Eine gute Verbindung

Transcription

Eine gute Verbindung
to B
Das Magazin für Geschäftsreisen
Flexibel und mobil:
zukunftsweisende
Arbeitsformen.
Mobilitätsberatung:
Die SBB ist mehr als
nur ein Transportunternehmen.
Eine gute
Verbindung
Carsten Schloter über Mobilität
bei Swisscom
1/2012
1/2012
Inhalt
Kurz und bündig
Fokus
Mitarbeitermobilität
Carsten Schloter –
der mobile CEO
6
Der Mobilitätsmanager
10
SBB inside
Arbeitsweg und Geschäftsreisen
12
Business Case
Brezelkönig 13
14
Trend
Flexible Arbeitsformen
14
KMU und Mobilität
Swisscanto: Nachhaltiges
Unternehmen setzt auf ÖV
16
Selection
GA für Lernende
Citytrip Frankfurt
18
19
Impressum
Herausgegeben von der SBB,
Stefan Haas, Personenverkehr
Geschäftskunden.
Erscheint viermal jährlich in Deutsch
und Französisch.
Carsten Schloter, CEO der
Swisscom, weist den Weg in
die mobile Zukunft.
Abonnemente und
Adressänderungen:
sbb.ch/toB
Realisation: Infel AG, Zürich
Redaktion: Simone Ott (Chefredaktion),
Janine Radlingmayr (Stv.)
Gestaltung: Guido Von Deschwanden
(Creative Director), Laetitia Buntschu
(Art Direction).
Bildredaktion: Diana Ulrich (Leitung),
Matthias Jurt, Yvonne Schütz.
Redaktionsrat SBB:
David Brunnschweiler, Fabienne Bernet,
Jonathan Keller, Rahel Meile.
to B Das Magazin für Geschäftsreisen
Fotos: Dominique Meienberg (Cover), PricewaterhouseCoopers,
Beat Schweizer, Christine Strub/SBB CFF FFS.
6
4
3
Jeannine Pilloud,
Leiterin SBB
Personenverkehr
13
Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser
Redaktionsadresse:
Schweizerische Bundesbahnen SBB
Personenverkehr Geschäftskunden
Redaktion «toB»
Wylerstrasse 123/125
3000 Bern 65
toB@sbb.ch
Übersetzungen:
UGZ ÜbersetzerGruppeZürich GmbH
Ich freue mich, Ihnen hiermit das neue Geschäftskunden-Magazin «toB» präsentieren zu dürfen. Es soll
Ihnen Spannendes, Wissenswertes und Unterhaltendes
rund um die Themen Reisen und Mobilität im Unternehmen bieten. Denn immer mehr Firmen setzen auf
den öffentlichen Verkehr und bieten ihren Mitarbei­
tenden nach­haltige Mobilitätslösungen an – sei dies
auf dem Arbeitsweg oder auf Geschäftsreisen. Dabei
sind wir heute nicht un­bedingt länger, aber viel weiter
unterwegs als noch vor 20 Jahren. Die entscheidenden
Vorteile bei Reisen mit dem Zug kennen Sie: Einerseits
profitieren Sie von kürzeren Reisezeiten zwischen den
Städten, andererseits können Sie Ihre Reisezeit sinnvoll
nutzen und arbeiten. Das sind stichhaltige Vorteile, die
auch Ihr Unternehmen weiterbringen.
Ich wünsche Ihnen viel Spass bei der Lektüre und
weiterhin gute Fahrt!
Redaktionsassistenz:
Daniela Grass, Infel AG
Druck:
Hertig + Co. AG, 3250 Lyss
Lithografie:
Ast & Fischer AG, Wabern
to B Das Magazin für Geschäftsreisen
Jeannine Pilloud
4
Kurz und bündig
In Bewegung mit ...
Claude Nicollier
«Stillstehen ist nichts für mich. Ausser ich
benötige Ruhe, um über etwas nachzudenken.
Und das kommt sogar bei mir, der ständig
in Bewegung ist, ab und zu vor. Ich liebe die
Geschwindigkeit, und deshalb wurde ich
wohl auch Pilot. Rund vierzig Jahre lang bin
ich Militärjets geflogen und düste mit
800 Kilometern pro Stunde knapp über
dem Erdboden dahin.
Im Weltraum habe ich Bewegung und
Ge­schwindigkeit völlig anders erlebt. Als der
Raketen­motor ausschaltete, waren wir Astro­
nauten plötzlich schwerelos, und das fühlte
sich zunächst sehr seltsam an. Wie wenn man
seekrank ist. Doch man gewöhnt sich daran
und kann das Gefühl geniessen: Es gibt keinen
Boden und keine Decke mehr. In jeder
Richtung geht es nach unten und gleichzeitig
auch nach oben. Einen Nachteil hat das schon:
Sachen gehen leicht verloren. Ein Kugel­­schreiber
driftet einfach von dir weg. Meist findet man
vermisste Gegenstände im Luftfilter, weil er sie
mit seinem Sog anzieht.
76,1
%
der Kunden sind mit der SBB
insgesamt zufrieden. Dazu wurden
im Jahr 2011 rund 20 000 Fahrgäste
telefonisch befragt. Dieser Wert
konnte gegenüber dem Vorjahr um
0,2 Prozent gesteigert werden.
Wohin in ...
Zürich-Enge
In geschichtsträchtigem Industriegebäude stilvoll entspannen
In der Schwerelosigkeit spürte ich meine eigene
Bewegung relativ zur Erde nur, weil unter
unserer Raumfähre die Kontinente sehr schnell
vorbeizogen. In wenigen Minuten überquerten
wir Afrika – und dieses Ding ist gross! Da merkst
du erst, wie schnell du um die Erde rast.
Heute bleibe ich meistens am Boden. Im Alltag
lege ich durchschnittlich zwischen dreissig
und vierzig Kilometer am Tag zurück – zu Fuss,
mit dem Fahrrad oder mit dem Zug.»
Claude Nicollier
(67), der erste
und einzige
Schweizer
Astronaut, flog
viermal ins All.
Heute ist er
Professor am
Swiss Space
Center der ETH
Lausanne.
Nur wenige Minuten vom Bahnhof Enge,
auf dem Hürlimann-Areal in Zürich,
gleich neben dem Europa-Hauptquartier
von Google, glänzt das neue Boutique­
hotel «B2». Das Herzstück des stilvoll gestylten Hotels in der ehemaligen Brauerei
Hürlimann ist die mit 30 000 Büchern
bestückte Library Lounge mit Winebar.
Und: Hotelgäste haben direkten Zugang
zum Thermalbad mit spektakulärem
Panorama-Dachbad.
In der Library Bar
kann man den
Geist nach einem
anstrengenden
Business-Tag
auffrischen.
Mehr Informationen:
b2boutiquehotels.com
to B Das Magazin für Geschäftsreisen
Kurz und bündig
Die SBB optimiert Verkaufsanlagen in Bahnhöfen
In Bern, dem zweitgrössten Bahnhof der
Schweiz, wurden die Verkaufsanlagen
erneuert und nach den neusten Baustandards in Bezug auf Stromverbrauch, Lüf­tung und Heizung umgesetzt. Das wirkt sich
positiv auf die Energiebilanz aus. Sämtli­che Angebote und Dienstleistungen sind neu
für Kunden und Kun­dinnen zentral im SBB
Reisezentrum im Erd­geschoss vereint. Dazu
gehören Schalter, Gepäckdienst, Event­tickets, Geldwechsel und das SBB Reisebüro.
Im Untergeschoss steht die neue, schweizweit
grösste Selbstbedienungszone der SBB mit
14 Billettautomaten und drei Info-Computern zur Verfügung. Diese Neuerung soll
den Passantenstrom in der Bahnhofsunterführung erheblich verbessern. SBB-Angestellte unterstützen die Reisenden bei der
Bedienung der Automaten und beim Kauf
der Billette. Am sogenannten «Info Point»,
wie ihn die SBB bereits in Zürich HB oder
Basel betreibt, erhalten die Reisenden ausserdem Auskunft zum öffentlichen Verkehr
und zum RailCity-Bahnhof.
Zug oder Flug?
Basel–Paris-Gare de Lyon (TGV)
Energieverbrauch
Primärenergie, umgerechnet in Liter Benzin
pro Person und Fahrt
50 l
Basel SüdPark –
Arbeiten, Einkaufen,
Wohnen
120 kg
100
40
80
30
60
0
Differenz
31,4 Liter Benzin weniger
20
0
Bahn/öV: 4,8 kg
10
Flugzeug: 45,5 l
40
Flugzeug: 105,3 kg
20
Bahn/öV: 14,1 l
Illustration: Grafilu. Fotos: Yoshiko Kusano/SBB CFF FFS, Herzog & de Meuron, zVg.
CO2-Emissionen
Treibhausgas, in Kilogramm
pro Person und Fahrt
Differenz
knapp 22-mal weniger CO2
Mehr Beispiele finden Sie hier:
sbb.ch/umweltrechner
Die SBB ist mit dem Projekt SüdPark Teil der
urbanen, zukunftsweisenden Umstrukturierung
Basels. Es ist Teil des Masterplans EuroVille,
der die nachhaltige Aufwertung des Gebiets um
den Bahnhof SBB, eine bedeutende regionale,
nationale und internationale Verkehrsdrehscheibe,
zum Ziel hat. Der SüdPark erfüllt verschiedene
Bedürfnisse in den Lebensbereichen Arbeiten,
Einkaufen und Wohnen und leistet mit ausser­
gewöhnlicher Architektur nach den Plänen von
Herzog & de Meuron einen Beitrag zur weiteren
Aufwertung des Gundeldinger-Quartiers. Bis
Mitte 2012 wird das Gebäude nahezu vollständig
vermietet sein.
Mehr Informationen: sbb.ch/immobilien
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5
6
Fokus Mitarbeitermobilität
«Im Zugabteil nutze
ich die Ruhe»
Ständig in Bewegung, stets flexibel und immer unterwegs:
Carsten Schloter, CEO von Swisscom, lebt in seinem Alltag
die moderne Mobilität.
Text: Simone Ott
Carsten Schloter fährt regelmäs­
sig mit einem E-Bike aus der Swisscom-Flotte von seinem Wohnort in
der Nähe von Bern zur Arbeit. Damit
setzt er in seinem Alltag das auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Mobilitätskonzept seines Unternehmens um. «Unser Hauptsitz in Worblaufen bei Bern
ist gut mit dem Velo oder dem E-Bike
erreichbar. Nach dem Absteigen können
die Mitarbeitenden ihr
Zweirad in überdachten Veloparkplätzen ab«Als CEO brauche ich
stellen und Gardero­ben
kein eigenes Büro mehr.»
mit Duschen aufsuchen. Wir nehmen auch
an der ‹Bike to work›Kampagne des Vereins Pro Velo Schweiz
teil», erklärt der Chef des grössten Telekommunikationsanbieters der Schweiz.
Der Swisscom-Hauptsitz liegt zudem
gleich neben dem Bahnhof. Von hier ist
man schnell in Bern, und es gibt zahlrei-
che Zugverbindungen. Wie der Hauptsitz sind auch alle andern SwisscomStandorte so gewählt, dass sie gut mit
öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar sind. Das wirkt sich auch positiv auf
die Umweltbilanz des Telekommuni­
kationsanbieters aus, der unter nachhaltigen Unternehmen ein Spitzenrating
einnimmt.
Mobiler Chef
Mobil ist Schloter auch bei der täglichen
Arbeit: «Ich wechsle intern ständig den
Ort. Man trifft mich im Hauptsitz von
Swisscom meistens in einem der Sitzungszimmer. Als CEO brauche ich kein
eigenes Büro mehr.» Die flexible, auf
Mobilität ausgerichtete Arbeitsweise des
obersten Chefs ist im ganzen Unternehmen verbreitet: «Viele unserer Mitarbeitenden haben ihre persönlichen Arbeitsplätze aufgegeben, um je nach Auftrag
und Projekt an verschiedenen Standorten tätig zu sein.» Intern gefördert wird
die Arbeitsmobilität und -flexibilität,
to B Das Magazin für Geschäftsreisen
Fokus Mitarbeitermobilität
06:30 Uhr
Foto: pixsil/Tomas Wüthrich
Carsten Schloter mag
die frühen Morgenstunden.
Nach allmorgendlichem
Fitnesstraining ist er bereit
für den Alltag bei Swisscom.
Zur Person
Berufliche Stationen
Carsten Schloter, CEO
Swisscom, geb. 1963,
deutscher Staatsbürger,
Diplom-Betriebswirt
to B Das Magazin für Geschäftsreisen
1985 – 1992 diverse Funktionen bei der Mercedes-Benz France SA
1992 – 1994 Mitglied der Geschäftsleitung der debitel France SA
1995 – 1999 diverse Funktionen bei debitel Deutschland
2000 – 2001 Leiter Public Com und Leiter Mobile Com von Swisscom
2001– 2006 CEO der Swisscom Mobile AG
ab 2006 CEO der Swisscom AG und der Swisscom (Schweiz) AG
7
8
Fokus Mitarbeitermobilität
07:00 Uhr
Mit diesem E-Bike aus der
Swisscom-Flotte fährt
CEO Schloter regelmässig
zur Arbeit.
11:07 Uhr
Meeting alsdhfaöhkv a
ökfhakhv kakhf ak.jhs
köahs aksh kashf kahsöh
weil sie, wie Schloter sagt, vermehrt
zu persönlichen Kontakten und einem
besseren Austausch zwischen den Geschäftsbereichen führt. Zudem kann die
Auslastung der Gebäude verbessert und
die Effizienz gesteigert werden.
Als oberster Manager von Swisscom arbeitet Schloter natürlich oft unterwegs.
Für die vielen Besprechungen, die er als
CEO hat, pendelt der in Frankreich aufgewachsene Deutsche oft zwischen Bern,
Zürich und Mailand. «Ich bin viel mit
meinem Chauffeur unterwegs. Wenn die
Fahrt mit dem Zug sinnvoll ist, nutze ich
die Bahn gerne. Obwohl ich online-affin
bin, arbeite ich dann nicht ausschliesslich mit Smartphone und Laptop. Die
entspannte Atmosphäre im 1.-Klasse-
16 686 t CO2
sparte Swisscom 2011 dank
der Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel
im Vergleich zum Auto
Facts & Figures
Firma
Mitarbeitende
Standorte (ganze Schweiz)
Anzahl GAs
Bahnkilometer 2011
Abteil nutze ich auch
zum Studium von
Unterlagen – und
manchmal ganz einfach, um nachzudenken», sagt Schloter.
Seit 2006 ist Swisscom IT Services bei
der SBB als Partner mit umfassender
Verantwortung an Bord. Dazu gehört
der Betrieb von 1000 Servern. Darauf
laufen rund dreihundert Applikationen,
die sicherstellen, dass Kunden aktuelle
Fahrplaninformationen erhalten und Sicherheitsmeldungen rechtzeitig abgerufen werden. Wer SBB fährt, fährt immer
auch ein bisschen Swisscom.
Für das mobile Arbeiten ist gerade die
Entwicklung bei virtuellen Konferenzen
Swisscom AG
20 061
1300
2776
89 336 258
interessant.
Telefonkon­
ferenzen, Power- Poi n tPräsentationen und Webkonferenzen
werden dank neuen Technologien immer alltäglicher. Und sie helfen, den
Verkehr zu reduzieren.
«Die Entwicklung geht zudem weg vom
Telefonieren, hin zu Managed Communications & Collaboration Services», erklärt Schloter. Dabei geht es darum, alle
Kommunikationsmöglichkeiten auf einer integrierten Plattform zusammenzuführen. Dazu gehören Telefonie, EMail, Instant Messaging, Audio- und
Videokonferenzen, Präsenzstatus, Appli-
to B Das Magazin für Geschäftsreisen
Fokus Mitarbeitermobilität
14:15 Uhr
Ohne Smartphone läuft
bei Carsten Schloter
nichts. Wie die Kunden
von Swisscom will auch
er immer und überall
online sein.
10:10 Uhr
Fotos: Beat Schweizer, pd, Anne Gabriel-Jürgens.
Der CEO von Swisscom hat
kein eigenes Büro. Deshalb
finden auch informelle
Besprechungen in Sitzungsräumen statt.
cation Sharing und Document Management. Mitarbeitende können sich zu
Onlinesitzungen treffen und gemeinsam
an Dokumenten arbeiten, ganz unabhängig davon, wo sie sich befinden. Dies
vermeidet Medienbrüche, erhöht die Effizienz der Zusammenarbeit und spart
Kosten. Zudem ermöglichen die immer
verbreiteteren Cloud-Services, Rechenkapazität, Datenspeicher und Netzwerkkapazitäten dynamisch und nach Bedarf
über ein externes Netzwerk zu beziehen.
Schneller mobiler Datenverkehr
Die Arbeit auf dem Sprung wird gerade durch die rasante technologische Entwicklung und die rasche Verbreitung von
Smartphones, die auch unterwegs einen
einfachen Zugang zum Internet ermöglichen, zunehmend erleichtert. «Bereits
to B Das Magazin für Geschäftsreisen
This or that ...
Herr Schloter?
iPhone
Äpfel sind schöner
als Brombeeren
Paris
In Paris bin ich
aufgewachsen – dort
hängt immer
noch ein Stück
meines Herzens
Print
Blackberry
London
Tablet
Tablet – Papier hat
nur Nachteile: Es ist
schwer, umständlich
in der Handhabung
und nicht sehr
umweltfreundlich
Sport Spiel
Sport ist Spiel
Morgenstund
Ganz sicher
Morgenstund – die
Natur zeigt sich
dann in ihrem
schönsten Gewand
Mitternacht
9
10
Fokus Mitarbeitermobilität
Der Mobilitätsmanager
Marco Reber, Head of Fleet & Travel Management
bei Swisscom, sorgt für die lückenlose und nachhaltige Mobilität
von Swisscom mit den rund 20 000 Mitarbeitenden.
Interview: Simone Ott
Foto: Beat Schweizer
Wie sieht das Mobilitätskonzept bei
Swisscom aus?
Wir setzen auf die lückenlose Mobilität und decken sämtliche Bereiche der Mobilität ab. Swisscom ist ein nachhaltig ausgerichtetes Unternehmen. Fleet & Travel Management strebt bis
2015 an, den durchschnittlichen CO2-Ausstoss
pro Fahrzeug auf 110 g CO2 pro km zu reduzieren und gleichzeitig den Anteil an Alternativ­
antrieben wie Hybrid, Erdgas und Elektro auf
25 Prozent der Flotte zu erhöhen. Wir haben
40 E-Bikes in unsere Flotte aufgenommen, um
die Lücke zwischen dem öffentlichen Verkehr
und dem Auto zu schliessen. Zudem setzen wir
uns dafür ein, dass Mobilität akzentuiert in verschiedenen Stufen von den Mitarbeitenden gelebt wird.
Welche Rolle nimmt der ÖV dabei ein?
Der öffentliche Verkehr hat bei uns klar Priorität.
Poolfahrzeuge und Privatautos spielen dagegen
eine untergeordnete Rolle in der Mobilitätsstufe.
Die SBB verfügt nicht nur über eine gut ausgebaute Infrastruktur, sondern ist auch zuverlässig
und pünktlich. Zudem erzeugt sie im Vergleich
zum Auto wesentlich weniger CO2-Emissionen.
Diese Aspekte sind für Swisscom sehr wichtig.
Wir fördern wo immer möglich Geschäftsreisen mit der Bahn, organisieren Anlässe so, dass
sie mit den ÖV gut erreichbar sind. 2011 haben
Swisscom-Mitarbeitende rund 108 000 Bahnbillette genutzt. Das ist eine Stei­gerung von 6 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Wie unterstützt Swisscom die Pendlermobilität?
Gerade in der Bahn können unsere Mitarbeitenden die Reisezeit als vollwertige Arbeitszeit nutzen. Deshalb erhalten alle Mitarbeitenden je nach
Reisetätigkeit einen Beitrag an ein GA oder Halbtax-Abonnement. Zudem stellen wir allen unseren Lernenden ein GA zur Verfügung.
Und wie unterstützt Swisscom das Arbeiten
unterwegs?
Dank modernen mobilen Kommunikationsmitteln wie Smartphone, Tablet oder Laptop haben
Swisscom-Mitarbeitende ihr mobiles Büro stets
dabei. Sie können überall auf die benötigten
Informationen zugreifen und kommunizieren.
Sogar Video­konferenzen sind möglich. Dies gibt
eine grösstmögliche Flexi­bilität.
Marco Reber (38),
Head of Fleet &
Travel Management, Swisscom
Immobilien AG
Wie nutzen die Mitarbeitenden von Swisscom
die App SBB Mobile und SBB Mobile Business?
Bei uns nutzen die Mitarbeitenden die App für das
Mobile Ticketing der SBB über ihr Smart­phone
bei der täglichen Arbeit rege. Damit können sie
flexibel und unkompliziert ihre
Reise mit den öffent­lichen Verkehrsmitteln organisieren. Es
«Alle Lernenden erhalten
ist eine Frage der Zeit, bis das
bei Swisscom ein GA.»
schnelle und einfache Mobile
Ticketing die Bil­
lette in Papierform ablösen wird. Diese Entwicklung lässt sich nicht mehr rückgängig machen. Da Tickets nicht mehr ausgedruckt
werden, spart man Papier – das ist vom Nach­
haltigkeitsaspekt her positiv und senkt zudem
die Kosten.
Wie sehen Sie die Entwicklung bei den Smartphones?
Vor allem bei der «Gameability», dem spielerischen Aspekt
der Smartphones, wird sie rasant weitergehen. Gerade für
Fleet & Travel Management ist verant«Digital Natives», die Generawortlich für die Fahrzeugflotte und den
tion, die in der digitalen Welt
Geschäftsreisebereich von Swissaufgewachsen ist. Dabei geht
com. Es bietet den Mitarbeitenden
es nicht nur darum, unterhalsämtliche Mobilitätsdienstleistungen
ten zu werden, sondern Teil
an. Marco Reber und sein 35-köpfides Spiels zu werden und zu
ges Team optimieren dabei die nötigen
einer spezifischen Community
Prozesse und Fahrzeuge unter Berück­
zu gehören.
sichtigung ökologischer, ökonomi-
Flottenpolitik
scher und sozialer Aspekte.
to B Das Magazin für Geschäftsreisen
Fokus Mitarbeitermobilität
rund 60 Prozent der im Jahr 2011 verkauften Mobilfunkgeräte von Swisscom waren Smartphones», weiss Carsten
Schloter. «Es wird sicher interessant sein,
zu sehen, was die Smartphones der Zukunft alles noch bringen werden. Schon
nur in den letzten vier Jahren ist in der
Schweiz der mobile Datenverkehr um
den Faktor 68 gewachsen. Heute wollen unsere Kunden immer und überall online sein.» Bis Mitte 2014 werden
11
alle 6000 Mobilfunkstationen mit neuer
Hard- und Software aufgerüstet und an
schnelle Glasfasernetze angeschlossen.
Damit kann die maximal mögliche Datenübertragungsgeschwindigkeit auf bis
zu 84 Mbit verdoppelt werden. Schloter:
«Von noch schnelleren mobilen Datenverbindungen werden auch Bahnreisende profitieren.»
Mobilitäts­
beratung
Auf der nächsten Seite:
SBB-GeschäftskundenSpezialist Rainer Panse
über optimale Mobilität
im Unternehmen
Swisscom Umweltbilanz
Swisscom sparte 2011 mit Bahnreisen
gegenüber dem Auto:
Fotos: Dominique Meienberg,
Beat Schweizer.
18:45 Uhr
Voller Einsatz bis in die
Abendstunden. Die Batterie
von Schloters E-Bike ist
mittlerweile aufgeladen
und das Elektrozweirad
wieder fahrbereit.
to B Das Magazin für Geschäftsreisen
6 237 616 Liter Diesel.
Das ist eine Einsparung von 96 Prozent.
16 686 Tonnen CO2.
Das ist eine Einsparung von 76 Prozent.
Über die Online-Plattform «mobitool» erhalten
Unternehmen Informationen zu Energie­
verbrauch, CO2-Emissionen, Kosten und Zeitbedarf ihres betrieblichen Verkehrs sowie
wertvolle Tipps zur nachhaltigen Mobilität.
sbb.ch/umweltrechner
12
SBB Inside
Gemeinsam mit Kunden
Lösungen erarbeiten
Interview: Simone Ott
Foto: Markus Bertschi
Herr Panse, welches sind die wichtigsten
Themen für Ihre Kunden?
«Ganz klar die Analyse der Geschäftsreisegewohnheiten im betreffenden Unternehmen. Aufgrund einer solchen Lagebestimmung suchen wir
gemeinsam nach optimalen Lösungen. Dabei unterstützen wir Firmen bei Fragen wie der Finanzierung von ÖV-benutzenden Mitarbeitenden
oder wann sich ein Parkplatzmanagement lohnt.
Wichtig für die Unternehmen ist auch die Kostenkontrolle. Für viele Firmen sind die Reisekosten
der Mitarbeitenden eine Blackbox. In unserem
Online-Portal für Geschäftskunden erhalten sie
dank strukturierten Abrechnungen mehr Transparenz. Das ist natürlich sehr willkommen.»
Firmenmobilität
Mobilität mit dem öffentl­­ichen
Verkehr – von Geschäftsreisen über Pendlermobilität bis
hin zu Reise­richtlinien – ökologisches Reisen und Optimierung der Mobilitätskosten:
Das sind die Kernkompe­
tenzen der erfahrenen Geschäftskunden-Spezialisten
der SBB. Sie stehen den Businesstravel-Kunden für mass­
geschneiderte Lösungen und
eine individuelle und kostenlose Beratung zur Verfügung.
Für weitere Informationen:
business@sbb.ch
sbb.ch/business
Was überrascht Sie am meisten im Umgang mit Kunden
im Bereich Pendlermobilität?
«Die Vorstellung zum Beispiel, dass ein GA teuer ist. Es gibt
Unternehmen, die bezahlen Mitarbeitenden für den Auto­
kilometer zwischen 70 und 80 Rappen. Ein Bahnkilometer
1. Klasse schlägt hingegen nur mit 20 Rappen* zu Buche. Zudem kann die Reisezeit im Zug sinnvoll genutzt werden, z.B.
mit Lesen und Arbeiten. Oft wird auch bei der Planung von
Firmenanlässen die Mobilitätsfrage vergessen oder zu spät
angepackt. Werden wir frühzeitig in die Planung eingebunden, finden wir mit den Kunden massgeschneiderte Anreiseoder Transportmöglichkeiten.»
... Sie als GA- oder HalbtaxAbonnentIn in Deutschland und Österreich
von 25 Prozent Ermässigung auf dem
ausländischen Streckenabschnitt
profitieren? Dies gilt für in der Schweiz
gekaufte Billette.
sbb.ch/ga oder sbb.ch/halbtax
... das City-City-Ticket,
nebst der Fahrt zwischen dem ausge­
wählten Abgangs- und Bestimmungsort,
eine Tageskarte für unbeschränkte Fahrt
auf dem Netz der städtischen Verkehrs­
betriebe am Abgangs- und/oder Be­
stimmungsort enthält?
sbb.ch/business-sortiment
Weshalb ist Bahnfahren mit der SBB ökologisch?
«Die SBB deckt rund 75 Prozent ihres Stromverbrauchs aus
Wasserkraft. Ab 2013 werden es sogar mehr als 80 Prozent
sein. Es ist also konsequenter, von Anfang an ein umweltfreundliches Verkehrsmittel zu benutzen, statt sich ökologische Nachhaltigkeit über Emissionszertifikate zu kaufen.»
Wie sehen Sie Ihre Aufgabe als Kunden­berater der SBB?
«Ich sehe mich nicht als Produkteverkäufer, sondern als Berater, der zusammen mit dem Kunden die Situation und die
Bedürfnisse analysiert und gemeinsam Lösungen erarbeitet.
Wie die Mobilitätsbedürfnisse genau abgedeckt werden können, ist von Fall zu Fall verschieden.»
... Sie auch Billette für
Reisen ins Ausland online kaufen und im
Büro ausdrucken können?
sbb.ch/business-europa
* Basis: GA Erwachsene 1. Klasse zu CHF 5350.– und jährlich 25 000 km
to B Das Magazin für Geschäftsreisen
Fotos: Uolir/fotolia, zVg.
Rainer Panse, seit 2006 Account
Manager bei SBB Geschäftskunden am Standort Zürich.
Wussten Sie, dass ...
Business Case
13
König der
Bahnsteige
Erfolgsgeschichte einer Brezel:
Wie «Brezelkönig» zu einem der grossen
Lieblinge im Bahnhof wurde.
Mitten im Gewühl von Menschen, die es alle schrecklich eilig
haben, liegt plötzlich der Duft von
frischgebackenen Brezeln. Unwiderstehlich für viele Bahnreisende, die
eine der noch warmen Backwaren am
Stand von «Brezelkönig» erstehen.
Die Erfolgsgeschichte der beliebtesten Laugenbrezel der Schweiz begann vor 12 Jahren. Damals gründete
der traditionsreiche deutsche Brezelhersteller Ditsch in der Schweiz eine
Firma und erwarb die bereits existierende Marke «Brezelkönig». Ein Jahr
später wurde in Bern der erste Bahnhofstand eröffnet. Bis heute ist dieser Standort dank guter Passantenlage der umsatzstärkste – dicht gefolgt
von den anderen Bahnhofstandorten.
«Hochfrequentierte Lagen sind für unser Geschäft unerlässlich», erklärt «Brezelkönig»Geschäftsleiter Klaus Stahl. Denn nur eine frische
Brezel schmeckt und darf deshalb nicht allzu lange auf der Theke liegenbleiben. Bei «Brezelkönig»
gibt es deshalb keine vorgebackene Ware. Die geformten und schockgefrorenen Teiglinge werden
in den einzelnen Filialen aufgetaut und frisch gebacken.
Das LaugengebäckunterFacts & Figures
Firma
Brezelkönig GmbH & Co KG nehmen mit Sitz in EmMitarbeitende
280 menbrücke (LU) stellt im
Verkaufsstellen
32 Jahr 12 Millionen Teig(ganze Schweiz)
davon 21 an Bahnhöfen stücke her, 20 000 gehen
täglich über die eigenen
Verkaufstheken. «Brezelkönig» operiert im
Agentensystem mit Provisionsvergütung. «Wir
tragen das finanzielle Risiko, behalten aber die
Kontrolle über die Filialen», erklärt Stahl.
Text: Simone Ott
Foto: Beat Schweizer
to B Das Magazin für Geschäftsreisen
«Als familiengesteuertes Unternehmen wollen wir nicht möglichst
schnell, sondern möglichst solide wachsen.»
Zum Erfolg trägt auch die spezielle Rezeptur bei. Die Schweizer Brezel ist luftiger und weicher
als eine deutsche. «Das mag man
hierzulande viel lieber», so Stahl.
Auch das Brezel-Sandwich ist eine helvetische Einzigartigkeit, denn Schweizer sind grosse Sandwich-Esser. Damit dieses gerade am Bahnhof auch gekauft wird, muss es Take-away-tauglich
sein. Es darf nicht an den Fingern kleben, keine
kleckernden Saucen oder zuckrigen Güsse haben,
und die Verpackung muss platzschonend entsorgt
werden können. Ein schlagendes Verkaufsargument bei Bahnfahrenden.
Ein Erfolg:
die Schweizer
Brezel.
14
Trend
Die grosse Freiheit
mobiler Büros
Arbeiten, wann und wo es gerade passt.
Zuhause oder unterwegs. Die Zukunft der flexiblen
Arbeit hat längst begonnen.
Text: Cornelia Glees
Billard ist nicht unbedingt seine Sache. Doch viele Kollegen von Christoph
Lüscher, Personalleiter bei PricewaterhouseCoopers Schweiz, nutzen gern mal
eine kurze Pause im Billardraum des
Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmens. Billard ist ebenso Teil der
«fringe benefits», der Lohnnebenleistungen, wie flexible Arbeitszeitmodelle
mit Jahresarbeitskonto mit 2050-Stunden-Soll, Home Office und Teilzeitarbeit. Ein Stück
Freiheit – aber
auch ein Schritt
zu mehr Effizienz und Produktivität. Denn
die Tätigkeiten
der Arbeitnehmer
sind zunehmend
weltweit glauben,
nicht mehr an
dass flexible ArbeitsOrt und Zeit gezeiten ihre Lebensbunden. Etwa 40
qualität erhöht.
Prozent arbeiten
(Regus-Studie 2012)
bei PwC Schweiz
im Desk-Sharing
und haben keinen eigenen Schreibtisch.
Bei IBM Schweiz sind es sogar 80 Prozent, Tendenz steigend.
Lüscher weiss aus Erfahrung bei der
Auswahl neuer Kollegen: «Die einen
sehen das Thema mobiler Arbeitsplatz
ganz unkompliziert. Hauptsache, die
Infrastruktur stimmt, mit Laptop, mobilen Telefonen und Datenzugriff von
60
%
extern. Die anderen sind konservativer, fühlen sich mit wechselnden
Plätzen nicht wohl», erklärt der
41-Jährige. Der Trend jedoch sei
nicht umzukehren: Wissensintensive Arbeit erfordert mehr Flexibilisierung und mehr Mobilität. Vor
allem die IT-Branche ist Trendsetter, aber er gilt auch für Konzerne wie Roche in Basel. Ein globaler Trend. Laut «Flexible Working
Report 2011» des Bürodienstleisters Regus, der 17 000 Unternehmen in 80 Ländern befragt hat, setzen sich flexible Arbeitszeitmodelle
immer mehr durch: 81 Prozent
der Befragten bieten ihren Mit­
ar­
beitenden entsprechende Frei­
räume. Gängige Praxis ist ein Mix
aus Freelancern, Voll- und Teilzeit­
kräften sowie Formen von Home Office,
Arbeit in flexiblen (Miet-)Büros und
von unterwegs.
Flexibel in die Zukunft
Der Berufsalltag wandelt sich rasant.
Vor allem weil die Kommunikation mobil geworden ist und mit dem Internet
zusammenwächst, so dass viele Tätigkeiten heute übergreifend sind. Präsenz von
«Nine to Five» ist out, «Mobile Working»
in temporären Büros mit wechselnden
Teams ist in. Für IBM-Pressesprecherin
Susan Orozco verstärkt sich dieser Trend
weiter: «Über neuartige Online-Plattformen wird es noch bessere Möglichkeiten
Rückzugsinsel bei PricewaterhouseCoopers Schweiz für
entspannteres, effizienteres
Arbeiten.
der virtuellen globalen Kooperation geben. Bereits heute arbeiten IBM-Projektteams dezentral über den ganzen Globus
verteilt zusammen.»
Der Schweizer Zukunftsforscher Georges T. Roos bündelt das Phänomen unter
dem Megatrend «Beschleunigung» – in
Technik, Wirtschaft und im persönlichen
Lebenstempo gleichermassen. Diese Erkenntnis polarisiert. Für David Bosshart,
CEO des GDI Gottlieb Duttweiler Institute in Rüschlikon, ist klar: «Jeder starke Trend hat einen Gegentrend. Mobilität und Flexibilität sind in unserer über
die Grenzen vernetzten Welt nicht zu
to B Das Magazin für Geschäftsreisen
Trend
Mobile Arbeitsplätze
helfen, die Produktivität zu steigern.
15
Schweizer Arbeitsmarkt ist im
internationalen Vergleich flexibel
Drei Fragen an Thomas Daum, Direktor des
Schweizerischen Arbeitgeberverbandes.
stoppen, gleichzeitig steigt die Sehnsucht
nach Abgeschlossenheit, Privatheit, Intimität und Grenzziehungen.»
Fotos: PricewaterhouseCoopers Schweiz, Keystone/Gaëtan Bally, Philipp Rohner.
Flexibilität steigert Produktivität
Unter dem Aspekt Familienfreundlichkeit wird der Flexibilisierungstrend politisch begrüsst, wie das KMU-Handbuch
des Schweizerischen Staatssekretariats
für Wirtschaft (SECO) mit Beispielfirmen und ihren zukunftsweisenden Arbeitszeitmodellen zeigt. Viel härter jedoch sind ökonomische Argumente.
In einer Kosten-Nutzen-Rechnung bei
Schweizer Unternehmen ging die Wirtschaftsforschungs- und Beratungsfirma Prognos AG bereits 2005 von einem
«Return on Investment» bei neuen Arbeitsmodellen von acht Prozent aus.
Jetzt bringt die weltweite Regus-Studie
«Flexibility Drives Productivity» von
2012 dazu neue, harte Fakten: 72 Prozent der befragten globalen Unternehmen berichten, dass Produktivität ein direktes Resultat von mehr Flexibilität sei,
ein Wachstumstreiber, vor allem in den
aufstrebenden Märkten. Am häufigsten
sieht man einen direkten Zusammenhang von flexibler Arbeit und Umsatz in
China, gefolgt von Mexiko, Indien, Australien und Brasilien.
Für Gudela Grote, Professorin für Arbeits- und Organisationspsychologie an
der ETH Zürich, muss der interne Informationsfluss stimmen. «Die Teamkoordination wird künftig immer aufwändiger.» Bei IBM und PwC setzt man auf
die Kompetenz der Vorgesetzten. Feste
Spielregeln gibt es dort keine für eine
dezentrale Teamführung, dafür SocialMedia-Werkzeuge und regelmässige Tref­fen – Face to Face.
to B Das Magazin für Geschäftsreisen
Flexibilisierung in der Arbeitsorganisation – wo steht die
Schweiz im internationalen Vergleich?
Wir sind mit der Schweizer Arbeitsmarktordnung zufrieden, sie ist flexibel und liberal. Da stehen wir international
gut da. Abgesehen von Fragen wie etwa zu Ladenöffnungszeiten oder der Erfassung von Arbeitszeiten ist es eher unsere Sorge, diese liberalen Verhältnisse gegenüber Forderungen nach mehr Regulierung zu verteidigen.
Wo geht die Reise hin? Zu einem Allzeit-bereit-Arbeiten?
Ein ganzes Arbeitsleben ist ein Marathon, kein Sprint. Hohes Tempo darf nicht in Hektik ausarten, die Steigerung
der Produktivität keine totale Verfügbarkeit nach sich ziehen. Wir nehmen die Erkenntnisse der Arbeitsmedizin
ernst. Sie zeigen uns die Notwendigkeit von Ruhephasen
und die Grenzen der Flexibilisierung. Man muss jedoch
zwischen den Branchen unterscheiden.
Inwiefern?
Im wachsenden Dienstleistungssektor nimmt die Flexibilisierung weiter stark zu; da ist in der Schweiz viel im Fluss.
So wird sich die starre Bindung ans Büro relativieren. Anders sieht das in der Industrie oder der Baubranche aus,
wo man an Anlagen und Prozesse gebunden ist. Der Strukturwandel hin zur wissensbasierten Dienstleistungsgesellschaft wird die Arbeitswelt weiter verändern.
Arbeiten unterwegs
Mobiles, flexibles Arbeiten ist klar ein Wettbewerbsvorteil. Deshalb evaluiert die SBB
vor der Beschaffung neuer Züge die Bedürfnisse der Geschäftsreisenden. Der Ausbau der
Züge wird dementsprechend angepasst. So
wird es bei bestehenden Zügen bis Ende 2014
Repeater für verbesserten Handyempfang geben. Und in den neuen Doppelstockzügen für
den Fernverkehr steht ab Ende 2015 WLAN in
beiden Klassen zur Verfügung. In der 1. Klasse
sorgen Langtische zusätzlich für mehr Arbeitsflächen. Bereits heute stellen die Swisscom und
die SBB in 75 Businesswagen der 1. Klasse sowie an 31 Schweizer Bahnhöfen
kabellosen Breitband-Internetzugang zur Verfügung. In 75 Prozent der klimatisierten Fernverkehrszüge der 1. und 2. Klasse haben die Sitzplätze Steckdosen.
16
KMU und Mobilität
«Der öffentliche Verkehr gehört
zu unserer Firmenkultur»
Der Asset Manager Swisscanto setzt gezielt auf Standorte,
die mit Bahn, Bus und Tram gut erreichbar sind.
Hans Frey, Mitglied der Geschäftsleitung von Swisscanto, im Zürcher
Sitz des Unternehmens.
Facts & Figures
Text: Simone Ott
Fotos: Markus Bertschi
Mit dem Auto fährt niemand freiwillig an den Zürcher Sitz von Swisscanto. Schon nur die Fahrt durch die Innenstadt wird durch das verkehrstechnisch
bedingte Schneckentempo zur Qual.
Und einen Parkplatz wird man hier, ein
paar Schritte vom Zürcher Hauptbahnhof, auch kaum finden. Das ist Hans
Frey, Leiter Corporate Services, ganz
recht so. Denn eine zentrale Lage aller
Geschäftsräumlichkeiten des Finanzdienstleistungsunternehmens ist Strate-
gie und gehört mittlerweile auch zur Firmenkultur. «Wir sind vorwiegend an
zentralen Lagen in Städten zuhause, weil
wir unseren Mitarbeitenden den Anreiz
geben möchten, die öffentlichen Verkehrsmittel zu benutzen», erklärt Frey.
Schätzungsweise 93 Prozent ihres Arbeits­weges legen die Mitarbeitenden entweder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln oder zu Fuss zurück. «Auch für die
ökologischen und ökonomischen Kosten
des Ressourcenverbrauchs sensibilisieren wir unsere Leute. Dabei legen wir besonderes Gewicht auf die Reduktion der
CO2-Emissionen.» Dafür wurde Swiss-
Firma
Swisscanto Holding AG
Mitarbeitende
390
Standorte 8
Anzahl GAs
48
Bahnkilometer pro Jahr * 2,9 Mio.
* Geschäftsreisen
canto von First Climate sogar mit dem
Prädikat «Klimaneutrales Unternehmen
2011» ausgezeichnet.
Nachhaltigkeitskriterium ÖV
Die wichtigsten Einflussmöglichkeiten
bei der Nachhaltigkeit im Unternehmen
sieht Frey beim Energie- und Papierverbrauch sowie beim Einkauf, aber auch
to B Das Magazin für Geschäftsreisen
KMU und Mobilität
Unterwegs mit ...
bei Geschäftsreisen. Letztes Jahr wurden
bei Swisscanto 3,6 Millionen Geschäftsreise-Kilometer zurückgelegt. Davon
4 Prozent mit dem Auto, 16 Prozent per
Flugzeug und 80 Prozent mit der Bahn.
93% der Mitarbeitenden von Swisscanto legen
ihren Arbeitsweg mit dem ÖV oder zu Fuss zurück.
Ihr durchschnittlicher Arbeitsweg beträgt 53 km hin und zurück.
CEO Swisscanto
Sie reisen nie ohne …
Portemonnaie.
Was machen Sie beim Bahnfahren
am liebsten?
Lesen – Zeitungen und Fachzeitschriften.
Der beste Ort der Welt?
Das Zuhause.
Dabei stellt Swisscanto seinen MitarbeiWo fühlen Sie sich daheim?
tenden zwei Abonnemente des Carsha­Bei meiner Familie.
ring-Unternehmens «Mobility» zur Verfügung, finanziert ein HalbtaxabonneIhr Lieblingssong für unterwegs?
ment oder je nach geschäftlicher Reise«N’oubliez jamais» von Joe Cocker.
aktivität ganz oder teilweise ein Generalabonnement – und die ist
Wofür nehmen Sie sich gerne Zeit?
im letzten Jahr markant gePläne schmieden.
stiegen, weil das Unternehmen die Kundenbetreuung
Wie bringen Sie sich in Bewegung?
vor Ort intensiviert hat. Die Swisscanto, ein Gemeinschafts­Früh aufstehen.
Kunden – das sind in erster unter­nehmen der Schweizer Kantonal­
Linie Kantonalbanken und banken, bietet Anlage- und Vorsorge­
Mit welcher berühmten Persönlichkeit
grosse Pensionskassen – lie- lösungen für private Anleger, Firmen
würden Sie gerne einen Ausflug machen?
gen zentral und sind mit und Institu­tionen an. Die Swisscanto
Wenn ich das nur wüsste!
dem ÖV gut erreichbar. Auch Anlage- und Sammelstiftungen wurden
auf Kundenseite zieht das 1973 gegründet, die Swisscanto
Ihr Lieblings-Gadget für unterwegs?
Finanzdienstleistungsunter- Holding AG 1993. Das Unternehmen
Karte mit GPS auf dem Smartphone.
nehmen seine Nachhaltig- verwaltete Ende 2011 Kundenver­
keitskriterien mit ein: «Bei mögen von 51,7 Milliarden Franken.
Ihr liebstes Business-Reiseziel?
Kundenveranstaltungen ist
Lausanne bei schönem Wetter wegen der Sicht
einer der wichtigsten Aspeküber die Weinberge und über den See bei der
te die Wahl des Ortes», sagt Frey. «Der
Anfahrt.
muss mit öffentlichen Verkehrsmitteln
gut erreichbar sein.»
2014 wird Swisscanto Zürich seine jetzigen Geschäftsräumlichkeiten aufgeben.
«An der SBB
Sie bieten für heutige Verhältnisse zu weschätze ich ihre
nig Flexibilität. Swisscanto hat sich nach
Verlässlichkeit.»
genauer Evaluierung für neue Lokalitäten in der Neuüberbauung Europaallee
beim Hauptbahnhof entschieden. «Ein
idealer Standort für Swisscanto», so Frey.
Die Büroflächen der Europaallee geben
dem Unternehmen viel Nutzungsfreiheit, um zeitgemässe, flexible Arbeits«toB»-Videos zum
platzlösungen umzusetzen. Und: Die
Thema Pendlermobilität
Europaallee wird nach dem Minergiesbb.ch/beratung
Standard gebaut.
Über Swisscanto
Foto: Michael Kessler/profifoto.
Gérard Fischer,
to B Das Magazin für Geschäftsreisen
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für Lernende ist ausschliesslich in der
2. Klasse erhältlich; die Mindestvertragsdauer liegt bei 3 Jahren.
Die Abgabe erfolgt an alle
Lernenden der Firma oder des
Ausbildungsverbundes.
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meisten Privatbahnen in der ganzen Schweiz, der
öffentlichen Nahverkehrsmittel wie Tram und
Bus in den meisten Städten und Agglomerationen.
Auch Postautos und Schiffe sind inbegriffen.
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Informationen und Bestellungen:
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Businesstravel-Service-Center
Postfach 176, 3900 Brig Telefon: 848 111 456 E-Mail: business@sbb.ch
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