikpraxis einreihen konnte. Erfolge bei wichtigen internationalen
entstand im Jahr 2004 aus der Zusammenarbeit von Claudia Gerauer,
Festivals und eine Vielzahl von Rundfunk- und CD-Produktionen dokumen-
Martina Joos und Thomas Engel mit befreundeten Musikern. Das Ensem-
tieren eindrücklich den dynamischen Aufstieg des jungen Orchesters.
ble trat unter anderem beim „Sächsisch-Böhmischen Musikfestival“, bei
Die hoch spezialisierten Musiker sind zumeist Absolventen der „Schola Can-
„Musica e poesia a San Maurizio“ in Mailand, beim „Festival de Inver-
torum Basiliensis“, mit deren Forschungsabteilung das Orchester intensiv
no do Rio de Janeiro“, beim Festival „Moskowskoje destvo“ im Moskau-
zusammenarbeitet. Der historische Arbeitsbereich von LA CETRA nimmt sei-
er Kreml oder zuletzt beim „Festival de Música Antigua Esteban Salas“
nen Anfang mit dem Beginn des 17. Jahrhunderts, etwa in den Werken
in Havanna auf und erhielt mehrere internationale Auszeichnungen (u. a.
Claudio Monteverdis, und reicht über die vielgestaltige Orchestermusik des
Internationaler Blockflötenwettberb Calw (D), Orpheus-Förderpreis Zürich
Barock bis hin zu den grossen sinfonischen Werken des 19. Jahrhunderts.
(CH), Migros-Kammermusik-Preis (CH), „Premio Bonporti“ Rovereto (I)).
Je nach den Erfordernissen arbeitet das Ensemble dabei mit einer Reihe
renommierter Gastdirigenten (darunter z. B. Jordi Savall, René Jacobs,
Die Mitglieder von RAYUELA absolvierten ihre Diplome an führenden eu-
Gustav Leonhard, Andrea Marcon) oder im direkten kammermusikali-
ropäischen Musikhochschulen (Zürich, Wien, Basel, Trossingen) und sind
schen Zusammenspiel.
seit vielen Jahren als Mitglieder verschiedener Ensembles für Alte Musik
Das ausdrückliche Credo des Ensembles ist dabei, dass wissenschaftli-
international tätig.
che Hintergrundarbeit, intensive Auseinandersetzung mit historischem In-
2005 erschien das Debut-Programm von RAYUELA bei „Olive Music“ (I)
strumentarium, Aufführungspraxis und dem geschichtlichen Umfeld der
auf CD, im Jahr 2007 das Programm „Grenzenlos“ bei Classic Concert
gespielten Werke letztlich immer nur einem einzigen Zweck dienen: die
Records (A). Die Programme beider CDs wurden für „musik in der pforte“
Musik von gestern für Menschen von heute hautnah erfahrbar zu machen
konzipiert und in Feldkirch erstmals aufgeführt.
– in lebendigen, packenden, aktuellen Interpretationen.
In seinen Programmen möchte das Ensemble den Veränderungen der
Musik im Wandel der Zeit nachspüren und auch Werke bisweilen weit
auseinander liegender Epochen in Beziehung zueinander setzen. Den
Schwerpunkt der Arbeit von RAYUELA bildet die Musik aus der Zeit vor
1650, die größtenteils noch keine spezifischen Besetzungsvorgaben
kennt und daher großen Freiraum lässt, mit den mannigfaltigen Möglichkeiten der Instrumentierung zu experimentieren.
Das pforte-Team
Alle großen Erlebnisse werden von uns als ein Ganzes wahrgenommen
– wir fühlen uns einfach wohl und sind von unserem Leben begeistert. Dass
die pforte-Konzerte Erlebnisse sein dürfen, verdanken wir dem harmonischen Zusammenspiel vieler wunderbarer MitarbeiterInnen, die mit Liebe
und Achtsamkeit ihren Beitrag leisten.
Für uns ist der Blumenschmuck ebenso wichtig wie die freundliche
Betreuung an der Kasse, die reibungslose Saaltechnik schätzen wir ebenso wie das liebevoll hergerichtete Buffet, die schlichte Grafik ist für uns
ebenso wertvoll wie die tolle Teamarbeit im Vorstand. Hier sei allen KünstlerInnen, die im Hintergrund wirken, von Herzen gedankt!
epos:quartett
Adam Chalabi, Violine
Anne Kathrin Meier, Violine
Klaus Christa, Viola
Brigitte Fatton, Violoncello
„Sie boten eine Aufführung, in der Klangschönheit, Farbenreichtum und
packende Spannungsbögen sich zu einem runden Ganzen formten und
die Nähe zur Schubertiade Schwarzenberg keineswegs scheuen mussten.“
schrieb die „Neue“ über das epos:quartett. Die letzte pforte-Saison war
Elisabeth Müller
Vorstand, Sekretariat
Judith Altrichter
Vorstand, Presse
Georg Fink
Abendkassa, Bewirtung
Helga Rudhardt
Vorstand, Finanzen
ein wunderbarer Einstieg für das neue epos:quartett, das ein neues Kapitel in der Geschichte von „musik in der pforte“ aufgeschlagen hat. Nun
hat sich eine tragfähige Besetzung herauskristallisiert: mit Adam Chalabi
als Primarius, Anne Kathrin Meier an der zweiten Geige, Klaus Christa
an der Viola und Brigitte Fatton am Cello hat sich jene Mischung gefunden, die den pforte-Geist auf ideale Weise verwirklicht.
Willi Salzer
Technik
Sybille Häusle, Noelle Häusle, Anni Dür
Buffet
Durchlässigkeit, Risikofreude, völlige Hingabe, die Bereitschaft, den
Geheimnissen der Partituren nachzuforschen, Spielfreude – diesen Idealen fühlt sich das epos:quartett verpflichtet. Das epos:quartett ist auf der
Reise, auf der nie endenden Reise ins Innere der Musik und wir laden Sie
herzlich ein, uns auf dieser Reise zu begleiten.
Theresia Ludescher
Vorstand, Grafik
Regina Holzer,
Simone Amann
Blumenschmuck
Margot Fink
Abendkassa,
Bewirtung
Manuela Schwärzler
Vorstand
78 79
Die Musiker
Chiharu
Abe
Lenka
Torgersen
Alain Pelissier
Claudia Gerauer
Thomas Engel
Claudia
Christa
Susanne
Schütz
Rainer
Honeck
Alexandra Ruth
Rappitsch
Adam Chalabi
Martin Skamletz
Lucas
Schurig
Brigitte Fatton
Susanne
Mattle
Sara Ruiz Martínez
Arno
Jochem
Anne Kathrin Meier
Klaus Christa
Thomas
Boysen
Martina Joos
Christine Busch
Eckhard Lenzing
Johannes Hämmerle
Theresa Dlouhy
Chiharu Abe, Barockvioline – Die in Japan geborene Geigerin studierte zunächst moderne Geige
in Tokio und Stuttgart. 1994–2000 folgte eine Spezialisierung auf Barockvioline. Zu ihren Lehrern
an der Trossinger Musikhochschule zählten Giorgio Fava, Francois Fernandez, Enrico Gatti und
John Holloway. Ihre weitere Ausbildung erhielt sie in Köln und an der Scola Cantorum Basiliensis, wo sie neben der Barockvioline auch Viola d´amore zu spielen begann.1999 erhielt sie einen
Förderpreis der Deutschen Wirtschaft, BDI. Im Jahre 2003 gewann sie als Mitglied eines Ensembles den 1. Preis bei den Göttinger Händel-Festspielen. Chiharu Abe ist eine gefragte Musikerin in verschiedenen Barockorchestern. Regelmäßig konzertiert sie mit Concerto Köln und
Capriccio Basel. Als Solistin und Kammermusikerin bereiste sie die ganze Welt und wirkte bei
zahlreichen Rundfunk- und CD-Aufnahmen mit.
Thomas Boysen, Theorbe, Barockgitarre – In Norwegen in eine musikalische Familie geboren.
Er beendete 1995 sein Lautenstudium an der Norwegischen Hochschule für Musik in Oslo und
absolvierte anschließend erfolgreich sein künstlerisches Aufbaustudium bei Prof. Rolf Lislevand
am Institut für Alte Musik an der Musikhochschule Trossingen (D). In den letzten Jahren konzertierte er als gefragter Continuospieler u.a. mit dem Balthasar-Neumann-Ensemble, Pro Musica Antiqua Oslo, Oman Consort, Armonico Tributo Austria und dem Freiburger Barockorchester. Zahlreiche Rundfunk- und CD-Aufnahmen sowie Konzerte mit namhaften Musikern der europäischen
„Alte Musik Szene“ wie Emma Kirkby, Jill Feldman, Rolf Lislevand und Paolo Pandolfo. Seit 2001
unterrichtet er Contiuospiel an der Musikakademie Trossingen.
Christine Busch, Violine – Studierte als Stipendiatin der Studienstiftung des Deutschen Volkes
und des DAAD bei Rainer Kussmaul in Freiburg, in Wien bei Boris Kuschnir und in Winterthur
bei Nora Chastain und wirkte schon in dieser Zeit beim Concentus Musicus Wien (Nikolaus
Harnoncourt), beim Chamber Orchestra of Europe (Claudio Abbado) und beim Freiburger
Barockorchester mit. Seitdem war sie als Solistin und Kammermusikerin sowohl mit der „modernen“ als auch mit der „Barock“-Geige gleichermaßen erfolgreich in Konzerten auf Festivals
in Europa, in USA, in Japan und in Australien zu hören, als Konzertmeisterin arbeitete sie gerne
mit Philippe Herreweghe und Thomas Hengelbrock zusammen. Sie wurde regelmässig als Gastleiterin zur Camerata Bern eingeladen. CDs hat sie eingespielt, u. a. für harmonia mundi france,
Dabringhaus und Grimm und cpo mit Ensembles wie der Akademie für Alte Musik Berlin, der Camerata des 18. Jahrhunderts, der „Salzburger Hofmusik“ und dem Ensemble Explorations. Ab 1997
unterrichtete sie als Professorin an der Hochschule der Künste Berlin und folgte dann im Jahr 2000
einem Ruf an die Hochschule für Musik und Darstellende Kunst nach Stuttgart.
Adam Chalabi, Violine – 1977 in London, England geboren, begann im Alter von vier Jahren
mit der Suzuki Methode Violinunterricht. Seine musikalische Ausbildung folgte an der Junior Abteilung der Guildhall School of Music, und an der Purcell School. 1995 gewann er ein Stipendium für das Studium am Royal Northern College of Music, Manchester, mit Maciej Rakowski.
Dort war er mehrfacher Preisträger als Solist sowie als erste Violine mit seinem Streichquartett,
und gewann weitere Stipendien bei den Countess of Munster, Ian Fleming und Lawrence Atwell
Stiftungen. Er nahm teil an Meisterkursen mit Yehudi Menuhin, Mauricio Fuks, Itzhak Rashkowsky
und Pinchas Zukerman sowie mit Mitgliedern des Vermeer, Ysayë, Takacs und Lindsay Streichquartettes. Mit dem Chalabi-Streichquartett gab er Konzerte bei verschiedenen Musikvereinen
Englands und und nahm an Kammermusikfestspielen und Meisterkursen in Israel und Südfrankreich teil. Als Solist gab er u.a. Aufführungen des Nielsen Violinkonzertes in England und Schweden, und die Uraufführung der Neuausgabe des Alban Berg Kammerkonzertes. 2002 gewann
Adam Chalabi eine Stelle in der Gruppe der ersten Violinen im Zürcher Kammerorchester. Mit
den Konzerten von J. S. Bach und A. Vivaldi ist er mehrmals mit dem Orchester als Solist aufgetreten. Seit März 2004 ist er dort als Koordinierter Stimmführer der zweiten Violinen engagiert.
Klaus Christa, Viola – Studium an den Musikhochschulen Wien und Hannover bei Hatto Beyerle.
Weitere Studien bei Wolfgang Klos und Gerard Caussé. Klaus Christa war als Solobratschist im
Sinfonieorchester St. Gallen tätig. Seit 1995 Professor für Viola und Kammermusik am Vorarlberger
Landeskonservatorium in Feldkirch, seit 1999 Abteilungsleiter der Abteilung Streichinstrumente.
Als Kammermusiker und Solist Auftritte unter anderem bei der Schubertiade Hohenems, den
Bregenzer Festspielen, im Wiener Konzerthaus. Als Kammermusiker arbeitete er mit KünstlerInnen
wie Sofia Gubaidulina, Karl Leister, Norbert Täubl, George Crumb und dem Vertavo String
Quartet zusammen. Gemeinsam mit Thomas Engel ist er Initiator und künstlerischer Leiter der erfolgreichen, innovativen Kammermusikreihe „musik in der pforte“. Klaus Christa war jahrelang
künstlerischer Leiter des Feldkircher Bratschensymposiums. Zahlreiche Uraufführungen, Rundfunkmitschnitte sowie CD-Produktionen. Klaus Christa ist Mitglied des epos:quartetts und Solobratschist
des Symphonieorchester Vorarlbergs und ist ein gefragter Kammermusiker und Solist.
Theresa Dlouhy, Sopran – Die aufstrebende Sopranistin Theresa Dlouhy, geboren in Amstetten/
Österreich, erhielt bereits im Alter von zwölf Jahren ersten Gesangsunterricht bei Gerald Trabesinger am Brucknerkonservatorium in Linz. Nach dem erfolgreichen Abschluss des Lehrganges
„Chor Professionell“ bei Ursula Preier-Raunacher und Ernst Dunshirn an der Universität für Musik
und darstellende Kunst in Wien begann sie ebendort ihr Gesangsstudium bei Lydia Vierlinger. Im
Rahmen ihrer umfangreichen Konzerttätigkeit in Ensembles – etwa den Vienna Voice Artists oder
der Company of Music – und als Solistin bereiste sie bereits Deutschland, Ungarn, Tschechien, Italien und Spanien sowie Japan, Argentinien, Brasilien, Singapur und die Philippinen. Musikalische
Partner wie die Tonkünstler Niederösterreich, das Absolut Ensemble, das RSO Wien, Il concerto
Tivoli, das Bach Consort Wien und die Wiener Akademie prägen ihre vielschichtigen Aktivitäten
mit Ensembles und als Solistin ebenso wie die Zusammenarbeit mit namhaften Dirigenten, etwa
Lorenz Duftschmid, Martin Haselböck, Kristjan Järvi, Johannes Hiemetsberger oder Jordi Savall.
Einen weiteren wichtigen Schwerpunkt für Theresa Dlouhy bildet die Oper. Zuletzt war sie als
Teofane (Otone, Re di Germania, Regie: Wolfgang Atzenhofer), Euridice (Orfeo ed Euridice, Regie: Jennifer Lacey) und als Königstochter in Wolfgang Mitterers Das tapfere Schneiderlein (Regie:
Jewgenij Sitochin) zu hören und zu sehen.
Thomas Engel, Blockflöte – Erhielt seine erste musikalische Ausbildung an der Musikschule Walgau bei Ulrike Dallinger. Ab 1983 war er Studierender des Landeskonservatoriums Feldkirch in
den Fächern Blockflöte (Sabine Gstach) und Klavier. Es folgten Studien im Hauptfach Blockflöte
am Brucknerkonservatorium Linz und an der Hochschule für Musik und Theater Zürich bei Matthias Weilenmann und Kees Boeke (1997 Konzertreifediplom mit Auszeichnung). Von 1995 bis
1997 war er Croupier in Diensten der Casinos Austria AG. Thomas Engel konzertierte als Solist
(u.a. Wiener Bachsolisten, Zürcher Kammerorchester) und Kammermusiker (u.a. Freitagsakademie
Bern, Ars Antiqua Austria, Neue Innsbrucker Hofkapelle, RAYUELA) in zahlreichen europäischen
Ländern und in Südamerika. Rundfunk- und CD-Einspielungen für Classic Concert Salzburg, ORF
Edition Alte Musik, Olive-Music (I) und Arcana (F). 1997 Preisträger beim „Premio Bonporti“ in
Rovereto (I). 1999 Förderpreis der Vorarlberger Landesregierung. Als freier Mitarbeiter des Instituts für Tiroler Musikforschung überträgt er alte Handschriften in moderne Notenschrift. Sein
zunehmendes Interesse gilt der Tätigkeit als Aufnahmeleiter bei Plattenproduktionen. Ein Lehrauftrag für Blockflöte am Oberösterreichischen Landesmusikschulwerk rundet seine vielfältigen Aufgabenbereiche ab.
Brigitte Fatton, Violoncello – Studierte in Biel und Basel bei Conradin Brotbek und Antonio
Meneses, danach an der Guildhall School of Music&Drama in London bei Oleg Kogan und
David Takeno (Streichquartett). Abschluss der Studien mit dem „Master of Music“. Erhielt im
Jahre 2001 ein Fellowship der Guildhall School. In diesem Zusammenhang organisierte sie
die „Silk Street Concert Series“ und eine Gesamtaufführung der „Hommages à Paul Sacher“.
Brigitte Fatton ist Preisträgerin der Kiefer Hablitzel Stiftung und des Migros-Genossenschaftsbundes und erhielt 1. Preise an Wettbewerben in der Schweiz, Bulgarien und England.
Claudia Gerauer, Blockflöte – Studium an der Hochschule für Musik und Theater in Zürich bei
Kees Boeke sowie an der Musikhochschule Würzburg bei Bernhard Böhm. Konzerttätigkeit in
ganz Europa als Mitglied verschiedener Ensembles und als Solistin. Zahlreiche Rundfunk- und
CD-Aufnahmen mit Alter und Neuer Musik. Als Mitglied des „Trio O'Henry“ Preisträgerin internationaler Wettbewerbe (Int. Blockflötenwettbewerb Calw/D, Kiwanis Kammermusikpreis Zürich/CH, Schweizer Orpheus-Förderpreis, Kammermusikpreis der Migros-Genossenschaft
Schweiz, Premio Bonporti Rovereto/I). Referentin bei Kursen für Alte Musik und Mitarbeit bei
Editionen Alter Musik. Unterrichtstätigkeit beim Landesmusikschulwerk Oberösterreich.
Johannes Hämmerle, Cembalo, Orgel – 1975 in Dornbirn geboren, studierte an der Wiener
Musikuniversität Orgel bei Michael Radulescu, Cembalo bei Gordon Murray sowie Kirchenmusik.
Der Preisträger bei den internationalen Wettbewerben in Brügge (Cembalo, 2001) und Odense (Orgel, 2004) war während seiner Studienzeit zweiter Organist an der historischen SieberOrgel der Wiener Michaelerkirche und Lehrbeauftragter an der Abteilung für Alte Musik am
Konservatorium Wien. Seit 2001 ist er Dozent für Cembalo am Vorarlberger Landeskonservatorium in Feldkirch. Bereits während des Studiums konnte er sich als Solist und Continuospieler in
Alte-Musik-Ensembles etablieren, so u.a. bei Armonico Tributo Austria und beim Oman Consort.
Diese Tätigkeit führte ihn zu Festivals wie dem Bachfest Leipzig, den Händel-Festpielen Halle, den
Ambraser Schlosskonzerten, dem Early Music Festival Prag und in den Wiener Musikverein. Darüber hinaus pflegt er als Organist ein breit gefächertes Repertoire, wobei die Musik des 19. und
20 Jahrhunderts wichtige weitere Schwerpunkte bildet. Soloabende gab Johannes Hämmerle u.a.
bei der styriarte Graz, dem Orgelfest St. Michael in Wien, dem Festival Symphonische Orgelkunst in Dornbirn und an der Brucknerorgel St. Florian.
Rainer Honeck, Violine – Geboren 1961 in Nenzing/Vorarlberg. Erster Violinunterricht bei Grete Urbanek in Bregenz. Weitere Studien bei Prof. Bertschinger an der Hochschule für Musik und
darstellende Kunst in Wien und privat bei Prof. Alfred Staar. 1977 erster Preis beim Wettbewerb
„Jugend musiziert“ in Wien; 1978 Stipendium der „Dr. Karl Böhm-Stiftung“. 1981 Aufnahme als
Primgeiger in das Orchester der Wiener Staatsoper bzw. der Wiener Philharmoniker; seit 1984,
Konzertmeister in der Staatsoper und ab 1992 auch bei den Wiener Philharmonikern. Solistische
Auftritte in bedeutenden Musikzentren Europas („Proms“ in der Royal Albert Hall, London), Japans
und Amerikas (Carnegie Hall und Avery Fisher Hall in New York) unter anderem mit den Wiener
Philharmonikern unter Riccardo Muti und Mariss Jansons. Die Violinkonzerte von Dvorak und Mendelssohn (mit der Tschechischen Philharmonie), Mozart (Orfeo) sowie Werke für Violine und
Klavier von Franz Schubert sind auf CD erschienen (Pony Canyon). Kammermusikalische Tätigkeit
als Leiter der Wiener Virtuosen (1989–1999) der Wiener Streichersolisten(1982–2005) und seit
Herbst 2000 als Primarius des Ensemble Wien. Rainer Honeck spielt auf einer Violine von A. Stradivarius (anno 1714), die ihm von der Österreichischen Nationalbank zur Verfügung gestellt wird.
Arno Jochem, Viola da gamba, Violone – Studierte romanische Sprachen und Literatur, danach
an der Schola Cantorum Basiliensis Viola da gamba und Barockcello bei Hannelore Mueller und
absolvierte 1991 sein Gamben-Diplom in der Klasse von Christophe Coin. Seitdem arbeitet er als
Gambist und Cellist (Basse de Violon, ein Cello in B für Barockmusik in Lully's Tradition) mit den
Ensembles Ad Fontes, Affetti Musicali, Akademia, Cantus Figuratus, Concerto di viole, Concerto
Vocale, La Capella Real da Catalua, Cocerto Köln, Ensemble 415, Hesperion XX, La Fenice, Le
Parlement de Musique, Les Musiciens de Louvre und Les Cornets Noirs in Konzert-, Opern-, Fernseh- und Rundfunkproduktionen. Er wirkte bei mehr als 50 Platten- und CD-Aufnahmen mit und unterrichtet in Kursen in Deutschland, Frankreich und Österreich.
Martina Joos, Blockflöte – Geboren in Glarus (CH). Nach der Matura Studium mit Hauptfach
Blockflöte an der Hochschule für Musik und Theater in Zürich bei Matthias Weilenmann und Kees
Boeke, Lehrdiplom und Konzertdiplom mit Auszeichnung. Besuch von Meisterkursen. Konzerttätigkeit im In- und Ausland als Solistin und als Mitglied des „Trio O`Henry“ sowie der Ensembles
„RAYUELA“ und „concerto extra vergine“. CD- und Rundfunk-Aufnahmen. Mit dem Trio O`Henry
Preisträgerin verschiedener internationaler Wettbewerbe. Neben Konzerttätigkeit zur Zeit Studium
der Musikwissenschaft an der Universität Zürich, Dozentin bei Kursen für Alte Musik (u. a. am
Konservatorium Zürich), freie Mitarbeiterin bei Schweizer Radio DRS 2, Unterrichtstätigkeit.
Eckhard Lenzing, Barockfagott – Aus Waren/Müritz (D) studierte modernes Fagott an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ in Berlin. 1983–1992 war er Fagottist beim philharmonischen
Orchester des Volkstheaters Rostock (ab 1990 Norddeutsche Philharmonie). Seit 1989 engagierte
er sich zunehmend für das Spiel historischer Fagottinstrumente und die Aufführungspraxis Alter
Musik. 1992 beendete er seine Tätigkeit als Orchestermusiker und studierte Barockfagott an der
Schola Cantorum in Basel bei Claude Wassmer, wo er 1995 das Solistendiplom absolvierte. Er
konzertierte mit bekannten Orchestern und Ensembles für Alte Musik, darunter die „Akademie für
Alte Musik Berlin“, „Les Arts Florissants“ und das „Freiburger Barockorchester“. Als Mitglied von
„Ottetto Amsterdam“ war er Preisträger mehrerer internationaler Wettbewerbe (Brügge 1991,
Utrecht 1992, Mozartpreis der Deutschen Mozartgesellschaft 1996). Eckhard Lenzing ist Mitglied
des Barockorchesters „La Cetra“ und des Bläseroktetts „Amphion“, das 1998 den ersten Preis beim
„Van Wassenaer“ Wettbewerb in Den Haag erhielt und in weiterer Folge einige CDs mit Werken
von Mozart, Krommer und Triebensee einspielte. Seit 1997 unterrichtet er Barockfagott an der staatlichen Hochschule für Musik Karlsruhe.
Susanne Mattle, Violine – 1978 in Tirol geboren und begann das Violinspiel mit acht Jahren. Sie
besuchte das Musikgymnasium in Innsbruck und erhielt am Tiroler Landeskonservatorium Violinunterricht
bei Vladislav Markovic und Christos Kanettis. Ab 2001 studierte sie am Mozarteum Salzburg
bei Harald Herzl und Annelie Gahl. 2004 schloss sie das Magisterstudium Instrumentalpädagogik
ab, 2007 folgte das Diplom im Konzertfach Violine mit Schwerpunkt Alte Musik. Sie verbrachte ein Studienjahr am Real Conservatorio Superior in Madrid, um ihre Kenntnisse im Bereich der
historischen Aufführungspraxis auf der Barockvioline bei Hiro Kurosaki zu vertiefen. Neben der
Alten Musik (Concerto Stella Matutina, Salzburger Hofmusik, Academia Jacobus Steiner) bildet die
Kammermusik einen weiteren Schwerpunkt ihrer künstlerischen Tätigkeit (Girardi-Quartett, Salzburger Mozartsolisten). Außerdem wirkt sie in diversen Orchestern mit, darunter im Mozarteum
Orchester Salzburg, bei recreation-Graz und im Vorarlberger Symphonieorchester.
Anne Kathrin Meier, Violine – 1975 Lich. Bundespreisträgerin Jugend Musiziert, Solo und
Streichquartett. Studierte an den Musikhochschulen Düsseldorf bei Prof. Ida Bieler, Berlin bei
Prof. Thomas Brandis und in Zürich bei Prof. Nora Chastain. Meisterkurse bei Christoph Poppen,
Tibor Varga, Arnold Steinhardt und dem Alban Berg Quartett. War Konzertmeisterin im Bundesjugendorchester. Ist seit 1999 Stipendiatin der Stiftung live music now. Erhielt den 2. Preis beim
Kammermusikwettbewerb Charles Hennen mit Streichquartett Primavera. Spielte als Aushilfe bei
den Berliner Philharmonikern und dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin. Seit 2000
spielt sie im Ensemble Oriol und der Kammerakademie Potsdam.
Alain Pélissier, Viola – Studierte am CNSM de Lyon bei Gérard Caussé, Viola und Alain Meunier, Kammermusik und beendete es mit ersten Preisen in beiden Fächern; unterrichtete am Conservatoire National Regional de Grenoble und anschließend am Consevatoire national regional
de Dijon und wirkte als Solobratschist im Ensemble instrumental de Grenoble. Von 1987 bis 2003
war er Bratschist im renommierten französischen Quatuor Manfred. Mit diesem Ensemble gewann
er 1989 die beiden bedeutensten Quartettwettbewerbe in Banff (Kanada) und Evian. Zahlreiche
Tourneen mit diesem Ensemble führten in um die ganze Welt. Kammermusikpartner von Musikern
wie M. Rostropowitsch, Y. Bashmet, G. Caussé, E. Pahud u.v.a. Mit dem Quatuor Manfred spielte er 19 CD-Aufnahmen ein, die zahlreiche Preise, wie den Prix de l’academié Charles Cros
Choc de la Musique etc.erhielten. Derzeit ist Alain Pélissier Professor für Viola und Kammermusik
am Conservatoire National Regional de Marseille.
Alexandra Ruth Rappitsch, Violine – Studierte bei M. Frischenschlager und Rainer Küchl an der
Hochschule für Musik in Wien und schloss das Studium mit dem „Master of Music“ in New York
ab. Ihr besonderes Interesse während der Studienzeit galt der Kammermusik, die sie bei H. Beyerle und R. Leopold in Wien und bei F. Galimir und beim Juilliard Quartett in New York absolvierte. In New York fiel auch die Entscheidung, das Unterrichten zur Lebensaufgabe zu machen.
Seit 1991 widmet sie sich mit großer Intensität ihren Schülern. Ihr gelang der Aufbau einer Geigenklasse mit bis zu 40 Schülern. In den letzten Jahren konnte sie die Schülerzahl im Rahmen
eines Begabtenprojektes reduzieren und arbeitet nun intensiv an der musikalischen Karriere
dieser Schüler. Große Erfolge, zahlreiche gewonnene Wettbewerbe in Österreich, Italien,
Deutschland und Belgien führen die Kinder und Jugendlichen zu Konzerten in New York, Toronto,
Venedig, Salzburg, Graz und Wien.
Sara Ruiz Martínez, Violoncello – Geboren 1977 in Madrid, wo sie Klavier und Violoncello
studierte. Aus Interesse für die Alte Musik nahm sie an Kursen für barockes Violoncello bei Itziar
Atutxa, Rainer Zipperling und Leonardo Luckert teil. Nach dem Studium der Viola da gamba bei
Itziar Atutxa und Pere Ros in Madrid ging sie nach Sevilla, um mit Ventura Rico ihr Studium fortzusetzen. Sie erhielt den akademischen Abschlusstitel für Viola da gamba. Gleichzeitig nahm sie
an Kursen mit Musikern von internationalem Ruf wie Jordi Savall und Philippe Pierlot teil. Derzeit
erweitert sie ihre Ausbildung bei Lorenz Duftschmid in Trossingen (D) und bei Vittorio Ghielmi in
Lugano (CH). Sie konzertierte in Spanien, Portugal, Deutschland, Italien, Frankreich, Österreich
und Südamerika mit verschiedenen Instrumentalgruppen wie Al Ayre Español, More Hispano,
Armonico Tributo Austria, Viola da gamba Consort der Universität Salamanca und Armoniosi
Concerti. Sie war Gast bei namhaften Festivals Alter Musik wie dem Festival von Utrecht, „La
Caixa” (Barcelona), „Styriarte” (A), „Los Siglos de Oro” von Caja Madrid, „Fète de la Musique”
(Paris) und dem “Internationalen Kurs von Daroca”. Sie hat mehrere Schallplatten für die Labels
Harmonia Mundi, Portugaler und I.V.M. eingespielt. Beim „3. Internationalen Viola da GambaWettbewerb“ in Köthen (Deutschland) im Oktober 2006 wurde Sara Ruiz mit dem dritten Preis
sowie dem Sonderpreis für die beste Karl Friedrich Abel-Interpretation ausgezeichnet.
Lucas Schurig, Viola – Besuchte zunächst das Musikgymnasium in seiner Heimatstadt Feldkirch,
mit dem Hauptfach Viola am Landeskonservatorium für Vorarlberg bei Wolfgang Klos und
Anita Mitterer. Bei ihr absolvierte er dann das nachfolgende IGP Studium am Mozarteum Salzburg, das er mit einem ausgezeichneten Lehrdiplom abschloss. Weitere Studien führten ihn an die
Kunstuniversität Graz, wo er bei Christian Euler die Magisterien in Instrumentalpädagogik und Konzertfach Viola erlangte. Lucas Schurig ist als Bratschist und Barockbratschist Mitglied verschiedener Orchester und Kammermusikformationen mit internationaler Konzert- und Aufnahmetätigkeit
wie dem L’Orfeo Barockorchester, dem Bach Consort Wien, der Capella Leopoldina, dem
Symphonieorchester Vorarlberg, dem Großen Orchester Graz – recreation und etlicher anderer.
Susanne Schütz, Violine – 1976 in Kempten geboren. Ab 1990 war sie Jungstudentin im Fach
Violine bei Angela Sinell am Richard-Strauss-Konservatorium in München und begann 1995 ihr
Studium bei Prof. Thomas Brandis an der Universität der Künste in Berlin. Im Jahr 2000 absolvierte sie das Diplom mit Auszeichnung, und wurde zur Lehrtätigkeit als Assistentin von Prof. Brandis berufen. 2003 beendete sie ihr Studium mit dem Konzertexamen. Zahlreiche Meisterkurse
und Kammermusikprojekte ergänzten ihren künstlerischen Werdegang. Darüber hinaus bereicherte
sie ihre Studien durch Orchestertätigkeit als regelmäßiger Gast beim Philharmonischen Orchester
Berlin und dem Ensemble Oriol. Sie war Stipendiatin bei Villa Musica und der Menuhin-Stiftung „Live
Music Now“. Beim Ibolyka-Gyarfas-Wettbewerb Berlin erhielt sie den 1. Preis und wurde mit dem
Villa Musica-Kursstipendiaten-Förderpreis sowie dem Jugend Förderpreis des Rotary Club Kempten
Residenz ausgezeichnet. Neben ihren Konzertmeister- und Stimmführertätigkeiten beim Kammerorchester Basel, der Neuen Hofkapelle München, dem Südwestdeutschen Kammerorchester
Pforzheim und der Kammerakademie Potsdam ist Susanne Schütz regelmäßig Gast beim Münchener Kammerorchester. Als Solistin und in verschiedenen Kammermusikformationen widmet sie
sich gegenwärtig besonders der alten und neuen Musik. Sie ergänzt ihre pädagogische Arbeit
durch Assistenz bei Meisterkursen von Prof. Brandis. Susanne Schütz hat CDs für M7 RECORDS
mit Christian Weiherer, Cembalo und für collegno mit Prof. Hugo Noth, Akkordeon eingespielt.
Martin Skamletz, Traversflöte – Geboren 1970 in Bludenz, aufgewachsen in Feldkirch und Dornbirn. Nach Flötenunterricht bei Günther Wehinger und Günter Jahoda (u.a. am Vorarlberger
Landeskonservatorium) Studien an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Wien
(Musiktheorie bei Karl Heinz Füssl und Diether de la Motte, Flöte bei Raphael Leone) sowie am
Koninklijk Conservatorium in Brüssel (Traverso bei Barthold Kuijken). Seit 1997 wohnhaft in
Basel und dort tätig als Dozent für Musiktheorie, Flöte und Traverso für den Schweizerischen
Musikpädagogischen Verband an der Freien Musikschule Basel. Seit 2006 Professor für Musiktheorie und Aufführungspraxis am Vorarlberger Landeskonservatorium sowie Lehrauftrag für
Musiktheorie und Gehörbildung an der Musikhochschule Trossingen. Seit 2007 Leiter des Forschungsschwerpunkts Interpretation und Dozent für Musiktheorie an der Hochschule der Künste
Bern. Erfahrung als Schulmusiker, Dirigent und freier Journalist. Regelmäßige Konzerttätigkeit mit
verschiedenen Schweizer Barockorchestern (u.a. Die Freitagsakademie, Bern).
Wir danken den Förderern:
–
–
–
–
–
–
–
Amann Weine, Hohenems
Kanzlei Blum, Hagen & Partner GmbH, Feldkirch
Ludescher Gärtnerei-Floristik, Klaus
Metzgerei Schöch, Partyservice, Feldkirch
Neutrik AG, Schaan, FL
Optik Nasahl, Feldkirch
Sparkasse der Stadt Feldkirch, Filiale Nofels