Leichtathletik INFORMationen
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Leichtathletik INFORMationen Heft 2/2009 Freunde der Leichtathletik und Vereinigung Ehemaliger Leichtathleten Camps 2009: Jugendförderung + Köln-Labor: Kampf für fairen Sport + Litauen – kleines Land, großer Gastgeber + VEL-Treffen Bad Blankenburg Heft 2/2009 Leichtathletik INFORMationen 2 Liebe Freunde der Leichtathletik, liebe Leichtathletikfreunde, nach dem Erscheinen der ersten Ausgabe von „Leichtathletik INFORMationen“ kann ich von sehr positiven Rückmeldungen berichten, die mich erreicht haben. Außerdem ist es sehr erfreulich, dass nun auch im Internet unter www.fdlsport.de, wie schon häufig gefordert, Nachrichten der FREUNDE nachzulesen sind und wir damit aktueller informieren können. Unser Redaktionsteam, Siegmund Lipiak (sl) und Peter Busse (pb), sowie Anja Herrlitz vom DLV, dort Projektmanagerin der Internetaktivitäten, haben gute Arbeit geleistet und uns damit ordentlich aufgestellt. Anja Herrlitz (ah) vom DLV, unverzichtbar mit Rat und Tat als guter Geist bei unserem neuen Internetauftritt. Foto: Peter Middel Impressum Ein Nachhall ist auch bei der Mitgliederwerbung zu vermelden. Endlich können wir in diesem Jahr wieder einen Aufschwung verzeichnen, und ich hoffe, dass die Weltmeisterschaften in Berlin diesen Trend noch verstärken werden. Bitte werben auch Sie in Ihrem persönlichen Umfeld! Herausgeber: Förderverein „Freunde der Leichtathletik“ e.V. Der „Zug“ WM 2009 hat nun endlich Fahrt aufgenommen. Werbung bei Veranstaltungen, Presseberichte und erste hervorragende Leistungen unserer Top-Athleten bringen Berlin in den Focus des Interesses. Geschäftsstelle: Auf der Leiten 8, 82377 Penzberg Telefon und Fax: (08856) 910815 E-mail: Freunde.der.Leichtathletik@ t-online.de Internet: www.fdlsport.de Wenn ich die Erfolge unserer Spitzensportler von Turin zugrunde lege, die mit hervorragenden Ergebnissen auftrumpfen konnten, so stimmt mich dieser Leistungsschub sehr positiv und ich bin mir sicher, dass unsere Nationalmannschaft in Berlin ein anderes Bild als in Peking abgeben wird. Spenden und Anzeigen willkommen. Es gilt die Preisliste 2009, die bei der Redaktion angefordert werden kann. Bankverbindung: Commerzbank Nürnberg, Kto.-Nr. 5 222 955 (BLZ 780 400 61) Erscheint viermal jährlich, jeweils zum Ende des Quartals. Der Bezugspreis ist im Mitgliedsbeitrag enthalten. Redaktion: Siegmund Lipiak, Im Siepen 19, 47055 Duisburg Telefon: (0203) 772933 E-mail: SiegmundLipiak@aol.com Für Beiträge, die mit Namen oder Initialen gekennzeichnet sind, ist der Verfasser verantwortlich. Gesamtherstellung: jva druck+medien Möhlendyck 50, 47608 Geldern Telefon 02831 88797-0 E-mail: druckerei@jva-druckmedien.de Internet: www.jva-geldern.nrw.de Titelseite: Teilnehmer des Jugendlagers 2008 während der Deutschen Meisterschaften auf der Tribüne des Frankenstadions in Nürnberg. Foto: Uta Götze Die Kartenbestellung unserer FREUNDE weist für Berlin einen Fanblock von mehreren hundert Teilnehmern aus, die auch dann durch unser neues Poloshirt mit dem FREUNDE-Aufdruck (Bestellung, falls noch nicht erfolgt, bitte sofort bei Friederike Wolfermann nachholen!) deutlich als Fangruppe erkennbar sein werden und nicht nur den deutschen Athletinnen und Athleten eine positive Unterstützung in den verschiedensten Wettbewerben zukommen lassen. Ich denke da gern an 1986 und 1993 in Stuttgart zurück! Die Deutschen Meisterschaften in Ulm am 4. und 5. Juli werden uns zeigen, wie gut sich unsere Top-Sportler vorbereitet haben. Auf dem Weg nach Berlin beim Verabschiedungssportfest in Bochum-Wattenscheid am 2. August können Sie noch einmal ihre Leistungskonstanz beweisen. Unsere Mitgliederversammlung wird wie angekündigt am Sonntagvormittag des 5. Juli stattfinden. Am Vorabend findet unser geselliges Treffen (Wirtshaus Krone) statt, an dem Werner Köster, ein profunder Kenner der Athleten- und Managerszene, ein wenig aus dem „Nähkästchen“ plaudern wird. Wir sehen uns in Ulm! Bis dahin grüße ich alle Freundinnen und Freunde und freue mich mit Ihnen/Euch gemeinsam auf Berlin. Ihr Hans G. Schulz Vorsitzender der Freunde der Leichtathletik 3 Leichtathletik INFORMationen Heft 2/2009 Für Spenden danken wir sehr herzlich! Wir über uns … Juli 1. Rudi Steinbrecher 74 Messhagen 6, 34369 Hofgeismar 1. Prof. Dr. Arnd Krüger 65 Im Hacketal 3, 37136 Waake 6. Heinz P. Schuler 60 Höhenweg 182, 66133 Saarbrücken 8. Dr. Walter Scheel 90 Basler Straße 30, 79189 Bad Krozingen 8. Walter Kuhn 76 Robert-Mayer-Str. 16, 72336 Balingen 9. Helmut Weiß 87 Kirchpfad 11, 36304 Alsfeld-Altenburg 9. Albert Keller 80 Hagstr. 3, 71154 Nufringen 9. Martin Paschen 78 Eichenweg 15, 29584 Himbergen 9. Klaus Wucherer 65 Mittelstr. 13, 90610 Winkelhaid-Ungelstetten 10. Helmut Zimmermann 60 Kaiserstr. 24A, 69181 Leimen 12. Horst Compagnini 87 Hinterm Vogelherd 36, 22926 Ahrensburg 12. Heinz Wolf 76 Stoppelstrege 35, 32049 Herford 13. Anton Budde 60 Am Heiligenberg 50, 33106 Paderborn 14. Walter Hessler 93 Banaterstr. 16, 89129 Langenau 15. M. Gentejohann 76 Teckentrups Weg 23, 33334 Gütersloh 17. Jörg Schäfer 50 Fichtenstr. 24, 58640 Iserlohn Wir freuen uns über neue Mitglieder! Reiner Arend (Duisburg), Dr. Rolf Peter Gassel (Bernsgruen/Vogtland), Bernd Michels (Brüggen) sowie Schäper Sportgerätebau (Münster). Geburtstage In unsere Geburtstagsliste können wir natürlich nur diejenigen Mitglieder aufnehmen, die ihren Geburtstag bei ihrem Eintritt bekanntgegeben haben. Es ist nicht unüblich, dass manche darauf keinerlei Wert legen, aus welchen Gründen auch immer. Dies ist zu respektieren. Es mag also sein, dass jemand hier „vermisst“ wird, aber das ist dann von dem betreffenden Jubilar so gewollt. Es werden folgende Geburtstage aufgeführt: 50., 60., 65., 70., 75. und dann jedes weitere Jahr. Reiner Arend, Hanns-Dieter Lang, Heinrich Lietz und Günter Schmielus 22. Peter Middel 60 Bunzlaustr. 80, 44263 Dortmund 26. Bruno Vogt 80 Theodor-Storm-Str. 21, 69181 Leimen 28. Martin Paesler 65 Dr.- Hörmann-Str.14, 86179 Augsburg 29. Harald Kraß 78 Tunnelstr. 8, 34302 Guxhagen 29. Walter Nicolini 90 Kreuzberg 12, 83714 Miesbach 31. Egon Stellmach 90 Pommernstr. 2F, 48167 Münster August September 3. Rudolf H. Holz 86 Am Hang 1, 61137 Schöneck-Büdesheim 4. Willi Klein 88 Turnstr. 5, 56203 Höhr-Grenzhausen 4. Wolf Nestele 75 Kantstraße 12/3, 73529 Schwäbisch Gmünd 6. Axel Jüngling 50 Ernst-Haeckel-Str. 05, 99097 Erfurt 8. Hermann Wolkenhauer 84 Dachsbau 3, 21682 Stade 9. Alfred Rapp 70 Nipkowstr. 14, 75417 Mühlacker-Lomersheim 9. Johannes Willschewski 60 Genfer Straße 8, 64521 Groß-Gerau 10. Bernhard Schwegmann 75 Wielandstraße 8, 47799 Krefeld 11. Günter Schmielus 84 Humboldtstr. 23, 44137 Dortmund 12. Artur Hess 80 Spitzerdorfstr. 16, 22880 Wedel 16. Klaus Ehl 60 Munscheider Straße 129, 44869 Bochum 16. Walter Gehr 60 Ottenhöfer Straße 3, 68239 Mannheim 18. Prof. Dr. Manfred Steinbach 76 Herrenwiesenring, 53501 Grafschaft-Nierendorf 22. Günter Mönch 75 Bismarckstraße 15b, 76530 Baden-Baden 23. Gabriele Spitzmüller 78 Waldstr. 1, 77787 Nordrach 24. Jürgen Sievers 82 Am Steintor 8, 38126 Braunschweig 26. Hermann Metzger 70 Lampertheimer Str. 6, 64579 Gernsheim 9. Gerhard Augustin 86 Dompfaffweg 26, 90455 Nürnberg 11. Willi Bechtold 75 Herzbergstr. 12, 63571 Gelnhausen 12. Josef Merkl 75 Caspar-Schoppe-Str. 2, 85051 Ingolstadt 16. Otto Welker 78 Schleicherstr. 2, 71067 Sindelfingen 17. Karl Pfeiffer 76 Von-Krüger-Str. 9, 40229 Düsseldorf 19. Manfred Wussow 80 An der Bundesstr. 7, 33829 Borgholzhausen 20. Henry Müller 83 Wittkopsweg 21, 38518 Gifhorn 20. Joachim Plesch 83 Vor dem Grabensmoor 7, 27578 Bremerhaven 20. Inge Lohmann 79 Frickestr. 40, 50129 Bergheim 21. Peter Jungen 70 Lindenallee 14, 50968 Köln 21. Roland Mader 65 Valencienner Str. 223, 52355 Dürfen 22. Eva Watter 70 Am Hohensand 10, 93138 Lappersdorf 22. Dieter König 60 Sonnenstr. 14B, 67227 Frankenthal-Studernheim 23. Eva Gentsch 85 Teilfeld 6, 21339 Lüneburg 28. Karl Saul 89 Joh.-Friedr.-v.-Pfeiffer-Weg 7, 55128 Mainz 29. Lore Tessendorff 75 Landsknechtweg 2, 68163 Mannheim 30. Günter W. Denz 70 Buchenstraße 8, 48369 Saerbeck Heft 2/2009 Leichtathletik INFORMationen 4 Die Jugend fördern – FairPlayCamps und Jugendlager Wir sind ein „Förderverein“ mit einem Jahresbeitrag von 50 Euro. Nicht spektakulär und trotzdem kann gefragt werden: Wo bleiben eigentlich unsere Beiträge konkret? In diesem Jahr fördern die FREUNDE laut Vorstandsbeschluss vier Projekte im Nachwuchsbereich. Neben der Auszeichnung der drei besten Athletinnen/Athleten sind dies Sichtungslehrgänge, Schülercups sowie mit 10.000 Euro FairPlayCamps und ein Jugendlager zur WM in Berlin. Prävention und Integration Seit 1998 führt der Deutsche Leichtathletik-Verband „FairPlayCamps“ für 15 Jahre alte talentierte Mädchen und Jungen durch. Jedes Jahr in den Herbstferien treffen sich deutsche Nachwuchssportler zu einem gemeinsamen Trainingslager, bei dem neben dem Kennen lernen neuer Trainings- und Übungsformen vor allem der Fair-Play-Gedanke im Vordergrund steht. Auch behinderte Sportler und junge Leichtathleten aus dem benachbarten Ausland sind mit von der Partie. Initiator der Veranstaltung war der damalige Präsident des DLV, Prof. Dr. Helmut Digel. 1997 hatte er einen lukrativen „Fair-Play“-Preis des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes erhalten und diesen der DLV-Jugend gestiftet. Sein Ziel war es, einen erfolgreichen Beitrag zu sozialer Integration im Sport zu leisten. Seither wird das Camp immer wieder auch maßgeblich von den FREUNDEN unterstützt. Während es zu Beginn nur ein bundesweites Camp in Kienbaum gab, wird mittlerweile auch ein Camp im Südwesten (Saarbrücken) durchgeführt. Jeweils rund 50 Nachwuchs-Leichtathleten kommen dabei in den Genuss von Training mit verschiedenen Bundestrainern, gemeinsamen Diskussionen rund um den Sport sowie Spaß und Spiel. Die FairPlayCamps 2009 werden im Oktober in der H.-Neuberger-Sportschule in Saarbrücken und im Sportzentrum Kienbaum stattfi nden. Sportlicher Leiter ist wie im Vorjahr U-18-Bundestrainer Jörg Peter. Ehrlichkeit und sauberer Sport „Wir wollen ehrliche Leistungen in einem sauberen Sport“, sagt Fred Eberle, DLV-Präsidiumsbeauftragter für Zukunftsfragen. Aus diesem Grund steht in jedem Camp auch ein Anti-Doping-Workshop auf dem Programm, in dem nicht nur die Anti-Doping-Regelwerke Thema sind. Gesundheitliche Risiken des Medikamentenmissbrauchs werden von Dr. Anne Jakob, Leiterin der Anti-Doping-Koordinierungsstelle des DLV, aufgezeigt. Im Mittelpunkt aller Einheiten steht aber, wie der Name des Camps sagt, der Fair-Play-Gedanke. Leistungen auf ehrliche Art und Weise erzielen, respektvoll mit seinen Mitsportlern und Konkurrenten umgehen und trotzdem Höchstleistung bringen – kurz: Leistungsbereitschaft, Teamfähigkeit und Fairness – sind die Verhaltensweisen, die den Jugendlichen vermittelt werden sollen. Berlin ruft zur WM! Zur 12. IAAF-Leichtathletik-WM werden der Deutsche Leichtathletik-Verband und die FREUNDE vom 14. bis 24. August ein Jugendlager mit 100 Teilnehmern der Jahrgänge 1992/1993 durchführen. Das in der Ausschreibung defi nierte Ziel ist es, die WM im eigenen Land zu verfolgen und unsere WM-Teilnehmer im Stadion lautstark zu unterstützen. Daneben sollen die Teilnehmer Berlin näher kennen lernen und auch die sportlichen Akti- Teilnehmer des Jugendlagers 2008 bei der Stadtrallye in der Nürnberger Altstadt 5 Leichtathletik INFORMationen Heft 2/2009 Nachwuchstalente für den Dreisprung? Bei den FairPlayCamps wurde viel in Bewegung gebracht. vitäten werden nicht zu kurz kommen – einschließlich einer Lager-WM. Für die Teilnehmer aus den Landesverbänden soll das Jugendlager Anerkennung ihrer sportlichen Leistungen oder geleisteter Jugendarbeit sein. Die dennoch fällige Eigenbeteiligung beträgt 260 Euro, zudem steuern die Landesverbände 100 Euro pro Teilnehmer bei. Auch die Jugendlager haben Tradition. Im vergangenen Jahr fand das Lager anlässlich der Deutschen Meisterschaften und der Jugend-Staffelmeisterschaften vom 2. bis 7. Juli in Nürnberg statt. Inhalte waren neben dem Besuch der Wettkämpfe und der touristischen Sehenswürdigkeiten gemeinsames Training und Informationen über leichtathletische Themen. Dabei sorgten die von den Landesverbänden gemeldeten Jugendli- chen nicht nur im Stadion, sondern auch bei der Stadtrallye in Nürnbergs Fußgängerzone für gute Stimmung (siehe dazu auch unser Titelbild), Noch Fragen? Jeder mag nun selbst entscheiden, ob er 10 Euro von seinem jährlichen Mitgliedsbeitrag gut angelegt sieht. Für eine Trainingseinheit hatten sich Kathrin Dörre-Heinig (Leidenschaft Marathon) und Ulli Steinacker (u. a. verantwortlich im BLV für Talentsuche) eingefunden. Christina Obergföll gab noch Autogramme und wurde anschließend im Stadion kräftig angefeuert. Hat geholfen, schrieben später die Lagerreporter, schließlich wurde sie Deutsche Meisterin. Wenn ein nochmaliger Blick auf die Fotos von Uta Götze (Schülerwartin des SHLV) und Christoph Thürkow (Jugendwart des LVMV) dabei helfen sollte, anschließend offensiv nach neuen FREUNDE-Mitgliedern Ausschau zu halten, wäre das der verdiente Lohn auch für die vielen Betreuer in den Camps. Die Durchführung der Jugendlager wurde stets tatkräftig gefördert durch die jeweiligen Vorsitzenden des DLVJugendausschusses, derzeit Wolfgang Rummeld; seine Vorgängerin war Hanne Ziemek (beide gehören dem FREUNDE-Vorstand an). Vor allem durch persönliche Ansprache werden wir den Kreis der FREUNDE erweitern und unsere Förderprojekte fortsetzen können. (ah/pb) Heft 2/2009 Leichtathletik INFORMationen 6 FREUNDE-Legenden Maria Jeibmann und Tischi Martens Angeregt durch Nachfragen der jüngeren Generation unter unseren Mitgliedern, aber auch durch die Unkenntnis der diesjährigen Nachwuchs-Preisträger unseres Fördervereins bringen wir in Kurzporträts die beiden herausragenden Persönlichkeiten und ehemaligen Vorsitzenden der „Freunde der Leichtathletik“ in Erinnerung. Maria Jeibmann, geb. Arenz (1927-1993) Maria kam relativ spät als Aktive zur Leichtathletik. Mit 22 Jahren begann sie ihre Karriere in Düsseldorf und war von 1951 bis 1962 eine Spitzenathletin im Bereich des DLV über die 200m und 400m Distanzen. Über die Stadionrunde errang Maria Jeibmann von 1959 bis 1961 dreimal den nationalen Titel. Außerdem war sie Teilnehmerin der EM 1954 in Bern und 1958 in Stockholm. Nach Beendigung der aktiven Laufbahn engagierte sich Maria Jeibmann beim Landesverband Niederrhein im Jugend- und Frauenbereich. Sie erhielt zahlreiche Ehrungen, u. a. 1981 den DLV-Ehrenschild und 1993 den HannsBraun-Gedächtnispreis. Maria Jeibmann war Mitinitiatorin für die Einführung von Nachwuchspreisen durch die Freunde der Leichtathletik. Seit 1994, nach ihrem Tode, wird der Preis für die beste Nachwuchsathletin nach ihr benannt: Maria-JeibmannPreis. Von 1985 bis 1993 war sie Vorsitzende unseres Vereins. Ihre Konsequenz, Sachkenntnis und Objektivität wurden allseits respektiert und anerkannt. Ihr Elan bei der Gewinnung von neuen Vereinsmitgliedern war legendär. Maria Jeibmann Christian „Tischi“ Martens (1909-1991) „Tischi“, wie Christian Martens seit der Jugendzeit gerufen wurde, wuchs in Kiel auf und gründete nach dem 2. Weltkrieg 1946 den Schleswig-Holsteinischen Leichtathletikverband. Ein Jahr später, 1947, wurde er Frauensportwart des Deutschen Leichtathletik Ausschusses (DLA), ab 1949 des Deutschen Leichtathletik Verbandes. Tischi Martens war eines der Gründungsmitglieder der Freunde der Leichtathletik im Jahre 1963 und wurde deren Vorsitzender 1978. Seine Idee war die Einrichtung des „Sommerballs der Leichtathletik“ mit der Premiere 1980 in Gelsenkirchen. Kreativität und Zielstrebigkeit zeichneten ihn aus, diese übertrug er auf seine Vorstandskollegen. Vom DLV wurde er mit dem Hanns-Braun-Gedächtnispreis geehrt, von staatlicher Seite erhielt er das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse. 1985 trat Martens als Vorsitzender der FREUNDE aus gesundheitlichen Gründen zurück und wurde zum Ehrenpräsidenten ernannt. Seit 1994 heißt der Preis für den besten Nachwuchsathleten „Tischi-Martens-Preis“. Christian „Tischi“ Martens 7 Wir über uns Leichtathletik INFORMationen Heft 2/2009 Wir trauern um unsere Mitglieder, die im ersten Halbjahr verstorben sind: Walfried Janssen (Hamburg), Ernst Schnitzler (Leverkusen), Horst Leo Klehr (Mainz), Gretel Kapfhammer (Kelsterbach). Trauer um Karl-Heinz Zündorf Die Leichtathletik trauert um einen ihrer Großen. Karl-Heinz Zündorf, der langjährige Chef der westfälischen Leichtathletik, starb am 4. März im Alter von 81 Jahren nach langer Krankheit. Er hinterlässt auf den verschiedenen Ebenen deutliche Spuren: als Sportwart und Vorsitzender der Leichtathleten im Kreis Hagen, als Vizepräsident Leichtathletik im Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen, als Gründungsvater des Westdeutschen Fußball- und Leichtathletik-Verbandes zusammen mit Paul Rasche und als Mitglied des Verbandsrates im Deutschen Leichtathletik-Verband. Der sportbegeisterte Hagener war auch ein großer Unterstützer und Helfer der FREUNDE. Markenzeichen war sein westfälischer Humor. Karl-Heinz Zündorf war ein Mensch ausgeprägter Charaktereigenschaften: gradlinig, ehrlich und zuverlässig. Für sein unermüdliches Engagement erhielt Karl-Heinz Zündorf u. a. 1995 den DLV-Ehrenschild, 1997 das Bundesverdienstkreuz und 2001 den Hanns-Braun-Gedächtnispreis. Rudolf Schön verstorben Die Freunde der Leichtathletik trauern um Rudolf „Rudi“ Schön. Der allseits geschätzte langjährige Jugendtrainer des DLV verstarb im Alter von 68 Jahren nach kurzer schwerer Krankheit am 26. Mai. Rudi war viele Jahre als Jugendtrainer bis 1990 im Bereich des DVfL der DDR tätig. Nach der Wiedervereinigung wurde er verantwortlich im DLV für die Nachwuchsförderung und die U-18-Nationalmannschaft. Seit Einführung der U-18-Weltmeisterschaften im Jahre 1999 übertrug man ihm die Trainings- und die Mannschaftsleitung in diesem Bereich. Beim Eintritt ins Rentenalter wurde Rudi Schön 2004 als Beisitzer in den Vorstand der FREUNDE gewählt. Mit einem großen Erfahrungsschatz konnte er sein Wissen in unseren Förderverein einbringen. Einige unserer Fördermaßnahmen wurden aufgrund seiner Initiative auf den Weg gebracht. Die offene und optimistische Wesensart machte Rudi Schön zum gefragten Gesprächspartner. Wir werden nicht nur seine Mitarbeit vermissen. Foto: Peter Middel Die besondere Reise für FREUNDE nach Kenia Wie in Leipzig beim FREUNDE-Treffen während der Hallen-DM schon verkündet, plant Robert Hartmann eine 14-tägige Reise nach Kenia mit einer Gruppe von sechs Personen. Die Grunddaten: Kombinierte Erholungs- und Bildungsreise zur Kazi-Mingi-Farm, ca. 8 km von Eldoret. Termin November 2009, Dauer ca. 14 Tage. Die Flugkosten betragen etwa 600 Euro, das Doppelzimmer auf der Farm kostet 40 Euro pro Übernachtung. Sehenswürdigkeiten: Teeplantagen in den Nandi-Hills, größte Flamingoansiedlung der Welt am Lake Nakuru, Kip Keino High School. Hinzu kommen Begegnungen mit ehemaligen Weltklasseläufern sowie ein Treffen mit Brother Colm O` Connell (ehemaliger Schulleiter und Trainer u. a. von Peter Rono und Wilson Kipketer). Die Reiseleitung übernimmt Robert Hartmann selbst. Ein Informationsblatt mit weiteren Einzelheiten können Sie anfordern bei FREUNDE-Vorstandsmitglied Henning Wedderkop, Kirschbaumsweg 6, 45149 Essen, Telefon 0201/715551. Deutschlands vielseitigste Leichtathletin erhielt Ehrenbürgerrechte Im Beisein ihrer Familie, sportlichen Weggefährten und zahlreichen Gästen erhielt Ingrid Mickler-Becker im April aus den Händen von Bürgermeister Franz Holtgrewe (Foto) die Ehrenbürgerrechte ihrer Heimatstadt Geseke. Ingrid Mickler-Becker hat zwei Olympiasiege und zwei EM-Titel errungen, stellte 15 deutsche Rekorde, einen Europa- und einen Weltrekord auf. Bei ihren ersten OS 1960 in Rom war die 17-Jährige die Jüngste im Team und errang Platz 9 im Hochsprung. Bei den OS 1964 schaffte sie Platz 4 im Weitsprung und Platz 8 im Fünfkampf. In Mexiko 1968 gewann sie olympisches Gold im Fünfkampf, belegte jeweils Platz 6 im Weitsprung und mit der 4x100-Meter-Staffel. Unvergessen bleibt ihre Goldmedaille mit der Staffel 1972 in München. Das FREUNDE-Mitglied war auch berufl ich vielseitig und erfolgreich: zunächst Verkäuferin und Gemeinde-Angestellte, studierte sie später Sport, Pädagogik, Soziologie sowie Psychologie und wurde u. a. Staatssekretärin in Mainz. Die FREUNDE-Gemeinde gratuliert! Heft 2/2009 Leichtathletik INFORMationen 8 Unverzichtbarer Wegbegleiter des Spitzensports Das Redaktionsteam der „Leichtathletik INFORMationen“ hatte Gelegenheit, sich im Institut für Biochemie an der Deutschen Sporthochschule in Köln umzuschauen. Gesprächspartner waren Dr. Hans Geyer, stellvertretender Laborleiter und die Lebensmittelchemikerin Nadine Haenelt, tätig im Bereich Anabole Steroide. Den fairen Wettkampf ermöglichen Im Jahre 1977 gründete der Chemiker und ehemalige Radprofi Prof. Dr. Manfred Donike, von der Universität Köln kommend, das Institut an der Sporthochschule und leitete es bis zu seinem Tod 1995. Jetziger Leiter ist Prof. Dr. Wilhelm Schänzer. Aufgabenschwerpunkte sind heute Dopinganalytik und präventive Dopingforschung. Das Institut ist akkreditiertes Prüflabor für Humansport und Pferdesport. Für die über 50 Beschäftigten stellen Dopingkontrollen und die Entwicklung neuer Nachweismethoden den Kernbereich der Tätigkeiten dar. Das Kölner Institut konkurriert dabei weltweit mit den übrigen 33 akkreditierten Laboratorien und zahlreichen weiteren Einrichtungen. Finanzielle Förderung erhalten die Kölner u. a. durch das Bundesinnenministerium, die EU, die WADA (World Anti-Doping Agency) sowie die NADA (Nationale Anti-Doping Agentur); allein 46 Mitarbeiter werden über Drittmittel fi nanziert. Die Rolle von WADA und NADA Ein Quantensprung für die Dopingbekämpfung war die 1999 erfolgte Gründung der WADA, die weltweit die Maßnahmen gegen das Doping im Leistungssport organisiert. Die NADA mit Sitz in Bonn folgte im Jahre 2002. Sie führt im deutschen Sport Dopingkontrollen außerhalb der Wettkämpfe durch, die Wettkampfkontrollen hingegen werden von den einzelnen Verbänden durchgeführt. Die NADA strebt eine Vereinheitlichung an, um eventuelle Interessenkonfl ikte auszuschließen. Kontrollen bei Olympischen Spielen erfolgen in der Regie des IOC, diese Proben werden seit den OS in Athen 2004 acht Jahre lang gelagert, um spätere, verbesserte Untersuchungen zu ermöglichen. Dies führte aktuell zur Überführung von sechs Athleten (darunter drei aus der LA), denen jetzt bei der Nachprobe die Einnahme verbotener Substanzen während der OS in Peking nachgewiesen werden konnte. Nach Aussage von Dr. Geyer setzt sich die IAAF innerhalb der internationalen Sportverbände sehr engagiert im Kampf gegen das Doping ein. In Deutschland existiere ein gutes Kontrollsystem, leider noch längst nicht in allen Ländern. Die WADA leiste überall Entwicklungshilfe, so Dr. Geyer, die Tendenz sei durchaus positiv. Die Kölner sind ständig integriert Dopinganalytiker Nadine Haenelt und Dr. Hans Geyer vom Institut für Biochemie an der Deutschen Sporthochschule in Köln. 9 Leichtathletik INFORMationen Heft 2/2009 Mit dem neuen WADACode und dem neuen NADA-Code gelten seit dem 1. Januar 2009 für die deutschen Athletinnen und Athleten neue Meldepflichten. Für die Topathleten des DLV gibt es folgende Testpools: im internationalen Dialog zum Thema Dopingvorschriften und nutzen ein Mitspracherecht. Meldesystem durch Athletenpass ergänzen? Für unverzichtbar hält Dr. Geyer die inzwischen eingeführten Meldefristen für die Athleten und das Online-Meldesystem namens ADAMS. Er plädiert zudem für einen Athletenpass, der eine bestimmte Anzahl von unangemeldeten Trainingskontrollen zur Voraussetzung für den Start bei internationalen Meisterschaften macht. Dadurch könne die bestehende Chancenungleichheit bei der Entdeckung von Dopingsündern deutlich reduziert werden. Man ist sich in Köln bewusst, dass es einen immerwährenden Wettkampf zwischen den Kontrollgremien und den Betrügern gibt. Als Erfolg ist zu bewerten, dass nach jahrelangen Diskussionen WADA-Blutproben nun überall akzeptiert werden. Die Anzahl der pro Jahr im Kölner Institut untersuchten Proben ist bei 17.000 angelangt. Interessant war zu hören, dass die Zahl der Proben weltweit – auch aus dem Pferdesport – weiter stark zunimmt. Chancengleichheit durch hohe Standards herstellen Beeindruckend war für uns Laien der imponierende „Gerätepark“ des Institutes. Manche Geräte, so informierte man uns, haben Anschaffungswerte von über 200.000 Euro! Detailliert schilderte Nadine Haenelt die Chronologie der Dopingkontrollen, beginnend bei den Probenahmen durch den Kontrolleur über die neutrale Registrierung im Institut bis hin zur Analyse und Lagerung der Proben. Die Identität des Kontrollierten ist jeweils nur dem Kontrolleur, dem betreffenden Verband bzw. der WADA oder NADA bekannt. Im Interesse der Chancengleichheit unserer deutschen Leichtathletik bleibt zu hoffen, dass die von Dr. Geyer angesprochene Entwicklungshilfe für einige IAAF-Verbände zu der gewünschten Harmonisierung im Standard der Dopingkontrollen führt. (sl) • den Internationalen Registered Testing Pool der IAAF (IAAF-RTP), • den Registered Testing Pool der NADA (NADA-RTP), In den IAAF-RTP gehören automatisch die 50 Besten ihrer Disziplin weltweit. Diese 50 sowie alle A-Kader-Athleten und ausgewählte B-Kader-Athleten gehören zum NADA-RTP. Über die Aufnahme von Athleten entscheiden die IAAF bzw. die NADA. Die Athleten werden von der IAAF bzw. der NADA über die Aufnahme in einen bestimmten Testpool informiert und erhalten schriftlich auch Mitteilung, wenn die Mitgliedschaft aufgehoben wird. Nach der Zugehörigkeit zu einem Testpool richten sich auch die Meldepfl ichten. • Angaben über Aufenthaltsort und Erreichbarkeit • Festlegung eines 1-StundenFensters • Medizinische Ausnahmegenehmigungen und Medikamente • Abgabepflicht der WhereaboutInfos quartalsweise im Voraus sind online in ADAMS einzugeben. ADAMS ist das globale Informationssystem, mit dem WADA, NADA und, seit Anfang 2009, auch die IAAF arbeiten. Eine Mehrfachabmeldung ist somit nicht mehr erforderlich. Heft 2/2009 Leichtathletik INFORMationen 10 Gustav Schröder wird 80 Jahre jung Siegerehrung nach dem 10.000-m-Lauf beim Internationalen in Solingen 1957 (v. l.) Gustav Schröder, Herbert Schade und Emil Zatopek Wer sich so topfit wie Gustav Schröder fühlt, braucht sich bezüglich seines Alters keine Sorgen zu machen. Daher wird Deutschlands bekanntester Leichtathletik-Fotograf, dessen Markenzeichen die Baskenmütze und der Fotolatz mit der Nummer 13 sind, seinen 80. Geburtstag am 21. Juni beim Internationalen Mehrkampf-Meeting in Ratingen auf dem Sportplatz verbringen und wieder Jagd auf Bilder machen. Gustav Schröder hat seit Anfang der 70ger Jahre mehrere hunderttausend Fotos aufgenommen, so dass er 100 (!) Jahre brauchen würde, um alle seine Werke zu digitalisieren und zu archivieren. Dabei ist Schnelligkeit bei ihm Trumpf – als Fotograf und damals Aktiver. Unvergessen ist sein großes Rennen bei einem Leichtathletik-Sportfest 1957 in Solingen, als er über 10.000 m hinter dem vierfachen Olympiasieger Emil Zatopek und dem Olympiadritten über 5.000 m, Herbert Schade, in hervorragenden 31:30 Minuten den dritten Platz belegte. Ein Bild, das Gustav Schröder zusammen mit den Langstrecken-Idolen von einst bei der Siegerehrung zeigte, prägte sein Leben entscheidend. Fotos: Privat Schröder „Ich bin von zahlreichen Leuten auf dieses Foto angesprochen worden. Da habe ich gesehen, welche große Wirkung von Bildern im Gegensatz zum Text ausgeht.“ Dass der Düsseldorfer pfeilschnell war, bewies er bereits als 15-Jähriger, als er während einer Kinderlandverschickung im Erzgebirge als einziger von 360 Schülern desertierte, denn die Jungen sollten gegen die Rote Armee an die Front geschickt werden. Gustav Schröder wird heute noch ganz mulmig: „Wenn sie mich erwischt hätten, hätten sie mich an die Wand gestellt.“ Als Fotograf erkannte er schnell, welche Motivation ein Bild für die weitere sportliche Entwicklung eines Jugendlichen haben kann, daher hat er sich recht früh auf die Nachwuchs-Leichtathletik konzentriert. Besonders stolz ist er darauf, dass er einige Top-Athleten wie Willi Wülbeck und Jürgen Hingsen bereits fotografiert hatte, als sie noch unbekannt waren. Die rheinische Frohnatur kennt alle und alle kennen ihn. Seine Freundlichkeit, seine menschliche Wärme und seine aufmunternden Worte in der angespannten Wettkampf-Situation verschaffen ihm den Zugang zu den Sportlern, so dass er keine Schwierigkeiten hat, sie vor seine Kamera zu bringen. „Der gute Kontakt zu den Athleten ist für mich die wichtigste Voraussetzung für gute Bilder. So wie ich ihnen gegenübertrete, präsentieren sie sich auch mir gegenüber, “ erläutert Gustav Schröder. Der ehemalige Langstreckler ist abergläubisch. Daher trägt er bei Veranstaltungen immer eine Baskenmütze und den Fotolatz mit der 13. Die Baskenmütze, die er schon als Kind getragen hat, ist für ihn ein Symbol für Freiheit, Kunst und seine linke Gesinnung, zu der er sich offen bekennt. Nach dem Abitur studierte der gebürtige Düsseldorfer in Leipzig Philosophie und Germanistik. Hauptberuflich Personalchef einer Stahlbaufi rma, belieferte er als Pressewart des Kreises Düsseldorf/Neuss zahlreiche Zeitungen mit Texten und Fotos. Von 1970 bis 1983 übernahm er die Sportredaktion der Westdeutschen Zeitung (WZ), arbeitete dort aber nicht nur für den Sport. 1983 gründete er dann seine eigene Agentur (www.rheinruhr-foto.de). FREUNDE-Mitglied Gustav Schröder, der in der weltbekannten Leichtathletik-Zeitschrift „Track and Field News“ im Impressum einmal unter den zehn weltbesten Leichtathletik-Fotografen stand, hat die Leichtathletik-Berichterstattung in der Nachkriegszeit entscheidend mitgeprägt, und er wird sie weiterhin mitgestalten. Der Geburtstagsjubilar ist ein lebender Beweis dafür, dass Sport jung hält und Arbeit Spaß macht. Peter Middel 11 Leichtathletik INFORMationen Heft 2/2009 Speer-Sponsoring in Eberswalde FREUNDE unterstützen Deutschen Jugendmeister Vor einigen Monaten erreichte die FREUNDE ein Hilferuf aus dem brandenburgischen Eberswalde. Adrian Richter, hoffnungsvolles Nachwuchstalent und Deutscher Meister 2008 im Speerwurf bei der männlichen Jugend B mit 70,78m, war nur mit unzureichendem Material, sprich Speer, ausgestattet. Die SV Medizin Eberswalde verfügte nicht über die Mittel, um ihrem Athleten ad hoc helfen zu können. Die FREUNDE sind zwar keine Organisation für Materialbeschaffung, kennen aber Mittel, Wege und Personen, die weiterhelfen können. Klaus Wolfermann, Olympiasieger 1972 im Speerwurf und langjähriges FREUNDE-Mitglied, erfuhr von Adrians Hilferuf, suchte und fand einen großzügigen Sponsor. Sport Erhard aus Rotenburg a.d.Tauber stellte einen qualitativ hochwertigen Speer zur Verfügung. Rudi Schön, ehemaliger DLV-Jugendtrainer und als Beisitzer im Vorstand der Freunde der Leichtathletik, übergab den Speer in Vertretung von Klaus Wolfermann und im Namen der Firma Sport Erhard an den jungen Athleten. Die lokale Presse, die Märkische Oderzeitung (MOZ), berichtete über das Engagement der FREUNDE und stellte uns freundlicherweise das nebenstehende Foto zur Verfügung. (sl) FREUNDE-Vorstandsmitglied und Bundestrainer a.D., Rudi Schön, Adrian Richter und Vereinstrainer Herwig Biering (v.l.n.r.) mit dem neuen Wurfgerät. Foto: T. Burckhardt, Märkische Oderzeitung Sonderbriefmarken „WM Berlin 2009“ Ein FREUNDE-Mitglied war Ideengeber Seit Anfang April diesen Jahres sind bei der Post vier Sonderbriefmarken mit dem Thema „Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Berlin“ erhältlich. Dabei ging unser langjähriges Mitglied (seit 1984) Horst Weustenhagen aus Köln als Sieger des Ideenwettbewerbs „Setze ein Zeichen“ hervor. Dieser Wettbewerb wurde vom Bundesministerium der Finanzen ausgerichtet. Zur offiziellen Präsentation der Briefmarken-Serie erhielt Horst Weustenhagen eine Einladung der Stiftung Deutsche Sporthilfe und des Organisationskomitees der 12. IAAF-Weltmeisterschaften. Bundesfi nanzminister Peer Steinbrück übergab unserem Vereinsmitglied am 31. März ein Album mit den Erstdrucken der Marken. Sicherlich ein tolles Erlebnis für Horst Weustenhagen. Es bleibt festzuhalten: erstmals seit den EM 1986 in Stuttgart gibt die Deutsche Post dank Horst Weustenhagen wieder Sonderbriefmarken mit dem Thema „Leichtathletik“ heraus. Ein Beispiel, wie jeder von uns die Kernsportart Leichtathletik in den Blickpunkt der Öffentlichkeit und des Interesses rücken kann. Herzlichen Glückwunsch nach Köln! (sl) FREUNDE-Mitglied Horst Weustenhagen mit Finanzminister Peer Steinbrück bei der Übergabe des Albums mit der Erstausgabe. Sportreisen 09/10 12. IAAF Leichtathletik Weltmeisterschaften Berlin OLYMPIASTADION, 15. BIS 23. AUGUST 2009 ■ WM-KOMPLETTPAKET „WM-TOTAL“ 14. BIS 23. AUGUST 2009 ■ EINGESCHLOSSENE LEISTUNGEN + + + + + + + + Neun Hotelübernachtungen im gebuchten Hotel Täglich Frühstücksbüfett Dreistündige Spreefahrt inklusive Transfers WM-Dinner am 14. August Große WM-Party am 22. August Vietentours-eigene Reiseleitung Polyglott-Reiseführer Berlin Infopaket, Stadtplan und WM-Pin ■ WM-WOCHENEND-PAKET „START“ 14. BIS 16. AUGUST 2009 ■ WM-WOCHENEND-PAKET „FINISH“ 21. BIS 23. AUGUST 2009 ■ EINGESCHLOSSENE LEISTUNGEN + + + + + + Zwei Übernachtungen Täglich Frühstücksbüfett WM-Dinner am 14.8. oder WM-Party am 22.8. Vietentours-eigene Reiseleitung Polyglott-Reiseführer Berlin Infopaket, Stadtplan und WM-Pin ■ WM-TICKETS AT-BER0109: Dauer-Ticket „Finish Line Area“ (15.-23.8.) 1.200 € AT-BER0209: Dauer-Ticket im Block O oder P (15.-23.8.) 587 € AT-BER0309: Zwei-Tages-Ticket im Block O oder P (15./16.8) 187 € AT-BER0409: Zwei-Tages-Ticket im Block O oder P (22./23.8) 187 € Block O oder P bei Buchung angeben. Eintrittskarten gelten als Fahrschein für den ÖPNV. ■ PAKET-PREISE Das Novotel am Tiergarten**** liegt zwischen Kurfürstendamm und Brandenburger Tor mit idealer Anbindung zum Hauptbahnhof. Die Zimmer verfügen über Bad/Dusche, WC, TV, W-Lan, Klimaanlage. AT-BER4109: 1.099 € p.P. im DZ, EZ-Zuschlag: 538 € (14.-23.8.) AT-BER4209: 328 € p.P. im DZ, EZ-Zuschlag: 119 € (14.-16.8.) AT-BER4309: 395 € p.P. im DZ, EZ-Zuschlag: 119 € (21.-23.8.) Mercure an der Charité***, nahe des Regierungsviertels im historischen Zentrum Berlins gelegen. Die Zimmer verfügen über Bad/ Dusche und WC, TV, W-Lan sowie Klimaanlage. AT-BER4409: 989 € p.P. im DZ, EZ-Zuschlag: 575 € (14.-23.8.) AT-BER4509: 298 € p.P. im DZ, EZ-Zuschlag: 128 € (14.-16.8.) AT-BER4609: 368 € p.P. im DZ, EZ-Zuschlag: 128 € (21.-23.8.) Das Ibis Berlin Potsdamer Platz** im Stadtzentrum und verkehrgünstig zum Olympiastadion gelegen. Die Zimmer verfügen über Bad/Dusche und WC, TV, W-Lan sowie Klimaanlage. AT-BER4709: 649 € p.P. im DZ, EZ-Zuschlag: 379 € (14.-23.8.) AT-BER4809: 228 € p.P. im DZ, EZ-Zuschlag: 85 € (14.-16.8.) AT-BER4909: 295 € p.P. im DZ, EZ-Zuschlag: 85 € (21.-23.8.) ■ DEUTSCHE MEISTERSCHAFTEN HALLE KARLSRUHE 27./28. FEBRUAR 2010 Hotel und Tickets ■ HALLEN-WELTMEISTERSCHAFTEN DOHA, VEREINIGTE ARABISCHE EMIRATE 12. BIS 14. MÄRZ 2010 Flug, Transfers, Hotels, Sightseeing und Tickets ■ EUROPAMEISTERSCHAFTEN BARCELONA 26. JULI BIS 1. AUGUST 2010 Flug, Transfers, Hotels, Sightseeing und Tickets Vietentours GmbH · Dohlenweg 9 · 40668 Meerbusch · Tel.: 0211 - 17 700 - 20 · Fax: 0211 - 17 700 17 Aktuelle Informationen und Reiseangebote unter www.vietentours.de 13 Leichtathletik INFORMationen Heft 2/2009 Turin, Turin, die FREUNDE fuhren nach Turin Anfang März machten sich rd. 50 FREUNDE auf den Weg nach Turin, um die deutsche Leichtathletiknationalmannschaft während der HallenEM moralisch und stimmkräftig zu unterstützen. Unter den Teilnehmern der von Andreas Schmitz von Vietentours sehr gut organisierten Reise befand sich als prominente Begleiterin die charmante Marlies Göhr aus Jena, uns allen noch als einstmals schnellste Läuferin der Welt in bester Erinnerung. Die Olympiastadt von 2006 empfi ng uns mit unfreundlichem Wetter, das sich jedoch von Tag zu Tag spürbar besserte. Am Tag nach der Ankunft war die Vietentoursgruppe per Bus und örtlicher Reiseführerin ganztägig unterwegs, um die Sehenswürdigkeiten der Stadt wie Kathedrale, Valentinoschloss, Piazza Castello, Palazzo Reale, das imposante Bauwerk „Mole Antonelliana“ (Wahrzeichen der Stadt), Olympiastadion sowie Land und Leute bei der Weiterfahrt in die Region Piemont kennen zu lernen. Ein Höhepunkt war die Weinprobe mit reichhaltiger Brotzeit auf einem idyllischen Weingut. Am ersten Wettkampftag trafen sich die Fangruppen im „Oval Lingotto“, um die für die deutsche Mannschaft so erfolgreich verlaufenden Europameisterschaften drei Tage vor Ort zu verfolgen. Ein weiteres Highlight für die Vietengruppe war am letzten Wettkampftag der Besuch im deutschen Mannschaftshotel zum gemeinsamen Mittagessen und lockeren Sporttalk mit Teilnehmern der DLV-Nationalmannschaft. DLV-Mediendirektor Peter Schmitt erwartete für den Schlusstag noch gute Resultate für das deutsche Team. Die Voraussage traf dann auch voll ein (alle Ergebnisse unter www.leichtathletik.de). Die vielen Medaillen wurden von den FREUNDEN lautstark in der Halle und auch noch am Abend gebührend gefeiert. Der Wochenbeginn brachte herrlichen Sonnenschein. Viele Reiseteilnehmer vertieften bei weiteren Besichtigungen ihre Eindrücke von der pulsierenden Großstadt am Po, bevor es zurück in das winterliche Deutschland ging. Kurt Bachmann An den Förderverein Freunde der Leichtathletik Auf der Leiten 8 D - 82377 Penzberg Ich möchte den Förderverein Freunde der Leichtathletik e.V. unterstützen und werde O Mitglied (Jahresbeitrag 50 Euro) O Mitglied als Ehepartner/Partner (Jahresbeitrag 25 Euro) Einzugsermächtigung: Ich ermächtige Sie widerruflich, die Beiträge zu Lasten des Kontos Nr.: BLZ: Bank: einzuziehen. Name: Anschrift: Geburtsdatum: (Angabe freiwillig) Datum: Unterschrift: Mitten im internationalen Publikum: ein Teil der deutschen Fangruppe in Turin Übrigens: Spenden auf unser FdL-Konto sind willkommen und steuerlich absetzbar! Commerzbank Nürnberg Kto.-Nr. 5 222 955 (BLZ 760 400 61) Heft 2/2009 Leichtathletik INFORMationen 14 Litauen – kleines Land, großer Gastgeber Vom 16. bis 19. Juli 2009 finden in Kaunas die U-23-Europameisterschaften in der Leichtathletik statt. Grund genug, mit dem Präsidenten des litauischen Leichtathletik-Verbandes Eimantas Skrabulis über die Geschichte und aktuelle Situation der Leichtathletik in Litauen zu sprechen. Ein Sprinter als Präsident Zur Person: Eimantas Skrabulis, Jahrgang 1965, war in der zweiten Hälfte der 80er Jahre einer der besten Sprinter in der Sowjetunion (Litauen war bis 1990 litauische Sowjetrepublik). Seine Bestleistungen über 100 m sind handgestoppte 10,1 sec so wie elektronisch ermittelte 10,35 sec. Auch seine beiden Söhne Kostas und Martas sind aktive Sprinter und gehören im Junioren- bzw. Jugendbereich zur nationalen Spitze. Seit kurzem ist Eimantas Skrabulis Mitglied des NOK Litauens. mit knapp 3,5 Millionen Einwohnern, immerhin 6.000 aktiven Leichtathleten, ca. 300-350 Trainern und 60 Vereinen. Eimantas Skrabulis erwähnt stolz, dass zum jetzigen Zeitpunkt (Anfang Mai 2009) bereits 80 Athletinnen und Athleten die internationalen Normen für die diesjährigen Meisterschaften erfüllt haben (WM in Berlin, JugendWM in Südtirol, U-23-EM in Kaunas, Junioren-EM in Novi Sad). Leichtathletikzentrum Kaunas Zentrum der litauischen Leichtathletik ist Kaunas mit dem „Darius und Girenas-Stadion“, Fassungsvermögen ca. 14.000 Zuschauer. Die Wettkampfstätten erhalten für die Meisterschaften einen neuen Kunststoffbelag. Für die EM haben 48 Nationen mit 1.450 Aktiven und Betreuern gemel- det. Die Gastgeber machen sich berechtigte Medaillenhoffnungen, vor allem über 100 m bei den Frauen und über 800 m bei den Frauen und Männern. Der litauische Leichtathletikverband wurde 1921 gegründet, nachdem Litauen 1918 die Unabhängigkeit erlangt hatte. 1940 verlor Litauen diese wieder und war bis 1990, unterbrochen durch die deutsche Okkupation während des 2. Weltkrieges, eine Sowjetrepublik, also Bestandteil der UdSSR. Seit 1991 ist Litauen eine parlamentarische Demokratie und wurde später Mitglied der EU und der NATO. Herausragende Athleten Vilhelmina Augustinaviciute (Bardauskiene): die erste Frau, die über 7 m weit sprang und den Landesrekord mit 7,09 m seit 1978 (seinerzeit WR) hält. Die sprintstärkste Familie Litauens: Martas (Jg. 1989), Eimantas und Kostas (Jg 1992) Skrabulis Litauen ist nun zum zweiten Male Gastgeber von internationalen Meisterschaften. Nach den U-19-Europameisterschaften im Jahre 2005 in Kaunas finden dort in diesem Jahr die U-23-Europameisterschaften statt. Ein weiteres Highlight für dieses baltische Land, denn die Hauptstadt Vilnius ist Kulturhauptstadt Europas 2009 und die Litauer feiern hier und heute das 1000-jährige Bestehen eines litauischen Staatengebildes. Dies alles ist bemerkenswert für ein Land Das „Darius und Girenas-Stadion“ in Kaunas bietet Platz für 14.000 Zuschauer. 15 Leichtathletik INFORMationen Heft 2/2009 Virgilijus Alekna im Mittelpunkt nach seinem letzten Titelgewinn bei der WM 2005 in Helsinki. Egle Balciunaite, Jg. 1988, ist eine Medaillienhoffnung Litauens über die 800m (rechts). Romas Ubartas: Olympiasieger 1992 in Barcelona im Diskuswerfen. Virgilijus Alekna: zusammen mit Lars Riedel der überragende Diskuswerfer der letzten 20 Jahre weltweit. Alekna gewann Gold in Sydney 2000 und in Athen 2004 (nach der Disqualifi kation des Ungarn Fazekas). 2003 und 2005 wurde er Weltmeister. Seine Bestleistung beträgt 73,88 m. In Berlin will er wieder vorne mitmischen. Austra Skujyté, wurde bei der WM 2001 in Edmonton Sechste und bei der EM 2002 in München Vierte im Siebenkampf. Bei den OS 2004 in Athen konnte sie mit persönlicher Bestleistung von 6.435 Punkten die Silbermedaille hinter Carolina Klüft (SWE) gewinnen. Es folgten ein vierter Platz bei der WM 2005 und ein sechster Platz bei der WM 2007. Eine kleine Fangruppe, allesamt FREUNDE-Mitglieder, freut sich auf die Reise nach Kaunas, auf interessante Wettkämpfe, auf touristische Highlights mit herzlicher Gastfreundschaft der Bewohner von Kaunas. (sl) Lina Grincikaite, Jg. 1987, lief bei den OS in Peking 2008 die 100 m in 11,33 sec (vorn). Fotos: Alfredas Pliadis, pb Nijole Sabaite: Silbermedaillengewinnerin in München 1972 über 800 m, damals knapp von Hildegard Falck geschlagen. Heft 2/2009 Leichtathletik INFORMationen 16 Gefragte deutsche Wertarbeit oder „Eine Hürde muss klappern!“ International gefragt ist neben dem Sportstättenbau auch der Sportgerätebau deutscher Unternehmen. Einer der typisch mittelständischen Betriebe befindet sich in Roxel, einem Vorort von Münster. Jährlich produziert dort die Firma Schäper u. a. 500 Absprungbalken, rund 1.000 Hürden und 3.000 Tore. Die zwei Dutzend Beschäftigten arbeiten zu einem Drittel für die Leichtathletik, zu zwei Dritteln für den Ballsport. Vom Holz zum Aluminium Der Seniorchef, ein Tischlermeister, begann vor knapp 50 Jahren Fußball- und Handball-Torbalken so zu bauen, dass sie nicht durchhingen. Kugelstoß- und Weitsprungbalken, die sich nicht mehr verzogen, erweiterten alsbald die erfolgreiche Produktpalette. Als im April 1971 beim Spiel Borussia Mönchengladbach gegen Werder Bremen Gladbachs Stürmer Laumen in der 88. Minute ins Tornetz fiel und der Torpfosten brach, brach damit auch der Verkauf von Holztoren ein. Zeitgleich wurden für die OS in München Käfige für die Wurfdiszipli- nen ausgeschrieben. Jetzt war handwerkliches Geschick im Metallbau und Schweißtechnik bei der Verarbeitung von Aluminium gefragt. Der heutige Juniorchef, Feinwerkmechanikermeister und Maschinenbautechniker, entwickelte in den darauf folgenden Jahren u. a. das mobile Schutzgitter für den Hammer- und Diskuswurf. Auch Absprungbalken, Einstichkästen und Sprungständer wurden weiter verbessert und mit dem Markenzeichen „Made in Germany“ vermarktet. Da sich der Export von großvolumigen Produkten nicht immer lohnt, wird in aller Welt mit Partnern zusammengearbeitet. Vor Ort konkurriert man dann nicht selten neben den örtlichen Anbietern auch mit weiteren deutschen Mitbewerbern. Man kennt sich und die gemeinsamen Probleme des Marktes. Vom Wert des IAAF-Zertifi kats Während zum Beispiel für das obligatorische und zugleich verkaufsfördernde IAAF-Zertifi kat hierzulande nicht nur Gebühren zu entrichten sind, sondern auch die Einhaltung umfangreicher Qualitätsstandards erforderlich ist, ist dies weltweit nicht unbedingt der Fall. Splitternde Hürdenleisten, scharfkantige Gestänge, klemmende oder gar eingerostete Arretierungen mit IAAF-Siegel zu Dumpingpreisen allein sind keine Herausforderungen für die deutschen Sportgerätebauer. Da hilft handwerkliche Solidität und Innovation; Qualitätsunterschiede sind auch für den Laien unübersehbar. Aber auf dem Weltmarkt spielen – ebenso wie in anderen Branchen – weitere Komponenten nicht selten eine entscheidende Rolle. Die Globalisierung hat also den westfälischen Familienbetrieb Schäper längst erreicht, der auf jede Veränderung mit immer neuen Ideen parieren muss. Zu den Firmenangehörigen gehören deshalb gegenwärtig nicht zufällig Hospitanten aus Frankreich und China. Exportiert wird in alle europäischen Länder und sämt- 17 liche Himmelsrichtungen. Der leichtathletische Produktbereich hat sogar zunehmende Tendenz, auch wenn hierzulande Bundesligisten auf reine Fußball-Arenen drängen und Stadion-Sanierungen derzeit nicht gerade die Prioritätenlisten anführen. Was den Athleten interessiert Warum müssen eigentlich Kugelstoßringe immer Pfützen haben, verschmiert sein und sich in Auflösung befi nden? Es gibt natürlich längst Anlagen mit fertig eingegossener Betonplatte, Konsolen für den Stoßbalken und einem Revisionsschacht für den Wasserabfl uss. Die meisten Anlagen in Deutschland sind allerdings mehr als 20 Jahre alt und auch heute noch wird dem Platzwart zugetraut, den Beton selbst anzurühren und ohne Risse beim Abbinden hinzubekommen. Leichtathletik INFORMationen Heft 2/2009 Von Abdeckvorrichtungen, die bei Sprunganlagen inzwischen gängig sind, ganz zu schweigen – während man auf Schalke gleich das gesamte Spielfeld hin und her fahren lässt. Alles lediglich eine Frage der Prioritäten und des Geldes. Konstruktiv keinerlei Herausforderung und angesichts des ständigen Wirbels etwa unserer Sportschuhproduzenten um Profi l und Standfestigkeit ein schlechter Scherz. Bei entsprechendem Stellenwert gäbe es dann sicher auch längst passende Ringprofi le oder Strukturfolien, die zur Reduzierung von Fehlwürfen im Hammerwurfkäfig beitragen würden. Alles Machbare ist allerdings nicht in jedem Fall auch wünschenswert. Der Leichtathletik verbunden Juniorchef Ulrich Schäper ist Mitglied im Normenausschuss; seit auch Schwester Cornelia und Schwager Josef Hesse (beides Kaufleute) im Unternehmen tätig sind, gehört die Firma zu den Partnern verschiedener Ballsport- und Leichtathletikverbände. Dieses Engagement – dazu gehört auch die spontane Mitgliedschaft bei den FREUNDEN – lediglich als marktkonformes Verhalten darzustellen, wäre zu oberflächlich. Ein waschechtes Familienunternehmen, bei dem Wohnungen und Werkstätten keine 10 Meter auseinander liegen und ein verbogener Absprungbalken notfalls auch noch um 23 Uhr ausgetauscht werden kann, ist auf ständige Kommunikation und partnerschaftlichen Umgang mit seinen Kunden angewiesen. Nur so erfährt man zum Beispiel, dass nach Kyrill auch Stahl als Werkstoff für Schutzgitter bei Hammer- und Diskuswurf wieder gefragt sein könnte … (pb) Unterschiedliche Qualitätsstandards im Hürdenbau werden hier deutlich sichtbar. Beim Sportgerätebauer spielt Sicherheit eine große Rolle. Heft 2/2009 Leichtathletik INFORMationen 18 Leichtathletikinformationen FREUNDE-Treffen und Mitgliederversammlung in Ulm Wie schon berichtet, fi ndet unser FREUNDE-Treff am 4. Juli, 19.00 Uhr im Wirtshaus Krone, Kronengasse 4, 89073 Ulm, statt. Erfreulicherweise konnten wir Werner Köster, bekannter Manager im deutschen Sportgeschehen, zu einem Vortrag bei uns FREUNDEN gewinnen. Er wird uns Generelles über die Vermarktung deutscher Spitzensportler nahe bringen und über die Stelllung der deutschen Leichtathletik im internationalen Vergleich und in der Gegenüberstellung zu anderen populären Sportarten aus seiner Sicht berichten. Da wir mit einer regen Teilnahme rechnen dürfen, bitten wir um Anmeldung bei unserem Vorsitzenden Hans Schulz an die Fax-Nr.: 0 23 66/9 37 75 oder per E-mail an hgschulz@woboge.schule-re.de. Auch auf unsere Mitgliederversammlung am am 5. Juli um 11.00 Uhr im Tennisclub SSV Ulm (direkt am Stadion) weisen wir nochmals hin. Näheres unter www.fdlsport.de, Rubrik Aktuelles und in unserer Ausgabe 1/2009 der Leichtathletik INFORMationen. Deutsche Jugendmeisterschaften vom 7. bis 9. August in Rhede Zum dritten Mal fi nden die vom LAZ Rhede und dem LV Nordrhein organisierten Deutschen Jugendmeisterschaften, Deutschen B-Jugendmeisterschaften und die Staffelmeisterschaften am Rande des Münsterlandes statt. Das Sportzentrum Rhede ist gleich über mehrere Autobahnen (Abfahrt Bocholt) sehr gut erreichbar. Teilnahmeberechtigt sind die Jahrgänge 1990 -1993 bzw. 1992 -1993. Die notwendigen Mindestleistungen für die Startberechtigung liegen beispielsweise für die weibliche Jugend B im Weitsprung bei strammen 5,75 m oder bei 42 m Speer; die männlichen A-Jugendlichen müssen eine Vorleistung von 7 m im Weitsprung oder 50,2 über die 400 m erbringen. Prominentester Leichtathlet aus Rhede ist Daniel Schnelting (Tischi-Martens- Preisträger des Jahres 2005), der im Juli 2007 in Erfurt überraschend den Deutschen Meistertitel über 200 Meter holte und seinen Erfolg ein Jahr später in Nürnberg wiederholte konnte. Poloshirts „FREUNDE der LEICHTATHLETIK“ Der Verkauf geht weiter, das Angebot bleibt unverändert. Unser hochwertiges Poloshirt aus der Kollektion der Nationalmannschaft erhalten FREUNDE-Mitglieder zu 19,90 Euro frei Haus geliefert. Je eine rote Kappe gibt es bei Bestellungen von je 2 Hemden gratis hinzu. Folgende Größen sind verfügbar: S, M, L, XL, XXL. Denken Sie bitte daran, dass Sie mit dem Kauf unserer Shirts die junge deutsche Leichtathletik unterstützen. Bestellungen sind per Telefon oder Fax oder E-mail an unsere Geschäftsstelle zu richten. Die erste Bewährungsprobe haben unsere neuen Poloshirts bei strahlendem Sonnenschein in Götzis glänzend bestanden. Mit Mohnstreusel auf 8.522 Punkte – kein Doping! Aufmerksame Leser haben die Redaktion der „Leichtathletik INFORMationen“ darauf hingewiesen, dass die Gabe von Mohn an Michael Schrader (siehe Bericht in Leichtathletik INFORMationen Ausgabe 1/2009) gegen die Dopingregeln verstoßen hat. Stimmt! Allerdings hätte der Überraschungssieger von Götzis fast ein ganzes Blech Mohnkuchen essen müssen, um bei einer Kontrolle Probleme zu bekommen, wurde uns beim Besuch im Kölner Dopinglabor versichert. Die 30 nach Götzis angereisten FREUNDE konnten daher dem ersten deutschen Sieger seit 19 Jahren bei seinem Wettkampf unbeschwert zujubeln. Auch Pascal Behrenbruch (8.374 Punkte) und Norman Müller (8.272 Punkte) übertrafen mit Bestleistungen und Platz 3 bzw. 6 die Erwartungen. Lilli Schwarzkopf (6.337 Punkte), Julia Mächtig und Jennifer Oeser übertrafen mit jeweils 6.320 Punkten und den Plätzen 4. 5 und 6 ebenfalls die Norm. Wer nach Berlin fährt, entscheidet sich in Ratingen. 19 Leichtathletik INFORMationen Heft 2/2009 Vereinigung Ehemaliger Leichtathleten e.V. gegründet 1946 1. Vorsitzender: Jörg Lawrenz, Vossbarg 34, 24598 Boostedt, Telefon und Fax: (04393) 972673 2. Vorsitzender: Peter Laufer, Ziegeleistr. 2, 15345 Altlandsberg-Gielsdorf, Telefon: (03341) 25136 Redaktion: Frank Scheffka, Brandenburger Str. 24A, 27755 Delmenhorst, Telefon: (04221) 5877925 bzw. (0179) 7413879 VEL-Treffen während der Leichtathletik WM in Berlin Wir laden für Mittwoch, den 19. August, alle VEL-Mitglieder – auch die FREUNDE sind gern gesehene Gäste – zu einem gemütlichen Treffen ab 13.30 Uhr im Biergarten des Restaurants Loretta in Wannsee ein. Der Treffpunkt ist vom Olympiastadion mit der S-Bahn leicht und schnell zu erreichen: Vom S-Bahnhof Olympiastadion fährt man mit der S 9 oder S 75 in Richtung Westkreuz, dort Umsteigen in die S 7 in Richtung Potsdam. Nach drei Stationen ist man in Wannsee. Vom Bahnhofsvorplatz sind es an der Ladenzeile entlang etwa 150 Meter zum Loretta. Der Biergarten liegt auf einer kleinen Anhöhe und bietet eine schöne Aussicht auf den Großen Wannsee. Für den (unwahrscheinlichen) Fall, dass es an diesem Tag regnen sollte, treffen wir uns im Restaurant im Bahnhof Wannsee. Der Vorstand freut sich auf ein fröhliches Wiedersehen! Unsere Geburtstagskinder Juli 4. Walter Konrad 81 Via Giacomo Matteotti 1004, I-21020 Cadrezzate VA, Italien 8. Rolf Lamers 82 Taunusblick 6c, 56112 Lahnstein 9. Hanfried Oertel 84 Klappergasse 36, 55469 Simmern 10. Manfred Preußger 77 BS Steinfeld 76, 04827 Gerichshain 16. Gerd Wessig 50 Drosselweg 5, 19069 Rugensee 17. Peter Kraus 77 Hochbirk 16, 82064 Straßlach 18. Renate Bohla 76 Siedlung West 81, 04821 Brandis 18. Leonhard Pohl 80 Berliner Str.24, 64319 Pfungstadt 26. Karl-Heinz Steinhoff 79 Otto-Hahn-Weg 4A, 38302 Wolfenbüttel 26. Lothar Beckert 78 Kastanienallee 17, 15344 Strausberg 28. Monika Beckert 77 Kastanienallee 17, 15344 Strausberg August 1. Annelore Preußger 76 BS Steinfeld 76, 04827 Gerichshain 2. Hans-Joachim Funke 89 Bolivarallee 24, 14050 Berlin 2. Wilhelmine Peugler 88 Wilhelm-Albrecht-Str.5, 91781 Weissenburg/Bayern 4. Lothar Knoerzer 76 Boeckhstr.44, 76137 Karlsruhe 7. Manfred Pohl 70 Völklinger Weg 34, 60529 Frankfurt 10. Dr. RolfStätter 81 Parktorweg 3, 78713 Schramberg 11. Dr. Willi Pfeifer 89 Roonstr.10, 67655 Kaiserslautern 18. Prof. Dr. Manfred Steinbach 76 Herrenwiesenring, 53501 Grafschaft- Nierendorf 20. Ruth Wiederhold 86 Dimpfelstr.30, 04347 Leipzig 20. Betta Meister 80 Parkstr.22, 82049 Pullach 23. Gabriele Spitzmüller 78 Waldstr.1, 77787 Nordrach 24. Wolfgang Troßbach 82 Kardinal-Schulte-Str.33, 51429 Bergisch-Gladbach Für Spenden danken wir sehr herzlich! Hilmar Dressler 13. Peter Offermann 75 Hermannstr.8, 65366 Geisenheim 17. Gretel Schmidt 77 Emile-Zola-Str.30 16540 Hohen Neuendorf 17. Hermann Eberlein 92 Plettstr.71, 81735 München 18. Doris Oberbeck 76 Fürst-Joh.-Aug.-Str.3, 56564 Neuwied 19. Dr. Oskar Wegener 81 Fasanenweg 21, 22926 Ahrensburg 20. Alfons Ida 76 Niederstr.10, 46509 Xanten 21. Klaus Keilitz 76 Eibacherhauptstr.93, 90451 Nürnberg 22. Helmut Frank 76 Groter Kamp 11, 48599 Gronau 28. Gustav Disse 76 Hermann-Bittner-Str.28, 44869 Bochum 28. Hans Geister 81 Dahler Dyk 88a, 47803 Krefeld September 8. Hans-Jürgen Jenss 78 115 Fisher Road, Mahwah NJ 07430/USA 9. Ernst Grässle 87 Höfenerstr.69,75323 Bad Wildbad 10. Dolf Kluck 77 Königsberger Str.9,64319 Pfungstadt 11. Maria Helm 85 Robert-Leicht-Str.1, 70563 Stuttgart 13. Anneliese Keilitz 80 Eibacherhauptstr.93, 90451 Nürnberg Für immer sind von uns gegangen Doris Luckenbach Haiger Julius Schneider Pforzheim Roselinde Treutler Berlin Heft 2/2009 Leichtathletik INFORMationen 20 VEL-Treffen 2009 in Bad Blankenburg Jedes Jahr kommen die VELer am letzten Wochenende im April zu ihrem Jahrestreffen zusammen. Dieses Mal fand dieses Ereignis vom 23. bis 26. April in der Landessportschule Thüringen in Bad Blankenburg statt, wo man bereits 1992 und 2007 zu Gast war. Wie immer trudelten die Teilnehmer am Donnerstag im Laufe des Nachmittags ein, und dann gab es zunächst vieles zu erzählen. Nach dem gemeinsamen Abendessen zeigte Manfred Grieser einen Dokumentarfi lm über die Europameisterschaften 1958 in Stockholm. Zu jener Zeit, vor ca. 50 Jahren, waren die meisten heutigen VELer aktiv. Der Rückblick erschien wie eine Dokumentation aus der Steinzeit der Leichtathletik: Aschenbahn und frühere Techniken, vor allem beim Stabhoch- und Hochsprung. Die Floptechnik war noch unbekannt, die Aktiven sprangen teilweise noch Schersprung, Rollsprung der Nässe fasziniert von der deutschen „Kulturhauptstadt“ zu Beginn des 19. Jahrhunderts. 2007 stand mit Erfurt eine der historisch interessantesten Städte in Deutschland auf dem Programm. Diesmal war Eisenach mit der Wartburg das Ziel. Eisenach ist seit etwa einem halben Jahr immer wieder in aller Munde: Dort ist einer der vier Opel-Standorte in unserem Land, deren Schicksal nach wie vor ungeklärt ist. Nicht zuletzt hängt die weitere Zukunft der Werke von den Entscheidungen der Firmen-Mutter General Motors in den USA ab. Da das Werk in Eisenach und die regionalen Zulieferer eine wesentliche Rolle im thüringischen Wirtschaftsleben spielen, kann man nur fest die Daumen drücken, dass Eisenach mit seiner langen Tradition im Autobau das Werk behält. Eisenach mit der Wartburg spielt aber vor allem in der deutschen Kulturgeschichte eine herausragende Rolle: Berührungsängste mit den Greifvögeln auf der Burg Greifenstein hatte niemand. und Straddle, dazu kamen heute kurios anmutende Stilkreuzungen mit individuellen Varianten (z. B. Jolanda Balas). Nur wenige Jahre vorher war es noch üblich, dass die Kurzstreckler ihr Startloch mit einem Schäufelchen gruben! Tempi passati! Beim Stadtrundgang in Eisenach Der folgende Freitag beinhaltete wie stets einen Tagesausfl ug in eine interessante Stadt der näheren Umgebung. 1992 waren wir bei strömendem Regen in Weimar – und trotz Auf der Wartburg übersetzte Martin Luther das Neue Testament aus dem Lateinischen (Quellen: Vulgata und die lat. Übersetzung des Eras- mus) in 2 ½ Monaten (!) ins Deutsche. Er schuf mit dieser schriftlichen Version in der (nieder-)sächsischen Kanzleisprache der ernestinischen Wettiner die deutsche Hochsprache, eine Leistung, die allein – ohne sein theologisches Wirken – ihm einen Spitzenplatz in der deutschen Kulturgeschichte eingebracht hätte. Luther war damals von seinem Landesherrn Friedrich dem Weisen in „Schutzhaft“ genommen und als „Junker Jörg“ auf die Wartburg verbracht worden, nachdem Kaiser Karl V. auf dem Reichstag von Worms die Acht über ihn verhängt hatte und Luther damit vogelfrei war. Bei der Stadtführung lernten die Teilnehmer Schwerpunkte der Eisenacher Stadtgeschichte kennen, die teilweise ebenfalls von internationalem Rang sind: Das Bachhaus mit modernem Erweiterungsbau, Nicolaiturm, die Stadtkirche St. Georgen, das Rathaus mit dem Markt und das Lutherhaus, das allerdings der Familie Cotta gehörte, wo Luther von 1498 bis 1501 wohnte. Das so genannte Lutherhaus ist eines der eindrucksvollsten Fachwerkhäuser der Stadt. In St. Georgen wurde J. S. Bach, geb. am 21.März 1685, zwei Tage später getauft; der Taufstein ist noch vorhanden. An dem schmiedeeisernen Tor am Eingang der Kirche findet man links das kunstvoll gestaltete Siegel Bachs, rechts die sog. Lutherrose. Bach selbst verbrachte in Eisenach die ersten neun Jahre seines Lebens, bis er durch den Tod beider Eltern (innerhalb von neun Monaten) Vollwaise wurde und zu seinem älteren Bruder nach Ohrdruf zog. Für Musikinteressierte sei noch angemerkt, dass 21 die beiden Brüder Rudolf und Erhard Mauersberger Kantoren an der Kirche St. Georgen waren, bevor sie mit dem Kreuzkantorat in Dresden sowie dem Thomaskantorat in Leipzig die beiden renommiertesten Kantorenstellen in Deutschland übernahmen. Das Mittagessen war gut organisiert und vorbereitet – nicht unbedingt selbstverständlich bei über 60 Teilnehmern. Frisch gestärkt ging es dann auf die Wartburg, durch die geschichtlichen Ereignisse (Elisabeth von Thüringen, Sängerkrieg, Luther als „Junker Jörg“, Burschenschaftstreffen 1817) die wohl bekannteste Burg in Deutschland. Bei herrlichem Wetter war der Wartburg-Besuch mit Führung ein besonderes Erlebnis. Den Abschluss des Tages bildete die Mitgliederversammlung. Zunächst gedachten die Teilnehmer der in den Jahren 2007 bis 2009 verstorbenen 17 Mitglieder. Bei der Neuwahl des Vorstandes wurde der bisherige en bloc wiedergewählt: Jörg Lawrenz (1. Vorsitzender), Peter Laufer (Stellv. Vors.), Marlene Blümmel (Schatzmeisterin), Rosel Kluck (Verbindungsfrau zu den „FREUNDEN“) sowie als Beisitzer Frank Scheffka, Bärbel Reinnagel und Olaf Lawrenz. Leichtathletik INFORMationen Heft 2/2009 riert. Turm, Palas und das Areal der Vorburg sind schon wieder aufgebaut. Im Rittersaal des Palas nahmen die VELer das Mittagessen in uriger Umgebung ein. Die Stühle waren so groß und massiv angefertigt, dass sogar ein Ritter Kunibert in Rüstung darauf hätte Platz nehmen können. Eine Falknervorführung mit Uhus, Falken und einem Roten Milan sowie interessanten Erklärungen zur Züchtung, Leistung und körperlichen Beschaffenheit dieser Vögel vor dem Essen und eine Burgführung danach rundeten den Aufenthalt auf Burg Greifenstein ab. Letztere war auch gut gewählt in Hinblick auf nicht mehr so Gehtüchtige, da man die Burg mit Auto anfahren kann. Dem Vorstand sei an dieser Stelle für die Mühe der Vorbereitung nochmals gedankt. Den Abschluss des harmonisch verlaufenen Treffens bildete der Festabend mit Thüringischem Buffet, Tombola und musikalischer Unterhaltung. Der traditionelle Ohrenschmaus beim Festabend dank der Sangeskünste von Anneliese Bromberger, Dolf Kluck sowie Eugen und Annemagret Fuhrmann Im Laufe des Sonntag-Vormittags erfolgte dann die individuelle Heimreise der Teilnehmer. Helmut Joho Der Treffpunkt für 2010 steht noch nicht fest, geplant ist der Bayerische Wald mit Besuch von Regensburg oder Passau. Der Sonntag war Burg Greifenstein oberhalb Bad Blankenburgs vorbehalten. Die große Anlage wird von einem Förderverein schrittweise restau- Unsere Ehrengäste beim Festabend: Gudrun Löffler (die ehemalige Speerwerferin war u. a. von 1993 -1997 DLV-Vizepräsidentin), Hildegard Ullrich (u. a. WM-Zweite 1987 und Weltcupsiegerin 1985 über 1500 m sowie HEM-Siegerin 1981 über 800 m) und Siegfried Schenke (u. a. Olympiasechster 1972 über 200 m, Bronzemedaille bei der EM ’71 mit der Sprintstaffel) Fotos: Frank Scheffka Heft 2/2009 Leichtathletik INFORMationen 22 Auf leichtathletischen Wegen und Straßen Ingrid Mickler-Becker ist zur Ehrenbürgerin ihrer Heimatstadt Geseke ernannt worden. Diese in den Medien gut beleuchtete Würdigung brachte mich auf die Idee, einmal danach zu forschen, wie überhaupt das öffentliche Leben die Leistungen herausragender Leichtathleten in Ehren hält. Erste Denkrichtung sind dabei Straßen, die den Namen solcher Sportler tragen. Fündig wurde ich in Wardenburg bei Oldenburg, wo eine Straße nach dem zweifachen Sprint-Olympiamedaillengewinner von 1928 Georg Lammers benannt wurde. Darauf aufmerksam machte mich sein ehemaliger Staffel-Kollege Werner Hegeler. Sie wurden 1931 mit der Staffel des Oldenburger Polizeisportvereins Deutscher Meister über 4 x 100 m. Noch zu Lebzeiten seines Freundes („Schorsch“ Lammers starb 1987) hatte er für diese Namensgebung gesorgt. ße. Interessant wäre es hierzu, auch ein paar Angaben aus den USA zu erhalten …! Nach einigem Suchen fand ich während unseres VEL-Treffens in Goch eine ebenfalls nach einem Sprinter benannte Straße: Hubert Houben war wie Lammers Mitglied der Bronzestaffel von Amsterdam. Natürlich hat auch der wohl bekannteste Sprinter der Vorkriegszeit seine Würdigung gefunden: In Berlin gibt es die JesseOwens-Allee, in Lübeck und Nottuln jeweils eine nach ihm benannte Stra- Bereits vorher gab es im Münchener Olympiapark ein Lutz-Long-Ufer. Dort befi nden sich außerdem noch der Lilian-Board-Weg (die britische Silbermedaillengewinnerin von Mexiko ’68 verstarb bereits 1970 im Alter von nur 22 Jahren), den Spiridon-Louis-Ring und den Kolehmainenweg (nach drei Gold- und einer Silbermedaille 1912 gewann der fi nnische Ausnahmeläufer 1920 in Antwerpen den Unvergessen bleibt neben seinen Sprinterfolgen auch der spannende Wettbewerb im Weitsprung mit dem deutschen Luz Long. Aus Anlass des 100jährigen Bestehens des Leipziger Sportclubs (LSC), dem auch Luz Long angehörte, wurde am 30.April 2001 der Luz-Long-Weg eingeweiht. Er befi ndet sich im Gelände der jetzigen sportwissenschaftlichen Fakultät (frü her DHfK). Das Foto hat Manfred Grieser zugesandt. Marathon). Ebenso gibt es hier einen Rudolf-Harbig-Weg, womit ich zu dem wohl unschlagbar am häufi gsten durch Straßenbenennungen geehrten Leichtathleten komme. Wege dieses Namens befi nden sich außerdem zumindest noch in Dormagen, Garbsen-Berenbostel, Heide, Münster und Köln. Darüber hinaus fand ich Hinweise auf Rudolf-Harbig-Straßen in Suhl, Eppelheim, Senftenberg, Bergheim, ObermaßfeldGrimmethal, Wunstorf, Wardenburg, Radebeul, Angermünde, Unterrieden, Selb, Sindelfi ngen, Nottuln, Laage, Hoheneggelsen, Salzgitter und Reutlingen! Und jetzt sind Sie, sehr verehrte Leser an der Reihe, weitere Hinweise zu dieser meines Wissens nach bisher in Deutschland noch nicht angefertigten Analyse beizusteuern! Die Redaktion ist erwartungsvoll gespannt auf Beiträge in Text und Bild! Frank Scheffka 23 Leichtathletik INFORMationen Heft 2/2009 VEL-Museum Große Resonanz, die durchweg positiv ausfiel, erhielt ich für diese neue Rubrik in unserer Zeitschrift. Aus aktuellem Anlass sei heute mit einigen wertvollen Erinnerungsstücken an bisherige Weltmeisterschaften diese Serie fortgesetzt. Der interessierte Leser ist gerne eingeladen, diese letzte Seite der Leichtathletik INFORMationen separat zu archivieren und sich somit mit der Zeit eine kleine Zusammenstellung leichtathletischer Memorabilia zu schaffen. Frank Scheffka Teilnehmermedaillen der Weltmeisterschaften 1983 und 1991 Akkreditierungskarte zur WM 1993 in Stuttgart von Rudi Schön Maskottchen der Weltmeisterschaften 1983 Helsinki (sowohl den kleinen wie auch den großen „Lasse-Hasen“ besorgten Gerda und Alfons Ida bei ihren fi nnischen Freunden für mich), 1993 Stuttgart, 1995 Göteborg und 2005 erneut Helsinki. Hildegard Ullrich mit einem Plakat der WM 1987 in Rom. Damals war sie Silbermedaillengewinnerin über 1500 m hinter Tatjana Samolenko aus der UdSSR. Das Foto entstand im Rahmen des VELTreffens in Bad Blankenburg. Eine Aktion der und Gesucht: Der Lauftrainer des Jahres. Eine Aktion der DAK und Runner`s World: Empfehlen Sie Ihren Lauftrainer bis zum 5. Oktober 2009 und gewinnen* Sie ■ ■ ein Fitness-Catering für 10 Personen 10 Einkaufsgutscheine für eine Laufausrüstung von SportScheck im Gesamtwert von 1000 Euro Unter allen Einsendungen wird zusätzlich eine Reise zum Runtalya-Laufevent in der Türkei im März 2010 für 2 Personen verlost. *Die Preise werden von den Partnern gestellt und nicht aus Mitgliedsbeiträgen der DAK finanziert. unter: und gewinnen n e h c a m it m t tz Je auftrainer2009 www.dak.de/l