Sächsische Backspezialitäten
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Sächsische Backspezialitäten
Sächsische Backspezialitäten Ein Vortrag anlässlich der 57. Tagung für Bäckerei-Technologie in Detmold vom 7. – 9. November 2006 1 André Bernatzky Sächsische Bäckerfachschule Dresden-Helmsdorf e.V. 2 Freistaat Sachsen Æ Fläche 18.500 km2 Æ Einwohner ca. 4,2 Millionen 3 Der Kaffee-Sachse „Dor Gaffee-Sagse“ Æ Schon immer sind die Sachsen dem Kaffee sehr zugetan Æ Eröffnung erster Kaffeehäuser in Leipzig vor 1700 4 „Ä Scheelchen Heeßn“ Æ Spätestens seit der Zeit Augusts des Starken (1670-1733) ist der Kaffee in Sachsen zum Nationalgetränk geworden. Æ „Zum richtigen Kaffee gehört auch guter Kuchen“ Æ Breite Vielfalt an süßen Gebäckspezialitäten ... 5 Süße Gebäckspezialitäten aus Sachsen: Original Dresdner Stollen ® 6 Einige Fakten zum Dresdner Stollen: Æ Wird ausschließlich in Dresden von den Mitgliedern des „Schutzverbandes Dresdner Stollen“gebacken Æ Die Satzung schreibt Zusammensetzung und Reinheit vor. Æ Interne und externe Prüfungen sichern höchste Qualität Æ Goldenes Stollensiegel garantiert Echtheit Æ europaweit rechtlich geschützt Æ www.dresdnerstollen.com ÆWeltweiter Versand möglich 7 Stollenfest Æ Jedes Jahr am 2. Advent veranstalten die Dresdner Bäcker das Stollenfest Æ In einer großen Prozession wird ein echter Riesenstollen durch die historische Altstadt gefahren und anschließend verkauft Æ Viele andere Gewerke und bis zu 300.000 Besucher nehmen am Stollenfest (www.stollenfest.de) teil. 8 Stollenmädchen 9 Dresdner Eierschecke 10 Fakten zur Dresdner Eierschecke: Æ Hefeteigboden mit einer saftigen Quarkauflage Æ schaumig geschlagene, eierreiche und dadurch sehr hohe und lockere Oberschicht (Eierscheckenmasse). Æ Wurde erstmals Ende des 19. Jahrhunderts in Dresden kreiert. Æ Ist mittlerweile in ganz Sachsen und darüber hinaus weit verbreitet. 11 Eine regionale Besonderheit: Freiberger Eierschecke Æ ohne Quark Æ mit gehobelten Mandeln und Rosinen Dresdner Eierschecke Æ 12 Pulsnitzer Pfefferkuchen 13 Fakten zu den Pulsnitzer Pfefferkuchen: Æ Pulsnitz ist eine Kleinstadt in der Nähe von Dresden Æ hier werden seit 1558 Pfefferkuchen hergestellt Æ Nur 8 Betriebe produzieren ausschließlich handwerklich viele individuelle Pfefferkuchen-Sorten, meist aus Teigen. Æ Die Produkte werden auf Weichnachtsmärkten, in Spezialitätengeschäften und teilweise im LEH verkauft. Æ Seit 1992 markenrechtlich geschützt. 14 Leipziger Lerchen 15 Fakten zu den Leipziger Lerchen: Æ Leipziger Lerchen sind ein Gebäck aus Mürbeteig, Marzipan und Erdbeerkonfitüre. Æ Sie wurden von erfindungsreichen Leipziger Bäckern im 18. Jahrhundert erdacht, als die sehr populäre Jagd auf Singvögel verboten wurde. Æ Der Begriff „Leipziger Lerche“ ist durch den Landesinnungsverband des sächsischen Bäckerhandwerks markenrechtlich geschützt worden. 16 Weitere süße Gebäckspezialitäten: Å Meißner Fummel Russisch Brot Æ 17 Å Sächsische Bäbe Dominosteine Æ 18 Sächsische Brotspezialitäten Æ Sachsen ist das Land der Kuchen und Torten. Æ Beim Brot sind die Sachsen eher konservativ. Man verzehrt überwiegend kräftige Roggenmischbrote. Æ Drei ganz spezielle typische Brotsorten sollen hier jedoch vorgestellt werden. 19 Malfabrot Æ Wird aus Natursauerteig, Roggenmehl, Weizenmehl und dem so genannten „Malfa-Mehl“ hergestellt Æ Malfa-Mehl wird durch Mälzen von Gerste gewonnen, was zu einem dunkelbraunen, wenig enzymaktiven und stark griffigem Mehl führt 20 ÆMalfabrot schmeckt kräftig malzig, hat eine relativ feine Porung und ein im Vergleich zum Roggenmischbrot etwas geringeres Volumen. ÆEs ist vor allem in den ländlichen Gegenden Sachsens und im Erzgebirge beliebt 21 Roggenmischbrot aus 3-Stufen-Sauerteig 22 Æ In Sachsen hat sich (bedingt durch politische Entwicklungen) in vielen handwerklich produzierenden Bäckereien die Führung des traditionellen dreistufigen Natursauerteiges erhalten. Æ So entstehen vielfältige Geschmacksvariationen beim in Sachsen typischen Roggenmischbrot. Die Brote weisen eine lange Frischhaltung und ein individuelles betriebseigenes Aroma auf. 23 Sächsische Bäckerfachschule Dresden 24 Reformationsbrot Æ Kein Brot im eigentlichen Sinne, sondern eine Feine Backware aus schwerem Hefeteig ÆWird traditionell zum Reformationsfest gebacken und als Kaffeegebäck verzehrt. 25 Sie sehen: Selbst wenn es um das Thema „Brot“ geht, sind die „Kaffee-Sachsen“ sehr schnell wieder bei Kaffee und Kuchen gelandet. Ohne diese beiden „Grundnahrungsmittel“ tun sich Sachsen eben schwer. 26 „Ohne Gaffee gönn mer nich gämpfen“ Überliefertes Zitat sächsischer Soldaten im Siebenjährigen Krieg, die den Einsatz verweigerten, weil es ihnen an Kaffee mangelte. Ich wünsche Ihnen eine angenehme Mittagspause. 27