Unternehmen mit Weitblick 2007
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Unternehmen mit Weitblick 2007
Unternehmen mit Weitblick 2007 NORD OST SÜD WEST Perspektive 50plus – Beschäftigungspakte für Ältere in den Regionen 51 Jahre, zupackend 36 Jahre, kreativ 49 Jahre, schnell 61 Jahre, erfahren 54 Jahre, neugierig 42 Jahre, geschickt 57 Jahre, präzise 32 Jahre, direkt 45 Jahre, kompetent 28 Jahre, flink 59 Jahre, zuverlässig 63 Jahre, beweglich Inhalt Das Bundesprogramm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Programmgebiet Nord . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Programmgebiet Ost . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 Programmgebiet Süd . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38 Programmgebiet West . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Überblick über die Programmgebiete . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnisse der bundesweiten Evaluation zum Bundesprogramm Impressum 55 70 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74 Bundesprogramm Perspektive 50plus Logo Das Programm Das Bundesprogramm Perspektive 50plus – Beschäftigungspakte für Ältere in den Regionen bildet das Dach für bundesweit 62 regionale Beschäftigungspakte zur beruflichen Wiedereingliederung älterer Langzeitarbeitsloser. Insgesamt sind 93 Arbeitsgemeinschaften und zugelassene kommunale Träger der Grundsicherung als Projektverantwortliche an der Umsetzung des Bundesprogramms beteiligt. Bereits seit Ende 2005 werden durch das Bundesprogramm langzeitarbeitslose Frauen und Männer im Alter zwischen 50 und 64 Jahren auf ihrem Weg auf den Arbeitsmarkt aktiv begleitet. Das Bundesprogramm ist ein besonders anerkannter und erfolgreicher Bestandteil der Initiative 50plus, in der die Bundesregierung verschiedene Maßnahmen zur Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit und der Beschäftigungschancen Älterer bündelt. In der ersten Programmphase nahmen bis Ende Oktober 2007 mehr als 76.500 ältere Langzeitarbeitslose an den beschäftigungsfördernden Angeboten der Beschäftigungspakte teil. Hiervon konnten über 21.200 Personen in eine Beschäftigung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt vermittelt werden. 6 Doch für den Erfolg des Bundesprogramms sind nicht allein Aktivierungs- und Integrationszahlen entscheidend. Vielmehr zeigt das Bundesprogramm, dass ältere Langzeitarbeitslose einen wichtigen Platz auf dem Arbeitsmarkt haben und welche Wege beschritten werden müssen, um ihnen in den verschiedensten Regionen Deutschlands eine faire Chance auf dem Arbeitsmarkt bieten zu können. Hierbei hat sich gezeigt, dass es weniger um Innovationen im Instrumentarium der Arbeitsförderung geht, sondern vielmehr um Innovationen in der Methode der Aktivierung, der Budgetfreiheit und bei regionalen Lösungsstrategien und Netzwerken. Entscheidend sind die individuellen, ganzheitlichen Aktivierungsstrategien, die in den einzelnen Regionen entwickelt und immer wieder an die regionalen Besonderheiten und sich verändernde Bedingungen angepasst wurden. Die Konzentration auf den Einzelnen und dessen Stärken und der Respekt gegenüber der Lebensleistung der Älteren wurde nicht nur bei der persönlichen Beratung berücksichtigt, sondern fand auch Einzug in stellenbezogene Kompetenzentwicklungs- und Qualifizierungsmaßnahmen, betriebliche Praktika oder auch Maßnahmen zur Gesundheitsförderung. Hierdurch wurde deutlich, dass nur durch eine intensive und persönliche Betreuung die Fähigkeiten, Begabungen und Talente des Einzelnen entdeckt und aufgebaut werden können. Die Förderung dieser Kompetenzen, die ältere Langzeitarbeitslose entgegen aller Vorurteile aufweisen, bildet die Grundlage für eine dauerhafte Aktivierung. Perspektive 50plus verfolgt einen „lernenden Ansatz“. In diesen wurden nicht nur die für die Umsetzung hauptverantwortlichen Arbeitsgemeinschaften und zugelassenen kommunalen Träger einbezogen, sondern auch die Partner der regionalen Netzwerke, die während der Programmlaufzeit immer weiter ausgebaut wurden und zugleich ein hohes Maß an Verbindlichkeit erreicht haben. Diese Bündelung der Potenziale aller arbeitsmarktrelevanten Akteure einer Region auf unterschiedlichen Ebenen ist ein Merkmal aller Beschäftigungspakte, das wesentlich zum Erfolg des Bundesprogramms beigetragen hat. Die an den Netzwerken beteiligten Unternehmen, Kammern und Verbände, kommunale Einrichtungen und Beschäftigungsträger, Bildungsträger, Politik, Gewerkschaften, Kirchen und Sozialverbände setzen ihre Ressourcen, ihr Know-how und ihr Engagement für eine erfolgreiche Verwirklichung des Bundesprogramms ein und erweisen sich in den Regionen als stabile und zuverlässige Partner. Programmgebiet Nord 1 2 3 4 5 Viele Beschäftigungspakte beziehen lokale und regionale Unternehmen nicht nur in die Netzwerkarbeit ein, sondern bieten ihnen auch unbürokratische und flexible Dienstleistungen an. Hierzu zählen beispielsweise Angebote wie die schnelle und passgenaue Personalauswahl, die Möglichkeit der arbeitsplatzbezogenen Nachqualifizierung und Nachbetreuung von Beschäftigten, Beratungs- und Unterstützungsangebote im Bereich der Gesundheitsförderung, der Gestaltung alternsgerechter Arbeitsplätze und der demografiefesten Entwicklung von altersgemischten Belegschaften. Insgesamt hat sich bei der Unternehmensansprache eine „Kultur der Unternehmensversteher“ entwickelt und als entscheidend erwiesen. Die durch das Bundesprogramm geschaffenen Freiräume wurden von den Beschäftigungspakten genutzt und haben zu einer hohen Identifikation der regionalen Akteure mit „ihrem“ jeweiligen Regionalpakt geführt. Gleichzeitig hat die Umsetzung der eigenen Ideen und Ansätze nicht nur die Kreativität, sondern auch die Motivation der Verantwortlichen gefördert. Gleichzeitig hat sich eine „Kultur der Kümmerer“ entwickelt. Die Beschäftigungspakte setzen vielfach Personen ein, die sich um die Teilnehmenden kümmern und bildlich gesehen dafür Sorge tragen, dass diese älteren Langzeitarbeitslosen dort abgeholt werden, wo sie stehen, dass sie aufgebaut werden und einen festen Ansprechpartner haben. Schleswig-Holstein Hamburg Bremen/Bremerhaven Niedersachsen Mecklenburg-Vorpommern Programmgebiet Ost 6 7 8 9 Brandenburg Berlin Sachsen-Anhalt Thüringen Es hat sich gezeigt, dass dieser Ansatz immer dann erfolgreich ist, wenn das „Kümmern“ verbunden ist mit dem Wecken von Eigenverantwortung bei den Betroffenen. Hier zeigt sich also, dass der z. B. in den Niederlanden und Dänemark seit Jahren erfolgreich umgesetzte Ansatz „Fördern und Fordern“ ein richtiger Ausgangspunkt für eine nachhaltige Aktivierung und Integration der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ist. Die in dieser Broschüre vorgestellten 62 Unternehmen mit Weitblick stehen stellvertretend für das vorbildliche Engagement zahlreicher Unternehmen in den Beschäftigungspakten des Bundesprogramms. Sie wurden durch die Beschäftigungspakte ausgewählt und nominiert und vertreten daher auch die am Bundesprogramm beteiligten Regionen Deutschlands. In Bezug auf die vertretenen Unternehmensgrößen und Branchen bilden sie einen Querschnitt der deutschen Unternehmenslandschaft ab und vermitteln zugleich einen Eindruck von der Heterogenität der Beschäftigungspakte und regionalen Akteure. Programmgebiet Süd Programmgebiet West 10 Sachsen 11 Bayern 12 Baden-Württemberg 13 Rheinland-Pfalz 14 Hessen 15 Nordrhein-Westfalen Logo 1 5 2 NORD 3 6 4 8 7 OST WEST 15 14 9 10 13 SÜD Diese Broschüre stellt im Zusammenhang mit den Unternehmen mit Weitblick auch die Beschäftigungspakte und deren strategische Partner vor und wendet sich an Leserinnen und Leser, die an Anregungen und Impulsen zur Verbesserung der Beschäftigungssituation Älterer interessiert sind. 12 11 7 NORD OST SÜD WEST SCHLESWIG-HOLSTEIN Arbeitsgemeinschaft Flensburg Zeitarbeitsagentur ü50 Engagement und Kundenorientierung – Ältere sind gefragt Karl G. Hansen GmbH & Co. KG Branche Großhandel Unternehmensgröße 18 Beschäftigte www. hansen-fruchthof.de »Bei uns ist die Kundenbindung von entscheidender Bedeutung. Die Lebenserfahrung und das dienstleistungsorientierte Auftreten unserer älteren Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen kommen unserem Unternehmen dabei sehr zu Gute.« Bertram Föhles, Assistent der Geschäftsführung Zur Wirtschaftsstruktur der Region Der Beschäftigungspakt der Arbeitsgemeinschaft Flensburg hat gemeinsam mit Akteuren des regionalen Arbeitsmarktes umfassende Kompetenzen und Strukturen für die Integration älterer Langzeitarbeitsloser gebündelt. Es wurde ein modulares Projektnetzwerk entwickelt, das den Teilnehmerinnen und Teilnehmern individuelle Einstiegsmöglichkeiten in das Berufsleben bietet. Kernidee des Beschäftigungspaktes ist die Beauftragung einer privatwirtschaftlich organisierten Zeitarbeitsagentur, die ausschließlich auf die Arbeitnehmerüberlassung älterer Arbeitsuchender ausgerichtet ist. Arbeitslosenquote 11,8 % Anzahl der ALG II Empfänger/-innen über 50 Jahre 705 Einwohnerzahl 86.630 Durch die Aktivitäten im Beschäftigungspakt wurden bislang 237 ältere Langzeitarbeitslose in den ersten Arbeitsmarkt integriert. Hauptwirtschaftszweige Produzierendes Gewerbe, Dienstleistungsgewerbe, Tourismus Die Geschäftsführung des Flensburger Familienunternehmens legt großen Wert auf eine altersgemischte Belegschaft im Unternehmen. 8 Um die personenbezogene Nutzung unterschiedlicher Hilfeleistungen und somit die Sicherung individueller Integrationsperspektiven weiter zu verbessern, wird das Projektnetzwerk in der Fortführung weiter verknüpft und bedarfs- gerecht um Erfolg versprechende Methoden ergänzt. An der Fortführung des Beschäftigungspaktes werden sich zukünftig auch die beiden benachbarten Landkreise Nordfriesland und Schleswig-Flensburg aktiv beteiligen. Somit könnten in der zweiten Programmlaufzeit ältere Arbeitsuchende im gesamten nördlichen Schleswig-Holstein die Unterstützungsangebote nutzen, um wieder in den allgemeinen Arbeitsmarkt zu gelangen. Das Unternehmen Karl G. Hansen GmbH & Co. KG ist ein traditionsreiches Flensburger Familienunternehmen, das seit fast 100 Jahren zu den führenden Obst- und Gemüsegroßhändlern in Schleswig-Holstein gehört. Die Auszeichnung zum Unternehmen mit Weitblick der Region würdigt das erfolgreiche Engagement des Unternehmens bei der Einstellung und Beschäftigung von älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern. Mehr als die Hälfte der 18 Beschäftigten des Unternehmens ist über 45 Jahre alt. Das Potenzial der Älteren mit ihrer Berufs- und Lebenserfahrung und ihrer Kundenorientierung wird geschätzt und umfassend genutzt. NORD OST SÜD WEST SCHLESWIG-HOLSTEIN Arbeitsgemeinschaft SGB II im Kreis Pinneberg PI-Quadrat : Initiative für Ältere im Kreis Pinneberg Haushaltsnahe Dienstleistungen – eine Beschäftigungschance auch für Ältere »Ältere und jüngere Arbeitnehmer haben unterschiedliche Stärken und ergänzen sich so gegenseitig. Gerade die Älteren geben ihr Wissen und ihre Erfahrung im Betrieb weiter.« Andreas Fleck, geschäftsführender Gesellschafter Die Werkstattleiterin Frau Elke Gladen ist über vier Jahrzehnte mit Freude in der Firma FahnenFleck tätig gewesen. Der Beschäftigungspakt PI-Quadrat ist eine Initiative der ARGE im Kreis Pinneberg und weiteren sieben Kooperationspartnern aus der Region. Die aus der Initiative heraus gegründete und finanzierte PI-Quadrat GmbH arbeitet mit dem Leitspruch: „50 plus - die neue Leistungsklasse für ein Leben aus der Mitte.“ Als erfolgreich erweist sich die Kooperation der einzelnen Projektpartner. Einen hohen Stellenwert haben die Module Sprachförderung und Qualifizierung, da viele Bewerberinnen und Bewerber einen Migrationshintergrund aufweisen und in vielen Fällen Anpassungsqualifizierungen erforderlich sind. In arbeitsmarktnahen Projekten lernen die Teilnehmenden die Anforderungen des sich verändernden Arbeitsmarktes kennen sowie erweitern und vertiefen ihre Arbeitsfähigkeiten und -fertigkeiten. Bisher wurden 1.409 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aktiviert, von denen 218 eine Beschäftigung am ersten Arbeitsmarkt aufnahmen. Durch eine zielgerichtete Öffentlichkeitsarbeit werden Unternehmen angesprochen, um Leistungspotenziale, berufliche Erfahrungen und Engagement stärker bei Personalbedarf erkennen und nutzen zu können. Unterstützt und begleitet werden diese Bemühungen durch gemeinsame Veranstaltungen mit den Beschäftigungspakten Hamburg und Harburg. Diese Kooperation wird in der zweiten Programmphase ausgebaut. Der Familienbetrieb FahnenFleck GmbH & Co. KG ist das Unternehmen mit Weitblick 2007 im Kreis Pinneberg. Die Firmengeschichte beginnt 1882 in Hamburg. 1972 wurde der Firmensitz in die Kreisstadt Pinneberg verlegt. Mit über 100 Beschäftigten ist es ein erfolgreiches und engagiertes Unternehmen. Neben einer hohen Beschäftigungsquote von Frauen sind knapp über 40 Prozent der Belegschaft älter als 50 Jahre alt, die auf eine langjährige Betriebszugehörigkeit zurückblicken. Aus- und Fortbildungsangebote stehen für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gleichermaßen zur Verfügung. Seit 1982 arbeitet die Fleck-Stiftung zur Förderung der Jugendpflege und -fürsorge erfolgreich in den Bereichen Schule, Erziehung und Berufsausbildung. 9 FahnenFleck GmbH & Co. KG Branche Großhandel Unternehmensgröße 105 Beschäftigte www. fahnenfleck.de Zur Wirtschaftsstruktur der Region Arbeitslosenquote 6,6 % Anzahl der ALG II Empfänger/-innen über 50 Jahre 1.140 Einwohnerzahl 299.520 Hauptwirtschaftszweige produzierendes Gewerbe, Handel, Gastgewerbe NORD OST SÜD WEST HAMBURG team.arbeit.hamburg – Hamburger Arbeitsgemeinschaft SGB II mitnmang – Hamburger Initiative für Arbeit 50plus Eine Direktansprache von Unternehmen bringt Erfolge ECE Projektmanagement G.m.b.H. & Co. KG Branche Immobilien Unternehmensgröße 2.000 Beschäftigte www. ece.de Zur Wirtschaftsstruktur der Region »Ältere Beschäftigte besitzen nicht nur wertvolle Berufserfahrungen, sie verfügen zugleich über hohe soziale Kompetenzen im Umgang mit Kollegen und Kunden. Ihre Identifikation mit dem Unternehmen fördert ein gutes Betriebsklima.« Rolf Kamprad, Bereichsleiter Personal bei der ECE Projektmanagement GmbH Arbeitslosenquote 8,7 % Anzahl der ALG II Empfänger/-innen über 50 Jahre 12.520 Einwohnerzahl 1.720.632 Hauptwirtschaftszweige verarbeitendes Gewerbe, Groß- und Einzelhandel, Dienstleistungsgewerbe ECE ist Partner im Unternehmensnetzwerk „alliance 50plus“, das den Hamburger Beschäftigungspakt unterstützt. 10 Im Rahmen des Beschäftigungspaktes mitnmang - Hamburger Initiative für Arbeit – 50 plus wurden bis Ende September 2007 rund 1.872 Langzeitarbeitslose aktiviert und 536 ältere Arbeitslose in den Arbeitsmarkt integriert. Die Umsetzung erfolgte durch die ARGE team.arbeit.hamburg in enger Kooperation mit fünf erfahrenen Hamburger Weiterbildungs- und Beschäftigungsträgern (KoALA Kooperation Arbeiten, Lernen und Ausbildung e.V., Grone Netzwerk Hamburg gGmbH, PlusPunkt GmbH, Rackow Schule GmbH, SBB Kompetenz gGmbH/hamburger arbeit Beschäftigungsgesellschaft mbH). Somit konnten vielfältige Erfahrungen, unterschiedliche Ansätze und Inhalte zum Tragen kommen. Besonders erfolgreich waren die individuelle Beratung und intensive Betreuung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer vom Profiling über Coaching, Qualifizierung und Gesundheitsvorsorge (körperliche/mentale Fitness) bis zur Vermittlung. Das Ziel der begleitenden Imagekampagne, Unternehmen und Öffentlichkeit für das Potenzial der Zielgruppe 50 plus zu sensibilisieren und so einen Bewusstseinswandel anzustoßen, wurde durch eine durchgängige Pressearbeit erreicht. Die Direktansprache und Gewinnung von Unternehmen für den Beschäftigungspakt und die Zielgruppe 50 plus ist durch die alliance 50 plus – Hamburger Unternehmen für Arbeitnehmer über 50 erfolgreich angelaufen. Von 13 Initialpartnern ist die alliance 50 plus inzwischen auf 92 Unternehmen angewachsen. Das Unternehmen mit Weitblick 2007, die ECE Projektmanagement G.m.b.H. & Co. KG, ist zuverlässiger Partner der alliance 50 plus. In dem Unternehmen erhalten mitnmangTeilnehmende eine Beschäftigungschance. Ein gesunder Altersmix ist Bestandteil einer erfolgreichen Personalpolitik im Unternehmen, die Synergieeffekte zwischen Alt und Jung, neuem Wissen und Erfahrung zielgerichtet fördert und nutzt. NORD OST SÜD WEST BREMEN Arbeitsgemeinschaft der Stadt Bremen für Integration und Soziales – BAgIS Chance 50+ Bündnis für Arbeit in Bremen und Bremerhaven Gute Beispiele machen Schule »Wir schätzen die Erfahrung und die Fachkompetenz älterer Mitarbeiter. Sie tragen nachhaltig dazu bei, Fehler zu vermeiden und qualitativ hochwertige Ergebnisse zu liefern.« Marcus Pabsch, Unternehmenspressesprecher der Brunel GmbH Die Arbeit in altersgemischten Teams ist wichtig für den Erfahrungstransfer zwischen Jung und Alt bei der Brunel GmbH. Unter dem Motto Chance 50+ setzt der Bremer Beschäftigungspakt sehr erfolgreich Aktivierungs- und Integrationsangebote für ältere Langzeitarbeitslose um. Der bremer arbeit gmbh gelingt es, unter Einsatz verschiedener arbeitsmarktlicher Instrumente, bei Unternehmen vorhandene Beschäftigungspotenziale für die Vermittlung von Arbeitslosen zu erschließen. Das Netzwerk und die Veranstaltungsreihe „forum: inova“ mit Informations- und Fachveranstaltungen für Personalverantwortliche unterstützen dabei. Über das Fachforum „Zukunft der Arbeit“, das Best Practice-Beispiele aus den Bereichen Personalarbeit, Mitarbeiterführung, Personalgewinnung und Qualifizierung vorstellt, wurden regionale Unternehmen als Partner für den Pakt gewonnen. Ein umfassendes Gesundheitsmanagement ergänzt die Angebote zur Stabilisierung und Entwicklung der individuellen Beschäftigungsfähigkeit. Bis Ende Oktober 2007 wurden über 800 Arbeitslose aktiviert und 480 ältere Langzeitarbeitslose erhielten eine neue Beschäftigung im allgemeinen Arbeitsmarkt. In der zweiten Programmphase wird Bremerhaven den Bremer Beschäftigungspakt erweitern. Die gemeinsamen Aktivitäten konzentrieren sich auf ein ergänzendes Profiling, eine weitere Flexibilisierung und Individualisierung von Eingliederungszuschüssen sowie den Ausbau der betriebsnahen Qualifizierungsmodule. Brunel GmbH ist ein bundesweit agierendes Ingenieur-Dienstleistungsunternehmen mit Hauptsitz in Bremen. Zu seinen Grundsätzen der Teamarbeit gehört, dass immer ein älterer Beschäftigter mit einem jüngeren zusammenarbeitet, um die Vorteile von mehrjähriger Erfahrung mit dem aktuellen Wissen aus der Hochschule zu kombinieren. Für erfahrene Personen ist das eine Erweiterung von neuen Kenntnissen über eine Art „training on the job“. Jüngere Beschäftigte profitieren von den Erfahrungen der Älteren. 13 Prozent der Belegschaft ist über 50 Jahre alt. Das Interesse an weiteren Einstellungen älterer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, grundsätzlich mit unbefristeten Arbeitsverträgen, ist sehr groß. 11 Brunel GmbH Branche alle technischen Branchen Unternehmensgröße 1.900 Beschäftigte www. brunel.de Zur Wirtschaftsstruktur der Region Arbeitslosenquote 11,6 % Anzahl der ALG II Empfänger/-innen über 50 Jahre 4.881 Einwohnerzahl 547.934 Hauptwirtschaftszweige Luft- und Raumfahrttechnik, Logistik, Dienstleistungsgewerbe NORD OST SÜD WEST NIEDERSACHSEN Arbeitsgemeinschaften Braunschweig, Salzgitter, Landkreis Wolfenbüttel 50 TOP! – Testen, Orientieren, Potenziale nutzen Potenziale einbringen, Erfahrungstransfer leisten: stark im Verbund Sozialstation VERDI Branche Gesundheits- und Sozialwesen Unternehmensgröße 27 Beschäftigte www. sozialstation-verdi.de »Die Erfahrung zeigt, dass ältere Arbeitnehmer viel mehr Ruhe und Gelassenheit mitbringen, da sie sich in einer anderen Lebensphase befinden, in der ihnen in der Familie nicht mehr so viel abverlangt wird.« Barbara Wehsner, Geschäftsführerin und Inhaberin Zur Wirtschaftsstruktur der Region Arbeitslosenquote 11 % Anzahl der ALG II Empfänger/-innen über 50 Jahre 3.283 Einwohnerzahl 600.000 Hauptwirtschaftszweige verarbeitendes Gewerbe, Forschung und Entwicklung, Dienstleistungsgewerbe Barbara Wehsner, Geschäftsführerin der Sozialstation VERDI, setzt auf Erfahrung und Gelassenheit älterer Beschäftigter im täglichen Umgang mit hilfebedürftigen Menschen. 12 Der Beschäftigungspakt 50 TOP! der ARGEN Braunschweig, Wolfenbüttel und Salzgitter hat gezeigt, dass insbesondere die intensive und konstante Betreuung älterer Langzeitarbeitsloser durch die Integrationsbüros und die Integrationsmanager im Projekt wesentliche Erfolgsfaktoren für die erzielten Integrationen sind. Auch der Bereich Marktersatz hat sich als ein sinnvolles Aktivierungsinstrument im Hinblick auf die Vermittlung in sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse erwiesen. Das Projekt 50 TOP! bietet den Teilnehmenden Beschäftigungsmöglichkeiten auf dem zweiten Arbeitsmarkt im Bereich Tourismus an. Im Einzelfall ergeben sich durch den Kontakt bzw. die gemeinsame Arbeit der Marktersatzkräfte mit den Beschäftigten des ortsansässigen Handwerks, des Handels oder von Dienstleistern Beschäftigungsmöglichkeiten auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt. In den zwei Jahren Projektlaufzeit konnte das Projekt 988 ältere Langzeitarbeitslose aktivieren und davon 275 Personen in sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsver- hältnisse auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt integrieren. In der zweiten Programmphase beteiligt sich als neue Partnerregion die Arbeitgemeinschaft JobCenter Region Hannover an 50 TOP!. Das gemeinsame Ziel ist eine verstärkte Ansprache und die Zusammenarbeit mit potenziellen Arbeitgebern und den strategischen Partnern. Das Betreuungsangebot und die erfolgreichen Instrumente werden weiter entwickelt und intensiviert. Die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit wird insbesondere unter dem Blickwinkel der Folgen des demografischen Wandels und damit zusammenhängender Aspekte verstärkt. Als Unternehmen mit Weitblick 2007 hat der Paktverbund die Sozialstation VERDI in Braunschweig ausgewählt, die aus dem Projekt 50 TOP! eine Bürokauffrau eingestellt hat. Aus der Erfahrung, dass sich Ältere besser auf Hilfebedürftige einstellen können, werden in der Sozialstation gerne Ältere beschäftigt. NORD OST SÜD WEST NIEDERSACHSEN Landkreis Emsland Nachwachsende Rohstoffe als zukunftsorientierter Beschäftigungsfaktor Individuelles Coaching – ein erfolgreicher Weg in Beschäftigung »Die Berufs- und Lebenserfahrung, die Routine, die Zuverlässigkeit, der Überblick und die Ruhe unserer Mitarbeiter »50plus« ist eine hervorragende Basis für ihre Integration bei unseren Auftraggebern.« Margrit Otten, Niederlassungsleiterin der Stegmann Personaldienstleistung GmbH & Co. KG Als zielführende Instrumente haben sich im emsländischen Beschäftigungspakt unterschiedliche Aktivierungsformen und ein intensives Coaching der Teilnehmerinnen und Teilnehmer bewährt. Die enge Kooperation mit dem Fallmanagement und die Möglichkeit, in einer kreiseigenen Beschäftigungsgesellschaft berufliches Können zu reaktivieren und zu erweitern, haben maßgeblich zum Erfolg des Projektes beigetragen. Bis Ende des dritten Quartals 2007 wurden 915 Langzeitarbeitslose aktiviert, davon 574 vorübergehend oder dauerhaft in eine Beschäftigung auf dem allgemeinen Arbeitmarkt vermittelt. Die Erfahrungen aus der ersten Programmphase bestärken den Pakt, einen der künftigen Schwerpunkte nach wie vor auf ein intensives und individuelles Coaching der Arbeitsuchenden zu setzen. Als Partnerregion wird der Landkreis Grafschaft Bentheim den regionalen Kontext des Beschäftigungspaktes erweitern. Das Team der Stegmann Personaldienstleistung GmbH arbeitet eng in der Vermittlungsarbeit mit dem Emsländer Beschäftigungspakt zusammen. Das Unternehmen Stegmann Personaldienstleistung GmbH & Co. KG zeichnet sich durch eine große Aufgeschlossenheit gegenüber älteren Langzeitarbeitslosen aus. Im Unternehmen sind 30 Prozent der Belegschaft über 50 Jahre alt. Alle älteren Beschäftigten haben unbefristete Arbeitsverträge gemäß tarifvertraglicher Regelungen. Zudem werden allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, unabhängig vom Alter, Möglichkeiten der beruflichen Weiterbildung geboten. Das Unternehmen setzt sich dafür ein, dass ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer qualifikations- und leistungsadäquate Arbeitsmöglichkeiten bei den Auftragnehmern von Personaldienstleistungen erhalten. Das Engagement, die Erfahrung und die Leistungsfähigkeit Älterer ist für viele Entleihbetriebe der ausschlaggebende Grund, ein Beschäftigungsangebot zu unterbreiten. Die Übernahmequote liegt bei über 30 Prozent. Zwischen dem Beschäftigungspakt und dem Unternehmen besteht eine erfolgreiche Zusammenarbeit. Ein regelmäßiger Kontakt zwischen dem Fallmanagement und dem Unternehmen ermöglicht eine zeitnahe Integration von Langzeitarbeitslosen bei entsprechenden Personalbedarfen. 13 Stegmann Personaldienstleistung GmbH & Co. KG Branche Dienstleistungsgewerbe Unternehmensgröße 150 Beschäftigte www. stegmann-personal.de Zur Wirtschaftsstruktur der Region Arbeitslosenquote 5,9 % Anzahl der ALG II Empfänger/-innen über 50 Jahre 1.466 Einwohnerzahl 311.965 Hauptwirtschaftszweige Maschinen- und Fahrzeugbau, Schiffbau, Energiewirtschaft NORD OST SÜD WEST NIEDERSACHSEN Landkreis Göttingen 50plus – Erfahrung zählt Empowerment – ein erfolgreicher Ansatz zur Integration von Langzeitarbeitslosen Lünemann GmbH & Co. KG Branche Großhandel Unternehmensgröße 80 Beschäftigte »Kompetenz und profundes Know-how unserer älteren Mitarbeiter sind die Basis unseres Erfolges!« Josef Petermann, Geschäftsführer der Lünemann GmbH www. luenemann.de Zur Wirtschaftsstruktur der Region Empowerment als methodisches Gestaltungselement der Arbeitsberatung und -vermittlung unterstützt ältere Langzeitarbeitslose bei der Entdeckung und Erschließung eigener Stärken. Eine individuelle Begleitung und vielfältige Hilfestellungen ermöglichen es, Leistungsbereitschaft und Leistungsfähigkeit weiterzuentwickeln. Wichtigstes Ziel des Empowerments in der Beratung und Vermittlung von älteren Arbeitslosen ist die Beseitigung von persönlichen Problemlagen, die der Wiedererlangung, dem Erhalt oder der Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit entgegenstehen. Durch Stärkung der Motivation, der Eigeninitiative und der Kreativität sowie durch die Einbindung in ein Netzwerk wird die Grundlage geschaffen, Langzeitarbeitslose aktiv am Vermittlungsprozess zu beteiligen und sich selbst initiativ um eine Beschäftigung zu bemühen. Arbeitslosenquote 11,7% Anzahl der ALG II Empfänger/-innen über 50 Jahre 2.315 Einwohnerzahl 265.000 Hauptwirtschaftszweige verarbeitendes Gewerbe, Messtechnik, Forschung und Lehre Belegschaft der Lünemann GmbH: Für das Unternehmen ist das Arbeiten in altersgemischten Teams wichtig für den Erfahrungstransfer zwischen Jung und Alt. 14 Im Rahmen des Beschäftigungspaktes Göttingen wurden 1.029 Langzeitarbeitslose aktiviert, davon 316 erfolgreich in den allgemeinen Arbeitsmarkt integriert. Entsprechend den Erfahrungen in der ersten Programmphase gilt die Prämisse, dass es für die Zielgruppe keine universalen Lösungsansätze gibt. Der künftige Beschäftigungspakt 50plus – Erfahrung zählt in Südniedersachsen wird mit den neuen Partnern, den ARGEn Northeim und Landkreis Osterode, die bisherige erfolgreiche Arbeit vertieft und ausgeweitet. Die Unternehmensgeschichte der Firma Lünemann GmbH & Co. KG reicht bis in das Jahr 1783 zurück. Ursprünglich als Schmiede gegründet, ist sie heute ein moderner Fachmarkt für das Handwerk, den Häuslebauer und den Heimwerker. Das Unternehmen hat sich mit großem Engagement in die regionale Sensibilisierungs- und Marketingkampagne des Beschäftigungspaktes eingebracht und steht als wichtiger Multiplikator für die Ziele der Perspektive 50plus ein. NORD OST SÜD WEST NIEDERSACHSEN Arbeitsgemeinschaft Arbeit und Grundsicherung des Landkreises Harburg Logistik 50+ Reife Leistung Logistik – eine Branche mit Zukunft und großen Beschäftigungspotenzialen »Personalsuche ist eine umfangreiche, oft zeitaufwendige Aufgabe. Die Partner von Logistik 50+ haben es mir mit ihrem Service leicht gemacht, gute, erfahrene und motivierte Mitarbeiter zu finden.« Detlev Dose, geschäftsführender Gesellschafter der STS - Sprinter Transport Service GmbH Das Unternehmen hat über die Vermittlung des Beschäftigungspaktes mehrere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingestellt. Der Harburger Beschäftigungspakt Logistik 50+ hat sich seit 2005 als unternehmensnaher Personaldienstleister einen guten Namen in der südlichen Metropolregion Hamburg gemacht. Mittels vielfältiger Sensibilisierungsaktivitäten, klarer Serviceorientierung und Instrumenten wie der „begleiteten Integration“ ist es gelungen, einen stetig wachsenden Kundenstamm unter den kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) des regionalen Logistiksektors aufzubauen. Aktuell wurden rund 260 Integrationen bei 900 Aktivierungen erreicht. Der Beschäftigungspakt knüpft in der zweiten Programmphase an diese Erfolge an, setzt aber künftig auf einen breiten Branchenmix. Jobscouts sollen durch ein systematisches Erschließen von Beschäftigungspotenzialen und eine Direktvermittlung von geeigneten älteren Arbeitslosen im Landkreis Harburg und der erweiterten Paktregion Landkreis Lüneburg dazu beitragen, viele zusätzliche Integrationschancen zu schaffen. Hierfür ist es erforderlich, weitere prosperierende KMU aus der Region für den Paktverbund zu gewinnen. Zum Beispiel das Unternehmen von Detlev Dose: Die 1996 gegründete STS - Sprinter Transport Service GmbH gehört zu den Pakt-Partnern der ersten Stunde im Landkreis Harburg. Bereits im Frühjahr 2006 holte Detlev Dose einen der ersten Logistik 50+ Absolventen als Fuhrparkbetreuer in seinen Betrieb. Zwei weitere Teilnehmende wurden für Tätigkeiten in der Lagerlogistik und im Gütertransport eingestellt. Die Beschäftigung Älterer gehört bei STS zur guten Praxis: Ein Viertel der inzwischen 27-köpfigen Belegschaft ist älter als 50 Jahre alt. Herr Dose achtet darauf, in jeder Abteilung zumindest einen seiner „Älteren“ als Pendant zu den Jüngeren zu haben. In dieser Konstellation kommen Lebens- und Berufserfahrung sowie Flexibilität und Vielseitigkeit älterer Beschäftigter besonders zum Tragen. Eigenschaften, auf die das kleine Unternehmen mit seiner breiten Dienstleistungspalette nicht verzichten kann. STS - Sprinter Transport Service GmbH Branche Transport- und Logistik Unternehmensgröße 27 Beschäftigte www. sts-sprinter.de Zur Wirtschaftsstruktur der Region Arbeitslosenquote 6,0 % Anzahl der ALG II Empfänger/-innen über 50 Jahre 723 Einwohnerzahl 242.117 Hauptwirtschaftszweige Bauwirtschaft, Logistik, Dienstleistungsgewerbe 15 NORD OST SÜD WEST NIEDERSACHSEN Jobcenter Wilhelmshaven Beschäftigungspakt Wilhelmshaven Arbeit für Ältere – arbeitsmarkt50.de Sensibilisierung, Beratung und Begleitung für erfolgreiche Integrationen in den Arbeitsmarkt Hydraulik-PneumatikKontor Jade GmbH (HPKJ) Branche Herstellung von Metallerzeugnissen Unternehmensgröße 72 Beschäftigte www. hpkj.de »Für unser Unternehmen ist ein höheres Alter kein Makel. Ganz im Gegenteil – wir benötigen gerade das Know-how, das nur erfahrene Ingenieure und Facharbeiter mitbringen.« Heiko Eibenstein, Geschäftsführer der HydraulikPneumatik-Kontor Jade GmbH Zur Wirtschaftsstruktur der Region Arbeitslosenquote 12,6 % Anzahl der ALG II Empfänger/-innen über 50 Jahre 797 Einwohnerzahl 81.570 Hauptwirtschaftszweige produzierendes Gewerbe, Gastgewerbe, Wohnungswirtschaft Gemeinsam mit dem Beschäftigungspakt in Wilhelmshaven setzte die Hydraulik-Pneumatik-Kontor Jade GmbH ein Gesundheitsmanagement im Unternehmen um. 16 Der Beschäftigungspakt arbeitsmarkt 50.de hat in der Region Wilhelmshaven-Friesland viel erreicht. Eine hohe Resonanz bei den Unternehmen erfuhren insbesondere die Teilprojekte „Qualifizierung und Sensibilisierung älterer Arbeitnehmer (QuaSi)“ sowie „Gesund arbeiten im Alter“. Allgemein ist die demografische Entwicklung mit ihren Folgen wesentlich stärker in das Blickfeld der regionalen Öffentlichkeit gerückt. Insgesamt wurden 807 ältere Langzeitarbeitslose aktiviert, davon erfolgten 62 Vermittlungen in den allgemeinen Arbeitsmarkt, davon 24 in die Selbstständigkeit und 82 in längerfristige Arbeitsgelegenheiten. Das Projekt wird in der zweiten Programmphase als „Beschäftigungspakt Jade-WeserRegion“ mit dem Schwerpunkt der Integration älterer Arbeitsuchender in den ersten Arbeitsmarkt fortentwickelt werden. Die Zielgruppe umfasst 300 ältere Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit multiplen Vermittlungshemmnissen und hohem Qualifizierungsbedarf. Neue Partnerregion ist der Landkreis Wesermarsch. Die Hydraulik-Pneumatik-Kontor Jade GmbH (HPKJ) hat schon vor Projektbeginn nach Wegen zur Bewältigung der demografischen Herausforderung gesucht. Es wurden die vorhandenen Ansätze konkretisiert und zu einem Gesamtpaket alternsbezogener Personalentwicklung erweitert. Entscheidend für den nachhaltigen Erfolg war neben einem vertrauensvollen Betriebsklima das persönliche Engagement auf Geschäftsführungsebene, das im Unternehmen Zeichen gesetzt und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Ziele des Beschäftigungspaktes sensibilisiert und zur aktiven Teilnahme motiviert hat. Als produzierendes Unternehmen im Metallbereich ist die HPKJ Vorbild für die Region. Es zeigt, dass sich eine alternsorientierte Personalpolitik auch außerhalb des Dienstleistungssektors erfolgreich implementieren lässt. Die HPKJ hat sich frühzeitig den Anliegen von arbeitsmarkt50.de geöffnet, die Vielfalt der Projektangebote umfassend genutzt und sich auch an den Sensibilisierungsmaßnahmen offensiv und für andere Unternehmen beispielgebend beteiligt. NORD OST SÜD WEST MECKLENBURG VORPOMMERN Jobcenter Güstrow Top für Job 50+ Güstrow Erfolgreiche Integrationen durch Qualifizierung und passgenaue Vermittlung »Durch eine gute Altersstruktur im Unternehmen wird es erst möglich, gut aufeinander abgestimmte Teams zu schaffen, in denen jüngere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von den älteren lernen und umgekehrt.« Roland König, geschäftsführender Gesellschafter der MKF Metallbau GmbH Der Beschäftigungspakt Top für Job 50+ hat sich der Herausforderung gestellt, in einer strukturschwachen Region ältere Langzeitarbeitslose wieder in den allgemeinen Arbeitsmarkt zu integrieren. Der Erfolg des Projektes basiert auf dem innovativen Konzeptansatz, berufsfachliche Kompetenzen zu aktualisieren und entsprechend den sich verändernden Anforderungen im jeweiligen Berufsfeld anzupassen. Ein weiterer Bestandteil der Aktivierungsphase ist die Stabilisierung und Weiterentwicklung solcher sozialer Kompetenzen wie Teamfähigkeit und Kundenorientierung. Die Vermittlungserfolge sind in besonderem Maße auf eine zielführende individuelle Beratung zurückzuführen. So wurden sowohl Anforderungsprofile auf der Seite der Arbeitgeber als auch Leistungspotenziale auf der Seite der Arbeitsuchenden differenzierter erfasst und im Rahmen eines Matchingprozesses passgenauer zusammengeführt. Roland König, geschäftsführender Gesellschafter, und Enrico Tolksdorf, kaufmännischer Leiter, schätzen die Zusammenarbeit mit dem Beschäftigungspakt. Während der Projektlaufzeit von zwei Jahren wurden 1.610 Teilnehmende in das Projekt aufgenommen. Die Integrationszahl Anfang Oktober 2007 betrug 415. Hervorzuheben ist, dass die Vermittlungen auf Grund der Aktivitäten des Beschäftigungspaktes grundsätzlich ohne Gewährung eines Eingliederungszuschusses erfolgten. Das bisher erfolgreiche Konzept weiter zu vertiefen und zu transferieren, ist die Zielstellung für die Fortführung in der zweiten Projektphase. Das Unternehmen MKF Metallbau GmbH steht der Einstellung älterer Beschäftigter offen gegenüber. Es ist ein regionales Unternehmen mit Tradition. Auf Grund der positiven wirtschaftlichen Entwicklung wird erwartet, dass sich neue Beschäftigungspotenziale ergeben. Das Unternehmen weiß die Erfahrungen älterer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu schätzen und nutzt diese wertvollen Ressourcen. Es zeichnet sich durch ein positives Betriebsklima aus und fördert die Zusammenarbeit von älteren und jüngeren Beschäftigten, um den Erfahrungstransfer zu sichern. Zwischen dem Unternehmen und dem Vermittlungsteam besteht eine sehr gute Zusammenarbeit. 17 MKF Metallbau GmbH & Co.KG Branche Herstellung von Metallerzeugnissen Unternehmensgröße 60 Beschäftigte www. mkf-guestrow.de Zur Wirtschaftsstruktur der Region Arbeitslosenquote 15,2 % Anzahl der ALG II Empfänger/-innen über 50 Jahre 1.556 Einwohnerzahl 103.954 Hauptwirtschaftszweige verarbeitendes Gewerbe, Landwirtschaft, Biotechnologie und Medizintechnik NORD OST SÜD WEST MECKLENBURG-VORPOMMERN Arbeitsgemeinschaft zur Grundsicherung für Arbeitsuchende der Landkreise Ludwigslust und Parchim Transit 50 Gesundheitsmanagement – ein wichtiger Baustein zur Verbesserung von Beschäftigungsfähigkeit Paul Schockemöhle Pferdehaltung GmbH Branche Landwirtschaft Unternehmensgröße 130 Beschäftigte www. gestuet-lewitz.de »TRANSIT 50 ist unkompliziert: ein schnelles und zielgenaues Arbeitskräfteangebot, Qualifizierung der neuen Mitarbeiter am Arbeitsplatz, so stelle ich mir Personalberatung vor.« Paul Schockemöhle, Inhaber der PS Pferdehaltung GmbH Zur Wirtschaftsstruktur der Region Arbeitslosenquote 11,6 % Anzahl der ALG II Empfänger/-innen über 50 Jahre 2.273 Einwohnerzahl 230.085 Hauptwirtschaftszweige Landwirtschaft, Nahrungsmittelindustrie, Handel Paul Schockemöhle baute nach seiner Sportkarriere eine der größten Pferdezuchten in Deutschland auf und engagiert sich heute für die über 50-Jährigen. 18 Durch den Beschäftigungspakt TRANSIT 50 wurde das Thema Arbeitslosigkeit Älterer in der Region umfassend in die Öffentlichkeit gerückt. Durch ein Bündel von Aktivitäten wurden 416 Integrationen erreicht (1.357 Aktivierungen). Ein Netzwerk aus Arbeitgebern, Unternehmerverband, Politik, Medien und Arbeitsverwaltung unterstützt die Projektumsetzung. Vorbehalte bei Arbeitgebern gegenüber Älteren konnten verringert werden. Integrationserfolge wurden vor allem erreicht durch eine anspruchsvolle Personalberatung für KMU und Beschäftigungsangebote im Rahmen einer Arbeitnehmerüberlassung. TRANSIT 50 hat mit Hilfe der Aktivierungsangebote die Beschäftigungsfähigkeit älterer Langzeitarbeitsloser verbessert sowie die individuelle Leistungsfähigkeit und Leistungsbereitschaft gefestigt und erweitert. Das von den ARGEn Ludwigslust und Parchim getragene Projekt wird in der zweiten Programmphase gemeinsam mit dem Landkreis Prignitz arbeiten. Besondere Aufmerksamkeit gilt älteren Arbeitslosen, die auf Grund eingeschränkter Gesundheit nur eine reduzierte Beschäftigungsfähigkeit aufweisen. Hier sind spezielle Angebote im Bereich Gesundheitsmanagement vorgesehen. Erfolgreiche Ansätze der Arbeitsplatzakquise bei Unternehmen in der Region sowie Vermittlungs- und Coachingaktivitäten werden fortgesetzt und erweitert. Das Unternehmen PS Pferdehaltung GmbH hat durch Vermittlung des Beschäftigungspaktes vier ältere Langzeitarbeitslose eingestellt. Zwischen dem Unternehmen und dem Beschäftigungspakt gibt es eine vertrauensvolle Zusammenarbeit. Das Unternehmen bietet Älteren die Chance einer dauerhaften Beschäftigung. Der Unternehmer Paul Schockemöhle, dreimaliger Europameister und Olympiasieger im Pferdesport, wird auf Grund der Zusammenarbeit mit TRANSIT 50 ein besonderes Fortbildungs- und Schulungsprogramm zur Erhöhung der Beschäftigungsfähigkeit Älterer in der Pferdewirtschaft erarbeiten und umsetzen. Es ist beabsichtigt, diese Qualifizierungsmöglichkeit nach der regionalen Erprobung bundesweit einzuführen. NORD OST SÜD WEST MECKLENBURG-VORPOMMERN Arbeitsgemeinschaft zur Grundsicherung für Arbeitsuchende im Landkreis Müritz Job – direkt 100 Direktvermittlung – ein erfolgreicher Projektansatz in der Region »Unsere Mitarbeiter legen täglich hunderte Kilometer zurück und transportieren wertvolle Fracht. Gerade Ältere bringen die nötige Erfahrung für diese verantwortungsvolle Tätigkeit mit.« Wolfram Kamprad, Prokurist der Arkona Schnell-Lieferdienst GmbH Der Beschäftigungspakt Job-direkt 100 wird seit Herbst 2005 mit einem direkten, unbürokratischen und vermittlungsorientierten Ansatz durchgeführt. Die Integrationserfolge wurden durch die im Januar 2007 erfolgte Erweiterung des Projektes um eine bewerberorientierte Vorgehensweise verbessert. Der Verbleib von zuvor älteren Langzeitarbeitslosen in Unternehmen wird im Bedarfsfall auch durch Qualifizierungen „on the job“ unterstützt. Durch den Ansatz des „Arbeitgeberprofiling“ mündeten von bislang über 1.600 aktivierten Teilnehmenden 340 in ein sozialversicherungspflichtiges Beschäftigungsverhältnis ein, davon sind 330 Verträge unbefristet. Die einstellenden Unternehmen erhalten einen Eingliederungszuschuss in pauschalierter Höhe. Durch das Projekt wurden regionale Unternehmen nachhaltig für die Einstellung Älterer sensibilisiert, weitere Netzwerkpartner wurden als Multiplikatoren für die zukünftige Arbeit gewonnen. Das mittelständische Unternehmen hat sechs Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über 50 Jahre im letzten Jahr über den Beschäftigungspakt eingestellt. Eine entscheidende Grundlage für die erfolgreiche Umsetzung ist das Prinzip der Freiwillig- keit. Dadurch wird die Motivation von älteren Arbeitsuchenden deutlich erhöht. Mit der intensiven und sehr effektiven Zusammenarbeit zwischen ARGE und Projektdienstleister wurde eine innovative Form des Public Private Partnership geschaffen. In der zweiten Projektphase wird der stellenorientierte und auf Freiwilligkeit basierende Ansatz fortgeführt. Job-direkt 100 wird um den Nachbarlandkreis Demmin erweitert. Das Unternehmen Arkona legt seit Jahren großen Wert auf die Erfahrung Älterer und hat durch deren besondere Loyalität eine höhere Planungssicherheit. Angesichts des Fachkräftemangels in der Branche ist die Einstellung Älterer aus Sicht des Unternehmens auch selbstverständlich. Von den aktuell 150 Beschäftigten sind 27 Mitarbeiter 50 Jahre oder älter. Über Job-direkt 100 wurden sechs Kraftfahrer in das Unternehmen integriert. Seit diesem Jahr bildet das Unternehmen auch aus (drei Auszubildende) und wird diesen Bereich zukünftig weiter ausbauen. 19 Arkona Schnell-Lieferdienst GmbH Branche Transportgewerbe Unternehmensgröße 150 Beschäftigte Zur Wirtschaftsstruktur der Region Arbeitslosenquote 15 % Anzahl der ALG II Empfänger/-innen über 50 Jahre 892 Einwohnerzahl 67.495 Hauptwirtschaftszweige Landwirtschaft, Gastgewerbe, Tourismus NORD OST SÜD WEST MECKLENBURG-VORPOMMERN Arbeitsgemeinschaften Landkreis Nordwestmecklenburg und Stadt Wismar QuEo – Qualifizierung und Erfahrungsoffensive in der Region Wismar und Nordwestmecklenburg Potenziale älterer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer erleben und erkennen Klützer Holzbau und Tischlerei GmbH Branche Holzgewerbe Unternehmensgröße 8 Beschäftigte »Durch die schrittweise Heranführung an ältere Arbeitnehmer konnten Berührungsängste, die ich im Vorfeld hatte, nachhaltig abgebaut werden.« Lars Baumann, Inhaber Klützer Holzbau und Tischlerei GmbH Zur Wirtschaftsstruktur der Region Arbeitslosenquote 14,0 % Anzahl der ALG II Empfänger/-innen über 50 Jahre 1.772 Der Beschäftigungspakt QUEO – Qualifizierung und Erfahrungsoffensive in der Region Wismar und Nordwestmecklenburg sieht seine Erfolgsfaktoren in seinem Kernelement, d. h. in der zusätzlichen intensiven Betreuung der älteren Langzeitarbeitslosen durch Vermittler bei den vier beauftragten Trägern. Hier wird die sofortige Vermittelbarkeit der Bewerberinnen und Bewerber geprüft und eine kompetente Beratung bis hin zur bedarfsgerechten Qualifizierung gewährleistet. Langzeitpraktika unterstützen den Abbau von Vermittlungshemmnissen. Der quantitative Erfolg des Beschäftigungspaktes zeigt sich in der Aktivierung von insgesamt 676 Teilnehmenden. Davon konnten bislang 238 Personen erfolgreich integriert werden. Einwohnerzahl 164.544 Hauptwirtschaftszweige Metallgewerbe, Holzverarbeitung, Landwirtschaft Über den Beschäftigungspakt reicherte die Klützer Holzbau und Tischlerei GmbH das Unternehmen mit Erfahrungswissen älterer Handwerker an. 20 In der zweiten Projektlaufzeit wird die ARGE der Landeshauptstadt Schwerin der neue Projektpartner des Paktverbundes sein. Das Aktivierungsmodul wird während der gesamten zweiten Programmphase durchgeführt und bildet lediglich den Einstieg. Darauf aufgesetzt erfolgen die individuellen intensiven Beratungs- und Betreuungsmodule. Eine weitere Konzeptänderung besteht in der Zahlung von erfolgsorientierten Prämien an die Träger. Gemeinsam mit allen Projektakteuren wird ein Erfolg versprechendes Netzwerk geschaffen, um über den Verbund den Teilnehmenden eine langfristige Perspektive auf dem Arbeitsmarkt zu eröffnen. Die Klützer Holzbau und Tischlerei GmbH hat den Vorteil erfahrener Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die über den Beschäftigungspakt vermittelt wurden, erkannt. Zu Beginn des Projektes beschäftigte das Unternehmen lediglich zwei jüngere Arbeitnehmer. Nachdem die Geschäftsführer über die risikolose Praktikumszeit das Potenzial besonders der älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer erleben und erkennen konnten, entschieden sie sich zur Einstellung von fünf älteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Damit wurde schließlich ein ausgewogenes Beschäftigungsverhältnis von fünf älteren zu drei jüngeren Arbeitnehmern hergestellt. NORD OST SÜD WEST MECKLENBURG-VORPOMMERN Landkreis Ostvorpommern Perspektive 50plus für den Landkreis Ostvorpommern Erfahrungen in andere Regionen tragen – auch länderübergreifend »Bei älteren Arbeitnehmern kann man auf Erfahrung, Zuverlässigkeit und die hohe Eigenverantwortung zählen. Sie übernehmen gern eine Führungsrolle im Team und optimieren Arbeitsabläufe.« Nikolai Rogos, Betriebsleiter Landgut Stresow, Rogos GbR Im Zentrum der Aktivitäten des Beschäftigungspaktes stehen Angebote zur Begleitung von Unternehmensgründungen. In einer einerseits industriell strukturschwachen, doch andererseits zunehmend touristisch geprägten Region nimmt die Nachfrage nach Dienstleistungen zu. Bis Ende August 2007 wurden 119 Unternehmensgründungen initiiert, begleitet und erfolgreich begonnen. In einem zweiten Teilprojekt im Bereich der Landwirtschaft haben 62 ältere Langzeitarbeitslose insbesondere im Ergebnis von bedarfsorientierten Qualifizierungsangeboten eine Beschäftigung gefunden. Insgesamt wurden bisher 750 ältere Langzeitarbeitslose aktiviert. Ackerbau, Ökologie und Umweltschutz sind Bestandteil der täglichen Arbeit. Dafür greift das Unternehmen auf die Erfahrungen älterer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zurück. In der zweiten Programmphase werden die Ziele und Aufgaben neu definiert. Die positiven Erfahrungen aus dem Teilprojekt Landwirtschaft werden übertragen auf andere Branchen und Wirtschaftsbereiche. Damit ist eine inhaltliche Grundlage gegeben, die künftige Zusammen- arbeit mit der ARGE Greifswald, dem Job-Center Uecker-Randow sowie dem Amt für Arbeit und Soziales Miesbach (Bayern) zu gestalten. Der Agrarsektor hat in Ostvorpommern eine überdurchschnittliche Bedeutung. Große Flächenausstattung und ein hoher Technisierungsgrad begründen eine hohe Arbeitsproduktivität. Als Unternehmen mit Weitblick 2007 im Landkreis Ostvorpommern wurde das Landgut Stresow, Rogos GbR, ausgewählt. Das Landgut Stresow ist ein Marktfruchtbetrieb (u. a. Getreide, Raps und Zuckerrüben), die Arbeitsorganisation gestaltet sich nach den Wetterbedingungen und Erfordernissen einer Agrarproduktion. Das Unternehmen ermöglicht älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern mit einer hohen Flexibilität in Bezug auf eine jahrebezogenen Lage und Verteilung der Arbeitszeit eine berufliche Perspektive. Konventioneller Ackerbau, Ökologie und Umweltschutz sind dem Unternehmen sehr wichtig und Bestandteil der täglichen Arbeit. 21 Landgut Stresow, Rogos GbR Branche Landwirtschaft Unternehmensgröße 6 Beschäftigte Zur Wirtschaftsstruktur der Region Arbeitslosenquote 18,7 % Anzahl der ALG II Empfänger/-innen über 50 Jahre 1.956 Einwohnerzahl 109.232 Hauptwirtschaftszweige Landwirtschaft, Tourismus, Gesundheitswirtschaft NORD OST SÜD WEST BRANDENBURG Arbeitsgemeinschaft zur Grundsicherung für Arbeitsuchende im Landkreis Dahme-Spreewald STÄRKE LDS – STandortfaktor Ältere im RegionalKErn Landkreis Dahme-Spreewald Jüngere Beschäftigte partizipieren an der Berufserfahrung Älterer Zur Wirtschaftsstruktur der Region »Gerade der Erfahrungsschatz unserer älteren Mitarbeiter stellt ein wichtiges Kapital für unser Unternehmen dar. Deshalb wollen wir mit unseren Mitarbeitern bis zur Rente zusammenarbeiten.« Arbeitslosenquote 10,5 % Klaus-Dieter Grocholeske, Geschäftsführer der K & R Baugesellschaft mbH K & R Baugesellschaft mbH Branche Baugewerbe Unternehmensgröße 84 Beschäftigte Anzahl der ALG II Empfänger/-innen über 50 Jahre 1.227 In dem von klein- und mittelständischen Unternehmen und einem starken Nord-SüdGefälle in der Arbeitsmarktstruktur geprägten Landkreis Dahme-Spreewald ist es dem Beschäftigungspakt STandortfaktor Ältere im RegionalKErn Landkreis Dahme-Spreewald - STÄRKE-LDS durch sehr individuelle Projektansätze und finanzielle Anreize gelungen, die Unternehmen der Region für die Belange der Älteren zu sensibilisieren. Erfolgreiche Fördermodelle wie der Kombilohn oder der Förderscheck Ü50, geförderte Qualifizierungen nach der Arbeitsaufnahme, aber auch der Ansatz einer speziellen Arbeitsvermittlung für die Zielgruppe, ermöglichten nachhaltige Integrationen Älterer in den Arbeitsmarkt. In der zweijährigen Umsetzungszeit nutzten 1.194 ältere Langzeitarbeitslose die Angebote des Beschäftigungspaktes. 437 Personen wurden in den allgemeinen Arbeitsmarkt integriert. Einwohnerzahl 162.000 Hauptwirtschaftszweige Luftfahrt, Logistik, Tourismus Klaus Jedro hat über den Beschäftigungspakt STÄRKE LDS eine Beschäftigung bei der K & R Baugesellschaft mbH gefunden. 22 In der zweiten Programmphase wird der Wirkungskreis des Paktes um den Landkreis TeltowFläming erweitert. Die Partnerschaft zwischen den ARGEn begründet sich mit den regionalen Gegebenheiten und der sich verstärkenden Arbeits- und Fachkräftenachfrage in beiden Regionen. Mit der Fortführung der erfolgreichen Teilprojekte, der Entwicklung neuer, flexibler Fördermöglichkeiten und dem verstärkten Einsatz spezieller Arbeitsvermittlerinnen und -vermittler sollen die Beschäftigungschancen Älterer verbessert werden. Das Unternehmen K&R Baugesellschaft mbH ist seit 17 Jahren erfolgreich in der Region tätig. Die Altersstruktur der Beschäftigten stellt ein positives Beispiel für altersgemischte Belegschaften dar. Von den insgesamt 84 Beschäftigten sind 23 Personen 50 Jahre und älter. Die Geschäftsführung nennt die Berufserfahrung und Einsatzbereitschaft als besondere Vorzüge der Beschäftigten über 50 Jahre und hebt die guten Erfahrungen mit älteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern hervor. Die jüngeren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer profitieren von der Berufserfahrung der Älteren. Das Unternehmen hat im Jahr 2007 zwei ältere Langzeitarbeitslose eingestellt. NORD OST SÜD WEST BRANDENBURG Jobcenter Elbe-Elster Beschäftigungspakt 50plus in der Region Elbe-Elster Generationen gehen gemeinsam – die Agrargenossenschaft Mühlberg e.G. zeigt wie »Ausschlaggebend für die Zusammenarbeit mit dem Beschäftigungspakt waren der Eingliederungszuschuss für Ältere, ein persönlicher Ansprechpartner und die unbürokratische Hilfe durch den Pakt 50plus.« Uve Gliemann, Geschäftsführer der Agrargenossenschaft Mühlberg e. G. Geschäftsführer Uve Gliemann schätzt den ausgeprägten Erfahrungsschatz älterer Beschäftigter, der in einem landwirtschaftlichen Unternehmen von großem Vorteil ist. Kennzeichnend für den Beschäftigungspakt 50plus in der Region Elbe-Elster ist der aus dem Pakt heraus entstandene Verein Generationen gehen gemeinsam G3. Er begründet eine enge und verbindliche Partnerschaft von unterschiedlichen Arbeitsmarktakteuren, die gemeinsam sechs Teilprojekte umsetzen. Diese Kooperation ist Grundlage für die Integrationserfolge bei älteren Arbeitsuchenden. Bisher wurden insgesamt 1.068 ältere Langzeitarbeitslose aus der Region aktiviert und 253 von ihnen (davon 90 Frauen) in eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung vermittelt. Neben der intermediären Rolle des Vereins besteht eine Hauptaufgabe in der intensiven Aktivierung von älteren Langzeitarbeitslosen in der Region. Das mit Zielvereinbarungen verbundene komplexe Coaching der Arbeitsuchenden, bei dem u. a. auch der Lebensweltbezug der Kunden wie auch die individuellen Aktivierungsfortschritte einbezogen werden, ist ebenso erfolgreich wie die durch zusätzliches Mentoring unterstützte Existenzgründungsbegleitung. Zur Fortführung des Beschäftigungspaktes in der zweiten Programmphase haben die Akteure aus der Region Elbe-Elster eine Zusammenarbeit mit der ARGE SGB II des Landkreises Wittenberg auf den Weg gebracht. Geplant sind ein intensiver Austausch zwischen den Arbeitsmarktakteuren sowie die kooperative Nutzung der Potenziale in beiden Regionen zur Integration älterer Langzeitarbeitsloser. Ziel ist die Integration von 210 älteren Langzeitarbeitslosen (davon 30 Existenzgründungen) pro Jahr innerhalb der zweiten Programmphase. Im Ergebnis der zweijährigen Projektumsetzung im Landkreis Elbe-Elster wurde unter Berücksichtigung der ländlich geprägten Struktur der Region das landwirtschaftliche Unternehmen Agrargenossenschaft Mühlberg e. G. als Unternehmen mit Weitblick 2007 ausgewählt. Die Agrargenossenschaft Mühlberg e. G. mit insgesamt 120 Beschäftigten hat sieben ältere Arbeitsuchende aus der Region erfolgreich in das Unternehmen integriert und ihnen wieder eine berufliche Zukunft in der Region Elbe-Elster geboten. 23 Agrargenossenschaft Mühlberg e.G. Branche Landwirtschaft, Tierproduktion Unternehmensgröße 120 Beschäftigte Zur Wirtschaftsstruktur der Region Arbeitslosenquote 18,3 % Anzahl der ALG II Empfänger/-innen über 50 Jahre 2.068 Einwohnerzahl 124.000 Hauptwirtschaftszweige Metall- und Elektroindustrie, Automobilzuliefererindustrie, Nahrungsmittelindustrie NORD OST SÜD WEST BRANDENBURG Jobcenter Märkisch-Oderland Regionaler Arbeitsund Wachstumsfonds Die Mischung macht’s – Jüngere lernen von Älteren Markon Grundstücksentwicklungsgesellschaft mbH Branche Grundstücks- und Wohnungswesen Unternehmensgröße 12 Beschäftigte www. markon-bau.de »Wir legen großen Wert auf eine gute Mischung aus Jung und Alt. Dies trägt zu einem guten Arbeitsklima bei, fördert den Austausch von Erfahrungen und gewährleistet Kontinuität in der Entwicklung.« Wilfried Marschner, Geschäftsführer der Markon Grundstücksentwicklungsgesellschaft mbH Mit dem Investitionszuschuss bei Arbeitsplatzbeschaffung, dem Existenzgründungszuschuss, dem Coaching- und Qualifizierungsfonds, der Existenzgründerwerkstatt Re-Aktiv 50+ und dem Lohnkostenzuschuss 50+ werden durch den Regionalen Arbeits- und Wachstumsfonds Märkisch-Oderland zielführende Förderinstrumente entwickelt und umgesetzt. In der ersten Programmphase wurden 342 ältere Arbeitsuchende aktiviert, davon 324 Personen erfolgreich in den allgemeinen Arbeitsmarkt integriert. 42 ältere ALG II-Bezieher haben eine eigene Existenz gegründet. In Folge der Paktaktivitäten hat sich ein Netzwerk zwischen den geförderten Unternehmen und Existenzgründerinnen und Existenzgründern ent wickelt, das zur weiteren wirtschaftlichen Belebung der Region beiträgt. Zur Wirtschaftsstruktur der Region Arbeitslosenquote 14,1 % Anzahl der ALG II Empfänger/-innen über 50 Jahre 2.384 Einwohnerzahl 192.131 Hauptwirtschaftszweige Landwirtschaft, Logistik, Dienstleistungsgewerbe Der Erfahrungstransfer zwischen Jung und Alt ist bei der Markon Grundstücksentwicklungsgesellschaft mbH wichtig für die Sicherung von Kompetenz und Know-how. 24 In der zweiten Programmphase werden gemeinsam mit dem neuen Paktpartner ARGE der Stadt Frankfurt (Oder) bewährte Förderinstrumente weitergeführt bzw. modifiziert. Der Schwerpunkt liegt auch künftig in der gezielten Entfaltung beschäftigungswirksamer Aktivitäten in den Wachstumsbranchen Tourismus, Ernährung, Landwirtschaft, Gesundheit und Senioren sowie im Dienstleistungsgewerbe und der Solarbranche. Die zwei beschäftigungspolitisch wichtigen Zielgruppen, die älteren Arbeitsuchenden sowie die kleinen und mittelständischen Unternehmen, werden auch weiterhin unterstützt. In Ergänzung der bisher durchgeführten Maßnahmen werden künftig zusätzlich ein Bewerbungsund Teilnehmenden-Coaching sowie eine Aktivierungsprämie angeboten. Die Markon Grundstücksentwicklungsgesellschaft mbH wurde durch den Regionalen Arbeits- und Wachstumsfonds als Unternehmen mit Weitblick ausgewählt, weil bei einer Beschäftigtenzahl von zwölf Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern innerhalb der Beschäftigungsinitiative 50plus drei neue nachhaltige Arbeitsplätze für ältere Langzeitarbeitslose geschaffen wurden. Damit besteht die Belegschaft zur Hälfte aus älteren Beschäftigten über 50 Jahre, die ihre Erfahrungen an die jüngeren Berufskolleginnen und -kollegen im Unternehmen weitergeben. NORD OST SÜD WEST BRANDENBURG Jobcenter Oberspreewald-Lausitz Perspektive50plus – Beschäftigungspakt im Landkreis OSL »ALTERnativen« Nutzung des Fachwissens und der Arbeitserfahrung der Älteren »Innerhalb des Beschäftigungspaktes werden die neuen Mitarbeiter betriebsspezifisch qualifiziert und intensiv gecoacht. Dadurch haben wir passgenaue Arbeitskräfte mit sozialer Kompetenz zur Verfügung.« Thomas Kanig, Geschäftsführer der FK Solartechnik GmbH Der Beschäftigungspakt ALTERnativen des Job Centers Oberspreewald-Lausitz setzt mit einer beim Landkreis angesiedelten Koordinierungsstelle und Akteuren der Arbeits- und Beschäftigungsförderung vier Teilprojekte für ältere Langzeitarbeitslose um. Das ursprüngliche Ziel, 920 Personen zu aktivieren und 135 in den allgemeinen Arbeitsmarkt zu integrieren, wurde mit bisher über 1.179 aktivierten und 441 integrierten Personen weit übertroffen. Einerseits erfolgt eine intensive Akquisition von Unternehmen und deren Sensibilisierung für die Situation älterer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Andererseits findet eine gezielte Aktivierung und passgenaue Qualifizierung der Arbeitsuchenden statt. Es erfolgt der Einsatz aller verfügbaren Instrumente sowie eine individuelle Arbeit mit dem Einzelnen. In der Fertigung: Valeri Datzkov, eingestellter Projektteilnehmer, Thomas Kanig, Geschäftsführer der FK Solartechnik GmbH und Hartmut Weise, eingestellter Projektteilnehmer (v.l.n.r.) Der Projektansatz für die zweite Programmphase ALTERnativen in der Lausitz wurde gemeinsam mit der ARGE des Nachbarkreises Spree-Neiße erarbeitet. Er sieht die Aktivierung von 2.340 und die Integration von 663 Arbeit- ALTERnativen suchenden innerhalb der nächsten drei Jahre vor. Zusätzlich zu den bisher schon erfolgreichen Instrumenten und Strategien, wie Coaching und Vermittlung in Praktika, wird verstärkt auf die Eigeninitiative der Arbeitsuchenden durch den Einsatz so genannter Förderschecks gesetzt. Die Auswahl der FK Solartechnik GmbH zur Auszeichnung als Unternehmen mit Weitblick 2007 erfolgte anhand von vier Kriterien durch die Lenkungsgruppe des Paktes. Danach zeichnet sich das Unternehmen durch die Nutzung des Fachwissens und der Arbeitserfahrung der Älteren, eine ausgewogene Altersstruktur, gute Qualifizierungsmöglichkeiten für Ältere und einen Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit durch hohe Arbeitszeitflexibilität aus. Das Unternehmen, das im November 2007 sein zehnjähriges Firmenjubiläum beging, arbeitet eng mit dem Beschäftigungspakt zusammen. Bisher erhielten in dem flexiblen, engagierten und altersgemischten Team vier Personen einen Arbeitsvertrag, zwei davon unbefristet. 25 FK Solartechnik GmbH Branche Solartechnik Unternehmensgröße 16 Beschäftigte www. fksolar.de Zur Wirtschaftsstruktur der Region Arbeitslosenquote 18,2 % Anzahl der ALG II Empfänger/-innen über 50 Jahre 2.224 Einwohnerzahl 129.000 Hauptwirtschaftszweige Metall- und Elektroindustrie, chemische Industrie, Baugewerbe NORD OST SÜD WEST BRANDENBURG Landkreis Uckermark Allianz für die Integration Älterer in der Uckermark – Brücke der Erfahrung und Kompetenz In der Uckermark engagieren sich Unternehmen für die Integration Älterer Unternehmensgröße 67 Beschäftigte »Wenn auch nicht sofort eine Anstellung möglich ist, so brauchen wir die Kompetenzen der Älteren auch für das bürgerschaftliche Engagement in unseren strukturschwachen ländlichen Regionen.« www. volkssolidaritaet.de Bärbel Glogau, Leiterin Geschäftsstelle Angermünde der Volkssolidarität Brandenburg e.V. Volkssolidarität Brandenburg e.V. Branche Soziale Dienstleistungen Zur Wirtschaftsstruktur der Region Arbeitslosenquote 21,1 % Anzahl der ALG II Empfänger/-innen über 50 Jahre 3.073 Einwohnerzahl 145.000 Hauptwirtschaftszweige Herstellung von chemischen Erzeugnissen, Papiergewerbe, Landwirtschaft Die altersgemischte Belegschaft der Volkssolidarität Brandenburg e.V. vereint berufliche Kompetenz mit Lebenserfahrung. 26 Mit neuen, regional angepassten Konzepten setzt der Beschäftigungspakt Uckermark auf alternative Wege zur Integration Älterer in Arbeit und Gesellschaft. Im Beschäftigungspakt arbeiten Bildungsträger, Beschäftigungsgesellschaften, Vereine und Kommunen eng mit Unternehmen und deren Interessenvertretungen zusammen. Die Arbeitsschwerpunkte und Handlungsfelder orientieren sich an den Potenzialen der Älteren, am gegenwärtigen und zu erwartenden wirtschaftlichen Bedarf sowie an den kommunalen und regionalen Entwicklungsperspektiven. an im Pakt engagiert und eine alter(n)sgerechte Arbeitsplatzgestaltung realisiert haben. Ein wichtiges quantifizierbares Ergebnis der Arbeit des Paktes spiegelt die Integrationszahl wider: 144 Ältere wurden in den allgemeinen Arbeitsmarkt integriert. Darüber hinaus wurden 330 Personen in unterschiedlichen Projekten aktiviert, bis Jahresende 2007 wird sich diese Zahl um weitere 150 Personen erhöhen. Das Ergebnis basiert vor allem auf den engen Kontakten zu den Unternehmen, Kammern und Verbänden. Die Volkssolidarität Uckermark steht stellvertretend für die Unternehmen, die sich von Beginn Mit der Paktarbeit sind regionale Strukturen gefestigt und neu entstanden. Sie sorgen dafür, dass die „Brücken zu den Unternehmen“ stabiler werden, Arbeitsuchende eigene „zukunftsfähige Brücken“ für Erwerbsarbeit oder Nebenerwerb aufbauen und „Brücken zu neuen Handlungsfeldern“ für Beschäftigung entstanden sind. In Zukunft wird die ARGE Mecklenburg-Strelitz neuer programmgebietsübergreifender Partner im Pakt. Fragt man nach den qualitativen Wirkungen des Paktes, so sind es erste Veränderungen im Bewusstsein der Beteiligten selbst und im Denken der Unternehmen. Eine wichtige Rolle spielt die Korrektur von Altersbildern. Deshalb zählt zu den bedeutsamsten Ergebnissen der Paktarbeit eine gelungene Sensibilisierung von Unternehmen, Vereinen und Verbänden und der Verwaltungen auf breiter Ebene für das Thema Integration Älterer in Arbeit und Gesellschaft. NORD OST SÜD WEST BERLIN JobCenter Neukölln BÄN.AG – Beschäftigung für Ältere aus Neukölln – Aktionsgemeinschaft Berlin Neukölln: Integration von Älteren durch intensive Betreuung »Ältere Arbeitnehmer sind hoch motiviert, zeigen eine deutlich spürbare Zuverlässigkeit, was Arbeitsqualität und auch Arbeitsumfeld betrifft. Sie haben kaum Fehlzeiten und sind bei Kunden sehr gefragt.« Stefan Redetzky, Niederlassungsleiter der ASIB Wasserberg e.K. in Berlin Stefan Redetzky, Niederlassungsleiter der ASIB Wasserberg e.K. in Berlin, im Gespräch mit Kunden In der BÄN.AG wurden 2.500 ältere Langzeitarbeitslose aktiviert und an den Arbeitsmarkt herangeführt. In den allgemeinen Arbeitsmarkt konnten 257 Kunden integriert werden. Zugleich ist es gelungen, Berliner Unternehmen für die Zielgruppe zu sensibilisieren und die Einstellungsbereitschaft gegenüber Älteren zu fördern. Als Schlüssel zum Erfolg erweisen sich ein gewachsenes Netzwerk, eine Projektstruktur mit aufeinander abgestimmten Teilprojekten sowie die Fortentwicklung der Ansätze. Eine hohe Betreuungsdichte sorgt für eine kontinuierliche Beratung und die damit verbundene Verbindlichkeit in der Aktivierung. Der Einsatz von geschultem Personal, das zumeist aus der Zielgruppe stammt, sichert eine vertrauensvolle Beziehung zum Kunden und ermöglicht so eine strukturierte Betreuung und aufeinander aufbauende Aktivitäten: individuelle Beratung – Bewerbungscoaching – passgenaue Qualifizierung – Arbeitserprobung – assistierte Bewerbung und Vermittlung. Angesichts der schwierigen Arbeitsmarktlage, eines überdurchschnittlich hohen Anteils an Personen mit Migrationshinter- grund sowie der Komplexität der Vermittlungshemmnisse sind Stabilität, Zuverlässigkeit und Vertrautheit von Strukturen wesentlich. Das Jobcenter Berlin Neukölln wird das bewährte Projekt mit einer verstärkten Ausrichtung auf die Vermittlung in Zusammenarbeit mit dem Jobcenter Berlin Treptow-Köpenick in der zweiten Programmphase weiterführen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der BÄN.AG konnten viele Unternehmen davon überzeugen, ältere Arbeitsuchende einzustellen. Der Personaldienstleister ASIB Wasserberg e. K. (Mitglied des IGZ, Interessensvertretung deutscher Zeitarbeitsunternehmen) setzt gezielt auf ältere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, weil er deren Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit, Erfahrung und Qualität der Arbeit schätzt und für die Entwicklung des Unternehmens nutzen möchte. Jeder vierte Beschäftigte im Unternehmen ist über 50 Jahre alt. Bisher fanden zwei ältere Langzeitarbeitslose der BÄN.AG über das Unternehmen eine neue berufliche Perspektive. 27 ASIB Wasserberg e.K. Branche Dienstleistungsgewerbe Unternehmensgröße 1.100 Beschäftigte www. asib.de Zur Wirtschaftsstruktur der Region Arbeitslosenquote 16,4 % Anzahl der ALG II Empfänger/-innen über 50 Jahre 3.520 Einwohnerzahl 302.000 Hauptwirtschaftszweige Groß- und Einzelhandel, Dienstleistungsgewerbe NORD OST SÜD WEST BERLIN JobCenter Pankow Berliner Betriebe nutzen die Kompetenzen Älterer – Berliner BÄr Ein breites Berliner Bündnis wird zukünftig Ältere in Arbeit bringen G.S.H. Gebäudeservice und Versorgungstechnik GmbH Branche Dienstleistungsgewerbe Unternehmensgröße 12 Beschäftigte »Es war gut, einmal einen ›Blick von außen‹ durch die SeniorConsulter auf das Unternehmen werfen zu lassen.« Matthias Härtl, Geschäftsführer der G.S.H. Gebäudeservice und Versorgungstechnik GmbH www. gsh-berlin.de Zur Wirtschaftsstruktur der Region Arbeitslosenquote 13,4 % Anzahl der ALG II Empfänger/-innen über 50 Jahre 2.994 Einwohnerzahl 353.910 Hauptwirtschaftszweige Handwerk, Dienstleistungsgewerbe, Biotechnologie Die Geschäftsführer der G.S.H. Gebäudeservice und Versorgungstechnik GmbH Matthias Härtl und Bernd Hauswirt 28 Das Projekt Berliner Betriebe nutzen die Kompetenzen Älterer – Berliner BÄr zielt auf die Integration älterer Langzeitarbeitsloser in den Erwerbsprozess. Darüber hinaus werden kleine und mittlere Handwerksbetriebe zur Verbesserung ihrer Wettbewerbsfähigkeit durch Anpassung an den strukturellen Wandel der regionalen Wirtschaftstruktur unterstützt. Dazu wurden 66 SeniorConsulterinnen und -Consulter zu Technischen Fachwirten ausgebildet, die bisher mit 200 Unternehmen zusammengearbeitet haben. Zu den Beratungsschwerpunkten gehören nahezu alle betriebswirtschaftlichen Fragen. Ein Großteil der ausgebildeten Beraterinnen und Berater mündet in ein Beschäftigungsverhältnis auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt bzw. geht in die Selbstständigkeit. Das Projekt wurde um ein „Vermittlungscoaching“ ergänzt, welches den Unternehmen passgenaue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vermittelt. Dies gelang vor allem durch individuelle Aktivierung, Motivation und Sozialcoaching der Kunden, durch bewerberorientierte Vermitt- lung und die persönliche Begleitung des Kunden. Insgesamt wurden 178 Arbeitsuchende aktiviert, davon 79 Personen integriert. In der zweiten Programmphase wird die Aktivierung und Vermittlung von älteren Langzeitarbeitslosen Schwerpunkt der Arbeit sein. Die Erfahrungen des „Vermittlungscoachings“ werden in ein neues Projekt übertragen und gemeinsam mit den neue Partnern, den JobCentern aus den Bezirken CharlottenburgWilmersdorf, Friedrichshain-Kreuzberg und Marzahn-Hellersdorf, ab 2008 umgesetzt. Die G.S.H. Gebäudeservice und Versorgungstechnik GmbH beschäftigt 12 Personen zwischen 26 und 62 Jahren. Besonders wichtig ist dem Unternehmen die Schaffung von Arbeitsplätzen für Behinderte. Die beiden Geschäftsführer – 39 und 62 Jahre alt – vertreten zwei Generationen: Der Jüngere schätzt gerade die Lebenserfahrung und die beruflichen Kenntnisse des Älteren. Die SeniorConsulterinnen und -Consulter erarbeiteten mit dem Unternehmen ein Marketing-Konzept, das gegenwärtig umgesetzt wird. NORD OST SÜD WEST SACHSEN-ANHALT Arbeitsgemeinschaft SGB II des Burgenlandkreises Lebenswissen für eine starke Region Burgenlandkreis Im Burgenlandkreis schätzen die Unternehmen Erfahrung und Lebenswissen der Älteren »Auf Grund der positiven Einstellung und Zuverlässigkeit stellen unsere älteren Mitarbeiter einen unverzichtbaren Baustein unserer erfolgreichen Firmenentwicklung dar.« Axel Bielig, Geschäftsführer von Taxi - und Kurierdienst Bielig Geschäftsführer Axel Bielig schätzt die Zusammenarbeit mit älteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Der Beschäftigungspakt Lebenswissen für eine starke Region Burgenlandkreis begegnet sowohl der Beschäftigungslosigkeit Älterer als auch der demografischen Entwicklung in der Region Burgenlandkreis. Das Projekt Lebenswissen hat bisher rund 2.000 älteren Langzeitarbeitslosen die Möglichkeit geboten, sich im Rahmen der Findungsphase als integralem Teilprojekt einem Profiling zu stellen. Auf der Basis der Ergebnisse gelangen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ggf. in die Teilprojekte Vermittlungszentrum oder Kompetenzzentrum, wo sie eine intensivere Betreuung und Aktivierung erfahren. Auf der Grundlage einer tiefgründigen Eingangsanalyse, einem individualisierten Vermittlungscoaching, der Erarbeitung realistischer Integrationsstrategien sowie intensiv assistierter Bewerbungsaktivitäten werden im Vermittlungszentrum Vorurteile der Unternehmen gegenüber älteren Bewerberinnen und Bewerbern abgebaut. Im Rahmen des Kompetenzzentrums werden Ältere durch entsprechende Unterstützung und Markterprobung auf ARGE SGB II Burgenlandkreis eine eigene Existenzgründung vorbereitet. Im erfolgreichen, zweijährigen Verlauf des Gesamtprojektes wurden 295 ältere Langzeitarbeitslose in den allgemeinen Arbeitsmarkt integriert. Darüber hinaus wurden 722 ältere Arbeitsuchende für Marktersatzmaßnahmen sowie weitere 285 für Qualifizierungen und Praktika aktiviert. Das Projekt „Lebenswissen“ soll perspektivisch in modifizierter Form als „Arbeitsfabrik 50plus“ weitergeführt werden. Darin werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in simulierten, betrieblichen Abteilungen aktiver in das Integrationscoaching eingebunden und als Dienstleister füreinander tätig. Neue Pakt-Partner sind der ehemalige Landkreis Weißenfels und der Eigenbetrieb für Arbeit (Saalekreis). Das Unternehmen Taxi - und Kurierdienst Bielig hat einen Beschäftigungsanteil älterer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer von ca. 30 Prozent und nimmt damit eine Vorbildstellung in der Region ein. Über das Projekt „Lebenswissen“ konnten zwei ältere Langzeitarbeitslose erfolgreich ins Unternehmen integriert werden. 29 Taxi- und Kurierdienst Bielig Branche Landverkehr Unternehmensgröße 15 Beschäftigte Zur Wirtschaftsstruktur der Region Arbeitslosenquote 17,6 % Anzahl der ALG II Empfänger/-innen über 50 Jahre 3.267 Einwohnerzahl 204.110 Hauptwirtschaftszweige Nahrungsmittelindustrie, Weinanbau, Tourismus NORD OST SÜD WEST SACHSEN-ANHALT Arbeitsgemeinschaft SGB II Halle GmbH Jahresringe Halle Hohe Wertschätzung der sozialen Qualitäten Älterer im Pflegebereich Pflegedienst Wunschick Branche Gesundheits- und Sozialwesen Unternehmensgröße 25 Beschäftigte »Wichtig für den Pflegedienst sind das Verantwortungsbewusstsein, die psychische Belastbarkeit, der Arbeitswille und die Abgeklärtheit der älteren Beschäftigten.« Marcel Wunschick, Inhaber Pflegedienst Wunschick www. meine-pflege.de Zur Wirtschaftsstruktur der Region Arbeitslosenquote 16,7 % Anzahl der ALG II Empfänger/-innen über 50 Jahre 3.086 Einwohnerzahl 236.000 Hauptwirtschaftszweige Maschinen- und Anlagenbau, Informationstechnologien, Dienstleistungsgewerbe Sigrid Trinks (links) hat über den Beschäftigungspakt Halle eine Tätigkeit im Bereich Altenpflege und betreutes Wohnen beim Pflegedienst Wunschick gefunden. 30 Der Beschäftigungspakt Jahresringe Halle zeichnet sich durch die Etablierung eines dynamischen Netzwerkes aus, in dem die Akteure des Paktes, Unternehmen – insbesondere kleine und mittlere Unternehmen – und deren Interessenvertretungsorgane sowie Persönlichkeiten aus Politik und Verwaltung zusammenarbeiten. Die zielorientierte Steuerung des Netzwerkes und die Unterstützung der Aktivitäten der Teilprojekte erfolgt über eine zentrale Projektkoordinierung. Wesentlich für die realisierten Erfolge von 1.069 Aktivierungen und 574 Integrationen sind zudem die neue Mischung aus fall- und arbeitsplatzbezogenen Aktivierungs- und Integrationsstrategien, neue Formen und Instrumente der Arbeitgeberförderung sowie eine effiziente Öffentlichkeitsarbeit. In der zweiten Programmphase wird der Beschäftigungspakt seine Aktivitäten gemeinsam mit der ARGE Bitterfeld und der Agentur für Arbeit Halle SGB II Saalkreis fortsetzen. Vorgesehen ist ein ganzheitlicher Betreuungsansatz, die verstärkte Integration durch teilprojektübergreifende Profilings sowie eine stärkere Einbindung von Entscheidungsträgern. Als Unternehmen mit Weitblick hat der Beschäftigungspakt den Pflegedienst Wunschick ausgewählt. Das 2004 gegründete Unternehmen bietet umfangreiche Dienstleistungen hinsichtlich Beratung, Kranken- und Altenpflege, hauswirtschaftlicher Versorgung und des betreuten Wohnens an. Als Alternative zum Pflegeheim wird mit dem Auf- und Ausbau der Wohnanlage „Vita-Residenz“ eine zeitgemäße Form des betreuten Wohnens mit differenzierten Wohnformen geschaffen. Der Pflegedienst Wunschick beschäftigt insgesamt 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, acht davon sind 50 Jahre und älter. Mit der Einstellung von sechs Personen aus dem Beschäftigungspakt Jahresringe Halle hat der Inhaber, Herr Wunschick, bewusst einen wichtigen Beitrag zur Wiedereingliederung älterer Langzeitarbeitsloser geleistet. Er schätzt ihre fachlichen Qualitäten und insbesondere ihre hohen sozialen Kompetenzen für diesen Unternehmensbereich. NORD OST SÜD WEST SACHSEN-ANHALT Arbeitsgemeinschaft SGB II Mansfelder Land Alter hat Zukunft Dem demografischen Wandel begegnen – in der Zukunftswerkstatt 50plus »Die Sozialkompetenz älterer Arbeitnehmer hat Vorbildwirkung für jüngere Beschäftigte, Auszubildende und Zivildienstleistende des Hauses. Es wird ein intensiver Erfahrungsaustausch möglich.« Undine Handschke, Einrichtungsleiterin im Johanniter-Haus Mansfeld Alter hat Zukunft(AhZ) hat sich die Aufgabe gestellt, ein Netzwerk für die Belange des demografischen Wandels im Kontext von aktivem Alter(n), Stärkung der Seniorenwirtschaft und Arbeitsmarktintegration Älterer zu bilden. Die entscheidende Erkenntnis des Paktes ist es, dass demografischer Wandel ein äußerst vielschichtiges Thema darstellt, das nur in dieser Komplexität bewältigt werden kann. Die Verbindung von effektiver Vermittlung und kontinuierlicher und thematisch vielfältiger Netzwerkarbeit ist die entscheidende Voraussetzung für Erfolg. Auf diesem Wege wurden bisher 453 Ältere aktiviert und 136 Personen in den allgemeinen Arbeitsmarkt integriert. Als besonders erfolgreich erweist sich die nachträglich installierte Zukunftswerkstatt 50plus. Dieser Ansatz zur Integration älterer Langzeitarbeitsloser wird in Kooperation mit den ARGEn Sangerhausen und Quedlinburg in der zweiten Programmphase auf weitere Regionen übertragen. Mitarbeiterin im Johanniter-Haus Mansfeld – Insbesondere ältere Beschäftigte haben die nötige Umsicht im Umgang mit hilfebedürftigen Menschen. Unternehmen auch bewusste Anstrengungen zur Bewältigung des demografischen Wandels. Ein Unternehmen, das in diesem Sinne Weitblick beweist, ist das Johanniterhaus in Mansfeld. Diese Einrichtung zur stationären und ambulanten Betreuung Älterer versteht es, mit einer ganzheitlichen, auf die Region gerichteten Herangehensweise, übergreifende Angebote zu schaffen. Sowohl die bewusste Auswahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – u. a. in einer guten Mischung von Jung und Alt – als auch die intensive Vernetzung der Einrichtung und ihrer Bewohnerinnen und Bewohner mit der Region ist der Kern des Erfolgskonzepts. Dies wird auch durch die Einbindung des Ehrenamtes – für das AhZ ein bewährtes Instrument zur Aktivierung von älteren Arbeitsuchenden – deutlich. Hier wird der Kontakt mit Menschen aus dem Ort vermittelt, das Gemeinschaftsgefühl gefördert und gleichzeitig der Region die Verantwortung für die Älteren stets vor Augen geführt. Wesentliche Aspekte des Erfolges sind neben einer offenen Haltung zur Einstellung Älterer im 31 Johanniter-Haus Mansfeld, ein Betriebsteil der EPSG GmbH Branche Gesundheits- und Sozialwesen Unternehmensgröße 29 Beschäftigte www. johanniter.de Zur Wirtschaftsstruktur der Region Arbeitslosenquote 18,6 % Anzahl der ALG II Empfänger/-innen über 50 Jahre 2.637 Einwohnerzahl 160.149 Hauptwirtschaftszweige Holzverarbeitung, Metallbau, Maschinen- und Anlagenbau NORD OST SÜD WEST SACHSEN ANHALT Jobcenter-Arbeitsgemeinschaft Magdeburg GmbH Kompetenz und Erfahrung für die Region Ein Unternehmen stützt sich auf die Erfahrung Älterer NOVAL Industriearmaturen GmbH Branche Herstellung von Metallerzeugnissen Unternehmensgröße 21 Beschäftigte www. noval.de »Wir fanden die passgenaue Vorauswahl der Praktikanten durch den Bildungsträger sinnvoll und nutzten die Phasen der Praktika zur intensiven Einarbeitung am zukünftigen Arbeitsplatz.« Michael Böttger, geschäftsführender Gesellschafter der NOVAL Industriearmaturen GmbH Zur Wirtschaftsstruktur der Region Arbeitslosenquote 15,3 % Anzahl der ALG II Empfänger/-innen über 50 Jahre 3.217 Einwohnerzahl 229.691 Hauptwirtschaftszweige Maschinenbau, Ernährungswirtschaft, regenerative Energien Martin Perrin, Geschäftsführer, Michael Böttger, Ingenieur im Unternehmen und Olaf Berg, CNC-Dreher im Unternehmen 32 Im Rahmen des Bundesprogramms setzt die ARGE Magdeburg in Kooperation mit dem Technologie- und Berufsbildungszentrum und der Handwerkskammer Magdeburg den aus zwei Teilprojekten bestehenden Beschäftigungspakt Kompetenz und Erfahrung für die Region um. Ziel ist es, die Wirtschaft für das Beschäftigungspotenzial älterer Arbeitnehmerinnen und Arbeiternehmer zu sensibilisieren, um ältere Langzeitarbeitslose in sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse zu vermitteln. Bisher wurden 1.816 Ältere aktiviert, von denen 192 in den allgemeinen Arbeitsmarkt vermittelt wurden. Als besonders integrationsfördernd erwiesen sich in Magdeburg sowohl gestufte Praktika als auch in enger Partnerschaft mit den Hochschulen organisierte Entwicklungsbeschäftigungen. Diese bewährten Ansätze, erweitert um eine intensivere zielgerichtete Vorbereitungsphase, sollen gemeinsam mit dem Job-Center ARGE Bördekreis in der zweiten Programmphase umgesetzt und weiterentwickelt werden. Das Unternehmen NOVAL Industriearmaturen GmbH ging aus dem Armaturenbau des ehemaligen MAW Magdeburg im Jahre 1990 als eine der ersten Neugründungen nach der politischen Wende hervor. Kerngeschäft ist die europaweit bedarfsgerechte Herstellung und Montage von kompletten Industriearmaturen für den Chemie- und Anlagen- wie den Kraftwerksbau und Raffinerien. Eine entsprechende Zertifizierung ermöglicht die Fertigung im eigenen Hause sowie die Komplettierung der Armaturen mit Sicherheits- und Stelleinheiten für hohe Drücke und alle Medien. Dazu stützt sich das Unternehmen vor allem auf die Erfahrungen älterer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, was in einer Beschäftigungsquote von über 60 Prozent älterer Beschäftigter zum Ausdruck kommt. Im Rahmen des Bundesprogramms ermöglichte das Unternehmen sieben älteren Langzeitarbeitslosen ein Praktikum in den Bereichen Lager, Fertigung und Einkauf/Vertrieb, von denen bis heute zwei Ingenieure und zwei ältere Arbeitsuchende in der Produktion unbefristet übernommen wurden. NORD OST SÜD WEST SACHSEN-ANHALT Arbeitsgemeinschaft SGB II im Landkreis Stendal Netzwerk-Altmark-50++ Die Flexibilität lebenserfahrener Menschen – ein Vorteil für das gesamte Unternehmen »Durch eine gute Altersdurchmischung können wir jüngeren Mitarbeitern mit kleinen Kindern bei Spätdiensten entgegenkommen. Wir schätzen daher die Flexibilität unserer lebenserfahrenen Mitarbeiter.« Hans-Peter Haase, Geschäftsführer der Lebenshilfe ALTMARK - WEST gGmbH Hans-Peter Haase, Geschäftsführer der Lebenshilfe ALTMARK-WEST gGmbH In der ehemals landwirtschaftlich geprägten Region liegt die Arbeitslosigkeit bei den über 50-Jährigen deutlich über 20 Prozent. Zur anspruchsvollen Zielstellung des Beschäftigungspaktes Netzwerk – Altmark 50++ gehört die Integration älterer Langzeitarbeitsloser mit geringen Qualifikationen. Hierbei kommen Bewerbungstrainings, Profilings sowie Praktika zum Einsatz. In der bisherigen Umsetzung erwies sich insbesondere die Kombination aus Coaching und Praktikum als hilfreicher Ansatz, Projektteilnehmende nach langen Jahren der Arbeitslosigkeit in eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung zu vermitteln. Dieser Ansatz soll auch in der zweiten Programmphase unter Beteiligung der Partnerregion Halberstadt fortgesetzt werden. Mit 94 Integrationen bei 500 aktivierten älteren Langzeitarbeitslosen im Gesamtgebiet des Netzwerkes wurden in der ersten Programmphase 20 Prozent aller Projektteilnehmenden in den ersten Arbeitsmarkt vermittelt. Es gehört zu den eindrucksvollen Erfolgen des Projektes, dass Unternehmen dabei immer wieder mehrere ältere Langzeitarbeitslose eingestellt haben, weil sie von den damit verbundenen Vorteilen überzeugt sind. Dies ist umso bemerkenswerter, als in der Region vorwiegend klein- und mittelständische Unternehmen mit geringer Personalfluktuation angesiedelt sind. Die als Unternehmen mit Weitblick 2007 prämierte Lebenshilfe ALTMARK - WEST gGmbH hat während der gesamten Projektlaufzeit insgesamt drei ältere Langzeitarbeitslose eingestellt. Gerade dieses Unternehmen schätzt die Mitarbeit Älterer und bereitet diese sehr sorgfältig auf zukünftige Aufgaben vor. Dabei werden die Gelassenheit der älteren Beschäftigten sowie die Bereitschaft zur Arbeit in den Nachmittags- und Abendstunden besonders geschätzt. Darüber hinaus werden die Projektteilnehmenden, die nicht von der Lebenshilfe gGmbH übernommen werden, durch entsprechende Beurteilungen und Empfehlungen bei der weiteren Arbeitsuche unterstützt. 33 Lebenshilfe ALTMARK-WEST gGmbH Branche Soziale Dienstleistungen Unternehmensgröße 205 Beschäftigte www. lebenshilfe-altmark-west.de Zur Wirtschaftsstruktur der Region Arbeitslosenquote 16,3 % Anzahl der ALG II Empfänger/-innen über 50 Jahre 1.996 Einwohnerzahl 225.812 Hauptwirtschaftszweige Landwirtschaft, Ernährungsindustrie, Automobilzuliefererindustrie NORD OST SÜD WEST THÜRINGEN Stadt Jena – jenarbeit – COOP[+] Firmenentwicklung durch die Nutzung der beruflichen Erfahrung Älterer BZ Holzbau GmbH Branche Baugewerbe Unternehmensgröße 8 Beschäftigte www. bzholzbau.de Zur Wirtschaftsstruktur der Region »Ältere Arbeitnehmer bringen viel Erfahrung mit. Sie integrieren sich problemlos im Team und agieren sicher in neuen Arbeitssituationen. Sie haben einen sehr respektvollen Umgang mit unseren Kunden.« Hans-Jürgen Bräunin, geschäftsführender Gesellschafter der BZ Holzbau GmbH Arbeitslosenquote 10,4 % Anzahl der ALG II Empfänger/-innen über 50 Jahre 708 Einwohnerzahl 102.441 Hauptwirtschaftszweige metallverarbeitende Industrie, Optik, Medizintechnik Für das Unternehmen BZ Holzbau GmbH ist das Arbeiten in einer altersgemischten Belegschaft wichtig. 34 Dem Beschäftigungspakt COOP[+] ist es gelungen, durch gezielte individuelle Maßnahmen und persönliche Kontakte vor allem zu klein- und mittelständischen Unternehmen im Handwerks- und Dienstleistungsbereich über 200 ältere Langzeitarbeitslose in den allgemeinen Arbeitsmarkt zu integrieren. Insgesamt wurden 970 Personen der Zielgruppe aktiviert. Als wesentliche Erfolgsfaktoren haben sich der individuelle Ansatz der Aktivierungs- und Integrationsstrategie – beginnend beim individuellen Coaching über arbeitsplatzorientierte Qualifizierungen bis hin zum Coaching noch nach der Einstellung – sowie die Absolvierung von Praktika erwiesen. Bei Bedarf erfolgen auch Beratungsgespräche mit den Arbeitgebern sowie eine finanzielle Unterstützung für Arbeitgeber während der Einarbeitungsphase. Die gewonnenen Erfahrungen werden in modifizierter Form in die zweite Programmphase einfließen und gemeinsam mit den neuen Partnerregionen Saale-Holzland-Kreis und SaalfeldRudolstadt umgesetzt. Dabei kann Jena auf ein in der ersten Programmphase aufgebautes stabiles Netzwerk an Unternehmen und politischen Entscheidungsträgern zurückgreifen. Die regionale Ausdehnung erweitert dieses Netzwerk im Sinne der Integration von älteren Langzeitarbeitslosen. Das vom Beschäftigungspakt COOP[+] ausgewählte Unternehmen mit Weitblick 2007, die BZ Holzbau GmbH, ist ein Unternehmen dieses Netzwerkes. Der 1993 gegründete Handwerksbetrieb bietet verschiedene Dienstleistungen im Baubereich wie Tischler-, Maurer-, Betonbauer-, Fliesenleger- und Trockenbauarbeiten sowie Brandschutzmaßnahmen an. Dabei setzt das Unternehmen auf die Erfahrungen älterer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Von den insgesamt acht Beschäftigten sind vier über 50 Jahre. Zudem zeichnet sich der Handwerksbetrieb durch eine permanente marktorientierte Qualifizierung der Beschäftigten aus. Ausschlaggebend für die Nominierung des Unternehmens ist die Anzahl von drei Neueinstellungen aus dem Beschäftigungspakt COOP[+]. NORD OST SÜD WEST THÜRINGEN Arbeitsgemeinschaft für Arbeitsuchende des Kyffhäuserkreises Neue Chancen für Ältere im Kyffhäuserkreis Verantwortungsbewusstsein und Zuverlässigkeit – wesentliche Werte älterer Beschäftigter »Wir können und wollen nicht auf die Erfahrungswerte älterer Mitarbeiter verzichten. Ältere sind hundertprozentig zuverlässig und verantwortungsvoll in der Erledigung ihrer Arbeitsaufgaben.« Britta Ronnenberg, Geschäftsführerin der Klostergut Mostobst GmbH Erhard Schlennstedt wurde als Maurer bei der Klostergut Mostobst GmbH, einem Tochterunternehmen der Raiffeisen Agil Leese eG, über den Beschäftigungspakt im Kyffhäuserkreis eingestellt. Der Beschäftigungspakt Neue Chancen für Ältere im Kyffhäuserkreis zeichnet sich durch eine intensive Netzwerkarbeit aus. Die Aktivitäten des Beirates und die kontinuierliche Öffentlichkeitsarbeit haben zu einer nachhaltigen Sensibilisierung für die Beschäftigung Älterer in der Region beigetragen. Bei der Unternehmensakquise erwies sich die direkte Ansprache durch qualifiziertes Personal als besonders erfolgreich. Die Unternehmen wurden insbesondere zu Einstellungsmöglichkeiten und finanziellen Eingliederungshilfen beraten. Darüber hinaus sind in der Zusammenarbeit verschiedener Träger, die ältere Langzeitarbeitslose auf den Weg in den Arbeitsmarkt begleiten, nachhaltige Strukturen gewachsen. Hier bewährte sich insbesondere die langfristige Begleitung der Älteren. In der zweijährigen Umsetzungszeit des Projektes erfolgte die Aktivierung von 1.120 langzeitarbeitslosen Älteren. Die sich anschließende intensive Coachingund Vermittlungstätigkeit ermöglichte es, 277 Ältere in den allgemeinen Arbeitsmarkt zu integrieren. In der zweiten Programmphase werden die bewährten Ansätze gemeinsam mit dem Grundsicherungsamt des Eichsfeldkreises als neuem Paktpartner fortgeführt. Ein besonderes Augenmerk soll auf die arbeitsplatzbezogene Qualifizierung des Einzelnen gelegt werden, um den Einstieg in das Arbeitsleben zu erleichtern. Die Auszeichnung als Unternehmen mit Weitblick erhielt die Klostergut Mostobst GmbH. Sie baut Industrieobst an und führt in dem Klostergut Pflege- und Umbaumaßnahmen durch. Das soziale Engagement des Unternehmens zeigt sich in dem kontinuierlich guten Kontakt zum Arbeitgeberservice sowie in der Anzahl der älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Von den 46 Beschäftigten sind 16 Personen über 50 Jahre, vier davon sind Frauen. Über den Beschäftigungspakt erfolgte die Vermittlung von drei älteren Langzeitarbeitslosen in ein befristetes Arbeitsverhältnis. Einer dieser Mitarbeiter wurde als Maurer für Umbauarbeiten in dem Klosterhof in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis übernommen. 35 Klostergut Mostobst GmbH Branche Landwirtschaft Unternehmensgröße 46 Beschäftigte www. moefi.de Zur Wirtschaftsstruktur der Region Arbeitslosenquote 16,0 % Anzahl der ALG II Empfänger/-innen über 50 Jahre 1.451 Einwohnerzahl 87.491 Hauptwirtschaftszweige Metall- und Elektroindustrie, Fahrzeugbau, Dienstleistungsgewerbe NORD OST SÜD WEST THÜRINGEN Arbeitsgemeinschaften Stadt Eisenach, Landkreis Sonneberg, Landkreis Hildburghausen, Stadt Suhl, Landkreis Schmalkalden-Meiningen, Wartburgkreis STABiL – Südwestthüringer Tourismusnetzwerk für ältere Beschäftigte in Lohn Von denen, die auszogen... – AGILe Ältere finden auf der Wartburg eine neue Beschäftigung Steigenberger Hotel Thüringer Hof Branche Gastgewerbe Unternehmensgröße 69 Beschäftigte www. eisenach.steigenberger.de »Der Erfolg unseres Hauses definiert sich über Persönlichkeit, Vertrauen und Erfahrung im Miteinander und Füreinander von Jung und Alt.« Dr. Hans-Joachim Hook, Direktor im Steigenberger Hotel Thüringer Hof in Eisenach Zur Wirtschaftsstruktur der Region Arbeitslosenquote 9,7 % Anzahl der ALG II Empfänger/-innen über 50 Jahre 2.264 Einwohnerzahl 491.000 Hauptwirtschaftszweige Metall- und Kunststoffverarbeitung, Automobilzuliefererindustrie, Tourismus Dr. Hans-Joachim Hook, Geschäftsführer des Steigenberger Hotel Thüringer Hof schätzt die Zusammenarbeit mit dem Beschäftigungspakt Südwestthüringen. 36 Innerhalb der Region Südwestthüringen wurden im Beschäftigungspakt STABiL 13 regionale Zentren errichtet, die einerseits ältere Arbeitsuchende gezielt qualifizieren und integrieren, andererseits die touristische Infrastruktur in der Region pflegen und attraktiver gestalten. Die Verbindung von praktischer Arbeitserprobung und begleitender assistierter Vermittlung erwies sich als ein sehr wirksames Instrument. Im Rahmen der Projektlaufzeit wurden 2.450 ältere Langzeitarbeitslose aktiviert, davon nahmen 786 an Qualifizierungen teil. Mit der Bilanz von knapp 400 Integrationen im Voll-, Teilzeitund geringfügigen Bereich wurde die ursprüngliche Zielsetzung deutlich übertroffen. Zwei paktinterne Evaluierungen in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Schmalkalden begleiteten den Prozess und bewirkten inhaltliche Modifizierungen. Das Netzwerk, bestehend aus den sechs beteiligten ARGEn, den fünf Trägergesellschaften, der GFAW und weiteren Partnern, setzte erfolgreich die vom Regionalbeirat Südwestthüringen beschlossenen Aufgaben um. STABIL wird als AGIL - Aeltere gehen in Lohn fortgeführt. Das bedeutet, dass die Konzentration auf den touristischen Bereich zu Gunsten einer Ausweitung auf alle Wirtschaftsbereiche verstärkt wird. Das neue Netzwerk wird neben der ARGE SGB II Ilm-Kreis auch regionale Integrationsfachdienste, Rententräger, Krankenkassen, Bildungsträger und Kompetenzagenturen umfassen. Hier wird neben der regionalen Ausdehnung auch die Erweiterung der einbezogenen Partner angestrebt. Zum regionalen Unternehmen mit Weitblick 2007 wurde das Steigenberger Hotel Thüringer Hof mit sechs erfolgreichen Vermittlungen auf Grund seiner guten und langfristigen Zusammenarbeit mit STABIL ausgewählt. Hervorzuheben sind die Offenheit und die Einstellung, die der Hoteldirektor und sein Team hinsichtlich der Potenziale von älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern vertreten. Deren Nutzung und Entfaltung sind gewinnbringend sowohl für das Unternehmen als auch für die älteren Beschäftigten. NORD OST SÜD WEST THÜRINGEN Arbeitsgemeinschaft Grundsicherung Unstrut-Hainich-Kreis Jobwerkstatt ALTERnativ Firmenerfolg durch eine gute Mischung aus jüngeren und älteren Beschäftigten »Besonders hat mir die schnelle und unbürokratische Hilfe bei der Besetzung offener Stellen gefallen. Die Auswahl der Bewerber war dabei an den Anforderungen des Unternehmens ausgerichtet.« Ulrich Krumbein, Geschäftsführer der CL Maschinenbau GmbH Geschäftsführer Ulrich Krumbein ist mit der Arbeitsleistung von Peter Hermann (52) und Gerd Schumann (52), die er über die >>Jobwerkstatt ALTERnativ<< eingestellt hat, sehr zufrieden. Der Beschäftigungspakt >>Jobwerkstatt ALTERnativ<< im Unstrut-Hainich-Kreis profitierte insbesondere von dem offenen Ansatz des Bundesprogramms. Die Möglichkeit zur Erprobung von experimentellen Teilprojekten wie „Training on the Job“ und das „Innovationsbüro“ haben wesentlich zu dem Erfolg von 274 Integrationen und 617 Aktivierungen beigetragen. Nicht zuletzt wurde ein Prozess des Umdenkens in der Personalpolitik vieler Unternehmen zu Gunsten älterer Arbeitnehmerinnen und Arbeitsnehmer angestoßen und forciert. In der zweiten Programmphase wird der Beschäftigungspakt mit der ARGE SGB II Landkreis Nordhausen kooperieren. Der Schwerpunkt soll dann stärker auf die Integration der älteren Langzeitarbeitslosen in den allgemeinen Arbeitsmarkt gelegt werden. Das neue Konzept unterscheidet zwischen „Permanenter Basisaktivierung“ und „Temporärer Aktivierung“. Die Permanente Basisaktivierung durch regelmäßige individuelle Beratungsgespräche wird durch die Bausteine der Temporären Aktivierung ergänzt. Die Bausteine besitzen modularen >> Jobwerkstatt ALTERnativ << Charakter und werden mit den Voraussetzungen der Teilnehmenden entsprechend kombiniert. Das Unternehmen CL Maschinenbau GmbH wurde 1994 gegründet und ist als Unternehmen mit Weitblick 2007 ausgewählt worden. Der Betrieb beschäftigt 34 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, von denen zehn älter als 50 Jahre sind. Damit besteht die Belegschaft zu fast 30 Prozent aus älteren Beschäftigten. Das Unternehmen zeichnet sich aus durch eine kontinuierliche Beschäftigung Älterer. Auch in Zukunft ist beabsichtigt, ältere Langzeitarbeitslose einzustellen. Der Geschäftsführer Ulrich Krumbein hat vier älteren Langzeitarbeitslosen aus dem Projekt >>Jobwerkstatt ALTERnativ<< in seinem Betrieb die Chance zum beruflichen Neubeginn gegeben. Zwei von ihnen wurden unbefristet eingestellt. Die mögliche finanzielle Förderung der Langzeitarbeitslosen durch die Jobwerkstatt steht dabei nicht im Mittelpunkt. Ulrich Krumbein schätzt vor allem den großen Erfahrungsschatz, das Qualitätsbewusstsein, die Ausgeglichenheit und die selbstständige Arbeitsweise der über 50-Jährigen. 37 CL Maschinenbau GmbH Branche Maschinenbau Unternehmensgröße 34 Beschäftigte www. cl-maschinenbau.de Zur Wirtschaftsstruktur der Region Arbeitslosenquote 13,4 % Anzahl der ALG II Empfänger/-innen über 50 Jahre 1.129 Einwohnerzahl 115.100 Hauptwirtschaftszweige Dachziegelproduktion, Elektroindustrie, Dienstleistungsgewerbe NORD OST SÜD WEST SACHSEN Landkreis Bautzen, Amt für Arbeit und Soziales Bautzen – Beschäftigungspakt für Ältere in den Regionen Die Magnetech GmbH setzt auf eine altersgemischte Belegschaft – der Bautzener Pakt hilft dabei! Magnetech GmbH Branche Herstellung von Metallerzeugnissen Unternehmensgröße 24 Beschäftigte www. magnetech.de »Die Zusammenarbeit mit dem Pakt ermöglicht eine gezielte Integration von älteren Langzeitarbeitslosen in den Produktionsprozess. Insbesondere die Lebenserfahrung als auch die Zuverlässigkeit der Älteren wird geschätzt.« Andreas Bascha, Geschäftsführer der Magnetech GmbH Zur Wirtschaftsstruktur der Region Arbeitslosenquote 15 % Anzahl der ALG II Empfänger/-innen über 50 Jahre 2.171 Einwohnerzahl 151.000 Hauptwirtschaftszweige Maschinenbau, Schienenfahrzeugbau, Elektrotechnik Die Magnetech GmbH zeichnet sich durch eine altersgemischte Belegschaft aus. 38 Das Bautzener-Vier-Stufen-Modell (BVSM) ist ein Ansatz, ältere Langzeitarbeitslose in den allgemeinen Arbeitsmarkt zu integrieren. Der Grundgedanke des Modells besteht darin, dass ALG-II-Empfänger nach einer Kompetenzbeurteilung (Stufe 1) über ein sechsmonatiges Einstiegspraktikum (Stufe 2) für zwölf Monate in einem sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnis, degressiv bezuschusst, in einem Wirtschaftsunternehmen eingestellt werden (Stufe 3) und über eine permanente, intensive Betreuung die Nachhaltigkeit der Beschäftigung (Stufe 4) angestrebt wird. Landkreis Bautzen. Das Unternehmen zeichnet sich durch seine aktive Mitarbeit im Unternehmerverbund und durch die zuverlässige und partnerschaftliche Zusammenarbeit mit dem Beschäftigungspakt aus. Die Magnetech GmbH fertigt für verschiedenste Automobilzulieferer u. a. Lagerköpfe und andere Bauteile aus Magnesiumlegierungen im Warmkammer-Druckgussverfahren. Die innerbetriebliche Weiterbildung für alle Beschäftigten in diesem technologieorientierten Unternehmen ist selbstverständlich und ein wichtiger Faktor, um im Wettbewerb zu bestehen. Künftig wird das Bautzener-Vier-StufenModell gemeinsam mit dem Landkreis Kamenz umgesetzt. Zielsetzung für die neue Partnerschaft ist es, die Integration von 180 älteren Arbeitsuchenden über die Laufzeit von drei Jahren zu sichern. Seit dem Produktionsbeginn 2002 hat das Unternehmen eine stetige Entwicklung zu verzeichnen und beschäftigt heute 24 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in einer ausgewogenen Altersstruktur. Das Vertrauen des Geschäftsführers der Magnetech GmbH in die Projektteilnehmenden des Paktes hat sich für beide Seiten ausgezahlt. Bereits drei über 50-Jährige wurden ungefördert und unbefristet vom Unternehmen übernommen. Eine weitere Teilnehmerin wurde befristet eingestellt. Der Landkreis Bautzen honoriert das Unternehmen Magnetech GmbH (Bischofwerda) für sein Engagement bei der Schaffung von Arbeitsplätzen für Ältere und Langzeitarbeitslose im NORD OST SÜD WEST SACHSEN Arbeitsgemeinschaft Leipzig Ideenwettbewerb Leipzig Leipzig macht’s vor – neue Beschäftigungsfelder im Gesundheitswesen »Wir suchten Mitarbeiter, die Erfahrung im Umgang mit Menschen haben und sich durch eine hohe Sozialkompetenz auszeichnen. In der Generation 50plus haben wir diese wertvollen Mitarbeiter gefunden.« Prof. Dr. Karsten Güldner, Geschäftsführer der St. Georg Unternehmensgruppe Die St. Georg Unternehmensgruppe ist ein Partner des Leipziger Beschäftigungspaktes, der bereits elf ältere Arbeitsuchende einstellte. Der Leipziger Beschäftigungspakt besteht aus den beiden Teilprojekten JobFORMAT 50plus und OPUS 50plus. Beiden gemeinsam ist das Ziel, ältere Langzeitarbeitslose wieder in Beschäftigung zu bringen durch zielgruppengerechte Vermittlungskonzepte. Kernidee von JobFORMAT 50plus ist der innovative Vermittlungsansatz „Einsatz von Experten bzw. Expertenteams“ in Unternehmen, ergänzt durch bedarfsgerechte Qualifizierungen und intensive Betreuung. Die bis zu dreimonatige Bearbeitung erfahrungsintensiver Aufgaben öffnet den Arbeitsuchenden die Tür ins Unternehmen. OPUS 50plus erreicht die Unternehmen u. a. über die Organisation von Personalforen. Insbesondere KMU’s nehmen die Serviceangebote wie gezielte Personalvorauswahl, progressive Einstellungszuschüsse und Bildungsgutscheine zur Umsetzung arbeitsplatzbezogener Qualifizierungen gerne an. Insgesamt wurden bislang 2.367 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aktiviert, davon 395 in den allgemeinen Arbeitsmarkt integriert. In der neuen Programmphase werden die erfolgreichen Ansätze gemeinsam mit den neu hinzu- gekommenen Regionen der ARGE Delitzsch und der ARGE Leipziger Land umgesetzt und weiter entwickelt. Die Wirtschafts- und Logistikgesellschaft mbH der St. Georg Unternehmensgruppe ist das Unternehmen mit Weitblick 2007. Sie stellte über JobFORMAT 50plus elf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein, davon neun im Servicebereich als Menüdamen der Speisenversorgung. Integriert in altersgemischte Teams mit jungen Diätassistentinnen übernimmt jede bzw. jeder Einzelne bei der Menüerfassung die Verantwortung für 100 Patienten. Die Belegschaft wie die Patienten profitieren von diesem Modell. Das Besondere ist, dass der Großteil der eingestellten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus ganz anderen Berufsfeldern kommt. Ein vierwöchiger Experteneinsatz mit eingeschlossener Schulung vermittelte das notwendige Know-how in dem neuen Fachgebiet. Wichtiger als einschlägige Vorkenntnisse waren dem Unternehmen Erfahrungen im Umgang mit Menschen, ein hohes Maß an Empathie und absolute Zuverlässigkeit. 39 St. Georg Unternehmensgruppe Branche Gesundheits- und Sozialwesen Unternehmensgröße 2.850 Beschäftigte www. sanktgeorg.de Zur Wirtschaftsstruktur der Region Arbeitslosenquote 16,4 % Anzahl der ALG II Empfänger/-innen über 50 Jahre 7.152 Einwohnerzahl 775.398 Hauptwirtschaftszweige Verarbeitendes Gewerbe, Groß- und Einzelhandel, Kreditgewerbe NORD OST SÜD WEST SACHSEN Arbeitsgemeinschaft Agentur für Arbeit – Vogtlandkreis Grundsicherung für Arbeitsuchende VITAL – Vogtländische Initiative für Training und Arbeit Lebensälterer VITAL ab 50 ist für die Älteren ein erfolgreicher Türöffner auf dem Weg in den neuen Job Unternehmensgröße 194 Beschäftigte »Einen besonderen Nutzen sieht das Unternehmen in der hohen Einsatzbereitschaft und der Erfahrung der Arbeitnehmer, die über 50 Jahre alt sind.« www. bauerhin-trieb.de Timo Altmann, Geschäftsführer der Bauerhin - Wärme - Elektro GmbH Bauerhin - Elektro - Wärme GmbH Branche Metall- und Elektroindustrie Zur Wirtschaftsstruktur der Region Arbeitslosenquote 11,8 % Anzahl der ALG II Empfänger/-innen über 50 Jahre 1.927 Einwohnerzahl 87.246 Hauptwirtschaftszweige Maschinenbau, Metallverarbeitung, Textilindustrie Betriebsleiter Sven Seidel (1. v.l.) der Bauerhin - Elektro - Wärme GmbH mit zwei Arbeitnehmerinnen, die über den Beschäftigungspakt „VITAL ab 50“ eingestellt wurden. 40 Der Beschäftigungspakt VITAL ab 50 zielt darauf ab, die Potenziale von älteren Langzeitarbeitslosen zu ermitteln und mit dem Bedarf der regionalen Wirtschaft abzugleichen. Die Potenzialermittlung erfolgt nach der Methode der Kompetenzbilanzierung. Im Ergebnis werden individuelle Integrationsstrategien erarbeitet und passgenaue Vermittlungsvorschläge abgeleitet. Der projektbezogene Lohnkostenzuschuss erwies sich als erfolgreicher „Türöffner“. Die passgenauen Bewerbervorschläge, kurze Reaktionszeiten, unbürokratisches Herangehen und Transparenz werden besonders von KMU und Handwerksbetrieben geschätzt. Dies führte zu einer vertrauensvollen Zusammenarbeit und einer hohen Anzahl von Integrationen. Bisher wurden 561 Ältere in den allgemeinen Arbeitsmarkt integriert und 1.288 aktiviert. Projektteilnehmende werden durch Empowermentansätze, selbsthilfe- und beschäftigungsorientierte Netzwerkansätze, gefordert, gefördert und sozialpädagogisch begleitet. Das Netzwerk aus Vertreterinnen und Vertretern der regionalen Wirtschaft, Lokalpolitik, Kammern und Verbänden unterstützt die Projektdurchführung. In der zweiten Programmphase wird die Paktregion auf die ARGE Zwickau - Stadt ausgedehnt. Bisherige Erfahrungen werden transferiert. Der Projektschwerpunkt - die Integration von älteren Langzeitarbeitslosen in den allgemeinen Arbeitsmarkt - wird beibehalten. Eine Fortführung erfahren die erfolgreichen Empowermentansätze, zukünftig partiell verknüpft mit Elementen der Gesundheitsberatung. Das Unternehmen Bauerhin - Wärme - Elektro GmbH beschäftigt 194 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, davon 165 Frauen. 59 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind älter als 50 Jahre. Für die Auswahl des Unternehmens mit Weitblick waren Kriterien wie unbefristete Einstellung von Älteren im Unternehmen, Beschäftigung von Frauen (Gender Mainstreaming) aber auch die Bereitschaft des Unternehmens zur Durchführung der Erstausbildung bedeutsam. NORD OST SÜD WEST BAYERN Arbeitsgemeinschaft für Beschäftigung Augsburg-Stadt BIA 50plus – Beschäftigungsinitiative Augsburg für Ältere Das Augsburger Handwerk greift Chancen beim Schopfe – Ältere und Kunden profitieren »Unsere älteren Mitarbeiter kennen durch ihre Erfahrung die Bedürfnisse und Wünsche unserer Kunden besser. Zudem ist ihre Vorbildfunktion für jüngere Kollegen für unseren kleinen Handwerksbetrieb sehr wertvoll.« Heinz Fleißner, Inhaber und Elektrotechniker-Meister der Elektroinstallation Fleißner Heinz Fleißner mit seinem Angestellten Herrn Riedenauer, der vor einem Jahr wieder eine Beschäftigung im Unternehmen gefunden hat. BIA 50 plus - Beschäftigungsinitiative Augsburg für Ältere schaffte es, das Thema „Ältere am Arbeitsmarkt“ auch zu einem Thema in den Unternehmen der Region zu machen. Eine Kooperation der Arbeitsgemeinschaft Augsburg-Stadt mit regionalen Bildungsträgern, Wirtschaftsförderung, strategischen Partnern (wie Kammern, Gewerkschaften etc.) und einem wissenschaftlichen Institut erzielte über ihr Zusammenwirken im Beschäftigungspakt bis Ende September 2007 3.252 Aktivierungen und 409 Integrationen älterer Langzeitarbeitsloser. Mehr als ein Fünftel der Integrationen waren tragfähige Existenzgründungen, was aus Sicht des Paktes einen besonderen Erfolg darstellt. Zahlreiche Kontakte zu Unternehmen im Wirtschaftsraum Augsburg förderten weiterhin die Verbreitung des Themas alternsgerechter Personalpolitik im demografischen Wandel. Gerade bei älteren Langzeitarbeitslosen, mit oftmals mehrfachen Vermittlungshemmnissen, bedeutet Integration mehr als eine bloße Stellenbesetzung im ersten Arbeitsmarkt. Zur Erhöhung der Nachhaltigkeit wird die Passgenauigkeit der Vermittlung gewährleistet, die erst die Möglichkeit für die Bewerberin bzw. den Bewerber schafft, dauerhaft auf der Stelle zu verbleiben. Der Pakt wird sich zukünftig um die Augsburger Nachbarlandkreise Aichach-Friedberg und Augsburg Land sowie um die Landkreise Dillingen a. d. Donau, Donau-Ries, Günzburg und Neu-Ulm zur Paktregion Nordschwaben zusammenschließen. Die Kompetenzen werden dabei in drei Initiativzentren 50plus gebündelt, in denen vor Ort kontinuierlich mit den Kunden gearbeitet wird. Das prämierte Unternehmen Elektro Fleissner ist Kooperationspartner des Paktes Augsburg und wurde bei der Umsetzung einer alternsgerechten Personalpolitik unterstützt. Das große Bewusstsein von Elektro Fleissner gegenüber den Bedürfnissen einer alternden Gesellschaft zeigt sich nicht nur darin, dass bei Stellenbesetzungen gerade auch auf Ältere zurückgegriffen wird. Elektro Fleissner ist darüber hinaus ein ausgezeichneter Fachbetrieb für seniorengerechte und barrierefreie Elektrotechnik. 41 Elektroinstallation Fleissner Branche Elektrotechnik Unternehmensgröße 11 Beschäftigte www. elektro-fleissner.de Zur Wirtschaftsstruktur der Region Arbeitslosenquote 8,6 % Anzahl der ALG II Empfänger/-innen über 50 Jahre 2.313 Einwohnerzahl 262.512 Hauptwirtschaftszweige Maschinenbau, Handel, Sozial- und Gesundheitswesen NORD OST SÜD WEST BAYERN Verbund Aschaffenburg: Arbeitsgemeinschaften Stadt Aschaffenburg und der Landkreise Miltenberg und Aschaffenburg Leila 50plus LEILA 50plus = Erfolgreiche Beratung und Vermittlung plus regionale Kooperation Adler Modemärkte GmbH Branche Einzelhandel Unternehmensgröße 5.850 Beschäftigte www. adler.de Zur Wirtschaftsstruktur der Region »Wir schätzen bei älteren Mitarbeitern vor allem die Leistungsbereitschaft und Motivation sowie das hohe Maß an Loyalität, das sich aus ihrer Lebenserfahrung und langjährigen Firmenzugehörigkeit ergibt.« Heinz Lindner, Bereichsleiter Personalverwaltung der Adler Modemärkte GmbH Arbeitslosenquote 4,9 % Anzahl der ALG II Empfänger/-innen über 50 Jahre 932 Einwohnerzahl 375.338 Hauptwirtschaftszweige Automobilzuliefererindustrie, Logostik, Mess- und Regeltechnik Bei der Beglückwünschung : Firmenvertreter Heinz Lindner und Annette Brinkmann, LEILA 50plus Integrationscoach im Beschäftigungspakt Aschaffenburg 42 LEILA 50plus ist der Beschäftigungspakt der ARGEn Stadt Aschaffenburg und der Landkreise Aschaffenburg und Miltenberg. Seit zwei Jahren arbeiten hier öffentliche und private Vermittlerinnen und Vermittler, überwiegend im Alter der Zielgruppe, erfolgreich Hand in Hand. Arbeitsuchende und Unternehmen profitieren von der unbürokratischen und innovativen Arbeitsweise des Paktes. Die Erfolge von LEILA 50plus zeigen, dass gerade kleine und mittelständische Unternehmen der Region Ältere einstellen und auf deren Erfahrungswissen setzen. Über 500 ältere Langzeitarbeitslose wurden mit Hilfe des Beschäftigungspaktes in den allgemeinen Arbeitsmarkt integriert. In der bisherigen Projektlaufzeit hat sich eine hervorragende Zusammenarbeit aus wirtschaftsnahen, sozialen und kommunalen Trägern entwickelt. LEILA 50plus ist ein Markenzeichen am Bayerischen Untermain und steht für erfolgreiche Beratung und Vermittlung älterer Arbeitsuchender. In der zweiten Programmphase erweitert sich der Pakt um die Landkreise MainSpessart und Neckar-Odenwald. Die Kontaktstellen für ältere Arbeitsuchende der Teilprojekte „Café fArbe“ und „Café fifty“ werden durch Jobbörsen erweitert. Neue Erfolgsbausteine sollen die Gesundheitsprävention, das Gesundheitsmanagement und die Demografieberatung für KMU werden. Das Unternehmen mit Weitblick 2007, die Adler Modemarkt GmbH mit Stammsitz in Haibach bei Aschaffenburg, gehört zu den großen TextilEinzelhändlern Deutschlands. Seit 1948 bietet Adler ein breites Sortiment an aktueller Mode für die ganze Familie. Auf Grund zahlreicher Serviceleistungen und einem reichhaltigen Angebot für Kunden ab Mitte 40 ist Adler auch für diese Zielgruppe besonders interessant. Insofern stellt Adler gern auch ältere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein, da sie die Bedürfnisse der Kundschaft kennen. Von 5.850 Beschäftigten sind nahezu die Hälfte über 50 Jahre alt. Aber nicht nur im Verkauf, sondern auch im Einkauf und in der Verwaltung setzt das Unternehmen auf die Erfahrung und Kompetenz Älterer. NORD OST SÜD WEST BAYERN Arbeitsgemeinschaften der Stadt Ansbach und der Landkreise Ansbach und Neustadt/ Aisch - Bad Windsheim Perspektive 50plus – Beschäftigungspakt Westmittelfranken In der Region Westmittelfranken hat die Perspektive 50plus gezündet »Die richtige Mischung zwischen jungen und älteren Mitarbeitern zu finden, ist entscheidend für den Unternehmenserfolg.« Peter Fritz, Betriebsleiter der Loxxess Aurach GmbH Die Arbeit in altersgemischten Teams ist wichtig für den Erfahrungstransfer zwischen Jung und Alt bei der Loxxess Aurach GmbH . Im Beschäftigungspakt Westmittelfranken ergänzen sich zwei unterschiedliche Ansätze, die sich als besonders erfolgreich erwiesen haben: Einerseits die dezentralen Bewerberpools in insgesamt sechs „Initiativzentren“ mit ihrem bewerberbezogenen Ansatz. Mittels Empowerment (Arbeitsfabrik und Forum Aktiv) wird hier konsequent auf die Eigeninitiative und die persönlichen Stärken der Bewerberin/des Bewerbers gesetzt. Andererseits das „Arbeitsmarkt-Dialogcenter“ und der Unternehmenskontakter mit ihrem übergreifenden arbeitgeberbezogenen Ansatz. Diese informieren Unternehmen der Region telefonisch und persönlich, klären den aktuellen Personalbedarf und akquirieren zusätzliche Arbeitsangebote. Ein Netzwerk und ein Beirat bieten eine funktionierende Struktur aller wichtigen Akteure des Arbeitsmarktes in Westmittelfranken. Die ARGEn der Region haben in Kooperation mit den Wirtschaftsförderern die Broschüre „Westmittelfranken - Raum für soziale Kompetenz“ veröffentlicht, in denen Betriebe vorgestellt werden, die eine beispielhafte Personalpolitik in Bezug auf ältere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter praktizieren. Während der zweijährigen Umsetzungszeit wurden insgesamt 1.060 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aktiviert. Insgesamt 499 Personen wurden in den allgemeinen Arbeitsmarkt integriert. In der zweiten Programmphase ist das Ziel, die Qualität der Arbeitsmarktdienstleistungen für die Zielgruppe 50plus weiterzuentwickeln und die Nachhaltigkeit der Vermittlungen zu intensivieren. Die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Unternehmen wie der Loxxess AG trägt wesentlich zum Erfolg bei. Die Loxxess AG, ein mittelständisches Unternehmen, das maßgeschneiderte Logistik- und Fulfillment-Lösungen anbietet, unterstreicht ihre vorausschauende Personalpolitik durch einen deutlichen Anteil von älteren Beschäftigten. Sie berücksichtigt in der Einstellungspolitik bewusst den Bewerberkreis des Projektes, tritt aktiv in der Öffentlichkeit für eine alternsgerechte Personalpolitik ein und nimmt so eine Vorbildfunktion in der Region wahr. 43 Loxxess Aurach GmbH Branche Transport- und Logistik Unternehmensgröße 41 Beschäftigte www. loxxess.de Zur Wirtschaftsstruktur der Region Arbeitslosenquote 4,46 % Anzahl der ALG II Empfänger/-innen über 50 Jahre 561 Einwohnerzahl 322.954 Hauptwirtschaftszweige Kunststoffverarbeitung, Informationstechnologien, Automobilzuliefererindustrie NORD OST SÜD WEST BAYERN Arbeitsgemeinschaften Regensburg Stadt und Landkreis Regensburg Arbeitsmarktprojekt 50+ der Arbeitsgemeinschaften der Region Regensburg Das Ohr am Kunden – den Unternehmen und den älteren Arbeitsuchenden Schmidt Hörgeräte Branche Medizinisch Technische Dienstleistung im Bereich Handwerk Unternehmensgröße 10 Beschäftigte www. schmidt-hoergeraete.de »Die Altersdiskrepanz zwischen Kunden und Angestellten ist sehr gering, dadurch ist eine bessere Kundenbindung möglich und die Vertrauensbasis kann schneller aufgebaut werden.« Eberhardt Schmidt, Inhaber von Schmidt Hörgeräte Zur Wirtschaftsstruktur der Region Arbeitslosenquote 4,6 % Das Regensburger Arbeitsmarktprojekt 50+ ist bei den Arbeitgebern von Stadt und Landkreis inzwischen gut eingeführt und vor allem für die örtlichen kleinen und mittleren Betriebe zu einem anerkannten Partner geworden. Viele Arbeitgeber kommen bei Stellenbesetzungen von sich aus auf das Team 50+ zu. Zu den Verbundpartnern gehören HWK, IHK, das Amt für Wirtschaftsförderung, die Agentur für Arbeit sowie Stadt und Landkreis Regensburg. Den quantitativen Erfolg weist die Integration von 157 älteren Langzeitarbeitslosen in den allgemeinen Arbeitsmarkt aus. Der qualitative Erfolg zeigt sich darin, dass es sich bei den Integrationen überwiegend um unbefristete, sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse handelt. Außerdem absolvierten 222 Teilnehmerinnen und Teilnehmer praxisorientierte Trainingsmaßnahmen direkt im Betrieb. Anzahl der ALG II Empfänger/-innen über 50 Jahre 1.093 Einwohnerzahl 313.173 Hauptwirtschaftszweige Fahrzeugbau, Gesundheitswesen, Dienstleistungsgewerbe Eberhard Schmidt, Inhaber der Schmidt Hörgeräte, wurde über den Beschäftigungspakt eine qualifizierte Mitarbeiterin vermittelt. 44 In der kommenden Programmphase wird das Vermittlungsteam nicht mehr zentral an einem Standort tätig sein. Die Vermittlungskräfte werden direkt in die jeweilige Arbeitsgemeinschaft integriert. Ab Januar 2008 erfolgt eine regionale Ausdehnung des Projektes 50+ durch Einbeziehung des Grundsicherungsträgers Arbeitsgemeinschaft Landkreis Schwandorf. Somit umfasst der Beschäftigungspakt den gesamten Bereich der südlichen und mittleren Oberpfalz. Mit Schmidt Hörgeräte, dem Spezialisten für „Hörspaß nach Maß“, wird ein alt eingesessenes Regensburger Unternehmen als Unternehmen mit Weitblick 2007 ausgezeichnet. Von den zehn Beschäftigten sind zwei älter als 50 Jahre, eine Arbeitnehmerin wurde über das Projekt 50+ eingestellt. Diese neu geschaffene Stelle wurde nicht öffentlich ausgeschrieben, sondern ausschließlich und passgenau über das Projekt 50+ besetzt. Die Einarbeitung erfolgt über ein Tutorensystem. Umfassende inner- und außerbetriebliche Schulungen der Belegschaft und ein gutes Betriebsklima verschaffen dem Unternehmen intern eine hohe Mitarbeiterzufriedenheit und extern eine positive Medienpräsenz. Auch in Zukunft wird sich Schmidt Hörgeräte bei Personalbedarf wieder an das Arbeitsmarktprojekt 50+ wenden. NORD OST SÜD WEST BAYERN Arbeitsgemeinschaften der Stadt Bamberg und der Landkreise Bamberg und Forchheim Individuelles Eingliederungsmanagement für berufserfahrene Arbeitsuchende – EMA – 50plus Langjährige Erfahrung und Einsatzbereitschaft nutzen – von älteren Beschäftigten profitieren! »Handwerkliches Können und Mitdenken beim Produktionsprozess sind bei uns sehr wichtig. Dabei profitieren wir von der langjährigen Erfahrung und Einsatzbereitschaft unserer älteren Mitarbeiter.« Markus Braun, Produktionsleiter von braun electronic Mathilde Bischoff wurde über den Pakt in eine Festanstellung vermittelt. Sie ist als Löterin eingesetzt und übernimmt bei braun electronic auch anderen Arbeiten. Ältere Arbeitsuchende haben auf Grund ihrer langen Biografie spezifische Anforderungen an die Arbeitsvermittlung. Das Projekt Individuelles Eingliederungsmanagement für berufserfahrene Arbeitsuchende – ema 50plus des Beschäftigungspaktes der Region Bamberg/Forchheim trägt diesem Anspruch Rechnung. Die Arbeitsvermittlerinnen und Arbeitsvermittler, die selbst jahrelange Berufserfahrung besitzen, können sich auf Grund eines niedrigen Betreuungsschlüssels Zeit für die Beratung nehmen. Sie machen Mut, stärken die Eigeninitiative der Bewerberinnen und Bewerber und bauen individuelle Vermittlungshemmnisse ab. Erfolgreiche Methoden sind u. a. individuelle Qualifizierungen und arbeitsplatzbezogene Praktika. Außerdem profitieren die Teilnehmenden von den Arbeitgeberkontakten der Vermittlerinnen und Vermittler. Der Erfolg gibt dieser Strategie Recht: Am Projekt nahmen 324 Arbeitslose teil, 156 wurden in den allgemeinen Arbeitsmarkt integriert. bezirkes Bayreuth fortgeführt. Die von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern gelobte individuelle Stärkung und Qualifizierung wird beibehalten, ebenso der Aufbau guter Unternehmenskontakte zu den regionalen, meist mittelständischen Unternehmen, die die Beschäftigungserfolge erst möglich machen. Ein gutes Beispiel stellt dabei die Firma braun electronic dar, die mit ihren Produkten (Beschallungsanlagen, Wasserspender, Tafelwasseranlagen) am Puls der Zeit ist. Das Unternehmen nutzt den Erfahrungsschatz der Älteren und hat seine Arbeitsorganisation angepasst: individuelle Arbeitszeiten und rollierende Arbeitsplätze, die einseitige Belastungen verhindern, sind selbstverständlich. Hochwertige Produkte entstehen durch zufriedene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die ihre Arbeit gerne machen und lange beim Unternehmen bleiben. Dies bestätigt auch die neue Mitarbeiterin, die aus ema 50plus heraus eingestellt wurde. Handlungsbedarf besteht weiterhin. Der Beschäftigungspakt ema 50plus wird gemeinsam mit den Arbeitsgemeinschaften des Agentur- 45 braun electronic Branche Elektrotechnik Unternehmensgröße 17 Beschäftigte www. fresh-point.de Zur Wirtschaftsstruktur der Region Arbeitslosenquote 5,3 % Anzahl der ALG II Empfänger/-innen über 50 Jahre 930 Einwohnerzahl 328.000 Hauptwirtschaftszweige Automobilzuliefererindustrie, Verkehr & Logostik, Gastgewerbe NORD OST SÜD WEST BAYERN Verbund Coburg: Jobcenter Stadt Coburg und der Landkreise Coburg, Kronach und Lichtenfels 50+ in Oberfranken Leitunternehmen + regionale Partnerschaft + Engagement Unternehmensgröße 350 Beschäftigte davon 300 in Deutschland »Der Pakt sucht den Erfahrungsaustausch mit Unternehmen, um Ältere gezielt fit für die Anforderungen in der Wirtschaft zu machen. Wir schätzen es, dass unser Rat nicht nur gefragt ist, sondern auch umgesetzt wird.« www. lasco.de Friedrich Herdan, Geschäftsführer LASCO Umformtechnik GmbH LASCO Umformtechnik GmbH Branche Herstellung von Metallerzeugnissen Zur Wirtschaftsstruktur der Region Arbeitslosenquote 6,9 % Anzahl der ALG II Empfänger/-innen über 50 Jahre 1.177 Einwohnerzahl 277.010 Hauptwirtschaftszweige Metallverarbeitung, Maschinenbau, Kunststoffverarbeitung In der LASCO Umformtechnik GmbH schätzt man den ausgeprägten Erfahrungsschatz älterer Beschäftigter, der im technischen Bereich von großem Vorteil ist. 46 Der Beschäftigungspakt 50plus in Oberfranken zeichnet sich durch ein effektives Netzwerk von Wirtschaft, Bildungsträgern, Arbeitsvermittlung und Kommunen aus. Dieser Zusammenarbeit entspringen Ideen, Initiativen und Projekte für die Reaktivierung Älterer in der Arbeitswelt. Vor allem die Unternehmen des Netzwerkes unterstützen den Pakt auf vielfältige Weise. Auf Großflächenplakaten wird mit der „Leistung ohne Alterslimit“ für altersgemischte Teams geworben. Auf diesem Weg werden die projektinternen Job-Scouts bei der Akquise von Stellen unterstützt. Projekte wie Ingenieure 50plus – mit einer Integrationsquote von über 30 Prozent – sind Beispiele für eine enge Einbindung der Unternehmen in den Pakt. Auf diese Weise gelingen zugleich die Erprobung neuer effektiver Integrationsmodelle und eine verbesserte Deckung des Fachkräftebedarfs der Unternehmen durch Ältere. Die Fortsetzung des Beschäftigungspaktes wird auf den Erfahrungen und den gewonnenen 2.500 Firmenkontakten der ersten Programm- phase basieren. Die erprobten Methoden und Instrumente wird man gemeinsam mit den Nachbarpakten der Metropolregion Nürnberg weiter verfeinern. Neuer Partner ist die Region der Arbeitsagentur Hof. Die LASCO Umformtechnik GmbH unterstützt den Beschäftigungspakt intensiv von der ersten Stunde an. Als Leitunternehmen für Stadt und Landkreis Coburg wirbt die Firma seit mehr als zwei Jahren gegenüber Unternehmen und Öffentlichkeit dafür, die Leistungspotenziale Älterer zu erkennen. Die Aussagen des Maschinenbauers haben auch deshalb eine hohe Glaubwürdigkeit, weil im Unternehmen annähernd jeder Dritte Beschäftigte 50 Jahre und älter ist. Das Unternehmen blickt auf über 140 erfolgreiche Geschäftsjahre zurück. LASCO produziert Werkzeugmaschinen, Anlagen und Automatisierungstechnik für die Metallmassiv- und Blechumformung, die Pulvermetallurgie und die Baustoffherstellung. Die Erzeugnisse werden von mehr als 1.000 Anwendern in über 60 Ländern der Erde eingesetzt. NORD OST SÜD WEST BAYERN Stadt Erlangen – GGFA Erlangen AöR Fifty up Gassmann Innovations goes fifty up – eine gelungene Kooperation »Von fifty up erhalten wir immer geeignete und motivierte Mitarbeiter. Die Leute sind gut vorbereitet und wollen arbeiten – dabei helfe ich gerne.« Tanja Gippert, Vertriebsdisponentin der Gassmann Innovations GmbH Das GGFA-Projekt fifty up des Paktes Erlangen hat bis September 2007 insgesamt 203 Menschen in den allgemeinen Arbeitsmarkt integriert und 456 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aktiviert. Die GGFA ist als kommunale Anstalt des öffentlichen Rechts hoheitlich mit der Integration der Erlanger Langzeitarbeitslosen beauftragt. Zahlreiche Kamingespräche, die Verleihung des GGFA fifty up Awards, ein eigener Newsletter und als Höhepunkt ein gemeinsamer Kongress mit vier anderen Pakten der Metropolregion Nürnberg mit Minister Franz Müntefering bildeten den Schwerpunkt der Öffentlichkeitsarbeit. Die Jobfabrik, ein zentrales Angebot des GGFA-Projektes, hat sich in der ersten Programmphase als effektives Profiling-, Aktivierungs- und Integrationsinstrument herausgebildet. Bei der regionalen fifty up Award Verleihung v.l.n.r: Renate Schmidt, MdB ehem. Familienministerin, mit Axel Lindner, fifty up Projektverantwortlicher, und Tanja Gippert, Vertriebsdisponentin Gassmann Innovations GmbH In der zweiten Programmphase, Ingolstadt wird dabei der neue 50plus-Partner sein, werden die bisherigen Ansätze zur Integration in den ersten Arbeitsmarkt durch ein spezielles Frauencoachangebot erweitert. Die bereits guten Unter- nehmenskontakte sollen durch einen eigenen “Unternehmenskümmerer” verstärkt werden. Gassmann Innovations GmbH Unternehmen mit Weitblick 2007 ist Gassmann Innovations, die Personaldienstleistungseinheit der Gassmann Group, einem Hersteller von hochwertigen Kunststoffteilen. Der Personaldienstleister ist spezialisiert auf Unternehmen der Kunststofffertigung. Die bislang gelungene Kooperation mit fifty up in Verbindung mit sozialem Anspruch hat hervorragende Chancen für die Beschäftigung älterer Arbeitsuchender eröffnet. Menschen, die nach langer Arbeitslosigkeit ihr Selbstbewusstsein teilweise verloren hatten, wurde in Zusammenarbeit mit Gassmann Innovations die Angst vor einem beruflichen Neuanfang genommen. Dafür sorgten gestufte Betriebspraktika, teils gestützt durch Fahrdienste, die zur Vollzeitanstellung zu fairen Konditionen für alle Beteiligten führten. Die hohe Verbleibsquote und regelmäßige Übergänge in die Zielfirmen runden den positiven Eindruck ab. 47 Branche Dienstleistungsgewerbe Unternehmensgröße 75 Beschäftigte www. gassmann.de Zur Wirtschaftsstruktur der Region Arbeitslosenquote 4,9 % Anzahl der ALG II Empfänger/-innen über 50 Jahre 359 Einwohnerzahl 104.141 Hauptwirtschaftszweige Forschung- und Entwicklung, Medizintechnik, Gesundheitswesen NORD OST SÜD WEST BAYERN Arbeitsgemeinschaft für Beschäftigung München GmbH KompAQT – Kompetenznetzwerk für Arbeit, Qualifizierung und Transfer ILF: Anspruchsvolle Ingenieurkunst, weltweit innovativ und erfolgreich, mit 50plus Unternehmensgröße 297 Beschäftigte »Das Wissenskapital in den Köpfen unserer erfahrenen Mitarbeiter gepaart mit den Innovationsimpulsen unserer jungen Mitarbeiter ist ein unverzichtbares Element unseres stets lernenden Unternehmens.« www. ilf.com Andreas Kohler, Geschäftsführer ILF Beratende Ingenieure ZT GmbH, München ILF Beratende Ingenieure ZT GmbH Branche Dienstleistungsgewerbe Zur Wirtschaftsstruktur der Region Arbeitslosenquote 5,0 % Anzahl der ALG II Empfänger/-innen über 50 Jahre 7.544 Einwohnerzahl 1.337.000 Hauptwirtschaftszweige Baugewerbe, verarbeitendes Gewerbe, Dienstleistungsgewerbe Firmenmitbegründer A. H. Feizlmayr (links) ist als Beiratsmitglied mit 70 Jahren immer noch am Ball. Die ILF Beratende Ingenieure ZT GmbH wurde in einem regionalen Wettbewerb als Unternehmen mit Weitblick ausgewählt. 48 Der Schlüssel zum Erfolg im Münchener Beschäftigungspakt KompAQT ist eine intensive Betreuung, bei der die individuelle Situation der Kunden in den Blick genommen werden kann. Die Kunden werden in einer moderierten „kick-off“-Veranstaltung über die Angebote informiert und entscheiden danach freiwillig über eine Teilnahme. Zur persönlichen Standortbestimmung hat sich eine individuelle Kompetenzbilanz bewährt. Bei Bedarf wird in Zusammenarbeit mit der Ludwig-Maximilian-Universität München eine psychologische Einzelberatung zur Bewältigung belastender Lebenssituationen angeboten. Ein dreimonatiges Aktivierungs- und Aufbautraining bereitet die Langzeitarbeitslosen gezielt auf die Anforderungen der Arbeitswelt vor. Unterstützt werden die Aktivitäten des Paktes durch eine enge Zusammenarbeit mit dem Arbeitgeberservice und externen Vermittlungsstellen. Mit Stand September 2007 wurden auf diese Weise 3.285 Aktivierungen und 713 Arbeitsaufnahmen in den allgemeinen Arbeitsmarkt erzielt. In der zweiten Programmlaufzeit werden neben den integrativen Ansätzen die bisherigen Netzwerkaktivitäten mit öffentlichen und privaten Einrichtungen intensiviert. Der Pakt wird sich durch die Kooperation mit den ARGEN der umliegenden Landkreise München, Dachau, Starnberg, Fürstenfeldbruck sowie dem Jobcenter Weilheim-Schongau in den gesamten Münchener Wirtschaftsraum ausdehnen. Der Betreuungsschlüssel soll auf 1:100 reduziert, die Kunden für maximal ein halbes Jahr betreut werden. Als Unternehmen mit Weitblick 2007 wurde die ILF Beratende Ingenieure ZT GmbH ausgezeichnet, ein Ingenieur- und Beratungsunternehmen, das bedeutende Industrie- und Infrastrukturprojekte realisiert. Fast 24 Prozent der Belegschaft sind über 50 Jahre, von den Neueinstellungen der letzten zwölf Monate sind über 28 Prozent älter als 50 Jahre. Gesundheitsmanagement, Ergonomie, Umweltschutz und Weiterbildung beschreiben Ausschnitte der innovativen und bereits realisierten Ideen zum Thema 50plus. NORD OST SÜD WEST BAYERN Arbeitsgemeinschaft der Stadt Nürnberg Pakt 50 für Nürnberg Pakt50 für Nürnberg und ING-DiBa – eine erfolgreiche Kooperation »Ein Team mit gutem Altersmix ermöglicht Chancen für Jung und Alt, die Stärken gemeinsam einzusetzen. Wir haben das Potenzial älterer Mitarbeiter erkannt.« Birgit Mogler, Ressortleiterin Aus- und Weiterbildung, ING-DiBa AG Die Mitarbeiterinnen der ING-DiBa AG in Nürnberg: Christa Louis, Evelyn Fink, Birgit Mogler, Ressortleiterin Aus- und Weiterbildung, Gisela Ruppert, qualifiziert und vermittelt über den PaktNürnberg Ein wichtiger Erfolg des Pakt50 für Nürnberg ist der gelungene Aufbau einer Kooperation verschiedener Arbeitsmarktpartner in einem übergreifenden Netzwerk. Hervorzuheben ist dabei der dreidimensionale Projektansatz. Unter der Zielsetzung, ältere Langzeitarbeitslose in den ersten Arbeitsmarkt zu integrieren, arbeitet der Pakt auf den Ebenen Person, Organisation und Region. Der Pakt50 für Nürnberg setzt einerseits mittels Beratung, Coaching und gezielter Qualifizierung direkt bei den Arbeitsuchenden an, bezieht aber andererseits auch die Arbeit mit regionalen Organisationen, d. h. öffentlichen Institutionen und Wirtschaftsunternehmen, mit ein. Als innovative Vermittlungsdienstleistung sind beispielhaft die Vermittlungsworkshops im Teilprojekt mit der ING-DiBa zu nennen, bei denen sich potenzielle Arbeitgeber und Arbeitsuchende barrierefrei kennenlernen können. Auf konzeptioneller Seite haben sich neue Modelle wie die „Aktivfirma“, die durch die bfz gGmbH umgesetzt wird, bewährt. In einer Aktivfirma wird der Vermittlungsprozess durch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer selbst in einer Art Unternehmensstruktur gestaltet, was zum Empowerment beiträgt und Vermittlungserfolge befördert. Während der zweijährigen Umsetzungszeit konnten 940 ältere Langzeitarbeitlose aktiviert und 264 in den Arbeitsmarkt integriert werden. In der neuen Programmlaufzeit sollen insbesondere die Aktivfirmen und die Coaching-Ansätze fortgeführt werden, wobei der Pakt50 dann mit der Partnerregion ARGE Fürth zusammenarbeiten wird. Die ING-DiBa als Unternehmen mit Weitblick 2007 der Region hat nicht nur im Rahmen des Paktes mehrere ältere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter qualifiziert und eingestellt, sondern achtet generell darauf, einen ausgewogenen Altersmix bei der Neueinstellung zu realisieren und altersgemischte Teams in ihren Call-Centern einzusetzen. Zudem ist das Engagement der Qualifizierungsleiter der ING-DiBa bei der Betreuung der zukünftigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Unternehmen als vorbildlich zu würdigen. 49 ING-DiBa AG, Standort Nürnberg Branche Kreditgewerbe Unternehmensgröße 2.500 Beschäftigte www. ing-diba.de Zur Wirtschaftsstruktur der Region Arbeitslosenquote 10,4 % Anzahl der ALG II Empfänger/-innen über 50 Jahre 3.648 Einwohnerzahl 499.113 Hauptwirtschaftszweige unternehmensnahe Dienstleistungen, Gesundheitswesen, Einzelhandel NORD OST SÜD WEST BAYERN Stadt Schweinfurt – Stabsstelle Beschäftigung und Grundsicherung fünfzigPlusarbeit Dienstleistungen im Gesundheitswesen – eine junge Branche für Ältere Unternehmensgröße 150 Beschäftigte »Neben dem Wunsch, den regionalen Arbeitsmarkt zu unterstützen, spielte vor allem die Gewinnung motivierter, belastbarer und verantwortungsvoller Mitarbeiter mit Lebenserfahrung eine wichtige Rolle.« Zur Wirtschaftsstruktur der Region Adrian Schmuker, Geschäftsführer des Leopoldina Krankenhauses und deren Servicegesellschaft Leo-Service GmbH Leo-Service GmbH Branche Gesundheits- und Sozialwesen Arbeitslosenquote 7,7 % Anzahl der ALG II Empfänger/-innen über 50 Jahre 159 Einwohnerzahl 53.646 Hauptwirtschaftszweige Metallverarbeitende Industrie, Dienstleistungsgewerbe Geschäftsführer Adrian Schmuker mit den Mitarbeiterinnen Waltraud Popp-Krech, Kobra Falahian und Mitarbeiter Volker Röder der Leo-Service GmbH (v.l.n.r.) 50 Der Schweinfurter Beschäftigungspakt fünfzigPLUSarbeit zielt auf die Integration Arbeitsuchender über 50 Jahre durch eine individuelle und passgenaue Förderung. Der bisherige Erfolg dieses Projektes basiert auf der Kombination von intensiver Betreuung der über 50-Jährigen durch externe Arbeitsund Sozialcoaches, einem Zielgruppen-Fallmanagement beim SGB II-Träger und einer gezielten aktiven Vermittlung. Eine wirksame Ergänzung bilden regionale Imagekampagnen und weitere Veranstaltungen. In der zweiten Programmphase wird der Beschäftigungspakt regional ausgeweitet. Die ARGEn Landkreis Schweinfurt, Haßberge, Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld werden gemeinsam mit der ARGE Stadt Schweinfurt die erfolgreich erprobten Konzepte für etwa 3.200 erwerbsfähige Hilfebedürftige über 50 Jahre, von denen ca. 1.600 als Langzeitarbeitslose erfasst sind, zugänglich machen. Die Hauptziele für die neue Programmphase bleiben die Integration älterer Arbeitsuchender und die Sensibilisierung der regionalen Unternehmen. Bislang wurden 765 ältere Langzeitarbeitslose der Stadt Schweinfurt – 81 Prozent der zu Projektbeginn zur Zielgruppe gehörenden Älteren – auf die Vermittlung in den allgemeinen Arbeitsmarkt vorbereitet. 262 ältere Arbeitslose wurden erfolgreich in den allgemeinen Arbeitsmarkt integriert. Davon begannen 183 Personen ein sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis, 73 Personen nahmen eine geringfügige Beschäftigung auf und zwei Personen wagten den Schritt in die Selbstständigkeit. Der Unternehmer mit Weitblick, Adrian Schmuker, Geschäftsführer des Leopoldina Krankenhauses und deren Servicegesellschaft Leo-Service GmbH, Schweinfurt, hat im Zuge der wirtschaftlichen Sanierung des Krankenhauses im Bereich der Dienstleistungen neue Arbeitsplätze für Servicekräfte geschaffen und bei der Personalauswahl insbesondere auch ältere Frauen über 50 Jahre eingestellt. Von 40 Neueinstellungen im Jahr 2007 aus dem Leistungsbezug SGB II waren 18 Personen über 50 Jahre alt. NORD OST SÜD WEST BAYERN Arbeitsgemeinschaft Integration Traunstein und Arbeitsgemeinschaft Integration in den Arbeitsmarkt Berchtesgadener Land Unternehmenspatenschaften 50+ Traunstein Bayern Vital – Jung und Alt in der Tourismusbranche »Ich würde mir wünschen, dass meine Berufskollegen Institutionen wie dem bfz mehr vertrauen und enger mit ihnen zusammenarbeiten, weil es die Auswahl neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erheblich erleichtert.« Uwe J.A. Schnitzer, Hotelleitung Hotel Bayern Vital Hotelleiter Uwe J.A. Schnitzer mit Mitarbeiterinnen des Beschäftigungspaktes und zwei Projektteilnehmerinnen (stehend), die eine Beschäftigung im Hotel Bayer Vital gefunden haben Das Projekt Unternehmenspatenschaften 50+ des Paktverbundes der Arbeitsgemeinschaften der Landkreise Berchtesgadener Land und Traunstein soll dazu beitragen, ältere Langzeitarbeitslose wieder für die Anforderungen des allgemeinen Arbeitsmarktes fit zu machen. Die Beruflichen Fortbildungszentren der Bayerischen Wirtschaft gGmbH (bfz Traunstein) haben im Auftrag der Arbeitsgemeinschaften optimale Integrationslösungen für ältere Arbeitsuchende entwickelt, um die Generationsbalance zwischen Jung und Alt nachhaltig zu sichern. Besonders erfolgreich hierbei ist die enge Zusammenarbeit mit regionalen Patenunternehmen. In dem Projekt wurden in zwei Jahren 372 Langzeitarbeitslose aktiviert, davon konnten 179 Teilnehmende in Arbeit integriert werden. Die erfolgreiche Zusammenarbeit mit den Patenunternehmen wird zukünftig fortgeführt werden; noch mehr Wert wird auf arbeitsmarktnahe Qualifizierungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer gelegt. Das Projekt wird ab 2008 um die benachbarten Regionen Rosenheim Stadt und Rosenheim Land erweitert. Im Hotel Bayern Vital – das Unternehmen mit Weitblick 2007 – sind qualifizierte und vor allem motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sehr gefragt. Es ist der Hotelleitung wichtig, sowohl jüngere als auch ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in einem ausgewogenen Verhältnis zu beschäftigen, um eine optimale Verbindung aus Erfahrung und Innovation zu schaffen und somit höhere Effizienz zu erzielen. Dies ist für sie ein wichtiger Beitrag zur kontinuierlichen Geschäftsentwicklung. Die Zusammenarbeit mit Herrn Schnitzer war effektiv und vertrauensvoll. Dadurch konnten schon zwei Teilnehmerinnen aus Unternehmenspatenschaften 50+ erfolgreich als Mitarbeiterinnen integriert werden, eine dritte durchläuft zurzeit eine Patenschaft im Hotel. Aus einem weiteren Integrationsprojekt hat das Hotel eine Spätaussiedlerin eingestellt, und aus einer Jugendmaßnahme erhielt ein Jugendlicher die Möglichkeit für eine Kochausbildung. Die Hotelleitung steht der Zusammenarbeit mit dem Projekt sehr aufgeschlossen gegenüber. 51 Hotel Bayern Vital Branche Gastgewerbe Unternehmensgröße 37 Beschäftigte www. hotel-bayern-vital.de Zur Wirtschaftsstruktur der Region Arbeitslosenquote 3,6 % Anzahl der ALG II Empfänger/-innen über 50 Jahre 845 Einwohnerzahl 270.000 Hauptwirtschaftszweige Industrie, Handel, Tourismus NORD OST SÜD WEST BADEN-WÜRTTEMBERG Arbeitsgemeinschaft Job-Center Mannheim Neue Jobs in der Wohnungswirtschaft Erfahrungen Älterer nutzen – gemeinsam für Arbeit Volz Elektrotechnik GmbH Branche Elektronikgewerbe Unternehmensgröße 134 Beschäftigte www. volz-elektronik.de Zur Wirtschaftsstruktur der Region »Ich schätze die Loyalität der älteren Arbeitnehmer gegenüber dem Unternehmen. Das hohe Maß an Verlässlichkeit ist ein enormer Stabilitätsfaktor. Sie sind eine wertvolle Stütze bei der Vermittlung von Fachwissen an jüngere Kollegen.« Walter Tschischka, Geschäftsführer der Volz Elektrotechnik GmbH Arbeitslosenquote 7,9 % Anzahl der ALG II Empfänger/-innen über 50 Jahre 1.975 Einwohnerzahl 324.713 Hauptwirtschaftszweige Baugewerbe, Fahrzeug- und Maschinenbau, Pharma- und Medizintechnik Walter Tschischka, Geschäftsführer der Volz Elektrotechnik GmbH, schaut als Unternehmer auf 60 Jahre Dienstleistungserfahrung zurück. 52 Inzwischen konnte die Projektidee bundesweit bekannt gemacht werden mit dem Ziel, die Einrichtung weiterer derartiger Beschäftigungsverhältnisse zu unterstützen. Für die zweite Programmphase hat sich eine regionale Partnerschaft aus der ARGE Mannheim, dem Rhein-Neckar-Kreis und der ARGE Heidelberg gegründet. Damit kooperiert bei der Integration älterer Langzeitarbeitsloser zukünftig die gesamte Metropolregion in einem gemeinsamen Beschäftigungspakt. Konzeptionell wird ein Perspektivenwechsel von einem branchenbezogenen Strukturprogramm auf ein breites flächendeckendes Job-Integrationsprogramm 50 Plus vollzogen. Der Fokus liegt auf der unmittelbaren Arbeitsmarktintegration Älterer durch dezentrale Job-Börsen mit einem passgenauen Matching bei der Vermittlung und einer Intensivierung der Betreuungsdichte. Regionale Beschäftigungsträger mit einem dichten Netz an Arbeitgeberkontakten, Stadtteilaktivitäten und flankierenden sozialen Dienstleistungen werden als operative Partner in die Umsetzung einbezogen. Im Mannheimer Projekt wurden 53 Arbeitsplätze geschaffen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer durchliefen als Vorbereitung auf ihre neue Tätigkeit umfassende Qualifizierungsmaßnahmen. Die Volz Elektrotechnik GmbH – das Unternehmen mit Weitblick 2007 – hat einen hohen Anteil älterer Beschäftigter, die der Geschäftsführer, Walter Tschischka, wegen ihres reichen Know-hows so lange wie möglich halten möchte. Mit dem Projekt Neue Jobs in der Wohnungswirtschaft ging der Beschäftigungspakt Mannheim neue Wege. Gemeinsam mit der GBG Mannheimer Wohnungsbaugesellschaft mbH wurden sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse für ältere Langzeitarbeitslose geschaffen, die den Belangen dieser Personengruppe, aber auch den Anforderungen der Wirtschaft umfassend Rechnung tragen. Mit dieser modernen Form der Wohnbetreuung wurde ein neues Beschäftigungsfeld entwickelt, das großes Zukunftspotenzial besitzt. Für die ältere Mieterschaft wurden passende Dienstleistungsangebote entwickelt. NORD OST SÜD WEST BADEN-WÜRTTEMBERG Landkreis Ortenau – Kommunale Arbeitsförderung Ortenaukreis 50plus – Es kommt auf die richtige Einstellung an 50plus im Ortenaukreis – die richtige Einstellung fördern durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit »Bei den Mitarbeitern des Projektes 50plus hat man Ansprechpartner gefunden, die auf die Wünsche des Unternehmens eingehen, Lösungsvorschläge erarbeiten und diese auch längerfristig verfolgen.« Raimund Kiefer, Leiter des operativen Bereiches der A 2000 Industrie-Elektronik GmbH Gemeinsam mit A2000 wurde ein Qualifizierungskonzept entwickelt, nach dessen Absolvierung drei ältere Langzeitarbeitslose in ein Beschäftigungsverhältnis übernommen wurden. Der Ortenauer Pakt hat neben der erfolgreichen Integration älterer Langzeitarbeitsloser in den allgemeinen Arbeitsmarkt eine intensive Öffentlichkeitsarbeit betrieben. Mit kontinuierlicher Präsenz in den Medien wurde über Ziele und Arbeit des Projektes informiert. Das Bild der älteren Arbeitsuchenden konnte nachhaltig verbessert und ihre Stärken aufgezeigt werden. Aus vielen Gesprächen mit Unternehmern, Vertreterinnen und Vertreter von Verbänden und Wirtschaft ist ein Netzwerk entstanden, das gute Informationen über die Personalbedarfe in den Betrieben liefert. Es ist eine Vertrauensbasis gewachsen, in der man sich offen über fachliche und persönliche Anforderungen an die Bewerberinnen und Bewerber austauscht. Neben Maßnahmen zur Weiterentwicklung der beruflichen Kenntnisse und Qualifikationen steht die Stärkung des Selbstvertrauens der Arbeitsuchenden im Mittelpunkt der Aktivitäten. Zahlreiche Kursangebote werden von Teilnehmenden selbst organisiert und ein Programm zur Gesundheitsförderung wird angeboten.Während der zweijährigen Laufzeit wurden 1.085 Menschen betreut und beraten. Für 402 ältere Langzeitar- beitslose hat sich eine neue berufliche Perspektive ergeben, 349 haben eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung aufgenommen, 23 den Weg in die Selbstständigkeit gewählt. Für die neue Programmlaufzeit hat die Kommunale Arbeitsförderung des Ortenaukreises mit der Partnerregion ARGE Landkreis Emmendingen einen Paktverbund gebildet. Ein neuer Schwerpunkt wird dabei die intensive Vorbereitung der Arbeitsuchenden auf die Erfordernisse des Arbeitsmarktes sein. Mit dem Unternehmen A 2000 IndustrieElektronik GmbH wurden gemeinsame Qualifizierungsmaßnahmen entwickelt. Dadurch ist es möglich, dem Mangel an Fachpersonal entgegenzutreten und älteren Arbeitsuchenden eine Chance in einem neuen Tätigkeitsfeld zu geben. Die Kombination der menschlichen Stärken und des technischen Könnens zeichnet dieses Unternehmen aus und hat den Ausschlag für die Wahl zum Unternehmen mit Weitblick gegeben. 53 A 2000 Industrie-Elektronik GmbH Branche Elektronikgewerbe Unternehmensgröße 87 Beschäftigte www. a2000elektronik.de Zur Wirtschaftsstruktur der Region Arbeitslosenquote 4,2 % Anzahl der ALG II Empfänger/-innen über 50 Jahre 1.694 Einwohnerzahl 417.523 Hauptwirtschaftszweige Maschinenbau, Logistik, Dienstleistungsgewerbe NORD OST SÜD WEST BADEN-WÜRTTEMBERG Arbeitsgemeinschaft Jobcenter Stadt Pforzheim Silverstars Unternehmen profitieren von Kompetenzen, Lebenserfahrung und Know-how der Silverstars Sparkasse Pforzheim Calw Branche Kreditgewerbe Unternehmensgröße 2.096 Beschäftigte www. sparkasse-pforzheim-calw.de »Die Erfahrungen unserer älteren Mitarbeiter sind ein Schatz – für die Sparkasse, für die jüngeren Kollegen und noch mehr für unsere Kunden.« Dr. Müller, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Pforzheim Calw Zur Wirtschaftsstruktur der Region Arbeitslosenquote 7,3 % Anzahl der ALG II Empfänger/-innen über 50 Jahre 564 Einwohnerzahl 119.156 Hauptwirtschaftszweige Metallverarbeitung, Schmuck- und Uhrenindustrie, Versandhandel Vorstandsvorsitzender Dr. Herbert Müller zusammen mit Margrit Barth, erfahrene Kundenberaterin der Filialdirektion Neuenbürg 54 Die Erprobung und Einführung eines speziellen Profilingverfahrens 50plus im Rahmen des Pforzheimer Beschäftigungspaktes Silverstars hat sich bewährt. Dabei handelt es sich um ein wissenschaftlich getestetes Verfahren zur Potenzialanalyse und zur Förderung der Kompetenzerweiterung der Teilnehmenden, das sich zur Übertragung auf andere Zielgruppen eignet. In einem Kompetenzzentrum mit einem Ideenbüro wurde die Entwicklung von freiberuflicher Tätigkeit, Selbstständigkeit und zusätzlicher Beschäftigung gefördert. Gemeinsam mit der IHK und der Hochschule Pforzheim wurde eine Erfindermesse veranstaltet. In einem weiteren Teilprojekt erfolgte eine Weiterbildung älterer Langzeitarbeitsloser zu ‚Bildungsranger‘. Diese vermittelten von Arbeitslosigkeit bedrohten jungen Menschen berufsorientierte, praxisnahe Lerninhalte. Bis September 2007 wurden insgesamt 272 ältere Langzeitarbeitslose aktiviert und 150 in den allgemeinen Arbeitsmarkt integriert. Außerdem konnten drei Existenzgründungen auf den Weg gebracht werden. In der zweiten Programmphase setzt Silverstars auf nachhaltige Wirkungen für die Zielgruppe. Die Vermittlung in Arbeit soll durch die Beachtung der individuellen Lebensund Problemlagen und darauf ausgerichtete Beratungs-, Betreuungs- und Qualifizierungsangebote unterstützt werden. Insbesondere die Unterstützung der Selbsthilfepotenziale der Teilnehmenden soll eine persönlich wie beruflich nachhaltige Basis für den Integrationserfolg schaffen. Ihre direkte Einbeziehung in die Umsetzung von Projektaktivitäten soll zur Stärkung der Handlungsfähigkeit und sozialen Kompetenz führen. Als neue Partnerregion wird sich die ARGE Landkreis Esslingen an der Projektumsetzung beteiligen. Die Sparkasse Pforzheim Calw zeichnet sich durch einen besonders hohen Anteil von Beschäftigten über 50 Jahre aus. Der Direktor der Sparkasse, Herr Dr. Müller, schätzt die älteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wegen ihrer Vorbildwirkung. NORD OST SÜD WEST RHEINLAND-PFALZ Verbund Region Trier: Arbeitsgemeinschaften Stadt Trier, Landkreise Bitburg-Prüm, Trier-Saarburg, Bernkastel-Wittlich, Jobcenter Landkreis Daun Perspektive 50plus Region Trier Paktverbund Trier: „...und es geht doch!“ »Speziell im Metzgerhandwerk legen unsere Kunden Wert auf Qualität, Wissen und Erfahrung. Diese Attribute werden vielfach von älteren Mitarbeitern im besonderen Maße abgedeckt.« Kai Leonhardt, Inhaber der Fleischerei Martin Die Fleischerei Martin ist ein familiengeführtes Unternehmen und legt auf eine ausgewogene Altersstruktur großen Wert. Die neun Vermittlungszentren der Region Trier haben nach dem Motto „Stellen vermitteln, Trainieren, Aktivieren, Reintegrieren und Kompetenz fördern“ ein Konzept umgesetzt, das die einzelnen Personen mit ihrem ganz individuellen Unterstützungsbedarf in den Vordergrund stellt. Das vorrangige Ziel ist die Integration der älteren Langzeitarbeitslosen in den ersten Arbeitsmarkt. Selbst Personen mit multiplen Vermittlungshemmnissen werden mit Hilfe eines differenzierten Zuschussmodells integriert. Ein weiterer wichtiger Erfolgsfaktor ist der sehr geringe Betreuungsschlüssel (1:10). Darüber hinaus erwies sich die Übernahme von Patenschaften für die Vermittlungszentren durch Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens in manchen Fällen als „Türöffner“ bei den Unternehmen. In der zweijährigen Umsetzungsphase wurden über 2.000 Personen aktiviert und knapp 650 integriert, wovon über die Hälfte in unbefristete Arbeitsverhältnisse erfolgte. zu tragen, entsteht ein bundeslandübergreifender Pakt Rheinland-Pfalz - Saarland mit insgesamt zwölf Grundsicherungsträgern aus den Regionen Montabaur, Koblenz, Bad Kreuznach, Trier, Saarbrücken und Saarlouis. Als Unternehmen mit Weitblick 2007 wird die Fleischerei Martin ausgezeichnet. Mit der Übernahme im Jahr 2000 sicherte Kai Leonhardt insgesamt 17 Arbeitsplätze in der Region. Aktuell werden 22 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Auch Projektteilnehmende konnten u. a. durch das Vermittlungszentrum der HWK Trier in unbefristete Arbeitsverhältnisse vermittelt werden. 40 Prozent der Belegschaft ist über 50 Jahre alt. Weitere Einstellungen aus dem Personenkreis der älteren Langzeitarbeitslosen sind auf Grund einer Betriebserweiterung geplant. Darüber hinaus sichert Herr Leonhardt mit einer „Kollegenbörse“ weitere Arbeitsplätze in der Region Trier und fungiert als Multiplikator für den regionalen Beschäftigungspakt. In der zweiten Programmphase werden mit gleicher Zielsetzung die Umsetzungsansätze und -abläufe optimiert. Um das Konzept in die Breite 55 Fleischerei Martin, Inh. Kai Leonhardt Branche Ernährungsgewerbe Unternehmensgröße 22 Beschäftigte www. fleischerei-martin.de Zur Wirtschaftsstruktur der Region Arbeitslosenquote 4,4 % Anzahl der ALG II Empfänger/-innen über 50 Jahre 1.400 Einwohnerzahl 511.000 Hauptwirtschaftszweige verarbeitendes Gewerbe, Handel, Gesundheitswesen NORD OST SÜD WEST HESSEN Landkreis Marburg-Biedenkopf Kompetenzzentrum ComeBack@50 Der Beschäftigungspakt ComeBack@50 – ein Partner für passgenaue Vermittlungen Pfeifer und Seibel GmbH Branche Elektronikgewerbe Unternehmensgröße 70 Beschäftigte www. ps-leuchten.de »Die Besetzungsvorschläge durch ComeBack@50 sind für uns eine Arbeitserleichterung – und wir gewinnen erfahrene Mitarbeiter.« Horst Seibel, Geschäftsführer der Pfeifer & Seibel GmbH Zur Wirtschaftsstruktur der Region Arbeitslosenquote 9,7 % Anzahl der ALG II Empfänger/-innen über 50 Jahre 1.010 Einwohnerzahl 252.792 Das Projekt ComeBack@50 ist eng an das KreisJobCenter Marburg-Biedenkopf angebunden. In Zusammenarbeit mit dem Fallmanagement und dem Arbeitgeberpersonalservice werden die Kunden intensiv betreut, weiterqualifiziert und vermittelt. Dabei wird ein besonderes Augenmerk auf die Anforderungen der Unternehmen in der Region gelegt. Durch Umfragen und direkte Kontakte zu den potenziellen Arbeitgebern des Kreises hat das Projekt seine Vermittlungsarbeit an den jeweiligen Bedürfnissen der Wirtschaft orientiert. Der Arbeitgeberkontakt wurde durch eine auf Unternehmen ausgerichtete Marketingaktion in den IHK-Zeitschriften im Landkreis und darüber hinaus gestützt. Das Projekt hat bisher über 880 Personen betreut. Bis Ende September konnten nach knapp zweijähriger Projektlaufzeit über 280 ältere Langzeitarbeitslose wieder in Arbeit gebracht werden. Hauptwirtschaftszweige Metall- und Kunststoffverarbeitung, Dienstleistungsgewerbe Mitarbeiterin in der Produktion der Pfeifer und Seibel GmbH. 56 In der zweiten Programmphase wird das Projekt auf die ARGE des Nachbarkreises, die LahnDill-Arbeit, ausgeweitet und im Hinblick auf ein- heitliche Arbeitsprozesse an beiden Standorten weiter professionalisiert. In enger Kooperation sollen die älteren Langzeitarbeitslosen beider Regionen in Beschäftigung gebracht werden. Zugleich wird das Ziel verfolgt, beide ARGEn als Partner für die passgenaue Vermittlung bei den Unternehmen zu etablieren. Mit den Worten eines Arbeitsvermittlers des JobCenters ausgedrückt, bedeutet Qualität, wenn der Arbeitgeber wieder kommt, der Arbeitslose aber nicht. Das diesjährige Unternehmen mit Weitblick wurde entsprechend dieses Leitsatzes ausgewählt: Die Pfeifer und Seibel GmbH beschäftigt bereits drei Projektteilnehmende und wird voraussichtlich einen weiteren einstellen. Bei der Auswahl spielt für ComeBack@50 auch die Verankerung des Unternehmens in seiner Region eine Rolle. Die Pfeifer und Seibel GmbH entwickelt und produziert individuelle Beleuchtungssysteme unter Anwendung komplexer Fertigungstechniken. Als größerer Arbeitgeber in einem stark ländlich geprägten Gebiet des Landkreises kommt dem Unternehmen eine Leuchtturmfunktion zu. NORD OST SÜD WEST HESSEN Landkreis Fulda Beschäftigungspakt für Ältere in der Region Fulda Vorausdenken-gestalten-handeln Ein Beschäftigungspakt für die Menschen der Region Fulda »Ältere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bringen neben Berufserfahrung auch Lebenserfahrung mit. Diese sozialen Kompetenzen sind in der Betreuung pflegebedürftiger Menschen durch nichts zu ersetzen.« Dr. Stefan Arend, Geschäftsführer der Mediana Unternehmensgruppe Dr. Stefan Arend, Geschäftsführer der Mediana Unternehmensgruppe, mit Karin Klog, die eine Ausbildung zur Präsenzmitarbeiterin absolviert hat. Das Amt für Arbeit und Soziales Fulda hat im Rahmen des Projektes Perspektive 50plus – Beschäftigungspakt im Landkreis Fulda umfangreiche Aktivitäten zur Aktivierung, Qualifizierung und Beschäftigung älterer Langzeitarbeitsloser in der Region umgesetzt. Mit Unterstützung der IHK und der Kreishandwerkerschaft wurde der Dialog mit den regionalen Unternehmen besonders aktiv gestaltet. So entstand eine tragfähige Zusammenarbeit hinsichtlich gezielter Qualifizierung und passgenauer Integration. Besonders erfolgreich sind die Qualifizierungen, die partnerschaftlich direkt am Arbeitsplatz im Unternehmen durchgeführt werden. In der Projektlaufzeit wurden ca. 1.326 Arbeitsuchende aktiviert, von denen 447 in den ersten Arbeitsmarkt integriert werden konnten. Projekte wie der „Bürgerservice“ des Regionalforums Fulda-Südwest und der „Arbeitskräftepool Handwerk“ der Kreishandwerkerschaft Fulda verfolgen das Ziel, die Langzeitarbeitslosigkeit nachhaltig zu minimieren und die Region zu stärken. Für die zweite Phase des Bundesprogramms erweitert sich der Fuldaer Pakt durch die benachbarten Landkreise Hersfeld-Rotenburg und Vogelsbergkreis. Dafür spricht unter anderem auch die Tatsache, dass zu beiden Nachbarn Übergangsräume bestehen, in denen Landkreisgrenzen für die wirtschaftliche Struktur und die des Arbeitsmarktes kaum eine Rolle spielen. Als Unternehmen mit Weitblick 2007 zeichnet der Fuldaer Pakt die Unternehmensgruppe Mediana aus, zu der das Wohn- und das Pflegestift Mediana, die Seniorenresidenz Seniana und die Mediana Akademie gehören. Die Personalpolitik des Unternehmens fördert und berücksichtigt gezielt die Beschäftigung Älterer. Während des gesamten Projektverlaufes hat Mediana kontinuierlich Personen aus dem Projekt 50plus eingestellt. Besonders hervorzuheben ist das Engagement des Unternehmens bei der Konzipierung und Durchführung von Qualifizierungen an der Mediana Akademie für bislang ca. 30 Langzeitarbeitslose in drei mehrmonatigen Lehrgängen zum Alltagsbegleiter. 57 Mediana Unternehmensgruppe Branche Gesundheits- und Sozialwesen Unternehmensgröße 410 Beschäftigte www. mediana.de Zur Wirtschaftsstruktur der Region Arbeitslosenquote 5,7 % Anzahl der ALG II Empfänger/-innen über 50 Jahre 852 Einwohnerzahl 219.000 Hauptwirtschaftszweige produzierendes Gewerbe, Handwerk, Dienstleistungsgewerbe NORD OST SÜD WEST HESSEN Verbund Kassel: Arbeitsförderung Kassel Stadt und Arbeitsförderung Landkreis Kassel Ältere Arbeitnehmer – Ressource der Wirtschaft „Alt und Jung“ gemeinsam in der Wachstumsbranche Logistik Ullrich GmbH Branche Logistik Unternehmensgröße 1.500 Beschäftigte www. ullrich-gruppe.de Zur Wirtschaftsstruktur der Region »Die Ullrich-Gruppe nutzt die kreativen Ideen und Anregungen aus dem Programm »Perspektive 50plus« für die Entwicklung der Personalstrategien »Jung und Alt« und für die Weiterbildung der Mitarbeiter.« Samantha-Nicole Hagedorn, Prokuristin und Personalchefin bei der Ullrich GmbH Arbeitslosenquote 9,3 % Anzahl der ALG II Empfänger/-innen über 50 Jahre 3.415 Die entscheidenden Erfolgsfaktoren des Beschäftigungspaktes für Ältere in der Region Kassel sind einerseits die vielfältigen Ansätze zur Förderung, Betreuung und Vermittlung der älteren Langzeitarbeitslosen und andererseits das durchgängige Konzept zur Unternehmensansprache durch Netzwerkbildung und Öffentlichkeitsarbeit. Zusätzlich hat der Pakt den Schwerpunkt seiner Vermittlungsaktivitäten auf die regionalen Wachstumsbranchen regenerative Energien, Lager und Logistik sowie Handel und Dienstleistungen gelegt. Seit Anfang 2006 wurden im Rahmen von vier Teilprojekten 1.939 ältere Langzeitarbeitslose aktiviert. Hiervon wurden 710 Personen in den ersten Arbeitsmarkt integriert, davon wiederum 288 in Mini-Jobs, und 86 gingen in die Selbstständigkeit. Einwohnerzahl 437.000 Hauptwirtschaftszweige verarbeitendes Gewerbe, Groß- und Einzelhandel, Gesundheitswesen Wolfgang Krause, seit 15 Monaten bei der Ullrich GmbH im Bereich Disposition und Qualitätssicherung, mit Samantha-Nicole Hagedorn, Prokuristin und Personalchefin, und Michael Schulze, Leiter der beruflichen Weiterbildung der Ullrich Akademie GmbH 58 In der zweiten Programmphase werden die erfolgreichen Teilprojekte stabilisiert und weiterentwickelt. Wesentlich ist die Intensivierung der Aktivierungsstrategien im Rahmen des Coachings und der individuellen Betreuung, um Integrationsfortschritte zu erzielen. Als neue Partnerregion erweitert der Landkreis WerraMeißner den Kasseler Pakt. Dort werden bereits Ansätze zur Bewältigung des demografischen Wandels verfolgt, so dass die Regionen Kassel und Werra-Meißner sich wertvoll ergänzen. Ziel ist es, die Integration älterer Langzeitarbeitslosen zu erhöhen. Die Ullrich-Gruppe ist mit rund 1.500 Beschäftigten einer der größten Arbeitgeber im Landkreis Kassel im Bereich Logistik/Spedition. Das seit 1966 familiengeführte Unternehmen stellte im letzten Jahr zwei ältere Langzeitarbeitslose aus dem Beschäftigungspakt ein, einer von ihnen aus dem Qualifizierungsprojekt Solar. Im Ausbildungsbereich werden bewusst „AltJung-Teams“ gebildet. Zum Ausbildungsbeginn 2008 sollen gezielt Auszubildende „50plus“ eingestellt werden. Unter Berücksichtigung der demografischen Entwicklung ist geplant, in der firmeneigenen Ullrich Akademie einen Lehrgang „50plus“ zum Erwerb eines LKW-Führerscheins einzurichten. NORD OST SÜD WEST HESSEN Arbeitsgemeinschaft MainArbeit GmbH Chance 50 plus – Leistung zählt Leistung zählt! – Offenbacher Unternehmen profitieren von motivierten älteren Beschäftigten »Bei der Suche von qualifiziertem Personal werden mir vom Beschäftigungspakt der Stadt Offenbach gute und zuverlässige Leute empfohlen.« Klaus Rössner, Geschäftsführer der R&F PharmPlast GmbH Klaus Rössner ist Geschäftsführer der beiden Unternehmen Schimmel und R&F PharmPlast GmbH und schätzt eine ausgewogene Altersstruktur im Unternehmen. Der Beschäftigungspakt der Stadt Offenbach Chance 50plus - Leistung zählt führt seinen Erfolg im Wesentlichen zurück auf ein konzeptionell abgestimmtes und enges Zusammenwirken unterschiedlicher sich ergänzender Teilprojekte zur Aktivierung der Kunden. Aktivierungen wurden über ein breites Angebotsspektrum erreicht, wie intensives Profiling, Arbeitsgelegenheiten, ehrenamtliche Tätigkeit, Bewegung und Ernährung sowie Existenzgründungsbegleitung. Darüber hinaus wurde ein erfolgreich arbeitender Job-Club installiert. Im Projektzeitraum ist es bisher gelungen, von 1.484 aktivierten Kunden 596 in den ersten Arbeitsmarkt zu integrieren. Hierzu zählen auch 175 Mini-Jobs und 38 Existenzgründungen. Ergänzend zu den erfolgreichen Teilprojekten soll zukünftig eine „Fortlaufende Integrationsbegleitung“ (FIB) für zwischenzeitlich gut aktivierte Vermittlungskunden installiert werden. Als neue Partnerregion wird die ARGE Groß-Gerau in den Verbund Chance 50plus eintreten. Das Offenbacher Unternehmen mit Weitblick 2007, der Kunststoffspritzgussproduzent R&F PharmPlast GmbH, zeigt hohes Interesse an den Bewerbervorschlägen des Beschäftigungspaktes. Aus diesem Grund erhielten ältere Arbeitsuchende die Chance, durch fachliche Kompetenz, Zuverlässigkeit und hohe Flexibilität (Schichtarbeit) zu überzeugen. Mittlerweile sind drei der zwölf beschäftigten Mitarbeiter älter als 50 Jahre und auf Vermittlungsvorschlag des Beschäftigungspaktes unbefristet eingestellt worden. Die R&F PharmPlast GmbH ist ein Partnerunternehmen der Johann W. Schimmel GmbH Technischer Fachgroßhandel. Die beiden Unternehmen werden in einer Hand und an einem Ort unter der Leitung des Geschäftsführers Klaus Rössner geführt. Auf Grund der positiven Erfahrung mit älteren Beschäftigten und mit der Unterstützung durch den Beschäftigungspakt wurde ein weiterer älterer Langzeitarbeitsloser aus dem Projekt als Fahrer und Lagerist bei der Johann W. Schimmel GmbH eingestellt, die derzeit 33 Beschäftigte hat. 59 R&F PharmPlast GmbH Branche Großhandel Unternehmensgröße 45 Beschäftigte www. schimmel-gmbh.de Zur Wirtschaftsstruktur der Region Arbeitslosenquote 8,9 % Anzahl der ALG II Empfänger/-innen über 50 Jahre 1.322 Einwohnerzahl 118.000 Hauptwirtschaftszweige Maschinenbau, Gesundheits-, Veterinär- und Sozialwesen NORD OST SÜD WEST HESSEN Kreis Offenbach ProArbeit 50PLUS Chancen für Ältere dank alter(n)sgerechter Arbeitsplatzgestaltung Unternehmensgruppe ABKSysteme GmbH / EFiS AG Branche Kreditgewerbe Unternehmensgröße 69 Beschäftigte www. efis.de www. abk.de »Der Vorteil in der Zusammenarbeit mit dem Projekt ProArbeit 50PLUS wird vor allem in der »punktgenauen Vorauswahl von Bewerbern« gesehen. Der Kontakt ist dadurch sehr vertrauensvoll und konstruktiv.« Jürgen Ortmann, Vorstand bei EFiS und Geschäftsführer bei ABK Zur Wirtschaftsstruktur der Region Arbeitslosenquote 4,6 % Anzahl der ALG II Empfänger/-innen über 50 Jahre 1.932 Einwohnerzahl 337.409 Hauptwirtschaftszweige Maschinenbau, Elektrotechnik, Datenverarbeitung Armin Gerhardt, Vorstand bei ABK und Geschäftsführer bei EFiS (links), und Jürgen Ortmann, Vorstand bei EFiS und Geschäftsführer bei ABK (rechts) 60 Das Projekt ProArbeit 50PLUS im Kreis Offenbach verzeichnet gute Erfolge bei der Vermittlung von älteren Langzeitarbeitslosen und bei der Entwicklung und Umsetzung innovativer Beratungs- und Aktivierungsinstrumente. Dazu gehören in erster Linie die Gruppenveranstaltungen zum Abschluss effektiver Eingliederungsvereinbarungen, ein arbeitsmarktnahes Profilingkonzept sowie spezielle 50plus-Schulungs- und Trainingsmaßnahmen. So konnten bisher 408 Ältere in den allgemeinen Arbeitsmarkt integriert werden. Zusätzlich wurden 88 Ältere in Marktersatzmaßnahmen aktiviert, und rund 700 Personen nahmen an mehrwöchigen bis mehrmonatigen Qualifizierungen teil. Für die neue Programmlaufzeit ist eine Kooperation mit der Kreisagentur für Beschäftigung Darmstadt-Dieburg vereinbart. Mit der Zielsetzung, die Aktivierung als Basis für bessere Vermittlungschancen zu intensivieren und die bewährten Instrumente zur Integration gezielt zu optimieren und weiter- zuentwickeln, soll sich das Know-how beider Partner im gemeinsamen Konzept ergänzen. Als Unternehmen mit Weitblick 2007 wurde die Unternehmensgruppe ABK-Systeme GmbH / EFiS-AG (EDI Finance Service) mit Sitz in Dreieich ausgewählt. Sie ist Anbieterin von Komplettlösungen für den nationalen und internationalen elektronischen Zahlungsverkehr. Zielsetzung der Personalpolitik ist es, dass sich innerhalb der Belegschaft Erfahrung, Branchenpraxis und Qualifikation optimal ergänzen. Für die Geschäftsleitung spielt dabei der Einsatz älterer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine besondere Rolle. Die Förderung altersgemischter Teams zeigt, wie sich im Wissenstransfer zwischen Älteren und Jüngeren Erfahrung und aktuelles Knowhow ideal ergänzen und so die Kompetenz des Unternehmens wächst. Flexible, individuelle Arbeitszeitmodelle, Weiterbildung für alle Altersgruppen und ergonomische Arbeitsplatzgestaltung sind weitere Komponenten der Personalpolitik des Unternehmens. NORD OST SÜD WEST HESSEN Rhein-Main Jobcenter GmbH, Frankfurt/Main Jobs für best!agers/Rhein Main Jobcenter Junges Dienstleistungsunternehmen setzt auf best!agers »Wir arbeiten sehr schnell und unbürokratisch mit dem Team Jobs für best!agers zusammen. Die Zusammenarbeit soll ausgebaut werden, da wir in vier Jahren ca. 500 neue Arbeitsplätze schaffen wollen.« Christian Haug, Geschäftsführer der handling counts GmbH Im Frankfurter Beschäftigungspakt Jobs für best!agers wurden 500 regionale Unternehmen für das Thema „Beschäftigung Älterer“ sensibilisiert. Wichtige regionale Entscheidungsträger sichern im Pakt nachhaltige Strukturen. Mit den Arbeitsuchenden werden in siebenwöchigen Ideenworkshops individuelle berufliche Perspektiven entwickelt. Darüber hinaus stehen modulare Qualifizierungs- sowie Sport- und Gesundheitsangebote zur Verfügung. Erfolgsfaktoren sind ein intensiver Betreuungsschlüssel, eine hohe Kontaktdichte sowie die enge Zusammenarbeit zwischen Jobcenter und kooperierenden Partnerschaften. 1.143 ältere Langzeitarbeitslose wurden bisher aktiviert, davon 326 in den allgemeinen Arbeitsmarkt integriert, zumeist ohne zusätzliche Arbeitgeberförderung. Projektteilnehmer Helmut Schwartzenberg aus dem Projekt „Jobs für best!agers“ mit Sabine Fried, Personalleiterin bei der handling counts GmbH Die Rhein-Main Jobcenter GmbH plant zusammen mit der ARGE der Wissenschaftsstadt Darmstadt eine Fortführung in der zweiten Programmphase. Die räumliche Nähe im Wirtschaftsraum Rhein-Main wird zusätzliche Inte- grationschancen eröffnen. Die Einrichtung mehrerer Integrationszentren ist geplant, in denen die Arbeitsuchenden in dreimonatigem intensiven Vollzeitcoaching auf eine Arbeitsaufnahme vorbereitet werden. Die bisherige Kampagne wird fortgeführt und ergänzt. Die Jury des Beschäftigungspaktes hat sich für die handling counts GmbH (HC), ein Tochterunternehmen der Lufthansa Cargo AG, entschieden. HC besteht seit Januar 2007 und hat die ersten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im März 2007 eingestellt. Aktuell arbeiten ca. 75 Beschäftigte im Unternehmen; in den nächsten drei bis vier Jahren sollen 500 neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Der Dienstleister verfügt somit über ein großes Arbeitskräftepotenzial. HC hat sich, gegenläufig zur gängigen Altersstruktur dieser Branche, bewusst für eine ausgewogene Altersstruktur entschieden. Bisher wurden zwei ältere Langzeitarbeitslose aus dem Pakt eingestellt, einer von ihnen ist mit 64 Jahren der älteste Kunde. Zwölf weiteren Personen wurde ein Arbeitsplatz angeboten. HC bietet auch Einstiegsqualifizierungen. 61 handling counts GmbH Branche Lager und Logistik Unternehmensgröße 75 Beschäftigte www. handling-counts.com Zur Wirtschaftsstruktur der Region Arbeitslosenquote 9,5 % Anzahl der ALG II Empfänger/-innen über 50 Jahre 5.149 Einwohnerzahl 663.000 Hauptwirtschaftszweige Kreditgewerbe, Handel, Handwerk NORD OST SÜD WEST NORDRHEIN-WESTFALEN Verbund Arbeitsgemeinschaften Stadt und Kreis Aachen krass – Kontaktstelle zur Reintegration älterer Arbeitsloser in Schlüsselbranchen krass – Ältere erschließen in Wachstumsbranchen neue Geschäftsfelder Unternehmensgröße 410 Beschäftigte »Erst die professionelle Unterstützung durch den Aachener Beschäftigungspakt hat uns in die Lage versetzt, die notwendigen Hürden zu nehmen, um das neue Geschäftsfeld der haushaltsnahen Dienstleistungen zu erschließen.« www. caritas-aachen.de Bernhard Verholen, Geschäftsführer Aachener Caritasverband Mit offensiver Markterschließung, ausgewählten Qualifizierungen, aktivierendem Job-Coaching, gezielter Öffentlichkeitsarbeit und dem Aufbau einer funktionierenden Netzwerkstruktur hat sich das Aachener Projekt krass in der zweijährigen Projektlaufzeit als erfolgreich erwiesen. Rund 40 Prozent der insgesamt 617 aktivierten Personen konnten wieder in Arbeit gebracht werden. Bernhard Verholen, Geschäftsführer des Caritasverbandes für die Regionen Aachen-Stadt und Aachen-Land e.V., Heinrich-Andreas Rebbe, tätig im neuen Geschäftsbereich der haushaltsnahen Dienstleistungen, und Herbert Schaber, Referat Ambulante Pflegedienste des Caritasverbandes (v.l.n.r.) Ein spezifischer Ansatz von krass besteht darin, die Integrationsbemühungen an Wachstumsbranchen auszurichten. Dies folgt der Logik: Wo Wachstum stattfindet, fällt Integration leichter. Stellvertretend für eine solche Wachstumsbranche steht die Seniorenwirtschaft, in der sich Versorgungslücken und Marktpotenziale bei der Altersgruppe zeigten, die noch nicht pflege-, aber bereits hilfebedürftig ist. Zusammen mit dem Aachener Caritasverband konnte krass in diesem Projektsegment das Konzept der haushaltsnahen Dienstleistungen erarbeiten und umsetzen. Auf diese Weise konnten bereits drei qualifizierte Projektteilnehmende eine neue Arbeit finden. Caritasverband der Regionen Aachen-Stadt und Aachen-Land e.V. Branche Gesundheits- und Sozialwesen Zur Wirtschaftsstruktur der Region Arbeitslosenquote 10 % Anzahl der ALG II Empfänger/-innen über 50 Jahre 5.188 Einwohnerzahl 562.000 Hauptwirtschaftszweige Maschinenbau, Informationstechnologien, Gesundheits- und Seniorenwirtschaft 62 Für die zweite Projektphase wird neben den bisher beteiligten Projektregionen, Aachen Stadt und Kreis, die Optionskommune Düren in das Konzept integriert. Um die Ergebnisse ab 2008 weiter zu verbessern, wird die Projektstruktur dezentralisiert. Das Fördern und Fordern der Projektteilnehmenden soll intensiviert werden. Der Aachener Caritasverband ist ein regionaler Dienstleister, der mit 410 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an insgesamt 20 Standorten Menschen in verschiedenen Problemlagen mit Rat und Tat zur Seite steht. Das Engagement im Bereich des demografischen Wandels spiegelt sich jedoch nicht nur im Alter der Kunden wider. Fünfundzwanzig Prozent der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind über 50 Jahre alt. Sie erleben die Caritas als einen verantwortungsbewussten und verlässlichen Arbeitgeber. Diese Einstellung und die Kooperationsleistung beim Entwickeln neuer Berufsfelder kennzeichnen den regionalen Caritasverband als Unternehmen mit Weitblick 2007. NORD OST SÜD WEST NORDRHEIN-WESTFALEN JobAgentur Ennepe-Ruhr-Kreis Beschäftigungspakt für Ältere im Ennepe-Ruhr-Kreis Gesundheitsvorsorge erhöht die Chancen älterer Arbeitsuchender auf dem Arbeitsmarkt »Die Lebenserfahrung und das größere Biografieverständnis unserer Alltagsbegleiterin verschafft uns am Markt einen Wettbewerbsvorteil, wenn sich die Qualität unserer Dienstleistung herumspricht.« Mariandl Bartz-Swienty, Hausleitung der Boecker-Stiftung gGmbH Senioren werden von erfahrenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Wohngemeinschaften oder stationärer Pflege begleitet und betreut. Die Erfolgsfaktoren des Beschäftigungspaktes der JobAgentur EN sind u. a. die gezielte Netzwerk- und Öffentlichkeitsarbeit, mit dem Ergebnis, dass im Landkreis Ennepe-Ruhr die Stärken älterer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wieder in das Bewusstsein der Öffentlichkeit gelangten. Hinzu kommen die Erfolge der einzelnen Projekte mit einem Instrumentenmix wie Vermittlungsbegleitung, individuelle und fachliche Qualifizierung, Bewerberservice, Praktika, Leiharbeit, Aushilfsagentur und Lohnkostenzuschüsse. Beispielhaft sind die JobCoaches zu nennen, die in den Regionalstellen der JobAgentur EN eine umfassende und zielgruppengerechte Beratung und Begleitung anbieten. Das Projekt TRANSIT fördert die geistige und physische Mobilität der Teilnehmenden und bewährte sich als eine der erfolgreichsten Aktivierungsmethoden. Das Querschnittsmodul „Fifty Fit“ bietet Gesundheitsvorsorge für ältere Arbeitsuchende mit dem Ziel, Arbeitsfähigkeit zu schaffen bzw. zu erhalten. Hiermit hat der Beschäftigungspakt den 1. Platz beim “Gesundheitspreis NRW 2007” erzielt. Die Erfolge lassen sich auch an den Zahlen ablesen: Bis Ende September 2007 wurden 1.205 Aktivierungen und 344 Integrationen verzeichnet. In der Fortführung des Beschäftigungspaktes mit dem Kommunalen JobCenter Hamm, der ARGE Unna und der ARGE Märkischer Kreis liegt das Hauptaugenmerk auf einer intensiven Öffentlichkeitsarbeit, der Ausweitung des JobCoach-Systems, der verstärkten Vermittlung durch Dritte auch im Rahmen der internationalen Arbeitsvermittlung sowie auf Gesundheitsvorsorge und Mobilisierung bzw. Mobilität und Empowerment der Zielgruppe. Die Boecker-Stiftung bietet konsequent Service für Senioren durch Ältere an sowie eine Vielfalt an Begleitkonzepten in Seniorenmietwohnungen, stationärer Pflege sowie Begleitung und Betreuung in Wohngemeinschaften. Über den Beschäftigungspakt werden gezielt Ältere eingestellt. Als Vorbereitung dienen Praktika, um den Einstieg in dieses Arbeitsmarktsegment zu erleichtern. 63 Boecker-Stiftung gGmbH Branche Gesundheits- und Sozialwesen Unternehmensgröße 75 Beschäftigte www. boecker-stiftung.de Zur Wirtschaftsstruktur der Region Arbeitslosenquote 8,4 % Anzahl der ALG II Empfänger/-innen über 50 Jahre 2.374 Einwohnerzahl 343.719 Hauptwirtschaftszweige Herstellung von Metallerzeugnissen, Gesundheits- und Sozialwesen, Tourismus NORD OST SÜD WEST NORDRHEIN-WESTFALEN Integrationscenter für Arbeit Gelsenkirchen (IAG) Best Ager Gelsenkirchener Beschäftigungspakt für Ältere BEST AGER Gelsenkirchen – Im Revier ist man mit 50 Jahren noch kein altes Eisen APD Ambulante Pflegedienste Gelsenkirchen GmbH Branche Gesundheits- und Sozialwesen Unternehmensgröße 120 Beschäftigte www. apd.de »Das APD-Pflegeteam ist ein Mix aus Jung und Alt. Gerade die älteren Mitarbeiter können ihren jungen Kollegen wertvolle Lebenserfahrungen vermitteln, die es in keinem Ausbildungsplan gibt.« Claudius Hasenau, Geschäftsführer der APD Ambulante Pflegedienste Gelsenkirchen GmbH Zur Wirtschaftsstruktur der Region Arbeitslosenquote 16,3 % Um in Gelsenkirchen die Arbeitsmarktsituation älterer Langzeitarbeitsloser zu verbessern, haben sich im regionalen Beschäftigungspakt BEST AGER acht wirtschaftsnahe Institutionen und Berufsbildungsträger zusammengeschlossen. Das Integrationscenter für Arbeit Gelsenkirchen (IAG) ist als Träger der Grundsicherung der zentrale Kooperationspartner und Kofinanzierer des komplexen Arbeitsmarktnetzwerkes, das von der GAFÖG Arbeitsförderungsgesellschaft koordiniert wird. Das Herzstück von BEST AGER bilden zwei Job-Clubs als zentrale Dienstleistungszentren für Arbeitsuchende über 50 Jahre und Unternehmen. Dort werden ältere Arbeitsuchende zielgruppenspezifisch und umfassend beraten. Die Unternehmen erhalten, neben wichtigen Tipps und Hilfestellungen für die Beschäftigung älterer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, geeignete Bewerbervorschläge. Anzahl der ALG II Empfänger/-innen über 50 Jahre 3.267 Einwohnerzahl 269.064 Hauptwirtschaftszweige produzierendes Gewerbe, Handel, Dienstleistungsgewerbe Nicole Bertlings (links), examinierte Altenpflegerin, arbeitet als Pflegefachkraft in der Wohngemeinschaft für dementiell erkrankte Menschen, und Kriemhild Skorupa (rechts), Alltagsbegleiterin, arbeitet als Alltagsbegleiterin in der Wohngemeinschaft. 64 Dass man ab 50 nicht zum alten Eisen gehören muss, zeigen die Ergebnisse: Seit Dezember 2005 haben über 3.500 ältere Langzeitarbeitslose die Beratungsangebote der Job-Clubs in Anspruch genommen. Fast 800 Kunden haben erfolgreich an arbeitsmarktnahen Qualifizierungsmaßnahmen oder betrieblichen Schulungsveranstaltungen teilgenommen. Bislang wurden 333 Kunden unmittelbar in sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse vermittelt. Weitere 31 Kunden nahmen einen Mini-Job auf und zehn beschritten den Weg in die Selbstständigkeit. Ab 2008 soll BEST AGER als DER BESCHÄFTIGUNGSPAKT FÜR ÄLTERE IM REVIER mit drei weiteren Job-Clubs auch in den Städten Bottrop, Gladbeck und Oberhausen vertreten sein. Die 1993 gegründete Firma APD Ambulante Pflegedienste Gelsenkirchen GmbH ist ein herausragendes Beispiel für Unternehmen, die mit BEST AGER konstruktiv und erfolgreich zusammenarbeiten. Im höchst sensiblen Bereich der Pflegedienstleistungen schätzt APD gerade bei älteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern deren Verantwortungsbewusstsein, Zuverlässigkeit und Leistungsbereitschaft, gepaart mit einem hohen Maß an Lebenserfahrung. NORD OST SÜD WEST NORDRHEIN-WESTFALEN Hochsauerlandkreis Kompetenznetzwerk 50plus Bündelung von Leistungsträgern und Kompetenzen schafft Arbeit für ältere Arbeitsuchende »Das Vertrauen, welches wir durch die aktive Einbindung der Arbeitgeberund Arbeitnehmervertreter in unser Unternehmen gewinnen konnten, erhöht die Vermittlungsaussichten älterer Arbeitsloser.« Volker Nelle, Geschäftsführer der TraQ GmbH Mit dem Kompetenznetzwerk 50plus werden die Erfahrungen der auf dem regionalen Arbeitsmarkt tätigen Bildungsträger zur Integration älterer Langzeitarbeitsloser im Hochsauerlandkreis gebündelt. Diese Synergie bildet neben dem progressiven Lohnkostenzuschuss (LKZ) die Grundlage für das Übertreffen der ursprünglich geplanten Integrationszahlen um über 40 Prozent. Es hat sich während der Projektlaufzeit gezeigt, insbesondere die professionelle Betreuung der älteren Langzeitarbeitslosen durch ein intensives Coaching der Schlüssel zur erfolgreichen Integration ist. Seit Ende 2005 wurden durch das Kompetenznetzwerk 50plus 558 ältere Langzeitarbeitslose aktiviert, davon 217 in den allgemeinen Arbeitsmarkt integriert. Beachtlich ist, dass von den Integrationen 208 in sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse erfolgten. 123 ältere Arbeitsuchende erhielten einen unbefristeten Arbeitsplatz. Volker Nelle, Geschäftsführer der TraQ GmbH mit einer Mitarbeiterin im Gespräch. In der zweiten Phase des Bundesprogramms soll das erfolgreiche einzelfallbezogene Coa- ching fortgesetzt werden. Unterstützt werden die Vermittlungsbemühungen der Netzwerkpartner durch einen gestaffelten LKZ. Gleichzeitig wird die Vergütung für das Coaching über Vermittlungsprämien erfolgsorientiert ausgerichtet. Als neue Partnerregion tritt der Kreis Nordfriesland dem Kompetenznetzwerk 50plus bei, um in den nächsten drei Jahren gemeinsam die Integration älterer Arbeitsloser voranzutreiben. Die TraQ GmbH aus Meschede ist seit Beginn von Kompetenznetzwerk 50plus an zentraler Stelle vertreten. Aufgabe der TraQ GmbH ist es, die Vermittlungsbemühungen der Coaches zu koordinieren und gezielt Arbeitgeber für die Einstellung von älteren Langzeitarbeitslosen zu gewinnen. Als Personaldienstleister verfügt die TraQ GmbH über gute Kontakte zu den Arbeitgebern der Region. Gleichzeitig ist das Unternehmen selbst Vorbild bei der Integration von Älteren. Inzwischen haben zehn ältere Langzeitarbeitslose im Unternehmen einen neuen Arbeitsplatz gefunden. 65 TraQ GmbH Branche Dienstleistungsgewerbe Unternehmensgröße 510 Beschäftigte www. traq-personal.de Zur Wirtschaftsstruktur der Region Arbeitslosenquote 6,1 % Anzahl der ALG II Empfänger/-innen über 50 Jahre 1.375 Einwohnerzahl 275.522 Hauptwirtschaftszweige Herstellung von Metallerzeugnissen, Einzelhandel, Gesundheits- und Sozialwesen NORD OST SÜD WEST NORDRHEIN-WESTFALEN Kreis Kleve „50fit“ – der arbeitspakt für silberfüchse Von Europa lernen – euregionale Integrationsstrategien am Niederrhein Unternehmensgröße 367 Beschäftigte »Ältere Mitarbeiter sind mit ihrem Erfahrungsschatz und mit ihrer Identifikation mit dem Arbeitsplatz unverzichtbar für uns und auch in vielfacher Hinsicht Vorbild für die jüngeren Mitarbeiter.« www. muehlhoff.de Hans-Jürgen Mülders, Geschäftsführer der Mühlhoff Umformtechnik GmbH Mühlhoff Umformtechnik GmbH Branche Maschinenbau Zur Wirtschaftsstruktur der Region Arbeitslosenquote 6,6 % Anzahl der ALG II Empfänger/-innen über 50 Jahre 1.337 Einwohnerzahl 308.331 „50fit“ – der arbeitspakt für silberfüchse wurde während der Programmlaufzeit im Kreis Kleve zu einem Synonym für die Umsetzung innovativer Strategien auf den drei Ebenen Mensch, Unternehmen und Gesellschaft. Ältere Arbeitsuchende wurden aktiviert, motiviert und stabilisiert. Hervorzuheben sind hier ein spezifisches Förderassessment und eine auf den euregionalen Arbeitsmarkt ausgerichtete Strategie. Unternehmen wurden mit attraktiven Fördermitteln und einer breit angelegten Kommunikationskampagne für die Ziele der „Silberfüchse“ gewonnen. Als Erfolgsbilanz können die Partner 1.013 Aktivierungen und 301 erfolgreiche Integrationen in den ersten Arbeitsmarkt vorweisen. Die konzeptionelle Ausrichtung auf den euregionalen Arbeitsmarkt wird auf Grund der gemeinsamen besonderen Situation als Grenzregion zu den Niederlanden mit der ARGE Viersen fortgesetzt und weiterentwickelt. Hauptwirtschaftszweige Handel, Logistik, Tourismus Mitarbeiter der Mühlhoff Umformtechnik GmbH: Für das Unternehmen ist das Arbeiten in altersgemischten Teams wichtig für den Erfahrungstransfer zwischen Jung und Alt. 66 Die Mühlhoff Umformtechnik GmbH ist ein traditionsreiches Unternehmen mit einer großen Standorttreue und einer besonderen Verantwortung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Als Kupferschmiede im Jahre 1832 gegründet, ist Mühlhoff heute ein leistungsfähiges mittelständisches Unternehmen der Umformtechnik für die Automobilindustrie. Im nicht immer leichten Markt der Automobilzulieferindustrie hat es die Firma in den letzten zehn Jahren durch stetige Innovation und eine hohe Mitarbeitermotivation geschafft, ihre Marktposition kontinuierlich auszubauen. So ist im Laufe der Zeit die Mitarbeiterzahl von ca. 100 auf heute 367 Beschäftigte gestiegen. Das Unternehmen nimmt seine Verantwortung für Mensch und Natur ernst und stellt deshalb hohe Anforderungen an Arbeitssicherheit und Umweltschutz. Dabei legt Mühlhoff großen Wert auf die Erfahrungen der älteren und langjährigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Etwa ein Viertel der Belegschaft ist älter als 50 Jahre. Bereits seit längerer Zeit existiert ein betriebliches Gesundheitsmanagement das fester Bestandteil der Unternehmenspolitik ist. NORD OST SÜD WEST NORDRHEIN-WESTFALEN Verbund Ostwestfalen-Lippe (OWL): Arbeitsgemeinschaften: Stadt Bielefeld, Kreise Herford, Höxter, Paderborn, Gütersloh, Lippe Generation Gold: Potenziale für den Arbeitsmarkt OWL GENERATION GOLD: Maßgeschneiderte Unterstützung für Arbeitsuchende und Unternehmen »Viele ältere Arbeitnehmer identifizieren sich eher mit dem Unternehmen. Man erkennt die »alte Schule«. Sie denken auch mal mit und machen sich so das Leben einfacher.« Norbert Hunke, Inhaber und Geschäftsführer der Möbelwerkstätten Hunke GmbH Der Beschäftigungspakt GENERATION GOLD wird von sechs ARGEn der Region OstwestfalenLippe (OWL) getragen. Er ist durch seinen sehr individualisierten Ansatz in den Bereichen Coaching und Aktivierung sowie mit einem teilnehmerbasierten Vertriebskonzept in der Vermittlung besonders erfolgreich. Eine vertrauensvolle, offene Partnerschaft unter den Akteuren trägt zu guten Integrationszahlen bei. Insgesamt 2.500 Teilnehmende wurden aktiviert, davon über 700 in den allgemeinen Arbeitsmarkt integriert. In der zweiten Förderphase wird das erfolgreiche Konzept fortgesetzt und ein weiterer Partner einbezogen, so dass sich der ganze Regierungsbezirk OWL vernetzen wird. Altersgemischte Belegschaft der Möbelwerkstätten Hunke GmbH: Für das Unternehmen ist eine ausgewogene Altersstruktur kennzeichnend. Das Unternehmen Möbelwerkstätten Hunke GmbH aus Schloß Holte-Stukenbrock wurde ausgewählt, weil es den demografischen Wandel bereits seit mehreren Jahren erlebt. Der Betrieb wurde vor 50 Jahren gegründet; 1987 übernahm Norbert Hunke die Geschäftsführung von seinem Vater. Mit hochwertigen Lackfronten hat sich das Unternehmen einen Namen als exklusiver Partner der Möbelindustrie gemacht. Im Unternehmen werden 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zwischen 20 und 58 Jahren beschäftigt. Der Kontakt zum Beschäftigungspakt GENERATION GOLD besteht seit über einem Jahr. Von Vorteil erwies sich hier die Arbeit im Verbund mehrerer Kreise. Das Unternehmen liegt im Kreis Gütersloh. Den ersten Kontakt nahmen die Kolleginnen aus Lippe auf, weil für einen 54-jährigen Tischlermeister eine neue Stelle gesucht wurde – und es klappte im Nachbarkreis. Der seit zwei Jahren arbeitslose Tischlermeister passte ins Unternehmen. Sein Alter war dabei kein Hinderungsgrund, vielmehr überzeugte er durch seine Motivation und seine guten Fachkenntnisse. Herr Hunke investiert regelmäßig in die Weiterbildung aller Beschäftigten und plant, ein betriebliches Gesundheitsmanagement einzuführen. Beim Aufbau von Kontakten zu Krankenkassen und bei der geplanten Personalaufstockung im Unternehmen erhält das Unternehmen Unterstützung von GENERATION GOLD. 67 Möbelwerkstätten Hunke GmbH Branche Möbelproduktion und -handel Unternehmensgröße 27 Beschäftigte www. hunke-gmbh.de Zur Wirtschaftsstruktur der Region Arbeitslosenquote 9% Anzahl der ALG II Empfänger/-innen über 50 Jahre 10.156 Einwohnerzahl 2.067.495 Hauptwirtschaftszweige Maschinenbau, Möbelindustrie, Gesundheitswesen NORD OST SÜD WEST NORDRHEIN-WESTFALEN aha Arbeit Hellweg Aktiv Arbeitsgemeinschaft im Kreis Soest Den demografischen Wandel nutzen! Verringerung des Fachkräftemangels durch die Qualifizierung älterer Arbeitsuchender OHRMANN Montagetechnik GmbH Branche Maschinenbau Unternehmensgröße 114 Beschäftigte www. ohrmann.de Zur Wirtschaftsstruktur der Region »Durch langjährige Mitarbeit im Unternehmen haben sich die Mitarbeiter über 50 ein hervorragendes Know-how und Qualitätsbewusstsein angeeignet. Dies gilt es zu erhalten und an jüngere Mitarbeiter weiterzugeben.« Friedrich Jülicher, Geschäftsführer und Gesellschafter der OHRMANN Montagetechnik GmbH Arbeitslosenquote 8,1 % Anzahl der ALG II Empfänger/-innen über 50 Jahre 2.051 Einwohnerzahl 307.790 Der Beschäftigungspakt des Kreises Soest konzentriert sich auf die regionale Metallund Elektrobranche. Um dem dortigen Fachkräftemangel entgegenzuwirken, werden ältere Langzeitarbeitslose aus der Branche zielgerichtet praxisnah qualifiziert. Der Kontakt zu den Unternehmen wurde über das Angebot von Demografieberatungen aufgebaut. Die kostenlose Leistung erwies sich als guter Türöffner für den Aufbau von Unternehmenskontakten und für die Akquisition freier Stellen. Seit dem 1. September 2007 ist der Beschäftigungspakt organisatorisch in die ARGE Arbeit Hellweg Aktiv eingemündet. Dort werden die älteren Langzeitarbeitslosen zentral in einem Team betreut. Durch die Arbeit des Beschäftigungspaktes konnten 658 ältere Langzeitarbeitslose durch Beratungs- und Qualifizierungsmaßnahmen aktiviert und 120 in den allgemeinen Arbeitsmarkt integriert werden. Hauptwirtschaftszweige Metallerzeugung und -verarbeitung, Elektrotechnik, Gesundheitswesen V. l. n. r.: Detlef Schulze (Konstruktion Elektro), Franz Hannig (Meister Montage), Hermann Konetzke (Vertrieb), Marian Hahn (Montage), Franz Hütt (Leiter Einkauf), Friedrich-Wilhelm Jülicher (geschäftsführender Gesellschafter). 68 In der zweiten Programmphase soll auf Basis der erfolgreichen Bausteine „Demografieberatung“ und „betriebsnahe Qualifizierung“ der Schwerpunkt auf die Steigerung der Integrationszahlen gelegt werden. Hierzu wird die Arbeit Hellweg Aktiv mit der ARGE Bonn einen Paktverbund eingehen. Neue Themenfelder sind die Gesundheitsförderung Älterer, individuelle Kompetenzbilanzierungen und zielgruppengerechte Gruppencoachings. Integrationen sollen durch Schaffung eines Vermittlungspools u. a. verstärkt im Bereich der Zeitarbeit erfolgen. Existenzgründungen werden durch qualifizierte Gründungsberatung unterstützt. Ohrmann Montagetechnik GmbH, eines der führenden Unternehmen im Bereich der automatischen Montage von Dichtungskomponenten, wurde auf Grund der erfolgreichen Zusammenarbeit zum Unternehmen mit Weitblick 2007 gewählt. Eine Demografieberatung hat die Geschäftsführung veranlasst, durch Personalentwicklungsmaßnahmen einem „Verrenten des Fachwissens“ entgegenzuwirken. Die Arbeit in altersgemischten Teams, 25 Prozent der Beschäftigten sind über 50 Jahre, zeigt, dass das Unternehmen die Chancen des demografischen Wandels zu nutzen weiß. NORD OST SÜD WEST NORDRHEIN-WESTFALEN Arbeitsgemeinschaft Kreis Wesel INISS – Initiative Niederrhein Innovation Senior Services Unternehmen des Kreises Wesel haben den Nutzen altersgemischter Belegschaften erkannt »Unser Ansprechpartner bei INISS hat uns sofort die Mitarbeiter empfehlen können, die zu uns passen. Und ich glaube auch heute noch, dass wir mit unserer Entscheidung genau die Richtigen gefunden haben.« Ralf Preischel, Geschäftsführer der FTS Preischel GmbH Ralf Preischel, Geschäftsführer der FTS Preischel GmbH, und Herr Loy, ein Projektteilnehmender des Beschäftigungspaktes Kreis Wesel Im Rahmen des Beschäftigungspaktes INISS (Initiative Niederrhein Innovation Senior Services) wurden vier Kompetenzzentren 50+ eingerichtet. Seit dem Frühjahr 2006 haben sowohl ältere Arbeitsuchende als auch Unternehmen der Region einen festen Ansprechpartner. „Service aus einer Hand“ ist das Motto der Kompetenzzentren. Heute haben mehr als 1.500 Arbeitsuchende ihren Weg in die Kompetenzzentren gefunden und vielfältige Angebote der Aktivierung, von Kompetenzanalysen über Qualifizierungsangebote bis hin zur Erstellung videogestützter Bewerbungsunterlagen, wahrgenommen. Inzwischen sind die Kompetenzzentren etablierte Anlaufstellen, unterstützt durch das besondere Engagement von Landrat, Abgeordneten und Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern des Kreises sowie einer kreisweiten Öffentlichkeitsarbeit in der lokalen Presse und Rundfunk. Bisher sind über 350 Personen in den allgemeinen Arbeitsmarkt integriert worden. Zukünftig wird der Beschäftigungspakt um das JobCenter Essen regional erweitert. Hauptfaktoren für die Vermittlungserfolge sind zum einen die Nähe, welche die INISS-Teams zu den kleinen Unternehmen in der Region und deren Bedarfslagen hergestellt haben, und zum anderen der Service für regionale Unternehmen. Hierzu zählen u. a. die Hilfe bei der Besetzung freier Stellen, die adäquate kreisweite Vorauswahl geeigneter Bewerberinnen und Bewerber sowie die kompetente Beratung und Unterstützung bei zeitnaher Gewährung von Zuschüssen während der Einarbeitung. Es ist eine wichtige Erfahrung, dass einer langfristig angebahnten Vermittlung, die sich für das Unternehmen bewährt hat, oft eine kurzfristige zweite folgt. Das regionale Unternehmen mit Weitblick FTS Preischel GmbH ist ein wichtiger Paktpartner. Das inhabergeführte Unternehmen, das vorurteilsfrei gegenüber dem Merkmal „Alter“ auf die Kompetenzen der Bewerberinnen und Bewerber schaut, verfolgt konsequent das Motto „Die Mischung macht’s“. Das Unternehmen hat den Nutzen altersgemischter Belegschaften erkannt. 69 FTS Preischel GmbH Branche Dienstleistungsgewerbe Unternehmensgröße 40 Beschäftigte www. fts-preischel.de Zur Wirtschaftsstruktur der Region Arbeitslosenquote 7,9 % Anzahl der ALG II Empfänger/-innen über 50 Jahre 2.718 Einwohnerzahl 490.474 Hauptwirtschaftszweige produzierendes Gewerbe, Handel, Gastgewerbe Programmgebiet Nord Schleswig-Holstein • Arbeitsgemeinschaft Flensburg • Arbeitsgemeinschaft SGB II im Kreis Pinneberg Hamburg • team.arbeit.hamburg – Hamburger Arbeitsgemeinschaft SGB II Bremen • Arbeitsgemeinschaft der Stadt Bremen für Integration und Soziales – BAgIS Niedersachsen • Arbeitsgemeinschaften Braunschweig, Salzgitter, Landkreis Wolfenbüttel • Landkreis Emsland • Landkreis Göttingen • Arbeitsgemeinschaft Arbeit und Grundsicherung des Landkreises Harburg • Jobcenter Wilhelmshaven 70 Mecklenburg-Vorpommern • Jobcenter Güstrow • Arbeitsgemeinschaft zur Grundsicherung für Arbeitsuchende der Landkreise Ludwigslust und Parchim • Arbeitsgemeinschaft zur Grundsicherung für Arbeitsuchende im Landkreis Müritz • Arbeitsgemeinschaften Landkreis Nordwestmecklenburg und der Stadt Wismar • Landkreis Ostvorpommern Programmgebiet Ost Brandenburg • Arbeitsgemeinschaft zur Grundsicherung für Arbeitsuchende im Landkreis Dahme-Spreewald • Jobcenter Elbe-Elster • Jobcenter Märkisch-Oderland • Jobcenter Oberspreewald-Lausitz • Landkreis Uckermark Berlin • JobCenter Neukölln • JobCenter Pankow Sachsen-Anhalt • Arbeitsgemeinschaft SGB II des Burgenlandkreises • Arbeitsgemeinschaft SGB II Halle GmbH • Arbeitsgemeinschaft SGB II Mansfelder Land • Jobcenter-Arbeitsgemeinschaft Magdeburg GmbH • Arbeitsgemeinschaft SGB II im Landkreis Stendal Thüringen • Stadt Jena – jenarbeit – • Arbeitsgemeinschaft für Arbeitsuchende des Kyffhäuserkreises • Arbeitsgemeinschaften Stadt Eisenach, Landkreis Sonneberg, Landkreis Hildburghausen, Stadt Suhl, Landkreis Schmalkalden-Meiningen, Wartburgkreis • Arbeitsgemeinschaft Grundsicherung Unstrut-Hainich-Kreis Programmgebiet Süd Sachsen • Landkreis Bautzen, Amt für Arbeit und Soziales • Arbeitsgemeinschaft Leipzig • Arbeitsgemeinschaft Agentur für Arbeit – Vogtlandkreis Grundsicherung für Arbeitsuchende Bayern • Arbeitsgemeinschaft für Beschäftigung Augsburg-Stadt • Verbund Aschaffenburg: Arbeitsgemeinschaften Stadt Aschaffenburg und der Landkreise Miltenberg und Aschaffenburg • Arbeitsgemeinschaft der Stadt Ansbach und der Landkreise Ansbach und Neustadt/ Aisch-Bad Windsheim • Arbeitsgemeinschaften Regensburg Stadt und Landkreis Regensburg • Arbeitsgemeinschaften der Stadt Bamberg und der Landkreise Bamberg und Forchheim • Verbund Coburg: Jobcenter Stadt Coburg und der Landkreise Coburg, Kronach und Lichtenfels • Stadt Erlangen – GGFA Erlangen AöR • Arbeitsgemeinschaft für Beschäftigung München GmbH • Arbeitsgemeinschaft der Stadt Nürnberg • Stadt Schweinfurt – Stabsstelle Beschäftigung und Grundsicherung • Arbeitsgemeinschaft Integration Traunstein und Arbeitsgemeinschaft Integration in den Arbeitsmarkt Berchtesgadener Land Baden-Württemberg • Arbeitsgemeinschaft Job-Center Mannheim • Landkreis Ortenau – Kommunale Arbeitsförderung Ortneaukreis • Arbeitsgemeinschaft Jobcenter Stadt Pforzheim Programmgebiet West Rheinland-Pfalz • Verbund Region Trier: Arbeitsgemeinschaften Stadt Trier, Landkreise Trier-Saarburg, Bitburg-Prüm, Bernkastel-Wittlich, JobCenter Landkreis Daun Hessen • Landkreis Marburg-Biedenkopf • Landkreis Fulda • Verbund Kassel: Arbeitsförderung Kassel Stadt, Arbeitsförderung Landkreis Kassel • Arbeitsgemeinschaft MainArbeit GmbH • Kreis Offenbach • Rhein-Main Jobcenter GmbH, Frankfurt/Main Nordrhein-Westfalen • Verbund Arbeitsgemeinschaften Stadt und Kreis Aachen • JobAgentur Ennepe-Ruhr-Kreis • Integrationscenter für Arbeit Gelsenkirchen (IAG) • Hochsauerlandkreis • Kreis Kleve • Verbund Ostwestfalen-Lippe: Arbeitsgemeinschaften Stadt Bielefeld, Kreise Höxter, Paderborn, Herford, Lippe • aha Arbeit Hellweg Aktiv Arbeitsgemeinschaft im Kreis Soest • Arbeitsgemeinschaft Kreis Wesel 71 Ergebnisse der bundesweiten Evaluation zum Bundesprogramm Der zweijährige Umsetzungszeitraum des Bundesprogramms ist im Rahmen einer Evaluation wissenschaftlich begleitet worden. Ziel der Evaluation ist es, Ansätze, Vorgehensweisen, Aktivierungs- und Vermittlungsstrategien zu identifizieren, die einen nachhaltigen Beitrag zur Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit älterer Langzeitarbeitsloser leisten. Darüber hinaus wird untersucht, inwieweit die Zusammensetzung, Einbindung und das Zusammenwirken regionaler arbeitsmarktpolitischer Akteure Einfluss auf die Umsetzung der Beschäftigungspakte genommen hat. Alle 62 Beschäftigungspakte waren in die bundesweite Evaluation einbezogen. Eine vertiefende Evaluation erfolgte in 20 ausgewählten Fallstudienregionen durch Interviews sowohl auf der Akteurs- als auch Teilnehmerebene, beispielweise in Gruppendiskussionen mit Teilnehmenden sowie Expertengesprächen mit betrieblichen Personalverantwortlichen. Die Evaluation wird vom Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität DuisburgEssen durchgeführt. 72 In der ersten Programmphase des Bundesprogramms wurden bis einschließlich Oktober 2007 mehr als 76.500 ältere Arbeitsuchende über 50 Jahre aktiviert, von denen über 21.200 in den allgemeinen Arbeitsmarkt integriert wurden. Zur Analyse der Teilnehmerstruktur sind Daten von etwa 67.000 Teilnehmenden erfasst. Danach liegt das Durchschnittsalter der Teilnehmenden in den 62 Beschäftigungspakten bei knapp 54 Jahren, nur etwa fünf Prozent der Teilnehmenden sind 59 Jahre und älter. Davon sind rund 42 Prozent Frauen und 58 Prozent Männer. Über 18 Prozent der Teilnehmenden wurden erfolgreich in den ersten Arbeitsmarkt integriert. Rund 60 Prozent der Integrierten konnten auf eine Stelle vermittelt werden, die dem Niveau der letzten Tätigkeit entsprach, ein Fünftel konnte sogar auf Stellen mit einem höheren Niveau vermittelt werden. Innovationen im Bereich der Aktivierung Bei fast 71 Prozent der Teilnehmenden am Bundesprogramm lag die letzte Tätigkeit zwei Jahre und länger zurück, bei über 44 Prozent sogar länger als vier Jahre. Ganzheitliche Aktivierungsmaßnahmen haben sich als Erfolg versprechender Weg erwiesen, ältere Langzeitarbeitslose wieder an die aktuellen Anforderungen des Arbeitsmarktes heranzuführen. Dabei nahmen flankierende Förderangebote vor allem aus dem Bereich der Gesundheitsfürsorge und -beratung eine besondere Rolle ein. Darüber hinaus wurden praxis- und arbeitsplatzorientierte Sprachtrainings für Personen mit Migrationshintergrund entwickelt. Zur Unterstützung der räumlichen Mobilität wurden flexible, einzelfallorientierte Förderinstrumente wie ein Führerschein und Kfz-Darlehen, und Mobilitätstraining in Gruppen angeboten. Der Schwerpunkt der Aktivierungsmaßnahmen liegt auf der Stabilisierung und Hebung der Beschäftigungsfähigkeit in Abstufung zur individuellen Arbeitsmarktferne. Dabei haben sich mehrstufige, kontinuierliche Aktivierungsansätze ganz besonders bewährt. Empowerment-Ansätze wie beispielsweise Initiativzentren unterstützten die Stärkung der Selbsthilfekompetenzen älterer Langzeitarbeitsloser und die Grafik 1 • Integrationen in den allgemeinen Arbeitsmarkt nach verschiedenen Branchen und Geschlecht Bildung beschäftigungsorientierter und sozial stabilisierender Netzwerke unter den Teilnehmenden. Grafik 2 • Integrationen in den allgemeinen Arbeitsmarkt nach verschiedenen Branchen und Programmgebiet WEIBLICH NORD 8.8 % 2.8 % 6.0 % 14.4 % 5.9 % 9.3 % 22.8 % 2.1 % Neue Wege der Unternehmensansprache und Sensibilisierung für das Thema „Integration und Beschäftigung Älterer“ mittels breit angelegter Unternehmensbefragungen zu Personalbedarfen und Beschäftigungspotenzialen bildeten eine wichtige Grundlage für passgenaue Vermittlungen sowie bedarfsorientierte Qualifizierungsmaßnahmen. 8.2 % 5.5 % 5.7 % 25.0 % 24.2 % OST 5.9 % 7.9 % 12.4 % 14.5 % 15.9 % 9.1 % 27.3 % 37.8 % 6.6 % 7.4 % 14.5 % SÜD 3.3 % 9.6 % 9.6 % 7.6 % MÄNNLICH 5.6 % Regionale Netzwerke, in denen die „klassischen“ Arbeitsmarktdienstleister – die Kammern und Verbände, die Wirtschaftsförderung sowie lokalpolitische Akteure eingebunden sind, erweisen sich für die Umsetzung innovativer Arbeitsmarktprogramme wie Perspektive 50plus förderlich. Paktverbünde von Grundsicherungsträgern stehen als positives Beispiel für die Erweiterung des engen räumlichen Zuschnitts kommunaler Arbeitsmärkte. 31.6 % 11.7 % 9.9 % 6.1 % 16.9 % 22.3 % WEST 12.5 % 3.1 % 28.4 % 12.8 % 11.8 % 10.4 % 6.7 % 24.1 % 5.5 % 9.2 % 7.0 % 12.7 % 0% 10 % 21.7 % 20 % 30 % 40 % 0% 10 % 20 % 30 % Land- und Forstwirtschaft, Fischerei Bergbau, verarbeitendes Gewerbe Bauwirtschaft Infrastruktur, Transport unternehmensnahe Dienstleistungen Handel, Finanzen, Immobilien Politik, Verwaltung, Organisation HH-nahe und personenbezogene Dienstleistungen Quelle: Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen 73 Impressum Herausgeber Bundesministerium für Arbeit und Soziales 10117 Berlin Bundesprogramm „Perspektive 50plus – Beschäftigungspakte für Ältere in den Regionen“ www.perspektive50plus.de Gestaltung www.studioadhoc.de Druck DMP – Digital Media Production Der Leuchtturm auf dem Titel und das Foto auf Seite 24 istockphoto Stand November 2007 74 www.perspektive50plus.de