Juni 2006 - Jomsburg
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Juni 2006 - Jomsburg
3 Bundeszeitschrift Bundeszeitschriftfürfürden den Juni 2006 EURO -,50 * 2. Teil der Serie „Einführung in die Waldläuferkunst“: Das Feuer * * das große Nordbündelager 2005 * die Großfahrten 2005 * und Vieles mehr DIE GESCHICHTE DER JOMSBURG-PFADFINDER II. 1975 BIS 1980 Während der Sommergroßfahrt 1975 fand am Vasjön in Värmland (Schweden) das erste Bundesthing statt, wobei sich der Gau Jomsburg seine Satzung und seine Statuten gab, in welchen auch das Bekenntnis als Nachfolgebund der Sturmvaganten von 1927 beschlossen wurden. – Der Gau Jomsburg trat als selbständiger Verband der Freien Pfadfinderschaft Schleswig Holstein bei, die damals im wesentlichen aus den Pfeil-Pfadfindern aus Lübeck bestand. Neben dem Ur- „Horst Dänischer Wohld“ mit den beiden Stämmen „Hacketau“ und „Königin Rauthgundis“ und Sitz in Dänisch Nienhof, bildeten sich bald schon weitere Stämme. Am 30.08.1975 wurde der „Horst Kiel“ zunächst mit den beiden Stämmen „Teja“ und „Königin Asa“, später noch mit dem Jungenstamm „Nibelungen“, gegründet. I. DIE VORGESCHICHTE: Im Frühjahr 1973 kündigte ein kleiner unbekannter Pfadfinderbund „DPB Wiking“ im Amtsanzeiger Dänischenhagen ein Pfadfinderlager bei Dänisch-Nienhof an. Er warb um Mitglieder. Aus Dänisch-Nienhof waren es drei, darunter Aslak (12). Als Ältester sollte er hier eine Sippe aufbauen. Der Führer dieses Pfadfinderbundes, Tigris, bat Ore um Mitarbeit bei dieser neuen Gruppe. Er sagte zu. Diese Ursippe, die später unter dem Namen „Goldene Horde“ bekannt war, erhielt nach einer alten Sturmvagantengruppe den Namen „Jomsburg“ und wurde bald mit mehreren Sippen ein Stamm. Der Stamm Hacketau. Mädchen kamen und deren Pfadfinderinnenstamm „Königin Rauthgundis“ (ebenfalls ein alter Sturmvagantenname, unter dem schon seit 1927 Mädchen ihre schönsten Jugenderlebnisse hatten) kam dazu. Die beiden Stämme waren rasch viel stärker als der eigentliche Bund „Wiking“, der nur aus einem Stamm in Altenholz bestand und erheblich aktiver. Nach einer gemeinsamen Herbstfahrt nach Dänemark, die unter Leitung der Jomsburger stand, kam es aufgrund von Unstimmigkeiten mit dem Altenholzer Bundesführer Tigris zu Auseinandersetzungen, die schließlich während der Winterfahrt des Stammes „Hacketau“ nach Helgoland zum sogenannten „Helgoländer Beschluss“ vom 1. Januar 1975 führten. In diesem Dokument beschlossen alle Sippenführer der Hacketauer den geschlossenen Austritt aus dem „DPB Wiking“ und die Verselbständigung der beiden Stämme unter dem Namen „Pfadfinderorden Gau Jomsburg“. Fortsetzung folgt auf der vorletzten Seite … 2 Vorwort Liebe Leser/innen, liebe Jomsburger, tja, da ist mal eben aus der eigentlich geplanten Ausgabe „November 2005“ die erste Ausgabe des Jahres 2006 geworden. Die Artikel dieser Ausgabe lassen uns daher noch einmal Revue passieren, was im Pfadfinderjahr 2005 so alles los war bei den Jomsburgern. Das Jahr 2005 war schließlich das Jubiläumsjahr, in dem die Jomsburg-Pfadfinder ihren 30sten Geburtstag feiern durften. Ein großes überbündisches Pfingstlager war der passende Rahmen, dieses freudige Ereignis zu feiern. Dieser runde Geburtstag ist auch Anlass, einen Rückblick auf das zu werfen, was die Jomsburger zu dem werden ließ, was sie heute sind. Lest dazu die Geschichte des Bundes, die gleichsam den Rahmen für diese Späherausgabe bildet. Desweiteren sind im Sommer letzten Jahres die Stämme auf sich selbst gestellt auf große Fahrt gegangen. Über die Erlebnisse der Vaganten in Österreich, der Goten in Schweden und der Styrbjørner in Kroatien berichten einige tolle Berichte in diesem Späher. Außerdem haben die Styrbjørner auch den großen Fotowettbewerb der letzten Ausgabe gewonnen und damit das geniale Titelfoto für diese Ausgabe gestellt. Auf der Bundesherbstfahrt 2005, einer schönen Gelegenheit für die Stämme, sich untereinander besser kennenzulernen, wurde in einem äußerst knappen Wettkampf die Sippe des Jahres gewählt. Auch dazu mehr im Heft! Um die nächste Ausgabe noch in diesem Jahr herausbringen zu können, möchte ich alle Sippen dazu aufrufen, auf der Großfahrt kreativ zu werden, und möglichst viele tolle Berichte und schöne Fotos von dem zu liefern, was Ihr in Irland so alles erlebt habt. Aber nun genug der vielen Worte! Viel Spaß beim Lesen wünscht Euch Euer „Der Späher“ ist die Bundeszeitschrift des Jomsburg – Freier Pfadfinderbund e.V.. „Der Späher“ ist keine Veröffentlichung im Sinne des Presserechts und dient lediglich der Information der Vereinsmitglieder. Der Einzelbezugspreis für Nicht-Mitglieder beträgt 0,50 Euro zur Deckung der Herstellungskosten. Verantwortlich: Jomsburg – Freier Pfadfinderbund e.V.; Kontakt: spaeher@jomsburg.de o. 0431-2405983 3 Småland 2005 Die Großfahrt des Stammes Goten Ein kleiner Zeitsprung: Ab nach Åseda … Jetzt für alle, die es noch nicht wussten: Wir haben Schweden gerockt!!! Wir fuhren erst mal ganz entspannt mit dem Bus nach Travemünde, wo wir mit Peter Pan geflogen äh…gefahren sind. Und zwar nach Trelleborg. Dort fuhren wir bis Leaskog zum Standlager. Es war spät, kalt, und wir hatten Hunger. Meike hat schon geschlafen, doch Mira hat’s mal wieder ganz geschickt gemacht: Im Schlaf gegessen! Am nächsten Tag ging’s endlich zur Sippen-Ex los. Die ersten zwei Tage beschlossen wir alle zusammen, Trupplager zu machen. Da gab’s eine tolle „Skandal“Hochzeit von Mira und Glenn. Auf dem Trupplager sind wir nach Braås zum ICA gelaufen und danach zu Ninos Pizzaboutik, mmhh lecker!!! Auf der Suche nach einer Übernachtungsmöglichkeit fanden wir einen Campingplatz mit einem Supi-Besitzer der uns dort für eine Nacht umsonst schlafen ließ. Dann war erst mal Baden angesagt. Danach sind wir einkaufen gegangen und anschließend nach Syrmilan… Srömilan… Sjömilan (oder wie auch immer) gewandert. Dort kam ein Mann, der ganz locker drauf war und uns einen Grill brachte. Wir, Thurid und Meike, durften dann noch die Wasserflaschen bei ihm auffüllen. Den Tag darauf sind wir nach Åseda gegangen und es gab einen Mann von der Zeitung der uns dort interviewte. Schon wieder ganz woanders: Wieder in Leaskog… Da wir uns nicht mehr soo genau erinnern (is ja auch schon ein paar Wochen her…) machen wir jetzt ein paar Sprünge und so sind wir jetzt in Leaskog bei den Wichteln. Da ging dann die Wichtel-Ex los und wir haben vor einer Kirche geschlafen. Thurid und Krümel sind einkaufen gegangen. In der Zeit sind Jenne und Meike mit zwei Wichteln Baden gegangen und Mira und die anderen beiden haben in Liederbücher geschrieben. Als es dann nicht mehr ganz so warm war, sind wir zu einer ganz tollen Badestelle gewandert. Die Wichtel haben in Loks und Kröten geschlafen. Ein paar von uns haben aber einfach so am Strand geschlafen. Am nächsten morgen kamen Amalaswintha in Braås / Småland 4 schon die ersten Badebesucher, während Meike und Thurid noch schliefen. Nachts sind wir noch baden gegangen. Dann mussten wir zurück zum Standlager und sind von einem Mann mit seinem Boot rüber gefahren worden. Karl-Gustaf und Sylvia im Elchpark Heute Morgen sind wir aus den Kothen geschleudert worden. Als wir vom waschen wiederkamen und zum Lagerplatz hetzten, erfuhren wir, dass wir in einer halben Stress und die Nacht vor Ninos Pizzaboutik Auf dem Standlager gab es dann Stress und wir hatten dann noch richtig Lust, in der Nacht nach Braås zu wandern. Also nichts wie los… es war so circa elf Uhr und gegen zwei waren wir dann beim ICA und wir haben auf dem Balkon von Ninos Pizzaboutik geschlafen. Während alle anderen schliefen, hielten Thurid und Mira Nachtwache und rollten sich den Berg hoch und runter. Am nächsten morgen haben wir uns in die Sonne gelegt, weil wir die ganze Nacht durch gefroren haben. Wir sind dann zu Totalarich an den Örken gewandert und sind mittags alle zusammen zum Standlager zurückgegangen. Dort war dann erstmal Aufbau angesagt. Nachdem wir unsere Kohten dann aufgebaut hatten, so circa 0.30 Uhr, gab es für uns nur noch Brot zu essen. Dann gingen wir todmüde ins Bett. Am nächsten Tag wurden ein paar Koschiständer aufgebaut und wir bereiteten die Supergeile Lagerolympiade vor. Wir planten den Anfang und erfuhren dann, dass wir die ganze Route und Rechnungen noch einmal machen mussten, was im Nachhinein alles umsonst war, weil es ein Kommunikationsproblem gab. Lagerolympiade im Standlager bei Braås Stunde zum Elchpark fahren wollten. Eigentlich war aber die Lagerolympiade geplant und so kam das Essen wieder mal zu kurz, weil wir keine Zeit mehr hatten. Im Elchpark hatte Mac Mo eine Rallye vorbereitet, da man ansonsten dort nicht viel unternehmen konnte. Die Elche waren nämlich außer Karl-Gustaf und Silvia alle in den Ferien. Als wir dort fertig waren, fuhren wir in das Freibad, wo wir bis 17.00 Uhr planschten, badeten, uns sonnten und so. Zurück im Lager erledigten wir nur noch das Nötigste (essen, waschen, singen, schlafen und so). 5 Endlich die Lagerolympiade Kroatien & Lensahn 2005 Als wir am nächsten morgen aufstanden, ging es gleich nach der Flapa mit der Lagerolympiade los. Wir hoffen ja mal, dass es allen TeilnehmerInnen Spaß gemacht hat. Abends nach einem in-der-sonnelange-gearbeitet-und-gespielt-Tag gingen wir nach unserem Abendbrot erschöpft ins Bett. Die Großfahrt der Styrbjørner Wie sicher schon einige von euch wissen , verlief unsere Großfahrt diese Jahr mal etwas anders als sonst. Unsere Fahrt begann am 28.06.2005 mit vielen kleinen und großen Wichteln und Wölflingen und natürlich auch dem Trupp in Lensahn, dort verbrachten wir eine wirklich tolle Woche mit der Meute auf dem Gelände der Waldjugend. Wir haben ganz tolle Lagerbauten gebaut, haben einen schönen Bunten Abend erlebt und viele von den Wichteln und Wölflingen bekamen ihr Halstuch beim Stammesthing. Auch ein paar Taufen und Hochzeiten feierten wir und natürlich und noch vieles mehr , wobei das Wetter es die ganze Zeit gut mit uns meinte, was die Stimmung im Lager sehr angenehm machte. Die fünf Tage dort gingen schnell um und ich denke wir haben sie alle genossen. Am 03.07.2005 ging es dann für die Meute wieder nach hause und für den Trupp hieß es noch einen Tag warten, bis wir alle sehr gespannt auf das Kommende in den Zug nach Kroatien stiegen. Es war ein tolles Gefühl früh morgens um acht Uhr aus dem fahrenden Zug auf die blaue Adria vor Rijeka zu blicken. Ich denke jeder von uns wäre am liebsten sofort reingesprungen, doch ein wenig mussten wir uns noch gedulden. An unserem Ankunftstag hatten wir erst mal Regen, aber das hielt uns (Teutonen Die letzten drei Tage gingen wie im Flug vorbei mit den Pfadfinderischen Aktivitäten die man so auf dem Standlager halt macht so was wie singen, lachen, Kampfball spielen, Vorwärts spielen so wie viele andere Spiele und Aktivitäten. Aber kurzer Entschluss: Es war einfach nur ne supergeile Gotenschwedengroßfahrt und außer ein paar Sachen hatten wir auch nichts zu bemängeln… (Text&Fotos: Sippe Amalaswintha/Goten) Der Trupp Styrbjørn in Kroatien 6 Ab nach Lensahn und Tortuga) nicht vom Baden ab, wir wollten alle gar nicht mehr raus aus dem Wasser, es war einfach herrlich. Die nächsten Tage wanderten wir an der Küste entlang durch wunderschöne Küstenstädtchen und trafen auf einen Haufen netter Menschen. Es gab viele deutsche Touristen , deshalb hatten wir nicht allzu viele Probleme mit der Sprache. Doch eigentlich war dies nicht nur positiv, da die fremde Sprache immer zu einer Großfahrt dazu gehört. Leider fing es in der Mitte der Zeit an zu regnen und wir hatten oft sehr heftige Gewitter. Diese Situation hinderte uns leider etwas daran, die Schönheit der Landschaft zu genießen. In unserer letzten Woche war dann aber wieder strahlend blauer Himmel, viel Sonne und eine Hitze, die uns das Wandern nicht einfach machte. Trotzdem kamen wir alle voran und haben eine Menge schöner Begebenheiten erlebt. Zwei Mal haben wir in größeren Städten (Pula/Rijeka) in der Fußgängerzone Gesungen. Wir wurden dabei viel bejubelt und erschienen sogar einmal in der Zeitung. In dem Artikel hieß es, dass es eine Freude war uns zuzuhören und wir immer wieder herzlich willkommen sind! Na wenn das nicht mal ein tolles Lob ist! Am 18.07. ging es dann wieder mit dem Zug nach Hause und ich denke, dass es uns allen schwer fiel, dieses wunderschöne Fleckchen Erde zu verlassen. Natürlich kann ich jetzt nicht alles erzählen, aber ich denke jede der Sippen könnte noch sehr viel mehr berichten und ich denke das werden sie auch jedem, der es hören will, gerne (Text:Mieke, Fotos: k.A.) erzählen. Der Eingang in „ Die fabelhafte Welt der Styrbjørner“ Die Wichtel und Wölflinge haben aus Gras Lianen geflochten um das Lagertor zu schmücken! Früh morgens stiegen wir in den Bus der uns zu dem sagenhaften Ort Lensahn bringen sollte. Die Aussischt war wunderschön, wir sind an Seen und schönen Bäumen, die um den See standen, vorbeigefahren. Als wir in Lensahn ankamen, dachten wir Seeschwalben, dass das Lager langweilig werden wird, doch es war gar nicht so! Das Rumstöbern im Lensahner Wald war ganz besonders schön. In diesem haben wir nämlich Frösche beobachtet und gestreichelt. In den folgenden Tagen sind wir ins Freibad gegangen. Da Monster sich geweigert hatte, mit der Taufbrühe in Berührung zu kommen, wurde sie im Freibad vom Sprungturm geworfen. So wurde sie dann doch noch getauft. Im Freibad haben wir uns nur von Eis ernährt bis wir pleite waren. Außerdem rutschten wir auf dem Bauch die kleine Rutsche hinunter auf Schaumstoffmatten und federten beim Ankommen ab. So landeten wir mit einem 7 Weg verloren. Und so wurde es Zeit für unser Bergfest. Wir hatten uns mit den anderen Sippen an einer Ruine verabredet, um die Mitte unserer Fahrtenzeit gemeinsam zu feiern. Doch unser Treffpunkt entpuppte sich nicht nur als eine klägliche Ruine, nein, er war ein alter Militärstützpunkt mit unzähligen Häusern, Bunkern und Ähnlichem. Natürlich überkam uns die Neugier und wir begannen das Gelände und die Häuser zu erkunden. Immer wieder entdeckte jemand etwas spannendes und so kam schnell der Abend. Wir legten uns alle unter den Sternenhimmel in die nahe gelegene Bucht, da keinem so wohl war bei dem Gedanken, in einem der lee stehenden Häuser zu nächtigen. Mitten in der Nacht erwachten wir von einem heraufziehenden Gewitter und Geballte Tortigga-Power ( Für alle unwissenden übersetzte als Tortuga-Kraft): Ohne sie hätte das Lager gar nicht funktioniert! Ein dickes Lob und ein noch dickeres Dankeschön! (Pirkko) Bauchklatscher im Wasser – Autsch! Als wir einmal vom Freibad wieder kamen, erlebten wir eine Überraschung. Die Kohte von Aruba und Virgin Gorda hatte einen großen Riss. Die Dorfjugend hatte ein Beil in die Kohte geworfen und so noch die Gitarre geköpft. Ansonsten hatten wir viel Spaß! (Text: Laura&Beutel/Seeschwalben; Fotos: k.A.) Kameraden, wann sehn wir uns wieder...? (Bergfest in Kroatien) Die Hälfte unserer Sippenex war schon fast vorbei und hinter uns lag eine Woche voller Erlebnisse – war es wirklich nur eine Woche gewesen? Wie immer kam es uns vor, als wären wir schon ewig unterwegs und hätten die Zeit irgendwo auf dem Der Treffpunkt für’s Bergfest in Kroatien entpuppte sich als altes Kasernengelände 8 flüchteten uns unter das Vordach der ehemaligen Kantine. Der nächste Morgen erwachte strahlend und wir begannen den Tag mit einem ausgiebigen Bad im Mittelmeer. Ein Teil der doch ansehnlichen Gruppe ging den Tag über einkaufen und die anderen erkundeten weiter den spannenden Abenteuerspielplatz oder faulenzten in der Sonne. Gegen Abend machten wir uns an unser Bergfestmahl. Es gab als Vorspeise einen köstlichen bunten Salat von Tortuga zubereitet, als Hauptgang grüne Nudeln mit einer Champion-SahneSauce im großen Topf von den Aviren gekocht und als Gaumenschmaus danach eine Vanilleparadiscreme mit Kirschen alla Teutonia. Nach diesem ausgiebigen Essen waren alle sehr zufrieden und wir schliefen irgendwann spät in der Nacht ein. Am nächsten Tag trennten sich unsere Wege für die letzte Woche Sippenex. Sogar die kroatische Presse berichtete über den Gesangsauftritt der Styrbjørner in Pula / Kroatien (Text: Pirkko; Fotos: k.A.) Allerliebste Teutonen, Wir haben eure Kekse doch geklaut! Und sie haben zugegeben sehr gut gemundet! Natürlich hatten wir auch gewisse Skrupel, aber die haben wir schnell runterschlucken können! Doch da wir ja nicht ganz herzlos sind und ihr uns ja letztendlich doch treuherzig geglaubt habt, ist dies nun ein *Gutschein für eine Ersatzrolle Kekse!* Natürlich einzulösen bei uns gefräßigen Mädels! Herzlichste Grüße! Eure Aviren (Fichen, Sabbel, Ripoli, Streta, Cnorr, Pirkko und Nina) 9 Ein Herbstfahrtmärchen Es war einmal vor langer Zeit, im Herbst 2005, als sich die vier hübschen Mädels mit den wohlklingenden Namen: Meike, Thurid, Mira und Mimi, wie von einer höheren Macht geleitet mit ihrem Bund auf Herbstfahrt nach Gifhorn begaben. Als sie dort ankamen, sprach König Konzi zu ihnen: „Ich werde ein Turnier veranstalten! Es werden 5 Sippen antreten und der Gewinner wird eine große Belohnung vom Kaiser Tomte erhalten!“ So traten unsere vier Heldinnen ihrem größten Gegner, Florian Geyer, im Kampfe entgegen. In den Disziplinen Koch- und Singewettstreit, wie auch bunter Abend, Postenlauf, Lagerbauten und im gesamten Auftreten erwiesen unsere vier Schönheiten Stärke, Sport- und Kampfgeist und verloren trotz allem nicht ihre Fairness. Doch dann geschah das Unfassbare!! Sie gewannen auch noch den 1. Platz in den Architekturarbeiten und Erbauen eines Kothentempels, denn nur sie beherrschten die Kunst. Nach sieben Tagen war das Turnier zu Ende und die Siegerehrung stand bevor. Das Volk des Kaisers wartete schon gespannt auf die Entscheidung, als plötzlich der König verkündete: „Die Entscheidung ist uns nicht leicht gefallen, da alle mit hoher Qualität gekämpft haben, auch wenn manch ein Ritter im Kampfe fast gefallen wäre, doch wir sind uns sicher die vier hübschen Amalaswinthen haben den 1. Platz verdient!“ So ward das Wort gesprochen und unsere vier Bezaubernden schritten tapfer kühn und wahrhaftig von dannen, denn das Lob des Volkes gehörte ihnen. „Doch aufgewacht aus diesem Traum, befinden wir uns im Kielerraum, Wir merken nichts von stolz und Ruhm, Ihr habt wohl besseres zu tun! Doch das lassen wir uns nicht verderben, Wir gehen hinaus um frei zu sterben. Denn wie schickt sich’s einer Ritterfrau? Das weiß keiner so genau! Doch das könn’ wir euch jetzt sagen: Weiterkämpfen, ohne klagen….“ (Text: Amalaswintha; Fotos: Brochi) 10 Einführung in die Waldläuferkunst In der letzten Ausgabe des Spähers zeigten wir Euch im ersten Teil der Serie „Einführung in die Waldläuferkunst“ alles Wissenswerte rund um die Kohte. Teil zwei wird Euch einen Einblick in die Welt des Feuers und dessen Nutzung geben. Ab dieser Ausgabe werden übrigens alle Teile der Serie als herausnehmbarer Mittelteil des Spähers erscheinen, den Ihr abheften und sammeln solltet. Teil II: Das Feuer stück besonders sorgfältig durchdacht und gebaut werden muss, sollte man sich dazu Seit Alters her ist das lebenserhaltende Feuer etwas Heiliges! Deshalb sind die Feuerstellen der Pfadfinder niemals wirr zusammen geworfene Holzstöße, sondern kleine Kunstwerke, die man mit Bedacht und Überlegung aufbaut und sauber hält. Niemals dürfen Pfadfinderfeuerstellen entweiht werden durch Hineinwerfen von Blechbüchsen, Plastiktüten, Tuben, Glas und der Gleichen. Selbst das Anzünden des Feuers mit Papier ist verpönt. Deshalb auch werden Feuerstellen nicht „irgendwo“ errichtet, sondern so, dass sie – unter Berücksichtigung der Sicherheitsregeln und der Windrichtung – harmonisch in die Szenerie des Lagers oder des Einzelzeltes passen. Ein Feuer muss so durchdacht sein, dass es mit einem Streichholz entflammt werden kann und dann sicher brennt. Das alleine schon ist eine Kunst, die nicht nur Fingerspitzengefühl, sondern auch Wissen um die Brennfähigkeit der verschiedenen Holzarten erfordert. Zeit lassen. Ein guter Waldläufer findet selbst bei Dauerregen oder bei Eis und Schnee leicht entflammbare und trockene natürliche Stoffe, die sich zum Bau eines Feuerherzes eignen. Dies sind z.B.: ¾ die dürren, dünnen Äste an Fichtenstämmen ¾ die „Papierschichten“ der Birkenrinde ¾ die Unterrinde aller Nadelbäume ¾ trockenes Moos, Flechten, strohige Grashalme ¾ der Flaum abgestorbener Weidenkätzchen ¾ alte Vogelnester ¾ der trockene Dung von Hasen, Gewölle usw. Ein Feuerherz muss stets locker und luftig gebaut werden, damit die ersten Flämmchen gute Sauerstoffzufuhr haben. Ist das Feuerherz gebaut, bzw. das Material für dessen Bau sicher gestellt, erhebt sich die Frage nach der für den eigentlichen Feuerstoß zu verwendenden Holzart. Hierbei ist man allerdings meist auf das Holzmaterial angewiesen, das in der Nähe zu finden ist. 1. Das Feuerherz Das Kernstück jeden Feueraufbaues ist das „Feuerherz“, d.h. derjenige leicht entflammbare Punkt des Feuerstoßes, in dem die brennende Streichholzflamme sofort weitere Nahrung findet. Weil dieses Kern11 2. Die Brenneigenschaften der häufigsten Holzarten ¾ Lagerfeuer (bei denen die Szenerie und die Atmosphäre das wichtigste sind) ¾ Wachtfeuer (Nachtwache) Bevor auf die einzelnen Feuerarten eingegangen wird, sind folgende Grundregeln zu beachten: a) Feuer brennt immer von unten nach oben. Deshalb − Brennen senkrecht gestellte Scheite/Knüppel besser als waagerecht liegende − Muß das Feuerherz immer ganz unten eingebaut und auch ganz unten entzündet werden. b) Äste ohne Rinde brennen besser an, als solche mit Rinde. Am besten ist es, Holz zu spalten, oder gar anzufasern. c) Bei jedem Feuer kommt es zunächst darauf an, Glut zu gewinnen, die dann das weitere Feuer erhält. Ganz dünnes Gezweig gibt keine Glut. d) Vor jedem Feuer ist eine evtl. vorhandene Grasnabe sauber auszustechen und zu verwahren. e) Jedes Feuer ist durch einen Ring aus Steinen zu sichern. Achtung! Keine Steine verwenden, die vorher im Wasser gelegen haben. Diese können in der Hitze wie Granaten platzen und Verletzungen durch Steinsplitter verursachen. f) Jedes Feuer ist später mit viel Wasser zu löschen. Glutherde können unbemerkt bis 30cm tief im Boden sitzen. g) Niemals Feuer auf torfigem Boden brennen! Dort breiten sich Feuer nach unten aus. Moor- und Torfbrände sind ¾ Nadelholz: starke Hitzeentwicklung, rußt stark, verbrennt schnell, Funkenbildung ¾ Buchenholz: starke Hitzeentwicklung, für Kochfeuer geeignet ¾ Eichenholz: lang anhaltende, starke Hitze ¾ Birkenholz: verbrennt schnell, auch in nassem Zustand brennbar ¾ Weide, Linde, Pappel und Esche: wenig Heizkraft. Mit Ausnahme der Birke brennt nur trockenes Holz. Trockene Äste haben meist die Rinde verloren und fassen sich niemals „kalt“ an. Nasses Holz ist „kalt“ und schwer. Es ist erst brauchbar, wenn es in einem starken Feuer mit viel Glut austrocknen kann. Trockene Äste lassen sich leicht brechen, nasse Äste sind zähe. 3. Die Konstruktion des Holzstoßes Sie richtet sich stets nach dem Zweck, den das Feuer erfüllen soll. Man unterscheidet: ¾ Wärmefeuer ¾ Kochfeuer 12 selbst von Feuerwehren kaum zu löschen. h) Nach dem Löschen des Feuers 2 frische Äste über Kreuz auf die Feuerstelle legen, um bei einem evtl. Waldbrand zu beweisen, dass es nicht an Eurer Feuerstelle lag. Danach die Feuerstelle wieder in ihren Ursprungszustand (Grasnaben) zurück versetzen. nen“(also frischen) Knüppeln, aufgeschichtete Wand aus Scheiten wie ein Strahlungsreflektor, d.h. die Wärme wird nach vorne zurückgeworfen. Da es sich lange selbst erhält, ist es auch gut als Biwakfeuer geeignet. 4. Die Feuerarten Kaminfeuer Zu den Wärmefeuern zählen: ¾ Das Pagodenfeuer: Pagodenfeuer halten lange die Glut, strahlen die Wärme gut nach allen Seiten ab (deshalb auch als Lagerfeuer bei kühler Witterung geeignet) und können in Fortsetzung des Bausystems gut nachgelegt werden. Ein gutes Feuerherz und eine dichte Pyramide aus trockenem Reisig im Innern ist Voraussetzung zum gleichmäßigen Anbrennen.Das Kaminfeuer: Kaminfeuer „legen sich selbst nach“, indem die einzelnen Holzscheite (s. Zeichnung) nachrollen, wenn die unteren verbrannt sind. Gleichzeitig wirkt die, an zwei schräg in den Boden geschlagenen „grü- ¾ Das Pyramidenfeuer: Pyramidenfeuer sind kegelartig um das Feuerherz gestellte Äste, die nach außen hin immer dicker werden. Sie können vor dem Herunterbrennen durch immer wieder neu angestellte Knüppel geschützt werden. Sie strahlen die Wärme nach allen Seiten ab und sind die „Vorfeuer“ für zahlreiche andere Feuerarten (Pagodenfeuer, KaminFeuer und verschiedene Kochfeuer). Kochfeuer sind niedrig brennende Feuer mit starker Glut, die ihre Hitze eng gebündelt auf einen bestimmten Punkt (Topfboden) abstrahlt. Zu den Kochfeuern gehört: ¾ Das Jägerfeuer Das Jägerfeuer ist ein aus drei Knüppeln über zwei „grünen“ Längsknüppeln bestehendes Punktfeuer. Die drei Knüppel müssen mit ihren Auflagepunkten übereinander liegen. Genau darunter ist das Feuerherz einzubauen. 13 ¾ Das Grubenfeuer Das Grubenfeuer besteht aus einer spatenblatt-tiefen Grube (deren Aushub als Schutzwall dient). Die Wände sind trichterförmig mit Holzscheiten ausgelegt. Im Grund brennt ein Pyramidenfeuer. Das Grubenfeuer reflektiert seine Hitze nach oben (auf den Topfboden) und ist deshalb ein besonders gutes Kochfeuer. Es entsteht viel Glut, die sich durch Abdecken mit z.B. einer Steinplatte und Sand bis zu 24 Stunden hält. ¾ Das Sternfeuer Das Sternfeuer besteht aus einer Anzahl Scheite, die mit den Spitzen in der Mitte zusammenliegen. Hier befindet sich auch das Feuerherz zum Anzünden. Zum Nachlegen brauchen die einzelnen Knüppel nur zur Mitte hin nachgeschoben zu werden. ¾ Das Raupenfeuer Das Raupenfeuer ist ein mechanisches Feuer, bei dem die längeren Scheite mit ihren Enden gestaffelt übereinander liegen und mit untergelegten Knüppeln im ersten Drittel frei vom Boden gehalten werden. Raupenfeuer sind nach dem Wind auszurichten. Es wird an der Luvseite entzündet. Der Wind lässt das Feuer allmählich nach hinten brennen. Dabei verbrennt schließlich auch der erste untergelegte Knüppel, so dass der nächste Scheit nach unten auf die Flammen fällt und weiterbrennt. Das Gleiche kann sich beliebig oft wiederholen. Ein solches Feuer brennt die ganze Nacht ohne Wartung. Aber Vorsicht! Ein solches Feuer darf nur auf Sand- oder Geröllflächen (auf denen sich absolut nichts Brennbares befindet) ohne Wache entzündet werden! Lagerfeuer sind in erster Linie SzenerieFeuer, das heißt, sie bilden den gemütlichen, warmen und hellen Mittelpunkt im nächtlichen Lager, an dem erzählt und gesungen wird. Zu den Lagerfeuern zählen ¾ Die Balkenfeuer Balkenfeuer sind aufeinandergestellte stärkere Rundhölzer (evtl. einmal gespalten) mit dazwischen liegenden „grünen“ Abstandsknüppeln (s. Zeichn.). Die Zwischenräume werden mit leichterem Material gefüllt. Das Feuerherz gehört nach ganz unten. Die Flammen- und Funkenspiele an einem gut brennenden Balkenfeuer sind in ihrer Farbenpracht von rot, grün und violett von einmaliger Schönheit. Sie regen zum Träumen und Erzählen an. Wachtfeuer sind die Feuer der Nachtwachen. Sie sollen klein,lichtschwach und raucharm sein, wenig Holz verbrauchen, leicht zu bedienen sein und lange brennen. Zu den Wachtfeuern gehören 14 Elternlager 2005 Vom 10. auf den 11. September 2005 fand auf der Jomsburg zum allerersten Mal ein Lager speziell für die Eltern unserer Pfadfinderinnen und Pfadfinder statt. Circa 15 Mütter und Väter nahmen die Möglichkeit war, einmal hautnah zu erleben, wie das Pfadfinderleben ihrer Kinder so ist. Im folgenden Bericht schildert Sanni, selbst Altpfadfinderin der Jomsburger und Mutter von Nele und Malte, beides Mitglieder der Meute des Stammes Vaganten, ihre Erlebnisse. Vorstellungsrunde geht’s zum Kotheaufbauen auf die Rauthgundiswiese. 16.00 Uhr Ich habe das Kothenkreuz vor mir liegen und beginne fachmännisch mit einem Webleinstek. Das Kothenkreuzbinden war früher immer eine besonders verantwortungsvolle Aufgabe (das Fußvolk musste Kotheknüpfen) und ich spüre immer noch eine leichte Anspannung als ich das Kreuz binde. Ist gar nicht so schlimm, bloß dass die „Großen“, die gerade nicht bei den Nachbarkothen unterstützend eingreifen müssen neugierig zugucken, ob die alte Sanni das denn auch noch kann, finde ich beunruhigend. Jetzt stemmen Anja, Susanne und ich unsere Kothe hoch. Na ja, nicht schön aber geht. Wir spannen noch mal nach und fluchen über die orangen Plastikheringe und den massiven Lehmboden der Rauthgundiswiese. Ich muß an dieser Stelle anmerken, dass alle Eltern, auch die ohne Pfadfindervergangenheit ihre Kothen tageslichttauglich aufgebaut haben. 14.30Uhr Ich habe Nele und Malte beim Vagantenheimabend auf der Burg abgeliefert und stehe nun etwas unschlüssig herum. „...haben Sie Lust, den Alltag einmal hinter sich zu lassen und sich auf dieses kleine Abenteuer einzulassen.....“, so blumig hatte es in der Einladung zum Elternlager auf die Burg gestanden. Klingt eigentlich ein bisschen nach esoterischem Selbsterfahrungstrip, denke ich. Neben dem Remter stehen zwei andere Erwachsene(!) herum. Ich frage: “Wollen Sie auch zum Elternlager?“. Wir machen etwas Small-Talk. 17.00 Uhr Ach ja, dieses Elternlager soll ja den Pfadfinderalltag möglichst realistisch widerspiegeln, da darf der unvermeidliche Kochgeschirrständer vor der Kothe nicht fehlen. Ich habe Kochgeschirrständer immer gehasst und kann mich auch heute noch nicht in eine nostalgische Euphorie was 15.00 Uhr So langsam sind wir mehr geworden, ich kenne fast niemanden und fühle mich etwas komisch in meiner Rolle als Pfadfindermutter, die mal zum Spaß an einem Elternlager teilnimmt. Zum Glück ist Konzi dann da, und nach einer Begrüßungs-und 15 das Anfertigen dieses Gerätes anbelangt hineinsteigern. Aber wenn’s schon sein muß......Nach kurzem Widerstand erliegen wir der Versuchung und benutzen die neben dem Holzschuppen herumliegenden Euro-Paletten als Grundgerüst für mehr oder weniger zweckmäßige Kreationen. Ein Elternpaar entwickelt allerdings eine wunderschöne Kochgeschirrschaukel, die alternativ auch als Esstisch benutzt werden kann und wird damit unbestritten Sieger dieses inoffiziellen Wettstreites. Später, es ist mittlerweile richtig dunkel, machen wir einen Fackelzug zum Strand. Wir gehen durch den Wald oberhalb der Steilküste entlang. Über uns rauscht der Wind durch die Baumkronen und von unten dringt das gleichmäßige Rauschen der Ostsee zu uns Der Schein der Fackeln tanzt gespenstisch an den Baumstämmen, es riecht schon nach Herbst. Ich könnt noch stundenlang so gehen, und an die zahlreichen Nachtgeländespiele denken: Das Herz klopft bis zum Hals, man schleicht durch den dunklen Wald und ist gespannt wie ein Bogen. Das Laub raschelt und jeder Ast, den man zertritt ist wie ein Pistolenschuß. Weit entfernt klingt wildes Geschrei von zwei Gruppen, die verbittert um die Lebensbänder, den Schatz oder die Prinzessin kämpfen. Abendbrot So allmählich haben wir Hunger bekommen und werden nun von den anwesenden„Großen“ der drei Stämme mit leckerem Gegrillten versorgt. Ich freue mich, dass viele Ältere des Bundes mit uns ums Feuer sitzen. Als sie dann anfangen, Geschichten von früher zu erzählen, die immer haarsträubender werden, wundere ich mich fast ein wenig darüber, wie entspannt die Eltern sich all diese Heldentaten anhören. Wir haben auch einen Liederzettel mit einigen Fahrtenliedern bekommen. Wir singen. Spätestens jetzt werde ich etwas wehmütig. Vor fast 25 Jahren habe ich hier auf der Burg meinen ersten Heimabend gehabt und jetzt sitze ich hier als Teilnehmerin bei einem Elternlager und die Stammführer von heute sind alle noch keine 25 Jahre alt. Da ist er ja, der Selbsterfahrungstrip Was bin ich denn hier? Pfadfinderin oder Wölflingmutter? In der Kothe ist es natürlich stockfinster (ach ja, Taschenlampen sind nur was für Weicheier), wo ist denn zum Kuckuck meine Schlafhose? Draußen rauschen die Bäume, ich kuschel mich in meinen Schlafsack.....und denke kurz an mein erstes Baulager, wie ich nachts auf Klo musste und mich auf dem dunklen Burghof und mit den rauschenden Bäumen fast zu Tode gegruselt habe. Aufstehen Eigentlich hatten Anja, Susanne und ich vorgehabt, nachts die Kothe von unserer „Lagerleitung“ runterzulassen... Das fällt mir als erstes ein, als ich die Augen aufmache. 16 Das große Nordbündelager 2005 „30 Jahre Jomsburg-Pfadfinder“ Eine Gruppe von ganz Harten wandert doch tatsächlich zum Strand zum Waschen. Donnerwetter! Na, ich weiß schließlich, wie Zahnpasta mit Ostseewasser schmeckt und wasch mich im Haus. Frühstück mit Brötchen und Kaffee. Ich glaube, Konzi ist der Einzige der Stress hat. Uns geht es wunderbar, wir müssen uns um nichts kümmern und der Begriff „Wellness-Lager“ macht die Runde. Dann werden die Kothen und Lagerbauten abgebaut, wir machen Abschlusskreis. Am Pfingstwochenende 2005 kamen auf dem Gelände der Jomsburg in DänischNienhof vier befreundete Pfadfinderbünde aus dem norddeutschen Raum auf Einladung der Jomsburg-Pfadfinder zusammen, um im Rahmen eines gemeinsamen großen Nordbündelagers das 30-jährige Jubiläum der Jomsburg-Pfadfinder zu feiern. Bereits Wochen vorher rotierte das Planungskomitee, um das große Nordbündelager zum 30 jährigen Bundesbestehen auch zu einer gelungenen Veranstaltung werden zu lassen. Doch als sich am Freitag allmählich die Burgwiese mit zahlreichen Kohten und das Gelände mit Hunderten von Pfadfindern füllte, zeigte sich, dass es die Mühe wert war, denn es war der Auftakt für ein spannendes und erlebnisreiches Lager. Zahlreiche AGs brachten am Samstag die Pfadfinder der Bünde VDP aus Gifhorn, Asgard aus Altenholz, der Freien Pfadfinderschaft aus Lübeck und Segeberg und des DPBH aus Hamburg zusammen. Highlight des Tages war ein feuriger und unterhaltsamer Bunter Abend. Am Sonntag traten 10 Wikingerstämme bei einem großen Geländespiel gegeneinander an und am Abend feierten die Bünde, nun jeder für sich, ihre feierlichen Thing-Fest. Ein tolles Wochenende für ein erfreuliches Ereignis: 30 Jahre JomsburgPfadfinder … Herrlich! Zuletzt sind sich alle einig: Das Elternlager war ein voller Erfolg und an Ideen für ein zweites Elternlager im nächsten Jahr mangelt es nicht (wenn man schon keine Asgarder überfallen kann, dann sollte doch wenigstens ein Geländespiel drin sein....). Sanni (Text: konzi; Pfingstlogo: pirkko & konzi) 17 In der letzten Ausgabe erschien der Artikel „Pfadfinder als Ruhepol“ von Mac Mo. Dieser Artikel greift als Thema auf, warum die Pfadfinderei in der heutigen Zeit noch oder vielleicht gerade heute eine wirkliche Alternative zur üblichen Freizeit- und Lebensgestaltung von Jugendlichen darstellt. Da es sich hierbei um ein Thema handelt, das sowohl für die Kinder und Jugendlichen, egal ob bereits Pfadfinder oder nicht, als auch für die Mütter und Väter von Interesse ist, werden jetzt in jeder Ausgabe des Spähers unter dem Titel „Pfadfinder als…“ verschiedenste Leute zu Wort kommen und kommentieren, was für sie persönlich die Pfadfinderei zu einer zeitgemäßen Freizeit- und Lebensgestaltung macht. Pfadfinder als … Gemeinschaft! Donnerstag, 16.00 Uhr, irgendwann im August letzten Jahres: gen hat zwar Interessen, kennt aber kaum Leute, die Ähnliches mögen. Eine Gemeinschaft, in der er seine Interessen ausleben kann, kennen er und seine Eltern nicht. Er ist daher viel allein. Tim packt seine Sporttasche und macht sich auf den Weg zum Bolzplatz. Beim Fußballtraining ist er als erfolgreicher Stürmer sehr beliebt. Anna hat heute Nachmittag Proben für den großen Auftritt des Kirchenchors in zwei Wochen. Sie hat einen Solopart, für den sie eifrig übt. Jan dagegen ist nicht besonders sportlich und singen kann er auch nicht wirklich gut. Er interessiert sich zwar für die Natur, erlebt sie aber meist aus Büchern. Er sitzt oft allein zuhause und spielt Playstation. Eigentlich auf beiden Seiten ein trauriges Bild. Wenn Jugendliche ausschließlich in Gemeinschaften integriert sind, die nur so Drei scheinbar völlig verschiedene Jugendliche Tim und Anna haben beide ein Hobby, bei dem sie viel mit anderen Menschen zu tun haben. Sie beide haben gemeinsam, dass der Erfolg ihrer Gemeinschaft, also das gewonnene Fußballspiel oder der erfolgreiche Chorauftritt, erheblich auch von ihren speziellen Fähigkeiten abhängt. Jan hinge- Erlebnisse, die eine Gruppe zusammenschweißen: Die Sippe Dietrich von Bern 2000 in den Bergen von Buskerud / Norwegen 18 lange stabilen Bestand haben, so lange das eine gemeinsame Ziel erreicht wird oder zumindest erreicht werden kann und der Einzelne in der Gemeinschaft nur so lange akzeptiert ist, wie er die erwarteten Leistungen bringt, kann die Gemeinschaft nur schwer eine wirkliche Gemeinschaft werden. Die anderen Interessen und Fähigkeiten kommen kaum bis gar nicht zum Zuge. Wenn Kinder aber Interessen haben, die ein wenig von den „zeitgemäßen“ Interessen der Jugend abweichen, steuern sie leicht in die Isolation. Sie bleiben alleine, weil sie unter Gleichaltrigen nur wenig Gleichgesinnte finden. Das Ergebnis ist oftmals eine mangelhafte Entwicklung zwischenmenschlicher und sozialer Eigenschaften, die oftmals auch im späteren Leben, beruflich wie privat, von hoher Bedeutung sind. Warum also ist die Pfadfinderei vielleicht gerade heute eine wirkliche Alternative zur „gewöhnlichen“ Freizeitgestaltung der Jugend? In diesem Jahr sind Tim, Anna und Jan zu den Pfadfindern gestoßen. Tim hat große Freude an den vielen Geländespielen und den gemeinsamen Wanderungen und hat ganz nebenbei erkannt, dass ihm das Singen großen Spaß macht. Tina singt viel in ihrer Sippe, hat als großes Ziel den Hamburger Singewettstreit im nächsten Februar, und lernt sogar Gitarrespielen. Dass man aus Band und Holz fast eine ganze Inneneinrichtung zaubern kann, hätte sie nie gedacht und nun ist sie auf jedem Lager eifrig dabei, neue Knoten und Bünde zu lernen. Und zu guter Letzt hat endlich auch Jan eine Heimat für seine Interessen gefunden. Beim letzten Heimabend wurden Trittsiegel heimischer Waldtiere aus Gibs angefertigt und auch das Wissen über Wolkenbilder und Wettereinflüsse ist sein Gebiet. Auf dem letzten Postenlauf war er außerdem derjenige in seiner Sippe, der jeden Posten auf Anhieb nur mit Gradzahl und Kompass gefunden hat. Der Beitrag des Einzelnen zum Erfolg der Gruppe Alle drei sind in einem Stamm und durch das Zusammenleben auf den vielen Fahrten und Lagern sind sie mittlerweile richtig gute Freunde geworden. Obwohl sie ursprünglich völlig verschiedene Interessen hatten, ist jeder ein wichtiges Mitglied einer starken Gemeinschaft geworden. Natürlich gibt es auch zwischen den Sippen Max (Totila) und Veit (Alarich) kochen gemeinsam beim Kochwettstreit auf der Bundesherbstfahrt 19 Großfahrt Österreich und den Stämmen Wettstreite. Diese sind aber nicht mehr abhängig von einer bestimmten Fähigkeit. Wenn eine Sippe besser sein möchte als die andere, so muss sie erkennen, dass jedes Mitglied der Gemeinschaft bestimmte Stärken und Schwächen hat, die der andere nicht hat. Was nützt der Sippe beispielsweise das schnellste Wandertempo beim Postenlauf, wenn die Posten nicht gefunden werden können? Wenn also ein Sippling wie Jan nicht besonders schnell wandern kann, so kann er wieder Zeit gut machen, in dem er den Posten mit Gradzahl und Kompass schneller als die anderen findet oder den Posten zur Trittsiegelbestimmung mit Bravour für seine Gruppe meistert. Der eine weiß auf Großfahrt immer schon vorher, wann es Regen gibt, der andere kann vielleicht die besten Fahrtengerichte kochen; wieder ein anderer trägt durch sein Gitarrenspiel zum Gelingen der gemeinsamen Singerunden bei und der nächste kann die meisten Knoten und lässt so die Sippe beim Kohtenaufbau und der Morgenrunde vor dem Bund immer gut dastehen. So wird jede Fähigkeit des Einzelnen dazu beitragen, dass das Sippenleben auf Fahrt besser funktioniert. Je unterschiedlicher und bunter die Fähigkeiten und Kenntnisse, desto mehr wird die Sippe erreichen können, denn sie hat nur ein Ziel: Vom 25. Juni bis zum 16. Juli 2005 waren wir (die Vaganten) im Bregenzerwald auf Stammesgroßfahrt. Wir waren eine überschaubare Gruppe von 22 Personen. Das Wandern im Bregenzerwald war vortrefflich, denn wir fanden dort ein sehr gut ausgewiesenes Wanderwegsystem vor. Auch mit dem Wetter hatten unsere Gruppen Glück, denn bis auf einige ausnahmen war das Wetter wirklich akzeptabel. Die Aufteilung der drei Wochen war dieses mal eine andere als sonst, denn wir waren zwei Wochen und vier Tage auf Sippenex und verbrachten nur drei Tage auf unserem Standlagerplatz. Dieser Standlagerplatz war eine sehr schöne und große Wiese direkt an einem großen Fluß. Für die warmen Tage unseres Standlagers war eine Erfrischung wirklich äußerst angenehm. Insgesamt gesehen brachte uns diese Großfahrt, trotz einiger Pannen, allen großen Spaß und wir kamen am 16.07.05 total kaputt aber glücklich am Kieler Hauptbahnhof an. (Text&Foto: Henner) Zu einer starken Gemeinschaft zu reifen und viele Abenteuer zu bestehen! (Text: Konzi; Fotos: Philipp, Brochi) 20 13.05. - 16.05.2005 28.05. - 29.05.2005 03.06. - 05.06.2005 27.06. - 21.07.2005 27.06. - 16.07.2005 26.06. - 15.07.2005 10.09. - 11.09.2005 30.09. - 02.10.2005 08.10. - 15.10.2005 31.10.2005 12.11.2005 19.11. - 20.11.2005 10.12. - 11.12.2005 18.02.2006 25.03.2006 05.04. - 12.04.2006 30.04. - 01.05.2006 12.05. - 14.05.2006 19.05. - 21.05.2006 Großes Nordbündelager "30 Jahre Jomsburg-Pfadfinder"* Erste Hilfe Kurs auf der Jomsburg Sippenführerlehrgang auf der Jomsburg Großfahrt des Stammes Stybjørn nach Lensahn / anschließend Großfahrt des Trupps Styrbjørn nach Kroatien Großfahrt des Stammes Goten nach Småland/Schweden* Großfahrt des Stammes Vaganten nach Vorarlberg/Österreich* Elternlager auf der Jomsburg* Baulager auf der Jomsburg Bundesherbstfahrt 2005 nach Gifhorn auf den Welfenhof* Einweihung der neuen Küche des Styrbjørner Heimes Bundessportfest Musisches Wichenende des DPBH in Niendorf a.d. Ostsee Bundesweihnachtslager Hamburger Singewettstreit mit der Sippe Amalaswintha als Teilnehmer Überbündische Singerunde auf der Jomsburg Wärmer-Waschen-Baulager auf der Jomsburg Tanz in den Mai auf der Jomsburg Sippenhaijk der Freien Pfadfinderschaft Waldläuferlager auf der Jomsburg * Bericht in diesem Späher 21 Auf dem Nordbündelager zum 30 jährigen Bestehen des Bundes wurden beim feierlichen Thingfest des Bundes wieder zahlreiche Stände verliehen, Ämter vergeben und neue Sippen in den Bund aufgenommen: Jungwolf: Cora, Corinna, Finje, Sophie, Katharina (Wassernixen/Vaganten); Laura, Laura, Bommel (Seeschwalben/Styrbjørn). Stammwolf: Nele, Mareike, Doris, Maria, Sandra, Aliena (Wiesel/Goten); Jeffrey, Sebastian (Trommelbuben/Goten) Seit langem wurde auch endlich wieder ein Feldmeister für den Bund bestätigt: Unser Bundesführer Tomte! Folgende neue Sippen wurden in den Bund aufgenommen: Albatrosse(Vaganten)Scheep (SiFü), Marete (Stellv. SiFü),Imke (SiRü) und Ruth (SiFä) Waräger (Styrbjørn)Lukas(SiFü), Sören (Stellv. SiFü), Patric (SiRü), Maurice (SiFä), Florian Störtebeker (Vaganten) Nick, Heiko, Timo, Sebastian, Janick, Julian, Marcel, Kim-Bastian Folgende Ämter wurden neu vergeben: Stammesfähnrich der Styrbjørner ist von nun an: Bonni (Tortuga). Meutenführer der Vaganten sind nun: Balu und Michelsen (Normannen). Neuer Truppführer der Vaganten ist nun: Lukas (Normannen). Auch ein neuer Stammführer für die Goten konnte ernannt werden: Tofu (Dietrich von Bern). Der Burgrat wird nun verstärkt durch einen neuen Kanzler: Konzi (Dietrich von Bern). Aus der aktiven Pfadfinderarbeit wurden verabschiedet: Moana (ehem. Kanzlerin) und Matze (ehem. Bundesführer und Ordensfeldmeister). Auch auf der Bundesherbstfahrt 2005 zum Welfenhof nach Gifhorn wurde ein Thingfest abgehalten. Folgende neue Stände und Ämter wurden verliehen: Zum Jungwolf wurden ernannt: Marshmallow (Seeschwalben/Styrbjørn), Laurin und Toni (beide Hammerhaie/Styrbjørn), Till (Schildknappen/Goten) und Eike (Trommelbuben/Goten). Als Leitwolf sind nun anerkannt: Heffrey, Heller und Sebastian (alle Trommelbuben/Goten), Julian (Störtebeker/Vaganten) und Nele (Wiesel/Goten). Folgende Späher verstärken nun unseren Bund: Sheep (Albatrosse/Vaganten) und Balu (Meutenführerin/Vaganten). 22 che mit der traditionellen „blauen“ Tracht der Pfeilpfadfinder. Im November 1981 wurde in Hoffeld bei der Deligiertenversammlung des Deutschen Pfadfinder Verbandes (DPV) unser Antrag auf Aufnahme in diesen Dachverband einstimmig zugestimmt. Somit wurde der Gau Jomsburg neues Mitglied in einem der größten Verbände der Bundesrepublik. Im Jahre 1987, kurz nach dem Tod Ores, kam es zu Meinungsverschiedenheiten zwischen den „blauen“ Horsten und der neuen Jomsburger Bundesführung, die kurz darauf zum Austritt der Horste „Pfeil Lübeck“ und „Pfeil Segeberg“ führten, die sich als „Freie Pfadfinderschaft“, wie wir sie heute noch kennen, verselbständigten. Fortsetzung von Seite 2 Danach, am 05. August 1976, wurde der „Stamm Seeräuber“ aus Elmshorn in den Bund aufgenommen. Etwas später noch (11.02.1977) entstand der „Horst Eckernförde“ mit seinem „Seepfadfinderstamm Rurik“ und dem Mädchenstamm „Königin Thyra“. Zudem entstand im Jahre 1977 der Stamm „Gudrun“ in Ratzeburg. Auch in Altenholz entstand ein Horst mit zwei Stämmen, der aber bereits 1977 als „Pfadfinderbund Asgard“ eigene Wege ging. Die beiden Stämme aus Elmshorn und Ratzeburg konnten sich auch nicht lange behaupten. Der Gau Jomsburg wuchs innerhalb kürzester Zeit auf die immense Mitgliederzahl von 300 Pfadfinderinnen und Pfadfindern an und machte sich in ganz Schleswig-Holstein durch die jährlichen Europa-Großfahrten in entlegenste Gebiete einen Namen. Im Jahre 1977 begannen die JomsburgPfadfinder mit dem eigenhändigen Aufbau ihrer „Jomsburg“ in Dänisch-Nienhof. IV. 1990 BIS HEUTE Die 1990er Jahre waren eine Zeit des Wandels für die Jomsburg-Pfadfinder. Rechtlich benannte sich die „Freie Pfadfinderschaft Gau Jomsburg e.V.“ um in „Jomsburg – Freier Pfadfinderbund e.V.“, die Statuten wurden grundlegend überarbeitet und es wurde ein Trägerverein für die Liegenschaft „Jomsburg“ gegründet, der „Jugendburg Jomsburg e.V.“, der sich seitdem speziell mit den Belangen der Burg beschäftigt. Im Jahre 1996 wurden die ehemaligen Horste „Dänischer Wohld“, „Kiel“ und „Eckernförde“ zu je einem Stamm zusammengefasst. So entstanden die heute bekannten Stämme „Vaganten“ in Dänisch Nienhof, der Stamm „Goten“ in Kiel und der Stamm „Styrbjörn“ in Eckernförde. III. 1980 BIS 1989 Am 01.08.1980 stellten die Pfeilpfadfinder, Bruderbund der Jomsburger, ihre Jugendarbeit ein. Vom gleichen Zeitpunkt an ging die Landesleitung der Freien Pfadfinderschaft Schleswig-Holstein auf den Gau Jomsburg über. Nach mehreren Zusammentreffen der Führerschaften des Gaues Jomsburg und den Pfeilpfadfindern und einem Elternabend in Bad Segeberg traten am 24.11.1980 die noch verbliebenen 5 Stämme der Pfeilpfadfinder unter Wahrung ihrer Tradition und Tracht als „Horst Pfeil Lübeck“ und „Horst Pfeil Segeberg“ dem Pfadfinderorden Gau Jomsburg bei. Von da an gab es sowohl Jomsburger mit der bekannten „grünen“ Fahrtenkluft, als auch wel- 23 Der Norden rief uns, wieder zu kommen 1. Der Norden rief uns wieder zu kommen, die Birkenhaine standen grün und von fernher schrien die Lommen über die Seen klar zu uns hin. 2. Wir saßen nachts an unserem Feuer, das ganze Dunkel wurde weit, wenn die Elche ungeheuer röhrten heiser durch die Zeit. 3. Die Kohte hängt schon zwischen den Bäumen, das kleine Feuer raucht und hell gehen Gedanken mit unseren Träumen nochmals hinaus aufs nasse Fjell. 4. Zur Klampfe klingen hell unsre Lieder, getragen und dennoch voll Lebenskraft, selbst der Jüngste lacht schon wieder: Elche hört her, wir haben´s geschafft! 5. So ziehn wir weiter Stunde um Stunde Verlebt und verweht unsre Fahrtenzeit, bis zur großen Bundesrunde saßen wir oft noch in Einsamkeit. Text: Trüffel, Stamm Nibelungen, ehem. Horst Kiel im Gau Jomsburg im Jahr 1982 auf Schwedengroßfahrt 24