Pressedossier Bouche du Rhône Gastronomie
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Pressedossier Bouche du Rhône Gastronomie
DIE GASTRONOMIE PRESSEDOSSIER / 2014 Bouches du Rhône Ein Departement reich an vielfältigen Landschaften, außergewöhnlichen Produkten und von der Sonne verwöhnt. Die gesamte Geschichte der Provence ist geprägt von Begegnungen verschiedener Völker, die von Süden nach Norden wanderten, ihr Wissen einbrachten und hier bei uns wunderbare Schätze entdeckten. Die Griechen, die Römer, später dann die Italiener und Spanier und natürlich die Völker des Mittelmeerraums: Viele kamen über die Region von Marseille und brachten Pflanzen dorthin, die sich dank des günstigen Klimas gut entfalten konnten. Viele Reichtümer wurden hier geboren, bevor sie sich im Norden Frankreichs ausbreiteten und darauf sind die Provenzalen stolz. Stolz darauf, den Boden, die Sonne und das Wasser bestmöglich genutzt zu haben. Stolz darauf, sich Schätze aus anderen Gegenden zunutze gemacht zu haben, die dank des eigenen Könnens heute fest zur Provence gehören. Stolz darauf, kulinarische Traditionen bewahrt zu haben, die noch immer großes Gewicht auf Handwerk legen und gleichzeitig fortschrittlich sind. Vielleicht ist tatsächlich nur der Akzent derselbe. Die Landschaften der drei Landstriche der Bouches du Rhône (Marseille, Provence und Camargue) sind so unterschiedlich, dass man meinen könnte, ihre Produkte stammten aus drei verschiedenen Regionen! Sie werden sich gemeinsam mit uns also auf drei kleine Reisen in einer begeben – vom Meer bis ins Land hinein. Wir starten vom Vieux-Port in Richtung Hügel und begeben uns auf die Suche nach ansässigen Produzenten, passionierten Landwirten, neu belebten Traditionen und den Chefköchen von morgen. Bei einem so reichen Angebot an Kostbarem und Köstlichem, bleibt vieles ungenannt. Sehen Sie die folgenden Seiten also als ein farbenfrohes Bild, das Ihnen die wichtigsten kulinarischen Facetten des Departements näherbringen wird. Im Gesamtkunstwerk der Provence begleiten wir Sie auf den Pfaden, die Sie näher ergründen möchten. Sie werden sich nicht so leicht verlaufen ... PRESSEKONTAKT Pressereferentin Marion Nicoletti Tel.: +33 (0)491138416 : mnicoletti@visitprovence.com 2 Bouches-du-Rhône TOURISMUS ZU TISCH AN DEN „TABLES 13“ Provenzalische Gerichte, mediterrane Spezialitäten, eine Küche, inspiriert von der Gegend um Marseille, von der Provence, der Camargue … Hier ist die Gastronomie eine eigene Religion! Wie soll sich der Liebhaber guten Essens zurechtfinden in der Fülle von Möglichkeiten, die ihm geboten werden? Initiiert im Jahr 2013, im Jahr der europäischen Kulturhauptstadt, verband die Aktion Tables 2013 mehr als 200 Restaurants des Gebiets Bouchesdu-Rhône miteinander und das mit großem Erfolg. 2014 wird hieraus ein Langzeitprojekt und heißt von nun an Tables 13 – passend zum Kennzeichen des Departments. In diesem Pressedossier, mithilfe der App „Table 13“, der Facebookseite MyProvence Tables 13, über www.visitprovence.com und dank anderer Kommunikationswege finden alle Feinschmecker eine Auswahl der besten Restaurants des 13. Departements. Von Fast-Food bis hin zur gehobenen Gastronomie. Die Küchenchefs und Gastronomen von Tables 13 engagieren sich für eine frische, hochwertige Küche mit kurzen Wegen und regionalen Produkten. Damit stehen sie für den Charakter des Departements und fördern dessen Präsenz im Bereich Tourismus. Unterstützt durch zahlreiche Partner* koordiniert Bouches-du-Rhône Tourisme die Tourismusdienstleister und treibt das Projekt voran, indem es die Aufmerksamkeit von Bewohnern und Besuchern gleichermaßen auf dieses erstklassige Angebot lenkt. Guten Appetit! PRESSEKONTAKT *Die UMIH 13 (Union des Métiers des Industries de l’Hôtellerie des Bouches-duRhône), das Lycée hôtelier von Marseille und die Association Marseille Provence 2013, die Industrie- und Handelskammer Marseille Provence, die Industrie- und Handelskammer Arles und Pays d’Arles, die Conservatoires des Cuisines Grand Sud Alpilles und Camargue, die Association Gourmediterrannée, die Maîtres Restaurateurs des Bouches-du-Rhône, die Logis des Bouches-du-Rhône, Synhorcat Pressereferentin Marion Nicoletti Tel.: +33 (0)491138416 : mnicoletti@visitprovence.com 3 INHALTSVERZEICHNIS DIE GASTRONOMIE 04 WIR DECKEN DEN TISCH 40 Die Brioches der Provence 05 Mittelmeer!!! 43 Geduld, Geduld Kandierte Früchte 09 Da ist der Himmel, die Sonne und das Meer … Und was ist mit dem Boden? 15 Mit meinem kleinen Korb: Die Märkte der Provence 19 Zu Tisch!!! Die Chefköche und ihre Restaurants 25 HER MIT DEN TELLERN 46 Streicheleinheiten für den Gaumen gefällig? Die Calissons 48 Ein kleiner Gelber, sonst nichts! Pastis und Liköre der Provence 51 Ein „gut gekühlter“ Rosé Die Weine der Provence 54 BOUCHES-DU-RHÔNE TOURISMUS 26 Schwarzes und grünes Gold Olivenöl 55 Das Wichtigste in Zahlen 30 Ein ganzer Strauß an Düften! Die Kräuter der Provence 56 Anreise ins Departement Bouches-du-Rhône 33 Die Milch aus den Bergen Brousse du Rove und andere Ziegenkäsesorten 57 Die touristische Landkarte des Departements Bouches-du Rhône 58 Die Apps 36 Die „Königin“ des Bürgersteigs Die Pizza 59 Nützliche Hilfsmittel 38 Die Navettes de Marseille 60 Der Pressekontakt PRESSEKONTAKT Pressereferentin Marion Nicoletti Tel.: +33 (0)491138416 : mnicoletti@visitprovence.com 4 WIR DECKEN DEN TISCH 5 MITTELMEER Mein Fisch ist frisch … Am Vieux Port sind die Bewohner Marseilles der Gewohnheit treu geblieben, ihren Fisch direkt an der Quelle zu kaufen, nach Einfahrt der Schiffe. Jeden Morgen ab 8 Uhr legen die Fischer an und werfen ihre Netze aus. Es kommt immer neue Kundschaft hinzu, die Alten bringen ihre Kinder mit. Manchmal verirren sich auch Sommerurlauber, die nur für eine Woche bleiben, hierher. Die Stammkunden kommen aber aus der Stadt. In den blauen Booten zappeln die Fische noch. Jeden Morgen eine Überraschung. Je nach Jahreszeit und Wetter gibt es Merlan „in Hülle und Fülle“, Goldbrasse, Seeteufel (der Name „Lotte“ wird eher an der Atlantikküste verwendet … Ebenso sagt man hier für Seebarsch nicht „bar“, sondern „loup“ …), Streifenbarben, wenn der Sommer kommt, häufig Tintenfische und manchmal Langusten. Sardinen und Makrelen kann es im Überfluss geben, auch wenn die „blauen“ Fische heutzutage weniger gefragt sind. Bei schlechtem Wetter (aber das gibt es natürlich nie …) wird nur wenig Fisch eingefahren und fast niemand ist am Kai. PRESSEKONTAKT Pressereferentin Marion Nicoletti Tel.: +33 (0)491138416 : mnicoletti@visitprovence.com 6 WIR DECKEN DEN TISCH / MITTELMEER DIE FISCHER Fischen heißt, dem Fisch dorthin zu folgen, wo er ist. Rund um die Île de Riou, in Richtung Port de Bouc oder für Seezungen nach Carro. Die Kamera ist nicht der beste Freund der Fischer … Sie wissen, dass sie eine Attraktion im Hafen sind und dass viele kommen, um ihre Stände zu bewundern. Lieber konzentrieren sie sich aber auf ihre Kunden und darauf, ihren Fisch vor Mittag zu verkaufen. Einkaufen in Marseille Die Criée au poissons gegenüber dem Rathaus wurde bis 1976 als Markt genutzt und dann in ein Theater umgebaut (Théâtre de la Criée, das heute von Macha Makeïeff geleitet wird). Die Gastronomen können immer noch im MIN de Saumaty in l’Estaque einkaufen, mancher Restaurantbesitzer bevorzugt aber den Kontakt zu ihm bekannten Fischern, die ihn direkt beliefern können. Schlussendlich entscheidet das Meer über den Fang und so sind die Küchenchefs denjenigen hinterher, die ihnen auf den letzten Drücker ein besonderes Prachtexemplar anbieten können, beispielsweise einen 8-Kilo-Seebarsch. „La Bouille Abaisse“ Das Geheimnis der Zubereitung verrät den Ursprung des Namens des symbolträchtigen Gerichts von Marseille: Wenn die Fischsuppe zu sieden beginnt, muss die Flamme unter dem Topf reduziert werden. Abgesehen davon finden sich große Unterschiede zwischen den traditionellen Familienrezepten und jenen der exzellenten Gerichte, die in den besten Restaurants der Stadt serviert werden. Fischer werden Ihnen sagen, dass man früher Fischreste verarbeitete. PRESSEKONTAKT Pressereferentin Marion Nicoletti Tel.: +33 (0)491138416 : mnicoletti@visitprovence.com 7 WIR DECKEN DEN TISCH / MITTELMEER Vorsicht „Betrug“ Tradition ist eine Suppe aus kleinen Steinfischen, in der dann sogenannte „Edelfische” (zum Beispiel Feuerfisch, Petersfisch, Roter Knurrhahn, Seeteufel, Petermännchen und Aal) poschiert werden, was den hohen Preis des Gerichts rechtfertigt. Ein Menü für 20 €, das eine Bouillabaisse enthält, ist nicht vertrauenserweckend. Rouille und Croutons gehören unbedingt dazu, geriebenen Käse wiederum empfinden Puristen als Affront. Die „vergessenen“ Fische Die Streifenbrasse, die Pelamide, der Rote Knurrhahn, die Meerbrasse, die Zahnbrasse und die Marmorbrasse – es gibt so viele Mittelmeerfische, die ein wenig in Vergessenheit geraten sind. Der 3-Sterne-Chefkoch Gérald Passédat aus Marseille hat sich diese Fische auf die Fahne geschrieben und versucht, in seiner Küche die ganz eigenen Qualitäten jeder einzelnen Sorte zu entdecken. So kommen sie in seinem Restaurant Petit Nice zu Ehren. Die Feiern auf „ade“ In der Provence feiert man ausgelassen die hiesigen Produkte. An der „Côte Bleue“ (Carry le Rouet, Fos sur Mer, Sausset les Pins …) finden im Januar und Februar die „Oursinades“ (Seeigel) statt, während die „Mouclades“ (Muscheln) in der Camargue und die „Sardinades“ von Martigues oder Port de Bouc im Juni/Juli veranstaltet werden und die riesige Sardinade von Marseille wird im September abgehalten. Die Grillfeiern mit Sardinen sind sehr willkommen, wenn der kleine blaue Fisch im Überfluss vorhanden ist. Die Oursinades hingegen könnten sehr wohl die Frage aufwerfen, ob ein zu großer Erfolg dieser Feierlichkeiten die Art nicht bedrohen könnte, dessen Fang streng kontrolliert wird. Die Bottarga Die Meeräschen, „Mulets“, (die man regional auch „Muges“ nennt und das MU dabei betont …) schwimmen vorzugsweise durch diesen Meeresarm, der sich bei Martigues entlangschlängelt und das Mittelmeer mit der Etang de Berre verbindet. Dies ist der Weg, den sie im Sommer ins Meer zum Laichen nehmen und hier fangen sie die Fischer in den „Calens“, großen rechteckigen Netzen, die zwischen den beiden Ufern gespannt werden. Die sogenannten „Beine“ (Rogentaschen) werden anschließend im Freien getrocknet. Bottarga oder Poutargue bedeutet „gesalzener Rogen“ und in Verbindung mit der Provence kennt man ihn seit dem 16. Jahrhundert. In den 20er Jahren gab es zehn solcher Fischer in der Region, heute sind es nur noch zwei. Das Produkt ist selten und kommt nicht bei jedem auf den Teller, daher ist es auch sehr kostspielig. Der Kaviar von Martigues ist jodiert und stark im Geschmack. Man isst ihn auf einer Scheibe Brot oder gerieben auf Nudeln. PRESSEKONTAKT Pressereferentin Marion Nicoletti Tel.: +33 (0)491138416 : mnicoletti@visitprovence.com 8 Da ist der Himmel, die Sonne und das MEER Und was ist mit dem BODEN? Fisch ja, aber nicht nur! Fisch ist nicht der einzige Reichtum der Region. Wenn man nur das maritime Klima und die Zahl der Sonnenstunden betrachtet, kann die Provence als trockenes Land erscheinen … Doch die Provence hat viele Gesichter. Und im Landesinneren kann man sich auf die Durance verlassen. Dank ihr hat es uns nie – oder beinahe niemals – an Wasser gemangelt. Die Durance entspringt in den Alpen, in Briançon, und fließt in Avignon mit der Rhône zusammen. Der Kanal der Durance, dessen Bau durch Adam de Craponne im 16. Jahrhundert begonnen wurde, garantierte der Ebene von Salon-de-Provence eben die Bewässerung, die notwendig war: Zwischen Wasser und Sonne erblühen die Obstplantagen in voller Pracht. 9 WIR DECKEN DEN TISCH / UND WAS IST MIT DEM BODEN ? Wenn es bei uns einmal regnet, regnet es! Bis zum Bau des Staudamms von Serre-Ponçon im Jahr 1961 stand die Durance repräsentativ für das verheerende Klima der Region: Die jährliche Niederschlagsmenge in der Provence ist gewaltig, meist sind die sintflutartigen Regengüsse aber von kurzer Dauer. Die Landwirtschaft hatte unter dieser extremen Unregelmäßigkeit zwischen Hochwasser und Trockenperioden sehr zu leiden. Seit dem Bau aber ist die Durance gezähmt. Das schöne Dorf Savines hat man an den Fluss verloren – einzig die Kapelle von St. Michel durchbricht noch die Wasseroberfläche des Sees. In der Landwirtschaft des gesamten Gebietes aber hat man seit dem Bau endlich aufatmen können. Essen Sie Äpfel! In den 70er Jahren widmeten sich die Landwirte von Sénas und Mallemort mit großem Einsatz sehr erfolgreich dem Apfelanbau. Heute sind Äpfel zusammen mit Pfirsichen, Aprikosen und Birnen die Sieger des Departments. Feigen, Kirschen und Tafeltrauben gibt es ebenfalls reichlich. Und auch Tomaten, Zucchini und Auberginen findet man in exzellenter Qualität. Die „estrangers“, die Fremden also, nennen sie zu Recht „Sonnengemüse“. Der Großraum Marseille Marseille als Ganzes ist sehr weitläufig. Aus der Stadt kommt man nicht mal schnell raus aufs Land. Recht nah an der Stadt findet man jedoch einige bestellte Felder wie bei Roquevaire und Aubagne im Osten von Marseille oder in Gardanne, wo beispielsweise rote Beete angepflanzt wird. Den Großstädtern fällt es allerdings nicht ganz leicht, wirklich in Kontakt mit den Bauern aus der Region zu kommen. Jedes Jahr findet die Veranstaltung „Terroir 13“ des Conseil Géneral statt, im Rahmen derer die Einwohner von Marseille die Gelegenheit haben, die Reichtümer ihres Gebiets zu entdecken, die direkt von den eingeladenen Bauern, Landwirten und Produzenten WENN SIE MEHR aus dem Handwerk präsentiert werden. ERFAHREN MÖCHTEN Für Gastronomen ist es ebenfalls recht kompliziert, Produkte direkt zu beziehen. Die große Metropole und der regionale Anbau landwirtschaftlicher Produkte sind nicht leicht in Einklang zu bringen. Alle Akteure bemühen sich um Zusammenarbeit, um den Vertrieb reaktiver und kostengünstiger zu gestalten. Ziel ist es, der wirtschaftlichen Realität und den Zwängen des Großvertriebs zu entgehen. PRESSEKONTAKT www.agri13.fr/ lagriculture-des-bouches-du-rhone Allem voran bietet die Seite eine Übersicht der herausragenden Arbeit der Bauerninitiativen des Departements, mithilfe derer der landwirtschaftliche Reichtum des Departements bewahrt, gefördert und weiterentwickelt werden kann. Pressereferentin Marion Nicoletti Tel.: +33 (0)491138416 : mnicoletti@visitprovence.com 10 WIR DECKEN DEN TISCH / UND WAS IST MIT DEM BODEN ? FOKUS DIE STRÄNDE DER CAMARGUE An den Stränden von SaintesMarie-de-la-Mer erledigen die Muschelsammler, die „Telliniers“, die Ernte der Tellmuscheln zu Fuß. Es ist eine kleine ovale Muschel, die vergraben im Sand und einige Zentimeter unter Wasser zu finden ist. Die Tellmuscheln benötigen Süßwasser und finden sich deswegen im Rhonedelta. Köstlich schmecken sie angebraten mit Knoblauch und Petersilie. Wenn man sich nicht die Zeit nimmt, sie richtig in Salzwasser auszuspülen, beißt man allerdings auf Salz … www.parc-camargue.fr PRESSEKONTAKT Pressereferentin Marion Nicoletti Tel.: +33 (0)491138416 : mnicoletti@visitprovence.com Bezwingen Sie die Mücken … Eine Welt für sich: die Camargue Dank des Kanals von Craponne ist die Schottersteppe La Crau, die über lange Zeit unfruchtbar war, zu neuem natürlichen Reichtum gelangt. In diesem ungewöhnlichen Gebiet herrscht nun ein ausgewogenes Gleichgewicht von vielseitiger Pflanzenkultur und Tierhaltung, die sich gegenseitig stützen und ergänzen. Ein riesiger Salzstreuer … Salz wird selbstverständlich schon sehr lange abgebaut, der wachsende Erfolg bestätigte sich im 19. Jahrhundert. Die Salins du Midi erstrecken sich auf einer Fläche vergleichbar mit der Innenstadt von Paris. Über vier Monate hinweg lassen die Salzbauern Wasser in die Becken, achten auf Sonneneinstrahlung und Wind und leiten gezielt die allmähliche Verdunstung ein. Die Ernte findet im September statt. Hier können nun grobes Salz (gros sel), Feinsalz (sel fin) und Fleur de Sel gewonnen werden. Letzteres besteht aus kleinen Kristallen und wird daher auch „weißes Gold“ genannt. Die Salzbauern beginnen die Ernte mit ihrer Schaufel in den Sommerabenden, sobald ein gewisser Temperaturunterschied zwischen der Nachmittagsbrise und der Oberfläche der Salzgärten spürbar ist. Fleur de Sel ist aus der guten Küche nicht mehr wegzudenken! 11 Werden Sie Reis-Experten! Die Camargue eignet sich dank der vielen Sonnenstunden und der geringen Temperaturgefälle jeher gut für den Reisanbau. Im 19. Jahrhundert wurde der Anbau mehr und mehr intensiviert, nachdem die Rhone eingedämmt worden war: Die Zufuhr von Süßwasser in die Reisfelder ermöglicht die Regulierung des Ökosystems, das sich andernfalls irgendwann in eine Salzwüste verwandelt hätte. Während des Krieges, als die Schifffahrt zum Erliegen kam, sicherte die Reisproduktion die Versorgung eines guten Teils der Region. Im Frühling fluten die Reisbauern die Parzellen mit Süßwasser aus der Rhône und leiten es in Bewässerungskanälen, die sogenannten „Porteaux“, direkt an die Reisfelder heran. Im Mai erledigen die Reisbauern die Aussaat und achten darauf, dauerhaft einen Wasserstand von 5 bis 10 cm aufrechtzuerhalten. Die hohen Temperaturen im Juni verwandeln die Reisfelder in eine grüne Wiese. Gegen Ende des Sommers heißt es Vorsicht! Wenn die Temperatur unter 13 Grad fällt, ist die Ernte verloren … Die Ernte wird Mitte September bis Ende Oktober eingefahren. Der Reisanbau in der Camargue bietet viele Sorten: Naturreis, weißer Reis, Duftreis … Bei „bunten“ Naturreissorten, die eine lange Garzeit benötigen, ist die innere Hülle (die Samenschale) noch vorhanden und nicht durch das sogenannte Schleifen, einen mechanischen Abrieb, entfernt worden. Diese Sorten haben eine lange Kochzeit (45 Minuten). Am bekanntesten für die Camargue ist der rote Reis. Dieser Naturreis hat eine dunkelrote Färbung und wurde 1982 am Fuße der Abtei von Montmajour entdeckt. Ein Produzent fand auf seinem Reisfeld zwei ungewöhnliche Ähren, die beim Enthülsen rote Samenschalen zum Vorschein brachten. Er wird nachhaltig angebaut und somit natürlich an der Sonne und durch den Mistral getrocknet. Seit 2000 bescheinigt das Siegel IGP (Indication Géographique Protégée) dem Reis der Camargue die Produktherkunft sowie die konstante Qualität. WENN SIE MEHR ERFAHREN MÖCHTEN www.rizdecamargue.com Ein PAAR ZAHLEN: im Jahr 2010 200 Reisbauern 21.000 ha 120.000 Tonnen Reis. WIR DECKEN DEN TISCH / UND WAS IST MIT DEM BODEN ? PRESSEKONTAKT Pressereferentin Marion Nicoletti Tel.: +33 (0)491138416 : mnicoletti@visitprovence.com 12 WIR DECKEN DEN TISCH / UND WAS IST MIT DEM BODEN ? MARSCH AUF DIE CRAU FOKUS WÜRSTCHEN UND WURST Wurst aus Arles – die Saucisson d‘Arles Das erste Mal wurde diese Wurst aus Esels-, Schweine- und Rindfleisch von einem Herrn Godart im Jahr 1655 zubereitet. Früher wurde sie zwei Wochen über dem Kamin geräuchert. Heute besteht sie noch aus Rind, Schwein und Speck, Eselfleisch wird nicht mehr verwendet. Die Maison Génin (Boucherie la Farandole auf der Rue des Porcelets in Arles) führt diese Tradition in 5. Generation fort und hütet ihr Geheimrezept. Wurst aus Marseille – La Saucisse de Marseille Im Jahr 2011 kreierten die beiden befreundeten Marseiller Metzger Charly Assirlikain und Marcel Rei das Rezept für die Marke „Saucisse de Marseille“: mit Fenchel und Sternanis. Aus ihrem Rezept machen sie verschiedene Produkte – Trockenwurst, in Rosettenform, Pastete, Schinken. Außerdem möchten sie sich nun an das Rezept der sogenannten Saucisse du Panier begeben, deren Ursprünge in den ältesten Vierteln Marseilles liegen. www.lasaucissedemarseille.com Die „Sauc’Istres“ Der Küchenchef Sebastien Richard hat sich mit dem Schafszüchter Christian Trouillard aus dem Ort Istres zusammengetan, um mit Hilfe von Olivier Roux (aus der Maison Alazard et Roux) eine leicht geräucherte Wurst herzustellen. Er serviert sie beispielsweise im Burger mit Ketchup aus roter Beete. PRESSEKONTAKT Zwischen Arles und Salon-en-Provence scheint Unendlichkeit zu liegen … Flach, karg, ohne Relief oder Bäume – eine Kulisse wie in einer Mondlandschaft. Die Steppe, die sich in der Plaine de la Crau bewahrt hat, ist trocken und mit Kieselsteinen übersät. Um all diese Kiesel zu erklären, brauchte es eine Legende: Herkules begab sich nach Spanien und auf seinem Weg war er gezwungen, gegen die schrecklichen Ligurer zu kämpfen. Er verteidigte sich mit aller Kraft und so blieben ihm am Ende keine Pfeile mehr übrig. Er flehte Jupiter um Hilfe an und dieser ließ eine solche Masse aus Kieseln auf die Feinde niederregnen, dass die Crau auch heute noch von ihnen bedeckt ist … Im Norden profitierte die Crau ein wenig von der Bewässerung des Kanals von Craponne. Ihr südlicher Teil hingegen ist noch immer wüstenartig. Auf den ersten Blick scheint es völlig abwegig, zu hoffen, man könne hier auch nur irgendetwas anpflanzen. Die Landwirte aber haben die Herausforderung angenommen und produzieren hier heute ein Heu, dass AOC-klassifiziert ist (Appellation d’Origine contrôlée, zu Deutsch: kontrollierte Herkunftsbezeichnung). Das Schaf der Crau Das Siegel IGP im Blick Zwischen Arles und Salon-en-Provence, von Graveson bis Fos-sur-Mer leben Merinoschafe (in Arles gibt es sie bereits seit dem 18. Jahrhundert), die den Herkunftshinweis „agneau de Crau“ – „Schaf aus der Crau“ erhalten sollen. Die Züchter haben das Siegel IGP (Indication Géographique Protégée, zu Deutsch: geschützte Herkunftsbezeichnung) noch nicht erhalten, sie befolgen aber schon seit langem die Regeln, die ein außerordentliches Fleisch garantieren: Die Lämmer müssen wenigstens 90 Tage Auslauf auf der Fläche haben, die sich von den Alpilles bis zu den trockenen Auen der Crau erstreckt. Frühlingslämmer werden mindestens 60 Tage von den Muttertieren aufgezogen, die Lämmer für den Herbst verbringen wenigstens 90 Tage bei der Mutter. Man kann sie – so machen es manche Köche – in Heu gewickelt sehr schonend unter einer Tonkruste garen oder mit Bergheu räuchern, der Nahrung, die sie drei Monate lang gefressen haben. So schließt sich der Kreis! Der Reichtum des Departements zeigt sich hier gleichsam in der Arbeit der Bauern, der Landwirte und der Köche. Für Gastronomen ist es ebenfalls recht kompliziert, Produkte direkt zu beziehen. Die große Metropole und der regionale Anbau landwirtschaftlicher Produkte sind nicht leicht in Einklang zu bringen. Alle Akteure bemühen sich um Zusammenarbeit, um den Vertrieb reaktiver und kostengünstiger zu gestalten. Ziel ist es, der wirtschaftlichen Realität und den Zwängen des Großvertriebs zu entgehen. Pressereferentin Marion Nicoletti Tel.: +33 (0)491138416 : mnicoletti@visitprovence.com 13 WIR DECKEN DEN TISCH / UND WAS IST MIT DEM BODEN ? Der „Taureau de Camargue“ – Stiere der Camargue Appellation d’Origine Protégée seit 2011, AOC seit 1996 FOKUS Das Gericht „Les Pieds Paquets“ des Restaurants La Pomme Zu Ostern gönnten sich die wohlhabenden Familien die guten Stücke vom Lamm, in den bürgerlichen Haushalten aß man das günstigere Fleisch, besonders Innereien. 1880 tauchte das Rezept „Pieds et Paquets“ von Mère Maurel auf, das in ihrem Restaurant La Pomme in Marseille angeboten wurde: Die Innereien werden in Stücke geschnitten und ausgelegt, mit Pökelfleisch gefüllt und zu Paketen zusammengerollt. Die Schafsfüße kochen in einem Sud aus Weißwein und Tomaten. Die Stadtbewohner kamen sonntags mit der Kutsche am Ufer des Huveaune entlang zum La Pomme. Hieraus ist ein Lied entstanden: „Auf ins La Pomme Pakete verspeisen machen’s wie die Marseiller – das woll’n wir beweisen.“ Die „Kampf“-Rasse und die der „Biòu“-Stiere gibt es in der Camargue seit der gallo-romanischen Zeit. Die Stiere sind in der Regel für den Stierkampf vorgesehen, aber die Kühe, die nicht bei Rennen mitlaufen, werden für ihr Fleisch verkauft. In diesem trockenen Klima mit heißen Sommern und kalten Wintern ist die traditionelle Rasse besonders gut angepasst. Die Stiere leben in völliger Freiheit und haben jeder 1,5 ha Land zur Verfügung. So wird ihr wilder Charakter bewahrt. Sie ernähren sich von den für diesen ungewöhnlichen Boden typischen Pflanzen: von Seespargel und anderen Pflanzen, die auf salzigem Boden wachsen, in der warmen Jahreszeit aber auch von Schilf sowie im Winter von Sträuchern und Gräsern. Das tief rote und magere Fleisch schmeckt mit ein wenig Petersilie exzellent gegrillt oder gebraten. Zuvor mariniert lässt es sich für das Gericht „Gadianne de Taureau“ auch ganz wunderbar langsam im Schmortopf garen. Dies ist das traditionelle Rezept der „Gardiens“ (vom provenzalischen „Gardian“), der Hüter der Pferde- und Rinderherden der Camargues. Die Tiere werden hier zur Hälfte in Freiheit gehalten. Um es wie die Einheimischen zu machen, achten Sie darauf, die Knopflochtechnik zu benutzen (machen Sie einen Schnitt in die Eingeweide und schieben Sie das Paket durch dieses Loch hinein) und bloß nicht mit einem Bindfaden umwickeln! PRESSEKONTAKT Pressereferentin Marion Nicoletti Tel.: +33 (0)491138416 : mnicoletti@visitprovence.com 14 Mit meinem kleinen Korb … DIE MÄRKTE DER PROVENCE Markthallen für Marseille: Das wäre ein guter Anfang … Eines der häufigsten Themen, die wiederholt auf der Tagesordnung stehen: „Und wie wäre es mit Markthallen für Marseille?“ Neben der früheren Criée aux poissons, die heute so nicht mehr bestehen, gibt es keine andere überdachte Fläche für Marktstände. Man hat zwar den Markt MIN des Arnavaux, für die Verkäufer ist dies aber auch kein Großmarkt Rungis wie in Paris. Im Jahr 1970 hatte M. Bousquet bereits einen Brief an den damaligen Bürgermeister gerichtet, um ein Projekt für Markthallen vorzuschlagen. Seit 2009 befürworten verschiedene Wirtschaftsakteure den Bau eines solchen Gebäudes, nach dem Modell des Marktareals in Turin, direkt hinter dem Vieux Port im Gebäude der Poste Colbert. Kürzlich wurden neue Einrichtungen im Quartier la Joliette eröffnet (die Einkaufszentren Voûtes de la Major und Les Terrasses du Port sowie bald Les Docks). Hier gibt es nun Platz für den Verkauf von Lebensmitteln, auch wenn die Fläche nicht mal ansatzweise so groß ist, wie sie für eine Millionenstadt sein müsste. 15 Selbstverständlich gibt es in der Region zahlreiche Märkte – und jeder von ihnen hat etwas Besonderes: Die Dorfmärkte sind eher unprätentiös, aber authentisch. Sie unterscheiden sich je nach Größe und nach Regionalität der angebotenen Produkte: In Arles findet man beides – Quantität und Qualität! Viele Bauern aus der direkten Nachbarschaft verkaufen hier ihre Produkte. Einige haben nur ein Produkt im Angebot und bieten ausschließlich Melonen oder Erdbeeren an, doch als Spezialisten garantieren sie tolle Qualität. Bei der Größe des Marktes geht man ganz sicher mit einem reich gefüllten Korb nach Hause … Der Markt von Aubagne oder der Bauernmarkt in Graveson haben sich ebenfalls zu unausweichlichen Treffpunkten für Leckermäuler und Liebhaber von regional hergestellten Produkten entwickelt. Auf dem Markt von Aix-en-Provence läuft man an der Place Richelme vorbei, vor dem Hôtel de Ville entlang bis zum Palais de Justice. Die bunte Mischung der Stände macht sich schnell bemerkbar. Kleine Produzenten sind hier rar, dennoch finden sich einige Direktproduzenten. Die Atmosphäre ist angenehm, der Gang über den Markt sehr schön. WIR DECKEN DEN TISCH / DIE MÄRKTE PRESSEKONTAKT Pressereferentin Marion Nicoletti Tel.: +33 (0)491138416 : mnicoletti@visitprovence.com 16 WIR DECKEN DEN TISCH / DIE MÄRKTE Auf den Märkten von Marseille hat man es mehr mit Anbietern zu tun, die Gemüse als Zwischenhändler verkaufen: Um Zeit zu sparen, ist das praktisch, aber man hat es schwer, Kontakt mit den kleinen Produzenten zu halten. Außer – was an ein kleines Wunder grenzt - auf dem Markt in Plan de Cuques, wo es noch ein oder zwei gibt und auf dem Biomarkt am Cours Julien, wo sie etwas zahlreicher sind. Für die Landwirte ist es keine leichte Entscheidung, der Fahrt in die Stadt einen ganzen Vormittag zum Arbeiten zu opfern. Auf dem Markt des Capucines im Quartier Noailles findet man günstige Produkte wie natürlich Gemüse und Obst, aber auch Fleisch und Fisch-und das Ganze in uriger Aufmachung. Gewürzbuden, deren Hinterzimmer bis an den Rand mit orientalischen Schätzen aller Art gefüllt sind. Von Kabeljaurogen über Medjool-Datteln bis hin zu frische Gewürzen (Minze und Koriander), deren gemäßigte Preise eine Wohltat für diejenigen sind, die sie in rauen Mengen konsumieren. Augen und Ohren werden hier mit farbenfroher Lebendigkeit belohnt. An der Ecke der Rue des Récolettes befindet sich die Maison Empereur. Seit 1827 werden hier die schönsten Küchenaccessoires verkauft. Zu den Kunden gehören bürgerliche Familien, die mit Leidenschaft am Herd stehen. Das Preis-Leistungs-Verhältnis der Schmortöpfe ist gut und das riesige Angebot an Utensilien ist unerschöpflich. Vom Zuckerthermometer über die Soßenpipette, vom Draht zum Butterschneiden bis zum Kürbisschäler – die Auswahl ist unschlagbar. PRESSEKONTAKT Pressereferentin Marion Nicoletti Tel.: +33 (0)491138416 : mnicoletti@visitprovence.com DIE MÄRKTE DER PROVENCE FOKUS die Märkte der Provence (Gilbert Becaud, 1957) Überall in der Provence gibt es Märkte, die morgens nach Meer duften und mittags nach Fenchel, Melonen und Sellerie und mittendrin ein paar tanzende Kinder Nachtreisender, ich, der viele Länder durchkreuzt hat, Ohne sie wahrzunehmen Im Morgengrauen kann ich es kaum erwarten, auf meinem Weg Diese entzückte Welt zu finden, Die lacht und in ihren Bann zieht Morgens auf dem Markt Für hundert Francs Thymian aus der Heide Ein wenig Safran Ein Kilo Feigen Wollen Sie nicht Einen schönen Teller Pfirsiche Oder Aprikosen? Hier der Estragon Und die schöne Schalotte Der hübsche Fisch Von Marie-Charlotte Wollen Sie nicht Einen Strauß Lavendel Oder doch ein paar Nelken? Und noch dazu Geben wir Ihnen als Geschenk Den hiesigen Akzent mit dazu, der durch die Straßen huscht Und keine Pause kennt. (…) 17 WIR DECKEN DEN TISCH / DIE MÄRKTE Bio entwickelt sich Auf dem Biomarkt am Cours Julien in Marseille, der jeden Mittwoch stattfindet, sind enge Bande zwischen den Bauern und ihren Kunde entstanden. „Wir sind für sie sozusagen ihre „persönlichen“ Bauern geworden, ungefähr so wie mit einem Hausarzt, zu dem man immer geht. Das vermittelt Vertrauen, Nähe und sogar die Idee von Unterstützung schwingt mit.“ Um ihre Absatzschwierigkeiten zu überwinden und die Konsumenten direkt zu erreichen, sind die Landwirte hier direkt vor Ort und machen persönliche Angebote und Vorschläge. Mein „Gemüse-Termin“! Die Bauern von Aubagne boten ihren Kunden 1991 als Erste einen AMAP-Korb (AMAP, Verbund zur Unterstützung der bäuerlichen Landwirtschaft) an. Familien aus der Stadt erhalten mit dem BioKorb tatsächlich vielfältige Produkte, die direkt vom Produzenten verkauft und vor allem praktisch in die Nachbarschaft geliefert werden. Für diejenigen, die im Zentrum von Marseille, an der Préfecture oder im Quartier Endoume wohnen, wäre es sonst wirklich nicht möglich, sich all diese Produkte zu besorgen. Bei einigen Verbänden können Körbe auch aufgeteilt werden, man versucht jedoch sehr engagiert, jede Woche vor Ort zu sein und die Ausgabe der Körbe zu ermöglichen. Im Gebiet organisiert man sich! Seit 2010 kann man sich in Plan de Campagne von Mai bis Oktober in den Zelten der Halles de Terres de Provence direkt mit lokalen Produkten eindecken. Die Initiative, durch die weniger Zwischenhändler präsent sind, fährt Erfolge ein. Die Communauté du Pays d’Aix und die Chambre d’agriculture des Bouches-du-Rhône haben eine Auswahl an Herstellern getroffen, die in der Nähe produzieren und saisonale Lebensmittel ohne überflüssige Verpackung verkaufen. PRESSEKONTAKT Pressereferentin Marion Nicoletti Tel.: +33 (0)491138416 : mnicoletti@visitprovence.com 18 ZU TISCH! Die Küchenchefs und ihre Restaurants Im Departement gibt es circa fünfzehn Sternerestaurants Man kann sie gar nicht alle aufzählen! In den Restaurants von Bouches du Rhône genießt man ein wunderbar reichhaltiges Angebot. Im Folgenden finden Sie einige repräsentative Restaurants des jeweiligen Gebiets. So können Sie sich ein Bild von der gastronomischen Landschaft machen, je nachdem wo Sie sich gerade befinden. 19 WIR DECKEN DEN TISCH / ESSEN IST FERTIG! Das Paradox von Marseille Sich ändern? Nie im Leben!!! Ganz bequem vertraut man auf die guten Namen und geht mit einem Lächeln auf den Lippen Chez Etienne Pizza essen, Chez Vincent Kalbsleber mit Persillade, roten Knurrhahn Chez Madie und eine gute Bouillabaisse Chez Michel (Vorsicht: wenn Sie um Käse bitten, bringt er Sie um …). Wenn man hier ausgeht, geht man immer „bei jemandem“ essen. Wenn Sie in Marseille allerdings nur an diesem PostkartenImage hängenbleiben, dann erschließt sich Ihnen bloß die halbe Wahrheit. Unter dem leicht ausgeblichenen Abziehbildchen versteckt sich das wahre Gesicht der Stadt, die sich in vollem Wandel befindet. Der Auftakt 2013 Die auffälligsten Veränderungen sind gewaltig. Ihnen hat das Jahr der Kulturhauptstadt 2013 Auftrieb verliehen. Zum ersten Mal wurde in der Region ein Nationalmuseum erbaut, das Mucem. Hier erwartet Sie das Restaurant Le Môle Passédat, das in drei verschiedene Bereiche aufgeteilt ist. Das frühere Krankenhaus, Hôtel Dieu, das den Marseillern sehr am Herzen liegt, wurde ohne Zweifel in das schönste Hotel der Stadt verwandelt. Lionel Levy arbeitet mit den besten Produkten der Region und zaubert moderne, einfallsreiche Gerichte – und unterstreicht so seinen Stil. Das Können der guten Häuser zeigt sich durch konstante, langlebige Qualität: Guillaume Sourrieu bietet seine sehr gelungene Küche in der bezaubernden Atmosphäre im L’Epuisette im kleinen Hafen von Le Vallon des Auffes. Die Surf and Turf-Kreationen von Dominique Frérard gibt es im Trois Forts, das den schönsten Blick auf den Vieux Port zu bieten hat. Nach 30 Jahren in Bordeaux, wo er dem St James drei Sterne erkocht hat, ist Michel Portos in den Vieux Port zurückgekehrt und bringt im Le Malthazar neuen Schwung in das Konzept Brasserie. PRESSEKONTAKT Pressereferentin Marion Nicoletti Tel.: +33 (0)491138416 : mnicoletti@visitprovence.com 20 WIR DECKEN DEN TISCH / ESSEN IST FERTIG! … und die „kleinen jungen“ Wenig beeindruckt zeigt sich die Jugend, die unaufhaltsam heranwächst! Die jungen Köche aus Marseille machen sich die traditionellen Gerichte zu eigen und verleihen ihnen geschickt ihre jugendliche, komplexe Note. Nach ihrer Lehrzeit in den großen Häusern der Welt kommen sie zurück und wenden Technik und Wissen auf die hiesigen Produkte an. Die kleinen Restaurants möchten das Kommerzielle abstreifen, um „was Gutes“ zu machen: Einige scheuen nicht mehr davor zurück, sich zu verkleinern und dafür aber mit ordentlichen Zutaten zu arbeiten. Das Grain de Sel wurde 2012 von Fooding mit dem Preis für das beste Bistro ausgezeichnet. Beweis dafür, dass diese Kategorie nicht mehr den Lyoner und Pariser Restaurants vorbehalten ist. Aix, immer eine gute Klientel Für die, die hierher wollen, ist das Zentrum unweit der Fontaine de la Rotonde mit seinen Fußgängerstraßen ein absolutes Muss. Innerhalb dieses winzigen Radius gibt es unzählige Restaurants! Die Kunden haben andererseits aber auch immer Spaß daran, auf der Suche nach ihrem Ziel für den Abend durch die Gassen zu schlendern. In Marseille sucht man vergebens nach einer vergleichbaren Ansammlung an Restaurants, weswegen es hier unüblich ist, sich im letzten Moment für ein Restaurant zu entscheiden. Auf Bewährtes bauen Der Sternekoch Pierre Reboul wirkt ganz nahe des Palais de Justice, während andere in Restaurants in der Peripherie ihr Werk tun: Mickael Feval hat kürzlich im Le Pigonnet angefangen, um die schlafende Schönheit zu wecken, Mathias Dandine ist seit kurzem im Les Lodges Sainte Victoire in Tholonet und Jean Marc Banzo nimmt die Zügel des ganz neuen Hôtel Renaissance im neuen Quartier des Grand Théâtre de Provence in die Hand. Auch hier hat die Aktion 2013 ihren Beitrag zum Gelingen der Projekte geleistet. PRESSEKONTAKT Pressereferentin Marion Nicoletti Tel.: +33 (0)491138416 : mnicoletti@visitprovence.com 21 Arles Auch wenn die Stadt nicht so groß ist, hat sie einen guten Ruf in der Kategorie „Gemüse“. In den Gassen der Altstadt befindet sich der Betrieb von Jean Luc Rabanel, während sich Armand Arnal den Gemüsekreationen aus seinem Garten im Les Chassagnettes in der Route du Sambuc widmet. Die Alpilles In der magischen Landschaft um die Alpilles ziehen traumhafte Häuser eine internationale Klientel an wie die Luxushotels Oustau de Baumanière, das La Cabro d’Or in Les Baux de Provence oder die Maison Bru in Eygalières … Hier kommt man nicht aus Zufall her! Bisher war Tarascon kein Anziehungspunkt für erfahrene Chefköche. Das Restaurant Méo bezog das alte Hôtel de la gare und sicherte sich in weniger als sechs Monaten den ersten Stern. Da die Stadt ideal inmitten der angrenzenden Städten liegt, nimmt man gerne den Weg hierher, um ihre Küche zu testen. WIR DECKEN DEN TISCH / ESSEN IST FERTIG! PRESSEKONTAKT Pressereferentin Marion Nicoletti Tel.: +33 (0)491138416 : mnicoletti@visitprovence.com 22 WIR DECKEN DEN TISCH / ESSEN IST FERTIG! Die guten Restaurants ausfindig machen Für institutionelle Akteure eines Gebiets ist es kein Leichtes, die Qualität der Gastronomie zu fördern und dafür zu sorgen, dass das breite Publikum die Adressen zur Verfügung hat, auf die man sich im blinden Vertrauen verlassen kann. In Reiseführern findet man nur eine subjektive, willkürliche Auswahl und auch die wertvollen Empfehlungen der Kritiker sind sicher nicht immer das Maß aller Dinge. Die Tables 2013 werden die Tables 13 Für das Jahr der Kulturhauptstadt 2013 war es von Bedeutung, ein Medium zu kreieren, das diese beiden Funktionen bietet: Die Restaurants zusammenbringen, die sich für dieselbe Vision von kulinarischer Qualität engagieren möchten und die Liste ebendieser Restaurants den interessierten Einheimischen und den Touristen zugänglich zu machen. Für die Aktion Tables 2013 wurden verschiedene Ansätze durchdacht und in mehreren Schritten konnte eine Liste von 300 Adressen erstellt werden. Die Küchenchefs höchstpersönlich engagierten sich für die Qualität ihrer Produkte, ihrer Küche und für den freundlichen Empfang ihrer Gäste. Das kulinarische Erbe erhalten Das Conservatoire International des Cuisines Méditerranéennes 1999 auf Anstoß des Generalrats von Bouches du Rhône ins Leben gerufen. Er verfolgt das Ziel der Aufwertung des kulinarischen Erbes und bringt in diesem Rahmen zahlreiche Maßnahmen auf den Weg. Diese fördern den Tourismus und die Wissensbildung und sollen in Frankreich und den Mittelmeerländern das Bewusstsein für den Wert der hiesigen Produkte stärken. Zur Förderung des Austauschs bringt das entstandene Netzwerk unterschiedliche Akteure zusammen (Forscher, Gastronomen, Landwirte, Vertreter der Institutionen und der Lehre …), die sich gemeinsam pädagogischen Projekten oder Entwicklungsprojekten widmen. WENN SIE MEHR ERFAHREN MÖCHTEN www.visitprovence.com/ guide-de-voyage/ restaurants/ tables-2013 PRESSEKONTAKT Pressereferentin Marion Nicoletti Tel.: +33 (0)491138416 : mnicoletti@visitprovence.com 23 WIR DECKEN DEN TISCH / ESSEN IST FERTIG! In ebendiesem Netzwerk wurde Das Conservatoire Grand Sud des Cuisines de Terroir 2001 in Arles gegründet. Lokale Konservatorien, wie das Conservatoire des Cuisines de Camargue, dessen Vorsitz Roger Merlin innehat, organisieren große öffentliche Kochshows in Frankreich und im Ausland. Die Mitglieder – Chefköche und Produzenten – folgen dem Geist des Conservatoire: Auswahl von Produkten guter Qualität und Aufwertung von Rezepten ihres Gebietes. Mit dem Ziel der Synergiebildung zwischen Produzenten, Gastronomen und den organisierenden Kommunen. Gemeinsam ist man stärker! Die Chefköche schließen sich zusammen! In Marseille haben sich Sternköche und kleine, aufstrebende Restaurants zur Vereinigung Gourméditérranée zusammengeschlossen (anfangs eine Gruppe von Freunden unter Leitung von Gérald Passédat, Lionel Lévy und Guillaume Sourrieu). Zweck des Ganzen ist die Förderung des Knowhows sowie der Gastronomie von Marseille und der Provence, darüber hinaus der gastronomischen Vielfalt des gesamten Mittelmeerraums. Seit 2012 unterstreichen die 50 Chefköche und andere kulinarische Künstler mit ihrer Liebe zur Kultur, zum Produkt und zur Gastronomie unserer Region mit Nachdruck den Wert des Gebietes. Sie nehmen als Stellvertreter der kulinarischen Exzellenz des Gebietes an Fachmessen und Ausstellungen (Etoiles de Mougins, Equip’Hotel, Food in Sud …) teil, sowie ebenfalls an großen öffentlichen Events. Kochkurse Immer mehr Leute begeistern sich für die hiesige Küche und gegen ein paar Stunden am Herd mit einem Chefkoch hat man überhaupt nichts einzuwenden. Bei Cuisine Provence kann man Kurse in der Camargue buchen und im L’Oustau de Baumanière in Les Baux-de-Provence kann man Svlvestre Wahid kennenlernen. Den hochkarätigen Chefköchen ist es allerdings nicht immer möglich, ihre Küche für Besucher zu öffnen: Bei manchen können Sie Kurse leichter in der Villa des Chefs in Aix en Provence belegen. Die Fremdenverkehrsämter können die Liebhaber über die verschiedenen Adressen am jeweiligen Aufenthaltsort am besten informieren. WENN SIE MEHR ERFAHREN MÖCHTEN www.cuisinegrandsud.fr/ conservatoire.html www.gourmediterranee.fr PRESSEKONTAKT Pressereferentin Marion Nicoletti Tel.: +33 (0)491138416 : mnicoletti@visitprovence.com 24 HER MIT DEN TELLERN 25 OLIVENÖL SCHWARZES GOLD UND GRÜNES GOLD Mehr als Kultur – ein Wahrzeichen! 6. Jahrhundert vor Christi: Die Phönizier und die Griechen überzeugen die Provenzalen, auf ihren gut entwässerten Böden der sanften Hügel und des Heidelands, wo das Wasser sich nie staut, Olivenbäume anzupflanzen. Der Olivenanbau entwickelte sich ständig weiter und Olivenöl sollte über lange Zeit das einzige Öl bleiben, das im Mittelmeerraum konsumiert wurde. In der Mitte des 20. Jahrhunderts wurde man sich bewusst, dass es auch noch andere Alternativen zum Kochen gab wie Butter, Erdnuss- oder Sonnenblumenöl. Dann kam das Jahr 1956: ein harter Schlag. Eine extreme Frostperiode zerstörte 80 % der Olivenbäume. Zwischen 1958 und 1965 wurden neue Bäume gepflanzt, die gute Qualität des Olivenöls wurde aufs Neue anerkannt und seitdem steigt die Produktion ständig weiter. 26 HER MIT DEN TELLERN / DAS OLIVENÖL Olivenöl – wie funktioniert die Herstellung? Die verschiedenen Sorten Je nach Gebiet sind die verschiedenen Sorten zahlreich und ergänzen sich und ein Öl besteht niemals nur aus Oliven ein und derselben Qualität. (Zur Aufzählung der poetisch klingenden Sorten unserer Region empfiehlt sich ganz besonders der provenzalische Akzent): Grossane, Picholine, Salonenque, Aglandau, Bouteillan, Cayon, Tanche, Broutigan, Calian, Cayanne, Petite Noire, Negrette und Verdale … Die Ernte Der richtige Moment für die Ernte ist entscheidend. Ein Regentag oder noch einer und die Arbeit eines ganzen Jahres liegt am Boden. Im November beäugen die Ölbauern jeden Morgen kritisch den Himmel. Sie wissen genau, was ihre Oliven brauchen, aber das Wetter beeinflussen können sie nicht … Entweder erntet man jetzt und es fehlt ein wenig Sonne oder man wartet noch ab und riskiert, dass es regnet. Neben den Risiken, die die Olivenfliege mit sich bringt, und dem Braunwerden gibt es viele weitere Gefahren, die Teile der Ernte bedrohen können. Häufig warten die Ölbauern ab, bis an einigen Oliven von einer Seite her eine beginnende leicht violette Verfärbung zu erkennen ist. In diesem Fall heißt es dann: Morgen wird geerntet, selbst wenn es wie aus Eimern schüttet! Für die manuelle Methode nutzt man einen Plastikrechen – wie man ihn am Strand für Sandburgen braucht – und hakt die Bäume. Die Profis aber haben vibrierende Elektrokämme mit langen Stielen. Auf dem Boden werden die Netzte ausgelegt. Wenn die Früchte auf dem Boden liegen, legt man die Netze zusammen und füllt die Kisten bis zum Rand mit grünen, schimmernden Oliven. Und am Abend rast man sogar noch zur Mühle, um mit der Zerreibung zu beginnen. PRESSEKONTAKT Pressereferentin Marion Nicoletti Tel.: +33 (0)491138416 : mnicoletti@visitprovence.com 27 HER MIT DEN TELLERN / DAS OLIVENÖL Der „pure Saft“ der Olive Olivenöl wird ausschließlich in mechanischen Arbeitsschritten und gänzlich ohne Zusatz chemischer Produkte gewonnen: Es ist purer Fruchtsaft. Die sogenante „souffleuse“ trennt die Früchte von den Blättern, eine andere Maschine wäscht und zum Schluss zerschlägt die Olivenpresse das Fleisch samt Kernen. Die Olivenpaste wird lange zerrieben, bis am Rand der Behälter das Öl aufsteigt. Die richtige Farbe des „fruité vert“ im Tank: ein schönes Mandelgrün. GRÜN, SCHWARZ, REIF Das „fruité vert“ oder „fruité noir“ werden aus denselben Oliven gewonnen. Der Unterschied besteht in der Reifezeit, die zwischen Ernte und Zerreibung liegt. Ein „fruité vert“ wird aus Oliven gewonnen, die morgens gepflückt und innerhalb von 24 Stunden verarbeitet wurden, während diese Zeitspanne für das „fruité noir“ etwas länger ist. Wenn die Oliven einige Tag in großer Menge auf- und übereinander liegen, beginnt die Gärung und dies gibt dem Öl einen sehr milden Geschmack. Zu guter Letzt, das „fruité mûr“: Ein Öl, das aus Oliven gewonnen wird, die später geerntet werden, jedoch ohne dass sie zwischen Ernte und Weiterverarbeitung gären können. Auch dieses Öl ist mild, wenig bitter und ohne beißenden, starken Geschmack. Mandel oder Fruchtaroma. In einem „fruité vert“ kann man Aromen von geschnittenem Gras oder roher Artischocke entdecken, und manchmal einen sehr kräftigen bitteren Geschmack, der sich mit der Zeit verflüchtigt. Das „fruité vert“ kann – über das fertige Gericht geträufelt – schon in geringer Menge wunderbar würzen, mit starken Aromen und einem sehr auffälligen, „prickelnden“ Geschmack. Das „fruité noir“ hingegen umhüllt das Gericht mit seiner runden Milde, ohne es jedoch geschmacklich zu verfälschen. In einem „fruité noir“ kann man Aromen von eingelegten Oliven, schwarzen Oliven, von Kakao, Champignons, gekochten Artischocken und Sauerteigbrot erschmecken – insgesamt ein milderes, nicht so angriffslustiges Gaumengefühl. PRESSEKONTAKT Pressereferentin Marion Nicoletti Tel.: +33 (0)491138416 : mnicoletti@visitprovence.com 28 HER MIT DEN TELLERN / DAS OLIVENÖL Ein kleiner Oliven-Kalender! Die Ernte findet von November bis Dezember statt, je nach Wetterlage … und nach Reifegrad der Oliven. Oft warten die Ölbauern ab, bis die Oliven beginnen, sich an einigen Stellen violett zu färben. Zu diesem Zeitpunkt ist die erste Pressung der sogenannten „fruité vert“ besonders scharf und bitter und einzig die richtigen Kenner mögen diesen sehr kräftigen Nektar. Mit der Zeit wird das Öl milder und somit beeilen sich die Liebhaber mit dem Kauf des „jungen Öls“, sobald es erhältlich ist. Die Herkunftsbezeichnungen FOKUS Die „Olives cassées“ aus dem Vallée des Baux Die grünen Oliven werden im September per Hand gepflückt und mit einem Hammer zerdrückt (durch den Riss soll sich das Fleisch aber nicht komplett vom Kern lösen). Anschließend werden sie in einer Natronlauge „ entbittert“ und dann vier bis fünf Tage lang in klarem Wasser ausgespült. Daraufhin legt man sie zusammen mit wildem Fenchel in Salzlake ein. Bevor es zu Tisch geht, dürfen sie zum „kleinen Gelben“* nicht fehlen … Von den acht AOC (Kontrollierte Herkunftsbezeichnung von frz. Appellation d’origine controlée) für französisches Olivenöl kommen drei aus dem Bouches du Rhône: AOC Vallée des Baux de Provence, AOC Aix en Provence und AOC Provence. Huile d’olive de Provence – Olivenöl aus der Provence {AOC seit 2007} Die AOC gibt es in vier Departements, eines davon ist Bouches-du-Rhône. Huile d’Olive d’Aix en Provence – Olivenöl aus Aix-en-Provence {AOC seit 1999} {AOP seit November 2013} Huile d’Olive des Baux de Provence {AOP seit 1997} Unter der AOP de la Vallée des Baux gibt es drei AOCProdukte: Olivenöl, das 15 % der französischen Produktion ausmacht, grüne „olives cassées“ und schwarze Oliven. WENN SIE MEHR ERFAHREN MÖCHTEN www.huile-olive-provence.fr www.aoc-lesbauxdeprovence.com www.huile-olive-aix-en-provence.com Die Tapenade Der Star des provenzalischen Aperitifs, die Tapenade, ist nicht das, was man gemeinhin denkt … Im „Reboul“, der provenzalischen Küchenbibel, die 1897 von Jean Baptiste Reboul verfasst wurde, findet sich das Originalrezept, das mit falschen Vorstellungen aufräumt: die Tapenade besteht nicht nur aus pürierten schwarzen Oliven! Zutaten sind außerdem eine große Menge Kapern (200 g Kapern auf 200 g Olivenpüree und 100 g Sardellenfilet …) Und das ist ganz logisch, wenn man bedenkt, dass das provenzalische Wort „tapeno“ „Kapern“ bedeutet. * : „kleiner Gelber“ nennt man den Pastis, einen klaren Anisschnaps aus der Provence, der verdünnt mit Wasser, eine hellgelbe Färbung annimmt. PRESSEKONTAKT Pressereferentin Marion Nicoletti Tel.: +33 (0)491138416 : mnicoletti@visitprovence.com 29 EIN GANZER STRAUSS AN DÜFTEN! DIE KRÄUTER DER PROVENCE Eine aromatische Postkarte ... Die Kräuter sind unabkömmliche Zutaten der provenzalischen Küche und dürfen in keinem Kräutersträußchen fehlen. Sie geben der hiesigen Küche ihren ganz besonderen Charakter. In der provenzalischen Sprache nennt sich Thymian „Farigoule“ (und wilder Thymian „Farigoulette“ …). Diese Ausdrücke werden jedoch nicht mehr verwandt. Die Abtei von Saint-Michel-de-Frigolet wiederum, die bei Tarascon steht, verdankt ihren Namen der provenzalischen Bezeichnung für Thymian, „Ferigoulo“. 30 HER MIT DEN TELLERN / EIN GANZER STRAUSS AN DÜFTEN Sunblocker! Thymian, Rosmarin, Bohnenkraut und Oregano, Feldthymian, Lorbeer, Salbei, Majoran und Fenchel ... Die aromatischen Gewürze auf den Hügeln fürchten weder die Sonne noch den Mistral. Die Pflanzen müssen beinahe ganz ohne Wasser auskommen und sind fast gänzlich ausgetrocknet, wenn sie gepflückt werden. Daher kommt ihr sehr intensiver Duft. Thymian und Rosmarin zum Beispiel lieben trockene steinige (und kalkhaltige) Böden in der prallen Sonne und trotzen der sengenden Hitze dank einer perfektionierten Anpassungsstrategie: Nachts produzieren sie ätherische Öle, die sie tagsüber ausdünsten. Durch diese Verdunstung wird Wärme abgegeben und es entsteht eine Art Nebel um die Pflanze herum, der sie vor den gleißenden Sonnenstrahlen schützt. Der Markt Von „Made in Provence“ Große Unternehmer bauen diese Pflanzen heute an und stellen daraus gut abgeschmeckte Mischungen her, die man auf Pizza oder Grillhähnchen streuen kann. Lediglich 10 % der getrockneten Kräuter der Provence werden in Frankreich produziert. Unter dem Dach der Vereinigung „Association Interprofessionnelle des Herbes de Provence“ wurde in Trets eine Kooperative gegründet, die für ihre hochwertige „Kräuter der Provence“Mischung mit dem Gütesiegel „Label rouge“ ausgezeichnet wurde. Der poetische Kräutersammler Ein unbeugsamer Provenzale pflückt die Kräuter noch immer an ihrem Ursprung, auf den Hügeln: Er heißt Lucien Bonnifay. Sein Sohn Eric würdigt diese Arbeit, indem er den Online-Verkauf der geernteten Kräuter seines Vaters organisiert. Seit jeher schiebt Lucien, der vom Mistral gebeugt zu sein scheint, seinen Karren auf die Hügel, sammelt Thymian und Rosmarin und legt danach eine Pause auf einem Baumstamm ein, um seine Oreganound Bohnenkrautsträußchen zusammenzulegen, von denen seine zwei Gänse ihm die Hälfte wegfressen … Wie aus einer Postkarte entsprungen scheint dieser ungewöhnliche Kräutersammler, wenn er über Nord- und Südhang, die „restanques“, also über die provenzalischen Steinmauern, spricht und von Schmetterlingen erzählt, die sich an Thymianblüten oder anderen, krumm und schief wachsenden Pflanzen erfreuen. WENN SIE MEHR ERFAHREN MÖCHTEN www.les-herbes-de-lucien.com PRESSEKONTAKT Pressereferentin Marion Nicoletti Tel.: +33 (0)491138416 : mnicoletti@visitprovence.com 31 HER MIT DEN TELLERN / EIN GANZER STRAUSS AN DÜFTEN Der Trüffel der Provence Ganz nahe des Luberon zwischen Rogne und Lambesc kann man mit etwas Glück unter Trüffeleichen Trüffel finden – diese stehen jedoch oft auf privatem Grund. Eine gute Zeit ist zwischen Januar und Februar, wo die Trüffel ihre volle Reife erreichen und auch viel günstiger sind als während der Feiertage. Entweder lässt man den Trüffelhund suchen und gräbt dann die Erde auf oder folgt der Trüffelfliege (gelb-braune Färbung), die man mit Blick auf den Boden verfolgen kann. FOKUS Eine Institution! Aber natürlich gehen die Marseiller noch immer zu Père Blaize auf der Rue Méolan, wenn sie Gewürze brauchen. Der älteste Kräuterhändler Frankreichs führt sein Geschäft mit getrockneten Pflanzen und ätherischen Ölen weiter fort. Seit 1815 kommt man hierher, um Kräutersträußchen, Tees, „den Digestif“ oder „die Wohltat für die Leber“ zu kaufen. Gérald Passédat hat mit Martine Bonnabel-Blaize zusammengearbeitet. Hieraus ist eine Reihe von Kräutersirups und Tees entstanden, die die Namen der Calanques tragen. Kalt serviert werden sie im „Petit Nice“ unter dem Namen „Les Herbes de Vifs“. Parks und Gärten Um das Auge zu erfreuen, kann man mehrere schöne Gärten besichtigen: Die „Jardins de l’alchimiste“ in Eygalières sind von Mai bis September geöffnet, ebenso die „Jardins des 5 sens“ in St.-Marc-Jaumegarde und der Parc Borely von Marseille ist das ganze Jahr über geöffnet. Und wenn man Pflanzen kaufen möchte, kann man in den „Jardins d’Albertas“ in Bouc-Bel-Air fündig werden, wo Ende Mai ein Pflanzentag organisiert wird sowie in den „Jardins du Cours Julien“ in Marseille, der Ende April stattfindet. In Graveson en Provence gibt es im „Musée des Arômes et du Parfum“eine kleine Entdeckungstour durch die Beete, bei der aromatische Pflanzen entdeckt werden können, die zwischen April und September gebrannt werden. PRESSEKONTAKT Pressereferentin Marion Nicoletti Tel.: +33 (0)491138416 : mnicoletti@visitprovence.com DER KNOBLAUCH Alles beginnt mit einer geriebenen Knoblauchzehe Knoblauch ist aus der provenzalischen Küche nicht wegzudenken. Wie Thymian und Olivenöl gehört er von vorneherein in jedes Rezept. Ein Schuss Olivenöl, eine Zwiebel und eine geriebene Knoblauchzehe – sehr viele Rezepte beginnen so und werden schließlich zu Gerichten wie Ratatouille, Schmorbraten oder Pieds-Paquets. Frischer Knoblauch wird zu grünem Salat in einer Vinaigrette verarbeitet oder als Beilage zur Suppe auf Croutons gerieben. Bereits gegarter Knoblauch wird oft wieder in den Topf dazugegeben, bevor alle anderen Zutaten dazukommen oder er wird mit Schale zusammen mit einem Stück Fleisch gebraten (er wird dann „Knoblauch im Hemd“) genannt. Er dient als Basis für unterschiedliche Spezialitäten, wie Aïoli. Diese Mayonnaiseart, die mit zermörsertem Knoblauch verfeinert wird, serviert man zu vielen Gerichten, wie beispielsweise zu entsalztem Kabeljau mit gekochtem oder gedünstetem Gemüse. Aïoli isst man häufig freitags. Den Kater im Zaum halten Ein altes Rezept auf Knoblauchbasis mit größter Tradition ist eine Suppe: Während die Aïgo Boulido heute weniger bekannt ist, wurde sie von den Provenzalen fast wie ein Arzneimittel eingesetzt, mit dessen Hilfe man nach übermäßigem Genuss wohlschmeckender, alkoholischer Getränke wieder zu Kräften kommen konnte. Diese einfache Bouillon aus Salbeiblättern und zerstoßenem Knoblauch zeigt die ganze medizinische Wirkung von Knoblauch, zu dem es ein provenzalisches Sprichwort gab: „L’Aïgo boulido sauvo la vido, maî au bout d’un tèms tuo li gènt“, was auf Deutsch in etwa Folgendes bedeutet: „Die Suppe Aïgo boulido rettet Leben auf Zeit, auf lange Sicht ist man dann doch dem Tode geweiht.“ Wie wahr, denn diese Bouillon kann zwar nach ausgelassenem Feiern die Rettung sein, zu viele solcher Exzesse werden einem dann trotzdem zum Verhängnis werden … 32 Brousse du Rove und andere Ziegenkäsesorten DIE MILCH AUS DEN BERGEN Wenig, aber gut!!! Es gibt keine Kuhmilch im Bouches du Rhône … oder nur sehr wenig. Hier ist die Ziege die Königin. Und fangen Sie erst gar nicht an zu suchen, Sie werden im Department keine anderen Spezialitäten finden … Die Alpenziegen sind überall und geben eine reichhaltige Milch. Im Department finden sich mehrere Landkäsereien, die Frischkäse, halbtrockenen und Hartkäse herstellen. Die einfallsreichsten Käser füllen den Frischkäse mit Tapenade, Feigen oder Nüssen, oder ummanteln ihn mit Kräutern der Provence. Das beste Rezept ist immer noch, Frischkäse großzügig mit jungem, grünem Olivenöl zu übergießen … 33 Haben Sie „robust“ gesagt? Die robustesten, ausdauerndsten Ziegen, die am besten an das hiesige Gelände und unser Klima angepasst sind, die über die Kiesel tänzeln, auf den Felsen der Hügel herumkraxeln und sich von Stechginster, KermesEiche, anderen Ginstersorten und Rosmarin ernähren, das sind die „Chèvres du Rove“, wie man sie nennt. Im Norden Marseilles hinter dem Quartier de l’Estaque kommt man nach Le Rove - eine kleine Kommune, deren karge Hügel der Ziegen wegen bekannt sind, die man auf ihnen herumspringen sieht. Anders als die Hausziege ernährt sich die sogenannte „Chèvre du Rove“ (es handelt sich um eine Rasse) von Heidesträuchern, die ihrer Milch einen kräftigen Geschmack verleihen. Die Ziegen geben zwar nur wenig Milch, der außergewöhnlich konzentrierte Duft, der durch das besondere Futter entsteht, kompensiert dies aber bei weitem. Ohne Thermometer! In der Käserei unten im Dorf verarbeitet man die Milch in den „Brousse“, der nach traditioneller Vorgehensweise in transparenten Trichtern abgetropft wird. In die kochende Milch gibt man einen Tropfen Weißweinessig und die Milch gerinnt. Dank der Erfahrung kann die optimale Temperatur mit dem bloßen Auge oder an der Konsistenz abgelesen werden. Und so ist es möglich, eine besonders feine Körnung zu erzielen. Die Verwandlung der Milch dauert 35 bis 40 Minuten, wonach sie in transparente Trichter gegossen wird. Der Fettgehalt liegt dank der reichhaltigen, konzentrierten Milch der Tiere bei 45 %. Der fertige Brousse du Rove kann nicht länger als vier bis fünf Tage gelagert werden. Das außergewöhnliche Produkt ist nicht gut für den Vertrieb geeignet und schwer zu konservieren. Zwischen November und Februar ruht die Produktion, damit die Ziegen Zeit haben, die im Winter geborenen Zicklein zu säugen. Die Älteren essen den Brousse oft als Dessert und verfeinern ihn mit etwas Rum oder Honig. Aber auch salzig wird er sehr gerne gegessen: mit einem guten Olivenöl und Fleur de Sel oder auf Nudeln mit Pinienkernen. HER MIT DEN TELLERN / die Milch AUS DEN BERGEN PRESSEKONTAKT Pressereferentin Marion Nicoletti Tel.: +33 (0)491138416 : mnicoletti@visitprovence.com 34 HER MIT DEN TELLERN / EIN GANZER STRAUß AN DÜFTEN! Bemühungen um eine AOC-Bezeichnung ZOOM DAS SCHMECKT ZUM BROUSSE Verschiedene Honigsorten Lavendel-, Rosmarin-, Thymian-oder Vielblütenhonig aus der Provence: In unserer Landschaft, wo die Sonne die Düfte der Pflanzen zum Strahlen bringt, ist der Honig besonders geschmacksintensiv. Die Imker scheuen sich nicht, ihre Bienenstöcke je nach Jahreszeit auf blumenreiche Flächen umzusiedeln, und sie nahe der anderen Departements fliegen zu lassen. Im Frühling spielen die Bienen des Departements eine tragende Rolle bei der Bestäubung einer Vielzahl von Blumen. Der letzte Schäfer von Le Rove, André Gourian, kämpft gemeinsam mit circa zwölf Produzenten aus den umliegenden Orten um die Verleihung der AOC-Bezeichnung „Brousses du Rove“, die es dem Verbraucher erleichtern würde, den „authentischen“ Brousse von anderen zu unterscheiden. Ihre Bemühungen rechtfertigen die Produzenten mit der Begründung, dass ihre exklusive Ziegenherde der Rasse „du Rove“ eine besondere Haltung genießt: Die Tiere haben täglich sechs Stunden, um im Freien zu weiden, ein sehr ausgedörrtes Futter bestehend aus KermesEichen, Stachelginster und Rosmarin und ein Zusatzfutter ohne gentechnisch veränderte Bestandteile. Das AOCGebiet würde hauptsächlich im Bouches-du-Rhône liegen, außerdem in einigen angrenzenden Gemeinden der Departements Vaucluse und Var. ZEIT FÜR DEN BROUSSE Zu Beginn des Jahrhunderts konnte man in den Straßen von l’Estaque unschwer hören, wenn die Käsehändlerin eintraf und auf Provenzalisch lauthals „Leï brousse dou Rouvé” schrie und abwechselnd in eine kleine Trompete blies. Die Marktfrau kam meist in den Abendstunden, um ihren Brousse zu verkaufen und so wurde ihre Ankunft zum Synonym für diese späte Uhrzeit. Daher rührt der Marseiller Ausdruck „à l’heure des brousses“, was nichts anderes bedeutet als: spät! PRESSEKONTAKT Pressereferentin Marion Nicoletti Tel.: +33 (0)491138416 : mnicoletti@visitprovence.com 35 DIE PIZZA DIE KÖNIGIN des BÜRGERSTEIGS Marseille vor Mailand Gegen Ende des 19. Jahrhunderts kamen die Neapolitaner nach Marseille. Einige von ihnen blieben hier, andere setzten ihre Reise bis in die Vereinigten Staaten fort. Mit im Gepäck hatten sie die Pizza, die schnell zu einer richtigen Marseiller Tradition wurde. Belegt mit provenzalischen Tomaten (Pandelottes) und im Steinofen gebacken, fand die Pizza bald ihren Weg aus dem italienischen Viertel Marseilles heraus, um in den 30er Jahren in der ganzen Stadt bekannt zu werden. In Mailand und auf dem gesamten nordamerikanischen Kontinent sollte sie erst in den 60ern ankommen. 1973 wurde in Marseille die Gewerkschaft der Pizzabäcker gegründet, die anschließend zur nationalen Vereinigung wurde. 36 HER MIT DEN TELLERN / DIE PIZZA Jeannot sei’s gedankt! Im Jahr 1962 wurde in Marseille der erste „Camion à pizza“, ein Pizza-Lieferwagen, erfunden, dessen Konzept hier immer noch allgegenwärtig ist. Jean Meritan oder „Jeannot der Pizzabäcker“, wie man ihn nannte, brachte diese alte neapolitanische Tradition nach Frankreich, deren Erfolg bis heute andauert: Pizza zum Mitnehmen oder zum Verzehr vor Ort in netter Atmosphäre. Anfangs war es ein Lieferwagen der einen Steinofen durch die Straßen zog und die Marseiller dachten, es würde sich dabei um eine Teermaschine handeln! Später stiegen die Pizzabäcker auf den Citroën Typ HY um. Pizza -sonst nichts Diese tief verwurzelte Tradition hat in den Straßen Marseilles quasi ein Pizza-Monopol erschaffen, denn für andere FastFood-Buden gibt es keine Möglichkeit, sich einen festen Standplatz zu sichern. Zwar werden zu Kulturveranstaltungen oder anderen Straßenfesten wie im Jahr der Kulturhauptstadt 2013 auch mal Stände mit anderen Speisen gebucht, um aber an der Mairie in Marseille einen Jahresplatz zu ergattern, muss man schon Pizza backen … Auf die richtige Farbe kommt es an … In manchen Pizzerien von Marseille ist die „moitié-moité“ („Halbe-Halbe“) (Anchovis – Käse, natürlich!) zu einer Vorspeise avanciert, auf die das Hauptgericht folgt. Die Pizza chausson (in Italien Calzone) gibt es auch, genauso wie die Pizza royale. Puristen allerdings finden keinen Gefallen mehr an Pizza mit Crème fraîche. Denn richtige Pizza macht man mit Tomatensauce. WENN SIE MEHR ERFAHREN MÖCHTEN www.camionpizza.org PRESSEKONTAKT Pressereferentin Marion Nicoletti Tel.: +33 (0)491138416 : mnicoletti@visitprovence.com 37 Die navettes de Marseille DIE KLEINEN SCHIFFCHEN Immer der Nase nach … Direkt an der Abtei Saint Victor pilgert man zur ältesten Boulangerie von Marseille. Seit 200 Jahren hütet der Four des Navettes peinlich genau sein Rezept für das Gebäck, das mit seinem Orangenblütenduft die ganze Rue Sainte erfüllt. Nicolas Imbert, der den Familienbetrieb von seinem Vater übernommen hat, nennt dies „das GPS der ursprünglichen Art“. 38 HER MIT DEN TELLERN / DIE NAVETTES „La Nave“ Erzählungen nach soll Maria Magdalena mit einem sehr schlichten Boot, dem „Nave“, angereist sein, als sie das Evangelium in die Provence brachte. Da sie anschließend im Massif de la Sainte Baume (wo eine Grotte nach ihr benannt ist) ein Einsiedlerdasein führte, war es ihr nicht vergönnt, das Gebäck mit dem unvergleichlichen Orangenblütengeschmack zu kosten, das von nun an zum ungeschlagenen Souvenir der Stadt werden sollte. Vor allem, weil es sich in seiner Blechdose ein Jahr lang frisch hält … Wie man 200 Jahre Geschichte und moderne Technologien miteinander vereint … Die Herausforderung besteht genau darin, die bewährte Tradition zu erhalten und mit modernen Mitteln gleichzeitig den Export erfolgreich voranzutreiben. Jedes Jahr zu Mariä Lichtmesse (la Chandeleur, 2. Februar) segnet der Erzbischof die Bäckerei und die Marseiller stellen sich geduldig in die Schlange, um Navettes zu kaufen, die gerade erst warm aus dem Ofen kommen. Parallel dazu können durch den ausgetüftelten Online-Verkauf Lieferungen nach Japan, Australien oder in die USA organisiert werden. Vom einen Ufer zum anderen Auf der anderen Seite des Vieux Port hinter dem Hôtel de Ville hat sich in den 90er Jahren ein weiterer Fabrikant niedergelassen und verkauft seine „Navettes des Accoules“ mit einigem Erfolg: Sie schmecken ebenfalls exzellent und ganz anders als die von Saint Victor. FOKUS DIE CHICHIS VON L‘ESTAQUE Ohne viel Chichi Seit den 50er Jahren stehen am Hafen von L’Estaque drei Buden, bei denen es jeden Nachmittag Chichis und Panisses gibt. Hier muss man auf dem Rückweg vom nahegelegenen Strand von Corbières in jedem Fall einen Halt einplanen. Die Chichis sind eine Art süße Krapfen mit Organgenblüten- oder Vanillegeschmack, mal breit und platt, mal schmaler und länglicher ... Jede Bude hat ihr eigenes Geheimrezept, das weitergereicht wird, wenn das Geschäft an den Nachfolger abgegeben wird. Die Panisses sind frittierte, salzige Taler aus Kichererbsenmehl, denen man für gewöhnlich als Beilage auf den Tellern Marseilles begegnet. WENN SIE MEHR ERFAHREN MÖCHTEN www.fourdesnavettes.com PRESSEKONTAKT Pressereferentin Marion Nicoletti Tel.: +33 (0)491138416 : mnicoletti@visitprovence.com www.biscuiterie-orsoni.com/ navettes.html 39 DIE BRIOCHES DER PROVENCE Salzige Fougasse, süße Pompe Der Name der Fougasse scheint sich von der lateinischen Bezeichnung „panis focacius“ abzuleiten, was grob gesprochen „plattes Brot“ bedeutet. Die Fougasse ist normalerweise eine weiche, salzige Brioche, die aus Brotteig besteht und für den Geschmack mit einer Mischung aus Olivenöl und anderen Zutaten (Oliven, Speck …) belegt wird. In der Provence wird sie liebend gern zum Aperitif gegessen. Ihr italienisches Pendant ist die Focaccia. Süße Fougasse gibt es eigentlich nicht, sowie es auch keine salzigen Pompes mehr gibt … bei diesem wichtigen Thema ist man sich jedoch nicht ganz einig … 40 HER MIT DEN TELLERN / BRIOCHE Die Pompe à l‘huile Diese Brioche, die traditionell an Weihnachten serviert wird (sie gehört zu den 13 Desserts), wird mit Olivenöl zubereitet und mit Orangenblüte aromatisiert. In den Hefeteig drückt macht man sieben Einbuchtungen (passend zu den sieben Wochentagen). Er darf nicht mit dem Messer zerteilt werden, sondern muss gebrochen werden, wie es Jesus Christus mit dem Brot getan haben soll. Der Name „Pompe“ soll daher stammen, dass man Mehl in die Fässer der Ölmühlen schüttete, um somit das auf dem Fassboden übrige Öl „abpumpen“ zu können. Die trockene Variante Das „Gibassier“ hat dieselbe Form und besteht bis auf die Hefe aus denselben Zutaten: Der Fladen ist daher trockener und nicht aufgegangen (er ist sogar eher flach …). Er soll von den Jägern früher als Proviant in ihren Wildtaschen, den sogenannten „Gibasses“, transportiert worden sein … Jedenfalls ist das eine der vielen Erklärungen … Auf der Suche nach der Bohne Griechen und Römer veranstalteten häufig große Festessen (um nicht zu sagen Saufgelage ...), bei denen sie den König des Festes wählten. Die Griechen benutzten schwarze und weiße Bohnen, um ihren König für einen Tag zu krönen. Nach der provenzalischen Tradition muss derjenige, der in der mit Puderzucker bestäubten und kandierten Früchten verzierten Fougasse die Bohne findet, ebenfalls noch einmal Gebäck spendieren – so ziehen sich die Feierlichkeiten den ganzen Januar über hin. Der Brauch lebt weiter und zusätzlich zur Bohne gibt es nun auch noch einen weiteren kleinen Gegenstand zu finden. Nun hat man also zwei, anstatt einer Chance. Traditionell nimmt man eine Krippenfigur (heute gibt es aber auch Wappen von Olympique Marseille …). König wird der, der die Bohne findet und der Finder des anderen Gegenstandes Königin. Wenn die ganze Familie am Tisch versammelt ist, kriecht der oder die Jüngste unter den Tisch und entscheidet, wer welches Stück bekommt, bis alles verteilt ist. „De matin Ai rescountra lou trin De tres grand Rèi qu’anavon en vouiage“ (…) „Am frühen Morgen habe ich den Zug der Drei Heilligen Könige gesehen, die auf Reisen gingen“ (…) PRESSEKONTAKT Traditionell provenzalisch aus der Bühnenmusik der L’Arlésienne von Georges Bizet zum gleichnamigen Schauspiel von Alphone Daudet (1872) Pressereferentin Marion Nicoletti Tel.: +33 (0)491138416 : mnicoletti@visitprovence.com 41 Die „Maison Fassy“ Von Maillane Mit Jean-Pascal Fassy geht die Tradition der provenzalischen Fougasses und Brioches der Bäcker in Maillane (nahe St Rémy de Provence) in die 6. Generation. Hier gibt es salzige Fougasses (mit Oliven, Gewürzen ...), Pompes à l’huile und zu Jahresbeginn die Brioches des Rois. HER MIT DEN TELLERN / BRIOCHE WEIHNACHTEN IN DER PROVENCE Ein üppiges Mahl ist heute seltener geworden Die 13 Desserts: Immer noch beliebt! Am Abend des 24. Dezember nahm man traditionell ein üppiges Abendessen zu sich, in zwei Etappen: Zunächst gab es ein „leichtes“ Essen aus sieben verschiedenen Fisch- und Gemüsegerichten. Später platzierte man die dreizehn Desserts auf dem Tisch, durfte sie aber zunächst nicht anrühren. Beginnen durfte man nach der Christmesse und trank Glühwein dazu. In manchen Familien ist es immer noch Brauch, dem Armen einen Platz am Tisch und eine Mahlzeit aufzubewahren. Eine „offizielle“ Liste der 13 Desserts hat es niemals gegeben. Manche Zutaten dürfen keinesfalls fehlen, andere sind je nach Gebiet der Provence und Familientradition erlaubt. In jedem Fall braucht es 13 Stück auf dem Tisch, soviel ist sicher … Immer mit dabei sind die Pompe à l’huile, weißer und brauner Nougat, kandierte Früchte, Datteln und die „Quatre médiants“ (Vier Bettler), die die verschiedenen Glaubensorden repräsentieren, die Bescheidenheit beloben: Walnüsse und Haselnüsse für die Augustiner, getrocknete Feigen für die Franziskaner, Mandeln für die Karmeliten und Rosinen für die Dominikaner. Außerdem gibt es frisches Obst wie Wintermelone (Verdau) oder Mandarinen (aber auch Äpfel, Birnen, Trauben …) und ebenfalls Süßigkeiten wie Calissons de Marseille, Quittenpastete oder Marzipan. Die Tradition will es, dass jeder Gast von jedem Dessert ein wenig probiert, damit im neuen Jahr das Glück auf seiner Seite ist. PRESSEKONTAKT Pressereferentin Marion Nicoletti Tel.: +33 (0)491138416 : mnicoletti@visitprovence.com 42 Geduld, Geduld … Eine provenzalische Tradition Seit jeher ist die Provence für ihre kandierten Früchte bekannt. Anfang des 16. Jahrhunderts war unsere Region noch relativ arm. Damals wuchsen bereits Obstbäume im Überfluss, große Mengen der Ernte gingen jedoch jedes Jahr verloren. Nostradamus, der in St Rémy de Provence geboren wurde, hatte damals den Einfall, die Früchte durch die Zugabe von Zucker und insbesondere durch eine Technik mit mehreren Kochvorgängen zu konservieren. 1555 verfasste er den „Traité des fardements et confitures“ – ein Schriftstück, in dem er erläuterte, wie man kleine Limonen und Orangen im Ganzen kandiert, Quitten in Vierteln mit Zucker zu Cotignac (Quittenpastete) verarbeitet oder kandierte Birnen herstellt. KANDIERTE FRÜCHTE 43 Die Zeit der Kirschen Jede Frucht wird anders verarbeitet. Einige blanchiert man mehrere Tage in siedendem Wasser, um sie weich zu kochen. Ganze Mandarinen zum Beispiel, die mit einer Nadel angestochen werden, um ihren Garungsgrad zu überprüfen, bevor man sie in Zuckersirup gibt. Dann geben die Konditormeister jeden Morgen aufs Neue Zucker in die Wannen und lassen das Obst ruhen, damit der Zucker mit der Zeit langsam bis ins Herz der Früchte vordringen kann: Tag für Tag wird nach und nach das Wasser der Frucht durch den Sirup ersetzt. Der Vorgang dauert ungefähr einen Monat. Andere, weichere Obstsorten (wie Erdbeeren) müssen gar nicht gekocht werden und werden direkt vorsichtig in den Sirup gegeben. Wenn die Früchte komplett kandiert sind, werden sie glasiert (man taucht sie in einen letzten Sirup, der kristallisiert): Hierdurch entsteht nach dem Trocknen eine feine, matte Zuckerschicht. Innen bleibt so der weiche Kern, von außen fühlen sich die Früchte trocken an. Sie werden dann sehr schnell aus der Blechwanne geholt, auf einen Rost gelegt und mit zwei Gabeln voneinander getrennt, damit sie nicht zusammenkleben. Hier bleiben sie noch einige Stunden, bis man sie sorgfältig in Schachteln verpackt. HER MIT DEN TELLERN / KANDIERTE FRÜCHTE PRESSEKONTAKT Pressereferentin Marion Nicoletti Tel.: +33 (0)491138416 : mnicoletti@visitprovence.com 44 HER MIT DEN TELLERN / KANDIERTE FRÜCHTE FOKUS Die Traditionshäuser bleiben standhaft Es gibt heute einige große Fabriken (wie Aptunion im Department Vaucluse), die in industrieller Fertigung große Mengen kandierte Früchte produzieren, doch die handwerklichen Betriebe bestehen fort und erhalten altüberlieferte Traditionen am Leben, wie die Maison Lilamand in Saint-Rémy-de-Provence. Vor einigen Jahren übernahm Pierre Lilamand das Familienunternehmen und im Sommer kann man durch die Zaunstreben Pierres Tante beobachten, wie sie unter den Platanen noch immer per Hand ganze Melonen schält. In der Tradition vereint sich die ganze Erfahrung fünf aufeinanderfolgender Generationen: hier lässt man sich Zeit, die Früchte innerhalb einiger Tage in Ruhe zu kandieren. Nach einigen Anlaufschwierigkeiten zahlt sich die Ausdauer nun aus! Pierre Lilamand legt großen Wert auf die kontinuierliche schonende Verarbeitung der Früchte und garantiert die Einhaltung dieser Tradition. Aber auch vor neuen Herausforderungen schreckt er nicht zurück. Er versucht sich am Kandieren süßer Paprika. Nach einigen Testläufen (mit richtiger Chili), die „heiß und feurig“ verliefen, kandiert er nun süße Chilischoten in Rot und Gelb, die eher an kleine Paprika erinnern und gut zu Lammbraten passen. In Aix-en-Provence pflegen auch weitere Häuser seit langem diese Tradition, wie Béchard oder Léonard Parli, der dem Handwerk noch immer nachgeht und Früchte wie beispielsweise Aprikosen kandiert. Ihre Auslagen locken die Passanten mit ganzen kandierten Melonen … PRESSEKONTAKT Pressereferentin Marion Nicoletti Tel.: +33 (0)491138416 : mnicoletti@visitprovence.com SCHOKOLADE DER PROVENCE Für eine Nachricht aus Schokolade Der Bretone Joël Durand ließ sich bereits vor einiger Zeit in St.-Rémy-deProvence nieder. In seinem „Alphabet des Saveurs“ – seinem Verkaufsschlager – werden die zartschmelzenden Pralinen fein säuberlich mit Buchstaben versehen. In Gedanken bei den Düften der Provence müsste es da heißen: „L“ für Lavendel, „R“ für Rosmarin und „T“ für Thymian … Die Praline ist mit einer sehr dünnen, knusprigen Schicht bedeckt. Einer der besten Chocolatiers im Bouches du Rhône. Schokolade in Tafeln und Riegeln Im historischen Viertel von Marseille kreiert die „Chocolatière du Panier“ riesige, schwere Schokoladentafeln und Nougatriegel, die stark an Goldbarren erinnern. Die Pralinés schmecken herrlich cremig, nach Orange oder Ingwer … Die Tafeln werden in Stücke geschnitten und anschließend macht man große Riegel daraus. Die Chocolaterie betreibt noch ein weiteres Geschäft in der Rue Vacon. Eine Familiengeschichte Ein belgisches Paar, das in den 60er Jahren in Afrika lebte, erlernte die Kunst der Schokoladenherstellung im Kongo. Jean-Guy und Marie-Anne Roelandts kamen 1967 nach Frankreich zurück und ließen sich in Puyricard im Norden von Aix-en-Provence nieder. Ihre enge Verbundenheit zu diesem Dorf spiegelt sich im Namen ihrer Firma wider, der heute 17 Geschäfte (davon zwölf in der Region Provence-Alpes-Côtes d‘Azur) gehören. Der Sohn Tanguy Roelandts, selbst Maître Chocolatier, tritt in die Fußstapfen seiner Eltern und schreibt die Familiengeschichte fort. Die Chocolaterie de Puyricard organisiert Gruppenbesichtigungen des Betriebs, es können aber auch Kurse gebucht werden, in denen man an einem Vormittag seine eigene Schokolade herstellt. WENN SIE MEHR ERFAHREN MÖCHTEN www.confiserie-lilamand.com 45 DIE CALISSONS WER MÖCHTE STREICHELEINHEITEN Die Ursprünge Die Calisson: Feiner Teig aus geriebenen Mandeln mit Orangeat und kandierten Melonen, überzogen mit Zuckerguss auf einem Hostienboden, dessen spitz zulaufende Form an eine Mandeln erinnert. Sie ist seit dem 15. Jahrhundert eine Spezialität von Aix-en-Provence. Les Calissons d’Aix ist doppelt gemoppelt … Selbstverständlich kommen sie aus Aix! Beim Nougat kann man streiten, aber bei den Calissons gibt es absolut keinen Zweifel! Allerdings kann man feststellen, dass man aus unterschiedlichen Ecken des Mittelmeerraus zu ihnen inspiriert wurde: Schon Griechen und Römer mischten Mandeln mit kandiertem Obst und in Italien gibt es seit jeher einen Kuchen aus Mehl, Mandeln, Orangeat und den Schalen kandierter Melone, der auch noch heute Aushängeschild der Toskana ist: der Panforte. 46 HER MIT DEN TELLERN / DIE CALISSONS WER MÖCHTE STREICHELEINHEITEN Lange Zeit suchte man nach den Ursprüngen des Namens „calisson“. Die schönste (wenn auch unwahrscheinlichste) Sage rankt sich um die Hochzeit von Roy René (René von Anjou, Graf der Provence, König von Neapel und Jerusalem) mit Jeanne de Laval im Jahre 1454. Ein Koch soll Naschereien aus Mandeln und kandierten Früchten zubereitet haben, um die Braut aufzuheitern, die dafür bekannt war, egal zu welcher Gelegenheit Trübsal zu blasen. Als sie das feine Gebäck verspeiste, sagt man, soll eine Regung über ihre Mundwinkel gehuscht sein – ein großer Erfolg. Und als die Königin am Ende des Abends ein Lächeln auf den Lippen trug, glaubte man, dies sei dem süßen Gebäck geschuldet, das ihrem Gaumen so zart geschmeichelt hatte. Richtige Streicheleinheiten eben (die cali soun!). Ein etwas seltsamer Impfstoff! Während der „Großen Pest“ von 1630 eilte den Calissons der Ruf voraus, gegen das furchtbare Unheil zu schützen. Die Priester verteilten Calissons aus Honig und Mandeln an die Gläubigen, die zuvor vom Erzbischof gesegnet worden waren. Jeden 1. Sonntag im September begeht die Eglise Saint Jean de Malte (neben dem Musée Granet) feierlich dieses alte Ritual und führt noch heute die Segnung der Calissons als Zeremonie fort. Der Rezept Im 19. Jahrhundert wurden in Aix-en-Provence die ersten Fabriken gebaut, die Calissons herstellten, allen voran jene von Léonard Parli im Jahre 1874. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts zählte man noch um die zwanzig Fabriken, heute bleiben weniger als zehn übrig, die aber immer noch auf handwerkliche Herstellung setzen. Die Mandeln werden geschält und anschließend mit Orangeat und kandierten Melonen zermahlen. Hiernach wird außerdem Fruchtsirup zugegeben: der Mandelanteil liegt bei etwa 40 % zu 60 % Früchten und Fruchtsirup. Die Calissons werden mit Zuckerguss versehen und bei niedriger Temperatur gebacken. Neue Variationen Einige Hersteller wie die Confiserie du Roy René schlagen neue Wege ein und haben Calissons in verschiedenen Geschmacksrichtungen im Sortiment. Die sogenannten „Cali-fruits“ gibt es mit Zitronen- oder Veilchenaroma. Außerdem nun auch herzhafte Calissons (sie schmecken nach getrockneten Tomaten oder Oliven), deren Duft einem beizeiten in die Nase steigen könnte. PRESSEKONTAKT Pressereferentin Marion Nicoletti Tel.: +33 (0)491138416 : mnicoletti@visitprovence.com FOKUS NOUGAT UND „SUCE-MIEL“ AUS ALLAUCH Aus Allauch, und von nirgendwo sonst Es gibt mehrere Vorgänger des heutigen Nougat, wie beispielsweise den Nux Gatum - ein Kuchen aus Nüssen und Honig, den die Griechen mitbrachten und in dessen Rezept Nüsse bald durch Mandeln ersetzt werden sollten. Marseille hielt einige Zeit das Monopol auf seine Herstellung, bis im 17. Jahrhundert Olivier de Serres im Department Drôme Mandelbäume anpflanzte und in der Folge der Nougat von Montélimar jenen von Marseille in Bekanntheit übertraf. Der Nougat wurde offenbar aber sehr wohl hier im Departement (und genauer in Allauch) erfunden, bevor der Nougat aus Montélimar schließlich ein sehr beliebtes Mitbringsel an französischen Autobahnraststätten wurde. WENN SIE MEHR ERFAHREN MÖCHTEN die Confiserien Béchard, Génis Calissoun und Brémond www.leonard-parli.com www.calisson.com Die klebrigen „Suce-Miel“ Seit 1825 steht die Maison Bremond in Allauch in der Tradtion von braunem Nougat (das rote Schleifchen auf der Verpackung steht symbolisch für die Flamme, auf der das Honigkaramell gekocht wird) und seines weißen Pendants (dessen blaues Schleifchen an die Mischung aus Eiweiß und Honig erinnert, die man nicht direkt auf dem Herd, sondern im Wasserbad zubereitet). Die Bonbons und „Suce-Miel“ von Allauch gibt es bereits seit dem Mittelalter, als Honig in der Süßwarenherstellung das einzige Süßungsmittel war. Aus diesem Grund kleben die „Suce-Miel“ wie verrückt. Die Honig-Stangen werden zunächst zwischen den Händen angewärmt, bevor man sie isst. Eine sehr klebrige Angelegenheit, die uns aber ein kleines Stück Kindheit zurückbringt. 47 Pastis und Liköre der Provence EIN KLEINER GELBER, SONST NICHTS! Den Pastis in Marseille verbieten: viel Glück! Zum Aperitif war der „Berühmte mit Anisgeschmack“ in der Provence immer schon sehr verbreitet. Absinth, der meist getrunkene Alkohol mit Anisaroma gegen Ende des 19. Jahrhunderts, wurde zu Beginn des 1. Weltkrieges verboten: Nur Getränke mit einem Alkoholgehalt von weniger als 16 Vol.-% waren weiterhin erlaubt. Hauptgrund war, dass der Weinsektor unterstützt werden sollte, der wegen Reblausbefalls in Schockstarre stand. Im Jahr 1920 erlaubte der Staat Alkohol mit Anisgeschmack bis 30 % Vol. (eine Ausnahme bildet hier der Absinth, der mit seinen ungefähr 68 % Vol. per Dekret von 1915 weiterhin verboten blieb und dann im Krieg erneut verboten wurde. Dieses Auf und Ab der Legalisierung hat hier nie einen spürbaren Effekt gehabt: In Marseille gab es seit langem Sorten des „absinthe marseillais“: mit Anis- und Lakritzgeschmack (auf Basis von Sternanis). Hergestellt wurde dieser in den Hinterzimmern der Bars und wurde während des Verbots unter der Hand verkauft. 48 HER MIT DEN TELLERN / PASTIS UND ANDERE LIKÖRE Das kleine VERKAUFSGENIE ... In dieser Zeit brachte ein junger Geschäftsmann von 23 Jahren, Paul Ricard, seine eigene „Mischung“ (auf Provenzalisch „pastisson“) auf den Markt, aus dem sich der Name „Pastis“ ergeben sollte. Die Behörden machten es ihm nicht einfach, doch nach langem Warten wurde ihm 1932 schließlich eine Betriebs- und Handelserlaubnis erteilt. Im Jahr 1951 schaffte er es dann, eine Vertriebszulassung zu erhalten und konnte seinen Pastis Ricard mit 45 % Vol. dann endlich zum Verkauf anbieten. Der erste französische Hersteller von Absinth, Pernod, brachte ebenfalls eine eigene Rezeptur heraus: den „51“. Zwischen den beiden Marken entstand ein Wettbewerbskrieg, der bis 1974 andauern sollte – bis zur Fusion und der Geburt der Gruppe Pernod-Ricard. Ein Glas voller Tradition Diese geschäftliche Annäherung brachte die Meinungen der Marseiller dennoch nicht näher zusammen. Denn hier hat jeder seinen eigenen Liebling: „Einen Ricard, sonst nichts“, heißt es im Werbeslogan. Andere wiederum halten ihrem „51“ standhaft die Treue. Einig sind sich jedoch alle, wie der Pastis serviert werden sollte – „nach Marseiller Art“, versteht sich: eine Einheit Pastis auf fünf Einheiten Wasser, das Ganze auf Eis. An der Bar kann man auch Abwandlungen des Rezepts, mit einem Schuss Sirup bestellen: Minze ergibt den „perroquet“ (Papagei), Mandelsirup die „mauresque“ (Maurin) und mit Grenadine mixt der Barkeeper eine „tomate“. Ein Name, der mit der der Provence verbunden bleibt Während des 2. Weltkriegs holte Paul Ricard seine Angestellten auf sein Landgut in der Camargue, um dort zur Überbrückung Reisbau zu betreiben, bis das Herstellungsverbot für Pastis wieder aufgehoben wurde. Als Kommunikationstalent und Marketinggenie, das er war, war es ihm gelungen, jegliche Art indirekter Werbung auszuschöpfen. Viele Plätze der Region tragen daher seinen Namen: die Rennstrecke in Castellet im Var, das Institut Océanographique Paul Ricard auf der Île des Embiez sowie die Domaine Paul Ricard de Méjanes in der Camargue. WENN SIE MEHR ERFAHREN MÖCHTEN www.ricard.fr www.lamaisondupastis.com www.janot-distillerie.com (Besichtigungen möglich) PRESSEKONTAKT Pressereferentin Marion Nicoletti Tel.: +33 (0)491138416 : mnicoletti@visitprovence.com 49 HER MITDEN TELLERN / PASTIS UND ANDERE LIKÖRE Ein großes Sortiment Neben den zwei führenden Marken kommen weitere Produkte von anderen, in manchen Fällen bäuerlichen Herstellern auf den Markt: Henri Bardouin, Jean Boyer, Girard, Berger, Janot … Die Palette ist breit gefächert – einige schmecken mehr nach Anis, andere mehr nach Lakritz. In der „Maison du Pastis“ unter den Arkaden des Vieux Port kann man eine recht vollständige Sammlung verschiedener ländlich hergestellter Pastissorten bestaunen, aber auch den Vorfahren Absinth, der seit 1999 wieder zugelassen ist. Die Distillerie Janot in Aubagne stellt seit 1928 Pastis her, insbesondere einen blau gefärbten, den „Janot Bleu“. Eine Likörfabrik Im Norden von Aix Unter dem Gütesiegel „Entreprise du Patrimoine Vivant“ stellt die Liquoristerie de Provence, die im Norden von Aix-enProvence ansässig ist, immer noch Absinth, Pastis und andere Aperitifs und Liköre auf Basis von Pflanzen der Provence her – ganz im Zeichen der Tradition der Destilliere. Originalrezepte sind beispielsweise der „Aqualanca“ – nur mit Anis- und ohne Lakritzaroma. Außerdem der „Pastis du liquoriste“, der nicht aus getrockneten Gewürzen, sondern aus frischen Pflanzen (Eisenhut, Pfefferminze ...) gebrannt wird. Die Legende von Frigolet In seinem Roman „Das Elixir des Révérend Père Gaucher“, („Les Lettres de mon moulin“, erschienen Ende des 19. Jahrhunderts), malte Alphonse Daudet das Bild einer Abtei. Einer der Priester stellte ein Elixier her, mit dem das Gotteshaus aus finanziellen Schwierigkeiten gerettet werden konnte und da er bei seiner Arbeit ein wenig zu enthusiastisch dabei war, gab er bei Messen lauthals seinen Gesang zum Besten … Die Abtei von Frigoulet pochte seinerzeit auf eine Richtigstellung. Es sei nur sehr wenig Likör produziert worden (ein wenig dann aber doch …) und trotz seiner wohltuenden Wirkung sei die Darstellung im Roman dann doch etwas übertrieben: „(…) Obwohl wir dadurch hätten Zeit gewinnen können, von der wir immer noch zu wenig haben, hat – Gott sei gedankt – nie einer der damit betrauten Brüder Alkoholmissbrauch betrieben (…)“. Nichtsdestotrotz kam das Elixier zu gutem Ruf und im Jahr 1993 ließ sich ein Kräuterliebhaber unter den Priestern ein Rezept einfallen, das zu der Geschichte passte. Auch heute gibt es noch drei Liköre, die aus Pflanzen der Mönche bestehen und auf vertrauensvollen Wunsch der Letzteren in der Destillerie von Eyguebelle produziert werden. WENN SIE MEHR ERFAHREN MÖCHTEN www.liquoristerie-provence.fr (Führungen möglich) www.frigolet.com PRESSEKONTAKT Pressereferentin Marion Nicoletti Tel.: +33 (0)491138416 : mnicoletti@visitprovence.com 50 DIE WEINE DER PROVENCE EIN GUT GEKÜHLTER ROSÉ! Sonne und Mistral Bouches du Rhône hat landschaftlich viele Gesichter: Jedes Terroir hat seine Besonderheiten und die Weine des Departements spiegeln diese reiche Vielfalt stets sehr genau wider. Die Kalkfelsen im Wechsel mit den steinigen Hügeln und Felswänden wie in la Sainte Victoire und la Sainte Baume bieten einen durchlässigen, nicht sehr tiefen Boden mit nicht zu viel Feuchtigkeit. Ein Boden, der wie für die Rebe gemacht ist. Einzige Zutat, die überall gleich ist: Die Sonne, die den Trauben Farbe schenkt. Es gibt selten Niederschlag. Wenn, dann ist er jedoch stark und ausgiebig. Im Spätsommer warten die Winzer auf die Reife und da sie genau um die mit Regen verbundenen Risiken wissen, wird der Himmel stets mit Argusaugen beobachtet. Zum Glück gibt es den Mistral. Zwar kann er dem Weinberg zusetzen, dank seinem steten Atem werden die Reben jedoch vor Krankheiten geschützt, die durch Feuchtigkeit entstehen. 51 HER MIT DEN TELLERN / DIE WEINE DER PROvence Eine Farbe dominiert Die Menge der Roséproduktion ist immens und das ist auch ganz logisch: Im hiesigen Klima eignet sich ein „petit rosé“ perfekt und lässt sich wunderbar unter der Gartenlaube oder bei großer Hitze zum Essen trinken. Frische allein ist aber nicht mehr das Einzige, woran man einen guten Rosé erkennt. Durch die Qualitätsbezeichnungen konnten die Weinberge gefördert werden, die dem Rosé einen Platz in der Riege der großen Weine ermöglicht haben. Auch wenn die Provence Experte für ihre klaren, fruchtigen Rosés bleibt, darf man nicht vergessen, dass sie auch leichte, luftige Weißweine und kräftige, körperreiche Rote zu bieten hat, die noch einige Jahre im Keller lagern können. Der Einfluss der Griechen und der Römer Die ersten, die Reben in die Provence brachten, waren Türken aus der kleinen Stadt Foça. Die Spuren der ersten griechischen Weinberge kann man in Saint Jean de Garguier in der Nähe von Gémenos sogar ebenfalls noch finden. Die Römer, die zum ersten Mal im 2. Jahrhundert v. Chr. den Weinanbau entdeckten, entwickelten ihn weiter und organisierten die provincia romana – die Provence. Zu dieser Zeit wurde auch Aquae Sextiae (Aix-en-Provence) gegründet. Während sich das Römische Reich weiter nach Norden ausbreitete, wuchs auch die Rebe mit in die neuen Regionen. Die Römer lernten, dass die Gallier der Provence friedfertiger geworden waren und die Waffen niedergelegt hatten, um sich der Pflege von Weinberg und Olivenhain zu widmen (…) Historiæ phillippicæ et totius mundi origines et terræ situs, von Pompeius Trogus.) Der Zusammenbruch des Römischen Reichs bremste die Entwicklung des Weinbaus, der dank der Abteien (zum Beispiel St Victor in Marseille oder Le Thoronet und Lérins im angrenzenden Departement Var) wieder in Schwung kam. Nach und nach erstanden die großen Adelsfamilien viele Weingüter und begannen, den Wein der Provence zu vermarkten: Dies war der Beginn der Weintradition des Departements. 250 QM in einem Wimpernschlag 2011 wurden 150 Rebstöcke der Sorte Grenach Noir auf das angrenzende Feld der Abbaye St Victor in Marseille gepflanzt. Jedes Jahr kommen Schulkinder und helfen bei der Ernte. Auf demselben Hügel bauten zwischen dem 5. und 12. Jahrhundert die Mönche der Abtei bereits Wein an und leisteten damit einen großen Beitrag zur Entwicklung des Weinbaus in der Provence. Gegenüber, im historischen Quartier du panier, war die Altstadt von Marseille bereits zu sehen. Auf dieser Seite des Hafens aber wuchs nur die Abtei in den Himmel und um sie herum erstreckte sich der Wein. PRESSEKONTAKT Pressereferentin Marion Nicoletti Tel.: +33 (0)491138416 : mnicoletti@visitprovence.com 52 HER MIT DEN TELLERN / DIE WEINE DER PROvence Das hat gerade noch gefehlt! 1880: Die Reblaus, die bereits die meisten anderen französischen Weingüter zerstört hatte, fiel nun (wenn auch später) in die Provence ein. Für den Neuanfang verwandte man amerikanische Unterlagsreben, die dem Schädling besser standhalten konnten. Der Weinbau erholte sich wieder – und fast in zu großem Maße! Anfang des Jahrhunderts war die Produktionsmenge sehr groß und aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten waren die Weinbauern gezwungen, sich in Kooperativen zu organisieren. Zudem war die Anerkennung der Qualität ihrer Weine notwendig geworden. Ab dem Jahr 1935 machte es das Institut National des Appellations d’Origine möglich, die Qualitäten der 6 Terroirs der Provence in den Vordergrund zu stellen: Die verschiedenen AOC-Bezeichnungen AOC Baux de Provence (seit 1995) Aufgeteilt auf acht Gemeinden der Alpilles um Les Baux-de-Provence: Kleine Fläche und damit eine kleine Produktion von Roten und Roséweinen. AOC Cassis (seit 1936) Dies ist die traditionsreichste der AOC-Bezeichnungen der Provence: Die fruchtigen Weißweine der AOC Cassis werden auf einem alten Terroir von 210 ha angebaut. Hier herrscht ein günstiges Mikroklima, in dem die Rebsorte Marsanne überwiegt. AOC Coteaux d’Aix en Provence (seit 1985) Dieses Terroir liegt zwischen den Alpilles, der Etang de Berre und Aix. Hier dominiert der Rosé, der auf 4.000 ha in 49 Gemeinden wächst. AOC Côtes de Provence (von 1977 an AOC, zu der seit 1955 die „Crus classés de Provence“ gehören) Es ist mit 20.000 ha das weitläufigste Terroir und erstreckt sich über drei Departements: über Bouches-du-Rhône, aber auch über die Departments Var und Alpes maritimes. AOC Côtes de Provence Dénomination Sainte Victoire (Seit 2005) Das besondere Terroir im Osten von Aix-en-Provence ist für seine Rotweine bekannt wie für einige Rosés, die hier am Fuße des Berges Sainte Victoire in einem eher kontinentalen als maritimen Klima gedeihen können. AOC Palette (seit 1948) Auch im Osten von Aix ist mit 46 ha die kleinste AOC der Provence gelegen, unter die Weine aus drei Gemeinden fallen: Aix, Meyreuil und Le Tholonet. Der berühmte Name der Weißweine ist ein Erbe aus dem Mittelalter: seinerzeit waren es Ordensschwestern der Karmeliten, die sich hier dem Anbau widmeten. PRESSEKONTAKT Pressereferentin Marion Nicoletti Tel.: +33 (0)491138416 : mnicoletti@visitprovence.com 53 BOUCHES-DU-RHÔNE Tourismus DAS WICHTIGSTE IN ZAHLEN Zehn gute Gründe für eine Reise ins Bouches-du-Rhône 300 Sonnentage pro Jahr 298 km Zehn Infos, die man sich merken sollte Mittelmeerküste 60 Baustellen zur Sanierung und Instandsetzung oder Bauvorhaben im Kultur- und Museumsbereich, die 2013 fertiggestellt wurden 60 erstklassige Hotels, davon 13 5-Sterne-Hotels 15 Restaurants mit Michelinstern 93 Museen, davon 4 Nationalmuseen 9 Goldplätze 1 Nationalpark Die Calanques und 2 Regionalparks Die Alpilles und die Camargue 2.700 km Wanderwege 50 % des Departements sind grün 8 Millionen Touristen 42 MILLIONEN Übernachtungen 2,7 Milliarden Euro werden hier jedes Jahr von Touristen ausgegeben 258.000 Gästebetten 5,3 Tage durchschnittliche Aufenthaltszeit 60 Euro durchschnittliche Ausgaben pro Tag 8 von 10 Aufenthalte für Freizeit/Urlaub oder aus familiären Gründen Platz 1 der Gäste Platz 1 im Bereich Übernachtungen belegt das Hotelgewerbe Belgier, Engländer und Deutsche: die Top 3 der ausländischen Gäste PRESSEKONTAKT Pressereferentin Marion Nicoletti Tel.: +33 (0)491138416 : mnicoletti@visitprovence.com 54 ANREISE INS DEPARTEMENT BOUCHES-DU-RHÔNE MIT DEM FLUGZEUG UND MIT DEM ZUG DIE WICHTIGSTEN FLUGVERBINDUNGEN DIREKTVERBINDUNGEN NACH MARSEILLE Regelmäßige Flüge das ganze Jahr über • Paris-Marseille Paris Charles de Gaulle 6 Flüge/Tag Paris Orly 14 Flüge/Tag 1h15 • Brüssel-Marseille Brüssel 2 Flüge/Tag Brüssel-Charleroi 1 Flug/Tag 1h50 • Rom-Marseille Rom-Ciampino 4 Flüge/Woche Rom-Fiumicino 2 Flüge/Tag 1h30 • London-Marseille Gatwick 2 Flüge/Tag Heathrow 3 Flüge/Tag Stansted 2 Flüge/Tag 2h • Genf-Marseille 2 Flüge/Tag 1h • Moskau-Marseille 4 Flüge/Tag 3h45 • Basel-Marseille 2 Flüge/Tag 1h25 • Istanbul-Marseille Istanbul Atatürk 8 Flüge/Woche Istanbul Sabiha Gökçen 5 Flüge/Woche 3h • München-Marseille 4 Flüge/Tag 1h40 • Frankfurt-Marseille 2 Flüge/Tag 1h35 • Amsterdam-Marseille 3 Flüge/Tag 1h55 • Barcelona-Marseille 2 Flüge/Tag 1h05 • Madrid-Marseille 4 Flüge/Tag 1h50 • Tel Aviv-Marseille 5 Flüge/Tag 4h • Mailand-Marseille 3 Flüge/Tag 1h10 PRESSEKONTAKT Pressereferentin Marion Nicoletti Tel.: +33 (0)491138416 : mnicoletti@visitprovence.com 55 ANREISE INS DEPARTEMENT BOUCHES-DU-RHÔNE MIT DEM FLUGZEUG UND MIT DEM ZUG Regelmäßige Flüge nach Saison • Kopenhagen-Marseille /// ab dem 25. Juni 2014 1 Flug/Woche 2h30 • Warschau-Marseille 2 Flüge/Woche 2h25 • Berlin-Marseille 2 Flüge/Woche 2h05 • Prag-Marseille 2 Flüge/Woche 1h50 • Stockholm-Marseille 2 Flüge/Woche 3h05 • New York-Marseille • Toronto-Marseille /// ab dem 27. Juni 2014 2 Flüge/Woche 8h50 /// ab dem 6. Mai 2014 1 Flug/Woche 10h45 • Montréal-Marseille /// ab dem 12. April 2014 4 Flüge/Woche 8h25 DIE WICHTIGSTEN ZUGDIREKTVERBINDUNGEN UND HOCHGESCHWINDIGKEITSVERBINDUNGEN NACH MARSEILLE • Paris-Marseille r17 TGV/Tag 3h15 • Genève-Marseille r 2 Züge/Tag 3h30 • Barcelone-Marseille r 1 Zug/Tag 4h14 • Nizza-Marseille r 5 TGV/Tag 2h30 • Bruxelles-Marseille r 1 Zug/Tag 5h19 • Madrid-Marseille r 1 Zug/Tag 7h26 • Avignon-Marseille r 37 TGV/Tag 0h30 • Bruxelles-Marseille r 5 Züge/Tag 5h30 • Toulon-Marseille r Bis zu 7 TGV/Tag 0h40 • Francfort-Marseille r 1 Zug/Tag 7h45 PRESSEKONTAKT Pressereferentin Marion Nicoletti Tel.: +33 (0)491138416 : mnicoletti@visitprovence.com 56 DIE TOURISTISCHE LANDKARTE VON Bouches-du-Rhône KARTE Vers Valence Lyon - Paris AVIGNON Châteaurenard Nord Tarascon Saint-Rémy de-Provence Alpilles Vers Nîmes Les Bauxde-Provence Vers Gap Grenoble P A R C N A T U R E L R É G I O N A L D E S A L P I L L E S La Roque-d'Anthéron PROVENCE ARLES Vers Montpellier Toulouse Saint-Martin-de-Crau Salon-de Provence Lambesc G R A N D S I T E S A I N T E V I C T O I R E P A R C N A T U R E L R É G I O N A L D E C A M A R G U E Vauvenargues Sainte-Victoire AIX-EN PROVENCE Camargue Istres ÉTA N G DE VA C C A RÈS CAMARGUE ÉTA NG DE BERRE Fos-sur-mer Saintes-Mariesde-la-Mer Marignane Gardanne Martigues MARSEILLE Aubagne Calanques M E R M É D I T E R R A N É E Cassis La Ciotat Vers Toulon P A R C N A T I O N A L D E S C A L A N Q U E S PRESSEKONTAKT Pressereferentin Marion Nicoletti Tel.: +33 (0)491138416 : mnicoletti@visitprovence.com 57 APPS BOUCHES-DU-RHÔNE TOURISMUS APPS Praktische Apps, die Sie überall dabei haben. MY PROVENCE BELLES ROUTES MY PROVENCE ENVIE DE BALADE Mit MyProvence Belles Routes können Sie Bouches-duRhônzu Fuß, mit dem Fahrrad, dem Mountainbike, auf dem Motorrad, im Auto oder sogar mit öffentlichen Verkehrsmitteln erkunden. Wählen Sie zwischen den schönsten Strecken, die das Departement zu bieten hat und lassen Sie sich für einen kurzen Stadtspaziergang leiten oder beim Wandern auf den Hügeln beim Tagestrip. Der Zugang zu den Bergen des Bouches-duRhône ist aufgrund der besonders hohen Waldbrandgefahr streng reglementiert und nur bei passenden Witterungsverhältnissen erlaubt. Mit der App MyProvence Envie de Balade und der Nummer +33 (0)811 20 13 13 sind Spaziergänger immer und überall up to date. MY PROVENCE TABLES 13 MY PROVENCE ZE VISIT MyProvence Tables 13: Das sind mehr als 200 Restaurants im Bouches-du-Rhône, die grundsätzlich eine erlesene, heimische Küche bieten mit frischen Produkten der Saison und/oder regionalen Produkten. Mit der App Tables 13 haben Sie die Gastro-nomiestars des gesamten Departements direkt zur Hand – ebenso wie kleinere Geheimtipps, mit „ordentlicher“ Küche und Sinn für gemeinsamen Genuss. MyProvence Zevisit ist eine kostenlose App, mit der man die Provence erkunden kann. Bouchesdu-Rhône Tourisme und seine beigeordneten Fremdenverkehrsämter stellen Audioguides zur Verfügung sowie Videos der schönsten Ecken der Provence, der Camargue und von Marseille. MY PROVENCE AGENDA Festivals, Märkte, Folklorefeste, Sportveranstaltungen, das ganze Programm von Bouches-du-Rhône ist bei MyProvence Agenda zu finden. Suchen Sie nach Datum, Thema, nach dem Ort – um Sie herum wird immer etwas los sein. PRESSEKONTAKT Pressereferentin Marion Nicoletti Tel.: +33 (0)491138416 : mnicoletti@visitprovence.com 58 BOUCHES-DU-RHÔNE TOURISMUS NÜTZLICHE HILFSMITTEL Im Auftrag des Generalrates handelt Bouches-du-Rhône Tourisme im Sinne eines verstärkten dynamischen Tourismus des Departments. In enger Zusammenarbeit mit lokalen Institutionen und Fachleuten verfolgen wir die Strategie, das Gebiet noch attraktiver zu machen. Vor Ort steht unser interdisziplinäres Team mit individuellen Tipps und Ratschlägen zur Seite und organisiert die Verbreitung der Touristeninformationen zum Bouches-du-Rhône. Auf übergeordneter Ebene unterstützen wir nationale Maßnahmen zur Tourismusentwicklung und garantieren die Förderung des Reiseziels „Provence-Marseille-Camargue“. Hier einige nützliche Hilfsmittel für Ihre Artikel … Die Seite visitprovence.org Die Seite www.visitprovence.org enthält umfassende Informationen und ist personalisiert. Sie ist der virtuelle Raum für Fachleute der Tourismusbranche im Bouches-du-Rhône sowie für die Presse. Im Bereich „Presse“ haben Journalisten direkten Zugang zu personalisierten Informationen: > Bildergalerie mit urheberrechtlich nicht geschützten Fotos > Downloadbereich für Pressetexte und Fachbeiträge von Bouches-du-Rhône Tourisme (Bilanzen, Studien, Pressedossiers, Newsletter …) PRESSEKONTAKT Pressereferentin Marion Nicoletti Tel.: +33 (0)491138416 : mnicoletti@visitprovence.com 59 59 NÜTZLICHE HILFSMITTEL Die Internetseite visitprovence.com Die Seite www.visitprovence.com ist praktisches Kommunikationsmittel sowie Kultur- und Reiseguide mit ausgewählten Einträgen und bietet ein Verzeichnis aller hochwertigen touristischen Angebote und Veranstaltungen im Departement. Die Bildergalerie 2.000 Fotos ohne Urheberschutz können Sie für Ihre Presseartikel herunterladen. Zugriffspfad: > Tippen Sie: www.visitprovence.com in Ihren Browser > Klicken Sie oben links auf „Alle Seiten” > Klicken Sie auf „Mediathek” > Klicken Sie oben rechts auf „Pro”. PRESSEKONTAKT Bouches-du-Rhône Tourisme Le Montesquieu 13, Rue Roux de Brignoles - 13006 Marseille Tel.: +33 (0)4 91 13 84 13 Fax: +33 (0)4 91 33 01 82 Website: www.visitprovence.com Pressereferentin Marion Nicoletti Tel.: +33 (0)4 91 13 84 16 : mnicoletti@visitprovence.com Präsident: Daniel CONTE Generaldirektorin: Isabelle BREMOND 60 Abbildungsnachweise: Alle Rechte vorbehalten © BOUCHES-DU-RHÔNE TOURISME - P. Aguilar , S. Barbato, A. Barroil, R. Cintas-Flores, Pauline Daniel, T. Duval, J. Demeurs, C. Fassanaro, F. Ferreira, V. Formica, P. Gherdoussi, F. Joliot, T. Kreiser, D. Marche. PRESSEKONTAKT Pressereferentin Marion Nicoletti Tel.: +33 (0)491138416 : mnicoletti@visitprovence.com 61