Mullova Ensemble - CLASS - Association of Classical Independents
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Mullova Ensemble - CLASS - Association of Classical Independents
al Indepe si c nd as CLASS iation of soc Cl As CLASS AKTUELL 2005/4 n Germa ts i ny n a CLASS Association of Classical Independents in Germany e.V. Bachstraße 35 · 32756 Detmold www.classgermany.de welcome@class-germany.de Welt voller Gegensätze Tangos von Astor Piazzolla Schillernder Schiller Das Hörbuch zum Schiller-Jahr Salzburger Festmusik Peter Neumann Christian Lindberg swingt zu Shilkret Gewinnen Sie einen der Alleskönner von Seite 24 Mullova Ensemble Acht Freunde treffen Schubert -53)+ ',¯.:%.$ %).'%&!.'%. NEUEKLANGFARBEN FàRDENHERBST .EUVERÚFFENTLICHUNGEN BEI /EHMS#LASSICS 3 KROWACZEWSKIDI RIGIERT"EETHOVEN n KàNSTLERISCHES #REDO EINES DER LETZTEN GROEN $IRI GENTENALTER3CHULE )NCLUDING #OMPLETE 0RINT #ATALOGUE $ # $S 3P EC IA L0 RI AS#$$EBàTVON (ERBERT 3CHUCH DER SICH MIT DREI 3IEGEN BEI GROEN +LAVIERWETTBEWER BEN IN DEN &OKUS DER +LAVIERWELT KA TAPULTIERTE CE /EHMS#LASSICS /EHMS#LASSICS q #$0ACK INKL 'ESAMTKATALOG /RIGINALKLANGBEWEGUNG $ -ACHETDIE4OREWEIT !DVENTSUND7EIHNACHTSLIEDER #HORDES"AYERISCHEN2UNDFUNKS 0ETER$IJKSTRA-ICHAEL'LËSER !NTONÓN$VORÉK 3INFONIE.Ru!USDER.EUEN7ELTh "ÚHMISCHE3UITE 3LOVAK2ADIO3YMPHONY/RCHESTRA )VAN!NGUÏLOV ASBEKANNTESTE7ERK$VORÉKSDIE 3INFONIEu!USDER.EUEN7ELThIST HIER DER àBERAUS FARBIGEN u"ÚH MISCHEN3UITEhOPGEGENàBERGE STELLT /# q (YBRID3!#$ /# /# RADITIONELLE !DVENTS UND 7EIH NACHTSLIEDERMITEINEM3PITZENCHOR DERSICHINDER-ODERNEGENAUSOZU (AUSEFàHLTWIEIMKLASSISCHEN#HOR REPERTOIRE 4 /# q (YBRID3!#$S .EUE 3!#$0RODUKTIONEN ACHSEINERDOPPELTPREISGEKRÚNTEN 6ORGËNGER#$INTERPRETIERT*OSEPH +ELEMEN HIER EIN ZENTRALES 7ERK DESGEBORENEN*'-UFFAT . * 'EORG-UFFAT !PPARATUSMUSICOORGANISTICUS *OSEPH+ELEMENANDER&REUNDT /RGEL+LOSTERNEUBURGUNDDER 3ILBERMANN/RGEL%BERSMàNSTER ,UDWIGVAN"EETHOVEN 3INFONIE.R#$UROP 3INFONIE.R$$UROP +AMMERORCHESTER"ASEL 'IOVANNI!NTONINI WWWOEHMSCLASSICSDE UNGES%NSEMBLETRIFFT/RIGINALKLANG %XPERTEN $AS +AMMERORCHESTER "ASELUND'IOVANNI!NTONINInEINE FUNKENSPRàHENDE"EGEGNUNG al I ndepe sic nd as ts i an n Germa ny CLASS aktuell iat ion of soc Cl As Ich höre ... CLASS aktuell 4/2005 Glauben wir der „telesympathischen” Unterhaltungsindustrie, so hat das Auge absolute Priorität. - Die Medizin dagegen spricht dem Geruchssinn den stärksten Einfluss auf Erinnerungsvermögen und Psyche zu. Und wie steht es mit unserem Hörsinn? Erstaunlicherweise ist er schon vor unserer Geburt voll ausgebildet und ermöglicht es uns – lange bevor wir überhaupt sehen, schmecken und riechen können - schon im Mutterleib unsere Außenwelt wahrzunehmen. Geräusche, Lärm, vor allem Musik vermögen in unsere Gemütslage einzugreifen und Dinge in dem einen oder anderen Licht erscheinen zu lassen. Die Filmindustrie hat schon lange erkannt, dass nur Musik geeignet ist, Handlungen und Bilder emotional zu verstehen. Selbst großartige Landschaftsaufnahmen entfalten ihre volle Wirkung erst mit der entsprechenden Filmmusik. Und was wäre Hitchcocks Klassiker „Die Vögel” ohne Oskar Salas trautonische Untermalungen? Heute weiß die Forschung, dass Musik einen größeren Einfluss auf uns ausübt als bisher angenommen. Das richtige Musikstück vermag Konzentrationsfähigkeit und sogar bestimmte Heilungsvorgänge von Körper und Seele zu beeinflussen. Inhalt 3 4 5 6 7 8 9 11 12 ... ich fühle 13 Machen wir uns das Wissen um die Macht der Musik zu Nutze. Dabei gilt es selbst herauszufinden, wie bestimmte Musikstücke individuell wirken. Ein verregneter Novembertag findet für mich mit dem 2. Satz des Klavierkonzertes von Philip Glass seinen eigentlichen Zauber. Vielleicht sind es für Sie Bachs „Goldberg Variationen“, deren ordnende Klangstrukturen das momentane äußere Chaos kontrapunktieren? Oder lieber die Erhabenheit von Mozarts Salzburger Messen oder gar die „Ode an die Freude”… Es sind nicht nur die großen, feierlichen Anlässe, die nach musikalischer Untermalung verlangen. Oft sind es die kleinen Augenblicke, die erst mit der richtigen Musik ihre volle Schönheit und ihren persönlichen Zauber offenbaren. Gute Musik erfüllt uns und ist ein angenehmer Ausweg aus alltäglicher konsumorientierter Dauerberieselung und - lässt auch Platz für Stille. 14 15 16 17 18 20 21 ... also bin ich 22 24 Nehmen Sie sich einen kleinen Moment der Muße und überprüfen Sie Ihre persönlichen Soundtracks auf Lücken für Ihr individuelles Gefühlskino. Und dazu noch eine Überraschung an dieser Stelle: Gewinnen Sie eines der in dieser Ausgabe von CLASS aktuell (Seite 24) angebotenen Abspielgeräte, die alle – bitte glauben Sie uns – wirklich alle derzeit erhältlichen Musikformate problemlos wiedergeben können. Zusätzlich können Sie Ihre Hörerfahrung um vielleicht ungeahnte Dimensionen erweitern und erstmals ein Eintauchen in die faszinierenden Hörwelten der Mehrkanalwiedergabe erleben. Hinhören lohnt sich. Wir helfen Ihnen gerne dabei! CLASS aktuell Gabriele Niederreiter, Codaex Deutschland GmbH 25 29 32 Vorwort Die Magie des Holzes Acht Freunde treffen Schubert Das Mullova Ensemble spielt Schuberts Oktett Mozart Remixed Bearbeitungen von Ignaz Pleyel Salzburger Festmusik Es ist wunderbar 60 zu werden! John Rutter feiert Geburtstag Profunde Sachkenntnis Das Label Ramée Schillernder Schiller Ein fulminantes Hörbuch Welt voller Gegensätze Tangos von Astor Piazzolla Reizvoller Händel Emma Bell singt Händelarien Feuertanz Roby Lakatos & Ensemble Zeitgemäßer Bach Angela Hewitt spielt Klavierkonzerte Saint-Saëns und die Quote Das Oratorio de Noël „angenehm in die ohren...” Klavierwerke von Mozart bei MDG Auserkoren Weihnachtsempfehlungen von CLASS Fenster zum Klang Klangsinnliche Musik für Trompete und Orgel Swinging Lindberg Das Posaunenkonzert von Shilkret 25 Jahre im Licht des Sonnengottes Ein Portrait über das Label Hyperion Sind Sie ein Alleskönner? CLASS Service Gewinnspiel Im Blickpunkt Neuheiten Service - Händlerverzeichnis Hier irrte CLASS (Ausgabe 3/2005 Seite 7) Highlights der Saison 2005/2006 Beethoven Orchester Bonn 27. 11. 2005 Schostakowitsch, Stankovich (UA) 17. 12. 2005 BeethovenNacht 29. 01. 2006 Opernarien von Mascagni, Donizetti und Verdi Lucia Aliberti, Sopran 19. 03. 2006 Robert Schumann Mischa Maisky, Violoncello 14. 04.2006 Johannes Passion ausführliche Informationen unter www.beethoven-orchester.de AUSGABE 2005/4 3 F alls Ihnen für ihre – unter anderem – Geige spielende Enkelin noch ein schönes Weihnachtsgeschenk fehlen sollte, hätten wir da eine Idee. Wieder einmal überrascht das Label Dynamic mit einem Produkt, das sich nicht oder nur am Rande mit Komponisten und Interpreten, sondern mit den Mitteln der Klangerzeugung, also den Instrumenten, beschäftigt. Nach „Die Gitarre des Andres Segovia” (DYN500433), „Die Violine von David Oistrakh” (DYN 500389) und „Das Erbe von Cremona” (DYN 500373) kommt nun mit „Die Magie des Holzes” (DYN 505092) 4 DYN 505092 Die Magie des Holzes eine weitere Box heraus, die in bewährter Form Buch, CD und Poster in sich birgt. Während auf der CD von „Das Erbe von Cremona” Ruggierro Ricci 18 neue Violinen aus verschiedenen Werkstätten vorführte, ist der Ansatz diesmal ein anderer: 15 hochkarätige Geigerinnen und Geiger spielen Instrumente aus der Werkstatt von Roberto Regazzi. Und die wiederum ist eine der wenigen Anlaufstellen für die bedeutendsten ViolinvirtuosInnen unserer Tage. Das Buch enthält eine Einführung von Boris Belkin, die technische Beschreibung von 15 Instrumenten und einen kritischen Essay von Nicola Badolato (alle Texte auch auf deutsch). Die Instrumente werden auf der CD u.a. vom Quartetto di Venezia, Giovanni Adamo, Rudolph Koelman, Joaquin Palomares vorgestellt. Dabei erklingen auch drei Ersteinspielungen: „Tre Gradi dell’Invocazione” von Carlo Galante, „Heimat Terra” und „Fiddle Files” von Giovanni Solima. Ein Highlight ist fraglos auch das Poster: In voller Postergröße zeigt sich die Violine von Anne Sofie Mutter. Also: fragen Sie die Händlerin oder den Händler Ihres Vertrauens. Und die Augen Ihrer Enkelin werden strahlen... A. Rainer AUSGABE 2005/4 al I ndepe sic nd as ts i an n Germa ny CLASS aktuell iat ion of soc Cl As Acht Freunde treffen Schubert Mit gleich gesinnten Musikern gründete Viktoria Mullova das „Mullova Ensemble”, welches im Juli 1994 erstmals auf Tournee ging. Die Musiker unternehmen regelmäßig Konzertreisen durch Europa. Die einmalige Verbindung von Musikalität und Gelehrsamkeit und die Fähigkeit der Künstler, sowohl Neue als auch Alte Musik gleichermaßen mit Leben zu füllen, begeistert sowohl Publikum und Presse. Das Ensemble hat sich in seiner neuesten Einspielung dem Oktett von Franz Schubert gewidmet. ie Blütezeit der größer besetzten Serenade war unbestreitbar die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts; doch blieb die Nachfrage nach dieser vergnüglichen Unterhaltungsmusik wegen des Zuwachses an wohlhabenden Amateurmusikern auch in den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts groß: Eine Anzahl ausgezeichneter Stücke von Hummel und Spohr, und auch Schuberts Oktett für Bläser und Streicher setzten diese Gattung bis in die Romantik weiter fort. Im Februar 1824 arbeitete Schubert an seinem Oktett. Moritz von Schwind zufolge war er damals mit Feuereifer tätig und schrieb hauptsächlich Streichquartette und Variationen. Neben dem am 1. März 1824 vollendeten Oktett zählen die Quartette in a-Moll (D804) und d-Moll (D810) „Der Tod und das Mädchen” zu den Ergebnissen dieser intensiven Schaffensperiode. Die Uraufführung des Oktetts fand kurz nach seiner Beendigung im Hause des Grafen Troyer statt, der auch den Klarinettenpart über- D nahm. Eine zweite Aufführung folgte 1826 im Hause Franz Lachners, doch zur ersten öffentlichen Darbietung des Werks kam es erst am 16. April 1827. Bei einem Abonnementskonzert des Violinisten Ignaz Schuppanzigh wurde das Oktett zusammen mit Beethovens Liederzyklus „An die ferne Geliebte” und einer Bearbeitung von dessen 5. Klavierkonzert für zwei Klaviere und Streichquartett gegeben. Zehn Tage später vermerkte die Wiener Allgemeine Theaterzeitung, das Oktett sei im Einklang mit dem wohlbekannten Talent des Komponisten „freundlich, gefällig und interessant”. Dennoch mußte das Stück 34 Jahre auf seine nächste öffentliche Darbietung warten. Obwohl Schuberts Bruder Ferdinand es neben zahllosen anderen Werken 1829 Diabelli zur Veröffentlichung anbot, lag das Oktett erst 1853 gedruckt vor, und selbst dann blieben der 4. und 5. Satz ungedruckt. Dank dieser Einspielung brauchen wir auf keinen Satz des Werkes zu verzichten und können seine Schönheit in voller Länge geniessen. Jan Smaczny Franz Schubert/Oktett D803 Mullova Ensemble Außerdem erhältlich: Antonio Vivaldi, Violinkonzerte Viktoria Mullova Il Giardino Armonico/Giovanni Antonini Viktoria Mullova Onyx 4006 / Codaex Onyx 4001 / Codaex AUSGABE 2005/4 5 HUN 532343 Mozart remixed E nde des 18. Jahrhunderts erlebte das Streichquartett europaweit einer erste Blütezeit. Die Zahl der Bürger und Adligen, die leidenschaftlich die Hausmusik pflegten, wuchs ständig, und ihr Hunger nach immer neuen Werken war unstillbar. So wurde – auch dank der technischen Weiterentwicklung des Notendrucks – das Musikverlagswesen zu einem einträglichen Unternehmen. Ein besonders geschäftstüchtiger Verleger war Johann André in Offenbach am Main. Ignaz Pleyel (1757-1831) Selbst ein gebildeter Komponist und Dirigent, gründete er 1772 sein Verlagshaus, das bald zu einer der führenden Adressen Europas aufstieg. Es spricht für Andrés Geschmack (und seinen untrüglichen Riecher für „Seller”), dass er schon früh Werke Wolfgang Amadeus Mozarts veröffentlichte. Wobei man einräumen muss, dass damals unter Mozarts Namen auch viele Werke zweifelhafter Echtheit erschienen. Neben offensichtlichen Fälschungen wurden auch zahlreiche nicht vom Autor stammende Bearbeitungen herausgegeben, um den enormen 6 Bedarf an musikalischen Neuheiten zu decken. Meist für Klavier, aber auch für Streichtrios oder -quartette wurde arrangiert. Mindestens so geschäftstüchtig wie André war der Niederösterreicher Ignaz Pleyel (17571831). Der Schüler und glühende Verehrer Haydns ließ sich nach der französischen Revolution in Paris nieder, wo er als Komponist, Klaviervirtuose und Dirigent auftrat, daneben aber auch eine florierende Klavierfabrik und einen Musikalienverlag betrieb. Diesen Kollegen beauftragte André mit der Bearbeitung von Klaviersonaten und Sonaten für Violine und Klavier aus Mozarts Feder für Streichquartett. Das Ergebnis ist interessant, denn Pleyel begnügte sich nicht mit einfacher Uminstrumentierung, sondern erlaubte sich durchaus die Zufügung neuer Stimmen und auch die Änderung der formalen Anlage. Wobei er offenbar dem Motto „in der Kürze liegt die Würze” huldigte und Mozart zusammenstrich. Aus heutiger Sicht entstanden interessante Dokumente der seinerzeitigen Musizierpraxis, die das Quartetto Luigi Tomasini (das ungeachtet seines Namens aus ungarischen MusikerInnen besteht) nun auf Hungaroton 532343 in Ersteinspielung vorlegt. Es zeigt sich, dass man damals mit dem Notentext sehr frei umging, ein Werk nicht sklavisch interpretierte, sondern dem eigenen Geschmack und den eigenen Möglichkeiten anpasste. Und doch bleibt das Ergebnis immer noch Mozart. Pleyel versteht es einfühlsam, den genialen Mozart-Kompositionen neue Klangfarben zu verleihen, und das Streichquartett-Repertoire erfreut sich einer interessanten Bereicherung. A. Rainer AUSGABE 2005/4 al I ndepe sic nd as ts i an n Germa ny CLASS aktuell iat ion of soc Cl As W.A. Mozart (1756-1791) Salzburger Kirchenmusik Vesperae solennes KV 339 Missa solemnis KV 337 Regina coeli KV 276 Kölner Kammerchor Collegium Cartusianum Peter Neumann, Ltg. CD: MDG 332 1346-2 Hybrid-SACD: MDG 932 1346-6 Weitere Einspielungen: Kölner Kammerchor Leitung Peter Neumann Georg Friedrich Händel: Athalia Thomas Cooley, Wolf Matthias Friedrich, Simone Kermes, Martin Oro, Olga Pasichnyk, Trine Wilsberg Lund MDG 332 1276-2 (2 CDs) Belshazzar Markus Brutscher, Patrick van Goethem, Frank Höndgen, Simone Kermes, Christopher Robson, Franz-Josef Selig Salzburger Dom, Festmusik im 18. Jahrhundert MDG 332 1079-2 (3 CDs) Theodora Sytse Buwalda, Helena Rasker, Knut Schoch, Tom Sol, Johannette Zomer CD: MDG 332 1019-2 (3 CDs) DVD - Audio: MDG 932 1019-5 Susanna Sytse Buwalda, John Elwes, Ruth Holton, Elisabeth von Magnus, Tom Sol MDG 332 0945-2 (3 CDs) Saul John Elwes, Vasilijka Jezovsek, Matthias Koch, Gregory Reinhart, Johannes Kalpers, Simone Kermes, Michail Schelomjanskis MDG 332 0801-2 (3 CDs) J. S. Bach Johannes Passion Version II Markus Brutscher, Bogna Bartosz, Ruth Holton, Thomas Laske, Tom Sol MDG 332 0983-2 (2CDs) J. Brahms / R. Schumann Messen Christoph Anselm Noll, Orgel MDG 332 0598-2 Heinrich Schütz Musikalische Vesper Markus Brutscher, Wolf Matthias Friedrich, Nele Gramß, Andreas Post, Gerd Türk CD: MDG 332 1170-2 DVD - Audio: MDG 932 1170-5 Salzburger Festmusik N ach den großartigen Erfolgen mit oratorischen MDG-Editionen legt der Kölner Kammerchor nun eine technisch umwerfende Produktion von vier mozartschen Werken der Salzburger Zeit vor: Die Vesperae solennes de confessore KV 339, die Missa solemnis KV 337, die Sonate KV 336 und das Regina coeli KV 276 werden virtuell klanglich in den Salzburger Dom des ausgehenden 18. Jahrhunderts verlegt – eine faszinierende Welt tut sich in dieser Fülle zum ersten Mal vor den Lautsprechern auf. Wie das? Für die Aufnahme in der Trinitatiskirche in Köln wurden die Mitwirkenden nicht nur im Chorraum, sondern auch auf vier „Emporen” aufgeteilt. Der Kirchenraum wurde solange verändert, bis sich die Klangwelt des Doms perfekt simulieren ließ. Gerade in der 2+2+2-Mehrkanal-Aufnahme wird deutlich nachvollziehbar, welche Höhen- und Weitenwirkung die damaligen Zuhörer geradezu erschüttert haben muss... Dass die prächtige Musik Mozarts für dieses Ereignis wie geschaffen erscheint, liegt AUSGABE 2005/4 7 auf der Hand. Die Musik ist für die Aufnahme so angeordnet worden, dass auch das GesamtHörerlebnis die originale Zeit widerspiegelt – ein detailgetreues Abbild eines großen kirchlichen Festwochenendes, mit VorabendStundengebet, eingeschobener Kirchensonate als Graduale und natürlich mit einer Missa solemnis aus Mozarts Feder... Unter den Chören Deutschlands gehört der Kölner Kammerchor zur allerersten Garde. Spätestens seit dem Erscheinen der 30 Sängerinnen und Sänger um Peter Neumann auf internationalen Wettbewerben und Festivals wie in Arezzo, Viterbo, London und Mailand werden ihre Veröffentlichungen mit Spannung erwartet: Für seine MDG-Einspielung der Messen von Schumann und Brahms erhielt der Kölner Kammerchor den „Diapason d’Or” der französischen Schallplattenkritik, und die Serie der Händel-Oratorien brachte dem Ensemble international beste Noten wie „Repertoire 10” und „Audiophile Reference” ein. J. Thalmann Richard Rodney Bennett Sea Change The Cambridge Singers John Rutter CSACD 901 Hybrid SACD / Codaex Auswahldiskographie: Cambridge Singers „Es ist wunderbar, jetzt 60 Jahre alt zu werden…” „Ich bin sehr glücklich in einer Zeit, in der sich die Chormusik ganz maßgeblich entwickelt hat, mit ihr so stark verbunden gewesen zu sein. Schon alleine durch CD-Einspielungen konnte ein vollkommen neues Publikum für die Chormusik erschlossen werden, welches es früher so nicht gegeben hat. In Großbritannien haben unsere zwei großen alten Universitäten gemischte Chöre ins Leben gerufen, was wiederum die Existenz vieler professioneller Chöre in London, auch die meines eigenen Chores „Cambridge Singers”, ermöglicht hat. Die Chormusik hat sich aus der Peripherie, abseits des professionellen Musikgeschehens, in das Herz der Musikszene in- und außerhalb Großbritannien bewegt. Es gibt jetzt viele Chöre, für die es sich lohnt Musik zu schreiben oder sie zu leiten. Als Komponist freut es mich an meinem 60. Geburtstag besonders, dass es wieder möglich ist, neue Chorstücke zu schreiben, was in der Zeit als ich damit begonnen habe, schon fast als Blasphemie betrachtet wurde. Es ist wirklich wunderbar, jetzt 60 Jahre alt zu werden!” John Rutter J John Rutter ohn Rutter wurde 1945 in London geboren und erhielt seine erste musikalische Ausbildung als Chorsänger an der Highgate School. Er studierte Musik am Clare College in Cambridge, wo er bereits vor seinem Abschluss erste Kompositionen veröffentlichte und erste Plattenaufnahmen machte. Seine Arbeit als Komponist umfasst sowohl große als auch kleinere Chor-Werke, zahlreiche Orchester- und Instrumentalstücke, ein Klavierkonzert, zwei Kinderopern, Musik für das Fernsehen und Auftragswerke für Gruppen wie Philip Jones Brass Ensemble und die King's Singers. Von 1975 bis 1979 war John Rutter Musikdirektor am Clare College, dessen Chor er in vielen Sendungen und Aufnahmen dirigierte. Nachdem er seine Position 8 AUSGABE 2005/4 John Rutter Gloria – Geistliche Musik The Cambridge Singers City of London Sinfonia John Rutter CSCD 515 / Codaex John Rutter Fancies The Cambridge Singers City of London Sinfonia John Rutter CSCD 516 / Codaex John Rutter The Sprig of Thyme The Cambridge Singers City of London Sinfonia John Rutter CSCD 517 / Codaex am Clare College aufgegeben hatte, um mehr Zeit für das Komponieren zu haben, formte er die Cambridge Singers zu einem professionellen Kammerchor. Heute teilt er seine Zeit zwischen Chorleitung und Komponieren auf. Er hat Gastleitungen und Vorträge in vielen Konzertsälen, Universitäten, Kirchen, Musikfestivals und Konferenzen in Europa, Skandinavien und in Nordamerika übernommen. 1980 wurde er Ehrenmitglied am Westminster Choir College in Princeton und 1988 Mitglied der Kirchenmusiker-Vereinigung. Pünktlich zu seinem 60. Geburtstag liegt nun seine neue CD „Sea Change” mit Chorwerken von Richard Rodney Bennett vor, die bei dem Label Collegium erschienen ist. Die Einspielung erhielt bereits den „Gramophone Editor’s Choice”. al I ndepe sic nd as ts i an n Germa ny CLASS aktuell iat ion of soc Cl As Profunde Sachkenntnis und ständige Suche – Das Label Ramée Im Jahr 2004 gründete Rainer Arndt das Klassik-Label Ramée. Das Repertoire konzentriert sich auf selten oder nicht eingespielte Literatur der Alten Musik, oder auf bekanntere Werke in neuen und ungewöhnlichen Interpretationen. Philippe Demeure sprach mit dem Labelgründer. Rainer Arndt Philippe Demeure: Der CD-Markt ist sehr schwierig geworden. Was hat Sie dazu gebracht ein Klassik-Label zu gründen? Rainer Arndt: Ich habe etliche Aufnahmen für andere Labels gemacht, und fast jedes Mal fragten mich die Musiker, warum sie eigentlich ihre CD nicht direkt bei mir herausbringen könnten. Es war da offenbar eine Nachfrage und ein Interesse, mit mir kontinuierlich zusammenzuarbeiten. Also habe ich mir gesagt: warum versuchst du es nicht einfach? Wenn Musiker und Label von derselben Vision und derselben Leidenschaft getragen sind, sollte es doch funktionieren! Sie sind allem voran Musiker. Welches Instrument spielen Sie und war Ihnen diese Erfahrung bei der Gründung Ihres Labels dienlich? Ich bin Geiger und habe lange Zeit in verschiedensten Ensembles für Alte Musik gearbeitet. Diese Erfahrung ist von großem Gewinn für meine Arbeit als Tonmeister, da ich aus eigener Erfahrung weiß, wie es sich anfühlt, vor einem Mikro zu sitzen. Aber nicht nur aus psychologischer Sicht ist es ein Plus, für die exakte Kenntnis und das Verständnis der Musik ist es ebenso von großem Vorteil wie für die Entwicklung eines bestimmten Klangbildes, also der Mikrofoneinstellung selber. Inwiefern hat dies Ihre Erfahrung als Tonmeister beeinflusst? Es hat mich dazu gebracht, nach einem möglichst klaren und natürlichen Klangbild zu streben, relativ nahe am Instrument in einer nicht zu halligen Akustik. Ich benutze deshalb fast ausschließlich ein einziges Stereo-Paar von Mikrofonen mit Kugelcharakte- risitk, auch AB-Mikrofonierung genannt. Diese Mikrofoneinstellung ergibt in meinen Ohren wenigstens für Kammermusikaufnahmen die überzeugendsten Resultate für ein transparentes Klangbild mit exzellenter Ortbarkeit der Instrumente und ausgezeichneter Tiefenstaffelung des Raumes. Wie wählen Sie die Werke aus, die Sie aufnehmen? Ich lasse, soweit wie möglich, den Musikern die Wahl. Sie kommen in der Regel zu mir und schlagen mir ein Programm vor. Falls der Vorschlag zu sehr aus der editorialen Linie fällt, beraten wir gemeinsam Alternativen. Da ich nur eine kleine Produktion von 6-7 CDs pro Jahr habe, muss ich sehr auf die Ausgewogenheit des Kataloges und des Jahresprogrammes achten. Es wäre beispielsweise wenig sinnvoll, zwei Orgel-Aufnahmen in naher Aufeinanderfolge zu bringen. Die Gestaltung Ihrer CDs ist auffallend nüchtern. Warum? Als wir Ideen für die ersten CD-Hüllen suchten, haben wir uns mit unserer Grafikerin umgeschaut, was man allgemeinhin auf Alte-Musik- Antonio Caldara Cantate, Sonate Ed Arie La Gioia Armonica Georg Muffat Armonico Tributo Van Heyghen, P./Les Muffatti RAM 0405 RAM 0502 AUSGABE 2005/4 9 CDs findet, und wir sind einhellig zu der Auffassung gekommen: es hat genug flöteblasende Engelchen und dergleichen gegeben. Man wird ja förmlich erschlagen von der Gleichförmigkeit barocker Überladenheit, wenn man vor einem CD-Regal steht! Wir entschieden uns also für die Verwendung eines einzelnen Objekts auf beinahe weißem Untergrund, wobei das abgebildete Objekt nicht nur aus der Epoche des aufgenommenen Repertoires stammt, sondern auch in inhaltlichem Zusammenhang zu diesem steht. Wir legen großen Wert auf die aufwändige Gestaltung des Digipaks und des Booklets: unsere CDs sollen nicht nur Lust am Hören verursachen, sondern auch Lust am Anfassen, Anschauen, Lesen.... Welches sind Ihre nächsten Projekte? Wir eröffnen das nächste Jahr mit einer Aufnahme mit Werken von Hans Leo und Jakob Hassler: Léon Berben (Musica Antiqua Köln) spielt auf dem originalen Cembalo von Franciscus Patavinus aus dem Jahre 1561, das sich im Deutschen Museum in München befindet. Diese CD wird übrigens mit einem Konzert mit Léon Berben im Deutschen Museum am 18. Januar „live” vorgestellt! Dem folgt eine CD mit Trios für Klarinette, Hammerklavier und Violoncello von Franz Josef Eberl, einem Zeitgenossen Beethovens, der unserer Meinung nach zu Unrecht in Vergessenheit geraten ist. Die erste Jahreshälfte beschließt eine Aufnahme mit Gambenmusik des Niederländers Johan Schenck. NIKOLAI DEMIDENKO AGPL 1-008 Neuerscheinung AGPL 1-007 "Mit dieser Einspielung hat sich Demidenko in den Olymp katapultiert!" (Carsten Dürer, Piano News, April 2003) AGPL 1-009 AGPL 1-006 "Demidenko ist der Fährmann zu einem tiefgründigeren Scarlatti, auf einer Reise, deren Etappen und Ziel so wunderbar wenig vorhersagbar sind. Edel klingt das, erhaben und effektvoll." (Eike Brunhöber Neue Musikzeitung Sept. 2005) “Vorzügliche Einspielung!” CD-Tipp des SWR, Juni 2002 "Er kann und hat alles, was zum großen Pianisten gehört. Betörend schön, ist sein Ton. Glänzend funktioniert Demidenkos Technik, hellwach ist seine Pointierungsintelligenz." (Joachim Kaiser, Süddeutsche Zeitung, Februar 2003) im Vertrieb von: Codaex Deutschland GmbH Landsberger Strasse 492 - 81241 München infode@codaex.com al I ndepe sic nd as ts i an n Germa ny CLASS aktuell iat ion of soc Cl As Gerd Andresen Mathieu Carrière Dieter Laser Mona Petri Schillernder Schiller A CLA 502512 m 9. Mai vor exakt 200 Jahren verstarb Friedrich von Schiller - 2005 ist also Schiller-Jahr, und dies hat seinen Niederschlag und seine Dokumentation auch auf dem Gebiet der CD-Produktion gefunden. Zur Eröffnung des 2. Wort- und Bildfestivals in Schaffhausen und Neuhausen 2005 entstand eine Schiller-CD (Claves CLA 502512), welche das Zusammenwirken von Sprache und Musik während und auch nach dem Festival erleben lässt: „Einzigartig Schiller”. Dem Motto entsprechend „schillernde Namen sprechen Schiller” hat der Initiator des Wort- und Bildfestivals, Beat Toniolo, mit Dieter Laser einen idealen Schauspiel- wie Regieexperten gewinnen können, der mit Klaus Giffhorn ein ungewöhnliches Hörbuch-Konzept erarbeitet hat. Lasers Grundgedanke war: „Wie kann man es anstellen, Schiller aus dem Schulbuch zu befreien, um wirklich hinzuhören, was er uns 2005 zu sagen hat – ohne seinen hohen Ton, seinen Gesang zu profanisieren?” Die Textauswahl nahm der Philosoph und Schriftsteller Rüdiger Safranski vor (bekannt als Gastgeber – zusammen mit Peter Sloterdijk – des „Philosophischen Quartetts” im ZDF). Schillers Gedichte sprechen Mathieu Carrière, Dieter Laser, Gerd Andresen und Mona Petri. Die musikalische Konzeption stammt vom in der Schweiz lebenden und lehrenden Gitarristen Anders Miolin (13-saitige Gitarre; viele Aufnahmen auf BIS) und dem Schweizer Komponisten Ruedi Linder. Er spielt Trompete, Flügelhorn, Alphorn und Büchel und ist Vorstandspräsident der „basel sinfonietta”. Begleitet werden die beiden von Benedikt Vonder Mühll am Kontrabaß und Pit Gutmann, Schlagzeug. Sie verwendeten neben Eigenschöpfungen Kompositionen von Johann Kaspar Mertz, der zuletzt mit seinen Werken für Gitarre eine Würdigung auf Musicaphon (MUS 556853) erfuhr. Dies ist nicht nur „einzigartig Schiller”, sondern auch ein sehr ungewöhnliches, begeisterndes, fulminantes Stück Hörbuch! A. Rainer AUSGABE 2005/4 11 Christine Hoock, Barbara Nussbaum Die Welt ist voller Gegensätze Hinter Trauer verbirgt sich Glück, hinter Glück Schmerz, wo die Sonne scheint, ist auch Schatten, und wo Licht ist, ist auch Dunkel ... apropos: Kennen Sie Tango? E ine Frage, die eigentlich überhaupt nicht gestellt werden müsste: selbstverständlich, Tango! Aber anders gefragt: Mögen Sie Tango? Realistisch betrachtet, bieten sich jetzt nur noch zwei Antwortmöglichkeiten: Ja oder Nein, desinteressiertes Schulterzucken oder unverzügliche schwärmerische verbale Ausflüge in eine Welt, die so vielschichtig ist, dass ein schlichtes „Ja” einfach nicht ausreichen kann. Tango nämlich, ist nicht einfach nur ein Tanz. Tango ist ein Lebensgefühl. „1960 verstand noch niemand die Musik, die ich machte, weil es „verrückte” Musik war– nicht der traditionelle Tango, nicht der altmodische Tango, den jeder kannte. Dabei war es lediglich der Versuch, gute Musik zu spielen”. Dieses Resummé zog Astor Piazzolla kurz vor seinem Tod im Jahre 1992, was, gelinde gesagt, eine sehr „altersweise” Form der Untertreibung sein dürfte. 1921 in Argentinien geboren, emigrierte Astor Piazzolla im Alter von knapp 5 Jahren mit seiner Familie nach New York. Seine „neue Welt” ist die Begegnung mit dem Jazz, die Entdeckung von Johann Sebastian Bach, und: Greenwich Village, damals ein armes und schmutziges Viertel. „Ich bin groß geworden, indem ich mich geprügelt und verteidigt habe, und ich erinnere mich noch an die Wut und Traurigkeit meiner Mutter, und die Hoffnungslosigkeit meines arbeitslosen Vaters. All das steckt in meiner Musik.” Als 16-jähriger kehrt Astor Piazzolla mit seiner Familie nach Argentinien zurück; und ent- deckt dort seine Leidenschaft für den Tango, studiert aber außerdem intensiv die Kompositionsstile zeitgenössischer und klassischer Komponisten. Verfechter des „orthodoxen Tangos” nennen ihn einen „Verrückten, mit seltsamen Ideen und sinnlosen Modernismen”. Trotzdem arbeitet er unermüdlich, immer offen für Neues, immer am Puls der Zeit, und am Ende seines Lebens, im Jahre 1992, sind es etwa 300 Tangos, 50 FilmSoundtracks und rund 40 Schallplatteneinspielungen, auf die er zurückblicken kann. „Ich muss die Wahrheit sagen, die unverstellte Wahrheit. In meiner Geschichte gibt es nicht nur Engel; hier mischt sich das Gute mit dem Bösen” sagt Astor Piazzolla im März 1990. „Man findet Piazzollas Musik nicht, sondern man wird gefunden!” sagt Christine Hoock, die unter anderem bei Günter Klaus in Frankfurt und bei Franco Petracchi in Genf studierte, als Solistin und Kammermusikerin international konzertiert und Professorin für Kontrabass an der Universität MOZARTEUM Salzburg ist. Vor ein paar Jahren kam sie – auf der Suche nach neuem Konzertrepertoire – mit Piazzollas „Kicho” – eines der wenigen Originalstücke für Kontrabass – in Berührung. Dieses Stück löste große Begeisterung bei ihr und ihrem Publikum aus und gab den Anlass, sich weiteren Werken Piazzollas zu öffnen. „Piazzollas Musik hat einen unerklärlichen Charme, sie kennt nichts Starres, seine Musik ist immer in Bewegung”. Seine Stücke sind nie ohne Spannung, bei ihm entsteht ein ganz besonderes Zusammen- 12 AUSGABE 2005/4 spiel: nie statisch, sondern unmerklich aneinander vorbeigleiten, suchen, ausweichen, und sich dann wieder finden. „Es ist schön zu zeigen, dass der Kontrabass ein sehr bewegliches Instrument ist” sagt Christine Hoock. Plötzlich verwandelt sich ein (vom „Image” her) eher behäbiges Instrument, der Kontrabass, vor unseren Ohren in einen unerwartet geschmeidigen, sehnsuchtsvollen, sinnlichen, lyrischen und sehr beweglichen „Klangkörper”, der uns in seiner klanglichen Vielfalt und Farbenpracht zum Staunen bringt. Klare Linien, die üppige Gestaltungsmöglichkeiten lassen, Authentizität, die zum Träumen verführt, verschmitzter Charme und bittersüße Melancholie... die Welt ist voller Gegensätze. Aber: ein Lebensgefühl – das weiß man – kann man durch theoretische Schilderungen nicht annähernd treffend genug beschreiben. Um es wirklich nachempfinden zu können, sollte man sich persönlich davon überzeugen und berühren lassen. In diesem Sinne ... Ulrike Ferdinand Contrabajisimo – Astor Piazzolla Christine Hoock, Kontrabaß Barbara Nussbaum, Klavier Winfried Rademacher, Violine Bläserphilharmonie Mozarteum Salzburg unter Hansjörg Angerer amb 96 870 Außerdem erschienen: Bassa nova – Duo Piasso Proto, Françaix, Eylar, Bottesini, Tabakov, Schostakowitsch Christine Hoock, Kontrabaß Barbara Nussbaum, Klavier amb 96 892 erhältlich im Fachhandel (Vertrieb MusikWelt Münster) oder unter www.ambitus.de al I ndepe sic nd as ts i an n Germa ny CLASS aktuell iat ion of soc Cl As Reizvoller Händel Durch ihr Engagement an der Komischen Oper Berlin, ist Emma Bell dort längst kein Geheimtipp mehr. Nun erscheint ihre neueste Einspielung mit Händel-Arien. Andreas Thot hat mit der Sängerin gesprochen. Georg Friedrich Händel/Opernarien Emma Bell/Scottish Chamber Orchestra/R. Egarr Linn Records CKD 252 Hybrid SACD / Codaex Andreas Thot: Guten Tag Emma Bell. Es freut mich, dass Sie ein bisschen Zeit gefunden haben für unser Gespräch. Erzählen Sie doch etwas über Ihre Ausbildung zur Sängerin. Emma Bell: Vor sieben Jahren habe ich meinen Abschluss am College gemacht. Meine ersten Gesangsstunden nahm ich bei Janne Kent in Warwickshire in England, bis ich schließlich an die Royal Academy of Music ging, um sechs Jahre bei Joy Mammen zu studieren. Anschließend absolvierte ich noch ein Jahr am National Opera Studio. arbeite. Ich liebe natürlich Händel, ein Grund weshalb ich jetzt diese CD aufgenommen habe – aber ich liebe auch Strauss und Mozart, Britten und Schubert. Das ist wirklich eine kniffelige Frage. Sie haben gerade einige Arien aus Händelopern aufgenommen. Was fasziniert sie an diesem Komponisten? Händel eröffnet dem Sänger eine wundervoll lange psychologische Reise mit seiner dreiteiligen Arienstruktur. Für mich ist die Herausforderung, eine „da capo Arie” zu erarbeiten, immer wieder packend und aufregend zugleich. Wir müssen der Wiederholung von manchmal nur drei Zeilen Text Wo sind Sie in den letzten Jahren aufgetreten? Ich habe in Konzerten und Oratorien mitgesungen, auch eigene Liederabende gegeben und bin natürlich auch in Opernproduktionen aufgetreten. Mittlerweile habe ich da ein breites Repertoire aufgebaut – z.B. Händels „La Resurezzione” in Frankfurt und Birmingham unter Emmanuelle Haim sowie Händels „Saul” in der Berliner Philharmonie unter René Jacobs. Wie sieht es mit Opern aus? Opern sind nach wie vor mein wichtigstes Standbein und da sind doch schon allerhand Produktionen in den letzten Jahren zusammengekommen. An der English National Opera habe ich die Vitellia in Mozarts „La Clemenza di Tito” gesungen, in Covent Garden die Leonore in Nielsens „Maskerade”. In Genf die Miss Jessel in Brittens „Turn of the Screw” unter Jeffrey Tate. An der Komischen Oper Berlin habe ich Mimi, Pamina, Alcina, Micaela und Herzogin im Figaro gesungen. Eine besondere Erfahrung war die Titelpartie in Händels „Rodelinda”, die ich sowohl in Paris unter William Christie als auch in Glyndebourne unter Charles Mackerras und dann unter Emmanuelle Haim gesungen habe. jederzeit eine neue Bedeutung zuweisen. Manchmal ist der erste A-Teil nicht eindeutig bis der BTeil gesungen ist und plötzlich geht einem ein Licht auf und die Wiederholung des A-Teils ist plötzlich ganz klar in ihrer Bedeutung. Gerade diese Wiederholung ist das Reizvolle: ich liebe die Möglichkeit der Erfindung und persönlichen Freiheit. Und jeder Sänger gestaltet das anders – jeder verwendet andere Verzierungen – jeder drückt Qual, Glück und Trauer des Charakters in vollkommen unterschiedlicher Weise aus – ja und es sind gerade diese schier unendlichen Möglichkeiten die mich reizen. Ist dies Ihre erste CD? Nein, es ist bereits die dritte. Ich habe bei Linn Records ein Recital mit Liedern (CKD 238) von Strauss, Walter und Marx veröffentlicht. Auch ist vor wenigen Tagen die neue Aufnahme von Händels „Saul” unter Jacobs erschienen – da habe ich die Merab gesungen. Auf die CD mit Händel-Arien bin ich besonders stolz. Ich kann zwar wieder nicht sagen, welche Arie mir am besten gefällt. Gerade die Rodelinda nimmt in meiner Karriere eine besondere Stellung ein, so dass ich auf „Se’l mio duol” tippen würde. Aber dann erinnere ich mich an die große Einleitung mit Trompete und Oboe zu „Destero dall’empia dite” aus Amagigi und bin immer wieder neu über den großen Einfallsreichtum Händels erstaunt – und dann ist da „M’hai resa infelice“ und dann „Tutta raccolta ancor” … Wie kann ich eine Lieblingsarie haben, wo ich sie doch alle liebe – jede auf ihre Art. Emma Bell Gibt es eine Lieblingspartie für Sie? Ich bin mir nicht sicher, ob es nur eine Lieblingspartie oder -rolle gibt. Ich verliebe mich jedes Mal neu in gerade das Werk, an dem ich gerade Wird man Sie auch wieder auf der Bühne sehen? Oh ja, an der Komischen Oper Berlin werde ich die Agathe im Freischütz singen, Die Figaro Herzogin in Barcelona und „meine” Rodelinda in Wien, London und Bilbao unter Alan Curtis – allerdings nur konzertant. Vielen Dank für das Gespräch und weiterhin viel Erfolg in der Zukunft. AUSGABE 2005/4 13 © Public Domain © Kloster Denkendorf Feuertanz A ls Mitglied einer legendären Familie von Zigeuner-Geigern erhielt Roby Lakatos (geb. 1965) schon früh ersten Unterricht und trat bereits mit neun Jahren öffentlich auf. Seine musikalische Ausbildung schloss er mit einem Studium am Béla Bartók-Konservatorium in Budapest ab. Mitte der 1990er Jahre wurde er in dem kleinen Brüsseler Club „Les Atéliers de la grande Ile” von Yehudi Menuhin entdeckt. In der Folge führten ihn seine Auftritte in die wichtigsten Konzertsäle und zu den bekanntesten Festivals der Welt: In London spielte er in der Royal Albert Hall sowie ein Open Air im Hyde Park vor 40.000 Zuhörern, er gastierte im New Yorker Central Park, auf der Grande Place in Brüssel, im Pariser Louvre, dem Moskauer Kreml, so wie im Concertgebouw Amsterdam, in der Accademia Santa Cecilia in Rom, der Tonhalle Zürich oder dem Herkulessaal in München. Roby Lakatos ist ein Musiker von außergewöhnlicher stilistischer Vielseitigkeit, der sich in der klassischen Musik gleichermaßen zu Hause fühlt wie im Jazz und, natürlich, in der ungarischen Folk-Tradition. Unter den Mitgliedern des Ensembles, sind einige auch langjährige Freunde von Roby Lakatos. Beispielsweise László Bóni, der zweite Geiger, ist ein ehemaliger Schüler von Roby Lakatos’ Vater und spielte schon mit ihm in seinem Roby Lakatos Fire Dance Roby Lakatos & Ensemble Avanti 10182 / Codaex 14 AUSGABE 2005/4 Orchester. Kálmán Cséki ist der Pianist des Ensembles und spielte Violoncello bevor er zum Klavier wechselte. Wie Roby Lakatos studierte er am Béla Bartók-Konservatorium in Budapest und hat sich neben seiner klassischen Ausbildung auch auf Jazzmusik spezialisiert. Am Zymbal steht Ernest Bangó, Sohn eines berühmten Zymbalisten. Bevor er der Tradition seines Vaters folgte, spielte er Violine und Klavier. Oszkár Németh, ehemaliger Geiger des Rajko Zigeuner Orchesters, spielt im Ensemble nun den Kontrabass. Er ist bereits seit 1991 Mitglied der Gruppe. Attila Rontó könnte man als Wunderkind der Gitarre bezeichnen, da er bereits mit neun Jahren an der Musikakademie zu studieren begann. Nebenbei lernte er von seinem Vater und Großvater das Spiel der Zigeunermusik. Latin Jazz und Flamenco gehören auch zu seinem Repertoire. Nach mehreren CDs bei der Deutschen Grammophon stellen Roby Lakatos und sein Ensemble nun auf Avanticlassic ihr neues Album „Fire Dance” vor. Das vielfältige Programm präsentiert Werke ungarischer Komponisten, typische Zigeunerweisen und vom Jazz beeinflusste Stücke. Die musikalischen Einflüsse reichen von französisch-impressionistischer Musik über Mariachi-Gitarren bis hin zu spanischem Bolero und Tango. Roby Lakatos & Ensemble zeigen einmal mehr die Breite ihres Ausdrucksvermögens gepaart mit unglaublicher Virtuosität. Michael Sawall Weiter Information finden Sie unter: www.robylakatos.com al I ndepe sic nd as ts i an n Germa ny CLASS aktuell iat ion of soc Cl As Zeitgemäßer Bach ie kanadische Pianistin Angela Hewitt legt nun im elften Jahr ihrer Entdeckungsfahrt durch die Gefilde bachischer Clavier-Musik zwei Einspielungen der Solokonzerte vor. J.S. Bach mag nicht der „Erfinder” des Solokonzerts gewesen sein, diese Ehre gebührt vermutlich Giuseppe Torelli, jedoch kommt ihm das Verdienst zu, ein Tasteninstrument im Rahmen eines Konzerts eingesetzt zu haben. Frühestes Beispiel dieser Kunst ist das 5. Brandenburgische Konzert (BWV 1050). Das in stilistischer und instrumenteller Hinsicht sicherlich originellste Werk dieser unter dem bescheidenen Titel „Sechs Konzerte für verschiedene Instrumente” firmierenden Auftragsarbeit, wurde für den Markgrafen Angela Hewitt Christian Ludwig von Brandenburg geschrieben. Bach, selbst ein begnadeter Tastenvirtuose, flicht hier in den Rahmen eines Concerto grosso ein ausgewachsenes Cembalokonzert mit manuell höchst anspruchsvollen Passagen ein. Für seine etwa zehn Jahre später in Leipzig entstandenen Clavierkonzerte greift Bach auf ältere Kompositionen aus seiner Kapellmeisterzeit am Köthener Hof zurück. Interessanterweise liegen diesen Konzerten Kompositionen für D andere Instrumente – hauptsächlich für die Violine – zugrunde. Keines ist ein „Original”, sondern, im eigentlichen Sinne, eine Bearbeitung. Die Frage ob Bach seine Clavierkonzerte auf dem Cembalo oder bereits auf einem Pianoforte gespielt haben mag, lässt sich nicht ohne weiteres klären, dem musikphilologisch Interessierten zumindest sei ein Bericht aus einer Leipziger Zeitung von 1733 nicht vorenthalten, in dem es heißt, dass es in Bachs Orchester künftig ein „Clavicymbel, dergleichen allhier noch nicht gehöret worden” geben werde. So muss es letztlich doppelt legitim erscheinen, den Begriff Clavier so großzügig auszulegen, wie Angela Hewitt in dieser Aufnahme: Sie spielt nicht nur einen herrlich sonoren (und höchst modernen) FazioliFlügel, sondern teilt, um die Solo- und Tuttipassagen klanglich zu unterscheiden, den Continuopart dem – traditionelleren – Cembalo zu. Eine Praxis, der sich schon die Doyenne des Bachspiels, Wanda Landowska, in ihrer legendären Einspielung von 1938 bediente und die hier in eine historisch informierte und dabei wunderbar zeitgemäße Aufführung mündet. Miguel Montfort Johann Sebastian Bach, Klavierkonzerte Vol.1 BWV 1052 & 1058 5. Brandenburgisches Konzert/Tripelkonzert Angela Hewitt Australian Chamber Orchestra Richard Tognetti Johann Sebastian Bach, Klavierkonzerte Vol.2 BWV 1053-1057 Angela Hewitt Australian Chamber Orchestra Richard Tognetti SACDA 67308 Hybrid SACD / Codaex SACDA 67307 Hybrid SACD / Codaex AUSGABE 2005/4 15 Saint-Saëns und die Quote 16 Jörg-Hannes Hahn schon es bereits 1860 fertiggestellt worden war. Saint-Saëns vertont darin Texte aus der (lateinischen) katholischen Weihnachtsliturgie. Vom festlichen, paukengestützten Trompetenglanz des „jauchzet, frohlocket, auf, preiset die Tage”, mit dem Johann Sebastian Bach die erste Kantate seines Weihnachtsoratoriums eröffnet, ist Saint-Saëns’ Komposition allerdings meilenweit entfernt. Vorbild war viel eher sein nächstes musikalisches Umfeld, die betont lyrische Ausrichtung der französischen Kirchenmusik des 19. Jahrhunderts. Schon in der Besetzung wird dies deutlich: zu den fünf Vokalsolisten (Sopran, Mezzosopran, Alt, Tenor und Bariton) treten ein vierstimmiger gemischter Chor, an Instrumenten nur Streichorchester, Harfe und Orgel. Der lyrische Grundton wird allerdings auf vielfältige Weise abgewandelt. Dem erzählenden Rezitativ stellt Saint-Saëns eine volkstümliche Melodik, eine instrumental reizvolle Harmonik und eine chorisch unaufwendige Satztechnik gegenüber. Insbesondere in der Mehrkanalversion mit ihrer klanglichen Präsenz, in Verbindung mit der bewusst, wenn auch dezent eingefangenen Live-Atmosphäre, wird dem Hörer ein besonderes Erlebnis geboten. „Stimmt”, mag man da denken, „Weihnachten 2004 – da muss ich wohl in Bad Cannstadt gewesen sein...” A. Rainer AUSGABE 2005/4 CAN 558022 „G laube keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast...” Dieser wohlbekannte Ausspruch gilt auch im Bereich der Klassik-Tonträger. Denn „gefühlte” und „abgezählte” Wahrheit stehen sich hier oft unvereinbar gegenüber. Häufig muss man die überraschende Entdeckung machen, dass durchaus bekannte und beliebte Werke auf dem Tonträgermarkt keineswegs die Würdigung erfahren, die man erwarten sollte. Dies gilt auch für das jedes Jahr auf dem musikalischen Speisezettel vieler Hörer und Veranstalter stehende Weihnachtsoratorium von Camille Saint-Saëns, das auf dem CD-Markt nur äußerst spärlich vertreten ist. Bisher: denn nun kommt eine Neuaufnahme auf CANTATE (Bestellnummer CAN 558022) als Hybrid-SACD (spielt also nicht nur mehrkanalig auf SACD-Playern, sondern in Stereo genauso auf allen herkömmlichen CD-Spielern). Es handelt sich um einen Konzertmitschnitt der vier Tage vor Heiligabend 2004 in der Stadtkirche Stuttgart-Bad Cannstatt entstand. Unter der Leitung von KMD JörgHannes Hahn singen Anna Maria Friman – Sopran, Aleksandra Lustig – Mezzosopran, Patricia Wagner – Alt, Andreas Wagner – Tenor und Tobias Schabel – Baß, des weiteren der Bachchor Stuttgart. Es spielt das Bachorchester Stuttgart. Ergänzt wird die CD (das Weihnachtsoratorium dauert nur etwa 45 Minuten) mit der Messe op. 4, vorgetragen vom Kammerchor Cantus Stuttgart unter Leitung von Jörg-Hannes Hahn. Als Camille Saint-Saëns 1858 daranging, sein Oratorio de Noël zu komponieren, war er gerade einmal 23 Jahre alt. Doch was heißt das schon in seinem Fall, denn bereits im Alter von fünf Jahren hatte er mit dem Spiel einer Klaviersonate Beethovens höchstes Aufsehen erregen können. Mit dreizehn Jahren wurde er am Pariser Conservatoire aufgenommen und entschied sich für die Orgel. Nach einigen Monaten Probezeit an der Orgel von St. Severin ernannte man ihn 1853 zum Organisten an St. Merry, danach war Camille Saint-Saëns von 1856 bis 1877 Organist an der Pariser Kirche La Madeleine. Hier wurde sein Oratorio de Noël auch am 15. Dezember 1869 erstmals aufgeführt, ob- al I ndepe sic nd as ts i an n Germa ny CLASS aktuell iat ion of soc Cl As Wolfgang Amadeus Mozart: Die Klavierkonzerte Christian Zacharias, Orchestre de Chambre de Lausanne Klavierkonzert KV 503 Scene & Rondo KV 505 Symphony KV 504 mit Bernarda Fink, Mezzo-Sopran Vol. 1 Konzerte KV 482 + 595 CD : MDG 340 0967-2 DVD-Audio: MDG 940 0967-5 MDG 340 1182-2 Vol. 2 Konzerte KV 413 und 271 Ausgewählte Klavierwerke Christian Zacharias, Klavier MDG 340 1298-2 MDG 340 0961-2 Die beiden Gesamteinspielungen der Clavierwerke Mozarts bei MDG schreiten fort: Mit seinem Orchestre de Chambre de Lausanne veröffentlicht Christian Zacharias aktuell Vol. 2 der Reihe der Klavierkonzerte – gleichzeitig legt Siegbert Rampe Vol. 2 seiner Gesamteinspielung auf historischen Tasteninstrumenten vor – wieder mit einigen Überraschungen: „angenehm in die ohren...” W as würde ein Musikverleger heute tun, um die Rechte an einem unveröffentlichten Mozart-Klavierkonzert zu erhalten? Vermutlich mehr als der Pariser Verlagshändler Jean Georges Sieber, der die Drucklegung des epochemachenden Konzerts KV 271 ablehnte. Hätte er die Einspielung mit Christian Zacharias und dem Orchestre de Chambre de Lausanne nur hören können! Zu Mozarts Lebzeiten erschien das Konzert, das unter der Bezeichnung „Jeune-homme-Konzert” bekannt wurde, überhaupt nicht in Druck. Mozart nannte den Namen der Auftraggeberin in seinen Briefen – wenn auch in unterschiedlicher Schreibweise: mal als „Jenomy”, mal als „Jenomè”, und später auch als „Genomai”. Erst kürzlich wurde die Dame endgültig enttarnt: Sie hieß mit Nachnamen „Jenamy”. Mit dem Klavierkonzert KV 413 stellte sich Mozart dem Wiener Publikum 1782/83 als Pianist und Komponist vor – ein fulminanter Start in der Wiener Musikszene war ihm sicher. Und Mozart wusste genau, warum: „Die Concerten sind ... sehr Brillant – angenehm in die ohren – doch so, daß die nichtkenner damit zufrieden seyn müssen, ohne zu wissen warum”. Allein der Mittelsatz der Komposition, ein Larghetto in B-Dur, ist von solch extraterrestrischer Schönheit, dass man im Nachhinein noch einmal an der Zurechnungsfähigkeit des o. g. Verlegers zweifeln darf – denn auch dieses Konzert lehnte er ab. Christian Zacharias steht seit 2000/2001 dem Orchestre de Chambre de Lausanne als künstlerischer Direktor und ständiger Dirigent vor. Der NDR urteilte angesichts des Vol. 1: „...eine der besten Mozartaufnahmen, die je produziert wurden.” Aktuelle Konzerte: Christian Zacharias und Orchestre de Chambre de Lausanne 24.11.2005 25.11.2005 27.11.2005 28.11.2005 29.01.2006 23.02.2006 Leverkusen Bielefeld Düsseldorf Stuttgart Frankfurt Dresden S iegbert Rampe stellt seine Virtuosität und das immense Spezialwissen in Folge 2 in den Dienst acht weiterer Werke aus der Feder des Salzburger Genies – Ersteinspielungen inklusive! Die Medien sind wie immer exquisit gewählt – Cembalo, Hammerklavier und Clavichord geben dem Zeitgeist eine präzise Klanggestalt. Dass für Rampes Interpretation nur die Handschrift Mozarts und der Erstdruck zählen, liegt auf der Hand. Die Faszination der weltberühmten d-Moll-Fantaisie KV 397 gründet in ihrer emotionalen Tiefe: Das Arioso mit seinen charakteristischen Seufzerfiguren erinnert an ein stattliches Tombeau. Wurde diese Trauermusik für den Vater Leopold Mozart geschrieben? AUSGABE 2005/4 17 Oder für Carl Philipp Emanuel Bach? Beide starben zum Zeitpunkt der Entstehung dieses Meisterwerkes – das übrigens wie Mozarts Requiem von fremder Hand zu Ende komponiert wurde: Der Leipziger Thomaskantor August Eberhard Müller erfand jenen Abschluss, der seitdem Bestandteil sämtlicher Klavierausgaben und Einspielungen ist. Auf dieser CD allerdings nicht! Siegbert Rampe sieht in den letzten originalen Mozarttönen, dem Dominantseptakkord, die Überleitung zur Sonate D-Dur KV 576 und findet sich in dem Titel des Erstdrucks bestätigt. Dort ist von der Fantaisie d’Introduction die Rede... Die Sonate A-Dur KV 12 ist bislang nur als Trio für Cembalo mit Begleitung von Traversflöte oder Violine und Violoncello bekannt. Entstanden 1764 während des London-Aufenthalts der Mozartfamilie erschien das Werk im Frühjahr 1765 – tatsächlich in der Fassung für Cembalo mit den genannten Melodieinstrumenten. Was man bisher nicht bedachte: Die Begleitstimmen waren eine gutbürgerliche Modeerscheinung, d. h. man konnte sie nach dem Willen des Komponisten glatt weglassen, um die Substanz des Werkes freizulegen. Dass Mozart dies im Sinn hatte, belegt Rampes fesselnde Ersteinspielung dieser Fassung für Cembalo... Siegbert Rampe gehört zu den renommiertesten Musikwissenschaftlern und gleichzeitig zu den herausragenden Interpreten für historische Tasteninstrumente. Rampes Diskographie umfasst mehr als 50 CDs. Sein Weg als Professor für historische Tasteninstrumente führte ihn in die USA, an das Mozarteum Salzburg – und schließlich auch zu MDG... Aktuelle Konzerte: Siegbert Rampe 21.11.2005 Musikhochschule Zürich 29.12.2005 Glarus (Schweiz), Stadthaus Ennenda, 30.12.2005 Luzern 20.01.2006 Yverdon-les-Bains (Schweiz) 22.01.2006 Lausanne 23.01.2006 Fribourg (Schweiz), 24.01.2006 La Chau-de-Fonds (Schweiz), Wolfgang Amadeus Mozart: Sämtliche Clavierwerke Siegbert Rampe, Cembalo, Clavichord und Hammerklavier Vol. 1 MDG 341 1301-2 Vol. 2 MDG 341 1302-2 Empfehlung Michael Praetorius Weihnachtliche Motetten und Choralkonzerte Josef Haydn, Michael Haydn, Franz Xaver Gruber „Heiligste Nacht” Weihnachtliche Motetten Hassler Consort Franz Raml, Ltg. Hassler Consort Franz Raml, Ltg. MDG 614 0660-2 Farbiger kann Barockmusik nicht sein: Wechselnde Besetzungen und Satztechniken, virtuose Ornamentik und grandiose, kompakte Klangpracht beleuchten die altbekannten Weihnachtschoräle von unterschiedlichsten Seiten: Die hier aufgenommenden Lieder „Es ist ein Ros entsprungen”, „Nun komm der Heiden Heiland” oder „Vom Himmel hoch” werden vom Muff der Geschichte befreit und erhalten auf den historischen Instrumenten in authentisch verbriefter Spielpraxis den barocken Glanz zurück. John Rutter Music For Christmas Polyphony MDG 614 1048-2 „Eine der besten Weihnachtsplatten des Jahres” jubelt Financial Times: Selten gehörte Motetten und Instrumentalsätze der Wiener Klassik, mit großer Einfühlsamkeit von Meistern ihres Fachs vorgetragen, dem HasslerConsort. Nachtwächterrufe, Hornsignale, Hirtenweisen sind nur einige der melodischen Farben, die die Weihnachtsmusiken der beiden HaydnBrüder in die angenehme Nähe der böhmischen Musik rückt. Und als besondere Zugabe: „Stille Nacht” endlich einmal in der Originalversion... Auserkoren Gottfried Heinrich Stoelzel (1690-1749) Weihnachtsoratorium Epistel-Kantaten City Of Lond.Sinfonia John Rutter CDA 67245 / Codaex Handel's Company, Kammerchor der Marien-Kantorei Lemgo Rainer J. Homburg, Ltg. John Rutter komponiert „Carols” seit seiner Jugend und dies mit Qualität und musikalischer Fülle, mit allen Registern seines Könnens, abseits von C-Dur, Jinglebells und White Christmas. Es werden Bilder gemalt, samt der Stimmung und Atmosphäre, von heiter bis schwermütig. Wer sich an Weihnachten verzaubern lassen will, macht es sich mit dieser Aufnahme gemütlich, im besten Sinne des Wortes. MDG 605 1232-2 Alternative Barockkantaten ohne BWV-Nummer, und noch dazu solche Kleinodien? Ein neu entdecktes Weihnachtsoratorium? – Die Handel´s Company und der Kammerchor der MarienKantorei Lemgo unter Leitung von Rainer Johannes Homburg präsentieren den Beweis: vokale Sakralwerke vom Bachzeitgenossen Gottfried Heinrich Stoelzel in Ersteinspielungen. Und Bach? – Der führte Stoelzels Werke in Leipzig auf... Olivier Messiaen Vingt Regards sur l'Enfant-Jésus Louis-Claude Daquin Les Douze Noels Steven Osborne, Klavier CDA 67351 / Codaex RSAMD Chamber Choir & Players John Wallace Olivier Messiaens Werk „Vingt Regards sur l'EnfantJesus” besteht aus 20 intensiven Miniaturen, bei denen der Komponist seine religiösen, spirituellen und musikalischen Überzeugungen verarbeitet hat. Im Laufe von zwei Stunden sind Vogelgesang, ein wenig Liszt, Dissonantes zusammen mit einigen Passagen echter Zärtlichkeit und sogar Sinnlichkeit zu hören. Es ist ganz sicher Messiaens größtes Werk für Klavier - und ein echtes Juwel innerhalb des Weihnachtsrepertoires. CKD 254 / Codaex Diese Einspielung ist eine Premiere, da sie Daquins wohl bekannten „Douze Noels” (für Orgel) erstmalig mit den mittelalterlichen Versen verbindet, aus deren Kontext sie ehemals entnommen wurden. Zudem wurde der Orgelsatz orchestriert und später mit den dazugehörigen Textstrophen verbunden. Sicherlich hätte Daquin sich über die neue Fassung seines Werkes wie ein „Christkind” gefreut… 18 AUSGABE 2005/4 al I ndepe sic nd as ts i an n Germa ny CLASS aktuell iat ion of soc Cl As Marcel Dupré (1886-1971) Orgelwerke Vol. 6 « Weihnachten » Offertoire, Chorales op. 28, Annonciation op. 56 Six Antiennes pour le Temps de Noël op. 48 Variation sur un Noël op. 20 Ben van Oosten, Casavant-Orgel, Église Saint-Jean-Baptiste, Montréal MDG 316 1288-2 Weihnachten Vielleicht war es gerade diese von vier Engeln gekrönte Orgel, die - 1915 gebaut - Dupré zur Kompositionsmeisterschaft animierte: atemberaubende Läufe von chromatischen Terzen, repetierte Staccato-Akkorde, brillante Fugati und Quintolenbewegungen gipfeln in einer famosen Schlußtoccata, nur noch übertroffen von vollem Geläut der Weihnachtsglocken… Weihnachtliche Orgelmusik in Bethlehem Elisabeth Roloff an der Rieger-Orgel in der Geburtskirche in Bethlehem MDG 320 1345-2 Kein anderer Ort strahlt die Intensität aus, die eine festliche Orgelmusik mit weihnachtlichem Programm nahe legt: Bethlehem. Mit dieser Einspielung wird der Geburtsort des Messias mit seiner römisch-katholischen Pfarrkirche, aus der alljährlich die Mitternachtsmesse der Heiligen Nacht übertragen wird, in prächtige Schwingungen versetzt: Die Jerusalemer Titularorganistin Elisabeth Roloff stellt die kürzlich eingeweihte, imposante Rieger-Orgel mit weihnachtlicher Musik aus aller Welt vor. Dietrich Fischer-Dieskau Duo Crommelynck CLA 502304 / Klassik Center Alte und moderne Gedichte und Geschichten hat FischerDieskau ausgewählt und gelesen, stimmungsvoll kommentiert mit Mozart-Einspielungen des Klavierduos Crommelynck. Günter Raphael Advents- und Weihnachtsliedsätze Dresdner Motettenchor Matthias Jung CAN 558019 / Klassik Center Die erste Gesamtaufnahme der Bearbeitungen alter und bekannter Adventsund Weihnachtslieder durch einen der profiliertesten Komponisten (nicht nur) evangelischer Kirchenmusik des 20. Jahrhunderts. El noi de la mare Mutter & Sohn – Alte Musik zur Weihnachtszeit Zefiro Torna KTC 4007 / Codaex Weihnachtslieder variieren zumeist stark in Inspiration und Ton. Zefiro Torna präsentieren mit ihrer Einspielung eine Auswahl von westeuropäischen Weihnachtsliedern die vom Mittelalter bis zur Renaissance reichen. Hymnen, Motetten und Carols von wohlbekannten und anonymen Meistern kombiniert mit pastoralen und folkloristischen Liedern aus England, Flandern und der Provence vereinen sich auf dieser CD. Christmas Music Mit Emma Kirkby, Sopran London Baroque BIS 311135 Klassik Center Neben bekannten Weihnachtstiteln wie dem Konzert von Corelli, Kanon und Gigue von Pachelbel und Arien von Bach finden sich hier auch Entdeckungen wie ein Konzert von Böddecker oder eine Kantate von Alessandro Scarlatti. Benjamin Britten A Ceremony of Carols The Sixteen Harry Christophers COR 16034 / Codaex Brittens „A Ceremony of Carols” ist ungemein eingängig, spricht unmittelbar an und wirkt ungekünstelt, ja, fast naiv ohne dabei süßlich zu wirken. Der bekannte, gregorianische Choral „Hodie Christus natus est” eröffnet und beschließt das Stück, kehrt in meist recht kurzen Carols immer wieder auf, als kompositorische Grundlage oder in Form eines kurzen melodischen „Tributs”. Natürlich ist das Werk purer Britten, harmonisch und melodisch nicht nur interessant sondern auch unmittelbar schön anzuhören. AUSGABE 2005/4 19 Okna Fenster Musik für Trompete und Orgel an den historischen Orgeln von St. Jakobi in Lübeck Audiomax 906 1358-6 (Hybrid-SACD) Lübeck, Große Orgel St. Jakobi Joachim Pliquett Arvid Gast Fenster zum Klang D ie Kombination Trompete/Orgel gehört nicht umsonst zu den Senkrechtstartern der Besetzungsvarianten: Erst im klangsinnlichen 19. Jahrhundert entwickelte die Musikwelt diese Instrumentenkombination, um dem ohnehin prachtvollen Klang der Orgel auch noch lebendigen Atem zu geben. Und seither zieht uns die geballte Strahlkraft in den Bann – „Okna” (das Fenster) gibt den Blick frei auf eine faszinierende, festliche Klangwelt. Nach ihrer Debutaufnahme an der historischen Orgel des Brandenburger Domes präsentieren Joachim Pliquett und Arvid Gast einen weiteren, kulturhistorisch bedeutsamen Raum: die berühmte Lübecker Hauptkirche St. Jakobi in einer audiophilen 2+2+2-Abbildung, die die Solisten in mehrfacher Hinsicht erhaben erscheinen lässt... Die drei kostbaren, wundervoll den Raum füllenden Orgeln der Lübecker Kirche fungieren auf dieser Einspielung als Klang-Kontrapunkte zur Trompete: Ob Solist, Positiv, StellwagenKleinod auf der Seitenempore oder Hauptorgel im Mittelschiff – in der 2+2+2-Wiedergabe 20 breitet sich ein Koordinatensystem im gotischen Kirchenraum aus Klang, der in Breite, Tiefe und Höhe erfahrbar wird. Joachim Pliquett gehört zu den faszinierendsten Künstlerpersönlichkeiten der heute international tätigen Trompeterzunft. Mit seinem Partner, dem Organisten Arvid Gast, absolvierte er weltweit nicht weniger als 300 Solorecitals. Seine Stilsicherheit und hohe künstlerische Sensibilität prädestinieren ihn zur Mitarbeit an der Entwicklung von zahlreichen neuen Trompetenmodellen, die dieser Einspielung besonderen Glanz verleihen. Joachim Thalmann Aktuelle Konzerte 20.11.2005 12.12.2005 13.12.2005 14.12.2005 17.12.2005 18.12.2005 19.12.2005 20.12.2005 21.12.2005 31.12.2005 01.01.2006 Bergen-Enkheim Dresden, Frauenkirche *) Glashütte *) Frankfurt/Main *) Schweinfurt *) Rothenburg o.d.T *) Ansbach *) Ansbach *) Darmstadt *) Berliner Dom Lübeck, St. Jakobi *) mit dem Windsbacher Knabenchor, Leitung Karl-Friedrich Beringer www.pliquett-gast.de AUSGABE 2005/4 al I ndepe sic nd as ts i an n Germa ny CLASS aktuell iat ion of soc Cl As Swinging Lindberg D von Rundfunksendungen mit Musik versorgt. Shilkrets Konzert war ein absoluter Publikumserfolg. Stokowski war begeistert von dem Stück und wollte es sofort aufnehmen; da Shilkret aber bei der Einspielung nicht anwesend sein konnte, verschob man die Aufnahme auf einen späteren Zeitpunkt. Misslicherweise aber konnte sich Stokowski nicht mit Dorseys Manager über dessen Honorar einigen, was dazu führte, dass die Aufnahme nicht stattfand. Das Konzert geriet in Vergessenheit, und das Aufführungsmaterial ging verloren; die einzigen Relikte waren eine Amateuraufnahme der Uraufführung sowie eine beschädigte Partitur in Shilkrets Nachlass. Daraus hat der vorzügliche Posaunist Bryan Free in bewundernswerter Weise die gesamte Solostimme, die originale Kadenz sowie die Orchesterstimmen rekonstruiert. Christian Lindberg Und die wurde nun ersteingespielt auf der Hybrid-SACD BIS 501448 von Christian Lindberg. Musikbetriebs geworden. Ein Pionier des Cross- Ihn begleitet das São Paulo Symphonieorchester; over war schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Leitung hat John Neschling. Es ist Lindbergs der Dirigent Leopold Stokowski. Seine Idee, in feste Überzeugung, dass das Shilkret-Konzert neben den 1940er Jahren ein Konzert für einen Jazz- Gershwins Rhapsody in Blue seinen Platz als eines posaunisten in Auftrag zu geben, war nicht nur der großen Crossover-Konzerte einnehmen wird. mutig, sondern eine spektakuläre Innovation. Weitere witzig-geistreiche Werke auf dieser Genau dreizehn Jahre vor Lindbergs Geburt, CD sind Fredrik Högbergs Konzert „The Return am 15. Februar 1945, führte Tommy Dorsey of Kit Bones”, gedacht als Soundtrack zu einem mit Leopold Stokowski und dem New York imaginären Spaghetti-Western (der Solist hat Symphony Orchestra ein einzigartiges Posau- die Lizenz zu töten), und schließlich Lindbergs nenkonzert aus der Feder Nathaniel Shilkrets Eigenkomposition „Helikon Wasp” (s. auch auf. Wer den Namen nicht kennt: Shilkret BIS 501428), ein sehr persönliches Werk des hatte 1927 Gershwins Rhapsody in Blue auf- wie immer mit Spielwitz und verblüffender genommen, als Paul Whiteman und Gershwin Virtuosität überzeugenden Solisten. sich über Tempofragen zerstritten ... A. Rainer Man schätzt die Zahl der Aufnahmen, die Shilkret gemacht hat, auf über 36.000, darunter Einspielungen mit buchstäblich Hunderten der größten Stars jener Zeit. Legendäre Jazzer wie die Dorsey-Brüder, Artie Shaw, Bix Beiderbecke, Glenn Miller und Benny Goodman zählten zu seinen Mitmusikern. Er komponierte und dirigierte die Musik für über 600 Filme, u.a. den Fred Astaire/Ginger Rogers-Klassiker Swing Time (1936) und Mary of Scotland; Ende der 1930er Jahre hatte er Tausende BIS 501448 ass sich BIS seinen legendären Ruf als Label der Entdeckungen erarbeiten konnte, verdankt es auch und nicht zuletzt dem Posaunisten Christian Lindberg, der wie kaum ein anderer Künstler zum Gesamtkatalog beigetragen hat. Nun hat er wieder eine Entdeckung zu vermelden, und die fällt diesmal in den Bereich „Crossover”. Crossover – das ist eines der populärsten Schlagwörter des zeitgenössischen AUSGABE 2005/4 21 Hyperion – 25 Jahre im Licht des Sonnengottes A 66001 – so lautete 1980 die Katalognummer der legendären ersten Langspielplatte eines just gegründeten unabhängigen britischen Labels. An insgesamt vier Tagen im August und November des Vorjahres spielten Thea King und das Philharmonia Orchestra unter Alun Francis das Klarinettenkonzert a-Moll, op. 80 von Charles Villiers Stanford sowie Gerald Finzis Konzert für Klarinette und Streichorchester op. 31 ein. Diese Auswahl ist bezeichnend, ein geradezu kämpferisches, dabei urbritisches Gründungsmanifest hinsichtlich einer jetzt schon ein Vierteljahrhundert andauernden, einzigartigen Repertoirepolitik. George Edward „Ted” Perry, der die Geschicke Hyperions bis zu seinem Tod im Februar des Jahres 2003 lenkte, bekannte in einem Interview freimütig, dass er an italienischer Oper insgesamt nicht interessiert sei – einzige Ausnahme, aus sentimentalen Gründen, Puccini – ebensowenig wie an postjanacekscher Musik. Darüber hinaus könne er französischer Tasteninstrumentmusik – etwa d’Anglebert – wenig abgewinnen: „the twiddles just get on my nerves – they even have twiddles on the twiddles!” Puccini oder d’Anglebert sucht man, auch im neuesten Katalog tatsächlich vergebens, Musik nach Janacek findet man dagegen zuhauf: von Anatoly Alexandrow über Dmitri Schostakowitsch bis hin zu Alfred Schnittke ist in Hülle und Fülle Material vorhanden. Der überreiche, dabei exquisite Katalog von ca. 1300 Titeln umfasst schon seit den frühen Gründerjahren über 800 Jahre Musikgeschichte. 1981 entstand die denkwürdige Aufnahme „A feather on the breath of God” Sämtliche Geistliche Werke von Antonio Vivaldi auf 11 CDs CDS 44171 – Sequenzen und Hymnen der Äbtissin Hildegard von Bingen. Dem interessierten Publikum spätestens aus dem Sortiment einschlägiger esoterischer Buchhandlungen geläufig, war gerade die Musik Hildegards nur wenigen Fachleuten (wenn überhaupt) bekannt. Interessanterweise, ja glücklicherweise ist dieser Tonträger noch heute einer der meistverkauften des Labels und die „Heilige Hildegard von Hyperion” Schutzpatron und Financier so mancher Aufnahmeprojekte des Hauses. Wer im Katalog nach Symphonien von Beethoven, Brahms, Bruckner oder Mahler sucht, sucht vergeblich. 5205 CDH 5 Weit ab vom Mainstream hegt und pflegt Hyperion einen Garten rarer, dabei schönster Orchideen. Die Serie „The Romantic Piano Concerto”, ähnlich wie ihre jüngsten Ableger im Violin- und Violoncellofach, dürfte einzigartig sein. 38 Volumina umfasst das Vorhaben mittlerweile, ein Ende ist nicht abzusehen, wünschenswert schon gar nicht. Die maßstabsetzenden Einspielungen der Klavierkonzerte Nikolai Medtners durch den genialen Pianisten Nikolai Demidenko, die Aufnahmen der Klavierkonzerte von Henselt, Alkan, Busonis, jüngst erst Scharwenka (Nr. 1) und Rubinstein (Nr. 4) mit dem jede pianistische Höchstschwierigkeit meisternden Marc-André Hamelin machen diese Serie zu einer unentbehrlichen Ausgabe romantischer Klavierliteratur. Ein weiteres, gewaltiges Unternehmen ist die im wörtlichsten Sinne einzigartige Gesamteinspielung der Klavierwerke Franz Liszts des australischen Pianisten 5214 CDH 5 5217 CDH 5 25 Jahre – 25 Veröffentlichungen Anlässlich des Jubiläums veröffentlicht Hyperion 25 ganz besondere Einspielungen. Darunter befinden sich zwei außergewöhnliche Highlights, die auch nicht unter dem Weihnachtsbaum fehlen sollten. Zum einen handelt es sich um eine Sammelbox (40 CDs), die erstmals alle Folgen der Schubert Lied Edition zusammenfasst und zudem um drei Bonus-CDs (mit Musik von Schuberts Zeitgenossen) sowie einem Buch (auch einzeln erhältlich) mit allen Liedtexten ergänzt wurde. Das andere Highlight ist eine Sonderedition mit sämtlichen geistlichen Werken Antonio Vivaldis (11 CDs) die von Robert King und seinem Ensemble eingespielt wurde. Schubert, Franz Sämtliche Lieder Thomas, Arne Sechs beliebte Konzerte Capillas/Hernandez/Zipoli/u.a. Moon Sun And All Things Johnson, G./Sixty Soloists Nicholson/Paoi Baroque Orchestra Skidmore, J./Ex Cathedra CDS 44201 (40 CDs + Buch) Die Kompletten Liedtexte BKS 44201 Buch CDH 55251 SACDA 67524 Hybrid SACD Bennett/Howells/Leighton/u.a. O Magnum Misterium Chaminade, Cecile Klaviermusik Vol. 1 Vivaldi, Antonio Sämtliche Geistlichen Werke Layton, Stephen/Polyphony Jacobs, Peter CDH 55216 CDH 55197 King, R./King's Consort & Choir CDS 44171 (11 CDs) 22 AUSGABE 2005/4 al I ndepe sic nd as ts i an n Germa ny CLASS aktuell iat ion of soc Cl As Schuberts sämtliche Lieder inkl. aller Texte und Bonusmaterial CDS 44201 Leslie Howard. Auf nun schon 95 CDs dokumentiert er seit mittlerweile 20 Jahren jede von Liszt dem Klavier gewidmete Zeile. Auch dem Liedschaffen Franz Schuberts ist eine Gesamtausgabe gewidmet, auch sie in ihrer enzyklopädischen Vollständigkeit und der damit verbundenen Materialfülle ohnegleichen. Diese 37 Volumina umfassende Ausgabe, am Klavier ebenso exzellent wie in den BookletTexten von Graham Johnson betreut, dokumen- 5212 CDH 5 tiert in staunenswerter Weise die Hochwertigkeit des Unterfangens einerseits, die Entdeckerlust, die Talentförderung andererseits. Die Namen Juliane Banse, Christine Schäfer, Matthias Görne und Ian Bostridge sprechen Bände. Es versteht sich fast von selbst, dass auch diese Serie im eigenen Hause Nachfolgeprojekte wie eine Schumann-Lied-Edition (mittlerweile in neunter Folge) nach sich zog. Aber Hyperion wäre nicht „Britain’s brightest record label” ohne die Schätze englischer Musik, die so reichhaltig die Seiten des Katalogs zieren: Peter Holmans „The English Orpheus” – 50 Volumina (im weitesten Sinne) englischer Musik, die selbst dem verstocktesten Leugner einer musikalischen Tradition zwischen Henry Purcell und Benjamin Britten 5250 CDH 5 52551 CDH 5 Couperin, Francois Cembalowerke Vol. 3 Händel, Georg Friedrich Essential Händel Ives, Charles A Song - For Anything Hewitt, Angela Bowman/Kirkby/King/u.a. CDA 67520 HYPKING06 Croft, William Te Deum & Burial Service eines Besseren belehren. Daneben auch britische Orchestermusik in Hülle und Fülle. Und es sind nicht Edward Elgar, William Walton oder Ralph Vaughan Williams, die das Programm dominieren, sondern die bisher viel zu wenig bekannten Komponisten Rutland Boughton, Constant Lambert, Robert Simpson und Granville Bantock, dessen Musik bei Titanenvorstand Ted Perry wohl einem Damaskus-Erlebnis gleichkam. Nach 25 Jahren, 24 Gramophone Awards und unzähligen Auszeichnungen mehr, ist aus den ebenso selbstbewussten wie bescheidenen Anfängen ein, bedeutendes, ein im wahrsten Sinne notwendiges kulturelles Vermächtnis entstanden. Dieses Erbe zu bewahren ist im Hause Hyperion ein Bedürfnis und vornehmste Pflicht und so mit Sicherheit ein Garant für die nächsten zweieinhalb Dekaden im freundlichen Licht des Sonnengottes. Miguel Montfort 5253 CDH 5 5254 CDH 5 Finley, Gerald/Drake, Julius Locke, Matthew Anthems, Motetten, Ceremonial Music Rheinberger, Joseph Suiten für Orgel, Violine & Cello CDA 67516 Holman/Choir Of New College Herrick/Barritt/Lester CDH 55250 CDH 55211 Haydn, Franz Joseph Harmoniemesse & Kleine Orgelmesse Janacek, Leos Orchesterwerke Jeffers/Thompson/Volkov/BBCS Mendelssohn, Felix Klaviertrios 1 u.a. 2 CDH 55252 Hill, David/Brandenburg Orchestra./u.a. SACDA 67517 Hybrid SACD The Florestan Trio Rubinstein/Scharwenka, Romantic Piano Concerto Vol. 38 CDA 67485 Hamelin/Stern/ BBCS Gottschalk, Louis Moreau Klaviermusik Vol. 8 CDH 55208 Lasso, Orlando Di (Lassus) Missa Bell' Amfitrit' Altera Martin, Philip Howells, Herbert Klavierkonzert 2/u.a. O' Donnell/Westminster Choir/u.a. Stott/Stewart/Handley/Rlpo Scott/Choir Of St. Paul's/Paoi CDA 67536 Gounod/Hahn/Rossini/u.a. Souvenirs De Venise CDH 55205 Johnson/Lott/Murray Hummel, Johann Nepomuk Septette Op. 74 & 114 CDH 55217 Capricorn SACDA 67508 Hybrid SACD Philips, Peter Motetten Hill/Winchester Cathedral Choir Vasks, Peteris/Weill, Kurt Violinkonzerte CDH 55212 CDH 55254 Marwood, Anthony/AMF Linley, Thomas Lyric Ode Rachmaninoff, Sergej Musik für zwei Klaviere Nicholson, P./Paoi/u.a. Shelley, H./Macnamara, H. CDH 55253 CDH 55209 CDA 67496 CDH 55214 AUSGABE 2005/4 23 al I ndepe sic nd as ts i an n Germa ny CLASS Service iat ion of soc Cl As Breakthrough into a new Dimension 81 Minuten Musik und ein ausführlicher Testteil für Ihre Anlage. Sind Sie ein Alleskönner? Dann haben Sie bestimmt kein Problem, sich durch zentimeterdicke Anleitungen eines neuen Haushaltgerätes zu bewegen: DVD was weiß ich was und wofür… Ach - Sie hören ja nur Klassik – Sie besitzen einen CD-Spieler, der auch über die Jahre treu seinen Dienst erfüllt hat, indem er Sie mit den aktuellen CD-Neuheiten oder Ihren heiß geliebten älteren Schätzen klanglich verwöhnt hat. Haben Sie auch schon mal eine Scheibe eingelegt, die er Ihnen treuherzig verweigert hat? – Ja, ist halt eine DVD, da brauche ich ja einen anderen Spieler… Und übrigens, da sind ja auch die SACDs, die kann ich zwar mit meinem Spieler hören, aber da ist ja noch viel mehr verborgen?!? Und können Sie sicher sein, dass Ihr DVD-Spieler nicht ausschließlich die klangreduzierte Tonspur der DVD-Video ausschöpft anstelle der Traumkulisse der DVD-Audio? Leider ist die Vielfalt der angebotenen Tonformate so groß, dass das Vorhandensein von irgendwelchen technischen Kürzeln auf Prospekten und Frontplatten den musikalischen wie klassischen Liebhaber doch eher abschreckt als ihn zu begeistern. Dabei gibt es sie wirklich, MDG 906 1069-5 (DVD-A) Hey Bulldog Sugar Plum Fairies mit ausführlichem Testteil für Ihre Anlage MDG 906 1340-6 (SACD) (www.mdg.de) J.S. Bach Matthäuspassion Ltg. Enoch zu Guttenberg die wahren Alleskönner, Farao B 108050 (DVD-A) ungeheuer hilfreiche, sogar auf Wunsch äußerst preiswerte Haushaltshilfen, bei denen Sie einfach die Scheibe eingeben und das Gerät erkennt automatisch die optimale Wiedergabenorm. Und Sie - Sie brauchen nichts weiter zu tun, als sich bequem zurückzulehnen und sich die Musik servieren zu lassen. Egal, ob Sie nun Ihre CDs hören, oder ob Sie ein Musikvideo einlegen, oder eine der hochwertigen DVD-Audios, der neu kombinierten Dual-Discs oder die klangstarke SACD… Auf einen echten Alleskönner können Sie sich immer verlassen. Garantiert! Wie Sie so einen dienstbaren Geist bekommen können? Entweder Sie vertrauen auf Ihr Glück und gewinnen den unten abgebildeten Alleskönner. Oder Sie fragen Ihren Fachhändler nach einem Multiplayer, der mindestens die vier Formate CD, DVD-Audio, DVD-Video und SACD wiedergibt. (Sie werden überrascht sein, dass das sogar schon zum Studententarif möglich ist!) Erst wenn ein Multiplayer alle diese Formate wiedergeben kann, ist er für den uneingeschränkten Einsatz bei Ihnen zu Hause geeignet. Wenn nur eines der Formate fehlt, haben Sie sicherlich ein hochwertiges Gerät erstanden, aber eben keinen Alleskönner. Zum Beweis verlost CLASS verschiedenartige Scheiben zum Hören, zum Sehen, zum Testen, zum Genießen, mit denen Sie ganz nebenbei auch Ihre Wiedergabeanlage überprüfen können. Und wenn wir Ihr Herz dann für die Wiedergabe in Super-Hifi-Qualität – oder sogar in der nur noch dem Originalklang vergleichbaren Mehrkanalwiedergabe gewinnen können, dann haben wir unser Ziel erreicht, Ihnen noch ein Quäntchen mehr Vergnügen an dem zu verschaffen, das uns allen am nächsten ist: Musik! Pioneer DV-585A-S UVP 179 ¤ Info unter www.pioneer.de CLASS bedankt sich bei der Firma PIONEER für die großzügige Unterstützung dieser CLASS-Service-Aktion. Ihre Antwort senden Sie bitte per Post an: CLASS, Bachstr. 35, 32756 Detmold oder per Fax an: 05231-26186 oder an welcome@class-germany.de Einsendeschluss: 15. Dezember 2005 Absender: (www.farao-classics.de) When Lights Are Low Claire Martin & Richard Rodney Bennett LINN AKD 260 (Hybrid SACD) (www.linnrecords.com) Antonio Vivaldi Flötenkonzerte Conrad Steinmann DIVOX CDX-70407-5 (DVD-A + CD) (www.divox.com) Impressions of DVD Impressions of DVD die ultimative Video-TestDVD von SONOPRESS Und das können Sie gewinnen: 1. Preis: Wert 300 e Pioneer DV-585A-S in Silber + CLASS-Klangpaket 2. Preis: Wert 300 e Pioneer DV-585A-S in Schwarz + CLASS-Klangpaket 3. bis 10. Preis: Wert 130 e je ein CLASS-Klangpaket 11. - 30. Preis: je eine SACD der Sugar Plum Fairies „Hey Bulldog“ Bitte senden Sie mir einen Katalog von: (Gewünschtes bitte ankreuzen) DIVOX FARAO MDG Pioneer LINN Ja, ich möchte an der Verlosung teilnehmen! Meine Meinung und/oder Anregung zu CLASS - Aktuell lautet: Name, Vorname Straße / Nr. PLZ / Ort (CLASS-Mitglieder, deren Mitarbeiter und der Rechtsweg sind ausgeschlossen.) al I ndepe sic nd as ts i an n Germa ny CLASS aktuell Im Blickpunkt iat ion of soc Cl As Orchester & Konzert Bruckner, Anton Sinfonie Nr. 7 Yakov Kreizberg Wiener Symphoniker Elgar, Edward Sinfonie Nr. 2 Richard Hickox BBC National Orchestra of Wales Korngold, Erich Wolfgang Filmmusik Rumon Gamba BBC Philharmonic Martin, Frank Cellokonzert/Drei Tänze Montgomery/Viersen Netherlands Radio Chamber Orchestra PTC 5186 051 Hybrid SACD / Codaex CHSA 5038 Hybrid SACD / Codaex CHAN 10336 / Codaex KTC 1290 / Codaex Es muss eine große Genugtuung für Anton Bruckner gewesen sein: Der von Kritiker-Papst und Brahms-Verehrer Eduard Hanslick als begabter Trottel verlachte Komponist genoss nach der umjubelten Leipziger Ur- und Münchener Erstaufführung seiner siebten Sinfonie (1884/1885) nun auch den endlosen Beifall des Wiener Publikums, als das Werk dort im März 1886 erstmals gespielt wurde. Für den heutigen Hörer ist es kaum mehr nachvollziehbar, wie Hanslick die Sinfonie in einer Kritik als „unnatürlich, aufgeblasen, krankhaft und verderblich” beurteilen konnte: Die E-Dur-Sinfonie gilt wegen der überwiegend hellen Tonart(en) als Bruckners glänzendstes Werk und wegen seines grandiosen, unter dem Eindruck von Wagners Tod geschriebenen cis-Moll-Adagios als sein melodischstes und elegischstes. Die Zweite Sinfonie von Edward Elgar (1857-1934) steht zu Unrecht im Schatten seines weitaus populäreren sinfonischen Erstlings: Sie ist tiefgründiger, kühner, vielschichtiger, ihr wohnt ein emotionales Zwielicht inne, das nicht allzu weit entfernt ist von der Welt Mahlers, wenn auch mit deutlich britischer Färbung. Gewidmet ist die Sinfonie eigentlich dem Andenken des kurz zuvor verstorbenen Königs Edward VII. (1841-1910) – doch sie ist viel mehr als nur Ausdruck der Nationaltrauer um den Tod eines sehr beliebten Monarchen. Neben seinen Aufnahmen mit klassischer Musik hat sich Chandos mit seiner Reihe „Chandos Movies” in den letzten Jahren auch als Label für anspruchsvolle Filmmusik etablieren können. Nach einer Reihe von Neueinspielungen von Suiten namhafter (Film-)Komponisten – stellvertretend seien Malcolm Arnold, Ralph Vaughan Williams, Arnold Bax und Dmitri Schostakowitsch genannt – legt das Label nun erstmalig eine komplette Filmmusik vor, die in ihrer Vollständigkeit (55 Min.) zugleich eine Weltersteinspielung darstellt: „The Sea Wolf” von Erich Wolfgang Korngold (1897-1957). Korngold war ein musikalisches Wunderkind, hatte bereits Beachtenswertes komponiert, bevor er mit knapp 20 Jahren seinen größten Erfolg als Komponist mit der mystischen Oper „Die tote Stadt” feiern konnte. Im deutschen Konzertleben ist der Schweizer Komponist Frank Martin (1890-1974) kaum präsent. Die vorliegende Einspielung mit seinen Werken für Soloinstrumente und Orchester ist ein starkes Plädoyer für mehr Martin im Konzertsaal. Auf der Suche nach seiner eigenen musikalischen Sprache machte sich Frank Martin Anfang der 1930er Jahre mit der Zwölftontechnik Schönbergs vertraut. Bestimmte Elemente, die ihn ansprachen, verarbeitete er in den folgenden Jahren zu einer vollkommen eigenen Technik und einem sehr persönlichen Klangidiom, ohne dabei das Atonalitätsprinzip Schönbergs zu akzeptieren. Glanz und Gloria Die vorliegende Aufnahme ist ein LiveMitschnitt aus dem Wiener Konzerthaus vom Juni 2004. Am Pult der Wiener Symphoniker steht Yakov Kreizberg. Der Chefdirigent und Künstlerische Leiter des Netherlands Philharmonic Orchestra (seit 2003) zählt zu den gefragtesten Konzertdirigenten unserer Tage und dirigiert regelmäßig namhafte Orchester wie Berliner und Münchner Philharmoniker, Gewandhausorchester Leipzig, Concertgebouworkest Amsterdam, Sinfonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Bamberger Symphoniker, London Philharmonic Orchestra, Tschechische Philharmonie und die Orchester von New York, Philadelphia, Los Angeles, Chicago, San Francisco. Seit Herbst 2003 ist Yakov Kreizberg Erster Gastdirigent der Wiener Symphoniker. Geist der Freude Das Motto des Werks – Shelleys Zeilen „Selten, nur selten nahst du dich, Geist der Freude” – zieht sich durch alle vier Sätze: Gemütshaltungen wie Freude und Euphorie werden zwar beschworen, gleichzeitig jedoch immer wieder in Frage gestellt, im Scherzo sogar brachial attackiert, und der milde Epilog wirkt wie ein wehmütiger Abgesang auf eine untergehende Epoche. Angesichts der Entstehungszeit des Werks – es wurde im Mai 1911 vom Komponisten selbst in der Londoner Queen's Hall uraufgeführt – mutet seine Grundaussage geradezu prophetisch an. Richard Hickox, Dirigent der vorliegenden Aufnahme, zählt zu den begabtesten und vielseitigsten englischen Dirigenten unserer Tage. Seit dem Jahr 2000 steht Hickox dem BBC National Orchestra of Wales als Chefdirigent voran. In dieser Zeit ist es ihm gelungen, das Orchester in die erste Riege der britischen Orchester zu führen. Eindrucksvoller Beleg für diese Entwicklung sind die jüngsten Aufnahmen für Chandos mit Werken von Ralph Vaughan Williams, William Walton, Frank Bridge, Lennox und Michael Berkeley. Vater der Filmmusik Im Jahr 1938 emigrierte der jüdische Künstler vor den Nazis in die USA und ging nach Hollywood, wo er zum „Vater der Filmmusik” wurde. Korngold schuf Scores von symphonischer Qualität und legte damit die Grundlage zu dem, was wir heute unter Filmmusik verstehen. Bei Korngolds klangsinnlich-opulenten, herrlich orchestrierten Filmmusiken handelt es sich um in den Fanfaren und Märschen prächtig leuchtende, in den Liebesszenen innig bis leidenschaftliche sowie in den Action-Passagen rasante und wuchtige, klangschwelgerische Kompositionen. Neben „The Sea Wolf” findet sich auf der vorliegenden Aufnahme eine viersätzige, von Korngold selbst erstellte Konzertsuite aus seiner oscarprämierten Filmmusik zu „The adventures of Robin Hood” (1938). Ein Muss für alle Filmfans, ganz besonders aber für diejenigen, die den „Goldenen Zeiten” Hollywoods nachtrauern! AUSGABE 2005/4 25 Persönliches Klangidiom Martin hat nie die sichere tonale Basis in seiner Harmonik aufgegeben. Zu den wichtigen Werken aus dieser Periode zählt die hier vorgestellte Ballade für Cello und Kammerorchester aus dem Jahr 1949. Das 1966 entstandene und Paul Sacher gewidmete Cellokonzert folgt der klassischen Form: Der erste Satz ist ein Allegro moderato mit einer sehr langsamen Einleitung, der zweite Satz Adagietto hat den Charakter einer Sarabande, und im Finale verwendet Martin synkopierte Rhythmen, die, unterstützt durch das Timbre des Altsaxophons, dem Stück ein jazzartiges Gepräge geben. Die Drei Tänze für Oboe und Harfe (1970) sind vor allem eine Rhythmusstudie, gegossen in die Form eines Konzerts für Oboe und Harfe, Streichquintett und Orchester. Die abschließende Passacaglia entstand 1944 zunächst als Orgelwerk und wurde von Martin zwei Jahrzehnte später für die Berliner Philharmoniker in eine Fassung für großes Orchester umgearbeitet. Im Blickpunkt Chor und Lied LeipJAZZig-Orkester Vol. 1 LeipJAZZig-Orkester Stephan König VKJK 0511 / Codaex Das können nur ganz wenige: einem Orchester einen individuellen Klang geben. Das Besondere am LeipJAZZigOrkester ergibt sich aus den Beziehungen zwischen Bandleader und Musikern. Leipziger Allerlei Im Spannungsfeld von Komposition und strukturierten Freiräumen für Improvisation läuft die Band zur Hochform auf, weil sich alle in ihr musikalisch wieder finden. Die Musik, die Stephan König für das LeipJAZZig-Orkester komponiert, ist so vielfältig wie es die Musiker sind, die er dafür ausgewählt hat. Unter der stilistischen Klammer des Jazz gibt es Einflüsse von klassischen Kompositionstechniken, von Rock, von Techno, indischer Folklore, HipHop, Balkan-Rhythmik, Minimal Music, Zwölftontechnik und vieles mehr. Kompositionen und Improvisationen verzahnen sich dabei auf eine schlüssige Weise ineinander. Stephan König zaubert daraus eine Vielzahl von Stimmungen – originell, dabei nicht vordergründig mit Effekten spielend, sondern der Kraft der musikalischen Ideen vertrauend. Die kollektive Verausgabung gehört ebenso zu dieser Musik wie das Solo oder das Duo, der Big-Band-Sound ebenso wie die kammermusikalische Dimension. Die vorliegende Aufnahme dokumentiert ein Konzert von 1998, dem Gründungsjahr des Orchesters. Dass dieser Stilmix bei Publikum und Presse sehr gut ankommt, unterstreichen folgende Kommentare „Extrem hörenswert” schrieb etwa die „Volksstimme Magdeburg”, „eine große Überraschung” die renommierte FAZ. Und über ein Konzert auf dem Leipziger Marktplatz berichtete die ortsansässige „Volkszeitung”: „8000 Musikbegeisterte lauschten; Stephan Königs „LeipJAZZig-Orkester” brachte den Marktplatz zum Kochen.” Na dann viel Spaß beim Verkosten! Essential Händel King's Consort Robert King HYPKING06 / Codaex Während seiner eindrucksvollen Laufbahn, die über 50 Jahre dauerte, komponierte Georg Friedrich Händel für fast jedes Genre. So entstand ein gewaltiges Oeuvre von Opern, Oratorien, Oden, geistlichen Werken, Kantaten, Liedern, Concerti Grossi, Suiten, Solokonzerten und Sonaten. Im Repertoire des King's Consort nehmen Händels Werke seit mehr als einem Vierteljahrhundert eine zentrale Rolle ein. Auf Platte dokumentiert sind diese Interpretationen nahezu ausschließlich bei Hyperion: Die Bandbreite der ca. 20 Händel-Aufnahmen mit Robert King und seinem Ensemble reicht von Highlights wie der Wasser- und Feuerwerksmusik über gängige Werke wie die Ode for St. Cecilia's day bis hin zu unbekannten Oratorien wie Alexander Balus oder Joshua. Angesichts dieser Bandbreite lässt sich sehr gut nachvollziehen, dass es für Robert King – wie er im Booklet schreibt – „nicht leicht war, die 20 besten Händel-Nummern von den vielen HändelAufnahmen des Consorts auszuwählen und nur eine CD füllen zu dürfen”. Feuer & Wasser Die Mühe hat sich gelohnt: Denn es liegt damit – so King – „nun eine Reihe von ganz unterschiedlichen Juwelen eines der größten Komponisten klassischer Musik vor”. Die vorliegende Zusammenstellung mit Ausschnitten aus Instrumentalwerken, Oratorien, Oden und Anthems bietet nicht nur einen schönen Überblick über Robert Kings Händel-Aufnahmen der letzten 20 Jahre, sondern kann darüber hinaus noch mit zwei Neuheiten aufwarten: Denn erstmals bei Hyperion veröffentlicht wurden Kings Interpretation des Largo aus Händels Concerto Grosso op. 3 Nr. 2 und „Let the bright seraphim” aus dem Oratorium Samson mit der Sopranistin Lorna Anderson. 26 Buxtehude, Dietrich Geistliche Kantaten Vol. 2 Emma Kirkby/Michael Chanc/u.a. The Purcell Quartet Moon, sun & all things Barocke Musik aus Lateinamerika Vol. 2 Jeoffrey Skidmore Ex Cathedra CHAN 0723 / Codaex SACDA 67524 Hybrid SACD / Codaex Der wichtigste Beitrag Dietrich Buxtehudes (c.1637-1707) zur geistlichen Musik des deutschen Barock stammt aus jenen Abendmusiken, die der Lübecker Organist jedes Jahr vor Weihnachten. Mit der zweiten Folge in ihrer Gesamteinspielung der geistlichen Vokalwerke Buxtehude schließt das Purcell Quartet nahtlos an die erste Folge an, über die das Fachmagazin Rondo geschrieben hatte: „Zwei Generationen des Barockgesangs vereinen sich auf dieser CD mit einem der brillantesten Instrumentalensembles zu einer großartigen Interpretationsleistung auf dem Gebiet der vorbachischen Kantate: Emma Kirkby, Jahrgang 1949 und für lange Zeit hinsichtlich Virtuosität und Stilsicherheit unerreichte SängerIkone auf dem Gebiet der Alten Musik, beglückt den Hörer auch im sechsten Lebensjahrzehnt noch mit einer gut funktionierenden Stimme; Peter Harvey, der sich mit seinem edlen, sonoren und berückend wohlklingenden Material mehr und mehr zum Mercedes der „historisierenden” Baritone entwickelt, steuert ein ebenso profundes wie flexibles Fundament bei …” Renaissance- und Barockmusik aus Lateinamerika erhält in jüngster Zeit immer mehr Aufmerksamkeit, wobei deutlich wird, wie intensiv die abendländische Tradition von den Eroberern und später auch von den Kreolen (den Nachkommen europäischer Einwanderer) gepflegt wurde. Mercedes-Ikone Die Sänger offenbaren die Schönheiten dieser stets eng am Text komponierten, höchst sensiblen und delikaten Musik. Dazu spielen nicht weniger inspiriert und beglückend die hervorragenden Streicher des Purcell Quartet, klanglich abgerundet durch Peter Woolleys dezentes, souveränes Spiel der Continuo-Orgel.” AUSGABE 2005/4 Zeitreise Nach den hochgelobten „New World Symphonies” (CDA 67380) – „Klassik heute” schrieb dazu: „Ex Cathedra verfügt über einen klaren, voluminösen Ensembleklang und eine perfekte Intonation, das zugehörige Ex Cathedra Baroque Ensemble produziert einen runden, geschmeidigen, federnden Gesamtklang.” – setzen Ex Cathedra und Jeffrey Skidmore ihre spannende Reise in die Zeit des lateinamerikanischen Barock nun mit einer weiteren Zusammenstellung fort: „Moon, sun & all things” bietet lateinamerikanische Musik des 17. und 18. Jahrhunderts aus der unglaublichen Fülle jenes großartigen Repertoires, das Skidmore bei seinen Forschungsreisen in Bolivien, Mexiko und den USA entdeckt hat. Mehrere Tage war Skidmore im feuchten Dschungel Ostboliviens auf mit Schlaglöchern übersäten Sandstraße gereist und hatte dabei über zwanzig Kirchen besucht, an mehreren Messen teilgenommen und zahlreiche Konzerte sowie hunderte von Chiquito-Indianerkindern gehört, die ihr barockes Erbe in ihren Städten und Dörfern pflegten. Die Reihenfolge der vorliegenden Aufnahmen folgt dem Abendgottesdienst und beginnt mit dem einleitenden Wechselgesang, gefolgt von drei polyphonen Psalmvertonungen, einem Choral und dem Magnificat. al I ndepe sic nd as ts i an n Germa ny CLASS aktuell iat ion of soc Cl As Kammermusik Schubert, Franz O Seligkeit! Johanette Zomer Arthur Schonderwoerd Egidius Kwartet KTC 1288 / Codaex Dieses besondere Schubert-Programm mit dem Egidius Kwartet, der Sopranistin Johannette Zomer und dem Pianisten Arthur Schoonderwoerd beleuchtet die vokalen Ensemble-Stücke. Die musikalische Lebensreise beginnt in Schuberts Jugendzeit mit dem mehrstimmigen „Totengräberlied”, das er zusammen mit Mitstudenten aufführte. Aus der Zeit der ersten sog. Schubertiaden stammen die Lieder „Das Dörfchen”, „Die Geselligkeit” und „Sehnsucht” nach Goethe. Es folgen die Lieder „Schicksalslenker”, „Blicke nieder” und „Wanderers Nachtlied”, die im Jahr 1822 entstehen. Diese Kompositionen werden oft mit Schuberts persönlichen Umständen – seiner Krankheit, Armut und künstlerischen Frustrationen – assoziiert. Mitte der 1820er Jahre, als die Schubertiaden immer populärer werden, komponiert er die mehrstimmigen Lieder „Mondschein”, „Grab und Mond” und „Nachthelle”. Das berühmte „Ständchen” (1827), eigentlich für Frauenstimmen bestellt, schreibt Schubert aus Versehen zunächst für Männerchor. Aus Versehen Solisten der vorliegenden Aufnahme sind das niederländische Egidius Kwartet. Das Männerquartett wurde 1995 von vier Mitgliedern aus Ton Koopmans Amsterdam Baroque Choir mit dem Ziel gegründet, Renaissance- und zeitgenössische Musik der Niederlande aufzuführen. Um jeglichen Anschein von Orthodoxie zu vermeiden, wird jede Abweichung von diesem Repertoire – sei es Musik von Kurt Weill, Henry Purcell oder eben Schubert – als willkommene Abwechslung angesehen. Johann Nepomuk Hummel Potpourri op. 53, Serenaden opp. 63 + 66 Consortium Classicum Dvorák, Antonin Strichquintett op. 77 – Streichsextett op. 48 The Nash Ensemble Prinz Louis Ferdinand Sämtliche Klaviertrios Vol. 1 Trios opp. 2 + 10 Trio Parnassus MDG 301 1344-2 / Codaex GLD 4011 / Codaex MDG 303 1347-2 / Codaex Das ist ihre Domäne! Die Musiker des Consortium Classicum stellen mit dieser Ersteinspielung Kammermusik von höchster Virtuosität vor – die „Potpourris” Johann Nepomuk Hummels (1778-1837), die weiland aufgrund ihrer feinen Zutaten nicht nur in Hauskonzerten, sondern auch bei abendlichen Feiern in Wiens kaiserlichen Gärten für Furore sorgten... Die beiden hier eingespielten Werke stellen wichtige Stationen in Dvoráks kompositorischer Entwicklung dar. Das Streichquintett G-Dur op. 77, wegen seiner extravaganten Besetzung oft lapidar auch als „Kontrabassquintett” bezeichnet, reichte Dvorák 1875 für einen Wettbewerb der Prager Künstlervereinigung ein. Der Komponist, in seiner Jugend noch ein glühender Wagnerianer, bekennt sich hier zu einem mitreißend leichten Tonfall: Durch die Hinzuziehung des Kontrabasses wird das Violoncello von seiner schwerfälligen Bassfunktion befreit zugunsten einer melodischen Kantabilität, die an vielen Stellen unmittelbar zum Mitsingen anregt. Dvorák gewann im Übrigen den Ersten Preis. Das Streichsextett op. 48 aus dem Jahr 1878 ist das erste seiner Kammermusikwerke, in dem Dvorák einen tschechischen Nationalstil verfolgte. So fügte er zwei slawische Elemente ein: die Dumka, ein ukrainischer Liedtyp, der es ihm besonders angetan hatte und von dem er in späteren Werken häufig Gebrauch machen wird, und der Furiant, ein lebhafter tschechischer Tanz. Mehr als zwanzigmal legte das Trio Parnassus an der Seite von MDG richtungsweisende Einspielungen vor: Diesmal sind es die sämtlichen Klaviertrios des legendären Prinz Louis Ferdinand von Preußen (1772-1806), dessen Vol. 1 allein schon das Vorurteil widerlegt, es sei audiophil alles Wichtige gesagt… Feuerteufel Hummel war nicht nur wie Mozart ein musikalisches Wunderkind - wenig nach ihm geboren, wurde er auch dessen Schüler und – für zwei Jahre – sogar sein Hausgenosse. Unermüdlich feilte er an seiner Laufbahn als Komponist, Pianist und Dirigent. Sein Können basierte nicht zuletzt auf den unzähligen Abendstunden, die er vierhändig mit den Mozarts phantasierte... In Hummels originellem Potpourri op. 53 leben die phantastischen Operngestalten „Blaubarth”, „Jean de Paris”, die „Vestalin”, aber auch „Don Giovanni” wieder auf – eine feurige Mischung, wie sie lebendiger nicht sein kann. Und in der Serenade op. 66 befinden sich sogar Regieanweisungen des Arrangeurs: „Während dieses Marsches gehen die begleitenden Instrumente einer nach dem anderen ab. Das Klavier verbleibt auf seinem Platz.” Das Consortium Classicum ist eines der bedeutendsten Bläserensembles unserer Zeit und ist bei MDG mit mehr als 30 exemplarischen Einspielungen vertreten. Der Mentor des Ensembles, Dieter Klöcker, stieß in jahrelanger Forschungsarbeit in Bibliotheken, Schlössern und Klöstern auf Autographe oder Bearbeitungen von Werken großer Meister des 18. und 19. Jahrhunderts und überraschte so die Fachwelt mit zahlreichen Wiederentdeckungen. Extravagante Besetzung Das englische Nash Ensemble spielt Dvorák tief- und hintergründig: Der finstere, stockende Beginn im Streichquintett op. 77 erinnert an Schuberts Streichquartett „Der Tod und das Mädchen”. Verzerrende Sentimentalität oder unangebrachte Harmlosigkeit sind dem Ensemble fremd. AUSGABE 2005/4 27 Preußens Gloria Louis Ferdinand war ein echtes Multitalent – er war nicht nur ein kluger Staatsmann, sondern „... schön wie Apollo, geschickt in allen Leibesübungen, ein gewandter und dreister Reiter...” und war nachweislich ein Virtuose auf dem Klavier, wie es im ausgehenden 18. Jahrhundert wenige gab. Immerhin zollte ihm sogar ein gewisser Beethoven Respekt. Kunststück! – denn Louis Ferdinand mangelte es nicht an Anregungen. Im Berliner Salon von Rahel Levin-Varnhagen, die er im Mai 1800 kennengelernt hatte, traf er auf Geistesgrößen wie Brentano, Schleiermacher, die von Humboldts, Schlegel und Tieck. Nicht wenige Musikhistoriker sehen in dem Prinzen den Wegbereiter für Chopin, Schubert, Weber, Hummel, Mendelssohn und Schumann. Letzterer war es denn auch, der Schubert und Louis Ferdinand in einem Atemzuge nannte und in ihnen die poetischen Pioniere der Romantischen Bewegung sah. Mit Werken wie dem Klaviertrio op. 10 greift der Prinz seiner Zeit in der Tat mehr als eine Generation voraus: Dem Trio ist eine Einleitung vorgesetzt, die gewissermaßen die Keimzelle der Motive aller folgenden Sätze darstellt und auf drei unerhört spannende und ausdrucksvielfältige Sätze vorbereitet. Unbedingt empfehlenswert! Im Blickpunkt Kammermusik César Franck Klavierquintett Ernest Chausson Klavierquartett Spiegel String Quartet Jan Michiels, Klavier MDG 644 1351-2 / Codaex Vierzig Jahre konnte sich César Franck (1822-1890) um das Genre der Kammermusik herumdrücken, dann traf es ihn wie der Blitz: Franck wurde von dem Reichtum der Gattung geradezu infiziert und schrieb fortan leidenschaftliche Werke, die die Kammermusikwelt des späten 19. Jahrhunderts dominieren sollten, allen voran das herrliche Klavierquintett F-Dur, mit dem das Spiegel Streichquartett eine weitere Visitenkarte bei MDG abgibt. Leidenschaft und Klarheit „Erwarten Sie kein düsteres Werk. Überhaupt nicht. Es ist fast überschwänglich. Und sehr leicht.” – Ernest Chaussons (1855-1899) Selbsteinschätzung seines Klavierquartettes A-Dur gibt etwas von der Transparenz und Leichtigkeit wieder, die Kammermusikfreunde an dem Werk begeistern. Die elegante Melodik und ätherische Harmonik weist deutlich auf den Impressio-nismus voraus. Leidenschaft und Klarheit sind die Ingredienzien, die Franksche Kammermusikkompositionen auszeichnen. Verträumte Meditationen wechseln mit lyrischen und feurigen Passagen, Melancholie mit majestätischer Würde: große, himmlische Kunst, die Maßstäbe setzen sollte. Maßstäbe, denen sich das in Antwerpen beheimatete Spiegel Quartett hervorragend gerecht wird, kein Wunder, widmen sich die Musiker um Elisa Kawaguti – selbst Laureatin des Königin ElisabethWettbewerbs Brüssel – heute allein der Kammermusik- und Lehrtätigkeit. „Spiegel” ist nach Stereoplay eine „Fundgrube qualitätsvoller Kammermusik, geadelt durch exzellente, konturenscharfe Klangqualität.” – Bitte überprüfen Sie selbst! Tastenmusik Maurice Ravel Quartett Germaine Tailleferre Quartett (1919) Darius Milhaud Streichquartett Nr. 4 Leipziger Streichquartett Gustav Jenner Klarinetten-Sonate op. 5 Trio Es-Dur für Klarinette, Horn und Klavier Martin Litschgi, Klarinette Nadja Helble, Horn Iryna Krasnovska, Klavier MDG 307 1359-2 / Codaex MDG 603 1343-2 / Codaex Dreimal extravagantes Frankreich – dreimal richtungsweisende Kammermusik: vorgetragen mit glasklarer Exzellenz. Das Leipziger Streichquartett stellt sein immenses Können dieses Mal in den Dienst der Trias Ravel / Tailleferre / Milhaud. Wer kann schon von sich behaupten, von Brahms gelobt worden zu sein? Gustav Jenner (1865-1920), das Kompositionstalent, vor dem selbst der grantige Hanseat den Hut zog, schuf zwei unbekannte, faszinierende Kammermusikwerke, die hier zum ersten Mal auf CD präsentiert werden: das Es-Dur-Trio für Klarinette, Horn und Klavier sowie die Klarinettensonate op. 5 – eingespielt von einem Trio der jungen Generation, das mit dieser Produktion ihr MDG-Debüt gibt. Sprühend vor Genialität Maurice Ravel (*1875), Germaine Tailleferre (*1892) und Darius Milhaud (*1892) waren etwa gleich alt und hatten die 30 noch nicht erreicht, als sie die Streichquartette schrieben, die auf dieser CD versammelt sind. In allen drei Fällen handelt es sich um Werke junger Komponisten – funkelnd vor Feuereifer und sprühend vor Genialität. Tailleferre nutzt auf unbefangene Weise verschiedene Modelle und Möglichkeiten der Gattungsgeschichte, und auch Milhaud setzt auf Anflüge an den Alten Stil und die damit verknüpfte Sphäre des Erhabenen. Ravels Streichquartett markiert dann die technische und ästhetische Neuorientierung der französischen Musik nach der Jahrhundertwende. Die über 60 CDs des Leipziger Streichquartetts – darunter Gesamteinspielungen der Werke von Mendelssohn, Mozart, Beethoven, Schubert, Brahms, Ives, Weill, Dessau, Eisler, Berg, Schönberg, Webern – sind mit ungezählten Auszeichnungen geehrt worden: „Referenz! ... ein Optimum an Werktreue und künstlerischer Klarheit” bescheinigt Fonoforum völlig zurecht diesem in jeder Hinsicht außerordentlichen Quartett. 28 Hutmacher Von Keitum auf Sylt stammend, wo er 1865 geboren wurde, verbrachte Gustav Jenner seine Schulzeit zunächst in Mülheim a. d. Ruhr und ab 1884 in Kiel. Bereits in jungen Jahren lernte er Klavierspielen und nahm zusätzlich Kompositionsunterricht. Die positive Antwort von Johannes Brahms („... stehe Ihnen in vollem Maße zu Diensten”) veranlasste Jenner im Februar 1888 von Kiel nach Wien umzuziehen – Jenner wurde zum einzigen Kompositionsschüler, den Brahms jemals annahm... Jenners Zeit in Wien dauerte mit kurzen Unterbrechungen bis 1895, als er sich um die freigewordene Stelle als Akademischer Musikdirektor an der Universität Marburg bewarb. Marburg sollte mit Jenner einen höchst kompetenten und agilen Hochschullehrer erhalten: 1900 wurde ihm der Professorentitel und 1904 die Ehrendoktorwürde verliehen. Die Solisten stürzen sich mit Feuereifer in die neu entdeckte Klangwelt Jenners und verhelfen den unbedingt hörenswerten Werken zu einer beeindruckenden klanglichen Lebendigkeit. AUSGABE 2005/4 Albéniz, Isaac Iberia Marc-André Hamelin CDA 674767 2 CDs / Codaex Die Suite Iberia des spanischen Komponisten Isaac Albéniz – „12 Nouvelles Impressions en Quatre Cahiers”, so der vergleichsweise bescheidene Untertitel – entstand in den Jahren 1905-08. Diese vier Triptychen, deren horrende, geradezu hypertrophe technische Schwierigkeiten Albéniz beinahe dazu veranlaßt hätten, das Werk noch im Manuskript zu zerstören, gehören ohne Zweifel zu den Meisterwerken der Klavierliteratur des 20. Jahrhunderts. Olivier Messiaen zufolge ist Iberia „das Wunder des Klaviers...”, den Etüden und Balladen Chopins, den Images und Préludes Debussys, Ravels Gaspard de la Nuit, den Etüden Schumanns und Liszts, ja den Konzerten des „göttlichen Mozart” und den Sonaten Beethovens ebenbürtig, „überragt Iberia alles und alle”. Tönende Reisen Mehr nur als Ansichtskarten eines idealisierten, dabei freundlich-folkloristischen Spaniens, sind diese Impressionen „Phonoramen” im Sinne Leopold Godowskys „tönende Reisen für das Pianoforte” durch ein höchst lebendiges, gleichzeitig mythisches, in allen Farben, Klängen und Rhythmen pulsierendes Iberien. Die Reise führt, von den wehmütigen, nostalgischen Klängen der Evocación an, deren Mischung aus südlichem fandango und aragonesischer jota die Halbinsel gleichsam umarmt, über das musikalische Kernland Andalusien – Sevilla, Málaga, Cádiz, Jeréz, Granada und Almeria – bis hin zum habanera-Taumel des alten, so anmutig volkstümlichen Madrider Viertel Lavapiés. al I ndepe sic nd as ts i an n Germa ny CLASS aktuell iat ion of soc Cl As Neuheiten AGPL Mozart/Vorisek Live At Wigmore Hall Demidenko, Nikolai AGPL 1008 ALBA Bach, Johann Sebastian Orgelwerke Vuola, Kari alb209 Kortekangas, Olli O mare mio - Chorwerke Candomino alb27 Madetoja, Leevi A Sea of Stars Volmer, Arvo alb211 Platypus Ensemble Satsang Platypus Ensemble alb212 Salonen, Esa-Pekka Maasta/Of the earth Emo Ensemble alb26 AMBITUS Bottesini/Proto/Françaix/u.a. Bassa nova Hook, Ch./Nussbaum, B. amb 96 892 Buxtehude/Bach/Rinck/u.a. Die Ahrend-Orgel der Lutherkirche zu Leer Zerer, Wolfgang amb 96 869 Legnani/Molino/Giuliani Chitarra Concertante Evers, Reinbert Chamber Orchestra Vilnius amb 96 845 Mendelssohn/Brahms/u.a. O schöne Nacht Madrigalchor Kiel Woebcken, Friederike amb 96 883 Piazzolla/Leitner Contrabajisimo - A. Piazzolla doublebass affairs Hook./Nussbaum/ Bläserphilh. Mozarteum amb 96 870 Ravel, Maurice/Bartók, Béla Mira Kvartatten Mira Quartett amb 96 868 Rojko/Takemitsu/ Schnebel cum grano salis Aitken/Evers/ Froleyks/Kleine amb 96 867 Telemann, Georg Philipp Orgeltranskriptionen Cerutti, Laura amb 96 891 APR Mendelssohn Bartholdy, Felix Klaviermusik Tryon, Valerie APR 5595 Rachmaninoff/Scarlatti/u.a. Live At Carnegie Hall Vol.5 Barere, Simon APR 5625 ARCO DIVA Barber, Samuel Violinkonzerte Válek, Martin up0082 Dvorak, Antonin Svatá Ludmila Bélohlávek, Jiri up0078 2 Hybrid SACDs Taneyev, Sergei I. Streichtrio D-dur Czech String Trio up0076 ASV Bruch, Max/Schumann, Robert Klarinettenkonzert/u.a. Kanoff/Coletti/Placidi/Rpndr/u.a. DCA 1180 Pressestimmen Widor, Charles-Marie Orgelsinfonien 9 & 10 Filsell, Jeremy DCA 1172 ASV GOLD Dvorak, Antonin Streichquintett & Sextett/u.a. The Nash Ensemble GLD 4011 Poulenc, Francis Sonaten/Suite Franc./Serenade Wallfisch, Raphael/York, John GLD 4014 Schubert, Franz Die Winterreise Tear, Robert/Ledger, Philip RSN 3053 Sibelius/Tschaikowsky Violinkonzerte Brodsky/Salwarowski/Witt/Prso RSN 3056 AUDIOMAX Bach, J.S./Buxtehude/u.a. Okna-Musik F. Trompete & Orgel Pliquett, Joachim/Gast, Arvid AUD 906 1358 ASV LIVING CLASSICS AVANTICLASSIC Dvorak/Elgar/Bruch Cellokonzerte/Kol Nidrei Casals, P./Walter, B./Lso AJC 8557 Fire Dance Lakatos, Roby & Ensemble AVANTI 10182 Schumann, Robert Fantasiestücke Op.73/Sonaten Schwarzberg, D./Leschenko, P. AVANTI 10192 Lambert/Meyerbeer/Walton/u.a. The Rio Grande/Horoscope/u.a. Lambert, C./Hom/Pol/u.a. AJC 8558 ASV LIVING ERA Bird Ornithology Parker, Ch./Davis/Gillespie/u.a. AJA 5566 Finian's Rainbow/Brigadoon Logan/Richards/Wayne/ Brooks/u.a. AJA 5530 Groovin' High Gillespie, D./Coltrane/Parker/u.a. AJA 5565 It's Love, Love, Love The King Sisters AJA 5588 Jeru Gerry Mulligan Quartet/Baker, C AJA 5612 Milestones Miles, Davis AJA 5567 Radio Stars Of America Benny, Jack AJA 5595 Serenaden Semprini, Alberto AJA 5511 Sing A Song Of London Astaire/Ellington/Coward/ Lynn/u.a. AJS 2004 (2 CDs) Slow, Slow, Quick, Quick, Slow V.Silvester & His Ballroom Or. AJA 5559 The Chee-Chee Girl Murphy, Rose AJA 5486 The Man With The Horn Ray Anthony And His Orchestra AJA 5549 Vintage Trains-Steam Age Songs Acuff/Dorsey/Miller/Snow/u.a. AJA 5610 Wakey Wakey! Billy Cotton & His Band AJA 5557 Yankee Doodle Boy Murray, Billy AJA 5608 ASV RESONANCE Christmas Past & Present Skidmore, J/Ex Cathedra RSN 3054 Beethoven/Haydn/Mozart/u.a. The Art Of The Lindsays The Lindsays RSB 404 (4 CDs) Debussy/Prokofieff/Vivaldi/u.a. Winter Spivakov/Serebrier//SCO/RPO/u.a. RSN 3055 Haydn, Franz Joseph Sinfonien 80, 83, 84 u.a. 87-89 Glover, Jane/Lmp RSB 203 (2 CDs) Rachmaninoff, Sergej Klavierkonzert 2/Rhapsody Prats, J.L./Batiz, E./Mcpo RSN 3050 BEL CANTO SOCIETY Non Ti Scordar Di Me Gigli, B./Brandt, I./Gardner, J. BCSD 0504 DVD Video Leoncavallo/Bellini Ridi Pagliaccio Ricci, L/Gigli, Beniamino BCSD 0513 DVD Video Liszt/Donizetti/Serrano/May/u.a. Ein Stern Fällt Vom Himmel Schmidt, Joseph/u.a. BCSD 0406 DVD Video May, Hans Waltz Time Tauber, R./Raye.C./Stein, P.L. BCSD 0413 DVD Video May/Meyerbeer/Schubert/Strauss My Song Goes Round The World 0/Schmidt, Joseph BCSD 0529 DVD Video Puccini/Rossini/Stolz Zauber Der Boheme Kiepura, Jan/Eggerth, Marta/u.a. BCSD 0534 DVD Video BIS Bach, Johann Sebastian Ouvertüren Suzuki, Masaaki bis501431 2 Hybrid SACDs Bach, Johann Sebastian The Magic of Bach Fagius, Hans bis501544 Barber, Samuel Tango in Blue Serebrier, José bis501175 Lidholm, Ingvar Khoros Ericson, Eric bis501549 (2 CDs) Mozart, Wolfgang Amadeus Sämtliche Flötenkonzerte Bezaly, Sharon bis153901 SACD Hybrid Nielsen, Ludvig Orgelwerke Moe, Bjørn Kåre bis501494 Rachmaninov, Sergej 2. Klaviersonate/Transkription Sudbin, Yevgeny bis501518 SACD Hybrid Schönberg, Arnold Klavierwerke Pöntinen, Roland bis501417 Shilkret, Nathaniel Posaunenkonzerte Lindberg, Christian bis501448 SACD Hybrid Shostakovich, Dmitri Symphonie Nr. 8 c-moll op. 65 Wigglesworth, Mark bis501483 SACD Hybrid Sumera, Lepo Mushroom Cantata Kaljuste, Tonu bis501560 BLACK BOX Tavener, John Schuon Lieder Rozario/The Schubert Ensemble BBM 1101 BUDAPEST MUSIC CENTER Check It Out, Igor Lakatos, Bela S./Lukacs, Miklos BMCCD 108 La Manivelle Magyare La Campagnie Musiques A Ouir/u.a. BMCCD 113 Meselia Hill Mihaly Borbely Quartet BMCCD 105 Refracting Sounds Elemer Balazs Group BMCCD 106 Bartok, Bela Der Wunderbare Mandarin/u.a. Eötvös/Junge Dt. Philharmonie BMCCD 58 Eötvös, Peter Atlantis Eötvös, P./Krso/Soswr/Bbcso BMCCD 7 Eötvös, Peter Electrochronicle Eötvös/Klenyan/Negyesy BMCCD 72 Eötvös, Peter Ima/Cosmos/Correspodence Pellegrini Quartet/Grau/Krso BMCCD 85 Eötvös, Peter Intervalles-Interieurs/u.a. Eötvös/Klangforum Wien BMCCD 92 Eötvös, Peter Snatches Eötvös/Bbcso BMCCD 97 Eötvös, Peter Vocal Works Molnar/Eötvös/Soswr/u.a. BMCCD 38 Eötvös/Beethoven Zero Points/Symphony Nr. 5 Eötvös, P./Gso/Esm BMCCD 63 Mozart, Wolfgang Amadeus Sinfonien 25 & 40 Kocsis, Z./Unp BMCCD 107 Satie/Cage/Liszt Socrate/Via Crucis Ranki, Dezso/Klukon, Edit BMCCD 100 Scriabin, Alexander Etrangete/Strangeness Csalog, Gabor BMCCD 099 CAMERATA Bassinstinct The Double Bass Players CM 28089 Bochsa/Vanhal/Dupuy/Eberl Klassische Sonaten Leister, Karl/Bognar, Ferenc CM 28060 Vivaldi, Antonio Kammermusik Indermühle/Brizi/Turkovic/u.a. CM 28019 CANTATE Dorfman, Joseph Das sie leben Schuck, Stefan can558024 CARO MITIS Rosetti, Antonio Bohemian Mutineer Pratum Integrum Orchestra cm12005 CHANDOS Arnold/Britten/Elgar/Walton/u.a. British Orchestral Classics Hickox/Marriner/Lso/Amf/Bbc/u.a. CHAN 24128 Balakirew, Mily Alexejewitsch Sinfonien 1u.a.2/Klavierkonzert/u.a. Shelley/Sinaisky/Bbcp CHAN 24129 (2 CDs) Buxtehude, Dietrich Geistliche Kantaten Vol 2 Kirkby/Chance/Purcell Quartet CHAN 0723 D' Avalos, Francesco Maria Di Venosa Bullock/Summers/D' Avalos/Pol CHAN 10355 Durufle, Maurice Sämtliche Werke Für Chor Marlow/Choir Trinity College CHAN 10357 Dyson, George Violinkonz./Concerto Leggiero/u.a. Mordkovitch/Parkin/Hickox/Cls CHAN 10337 Elgar, Edward Sinfonie 2/In The South Hickox, R/Bbcw CHSA 5038 Hybrid SACD Howells, Herbert Missa Sabrinensis/Stabat Mater Watson/Roshdestwenskij/Lso/u.a. CHAN 24127 (2 CDs) Hummel, Johann Nepomuk Vol.3:Messe D Moll/u.a. Gritton/Nicholls/Hickox/Cm90 CHAN 0724 Karlowicz, Mieczyslaw Returning Waves/Episode/u.a. Torchinsky/Noseda, G./Bbcp CHAN 10298 Korngold, Erich Wolfgang Die Filmmusik von E.W.Korngold Gamba, Rumon/Bbcp CHAN 10336 Liszt, Franz Sinfonische Dichtungen Vol.1 Noseda, G./Bbcp CHAN 10341 Schostakowitsch, Dimitri Sämtl. Streichquartette Vol. 6 Sorrel Quartet CHAN 10329 Smetana, Friedrich (Bedrich) Die Verkaufte Braut Mackerras/Pol/Royal Opera Chor CHAN 3128 Stephan, Rudi Orchesterwerke Stadler/Caetani/Meso CHSA 5040 Hybrid SACD Tippett, Michael Sinfonien 1-4 Hickox, Richard/Boso CHAN 10330 (3 CDs) Tippett, Michael The Rose Lake/Ritual Dances Hickox, Richard/Bbcw CHSA 5039 Hybrid SACD Verdi, Guiseppe Complete Preludes, Overtures/u.a. Downes, E./Bbcp CHAN 10343 Wagner/Mozart/Gluck/Sullivan Grosse Opernarien Brewer, C./Parry, D./Pol CHAN 3127 CLASSOUND Borodin, Alexander Prinz Igor Ermler/Nesterenko/Obt/u.a. CLASS 002 DVD Video Rimsky-Korssakoff, Nikola Sadko Atlantov/Arhipova/Simonov/u.a. CLASS 001 DVD Video Tschaikowsky, Peter Iljitsch Schwanensee Plisetskaya/Bogatirev/Bolshoi CLASS 003 DVD Video CLAVES Brahms, Johannes Klavierwerke Pantillon, Marc cla502508 „Hey Bulldog” Nowhere Man, I am the Walrus, Blackbird + Bonus Tracks + Sound Test Part The Sugar Plum Fairies MDG 906 1340-6 (Hybrid-SACD) Man traut seinen Ohren nicht! Das sind doch die Beatles oder nicht? MDG hat sich einen Jugendtraum erfüllt und eine meisterhafte Illusion aus Natur und traumhaft arrangierter Musik täuschend perfekt in den Raum gesetzt: Ein Vollbad in Klangkunst – mit klassischer Akribie gelebt, gespielt, gesungen und aufgezeichnet! The Sugar Plum Fairies – they are real Nowhere Men: Gekonnte sängerische Virtuosität, gepaart mit historischer Aufführungspraxis der frühen sechziger Jahre… auch die Instrumente sind Originale, Baujahr 1957ff. – darunter sogar das seit der analogen Eiszeit ausgestorbene vieltönige Mellotron. Hey Bulldog, I am sure, I am the walrus. Man lächelt unwillkürlich: Da sind die Erinnerungen an die überwältigenden Beatles-Titel, da sind umherschwirrende Vögelchen, die mit dem geistigen Ohr genau dort zu orten sind, wo man sich die Position der Musiker damals auch gerne vorgestellt hätte: Blackbirds singing in the dead of night. Mehr noch: Wie high das Hi-Hat wirklich ist, erfährt man nur in 2+2+2. Dass Hunde gemeinhin vorne bellen aber hinten wedeln, wird ebenso deutlich. Und wenn dann die Zugabe die Stille eines Sonnenaufganges in den norditalienischen Alpen wiedergibt, möchte man nie wieder eine andere SACD hören. Und nie wieder seine Lautsprecher anders aufstellen. Und nie wieder… Nur noch Blackbirds und einsame Käuzchen schreien hören. Informationen rund um die alten und neuen Aufnahmetechniken, Bonusmaterialien zum direkten Vergleich und ein informativer Klang-Test-Teil ergänzen das 61Minuten-und-42-Sekunden-Angebot dieser übrigens auch für jede Stereoanlage gültigen Scheibe. (Infopress 7/2005) AUSGABE 2005/4 29 Neuheiten Saint-Saëns, Camille Klavier für die linke Hand Rebstein, Antoine cla502502 Massenet, Jules Le Roi de Lahore Viotti, Marcello dyn500487 (2 CD) COLLEGIUM EDA Bennett, Richard Rodney Sea Change Rutter, J/The Cambridge Singers CSACD 901 Hybrid SACD Rutter, John Fancies Rutter, J/The Cambridge Singers CSCD 516 Rutter, John Gloria Rutter, J/The Cambridge Singers CSCD 515 Rutter, John The Sprig Of Thyme Rutter, J/The Cambridge Singers CSCD 517 Matsushita, Isao Musik f. Saxophon aus Berlin Lunte, Frank eda29 CORO Britten, Benjamin A Ceremony Of Carols Christophers, H./The Sixteen COR 16034 Cardoso, Manuel/Lobo, Alonso Renaissance Portugal Christophers, H./The Sixteen COR 16032 De Victoria, Tomas Luis Requiem 1605/u.a. Christophers, H./The Sixteen CORSA 16033 Hybrid SACD Victoria, Tomas Luis De Devotion to our Lady Vol.1 Christophers, H./The Sixteen COR 16035 CYBELE RECORDS Sporck/Crijns/Maier/Goodman/u.a. Neue Niederl. Gitarrenmusik Cicilia, Diangelo CYB 260801 Hybrid SACD DAL SEGNO Bach/Beethoven/Mozart/u.a. Great Female Pianists Vol.1 Landowska, Wanda/Hess, Myra DSPRCD 011 Strauss, Richard/Faure, Gabriel Strauss Spielt Strauss Strauss, Richard/Faure, Gabriel DSPRCD 010 DANACORD Andersen, Joachim Werke f. Flöte und Klavier Jensen, Thomas dac642 Balakirev, Mily Klavierkonzert Nr. 1 Marshev, Oleg dac616 Berg, Gunnar Klavierwerke Berg, Béatrice dac613 (2 CD) Brahms, Johannes Der frühe Brahms Marshev, Oleg dac643 Couperin, Francois Liselotte Selbiger, Cembalo Selbiger, Liselotte dac645 (2 CD) Diverse Raritäten der Klaviermusik Diverse dac649 Prokofiev, Sergei Klavierkonzerte Nrn. 1-5 Marshev, Oleg dac584 DYNAMIC Donizetti, Gaetano Pia de Tolomei Arrivabeni, Paolo dyn533488 (2 DVD Video) ET’CETERA El Llibre Vermell De Montserrat Cobla La Principal D'amsterdam KTC 1286 Bach, J.S./Kurtag/Schubert Quasi Una Fantasia Spinette, Inge/Michiels, Jan KTC 1283 Clemens Non Papa/Crequillon/u.a. Priest And Bon Vivant Capilla Flamenca/La Caccia/u.a. KTC 1287 Dufay/Des Prez/Hermann/u.a. El Noi De La Mare Zefiro Torna KTC 4007 Haydn, J./Clementi, M. Bartolozzi Trios Trio Galatea KTC 4010 Ives, Charles Songs Alexander/Crone KTC 2508 (2 CDs) Martin, Frank Cellokonzert/Ballade/u.a. Viersen/Montgomery/Nko/u.a. KTC 1290 Merula/Cazzati/Castello/Casati Paradiso Armonico V. Heygen/Backes/More Maiorum KTC 4012 Schubert, Franz O Seligkeit! Zomer/Egidius Kwartet/u.a. KTC 1288 FONÉ Bach, J.S./Paganini/Massenet Violinkonzerte Ughi, Uto/I Filarmonici Di Roma FONE 028 Hybrid SACD Bach, J.S./Ysaye/Paganini Live In Roma Ughi, Uto FONE 034 Hybrid SACD GENUIN Reger, Max Klaviervariationen Watzinger, Wolfgang gen04510 GIMELL Allegri/Mundy/Palestrina Miserere/Vox Patris Caelestisu.a. Phillips/The Tallis Scholars GIMSE 401 Hybrid SACD Victoria Requiem Phillips/Tallis Scholars GIM 0205 HUNGAROTON Bonneau, Paul Werke f. Saxophon u. Klavier Rigó, Sándor hun532296 Carissimi, Giacomo Kantaten Ensemble Solamente hun532254 Delavigne, Philibert Les Fleurs op. 4 Le Berger Fortuné hun532201 Diverse Szenen und Arien Svéd, Alexander hun532329 Haydn, Franz Joseph 6 Sonaten f. Violine u. Viola Szabadi, Vilmos hun532361 Hubay, Jenö Werke f. Viol. u. Klav. vol 8 Szecsödi, Ferenc hun532312 Kodály, Zoltán Werke f. gem. Chor Vol.2 Debrecen Kodály Chorus hun532365 Koessler, Hans Kammermusik Szabó, Péter hun532331 Kraft, Anton Cellosonaten op. 1 Máté, Balász hun532292 Mozart, Wolfgang Amadeus 3 Sonaten Quartetto Luigi Tomasini hun532343 Obrecht, Jacob Missa fors seulement/Cela sans Bali, János hun532319 HYPERION Arne, Thomas Six Favourite Concertos Nicholson/Paoi Baroque Orch. CDH 55251 Bennett/Howells/Leighton/u.a. O Magnum Misterium Layton, Stephen/Polyphony CDH 55216 Capillas/Hernandez/Zipoli/u.a. Moon Sun And All Things Skidmore, J./Ex Cathedra SACDA 67524 Hybrid SACD Chaminade, Cecile Klaviermusik Vol.1 Jacobs, Peter CDH 55197 Couperin, Francois Cembalowerke Vol.3 Hewitt, Angela CDA 67520 Croft, William Te Deum & Burial Service Scott/Choir Of St. Paul's/Paoi CDH 55252 Gottschalk, Louis Moreau Klaviermusik Vol.8 Martin, Philip CDA 67536 Gounod/Hahn/Rossini/u.a. Souvenirs De Venise Johnson/Lott/Murray CDH 55217 Händel, Georg Friedrich Essential Händel Bowman/Kirkby/King/u.a. HYPKING06 Haydn, Franz Joseph Harmoniemesse & Kl. Orgelmesse Hill, David/Brandenburg Orchestra/u.a. CDH 55208 Howells, Herbert Klavierkonzert 2/u.a. Stott/Stewart/Handley/RLPO CDH 55205 Howells, Herbert Lambert's/Howell's Clavichord Mc Cabe, John CDH 55152 Hummel, Johann Nepomuk Septette Op.74 & 114 Capricorn CDH 55214 Ives, Charles A Song - For Anything Finley, Gerald/Drake, Julius CDA 67516 Janacek, Leos Orchesterwerke Jeffers/Thompson/Volkov/Bbcs SACDA 67517 Hybrid SACD Lambert, Constant Romeo Und Julia/Klavierkonzert Plowright, J./Lloyd-Jones/Enp CDA 67545 30 AUSGABE 2005/4 Lasso, Orlando Di (Lassus) Missa Bell' Amfitrit' Altera O' Donnell/Westminster Choir CDH 55212 Linley, Thomas Lyric Ode Nicholson, P./Paoi/u.a. CDH 55253 Liszt, Franz Annees De PelerinageSuisse/u.a. Hough, Stephen CDA 67424 Locke, Matthew Anthems, Motetten, Ceremonial M. Holman/Ch. Of New College/Paoi CDH 55250 Macmillan, James Die Sieben Letzten Worte/u.a. Layton/Polyphony/Britten Sinf. SACDA 67460 Hybrid SACD Mendelssohn Bartholdy, Felix Klaviertrios 1 u.a. 2 The Florestan Trio CDA 67485 Philips, Peter Motetten Hill/Winchester C. Choir/Paoi CDH 55254 Rachmaninoff, Sergej Musik Für Zwei Klaviere Shelley, H./Macnamara, H. CDH 55209 Rheinberger, Joseph Suiten F. Orgel, Violine&Cello Herrick/Barritt/Lester CDH 55211 Rossini, Gioacchino Streichersonaten 1-6 Wallfisch, E./Marshall, M./u.a. CDH 55200 Rubinstein, A./Scharwenka, F.X. Romantic Piano Concerto Vol.38 Hamelin, M.A./Stern, M./Bbcs SACDA 67508 Hybrid SACD Schubert, Franz Die Kompletten Liedtexte BKS 44201 Buch Schubert, Franz The Complete Songs Johnson, G./Sixty Soloists CDS 44201 (40 CDs) Schwantner, Joseph Angelfire/Beyond Autumn/u.a. Meyers, A.A./Litton, A./Daso/u.a. CDA 67493 Vasks, Peteris/Weill, Kurt Violinkonzerte Marwood, Anthony/Amf CDA 67496 Vivaldi, Antonio Sämtliche Geistlichen Werke King, R./King's Consort & Choir CDS 44171 (11 CDs) IDIS Liszt, Franz Klavierwerke Berman. Lazar idi6470 (2 CD) LINN RECORDS When Lights Are Low Martin, Claire/Bennett, Richard AKD 260 Hybrid SACD Daquin, Louis-Claude Les Douze Noels Wallace/Rsamd Chamber Choir/u.a. CKD 254 Händel, Georg Friedrich Operatic Arias Bell, Emma/Egarr, R./Sco CKD 252 Hybrid SACD MDG Hey Bulldog The Sugar Plum Fairies MDG 906 1340 SACD Hybrid (2+2+2) Bull, John Walsingham Rampe, Siegbert MDG 341 1258 Burgmüller, Norbert Instrumentalwerke und Lieder Klöcker/Shirai/Schmalfuss/u.a. MDG 328 1365 Daniel-Lesur/Presti/ Wissmer/u.a. Prestilagoyana Heinrich-Albert-Duo MDG 603 1348 Dupre, Marcel Orgelwerke Vol.7 Van Oosten, Ben MDG 316 1289 Dvorak, Antonin Quartett Op.96/ Bagatellen/u.a. Ma'alot Quintett MDG 345 1356 Franck, Cesar/Chausson, Ernest Klavierquintett/Streichquar. Spiegel Steichquartett MDG 644 1351 Liszt, Franz Hymne A La Nuit Bavouzet, Jean-Efflam MDG 604 1350 Liszt, Franz Orgelwerke Vol. 2 Schönheit, Michael MDG 906 1352 Mendelssohn Bartholdy, Felix Sämtliche Streichquartette Leipziger Streichquartett MDG 307 1364 Mozart, Wolfgang Amadeus Klavierkonzerte Vol.2 Zacharias, Christian/Ocls MDG 340 1298 Mozart, Wolfgang Amadeus Salzburger Kirchenmusik Neumann/Kölner Kammerchor MDG 932 1346 Prinz Louis Ferdinand Sämtliche Klaviertrios Vol.1 Trio Parnassus MDG 303 1347 Ravel/Tailleferre/Milhaud Streichquartette Leipziger Streichquartett MDG 307 1359 Rossini, Gioacchino Klavierwerke Vol.5 Irmer, Stefan MDG 618 1353 Schönbeg/Zemlinsky/Mahler Verklärte Nacht/Trio/Klavquar. Wiener Klaviertrio MDG 342 1354 Schostakowitsch, Dimitri Sämtliche Sinfonien Vol.4 Sinfonie Nr.8 Beethoven Orchester Bonn Kofman, Roman MDG 937 1204 Hybrid SACD Soegijo/Sjukur/Asmara/u.a. Asiatische Klavier-Avantgarde Schleiermacher, Steffen MDG 613 1322 Strauss, Richard Klavierquartett Op.13/u.a. Mozart Klavierquartett MDG 643 1355 MEGADISC Prokofieff/Wustin/Sokolov/u.a. Bird's Eye Sokolov, Ivan MDC 7804 Sumera, Lepo To Reach Yesterday Lill/Lohuaru/Reval Ensemble MDC 7814 MUSICAPHON Bach, Johann Sebastian Schleicht, spielende Wellen Rilling, Helmuth mus551354 Hartmann, Karl Amadeus Das Klavierwerk Döberlein, Wolfgang mus556856 al I ndepe sic nd as ts i an n Germa ny CLASS aktuell iat ion of soc Cl As Neuheiten OEHMS CLASSICS PENTATONE Bach/Rubinstein/Schumann/u.a. Brahms, Johannes Haydn-Var./Alt-Rhapsodie/u.a. Naef/Vonk/NRSO Piano Recital Kabanova, Alina OEHMS 520 Bach/Brucker/Silcher/u.a. Machet Die Tore Weit Glaser/Hanft/Chor des BR/u.a. OEHMS 535 Beethoven, Ludwig Van Sinfonien 1& 2 Antonini, Giovanni/KO Basel OEHMS 605 Beethoven, Ludwig Van Sinfonien 2 & 3 Skrowaczewski/RSOSB OEHMS 522 Brahms/Rheinberger/u.a. Die Orgel d. Stadtkapelle Winthertur PTC 5186045 Hybrid SACD Stay In Tune With Pentatone Fischer/Kodama/Kreizberg/RNO/u.a. PTC 5186086 Hybrid SACD Bruckner, Anton Sinfonie 7 Kreizberg, Yakov/WSY PTC 5186051 Hybrid SACD Getty, Gordon Young America - Chorwerke Chernov/Tilson-Thomas/SFSO/u.a. PTC 5186040 Hybrid SACD Mozart/Rossini Opernarien Von Stade/De Waart/ROP Bleicher, Stefan Johannes PTC 5186158 Hybrid SACD OEHMS 543 Dvorak, Antonin Mozart, Wolfgang Amadeus Jugendsinfonien 8,9,19 u.a. Vol.3 Marriner, Neville/AMF Sinf. Nr. 9/Böhmische Suite Anguelov, Ivan/RSOBT OEHMS 555 Holliger/Kagel/Rihm/Vasks/u.a. 21st Century Instrumental Solos PTC 5186138 Hybrid SACD Saint-Saens, Camille Sinfonien Inbal, Eliahu/RSO Frankfurt Various PTC 5186157 Hybrid SACD OEHMS 533 Mozart, Wolfgang Amadeus PHAEDRA Klarinettenkonzert/Sinfonien Schmidl/Bolton/Mos OEHMS 538 Muffat, Georg Apparatus Musico-Organisticus Kelemen, Joseph OEHMS 604 Orff/Monteverdi/Genzmer/u.a. Tempora - Alles Hat Seine Zeit Blank, Robert/Carl Orff Chor OEHMS 531 Poulenc/Messiaen/u.a. Geistliche Chormusik Dijkstra/Chor des BR OEHMS 540 Ravel/Schumann Kreisleriana/Miroirs Schuch, Herbert OEHMS 541 Schubert/Schönberg Sonate A-Dur D959/Suite Op.25 Schumann, Robert Waldszenen/Kinderszenen/u.a. Beenhouwer, Jozef De PH 292018 Hybrid SACD QUERSTAND Leipjazzig-Orkester Vol.1 König/Leipjazzig-Orkester VKJK 0511 Albeniz/Kreisler/Massenet/u.a. Joys And Sorrows Thüringer Salonquintett VKJK 0508 Beethoven, Ludwig Van Mdr Ed.12:Messe C-Dur Op.86 Oelze/Elsner/Luisi/Somdr/u.a. VKJK 0522 Koerppen/Schmidt-Kowalski/u.a. Die Gläserne Stadt/u.a. Duo Pianoworte VKJK 0513 RAM Purcell, Henry Gabriel s Oboe Hoff, Brynjar sim501153 Traditional Nowell sing we Quattro Stagioni sim509052 THOROFON Distler, Hugo Geistliche Chormusik op. 12 Abel, Konrad von tho502463 Scelsi, Giacinto Trilogia Kuhn, Jessica tho502480 SUPRAPHON Brahms/Dvorak/Janacek Sonatina/Sonaten Suk, Josef/Firkusny, Rudolf SU 3857 Dvorak, Anton (Antonin) Sinfonien 8 & 9 Mackerras, Charles/PS SU 3848 Dvorak, Anton (Antonin) Slawische Tänze Op.46 & 72 Mackerras, Charles/TP SU 3808 Dvorak, Antonin Meine Heimat/Nocturen/Scherzo Neumann/TP SU 3818 Dvorak, Antonin Slawische Tänze & Dokumentation Talich, Vaclav/TP SU 7010 DVD Video Dvorak, Antonin Talich Ed. Vol.05: Klav.Kon./u.a. Talich, Vaclav/TP/u.a. SU 3825 Mozart, Wolfgang Amadeus Talich Ed. Vol.04: Sinfonie 39 Talich, Vaclav/TP/u.a. SU 3824 Rejcha, Antonin Requiem Matl/Prague Philharmonic Choir SU 3859 Suk, Josef Klavierwerke Stepan, Pavel SU 3820 Zelenka, Jan Dismas Composizioni Per Orchestra Laferriere, X.J./Luks/Collegiu SU 3858 TACTUS Rachmaninoff/Strawinsky Sinfonische Tänze/Petruschka Jansons, Mariss/CGO RCO 05004 Hybrid SACD Anonymus Nativitas Schola Gregoriana Scriptoria tac100006 Bassani, Giovanni Battista Balletti, Correnti... op. 1 Armonico Cimento tac642701 Boccherini, Luigi Flötenquintette Guidetti, Nicola tac740205 Tartini, Giuseppe Triosonaten La Magnifica Comunità tac692003 Vivaldi, Antonio Le Quattro Stagioni op. 8, 1-4 Ensemble Respighi tac672244 SAPHIR TDK – ARTE DELL ARCO Casadesus, Robert Quartette Quatuor Manfred GCK 20041 Casadesus, Robert Variationen/Sonaten Bouvery, J.F. GCK 20042 Fauré, Gabriel Cello und Klavier Kartunnen, Anssi lvc1048 Mendelssohn Bartholdy, Felix Lieder ohne Worte Girod, Marie-Catherine lvc1053 (2 CD) Schmitt, Florent Crépuscules, Ombres Wagschal, Laurent lvc1055 Schoeck, Othmar Orchesterwerke Jordan, Armin lvc1052 Gabrielli, Domenico L'opera Completa Per Vioncello Suzuki/Balssa/Ohtsuka TDK AD009 Haydn, Joseph 6 Trios F. Flöte, Viol. & Cello Suga/Wakamatsu/Suzuki TDK AD013 Haydn, Joseph Sinfonien 6, 7 & 8 Suzuki/Orch. Libera Classica TDK AD801 Vivaldi, Antonio 9 Sonaten Für Violoncello & Bc Suzuki/Zipperling/Palviainen TDK AD012 ORGAN SIMAX TELOS Bach, Johann Sebastian Das Orgelwerk vol. 3 Leonardy, Bernhard org7216 Duarte, John 3-way project Olsen, Stein-Erik sim501253 Mahler, Gustav Das Lied von der Erde Smith, Robert Dean tls1002 Perl, Alfredo OEHMS 550 ORANGE MOUNTAIN MUSIC New Music New York 1979 Glass/Monk/Gibson/Llist/Mumma OMM 0015 Glass, Philip Orion Riesman/Glass/Arvanitaki/A OMM 0021 Glass, Philip Glass Cuts, Remixed OMM 0023 Reich, Steve From The Kitchen Archives No.2 Reich/Becker/Chambers/Harten OMM 0018 ONYX Schubert, Franz Oktett F-Dur D 803 Mullova Ensemble ONYX 4006 Turnage, Mark-Anthony This Silence Power/Brown/Nash Ensemble/u.a. ONYX 4005 OPUS MILLESIME Bach, Johann Sebastian Orgelwerke Vol. 1 Wolf, Jürgen ram50504 RAMÉE Caldara, Antonio Cantate, Sonate Ed Arie La Gioia Armonica RAM 0405 Muffat, Georg Armonico Tributo Van Heyghen/Les Muffatti RAM 0502 RCO LIVE AUSGABE 2005/4 31 VAI Princess Of Musical Parody Russell, Anna VAI 4340 DVD Video Beethoven, L./Brahms, J. Trio Op.1/Trio Op.87 Istomin-Stern-Rose Trio VAI 4337 DVD Video Beethoven, Ludwig Van Streichquartette 9 u.a. 11 Guarneri String Quartet VAI 4339 DVD Video Beethoven/Donizetti/Händel/u.a. Marilyn Horne In Recital Horne, Marilyn/Katz, Martin VAI 4323 DVD Video Bellini/Händel/Mozart/Weber/u.a. An Evening With Kiri Te Kanawa Kanawa/Dutoit, C./Osm VAI 4341 DVD Video Brahms/Schubert/Schumann/Wolf Master Classes 1: Lotte Lehmann Lehmann/Allen/Chronis/u.a. VAI 4326 DVD Video Debussy, Claude Homage To Debussy Ciccolini, Aldo VAI 4353 DVD Video Gluck/Wolf/Canteloube/u.a. Elena Nikolaidi In Recital Nikolaidi, Elena/Bourassa, Guy VAI 4342 DVD Video Leoncavallo/Mozart/Verdi/u.a. An All-Star Gala Milnes, Sherrill/u.a. VAI 4355 DVD Video Mozart/Haydn/Vivaldi In Concert De Los Angeles/Brott/u.a. VAI 4336 DVD Video Puccini/Cilea/Mascagni/Tosti/u.a. Renata Tebaldi - A Portrait Tebaldi/Bjoerling/London/u.a. VAI 4324 DVD Video Saint-Saens/Ravel Klavierkonzerte Ciccolini/Ros-Marba/u.a. VAI 4352 DVD Video Satie/Debusy/Ravel/Rachmaninof Aldo Ciccolini In Recital Ciccolini/Barbini/u.a. VAI 4338 DVD Video Strauss/Mozart/Wagner/ Weber/u.a. Master Classes 2: Lotte Lehmann Lehmann/Allen/Chronis/u.a. VAI 4327 DVD Video Tschaikowsky/Massenet/Liszt/u.a. The Art Of Grace Bumbry Bumbry/Beaudry/Ro Canada/u.a. VAI 4334 DVD Video Wagner/Verdi/Puccini/Lehar/u.a. Gwyneth Jones In Concert Jones/Streatfeild/OSQ VAI 4344 DVD Video VDE GALLO Bach, Johann Sebastian Coming Bach for flute Vol. 1 Kutluer, Sefika gal501163 Bach, Johann Sebastian Coming BACH for flute Vol. 2 Kutluer, Sefika gal501164 Flury, Richard Kammermusik/Lieder Hofmann, Rosmarie gal500866 Ginastera, Alberto Orchesterwerke Sawicki, Roberto gal501161 Glareanus, Henricus Loritti Dodechachordon 1547 Ensemble Glarean gal501157 Luther, Martin Lieder und Instrumentalwerke Carpe Diem Genève gal501165 Mozart, Wolfgang Amadeus Die Klassische Klarinette Bohemia Festival Duo gal501166 Ponce, Manuel Werke für Gitarre Bernal, Carlos gal501181 Vivaldi, Antonio 6 Concerti op. 10 Kutluer, Sefika gal501160 VMS Schnyder/Weill/Gershwin Jazz Meets Weill & Gershwin Taylor/Drew Jr./Schnyder VMS 161 Schubert Die Schone Mullerin Anton, G./Althoff, Sigrid/Came VMS 162 WERGO Berio, Luciano Canticum novissimi testamenti Neue Vocalsolisten/Newears 4Clarinets/XASAX/Rundel WER 66782 Cage/von Osten/Wei CageAnimations von Osten, Sigune/Wei, Wu ARTS 81102 Shalom Comrade! Yiddish Music in the Soviet Union Aleksandrovitsh/Guzik/Tal/u.a. SM 16272 Guillou, Jean Der Gesang des Kosmos. Guillou, Jean / Economos, Gérard ORG 71065 DVD Video Henze, Hans Werner Ein Landarzt / Das Ende einer Welt Henze/Hermann/WDR SO+Chor WER 66662 Hindemith, Paul Das lange Weihnachtsmahl Ziesak/Wallén/RSB/Janowski/u.a. WER 66762 Hippler, Dietmar Das Universum des Dr. D Hippler, Dietmar ARTS 81112 Rihm, Wolfgang Sphäre um Sphäre/Frage Kammer/Ensemble recherche/Vis WER 66772 Rihm, Wolfgang Moment-Aufnahme. Ein Porträt Abbado/BP/NDR SO/ u.a. MV 08035 DVD Video Schneid, Tobias Prelude/Weird Scenes/u.a. Rosman/Löffler/musikFabrik/u.a. WER 65602 Spassov, Bojidar Fiato continuo musikFabrik WER 20602 Willi, Herbert Eirene/Räume/Geraume Zeit Friedrich/Schulz/RSO SB/u.a. WER 66732 Winkler, Stephan Vom Durst nach Dasein/u.a. Winkler/KE Neue Musik/u.a. WER 65562 DualDisc WÜNSCHELBURGER EDITION Reimann, Ignaz Transeamus usque Bethlehem Gola, Bogdan wbe53001 Reimann, Ignaz Die Christkindlmesse Wieners, Peter wbe53002 CLASS Service Nur im guten Fachgeschäft können Sie das vollständige Klassikangebot und kompetente Beratung erwarten. Auch in Ihrer Nähe, zum Beispiel: PLZ 0…. 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Dussmann das KulturKaufhaus Friedrichstraße 90 10117 Berlin Ton Art Deitmerstraße 7 12163 Berlin Musikhaus Walter Oehme Onkel-Tom-Straße 3 14169 Berlin Kunstkabinett Hauptstraße 17 14776 Brandenburg Musikhaus Münkwitz Wokrenter Straße 31 18055 Rostock Althen & Claussen Musikhaus Puschkinstraße 71 19055 Schwerin PLZ 2…. Hanse CD Große Bleichen 36 20354 Hamburg Smile Records Bremer Straße 1 21244 Buchholz SiTo aktiv Musik GmbH Apothekenstraße 6 21335 Lüneburg Buchhdlg. Friedr. Schaumburg Große Schmiedestraße 27 21682 Stade PLZ 3…. jpc Osnabrück Hakenstraße 20 49074 Osnabrück PLZ Buchhandlung Bräuer Friedrichstraße 34 65185 Wiesbaden 5…. jpc Bielefeld Niedernstraße 41 33602 Bielefeld Köselsche Buchhandlung Roncalliplatz 2 50667 Köln Bauer & Hieber GmbH Ständeplatz 13 34117 Kassel Musikhaus Tonger Breite Straße 2-4 50667 Köln A-Dur Schallplattenstudio Reitgasse 13-15 35037 Marburg / Lahn Klang & Farbe Herkenrather Straße 5 51465 Bergisch Gladbach-Sand Radio Hoffmann Plockstraße 5 35390 Gießen Elektrohaus Gunkel KG Schützenstr. 15 52351 Düren Capella-Verlag Roßmarktstraße 32 67346 Speyer jpc Göttingen Barfüßerstraße 1 37073 Göttingen Buchhandlung Gilde Poststraße 16 53111 Bonn Crazy Diamond Poststraße 42 69115 Heidelberg Pressezentrum Salzmann Burgpassage 38100 Braunschweig Thalia Bouvier Am Hof 28-32 53113 Bonn Klaatu Tonträger GmbH Sophienstraße 9 69115 Heidelberg Buch- und Kunsthandlung Bergstraße 26 53721 Siegburg Musikhaus Hochstein Bergheimer Straße 9-11 69115 Heidelberg Hör'rein Am Jakobikirchhof 1 38640 Goslar PLZ 4…. 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Chateau Disc Nürnberg Lorenzer Platz 3a 90402 Nürnberg Müller Königstraße 26 90402 Nürnberg musica records & books Neustädter Kirchenplatz 2 91054 Erlangen Zitelmann´s Musicland Goethestraße 21-23 91054 Erlangen Belcanto - Musikalien Kastengasse 14 92318 Neumarkt Feuchtinger & Gleichauf GmbH Niedermünstergasse 2 93047 Regensburg Bücher Pustet Weichserweg 5 (DEZ) 93059 Regensburg Stereo 2000 Grabengasse 2 94032 Passau L. Beck am Rathauseck Marienplatz 11 80327 München Kleiner Klassikladen Kanalstraße 5 95444 Bayreuth Max Hieber GmbH Liebfrauenstraße 1 80331 München Hübscher Grüner Markt 16 96047 Bamberg Müller Im Tal 23 80331 München Haus der Schallplatte Plattnerstraße 10 97070 Würzburg Die Zauberflöte Falkenturmstraße 8 80331 München HiFi-Studio Beuschlein Markt 27 97421 Schweinfurt Internationales Schallarchiv Cosima Str. 103 81925 München Musik Boutique Ludwigstraße 17 97688 Bad Kissingen Schallplatten Rambur von-Brug-Str. 7-11 82467 Garmisch-Partenkirchen Unifoto Schustergasse 2 83512 Wasserburg am Inn Musikhaus 19 Geleitstraße 19 99423 Weimar sowie bei den Saturn Filialen in: Köln , Düsseldorf , Berlin, Hamburg, Mannheim, Frankfurt, München, u.a.