Die Gerinnung 22 - PDF Dokument

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Die Gerinnung 22 - PDF Dokument
6. Jahrgang 2005
Die
Die
GERINNUNG
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G E R I N N U N G 22
Patientenratgeber zum Umgang mit der Blutgerinnung
Leben mit Gerinnungshemmern:
OP gelungen, aber die Psyche braucht länger!
„Wieso ist es eigentlich so, dass man nicht wie verrückt
glücklich ist, wenn die OP objektiv gelungen ist, alle
messbaren Werte im grünen Bereich, sogar eine Leistungssteigerung ist subjektiv beobachtbar und trotzdem spielt
die Psyche nicht mit. Manchmal sind es nur Kleinigkeiten,
die die Tränen locker sitzen lassen oder man deprimiert ist.
Gravierender ist es schon, wenn man die mechanische
Herzklappe in sich nicht annehmen kann oder an dem
Geräusch, das ständig in einem ist, verzweifelt. Der Satz:
Ohne künstliche Klappe könntest Du nicht leben! hilft nur
demjenigen, der eher kognitiv und gelassen an neue
Probleme herangeht.“ So berichtet Hildegard im Forum
der web site „die-herzklappe“.
„Einerseits bin ich schon froh, dass ich noch lebe, aber
irgendwie beschäftigt mich immer der gleiche Gedanke: Oh
Gott, zwei künstliche Klappen, ein Bypass und noch eine
leicht undichte dritte Herzklappe. Aber mir geht es blendend, 100 % besser als in den letzten Jahren, ich bin viel
aktiver, lebe bewusster, erfreue mich an vielen Dingen.
Manchmal bin ich zermürbt, weil mir so etwas passiert ist,
aber wie gesagt, ich muss mich wirklich jeden Tag aufs
Neue motivieren“, schreibt Beate und Thomas bemerkt
dazu, dass „die körperliche Heilung viel schneller von
statten geht als die psychische Verarbeitung“. „Auch ein
Jahr nach der OP habe ich nicht verdaut, dass eine
geplante Rekonstruktion nicht durchgeführt werden
konnte, die ja kein Marcumar® erfordert hätte“ ist für
Alex immer noch ein großes Problem. „Ich denke aber,
dass der Körper bis zu einem gewissen Grad alles verpakken kann und dann aber irgendwann die Seele schreit“,
so Claudia und ein Lebensgefährte einer AKE-Patientin
berichtet „dass wir uns die Zeit nehmen, um zusammen
die INR-Selbstkontrolle durchzuführen, Termin beim
Kardiologen wahrnehmen, um zu erfahren wie wir weiter
Marcumar® einnehmen sollen“.
Diese eigenen Erfahrungen, Meinungen, Aussagen von
Menschen, die lebenslang Gerinnungshemmer einnehmen müssen, sind hilfreich für diejenigen, denen die
Möglichkeit verschlossen bleibt, darüber zu sprechen.
Miteinander reden hilft – auch wenn es nur um eine
Herzklappe und um die Gerinnungshemmung geht.
Chr. Schaefer ●
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07.12.2005, 11:58 Uhr
Inhalt/Editorial
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GERINNUNG
Die
In dieser Ausgabe
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6
Editorial
Besteht ein Zusammenhang
zwischen Zähnen und Herz?
Die Psyche
Dr. med. Andreas C. Bortsch beschreibt
das hohe Gesundheitsrisiko durch die
Parodontitis, die einen entzündlichen
Prozess am Herzen auslösen kann.
Liebe Leserin, lieber Leser!
Auf der diesjährigen
MEDICA in Düsseldorf
wurden auch für Patienten Seminare angeboten,
die sich u. a. mit dem
Thema Anti Aging beschäftigten. Sicherlich ist
dieser – mittlerweile
etablierte – Begriff nicht
ganz glücklich, denn
übersetzt hieße es „Medizin gegen das Altern“.
Christian Schaefer
Und Medizin gegen das
Altern, wie der Wunsch der Menschheit nach
dem ewigen Jungbrunnen, ist genauso illusorisch wie das Altern durch Vitaminpillen und
Cremes jeglicher Art zu verlangsamen. Dennoch
– so der Tenor der Referenten – können wir
etwas tun. Dieses Tun obliegt jedem selbst. Der
Alterungsprozess läuft bei jedem Menschen
unterschiedlich ab; geregelt wird er durch eine
innere biologische Uhr, wobei einerseits die
Gene – die wir in uns tragen –, andererseits die
entzündlichen Prozesse in unserem Körper eine
große Rolle spielen. Und hier ist die Forschung
bezüglich der Vorsorge-Medizin und der wiederherstellenden Medizin ein großes Stück voran
gekommen. Einerseits können wir durch Genuntersuchungen feststellen lassen, ob wir gesundheitliche Risiken in uns tragen, andererseits
aber versuchen, die entzündlichen Prozesse, die
in unserem Körper ständig ablaufen, zu vermindern. Bewegung (Sport), Ernährung (Gemüse,
Obst und weniger Kohlenhydrate) sowie Vermeidung von Stress, aber auch geistiges Training,
sind hierbei förderlich.
Alterserkrankungen treten immer früher auf. So
erkranken bereits Kinder immer häufiger am
Altersdiabetes. Unsere längere Lebenserwartung
sollte allerdings mit einem „gesunden“ Altern
verbunden sein.
Daher ist die eigene gesundheitliche Vorsorge
ein Ziel, für das es sich lohnt, das Alter aktiv zu
Herzlichst Ihr Christian Schaefer ●
erleben.
Ist Diabetes eine Erkrankung
des Herzens?
Auch in diesem Beitrag von Dr. med.
Klaus Edel geht es um das Herz und
wieder um entzündliche Prozesse, die
gravierende Folgen haben können.
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Leserbriefe
Die zahlreichen Leserbriefe befassen
sich mit der Zuzahlung zu den Teststreifen, dem Verfalldatum und auch mit
der Lagerung der Teststreifen.
Die Last mit der Narbe oder
„die Psyche braucht länger“
In drei Beiträgen schreiben Herzklappen-Patienten über die Last mit der
Narbe.
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Patienten fragen – Experten
antworten
Dr. med. Hannelore Rott und Dr. med.
Heinrich Körtke geben Auskunft.
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Aus eigenen Reihen
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1. INRswiss-Tag in Zürich
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Selbsthilfegruppen
Thüringer Selbsthilfegruppen besuchten
Bad Berka – ein Bericht von Helga
Gröber.
Rita Kühnert dankt Marianne Metzner
für die von ihr geleitete Veranstaltung
„Dresden lädt ein“.
90 Teilnehmer verfolgten mit Interesse
die erste Veranstaltung dieser Art in der
Schweiz.
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Titelthema
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GERINNUNG
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Vorsorge
Besteht ein Zusammenhang zwischen
Zähnen und Herz?
Hohes Gesundheitsrisiko durch
Parodontitis
In letzter Zeit wird zunehmend über den Einfluss
der Parodontitis auf die allgemeine Gesundheit
und insbesondere auf die Gesundheit des
Herz-Kreislauf-Systems berichtet. Patienten mit
Parodontitis haben ein fast doppelt so hohes
Risiko eines Herzinfarktes bzw. Schlaganfalles.
Hier sollen die Hintergründe beleuchtet und
Möglichkeiten der Vorsorge erörtert werden.
Von den beiden häufigen Erkrankungen der
Zähne, der Karies und der Parodontitis, nimmt
nur die letztere Einfluss auf das Herz-KreislaufSystem.
Dr. med. Andreas C. Bortsch
Körpers ist, desto stärker verläuft die Erkrankung. Auch hormonelle Veränderungen, wie sie
in der Schwangerschaft auftreten, verstärken die
Entzündung. Das Ausmaß der entzündlichen
Reaktion ist, unter anderem, erblich festgelegt
und individuell verschieden.
Was bedeutet die Parodontitis für
betroffene Patienten?
Was ist eine Parodontitis?
Ähnlich wie hoher Blutdruck ist diese im Anfangsstadium zunächst schmerzfrei und äußerlich schwer zu erkennen. Erst die routinemäßige
Anwendung von Screeningverfahren, wie die
Erhebung des parodontalen Screening Index
(PSI), entlarvt das Anfangsstadium. Erfreulicherweise wird diese Untersuchung inzwischen auch
von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.
Eine Parodontitis ist eine Entzündung des Zahnhalteapparates, das sind alle Strukturen wie z. B.
Fasern oder Knochen, die den Zahn im Knochen
verankern. Durch die Anlagerung von Zahnbelag
finden Bakterien einen ausgezeichneten Nährboden, um sich zu vermehren. Ab einer gewissen
Bakterienmenge reagiert der Körper bzw. das
Zahnfleisch mit einer Entzündung. Sie ist charakterisiert durch eine Blutungsneigung des
Zahnfleisches, Ausbildung von Zahnfleischtaschen mit Nischen für Bakterien sowie langsamem, aber stetigem Abbau des Knochens: der
Zahn wird schließlich locker und muss gezogen
werden. Dieser Knochenabbau ist bis heute
kaum behandelbar.
Was ist eine Parodontose?
Der ursprünglich weit verbreitete Begriff Parodontose bezeichnet eine wesentlich seltenere,
nicht entzündliche Erkrankung und sollte in
diesem Zusammenhang nicht mehr verwendet
werden.
Bild 1: Die Bakterien, hier vor einer Zahnreinigung rot angefärbt,
lagern sich am Zahn an und führen zu einer Parodontitis.
Wichtig ist die Früherkennung!
Die Früherkennung ist wichtig, weil eine frühzeitige Behandlung die besten Heilungschancen
aufweist. Einmal verlorener Knochen ist für
immer verloren. In günstigen Fällen kann die
Parodontitis geheilt werden, in fortgeschritteneren Stadien verbleiben die Zahnfleischtaschen, die ein Risiko für eine erneute Besied-
Verursacher sind Bakterien
Der Grund für die Parodontitis sind Bakterienablagerungen am Zahn und in den Taschen. Je
mehr Bakterien sich ablagern, je aggressiver sie
sind und je schwächer die Immunabwehr des
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Titelthema
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GERINNUNG
Die
tion heute etwas besser. Zirka 50 % der erwachsenen Bevölkerung haben eine behandlungsbedürftige Parodontitis, behandelt wird jedoch
auch heute nur ein Bruchteil. Der Vergleich mit
prophylaxeorientierten Nationen wie Schweden
oder die Schweiz zeigt, welche langfristigen
Erfolge möglich sind.
Voraussetzung ist die tägliche Mundhygiene und eine professionelle Hilfe
Da die Bakterien die Ursache für die Entzündung
sind, ist die notwendige Behandlung klar definiert: die Bakterien möglichst vollständig und
dauerhaft vom Zahn zu entfernen. Neben einer
guten täglichen Mundhygiene kann das nur mit
professioneller Hilfe geschehen. Wenn das
Zahnfleisch noch nicht erkrankt ist, bietet sich
die Chance der Prophylaxe, der Vorbeugung
einer Erkrankung. Die Gesunderhaltung ist
immer der beste und auch wirtschaftlich der
günstigste Weg. Das Gefühl von Gesundheit ist
unersetzbar, auch wenn es von Gesunden kaum
gewürdigt wird.
Die Prophylaxe muss regelmäßig, das heißt im
Abstand von 3 bis höchstens 6 Monaten erfolgen und muss von professioneller Hand durchgeführt werden. Nur so können auch die kritischen Nischen gereinigt werden, die mit Zahnbürste, Zahnseide oder Zwischenraumbürste
nicht erreicht werden können.
Bild 2: Von außen kaum sichtbar und schmerzfrei: Dieser Zahn hat
bereits Parodontitis.
lung mit gefährlichen Bakterien darstellen.
In solchen Fällen ist die regelmäßige Nachsorge
(und Reinigung) der Zähne bis in die Taschen
hinein unverzichtbar. Ohne gute häusliche
Mundhygiene und regelmäßige Nachsorge
bleibt der Effekt einer Parodontitisbehandlung
nur vorübergehend erfolgreich; nachdem die
Bakterien sich wieder angesiedelt haben, geht
der Abbauprozess weiter.
50 % der Bevölkerung haben eine
behandlungsbedürftige Parodontitis
Keine Übernahme der Kosten
Im Gegensatz zu vergangenen Jahrzehnten, als
volle Sozialkassen Ärzte und Patienten verführte,
vernachlässigte Zähne durch Kronen, Brücken
und Prothesen zu ersetzen und nicht die Ursache, die Parodontitis zu behandeln, ist die Situa-
Trotz des unstrittigen Nutzens der Prophylaxe
erlaubt die Lage der gesetzlichen Krankenkassen nicht die Übernahme der Kosten.
Wenn keine Prophylaxe erfolgte und bereits eine
Entzündung in Form einer Parodontitis eingetreten ist, muss die Behandlung wesentlich umfassender erfolgen. Die entstandenen Taschen
müssen von Bakterien befreit werden, damit sich
die Entzündung zurückbilden kann. Eventuell
müssen vorher Antibiotika genommen werden
oder es sind zusätzlich operative Eingriffe notwendig. Ein Erfolg ist auch dann nur mit regelmäßiger Nachsorge (recall) und professioneller
Zahnreinigung zu erreichen.
Trotz fortschrittlicher Behandlungsmethoden ist
der ursprüngliche, gesunde Zustand des Zahnhalteapparates kaum wiederherzustellen. Deshalb ist eine regelmäßige Prophylaxe, schon ab
der Kindheit, sehr wichtig. Nur so können Zähne
Bild 3: Nach jahrelanger Entzündung ist der Knochen abgebaut. Für
diesen Zahn kommt jede Hilfe zu spät.
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Titelthema/Leserbriefe
Die
bis ins hohe Alter erhalten und Prothesen vermieden werden.
GERINNUNG
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Leserbriefe
Zahnextraktion ohne Absenkung
des INR-Wertes
Sehr geehrte Damen und Herren,
zur Zahnextraktion möchte ich gern Stellung
nehmen.
Ich bin 62 Jahre alt und habe 1998 nach einer
Endokarditis eine künstliche Mitralklappe erhalten. Seit dieser Zeit nehme ich Marcumar® und
betreibe die Selbstbestimmung. Mein therapeutischer Wert liegt zwischen 3 - 3,5 INR. Meine
Wochendosis beträgt 5-6 Marcumar-Tabletten.
Jetzt musste ein zerstörter Backenzahn entfernt
werden. Das Vorgespräch mit meinem Kieferchirurgen hier in Bielefeld ergab, dass ich meinen INR Wert von 3,1 nicht absenken muss. So
wurde dann mein zerstörter Backenzahn unter
Antibiotikaschutz und einem INR von 3,1 ohne
Komplikationen gezogen. Claudentamponade
(Haemostyptikum) und Wundverschluß durch
mehrere Nähte sorgten dafür, dass es keine
Blutungen gab. Nach zwei Tagen wurden die
Nähte und die Tamponaden entfernt und die
Wunde ist komplikationslos geheilt.
Bild 4: Regelmäßige Prophylaxe hält die Zähne und das Zahnfleisch
gesund.
Was beutet eine Parodontitis
für Patienten mit künstlicher
Herzklappe?
Obwohl für diese Patienten kaum kontrollierte
Untersuchungen vorliegen, können naheliegende Schlüsse gezogen werden.
Jede Entzündung macht das Gewebe durchlässiger für Bakterien, die dann in den Blutkreislauf
gelangen. Bei Herzklappen-Patienten besteht
nicht nur das Risiko von Herzinfarkt und Schlaganfall, sondern das viel gefährlichere Risiko einer
bakteriellen Ablagerung auf den künstlichen
Klappen. Diese müssen dann unter Umständen
wegen akuter Lebensgefahr operativ ausgetauscht werden.
Horst Jacob, Bielefeld ●
„Keine Veränderung Ihres INRWertes“
Auf die Endokarditis-Prophylaxe
achten!
Zum Thema INR-Absenkung beim Zahnarztbesuch möchte ich meinen Zahnarzt zitieren, der
sagte: „Die Bluteinstellung ist für Sie so wichtig,
dass Sie bei mir die Gerinnung nicht verändern
müssen. Sollte es zu verstärkten Blutungen
kommen, habe ich als Zahnarzt viele Möglichkeiten das Problem in den Griff zu bekommen!“
Selbst eine Zahnextraktion bei mir verlief ohne
größere Probleme. Solche Termine lege ich in
den frühen Morgen, damit bei evtl. Problemen
der Arzt am Rest des Tages noch zur Verfügung
steht. Wir achten auf die Endokarditis-ProphylaE.St., H. ●
xe!
Deshalb muss bei jedem zahnärztlichen Eingriff,
auch wenn nur das Zahnfleisch untersucht wird,
mit der Gefahr der Einschwemmung von Bakterien in das Blut gerechnet werden und eine
Prophylaxe mit Antibiotika erfolgen.
Herzklappen-Patienten müssen deshalb besonders auf eine gute Mundhygiene und entzündungsfreies Zahnfleisch achten und deshalb
regelmäßig professionelle Zahnreinigungen bei
ihrem Zahnarzt durchführen lassen. Jede Erkrankung des Zahnfleisches, aber auch der Zähne,
sollte so früh wie möglich behandelt werden.
Prophylaxe lohnt sich für jedes Alter. Jeder
Ersatz der eigenen Zähne ist nur eine Kopie des
Originals. Nur saubere, entzündungsfreie Zähne
können bis ins hohe Alter fest, funktionsfähig
und schmerzfrei bleiben.
Besuchen Sie unsere Foren:
www.die-herzklappe.de
www.das-vorhofflimmern.de
www.die-thromboseneigungen.de
Verfasser. Dr. med. Andreas C. Bortsch, Am Adels 4, 40883 Ratingen ●
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07.12.2005, 11:58 Uhr
Wissenschaftsforum
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GERINNUNG
Die
Stoffwechselerkrankungen
Ist Diabetes eine Erkrankung des Herzens?
Sicherlich haben Sie sich diese Frage
schon gestellt.
In Deutschland gibt es eine wachsende Zahl von
Diabetikern. Diese beträgt aktuell acht Millionen
Betroffene mit unglaublich schnell ansteigender
Tendenz: Jährlich kommen 300.000 frisch entdeckte Diabetiker hinzu. Jährlich erleiden eine
große Anzahl von Menschen einen Herzinfarkt.
Im Rahmen einer großen europaweiten Studie,
die 2004 veröffentlicht wurde, führten Ärzte bei
insgesamt 2.107 Patienten einen Zuckerbelastungstest durch. Das Ergebnis war erschrekkend:
➔ Nur bei 42 % der Untersuchten fanden sich
Normalwerte;
➔ 22 % der Untersuchten hatten einen bis dahin
unbekannten Diabetes;
➔ 26 % litten an einem Diabetes im Vorstadium.
Es verwundert also nicht, dass bereits im Jahre
2001 auf dem amerikanischen DiabetologenKongress festgestellt wurde: „Diabetes is a
cardiovascular disease“ – Diabetes mellitus ist
eine Erkrankung des Herzens!
Dr. med. K. Edel
Frauen mit Diabetes haben ein
besonders hohe Risiko.
Eine Beobachtungsstudie mit herzkranken
Diabetikern wurde in Deutschland in der Region
um Augsburg vor kurzem durchgeführt
(MONICA-Studie). Die Untersucher kamen zu
folgendem Ergebnis: 75 % aller Diabetiker
erleiden einen Herzinfarkt oder Schlaganfall.
Diabetiker haben ein 3,7-fach erhöhtes Herzinfarktrisiko im Vergleich zur diabetesfreien
Bevölkerung, Diabetikerinnen sogar ein 5,9-fach
erhöhtes Risiko.
Welche Ursachen für die Arteriosklerose sind bei Diabetikern belegt?
Die zugrunde liegende Gefäßverkalkung (Arteriosklerose) tritt bei Diabetikern in der Regel
früher auf als bei Nichtdiabetikern. Sie befällt
meistens mehrere Arterien gleichzeitig. Bei
Diabetikern ist die Arteriosklerose besonders
aggressiv und zeichnet sich durch ein rasches
Fortschreiten aus. So ist die Verkalkung der
Herzkranzgefäße meistens nicht auf ein Gefäß
beschränkt.
Es verwundert deshalb nicht, dass Diabetiker
häufiger einer Bypass-Operation zugeführt
werden müssen. Die Blutplättchen von Diabetikern verklumpen leichter als bei Nichtdiabetikern durch eine Störung der Blutgerinnung.
Auch ein schlecht eingestellter Blutdruck scheint
bei Diabetikern häufiger zu einem Herzinfarkt zu
führen als bei Nichtdiabetikern. Die Blutfette
sind bei Diabetes ebenfalls nachteilig verändert.
So finden sich vermehrt kleine, dichte Partikel
des „bösen Blutfettes“ (LDL). Diese bleiben
leichter an der Gefäßwand haften, durchdringen
diese und sind somit mitverantwortlich für das
frühzeitige Auftreten von Arteriosklerose bei
Diabetikern.
Schlaganfall an erster Stelle
Herz-Kreislauferkrankungen gehören zu den
häufigsten Begleiterkrankungen bei Diabetikern
und erklären die hohe Krankheitshäufigkeit
(Morbidität) dieser Patienten. Die koronare
Herzerkrankung (KHK) liegt neben dem Schlaganfall bei Diabetikern mit großem Abstand an
erster Stelle.
Eine interessante Untersuchung, die diesen
Zusammenhang deutlich macht, hat Steven
Haffner in einer englischen Fachzeitschrift vor
sieben Jahren veröffentlicht. Er verglich die
Wahrscheinlichkeit einer Herzerkrankung bei
Diabetikern und bei Nichtdiabetikern über eine
siebenjährige Beobachtungszeit. Dabei kam
heraus, dass Diabetiker ohne Arteriosklerose
der Herzkranzgefässe im Vergleich zu Nichtdiabetikern mit Arteriosklerose und nach Herzinfarkt ein gleich hohes Risiko für einen akuten
Herzinfarkt haben. Bei jedem zweiten Diabetiker
mit bekannter KHK kommt es innerhalb von
sieben Jahren erneut zu einem Herzinfarkt.
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07.12.2005, 11:58 Uhr
Wissenschaftsforum
Die
Wie kann ich mich als Diabetiker vor
einer Herzerkrankung schützen?
Was können Sie als Diabetiker tun, um
Ihr Herzinfarktrisiko zu senken?
Bewegungsmangel und Übergewicht sind zwei
wichtige Ursachen für die Entstehung des Typ-2Diabetes, gelten aber auch als Risikofaktoren für
die Entstehung der Arteriosklerose am Herzen
und begünstigen das Auftreten eines Herzinfarktes.
➔ Daher kann die erste Regel nur lauten:
Bitte achten Sie auf ein angemessenes Körpergewicht und ernähren Sie sich gesund. Dabei
sollten Sie den Ernährungsempfehlungen der
Fachgesellschaften folgen:
❐ Nicht zu viel und zu fett essen
❐ Fünfmal am Tag Obst und Gemüse
❐ Fleisch und Wurst so selten wie möglich
Bewegung ist alles
Eine einfache Möglichkeit, die Sie jederzeit anwenden können um Ihren Blutzucker nach den
Mahlzeiten zu senken, ist körperliche Bewegung.
Vielleicht haben Sie schon einmal festgestellt,
dass Sie im Sommer (Gartenarbeit, Radfahren,
Spaziergänge) niedrigere Blutzuckerwerte haben
als in der kalten Jahreszeit?
Einen wichtigen Beitrag, den Sie selbst damit zur
Vorbeugung eines Herzinfarktes leisten können,
ist daher die Bewegung!
Bitte lassen Sie Ihr Blutzuckergedächtnis regelmäßig überprüfen. Dies ist der sogenannte
HbA1c Wert, der bei Diabetikern in dreimonatigen Abständen bestimmt werden sollte. Dazu ist
eine einfache Blutentnahme beim Arzt erforderlich. Alle sechs Monate sollte bei dieser Blutentnahme auch eine Bestimmung der Nierenfunktion und Ihrer Blutfette erfolgen. Ihr Arzt kann
Ihnen die Richtwerte nennen, die in Leitlinien
festgelegt sind und deren Einhaltung einen
Schutz vor Arteriosklerose bedeutet. So sollte
beispielsweise der Wert für Ihr schlechtes Cholesterin (LDL) nicht über 100 mg/dl (5,55 mmol/l)
liegen.
Leiden Sie an hohem Blutdruck? Keine seltene
Erkrankung in Deutschland. Jeder zweite Deut-
➔ Die zweite Regel gilt sowohl für Diabetiker als
auch für Herzpatienten: Tägliche Bewegung hält
fit, baut Zucker ab und beugt dem Fortschreiten
der Arteriosklerose am Herzen vor.
Sie habe eine Insulinresistenz – was
bedeutet das?
Ihr Arzt hat bei Ihnen die Diagnose einer Insulinresistenz gestellt. Diese Erkrankung existiert nur
bei Typ-2-Diabetikern. Meist ist diese Diagnose
vergesellschaftet mit Übergewicht, hohen
Blutfettwerten und einem erhöhten Blutdruck.
Insulinresistenz besagt, dass Sie mehr Insulin
brauchen, um Zucker in Ihre Muskelzellen
einzuschleusen. In die Praxis übersetzt bedeutet
dies, dass Sie beispielsweise überdurchschnittlich hohe Insulindosen spritzen müssen um Ihren
Blutzucker zu senken. Durch die hohe Insulinmenge kann es zu einer weiteren Körpergewichtszunahme kommen. Die Folge ist ein
Teufelskreis: Die Insulinresistenz verstärkt sich
und es muss noch mehr Insulin gespritzt wer7
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7
sche jenseits des 65. Lebensjahres ist von dieser
Krankheit betroffen. Sie sollten in diesem Fall
regelmäßig Ihren Blutdruck kontrollieren oder
kontrollieren lassen. Auch für den Blutdruck
wurde international ein Zielwert festgelegt.
Dieser liegt bei 130/90 mmHg für Diabetiker.
Prüfen Sie selbst, ob Ihr Ruheblutdruckwert in
diesem Zielbereich liegt. Wenn nicht, so überlegen Sie sich gemeinsam mit Ihrem Arzt eine
Strategie zur Senkung Ihres Blutdruckwertes
und damit Ihres Infarktrisikos.
Dies ist die zentrale Frage, die sich jetzt aufdrängt. Als erste Regel gilt: Der Blutzucker ist
möglichst gut einzustellen. Den Zielwert können
Sie mit Ihrem Hausarzt oder Diabetologen festlegen. Er sollte am Morgen nüchtern zwischen
80-120 mg/dl (4,44-6,66 mmol/l) liegen.
Besonders beachtet werden muss allerdings der
Blutzuckerwert, der 120 Minuten nach einer
Mahlzeit, also z. B. nach dem Frühstück gemessen wird. Dessen Höhe stellt nach einer Untersuchung an 25.000 Personen in 14 europäischen
Ländern einen unabhängigen Risikofaktor für
das Auftreten eines Herzinfarktes dar.
➔ Bei 76 % der Typ-2-Diabetiker finden sich
Blutzuckerwerte über 140 mg/dl (7,77 mmol/l)
nach dem Frühstück. Dieser leicht erhöhte
Blutzucker bedeutet ein um 33 % gesteigertes
Herzinfarktrisiko!
➔ Bei Blutzuckerwerten nach dem Frühstück
von über 180 mg/dl (9,99 mmol/l) steigt das
Risiko um weitere 33 % an.
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GERINNUNG
07.12.2005, 11:58 Uhr
Wissenschaftsforum/Leserbriefe
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GERINNUNG
Die
den. Eine ganz wichtige Bremse gibt es jedoch
für das Fortschreiten der Insulinresistenz: Körperliche Bewegung! Sie können damit die
Insulinresistenz regelrecht durchbrechen.
Bewegung trägt zum Abbau von Stress bei.
Weniger Stresshormone im Blut senken ebenfalls
den Blutzuckerspiegel. Die körperliche Leistungsfähigkeit wird allgemein gesteigert,
was sich besonders auf die Bewältigung alltäglicher Belastungen und das allgemeine Wohlbefinden positiv auswirkt.
Sämtliche Risikofaktoren für Herz-Kreislauferkrankungen werden durch regelmäßige Bewegung positiv beeinflusst, und das Risiko an einer
Arterienverkalkung zu erkranken nimmt ab.
Genügend Argumente, sich für ein aktives Leben
zu entscheiden!
Warum ist Bewegung bei Diabetes
mellitus und KHK so wichtig?
Bewegung ist bei Typ-2-Diabetes und KHK eine
wesentliche Säule der Therapie. Muskuläre
Arbeit führt zur Senkung des Blutzuckers. Die
Skelettmuskulatur ist auf die Zufuhr von Energie
in Form von Zucker angewiesen. Nur so kann
der Muskel ökonomisch arbeiten. Je mehr
Bewegung der Körper hat, desto mehr Zucker
wird in den Muskelzellen verbrannt. Das bedeutet: Bewegung steigert die Insulinempfindlichkeit
der Muskelzelle. Das führt bei insulinpflichtigen
Typ-2-Diabetikern zu einer deutlichen Einsparung ihrer Insulindosis bei gleichzeitig verbesserten Blutzuckerwerten.
Verfasser: Dr. med. Klaus Edel, Innere Medizin-Kardiologie, Diabetologe DDG, Sportmedizin, Ärztlicher Direktor Fachklinik für Kardiologie und Diabetes der BARMER Bad Hermannsborn, Hermannsborn 1, 33014 Bad Driburg, Tel: 05253/407-602, Fax: 05253/407-645,
E-Mail:k.edel@kbh.de, www.kbh.de
●
Leserbriefe
Kein Absetzen des
Gerinnungshemmers
Nach einer Schulung zur Gerinnungs-Selbstkontrolle, während meines Aufenthalts in der Kreuzkampklinik in Bad Waldliesborn, habe ich mir
den CoaguChek® S gekauft. Bis zum heutigen
Tag klappt diese Kontrolle – auch im Urlaub –
einwandfrei.
Im Ratgeber „Die Gerinnung“ Nr. 19 schrieb K.
Schleimer über die Probleme des Absetzens von
Marcumar® vor einer Zahnextraktion.
Hierzu meine Erfahrungen:
Bei mir sollten drei nicht mehr erhaltungswürdige Zähne gezogen werden. Nach Rücksprache
mit meinem Zahnarzt sollte ich Marcumar®
absetzen und Heparin spritzen. Ich habe daraufhin mit meinem Kardiologen Rücksprache genommen. Er teilte mir mit, dass ich auf keinen
Fall Marcumar® absetzen dürfte. Die Ursache
meiner dauerhaften Einnahme von Marcumar®
beruht auf einem Herzinfarkt. So riet mir mein
Kardiologe die Poliklinik für Mund-, Kiefer- und
Gesichtschirurgie in Marburg aufzusuchen, da
diese Klinik Zahnextraktionen durchführt, ohne
Marcumar® abzusetzen. So wurden mir drei
Zähne gezogen, wobei es keinerlei Komplikationen gab. Diese Zahnbehandlung machte jedoch
einen Krankenhausaufenthalt von 10 Tagen
erforderlich.
R. Fillinger ●
Genügend Argumente, sich für ein aktives Leben zu entscheiden.
Günstige Effekte auf Blutdruck und
Blutfettwerte
Natürlich wird sich der vermehrte Kalorienverbrauch langfristig auch in einer Reduktion
des Körpergewichts bemerkbar machen. Nicht
unerwähnt bleiben soll der günstige Effekt von
Bewegung auf den Blutdruck und die Blutfettwerte. Internationale Studien haben gezeigt,
dass mit jedem Kilogramm Gewichtsverlust der
obere Blutdruckwert um ca. 2 mmHg, der unter
Blutdruckwert um 1 mmHg absinken kann. Die
Triglyzeride (Neutralfette) sinken, das gute
Cholesterin (HDL) steigt an, das schlechte Cholesterin (LDL) fällt ab. Das Blut wird durch regelmäßiges Herz-Kreislauf-Training dünnflüssiger,
so dass die Neigung zu Thrombosen abnimmt.
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07.12.2005, 11:59 Uhr
Leserbriefe
Die
GERINNUNG
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sungen erfolgen wöchentlich. Nehme ich noch
eine Kontrollmessung hinzu, müsste das Verfalldatum im Mai 2006 liegen.
Mein Hinweis gegenüber der Apothekerin löste
die Reaktion aus: „Nehmen Sie die mal.“ Ein Fazit
erspare ich mir.
W. Loskarn ●
Homocystein-Spiegel
Als Marcumar-Patient bestimme ich meine INRWerte selbst. In Ihrem Ratgeber habe ich schon
viele mir wertvolle Hinweise gefunden. Mehrere
Beiträge in den Ausgaben 19 und 21 haben mir
die Problematik des Homocystein-Spiegels aufgezeigt und ich habe die ohnehin fällige Laborkontrolle dazu benutzt, auch diesen Wert bei mir
feststellen zu lassen. Er war prompt erhöht
D. Alvermann, Karlsruhe ●
(20.23 nmol/ml).
Unsere Antwort:
Hierzu habe ich in verschiedenen Apotheken
nachgefragt: Wir achten auf das Verfalldatum –
so die Apotheker. Bei 48 Stück muss das Verfalldatum ein Jahr im voraus liegen. Ansonsten
geben wir die Teststreifen dem Großhandel
zurück. Es liegt also beim Apotheker, aber auch
bei uns Nutzern, auf das Verfalldatum zu achten
und darauf hinzuweisen und ggf. auf einem
Austausch zu bestehen.
C.S. ●
Lagerung von Teststreifen
Im neuesten Ratgeber „Die Gerinnung“ beschreiben viele Leser Transport/Lagerung der
Teststreifen. Der Beipackzettel enthält aber zwei
Varianten: Kühlschrank: 2 bis 8 Grad C, bis
Haltbarkeitsdatum; Raumtemperatur: bei 18 bis
32 Grad C, bis 60 Tage.
Auf Reisen in verschiedene Länder nehme ich
genügend Teststreifen (Styropor-Schachtel und
Kühlelement) und den CoaguChek® S (kleine
Schutzverpackung) im Handgepäck mit. Die
Teststreifen werden, falls vorhanden, dort in
Kühlschränken gelagert, aber nicht immer, oft
nur nachts.
Bisher hatte ich bei Kombination der Lagermöglichkeiten keine Probleme. Ich möchte die „60
Tage“ durch solche Wechsel-Lagerung nicht
verlängern; aber laut Beipackzettel können die
Teststreifen doch auch ohne Kühlung zwei
Monate (bis 32 Grad C) problemlos verwendet
werden. Das ist vielleicht manchem Leser nicht
so klar. Auf vielen langen Reisen lassen sich
Temperaturen von über 32 Grad C jedoch leicht
vermeiden. Sehe ich das richtig? E. Köpke, Bochum ●
Zuzahlung zu den Teststreifen
Bisher bekam ich in meiner Apotheke die Teststreifen ohne einen Mehrkostenbetrag ausgehändigt. Am 18. Oktober wurden mir bei gleicher
Bestellmenge (48 Stück) Euro 4,02 abverlangt.
Daraufhin habe ich bei zwei weiteren Apotheken
Preisvergleiche angestellt. Apotheke Nr. 1: keine
Mehrkosten; Apotheke Nr. 2: Euro 12. Meiner
Meinung nach sind diejenigen, die in der Umgebung der Apotheke Nr. 2 leben, ungerechterweiH. Schaefer
se im Nachteil.
Heute war ich in der Apotheke, um mir meine
Teststreifen mittels Kassenrezept abzuholen. Die
Apothekerin erklärte mir, dass ich ab Januar
zuzahlen müsste, da die Krankenkasse (DAK)
nur Euro 161,74 bezahlt. Da der Abgabepreis bei
Euro 190,60 liegt, müsste ich den Differenzbetrag von Euro 28.86 aus eigener Tasche bezahE. Wörz
len. Ich bin irritiert. Stimmt das?
Unsere Antwort:
Sie können die Streifen ohne Kühlung insgesamt
60 Tage bei Temperaturen von 18 bis 32 Grad C
lagern und verwenden. Beträgt die Lagerung bei
Raumtemperatur weniger als 60 Tage und die
Streifen werden wieder gekühlt, gilt das aufgedruckte Haltbarkeitsdatum.
F.D. ●
Das weiterhin benötigte Verbrauchsmaterial
beziehe ich mittels Kassenrezept in der Apotheke. Anfang des Jahres habe ich für die Lanzetten
zum Preis von Euro 6,33 und die PT Controls zum
Preis von Euro 18,75 je 10 % zuzahlen müssen.
W. Loskarn
Stimmt das?
Verfalldatum der Teststreifen
Unsere Antwort:
Mehrfach löste ich ein vom Hausarzt ausgestelltes Kassenrezept über Teststreifen in der Apotheke ein. Die Verfalldaten waren nicht adäquat
der Mengen. Die sich z. Zt. im Gebrauch befindliche Packung mit 48 Teststreifen erhielt ich am
9.6.2005 mit Verfalldatum 2005-10. Meine Mes-
Zuzahlungen wie im Arzneimittel- oder Hilfsmittelbereich sind bei Teststreifen gem. § 31 SGB V
ausgeschlossen. Die Vergütung von verordneten
Teststreifen zu Lasten der gesetzlichen Krankenkassen sind in den Arzneimittel-Lieferverträgen
geregelt. In diesen Verträgen ist eindeutig be9
24513_1 Die Gerinnung-22/1
9
07.12.2005, 11:59 Uhr
Leserbriefe
10
GERINNUNG
Die
verbergen durch hochgeschlossene Kleidung,
Weglasern oder im Vorfeld der OP auf minimalinvasive Methoden zurückzugreifen, die Narben
sind da und wir müssen mit ihnen leben, wie
auch mit den Falten, die im Laufe der Jahre
immer mehr werden. Beides sind Zeichen gelebten Lebens und sie gehören zu uns. Dass das
einfach ist sage ich damit nicht und auch nicht,
dass es nicht legitim ist, sich ein möglichst langes falten- und narbenfreies Leben zu wünschen.
Ich kenne keinen, der sich das nicht wünscht in
einer Welt, wo Schönsein, Schlanksein und
megadynamisch sein ultimative Ziele sind.
Ich habe eine sehr hässliche, breite, rote Narbe,
die sich schlecht verstecken lässt in meiner
Sommerkleidung. An manchen Tagen, an denen
ich nicht so gut drauf bin, hasse ich den Blick in
den Spiegel oder in die Augen meines Gegenübers, die darauf starren.
Wem das Narbenergebnis superwichtig ist, der
sollte es auch vor der OP ansprechen, allerdings
stellt sich ja erst im Nachhinein heraus, ob man
zur Kelloidbildung neigt.
„Ett kütt wie ett kütt“ sagt der Rheinländer und
irgendwie finde ich, dass er damit Recht hat.
schrieben – z. B. im § 9 des Ersatzkassenvertrages –, dass außer den gesetzlich vorgesehenen
Selbstbeteiligungen keine weiteren Zahlungen
vom Versicherten für die Abgaben gefordert
werden dürfen.
Für die Teststreifen dürfen deshalb vom Patienten keine Zuzahlungen abverlangt werden. Die
geforderte Zuzahlung von 10 % für die Hilfsmittel
zum Verbrauch (Kontrollen und Lanzetten) ist
F.D. ●
hingegen korrekt.
Verordnung von Teststreifen
Versichert bin ich bei der AOK. Mein Hausarzt
verschreibt mir anstandslos Teststreifen, Lanzetten und Kontroll-Lösungen. Ich brauche nur
anzurufen und das Rezept abzuholen. Dann
gebe ich das Rezept bei der AOK ab und nach
einigen Tagen kommt eine Botin, die mir die
Dinge bringt. Alles kostenlos.Trotz dieser Bequemlichkeit muss ich leider feststellen, dass es
immer noch Ärzte gibt, die die Handhabung des
E. Woelm ●
Gerätes nicht kennen.
Mit meinem Internisten gibt es keinerlei Diskussionen über die Verordnung von Teststreifen und
ich habe daher den Eindruck, dass es von der
Grundeinstellung des jeweiligen Arztes zur Gerinnungs-Selbstbestimmung abhängt. R. Liebich ●
Hildegard
Ich weiß nicht, wie ich mit der neuen Narbe
nach der OP umgehen werde; aber ich führe
heute – wahrscheinlich aus Angst vor der Narbe
– schon Rituale durch, bei denen ich weiß, dass
es sicherlich völliger Quatsch ist und wahrscheinlich nichts bringen wird – aber das läuft
schon wie ein Reflex ab. Jeden Morgen nach
dem Duschen eincremen, Massage dazu im
Bereich des Sternums. Ob das was hilft, ich weiß
es nicht; aber ich trage eine stille Hoffnung in
Marion
mir, dass es etwas bringt.
Die Last mit der Narbe oder „die
Psyche braucht länger“
Im Forum www.die-herzklappe.de haben wir die
Rubrik „Psyche“ eröffnet. Viele Teilnehmer haben
ihren Gefühlen freien Lauf gelassen und offen
darüber geschrieben, dass die Psyche nach einer
gelungenen Operation ein wenig länger benötigt,
um mit dem Eingriff und auch mit der Marcumarisierung fertig zu werden. Hier einige Auszüge, die das aussagen, wie wir HerzklappenPatienten uns gefühlt haben; aber vielleicht nicht
C.S.
darüber gesprochen haben.
Ich habe jetzt zum ersten Mal auch Probleme mit
einer nicht sichtbaren Narbe gehabt (minimal invasive OP). In der Reha wurde ich mehrere Male
des Fahrstuhls verwiesen, weil ich angeblich
nicht zu den Patienten gehöre – und ich könne
ja die Treppen benutzen. Die Krönung war dann
die Frage, wann ich mich denn endlich mal bequemen würde, die Gymnastikstunde abzuhalten.
Heute kann ich darüber lachen, damals habe ich
mich von einer Wand zur nächsten gehangelt
und mir war oftmals zum Heulen zumute.
Manchmal hätte ich mir gerne viel Verband um
den Körper gewickelt, nur um zu sagen, mir geht
Tinchen ●
es auch noch nicht so gut.
Nach der geschafften Herzklappen-Operation
tendieren wir alle dazu, möglichst schnell wieder
so leben zu wollen wie vorher, nur mit verbesserter Gesundheit. Dies impliziert manchmal auch
das, was im Zusammenhang mit der OP stand,
möglichst vergessen zu wollen. Nun ist das
umso schwieriger, wenn man eine große,
schlecht verheilende Narbe hat, die einen tagtäglich an alles erinnert.
So sehr wir uns auch anstrengen die Narbe zu
10
24513_1 Die Gerinnung-22/1
10
07.12.2005, 11:59 Uhr
Patienten fragen...
Die
Frau Dr. med. Hannelore
Rott, Fachärztin für Transfusionsmedizin, antwortet:
Unsere Antwort:
Sehr geehrte Frau Dr. Rott,
Bei mir wurde nach der zweiten Beinvenenthrombose ein genetischer Defekt festgestellt
und zwar eine Prothrombin-20210A-Mutation.
Bin ich nun wirklich gezwungen mein ganzes
Leben lang „Rattengift“ zu schlucken?
Marcumar® zeigt bei mir - meiner Meinung nach
- keineswegs unbedenklich Nebenwirkungen
wie Hautveränderungen, extreme Verlangsamung der Wundheilung verbunden mit sehr
starker Narbenbildung. Ich überlege, ob ich
Marcumar® trotz dreifach erhöhtem Thromboserisiko absetze. Was würden Sie mir raten?
Es ist kein Problem, unter
einer Marcumar-Therapie
Dr. med. Hannelore Rott
auch eine östrogenhaltige
Pille einzunehmen, da der Gerinnungshemmer
vor Thrombembolien sicher schützt. Hierzu
würde ich Ihnen auch dringend raten bei der
starken Monatsblutung. Ich habe die besten
Erfahrungen mit Valette® gemacht. Die Pille
Cerazette® wäre im Prinzip auch möglich, kann
aber zu einer Dauerblutung führen.
Betr.: Zweite Schwangerschaft
J.Sch.,B.
Sehr geehrte Frau Dr. Rott,
bei mir wurde im Oktober 2003 – zwei Wochen
nach meinem Kaiserschnitt – eine tiefgehende
Beckenvenenthrombose festgestellt. Nach
mehreren Blutuntersuchungen wurde zusätzlich
ein Gendefekt diagnostiziert, der das Thromboserisiko erhöht. Im April 2005 wurde mir nach
langem Leidensweg (Schmerzen, starke Schwellung bis hin zur kompletten Einschränkung des
linken Beines), eine körpereigene Vene aus dem
rechten Bein entnommen und als venöser Bypass zum linken Bein gelegt, da dort die gesamte obere V. femoralis verschlossen ist. Meine
Anfrage zielt daraufhin, ob eine nochmalige
Schwangerschaft möglich wäre. Zur Zeit bin auf
Marcumar® eingestellt. Inwieweit vorher müsste
ich dann von Marcumar® auf Heparin umsteigen?
Ich habe schon mit mehreren Ärzten darüber
gesprochen; aber keiner traut sich an dieses
„Thema“ so recht heran. Mein Mann und ich
(27 Jahre) wollten gern noch einmal Eltern
K.G.,D.
werden.
Unsere Antwort:
Letztendlich ist die Frage, ob der Gerinnungshemmer bei Ihnen lebenslang notwendig ist, was
auch von Ihrer Vorgeschichte abhängig ist. Wie
traten die Thrombosen auf? Spontan aus dem
Alltagsleben heraus oder im Rahmen von einer
OP oder Immobilisation? Falls die Thrombosen
spontan aufgetreten sein sollten, würde ich
Ihnen aktuell dazu raten, das „Rattengift“ weiter
einzunehmen. Dazu ist zu bemerken, dass in
naher Zukunft wahrscheinlich alternative Medikamente zur Verfügung stehen könnten. Die von
Ihnen beschriebenen Nebenwirkungen sind
übrigens untypisch für Marcumar®, so dass auch
an andere Ursachen (andere Medikamente?) gedacht werden sollte. Insbesondere Narbenbildung und Verzögerung der Wundheilung werden
durch Marcumar® eher nicht beeinflusst.
Betr.: Probleme mit der Periode
Sehr geehrte Frau Dr. Rott,
mir (22 Jahre) wurde vor ca. 11 Jahren eine
künstliche Aortenklappe (SJM) implantiert und
seitdem nehme ich regelmäßig Marcumar® ein.
Das Problem ist, dass ich alle drei, manchmal
auch alle zwei Wochen meine Periode bekommen, deswegen blutarm bin und ein Eisenpräparat einnehmen muss. Meine Gynäkologin ist sich
unsicher, ob und wenn, welche Pille sie mir
Unsere Antwort:
Prinzipiell steht meines Erachtens einer Schwangerschaft nichts im Wege. Wir stellen die Patientinnen bei Kinderwunsch etwa zwei bis drei
Monate vor geplanter Empfängnis auf ein
niedermolekulares Heparin um. Dosierung:
100 Anti-Xa-IE/kg Körpergewicht 1 x tgl. sub
11
11
11
verschreiben kann. Nun
habe ich gehört, dass
sich eine gestagenhaltige
Pille (Cerazette®) problemlos mit Marcumar®
vereinbaren lässt. Was
N.H.
raten Sie mir?
Betr.: „Rattengift“
24513_1 Die Gerinnung-22/1
GERINNUNG
07.12.2005, 11:59 Uhr
Experten antworten...
12
GERINNUNG
Die
cutan (z. B. Fraxiparin®), wobei die Dosis auch
von der Art der Gerinnungsstörung abhängt.
Während der Schwangerschaft sollten dann
Spiegelkontrollen erfolgt (sog. Anti-Xa-Spiegel,
D-Dimere) zur ggf. Anpassung der Heparindosis.
Wegen der bei Ihnen erfolgten Gefäßoperation
wäre dann sicherlich ein Kaiserschnitt als Entbindungsmodus zu empfehlen.
Die Heparinmedikation kann dann solange
beibehalten werden, wie gestillt wird, dann kann
erneut auf den Gerinnungshemmer umgestellt
werden.
Zusätzlich sollte dann am besten ein medizinischer Kompressionsstrumpf getragen werden.
Wir haben mit diesem Verfahren schon ca. 80
Schwangerschaften mit einer ähnlichen Vorgeschichte betreut, bisher ohne Probleme.
Unterarmen nervte schon frühzeitig. In letzter
Zeit aber bilden sich die großflächigen Hämatome kaum noch zurück. Sehr oft kommt es auch
zu Blutungen, die große Mühe machen. Kein
Arzt konnte mir bisher helfen. Den INR-Wert
habe ich mittlerweile auf 1,8 bis 3 zurückgesetzt.
Welcher Facharzt ist hierfür zuständig?
Unsere Antwort:
J. V. St.I.
Hämatome in den Armen können viele Ursachen
haben. Wenn Ihre Marcumar-Therapie vom Arzt
gut eingestellt ist, erklärt das Marcumar® die
Hämatome m. E. eher nicht.
Vielmehr ist die häufigste Ursache eine Störung
der Blutgefäße durch Kortisoneinnahme oder
Kortisonsalben. Möglicherweise erfolgte solch
eine Behandlung bei Ihnen.
Um zu prüfen, ob Marcumar® hinter diesem
Problem steckt, wäre bei Ihnen auch eine Umstellung auf z. B. Aspirin® 100 mg am Tag zu
diskutieren, da Sie ja eine Bioprothese haben.
Die Faktor-V-Mutation mit einer stattgehabten
Thrombose wäre kein Grund für eine dauerhafte
Marcumar-Einnahme. Allerdings ist zu erwähnen, dass auch die Einnahme von Aspirin® zu
Hämatomen führen kann.
Ggf. sollte noch kontrolliert werden, ob Ihr
Gerinnungssystem noch weiter Störungen
aufweist, so könnte z. B. nach einer häufigen
Ursache für Hämatome gesucht werden (sog.
Willebrand-Jürgens-Syndrom). Vielleicht sollten
Sie sich einmal von Ihrem Hausarzt zu einem
Gerinnungsspezialisten zur Klärung überweisen
lassen.
Betr.: Genuntersuchung bei
Enkelkindern
Sehr geehrte Frau Dr. Rott,
bei mir wurde 1996 eine Fakor-V-Mutation
Leiden festgestellt, die zur erhöhten Resistenz
gegen aktiviertes Protein C (APCS) führt. Meine
Frage: Ab welchem Alter können meine Enkelkinder eine solche Genuntersuchung durchführen lassen bzw. was könnte vorher ggf. als
Prophylaxe unternommen werden? Bei einer
Enkelin (11 Jahre) zeigen sich kleine Gefäßveränderungen an beiden Beinen.
Ich selbst nehme seit Jahren Marcumar®
(INR 2,2) und lese immer Ihre sehr aufschlussreichen Berichte im Ratgeber „Die Gerinnung“.
N.P., W.
Unsere Antwort:
Dr. med. Hannelore Rott, Fachärztin für Transfusionsmedizin,
Gemeinschaftspraxis: Prof. Trobisch/Dr. Rott, Königstr. 53,
47051 Duisburg, www.trobisch.de, E-Mail: praxis@trobisch.de
Die Untersuchung auf eine Faktor-V-Mutation
Leiden ist jederzeit möglich, sogar bei Neugeborenen. Man benötigt hierzu nur eine sehr kleine
Blutmenge, ca. 1ml (EDTA-Blut). Sprechen Sie
am besten mit dem zuständigen Kinder- oder
Hausarzt darüber.
Dr. med. Heinrich Körtke,
Facharzt für Kardiologie,
antwortet:
Betr.: Hämatome
Betr.: Sport und Aortenklappe
Sehr geehrte Frau Dr. Rott,
seit einer Thrombose im linken Unterschenkel,
wobei eine Faktor-V-Mutation festgestellt wurde
und einer Aortenklappen-Operation (Bio-Prothesen-Ersatz) bin ich Marcumar-Patient. Therapeutischer Wert INR 2 bis 3 – den ich immer eingehalten habe. Die Hämatombildung an beiden
Sehr geehrter Herr Dr. Körtke,
im Juni letzten Jahres erhielt ich eine neue
Aortenklappe (SJM). Mein therapeutischer
Bereich liegt bei INR 1,8 bis 2,8; zusätzlich
nehme ich Concor 2,5 ein.
Beim Laufsport habe ich bei Pulsschlägen um
160 ein Taubheitsgefühl in den Füßen bekom12
24513_1 Die Gerinnung-22/1
12
07.12.2005, 11:59 Uhr
●
...Experten antworten
Die
men und später auch festgestellt, dass diese
sehr kalt waren. Mittlerweile erreiche ich diesen
Pulsbereich kaum noch. Arbeitet die Klappe bei
mehr als zweieinhalb Schlägen pro Minute nicht
mehr sauber und ist dieses gesundheitsgefährdend?
Mein Kardiologie hat keine Bedenken zu meiner
sportlichen Aktivität. Dreimal wöchentlich je eine
Stunde belaste ich mich bei Pulsschlägen um die
150. Keine weiteren Beschwerden treten auf und
ich würde nun gerne wissen, ob ich meinen
Laufsport weiter betreiben kann?
Hin und wieder bin ich beim Fußballtraining mit
dabei und bekomme gelegentlich blaue Flecken.
unter den unteren INR-Wert
rutschen, wäre eine begleitende kurzfristige Heparinisierung ausreichend, um
mögliche Komplikationen zu
vermeiden. Bei einer Operation, bei der ein INR-Wert
unter 2,0 notwendig ist,
erfolgt eine Heparinisierung
mit niedermolekularem
Heparin, welches gewichtsDr. med. Heinrich Körtke
adaptiert gespritzt wird.
Wichtig ist natürlich, dass Sie Ihre Heparingaben
so spritzen, dass diese auch voll wirksam werden.
Dies bedeutet, dass bei einem möglichen Übergewicht der Oberschenkel als Applikationsort vorteilhafter ist. Fett bindet Heparin und Fett wird
schlechter durchblutet, so dass die Wirkung erst
verzögert eintritt. Sie sollten darauf achten, dass
Sie nicht in ein bestehendes Hämatom spritzen.
Chr. M.
Unsere Antwort:
Beim Laufsport haben Sie einen Puls von 160/
min. erreicht. Die mechanische Aortenklappe
arbeitet regelrecht. Das Kribbeln in den Füßen
hat mit Ihrem Herzklappenersatz sicherlich
nichts zu tun. Gegen regelmäßige sportliche
Aktivitäten bestehen aus kardiologischer Sicht
keine Einwände; vorausgesetzt Ihr Herzmuskel
arbeitet regelrecht. Sie dürfen auch an einem
leichten Fußballtraining teilnehmen. Dennoch
sollten Sie hierbei nicht risikoreich spielen.
Betr.: Umprogrammieren des
Herzschrittmachers
Als 65jähriger besteht bei mir eine intermittierende absolute Arrhythmie mit Vorhofflimmern,
intermittierender AV-BlockII Typ Mobitz und eine
bekannte chronisch arterielle Hypertonie. Daraus
ableitend wurde mir vor drei Jahren ein Herzschrittmacher implantiert. Vor einigen Monaten
wurde dann Bradyarrhythmia absoluta bei Vorhofflimmern festgestellt und eine VVI-Programmierung des Herzschrittmachers vorgenommen. Mich
interessiert, warum der Herzschrittmacher beim
chronischen Vorhofflimmern umprogrammiert
wurde und welche Auswirkungen dieses hat.
Betr.: INR-Werte und Risiken
Sehr geehrter Herr Dr. Körtke,
bei mir besteht Vorhofflimmern (INR-Bereich 2
bis 3) und ich nehme Marcumar® (GerinnungsSelbstmanagement) ein, zudem bin ich Diabetiker und insulinpflichtig. Meine Fragen: Ab
welchem INR-Wert besteht ein erhöhtes Risiko
und ab wann soll Heparin gespritzt werden?
L.D., G.
D.W., Z.
Unsere Antwort:
Unsere Antwort:
Das Umprogrammieren Ihres Schrittmachers
wurde sicherlich aufgrund des persistierenden
Vorhofflimmerns erforderlich. Denn im Fall von
bradyarrhythmischen Überleitungsstörungen tritt
der Schrittmacher ein, so dass Sie immer eine geregelte Kammerherzfrequenz behalten. Vorhofflimmern selbst hätte den vorherigen Modus irritiert. Somit war dies medizinisch gerechtfertigt.
Wichtig ist, dass Sie eine Gerinnungshemmung
beginnen, denn ab einem Alter von 60 Jahren und
bei zusätzlichen Risikofaktoren besteht ein erhöhtes Risiko für Schlaganfälle. Die optimale Gerinnungshemmung lässt sich sicherlich durch ein
INR-Selbstmanagement durch Sie selbst regeln.
Der angegebene therapeutische Bereich ist
sicherlich richtig. Bei einem zusätzlichen Risikofaktor – in Ihrem Fall Diabetes – sollten Sie diese
Behandlung weiterhin fortführen. Sie können
davon ausgehen, dass Sie hinsichtlich einer
möglichen thrombembolischen Komplikation
eine deutliche Risikominderung durch das
Marcumar® eingeleitet haben. Achten Sie darauf,
dass Ihr INR-Wert nicht unter 2,0 abfällt und
wenn ja, dann nicht länger als vier bis fünf Tage.
Erfahrungsgemäß steigt das Risiko ab dem 6. bis
7. Tag unter einer nicht ausreichenden Gerinnungshemmung deutlich an. Thrombembolische
Komplikationen sind die Folge. Sollten Sie deutlich
Dr. med. Heinrich Körtke, Herzzentrum NRW, Bad Oeynhausen
13
24513_1 Die Gerinnung-22/1
13
13
GERINNUNG
07.12.2005, 11:59 Uhr
●
Rubrken
14
GERINNUNG
Die
klinik Bad Berka und Informationen, die in
unseren Selbsthilfegruppen weitergeben werden,
verabschiedeten wir uns mit einem herzlichen
Dankeschön.
Herr Schleder hat das Treffen der Thüringer
Selbsthilfegruppen organisiert, ihm gilt auch
unser Dank. Ebenso Herrn Willing aus Arnstadt,
er holte uns in Jena ab und brachte uns auch
wieder wohlbehalten nach Jena zurück.
Es ist schon zu einer schönen Tradition geworden, dass sich die genannten Selbsthilfegruppen
zum Erfahrungsaustausch treffen und dabei Gesundheitseinrichtungen in Thüringen besuchen.
Wir bedanken uns bei der Zentralklinik Bad
Berka GmbH, den Krankenkassen und dem Land
Thüringen für die Förderung unserer Selbsthilfegruppen.
Aus eigenen Reihen
„Unser Herz“ schlägt in
Thüringen
Endlich war es soweit. Am 13.04.2005, an einem
sonnigen Frühlingstag, stiegen wir mit acht Personen in einen Kleinbus und ab ging die Fahrt
von Jena über Weimar nach Bad Berka. Vor der
Zentralklinik trafen wir uns mit den anderen
Selbsthilfegruppen für „Herzerkrankte“ aus Eisenach, Bad Salzungen und Arnstadt mit insgesamt 50 Teilnehmern.
Chefarzt PD Dr. med. Bernward Lauer und Oberarzt Dr. med. Wagner begrüßten uns herzlich.
Mit großem Interesse verfolgten wir den Ablauf
einer Herzkatheruntersuchung auf dem Monitor
Über einen Herzkatheter wurde dem Patienten
ein Kontrastmittel injiziert und damit die Engstelle eines Herzkranzgefäßes sichtbar gemacht.
Mittels einer Ballonsonde wurde die Verengung
aufgeweitet und anschließend an dieser Stelle
ein Stent in das Gefäß eingesetzt.
Diesmal waren wir die Betrachter und nicht
Patient und dieses mussten wir erst einmal
verarbeiten.
Im Namen der Thüringer Selbsthilfegruppen: Günter Schleder SHG
„Gesprächskreis Herz“ (Eisenach); Volker Willing SHG „Herzklappenerkrankte“ (Arnstadt); Siegfried Zimmermann SHG „Herz“ (Bad
Salzungen); Helga Gröber SHG „mit Herz“ (Jena).
Verfasserin: Helga Gröber
„Dresden lädt ein“
Unter diesem Motto fand
vom 16. bis 17. September
2005 die 8. Weiterbildungsveranstaltung der
Dresdner Selbsthilfegruppe e.V. statt.
Viele Teilnehmer aus ganz
Deutschland kamen, um
Fachvorträge von Ärzten
des Herzzentrums Dresden zu hören. Auch ich
Die Frauenkirche
nahm mit meinem Mann
daran teil und erfuhr Interessantes über „Bypass-Operationen am schlagenden Herzen“,
„Herzkrank und Diabetes mellitus“ und „Wasser
in der Lunge – warum?“. Die Vorträge waren
leicht verständlich. In den anschließenden Diskussionen wurde noch manche Fragen geklärt.
Der Höhepunkt des Treffens war der Besuch der
Rehabilitationsklinik in Kreischa. Nach zwei Vorträgen über „Rückenschmerzen und was man
dagegen tun kann“ und „Das Herz in der Geschichte und Kultur“ wurden die Teilnehmer
durch das große, weitläufige Haus geführt. Wir
waren überrascht über die Vielfalt der dortigen
Rehabilitationsmöglichkeiten und staunten über
die umfangreiche Ausstattung.
Wenn sich das Herz entzündet
Das Klinikpersonal verwöhnte uns anschließend
mit Getränken und leckeren Plätzchen. Frisch
gestärkt fanden sich alle Teilnehmer der Selbsthilfegruppen im Hörsaal ein. PD Dr. med. B.
Lauer erklärte uns anschaulich und verständlich
die Entstehung einer Herzentzündung.
Eine Herzentzündung wird durch eine umfangreiche Diagnostik festgestellt. Die Behandlung
selbst erfolgt mit Antibiotika über einen längeren
Zeitraum hinweg, wobei viel Bettruhe angesagt
ist, damit die Herzentzündung ausheilen kann
und keine bleibenden Herzschäden hinterlässt.
Wichtig ist auch eine Endokarditis-Prophylaxe
bei Risikopatienten nach einer durchgeführten
Herzoperation.
Um eine erneute bakterielle Besiedlung der
Herzklappenprothese zu vermeiden, ist unbedingt bei blutigen chirurgischen Eingriffen, auch
bei Mehrfach-Eingriffen wie Zahnwurzelbehandlung usw. an verschiedenen Tagen, eine
Behandlung mit Antibiotika erforderlich!
Mit vielen guten Eindrücken von der Zentral14
24513_1 Die Gerinnung-22/1
14
●
07.12.2005, 11:59 Uhr
Rubriken
Die
Ein weiteres Erlebnis nach dem gemeinsamen
Mittagessen in dem fast fürstlich anmutenden
Speisesaal der Klinik in Kreischa war die Fahrt
durch das Erzgebirge nach Seiffen. Eine herrliche Rundfahrt bei schönstem Sonnenschein.
Natürlich kam auch der gesellige Teil nicht zu
kurz. Beim gemeinsamen Abendessen im gemütlichen Restaurant „Barococo“ in der Altstadt
am Freitagabend und im Restaurant „Dresdener
Aussicht“ am Sonnabend mit dem herrlichen
Blick auf das abendliche Dresden kamen sich
die Teilnehmer in den regen Gesprächen näher.
Marianne Metzner und ihren Helfern unter Mitwirkung der Ärzte des Dresdner Herzzentrums
und der Reha-Klinik in Kreischa ist es wieder
gelungen, die beiden Tage zu einem vollen Erfolg
werden zu lassen, an die wir uns gerne erinnern
werden. Dafür Frau Marianne Metzner und ihren
Mitwirkenden unseren herzlichen Dank.
Rita Kühnert, Altdorf bei Nürnberg
GERINNUNG
PD Dr. Dr. med. W. Wuillemin, Luzern
15
referierten. Die regen Diskussionen
und die vielen Einzelgespräche mit
den Referenten –
auch während des
Mittagessens – vertieften die Thematik.
.
Auch Dr. med. A. Bernardo, Gais, (2. v. r.) und Referent zum Thema:
„Antikoagulation und Reisen“ verfolgte mit Interesse die Vorträge. ●
●
Impressum
INRswiss Tag in Zürich
Herausgeber: Arbeitskreis Gerinnungs- und HerzklappenPatienten, Hülsenbergweg 43, D-40885 Ratingen, Fax:
(02102) 32991, E-mail: akreis-herzklappen@d.kamp.net
Internet: www.die-herzklappe.de
Redaktion: Christian Schaefer
Redaktionsassistenz:
Christiane Schaefer, Stefanie Ebert
Fotos: Christian Schaefer, Premium Stock Photography
Wissenschaftlicher Beirat:
Dr. med. Angelika Bernardo, Gais/Schweiz;
Dr. med. Artur Bernardo, Gais/Schweiz;
Dr. med. Stefan Engelbart, Minden;
Prof., Dr. med. Jürgen Ennker, Lahr/Baden;
Prof. Dr. med Heinrich Klues, Krefeld;
Prof. Dr. med. Reiner Körfer, Bad Oeynhausen;
Dr. med. Heinrich Körtke, Bad Oeynhausen;
Dr. med. A.P. Marolf, Genf/Schweiz;
Dr. med. Hannelore Rott, Duisburg;
Dipl. Sportl. Uwe Schwan, Bad Driburg;
Prof. Dr. med. Ulrich Tebbe, Detmold;
Dr. med. Klaus Undeutsch, Bad Berleburg;
Prof. Dr. med. Elke Zimmermann, Bielefeld.
Mit gewissem Stolz konnte Albert O. Meyer,
Präsident der INRswiss, in seiner Begrüßung auf
die gelungenen Aktivitäten der INRswiss zurückblicken. Nicht nur, dass
mittlerweile 160 Mitglieder
beigetreten sind, sondern
auch, dass nur wenige Monate nach der Gründungsveranstaltung in Olten der
1. INRsiwss Tag in Zürich
durchgeführt werden
konnte. Hierzu wurden
namhafte Referenten aus
der Schweiz gewonnen, die
in sehr verständlichen Vorträgen über den Umgang
Albert O. Meyer während
seiner Begrüßungsansprache mit Gerinnungshemmern
In Zusammenarbeit mit: International Self-Monitoring
Association of oral anticoagulated Patients (ISMAAP),
Genf/Schweiz; Internet: www.ismaap.org;
AnticoagulationEurope (ACE), Großbritannien; AKPatient,
Dänemark; F.E.A.S.A. N./AVAC, Spanien; FEDER-A.I.P.A.,
Italien; STIZAN, Niederlande; Girtac/Vibast, Belgien;
INRswiss, Schweiz.
Erscheinungsweise: Viermal jährlich.
Bezug: Arbeitskreis Gerinnungs- und HerzklappenPatienten, Hülsenbergweg 43, D-40885 Ratingen.
Die Verbreitung von Texten und Abbildungen darf, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung erfolgen.
© Mitherausgeber: Roche Diagnostics GmbH, Mannheim.
Mit freundlicher Unterstützung der Firma Roche
Diagnostics GmbH, Mannheim.
●
Gespannt hörten 90 Teilnehmer dem Referat: „Selbstmanagement der
OAK – ein Sparpotential“ von Prof. Dr. med. A. Hoffmann, Basel, zu.
15
24513_1 Die Gerinnung-22/1
15
07.12.2005, 11:59 Uhr
Selbsthilfegruppen
16
GERINNUNG
Die
Selbsthilfegruppen für Gerinnungs- und Herzklappen-Patienten
Marianne Metzner*
Friedrich-Hegel-Str. 12
01187 Dresden
Tel.: (0351) 4 01 49 61
Detlef Fortnagel
Quellerstraße 126
33803 Steinhagen/Westf.
Tel./Fax: (05204) 84 80
E-Mail: shv.herz-sth@bitel.net
Klaus-Dieter Zitzmann*
Fritz-Weineck-Str. 19
06766 Wolfen
Tel.: (03494) 38 39 51
Siegfried Zimmermann*
Weststr. 02
36448 Schweina
Tel.: (036961) 3 19 15
Sieglinde Heidecke*
Muldestraße 32
06122 Halle
Tel.: (0345) 8 05 68 20
Christel Barsun**
Fliederstr. 13
38518 Gifhorn
Tel.: (05371) 47 91
Fax: (05371) 59 09 27
Reiner Röger
Bernsdorfer Str. 45
09126 Chemnitz
Tel.: (0371) 5 21 35 19
Heinz-Dieter Aretz
Rotdornweg 7
41569 Rommerskirchen
Tel.: (02183) 74 87
E-Mail: dieteraretz@aol.com
Gunter Pröhl
Ernst-Thälmann-Straße 25
15306 Niederjesar
Tel.: (033602) 51 24
Karin Kliemchen*
Höhenstraße 41
42111 Wuppertal
Tel.: (0202) 7 75 05
Eckhard Barthel*
Sadowstraße 25
23554 Lübeck
Tel.: (0451) 4 17 19
Günter Weck*
Gerhardstraße 25
24105 Kiel
Tel.: (0431) 56 26 40
Peter Plantikow**
Prüne 7
24103 Kiel
Tel.: (0431) 67 83 36
Rolf Kickel*
Grüner Brink 4
25436 Uetersen
Tel.: (04122) 3564, Fax: 907994
E-Mail: oblon.uet@gmx.net
www.selbsthilfe-elmshorn.de
Karin Wiedenhöft**
Hermann-Löns-Str. 44
27578 Bremerhaven
Tel.: (0471) 6 00 91
04824229990 햲 1205 –
Horst Jacob**
Am Schildhof 2
33617 Bielefeld
Tel.: (05621) 3 04 29 85
E-Mail: HorstJacobBlfld@aol.com
16
Norbert Wiese*
Beckstraße 59
64287 Darmstadt
Tel.: (06151) 4 54 79
Heinz Braun*
Oberhäuserstr. 46
91522 Ansbach
Tel.: (0981) 6 47 77
Evelyne Schmitt**
Eisenbahnstraße 56
66117 Saarbrücken
Tel.: (0681) 58 53 83
Heinz Feldmeier**
Birkenstr. 9
94369 Rain
Treffpunkt Regensburg
Tel.: (09429) 16 06
Fax: (09429) 94 98 19
E-Mail: feldmeier-hs@web.de
Elvira Roß
Schlehdornweg 47
69469 Weinheim
Tel.: (06201) 18 68 29
E-Mail: Ross-grieser@t-online.de
Barbara Streich*
Overgünne 219
44269 Dortmund
Tel.: (0231) 48 61 30
Fax: (0231) 4 96 00 27
E-Mail: Barbara.Streich
@t-online.de
Gerhard Hipp
Tübingerstr. 6
72144 Dusslingen
Tel.: (07072) 92 17 37
Fax: (07072) 92 17 38
E-Mail: G.Hipp@t-online.de
Maria Franken*
Raadter Straße 21
45472 Mülheim/Ruhr
Tel.: (0208) 49 13 53
Edeltraud de Lepper*
Gerhardtstraße 9
76139 Karlsruhe
Tel.: (0721) 68 74 88
Fax: (0721) 68 87 12
Maria M. Goebel*
Edith-Stein-Straße 12
53859 Niederkassel-Ranzel
Tel.: (02208) 75 81 96
Heinz Eich*
Kirchstr. 62
53859 Niederkassel-Ranzel
Tel.: (02208) 76 72 95
** Beauftragte der DeutschenHerzstiftung e.V.;
* Mitglieder der Deutschen Herzstiftung e.V.
24513_1 Die Gerinnung-22/1
Horst Müller*
Mondorfstraße 19
61231 Bad Nauheim
Tel.: (06032) 3 21 28
Rudolf Stark
Neidsteiner Str. 11
90482 Nürnberg
Tel.: (0911) 50 26 68
E-Mail: mail@herzklappen-shg.de
www.herzklappen-shg.de
Peter Drescher*
Karlstr. 3
71088 Holzgerlingen
Tel.: (07031) 60 16 11
E-Mail: PF-Drescher@t-online.de
Heinz-Günther Dülken*
Langenbruchweg 65
52080 Aachen
Tel.: (0241) 1 69 18 93
Edgar Hennigsen*
Kaulbachstraße 12
30625 Hannover
Tel.: (0511) 55 54 64
Hans-Peter Günther
Lupinenstr. 15
86179 Augsburg
Tel.: (0821) 81 37 81
Bernhard Haske*
Wiesbadener Str. 54
45145 Essen
Tel.: (0201) 75 12 66
Elisabeth Sprenker
Hellerstraße 30
48301 Nottuln
Tel.: (02509) 87 65
Heinrich Buhlert
Luneplate 4
28259 Bremen
Tel.: (0421) 580542
Harald Gaber**
Hauswertstr. 47
60435 Frankfurt/Main
Tel.: (069) 5481185
Fax: (069) 54 80 67 66
hgaber@arcor.de
Milan Sagner*
Ursula-Herking-Weg 6
81739 München
Tel.: (089) 63 49 66-53
E-Mail: Milan.sagner@bmw.de
Margarete Sommer**
Haidstraße 8 a
83607 Holzkirchen
Tel..: (08024) 478290
Elfie Pötzsch
Ringstraße 11
84030 Ergolding
Tel.: (0871) 7 54 39
Bernd Pohl*
Budweiser Weg 9
85221 Dachau
Tel.: (08131) 13009
Fax: (08131) 5 46 46
E-Mail: info@fredl.net
www.fredl.net
16
Volker Willing*
Ohrdrufer Str. 03
99310 Arnstadt
Tel.: (03628) 4 45 66
Fax: (03628) 60 27 54
E-Mail: herzgruppe-ARN@gmx.de
Günter Schleder**
August-Rudloff-Straße 17
99817 Eisenach
Tel.: (03691) 89 06 90
Herzrhythmusstörungen SHG
Christine Blaudszun
M.-v.-Richthofen-Str. 89
48145 Münster
Tel.: (0251) 31 55 95
E-Mail: christineblaudszun@muenster.de
Barbara Wieland*
Heuchelbergstr. 82
74080 Heilbronn
Tel.: (07131) 38 15 13
SHG Klaus Sandner*
Charlottenstraße 15
90433 Nürnberg
Tel.: (0911) 9 41 55 16
E-Mail: pressetreff@aol.com
Selbsthilfe Thrombose
Cornelia Schmitt
Alte Ziegelei 5
65812 Bad Soden
Tel.: (06196) 2 27 26
E-Mail: cs@selbsthilfe-thrombose.de
www.selbsthilfe-thrombose.de
„Marburger Gesprächskreis“
Christa Meyszner
Tilsiter Str. 12
35043 Marburg
Tel.: (06421) 48 28 39 oder 912835
E-Mail: cmeyszner@web.de
07.12.2005, 11:59 Uhr