Leichtathletik INFORMationen

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Leichtathletik INFORMationen
Leichtathletik
INFORMationen
Heft 2/2009
Freunde der Leichtathletik und Vereinigung Ehemaliger Leichtathleten
Camps 2009: Jugendförderung + Köln-Labor: Kampf für fairen Sport +
Litauen – kleines Land, großer Gastgeber + VEL-Treffen Bad Blankenburg
Heft 2/2009 Leichtathletik INFORMationen
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Liebe Freunde der Leichtathletik,
liebe Leichtathletikfreunde,
nach dem Erscheinen der ersten Ausgabe von „Leichtathletik INFORMationen“ kann ich von sehr positiven Rückmeldungen berichten, die mich
erreicht haben. Außerdem ist es sehr erfreulich, dass nun auch im Internet unter www.fdlsport.de, wie schon häufig gefordert, Nachrichten der
FREUNDE nachzulesen sind und wir damit aktueller informieren können.
Unser Redaktionsteam, Siegmund Lipiak (sl) und Peter Busse (pb), sowie
Anja Herrlitz vom DLV, dort Projektmanagerin der Internetaktivitäten, haben gute Arbeit geleistet und uns damit ordentlich aufgestellt.
Anja Herrlitz (ah) vom DLV, unverzichtbar
mit Rat und Tat als guter Geist bei unserem
neuen Internetauftritt. Foto: Peter Middel
Impressum
Ein Nachhall ist auch bei der Mitgliederwerbung zu vermelden. Endlich
können wir in diesem Jahr wieder einen Aufschwung verzeichnen, und
ich hoffe, dass die Weltmeisterschaften in Berlin diesen Trend noch verstärken werden. Bitte werben auch Sie in Ihrem persönlichen Umfeld!
Herausgeber:
Förderverein „Freunde der Leichtathletik“ e.V.
Der „Zug“ WM 2009 hat nun endlich Fahrt aufgenommen. Werbung bei
Veranstaltungen, Presseberichte und erste hervorragende Leistungen unserer Top-Athleten bringen Berlin in den Focus des Interesses.
Geschäftsstelle:
Auf der Leiten 8, 82377 Penzberg
Telefon und Fax: (08856) 910815
E-mail: Freunde.der.Leichtathletik@
t-online.de
Internet: www.fdlsport.de
Wenn ich die Erfolge unserer Spitzensportler von Turin zugrunde lege, die
mit hervorragenden Ergebnissen auftrumpfen konnten, so stimmt mich
dieser Leistungsschub sehr positiv und ich bin mir sicher, dass unsere Nationalmannschaft in Berlin ein anderes Bild als in Peking abgeben wird.
Spenden und Anzeigen willkommen.
Es gilt die Preisliste 2009, die bei der
Redaktion angefordert werden kann.
Bankverbindung:
Commerzbank Nürnberg, Kto.-Nr. 5 222 955
(BLZ 780 400 61)
Erscheint viermal jährlich, jeweils zum Ende
des Quartals.
Der Bezugspreis ist im Mitgliedsbeitrag
enthalten.
Redaktion:
Siegmund Lipiak, Im Siepen 19,
47055 Duisburg
Telefon: (0203) 772933
E-mail: SiegmundLipiak@aol.com
Für Beiträge, die mit Namen oder Initialen
gekennzeichnet sind, ist der Verfasser
verantwortlich.
Gesamtherstellung:
jva druck+medien
Möhlendyck 50, 47608 Geldern
Telefon 02831 88797-0
E-mail: druckerei@jva-druckmedien.de
Internet: www.jva-geldern.nrw.de
Titelseite:
Teilnehmer des Jugendlagers 2008
während der Deutschen Meisterschaften
auf der Tribüne des Frankenstadions
in Nürnberg.
Foto: Uta Götze
Die Kartenbestellung unserer FREUNDE weist für Berlin einen Fanblock
von mehreren hundert Teilnehmern aus, die auch dann durch unser neues Poloshirt mit dem FREUNDE-Aufdruck (Bestellung, falls noch nicht erfolgt, bitte sofort bei Friederike Wolfermann nachholen!) deutlich als Fangruppe erkennbar sein werden und nicht nur den deutschen Athletinnen
und Athleten eine positive Unterstützung in den verschiedensten Wettbewerben zukommen lassen. Ich denke da gern an 1986 und 1993 in
Stuttgart zurück!
Die Deutschen Meisterschaften in Ulm am 4. und 5. Juli werden uns zeigen, wie gut sich unsere Top-Sportler vorbereitet haben. Auf dem Weg
nach Berlin beim Verabschiedungssportfest in Bochum-Wattenscheid am
2. August können Sie noch einmal ihre Leistungskonstanz beweisen.
Unsere Mitgliederversammlung wird wie angekündigt am Sonntagvormittag des 5. Juli stattfinden. Am Vorabend findet unser geselliges Treffen
(Wirtshaus Krone) statt, an dem Werner Köster, ein profunder Kenner der
Athleten- und Managerszene, ein wenig aus dem „Nähkästchen“ plaudern wird.
Wir sehen uns in Ulm!
Bis dahin grüße ich alle Freundinnen und Freunde und freue mich mit Ihnen/Euch gemeinsam auf Berlin.
Ihr Hans G. Schulz
Vorsitzender der Freunde der Leichtathletik
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Leichtathletik INFORMationen Heft 2/2009
Für Spenden danken wir sehr herzlich!
Wir über uns …
Juli
1. Rudi Steinbrecher 74
Messhagen 6, 34369 Hofgeismar
1. Prof. Dr. Arnd Krüger 65
Im Hacketal 3, 37136 Waake
6. Heinz P. Schuler 60
Höhenweg 182, 66133 Saarbrücken
8. Dr. Walter Scheel 90
Basler Straße 30,
79189 Bad Krozingen
8. Walter Kuhn 76
Robert-Mayer-Str. 16, 72336 Balingen
9. Helmut Weiß 87
Kirchpfad 11, 36304 Alsfeld-Altenburg
9. Albert Keller 80
Hagstr. 3, 71154 Nufringen
9. Martin Paschen 78
Eichenweg 15, 29584 Himbergen
9. Klaus Wucherer 65
Mittelstr. 13,
90610 Winkelhaid-Ungelstetten
10. Helmut Zimmermann 60
Kaiserstr. 24A, 69181 Leimen
12. Horst Compagnini 87
Hinterm Vogelherd 36,
22926 Ahrensburg
12. Heinz Wolf 76
Stoppelstrege 35, 32049 Herford
13. Anton Budde 60
Am Heiligenberg 50,
33106 Paderborn
14. Walter Hessler 93
Banaterstr. 16, 89129 Langenau
15. M. Gentejohann 76
Teckentrups Weg 23, 33334 Gütersloh
17. Jörg Schäfer 50
Fichtenstr. 24, 58640 Iserlohn
Wir freuen uns über neue Mitglieder!
Reiner Arend (Duisburg), Dr. Rolf Peter Gassel
(Bernsgruen/Vogtland), Bernd Michels (Brüggen)
sowie Schäper Sportgerätebau (Münster).
Geburtstage
In unsere Geburtstagsliste können wir
natürlich nur diejenigen Mitglieder
aufnehmen, die ihren Geburtstag bei
ihrem Eintritt bekanntgegeben haben.
Es ist nicht unüblich, dass manche darauf keinerlei Wert legen, aus welchen
Gründen auch immer. Dies ist zu respektieren. Es mag also sein, dass jemand hier „vermisst“ wird, aber das ist
dann von dem betreffenden Jubilar
so gewollt. Es werden folgende Geburtstage aufgeführt: 50., 60., 65., 70.,
75. und dann jedes weitere Jahr.
Reiner Arend, Hanns-Dieter Lang, Heinrich Lietz und Günter
Schmielus
22. Peter Middel 60
Bunzlaustr. 80, 44263 Dortmund
26. Bruno Vogt 80
Theodor-Storm-Str. 21, 69181 Leimen
28. Martin Paesler 65
Dr.- Hörmann-Str.14, 86179 Augsburg
29. Harald Kraß 78
Tunnelstr. 8, 34302 Guxhagen
29. Walter Nicolini 90
Kreuzberg 12, 83714 Miesbach
31. Egon Stellmach 90
Pommernstr. 2F, 48167 Münster
August
September
3. Rudolf H. Holz 86
Am Hang 1,
61137 Schöneck-Büdesheim
4. Willi Klein 88
Turnstr. 5, 56203 Höhr-Grenzhausen
4. Wolf Nestele 75
Kantstraße 12/3,
73529 Schwäbisch Gmünd
6. Axel Jüngling 50
Ernst-Haeckel-Str. 05, 99097 Erfurt
8. Hermann Wolkenhauer 84
Dachsbau 3, 21682 Stade
9. Alfred Rapp 70
Nipkowstr. 14,
75417 Mühlacker-Lomersheim
9. Johannes Willschewski 60
Genfer Straße 8,
64521 Groß-Gerau
10. Bernhard Schwegmann 75
Wielandstraße 8, 47799 Krefeld
11. Günter Schmielus 84
Humboldtstr. 23, 44137 Dortmund
12. Artur Hess 80
Spitzerdorfstr. 16, 22880 Wedel
16. Klaus Ehl 60
Munscheider Straße 129,
44869 Bochum
16. Walter Gehr 60
Ottenhöfer Straße 3,
68239 Mannheim
18. Prof. Dr. Manfred Steinbach 76
Herrenwiesenring,
53501 Grafschaft-Nierendorf
22. Günter Mönch 75
Bismarckstraße 15b,
76530 Baden-Baden
23. Gabriele Spitzmüller 78
Waldstr. 1, 77787 Nordrach
24. Jürgen Sievers 82
Am Steintor 8, 38126 Braunschweig
26. Hermann Metzger 70
Lampertheimer Str. 6,
64579 Gernsheim
9. Gerhard Augustin 86
Dompfaffweg 26,
90455 Nürnberg
11. Willi Bechtold 75
Herzbergstr. 12, 63571 Gelnhausen
12. Josef Merkl 75
Caspar-Schoppe-Str. 2,
85051 Ingolstadt
16. Otto Welker 78
Schleicherstr. 2, 71067 Sindelfingen
17. Karl Pfeiffer 76
Von-Krüger-Str. 9, 40229 Düsseldorf
19. Manfred Wussow 80
An der Bundesstr. 7,
33829 Borgholzhausen
20. Henry Müller 83
Wittkopsweg 21, 38518 Gifhorn
20. Joachim Plesch 83
Vor dem Grabensmoor 7,
27578 Bremerhaven
20. Inge Lohmann 79
Frickestr. 40, 50129 Bergheim
21. Peter Jungen 70
Lindenallee 14, 50968 Köln
21. Roland Mader 65
Valencienner Str. 223,
52355 Dürfen
22. Eva Watter 70
Am Hohensand 10,
93138 Lappersdorf
22. Dieter König 60
Sonnenstr. 14B,
67227 Frankenthal-Studernheim
23. Eva Gentsch 85
Teilfeld 6, 21339 Lüneburg
28. Karl Saul 89
Joh.-Friedr.-v.-Pfeiffer-Weg 7,
55128 Mainz
29. Lore Tessendorff 75
Landsknechtweg 2,
68163 Mannheim
30. Günter W. Denz 70
Buchenstraße 8, 48369 Saerbeck
Heft 2/2009 Leichtathletik INFORMationen
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Die Jugend fördern –
FairPlayCamps und Jugendlager
Wir sind ein „Förderverein“ mit einem Jahresbeitrag von 50 Euro. Nicht spektakulär und
trotzdem kann gefragt werden: Wo bleiben eigentlich unsere Beiträge konkret? In diesem Jahr fördern die FREUNDE laut Vorstandsbeschluss vier Projekte im Nachwuchsbereich. Neben der Auszeichnung der drei besten Athletinnen/Athleten sind dies Sichtungslehrgänge, Schülercups sowie mit 10.000 Euro FairPlayCamps und ein Jugendlager
zur WM in Berlin.
Prävention und Integration
Seit 1998 führt der Deutsche Leichtathletik-Verband „FairPlayCamps“
für 15 Jahre alte talentierte Mädchen und Jungen durch. Jedes
Jahr in den Herbstferien treffen sich
deutsche Nachwuchssportler zu einem gemeinsamen Trainingslager,
bei dem neben dem Kennen lernen
neuer Trainings- und Übungsformen
vor allem der Fair-Play-Gedanke im
Vordergrund steht. Auch behinderte
Sportler und junge Leichtathleten aus
dem benachbarten Ausland sind mit
von der Partie.
Initiator der Veranstaltung war der
damalige Präsident des DLV, Prof. Dr.
Helmut Digel. 1997 hatte er einen lukrativen „Fair-Play“-Preis des Deutschen
Sparkassen- und Giroverbandes erhalten und diesen der DLV-Jugend
gestiftet. Sein Ziel war es, einen erfolgreichen Beitrag zu sozialer Integration
im Sport zu leisten. Seither wird das
Camp immer wieder auch maßgeblich von den FREUNDEN unterstützt.
Während es zu Beginn nur ein bundesweites Camp in Kienbaum gab, wird
mittlerweile auch ein Camp im Südwesten (Saarbrücken) durchgeführt.
Jeweils rund 50 Nachwuchs-Leichtathleten kommen dabei in den Genuss von Training mit verschiedenen
Bundestrainern, gemeinsamen Diskussionen rund um den Sport sowie Spaß
und Spiel. Die FairPlayCamps 2009
werden im Oktober in der H.-Neuberger-Sportschule in Saarbrücken und
im Sportzentrum Kienbaum stattfi nden. Sportlicher Leiter ist wie im Vorjahr U-18-Bundestrainer Jörg Peter.
Ehrlichkeit und sauberer Sport
„Wir wollen ehrliche Leistungen in
einem sauberen Sport“, sagt Fred
Eberle, DLV-Präsidiumsbeauftragter für Zukunftsfragen. Aus diesem
Grund steht in jedem Camp auch
ein Anti-Doping-Workshop auf dem
Programm, in dem nicht nur die Anti-Doping-Regelwerke Thema sind.
Gesundheitliche Risiken des Medikamentenmissbrauchs werden von
Dr. Anne Jakob, Leiterin der Anti-Doping-Koordinierungsstelle des DLV,
aufgezeigt.
Im Mittelpunkt aller Einheiten steht
aber, wie der Name des Camps
sagt, der Fair-Play-Gedanke. Leistungen auf ehrliche Art und Weise erzielen, respektvoll mit seinen Mitsportlern und Konkurrenten umgehen und
trotzdem Höchstleistung bringen –
kurz: Leistungsbereitschaft, Teamfähigkeit und Fairness – sind die Verhaltensweisen, die den Jugendlichen
vermittelt werden sollen.
Berlin ruft zur WM!
Zur 12. IAAF-Leichtathletik-WM werden der Deutsche Leichtathletik-Verband und die FREUNDE vom 14. bis 24.
August ein Jugendlager mit 100 Teilnehmern der Jahrgänge 1992/1993
durchführen. Das in der Ausschreibung defi nierte Ziel ist es, die WM im
eigenen Land zu verfolgen und unsere WM-Teilnehmer im Stadion lautstark zu unterstützen. Daneben sollen
die Teilnehmer Berlin näher kennen
lernen und auch die sportlichen Akti-
Teilnehmer des Jugendlagers 2008 bei der Stadtrallye in der Nürnberger Altstadt
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Leichtathletik INFORMationen Heft 2/2009
Nachwuchstalente für den Dreisprung? Bei den FairPlayCamps wurde viel in Bewegung gebracht.
vitäten werden nicht zu kurz kommen
– einschließlich einer Lager-WM. Für
die Teilnehmer aus den Landesverbänden soll das Jugendlager Anerkennung ihrer sportlichen Leistungen
oder geleisteter Jugendarbeit sein.
Die dennoch fällige Eigenbeteiligung
beträgt 260 Euro, zudem steuern die
Landesverbände 100 Euro pro Teilnehmer bei.
Auch die Jugendlager haben Tradition. Im vergangenen Jahr fand das
Lager anlässlich der Deutschen Meisterschaften und der Jugend-Staffelmeisterschaften vom 2. bis 7. Juli in
Nürnberg statt. Inhalte waren neben
dem Besuch der Wettkämpfe und
der touristischen Sehenswürdigkeiten
gemeinsames Training und Informationen über leichtathletische Themen.
Dabei sorgten die von den Landesverbänden gemeldeten Jugendli-
chen nicht nur im Stadion, sondern
auch bei der Stadtrallye in Nürnbergs
Fußgängerzone für gute Stimmung
(siehe dazu auch unser Titelbild),
Noch Fragen?
Jeder mag nun selbst entscheiden,
ob er 10 Euro von seinem jährlichen
Mitgliedsbeitrag gut angelegt sieht.
Für eine Trainingseinheit hatten sich
Kathrin Dörre-Heinig (Leidenschaft
Marathon) und Ulli Steinacker (u. a.
verantwortlich im BLV für Talentsuche)
eingefunden. Christina Obergföll
gab noch Autogramme und wurde
anschließend im Stadion kräftig angefeuert. Hat geholfen, schrieben
später die Lagerreporter, schließlich
wurde sie Deutsche Meisterin.
Wenn ein nochmaliger Blick auf die
Fotos von Uta Götze (Schülerwartin
des SHLV) und Christoph Thürkow (Jugendwart des LVMV) dabei helfen
sollte, anschließend offensiv nach
neuen FREUNDE-Mitgliedern Ausschau
zu halten, wäre das der verdiente
Lohn auch für die vielen Betreuer in
den Camps.
Die Durchführung der Jugendlager
wurde stets tatkräftig gefördert durch
die jeweiligen Vorsitzenden des DLVJugendausschusses, derzeit Wolfgang Rummeld; seine Vorgängerin
war Hanne Ziemek (beide gehören
dem FREUNDE-Vorstand an).
Vor allem durch persönliche Ansprache werden wir den Kreis der FREUNDE erweitern und unsere Förderprojekte fortsetzen können.
(ah/pb)
Heft 2/2009 Leichtathletik INFORMationen
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FREUNDE-Legenden
Maria Jeibmann und Tischi Martens
Angeregt durch Nachfragen der jüngeren Generation unter unseren Mitgliedern, aber
auch durch die Unkenntnis der diesjährigen Nachwuchs-Preisträger unseres Fördervereins bringen wir in Kurzporträts die beiden herausragenden Persönlichkeiten und ehemaligen Vorsitzenden der „Freunde der Leichtathletik“ in Erinnerung.
Maria Jeibmann, geb. Arenz (1927-1993)
Maria kam relativ spät als Aktive zur Leichtathletik. Mit 22 Jahren begann sie
ihre Karriere in Düsseldorf und war von 1951 bis 1962 eine Spitzenathletin im
Bereich des DLV über die 200m und 400m Distanzen. Über die Stadionrunde errang Maria Jeibmann von 1959 bis 1961 dreimal den nationalen Titel.
Außerdem war sie Teilnehmerin der EM 1954 in Bern und 1958 in Stockholm.
Nach Beendigung der aktiven Laufbahn engagierte sich Maria Jeibmann
beim Landesverband Niederrhein im Jugend- und Frauenbereich. Sie erhielt
zahlreiche Ehrungen, u. a. 1981 den DLV-Ehrenschild und 1993 den HannsBraun-Gedächtnispreis.
Maria Jeibmann war Mitinitiatorin für die Einführung von Nachwuchspreisen
durch die Freunde der Leichtathletik. Seit 1994, nach ihrem Tode, wird der
Preis für die beste Nachwuchsathletin nach ihr benannt: Maria-JeibmannPreis.
Von 1985 bis 1993 war sie Vorsitzende unseres Vereins. Ihre Konsequenz, Sachkenntnis und Objektivität wurden allseits respektiert und anerkannt. Ihr Elan
bei der Gewinnung von neuen Vereinsmitgliedern war legendär.
Maria Jeibmann
Christian „Tischi“ Martens (1909-1991)
„Tischi“, wie Christian Martens seit der Jugendzeit gerufen wurde, wuchs in Kiel
auf und gründete nach dem 2. Weltkrieg 1946 den Schleswig-Holsteinischen
Leichtathletikverband. Ein Jahr später, 1947, wurde er Frauensportwart des
Deutschen Leichtathletik Ausschusses (DLA), ab 1949 des Deutschen Leichtathletik Verbandes.
Tischi Martens war eines der Gründungsmitglieder der Freunde der Leichtathletik im Jahre 1963 und wurde deren Vorsitzender 1978. Seine Idee war
die Einrichtung des „Sommerballs der Leichtathletik“ mit der Premiere 1980 in
Gelsenkirchen. Kreativität und Zielstrebigkeit zeichneten ihn aus, diese übertrug er auf seine Vorstandskollegen.
Vom DLV wurde er mit dem Hanns-Braun-Gedächtnispreis geehrt, von staatlicher Seite erhielt er das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse. 1985 trat Martens als
Vorsitzender der FREUNDE aus gesundheitlichen Gründen zurück und wurde
zum Ehrenpräsidenten ernannt. Seit 1994 heißt der Preis für den besten Nachwuchsathleten „Tischi-Martens-Preis“.
Christian „Tischi“ Martens
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Wir über uns
Leichtathletik INFORMationen Heft 2/2009
Wir trauern um unsere Mitglieder, die
im ersten Halbjahr verstorben sind:
Walfried Janssen (Hamburg), Ernst Schnitzler (Leverkusen),
Horst Leo Klehr (Mainz), Gretel Kapfhammer (Kelsterbach).
Trauer um Karl-Heinz Zündorf
Die Leichtathletik trauert um einen ihrer Großen. Karl-Heinz Zündorf, der langjährige Chef der
westfälischen Leichtathletik, starb am 4. März im Alter von 81 Jahren nach langer Krankheit. Er
hinterlässt auf den verschiedenen Ebenen deutliche Spuren: als Sportwart und Vorsitzender der
Leichtathleten im Kreis Hagen, als Vizepräsident Leichtathletik im Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen, als Gründungsvater des Westdeutschen Fußball- und Leichtathletik-Verbandes
zusammen mit Paul Rasche und als Mitglied des Verbandsrates im Deutschen Leichtathletik-Verband. Der sportbegeisterte Hagener war auch ein großer Unterstützer und Helfer der FREUNDE.
Markenzeichen war sein westfälischer Humor.
Karl-Heinz Zündorf war ein Mensch ausgeprägter Charaktereigenschaften: gradlinig, ehrlich
und zuverlässig. Für sein unermüdliches Engagement erhielt Karl-Heinz Zündorf u. a. 1995 den
DLV-Ehrenschild, 1997 das Bundesverdienstkreuz und 2001 den Hanns-Braun-Gedächtnispreis.
Rudolf Schön verstorben
Die Freunde der Leichtathletik trauern um Rudolf „Rudi“ Schön. Der allseits geschätzte langjährige Jugendtrainer des DLV verstarb im Alter von 68 Jahren nach kurzer schwerer Krankheit am
26. Mai. Rudi war viele Jahre als Jugendtrainer bis 1990 im Bereich des DVfL der DDR tätig. Nach
der Wiedervereinigung wurde er verantwortlich im DLV für die Nachwuchsförderung und die
U-18-Nationalmannschaft. Seit Einführung der U-18-Weltmeisterschaften im Jahre 1999 übertrug
man ihm die Trainings- und die Mannschaftsleitung in diesem Bereich.
Beim Eintritt ins Rentenalter wurde Rudi Schön 2004 als Beisitzer in den Vorstand der FREUNDE
gewählt. Mit einem großen Erfahrungsschatz konnte er sein Wissen in unseren Förderverein einbringen. Einige unserer Fördermaßnahmen wurden aufgrund seiner Initiative auf den Weg gebracht. Die offene und optimistische Wesensart machte Rudi Schön zum gefragten Gesprächspartner. Wir werden nicht nur seine Mitarbeit vermissen.
Foto: Peter Middel
Die besondere Reise für FREUNDE nach Kenia
Wie in Leipzig beim FREUNDE-Treffen während der Hallen-DM schon verkündet, plant Robert
Hartmann eine 14-tägige Reise nach Kenia mit einer Gruppe von sechs Personen. Die Grunddaten: Kombinierte Erholungs- und Bildungsreise zur Kazi-Mingi-Farm, ca. 8 km von Eldoret.
Termin November 2009, Dauer ca. 14 Tage. Die Flugkosten betragen etwa 600 Euro, das
Doppelzimmer auf der Farm kostet 40 Euro pro Übernachtung.
Sehenswürdigkeiten: Teeplantagen in den Nandi-Hills, größte Flamingoansiedlung der Welt
am Lake Nakuru, Kip Keino High School. Hinzu kommen Begegnungen mit ehemaligen Weltklasseläufern sowie ein Treffen mit Brother Colm O` Connell (ehemaliger Schulleiter und Trainer u. a. von Peter Rono und Wilson Kipketer).
Die Reiseleitung übernimmt Robert Hartmann selbst. Ein Informationsblatt mit weiteren Einzelheiten können Sie anfordern bei FREUNDE-Vorstandsmitglied Henning Wedderkop, Kirschbaumsweg 6, 45149 Essen, Telefon 0201/715551.
Deutschlands vielseitigste Leichtathletin erhielt Ehrenbürgerrechte
Im Beisein ihrer Familie, sportlichen Weggefährten und zahlreichen Gästen erhielt Ingrid Mickler-Becker im April aus den Händen von Bürgermeister Franz Holtgrewe (Foto) die Ehrenbürgerrechte ihrer Heimatstadt Geseke.
Ingrid Mickler-Becker hat zwei Olympiasiege und zwei EM-Titel errungen, stellte 15 deutsche Rekorde, einen Europa- und einen Weltrekord auf. Bei ihren ersten OS 1960 in Rom war die 17-Jährige die Jüngste im Team und errang Platz 9 im Hochsprung. Bei den OS 1964 schaffte sie Platz
4 im Weitsprung und Platz 8 im Fünfkampf. In Mexiko 1968 gewann sie olympisches Gold im
Fünfkampf, belegte jeweils Platz 6 im Weitsprung und mit der 4x100-Meter-Staffel. Unvergessen
bleibt ihre Goldmedaille mit der Staffel 1972 in München.
Das FREUNDE-Mitglied war auch berufl ich vielseitig und erfolgreich: zunächst Verkäuferin und
Gemeinde-Angestellte, studierte sie später Sport, Pädagogik, Soziologie sowie Psychologie und
wurde u. a. Staatssekretärin in Mainz. Die FREUNDE-Gemeinde gratuliert!
Heft 2/2009 Leichtathletik INFORMationen
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Unverzichtbarer Wegbegleiter
des Spitzensports
Das Redaktionsteam der „Leichtathletik INFORMationen“ hatte Gelegenheit, sich im Institut für Biochemie an der Deutschen Sporthochschule in Köln umzuschauen. Gesprächspartner waren Dr. Hans Geyer, stellvertretender Laborleiter und die Lebensmittelchemikerin Nadine Haenelt, tätig im Bereich Anabole Steroide.
Den fairen Wettkampf
ermöglichen
Im Jahre 1977 gründete der Chemiker und ehemalige Radprofi Prof. Dr.
Manfred Donike, von der Universität
Köln kommend, das Institut an der
Sporthochschule und leitete es bis
zu seinem Tod 1995. Jetziger Leiter ist
Prof. Dr. Wilhelm Schänzer. Aufgabenschwerpunkte sind heute Dopinganalytik und präventive Dopingforschung.
Das Institut ist akkreditiertes Prüflabor
für Humansport und Pferdesport. Für
die über 50 Beschäftigten stellen Dopingkontrollen und die Entwicklung
neuer Nachweismethoden den Kernbereich der Tätigkeiten dar. Das Kölner Institut konkurriert dabei weltweit
mit den übrigen 33 akkreditierten Laboratorien und zahlreichen weiteren
Einrichtungen.
Finanzielle Förderung erhalten die
Kölner u. a. durch das Bundesinnenministerium, die EU, die WADA (World
Anti-Doping Agency) sowie die NADA
(Nationale Anti-Doping Agentur); allein 46 Mitarbeiter werden über Drittmittel fi nanziert.
Die Rolle von WADA und NADA
Ein Quantensprung für die Dopingbekämpfung war die 1999 erfolgte
Gründung der WADA, die weltweit die
Maßnahmen gegen das Doping im
Leistungssport organisiert. Die NADA
mit Sitz in Bonn folgte im Jahre 2002.
Sie führt im deutschen Sport Dopingkontrollen außerhalb der Wettkämpfe durch, die Wettkampfkontrollen
hingegen werden von den einzelnen
Verbänden durchgeführt. Die NADA
strebt eine Vereinheitlichung an, um
eventuelle Interessenkonfl ikte auszuschließen.
Kontrollen bei Olympischen Spielen
erfolgen in der Regie des IOC, diese
Proben werden seit den OS in Athen
2004 acht Jahre lang gelagert, um
spätere, verbesserte Untersuchungen
zu ermöglichen. Dies führte aktuell zur Überführung von sechs Athleten (darunter drei aus der LA), denen
jetzt bei der Nachprobe die Einnahme verbotener Substanzen während
der OS in Peking nachgewiesen werden konnte.
Nach Aussage von Dr. Geyer setzt
sich die IAAF innerhalb der internationalen Sportverbände sehr engagiert im Kampf gegen das Doping
ein. In Deutschland existiere ein gutes Kontrollsystem, leider noch längst
nicht in allen Ländern. Die WADA leiste überall Entwicklungshilfe, so Dr.
Geyer, die Tendenz sei durchaus positiv. Die Kölner sind ständig integriert
Dopinganalytiker Nadine Haenelt und Dr. Hans Geyer vom Institut für Biochemie an der Deutschen Sporthochschule in Köln.
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Leichtathletik INFORMationen Heft 2/2009
Mit dem neuen WADACode und dem neuen
NADA-Code gelten seit
dem 1. Januar 2009 für
die deutschen Athletinnen und Athleten neue
Meldepflichten.
Für die Topathleten des DLV gibt
es folgende Testpools:
im internationalen Dialog zum Thema Dopingvorschriften und nutzen
ein Mitspracherecht.
Meldesystem durch Athletenpass
ergänzen?
Für unverzichtbar hält Dr. Geyer die
inzwischen eingeführten Meldefristen
für die Athleten und das Online-Meldesystem namens ADAMS. Er plädiert
zudem für einen Athletenpass, der
eine bestimmte Anzahl von unangemeldeten Trainingskontrollen zur Voraussetzung für den Start bei internationalen Meisterschaften macht.
Dadurch könne die bestehende
Chancenungleichheit bei der Entdeckung von Dopingsündern deutlich
reduziert werden.
Man ist sich in Köln bewusst, dass es
einen immerwährenden Wettkampf
zwischen den Kontrollgremien und
den Betrügern gibt. Als Erfolg ist zu
bewerten, dass nach jahrelangen
Diskussionen WADA-Blutproben nun
überall akzeptiert werden.
Die Anzahl der pro Jahr im Kölner
Institut untersuchten Proben ist bei
17.000 angelangt. Interessant war
zu hören, dass die Zahl der Proben
weltweit – auch aus dem Pferdesport – weiter stark zunimmt.
Chancengleichheit durch hohe
Standards herstellen
Beeindruckend war für uns Laien der
imponierende „Gerätepark“ des Institutes. Manche Geräte, so informierte
man uns, haben Anschaffungswerte
von über 200.000 Euro!
Detailliert schilderte Nadine Haenelt
die Chronologie der Dopingkontrollen, beginnend bei den Probenahmen durch den Kontrolleur über die
neutrale Registrierung im Institut bis
hin zur Analyse und Lagerung der
Proben. Die Identität des Kontrollierten ist jeweils nur dem Kontrolleur,
dem betreffenden Verband bzw. der
WADA oder NADA bekannt.
Im Interesse der Chancengleichheit unserer deutschen Leichtathletik bleibt zu hoffen, dass die von
Dr. Geyer angesprochene Entwicklungshilfe für einige IAAF-Verbände
zu der gewünschten Harmonisierung
im Standard der Dopingkontrollen
führt.
(sl)
• den Internationalen
Registered Testing Pool der
IAAF (IAAF-RTP),
• den Registered Testing Pool der
NADA (NADA-RTP),
In den IAAF-RTP gehören automatisch die 50 Besten ihrer Disziplin weltweit. Diese 50 sowie
alle A-Kader-Athleten und ausgewählte B-Kader-Athleten gehören zum NADA-RTP.
Über die Aufnahme von Athleten
entscheiden die IAAF bzw. die
NADA. Die Athleten werden von
der IAAF bzw. der NADA über die
Aufnahme in einen bestimmten
Testpool informiert und erhalten
schriftlich auch Mitteilung, wenn
die Mitgliedschaft aufgehoben
wird.
Nach der Zugehörigkeit zu einem
Testpool richten sich auch die
Meldepfl ichten.
• Angaben über Aufenthaltsort
und Erreichbarkeit
• Festlegung eines 1-StundenFensters
• Medizinische Ausnahmegenehmigungen und Medikamente
• Abgabepflicht der WhereaboutInfos quartalsweise im Voraus
sind online in ADAMS einzugeben.
ADAMS ist das globale Informationssystem, mit dem WADA, NADA
und, seit Anfang 2009, auch die
IAAF arbeiten. Eine Mehrfachabmeldung ist somit nicht mehr erforderlich.
Heft 2/2009 Leichtathletik INFORMationen
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Gustav Schröder
wird 80 Jahre jung
Siegerehrung nach dem 10.000-m-Lauf beim Internationalen in Solingen 1957 (v. l.) Gustav Schröder, Herbert Schade und Emil Zatopek
Wer sich so topfit wie Gustav Schröder fühlt, braucht sich bezüglich seines Alters keine
Sorgen zu machen. Daher wird Deutschlands bekanntester Leichtathletik-Fotograf, dessen Markenzeichen die Baskenmütze und der Fotolatz mit der Nummer 13 sind, seinen
80. Geburtstag am 21. Juni beim Internationalen Mehrkampf-Meeting in Ratingen auf
dem Sportplatz verbringen und wieder Jagd auf Bilder machen.
Gustav Schröder hat seit Anfang der
70ger Jahre mehrere hunderttausend Fotos aufgenommen, so dass
er 100 (!) Jahre brauchen würde, um
alle seine Werke zu digitalisieren und
zu archivieren. Dabei ist Schnelligkeit
bei ihm Trumpf – als Fotograf und
damals Aktiver. Unvergessen ist sein
großes Rennen bei einem Leichtathletik-Sportfest 1957 in Solingen, als
er über 10.000 m hinter dem vierfachen Olympiasieger Emil Zatopek und dem Olympiadritten über
5.000 m, Herbert Schade, in hervorragenden 31:30 Minuten den dritten
Platz belegte.
Ein Bild, das Gustav Schröder zusammen mit den Langstrecken-Idolen
von einst bei der Siegerehrung zeigte, prägte sein Leben entscheidend.
Fotos: Privat Schröder
„Ich bin von zahlreichen Leuten auf
dieses Foto angesprochen worden.
Da habe ich gesehen, welche große Wirkung von Bildern im Gegensatz
zum Text ausgeht.“
Dass der Düsseldorfer pfeilschnell
war, bewies er bereits als 15-Jähriger, als er während einer Kinderlandverschickung im Erzgebirge als einziger von 360 Schülern desertierte,
denn die Jungen sollten gegen die
Rote Armee an die Front geschickt
werden. Gustav Schröder wird heute
noch ganz mulmig: „Wenn sie mich
erwischt hätten, hätten sie mich an
die Wand gestellt.“
Als Fotograf erkannte er schnell, welche Motivation ein Bild für die weitere
sportliche Entwicklung eines Jugendlichen haben kann, daher hat er sich
recht früh auf die Nachwuchs-Leichtathletik konzentriert. Besonders stolz
ist er darauf, dass er einige Top-Athleten wie Willi Wülbeck und Jürgen
Hingsen bereits fotografiert hatte, als
sie noch unbekannt waren.
Die rheinische Frohnatur kennt alle
und alle kennen ihn. Seine Freundlichkeit, seine menschliche Wärme und
seine aufmunternden Worte in der
angespannten Wettkampf-Situation
verschaffen ihm den Zugang zu den
Sportlern, so dass er keine Schwierigkeiten hat, sie vor seine Kamera zu
bringen. „Der gute Kontakt zu den
Athleten ist für mich die wichtigste
Voraussetzung für gute Bilder. So wie
ich ihnen gegenübertrete, präsentieren sie sich auch mir gegenüber, “ erläutert Gustav Schröder.
Der ehemalige Langstreckler ist abergläubisch. Daher trägt er bei Veranstaltungen immer eine Baskenmütze
und den Fotolatz mit der 13. Die Baskenmütze, die er schon als Kind getragen hat, ist für ihn ein Symbol für
Freiheit, Kunst und seine linke Gesinnung, zu der er sich offen bekennt.
Nach dem Abitur studierte der gebürtige Düsseldorfer in Leipzig Philosophie und Germanistik. Hauptberuflich Personalchef einer Stahlbaufi rma,
belieferte er als Pressewart des Kreises Düsseldorf/Neuss zahlreiche Zeitungen mit Texten und Fotos. Von
1970 bis 1983 übernahm er die
Sportredaktion der Westdeutschen
Zeitung (WZ), arbeitete dort aber
nicht nur für den Sport. 1983 gründete er dann seine eigene Agentur
(www.rheinruhr-foto.de).
FREUNDE-Mitglied Gustav Schröder,
der in der weltbekannten Leichtathletik-Zeitschrift „Track and Field News“
im Impressum einmal unter den zehn
weltbesten Leichtathletik-Fotografen
stand, hat die Leichtathletik-Berichterstattung in der Nachkriegszeit entscheidend mitgeprägt, und er wird
sie weiterhin mitgestalten. Der Geburtstagsjubilar ist ein lebender Beweis dafür, dass Sport jung hält und
Arbeit Spaß macht.
Peter Middel
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Leichtathletik INFORMationen Heft 2/2009
Speer-Sponsoring in Eberswalde
FREUNDE unterstützen Deutschen Jugendmeister
Vor einigen Monaten erreichte die FREUNDE ein Hilferuf aus dem brandenburgischen Eberswalde. Adrian Richter, hoffnungsvolles Nachwuchstalent und
Deutscher Meister 2008 im Speerwurf bei der männlichen Jugend B mit
70,78m, war nur mit unzureichendem Material, sprich Speer, ausgestattet. Die
SV Medizin Eberswalde verfügte nicht über die Mittel, um ihrem Athleten ad
hoc helfen zu können.
Die FREUNDE sind zwar keine Organisation für Materialbeschaffung, kennen
aber Mittel, Wege und Personen, die weiterhelfen können. Klaus Wolfermann,
Olympiasieger 1972 im Speerwurf und langjähriges FREUNDE-Mitglied, erfuhr
von Adrians Hilferuf, suchte und fand einen großzügigen Sponsor. Sport Erhard aus Rotenburg a.d.Tauber stellte einen qualitativ hochwertigen Speer
zur Verfügung.
Rudi Schön, ehemaliger DLV-Jugendtrainer und als Beisitzer im Vorstand der
Freunde der Leichtathletik, übergab den Speer in Vertretung von Klaus Wolfermann und im Namen der Firma Sport Erhard an den jungen Athleten.
Die lokale Presse, die Märkische Oderzeitung (MOZ), berichtete über das Engagement der FREUNDE und stellte uns freundlicherweise das nebenstehende Foto zur Verfügung.
(sl)
FREUNDE-Vorstandsmitglied und Bundestrainer
a.D., Rudi Schön, Adrian Richter und Vereinstrainer Herwig Biering (v.l.n.r.) mit dem neuen
Wurfgerät.
Foto: T. Burckhardt, Märkische Oderzeitung
Sonderbriefmarken „WM Berlin 2009“
Ein FREUNDE-Mitglied war Ideengeber
Seit Anfang April diesen Jahres sind bei der Post vier Sonderbriefmarken mit
dem Thema „Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Berlin“ erhältlich. Dabei
ging unser langjähriges Mitglied (seit 1984) Horst Weustenhagen aus Köln als
Sieger des Ideenwettbewerbs „Setze ein Zeichen“ hervor. Dieser Wettbewerb
wurde vom Bundesministerium der Finanzen ausgerichtet.
Zur offiziellen Präsentation der Briefmarken-Serie erhielt Horst Weustenhagen
eine Einladung der Stiftung Deutsche Sporthilfe und des Organisationskomitees der 12. IAAF-Weltmeisterschaften. Bundesfi nanzminister Peer Steinbrück
übergab unserem Vereinsmitglied am 31. März ein Album mit den Erstdrucken
der Marken. Sicherlich ein tolles Erlebnis für Horst Weustenhagen.
Es bleibt festzuhalten: erstmals seit den EM 1986 in Stuttgart gibt die Deutsche
Post dank Horst Weustenhagen wieder Sonderbriefmarken mit dem Thema
„Leichtathletik“ heraus. Ein Beispiel, wie jeder von uns die Kernsportart Leichtathletik in den Blickpunkt der Öffentlichkeit und des Interesses rücken kann.
Herzlichen Glückwunsch nach Köln!
(sl)
FREUNDE-Mitglied Horst Weustenhagen mit Finanzminister Peer Steinbrück bei der Übergabe des Albums mit der Erstausgabe.
Sportreisen 09/10
12. IAAF Leichtathletik Weltmeisterschaften Berlin
OLYMPIASTADION, 15. BIS 23. AUGUST 2009
■ WM-KOMPLETTPAKET „WM-TOTAL“
14. BIS 23. AUGUST 2009
■ EINGESCHLOSSENE LEISTUNGEN
+
+
+
+
+
+
+
+
Neun Hotelübernachtungen im gebuchten Hotel
Täglich Frühstücksbüfett
Dreistündige Spreefahrt inklusive Transfers
WM-Dinner am 14. August
Große WM-Party am 22. August
Vietentours-eigene Reiseleitung
Polyglott-Reiseführer Berlin
Infopaket, Stadtplan und WM-Pin
■ WM-WOCHENEND-PAKET „START“
14. BIS 16. AUGUST 2009
■ WM-WOCHENEND-PAKET „FINISH“
21. BIS 23. AUGUST 2009
■ EINGESCHLOSSENE LEISTUNGEN
+
+
+
+
+
+
Zwei Übernachtungen
Täglich Frühstücksbüfett
WM-Dinner am 14.8. oder WM-Party am 22.8.
Vietentours-eigene Reiseleitung
Polyglott-Reiseführer Berlin
Infopaket, Stadtplan und WM-Pin
■ WM-TICKETS
AT-BER0109: Dauer-Ticket „Finish Line Area“ (15.-23.8.) 1.200 €
AT-BER0209: Dauer-Ticket im Block O oder P (15.-23.8.) 587 €
AT-BER0309: Zwei-Tages-Ticket im Block O oder P (15./16.8) 187 €
AT-BER0409: Zwei-Tages-Ticket im Block O oder P (22./23.8) 187 €
Block O oder P bei Buchung angeben. Eintrittskarten gelten als Fahrschein für den ÖPNV.
■ PAKET-PREISE
Das Novotel am Tiergarten**** liegt zwischen Kurfürstendamm und
Brandenburger Tor mit idealer Anbindung zum Hauptbahnhof.
Die Zimmer verfügen über Bad/Dusche, WC, TV, W-Lan, Klimaanlage.
AT-BER4109: 1.099 € p.P. im DZ, EZ-Zuschlag: 538 € (14.-23.8.)
AT-BER4209: 328 € p.P. im DZ, EZ-Zuschlag: 119 € (14.-16.8.)
AT-BER4309: 395 € p.P. im DZ, EZ-Zuschlag: 119 € (21.-23.8.)
Mercure an der Charité***, nahe des Regierungsviertels im historischen Zentrum Berlins gelegen. Die Zimmer verfügen über Bad/
Dusche und WC, TV, W-Lan sowie Klimaanlage.
AT-BER4409: 989 € p.P. im DZ, EZ-Zuschlag: 575 € (14.-23.8.)
AT-BER4509: 298 € p.P. im DZ, EZ-Zuschlag: 128 € (14.-16.8.)
AT-BER4609: 368 € p.P. im DZ, EZ-Zuschlag: 128 € (21.-23.8.)
Das Ibis Berlin Potsdamer Platz** im Stadtzentrum und verkehrgünstig
zum Olympiastadion gelegen. Die Zimmer verfügen über Bad/Dusche
und WC, TV, W-Lan sowie Klimaanlage.
AT-BER4709: 649 € p.P. im DZ, EZ-Zuschlag: 379 € (14.-23.8.)
AT-BER4809: 228 € p.P. im DZ, EZ-Zuschlag: 85 € (14.-16.8.)
AT-BER4909: 295 € p.P. im DZ, EZ-Zuschlag: 85 € (21.-23.8.)
■ DEUTSCHE MEISTERSCHAFTEN HALLE
KARLSRUHE
27./28. FEBRUAR 2010
Hotel und Tickets
■ HALLEN-WELTMEISTERSCHAFTEN
DOHA, VEREINIGTE ARABISCHE EMIRATE
12. BIS 14. MÄRZ 2010
Flug, Transfers, Hotels, Sightseeing und Tickets
■ EUROPAMEISTERSCHAFTEN
BARCELONA
26. JULI BIS 1. AUGUST 2010
Flug, Transfers, Hotels, Sightseeing und Tickets
Vietentours GmbH · Dohlenweg 9 · 40668 Meerbusch · Tel.: 0211 - 17 700 - 20 · Fax: 0211 - 17 700 17
Aktuelle Informationen und Reiseangebote unter www.vietentours.de
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Leichtathletik INFORMationen Heft 2/2009
Turin, Turin,
die FREUNDE fuhren nach Turin
Anfang März machten sich rd. 50
FREUNDE auf den Weg nach Turin,
um die deutsche Leichtathletiknationalmannschaft während der HallenEM moralisch und stimmkräftig zu unterstützen. Unter den Teilnehmern der
von Andreas Schmitz von Vietentours
sehr gut organisierten Reise befand
sich als prominente Begleiterin die
charmante Marlies Göhr aus Jena,
uns allen noch als einstmals schnellste Läuferin der Welt in bester Erinnerung.
Die Olympiastadt von 2006 empfi ng uns mit unfreundlichem Wetter,
das sich jedoch von Tag zu Tag spürbar besserte. Am Tag nach der Ankunft war die Vietentoursgruppe per
Bus und örtlicher Reiseführerin ganztägig unterwegs, um die Sehenswürdigkeiten der Stadt wie Kathedrale,
Valentinoschloss, Piazza Castello, Palazzo Reale, das imposante Bauwerk
„Mole Antonelliana“ (Wahrzeichen
der Stadt), Olympiastadion sowie
Land und Leute bei der Weiterfahrt
in die Region Piemont kennen zu lernen. Ein Höhepunkt war die Weinprobe mit reichhaltiger Brotzeit auf einem idyllischen Weingut.
Am ersten Wettkampftag trafen sich
die Fangruppen im „Oval Lingotto“, um die für die deutsche Mannschaft so erfolgreich verlaufenden
Europameisterschaften drei Tage
vor Ort zu verfolgen. Ein weiteres
Highlight für die Vietengruppe war
am letzten Wettkampftag der Besuch im deutschen Mannschaftshotel zum gemeinsamen Mittagessen
und lockeren Sporttalk mit Teilnehmern der DLV-Nationalmannschaft.
DLV-Mediendirektor Peter Schmitt
erwartete für den Schlusstag noch
gute Resultate für das deutsche
Team. Die Voraussage traf dann
auch voll ein (alle Ergebnisse unter
www.leichtathletik.de). Die vielen Medaillen wurden von den FREUNDEN
lautstark in der Halle und auch noch
am Abend gebührend gefeiert.
Der Wochenbeginn brachte herrlichen Sonnenschein. Viele Reiseteilnehmer vertieften bei weiteren Besichtigungen ihre Eindrücke von der
pulsierenden Großstadt am Po, bevor
es zurück in das winterliche Deutschland ging.
Kurt Bachmann
An den
Förderverein
Freunde der Leichtathletik
Auf der Leiten 8
D - 82377 Penzberg
Ich möchte den Förderverein
Freunde der Leichtathletik e.V.
unterstützen und werde
O
Mitglied (Jahresbeitrag 50 Euro)
O
Mitglied als Ehepartner/Partner
(Jahresbeitrag 25 Euro)
Einzugsermächtigung:
Ich ermächtige Sie widerruflich, die
Beiträge zu Lasten des Kontos
Nr.:
BLZ:
Bank:
einzuziehen.
Name:
Anschrift:
Geburtsdatum:
(Angabe freiwillig)
Datum:
Unterschrift:
Mitten im internationalen Publikum: ein Teil der deutschen Fangruppe in Turin
Übrigens:
Spenden auf unser FdL-Konto sind
willkommen und steuerlich absetzbar!
Commerzbank Nürnberg
Kto.-Nr. 5 222 955 (BLZ 760 400 61)
Heft 2/2009 Leichtathletik INFORMationen
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Litauen –
kleines Land, großer Gastgeber
Vom 16. bis 19. Juli 2009 finden in Kaunas die U-23-Europameisterschaften in der Leichtathletik statt. Grund genug, mit dem Präsidenten des litauischen Leichtathletik-Verbandes Eimantas Skrabulis über die Geschichte und aktuelle Situation der Leichtathletik in
Litauen zu sprechen.
Ein Sprinter als Präsident
Zur Person: Eimantas Skrabulis, Jahrgang 1965, war in der zweiten Hälfte der 80er Jahre einer der besten
Sprinter in der Sowjetunion (Litauen
war bis 1990 litauische Sowjetrepublik). Seine Bestleistungen über 100 m
sind handgestoppte 10,1 sec so wie elektronisch ermittelte 10,35 sec.
Auch seine beiden Söhne Kostas und
Martas sind aktive Sprinter und gehören im Junioren- bzw. Jugendbereich zur nationalen Spitze. Seit kurzem ist Eimantas Skrabulis Mitglied
des NOK Litauens.
mit knapp 3,5 Millionen Einwohnern,
immerhin 6.000 aktiven Leichtathleten, ca. 300-350 Trainern und 60
Vereinen.
Eimantas Skrabulis erwähnt stolz, dass
zum jetzigen Zeitpunkt (Anfang Mai
2009) bereits 80 Athletinnen und
Athleten die internationalen Normen
für die diesjährigen Meisterschaften
erfüllt haben (WM in Berlin, JugendWM in Südtirol, U-23-EM in Kaunas,
Junioren-EM in Novi Sad).
Leichtathletikzentrum Kaunas
Zentrum der litauischen Leichtathletik
ist Kaunas mit dem „Darius und Girenas-Stadion“, Fassungsvermögen ca.
14.000 Zuschauer. Die Wettkampfstätten erhalten für die Meisterschaften einen neuen Kunststoffbelag.
Für die EM haben 48 Nationen mit
1.450 Aktiven und Betreuern gemel-
det. Die Gastgeber machen sich berechtigte Medaillenhoffnungen, vor
allem über 100 m bei den Frauen und
über 800 m bei den Frauen und Männern.
Der litauische Leichtathletikverband
wurde 1921 gegründet, nachdem Litauen 1918 die Unabhängigkeit erlangt hatte. 1940 verlor Litauen diese
wieder und war bis 1990, unterbrochen durch die deutsche Okkupation während des 2. Weltkrieges, eine
Sowjetrepublik, also Bestandteil der
UdSSR. Seit 1991 ist Litauen eine parlamentarische Demokratie und wurde
später Mitglied der EU und der NATO.
Herausragende Athleten
Vilhelmina Augustinaviciute (Bardauskiene): die erste Frau, die über
7 m weit sprang und den Landesrekord mit 7,09 m seit 1978 (seinerzeit
WR) hält.
Die sprintstärkste Familie Litauens: Martas (Jg.
1989), Eimantas und Kostas (Jg 1992) Skrabulis
Litauen ist nun zum zweiten Male
Gastgeber von internationalen Meisterschaften. Nach den U-19-Europameisterschaften im Jahre 2005 in
Kaunas finden dort in diesem Jahr die
U-23-Europameisterschaften statt.
Ein weiteres Highlight für dieses baltische Land, denn die Hauptstadt Vilnius ist Kulturhauptstadt Europas 2009
und die Litauer feiern hier und heute das 1000-jährige Bestehen eines litauischen Staatengebildes. Dies
alles ist bemerkenswert für ein Land
Das „Darius und Girenas-Stadion“ in Kaunas bietet Platz für 14.000 Zuschauer.
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Leichtathletik INFORMationen Heft 2/2009
Virgilijus Alekna im Mittelpunkt nach seinem letzten Titelgewinn bei der WM 2005 in Helsinki.
Egle Balciunaite, Jg. 1988, ist eine Medaillienhoffnung Litauens über die 800m (rechts).
Romas Ubartas: Olympiasieger 1992
in Barcelona im Diskuswerfen.
Virgilijus Alekna: zusammen mit Lars
Riedel der überragende Diskuswerfer der letzten 20 Jahre weltweit.
Alekna gewann Gold in Sydney
2000 und in Athen 2004 (nach
der Disqualifi kation des Ungarn Fazekas). 2003 und 2005 wurde er
Weltmeister. Seine Bestleistung beträgt 73,88 m. In Berlin will er wieder
vorne mitmischen.
Austra Skujyté, wurde bei der WM
2001 in Edmonton Sechste und bei
der EM 2002 in München Vierte im
Siebenkampf. Bei den OS 2004 in
Athen konnte sie mit persönlicher
Bestleistung von 6.435 Punkten die
Silbermedaille hinter Carolina Klüft
(SWE) gewinnen. Es folgten ein vierter Platz bei der WM 2005 und ein
sechster Platz bei der WM 2007.
Eine kleine Fangruppe, allesamt
FREUNDE-Mitglieder, freut sich auf die
Reise nach Kaunas, auf interessante
Wettkämpfe, auf touristische Highlights mit herzlicher Gastfreundschaft
der Bewohner von Kaunas.
(sl)
Lina Grincikaite, Jg. 1987, lief bei den OS in Peking 2008 die 100 m in 11,33 sec (vorn).
Fotos: Alfredas Pliadis, pb
Nijole Sabaite: Silbermedaillengewinnerin in München 1972 über 800 m,
damals knapp von Hildegard Falck
geschlagen.
Heft 2/2009 Leichtathletik INFORMationen
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Gefragte deutsche Wertarbeit
oder „Eine Hürde muss klappern!“
International gefragt ist neben dem Sportstättenbau auch der Sportgerätebau deutscher Unternehmen. Einer der typisch mittelständischen Betriebe befindet sich in Roxel,
einem Vorort von Münster. Jährlich produziert dort die Firma Schäper u. a. 500 Absprungbalken, rund 1.000 Hürden und 3.000 Tore. Die zwei Dutzend Beschäftigten arbeiten zu einem Drittel für die Leichtathletik, zu zwei Dritteln für den Ballsport.
Vom Holz zum Aluminium
Der Seniorchef, ein Tischlermeister,
begann vor knapp 50 Jahren Fußball- und Handball-Torbalken so zu
bauen, dass sie nicht durchhingen.
Kugelstoß- und Weitsprungbalken,
die sich nicht mehr verzogen, erweiterten alsbald die erfolgreiche Produktpalette.
Als im April 1971 beim Spiel Borussia Mönchengladbach gegen Werder Bremen Gladbachs Stürmer Laumen in der 88. Minute ins Tornetz fiel
und der Torpfosten brach, brach damit auch der Verkauf von Holztoren
ein. Zeitgleich wurden für die OS in
München Käfige für die Wurfdiszipli-
nen ausgeschrieben. Jetzt war handwerkliches Geschick im Metallbau
und Schweißtechnik bei der Verarbeitung von Aluminium gefragt.
Der heutige Juniorchef, Feinwerkmechanikermeister und Maschinenbautechniker, entwickelte in den darauf
folgenden Jahren u. a. das mobile Schutzgitter für den Hammer- und
Diskuswurf. Auch Absprungbalken,
Einstichkästen und Sprungständer
wurden weiter verbessert und mit
dem Markenzeichen „Made in Germany“ vermarktet.
Da sich der Export von großvolumigen Produkten nicht immer lohnt,
wird in aller Welt mit Partnern zusammengearbeitet. Vor Ort konkurriert
man dann nicht selten neben den
örtlichen Anbietern auch mit weiteren deutschen Mitbewerbern. Man
kennt sich und die gemeinsamen
Probleme des Marktes.
Vom Wert des IAAF-Zertifi kats
Während zum Beispiel für das obligatorische und zugleich verkaufsfördernde IAAF-Zertifi kat hierzulande nicht nur Gebühren zu entrichten
sind, sondern auch die Einhaltung
umfangreicher Qualitätsstandards
erforderlich ist, ist dies weltweit nicht
unbedingt der Fall. Splitternde Hürdenleisten, scharfkantige Gestänge, klemmende oder gar eingerostete Arretierungen mit IAAF-Siegel zu
Dumpingpreisen allein sind keine Herausforderungen für die deutschen
Sportgerätebauer. Da hilft handwerkliche Solidität und Innovation; Qualitätsunterschiede sind auch für den
Laien unübersehbar. Aber auf dem
Weltmarkt spielen – ebenso wie in
anderen Branchen – weitere Komponenten nicht selten eine entscheidende Rolle.
Die Globalisierung hat also den westfälischen Familienbetrieb Schäper
längst erreicht, der auf jede Veränderung mit immer neuen Ideen parieren muss. Zu den Firmenangehörigen gehören deshalb gegenwärtig
nicht zufällig Hospitanten aus Frankreich und China. Exportiert wird in
alle europäischen Länder und sämt-
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liche Himmelsrichtungen. Der leichtathletische Produktbereich hat sogar
zunehmende Tendenz, auch wenn
hierzulande Bundesligisten auf reine
Fußball-Arenen drängen und Stadion-Sanierungen derzeit nicht gerade
die Prioritätenlisten anführen.
Was den Athleten interessiert
Warum müssen eigentlich Kugelstoßringe immer Pfützen haben, verschmiert sein und sich in Auflösung
befi nden? Es gibt natürlich längst Anlagen mit fertig eingegossener Betonplatte, Konsolen für den Stoßbalken und einem Revisionsschacht für
den Wasserabfl uss.
Die meisten Anlagen in Deutschland sind allerdings mehr als 20 Jahre alt und auch heute noch wird
dem Platzwart zugetraut, den Beton selbst anzurühren und ohne Risse beim Abbinden hinzubekommen.
Leichtathletik INFORMationen Heft 2/2009
Von Abdeckvorrichtungen, die bei
Sprunganlagen inzwischen gängig
sind, ganz zu schweigen – während
man auf Schalke gleich das gesamte Spielfeld hin und her fahren lässt.
Alles lediglich eine Frage der Prioritäten und des Geldes. Konstruktiv keinerlei Herausforderung und angesichts des ständigen Wirbels etwa
unserer Sportschuhproduzenten um
Profi l und Standfestigkeit ein schlechter Scherz. Bei entsprechendem Stellenwert gäbe es dann sicher auch
längst passende Ringprofi le oder
Strukturfolien, die zur Reduzierung
von Fehlwürfen im Hammerwurfkäfig
beitragen würden. Alles Machbare
ist allerdings nicht in jedem Fall auch
wünschenswert.
Der Leichtathletik verbunden
Juniorchef Ulrich Schäper ist Mitglied im Normenausschuss; seit auch
Schwester Cornelia und Schwager
Josef Hesse (beides Kaufleute) im Unternehmen tätig sind, gehört die Firma zu den Partnern verschiedener
Ballsport- und Leichtathletikverbände. Dieses Engagement – dazu gehört auch die spontane Mitgliedschaft bei den FREUNDEN – lediglich
als marktkonformes Verhalten darzustellen, wäre zu oberflächlich.
Ein waschechtes Familienunternehmen, bei dem Wohnungen und
Werkstätten keine 10 Meter auseinander liegen und ein verbogener
Absprungbalken notfalls auch noch
um 23 Uhr ausgetauscht werden
kann, ist auf ständige Kommunikation und partnerschaftlichen Umgang
mit seinen Kunden angewiesen. Nur
so erfährt man zum Beispiel, dass
nach Kyrill auch Stahl als Werkstoff für
Schutzgitter bei Hammer- und Diskuswurf wieder gefragt sein könnte …
(pb)
Unterschiedliche Qualitätsstandards im Hürdenbau werden hier deutlich sichtbar. Beim Sportgerätebauer spielt Sicherheit eine große Rolle.
Heft 2/2009 Leichtathletik INFORMationen
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Leichtathletikinformationen
FREUNDE-Treffen und Mitgliederversammlung in Ulm
Wie schon berichtet, fi ndet unser FREUNDE-Treff am 4. Juli, 19.00 Uhr im Wirtshaus Krone, Kronengasse 4, 89073 Ulm, statt. Erfreulicherweise konnten wir Werner Köster, bekannter Manager im
deutschen Sportgeschehen, zu einem Vortrag bei uns FREUNDEN gewinnen. Er wird uns Generelles über die Vermarktung deutscher Spitzensportler nahe bringen und über die Stelllung der
deutschen Leichtathletik im internationalen Vergleich und in der Gegenüberstellung zu anderen populären Sportarten aus seiner Sicht berichten.
Da wir mit einer regen Teilnahme rechnen dürfen, bitten wir um Anmeldung bei unserem Vorsitzenden Hans Schulz an die Fax-Nr.: 0 23 66/9 37 75 oder per E-mail an hgschulz@woboge.schule-re.de.
Auch auf unsere Mitgliederversammlung am am 5. Juli um 11.00 Uhr im Tennisclub SSV Ulm (direkt am Stadion) weisen wir nochmals hin. Näheres unter www.fdlsport.de, Rubrik Aktuelles und
in unserer Ausgabe 1/2009 der Leichtathletik INFORMationen.
Deutsche Jugendmeisterschaften vom 7. bis 9. August in Rhede
Zum dritten Mal fi nden die vom LAZ Rhede und dem LV Nordrhein organisierten Deutschen Jugendmeisterschaften, Deutschen B-Jugendmeisterschaften und die Staffelmeisterschaften am
Rande des Münsterlandes statt. Das Sportzentrum Rhede ist gleich über mehrere Autobahnen
(Abfahrt Bocholt) sehr gut erreichbar.
Teilnahmeberechtigt sind die Jahrgänge 1990 -1993 bzw. 1992 -1993. Die notwendigen Mindestleistungen für die Startberechtigung liegen beispielsweise für die weibliche Jugend B im Weitsprung bei strammen 5,75 m oder bei 42 m Speer; die männlichen A-Jugendlichen müssen eine
Vorleistung von 7 m im Weitsprung oder 50,2 über die 400 m erbringen.
Prominentester Leichtathlet aus Rhede ist Daniel Schnelting (Tischi-Martens- Preisträger des Jahres
2005), der im Juli 2007 in Erfurt überraschend den Deutschen Meistertitel über 200 Meter holte und seinen Erfolg ein Jahr später in Nürnberg wiederholte konnte.
Poloshirts „FREUNDE der LEICHTATHLETIK“
Der Verkauf geht weiter, das Angebot bleibt unverändert. Unser hochwertiges Poloshirt aus der
Kollektion der Nationalmannschaft erhalten FREUNDE-Mitglieder zu 19,90 Euro frei Haus geliefert. Je eine rote Kappe gibt es bei Bestellungen von je 2 Hemden gratis hinzu.
Folgende Größen sind verfügbar: S, M, L, XL, XXL.
Denken Sie bitte daran, dass Sie mit dem Kauf unserer Shirts die junge deutsche Leichtathletik unterstützen. Bestellungen sind per Telefon oder Fax oder E-mail an unsere Geschäftsstelle zu richten.
Die erste Bewährungsprobe haben unsere neuen Poloshirts bei strahlendem Sonnenschein in
Götzis glänzend bestanden.
Mit Mohnstreusel auf 8.522 Punkte – kein Doping!
Aufmerksame Leser haben die Redaktion der „Leichtathletik INFORMationen“ darauf hingewiesen, dass die Gabe von Mohn an Michael Schrader (siehe Bericht in Leichtathletik INFORMationen Ausgabe 1/2009) gegen die Dopingregeln verstoßen hat. Stimmt! Allerdings hätte der
Überraschungssieger von Götzis fast ein ganzes Blech Mohnkuchen essen müssen, um bei einer
Kontrolle Probleme zu bekommen, wurde uns beim Besuch im Kölner Dopinglabor versichert.
Die 30 nach Götzis angereisten FREUNDE konnten daher dem ersten deutschen Sieger seit 19
Jahren bei seinem Wettkampf unbeschwert zujubeln.
Auch Pascal Behrenbruch (8.374 Punkte) und Norman Müller (8.272 Punkte) übertrafen mit Bestleistungen und Platz 3 bzw. 6 die Erwartungen. Lilli Schwarzkopf (6.337 Punkte), Julia Mächtig
und Jennifer Oeser übertrafen mit jeweils 6.320 Punkten und den Plätzen 4. 5 und 6 ebenfalls
die Norm. Wer nach Berlin fährt, entscheidet sich in Ratingen.
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Leichtathletik INFORMationen Heft 2/2009
Vereinigung Ehemaliger Leichtathleten e.V.
gegründet 1946
1. Vorsitzender: Jörg Lawrenz, Vossbarg 34, 24598 Boostedt, Telefon und Fax: (04393) 972673
2. Vorsitzender: Peter Laufer, Ziegeleistr. 2, 15345 Altlandsberg-Gielsdorf, Telefon: (03341) 25136
Redaktion:
Frank Scheffka, Brandenburger Str. 24A, 27755 Delmenhorst,
Telefon: (04221) 5877925 bzw. (0179) 7413879
VEL-Treffen während der Leichtathletik WM in Berlin
Wir laden für Mittwoch, den 19. August, alle VEL-Mitglieder – auch die FREUNDE sind gern gesehene
Gäste – zu einem gemütlichen Treffen ab 13.30 Uhr im Biergarten des Restaurants Loretta in Wannsee ein. Der Treffpunkt ist vom Olympiastadion mit der S-Bahn leicht und schnell zu erreichen: Vom
S-Bahnhof Olympiastadion fährt man mit der S 9 oder S 75 in Richtung Westkreuz, dort Umsteigen in
die S 7 in Richtung Potsdam. Nach drei Stationen ist man in Wannsee. Vom Bahnhofsvorplatz sind es
an der Ladenzeile entlang etwa 150 Meter zum Loretta. Der Biergarten liegt auf einer kleinen Anhöhe und bietet eine schöne Aussicht auf den Großen Wannsee.
Für den (unwahrscheinlichen) Fall, dass es an diesem Tag regnen sollte, treffen wir uns im Restaurant im Bahnhof Wannsee.
Der Vorstand freut sich auf ein fröhliches Wiedersehen!
Unsere
Geburtstagskinder
Juli
4. Walter Konrad 81
Via Giacomo Matteotti 1004,
I-21020 Cadrezzate VA, Italien
8. Rolf Lamers 82
Taunusblick 6c, 56112 Lahnstein
9. Hanfried Oertel 84
Klappergasse 36, 55469 Simmern
10. Manfred Preußger 77
BS Steinfeld 76, 04827 Gerichshain
16. Gerd Wessig 50
Drosselweg 5, 19069 Rugensee
17. Peter Kraus 77
Hochbirk 16, 82064 Straßlach
18. Renate Bohla 76
Siedlung West 81, 04821 Brandis
18. Leonhard Pohl 80
Berliner Str.24, 64319 Pfungstadt
26. Karl-Heinz Steinhoff 79
Otto-Hahn-Weg 4A,
38302 Wolfenbüttel
26. Lothar Beckert 78
Kastanienallee 17, 15344 Strausberg
28. Monika Beckert 77
Kastanienallee 17, 15344 Strausberg
August
1. Annelore Preußger 76
BS Steinfeld 76, 04827 Gerichshain
2. Hans-Joachim Funke 89
Bolivarallee 24, 14050 Berlin
2. Wilhelmine Peugler 88
Wilhelm-Albrecht-Str.5,
91781 Weissenburg/Bayern
4. Lothar Knoerzer 76
Boeckhstr.44, 76137 Karlsruhe
7. Manfred Pohl 70
Völklinger Weg 34, 60529 Frankfurt
10. Dr. RolfStätter 81
Parktorweg 3, 78713 Schramberg
11. Dr. Willi Pfeifer 89
Roonstr.10, 67655 Kaiserslautern
18. Prof. Dr. Manfred Steinbach 76
Herrenwiesenring,
53501 Grafschaft- Nierendorf
20. Ruth Wiederhold 86
Dimpfelstr.30, 04347 Leipzig
20. Betta Meister 80
Parkstr.22, 82049 Pullach
23. Gabriele Spitzmüller 78
Waldstr.1, 77787 Nordrach
24. Wolfgang Troßbach 82
Kardinal-Schulte-Str.33,
51429 Bergisch-Gladbach
Für Spenden danken
wir sehr herzlich!
Hilmar Dressler
13. Peter Offermann 75
Hermannstr.8, 65366 Geisenheim
17. Gretel Schmidt 77
Emile-Zola-Str.30
16540 Hohen Neuendorf
17. Hermann Eberlein 92
Plettstr.71, 81735 München
18. Doris Oberbeck 76
Fürst-Joh.-Aug.-Str.3, 56564 Neuwied
19. Dr. Oskar Wegener 81
Fasanenweg 21, 22926 Ahrensburg
20. Alfons Ida 76
Niederstr.10, 46509 Xanten
21. Klaus Keilitz 76
Eibacherhauptstr.93, 90451 Nürnberg
22. Helmut Frank 76
Groter Kamp 11, 48599 Gronau
28. Gustav Disse 76
Hermann-Bittner-Str.28, 44869 Bochum
28. Hans Geister 81
Dahler Dyk 88a, 47803 Krefeld
September
8. Hans-Jürgen Jenss 78
115 Fisher Road, Mahwah
NJ 07430/USA
9. Ernst Grässle 87
Höfenerstr.69,75323 Bad Wildbad
10. Dolf Kluck 77
Königsberger Str.9,64319 Pfungstadt
11. Maria Helm 85
Robert-Leicht-Str.1, 70563 Stuttgart
13. Anneliese Keilitz 80
Eibacherhauptstr.93,
90451 Nürnberg
Für immer sind von uns gegangen
Doris Luckenbach
Haiger
Julius Schneider
Pforzheim
Roselinde Treutler
Berlin
Heft 2/2009 Leichtathletik INFORMationen
20
VEL-Treffen 2009
in Bad Blankenburg
Jedes Jahr kommen die VELer am letzten Wochenende im April zu ihrem Jahrestreffen
zusammen. Dieses Mal fand dieses Ereignis vom 23. bis 26. April in der Landessportschule
Thüringen in Bad Blankenburg statt, wo man bereits 1992 und 2007 zu Gast war.
Wie immer trudelten die Teilnehmer
am Donnerstag im Laufe des Nachmittags ein, und dann gab es zunächst vieles zu erzählen. Nach dem
gemeinsamen Abendessen zeigte
Manfred Grieser einen Dokumentarfi lm über die Europameisterschaften
1958 in Stockholm. Zu jener Zeit, vor
ca. 50 Jahren, waren die meisten
heutigen VELer aktiv. Der Rückblick
erschien wie eine Dokumentation
aus der Steinzeit der Leichtathletik:
Aschenbahn und frühere Techniken,
vor allem beim Stabhoch- und Hochsprung. Die Floptechnik war noch unbekannt, die Aktiven sprangen teilweise noch Schersprung, Rollsprung
der Nässe fasziniert von der deutschen „Kulturhauptstadt“ zu Beginn
des 19. Jahrhunderts. 2007 stand
mit Erfurt eine der historisch interessantesten Städte in Deutschland auf
dem Programm. Diesmal war Eisenach mit der Wartburg das Ziel.
Eisenach ist seit etwa einem halben
Jahr immer wieder in aller Munde:
Dort ist einer der vier Opel-Standorte in unserem Land, deren Schicksal
nach wie vor ungeklärt ist. Nicht zuletzt hängt die weitere Zukunft der
Werke von den Entscheidungen der
Firmen-Mutter General Motors in den
USA ab. Da das Werk in Eisenach und
die regionalen Zulieferer eine wesentliche Rolle im thüringischen Wirtschaftsleben spielen, kann man nur
fest die Daumen drücken, dass Eisenach mit seiner langen Tradition im
Autobau das Werk behält.
Eisenach mit der Wartburg spielt aber
vor allem in der deutschen Kulturgeschichte eine herausragende Rolle:
Berührungsängste mit den Greifvögeln auf der
Burg Greifenstein hatte niemand.
und Straddle, dazu kamen heute kurios anmutende Stilkreuzungen mit
individuellen Varianten (z. B. Jolanda
Balas). Nur wenige Jahre vorher war
es noch üblich, dass die Kurzstreckler
ihr Startloch mit einem Schäufelchen
gruben! Tempi passati!
Beim Stadtrundgang in Eisenach
Der folgende Freitag beinhaltete wie
stets einen Tagesausfl ug in eine interessante Stadt der näheren Umgebung. 1992 waren wir bei strömendem Regen in Weimar – und trotz
Auf der Wartburg übersetzte Martin Luther das Neue Testament aus
dem Lateinischen (Quellen: Vulgata und die lat. Übersetzung des Eras-
mus) in 2 ½ Monaten (!) ins Deutsche.
Er schuf mit dieser schriftlichen Version in der (nieder-)sächsischen Kanzleisprache der ernestinischen Wettiner die deutsche Hochsprache, eine
Leistung, die allein – ohne sein theologisches Wirken – ihm einen Spitzenplatz in der deutschen Kulturgeschichte eingebracht hätte. Luther
war damals von seinem Landesherrn
Friedrich dem Weisen in „Schutzhaft“
genommen und als „Junker Jörg“
auf die Wartburg verbracht worden, nachdem Kaiser Karl V. auf dem
Reichstag von Worms die Acht über
ihn verhängt hatte und Luther damit
vogelfrei war.
Bei der Stadtführung lernten die Teilnehmer Schwerpunkte der Eisenacher
Stadtgeschichte kennen, die teilweise
ebenfalls von internationalem Rang
sind: Das Bachhaus mit modernem Erweiterungsbau, Nicolaiturm, die Stadtkirche St. Georgen, das Rathaus mit
dem Markt und das Lutherhaus, das
allerdings der Familie Cotta gehörte,
wo Luther von 1498 bis 1501 wohnte.
Das so genannte Lutherhaus ist eines
der eindrucksvollsten Fachwerkhäuser der Stadt. In St. Georgen wurde
J. S. Bach, geb. am 21.März 1685, zwei
Tage später getauft; der Taufstein ist
noch vorhanden. An dem schmiedeeisernen Tor am Eingang der Kirche
findet man links das kunstvoll gestaltete Siegel Bachs, rechts die sog. Lutherrose. Bach selbst verbrachte in Eisenach die ersten neun Jahre seines
Lebens, bis er durch den Tod beider
Eltern (innerhalb von neun Monaten)
Vollwaise wurde und zu seinem älteren
Bruder nach Ohrdruf zog. Für Musikinteressierte sei noch angemerkt, dass
21
die beiden Brüder Rudolf und Erhard
Mauersberger Kantoren an der Kirche
St. Georgen waren, bevor sie mit dem
Kreuzkantorat in Dresden sowie dem
Thomaskantorat in Leipzig die beiden
renommiertesten Kantorenstellen in
Deutschland übernahmen.
Das Mittagessen war gut organisiert und vorbereitet – nicht unbedingt selbstverständlich bei über 60
Teilnehmern. Frisch gestärkt ging es
dann auf die Wartburg, durch die
geschichtlichen Ereignisse (Elisabeth
von Thüringen, Sängerkrieg, Luther
als „Junker Jörg“, Burschenschaftstreffen 1817) die wohl bekannteste
Burg in Deutschland. Bei herrlichem
Wetter war der Wartburg-Besuch mit
Führung ein besonderes Erlebnis.
Den Abschluss des Tages bildete die
Mitgliederversammlung. Zunächst
gedachten die Teilnehmer der in den
Jahren 2007 bis 2009 verstorbenen
17 Mitglieder. Bei der Neuwahl des
Vorstandes wurde der bisherige en
bloc wiedergewählt: Jörg Lawrenz
(1. Vorsitzender), Peter Laufer (Stellv.
Vors.), Marlene Blümmel (Schatzmeisterin), Rosel Kluck (Verbindungsfrau
zu den „FREUNDEN“) sowie als Beisitzer Frank Scheffka, Bärbel Reinnagel
und Olaf Lawrenz.
Leichtathletik INFORMationen Heft 2/2009
riert. Turm, Palas und das Areal der
Vorburg sind schon wieder aufgebaut.
Im Rittersaal des Palas nahmen die
VELer das Mittagessen in uriger Umgebung ein. Die Stühle waren so groß
und massiv angefertigt, dass sogar ein
Ritter Kunibert in Rüstung darauf hätte Platz nehmen können. Eine Falknervorführung mit Uhus, Falken und einem
Roten Milan sowie interessanten Erklärungen zur Züchtung, Leistung und körperlichen Beschaffenheit dieser Vögel
vor dem Essen und eine Burgführung
danach rundeten den Aufenthalt auf
Burg Greifenstein ab. Letztere war auch
gut gewählt in Hinblick auf nicht mehr
so Gehtüchtige, da man die Burg mit
Auto anfahren kann. Dem Vorstand sei
an dieser Stelle für die Mühe der Vorbereitung nochmals gedankt.
Den Abschluss des harmonisch verlaufenen Treffens bildete der Festabend mit Thüringischem Buffet, Tombola und musikalischer Unterhaltung.
Der traditionelle Ohrenschmaus beim Festabend dank der Sangeskünste von Anneliese
Bromberger, Dolf Kluck sowie Eugen und Annemagret Fuhrmann
Im Laufe des Sonntag-Vormittags erfolgte dann die individuelle Heimreise der Teilnehmer.
Helmut Joho
Der Treffpunkt für 2010 steht noch
nicht fest, geplant ist der Bayerische
Wald mit Besuch von Regensburg
oder Passau.
Der Sonntag war Burg Greifenstein
oberhalb Bad Blankenburgs vorbehalten. Die große Anlage wird von einem Förderverein schrittweise restau-
Unsere Ehrengäste beim Festabend: Gudrun Löffler (die ehemalige Speerwerferin war u. a. von
1993 -1997 DLV-Vizepräsidentin), Hildegard Ullrich (u. a. WM-Zweite 1987 und Weltcupsiegerin 1985
über 1500 m sowie HEM-Siegerin 1981 über 800 m) und Siegfried Schenke (u. a. Olympiasechster
1972 über 200 m, Bronzemedaille bei der EM ’71 mit der Sprintstaffel)
Fotos: Frank Scheffka
Heft 2/2009 Leichtathletik INFORMationen
22
Auf leichtathletischen
Wegen und Straßen
Ingrid Mickler-Becker ist zur Ehrenbürgerin ihrer Heimatstadt Geseke ernannt worden.
Diese in den Medien gut beleuchtete Würdigung brachte mich auf die Idee, einmal danach zu forschen, wie überhaupt das öffentliche Leben die Leistungen herausragender
Leichtathleten in Ehren hält.
Erste Denkrichtung sind dabei Straßen, die den Namen solcher Sportler
tragen. Fündig wurde ich in Wardenburg bei Oldenburg, wo eine Straße
nach dem zweifachen Sprint-Olympiamedaillengewinner von 1928 Georg Lammers benannt wurde. Darauf
aufmerksam machte mich sein ehemaliger Staffel-Kollege Werner Hegeler. Sie wurden 1931 mit der Staffel
des Oldenburger Polizeisportvereins
Deutscher Meister über 4 x 100 m.
Noch zu Lebzeiten seines Freundes
(„Schorsch“ Lammers starb 1987) hatte er für diese Namensgebung gesorgt.
ße. Interessant wäre es hierzu, auch
ein paar Angaben aus den USA zu
erhalten …!
Nach einigem Suchen fand ich während unseres VEL-Treffens in Goch
eine ebenfalls nach einem Sprinter
benannte Straße: Hubert Houben
war wie Lammers Mitglied der Bronzestaffel von Amsterdam. Natürlich
hat auch der wohl bekannteste Sprinter der Vorkriegszeit seine Würdigung
gefunden: In Berlin gibt es die JesseOwens-Allee, in Lübeck und Nottuln
jeweils eine nach ihm benannte Stra-
Bereits vorher gab es im Münchener
Olympiapark ein Lutz-Long-Ufer. Dort
befi nden sich außerdem noch der Lilian-Board-Weg (die britische Silbermedaillengewinnerin von Mexiko ’68
verstarb bereits 1970 im Alter von nur
22 Jahren), den Spiridon-Louis-Ring
und den Kolehmainenweg (nach
drei Gold- und einer Silbermedaille
1912 gewann der fi nnische Ausnahmeläufer 1920 in Antwerpen den
Unvergessen bleibt neben seinen
Sprinterfolgen auch der spannende
Wettbewerb im Weitsprung mit dem
deutschen Luz Long. Aus Anlass des
100jährigen Bestehens des Leipziger
Sportclubs (LSC), dem auch Luz Long
angehörte, wurde am 30.April 2001
der Luz-Long-Weg eingeweiht. Er befi ndet sich im Gelände der jetzigen
sportwissenschaftlichen Fakultät (frü her DHfK). Das Foto hat Manfred Grieser zugesandt.
Marathon). Ebenso gibt es hier einen Rudolf-Harbig-Weg, womit ich zu
dem wohl unschlagbar am häufi gsten durch Straßenbenennungen geehrten Leichtathleten komme.
Wege dieses Namens befi nden sich
außerdem zumindest noch in Dormagen, Garbsen-Berenbostel, Heide, Münster und Köln. Darüber hinaus
fand ich Hinweise auf Rudolf-Harbig-Straßen in Suhl, Eppelheim, Senftenberg, Bergheim, ObermaßfeldGrimmethal, Wunstorf, Wardenburg,
Radebeul, Angermünde, Unterrieden,
Selb, Sindelfi ngen, Nottuln, Laage,
Hoheneggelsen, Salzgitter und Reutlingen!
Und jetzt sind Sie, sehr verehrte Leser an der Reihe, weitere Hinweise zu
dieser meines Wissens nach bisher in
Deutschland noch nicht angefertigten Analyse beizusteuern! Die Redaktion ist erwartungsvoll gespannt auf
Beiträge in Text und Bild!
Frank Scheffka
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Leichtathletik INFORMationen Heft 2/2009
VEL-Museum
Große Resonanz, die durchweg positiv ausfiel, erhielt ich für diese neue Rubrik in unserer Zeitschrift. Aus aktuellem Anlass sei heute mit einigen wertvollen Erinnerungsstücken an bisherige Weltmeisterschaften diese Serie fortgesetzt. Der
interessierte Leser ist gerne eingeladen, diese letzte Seite der Leichtathletik INFORMationen separat zu archivieren
und sich somit mit der Zeit eine kleine Zusammenstellung leichtathletischer Memorabilia zu schaffen.
Frank Scheffka
Teilnehmermedaillen der Weltmeisterschaften 1983
und 1991
Akkreditierungskarte zur WM 1993 in Stuttgart von
Rudi Schön
Maskottchen der Weltmeisterschaften 1983 Helsinki (sowohl den kleinen wie auch den großen „Lasse-Hasen“ besorgten Gerda und Alfons Ida bei ihren fi nnischen Freunden für mich), 1993 Stuttgart,
1995 Göteborg und 2005 erneut Helsinki.
Hildegard Ullrich mit einem Plakat der WM 1987
in Rom. Damals war sie Silbermedaillengewinnerin über 1500 m hinter Tatjana Samolenko aus der
UdSSR. Das Foto entstand im Rahmen des VELTreffens in Bad Blankenburg.
Eine Aktion der
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Eine Aktion der DAK und Runner`s World: Empfehlen Sie Ihren Lauftrainer bis zum 5. Oktober 2009 und gewinnen* Sie
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