Microsoft SQL Server 2005 aber sicher – Best Practices
Transcription
Microsoft SQL Server 2005 aber sicher – Best Practices
Microsoft SQL Server 2005 aber sicher – Best Practices Thomas Tauxe, Consultant Februar 2009 Sicherheit ist ein wesentlicher Bestandteil, welcher zum stabilen Betrieb einer Umgebung beiträgt. Die Sicherung eines SQL Servers besteht aus einer Reihe von Schritten die vier Bereiche betreffen, die Plattform, die Authentifizierung, die Objekte und die Anwendungen. Dieses Papier beschreibt Optionen für die Einrichtung, den Betrieb und die speziellen Anforderungen im Applikationsbereich. Es behandelt einige, aber nicht alle Funktionen und deren Sicherheitsfeatures des SQL Servers. Es soll dazu dienen, einen SQL Server im normalen Einsatz sicher zu konfigurieren und zu betreiben. Für spezielle Anwendungsgebiete soll dieses Dokument als Basis dienen. 1. Allgemeines Die erste Voraussetzung für eine sichere SQL Installation ist eine sichere Umgebung. Auch bei SQL 2005 haben sich die Voraussetzungen, was den Betrieb eines Servers betrifft, nicht geändert. Der Server muss physisch sicher und regelmässig gesichert werden. Eine oder mehrere Firewalls verhindern zudem den direkten Zugriff auf den SQL Server. 1.1. Vor dem Installieren von SQL Server Erhöhen der physikalischen Sicherheit Physikalische und logische Isolation bilden die Basis der Sicherheit von SQL Server. Führen Sie die folgenden Aufgaben aus, um die physikalische Sicherheit der SQL Server-Installation zu erhöhen: • • • • Platzieren des Servers in einem Raum, den nur autorisierte Benutzer betreten dürfen. Aufstellen der Computer, die Datenbanken hosten, an physikalisch geschützten Orten. Im Idealfall sollte dies ein geschlossener Computerraum mit Systemen für Überschwemmungsschutz und Feuererkennung bzw. Brandbekämpfung sein. Installieren der Datenbanken in der sicheren Zone des Intranets im Unternehmen und ohne direkte Verbindung mit dem Internet. Ausführen regelmäßiger Datensicherungen, und aufbewahren der Kopien an einem sicheren Ort ausserhalb des Unternehmensgebäudes. Verwenden von Firewalls Firewalls sind ein wichtiger Bestandteil, wenn es um die Sicherung der SQL Server-Installation geht. Sie bieten den wirksamsten Schutz, wenn die folgenden Richtlinien beachtet werden: • • • • Einrichten einer Firewall zwischen Server und Internet. Unterteilen des Netzwerks in Sicherheitszonen, die durch Firewalls voneinander getrennt sind. Zunächst blockieren von sämtlichem Datenverkehr, und anschliessend zulassen von ausgewählte Verbindungen. Verwenden von mehreren Firewalls in einer mehrstufigen Umgebung. Falls der Server in einer Windows-Domäne installiert wird, konfigurieren der inneren Firewalls, dass die Windows-Authentifizierung verwendet werden kann. info@trivadis.com . www.trivadis.com . Info-Tel. 0800 87 482 347 . Datum 01.03.2009 . Seite 1 / 10 • • Deaktivieren von NTLM-Authentifizierung innerhalb einer Windows-Domäne, in welcher es sich bei allen Windows-Versionen um Windows XP bzw. Windows Server 2003 oder höher handelt. Falls die Anwendung verteilte Transaktionen verwendet, muss die Firewall möglicherweise so konfiguriert werden, dass MS DTC-Datenverkehr zwischen separaten MS DTC-Instanzen sowie zwischen MS DTC und Ressourcen-Managern des SQL Server übermittelt werden können. Isolieren von Diensten Durch das Isolieren von Diensten wird das Risiko reduziert, dass durch einen gefährdeten Dienst andere Dienste ebenfalls gefährdet würden. Folgende Richtlinien sollten beim Isolieren von Diensten beachtet werden: • • • Installation von SQL Server nach Möglichkeit nicht auf einem Domänencontroller. Ausführen von separaten SQL Server-Diensten unter separaten Windows-Konten. Innerhalb einer mehrstufigen Umgebung sollten Web- und Geschäftslogik auf getrennten Computern ausgeführt werden. Deaktivieren von NetBIOS und Server Message Block Für Server im Umkreisnetzwerk (DMZ) sollten alle nicht erforderlichen Protokolle deaktiviert sein, einschließlich NetBIOS und Server Message Block (SMB). NetBIOS verwendet die folgenden Ports: • • • UDP/137 (NetBIOS-Namensdienst) UDP/138 (NetBIOS-Datagrammdienst) TCP/139 (NetBIOS-Sitzungsdienst) SMB verwendet die folgenden Ports: • • TCP/139 TCP/445 Für Webserver und DNS-Server (Domain Name System) ist die Verwendung von NetBIOS oder SMB nicht erforderlich. Deaktivierung der Protokolle auf diesen Servern, um das Risiko eines Angriffs von Benutzern zu minimieren. 2. Plattform und Netzwerksicherheit 2.1. Network Connectivity Um Zugriff auf einen Datenbank zu erhalten, muss der Client und der Server ein gemeinsames Netzwerkprotokoll unterstützen. Dazu muss auf dem Sever ein- oder mehrere Netzwerkprotokolle aktiviert werden. Es wird empfohlen jeweils nur die benötigten Protokolle zu aktivieren. Als gängiges Protokoll, welches auch von dem meisten Client unterstützt wird gilt das TCP/IP Protokoll. Um eine erhöhte Sicherheit zu erreichen, kann die Verschlüsselung mittels SSL-Protokoll aktiviert werden. Diese Verschlüsselung gilt für alle Protokolle und kann nicht einzeln aktiviert oder deaktiviert werden. Die Verschlüsselung steht allen Protokollen, mit Ausnahme von DB Library und MDAC 2.53 Clients zur Verfügung. Um SSL Verschlüsselung verwenden zu können, muss ein gültiges Zertifikat installiert sein. info@trivadis.com . www.trivadis.com . Info-Tel. 0800 87 482 347 . Datum 01.03.2009 . Seite 2 / 10 2.2. Service Accounts SQL Server-Services müssen immer mit den geringst möglichen Benutzerrechten ausgeführt werden. Die Service Accounts benötigen keine LocalAdmin Rechte. Das SQL Server-Setup konfiguriert die Service Accounts automatisch mit den spezifischen für SQL Server erforderlichen Berechtigungen. Beim Ändern oder Konfigurieren der Windows-Dienste, die von SQL Server 2005 verwendet werden, sollten nur die erforderlichen Berechtigungen erteilt werden. Die folgende Tabelle zeigt die benötigten Rechte der jeweiligen Services. Es ist möglich, für jeden Service einen eigenen Benutzer zu erstellen. Dies wird jedoch aus administrativen Gründen nur in einer hoch sicheren Umgebung umgesetzt. Service User Gruppe Minimum benötigte Rechte SQL Server (MSSQLSERVER) SQLServer2005MSSQLUser SQL Server Agent SQLServer2005SQLAgentUser Analysis Services Reporting Services Notification Services Integration Services SQLServer2005MSOLAPUser SQLServer2005ReportServerUser SQLServer2005NotificationServicesUser SQLServer2005DTSUser Full-Text Search SQL Browser SQLServer2005MSSQLUser2 SQLServer2005SQLBrowserUser SQL Server Active Directory Helper SQL Writer Runs only as built-in accounts Log on as a service Log on as a batch job Replace a process-level token Bypass traverse checking Log on as a service Log on as a batch job Replace a process-level token Bypass traverse checking Adjust memory quotas for a process Log on as a service Log on as a service Keine Log on as a service Bypass traverse checking Create global objects Impersonate a client after authentication Log on as a service Log on as a service Deny log on as a batch job Deny log on through Terminal Services Deny access to this computer from a network Deny log on locally Deny log on as a batch job Keine Runs only as built-in accounts Keine Abhängig der zusätzlich verwendeten Funktionen, kann es notwendig sein weitere Rechte zu vergeben. Zum Beispiel werden Netzwerk Berechtigungen benötigt um Mails mittels extended Stored Procedures zu versenden oder OS Berechtigungen um xp_cmdshell zu verwenden. Verwenden eines Domänenbenutzer Accounts Ein Domänenbenutzerkonto wird unter Umständen bevorzugt, wenn der Dienst mit Netzwerkdiensten interagieren muss. Viele Server-zu-Server-Aktivitäten können nur mit einem Domänenbenutzerkonto ausgeführt werden, zum Beispiel: • • Remoteprozeduraufrufe (Remote Procedure Calls, RPCs) Replikation info@trivadis.com . www.trivadis.com . Info-Tel. 0800 87 482 347 . Datum 01.03.2009 . Seite 3 / 10 • • • Sichern auf Netzlaufwerken. Heterogene Verknüpfungen, die Remotedatenquellen einbeziehen. E-Mail-Features des SQL Server-Agents und SQL Mail. Diese Einschränkung gilt, wenn Sie Microsoft Exchange verwenden. Die meisten anderen E-Mail-Systeme erfordern ebenfalls, dass Clients (wie die Agent-Dienste SQL Server und SQL Server) unter Konten mit Netzwerkzugriff ausgeführt werden. Verwenden des lokalen Dienst Accounts Das lokale Dienstkonto ist ein spezielles, integriertes Konto, dass mit einem authentifizierten Benutzerkonto vergleichbar ist. Es bietet denselben Zugriff auf Ressourcen und Objekte wie Mitglieder der Gruppe Benutzer. Durch diesen beschränkten Zugriff wird Ihr System geschützt, wenn einzelne Dienste oder Prozesse gefährdet sind. Bei Diensten, die als lokales Dienstkonto ausgeführt werden, erfolgt das Zugreifen auf Netzwerkressourcen als NULL-Sitzung ohne Anmeldeinformationen. Verwenden des Netzwerkdienst Accounts Das Netzwerkdienstkonto ist ein spezielles, integriertes Konto, das mit einem authentifizierten Benutzerkonto vergleichbar ist. Es bietet denselben Zugriff auf Ressourcen und Objekte wie Mitglieder der Gruppe Benutzer. Bei Diensten, die als Netzwerkdienstkonto ausgeführt werden, erfolgt das Zugreifen auf Netzwerkressourcen mithilfe der Anmeldeinformationen des Computerkontos. Best practices für Service Accounts • • • Verwenden einen Lokalen Dienst Accounts, wenn keine externen Ressourcen verwendet werden müssen. Verwenden eines Domänen Accounts, wenn auf Ressourcen ausserhalb des SQL Servers zugegriffen werden muss. Ein gemeinsamer Account für den SQL Server Service und den SQL Server Agent Service. 1.1. Tools SQL Server stellt eine Vielzahl von Tools zur Konfiguration zur Verfügung. Einstellungen sollten wenn immer möglich über diese Tools vorgenommen werden. 1.1.1. Surface Area SQL Server installiert und startet nur die unbedingt benötigten Komponenten. Dadurch werden die möglichen Angriffspunkte minimiert. Bei der Standardkonfiguration sind deshalb viele Punkte nicht aktiviert und sollten bei Bedarf bei der Installation aktiviert werden. Jeder nicht installierte Dienst oder jedes nicht installierte Feature kann nicht angegriffen werden. Das Surface Area Tool ermöglicht die einfache Konfiguration der Komponenten. So können damit das Datenbankmail, die Verwendung der CLR, Mirroring, Servcice Broker und weitere Optionen gesetzt werden. 2. Authentifizierung 2.1. Berechtigungshierarchie In der Datenbank wird eine hierarchische Auflistung der Entitäten verwaltet, die mit Berechtigungen gesichert werden können. Diese Entitäten werden als sicherungsfähige Elemente(Securables) bezeichnet. Die wichtigsten sicherungsfähigen Elemente sind Server und info@trivadis.com . www.trivadis.com . Info-Tel. 0800 87 482 347 . Datum 01.03.2009 . Seite 4 / 10 Datenbanken, diskrete Berechtigungen können jedoch auf einer viel differenzierteren Ebene festgelegt werden. In SQL Server werden die Aktionen von Prinzipalen(Principals) für sicherungsfähige Elemente dadurch gesteuert, dass geprüft wird, ob diesen die entsprechenden Berechtigungen erteilt wurden. In der folgenden Abbildung werden die Beziehungen zwischen den DatenbankmodulBerechtigungshierarchien dargestellt. (Quelle Microsoft ©) 2.2. • • Authentication Mode Windows Authentication Mode: Benutzer können auf einen Server über ein bestehendes Windows-Benutzerkonto zugreifen. Wenn ein Benutzer versucht, eine Verbindung zu einem Server herzustellen, validiert SQL Server den Windows-Benutzernamen und das Passwort des Benutzers. Der User muss sich nicht zwei Mal anmelden, im Netzwerk und beim SQL Server, sondern ein Anmeldevorgang reicht. Dieser Ansatz wird auch vertrauenswürdige Verbindung (Integrated Security) genannt. Mixed Mode: Dieser Modus kombiniert Windows-Authentifizierung und SQL ServerAuthentifizierung. Benutzer können wie gewohnt über ein Windows-Benutzerkonto eine Verbindung herstellen. Aber man kann auch direkt in SQL Server Benutzerkonten einrichten, die keinen Zusammenhang mit Windows-Konten haben. Jedes SQL ServerKonto speichert einen Benutzernamen und ein Passwort. Nach Möglichkeit ist der Windows Authentication-Modus zu empfehlen. SQL Server Authentication (Mixed) wird für non-trusted Umgebungen und zur Abwärtskompatibilität mit früheren Versionen von SQL Server bereitgestellt. Windows Authentication ist in das WindowsSicherheitssystem integriert, das mehr Funktionen zur Verfügung stellt als SQL Server Authentication, in der Regel einfacher zu benutzen, effizienter und sicherer. Man sollte sich info@trivadis.com . www.trivadis.com . Info-Tel. 0800 87 482 347 . Datum 01.03.2009 . Seite 5 / 10 schon früh während des Entwicklungsprozesses entscheiden, welchen Modus man einsetzen will. Mit welchem Modus man auch arbeitet - man sollte das Passwort für den System-Administrator (sa) in SQL Server immer eigenhändig vergeben. Bei der Installation erstellt SQL Server automatisch einen Administrator-Benutzer mit dem SQL Server-Anmeldenamen sa und einem leeren Passwort. Der SQL-Server kann nur dann mit einem leeren sa-Passwort installiert werden, wenn der Windows Authentication Mode genutzt wird. Verwendet man den Windows Authentication Mode, sollte die Notwendigkeit eines Passworts für den Benutzer sa theoretisch nicht anfallen, da SQL Server-Anmeldungen nicht akzeptiert werden. Aber es kann auch nicht schaden, trotzdem eines einzurichten, falls man in Zukunft doch einmal in den Mixed Mode wechseln muss 2.3. Password Policy SQL Server 2005 beinhaltet die Passwort Policies, basieren auf dem NetValidatePasswordPolicy() API, welches Teil der NetAPI32 Library auf Windows Server 2003 ist. SQL Server überprüft das Passwort auf die Komplexität, den Ablauf und Sperrung während dem setzten bzw. während der Eingabe des Passwortes. Es wird empfohlen, dieses Feature für alle nicht Windows Logins zu aktivieren. Achtung! Applikationen mit hardcodierten Passwörter können aufgrund der nicht erfüllten Kriterien nicht funktionieren. Ebenfalls kann ein abgelaufenes Passwort Probleme bei der Applikation hervorrufen. 2.3.1. Der Benutzer SA Sollte der SQL Server im Mixed Mode betrieben werden ist darauf zu achten, dass der Benuzter SA über ein sehr sicheres Passwort verfügt. Dieser Benutzer sollte ausschliesslich für den Notfall verwendet werden. Stattdessen sollte nach der Installation ein SA äquivalentes Login erstellt werden, welches für die höheren Administrationsarbeiten verwendet wird. Dadurch kann der Zugriff auf den SQL Server erschwert werden, da kein „Standardlogin“ zur Administration verwendet wird. 2.4. Administrator Privileges Als Administrator können folgende Optionen gesetzt werden: • • • • Benutzer (Konto): Ein SQL Server-Sicherheitskonto, dass einen einzelnen Benutzer repräsentiert. Ein Benutzer hat ein Windows-Benutzerkonto oder ein SQL Server-Login, das sich auf ein Benutzerkonto in einer Datenbank bezieht. Gruppen (Konto): Jeder Benutzer kann zu einer oder mehreren Gruppen gehören, die in Windows oder in SQL Server definiert werden, je nach Authentifizierungsmodus. Jede Gruppe verfügt über bestimmte Berechtigungen. Als Mitglied einer Gruppe erhält man alle Berechtigungen der Gruppe. Objekt-Eigentümerschaft: Die Eigentümerschaft gehört demjenigen Benutzer, der das Objekt erstellt. Besitzer können anderen Benutzern Zugriff gewähren. Wenn man z.B. eine View besitzt, kann man entscheiden, welche Benutzer sich Daten aus diesem View anzeigen lassen dürfen. Berechtigungen: Eine Berechtigung bezeichnet die Fähigkeit, bestimme Aktionen durchzuführen, z.B. das Öffnen einer View oder die Änderung einer abgespeicherten Abfrage. SQL Server kennt drei Zustände für Berechtigungen: GRANT erlaubt dem Benutzer den Zugriff, REVOKE widerruft dies, und DENY verwehrt einem Benutzer den Zugriff auf das Objekt. info@trivadis.com . www.trivadis.com . Info-Tel. 0800 87 482 347 . Datum 01.03.2009 . Seite 6 / 10 • Rolle: Dies ist ein SQL Server-Sicherheitskonto, das mehrere Einzelkonten bei der Zuweisung von Berechtigungen als Einheit behandelt. Kurz gesagt, legen Rollen fest, was einem Benutzer in einer bestimmten Datenbank erlaubt ist und was nicht. 3. Objekte 3.1. Schemas Schemas haben mit der Version 2005 bei Microsoft Einzug gefunden. Mittels Schemas ist die Trennung zwischen den Benutzer und den Objekten möglich. Ein Schema kann dazu verwendet werden, um Berechtigungen auf ein oder mehrere Objekte zentral zu vergeben. Objekte werden dazu unter einem Schema erstellt. Die Benutzer erhalten anschliessend das Recht, dieses Schema zu verwenden. Der Zugriff kann, wie auf den Objekten selbst, definiert aber zentral verwaltet werden. So ist es möglich, funktionale Gruppen von Objekten unter einem Schema zu erstellen (z.B. Produktion, Verkauf, etc.) das Schema dbo dient dabei als Default Schema. Jeder Benutzer hat auf diesem Schema Standardrechte. Somit können allgemeine Objekte in diesem Schema erstellt werden. Nachfolgend eine Zusammenfassung der Vorteile bei Verwendung von Schemas • • • • • • Löschen von Datenbankbenutzer ist wesentlich einfacher, da ein Objekt nicht mehr einem Benutzer gehört. Mehrere Benutzer können über die Zugehörigkeit zu einer Rolle Besitzer eines Schemas sein. Mehrere Benutzer können sich ein Default Schema teilen um eine einheitliche Namensauflösung zu erreichen. Applikationshersteller können Schemas verwenden um unterschiedliche Appliationen auf derselben Datenbank zu betreiben. Verwaltung der Rechte über Schema erfolgt auf einer höheren Ebene. Objekte können zwischen Schemas verschoben werden. 4. Applikation 4.1. Execution Context Der Ausführungskontext einer Sitzung oder eines Moduls kann explizit geändert werden, indem ein Benutzer- oder Anmeldename in einer EXECUTE AS-Anweisung angegeben wird. Das ausgeführte Modul kann mit einer anderen Berechtigung als dessen des aufrufenden Benutzers ausgeführt werden. So kann ein Benutzer unter Umständen Tasks durchführen, für welche er mit den persönlichen Rechten nicht berechtigt ist. Der Identitätswechsel bleibt wirksam, bis eines der folgenden Ereignisse eintritt: • • • Die Sitzung wird beendet. Kontext wird zu einem anderen Anmeldenamen oder Benutzer gewechselt. Kontext wird auf den vorherigen Ausführungskontext zurückgesetzt. Die Verwendung von EXECUTE AS für die explizite Annahme der Identität eines anderen Benutzers ähnelt der Verwendung von SETUSER in früheren Versionen von SQL Server. Dadurch ist es möglich für die Ausführungszeit einen definierten Benutzer festzulegen, welcher unterschiedliche Berechtigungen gegenüber dem angemeldeten Benutzer besitzt. info@trivadis.com . www.trivadis.com . Info-Tel. 0800 87 482 347 . Datum 01.03.2009 . Seite 7 / 10 Best Practices für Execution Context • • Verwenden von Execution Context für Tasks, welche ausserhalb der normalen Berechtigung des Benutzers liegen. Setzten des Execution Context für Tasks, welche unter einem bestimmten Benutzer ausgeführt werden sollen. 4.2. Encryption SQL Server stellt mit der Encryption eine Methode zur Verfügung, welche es erlaubt Daten auf Spaltenebene zu verschlüsseln. Verschlüsselungsalgorithmen definieren Datentransformationen, die von nicht autorisierten Benutzern nicht einfach umgekehrt werden können. SQL Server 2005 ermöglicht Administratoren und Entwicklern die Auswahl aus mehreren Algorithmen, einschließlich DES, Triple DES, RC2, RC4, 128-Bit-RC4, DESX, 128-Bit-AES, 192-Bit-AES und 256-Bit-AES. (AES wird unter Windows XP und Windows 2000 nicht unterstützt) Die Verschlüsselungshierarchie stellt dabei eine besondere Herausforderung dar. Wie aus der unteren Abbildung ersichtlich, verschlüsselt jede Ebene die darunterliegende Ebene, in dem eine Kombination aus Zertifikaten, asymmetrischen und symmetrischen Schlüssel verwendet wird. Die oberste Ebene wird mittels Windows-Datenschutz API verschlüsselt. (Quelle:Microsoft©) Jeder Algorithmus verfügt über Vor- aber auch Nachteile und es existiert kein Algorithmus welcher für alle Fälle ideal ist. Grundsätzlich gelten jedoch folgende Punkte: • • • • • Eine starke Verschlüsselung verbraucht im Allgemeinen mehr CPU-Ressourcen als eine schwache Verschlüsselung. Lange Schlüssel führen in der Regel zu einer stärkeren Verschlüsselung als kurze Schlüssel. Eine asymmetrische Verschlüsselung ist stärker als eine symmetrische Verschlüsselung, wenn beide die gleiche Schlüssellänge verwenden. Allerdings ist eine asymmetrische Verschlüsselung relativ langsam. Lange, komplexe Kennwörter sind stärker als kurze Kennwörter. Verschlüsselte Daten können nicht komprimiert werden, aber komprimierte Daten können verschlüsselt werden. Falls die Komprimierung verwendet wird, müssen die Daten vor dem verschlüsseln komprimiert werden. info@trivadis.com . www.trivadis.com . Info-Tel. 0800 87 482 347 . Datum 01.03.2009 . Seite 8 / 10 Zertifikate Ein öffentliches Zertifikat ist eine digital signierte Anweisung, die den Wert eines öffentlichen Schlüssels an die Identität der Person, des Geräts oder des Dienstes bindet, der den entsprechenden privaten Schlüssel besitzt. Zertifikate werden von einer Zertifizierungsstelle ausgegeben und signiert. Die Entität, die ein Zertifikat von einer Zertifizierungsstelle erhält, ist der Antragsteller dieses Zertifikats. In der Regel enthalten die Zertifikate die folgenden Informationen. • • • • • Den öffentlichen Schlüssel des Antragstellers. Die Bezeichnerinformationen des Antragstellers, z. B. Name und E-Mail-Adresse. Den Gültigkeitszeitraum. Dies ist der Zeitraum, in dem das Zertifikat als gültig betrachtet wird. Ein Zertifikat ist lediglich für den angegebenen Zeitraum gültig; jedes Zertifikat enthält die Datumsangaben Gültig von und Gültig bis. Diese Datumsangaben legen den Gültigkeitszeitraum fest. Wenn der Gültigkeitszeitraum für ein Zertifikat abgelaufen ist, muss vom Antragsteller des gerade abgelaufenen Zertifikats ein neues Zertifikat angefordert werden. Aussteller der Bezeichnerinformationen. Die digitale Signatur des Ausstellers. Diese Signatur bestätigt die Gültigkeit der Bindung zwischen dem öffentlichen Schlüssel und den Bezeichnerinformationen des Antragstellers. (Zum Vorgang der digitalen Signierung von Informationen gehört die Umwandlung der Informationen, sowie einiger geheimer Informationen des Absenders in ein Tag, die so genannte Signatur.) Ein wichtiger Vorteil von Zertifikaten besteht darin, dass die Hosts keine Kennwörter für einzelne Antragsteller mehr verwalten müssen. Der Host stellt stattdessen lediglich die Vertrauenswürdigkeit eines Zertifikatausstellers her, der dann eine unbegrenzte Anzahl von Zertifikaten signieren kann. SQL Server kann selbst Zertifikate erstellen. Die von SQL Server erstellten, selbstsignierten Zertifikate unterliegen dem X.509-Standard und unterstützen die X.509 v1-Felder. Asymmetrische Schlüssel Ein asymmetrischer Schlüssel besteht aus einem privaten Schlüssel und dem entsprechenden öffentlichen Schlüssel. Jeder Schlüssel kann die jeweils vom anderen verschlüsselten Daten entschlüsseln. Die asymmetrische Verschlüsselung und Entschlüsselung sind relativ ressourcenintensiv, sie bieten jedoch eine höhere Sicherheit als die symmetrische Verschlüsselung. Ein asymmetrischer Schlüssel kann für die Verschlüsselung eines symmetrischen Schlüssels zum Speichern in einer Datenbank verwendet werden. Symmetrische Schlüssel Ein symmetrischer Schlüssel ist ein Schlüssel, der sowohl für die Verschlüsselung als auch die Entschlüsselung verwendet wird. Die Verschlüsselung und Entschlüsselung mithilfe eines symmetrischen Schlüssels ist schnell und für einen routinemäßigen Einsatz mit sensiblen Daten in der Datenbank geeignet. Best practices für Data Encryption • • • • • Sensible und hochwertige Daten verschlüsseln Daten mit symmetrischen Schlüssel verschlüsseln Symmetrische Schlüssel mit Zertifikate oder asymmetrischen Schlüssel schützen. Den Service Master Schlüssel, Datenbank Master Schlüssel und die Zertifikate mit den entsprechenden DDL Statement sichern. Backup der Datenbanken damit die symmetrischen und asymmetrischen Schlüssel gesichert sind. info@trivadis.com . www.trivadis.com . Info-Tel. 0800 87 482 347 . Datum 01.03.2009 . Seite 9 / 10 Trivadis kann Ihnen mit unserem Fachwissen helfen die beste Lösung für Ihre Umgebung zu finden. Viel Erfolg beim Einsatz von Trivadis-Know-how wünscht Ihnen Thomas Tauxe Trivadis AG Europa-Strasse 5 CH-8152 Glattbrugg (Zürich) Tel. +41-44-808 70 20 info-zuerich@trivadis.com Literatur und Links… www.trivadis.com Die obenstehenden Informationen wurden aus den folgenden Quellen zusammengefasst: SQL Server 2005 Books Online November 2008 info@trivadis.com . www.trivadis.com . Info-Tel. 0800 87 482 347 . Datum 01.03.2009 . Seite 10 / 10