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DIE BLAUE VIER Kandinsky, Jawlensky, Feininger, Klee 9. Mai Mai - 19. Juli 2014 Lyonel Feininger "The Anglers (Black Bridge)" Lyonel Feininger 1871 - New York - 1956 "The Anglers (Black Bridge)" Öl auf Leinwand 1942 43,5 x 58,5 cm signiert unten links rückseitig auf Keilrahmen signiert, datiert und betitelt Hess 418 Provenienz Nachlaß des Künstlers Julia Feininger, New York Marlborough-Gerson Gallery, New York (Etikett) Privatsammlung, Berlin Privatsammlung, USA Ausstellungen New York, Museum of Modern Art (Etikett), ca. 1955. Three Modern Painters, Feininger, Hartley, Beckmann. Art Museum, Pasadena (Etikett); Art Center, Milwaukee; Museum of Modern Art, Baltimore 1966. Lyonel Feininger Memorial Retrospective. Nr. 52 Whitney Museum of American Art, New York; The Montreal Museum of Fine Arts, Montreal, Canada; Whitney Museum of American Art, New York; Montreal Museum, 2011/12. Lyonel Feininger. At the Edge of the World. Galerie Thomas, München 2012. Highlights. S. 30 mit Farbabb. Literatur Hess, Hans. Lyonel Feininger. Stuttgart 1959. S. 288, Nr. 418 mit Abb. 1906 schrieb Feininger an seine zukünftige Frau Julia nach Weimar: "..wie ich mich auf die Brücke freue kann ich Dir gar nicht sagen ... und das ganze übrige Oberweimar, was Du beschreibst, ist ja rein zauberhaft." Gemeinsam zogen sie mit Klappschemel und Skizzenblock ausgerüstet nach Oberweimar. Neben der Kirche wurde die Brücke über die Ilm zu einem seiner Lieblingsmotive. Die Anzahl der entstandenen Werke dieses Motivs steht gleich nach Gelmeroda an zweiter Stelle in Feiningers Werk im Weimarer Land. 1909 entstand das bekannte Werk "Die grüne Brücke". 1916 griff Feininger das Motiv in der "Grünen Brücke II" wieder auf. Der größte Unterschied zwischen den beiden Fassungen liegt in Feiningers Entdeckung des Kubismus. So wird es, wie auch "The Anglers (Black Bridge)" komplett von einem rhythmischen Muster durchzogen. Über das Symbol der Brücke sagte Feininger, daß es seit seiner Kindheit eine besondere Bedeutung für ihn gehabt habe. Erst später wurde ihm die genaue Bedeutung bewußt: Stabilität. Daher griff er das Motiv nach seiner Rückkehr in die Vereinigten Staaten wieder auf. Als Lyonel Feininger 1937 Deutschland verließ, wandte er einem Land den Rücken zu, das für fünf Jahrzehnte seine erwählte Heimat gewesen war. Nur zögernd ließ er sich thematisch auf die neue Umgebung in den USA ein, wo er ja immerhin geboren war. So waren viele der in den folgenden Jahren entstandenen Werke wehmütige Erinnerungen an Landschaften, die ihn lange Zeit geprägt hatten. Lyonel Feininger "Nieder-Zimmern" Lyonel Feininger 1871 - New York - 1956 "Nieder-Zimmern" Feder und Tusche auf Papier 30. Juli 1920 28 x 31 cm signiert unten links, datiert unten rechts und betitelt unten Mitte Mit Photoexpertise von Achim Moeller, The Lyonel Feininger Project, New York vom 4. Dezember 2013, das Werk ist dort als Nr. 1241-12-04-13 registriert. Provenienz Atelier des Künstlers Julia Feininger (Frau des Künstlers), Nr. 143 Privatsammlung, Süddeutschland Ausstellungen Nationalgalerie im Kronprinzen Palais. Berlin 1931. Nr. 57 Kestnergesellschaft. Hannover 1932. Nr. 60 Das Dorf Niederzimmern liegt auf halbem Weg zwischen Weimar und Erfurt am Fuße des Ettersberges Auf seinen Fahrradtouren hat Feininger, der zu dieser Zeit in Weimar wohnte, in den umliegenden Dörfern Zeichnungen und Gemälde und später Graphiken zu einigen geschaffen. Lyonel Feininger "Blaue Hügel in Connecticut" Lyonel Feininger 1871 - New York - 1956 "Blaue Hügel in Connecticut" Wachskreide auf Papier 31. Juli 1938 12,8 x 22,9 cm datiert 'Sun Jy 31 '38' unten rechts rückseitig weitere Skizze Provenienz Nachlaß Julia Feininger Marlborough Galerie, Zürich Privatsammlung, Deutschland Nachdem Feininger in die USA zurückgekehrt war, verbrachte er häufig die Sommer in Falls Village, Connecticut, wo er und sein Künstlerfreund Albert Bloch benachbarte Häuschen mieteten. Sie trafen sich oft und tauschten sich aus. Lyonel Feininger "Straßenszene" Lyonel Feininger 1871 - New York - 1956 "Straßenszene" Kreide und Kohle auf Papier 25. April 1911 16,2 x 20,5 cm bezeichnet unten links, Nachlaßstempel unten rechts Mit Photoexpertise von Achim Moeller, The Lyonel Feininger Project, New York vom 23. Juni 2008, das Werk ist dort als Nr. 232-6-23-08 registriert. Provenienz Studio Carlo Grossetti, Mailand Privatsammlung, Europa Vom 17. bis 26. April 1911 besuchte Feininger zusammen mit seiner Frau Julia Weimar. Er zeichnete in Weimar, Oberweimar, Vollersroda, Taubach und Mellingen. Lyonel Lyonel Feininger "Straßenszene" Lyonel Feininger 1871 - New York - 1956 "Straßenszene" Aquarell und Tusche auf Papier 1952 31,8 x 48,9 cm signiert und datiert unten links Provenienz Hirschl & Adler Galleries Inc., New York ACA Galleries, New York Southwestern Bell, Houston Literatur Büche, Wolfgang (Herausgeber). Lyonel Feininger. Zurück in America. 1937-1956. München, 2009. Nr. 71, S.195 mit farb. Abb. Lyonel Feininger "Drei Figuren in Dünenlandschaft" Lyonel Feininger 1871 - New York - 1956 "Drei Figuren in Dünenlandschaft" Aquarell und Tuschfeder auf Bütten 1952 31,3 x 48,4 cm signiert unten links und datiert unten rechts Provenienz Privatsammlung, Deutschland Lyonel Feininger "Paris Facades IV" Lyonel Feininger 1871 - New York - 1956 "Paris Facades IV" Aquarell und Tuschfeder auf Papier 1953 48,7 x 31,4 cm signiert unten links, datiert unten rechts und betitelt unten Mitte Mit Photoexpertise von Achim Moeller, The Lyonel Feininger Project, New York vom 12. Mai 2011, das Werk ist dort als Nr. 469-05-12-11 registriert. Provenienz Privatsammlung, Deutschland (seit den 1960er Jahren) Feininger war 1937 nach 50 Jahren gezwungenermaßen in die USA zurückgekehrt, wo er nur bis zum sechzehnten Lebensjahr gelebt hatte, bevor seine deutschstämmigen Eltern mit ihm nach Deutschland gingen, das er als seine Heimat ansah. In Paris, damals das Mekka der Künstler, war er ab 1906 zwei Jahre gewesen. Nach der Rückkehr in die USA malte er, nostalgisch und von Heimweh geplagt, viele Motive aus Deutschland und Europa; mit den Motiven, die sich ihm in Amerika boten, konnte er sich lange Zeit nicht anfreunden. Die Ansicht der Gasse in Paris entstand 16 Jahre nach seinem Aufenthalt in Paris, sie ist ein Beleg dafür, wie nachhaltig sich die damaligen Eindrücke dem Künstler eingeprägt hatten. Lyonel Feininger "7 Manikins" Lyonel Feininger 1871 - New York - 1956 "7 Manikins" Aquarell, Stift und Tinte auf Papier 1954 21,7 x 28,9 cm signiert und datiert unten links, Nachlaß-Stempel unten rechts Mit Photoexpertise von Achim Moeller, The Lyonel Feininger Project, New York vom 20. Juni 2010. das Werk ist dort als Nr. 330-06-10-10 registriert. Provenienz Nachlaß Julia Feininger Marlborough Fine Art, London Privatsammlung, Niedersachsen In den 1950er Jahren zeichnete und malte Lyonel Feininger häufig kleine Figuren, entweder rundlich oder kantig, die er "Manikins" (Männchen) oder "Ghosties" (Geistchen) nannte. Diese jagen sich gegenseitig über das Blatt oder stehen herum, beäugen sich argwöhnisch oder kommunizieren - Aktivitäten, die der Künstler ganz subtil ausgedrückt hat. Die meist kleinformatigen Blätter - das vorliegende ist eines der größeren - die er zunächst mit Tusche zeichnete und dann liebevoll aquarellierte, verschenkte er gern an Familienmitglieder oder Freunde und kreierte sogar Geburtstagskarten mit ihnen. Lyonel Feininger "Stadtkirche. Weimar I" Lyonel Feininger 1871 - New York - 1956 "Stadtkirche. Weimar I" Kohle auf Bütten 1929 37,5 x 29 cm signiert unten links, datiert unten rechts "5.8.29", betitelt unten Mitte "Stadtkirche. Weimar I" Mit einer Photoexpertise von T. Lux Feininger vom 5. Februar 1992. Provenienz Andreas Feininger Helen Serger, La Boetie, New York (Etikett verso) Privatsammlung, Deutschland Literatur Faass, Martin. Feininger im Weimarer Land. Weimar 1999. S. 106, Nr. 100 mit Abb. Lyonel Feininger kam 1906 zum ersten Mal nach Weimar, er besuchte seine zukünftige Frau, Julia Berg, die dort studierte. Sie hatte ihm in ihren Briefen begeistert von den schönen Motiven in und um die Stadt vorgeschwärmt. Auch als sie verheiratet waren, hielt sich Feininger, oft mit Julia, fast jedes Jahr zu Arbeitsaufenthalten in Weimar auf, wo er in der Kurtstraße 7 ein Atelier mietete. Am 10. April 1913 schrieb er in einem Brief an Julia: "Heute nach Tisch habe ich im Regen die Herderkirche gezeichnet, die enormen Dächer, Schiefer, die im Regen spiegelten und monumental aufbauten, sie wirkten wie eine Lawine, die im nächsten Augenblick auf den Betrachter herniederstürzen müssen, ein grandioses Motif und gibt ein Bild, sage ich Dir, Colossal!" (Anmerkung: die Stadtkirche St. Peter und Paul heißt im Volksmund Herderkirche). 1919 wurde Feininger von Walter Gropius ans Staatliche Bauhaus in Weimar gerufen. Ab Mai wohnt er, zunächst allein, im Hotel Elephant. Als der Rest der Familie Mitte August nachkommt, ziehen sie in die Gutenbergstrasse 16. Bis zum Umzug des Bauhauses nach Dessau 1925 lebt die ganze Familie in Weimar. Lyonel Feininger "Das Boot an der Küste" Lyonel Feininger Feininger 1871 - New York - 1956 "Das Boot an der Küste" Bleistift auf Papier 1930 12,5 x 22,5 cm Darstellung / 14 x 22,5 cm Blattgröße datiert '15 8 30' oben rechts Das Blatt ist am linken Rand gelocht. Mit Photoexpertise von Achim Moeller, The Lyonel Feininger Project, New York vom 16. Oktober 2013, das Werk ist dort als Nr. 1234-10-16-13 registriert. Provenienz Galerie Elfriede Wirnitzer, Baden-Baden Privatsammlung (1977 bei obiger erworben) Privatsammlung, Deutschland (durch Erbschaft in der Familie) Sein Leben lang interessierte sich Feininger für Schiffe. Er lebte mit seinen Eltern nur zwei Straßen vom New Yorker Hafen entfernt, in einem kleinen deutschen Viertel in der 53rd Street. In seiner Jugend hielt er sich mit Vorliebe auf den Piers auf und beobachtete das geschäftige Leben des Hafens. Er kannte alle großen Segler und Dampfschiffe auf dem East River und dem Hudson mit Namen. Schiffe regten seine Phantasie an. Sie machten ferne Orte erreichbar, brachten Neuigkeiten und exotische Waren mit und versetzten ihn in eine Welt der Abenteuer und Entdeckungen. Deshalb taucht das Motiv des Bootes oder Schiffs, ankommend oder abfahrend, bis zu seinem Lebensende in Feiningers Werk auf. Auch das kleine Ruderboot scheint dazu einzuladen, es zu Wasser zu lassen und darin aufs Meer hinauszufahren. ''Dieppe II, Steile Strasse'' ''Dieppe II, Steile Strasse'' Kohle auf Papier 1934 25 x 20 cm Darstellung / 30,5 x 23,5 cm Blatt signiert und datiert unten links, betitelt unten Mitte Achim Moeller hat die Authentizität der Arbeit bestätigt. Provenienz Nachlaß des Künstlers William Slattery Lieberman, Paris Berggruen & Cie, Paris (bis 1974) Privatsammlung, London Joseph Wolpe Fine Art, Cape Town Privatsammlung, Australien Privatsammlung Ausstellungen Berggruen & Cie, Paris 1974. Feininger, huiles, aquarelles et dessins. Nr 53, mit Abb. Alexej von Jawlensky "Variation: Farbspiel" Alexej von Jawlensky Torschok, Russland 1864 - 1941 Wiesbaden "Variation: Farbspiel" Öl auf leinenstrukturiertem Papier auf Karton auf Karton um 1918 35,7 x 26,3 cm monogrammiert unten links Jawlensky 1013 Mit Photo-Expertise vom Alexej von Jawlensky-Archiv S.A., Locarno, vom 10. Oktober 1998. Provenienz Evelyn S. Mayer, San Francisco (über Galka Scheyer oder direkt beim Künstler erworben) Louise Baer, San Francisco (Cousine der vorherigen Besitzerin) Privatsammlung, USA (durch Erbschaft) Privatsammlung Ausstellungen Kunsthaus, Zürich, Fondation de l'Hermitage, Lausanne; Stiftung Wilhelm Lehmbruck Museum, Duisburg 2000/01. Jawlensky in der Schweiz 1914-1921. Farbabb. S. 42 Literatur Jawlensky, Maria, Pieroni-Jawlensky, Lucia, Jawlensky-Bianconi, Angelica. Alexej von Jawlensky. Catalogue Raisonné of the Oil Paintings, Volume II, 1914-1933. London 1992. Nr. 1013, Farbabb. S. 244 Evelyn S.Mayer (1890-1955) war eine langjährige Freundin von Galka Scheyer, der Sammlerin, Agentin und Vertreterin von Jawlenskys Werken in den USA. Mayer war Künstlerin und Kunstprofessorin am San Francisco State Teachers College und hatte großen Einfluß auf die Verbreitung des innovativen Stils und der Theorien der "Blue Four", wie sich Jawlensky, Klee, Kandinsky und Feininger für den amerikanischen Markt nannten, an der Westküste der USA. Im Juni 1928 reisten Scheyer und Mayer nach Prag, um am Sechsten Internationalen Kongress für Kunsterziehung teilzunehmen. Danach reisten sie weiter nach Dessau, wo sie das Bauhaus besuchten und Kandinsky und Klee trafen. Möglicherweise besuchten sie auch Jawlensky in Wiesbaden. Kandinsky beschrieb Evelyn S. Mayer als "eine besondere und ungewöhnliche Art von Sammler, jemand der Opfer bringt, um von einem schmalen Gehalt Kunst kaufen zu können". Alexej von Jawlensky "Mystischer Kopf: Kopf in Blau" Alexej von Jawlensky Torschok, Russland 1864 - 1941 Wiesbaden "Mystischer Kopf: Kopf in Blau" Öl auf leinenstrukturiertem Papier auf Karton 1918 36 x 28 cm monogrammiert unten rechts rückseitig signiert, datiert und bezeichnet 'Heilandgesichte' Jawlensky 987 Der Künstler hat das Bild in seinem Arbeitsheft eingetragen als '1919 N.3'. Im Verzeichnis der Werke im Atelier des Künstlers, das seine Assistentin Lisa Kümmel zwischen 1937 und 1939 unter seiner Anleitung erstellte, ist es jedoch als 'Nr. 3/1918 Kopf in Blau, auf Karton mit Rahmen, H.G.' aufgeführt. Provenienz Nachlaß des Künstlers Leonard Hutton Galleries, New York (1967) Galerie Gmurzynska, Köln (Etikett) Sammlung Hubertus und Renate Wald, Hamburg (1986) Privatsammlung Ausstellungen Lenbachhaus, München 1964. Jawlensky. Nr. 104 Galerie Gmurzynska, Köln 1982. Meisterwerke der Moderne. Mit Farbabb., S. 51 Kunstverein, Stuttgart 1986. Künstler in Deutschland 1900 - 1945. Abb.S. 140 (Etikett) Literatur Weiler, Clemens. Alexej Jawlensky. Köln 1959. Nr. 244 Kesser, Armin. Alexej von Jawlensky zum 100. Geburtstag. In: Die Kunst und das schöne Heim. Heft 9. München 1964. S. 382, mit Farbabb. Weiler, Clemens. Köpfe Gesichte Meditationen. Hanau 1970. Weiler, Clemens. Köpfe Gesichte Meditationen. Hanau 1970. Werkstattverzeichnis S. 143, Nr. 142. Jawlensky, Maria, Pieroni-Jawlensky, Lucia, Jawlensky-Bianconi, Angelica. Alexej von Jawlensky. Catalogue Raisonné of the Oil Paintings, Volume II, 1914-1933. London 1992. Nr. 987, mit Farbabb. S. 246 Im menschlichen Antlitz fand Jawlensky den vollkommenen Ausdruck für Religiosität und Mystik. 1939 schrieb er: "Jeder Künstler arbeitet in einer Tradition…Ich bin geborener Russe. Meiner russischen Seele war immer nahe die altrussische Kunst, die russischen Ikonen, die byzantinische Kunst, die Mosaiken von Ravenna, Venedig, Rom und die romanische Kunst. Alle diese Künste hatten meine Seele immer in eine heilige Vibration gebracht, da ich dort eine tiefe geistige Sprache fühlte. Diese Kunst war meine Tradition". 1917 lernt Jawlensky im Schweizer Exil die junge Malerin Emmy „Galka“ Scheyer kennen, die sich fortan als Agentin und Promoterin für ihn einsetzt. Sie ist auch das Modell für seine Serie „Mystische Köpfe“, mit der er großen Erfolg hat. Galka Scheyer ist es auch, die Jawlensky nach Wiesbaden bringt. Mit seinen "Mystischen Köpfen" betritt Jawlensky künstlerisches Neuland - noch nie in der Kunstgeschichte wurden in dieser systematischen Weise Formen und Farben entwickelt, variiert und reduziert. Mit den "Abstrakten Köpfen" setzt er diese Reduzierung fort. Sein großes Thema ist und bleibt das menschliche Antlitz. Jawlenskys Kunst ist eine Kunst der Meditation, des Transzendentalen. Alexej von Jawlensky "Abstrakter Kopf" Alexej von Jawlensky Torschok, Russland 1864 - 1941 Wiesbaden "Abstrakter Kopf" Öl auf Leinwand auf Karton ca. 1921 34,6 x 24,6 cm monogrammiert unten links Jawlensky 1160 Provenienz Moses "Mo" Rothmann, London Privatsammlung Galerie Thomas, München Privatsammlung, Deutschland Ausstellungen Galerie Thomas, München 2008. Ausgewählte Werke. S. 10 mit Farbabb. Galerie Thomas, München 2010/11. Expressionismus. S.55 mit Farbabb. Literatur Jawlensky, Maria, Pieroni-Jawlensky, Lucia, Jawlensky-Bianconi, Angelica. Alexej von Jawlensky. Catalogue Raisonné of the Oil Paintings, Volume II, 1914-1933. London 1992. Nr. 1160, Farbabb. S. 354 Die ‘Abstrakten Köpfe‘, die Jawlensky ab 1918 bis 1933 malt, sind nach den 'Mystischen Köpfen' und den 'Heilandsgesichten' der nächste logische Schritt in dieser Abstrahierung und der Entwicklung hin zur Farbfeldmalerei. Sie lassen eine zunehmende innere Einkehr erkennen, der Blick der jetzt geschlossenen Augen ist nach innen gewandt, die Farben entsprechen Stimmungen, die sich auch in den Titeln widerspiegeln. Jawlensky folgt der traditionellen Darstellung des Antlitzes Christi der russischen Ikonen. Doch während bei der Ikone die genaue Übernahme des Schemas der Ur-Ikone dazu dient, sicherzustellen, dass deren spirituelle Kraft auf die neue Ikone übergeht, füllt Jawlensky das sich auch bei ihm wiederholende Schema in jedem Werk intuitiv mit neuem Inhalt. Das Schema bietet ihm ein loses Gerüst, da sein Interesse nicht der Suche nach neuen Formen gilt, sondern nach Tiefe im Ausdruck. Alexej von Jawlensky "Abstrakter Kopf: Schräge Augen" Alexej von Jawlensky Torschok, Russland 1864 - 1941 Wiesbaden "Abstrakter Kopf: Schräge Augen" Öl auf leinenstrukturiertem Papier 1930 37,7 x 21,1 cm monogrammiert unten links, datiert unten rechts, rückseitig signiert, datiert und betitelt 'Schräge Augen' sowie bezeichnet 'Nr. 26' und '167' Jawlensky 1346 Paul Edmund Harnischmacher und seine Frau Marianne waren in Wiesbaden enge persönliche Freunde von Jawlensky und kauften viele Bilder direkt bei ihm. Nach dem Tod ihres Mannes zog Marianne Harnischmacher in die Schweiz, wo sie weiterhin engen Kontakt zu Andreas Jawlensky, dem Sohn des Künstlers, und seiner Familie hielt. Provenienz Nachlaß des Künstlers Andreas Jawlensky, Deutschland (Sohn des Künstlers) Paul Edmund Harnischmacher, Wiesbaden (am 21. April 1958 von Andreas Jawlensky erworben) Marianne Harnischmacher, Bremgarten/Bern (durch Erbschaft) Privatsammlung, Deutschland Ausstellungen Neues Museum, Wiesbaden 1954. Alexej Jawlensky. Nr. 70 Galerie Thomas, München 2012. Highlights. S. 70 f. mit Farbabb. Literatur Weiler, Clemens. Alexej von Jawlensky. Der Maler und Mensch. Wiesbaden 1955. Nr. 38 Weiler, C. Alexej von Jawlensky. Köln 1959. Nr. 338, S. 251 mit Abb. Weiler, C. Alexej von Jawlensky. Köpfe, Gesichte, Meditationen. Hanau 1970. Nr. 303 Jawlensky, Maria, Pieroni-Jawlensky, Lucia, Jawlensky, Angelica. Alexej von Jawlensky. Catalogue Raisonné of the Oil Paintings, Vol. II, 1914-1933. London 1992. Nr. 1346, Farbabb. S. 452 Die 'Abstrakten Köpfe', die Jawlensky ab 1918 bis 1933 malt, sind nach den 'Mystischen Köpfen' und den 'Heilandsgesichtern' der nächste logische Schritt in dieser Abstrahierung und der Entwicklung hin zur Farbfeldmalerei. Sie lassen eine zunehmende innere Einkehr erkennen, der Blick der jetzt geschlossenen Augen ist nach innen gewandt, die Farben entsprechen Stimmungen, die sich auch in den Titeln widerspiegeln. Jawlensky folgt der traditionelle Darstellung des Antlitzes Christi der russischen Ikonen. Doch während bei Ikonen die genaue Übernahme des Schemas der Ur-Ikone dazu dient, sicherzustellen, dass deren spirituelle Kraft auf die neue Ikone übergeht, füllt Jawlensky das sich auch bei ihm wiederholende Schema in jedem Werk intuitiv mit neuem Inhalt. Das Schema bietet ihm ein loses Gerüst, da sein Interesse nicht der Suche nach neuen Formen gilt, sondern nach Tiefe im Ausdruck. Alexej von Jawlensky "Meditation (Gelbe Meditation)" Alexej von Jawlensky Torschok, Russland 1864 - 1941 Wiesbaden "Meditation (Gelbe Meditation)" Öl auf leinenstrukturiertem Papier auf Karton 1936 20 x 15 cm monogrammiert unten links und datiert '36' unten rechts rückseitig signiert, datiert '1936 V' und bezeichnet 'N. 31' Jawlensky 2335 Das Bild steht auf einer 28. September 1936 datierten Liste von Werken, die an Galka Scheyer geschickt wurden. Provenienz Atelier des Künstlers Galka Scheyer, Hollywood (1936) Felix Landau Gallery, Los Angeles (Etikett) Galerie Thomas, München Privatsammlung, Deutschland (1980 von obigem erworben) Privatsammlung, Deutschland (durch Erbschaft in der Familie) Ausstellungen Nierendorf Gallery, New York 1939. Homage to Jawlensky. A retrospective show 1909 to 1938. Nr. 91 (Etikett rückseitig) Pasadena Museum, Pasadena (Etikett rückseitig); Rose Art Museum, Brandeis University, Waltham MA; Winnipeg Art Gallery, Winnipeg, Canada; University Art Gallery, University of California, Berkeley CA; University Art Gallery, University of New Mexico, Albuquerque, NM; Isaac Delgado Museum of Art, New Orleans 1964 - 1966. Alexej Jawlensky: A Centennial Exhibition. Nr. 186 Literatur M. Jawlensky, L. Pieroni-Jawlensky & A. Jawlensky. Alexej von Jawlensky. Catalogue Raisonné Volume Four, The Watercolours and Drawings 1890-1938 and Addenda to the Catalogue of the Oil Paintings Vol. III. London 1998. S. 440, Nr. 2335, Abb. S. 439 Im menschlichen Antlitz fand Jawlensky den vollkommenen Ausdruck für Religiosität und Mystik, eine Kombination aus Ikone und Kreuz. 1939 schrieb er: "Jeder Künstler arbeitet in einer Tradition…Ich bin geborener Russe. Meiner russischen Seele war immer nahe die altrussische Kunst, die russischen Ikonen, die byzantinische Kunst, die Mosaiken von Ravenna, Venedig, Rom und die romanische Kunst. Alle diese Künste hatten meine Seele immer in eine heilige Vibration gebracht, da ich dort eine tiefe geistige Sprache fühlte. Diese Kunst war meine Tradition". In den Meditationen vereinigt sich höchste Spontaneität mit strengster Gesetzmäßigkeit. Doch hat er sie nicht als Altarbilder geschaffen, sondern als Ausdruck einer immer wieder verschiedenen menschlichen Situation. Sicher auch als Ausdruck seiner selbst gewählten Devise: "Kunst ist Sehnsucht zu Gott". Er schrieb: "Ich sitze und arbeite…Meine Arbeit ist mein Gebet, aber ein leidenschaftliches, durch Farben gesprochenes Gebet." Die Meditationen sind die Krönung seines Lebenswerks. Alexej von Jawlensky "Grosses Stilleben" Alexej von Jawlensky Torschok, Russland 1864 - 1941 Wiesbaden "Grosses Stilleben" Öl auf Karton 1936 48,4 x 34 cm signiert unten links, datiert unten rechts rückseitig signiert, datiert und bezeichnet '1936 N. St. N. 2" Jawlensky 2032 Provenienz Atelier des Künstlers Privatsammlung, Wiesbaden Privatsammlung, Deutschland Ausstellungen Galerie Thomas, München 1978. Alexej Jawlensky. Nr. 87 Galerie Thomas, München 1980. Die ersten 15 Jahre. Nr.104 Galerie Thomas, München 2010/11. Expressionismus. S.57 mit Farbabb. Literatur Jawlensky, Maria, Pieroni-Jawlensky, Lucia, Jawlensky-Bianconi, Angelica. Alexej von Jawlensky. Catalogue Raisonné of the Oil Paintings, Volume III, 1934-1937. London 1993. Nr. 2032, S. 293, Farbabb. S. 301 In seinen späten Stilleben, zeitgleich mit den Meditationen entstanden, vollzieht Jawlensky die gleiche Reduzierung auf vereinfachte Farben und Formen. Dadurch verleiht er auch den Stilleben den Charakter von Andachtsbildern. Alexej von Jawlensky Jawlensky "Die Fenster im Atelier mit blauer Vase" Alexej von Jawlensky Torschok, Russland 1864 - 1941 Wiesbaden "Die Fenster im Atelier mit blauer Vase" Aquarell, Feder und braune Tinte auf Papier auf Karton 1931 16,2 x 11,5 cm monogrammiert unten links und datiert 'III.31 unten rechts Jawlensky 654 Provenienz Atelier des Künstlers Lisa Kümmel, Wiesbaden Privatsammlung, Deutschland Galerie Thomas München Privatsammlung, Deutschland (1978 von obigem erworben) Privatsammlung, Deutschland (durch Erbschaft in der Familie) Ausstellungen Galerie Thomas, München 1978. Alexej Jawlensky. Nr. 57, S.45 Literatur Jawlensky, Maria, Pieroni-Jawlensky, Lucia, Jawlensky-Bianconi, Angelica. Alexej von Jawlensky. Catalogue Raisonné of the Watercolours and Drawings, Volume IV, 18901938. London 1998. Nr. 654, S. 254, Farbabb. S. 250 Das zartfarbige Aquarell mutet wie eine abstrakte Komposition an. Tatsächlich verrät jedoch der Titel, daß es sich dabei um ein Fenster im Atelier des Künstlers handelt, mit einer blauen Vase auf dem Fensterbrett. Doch selbst dann erschließt sich die Komposition, die virtuos mit Licht und Schatten spielt, erst auf den zweiten oder gar dritten Blick. Das Werk zeigt Jawlensky als einen Meister im Aquarellieren. Alexej von Jawlensky "Kopf einer Barockfigur" Alexej von Jawlensky Torschok, Russland 1864 - 1941 Wiesbaden "Kopf einer Barockfigur" Bleistift auf Transparentpapier 14.3.34 14,8 x 10,2 cm signiert unten links, datiert '14.III.34' unten rechts Auf der Rückwand aufgeklebter Ausschnitt aus dem Original-Passepartout, von Lisa Kümmel beschriftet 'ALEXEY V. JAWLENSKY KOPF EINER BAROCKFIGUR MÄRZ 1935' (sic) Provenienz Atelier des Künstlers Lisa Kümmel, Wiesbaden Galerie Thomas, München (1978) Privatsammlung, Frankfurt (1978 bei obiger erworben) Ausstellungen Galerie Thomas, München 1978. Alexej Jawlensky - Unbekannte Arbeiten. Zeichnungen, Aquarelle, Miniaturen, Bilder. S. 69, Nr. 90 (oh. Abb.) Jawlensky schrieb über sich selbst: "Jeder Künstler arbeitet in einer Tradition…Ich bin geborener Russe. Meiner russischen Seele war immer nahe die altrussische Kunst, die russischen Ikonen, die byzantinische Kunst, die Mosaiken von Ravenna, Venedig, Rom und die romanische Kunst. Alle diese Künste hatten meine Seele immer in eine heilige Vibration gebracht, da ich dort eine tiefe geistige Sprache fühlte. Diese Kunst war meine Tradition". Im menschlichen Gesicht fand Jawlensky den perfekten Ausdruck von Religiosität und Mystik. Eine Frage beschäftigte ihn besonders: Was ist Humanität? Diese Frage nach Humanität war für ihn gleichzeitig eine Frage nach Gott. Jawlensky beschäftigte sich mit dem menschlichen Gesicht, um das Göttliche darin zu finden. Alexej von Jawlensky Mappe "Köpfe" Alexej von Jawlensky Torschok, Russland 1864 - 1941 Wiesbaden Mappe "Köpfe" 6 Lithographien auf Bütten, mit Original-Mappe 1922 Darstellungsgröße variiert / je 47,5 x 32,5 cm Blattgröße jedes Blatt signiert unten links und numeriert ''77' unten rechts Auflage A: Nr. 1-20, auf Kaiserlich Japan Auflage B: Nr. 21-100, auf Bütten Rosenbach 18-23 B Die Mappe wurde vom Nassauischen Kunstverein, Neues Museum Wiesbaden herausgegeben. Als Jawlensky, inzwischen als "entartet" gebrandmarkt, 1937 vom Direktor des Wiesbadener Museums die Herausgabe unverkaufter Mappen erbittet, die dort aufbewahrt werden, erhält er einen abschlägigen Bescheid. Nach dem Krieg wurden die Graphiken zerschnitten und vom Wiesbadener Kulturamt, das damals m Museum residierte, als Notizzettel verwendet (A. Hildebrandt, Über Kunstpolitik, Nassauische Annalen 122, 2011, S. 599). Folgende Sammlungen besitzen vollständige Ausgaben der Mappe: Museum Wiesbaden; Kunstmuseum Düsseldorf; The Robert G. Rifkind Collection, Beverly Hills; Staatliche Kunstsammlungen Dresden Provenienz Privatsammlung Literatur Rosenbach, Detlev. Alexej von Jawlensky, Leben und druckgraphisches Werk. Hannover 1985. S. 120 - 131, Nrn. 18-23 mit Abb. Im menschlichen Antlitz fand Jawlensky den vollkommenen Ausdruck für Religiosität und Mystik. 1939 schrieb er: "Jeder Künstler arbeitet in einer Tradition…Ich bin geborener Russe. Meiner russischen Seele war immer nahe die altrussische Kunst, die russischen Ikonen, die byzantinische Kunst, die Mosaiken von Ravenna, Venedig, Rom und die romanische Kunst. Alle diese Künste hatten meine Seele immer in eine heilige Vibration gebracht, da ich dort eine tiefe geistige Sprache fühlte. Diese Kunst war meine Tradition". 1917 traf Jawlensky im Schweizer Exil die junge Künstlerin Emmy "Galka" Scheyer, die seine Agentin und Managerin wurde. Sie organisierte mehrere Ausstellungen von Jawlenskys Werken in Deutschland, darunter eine sehr positiv aufgenommene in Wiesbaden, und animierte den Künstler, sich 1921 dort niederzulassen. Scheyer war auch die treibende Kraft hinter der Entscheidung, eine Mappe mit Lithographien für den Nassauischen Kunstverein zu schaffen. Die Kunstzeitschrift "Cicerone" stellte 1922 fest: "Sie ist ein würdiger Anfang für eine Mappenreihe, wie sie der Nassauische Kunstverein offenbar herauszubringen beabsichtigt [...]. Die sechs Köpfe der Mappe scheinen einen Höhepunkt seines [Jawlenskys] Formwillens darzustellen. Kein Tüpfelchen, kein Millimeter im Maß einer Linie, keine Kurve schwingt zwischen einem Zuviel und Zuwenig [...]. Eine völlige Harmonie strahlt jedes einzelne dieser Blätter auf den Beschauer über." Alexej von Jawlensky "Kopf (staunend)" Alexej von Jawlensky Torschok, Russland 1864 - 1941 Wiesbaden "Kopf (staunend)" Lithographie auf gelblichem Velin 1922 29,5 x 18,1 cm Darst. / 50 x 39 cm Blatt signiert und datiert unten links Rosenbach 29 Provenienz Privatsammlung, Deutschland Jawlensky schrieb über sich selbst: "Jeder Künstler arbeitet in einer Tradition…Ich bin geborener Russe. Meiner russischen Seele war immer nahe die altrussische Kunst, die russischen Ikonen, die byzantinische Kunst, die Mosaiken von Ravenna, Venedig, Rom und die romanische Kunst. Alle diese Künste hatten meine Seele immer in eine heilige Vibration gebracht, da ich dort eine tiefe geistige Sprache fühlte. Diese Kunst war meine Tradition". Im menschlichen Gesicht fand Jawlensky den perfekten Ausdruck von Religiosität und Mystik. Eine Frage beschäftigte ihn besonders: Was ist Humanität? Diese Frage nach Humanität war für ihn gleichzeitig eine Frage nach Gott. Jawlensky beschäftigte sich mit dem menschlichen Gesicht, um das Göttliche darin zu finden. Wassily Kandinsky "Brauner Strahl" Wassily Kandinsky Moskau 1866 - 1944 Neuilly "Brauner Strahl" Aquarell und Tusche auf Papier auf Unterlagekarton 1924 40,4 x 30,3 cm monogrammiert und datiert unten links rückseitig auf Unterlagekarton signiert,datiert, betitelt und bezeichnet "No.124' Barnett 681 In der Handliste der Aquarelle des Künstlers eingetragen als: 'iii 1924, 124, Brauner Strahl' Provenienz Galka E. Scheyer, Los Angeles (1924-1936) Stendahl Gallery, Los Angeles (1936) Wiard Ihnen, Los Angeles (1936) Privatsammlung Ausstellungen The Daniel Gallery, New York 1925. The Blue Four. Nr. 16 mit Abb. The Oakland Art Gallery, Oakland 1926. The Blue Four: Feininger, Jawlensky, Kandinsky, Paul Klee. Nr. 12 Los Angeles Museum, Los Angeles 1926. The Blue Four: Feininger, Jawlensky, Kandinsky, Paul Klee. Nr. 67 Stendahl Gallery, Los Angeles 1936. Galerie Thomas, München 2008. Wassily Kandinsky Aquarelle Watercolours. S. 28-29, Farbabb. S. 27. Kunstsammlung, Jena 2009. Punkt und Linie zu Fläche - Kandinsky am Bauhaus. Nr. II/21, S. 206, Farbabb. S. 128. Museum Voor Schoone Kunsten, Gent 2013. Modernisme. L'art abstrait belge et l'Europe. S. 317 und Farbabb S. 121. Literatur Endicott Barnett, Vivian. Kandinsky : Werkverzeichnis der Aquarelle. Bd. 2, 1922-1944. München 1994. Nr. 681, S. 99 mit Abb. 1924 gründeten Kandinsky, Jawlensky, Feininger und Klee "Die Blaue Vier", die Galka Scheyer in den USA bekannt machen sollte. Sie wollte Ausstellungen organisieren und Verkäufe an Galeristen und Sammler vermitteln. "Brauner Strahl" von 1924 war eines der Bilder, die sie in die USA mitnahm. Es hing in der Daniel Gallery in der Madison Avenue, in der ersten Ausstellung der "Blue Four" 1925. Zur großen Enttäuschung aller Beteiligten wurde jedoch kein einziges Werk verkauft und Scheyer übersiedelte nach Kalifornien, wo sie einige Wanderausstellungen der "Blue Four" veranstaltete und 1937 eine Jawlensky-Retrospektive in der Stendhal Gallery organisierte. Stendhal verkaufte "Brauner Strahl" an den Art Director Wiard Ihnen. Das Aquarell beweist in eindrucksvoller Weise die perfekte Umsetzung der theoretischen Schriften Kandinskys und ist gleichzeitig ein exemplarisches Beispiel der in seiner Zeit am Bauhaus geschaffenen Werke. Wassily Kandinsky "Ohne Titel" Wassily Kandinsky Moskau 1866 - 1944 Neuilly "Ohne Titel" Tusche auf Papier 1931 18 x 22,5 cm monogrammiert und datiert unten links Barnett 805 Provenienz Privatsammlung Ausstellungen Galerie Thomas, München 2010/11. Expressionismus. S.60 mit Farbabb. Literatur Endicott Barnett, Vivian. Kandinsy: Werkverzeichnis der Zeichnungen. Bd. 1. München 2006. S. 395, Nr. 805 mit Abb. Die vorliegende Zeichnung entstand in der Bauhauszeit, zwischen 1922 und 1932. Sie verdeutlicht anschaulich die von Kandinsky erarbeiteten kompositorischen Grundsätze. "Der Kreis ist eine Synthese der größten Gegensätze. Er verbindet das Konzentrische mit dem Exzentrischen in einer Gestalt und im Gleichgewicht. Unter den drei primären Formen (Dreieck, Quadrat, Kreis) ist er die klarste Weisung zur vierten Dimension". Wassily Kandinsky "Chacun pour soi" Wassily Kandinsky Moskau 1866 - 1944 Neuilly "Chacun pour soi" Feder und Tinte auf Papier auf auf Karton 1934 30,48 x 39,69 cm monogrammiert und datiert unten links Barnett 945 Provenienz Heinz Bergguren Sammlung John Berggruen Gallery Privatsammlung, Texas (1989) Paul Klee "Koniferen im Park" Paul Klee Münchenbuchsee 1879 - 1940 Muralto/Locarno "Koniferen im Park" Kleisterfarbe auf Papier von 'Ingres' 1933 30,5 x 50 cm signiert unten rechts Klee 6444 Mit einer Photoexpertise von Josef Helfenstein, Paul-Klee-Stiftung Bern, vom 5.Juli 1990. Provenienz Galerie Simon (D.-H. Kahnweiler), Paris (1934 direkt vom Künstler erworben) The Mayor Gallery, London (ab 1935) Buchholz Gallery, Curt Valentien, New York Privatsammlung, 1944 Privatsammlung, New York 1973 Privatsammlung, Deutschland 1989 Ausstellungen Galerie Simon, Paris 1934. 'Paul Klee' Wadsworth Atheneum, Hartford 1936. 'Paul Klee' The London Gallery, London 1939. 'Paul Klee'. Nr. 10. Galerie Thomas, München 1989. 'Paul Klee'. Kat. Mit Farbabb. Saarland Museum, Saarbrücken 1990. 'Paul Klee'. At.Nr. 122 (dort mit "Koniferenwald" betitelt und "1932" datiert) Literatur Schiess, Hans. 'Notes sur Klee. A propos de son exposition à la Galerie Simon'. In: Cahier d'art. Paris, 1934, Nr. 5-8. S.178. London Bulletin, London 1.3.1939, Nr.11. S.4. London Bulletin, London 15.3.1939, Nr.12. S.4. Huggler, M., "Paul Klee. Die Malerei als Blick in den Kosmos", Frauenfeld/Stuttgart 1969 Paul Klee - Stiftung Bern, 1999 "Paul Klee, Catalogue Raisonné, Band VI, S. 473, Nr. 6444 mit Abbildung Paul Klee "Noch heiss, und fremd einher" Paul Klee Münchenbuchsee 1879 - 1940 Muralto/Locarno "Noch heiss, und fremd einher" Pastell auf Jute auf Leinwand 1938 40,5 x 49,5 cm rückseitig aufgeklebter Streifen des Originalkartons, betitelt, datiert und bezeichnet 'T 10' Klee 7512 Provenienz Galerie Beyeler, Basel (bis 1966) Privatsammlung, Deutschland Ausstellungen Galerie Beyeler, Basel 1963. Klee. Nr. 62 mit Farbabb. Galerie Beyeler, Basel 1965. Klee. Spätwerke. Nr. 23 mit Farbabb. Galerie Thomas, München 2012. Highlights. S.46 mit Farbabb. Literatur Paul Klee - Stiftung Bern, 2003. Paul Klee, Catalogue Raisonné, Band 7. Bern, 2003. Nr. 7512, S. 457, Abb. Nachdem Klee 1934, aufgrund des steigenden Drucks auf die Künstler, von Deutschland in die Schweiz, nach Bern emigriert ist, hat er bald danach einen weiteren Schicksalsschlag zu verkraften. Er hat Sklerodermie, eine unheilbare Krankheit, die die Beweglichkeit - auch der Hände - stark einschränkt. Klee setzt jedoch dieser Diagnose bald eine verstärkte künstlerische Aktivität entgegen. 1938 entstehen 489 Werke, 1939 sind es 1253. Er bricht die strengen Rhythmen auf, die sein Werk zuvor bestimmten und setzt sorgfältig ausbalancierte Formen gegeneinander. Klee kehrt hier zum Ausgangspunkt zurück, er reduziert die Darstellung auf das Elementare und läßt die Umrisse leicht verschwimmen. Auch die Eigenschaft der Jute, Farbe aufzusaugen, nutzt der Künstler, trägt sie mal satter, mal dünner auf, so daß das Gewebe mehr oder weniger stark durchscheint. Die Formen sind vom Rand angeschnitten, die Farbgebung erweckt einen "nächtlichen" Eindruck. Der Titel - humoristisch wie eh und je - läßt sich mit der Darstellung nicht in Einklang bringen, er macht das Ganze eher rätselhafter. Paul Klee "Die Sängerin L. als Fiordiligi" Paul Klee Münchenbuchsee 1879 - 1940 Muralto/Locarno "Die Sängerin L. als Fiordiligi" Mischtechnik auf Zeitungspapier auf Original-Karton 1923 50 x 33,5 cm signiert unten Mitte, datiert, betitelt und numeriert '39' auf dem Karton unten Mitte Klee 3132 Der Künstler verwendete folgende Techniken: Ölpause und Aquarell auf Kreidegrundierung auf Zeitungspapier, mit Aquarell und Feder eingefasst, unten Randstreifen mit Aquarell und Feder, auf Karton. Provenienz Kunstsammlungen zu Weimar (1923-1930) Lily Klee, Bern (1940-1946) Klee-Gesellschaft, Bern (1946-1947) Roger Senhouse, Cockermouth (ab 1947) Lea Jaray, London Marlborough Fine Art Ltd., London (1964) Galerie Beyeler, Basel (1964) Norman Granz und Heinz Berggruen, London/Breganzona/Beverly Hills/Genf (ab 1964) Kobayashi, Tokyo (ab 1989) Wanibuchi Collection, Tokyo (bis 1999) Privatsammlung Ausstellungen Staatliches Bauhaus Dessau. 1931. The Tate Gallery in the National Gallery. London 1945/1946. Paul Klee 1879-1940. Nr. 65 Castle Museum, Norwich; Graves Art Gallery, Sheffield; Hanley Public Museum and Art Gallery, Stoke-on-Trent; Art Gallery and Industrial Museum, Aberdeen; Bluecoat Chambers, Liverpool; City Art Gallery, Manchester 1946. Paul Klee 1879-1940. Nr. 22 Musée National d'Art Moderne, Paris 1969/1970. Paul Klee. Nr. 60, mit Abb. Aichi Prefectural Museum of Art, Nagoya; The Yamaguchi Prefectural Museum of Art; Bunkamura Museum of Art, Tokyo 1993. Paul Klee Retrospektive. Nr. 121, mit Farbabb. Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf 2001. Paul Klee, Kleinode - Die Sammlung. Unpaginiert, Farbabb. Galerie Thomas, München 2010/11. Expressionismus. S.16 mit Farbabb. Galerie Thomas, München 2012. Highlights. S.36 mit Farbabb. Literatur Grohmann, Will. Paul Klee. Genf/Stuttgart 1954. S. 47 und 223 Grohmann, Will. Der Maler Paul Klee. Köln 1966. S. 24 und 92, mit Farbabb. Kröll, Christina. Die Bildtitel Paul Klees - Eine Studie zur Beziehung von Bild und Sprache in der Kunst des zwanzigsten Jahrhunderts. Diss. Bonn 1968. S. 36 Geelhaar, Christian. Paul Klee und das Bauhaus. Köln 1972. S. 86, mit Abb. Haxthausen, Charles Werner. Paul Klee - The Formative Years. Diss. Ann Arbor/London 1976. S. 13 Plant, Margaret. Paul Klee - Figures and Faces. London 1978. S. 107, mit Abb. Laude, Jean. Paul Klee: lettres, 'écriture', signes. In: Écritures. Systèmes idéographiques et pratiques expressives. Actes du colloque international de l'Université Paris-VII. S. 349-403. Paris 1982. S. 360 Aichele, Porter K. Pauls Klee's Operatic Themes and Variations. In: The Art Bulletin, Vol. 68, Nr. 3. September 1986. S. 450-466. S. 458 f. Naubert-Riser, Constance. Klee. Paris 1988. S. 68 Comte, Philippe. Paul Klee. Paris 1989. S. 104, mit Abb. Fondation Beyeler Riehen. München/New York 1997. S. 156 Bothe, Rolf. Paul Klee und Lyonel Feininger in den Ausstellungen der Weimarer Kunstsammlungen von 1920 bis 1930. In: Ausstellungskatalog Aufstieg und der Moderne. Weimar 1999, S. 274-281 Klingsöhr-Leroy, Cathrin. Paul Klee in der Pinakothek der Moderne. Bestandskataloge, Band 2. München 1999. S. 134, 141, Farbabb. Paul Klee - Stiftung Bern, 2000. Paul Klee, Catalogue Raisonné, Band 4. Bern 2000. S. 49, Nr. 3132 mit Abb. Neben der Malerei war Musik die große Passion von Klee. Er spielte selbst Geige, schrieb Kritiken und fand in der Musik Inspiration für sein künstlerisches Schaffen. Seine große Liebe galt der Oper, Mozart gehörte zu seinen Favoriten. So fanden viele Opernfiguren den Weg in Klees Kunst, vor allem die facettenreichen Figuren aus Mozarts "Così fan tutte" faszinierten den Künstler; der Fiordiligi widmete er mehre Arbeiten und suchte darin nicht nur die Persönlichkeit einer von ihm favorisierten Sängern namens "L." (vermutlich Lilli Lehmann) zu ergründen, sondern auch Ihre Verwandlung durch Kostüm und Maske. Nicht umsonst bildete Will Grohmann das vorliegende Werk in seiner frühen Monographie ab und beschrieb es als "eine von Klees berühmtesten theatralischen Figuren". Paul Klee "Alte Bäume" Paul Klee Münchenbuchsee 1879 - 1940 Muralto/Locarno "Alte Bäume" Aquarell, Wachsstift und Öl auf Papier auf Original-Karton 1931 31 x 45,6 cm Papier / 40,5 x 51,5 cm Original-Karton signiert oben rechts (verblasst) datiert, betitelt und bezeichnet 'M4' auf dem Unterlagekarton unten Mitte und 'S.Cl' (Sonderclasse) unten links Klee 5469 Klee hat seine Werke meist mit normaler, nicht lichtechter Schreibtinte beschriftet und auch signiert. Die Schrift ist oft fast oder ganz verblasst und Signaturen, die im WVZ erwähnt sind, nicht mehr zu erkennen. Das vorliegende Werk wurde vom Künstler rechts oben signiert, die Signatur kaum noch erkennbar. Das Werk ist mit 'S.Cl' bezeichnet. Dies steht für SonderClasse, womit Klee Bilder bezeichnete, die er als besonders gelungen empfand. Provenienz Stuttgarter Kunstkabinett, Auktion Mai 1961, Nr. 245 (Farbabb.) Galerie Beyeler, Basel (bis 1969) Privatsammlung (in den 1970er Jahren erworben) Privatsammlung, Deutschland (durch Erbschaft innerhalb der Familie) Ausstellungen Galerie Beyeler, Basel 1963. Klee. Nr. 40 mit Abb. Galerie René Ziegler, Zürich 1963. Paul Klee. Nr. 28 Galerie Tarica, Paris 1963. Paul Klee. Abb. Galleria Castelnuovo, Ascona 1964. Paul Klee. Öl, Aquarell, Zeichnungen. Abb. Kunsthalle, Basel 1967. Paul Klee 1879-1940 Gesamtausstellung. Nr. 124 Galleria del Millione, Mailand 1968/69. Paul Klee. Nr. 33 mit Abb. Literatur Jürg Spiller (Hsg.). Paul Klee. Form- und Gestaltungslehre. Band 2: Unendliche Naturgeschichte. Basel 1970. Abb. S. 76 Paul Klee - Stiftung. Paul Klee, Catalogue Raisonné, Band VI, 1931-1933. Bern 2002. S. 61, Nr. 5469 mit Abbildung. Die Arbeit gehört zu der Werkgruppe, die Klee divisionistisch nannte. Diese Technik entwickelte er ab 1930 im Bauhaus in Dessau. Der Künstler ließ sich von van Gogh und Seurat inspirieren, die Darstellung aus Punkten und kurzen Pinselstrichen zusammenzusetzen. Im April 1931 verließ Klee das Bauhaus, um als Professor an die Kunstakademie Düsseldorf zu gehen. Die divisionistische Malweise behielt er bis 1933 bei. Dies war das Jahr, das einen Einschnitt in seinem Leben und Werk brachte. Das Haus der Klees wurde durchsucht und unter dem Druck der Nationalsozialisten wurde Klee aus der Lehrtätigkeit in Düsseldorf entlassen. Kurz bevor die Familie in die Schweiz übersiedelte, verbrachten sie einen Monat an der französischen Mittelmeerküste und Klee schloß mit Kahnweiler einen Generalvertrag ab. In Bern begann er ein neues Kapitel seines Schaffens. Paul Klee ''Noch gefährlich'' Paul Klee Münchenbuchsee 1879 - 1940 Muralto/Locarno ''Noch gefährlich'' Tinte auf Papier auf Unterlagekarton 1927 23,5 x 29 cm signiert oben Mitte links, datiert, betitelt und bezeichnet 'Ae.10' auf dem Unterlagekarton unten Mitte Klee 4484 Ausstellungen Galerie Jan Krugier, New York 1998. Traces of Memory, Nr 20, mit Abb. (Galerie Krugier, Genf 1998 - 1999) Galleria Contemporaneo, Venise - Mestre 2000-2001. Paul Klee - Opere su Carta. Paul Klee "Mädchen unter der Sonne" Paul Klee Münchenbuchsee 1879 - 1940 Muralto/Locarno "Mädchen unter der Sonne" Tusche auf Papier auf Karton 1929 33 x 16,5 cm signiert unten rechts, datiert und bezeichnet auf dem Unterlage-Karton unten Mitte Klee 4815 Provenienz Curt Valentin, Berlin/New York Frederick C. Shang, South Northwalk/New York Frank Perls Gallery, Los Angeles Arnold H. Maremont, Winnettka/Chicago Galerie Beyerle, Basel (1969) Galerie Riehentor, Basel (1969-1973) Privatsammlung, Schweiz Ausstellungen A.P.I.A.W., Section de Liége, Lüttich, September 1947 - Juli 1948. Paul Klee. Eaux-Fortes. Man Ray. Haus der Kunst München, Oktober 1970 - Januar 1971. Paul Klee 1879-1940. Museo d'Arte Lugano. 2013. Paul Klee - Fausto Melotti. Literatur Will Grohamm, 1934. Paul Klee. Handzeichnungen 1921-1939. Potsdam, Berlin, 1934, Nr. 20, S.12, Abb. A.P.I.A.W. Paul Klee. Eaux-Fortes. Man Ray. Abstactions 1926. Lüttich, 1948. Nr. 52 Haus der Kunst München, 1970. Paul Klee 1879 -1940. München, 1970. Nr. 361 Mark Rosenthal. Paul Klee's 'Tightropewalker'. An exercise in Balance. Arts Magazine, 1878. Band 53. S.106-111 Shelly Cordulack. Navigatin Klee. Pantheon, 1998. Band 56. S. 141-153 Paul Klee - Stiftung Bern, 2001. Paul Klee, Catalogue Raisonné, Band 5. Bern, 2001. Nr. 4815