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MAGAZI N FÜ R BEWEGU NG I N DER ARCH ITEKTU R Shopping Malls puls 01 | 2011 Kein Licht. Sondern Atmosphäre. designed by Shopping Mall im Wandel Busch-iceLight®. Einleuchtendes Design. Effizient eingesetzt. Die erste Unterputzdose mit LED-Licht zum Wohlfühlen. Passend zu Schaltern und Steckdosen. Von Stararchitekt Hadi Teherani gestaltet. Für neue Harmonie von Licht und Raum. Entdecken Sie mehr Atmosphäre auf // www.BUSCH-JAEGER.de von Atelier Plötzl Revitalisierung der Städte – Hadi Teherani im Gespräch Die Zukunft des Einkaufens Vernetzung und Energieoptimierung im Westside Shoppingareal www.BUSCH-JAEGER.de Die Zukunft ist da. 01 | 2011 » Editorial Seit dem Umbau des Glatt Centers in Zürich ist die Gestaltung von Shopping Malls für Andreas Ramseier zu einer Kernkompetenz geworden. Zur Sache: Moderne Einkaufswelten puls im Gespräch mit Andreas Ramseier, Ramseier Associates Haben Architekten lange Zeit die Möglichkei- rialien. Zum anderen die Mall, die leicht verän- Die Mall kommt in die Stadt zurück, da sie hier ten, die in der Bauaufgabe Shopping Mall ste- derbar ist und eher günstig gebaut wird. Ein erhebliche Vorteile aufweisen kann. Ein ange- cken, nicht erkannt? Beispiel hierfür wäre das Einkaufscenter, das schlossenes Parkhaus oder ein Kinderhort kön- Architekten sind ja auch Snobs irgendwo, und wir für die AFG Arena in St. Gallen entwickelt nen beispielsweise für junge Familien sehr da klingt es wahnsinnig toll, wenn man sagt, haben. Hier kann man zum Beispiel durch ein attraktiv sein und Geborgenheit bieten. man entwirft jetzt beispielsweise ein span- paar Eingriffe – einen neuen Boden etwa – ein nendes Museum. Da galt das Shopping-Center völlig anders Setting kreieren. Wo kann nachhaltiges Bauen in den großen, aufwendig beleuchteten und belüfteten lange als ein wenig minderwertig. Es musste aber nur ein Daniel Liebeskind kommen und Kann in der Flexibilität die Zukunft der Shop- Shopping Malls ansetzten? das Westside in Bern gestalten, und plötzlich ping Malls liegen? Ein Einkaufszentrum kann heute extrem nach- denken Architekten: „Wow, was da für Mög- Ja, früher hatten die Läden eine Lebensdauer haltig gebaut werden. Zunächst hat man eine lichkeiten drin stecken! Man kann ja auch bei von 12 Jahren, dann waren es zehn, jetzt sind geschlossene Gebäudehülle und praktisch kei- einem Einkaufszentrum sehr kreativ sein." es nur noch sechs Jahre. Wenn eine Mall pfiffig ne Fenster, das heißt, rings um das Gebäude und intelligent gebaut ist, kann man auch sind erstklassige Isolationswerte zu erreichen. schnell reagieren und umbauen. Mit der LED-Technik erzielt man einen gerin- Ein Blick nach vorn: Der Konsument ändert sich, was denken Sie, wie sich gleichzeitig die gen Energieverbrauch bei der Beleuchtung, Ansprüche an ein Shopping-Center wandeln? Eine Zeit lang wanderten Einkaufszentren gleichzeitig besteht die Möglichkeit, Wärme- Die Entwicklung geht in zwei Richtungen: eher aus der Stadt heraus, mittlerweile bauen rückgewinnungsanlagen zu installieren. Ein Zum einen gibt es das asiatische Modell – sehr Architekten wieder fleißig Malls für den Zentrum kann also, wenn neu gebaut oder hochwertige Malls, mit entsprechenden Mate- urbanen Raum. ernsthaft saniert, sehr energieeffizient sein. 02 puls 01 | 2011 Handel und Wandel – die Wiederbelebung des urbanen Raums > S. 4 Schnee unter Palmen – die Mall of the Emirates > S. 14 Metamorphose eines Discounters > S. 20 Zwischen Soho und Souk > S. 24 Glitzer und Glamour > S. 28 „Handel ist der Ursprung der Stadtidee“ > S. 32 Corian – ein Baustoff mit Zukunft > S. 38 04 10 14 20 24 Titelbild: Werner Krug Bildbearbeitung: Raphael Pohland / stilradar Macro Handel und Wandel Von Wilhelm Klauser Micro Westside – erfolgreiche Vernetzung Von Pierre Schoeffel Praxis I Schnee unter Palmen – die vielen Facetten der Mall of the Emirates in Dubai Praxis II PlusCity – ein Discounter wird zur Mall Praxis III „The Avenues“ – zwischen Soho und Souk 28 32 38 40 42 43 Visionen Glitzer, Glamour und Gigantonomie Zu Besuch Interview mit Hadi Teherani, BRT Architekten, Hamburg Material Ippolito Fleitz Group über Corian News Informationen über Produkte aus dem Hause Busch-Jaeger Denkanstoß Die Preisfrage zum aktuellen Thema Impressum 03 Sako architects » Macro Urban Entertainment: Im Pekinger Einkaufszentrum „Mosaic“ gleitet der Kunde mit spiegelnden Rolltreppen durch die Ebenen. Keiichiro Sako veredelte eine ehemalige Bauruine durch eine aufregende neue Shopping Mall. Handel und Wandel Lange Zeit spielten architektonische Belange beim Bau von Shopping Malls keine Rolle. Dann trat Rem Koolhaas auf den Plan und ebnete den Weg für einladende, ästhetisch ansprechende Verkaufsareale, die den gestiegenen Erwartungen der Konsumenten begegneten und dazu beitrugen, dass Einkaufen zur Freizeitbeschäftigung werden konnte. Mit der Revitalisierung des urbanen Raums zeichnen sich weitere Innovationen im Mall- und Shoppdesign ab. Von Wilhelm Klauser „Man nehme 40 Hektar eines geeigneten, ebenen Grund- Erfinder ersonnen: Die Mall wurde als eine Umgebung für stücks. Man umgebe es mit 500.000 Konsumenten, denen „Chain-Stores“ angelegt, für Läden, die in annähernd glei- keine anderen kommerziellen Einrichtungen zur Verfü- chen Umgebungen immer die gleichen Sortimente anbo- gung stehen", schreibt im Jahr 1963 Victor Gruen, der allge- ten. Die dem Handelsgeschäft unterliegende Organisation mein als der Erfinder der Shopping Mall gilt. Gruen riet in hatte um 1960 so klare Bedingungen formuliert, dass sie seinem zynisch klingenden Rezept, auf dem zur Verfügung Basis für ein neues Geschäftsmodell werden konnten. Die stehenden Gebiet „die besten Händler hochwertige Ware Läden hatten Standardgrößen, Standardausstattungen und zu niedrigen Preisen“ verkaufen zu lassen. „Man garniere Standardsortimente. Binnen weniger Jahrzehnte schossen das Ganze mit 10.000 Parkplätzen und stelle sicher, dass Malls wie Pilze aus dem Boden, und das Erfolgsmodell brei- das Zentrum über ausgezeichnete, wenig befahrene tete sich rasend schnell auch auf anderen Kontinenten aus. Schnellstraßen erreichbar ist. Zum Schluss dekoriere man Die gestalterischen Anforderungen waren gering, die Ren- das Ganze mit Sträuchern, einer Blumenrabatte und einer diteerwartungen hoch. Architektur war vor diesem Hinter- kleinen Skulptur und serviere es dem Kunden heiß.“ 1956 grund eine Nebensache, und die Planer zogen sich zurück. eröffnete in Southdale die erste Shopping Mall, die Victor Sie wurden nicht mehr gebraucht. Statt Gebäuden domi- Gruens Handschrift trug. Victor Gruen konzipierte die Mall nierten die Parkplätze, Landmarken wurden durch Rekla- als neue Mitte, als öffentlichen Raum. Hier sollte es Theater metafeln ersetzt. Die Architekten konnten den Zustand nur und Ausstellungsräume geben, Kaffeehäuser. Gruen träum- noch konstatieren und analysieren. 1972 veröffentlichten te von einer europäischen Stadt in der Prärie, als die er die Denise Scott Brown und Robert Venturi, ein Manifest, in USA empfand. Mit der Mall schlug er Stadträume vor für dem sich sehr deutlich die gemischten Gefühle abbilden, eine Landschaft, die keine Städte kannte. Er wurde gründ- die eine Umgebung bei Architekten hervorruft, auf die sie lich fehlinterpretiert. Das Modell der Mall, das Gruen keinerlei Einfluss mehr haben. „Learning from Las Vegas“ ersonnen hatte, machte zwar schnell Schule – allerdings beschreibt eine Stadt, die ausschließlich dem Kommerz ein einem vollkommen anderen Gewand als von ihrem gewidmet ist und in der die Mall ihren Triumph feiert: Der 05 Patrick Bingham-Hall „dekorierte Schuppen“ war Standard geworden. Es zeigte nach dem Krieg an den zentralen Bahnstationen enorme sich eine Gegenwirklichkeit, die vielleicht in Zukunft ein- Verkaufsflächen entstanden. Sie profitierten von den Men- mal dem Architekten eine andere Rolle geben würde, schenmassen, die hier umstiegen und die diese Orte, dank damals war er noch zum Zuschauen verdammt. der effizienten öffentlichen Verkehrsmittel, schnell erreichen konnten. In Shibuya, in Shinjuku oder in Yokohama Einkaufen als Freizeitbeschäftigung wurden vibrierende und tobende Zentren sichtbar. Es 2001 trat Rem Koolhaas auf den Plan und stellte in seinem waren neuartige Städte, in denen eine scharfe Trennung Buch „The Harvard Guide to Shopping“ Handelsarchitektur zwischen öffentlichem Raum und Privatwirtschaft nicht als eine Querschnittsaufgabe dar, in der Gestaltung, mehr möglich war und in denen andauernd neue Ladenflä- Design, Produktentwicklung, Technik, Marketing und chen und Sortimente auftauchten. Als in Lille das dritt- Finanzkonstruktionen zueinander fanden. Koolhaas größte Büroquartier Frankreichs entstand, schlug Rem bewies einmal mehr ein sicheres Gespür für Timing, Koolhaas neben einem neuen transeuropäischen Schnell- erkannte der Handel doch allmählich, dass er so nicht bahnknoten eine riesige Shopping Mall vor. Sie wurde 1994 weitermachen konnte. Die Kunden waren nicht mehr von Jean Nouvel realisiert und gab dem Ort zumindest bereit, sich in Räume zu pressen, die ihnen nicht behagten. einen Anziehungspunkt, den die Stapelung von Büroflä- Die Verkaufsflächen auf der grünen Wiese wurden uninte- chen nicht bewirken konnte. Einkaufen war als eine Art der ressant – für den Einzelhandel eine verhängnisvolle Ent- Freizeitbeschäftigung erkannt worden, die in einer Stadt wicklung. Da in den saturierten Industrienationen das Großes auslösen konnte. Die Architekten und Immobilien- Bevölkerungswachstum stagnierte und eine Erweiterung entwickler griffen in der Folge die Dynamik der Umsteige- der Kaufkraft unwahrscheinlich war, mussten andere Wege orte in immer größeren Konzepten auf und bauten hybride gefunden werden, um Kunden zu binden. Zögerlich erst, Orte, in denen vielfältige Funktionen zusammengeschlos- nun aber immer kraftvoller zeigen sich seither neue Ansät- sen wurden. Als 1997 der neue Bahnhof in Kyoto eröffnete, ze. Es deutet sich ein Revival der Stadt an, in dem der Han- war das ein 70 Meter tiefer, 420 Meter langer und 11 Stock- del eine zentrale Rolle einnimmt. Um 1990 wurden die werke hoher Riegel, in dem sich Hotels, Kaufhäuser, Shop- Bahnhöfe der Großstädte als potenzielle Standorte für den ping-Center und öffentlicher Raum untrennbar überlager- Einzelhandel erkannt. Es gab Vorbilder. In Japan waren ten, eine Stadt in sich selbst. Eine gigantische Schautreppe 06 Das Iluma Shopping-Center in Singapur lockt den Besucher durch seine „Diamtenfassade“. Innen beeindrucken WOHA durch ein 40 Meter hohes Atrium (oben). Fuksas setzten im Frankfurter MyZeil Center auf einen nicht minder ungewöhnlichen, weil verwirbelten Lichttrichter (rechts). puls 01 | 2011 Jörg Hempel nahm sich unter einem großen Dach wie ein Zitat aus ita- der Innenstadt funktionieren, zeigte sich, als Jon Jerde in lienischen Stadträumen aus, und gleichzeitig war sie Teil Fukuoka auf Kyushu 1989 die Canal City eröffnet hatte. einer kommerziellen Inszenierung. Die Transferia, der Hier fand sich der Besucher in einer offenen Mall, einem Umsteigeort, wurde als Einkaufsort zum Standard. Es gibt karminroten Stadtmodell, das in dieser Größe bislang noch heute keinen Flughafen, der nicht längst über ausgedehnte in keine Innenstadt implantiert worden war. Kanäle ent- Einkaufsflächen verfügt, in denen der Fluggast die Zeit zwi- standen, in denen Karpfen schwammen und Bambus schen den Flügen verträumen kann. Nach den Renovierun- wuchs, 3D-Kinos und jede nur vorstellbare Form der Unter- gen der Bahnhöfe in Leipzig, in München oder in Dresden haltung gehörten zum Angebot. Die Mall war nicht länger gibt es für den Bahnreisenden in Deutschland nun auch ein Ort zum Einkaufen, es ging stattdessen um ein umfas- den schwellenlosen Übergang in ausgeleuchtete Waren- sendes „urban entertainment“, das bis dahin in dieser welten, in denen die Mieter Höchstpreise bezahlen: Die Radikalität nur in Disneyland praktiziert worden war. Dass hohe Frequenz, aber auch die räumliche Qualität der alten diese Tendenzen nicht unproblematisch sind, sei nicht ver- Verkehrsinfrastrukturen brachte urbane Identifikations- schwiegen. Noch immer stellt ein innerstädtisches Zen- räume hervor, die sich zugleich als ideale Einkaufsorte trum als große und wohlorganisierte Einheit eine Heraus- entpuppten. forderung für die kleinteilig strukturierten Stadtlandschaften Europas dar. In seiner professionellen Vermarktung Urban Entertainment und in seinem unersättlichen Mieterhunger kann die Mall Längst ist das innerstädtische Center aus den gleichen das Zentrum überlagern und überfordern, wenn sie nicht Gründen zum Standard geworden. Es profitiert von einer mit Augenmaß konzipiert ist. Dem aufmerksamen urbanen Qualität, die in den alten Stadträumen gewisser- Betrachter fällt auf, dass die großen Strukturen verstärkt maßen gratis zu haben ist. Dort, wo die durch die äußeren Probleme bekommen. Sie bieten eine homogene Umge- Umstände vorgegebenen Rahmenbedingungen nicht so bung, die längst nicht mehr die Anziehungskraft ausübt, günstig sind, wandelt sich das innerstädtische Einkaufs- die sie einst hatte, als der Warenhunger noch unersättlich zentrum dabei zur urbanen Attraktion und zur eigenstän- war. Erste Anzeichen, dass sich die Dinge zumindest in der digen Erlebniswelt. Die neuen Zentren in arabischen Län- westlichen Welt weiter verändern, sind deutlich. 1994 wur- dern setzen hier an. Dass vergleichbare Konzepte auch in den die Hackeschen Höfe in Berlin saniert, dabei setzte das 07 Mieterkonzept erstmals in Deutschland ausdrücklich auf eine Vermeidung des Mainstreams. Es entstand eine nicht überdachte Einkaufsmöglichkeit, in der erfolgreich ein kleinteiliger Nutzungsmix durchgesetzt wurde. Das Konzept profitierte von ungewöhnlichen Hofsituationen, und es nahm den vorgefundenen Stadtraum dezidiert als Ausgangspunkt der Entwicklung und schrieb ihn fort. Das Kon- Die wechselnden Aussichten sind die Attraktion: Durch die verglasten Stirnseiten der verschiedenen Häuser des Vitra Showrooms bescheren Herzog & de Meuron dem durchs Gebäude wandelnden Besucher einen formidablen Rundumblick. zept war riskant, aber die Rechnung ging auf. Zunehmend verfolgt eine neue Generation von Händlern in der Folge nun wieder eine eigene gestalterische Handschrift, die passgenau auf dynamische Verkaufskonzepte eingeht und gleichzeitig mit dem Stadtraum interagiert. Mit unerhörtem Aufwand werden dabei Produktwelten inszeniert, die mitunter in der Umsetzung die Grenze des Machbaren erreichen und Innovationstreiber werden. Die Fassaden des Prada-Stores von Herzog de Meuron in Tokio bestehen aus bombierten Gläsern, die in ihrer Größe vollkommene Neuentwicklungen sein mussten, neue Materialien werden ausgetestet, neue Lichtkonzepte in großen Medienfassaden umgesetzt. Die Handelsarchitektur wird wieder ein Entdeckungsraum auch für die Bau- und Immobilienindustrie. Vielerorts entstehen Marken- und Erlebnisräume, die den Besucher verblüffen, ihn durch sorgfältig entworfene Nutzungsüberlagerungen fesseln und die gleichzeitig Teil eines unverwechselbaren Stadtraums sind. Die Neutralität OMA der Verkaufsräume, wie sie die Einkaufszentren praktizieren, wird dabei weniger bereitwillig akzeptiert. Ins Extrem treiben den Event-Charakter der Präsentation dann PopUpStores und Guerilla-Verkäufe, die nur für kurze Zeit an Produktwelten an der Grenze des Machbaren: Für den berühmten Prada Shop in Soho, New York (oben) entwickelte Rem Koolhaas 2001 eine Bühne – eine ironische Geste, die im Rahmen von Modenschauen ihrer eigentlichen Bestimmung zugeführt werden kann. Shopping mit „grünem Anstrich“ demonstriert der von Minusk Cho entworfene Ann Demeulemeester Shop in Seoul (unten): An der bogenförmig eingeschnittenen Fassade gedeihen krautartige Staudengewächse. Der Empfangsbereich ist mit Moos überwachsen. ungewöhnlichen Orten den gut informierten Kunden ansprechen und die durchaus auch von großen Marken konzipiert werden. In aufgelassenen Industriehallen, abseits der gängigen Kundenströme, entstehen Angebote, die bewusst die Großstadt als Teil ihrer Inszenierung nutzen: Dann, wenn aus alten Lastwagenplanen Taschen genäht werden, dann sind selbstverständlich Container die richtigen Verkaufsräume und werden deutlich sichtbar als Signet eingesetzt. Die neuen Räume zelebrieren eine urbane und authentische Stadtlandschaft, der die Malls nichts entgegenzusetzen haben, wenn sie sich nicht diesen neuen Entwicklungen öffnen. Zunehmend werden die glatten und abgeschliffenen Formen der Handelsarchitekturen gebrochen und es wird eine neue Welt sichtbar, die noch viele Überraschungen vorhält, weil sie sich nicht mehr vordringlich an der Ware aufhält, sondern weil sie sich wieder Kim Yong-kwan der Stadt zuwendet. Wilhelm Klauser studierte Architektur in Stuttgart und Paris und promovierte in Berlin. Von 1992 bis 1998 arbeitete er in Tokio, bis 2003 in Paris. 2003 Gründung von InitialDesign in Berlin – einer Entwicklungs- und Forschungseinheit, die sich auf die Themen Einzelhandel und Logistik spezialisiert hat. Wilhelm Klauser ist sowohl Architekt und Stadtplaner als auch Architekturkritiker. puls 01 | 2011 vitra » Micro Exzentrische Shopping Mall: Daniel Libeskind entfacht in der Berner Westside ein Spiel aus schiefen Wänden, Schrägen und Kanten. Weniger augenfällig: der ausgetüftelte Energieaustausch zwischen den verschiedenen Gebäudeelementen. Westside – erfolgreich vernetzt und energieoptimiert Im Allgemeinen stehen Shopping Malls im Ruf, umweltbelastende Energiefresser zu sein. Dass es aber auch anders geht, beweist das Beispiel des Freizeit- und Einkaufszentrums Westside bei Bern. Der von Daniel Libeskind entworfene Komplex entspricht dem Schweizer Minergie-Standard und kann somit als Modell für einen modernen und ökologischen Technikeinsatz gelten. Wegweisend: die effiziente Wiederverwertung von Energie in einem internen Kreislauf. Von Pierre Schoeffel Fotos Bitter & Bredt Wer auf der Autobahn A1 Bern in Richtung Genf verlässt, Kristalline Strukturen stößt unweigerlich auf das Westside. Wie ein Berner Stadt- Das zugrunde liegende Konzept sieht Gewerbe-, Freizeit- tor thront der im Oktober 2008 eröffnete Komplex majestä- und Wohnflächen vor, die wie in einem natürlich gewach- tisch über der Autobahn. Zum Areal gehören das Freizeit- senen Stadtteil Tag und Nacht belebt sind. Plätze und Gas- und Einkaufszentrum Westside, ein Hotel und eine Senio- sen sind von Libeskind nach dem Vorbild mittelalterlicher renresidenz, optisch bilden die Elemente so eine Achse, die Städte angelegt und mit Materialien und Techniken des sich über den Bahnhof, die Altstadt bis hin zum Zentrum 21. Jahrhunderts umgesetzt. Das bekannte Libeskind’sche Paul Klee von Renzo Piano erstreckt. Der Komplex, der nach Formenvokabular aus spitzen Winkeln und ungeraden der berühmten New Yorker Westside benannt wurde, ist Wänden wurde hier auf die Bauaufgabe Mall übertragen das Kernstück einer umfangreichen Stadtwerweiterung. und vom Meister neu interpretiert. So sind die höheren Bereits in den sechziger Jahren reiften Pläne, das Brünnfeld Ebenen versetzt und gedreht, was den Blick nach oben frei nahe dem Ortsteil Bümplitz-Bethlehem zu bebauen. 1972 gibt. Kristalle brechen aus der Fassade, dazu kommen die machte die Ölkrise einen Strich durch die Rechnung, 1978 sogenanten Cuts, großflächige Fensteröffnungen. Das scheiterten das Vorhaben am Veto der Berner Bürger. In geschickte Alternieren von niedrigen und hohen Räumen, den neunziger Jahren dann setzte sich die Idee einer mode- Gassen und Plätzen resultiert in interessanten Perspekti- raten Erweiterung durch, und 1999 konnte ein Architektur- ven und Blickachsen. Auch in der 10.000 Quadratmeter wettbewerb ausgeschrieben werden, der einen anspre- großen Spa- und Badeanlage dominiert das Spiel mit den chenden städtebaulichen Mix zwischen Freizeit- und Ein- spitzen Winkeln und Perspektivwechseln. Libeskinds kaufszentrum, Parkanlage und Wohnbaufeldern vorsah. eigenwillige Formgebung zieht sich weiter durch alle Ele- Der Entwurf von Daniel Libeskind vermochte die Anforde- mente des Komplexes – sei es der Shoppingbereich mit sei- rungen am überzeugendsten zu bündeln und stellte gleich- nen 55 Geschäften, das eigene Kino, das über elf Säle ver- zeitig in Aussicht, dem 34 Hektar großen Entwicklungsge- fügt, das Hotel Holiday Inn oder die an das Areal ange- biet eine neue attraktive Landmarke zu bescheren. schlossene Seniorenresidenz Senecasita. 11 Rückgewonnene Abwärme Anforderungen an die Energieeffizienz zu erfüllen, kam Mit der Entscheidung, das Westside nach dem Minergie- für die Planer und Systemintegratoren nur eine integrale Standard zu zertifizieren, stellten Projektleiter und Planer Gebäudetechnikplanung in Frage. Einzelne gute Teillösun- von Beginn an die Weichen in Richtung eines maßvollen gen ohne gegenseitige Rückmeldungsfunktionen hätten Energieverbrauchs. Somit stand fest, dass der Großteil des für die Energieoptimierung nie ausgereicht. Interdiszipli- Energiebedarfes durch erneuerbare Energien gedeckt wer- näres Denken über die Gewerkgrenzen hinaus, verbunden den musste, Westside kann somit als Paradebeispiel für mit der Vernetzung der Anlagen, ist hier das Zauberwort. die Umsetzung modernster Erkenntnissen der Energienut- Nimmt man die Klimatechnik als Beispiel, merkt man, zung gelten. Durch die optimale Isolation der Außenhaut, dass Kälte nicht nur Kälte ist, sondern ein Potenzial für Wärmerückgewinnung und das effiziente Belüftungs- und Heizwärme darstellt. Die Abwärme der Kältegeräte wird Heizsystem ist der Gesamtenergieverbrauch des Gebäudes zur Heizwärme, die über die Heizung und Lüftung verteilt niedriger als bei vergleichbaren Objekten. Ein ausgeklü- wird. Für das Management dieser Prozesse ist die Gebäu- geltes Konzept sorgt dafür, dass die Abwärme der Shop- deautomation zuständig. Passend zur energieeffizienten Ausrichtung des Westside-Komplexes arbeitet im Spa-Bereich (oben) eine Badewasseraufbereitungsanlage. Ungewöhnlich für ein Libeskind-Projekt: die Holzfassade, die den Bau erfolgreich in die Landschaft integriert (rechts). ping Mall zurückgewonnen und für die Beheizung des Erlebnisbades genutzt werden kann. Dazu arbeitet im ge- Integrale Gebäudeautomation samten Spa-Bereich eine Badewasseraufbereitungsanlage. Für die Kontrolle und Überwachung der Daten wurde ein In der Seniorenresidenz sind die Fenster dreifach verglast. ausgeklügeltes Energiemesskonzept erstellt. Als Basis Letztlich wird der jährliche Wärmeenergiebedarf des dient die Erfassung von Wärme, Kälte, Wasser und Strom. Gesamtkomplexes nur zu 15 Prozent mit Heizöl gedeckt. 35 Die Beschattung der verschiedenen Gebäude sowie das Prozent stammen aus der Wärmerückgewinnung und Beleuchtungskonzept sind in den Prozess miteinbezogen. rund 50 Prozent aus einer modernen Holzschnitzelheizung Alle Gebäudeteile von Westside wie Bad, Hotel, Shopping mit Filteranlage. Durch diese Filter werden die Luftrein- Mall und Altersresidenz stellen für sich genommen sehr haltevorschriften deutlich unterschritten. Um die hohen komplexe Einzelsysteme dar. Die Anforderungen bezüg- 12 puls 01 | 2011 lich Heizung, Lüftung, Klima und Elektroinstallationen Ethernet-Netzwerk. Sämtliche Automationsstationen, sind zudem höchst unterschiedlich: Das Gewerbe benötigt Server und Peripheriegeräte sind an einen Netzwerkver- Kälte, das Bad und die Altersresidenz hingegen Wärme. teiler angeschlossen und über Lichtwellenleiter als Das Hotel punktet mit individuellem Komfort, den der Gesamtnetzwerk miteinander verbunden. Diese komplet- Gast wählen kann. Im Multiplexkino und im Bad soll die te Vernetzung dient vor allem der Querkommunikation Technik im Hintergrund sicher funktionieren. Hätte man unter den Anlagen. Wichtig ist auch das präsenzabhängi- dies alles separat automatisiert, wären die positiven ener- ge Management der Anlagen, zum Beispiel der Beleuch- getischen Eigenschaften des Westside in dieser Form nicht tung. Hier sind ein übergeordnetes Türmanagement oder zustande gekommen. Eine integrale Gebäudeautomation die zentrale Eingabe für alle Beleuchtungszeitsteuerun- war also erforderlich, um zum Beispiel 35 Prozent des Wär- gen von hohem Wert. Denn während im Hotel 24-Stun- mebedarfs durch die Abwärme der Kälteerzeugung für den-Betrieb herrscht, werden die Geschäfte im Shopping den Handel (gewerbliche Kälte) und durch die Abwärme tagsüber frequentiert, das Multiplexkino hingegen der Kälteerzeugung für die Raumklimatisierung zu abends. Zudem ist eine beeindruckende Batterie von fort- decken. Fazit: Durch sorgfältige Planung, den Einsatz einer geschrittenen Alarm- und Überwachungsfunktionen für innovativen Gebäudeautomationstechnik, wie zum Bei- die Infrastruktur und die Sicherheit von Besuchern und spiel KNX, und eine clevere Gestaltung der Programmie- Mitarbeitern im Einsatz. Die Dimensionen eines solchen rung wird im Westside kontinuierlich ein Drittel der ge- Megaprojektes verlangen in jeder Hinsicht außergewöhn- samten Heizenergie eingespart. liche Leistungen der Hard- und Software und stellen hohe Anforderungen an ihre Integration. Präsenzabhängiges Management Die übergeordnete Kommunikation zwischen den Teilobjekten wie Erlebnisbad, Einkaufszentrum, Hotel, Altersresidenz und Multiplexkino übernimmt ein modernes Dipl.-Ing. Pierre Schoeffel ist seit September 2010 Leiter der Gebäude Netzwerk Initiative GNI in Zürich und tritt damit die Nachfolge von Richard Staub an. Seit 1997 ist er Vorstandsmitglied von KNX Swiss. 13 » Praxis Schnee unter Palmen Auch Einkaufen wird in Dubai zum Superlativ: Im Jahr ihrer Eröffnung strömten bereits 30 Millionen Besucher in die gigantische Mall of the Emirates. Ein internationaler Reiseführer hob das Shopping-Eldorado gar in den Rang eines „architektonischen Weltwunders“. Von Lasse Ole Hempel „Shopping ist der Antrieb Dubais – ein Motor, der immer mit Vollgas läuft“, schreibt Titus Arnu in der Süddeutschen Zeitung. Dabei beeindrucke die Mall of the Emirates allein durch ihre Ausmaße – hier, im größten Schaufenster des Mittleren Ostens, fände der Konsument fast alles, was für Geld zu haben ist: „Manche Besucher kaufen im Vorbeigehen, nachdem sie in Klein-Florenz bei Gucci und Prada waren, gleich ein neues Apartment.“ Auch nach der Schlagzeilen machenden Finanzklemme, als das Emirat infolge der Lehman-Pleite auf einmal in Zahlungsnot geriet und Beistand beim Nachbaremirat Abu Dhabi fand, pflegt Dubai weiterhin sein Image als neue Metropole der Superlative, in der alles möglich ist. Da Dubais Ölquellen immer mehr versiegen, soll sich das Land in ein führendes Zentrum für Handel, Finanzen und Freizeit verwandeln und somit Investoren aus aller Welt anlocken. Das Tempo in dem sich dieser Wandel vollzieht, ist weiterhin hoch, nur geht man in Dubai offenbar mit etwas weniger AufheAbu Dhabi Schlagzeilen machen mit Aufsehen erregenden Bauten wie der Yas Rennstrecke (siehe puls 3/2010) oder dem jüngst eröffneten Themenpark Ferrari World. 14 F + A Architects bens zu Werke, und lässt auch ruhig mal den Nachbarn Shopping und Entertainment unter einem Dach sellschaften am Arabischen Golf, die sich erfolgreich auf Der in unmittelbarer Nachbarschaft gelegene Burj Kalifa, Großprojekte spezialisiert hat. Als führender Architekt das derzeit höchste Gebäude der Welt, war noch eine Bau- wurde Andrew Feola, der Gründer des kalifornischen stelle, als im September 2005 das Shopping-Paradies Mall Architekturbüros F+A Architects, engagiert. of the Emirates eröffnete. Noch im im selben Jahr zeichnete die Jury der in London vergebenen World Travel Awards Jede Nacht rieselt es frischen Schnee das Center mit dem Titel „The World's Leading New Shop- Das Center befindet sich im Herzen des nach einem ping Mall“ aus. Seitdem wurde die Mall stetig optimiert Gesamtkonzept entwickelten Erweiterungsbezirks New und erweitert, das bereits bei Eröffnung opulente Angebot Dubai – zwischen dem Hafen von Dschabal Ali und dem – auf dem Komplex befindet sich beispielsweise das größte Stadtzentrum von Dubai. Die Hauptattraktion des Komple- Harvey-Nichols-Kaufhaus außerhalb Großbritanniens – xes ist „Ski Dubai“ – die erste Hallenskipiste am Arabi- durch weitere Shopping-Einrichtungen ergänzt. Zum Enter- schen Golf. Jede Nacht wird die 400 Meter lange und 50 tainmentzentrum „Magic Planet“ gehören eine Reithalle, Meter breite Skipiste und Rodelbahn mit frisch hergestell- eine Bowlingbahn, das größte Sportgeschäft der Region tem Schnee präpariert. Die angrenzende Einzelhandelsflä- sowie ein Kino mit 14 Sälen. Anfang 2011 soll die Mall of the che ist in architektonisch unterschiedliche Bereiche unter- Emirates an die Metro angeschlossen sein. Bauherr ist die teilt. Bei der Gestaltung entschied man sich für einen Stil- Majid Al Futtaim Group, eine der größten Immobilienge- mix. So wird die von der Galleria di Milano in Italien inspi- 16 Mall der Superlative: Die 18 Meter hohe Glaskuppel der Mailändischen Galerie ist die höchste im Nahen und Mittleren Osten (links). In der Skianlage mit ihrem künstlichen Alpenpanorama (rechts) herrscht konstant eine Temperatur von –2° Celsius. puls 01 | 2011 rierte Mailändische Galerie von einer 18 Meter hohen Glas- pflaster kommen 21 verschiedene Arten von Granit zum kuppel mit einem Durchmesser von 36 Metern überspannt, Einsatz, die zu einem Großteil im Amazonasbecken abge- die somit als größte halbkugelförmige Glaskuppel im baut wurden. In Portugal wurde das Material geschnitten, Nahen und Mittleren Osten gelten darf. In einem anderen poliert und in verschiedenen Größen zugeschnitten, um Bereich, den Maurischen Arkade, dringt diffuses Licht am Ende auf dem Boden in Rundbögen und Mustern arran- durch die von Bronzeelementen unterteilten Holzarbeiten, giert zu werden. was an die Dramatik eines arabischen Basars, wie z. B. in Damaskus oder Kairo, erinnert. Zu dieser modernen Inter- Alpenszenerie in Miniatur pretation einer altertümlichen Marktlandschaft gehören Das Skigebiet im Innenbereich kann als Miniaturausgabe auch Fachwerkträger aus Massivholz, traditionelle Mara- einer europäischen Alpenszenerie umschrieben werden. besha-Trennwände und arabische Mosaiken. Andere mau- Passend dazu kommen überwiegend rustikale und natürli- rische Gestaltungselemente kopieren die arabisch beein- che Materialien zum Einsatz. Während sich die Außentem- flusste Architektur Marokkos und Südspaniens mit Brüs- peratur in Dubai zwischen 15,5° und 57° Celsius bewegt, tungen, runden Siegel, gemusterten Bodenbelägen und werden die Skipiste und der gesamte Wintersportbereich stark gebogenen, spitz zulaufenden Bögen. Der aufwendig konstant auf –2° Celsius gehalten. Die in der Skihalle zur gestaltete Granitfußboden erstreckt sich über den gesam- Schneeherstellung und Temperaturregulierung eingesetz- ten Komplex: Auf nahezu 27.900 Quadratmetern Stein- ten Anlagen ähneln den umfassenden Systemen zur Auf- 17 Nordansicht Westansicht Längsschnitt Querschnitte Die 400 Meter lange Skipiste wird von einer „Brücke“ aus Stahl und Beton getragen, die den darunter liegenden Bereich für zukünftige Bauvorhaben freihält (s. 2. Reihe von oben). Die vertikalen Stahlbetonpfeiler beherbergen Treppen und Versorgungsräume. Grundriss 18 puls 01 | 2011 » Praxis Ein Gespür für Schnee: Durch die Skipiste wird die Mall of the Emirates zu einem spektakulären Center mit einem umfangreichen Freizeitangebot. bewahrung von frischen Lebensmitteln im nahe gelegenen Hafen von Dschabal Ali. Die Technik wurde erneuert, damit sie auch in größerem Maßstab und in einem neuen Kon- Projektbeteiligte text funktioniert. In den Boden der Skipiste integrierte Kühlschlangen sorgen für eine Grundschicht aus Eis. Eine elektronisch reguliertee, in die Decke eingelassene Vorrich- Bauherr tung zerstäubt Wasser zu Dunst und lässt es zu Schnee ge- Majid Al Futtaim Group, Dubai frieren, der über dem gesamten Wintersportgebiet herabrieselt. Unter einer Schicht frischen Puderschnees, die jede Architekten Nacht neu aufgesprüht wird, liegt eine gut 60 Zentimeter F+A Architects, Pasadena, USA dicke Schneeschicht. In den übrigen Räumen des Komplexes, einschließlich der Bereiche, die durch Trennwände aus Bauingenieure Glas den Blick auf die Skipiste freigeben, sorgen Klimaanla- Mott MacDonald gen das ganze Jahr für eine angenehme Temperatur. An Samstagen stehen die Einheimischen und Touristen Schlan- Vermietbare Fläche ge, um für umgerechnet 30 Euro ein Gespür für Schnee zu 233.467 Quadratmeter entwickeln – Fahrt im Sessellift und Mini-Gipfel inklusive. Das Treiben in dieser für westliche Augen höchst unge- Integrierte Produkte von ABB wöhnlichen Schneelandschaft lässt sich nicht nur durch Beleuchtungssteuerung mittels Timer und Visualisie- große Glasfronten der angrenzenden Cafés und Restau- rungs-Software. Beleuchtungssteuerung im Außen- rants betrachten. Das erstklassige Hotel Kempinski bietet bereich durch Helligkeitssensor im dritten Stock Suiten mit Sicht auf die Skipiste an. 19 » Praxis Metamorphose eines Discounters Ungewöhnlich liest sich die Geschichte des Megastores PlusCity in Pasching bei Linz, die große Ähnlichkeiten mit dem Märchen vom hässlichen Entlein hat. In den vergangenen Jahren ist aus dem ehemaligen Plus Supermarkt nebst einigen wenigen Geschäften ein Shopping Center erster Güte geworden, und die Erfolgsstory ist noch lange nicht zu Ende. Von Hanna Dietrich Fotos Werner Krug Seit dem Ausbau des 1964 errichteten Plus-Areals hat sich binnen weniger Jahre die PlusCity, eines der ersten großen das Gesicht der kleinen Gemeinde Pasching, zehn Kilome- und modernen Einkaufszentren in Österreich. Der Konkur- ter südwestlich von Linz gelegen, stark verändert. In der rent zog zwei Jahre später mit dem Uno-Shopping Center in Hauptsache ist dies Ernst Kirchmayr zu verdanken, dem der Nachbargemeinde nach – keine 700 Meter vom Stand- damaligen Geschäftsleiter des kleinen Plus Kauflandes und ort der PlusCity entfernt. Eine Landmarke in der Linzer Umgebung: Schon von Weitem leuchtet die auf Abstand montierte Glasfassade in der Dunkelheit und gibt bereits Blicke ins Innere der Mall preis. heutigem Direktor der PlusCity. Kirchmayr überzeugte in den achtziger Jahren die Großhandelsfamilie Pfeiffer, in American Way of Life seine Vision eines neuen Einkaufszentrums zu investieren: Doch das war lediglich der erste Streich. Bis in das neue Er ebnete damit den Weg für ein Shopping- und Freizeit- Jahrtausend hinein wurde Etappe für Etappe an der center, das mehr als das reine Konsumieren zum Zweck PlusCity aus- und weitergebaut. Kirchmayr, der nicht nur hatte. Das überregionale Einzugsgebiet und eine logistisch Kaufhausmagnat, sondern auch Immobilienentwickler, sehr gute Lage an Bundesstraße und Linzer Autobahn Multimillionär und Autorennfahrer ist, ließ sich für die boten sich dafür geradezu an. Aber die Idee kam nicht von Gestaltung der PlusCity auf seinen vielen Reisen in die USA ungefähr, denn der bestehende Markt war zu dieser Zeit vom „American Way of Life“ inspirieren. Das macht sich nicht mehr wirtschaftlich, und die Konkurrenz plante besonders in den Innen- und Außenbereichen des Centers bereits ein überregionales Shopping Center unweit des deutlich bemerkbar. Der gesamte Komplex besteht aus Plus-Standortes. Man investierte schlussendlich, erwarb die Stahl, Beton und Glas und entspricht einer klassisch-ameri- nötigen Flächen neben dem bestehenden Discounter und kanischen Shopping Mall, die mittig im Gebäude positio- kam so dem Konkurrenten mit der eigenen Planung zuvor. niert ist. Entsprechend zentral liegen die einladenden Unter der Federführung des Linzer Architekturbüros Ate- Zugänge in die Mall, während die Nebenräume für Sanitär- lier Plötzl entstand an der Stelle des Lebensmittelmarktes anlagen, Verwaltung und Lager an der Außenfassade zu durch zusätzliche 20.000 Quadratmeter Verkaufsfläche finden sind und Geschlossenheit demonstrieren. Eine auf 20 puls 01 | 2011 Abstand vorgehängte Glasfassade bildet den äußeren denen bis zu 1.000 Besucher Platz finden. Die Kuppel Abschluss der Gebäudehülle. Sie schützt die eigentliche basiert auf einer filigranen Stahlkonstruktion, die auch in Außenwand und die davor verlaufenden Fluchtbalkone vor der übrigen Mall für die Überkopfverglasung eingesetzt Wind und Wetter und ist mit unzähligen farbigen Leucht- wurde. Die differenzierte Raumgestaltung wirkt sich dabei stoffröhren bestückt, die das Center auch nachts meilen- durch den hohen Wiedererkennungswert auch positiv auf weit als Landmarke aufleuchten lassen. Nur einzelne die Orientierung im Center aus. Der rechteckige Leonardo Gebäudeabschnitte sind mit gedämmten Metallkassetten da Vinci Platz, der durch eine prächtige Brunnenanlage verkleidet und heben sich durch ihre silbrig schimmernde und zwei raumhohe griechische Portale inklusive dorischer Oberfläche von der Glashülle ab. Das Center erstreckt sich Säulen geprägt ist, wird von einem flachen 45 Meter langen über zwei Ebenen entlang der Mall, die von mehreren auf- Glasbogen überspannt. Die mit Tageslicht durchflutete wendig inszenierten Plätzen unterbrochen wird. Diese Mall reagiert so auf den Wunsch nach Weite und Helligkeit strukturieren die Mall räumlich und tragen dabei Namen beim Einkauf. Um auch im unteren Geschoss den natür- wie Marcusplatz oder Atlantisplatz und sorgen für ein lichen Lichteinfall und den großzügigen Luftraum wahr- mediterranes Wohlfühl-Ambiente. Der Marcusplatz – einer nehmen zu können, wurde die obere Verkaufsebene um italienisch-mittelalterlichen Stadt nachempfunden – bildet einige Meter zurückgesetzt. Galerien und Atrien lockern das Zentrum des Centers und ist der sogenannte Food die Struktur der Mall zusätzlich auf und lassen dabei viel- Court der Anlage. Über beide Verkaufsebenen gruppiert fältige Blickbezüge durch den Raum zu. Effektvoll leuchtet sich hier unter einer riesigen raumüberspannenden Glas- abends die Glasdecke in tiefem Mitternachtsblau – dank kuppel der Hauptanteil gastronomischer Einrichtungen, in moderner Lichtleitfasertechnik. 22 Dem Himmel so nah: Durch die filigrane Stahlkonstruktion und die Verglasung über den Plätzen und Wegen der Mall scheint sich der Raum nach oben zu öffnen. puls 01 | 2011 Megakino, Gokartbahn und Tenniscenter Ergänzt wird der Einkaufstempel durch ein integriertes Gesundheits- und Wellnesszentrum, einen 2500 Quadrat- Projektbeteiligte meter großen Büro- und Verwaltungstrakt über den Dächern der Mall und durch die vielfältigen Freizeitmög- Bauherr lichkeiten im Außenbereich. Die Einrichtungen reichen PlusCity Betriebsg.m.b.H. & Co. KG, Linz vom Megakino über eine Gokartbahn bis hin zum Tenniscourt und einen Baumarkt nebst Gartencenter. Regelmäßig Architekt finden Gokartrennen um und durch die PlusCity statt, oder Atelier Plötzl Plötzl Arch + Ing, Linz es werden schon mal prominente Gäste geladen. Die Besucherzahlen sprechen für sich: Etwa zehn Millionen Käufer Vermietbare Fläche strömen im Jahr in die PlusCity und shoppen auf 70.000 75.000 Quadratmeter Quadratmetern Verkaufsfläche, während rund zwei Millionen Besucher auch das Entertainmentangebot in Anspruch Integrierte Produkte von ABB nehmen. Damit ist das Center mit seinen 2.000 Mitarbei- Jalousiesteuerung mittels KNX Aktoren und Wetter- tern das drittgrößte Einkaufszentrum in Österreich. Aber station. Integrierte Reiheneinbauzähler zur Span- Kirchmayr gibt sich damit nicht zufrieden. Er hat schon nungs-, Strom- und Leistungsmessung längst das nächste Projekt im Blick: die Shopping Mall Lentia City in der Linzer Innenstadt. 23 » Praxis Zwischen Soho und Souk Bereits jetzt gehört die Shopping-Mall „The Avenues“ zur absoluten Sonderklasse der Einkaufscenter. Nach Abschluss der letzten Bauphase kann der Konsument in Kuwaits Hauptstadt frei zwischen mehreren, höchst unterschiedlichen Einkaufswelten wählen. Von Britta Rohlfing Mit architektonisch waghalsigen und ungewöhnlichen Projekten hat man in Kuwait Erfahrung: So stellen weiterhin die futuristischen, technischen Optimismus ausstrahlenden Kuwait Towers, die in den siebziger Jahren erbaut wurden, das bedeutendste Wahrzeichen des arabischen Golfstaats dar. Derzeit plant man nicht nur eine Umgestaltung der Türme, die ihre Funktion als Wasserspeicher verloren haben – mit der künstlichen Stadt Madinat al-Hareer läuft die Planung für eine Retortenstadt, die auf einer Halbinsel entstehen soll. Über mehrere Brücken könnte von hier aus eines Tages sogar eine Zugtrasse bis nach Damaskus, Bagdad, den Iran und sogar Israel verlaufen. Vielleicht wird die Stadt sogar den höchsten Turm der Welt ihr eigen nennen können: 1001 Meter soll der Burj Mubarak al-Kabir eines Tages in den Himmel ragen und damit alle anderen Mega-Hochhäuser in den Schatten stellen. 2030 sollen die Arbeiten an der Stadt beendet sein, so steht es zumindest in den von Superlativen gespickten Pressemeldungen. Projekte wie die Shopping Mall „The Avenues“, die 2007 eröffnet wurde und seitdem kontinuierlich vergrößert und 24 Gensler Neue Geschäftsfelder erobern erweitert wird, müssen vor dem Hintergrund betrachtet Außenbereichen dazu. Mit der Phase 3 drei soll das Areal werden, dass hier ein erdölreicher, mit einer enormen nun hochklassig vollendet werden, dafür entschied man Kaufkraft gesegneter Golfstaat versucht, neue Geschäftsfel- sich für das international aktive Architekturbüro Gensler, der zu erobern und das eigene Image in der Welt aufzupo- das von Los Angeles und London aus agiert. lieren. Im Al Rai Distrikt der Hauptstadt Kuwait City gelegen, sollte mit „The Avenues“ ein Zeichen für die Region Champs-Elysees am persischen Golf gesetzt werden. Die Initiatoren sprechen gar von einem Gensler verspricht für die Zukunft von „The Avenues“ ein neuen Shopping-Ereignis und einem Meilenstein der Ent- „komplett neues Einkaufskonzept“. In Anlehnung an be- wicklung. Kuwait, das über etwa 10 Prozent der geschätzten kannte globale Metropolen soll das Areal fünf verschiede- weltweiten Erdölreserven verfügt, soll sich in den nächsten ne Bereiche präsentieren, die jeweils für sich eine andere Jahren in eine Region verwandeln, in der Business und Atmosphäre bieten: „Luxury Mall“, „Grand Avenue“, „The Handel betrieben werden und die für ausländische Investo- Mall“, „SoKu“ und „The Souk“. Die Mall soll sowohl als ren zunehmend an Bedeutung gewinnt. Die Unterteilung Erweiterungs- als auch als Verbindungseinheit fungieren in verschiedene Bauphasen ist bei „The Avenues“ namens- und teilweise direkt an die bestehenden Gebäude anschlie- gebend: Phase 1 und Phase 2 bezeichnen zwei Komplexe ßen. Eine Reihe von Plätzen mit Cafés und Restaurants wird innerhalb des Areals. Eröffnet wurde das Einkaufsparadies das Angebot prägen. In Anlehnung an den berühmten im Jahr 2007. Zu den 230 Geschäften dieses Bauabschnitts Champs-Elysees ist „Grand Avenue“ als ansprechende, von gehört bereits ein Ikea-Showroom. Ein Jahr später kamen Bäumen gesäumte Einkaufsstraße angelegt, die sich unter mit dem Abschluss von Phase 2 Passagen mit 200 Bouti- einem großen Glasdach befindet. Die 425 Meter lange und quen und eine größere Restaurant-Zone mit großzügigen 24 Meter breite „Grand Avenues“ stellt die kreisförmige 26 Eintauchen in die Welt der Souks: Trotz aller Modernität soll eine der Sektionen von „The Avenues“ ganz den traditionellen arabischen Einkaufsstraßen, den Souks, nachempfunden sein (links). Plätze und Cafés gehören als Erholungsorte und Orientierungspunkte zum Konzept (rechts). puls 01 | 2011 Hauptader des Komplexes dar und dient zugleich dem Besucher als Orientierungspunkt. Die Fassaden der Ladenflächen sind variantenreich gestaltet: Europäische, regionale Projektbeteiligte und zeitgenössische Elemente existieren nebeneinander. Das Areal „SoKu“ ist voll und ganz urbane Einkaufslandschaft und an New Yorks Bohème-Viertel Soho angelehnt. Bauherr Mit „Souk“ bieten Gensler architects eine zeitgenössische Mabanee Company SAK, Kuwait Interpretation des traditionellen Souks, des verschachtelten traditionellen arabischen Marktgebildes. Die „Luxury Architekten Mall“ soll dem Besucher das ultimative Einkaufserlebnis Gensler London bieten. Haute Couture und Luxusmarken werden in einem exklusiven, teilweise intimen Rahmen versammelt. Mit Vermietbare Fläche den Erweiterungsarbeiten soll die Mall „The Avenues“ ab 400.000 Quadratmeter (im Jahr 2012) 2011 auf über 400.000 Quadratmetern den Kunden berauschen. In Kuwait stellt sie bereits heute die größte Shop- Integrierte Produkte von ABB ping Mall dar, mit der Erweiterung würde sie in der ganzen Beleuchtungssteuerung mittels Timer und Region des Nahen Ostens zu den Shopping-Giganten gehö- Visualisierungs-Software. Dimm-Kontroll-Technik ren. „The Avenues“ kann auch als Vorbote von weiteren für Besprechungsräume und Atrien spektakulären Bauten betrachten werden, mit denen das Emirat in den nächsten Jahren Schlagzeilen machen wird. 27 Love Architecture Glitzer, Glamour und Gigantonomie Einkaufen war gestern. Die architektonischen Einkaufsszenarien der Zukunft vernetzen zunehmend unterschiedliche Bereiche miteinander – Shopping wird zum Event und ganzheitlichen Ereignis, das manchmal sogar Kommerz mit Ökologie vereint. Love Architecture: GTS, Sofia Bereits von Weitem sollen die „Grand Towers“ in Sofia den Konsumenten anlocken und das Stadtviertel am innerstädtischen Ring neu beleben. Auf der ehemals militärisch genutzten Brachfläche hat das Wiener Architekturbüro Love Architecture im Zuge der Nachverdichtung der bulgarischen Hauptstadt das Büro-, Geschäfts- und Konferenzzentrum GTS als futuristisches Szenario entworfen: Aus einem achtgeschossigen Sockel steigen drei eigenständige Türme als überdimensionales Ensemble empor, das Shopping Mall, Büros, Hotel und Appartments vereint. Die ersten Ebenen des 110 Meter hohen und 28 Obergeschosse umfassenden Komplexes sind auf 22.000 Love Architecture Quadratmetern vollflächig dem Warenverkauf vorbehalten. Darüber schließen sich Büros und ein Hotel an, die Türme wurden im Dreieck und mit möglichst großem Abstand zueinander angeordnet, um das Tageslicht optimal auszunutzen und attraktive Aussichten zu gewährleisten. Am Fuß der drei Türme kann der Besucher zwischen Hotellobby, Konferenzsälen und Gastronomie wählen oder in die grün angelegten Außenbereiche zwischen den Türmen hinaustreten. Die begrünten Terrassen rahmen als Galerien zwei gigantische Lichthöfe ein, die in Form umgekehrter Pyramiden den gesamten unteren Gebäudeteil mit Tageslicht versorgen und die Form der drei Türme bis zum Straßenniveau nachzeichnen. Bemerkenswert erscheinen auch die höher gelegenen „Green Levels“, die sich über mehrere Ebenen erstrecken und sowohl zur Naherholung als auch zur Klimatisierung der Hochhäuser genutzt werden sollen. 28 puls 01 | 2011 » Visionen OMA: Porsche Towers, Dubai Für die Business Bay in Dubai interpretierten OMA und Porsche Design das Motiv der Zwillingstürme neu: Die Porschetower I und II ergänzen sich durch Gegensätzlichkeit statt durch Ähnlichkeit. Die zwei zylinder- beziehungsweise kastenförmigen Hochhäuser bieten auf über 120.000 Quadratmetern luxuriöse Wohnund Büroräume. In das Bürogebäude ist eine Shopping Mall integriert, während im zylindrischen Wohnturm eine versenkte Plaza mit Cafés und Restaurants vorgesehen ist. Die bisher nur als Entwurf existierenden Gebäude wurden dem Klima in Dubai angepasst: Die Architekten um Rem Koolhaas gestalteten die Baukörper so, dass die Fassadenöffnungen möglichst im selbst vor der sengenden Sonne schützen. © OMA Eigenschatten stehen und sich dadurch ECE: Quartier am Mailänder Platz, Stuttgart Kaum einem deutschen Fernsehzuschauer und Zeitungsleser dürfte es entgangen sein: Durch das politisch hart umkämpfte Projekt Stuttgart 21 und die Verlegung eines Großteils der Bahngleise unter die Erde entstehen Freiflächen in der Stadt, die ob ihrer Kessellage kaum zu wachsen vermag. Im November 2010 legten die Hamburger Projektentwickler ECE erste Pläne vor, wie ein Teil des Areals genutzt werden könnte. Das vom Stuttgarter Oberbürgermeister unterstützte Konzept sieht ein neues Stadtensemble vor, das Quartier am Mailänder Platz. Hier sollen in einer Mischnutzung Wohnungen, Gastronomie und Einkaufsmöglichkeiten eine Einheit bilden. Im Zusammenspiel mit der ebenfalls an Ort und Stelle entstehenden Bibliothek 21 sehen die Planer die Chance, der Stadt einen neuen urbanen Treffpunkt zu bescheren. Die Geschäfte für den Einzelhandel konzentrieren die Planer in drei eigenständigen Gebäuden, die durch transparente Brücken im ersten Obergeschoss miteinander verbunden sind. Bei der derzeitigen Planung des Quartiers legen die Verantwortlichen Wert auf eine nachhaltige und klimaschützende Umsetzung, was sich insbesondere im schonenden Einsatz von Energie und Ressourcen niederschlägt. So sollen die 43.000 Quadratmeter umfassenden Flächen für den Einzelhandel natürlich ECE und ohne elektrische Kühlung belüftet werden. Eine Zertifizierung durch die Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) wird angestrebt. Holzer Kobler Architekturen Holzer Kobler Architekturen:Ebisquare,Luzern Die zersiedelte Struktur des Rontals zwischen Luzern und Zug, wo Grünflächen rar geworden sind und die alten Dorfzentren ihrer Bedeutung beraubt wurden, steht für das Züricher Büro HolzerKobler beispielhaft für die „schwindende Landschaft“. Hier glauben die Architekten, die ideale Kulisse für ihren höchst ungewöhnlichen Einkaufsund Begegnungsort „Ebisquare“ gefunden zu haben: Als Antithese zur klassischen Shopping Mall amerikanischer Bauart soll im Komplex die „Mall Creation“ an die Szenerie offener, großzügiger Landschaftsräume erinnern – reduziert auf die nach Meinung der Architekten typischen landschaftlichen Elemente der Schweiz: See, Berg und Wiese. In die vorgesehenen Gebäudevolumen wird die Mall als neuer publikumswirksamer Raum, ähnlicher einer Möbiusschleife, eingebettet. Wenn der Besucher auf geschwungenen Weg durch die Geschosse flaniert, begleiten ihn auf Schritt und Tritt collagierte und abstrahierte Landschaften. Orchestriert wird das naturnahe und doch künstliche Shoppingerlebnis durch medial aufbereitete Naturphänomene – da kann das Getöse eines Gewitters schonmal das Klingeln der Kasse übertönen. Sparch: Vision City, Kuala Lumpur Ursprünglich sollte Vision City – ein Komplex aus Shopping Mall, Büro- und Wohntürmen noch vor der Jahrtausendwende in Kuala Lumpur eröffnet werden. Aus finanziellen Gründen musste das Projekt jedoch auf halbem Wege abgebrochen werden. Für die Bauruine der Mall entwickelte das Londoner Büro Sparch ein neues Konzept: Die Architekten brachen aus dem vorhandenen Monolithen die Mitte heraus und schafften so ein negatives Volumen, das trotz natürlicher Belichtung und Belüftung durch eine Glasüberdachung vor Regen geschützt ist. Dieser flexibel nutzbare Raum ist nicht an die Öffnungszeiten der ansässigen Shops gebunden, sondern als öffentlicher Platz darüber hinaus rund um die Uhr zugänglich. Ein vertikaler Spalt in der 200 Meter langen Hauptfassade leitet den Sparch 2008 Besucher von der Straße nach innen, und über treppenartige, begrünte Terrassen zu einer großzügigen Gartenanlage, die zwei Stockwerke über der Straßenebene höchste Aufenthaltsqualität bieten soll. puls 01 | 2011 Zaha Hadid: Freitag (Zürich Airport Circle) Mit der Überbauung des Butzenbühls am Züricher Flughafen soll ein rund 200.000 Quadratkilometer großes und 685 Millionen schweres Dienstleistungszentrum mit Büros, Hotels und Shopping Mall entstehen. Den mit absoluter Archtiktenprominenz besetzten Wettbewerb entschieden Anfang 2010 Riken Yamamoto & Field Shop mit dem Entwurf „Divers(c)ity“ für sich. Den spektakuläreren Entwurf lieferte Zaha Hadid, die in dem dreistufigen Wettbewerb am Ende Platz zwei belegte. Wie nicht anders zu erwarten, lieferte Hadid einen ikonographisch interessanten Solitär: Die in London beheimatete Architektin entwarf eine urbane Skulptur, die mit fließenden Räumen durchzogen wird. So soll eine Interaktion zwischen verschiedenen Gebäudemodulen wie „Health & Beauty“, „Brands & Dialogue“ oder „Culture & Event“ ermöglicht werden. Großzügige Einschnitte, Hadid spricht hier von „Canyons“, weisen auf die drei Zugänge hin, sorgen für räumliche Komplexes. Auf dem Dach ist ein Areal für hochwertige Marken und Showrooms vorgesehen – inszeniert nach dem Vorbild eines beliebten Boulevards. Zaha Hadid Architects Tiefe sowie eine bessere Orientierung innerhalb des » Zu Besuch „Handel ist der Ursprung der Stadtidee“ Leicht verspielter Charme trifft auf geschliffene technische Eleganz – die Bauten des Hamburger Büros BRT Architekten konnten in den letzten Jahren bravourös ganze Stadtviertel aufwerten. Hadi Teherani, der alle Entwürfe des Büros zeichnet, erzählt im Gespräch mit puls von seiner Leidenschaft für Urbanität und seiner Vision moderner Shopping-Welten. Von Lasse Ole Hempel Die Liste bedeutender urbaner Bauten, die BRT seit Grün- Der spezifische Reiz liegt vor allem darin, eine typische dung im Jahr 1991 realisierte, ist lang: Dem Kölner Rheinau- Hamburger Straßenschlucht architektonisch mit Brücken hafen bescherten sie 2009 mit den „Kranhäusern“ ein und Galerien auch vertikal zugänglich zu machen und mit imposantes architektonisches Signal für Aufbruch und ihren erhaltenen angrenzenden Häusern zu einem äußerst Optimismus. In Hamburg haben die Architekten mit Büro- ungewöhnlichen Funktionsgefüge zu verschmelzen, dank häusern wie dem „Berliner Bogen“ oder dem „Dockland“ der Komplexität von Park-, Passagen- und Büroebenen. erfolgreich das Erscheinungsbild der Stadt geprägt. Die Tri- Struktur und Wegeführung der Europa Passage sind dazu as Jens Bothe, Kai Richter und Hadi Teherani wurde bereits aus dem bestehenden Stadtgrundriss gewonnen. Die neue in den siebziger Jahren geschmiedet, als alle drei an der TU Passage entspricht dem Verlauf der alten Straße. Da die Braunschweig studierten. Seit 2002 hat das Büro seinen Passage nicht nur ebenerdig verläuft, sondern über insge- Standort in der HafenCity, zum ganzheitlichen Ansatz des samt fünf Ebenen, gelangen die Stadtwanderer heute bis Büros gehört die Hinwendung zu innovativen innenarchi- zur Dachrinne der ehemaligen Straßenrandbebauung. Gläserner überdachter Boulevard: Mit der Europa Passage verfolgten BRT Architekten ihr Ideal eines urbanen Shoppingareals, das ein vielfältiges, modernes Angebot elegant in einem übersichtlichen Komplex vereinigt. tektonischen Lösungen, die in der 2003 gegründeten Hadi Teherani AG gebündelt sind. Ihr Ideal ist der vitale Innenstadtraum, in dem sich alle Lebensbereiche – vom Wohnen bis zum Einkaufen – über- Herr Teherani, etwas mehr als vier Jahre sind vergangen, schneiden und berühren. Wie muss ein Shopping Areal seitdem die von Ihnen gestaltete Europa Passage in Ham- aussehen, um sich in dieses urbane Konzept zu integrieren? burg eröffnet wurde. Nutzen Sie Ihre Passage manchmal Handel ist historisch der Ursprung der Stadtidee. Diese selbst, um Ihre Vision des „flanierenden Konsumenten“ Ursprünglichkeit lässt sich heute noch auf attraktiven in der Realität zu überprüfen? Wochenmärkten nachvollziehen. Wenn Handel nicht mehr Paris wollte vor 140 Jahren seine Boulevards gläsern über- als Motor des Stadtbetriebs funktioniert, leidet darunter dachen, was technisch damals noch gar nicht möglich war. nicht zuletzt die allseits geschätzte Stadtkultur. Beides ist In Hamburg ist es uns mit der Europa Passage gelungen. nicht voneinander zu trennen. Darum ist es so wichtig, 32 puls 01 | 2011 Jörg Hempel Jörg Hempel » Zu Besuch Urbanität und Handel miteinander zu verbinden und architektonisch zu verankern. Im Wettbewerb der Städte genügt es nicht mehr, Handel nur zu ermöglichen. Die Menschen suchen das besondere Erlebnis. Das Produkt wird zur bleibenden Erinnerung, es verkörpert die Atmosphäre und den Charme einer komplexen urbanen Situation. Das genau ist die architektonische Aufgabe. Nach der Übernahme der Kaufhauskette Karstadt durch Nicolas Berggruen wird viel über die Zukunft des Kaufhauses gesprochen. Ist diese Form des Einkaufens gegenüber den spezialisierten Flagship Stores oder dem anonymen Einkaufen im Internet überhaupt konkurrenzfähig? Das Kaufhaus ist so wenig tot wie die Idee der Passage, der Geschäftsstraße oder der Markthalle. Dazu ist seine Funktion viel zu allgemein und zu wichtig. Die Struktur des Kaufhauses muss nur lebendiger und dynamischer werden, im Sinne eines vielfältigen Basars auf mehreren Ebenen. Weil man heute alles und jedes auch digital im Internet kaufen kann, vom Tee bis zum Auto, ist es umso wichtiger, die analoge, urbane Gegenposition aufrechtzuerhalten und weiter zu verbessern. Das ist die Aufgabe der urbanen und sich gerne an einen Kauf im Internet, aber alle wollen Stadt erleben. Macina architektonischen Inszenierung „Stadt“. Niemand erinnert Stadt erleben: Einer gut funktionierenden Geschäftsstraße nachempfunden sind die Szenerien, die BRT für ein Einkaufszentrum in der weißrussischen Hauptstadt Minsk ersonnen hat (oben). Maritime Symbolik kommt in der Europa Passage besonders in den freigestellten, parabelförmigen Bogenkonstruktionen zum Tragen (links und unten). Durch Brücken und Galerien wird für den urbanen Flaneur eine typische Hamburger Straßenschlucht auch vertikal zugänglich. Welche Voraussetzungen muss ein Shopping Areal im 21. Jahrhundert erfüllen, um den gewachsenen Ansprüchen des Konsumenten zu entsprechen? Im Grunde muss das Geschäftsviertel der Stadt, so hieß das früher, selbst Stadt sein. Die beste Shopping Mall ist doch die gut funktionierende Geschäftsstraße mitten in der Stadt, mit all ihren Reizen und Verlockungen darüber hinaus. Jeder Laden hat seinen eigenen Auftritt im öffentlichen Raum, die Geschäftsleute versuchen, sich im Kampf um den Kunden gegenseitig zu überbieten, durch besondere Angebote, durch besonderen Service. Der Kunde selbst hat einen ganz anderen Auftritt, wenn er persönlich begrüßt wird und ihm seine Wünsche von den Augen abgelesen werden, weil er schon sehr lange Kunde ist. Das ist das ganze Geheimnis. Sobald man versucht, diese sinnliche Komponente des Handels auf zu leichte, zu wenig komplexe Art zu synthetisieren, wird man langfristig scheitern. Das kann das Internet nämlich viel besser. Sie räumen dem städtischen Raum, wie wir ihn kennen, aber durchaus noch eine Chance ein, mit den sich rasch Notwendig sind die Vielfalt und Komplexität des alten Stadtmodells, gesteigert um die Attraktivität neuer Baumethoden und Materialien. Eine Dynamik aus Wochenmarkt, Jörg Hempel wandelnden Ansprüchen mithalten zu können? 35 » Zu Besuch Seit 2002 haben BRT Architekten ihren Standort im Bürohaus Deichtor in der HafenCity (links). Mit dem Designer Sören Jungclaus entwickelte Hadi Teherani für Busch-Jaeger die innovative Schalterlösung Busch-iceLight (rechts). Markthalle, Geschäftsstraße, Passage, Kaufhaus, Restau- Was hat Sie dazu bewogen, zusätzlich zum Büro BRT ein rants, Büros, Wohnungen und Kultur, die ganze Palette des eigenes Unternehmen für Design zu gründen? urbanen Lebens. Dann spielen selbst unsere nordisch Wenn man als Architekt die rein funktionale oder rein schwierigeren Wetterverhältnisse gar keine große Rolle. visuelle Betrachtung und Bewertung von Architektur ver- Warum sollte man nicht wieder Vordächer und Arkaden lässt, um die menschlichen Sinne zum wesentlichen Krite- einsetzen? Man muss wieder die Stadt insgesamt in den rium der Raumerfindung zu machen, dann ist der architek- Blick nehmen, nicht nur einzelne urbane Bausteine. tonische Anspruch umfassender und schließt das Design Neue Landmarke am Arabischen Golf: Mit dem Zayed Water Palace soll Abu Dhabi ein neues Wahrzeichen erhalten. In den 12 nutzbaren Ebenen soll neben Wohnungen, einem Hotel und Konferenzräumen auch eine Shopping Mall Platz finden. ein. Ich möchte beide Arbeitsebenen der Gestaltung zu Sie haben mit Ihren Arbeiten das Gesicht der Hansestadt einer schlüssigen Synthese führen, um die gesamte Umge- geprägt und verändert. Von den Fenstern Ihres Büros in bung des Menschen beeinflussen zu können. Der wahre der HafenCity können Sie den Wandel tagtäglich verfol- Luxus ist immer der Raum, alle anderen gestalterischen gen. Wie sieht Ihre Zwischenbilanz aus? Elemente wirken emotional verstärkend oder illustrierend. In der Speicherstadt habe ich schon als Kind gearbeitet. Da gab es viele persische Teppichhändler. Diese Atmosphäre Sie haben früher auch als Modeschöpfer gearbeitet. Flos- voller wilder, exotischer Düfte und Gerüche in den alten sen diese Erfahrungen auch in Ihre Architektur ein? Speichern. Das ist einfach alles ein Stück Heimat. Womit ich Das war auch ein kleiner Trick, um Interessierten die nicht sagen will, dass mich die HafenCity architektonisch Schwellenangst zu nehmen, auch gleich mal in mein Archi- oder städtebaulich schon voll und ganz zufriedenstellt. Der tekturbüro zu schauen, das ein Stockwerk höher lag. Die große Reiz ist einfach das Leben und Arbeiten unmittelbar Leidenschaft für Stoffe und Kleidung haben mir schon mei- am Wasser, ohne diesen dramatischen Bezug zum Wasser ne Eltern vermittelt. Aber grundsätzlich geht es in der wäre Hamburg für mich wahrscheinlich nur halb so viel Gestaltung immer um dieselben Fragen, ganz gleich, ob es wert. Beide Büros und meine Wohnung liegen unmittelbar sich um eine Obstschale, einen Anzug, einen Bürostuhl, am Wasser. Diese Leidenschaft für Urbanität am Wasser einen Türbeschlag oder ein kleines oder großes Gebäude kann ich nicht unterdrücken. handelt. Die Antworten liegen stets auf funktionaler, emotionaler, aber auch ökonomischer Ebene und in der Interpretation einer spezifischen Aufgabe oder Person. 36 puls 01 | 2011 Macina » Material Corian Materialien sind die Seele der Architektur. Sie geben Gebäuden Charakter und Räumen Atmosphäre. Doch was denken Architekten über „Material-Klassiker“ heute? puls hat sie zu ihren Ansichten befragt. Antworten von Ippolito Fleitz Group, Stuttgart Welche Materialeigenschaften haben Sie dazu bewogen, für die Wandgestaltung der Konzerthalle im „Palace of International Forums Uzbekistan“ in Taschkent Corian zu wählen? Das Material musste schallreflektierend sein, da es sich hier um den zentralen Veranstaltungs- und Konzertsaal handelt. Wir hatten für Entwurf, Planung und Realisierung des Projekts nur fünfeinhalb Monate Zeit. Ein entscheidender Faktor war deshalb, dass wir die Wände so weit wie möglich vorfertigen lassen konnten. Eine große Herausforderung stellte die thermische Ausdehnung dar: Der Einbau erfolgte bei 40 Grad Außentemperatur, der Raum wurde dann aber auf 20 Grad konditioniert. Die Transluzenz von Corian nutzten wir, indem wir die Wände hinterleuchteten. Welche Eigenschaften wünschen Sie sich noch für das Material? Von Vorteil wäre sicherlich eine noch widerstandsfähigere Oberfläche. Aber diese Schwäche des Materials, sein hoher Acrylanteil, ist ja auch gleichzeitig seine eigentliche Stärke, nämlich dass es thermisch verformbar ist und zu praktisch jedem Design verarbeitet werden kann. Bislang gibt es Corianplatten nur in einer Stärke von 6 Millimetern. Da wir das Material oft im Innenausbau verwenden, würden wir uns zusätzlich eine 3 Millimeter dicke Platte wünschen. Wo liegt die Zukunft von Corian? Einerseits im großen Maßstab in der Außenanwendung, zum Beispiel in Fassaden, wobei deren Langlebigkeit noch zu beobachten ist. Zum anderen in kleinerem Maßstab im Produktdesign, wo die Palace of International Forums Uzbekistan Andreas J. Focke / Hasenkopf (l.); DuPont™ Corian® Vorteile des Materials noch nicht wirklich ausgereizt scheinen. Busch-iceLight – Licht in einer neuen Dimension Licht ist eine entscheidende Komponente in der Architektur. Sie kann ein Gebäude im wahrsten Sinne des Wortes ins rechte Licht setzen und so die Stärken einer Architektur herausstellen. Das neue BuschiceLight, das in Zusammenarbeit mit dem Hamburger Architekten und Designer Hadi Teherani entwickelt wurde, gibt Architekten in diesem Sinne ein flexibles Gestaltungsmittel an die Hand: Busch-iceLight setzt Akzente in der Raumbeleuchtung, es weist als Orientierungslicht den richtigen Weg oder kreiert ein harmonisches Ambiente. Ausgestattet mit innovativer LED-Technologie genügt Busch-iceLight eine ganz normale Unterputzdose – und ergänzt so die traditionellen Möglichkeiten der Unterputzverkabelung für Schalter um eine innovative Leuchtenserie auf Wand und Decke. „Ohne den Raumbedarf konventioneller Leuchten werden damit sehr spezifische, in die Architektur integrierte Lichtsituationen möglich – emotional gestimmt oder zur Orientierung und Information“, so Theherani. Das Material spielt dabei eine zentrale Rolle, weil es Lichtführung und Atmosphäre entscheidend prägt. Teherani wählte transparentes Acryl, das in der verwendeten Stärke „eine sehr tiefgründige, einem leuchtenden Edelstein vergleichbare Wirkung und Faszination entwickelt.“ So wird nicht nur das Licht, Flexible Einsatzmöglichkeiten: Busch-iceLight als Wandmodul Ambiente und Wandmodul Orientierung (von oben). 40 sondern auch die kaum auftragende Leuchte zum Blickfang. Mit Busch-iceLight ist ein neuartiges Unterputz-Lichtmodul entstanden, das durch seinen modularen Aufbau nahezu unbegrenzte Einsatzmöglichkeiten bietet: Lichtrichtung und Lichtaustritt können beispielsweise exakt definiert werden. Das Acrylglas-Element kann das Licht einerseits gezielt nach unten oder oben austreten lassen oder es puls 01 | 2011 » News an allen vier Seiten gleichzeitig abstrahlen. Je nach Einsatzzweck schafft Busch-iceLight auf diese Weise Atmosphäre oder bietet Orientierung und Sicherheit. Drei Farbtemperaturen stehen zur Auswahl: warmweiß, neutralweiß oder kaltweiß, und es besteht die Möglichkeit zur zweistufigen Einstellung der Grundhelligkeit. Als Orientierungsleuchte kann Busch-iceLight mit unterschiedlichen Designblenden und Piktogrammen bestückt werden. Diese aus Metall gefertigten Symbole und Raster in moderner Formensprache unterstreichen einmal mehr die wertige Anmutung von Busch-iceLight. Es kann mit den Busch-Jaeger Schalterprogrammen c a r a t ®, pur edelstahl, s o l o®, Busch-axcent® und f u t u r e® linear kombiniert werden und passt sich damit perfekt dem Erscheinungsbild vorhandener Elektroinstallationen an. Busch-iceLight ist ein ganzheitliches, modulares System, dessen Systematik zu eigenen Gestaltungsideen verlockt. Gerade im Shopbereich sind eine Vielzahl von Einsatzmöglichkeiten denkbar, wie etwa als Lichtinstallation mit dekorativem Charakter oder als Licht mit Leitfunktion. Busch-iceLight zur schnellen Orientierung: 30 unterschiedliche Piktogramme bieten klare Informationen – für nahezu alle Anforderungen im geschäftlichen oder halb öffentlichen Bereich. Weitere Designblenden auf Anfrage möglich. 41 » Denkanstoß Wie viele Besucher finden unter der Glaskuppel des PlusCity Centers Platz? Werner Krug puls stellt in jeder neuen Ausgabe eine Preisfrage. Die Gewinner erhalten eine Belohnung in Form eines Buchpreises. Ausfüllen, kopieren und faxen an: +49 (0)1805-66 99 09 E-Mail an: pulse@de.abb.com Ja, ich will. Bitte senden Sie mir „puls“ künftig regelmäßig frei Haus zu. Vorschau puls 02/2011: Medical + Wohnen im Alter Antwort Gegenwärtig entstehen viele innovative Gebäude Unter der Glaskuppel des PlusCity Centers finden Residenz. puls 2/2011 stellt eine Auswahl vor. in den Bereichen Diagnostik, Behandlung und Besucher Platz. Name Stefan Müller-Naumann Büro Straße PLZ/Ort Impressum Telefon puls Zeitschrift für Bewegung in der Architektur Fax Herausgeber: Busch-Jaeger Elektro GmbH Freisenbergstr. 2 58513 Lüdenscheid www.busch-jaeger.de E-Mail Zu gewinnen: Unter allen richtigen Einsendungen verlost Busch-Jaeger je ein Exemplar der Bücher Shopping. Architecture now, erschienen im Taschen Verlag, sowie Staging Space, erschienen im Gestalten Verlag. Einsendeschluss: 15. März 2011. Der/die Gewinner/in wird in der nächsten Ausgabe veröffentlicht. Gewinner des letzten Preisrätsels: Josefine Kollmeier aus 83075 Bad Feilnbach und Helmut Keller aus 67373 Dudenhofen Verlag: Gesellschaft für Knowhow-Transfer in Architektur und Bauwesen mbH 70771 Leinfelden-Echterdingen www.gkt-publishing.de Redaktionsteam Busch-Jaeger: Dieter Lautz, Tobias Schlitzer, Christiane Schulte, Mirko Simon Redakteure Gesellschaft für Knowhow-Transfer: Lasse Ole Hempel, Britta Rohlfing Printed in Germany – Imprimé en Allemagne © by Busch-Jaeger Alle Rechte vorbehalten. Insbesondere das Recht auf Verbreitung, Nachdruck von Text und Bild, Übersetzung in Fremdsprachen sowie Vervielfältigung jeder Art durch Fotokopien, Mikrofilm, Funk- und Fernsehsendung für alle veröffentlichten Beiträge einschließlich aller Abbildungen. Änderungen und Irrtümer vorbehalten. MAGAZI N FÜ R BEWEGU NG I N DER ARCH ITEKTU R Shopping Malls puls 01 | 2011 Kein Licht. Sondern Atmosphäre. designed by Shopping Mall im Wandel Busch-iceLight®. Einleuchtendes Design. Effizient eingesetzt. Die erste Unterputzdose mit LED-Licht zum Wohlfühlen. Passend zu Schaltern und Steckdosen. Von Stararchitekt Hadi Teherani gestaltet. Für neue Harmonie von Licht und Raum. Entdecken Sie mehr Atmosphäre auf // www.BUSCH-JAEGER.de von Atelier Plötzl Revitalisierung der Städte – Hadi Teherani im Gespräch Die Zukunft des Einkaufens Vernetzung und Energieoptimierung im Westside Shoppingareal www.BUSCH-JAEGER.de Die Zukunft ist da. 01 | 2011