Projekt - Abschlussbericht - Cleaner Production Germany
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Projekt - Abschlussbericht Hochleistungs-Logistik-Equipment aus PET-Mischfraktion (LogiPET) Teilvorhaben 2: Kontaminantenstatus und chemische Grundlagen zur Additivierung von PET-Mischfraktion Förderkennzeichen: 00330426 „Integrierter Umweltschutz in der Verpackungsindustrie“ im Förderprogramm „Forschung für die Umwelt“ an: Forschungszentrum Jülich GmbH Projektträger PTJ Herrn Dipl.-Ing. Uwe Wittmann Wallstr. 17-22 10179 Berlin von: Fraunhofer Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung, IVV Giggenhauser Str. 35, 85354 Freising Dr. Andreas Mäurer Telefon: 08161-491-330 Telefax: 08161-491-331 e-mail: am@ivv.fhg.de Freising, 23. Oktober 2006 Hochleistungs-Logistik-Equipment aus PET-Mischfraktion (LogiPET) Teilvorhaben 2: Kontaminantenstatus und chemische Grundlagen zur Additivierung von PET-Mischfraktion Inhalt 0 Zusammenfassung ................................................................................ 3 1 Ausgangssituation ................................................................................ 5 2 Ziele des Vorhabens .............................................................................. 7 2.1 Gesamtziel................................................................... 7 2.2 Arbeitsziele im Teilvorhaben 2 ........................................ 7 3 Detaillierter Arbeitsplan ....................................................................... 9 3.1 Überblick zum aktualisierten Ar beits plan für das Verbundvorhaben ......................................................... 9 3.2 Meilensteine .............................................................. 11 3.2.1 Meilenstein 1 (Kick-off-Meeting)....................................................... 11 3.2.2 Meilenstein 2 (Review + Detaillierung FuE-Fokus)............................... 11 3.3 Arbeits plan für Teilvorhaben 2 ..................................... 12 4 Arbeiten und Ergebnisse im Teilvorhaben 2...................................... 14 4.1 Kick-off Meet ing ........................................................ 14 4.2 Probenmuster ............................................................. 14 4.3 Analytische Methoden ................................................. 15 4.3.1 GC-Messungen ................................................................................ 15 4.3.2 LC-Messungen ................................................................................. 16 4.3.3 Molekularmassenbestimmung mittels GPC........................................ 16 4.3.4 Extraktuntersuchungen mittels LC/MS............................................... 17 4.3.5 Weitere Methoden ........................................................................... 18 4.4 Analysenergebnisse ..................................................... 19 4.4.1 HS/GC-Technik................................................................................. 19 4.4.2 Weiterentwickelte P&T-HS/GC-Technik ............................................. 22 4.4.3 Weiterentwicklung der "purge and trap" Gaschromatographie ......... 22 4.4.4 Alternativmethode für leichtflüchtige Kontaminanten: Derivatisieren mit O-(2,3,4,5,6)-Pentafluorbenzylhydroxylamin (PFBHA) ................... 23 4.4.5 LC-Messungen ................................................................................. 26 4.4.6 Molekularmassenbestimmung .......................................................... 26 4.4.7 LC/MS-Screening.............................................................................. 28 4.4.8 Röntgenfluoreszenz-Analyse ............................................................. 41 4.4.9 Bewertung der optischen Eigenschaften............................................ 47 4.5 Analytisch gestützte Prozessopt imierungen im Teilvorhaben 2 ....................................................... 49 5 Einhalten von Zeit- und Kostenplan................................................... 52 6 Umsetzung der Projektergebnisse: Verwertungsplan....................... 53 6.1 Behandlung von Erfindungen und deren Verwertung........ 53 6.2 Wirtschaftliche Erfolgsaussicht en .................................. 54 6.3 Wissenschaftliche und/oder technische Erf olgsaussichten . 55 6.4 Wissenschaftliche und wirtschaftliche Ans chlussfähigkeit . 56 6.5 Umweltent lastende Effekte und Wirtschaft lichkeit ........... 57 7 Abschlussbericht.doc Unterschrift.......................................................................................... 59 Fraunhofer IVV 2 Hochleistungs-Logistik-Equipment aus PET-Mischfraktion (LogiPET) Teilvorhaben 2: Kontaminantenstatus und chemische Grundlagen zur Additivierung von PET-Mischfraktion 0 Zusammenfassung Der Markt für PET entwickelt sich europaweit mit über 10% Zuwachs p.a. sehr positiv. Die weitere positive Entwicklung ist abhängig von - Materialverbesserungen (z.B. Barriere-PET für Bier) - technologischer Weiterentwicklung des PET-Recyclings für geschlossene Materialkreisläufe mit hoher Ökoeffizienz und Verbraucherakzeptanz. Das PET-Recycling wird bisher in zwei Bereichen erfolgreich realisiert: - für sortenreine PET-Produktionsabfälle und - für ungefärbte oder hellgrün eingefärbte PET-Flakes aus geshredderten PETFlaschen. Für das hochwertige Recycling von gemischt-bunten post-consumer PETAbfallfraktionen ist der Gehalt äußerer und innerer Störstoffe viel zu hoch. Diese Abfälle werden in Deutschland über die Mischkunststofffraktion aus dem DSD-Sack aussortiert und fallen mit jährlich einigen 1.000 Tonnen an. Das Projektziel setzt hier an: Schließen des PET-Materialkreislaufs für bunt gemischte post-consumer-Abfälle, um deren großes Wertstoffpotential im industriellen Maßstab zu erschließen. Dazu wurde der Forschungsverbund „Hochleistungs-Logistik-Equipment aus PET-Mischfraktion – LogiPET“ gegründet. Der Verbund strebt die Weiterentwicklung werkstofflicher PET-Recyclingverfahren an, um das Vorhabensziel zu erreichen. Dazu erfolgte im hier berichteten Teilvorhaben 2 die analytische Bewertung des Additiv- und Kontaminatenstatus der eingesetzten PET-Mischabfälle. Die geplanten Untersuchungen zur analytisch gestützten Bewertung der PETAbfallqualitäten (Additive und Störstoffe) verliefen im Projektzeitraum vom 01.09.2002 bis 31.12.2005 planmäßig: Im Teilvorhaben 2 wurde eine Vielzahl von innovativen analytischen Verfahren evaluiert und weiterentwickelt. Diese methodischen Arbeiten erfolgten im Wesentlichen anhand von acht sehr unterschiedlichen PET-Abfall-Qualitäten. Die PET-Input-Qualitäten wurden nach Eingang im Fraunhofer-IVV spektroskopisch und chromatographisch charakterisiert. Zum sehr erfolgversprechenden analytischen Werkzeug ‘LC/MS-Screening’ erfolgten vertiefende methodische Arbeiten. Die Ergebnisse belegen das große Potenzial der Methode zur Bewertung der PET Verunreinigungen hinsichtlich löslicher Störstoffe. Das Verbundvorhaben wurde ursprünglich von einem Konsortium der Fa. Remaplan mit den beiden Fraunhofer-Instituten IVV, Freising und ICT, Pfinztal konzipiert: Die Weiterentwicklung eines robusten Spritz-Press-Verfahrens. Gegenüber der ursprünglichen Planung entstand jedoch im 1. Halbjahr 2003 durch die Insolvenz des Projektpartners Remaplan ein etwa viermonatiger Verzug. In diesem Zeitraum wurde von den beiden Fraunhofer-Instituten ein Abschlussbericht.doc Fraunhofer IVV 3 Hochleistungs-Logistik-Equipment aus PET-Mischfraktion (LogiPET) Teilvorhaben 2: Kontaminantenstatus und chemische Grundlagen zur Additivierung von PET-Mischfraktion alternatives effizientes Projektkonsortium aus Materialaufbereitung, Anlagenbau und Kunststoffverarbeitung konzipiert. Als neuer Industriepartner wirkt nun die Fa. Leistritz Extrusionstechnik GmbH, Nürnberg mit. Da die Firma über langjährige, internationale und sehr fundierte Erfahrungen zur - Extrudergestaltung und im Kunststoff-Maschinenbau, - Kunststverarbeitung und -Anwendungstechnik für Recyclate verfügt, wird der ursprüngliche Zuwendungszweck erfüllt und die Projektergebnisse aufgrund der vielfältigen anwendungstechnischen Potentiale erheblich breiter nutzbar werden. Im ersten Halbjahr 2005 wurde unter Koordination des Fraunhofer-ICT eine Modifizierung der Aufgabenverteilung und eine Erweiterung des Projektzeitplanes für das Teilvorhaben 1 durchgeführt. Dabei hat das Fraunhofer-IVV unterstützend mitgewirkt und wird auch nach Abschluss des hier berichteten Teilvorhabens 2 mit den entwickelten Analysenmethoden die Untersuchungen zur Materialoptimierung sowie apparate- und verfahrenstechnischen Weiterentwicklung gerne analytisch bewerten und anhand der Ergebnisse Vorschläge zur weiteren Vorgehensweise unterbreiten. Abschlussbericht.doc Fraunhofer IVV 4 Hochleistungs-Logistik-Equipment aus PET-Mischfraktion (LogiPET) Teilvorhaben 2: Kontaminantenstatus und chemische Grundlagen zur Additivierung von PET-Mischfraktion 1 Ausgangssituation Mit der Einführung von Kunststoff-Getränkeflaschen aus Polyethylenterephthalat (PET) vor beinahe 20 Jahren im Jahr 1986 hat sich die PETVerpackung in Deutschland mit enormen Wachstumspotential entwickelt. Die PET-Flasche substituiert fast in allen Bereichen traditionelle Verpackungsmaterialien wie die Glasflasche oder auch Getränkedosen. Derzeit wird immer noch ein zweistelliges jährliches PET-Wachstum beobachtet. Die Substitution der Glasflasche durch die leichte PET-Flasche ist dabei ökonomisch wie ökologisch vorteilhaft. Aufgrund des wesentlich geringeren Gewichts einer PET-Flasche gegenüber einer Glasflasche ist das Verhältnis zwischen Verpackung und Inhalt zugunsten der PET-Flasche verschoben: ca. 40 g bei 1 l Füllgut bei der PET-Flasche im Vergleich zu 700 g bei 0,7 l Füllgut bei der Glasflasche. Dadurch kommt es schon bei relativ geringen Transportentfernungen zu einer besseren Ökobilanz gegenüber der Glasflasche. Aufgrund des hohen Mehrweganteils in Deutschland und dem über das Pfandsystem gut kontrollierten PET-Rücklauf ist die farblose, sortenreine PETFraktion ein ideales Ausgangsmaterial für ein "bottle-to-bottle"-Recycling. In den letzten Jahren wurden bereits sogenannte "superclean"-Prozesse entwickelt, die durch hochwertige werkstoffliche Recyclingverfahren mit entsprechenden Qualitätssicherungssystemen Mehrweg-PET-Abfall so aufarbeiten, dass sie bis zu 100% wieder im direkten Kontakt zu Lebensmittel eingesetzt werden können. Seit dem Jahr 2000 füllen auch deutsche Mineralbrunnen Mineralwasser in PET ab. Durch neue Verarbeitungsmethoden bzw. Additive ist es gelungen, geschmacksneutrale PET-Flaschen zu produzieren. Die Ergänzung des Flaschenpools der Genossenschaft Deutscher Brunnen mit einer PET-Flasche wird derzeit umgesetzt. Auch das Abfüllen von Bier und anderen empfindlichen Produkten wie Fruchtsäften in PET-Flaschen wird aktuell erprobt. Die kritischen Punkte, Sauerstoffpermeation und/oder Lichteinfluss, sollen durch Materialverbesserungen wie PET/PEN-Blends oder Coextrusion mit Sauerstoffbarriereschichten, Lichtschutz usw. realisiert werden. Gelingt die Markteinführung von PET-Flaschen für Bier und Saft, stünde ein erneuter sprunghafter Anstieg im PET-Markt bevor mit einem weiteren hohen Substitutionseffekt in Bezug auf die Glasflasche oder Getränkedose. Diese Entwicklungen werden die aktuellen post-consumer PET-Mengen in Deutschland von ca. 45.000 Jahrestonnen auf zumindest 70.000 Jahrestonnen in 2005 anwachsen lassen. Ändern wird sich dabei die Zusammensetzung der PET-Abfälle aufgrund insgesamt stark steigenden Anteilen von eingefärbtem Barriere-PET, dass aufgrund seiner Barriereschichten aus Fremdpolymeren (Polyamid, EvOH, epoxybasierte Thermoplasten) mit den derzeitigen ‘superclean-Verfahren’ nicht recycelt werden kann. Abschlussbericht.doc Fraunhofer IVV 5 Hochleistungs-Logistik-Equipment aus PET-Mischfraktion (LogiPET) Teilvorhaben 2: Kontaminantenstatus und chemische Grundlagen zur Additivierung von PET-Mischfraktion Das Recycling dieser zunehmend größeren Menge verschmutzter und unterschiedlich eingefärbter post-consumer PET-Abfälle aus gemischten haushaltsnahen Sammlungen des Dualen Systems Deutschland gestaltet sich aufgrund starker äußerer und innerer Verschmutzungen sehr schwierig. Die Auftrennung von PET-haltigen Kunststoffabfällen in sortenreine Fraktionen z.B. anhand unterschiedlicher Dichte (Schwimm-Sink-Verfahren, auch im Zentrifugalfeld), optisch oder elektrostatisch ist unzureichend. Für die weitere positive Marktentwicklung von PET sind daher nicht nur Verbesserungen der PET-Materialeigenschaften maßgeblich, sondern auch die technologische Weiterentwicklung des PET-Recyclings. Am sinnvollsten wäre es hierbei, das PET-Recyclat so aufzuarbeiten, dass es in viele Nutzungskreisläufe einmünden kann. Ein sehr interessanter Ansatz ist hierbei die Verarbeitung zu PET-Formteilen. Wegen der vergleichsweise geringen Enthalpiewerte bietet der Einsatz von PET große wirtschaftliche Potentiale. PET-Anlagen können doppelt so schnell arbeiten, wie Polyolefin-Anlagen, was dazu führt, dass die Produkte außerordentlich preiswert herstellbar sind. Der Werkstoff ist daher speziell für kostensensitive Branchen sehr interessant. Eine der Branchen, die trotz anhaltend positiver Wachstumsprognosen extremen Kostendrücken unterliegt, ist der Bereich Logistik. Seit Jahren gibt es daher Bestrebungen, PET für hochwertige Produkte im Logistikumfeld zu verarbeiten. Projektvorbereitend konnte anhand von sortenreinen, unverschmutzten PETIndustrieabfällen gezeigt werden, dass es möglich ist, dem ökonomisch sehr günstigen, leider ohne Modifizierung relativ spröden Sekundärrohstoff PET durch chemische Modifikation eine ähnlich hohe Schlagzähigkeit, wie HDPE, bei jedoch höherer Steifigkeit, Biegefestigkeit und Wärmebeständigkeit zu verleihen. Dazu hat die Firma Remaplan, Landau ein sog. Spritz-PressVerfahren entwickelt, bei dem in einem Schritt und durch Zugabe von Additiven die Sprödigkeit von PET reduziert und großflächigere Produkte produziert werden können. Leider ist auch das Remaplan-Verfahren bislang nur zur Verarbeitung von Industrieabfällen geeignet. An dieser Stelle setzt das Verbundvorhaben nahtlos an. Abschlussbericht.doc Fraunhofer IVV 6 Hochleistungs-Logistik-Equipment aus PET-Mischfraktion (LogiPET) Teilvorhaben 2: Kontaminantenstatus und chemische Grundlagen zur Additivierung von PET-Mischfraktion 2 Ziele des Vorhabens 2.1 Gesamtziel Das Projektziel besteht im Schließen des PET-Materialkreislaufs für bunt gemischte und verunreinigte post-consumer-Abfälle aus dem Bereich der Verpackungen in Ergänzung bzw. parallel zur realisierten Verwertung der entsprechenden Polyolefinfraktionen im industriellen Maßstab. Als verfahrenstechnische Basis soll das Spritz-Press-Verfahren weiterentwickelt werden, weil die Firma Remaplan im Projektvorfeld gezeigt hat, dass die Verarbeitung von PET-Produktionsabfall zu Leichtpaletten grundsätzlich möglich ist. Diese erfolgversprechenden Ansätze sollen nun für postconsumer PET-Mischfraktionen qualifiziert werden, so dass leistungsfähige, flächendeckend einsetzbare Verfahren für das werkstoffliche Recycling des hochwertigen Werkstoffs PET verfügbar werden. Ansätze bestehen neben der grundsätzlichen Verfahrensadaption vor allem in der Realisierung einer intelligenten Zudosierkonzeption für Additiv-Rezepturen sowie in der modularen Gestaltung des Systems zur möglichst hohen Reaktionsfähigkeit auf sich ändernde Input-Qualitäten an Misch-PET. Zunächst ist es, basierend auf Erfahrungen mit PET-Industrieabfall, notwendig, für Misch-PET die Wirkungsmechanismen in Bezug auf Additivierung, Verarbeitung und Eigenschaftsprofile detailliert und methodisch zu erforschen. 2.2 Arbeitsziele im Teilvorhaben 2 Die Bewertung der Input- und der Produktqualität aus den ScreeningVersuchen soll aus Gründen der Effizienz und guten Systematisierbarkeit vorwiegend analytisch innerhalb des Teilvorhabens 2 erfolgen. Folgende Spezifikationen sollen ermittelt werden: Molmasse, intrinsische Viskosität, Feuchtigkeit (anhaftend, adsorbierte), Kontaminanten und Additivstatus (flüssig Extrakt, GC/MS und LC/MS). Parallel erfolgt die thermoanalytische (DSC), mikroskopische (REM mit RMA) und mechanische Bewertung anhand von Normprüfkörpern. Orientierende mechanische Messungen können auch am IVV erfolgen, während das ICT systematische Werkstoffprüfungen (Zugprüfungen u.a.) vornimmt. Für die Screening-Untersuchungen sollen diverse PET-Inputmischungen mit unterschiedlichen Kontaminantengruppen auf Labormaschinen verarbeitet und die Produktqualität orientierend bewertet werden. Zur zielorientierten experimentellen Abarbeitung der umfangreichen Materialkombinationen werden Werkzeuge der statistischen Versuchplanung eingesetzt. Abschlussbericht.doc Fraunhofer IVV 7 Hochleistungs-Logistik-Equipment aus PET-Mischfraktion (LogiPET) Teilvorhaben 2: Kontaminantenstatus und chemische Grundlagen zur Additivierung von PET-Mischfraktion Grundsätzlich bestehen für die Anwendung PET die folgenden interessanten Additive: PMDA, Bisoxazoline, Polymere, Oligomere mit reaktiven Gruppen, wie Carbodiimide, Polyisocyanat, Uretonimin, Glycidyl, Epoxidsysteme, während folgende mögliche Störstoffe besondere Relevanz für das geplante Untersuchungsprogramm aufweisen: ‚Inerte’ Störstoffe, wie Metalle und Papier; Fremdpolymere, wie PVC; polymere Barrierematerialien, wie EVOH, PA; ‘inerte’ anorganische dünne Barrieren, wie SiOx, C; Restadditive aus div. PET-Anwendungen und aus Fremdpolymeren; Farbstoffe; Kleber; Restfüllgut-Bestandteile sowie Verunreinigungen aus den unterschiedlichen Aufbereitungsprozesses. Ein weiteres Projektziel im Teilvorhabens 2 war es im späteren Projektverlauf die ökologische Vorteilhaftigkeit (umweltentlastende Effekte) der Entwicklung darzustellen und ebenso sollte die systemanalytische Abbildung der ökonomischen Prozessevaluierung unterstützt werden. Diese Teilarbeiten werden nun nach Erweiterung des Teilvorhaben 1 am Fraunhofer ICT weitergeführt. Hier fließen die an der erstellten Pilotanlage erzielten apparativen Ergebnisse unmittelbar in die systemanalytischen Bewertungen mit ein. Dagegen wurde im hier berichteten analytischen Teilvorhaben 2 der methodisch analytische Ansatz wesentlich vertieft. Abschlussbericht.doc Fraunhofer IVV 8 Hochleistungs-Logistik-Equipment aus PET-Mischfraktion (LogiPET) Teilvorhaben 2: Kontaminantenstatus und chemische Grundlagen zur Additivierung von PET-Mischfraktion 3 Detaillierter Arbeitsplan 3.1 Überblick zum aktualisierten Arbeitsplan für das Verbundvorhaben Eine wesentliche Basis der Arbeiten stellten analytisch gestützte Screenings diverser PET-Mischungen am Fraunhofer IVV dar. Mittels instrumenteller Analytik und Laborextruder/-messkneter waren in diesem Zusammenhang Kontaminanten, Additivstatus und Produktqualität chemisch-analytisch zu charakterisieren und erste Korrelationen abzuleiten. Die analytische Materialbewertung erfolgte auch für die diversen PETQualitäten und gezielt readditivierte Input-Mischungen für das innovative Aufbereitungs- und Recyclingverfahren, um über den jeweils ermittelten Kontaminantenstatus (G-PET, diverses plasmabeschichtetes PET, Mehrschicht und polymere Barriere-PET, Kleber, Füllgutreste, z.B. Zucker ...) später auch am Fraunhofer-ICT im Teilvorhaben 1 experimentell Rezeptur- und Prozessoptimierungen durchführen zu können. Anhand der analytisch gestützten Produktbewertung wurden Rezepturen und PET-Inputqualitäten für die weiterführenden Versuche im Labor- und später halbtechnischen Maßstab (Compounder, Spritzguss und Spritzpressen) bei den Kooperationspartnern Fraunhofer ICT (werkstoffliche Kennwerte) und Fa. Leistritz (Extrusion mit Vakuumentgasung) ausgewählt und priorisiert. Es ergaben sich insgesamt 10 Arbeitspakete. Sie sind unterteilt in: 1. Spezifikation und Verifikation 2. Detaillierte Untersuchung des Verhaltens unterschiedlicher Bestandteile und Verunreinigungen der Mischfraktionen 3. Charakterisierung der Additivierungen 4. Recyclingkonforme Aufbereitung 5. Chemisch-technologische Basisversuche 6. Verfahrensentwicklung 7. Untersuchung des komplexen Prozessverhaltens (Parameterabhängigkeit, Störverhalten) 8. Demonstrator / Testläufe 9. Ökologische und ökonomische Bilanzierung 10. Koordination, Dokumentation Abschlussbericht.doc Fraunhofer IVV 9 Hochleistungs-Logistik-Equipment aus PET-Mischfraktion (LogiPET) Teilvorhaben 2: Kontaminantenstatus und chemische Grundlagen zur Additivierung von PET-Mischfraktion Dabei bestehen folgende inhaltliche und zeitliche Kausalitäten: 10. Koordination / Dokumentation 1. Spezifikation und Verifikation 8. Demonstrator / Testläufe 3. Additivierung 2. Detaillierte Unters. d. Verhaltens untersch. Bestandteile der Mischfraktion(en) 4. Recyclingkonforme Aufbereitung 5. Chemisch-technologische Basisversuche 9. Ökolog. u. ökonom. Bilanzierung 6. Verfahrensentwicklung 7. Unters. d. komplexen Prozessverhaltens (Parameterabhängigkeit, Störverhalten ...) Nachfolgende Tabelle listet den zeitlichen Ablauf der Arbeitspunkte sowie deren Einordnung in den Gesamt-Projektablauf (Schwarz: Verstärkte Aktivität, grau: verminderte Aktivität, M...: Meilenstein) zusammenfassend auf: Task 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Q1/J1 Q2/J1 Q3/J1 Q4/J1 Q1/J2 Q2/J2 Q3/J2 Q4/J2 Q1/J3 Q2/J3 Q3/J3 Q4/J4 M1 M2 Abschlussbericht.doc M3 M4 M5 Fraunhofer IVV 10 Hochleistungs-Logistik-Equipment aus PET-Mischfraktion (LogiPET) Teilvorhaben 2: Kontaminantenstatus und chemische Grundlagen zur Additivierung von PET-Mischfraktion 3.2 Meilensteine Das Projekt besteht aus 4 Hauptarbeitsblöcken und insgesamt 5 Meilensteinen. Dies ist in nachfolgender Abbildung dargestellt: Meilenstein 1 Meilenstein 2 Grundlegende Untersuchungen zur Verarbeitung von PETbunt Vorscreenings im Labormaßstab Meilenstein 3 Versuchsphase (Additive, Mischungen) Eigenschaftsanalyse der Produkte Qualifikation der Aufbereitung Statistische Absicherung Konzeption eines Verfahrensansatzes Meilenstein 4 Übertragung der Ergebnisse in den (halb)technischen Maßstab Entw. einer Prozeßüberwachu ng + Tools zu deren Beherrschung Meilenstein 5 Qualifikation praxistauglicher Produkte aus Recyclat-PET bunt Laufzeit 3 Jahre Im derzeitigen Projektverlauf bis zum Abschluss des hier berichteten Teilvohabens 2 sind die Meilensteine 1 und 2 relevant. 3.2.1 Meilenstein 1 (Kick-off-Meeting) Im Rahmen eines gemeinsamen Kick-off-Meetings wurden die jeweiligen Aufgaben spezifiziert, Zuständigkeiten festgelegt sowie die Projektkoordination zu den einzelnen Teilaufgaben abgestimmt. Jeder der Projektpartner gab detailliert Auskunft über die seit Antragstellung bekannt gewordenen, das Projekt betreffenden Neuerungen. 3.2.2 Meilenstein 2 (Review + Detaillierung FuE-Fokus) Nach einer Projektlaufzeit von 15 Monaten sollte gemäß ursprünglicher Projektplanung ein Stand erreicht sein, welcher eine kritische Bewertung der Teilergebnisse zulässt. Die Grundlagenuntersuchungen zum wissenschaftlichtechnischen Technologierahmen sollten dann abgeschlossen sein. Bedingt durch den im ersten Projektdrittel notwendig gewordenen Austausch des industriellen Projektpartners und die nachfolgende Aktualisierung des Gesamtarbeitsplanes für das Verbundvorhaben, wurde mit Beendigung des vorliegenden analytischen Teilvorhabens 2 in Etwa die Halbzeit im ursprünglich geplanten Projektablauf (vgl. Abbildung oben) erreicht. Der Meilenstein 3 wurde im März 2006 im Rahmen der weitergeführten Arbeiten im Teilvorhaben 1 erreicht. Abschlussbericht.doc Fraunhofer IVV 11 Hochleistungs-Logistik-Equipment aus PET-Mischfraktion (LogiPET) Teilvorhaben 2: Kontaminantenstatus und chemische Grundlagen zur Additivierung von PET-Mischfraktion 3.3 Arbeitsplan für Teilvorhaben 2 Im Einzelnen sind die Aufgaben, Inhalte und Zuständigkeiten der Partner in Tabelle 2 des aktualisierten Projektantrags ausführlich dargestellt. Für die detaillierten Informationen dazu wird daher an dieser Stelle auf den Antrag zum Verbundvorhaben (Tabelle 2: Projektarbeitsplan) verwiesen. Im Teilvorhaben 2 ergaben sich daraus folgende Arbeitspakete für das Fraunhofer-IVV: 1. Analytisches Screening des Additivstatus 2. Analysen um Wirkungsmechanismen ausgewählter Additiv-PETKombinationen gemäß Screening aufzuklären 3. Chemische Analytik der Störstoffe 4. Analysen zu Verträglichkeit und Synergien der Additive 5. Korrelation zwischen Störstoffen und erforderlicher Additivierung 6. Untersuchungen zur Produktkonformität mit rechtlichen Vorgaben/Normen 7. Kalkulatorische Quantifizierung der Umweltentlastungseffekte, wird im noch laufenden Teilvorhaben 1weitergeführt und auf Basis der ermittelten experimentellen Daten präzisiert. Für sortenreine Fraktionen mit überschaubarem Additiv-Package bestanden zu Vorhabensbeginn bereits erste Erfahrungen. In der Mischfraktion können größere Mengen an Störstoffen, z. B. PET-G, PVC, PA, EVA, PEN, Klebstoffe etc. enthalten sein, so dass völlig neue, sehr viel komplexere und vor allem wechselwirkungsintensivere Additivierungsansätze verfolgt werden müssen. Dazu sind gemeinsame detaillierte Untersuchungen notwendig, wie und in welchem Maße Änderungen der Eingangsfraktion Änderungen der Recyclateigenschaften nach sich ziehen. Abschlussbericht.doc Fraunhofer IVV 12 Hochleistungs-Logistik-Equipment aus PET-Mischfraktion (LogiPET) Teilvorhaben 2: Kontaminantenstatus und chemische Grundlagen zur Additivierung von PET-Mischfraktion Im Rahmen des Gesamtvorhabens sollten u. a. folgende Aufgabenstellungen angegangen werden: • Mit Mischfraktionen bestehen keine Erfahrungen bzgl. Eigenschaftsprofilen, zudem können Additive durch Störstoffe u. U. funktionell behindert oder sogar neutralisiert werden. • Für stark modifizierte Materialien, die z. T. nicht mit „Flaschen-PET“ mischbar sind, müssen Verträglichmacher gesucht werden, um ggf. bestehende Mischungslücken zu schließen. • Durch den (i. d. R. unvermeidbaren) PVC-Anteil entsteht HCl, die wegen ihrer hydrolysierenden Wirkung speziell zu betrachten ist. Die Additivierung mit Säurefängern, Hydrolysestabilisatoren etc. wird deshalb erforderlich sein. • Über Klebstoffe und polymere Barrierematerialien werden polymere Verunreinigungen eingetragen, die bislang unbekannten Einfluss auf die Reaktionsmechanismen bei der Additivierung ausüben können. • Pigmente z.B. können als Kristallisationskeime wirken und so zur erhöhten Ausbildung kristalliner Bereiche im Material führen. Dies erhöht die Sprödigkeit und wirkt der oben beschriebenen Verbesserung des Stoß- und Fallverhaltens konträr entgegen. • Gleiches gilt bei Eintrag von C- oder Si-Verbindungen (plasmabeschichtete Flaschen). Hier sind umfangreiche Arbeiten zur Identifikation und Qualifizierung von Kristallisationshemmern notwendig, da speziell zum Verhalten von C- und Si-Verbindungen wissenschaftliche Studien bislang fehlen. Letztlich sollte bei erfolgreichem Verlauf dieser Arbeiten erforscht werden, in welchem Maß das neue Verfahren Verunreinigungen, wie Pigmente, anorganische Partikel etc., toleriert bzw. wie und in welchem Umfang die diesbezügliche Toleranz erhöht werden kann. Gleichzeitig sollte der Prozess der Materialaufbereitung noch besser auf den Recyclingprozess abgestimmt und auf Optimierungspotenziale untersucht werden, weil in dem Maße in dem die Toleranz und die Abstimmung aufeinander verbessert wird, der Gesamtaufwand (Additivierung + Aufbereitung) sinkt. Abschlussbericht.doc Fraunhofer IVV 13 Hochleistungs-Logistik-Equipment aus PET-Mischfraktion (LogiPET) Teilvorhaben 2: Kontaminantenstatus und chemische Grundlagen zur Additivierung von PET-Mischfraktion 4 Arbeiten und Ergebnisse im Teilvorhaben 2 Die Kombination Verfahrenstechnik und analytische Bewertung zur stofflichen Optimierung ist für die Gesamtkonzeption von entscheidender Bedeutung. Für jede Aufgabenstellung zum PET-Recycling müssen beide Aspekte detailliert untersucht und optimiert werden. 4.1 Kick-off Meeting Am 28.10.02 fand in Landau/Isar bei der Fa. Remaplan das kick-off Meeting unter aktiver Teilnahme des Projektträgers statt. Hier wurde das im Antrag konzipierte Vorgehen fixiert und konkrete erste Arbeitsschritte vereinbart. Anhand der Liste relevanter Störstoffe und inputMaterialien wurden 6 verschieden PET-Chargen vereinbart, die im Hause Remaplan verarbeitet worden sind und nachfolgend am Fraunhofer-IVV analytisch charakterisiert wurden. 4.2 Probenmuster Es wurden 6 Proben mit folgenden internen Bezeichnungen zugesandt: 1. Nr. 187: PET-Misch aus DSD, Waschvariante 1 2. Nr. 215: PET-Misch aus DSD, Waschvariante 2 3. Nr. 225: Industrieabfall: Multilayer-Bierflaschen 4. Nr. 227: Industrieabfall: PET opak 5. Nr. 231: Industrieabfall: Röntgenfilm ohne Ag-Schicht 6. Nr. 246: Industrieabfall: Fasergranulat. Dabei unterscheiden sich die Proben 187 und 215 etwas in der farblichen Zusammensetzung der Flakes als auch in den angewendeten Waschbedingungen. Abschlussbericht.doc Fraunhofer IVV 14 Hochleistungs-Logistik-Equipment aus PET-Mischfraktion (LogiPET) Teilvorhaben 2: Kontaminantenstatus und chemische Grundlagen zur Additivierung von PET-Mischfraktion Neben den Ausgangsmaterialien wurden die jeweils daraus hergestellten Prüfkörper (Testplatten für Fallbolzenversuch) zur analytischen Charakterisierung übergeben: 7. Nr. 3187: Remaplan-Compound aus Nr. 187 8. Nr. 3215: Remaplan-Compound aus Nr. 215 9. Nr. 3225: Remaplan-Compound aus Nr. 225 10. Nr. 4227: Remaplan-Compound aus Nr. 227 11. Nr. 3231: Remaplan-Compound aus Nr. 231 12. Nr. 3246: Remaplan-Compound aus Nr. 246 Im Verlauf wurden natürlich eine Vielzahl an anderen Probenmustern mittels der nachfolgend dargestellten Analysenwerkzeuge untersucht. Sie werden aus Gründen der Klarheit im Folgenden nur dargestellt und näher beschrieben, wenn die ermittelten Ergebnisse eine besondere Relevanz für das Gesamtprojekt, also v.a. die mögliche Umsetzbarkeit bei der Bearbeitung des Teilprojektes 1 erwarten lassen. 4.3 Analytische Methoden Die PET-Input-Qualitäten wurden nach Eingang im Fraunhofer-IVV mittels Gaschromatographie, Flüssigchromatographie, inklusive LC/MS-Screening sowie RFA, elektrochemischem Feuchte-Sensor analysiert und bewertet. 4.3.1 GC-Messungen Als gaschromatographische Methoden wurde die HeadspaceGaschromatographie, HS-GC (Dampfraum-GC) gekoppelt mit Flammenionisationsdetektoren (FID) angewandt. Während bei Flüssiginjektion Substanzen mit mittlerem Molekulargewicht (ca. 150 - 750 Dalton) und mittlerer Flüchtigkeit, z.B. Additive, erfasst werden, lassen sich mittels HS-GC insbesondere die leichtflüchtigen, niedermolekularen Substanzen, wie z.B. Lösemittel quantifizieren. Dabei besticht die HS-GC durch ihren hohen Automatisierungsgrad sowie den ökonomisch und ökologisch vorteilhaften Verzicht auf Extraktionsmittel. Für den Bereich der leichtflüchtigen geruchsaktiven Substanzen, die bereits in Spuren als Störstoffe anzusehen sind, kann ein besonders effektiver, hochinnovativer automatisierter Konzentrationsschritt der Probenaufgabe, ein sog. ‘purge&trap’-Probengeber vorgeschaltet werden. Headspace-Gaschromatographie Aus einem beheizten Vorlagegefäß wird der Gasraum (Headspace) der Probe dem jeweiligen Analysensystem zugeführt. Abschlussbericht.doc Fraunhofer IVV 15 Hochleistungs-Logistik-Equipment aus PET-Mischfraktion (LogiPET) Teilvorhaben 2: Kontaminantenstatus und chemische Grundlagen zur Additivierung von PET-Mischfraktion Es wurden jeweils 1.0 g der PET-Flakes in eine Headspace-Phiole eingewogen. Gaschromatograph: Perkin Elmer AutoSystem XL, Säule: DB 1 - 30 m 0.25 mm i.D. - 0.25 µm Filmdicke, Temperaturprogramm: 50 °C (4 min), Heizrate 20 °C min-1, 320 °C (15 min), Vordruck: 50 kPa Helium, Split: 10 ml min-1. Headspace Autosampler: Perkin Elmer HS 40 XL, Ofentemperatur: 200 °C, Nadeltemperatur: 210 °C, Tranferline: 210 °C, Thermostatisierzeit: 1 h, Druckaufbauzeit: 1 min, Injektionszeit: 0.02 min, Verweilzeit: 1 min. Die FID-Signale im Gaschromatogramm werden integriert. Probengeber für die Headspace-Technik sind vollautomatisiert und erlauben eine schnelle Probenaufgabe unter definierten Bedingungen. Die folgende Abbildung zeigt die 3 Stufen der Headspace-Messung einer Probe: Zuerst erfolgt die Thermostatisierung der Probe in einem Ofen. Nach dem Erreichen der eingestellten Thermostatisierungsdauer wird mittels einer Injektionsnadel durch das Septum in das Probengefäß eingestochen und ein Druck innerhalb des Fläschchens aufgebaut. Nachdem der erforderlich Druck erreicht ist, strömt der Headspace des Probefläschchens in die Messzelle und die Messung beginnt. Abbildung 4.3.1: Headspace Probenaufgabe 1 4.3.2 LC-Messungen Um neben den flüchtigen Begleitsubstanzen von PET zum Einen auch höhermolekulare Additive und Oligomere als mögliche qualitätsrelevante Kontaminanten zu erfassen und zum Anderen auch das PET anhand seiner Molekularmasse selbst zu charakterisieren, wurde die Flüssigchromatographie (HPLC) eingesetzt und bestehende vorentwickelte Methoden auf die Zielstellungen des Projektes angepasst. 4.3.3 Molekularmassenbestimmung mittels GPC Die Molekularmasse des PET ist ein sehr grundlegender, wenn nicht sogar der wesentlichste Qualitätsparameter, da die Größe der Makromoleküle (ausgedrückt z.B. durch die mittlere Molmasse Mw) und die Homogenität der Molekülgröße (ausgedrückt z.B. durch eine Polydispersität nahe 1) alle verarbeitungsrelevanten rheologischen und anwendungstechnisch wichtigen mechanischen Kennwerte des PET sehr stark beeinflussen. 1 Handbuch für Chemosensor-System QMB6 der Fa. HKR-Sensorsysteme GmbH, München (Stand: Aug. 1999) Abschlussbericht.doc Fraunhofer IVV 16 Hochleistungs-Logistik-Equipment aus PET-Mischfraktion (LogiPET) Teilvorhaben 2: Kontaminantenstatus und chemische Grundlagen zur Additivierung von PET-Mischfraktion In der industriellen Qualitätssicherung wird dabei für PET häufig die intrinsische Viskosität, IV nach DIN gemessen. Da hierbei aber toxische und krebserzeugende Lösemittel verwendet werden und die Polydispersität und PET-Molekülmassenverteilung nicht ermittelt wird, wurde im Projekt eine präparative ABIMED GILSON HPLC-Anlage zur Molekularmassenbestimmung eingesetzt. Die Messbedingungen für diese sog. Gelpermeationschromatographie waren: • Lösemittel: Hexafluor-iso-propanol (HFIP) • Fließmittel: Hexafluor-iso-propanol (HFIP) • Flußrate: 1ml/min • Säulen: 2 x PSS PFG linear, 8x300mm, 7µ • Detektor: Brechungsindexdetektor SHODEX RI-SE51 • Injektionsvolumen: 50µl • Temperatur: Raumtemperatur • Standardlösungen: 3.000.000) PSS Readycal-Kit, PMMA (Mp=500- Alle Proben wurden vor der GPC durch 0,45µm Spritzenfilter filtriert. Zur Absicherung wurde reines HFIP durch den Spritzenfilter filtriert und ebenfalls, als Blindwert, in die Anlage injiziert. 4.3.4 Extraktuntersuchungen mittels LC/MS Zur Untersuchung des Additivstatus für PET-Neuware und Recyclate wurde im Verbundvorhaben die HPLC/MS-Kopplung eingesetzt, um das Potential dieser zwar instrumentell-apparativ aufwendigen, aber gleichzeitig auch gut für einen späteren industriellen QS-Einsatz zu vereinfachende Methode einschätzen zu können. Im Projektverlauf wurden zwei verschiedene Extraktionsmethoden für die PETMuster untersucht. Dabei wurde an Dichlormethan-Kaltextrakten vor allem Untersuchungen zum Status bzgl. niedermoekularen cyclischen Oligomeren und Abbauprodukten von Additiven durchgeführt und die mittels Ethanol gewonnenen Extrakte auf verschiedene Farbstoffe und andere Additive analysiert. Typische Chromatographiebedingungen waren: Abschlussbericht.doc • Trennsäule: 125 × 3 mm, • Sorbens: Hypersil Phenyl 3µ • Eluens: 3.2) u.Methanol (20:80) Ammoniumacetat/Essigsäure-Puffer (pH • Fluss: 0.8 mL min–1 • Injektionsvolumen: 20 µL • Zur Detektion wurde ein Thermo Finnigan TSQ 7000 (Tripel Quadrupol MS) eingesetzt. Fraunhofer IVV 17 Hochleistungs-Logistik-Equipment aus PET-Mischfraktion (LogiPET) Teilvorhaben 2: Kontaminantenstatus und chemische Grundlagen zur Additivierung von PET-Mischfraktion • Ionisierung: APCI (Atmospheric Pressure Chemical Ionisation); • full scan Modus; Scanbereich: m/z = 300 – 1300. 4.3.5 Weitere Methoden Als weitere instrumentelle Methoden zur Charakterisierung der PET-Qualität wurden neben den bislang beschriebenen chromatographischen Techniken v.a. elektrochemische und spektrometrische Methoden (Feuchteanalyse und RFA) genutzt. So erfolgte stets parallel zu den Bestimmungen der Molekularmassenverteilung die Bestimmung des Wassergehalts mittels BMA 600 (Berghof Moisture Analyzer). Bei dieser Feuchtigkeitsbestimmung wird aus PETEinwaagen von ca. 100 mg jeweils zwischen der äußerlich anhaftenden Oberflächenfeuchtigkeit (durch Trocknen schnell zu reduzieren) und der absorbierten Feuchtigkeit unterschieden. Als universelle Methode zur Bestimmung von Elementgehalten wurde vielfach die Röntgenfluoreszenzanalyse, RFA eingesetzt. Dabei zeigte das verwendete Gerät Spectro X-Lab 2000 auch mit weniger sorgfältig vorbereiteten Proben (z.B. lose Granulat-Schüttung) eine erstaunliche Verlässlichkeit, relativ gute Reproduzierbarkeit und niedrige Nachweisgrenzen (ab 1-5 ppm). Abschlussbericht.doc Fraunhofer IVV 18 Hochleistungs-Logistik-Equipment aus PET-Mischfraktion (LogiPET) Teilvorhaben 2: Kontaminantenstatus und chemische Grundlagen zur Additivierung von PET-Mischfraktion 4.4 Analysenergebnisse 4.4.1 HS/GC-Technik Nachfolgend sind exemplarisch die jeweils 6 Headspace-Gaschromatogramme der input- und output-Muster gezeigt. Dabei sind zur besseren Übersichtlichkeit die input-Muster jeweils bis 20 mVolt, die output-Muster jeweils bis 55 mVolt skaliert. In den Input-Chromatogrammen ist die stärkere FremdpolymerKontamination der DSD-Abfälle und der Multilayer-Flaschen gut zu erkennen: Abschlussbericht.doc Fraunhofer IVV 19 Hochleistungs-Logistik-Equipment aus PET-Mischfraktion (LogiPET) Teilvorhaben 2: Kontaminantenstatus und chemische Grundlagen zur Additivierung von PET-Mischfraktion In den Output-Chromatogrammen ist der Anteil hinzu compoundierter Polyolefine gut zu erkennen, ebenso lassen sich charakteristische Peaks eindeutig den eingesetzten Additiven zuordnen: Abschlussbericht.doc Fraunhofer IVV 20 Hochleistungs-Logistik-Equipment aus PET-Mischfraktion (LogiPET) Teilvorhaben 2: Kontaminantenstatus und chemische Grundlagen zur Additivierung von PET-Mischfraktion Abschlussbericht.doc Fraunhofer IVV 21 Hochleistungs-Logistik-Equipment aus PET-Mischfraktion (LogiPET) Teilvorhaben 2: Kontaminantenstatus und chemische Grundlagen zur Additivierung von PET-Mischfraktion 4.4.2 Weiterentwickelte P&T-HS/GC-Technik In der folgenden Abbildung ist die etwa um den Faktor 100 gesteigerte Empfindlichkeit der Dampfraum-GC-Analyse auch bei niedrigeren Messtemperaturen (hier bei 150 °C) mittels der entwickelten automatisierten ‘Purge&Trap’-Probenaufkonzentrierung dargestellt. Damit wird z.B. die Analyse des sensorisch aktiven Acetaldehyds (RT 5,4 min) auch im Ultraspurenbereich (hier ca. 0,2 µg) und mit Temperaturen bei denen eine Neubildung ausgeschlossen werden kann möglich. Abbildung 4.4.2: Effizienz des P&T-Anreicherungsschrittes (unten im Vergleich die bislang eingesetzte Headspace-GC-Methode) In Relation dazu zeigt das übliche HS/GC-Verfahren für die selbe Probe ein scheinbar nahezu sauberes PET-Produkt an ... 4.4.3 Weiterentwicklung der "purge and trap" Gaschromatographie Mit dem Ziel neben den Analysemethoden für die festen, trockenen PETAbfälle auch Methoden für sehr feuchte PET-Materialien entwickeln, wurde die o.g. "purge and trap" Gaschromatographie auch für wässerige Proben angepasst. Diese Weiterentwicklung wurde notwendig, um unmittelbar die Reinigungsleistungen von einzelnen Waschstufen im PET-Aufbereitungsprozess, z.B. von Friktions- oder Heißwäsche, bewerten zu können. Andererseits soll diese Methode auch als Bewertungswerkzeug zur Parameteroptimierung der einzelnen Waschstufen eingesetzt werden. Abschlussbericht.doc Fraunhofer IVV 22 Hochleistungs-Logistik-Equipment aus PET-Mischfraktion (LogiPET) Teilvorhaben 2: Kontaminantenstatus und chemische Grundlagen zur Additivierung von PET-Mischfraktion Die Schwierigkeit bei der GC-Analyse aus wässeriger Matrix besteht im hohen Wassergehalt der zu analysierenden Gase. Daher wurde eine aufwendige Optimierung der Probenvorbereitung und der eingesetzten Wasserfalle betrieben. Die optimierten Analysenbedingungen sind: Jeweils 10 ml des Wassers werden in das Probengefäß überführt und mit 0,8 ml 20 %iger NaOH versetzt. Anschließend wird mittels "purge & trap" Gaschromatographie analysiert. Gaschromatograph: Carlo Erba 5300 Mega, Trennsäule: DB VRX mit DB 624, je 30 m lang, 0.32 mm Innendurchmesser, 1.8 µm Schichtdicke, Trägergas (FID): 120 kPa Helium, Temperaturprogramm: 35 °C für 6 min, mit 10 °C min-1 bis 90 °C, mit 20 °C min-1 bis 260 °C für 10 min. Purge & Trap Bedingungen (PTA 3000): Probe: 40 °C, Purgezeit: 20 min, Purgefluss: 20 ml min-1, Traptemperatur: -120 °C, Desorbtionstemperatur: 200 °C, Desorbtionszeit: 10 min, Wasserfalle: peltiergekühlt -15 °C, Trap: mikrogepackt mit Tenax®. Die Identifizierung erfolgt durch Kopplung mit dem Massenspektrometer. Mit der weiterentwickelten Methode lässt sich neben dem unten für 4 unterschiedlich aufgereinigte Inputmaterialien (für die angestrebten PETRecyclate) tabellierten sensorisch äußerst aktiven Acetaldehyd auch eine Vielzahl anderer leichtflüchtiger Substanzen, wie z.B. die sehr geruchsaktiven anderen niedermolekularen Aldehyde (ebenso wie Alkohole und Ketone) in den relevanten niedrigen Spurenbereichen sicher analysieren und damit die Reinigungsleistung des Aufbereitungsverfahrens bewerten. Tabelle 4.4.3 PET-Mahlgut nach verschiedenen Reinigungsvarianten: Gehalt an Acetaldehyd nach Purge/Trap-GC-MS, Konzentration [ppb] PET Charge PET no. 1221 PET no. 1222 PET no. 1223 PET no. 1224 Acetaldehyd [ppb] 2,3 2,7 4,4 10,6 4.4.4 Alternativmethode für leichtflüchtige Kontaminanten: Derivatisieren mit O-(2,3,4,5,6)-Pentafluorbenzylhydroxylamin (PFBHA) Aufgrund der o.g. anfänglichen Schwierigkeiten bei der Messung der leichtflüchtigen Analyten aus den feuchten Probematrices mittels "purge and trap" Gaschromatographie wurde eine alternative Probenvorbereitung mittels Derivatisierung für die sensorisch aktiven Aldehyde und Ketone entwickelt: Es wurden jeweils 20 ml Probe mit 1 ml 1 prozentige Lösung PFBHA versetzt. Nach einer Stunde wurde die Derivatisierung durch Zugabe von zwei Tropfen H2SO4 beendet. Die Proben wurden in zwei Schritten mit Heptan ausgeschüttelt (1 ml/0,5 ml). Nach der Reinigung der Extrakte mit 0,2 N H2SO4 wurden die Extrakte in GC-Vials gefüllt. Die Extrakte wurden mittels Gaschromatographie analysiert. Gaschromatograph: GC Trace GC Abschlussbericht.doc Fraunhofer IVV 23 Hochleistungs-Logistik-Equipment aus PET-Mischfraktion (LogiPET) Teilvorhaben 2: Kontaminantenstatus und chemische Grundlagen zur Additivierung von PET-Mischfraktion 2000 Series, Trennsäule: DB-1 MS, 30 m lang, 0.25 mm Innendurchmesser, 0,25 µm Filmdicke, Temperaturprogramm: 80 °C für 2 min, mit 10 °/min bis 280 °C. Massenspektrometrie: GCQ; Full Scan von Masse 40-250 (Basepeak Derivate 181,1) Auf diese Weise konnten ebenso neben Acetaldehyd in den PET-Proben auch die höhermolekularen Aldehyde, beispielsweise Heptanal, Oktanal und Nonanal nachgewiesen werden. Der relative Vergleich zeigt: Die Peakfläche von Heptanal und Oktanal bleibt in allen Proben weitestgehend gleich. Die Acetaldehydkonzentration nimmt mit jeder Probe stetig zu. Dies ist in guter Übereinstimmung mit den o.g. p&t-GC.Messungen. Die größte Menge Nonanal wird in der Probe CH1221 nachgewiesen. In den restlichen Proben ist die Konzentration geringer. 80 70 Peakflächen 60 Acetaldeyhd 50 Heptanal 40 Oktanal 30 Nonanal 20 10 0 CH1221 CH1222 CH1223 CH1224 Abbildung 4.4.41: Aldehyde in PET-Recyclaten nach Purge and Trap (Darstellung als relativer Maßstab: Peakfläche x 10-6) Im weiteren Projektverlauf wurde geprüft, ob sich das Derivatisierungsreagenz • auch für aromatische Aldehyde eignet und ob es • auch für wässerige Medien mit Reinigungsmitteln (alkalische, saure, alkoholische Zusätze) ohne Störung reagiert und sich damit zur Bewertung der Reinigungsleistung eignet. Beide Fragestellungen konnten positiv beantwortet werden. Abschlussbericht.doc Fraunhofer IVV 24 Hochleistungs-Logistik-Equipment aus PET-Mischfraktion (LogiPET) Teilvorhaben 2: Kontaminantenstatus und chemische Grundlagen zur Additivierung von PET-Mischfraktion Als anschauliches Belegbeispiel ist nachfolgend die Linearität der Eichkurve von Cyclopentanon für eine wässerige Lösung mit einem definierten Ethanolgehalt dargestellt. Dabei ist besonders bemerkenswert, dass die Methode auch für sehr niedrige Analytkonzentrationen geeignet ist und damit auch für sehr große Wassenmengen (bezogen auf PET-Mengenstrom), die teilweise bei den Optimierungsuntersuchungen für die Mahlgutwäsche eingesetzt worden sind, gut geeignet ist. 0,0588 Cyclopentanone Area [mV*min] External ECD 0,0500 0,0400 0,0300 0,0200 0,0100 -0,0017 -0,1 5,0 10,0 15,0 20,0 25,0 30,0 35,0 40,0 45,0 50,0 59,8 Abbildung 4.4.42: Eichkurve für Cyclopentanon in Waschwasser mit Alkoholzusatz (Kalibrations-Standards mit 3, 10, 25 and 50 ppb). Sogar in Waschwasser das (versuchsweise) mit einigen Prozent Essigsäure auf saures Milieu eingestellt wurde, gelingt die störungsfreie Quantifizierung von flüchtigen und geruchsaktiven • aliphatischen oder • aromatischen • Aldehyden und • Ketonen. Dies wird mittels der innovativen Derivatisierungsmethode selbst bei den erforderlichen sehr niedrigen Nachweisgrenzen im ppb-Bereich aus den Waschwässern möglich, wie nachfolgend anhand von essigsauren Lösungen demonstriert wird: Abschlussbericht.doc Fraunhofer IVV 25 Hochleistungs-Logistik-Equipment aus PET-Mischfraktion (LogiPET) Teilvorhaben 2: Kontaminantenstatus und chemische Grundlagen zur Additivierung von PET-Mischfraktion mV 28,80 Isophtaldehyde 28,60 28,40 28,20 28,00 27,80 27,60 Terephtaldehyde 27,40 27,20 min 27,00 27,13 27,40 27,60 27,80 28,00 28,20 28,40 28,60 28,80 29,00 29,20 29,40 29,65 standard additon graph 0,06 peak area 0,05 0,04 0,03 0,02 0,01 0,00 0 10 20 30 40 Concentration of analyte added (µg/L) Abbildung 4.4.43: Chromatogram der 1,3- und 1,4- substituierten Phthtalaldehyde (Standards mit etwa 5 und 25 ppb zugesetzt) und Kalibrierkurve (Standardadditionsverfahren mit 10, 20 und 30 ppb-Lösungen) 4.4.5 LC-Messungen Mittels der im Fraunhofer-IVV akkreditierten LC-Methoden werden die mit Grenzwerten belegten Monomere und spezielle Additive gemessen. 4.4.6 Molekularmassenbestimmung Die entwickelte Methode zur Molekularmassenbestimmung mittels Gelpermeationschromatographie trennt die gelösten Polymermoleküle nach abnehmender Größe. Nachfolgend ist exemplarisch ein sehr symmetrischer PET-Peak bei Retentonszeiten von16-20 min zu erkennen. Die Symmetrie zeigt eine gute (niedrige) Polydisperität, der Retentionszeitbereich wird EDV- Abschlussbericht.doc Fraunhofer IVV 26 Hochleistungs-Logistik-Equipment aus PET-Mischfraktion (LogiPET) Teilvorhaben 2: Kontaminantenstatus und chemische Grundlagen zur Additivierung von PET-Mischfraktion gestützt ausgewertet (Mw = 100 kDalton). Außerdem ist auch aus der GPC bei RT 24 min neben PET eine niedermolekulare Substanz (Additiv) zu erkennen. Abbildung 4.4.6: Molekularmassenbestimmung mittels GPC 12 10 8 6 4 2 0 -2 0 5 10 15 20 25 30 In der folgenden Tabelle sind die GPC-Ergebnisse aller 12 Remaplan-Proben zusammengefasst: Runlist No. 4 5 6 7 14 15 16 17 18 19 20 21 Sample Name 187 Anfang 3215-10 Endprodukt 231 Anfang 215 Anfang 227 Anfang 3227-9 Endprodukt 225 Anfang 187-2 Endprodukt 231-9 Endprodukt 246 Anfang 3225 Endprodukt 3246 Endprodukt Max. RT 17,33 17,82 17,74 17,47 17,70 17,84 17,44 17,86 18,03 17,67 17,82 17,87 Mp 57558 37825 40409 51148 42341 37529 53268 37208 32003 43205 38179 36472 Mn 29671 20458 22290 25034 23112 20934 26413 19887 17001 24411 20287 19854 Mw 64266 39969 41669 53954 43941 37915 56521 39297 31733 45414 38122 36689 Mz 112854 68101 67195 93571 70215 58931 95792 66384 51379 72822 60931 58149 Insbesondere anhand des Gewichtsmittels der Molmassen wird deutlich, dass ein erheblicher Molmassenabbau durch die thermoplastische Verarbeitung stattgefunden hat. Die Höhe des Molmassenabbau ist für eine werterhaltenden thermoplastische Verarbeitung völlig inakzeptabel. Hier zeigt sich deutlich der erhöhte Kontaminanten- insbesondere Feuchtegehalt, der eine ausgeprägte Hydrolyse des Polyesters verursacht. Die bisher genannten spektroskopischen und chromatographischen Analysenmethoden sind entwickelt und ihre Validität für PET überprüft. Abschlussbericht.doc Fraunhofer IVV 27 PD 2,17 1,95 1,87 2,16 1,90 1,81 2,14 1,98 1,87 1,86 1,88 1,85 Hochleistungs-Logistik-Equipment aus PET-Mischfraktion (LogiPET) Teilvorhaben 2: Kontaminantenstatus und chemische Grundlagen zur Additivierung von PET-Mischfraktion 4.4.7 LC/MS-Screening Dagegen besteht eine grundsätzlich andere Situation für das LC/MSScreening. Aufgrund seines im Projektverlauf erkannten außerordentlich großen Bewertungspotentials, befindet es sich noch in der Phase ‘Methodenentwicklung und -optimierung’, da mittlerweile in diesem Bereich analog zu den sehr erfolgreichen LC-Arbeiten zur Qualitätsbeurteilung von StyrolCopolymeren (vgl. unsere aktuelle Publikation) ein Durchbruch hinsichtlich automatisierbarer Methode für die industrielle Qualitätssicherung greifbar scheint. Die bisherigen Messungen zeigen das sehr große Potenzial zur Charakterisierung des Kontaminanten-, Störstoff- und Restadditivstatus, das bei Weitem noch nicht voll erschlossen ist. Daher sind nachfolgend die vertiefenden methodisch-analytischen Arbeiten und die bisherigen vielversprechenden Ergebnisse dargestellt. Als automatisierbare, gut reproduzierbare Probenvorbereitung wurde eine Kaltextraktion als Vereinfachung zur üblicherweise eingesetzten ASE angewendet. Die ‘accelerated solvent extraction’, ASE extrahiert Feststoffproben besonders effizient mit Lösemitteln oder Lösemittelgemischen unter hohem Druck (bis 200 bar). Das Extraktionsmedium ist flüssig unter Überdruck, aber nicht überkritisch. Es werden jeweils 0.5 g PET-Material in 11 ml ASE-Extraktionszellen eingewogen und direkt extrahiert. Lösungsmittel Aceton p. a., ASE-Programm: Temperatur: 100 C, Druck: 100 bar, Aufheizen der Extraktionszelle und Einstellung des Gleichgewichts: 6 min, statische Extraktionsphase: 15 min, Gasspülung 200 s, Flush 60%, acht Zyklen. Die folgende Abbildung zeigt eindrucksvoll das Ergebnis der sukzessiven 8fach ASE-Extraktion des blauen Farbstoffs aus einem PET-Farbmasterbatch unter den o.g. Bedingungen. Abbildung 4.4.71: 8-fach Extraktion von eingefärbtem PET mittels ASE Abschlussbericht.doc Fraunhofer IVV 28 Hochleistungs-Logistik-Equipment aus PET-Mischfraktion (LogiPET) Teilvorhaben 2: Kontaminantenstatus und chemische Grundlagen zur Additivierung von PET-Mischfraktion Es ist deutlich, dass die Extraktion auch nach 5 Zyklen noch nicht vollständig ist. Auch aus den Extrakten 6-8 konnten eindeutige LC/MS-Ergebnisse über die verwendeten Farbstoffe und Antioxidantien erhalten werden. Die im Projekt zur Qualitätsbewertung von PET eingesetzte massenspektrometrische Detektion zeigt ein sehr großes Potenzial als Screening-Instrument zur Beurteilung des Additivstatus: Der mittels ASE gewonnene Extrakt eines Neuware-PET (Granulat als Referenz) ist unten dargestellt. Die obere Grafik zeigt den Totalionenstrom. Die im Totalionenstrom sichtbaren Peaks bei Retentionszeiten 1,5 – 4 min. werden von PET-Oligomeren (cyclisches Trimer, Tetramer und höhere) verursacht.Die mittlere Grafik gibt die Ionenspur (m/z = 448) eines häufig eingesetzten Additivs wieder, das im Referenz-Material nicht detektiert wird (erkennbar ist das stark verstärkte Rauschen der Basislinie), aber in den nachfolgenden Extrakten von gemischten PET-Abfällen in signifikanten Mengen nachgewiesen wird. Die untere Grafik zeigt die Summe der typischen Massenspuren für das Antioxidans Irgafos 168 ® der Fa. Ciba-Geigy, das bei einer Retentionszeit von 10,5 bis 10,9 min sicher identifiziert werden konnte. Abbildung 4.4.72: Referenz-LC/MS von Neuware-PET (Extrakt von Granulat) R T: 0.00 - 15.01 SM: 15G 2.27 100 80 N L: 2 .33 E5 TIC MS d ata 01 1.30 60 40 3 .73 0.25 4.43 4.70 5.98 20 Relative Abundance 0 100 10.28 10.58 11.28 6.98 7.63 8.38 14.63 13.10 N L: 6 .78 E2 m /z= 4 48.0-44 9.0 MS data01 1.38 80 3.95 1.75 2.20 60 2 .68 40 4 .38 3 .73 5 .83 8 .48 6 .90 0 .58 20 1 2.7 3 12.90 13.78 7 .30 4.65 9.18 8 .13 10.80 1 1.1 3 11.93 14.83 0 100 10.55 N L: 4 .21 E3 m /z= 6 62.56 63.5+ 6 79.56 80.5+ 6 94.5-69 5.5 MS data01 10.85 80 60 40 20 11.63 2 .33 1.40 0.18 3.58 4.13 5.53 5.85 6 .65 6.98 8.33 9.18 12.38 13.60 14.65 0 0 1 2 Abschlussbericht.doc 3 4 5 6 7 8 Tim e (m in ) 9 10 11 12 13 14 15 Fraunhofer IVV 29 Hochleistungs-Logistik-Equipment aus PET-Mischfraktion (LogiPET) Teilvorhaben 2: Kontaminantenstatus und chemische Grundlagen zur Additivierung von PET-Mischfraktion Im Vergleich zur Neuware sind dagegen im Extrakt eines gemischten postconsumer PET-Abfalls, der mit Fremdpolymeren (bis zu 2 %) verunreinigt ist deutlich mehr Substanzen zu erkennen (in Abbildung oben: Totalionenstrom; mitte: Ionenspur m/z = 448; unten: Massenspur für Irgafos 168 ® der Fa. Ciba-Geigy): Abbildung 4.4.73: LC/MS eines gemischten post-consumer PET Abfalls RT: 0.00 - 15.02 SM: 15G NL: 1.14E6 2.63 100 2.25 TIC MS data02 80 60 1.58 40 3.73 20 5.00 0.38 Relative Abundance 0 100 5.73 6.90 10.98 11.43 8.20 8.63 9.36 13.01 13.53 NL: 3.89E4 3.83 m /z= 448.0-449.0 MS data02 80 60 40 20 0.90 0 100 1.53 5.13 5.70 6.23 7.05 2.35 8.53 9.36 10.73 11.96 12.48 10.88 10.71 13.81 14.93 NL: 6.12E3 m /z= 662.5663.5+ 679.5680.5+ 694.5-695.5 MS data02 80 60 11.38 40 11.63 12.06 13.08 20 0.80 1.75 2.18 9.33 2.95 3.70 4.13 4.93 5.33 6.53 7.38 8.28 9.03 14.78 0 0 1 2 3 4 5 6 7 8 Tim e (m in) 9 10 11 12 13 14 15 Hier dominiert gegenüber dem auch vorhandenen Irgafos 168 ® bereits im unspezifischen Totalionenstrom gut als signifikante Schulter unter dem Oligomeren erkennbar das Additiv Tinuvin 234 ® der Fa. Ciba-Geigy bei einer Retentionszeit von 3,83 min. Analog zu den o.g. Untersuchungen an Neuware-PET und an den diversen Abfallgemischen wurden auch die 12 o.g. von der Fa. Remaplan GmbH ursprünglich gelieferten Muster charakterisiert. Die LC/MS-Bedingungen wurden verbessert, mit dem Erfolg, dass die PET-Oligomere bis zum Heptamer gut quantifizierbar sind. Die Kaltextrakte der PET Granulate wurden am LCQ Massenspektrometer, unter Verwendung der APCI-Ionenquelle, analysiert. Es wurde jeweils die verdünnte Fraktion verwendet, die noch immer intensive Ionensignale liefert. Die Spektren wurden mit positiven Ionen im profile Modus aufgenommen. Abschlussbericht.doc Fraunhofer IVV 30 Hochleistungs-Logistik-Equipment aus PET-Mischfraktion (LogiPET) Teilvorhaben 2: Kontaminantenstatus und chemische Grundlagen zur Additivierung von PET-Mischfraktion Die Proben wurden über das Probeschleifen Ventil eingespritzt, das eingespritzte Volumen war 20 µl. Als mobile Phase wurde das Gemisch Methanol – Wasser 1:1 vol/vol mit einem Zusatz von 1% Essigsäure verwendet. Der nachfolgend dargestellte LC/MS-Vergleich des Material-Inputs und des mit dem Recyclingverfahren im Labormaßstab aufbereiteten PET-Recyclats, zeigt sehr gut das Potenzial über die gezielte Auswahl und quantitative Auswertung bestimmter für einzelne Begleitsubstanzen signifikanter Massenspuren die Gehalte der verschiedenen PET-Kontaminanten mit nur einem Analysengang jeweils vor und nach dem Recycling zu ermitteln und so neben der Qualität der Recyclate auch die Reinigungseffizienz des Recyclingverfahrens (oder selektiv einer Waschstufe) quantitativ bewerten zu können. Abbildung 4.4.74: Reinigungseffizienz eines Recyclingverfahrens: Kaltextrakte von input (PET-Abfall) und output (PET-Recyclat) 100 594.3 388.4 80 60 40 20 0 786.4 371.3 448.4 300 100 80 60 40 20 400 1.79 978.5 500 600 700 800 m/z 900 1000 1170.6 1100 1200 Input 8 6 4 2 Output 1.76 0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 Time (min) 20 22 24 26 28 30 Damit steht eine sehr effiziente Methode zur Bewertung vom Reinigungserfolg bzw. von Prozessoptimierungen zur Verfügung: In obiger Abbildung ist oben das über die Chromatographie gemittelte Massenspektrum des Inputs im Bereich 300 bis 1200 u, mit den signifikanten NH4+-Addukten des cyclischen Trimers (594 u) bis Hexamer (1170 u) und den jeweils spezifischen Massenspuren des PET-Trimers dargestellt. Die Intensität des Inputsignals ist willkürlich auf 100 % normiert und der selbe Maßstab auch für das Output-Chromatogramm beibehalten. Es ist gut zu erkennen, dass der Trimer-Restgehalt bezogen auf Input bei 1 % liegt. Abschlussbericht.doc Fraunhofer IVV 31 Hochleistungs-Logistik-Equipment aus PET-Mischfraktion (LogiPET) Teilvorhaben 2: Kontaminantenstatus und chemische Grundlagen zur Additivierung von PET-Mischfraktion Für ein einfaches HPLC-Screening wurden die verschiedenen Kaltextrakte in einer Fließinjektionsanalyse charakterisiert. Bedingungen: • Injektionsvolumen: 20 µL • Detektor: • ThermoQuest TSQ 7000 (Triple Quad) • Ionisierung: atmospheric pressure chemical ionization (APCI+) • Fließmittel: Wasser/0.1%Essigsäure 1:1 • Fluss: 0.2 mL/min • Full scan m/z = 50 – 1000 Abbildung 4.4.75: Ethanolextrakt der Proben 187, 215, 227 (von oben nach unten) 281.8 69 pet_01#72-80 RT: 1.44-1.60 AV: 9 NL: 5.84E6 T: + p APCI ms [ 49.97-1000.01] 299.1 60 50 40 327.9 30 20 10 168.1 201.8 211.7 185.1 255.7 280.0 344.9 313.8 226.0 409.1 432.3 563.2 465.2 475.9 490.0 520.1 535.1 577.1 pet_02#43-52 RT: 0.86-1.05 AV: 10 NL: 6.89E6 T: + p APCI m s [ 49.97-1000.01] 282.1 299.1 70 Relative Abundance 388.1 366.3 0 81 60 50 313.8 40 328.1 30 20 10 168.1 212.0 202.1 279.7 341.8 360.0 254.0 226.0 0 100 387.9 410.9 431.9 457.9 482.3 496.1 563.2 535.4 580.4 pet_03#56-65 RT: 1.12-1.30 AV: 10 NL: 8.50E6 T: + p APCI m s [ 49.97-1000.01] 281.8 299.1 90 80 70 60 50 328.1 40 30 20 10 168.1 201.8 279.7 212.0 225.7 255.9 270.7 302.1 344.9 369.2 387.8 411.0 0 200 250 300 350 400 431.9 438.0 450 476.1 490.1 500 519.9 537.3 563.2 577.0 550 m /z Abschlussbericht.doc Fraunhofer IVV 32 Hochleistungs-Logistik-Equipment aus PET-Mischfraktion (LogiPET) Teilvorhaben 2: Kontaminantenstatus und chemische Grundlagen zur Additivierung von PET-Mischfraktion Abbildung 4.4.76: Dichlormethanextrakt der Proben 187, 215, 227 (von oben nach unten) pet_04#85-90 RT: 1.70-1.81 AV: 6 NL: 4.75E7 T: + p APCI ms [ 49.97-1000.01] 577.0 100 90 594.0 80 70 60 50 40 30 20 448.0 475.0 10 0 60 282.1 312.9 82.1 114.2 167.8 204.8 391.1 428.9 769.1 786.1 621.0 638.0 490.0 533.0 813.2 830.2 683.0 961.2 978.3 pet_05#13-21 RT: 0.25-0.42 AV: 9 NL: 2.83E7 T: + p APCI ms [ 49.97-1000.01] 577.0 594.0 Relative Abundance 50 40 30 82.4 20 114.2 281.7 314.0 167.8 212.0 786.1 474.8 447.8 490.0 532.0 10 428.7 0 94 769.2 621.1 638.1 813.0 680.4 902.8 961.1 978.1 pet_06#30-42 RT: 0.60-0.85 AV: 13 NL: 4.48E7 T: + p APCI m s [ 49.97-1000.01] 577.0 80 70 60 594.0 50 40 30 20 10 0 82.4 423.0 114.2 168.1 192.9 236.9 282.1 100 200 408.5 445.9 385.0 300 400 769.1 621.0 678.2 722.3 502.2 546.0 500 600 700 786.1 800 898.4 961.2 900 1000 m /z Abbildung 4.4.77: Dichlormethanextrakt der Proben 187, 215, 227, eingdampft und in Ethanol aufgenommen (von oben nach unten) pet_10#52-73 RT: 1.03-1.47 AV: 22 NL: 1.27E7 T: + p APCI m s [ 49.97-1000.01] 282.0 89 80 70 60 299.1 594.0 50 445.9 40 30 576.9 474.8 20 10 328.1 280.0 428.7 390.9 419.0 254.0 189.1 212.0 0 100 489.8 638.0 563.4 532.1 769.1 656.0 786.0 830.0 858.1 710.2 902.0 961.0 996.5 pet_11#17-34 RT: 0.33-0.69 AV: 18 NL: 1.43E7 T: + p APCI m s [ 49.97-1000.01] 594.0 282.0 90 577.0 Relative Abundance 80 70 60 50 299.1 40 445.7 30 20 10 189.1 474.8 328.1 280.0 429.0 253.7 341.8 391.1 0 73 490.0 638.1 563.4 769.1 786.1 537.4 665.0 858.3 902.5 710.3 961.1 991.9 pet_12#13-35 RT: 0.25-0.71 AV: 23 NL: 1.05E7 T: + p APCI m s [ 49.97-1000.01] 423.0 281.8 60 593.8 50 445.9 40 299.1 30 577.0 20 502.0 280.0 10 236.9 328.1 254.0 546.3 634.3 489.8 369.8 678.3 722.3 705.4 766.5 749.4 810.4 854.3 898.5 942.6 986.7 0 200 Abschlussbericht.doc 300 400 500 600 m /z 700 800 900 1000 Fraunhofer IVV 33 Hochleistungs-Logistik-Equipment aus PET-Mischfraktion (LogiPET) Teilvorhaben 2: Kontaminantenstatus und chemische Grundlagen zur Additivierung von PET-Mischfraktion Abbildung 4.4.78: Ethanolextrakt der Proben 3187, 3215, 3227 (von oben nach unten) pet_07#67-75 RT: 1.34-1.50 AV: 9 NL: 2.08E7 T: + p APCI ms [ 49.97-1000.01] 282.1 100 90 80 299.1 70 60 50 40 327.9 30 280.0 20 10 168.1 185.1 329.1 254.0 245.1 212.0 0 89 325.9 563.4 345.2 391.2 410.9 432.2 447.9 475.8 509.4 537.3 561.4 564.4 pet_08#53-66 RT: 1.05-1.32 AV: 14 NL: 1.86E7 T: + p APCI m s [ 49.97-1000.01] 282.1 80 299.1 Relative Abundance 70 60 50 40 30 328.1 20 10 279.8 168.1 254.0 244.8 201.8 211.7 0 66 344.9 326.1 369.2 388.1 410.9 432.2 563.4 523.3 537.4 561.4 577.4 467.0 483.3 pet_09#59-74 RT: 1.18-1.48 AV: 16 NL: 1.37E7 T: + p APCI m s [ 49.97-1000.01] 281.8 60 298.8 50 40 30 20 328.1 279.7 10 168.1 202.1 211.7 254.0 344.9 326.1 245.1 373.9 391.1 408.2 431.9 0 200 250 300 350 400 490.2 509.2 463.9 476.0 450 563.4 537.2 500 577.2 550 m /z Abbildung 4.4.79: Dichlormethanextrakt der Proben 3187, 3215, 3227 (von oben nach unten) pet_13#14-26 RT: 0.27-0.52 AV: 13 NL: 3.29E7 T: + p APCI m s [ 49.97-1000.01] 577.0 64 50 594.0 40 30 20 282.0 10 167.8 236.6 299.1 0 100 330.0 384.7 445.9 429.0 475.0 621.0 647.4 680.2 731.3 490.0 548.1 769.1 786.0 858.1 944.6 961.4 pet_13#60-67 RT: 1.20-1.34 AV: 8 NL: 5.16E7 T: + p APCI ms [ 49.97-1000.01] 577.0 90 Relative Abundance 80 70 60 50 593.8 40 30 20 281.8 10 0 46 192.7 445.7 474.8 329.9 384.9 428.9 236.9 620.8 647.3 680.2 723.0 531.2 769.2 785.9 829.9 883.4 945.2 961.1 978.2 pet_13#92-102 RT: 1.85-2.05 AV: 11 NL: 2.38E7 T: + p APCI m s [ 49.97-1000.01] 594.0 577.0 40 35 30 25 20 15 423.0 10 282.1 5 192.9 236.9 298.8 0 200 Abschlussbericht.doc 300 408.8 370.1 402.0 400 445.9 489.8 500 546.2 620.7 638.1 680.1 600 m /z 700 768.9 786.0 766.4 800 858.1 870.4 961.2 978.1 900 1000 Fraunhofer IVV 34 Hochleistungs-Logistik-Equipment aus PET-Mischfraktion (LogiPET) Teilvorhaben 2: Kontaminantenstatus und chemische Grundlagen zur Additivierung von PET-Mischfraktion Abbildung 4.4.710: Dichlormethanextrakt der Proben 3187, 3215, 3227, eingedampft und in Ethanol aufgenommen (von oben nach unten) pet_14#49-80 RT: 0.96-1.60 AV: 32 NL: 1.45E7 T: + p APCI m s [ 49.97-1000.01] 282.1 85 70 577.0 60 50 40 30 328.1 20 10 280.0 429.0 185.1 254.0 475.0 563.4 593.8 620.8 391.1 206.7 0 95 509.1 537.3 337.9 281.8 709.4 769.1 756.2 812.9 858.3 902.2 944.6 961.2 pet_15#16-38 RT: 0.30-0.75 AV: 23 NL: 1.63E7 T: + p APCI m s [ 49.97-1000.01] 577.0 Relative Abundance 80 70 60 50 328.1 40 30 280.0 20 314.1 428.7 10 236.6 0 100 254.0 448.0 371.1 390.9 475.0 563.4 594.0 509.1 537.4 620.8 858.2 769.2 663.3 709.3 813.1 902.4 944.5 986.6 pet_16#27-47 RT: 0.54-0.96 AV: 21 NL: 1.72E7 T: + p APCI m s [ 49.97-1000.01] 282.1 90 80 577.0 70 423.0 60 50 40 328.1 30 280.0 20 10 236.9 314.1 429.0 254.0 369.8 408.8 563.4 474.9 537.4 621.0 623.1 769.1 705.3 749.5 812.9 858.2 902.3 944.7 961.1 0 200 300 400 500 600 m /z 700 800 900 1000 In folgenden Untersuchungen wurden auch diese Extrakt vorab chromatographisch aufgetrennt. Einzelne Additive (448 u) und Farbstoffe (475 u, 680 u) wurde ebenso wie Fremdpolymere (z.B. PEG) zugeordnet und können bei Bedarf mit der selben Methode exakt quantifiziert werden. Beispielhaft sind nachfolgend die Massenspektren von weiteren PET-Proben dargestellt. Die Materialien sind Recyclate aus typischen post-consumer DSDAbfallgemischen (2 Granulate aus werkstofflich aufbereitetem PETMischabfall und durch Nachadditivierung stabilisierte Compounds). In Relation ist in der folgenden Abbildung auch das Spektrum von Flaschen-PETNeuwaregranulat als Referenzmaterial dargestellt. Die Probenvorbereitung ist überaus einfach: Aliquots der DCM-Extrakte werden im N2-Strom bis zur Trockne eingeblasen und der Rückstand in Ethanol aufgenommen. Das Screening erfolgte mittels Fliessinjektionsanalyse (FIA) am LCQ Deca (Ionenfalle). Fliessmittel: Wasser/Methanol 50:50; Fluss 0.4 mL/min; Injektionsvolumen 20 uL. Ionisierung im APCI(+) und (–)Modus. Abschlussbericht.doc Fraunhofer IVV 35 Hochleistungs-Logistik-Equipment aus PET-Mischfraktion (LogiPET) Teilvorhaben 2: Kontaminantenstatus und chemische Grundlagen zur Additivierung von PET-Mischfraktion Abbildung 4.4.711: Sreening APCI(+) von 2 PET-Granulaten, 2 PET-Compounds und PET-Neuware (von oben nach unten) 577.1 15 10 621.1 174.8 193.0 5 370.1 429.1 355.2 237.0 449.1 622.1 551.3 0 7 666.1 769.0 813.0 814.1 939.3 961.0 PET 1_03#14-27 RT : 0.14-0.28 AV: 14 NL: 8.26E7 T : + c APCI Full m s [ 100.00-1000.00] 577.1 193.0 149.0 385.0 286.9 621.1 448.1 314.9 237.0 4 663.2 346.8 664.2 495.1 551.1 2 Relative Abundance PET 1_01#15-28 RT : 0.15-0.28 AV: 14 NL: 2.19E8 T : + c APCI Full m s [ 100.00-1000.00] 448.1 19 0 100 769.0 705.4 813.1 814.1 961.1 902.2 962.6 PET 1_05#15-28 RT : 0.15-0.28 AV: 14 NL: 1.15E9 T : + c APCI Full m s [ 100.00-1000.00] 611.1 50 612.1 663.2 499.1 555.1 148.9 0 96 443.1 346.9 237.0 703.1 769.0 863.2 955.2 pet1_07#16-29 RT : 0.15-0.28 AV: 14 NL: 1.10E9 T : + c APCI Full m s [ 100.00-1000.00] 611.1 647.3 50 148.9 193.0 291.0 347.0 443.1 648.3 703.1 705.1 499.1 555.1 0 26 863.1 807.1 879.2 955.5 PET 1_09#16-29 RT : 0.15-0.28 AV: 14 NL: 3.02E8 T : + c APCI Full m s [ 100.00-1000.00] 611.2 647.3 20 663.2 499.1 10 149.0 193.0 0 100 338.2 291.0 200 300 577.1 443.1 495.1 400 500 600 863.2 664.2 704.1 700 807.2 864.2 877.2 800 955.2 900 1000 m /z Auch bei einer Verdünnung von 1:100 sind die Unterschiede im Additivstatus deutlich zu erkennen: PET 1_11#15-28 RT : 0.14-0.27 AV: 14 NL: 8.89E7 T : + c APCI Full m s [ 100.00-1000.00] 577.1 56 40 611.1 20 148.9 193.0 221.0 237.0 338.2 385.1 0 27 663.2 769.0 664.2 763.0 813.0 863.2 499.1 955.1 pet1_13#14-27 RT : 0.13-0.26 AV: 14 NL: 4.28E7 T : + c APCI Full m s [ 100.00-1000.00] 577.1 20 663.2 611.1 10 138.5 193.0 Relative Abundance 237.0 282.9 385.0 664.2 499.1 551.1 0 100 703.1 877.2 955.2 PET 1_15#15-28 RT : 0.14-0.27 AV: 14 NL: 1.60E8 T : + c APCI Full m s [ 100.00-1000.00] 611.1 577.1 50 663.2 499.1 148.9 193.0 237.0 347.0 385.0 664.2 769.0 716.9 495.1 0 63 877.2 960.9 pet1_17#17-29 RT : 0.16-0.28 AV: 13 NL: 1.01E8 T : + c APCI Full m s [ 100.00-1000.00] 611.1 647.3 663.2 577.1 703.1 40 20 769.0 813.0 499.1 149.0 193.0 704.1 705.2 769.0 495.1 385.0 443.1 221.0 0 20 877.1 955.2 pet1_19#16-28 RT : 0.16-0.28 AV: 13 NL: 3.22E7 T : + c APCI Full m s [ 100.00-1000.00] 577.2 15 479.3 10 138.6 208.8 5 0 100 200 325.2 300 369.1 611.1 497.2 663.2 664.2 385.0 400 769.0 500 600 700 800 877.4 900 955.2 1000 m /z Abschlussbericht.doc Fraunhofer IVV 36 Hochleistungs-Logistik-Equipment aus PET-Mischfraktion (LogiPET) Teilvorhaben 2: Kontaminantenstatus und chemische Grundlagen zur Additivierung von PET-Mischfraktion Berücksichtigt man die unterschiedlichen Achsenskalierungen in den unten abgebildeten Spektren mit negativen Ionisierungsmodus (gleiche Probenreihenfolge) so zeigen sich deutlich weniger Unterschiede. (Und bei 1:100 Verdünnung sind gar keine charakteristischen Unterschiede mehr erkennbar.) Abbildung 4.4.712: Weniger Empfindlichkeit beim Sreening im negativen APCI(-) Modus von 2 PET-Granulaten, 2 PET-Compounds und PET-Neuware (von oben nach unten) 121.1 2 1 209.2 401.2 313.2 893.4 387.4 288.4 165.1 0 1.8 608.0 446.5 225.2 209.1 313.1 894.4 836.3 689.5 519.3 549.2 703.5 895.4 799.9 969.9 pet1_23#14-26 RT : 0.21-0.39 AV: 13 NL: 2.00E8 T : - c APCI Ful l m s [ 100.00-1000.00] 401.1 475.2 121.0 1.0 357.2 165.1 225.1 0.5 Relative Abundance PET 1_21#15-28 RT : 0.22-0.42 AV: 14 NL: 3.36E8 T : - c APCI Ful l m s [ 100.00-1000.00] 475.3 3 893.3 402.2 549.1 607.9 689.4 836.3 877.4 723.1 0.0 91 894.3 895.4 993.0 pet1_25#15-28 RT : 0.23-0.43 AV: 14 NL: 9.90E9 T : - c APCI Ful l m s [ 100.00-1000.00] 893.6 60 877.9 40 20 0 100 164.4 121.2 836.8 205.6 313.5 409.9 473.9 549.9 718.0 625.8 689.8 723.7 826.3 895.4 991.6 pet1_27#17-29 RT : 0.25-0.44 AV: 13 NL: 1.09E10 T : - c APCI Full m s [ 100.00-1000.00] 878.0 893.5 50 164.5 206.7 0 13 894.5 718.0 205.6 313.4 410.2 473.8 513.8 625.7 689.9 719.0 723.7 837.8 895.4 957.4 pet1_29#16-29 RT : 0.24-0.42 AV: 14 NL: 1.39E9 T : - c APCI Ful l m s [ 100.00-1000.00] 893.4 10 5 689.7 717.6 205.3 164.2 121.0 0 100 221.4 200 313.2 300 409.6 400 473.7 718.6 720.5 625.7 549.5 608.3 500 600 836.5 700 894.4 895.4 971.3 800 900 1000 m /z Abschlussbericht.doc Fraunhofer IVV 37 Hochleistungs-Logistik-Equipment aus PET-Mischfraktion (LogiPET) Teilvorhaben 2: Kontaminantenstatus und chemische Grundlagen zur Additivierung von PET-Mischfraktion Daher wird exemplarisch im Folgenden das APCI(+) Übersichtsspektrum für eines der beiden nachstabilisierten Compounds dargestellt, weil es ein hervorragendes Beispiel für die Spezifität der Screening-Methode ist. IRG_040126114829 #9-75 RT: 0.24-0.93 AV: 55 NL: 7.64E7 T: + p Full m s [ 150.00-1100.00] 1067.3 100 95 90 85 80 75 70 Relative Abundance 65 60 55 50 45 40 35 30 25 499.2 611.1 20 495.2 10 5 1011.3 663.1 555.1 15 551.3 443.2 193.0 242.1 346.9 955.4 703.1 387.0 438.9 732.1 807.1 863.2 899.3 0 200 300 400 500 600 700 800 900 1000 m /z Für die detektierten Massen wurde die jeweilige Identifizierung durchgeführt. Exemplarisch ist die Zuordnung nachfolgend tabellarisch festgehalten: Abschlussbericht.doc Fraunhofer IVV 38 1100 Hochleistungs-Logistik-Equipment aus PET-Mischfraktion (LogiPET) Teilvorhaben 2: Kontaminantenstatus und chemische Grundlagen zur Additivierung von PET-Mischfraktion m/z 193 242 Strukturvorschlag Spektrum PET Monomer Lösemittel Verunreinigung IR G _ 0 4 0 1 2 6 1 4 1 0 4 8 # 2 1 3 -2 6 6 R T : 2 .6 0 -3 .2 0 T : + p F u l l m s 2 2 4 2 .3 0 @ 3 0 .0 0 [6 5 .0 0 -6 5 0 .0 0 ] AV: 5 4 N L : 6 .2 1 E 6 2 42 1 00 95 90 85 80 75 70 Relative Abundance 65 60 55 50 45 40 35 186 30 142 25 20 15 184 10 5 2 43 1 30 1 47 0 169 182 150 2 65 18 9 20 7 21 4 2 28 200 275 288 2 50 3 12 322 369 300 37 7 387 350 40 4 434 441 40 0 443 499 Fragment/Abbauprodukt weitere tert.-Butylgruppe von Irgafos P-EPQ abgespalten Fragment/Abbauprodukt von Irgafos P-EPQ IR G _0 4 01 2 61 2 02 0 8 # 2 22 -2 48 R T : 2.0 9-2 .34 AV: 2 7 N L : 3 .41 E 8 T: + p Fu ll C MP m s 4 4 99 .20 44 3 .0 0 38 7 .0 0 [1 50 .0 0-1 1 00 .00 ] MS 3 3 87 .0 100 95 90 85 MS 2 4 43 .0 80 M S4 3 1 0.9 75 70 65 MS 4 29 2 .9 Relative Abundance 60 55 50 45 40 O 35 30 25 P O 20 M S4 3 3 8.9 15 MS 1 4 99 .0 10 O MS 3 38 6 .4 MS 4 31 1 .5 5 MS 2 50 0 .0 MS 2 44 3 .9 0 200 551 2 50 300 3 50 m /z 400 45 0 5 00 550 Fragment/Abbauprodukt von oxid. Irgafos 168 O O 555 P O O Fragment/Abbauprodukt von Irgafos P-EPQ O P O O 611 IR G_ 0 4 0 1 2 6 1 1 4 8 2 9 # 2 9 2 -3 2 4 R T: 3 .6 0 -4 .0 7 AV: 3 3 N L : 7 .2 1 E 5 T: + p Fu ll C MP m s 4 6 1 1 .2 0 5 5 5 .1 0 4 9 9 .0 0 [1 8 0 .0 0 - 6 7 0 .0 0 ] Fragment/Abbauprodukt von Irgafos P-EPQ MS 3 4 9 9 .4 1 00 95 90 85 80 75 70 Relative Abundance 65 O P O 60 55 MS 2 6 1 1 .6 50 MS 2 5 5 5 .3 45 40 35 30 O 25 20 MS 4 4 4 3 .3 15 10 5 0 200 2 50 30 0 350 4 00 450 500 5 50 600 650 m /z 663 IRG_040126114829 #168-182 RT: 2.11-2.33 AV: 15 NL: 5.85E5 T: + p Full CMP m s4 663.10 607.10 551.10 [150.00-670.00] Oxid. Irgafos 168 MS3 495.0 100 MS2 550.9 MS2 607.0 95 90 85 80 75 70 Relative Abundance 65 O P O O O 60 55 50 45 MS1 663.2 40 35 30 25 20 15 MS3 617.8 10 5 MS4 195.0 200 1011 Fragment/Abbauprodukt weitere tert.-Butylgruppe von Irgafos P-EPQ abgespalten 1067 Irgafos P-EPQ 250 300 350 400 m /z 450 500 MS3 652.9 MS3 MS3 601.9 551.7 MS3 550.0 MS4 398.8 0 550 600 650 IRG_040126120208 #1-29 RT: 0.00-0.34 AV: 29 NL: 4.08E8 T: + p Full CMP m s4 1068.30 1011.30 955.30 [260.00-1100.00] MS2 1012.6 100 95 90 85 80 MS3 955.2 75 70 O P O O O P O Relative Abundance 65 O 60 MS2 1012.1 MS3 899.1 55 50 45 40 35 30 25 MS2 1067.1 20 15 MS4 843.1 10 5 MS4 786.9 MS3 MS2 954.7 956.2 MS4 823.4 MS2 1010.6 MS4 1018.8 0 800 850 900 950 1000 m /z Abschlussbericht.doc Fraunhofer IVV 39 45 1 4 50 m /z 1050 Hochleistungs-Logistik-Equipment aus PET-Mischfraktion (LogiPET) Teilvorhaben 2: Kontaminantenstatus und chemische Grundlagen zur Additivierung von PET-Mischfraktion Besonders bemerkenswert ist die Option, jedes charakteristische Fragment ggf. durch MS/MS-Fragmentierung sicher zu identifizieren. Anschließend kann die identifizierte Verunreinigung aus der selben Analysenlösung quantitativ bestimmt werden. Als Beispiel sei die quantitative Bestimmung von Irgafos 168 dargestellt: HPLC (Injektionsvolumen 20 uL; Säule SphereClone ODS 2, Fließmittel 95% Ethanol; Fluss 1 mL/min; Säulentemperatur 25 °C) mit massenspektrometrischer Detektion (LCQ Deca (Ionenfalle; Ionisierung APCI(+); Selected Ion Monitoring (SIM) m/z = 647, 663, 1067). Externe Kalibrierung. RT: 0.00 - 10.00 SM: 7G 7.11 7.23 100 7.95 8.56 NL: 5.78E6 m /z= 647.0-649.0 F: + c APCI SIM m s [ 647.00-649.00] M S pet_irgs_11 9.33 50 0 50 0 Relative Abundance NL: 7.09E6 T IC F: + c APCI SIM m s [ 647.00-649.00] M S pet_irgs_13 7.56 7.70 7.44 7.88 7.32 8.20 8.46 9.27 100 NL: 6.63E8 T IC F: + c APCI SIM m s [ 647.00-649.00] M S pet_irgs_15 RT: 8.66 MA: 9871041099 100 8.86 50 8.92 7.11 0 9.14 7.79 NL: 1.75E9 T IC F: + c APCI SIM m s [ 647.00-649.00] M S pet_irgs_17 RT: 8.82 MA: 27796447168 100 8.60 50 8.99 7.06 7.29 0 7.26 100 8.09 7.54 8.23 8.70 9.20 9.38 NL: 1.66E7 T IC F: + c APCI SIM m s [ 647.00-649.00] M S pet_irgs_19 50 0 0 1 2 3 4 5 Tim e (m in) 6 7 8 9 Die quantitative Bestimmung erfolgt durch Integration des Peaks bei 8,7 min. Ebenso wird das oxidierte Irgafos 168 (RT 5,2 min) und der Stabilisator Irgafos P-EPQ bei einer Retentionszeit von 5,9 min quantifiziert. Abschlussbericht.doc Fraunhofer IVV 40 Hochleistungs-Logistik-Equipment aus PET-Mischfraktion (LogiPET) Teilvorhaben 2: Kontaminantenstatus und chemische Grundlagen zur Additivierung von PET-Mischfraktion ox. Irgafos P-EPQ RT: 0.00 - 10.00 SM: 7G NL: 4.94E7 T IC F: + c APCI SIM m s [ 663.00-665.00, 1067.00-1069.00] M S pet_i rgs_11 RT: 5.25 MA: 423011709 100 0.21 50 0.76 2.34 1.52 2.88 3.61 6.17 6.49 4.95 4.19 0 NL: 1.47E8 T IC F: + c APCI SIM m s [ 663.00-665.00, 1067.00-1069.00] M S pet_i rgs_13 RT: 5.20 MA: 1629414065 100 50 0.06 2.31 1.65 0.94 2.54 Relative Abundance 5.98 6.35 6.78 3.57 4.10 4.48 0 NL: 1.21E10 T IC F: + c APCI SIM m s [ 663.00-665.00, 1067.00-1069.00] M S pet_i rgs_15 RT: 6.03 MA: 246437663503 100 5.83 50 0.29 0 0.83 1.38 RT: 5.24 MA: 33842519107 3.62 3.87 4.57 RT: 5.85 MA: 318544561437 2.23 2.59 100 50 6.74 NL: 1.36E10 T IC F: + c APCI SIM m s [ 663.00-665.00, 1067.00-1069.00] M S pet_i rgs_17 RT: 5.22 MA: 34017267740 0.59 0 1.48 2.02 2.51 2.79 0.15 0.55 1.11 1.41 100 1.75 2.58 3.19 3.69 6.45 6.98 4.63 3.78 3.87 4.88 5.78 5.88 5.98 NL: 1.62E8 T IC F: + c APCI SIM m s [ 663.00-665.00, 1067.00-1069.00] M S pet_i rgs_19 6.48 50 0 0 1 2 3 4 5 Tim e (m in) 6 7 8 9 Gehalt im PET [ppm] Irgafos 168 P-EPQ Compound 1 14 14.739 Compound 2 42 14.596 Mit 1,5 % sind die Compounds sehr hochdotiert nachstabilisiert worden. In den beiden Recyclaten sind dagegen keine intakten Antioxidantien zu erkennen. Auch in der jeweils unten abgebildeten Neuware sind die Stabilisatoren nicht enthalten. Dies steht im Widerspruch zu den zuerst beobachteten charakteristischen Massenspuren im Neuware-Extrakt (vgl. Screening-Modus auf Seite 30). Bei einer zweiten Messung des NeuwareExtraktes im Screening-Modus sind die Massen auch nicht mehr zu erkennen. Es handelt sich offensichtlich um eine im Analysengang verursachte Verschleppung aus den vorherigen hochdotierten Proben. Außerdem wurde im Projektzeitraum intensiv versucht, diverse Klebstoffe und Verunreinigungen aufgrund von Rest-Inhaltsstoffen (Fette, Zucker) mit diesen LC/MS-Methoden zu charakterisieren. Damit sollten ebenso wie bei den oben dargestellten Additiven die jeweils charakteristischen Massenspuren bekannt gemacht werden, so dass die Screening-Ergebnisse gezielt ausgewertet werden können. Allerdings gelang die Methodenoptimierung für die höhermolekularen Kleber und die Triglyceride sowie die anderen Naturstoffe nicht so gut wie bei den bisher dargestellten Additiven. 4.4.8 Röntgenfluoreszenz-Analyse Zur Kontrolle des PVC-Gehaltes und auch zur Überwachung der als Katalysatoren und teilweise zur Pigmentierung eingesetzten MetallAbschlussbericht.doc Fraunhofer IVV 41 Hochleistungs-Logistik-Equipment aus PET-Mischfraktion (LogiPET) Teilvorhaben 2: Kontaminantenstatus und chemische Grundlagen zur Additivierung von PET-Mischfraktion verbindungen erfolgte die Bestimmung des Elementargehaltes mittels Röntgenfluoreszenzanalyse, RFA. In folgender Abbildung ist ein typisches RFA-Ergebnis für je fünf Teilproben der beiden gelieferten PET-Mischabfälle dargestellt. Dabei sind die Elementgehalte der 3. Periode (Si-Cl) in % und die Gehalte von Kalium bis Uran in ppm angegeben. (Der erhöhte Lanthan- und Cer-Gehalt ist als Kalibrationsfehler zu erklären). Sehr deutlich sind die Titan(dioxid)-Additivierung (opake PET-Materialen) und Antimon (Sb)Katalysatoren in den PET-Abfällen zu erkennen. Abbildung 4.4.81: Elementarzusammensetzung von 2 PET-Mischabfällen; 10 verschiedene Teil-Chargen S1-1 250 S1-2 200 S1-3 S1-4 150 S1-5 100 S2-1 S2-2 50 S2-3 S2-4 U Pb W Ce Cs Sb Cd Nb Sr Se Ga Ni Mn Ti Cl Si Na 0 S2-5 Bemerkenswert ist, dass der Cl-Gehalt von 30-120 ppm schwankt und auch der Ti-Gehalt zwischen 150 und 2100 ppm (Mittelwert 1000 ppm) liegt. In Relation dazu zeigten frühere Messungen an gemischten PET-Flaschenabfällen Cl-Gehalte unter der NWG (hier 0,003) und nur ein Zehntel Titangehalt. Anhand der RFA-Ergebnisse für die ersten 6 Remaplan-Materialien und den daraus jeweils erzeugten Prüfplatten lassen sich vor allem zwei Ergebnisse exemplarisch zeigen: 1. Die Inhomogenität der Input-Materialien führt zu großer Streuung der Ergebnisse bei den Dreifachbestimmungen. 2. Die thermoplastisch verarbeiteten Platten sind hinsichtlich Zusammensetzung homogener. Anhand typischer Elemente ist die Additivierung beim Recycling gut zu erkennen; z.B. erhöhter Ti-Gehalt durch Weißpigment (TiO2). Die Chlorgehalte sind für eine thermoplastische Verarbeitung mit über 150 ppm fast immer zu hoch. Abschlussbericht.doc Fraunhofer IVV 42 Hochleistungs-Logistik-Equipment aus PET-Mischfraktion (LogiPET) Teilvorhaben 2: Kontaminantenstatus und chemische Grundlagen zur Additivierung von PET-Mischfraktion Abbildung 4.4.82: Inhomogene Elementarzusammensetzung von PET-Mischabfall, Dreifachbestimmung von Input 187 und hergestellter Testplatte Mittelwerte Granulat #187 mit Min/Max 600 500 ppm 400 300 200 100 0 Na Al Si Cl Ca Ti Fe Co Zn Ag Sb Ba Co Zn Ag Sb Ba Element Mittelwert PLATTE #187 mit Min/Max 600 500 ppm 400 300 200 100 0 Na Al Si Cl Ca Ti Fe Element Abbildung 4.4.83: Vergleich der Elementarzusammensetzung von PET-Mischabfällen (rechte Balken) und jeweils daraus hergestellten Testplatten (linke Balken) Zusammensetzung #187 600 500 ppm 400 #187 Platte 300 #187 Granulat 200 100 0 Na Al Si Cl Ca Ti Fe Co Zn Ag Sb Ba Element TiO2-Additivierung im Produkt Abschlussbericht.doc Fraunhofer IVV 43 Hochleistungs-Logistik-Equipment aus PET-Mischfraktion (LogiPET) Teilvorhaben 2: Kontaminantenstatus und chemische Grundlagen zur Additivierung von PET-Mischfraktion Zusammensetzung #215 4500 4000 3500 3000 2500 ppm #215 Platte #215 Granulat 2000 1500 1000 500 0 Na Al Si Cl Ca Ti Fe Co Zn Ag Sb Ba Element Aluminium-Schnipsel im Input Zusammensetzung #225 600 500 ppm 400 #225 Platte 300 #225 Granulat 200 100 0 Na Al Si Cl Ca Ti Fe Co Zn Ag Sb Ba Element TiO2-Additivierung im Produkt, Chlorgehalt mit unter 50 ppm o.k. Z u s a mme n s e t z u n g # 2 2 7 18 00 16 00 14 00 12 00 10 00 #2 2 7 Plat t e #2 2 7 Granulat 8 00 6 00 4 00 2 00 0 Na Al Si Cl Ca Ti Fe Co Zn Ag Sb Ba E le me n t Hoher TiO2-Gehalt im Input Abschlussbericht.doc Fraunhofer IVV 44 Hochleistungs-Logistik-Equipment aus PET-Mischfraktion (LogiPET) Teilvorhaben 2: Kontaminantenstatus und chemische Grundlagen zur Additivierung von PET-Mischfraktion Z u s a mme n s e t z u n g # 2 3 1 700 600 500 400 # 23 1 Plat t e # 23 1 Granulat 300 200 10 0 0 Na Al Si Cl Ca Ti Fe Co Zn Ag Sb Ba E le me n t TiO2-Additivierung im Produkt Z u s a mme n s e t z u n # 2 4 6 2000 18 0 0 16 0 0 14 0 0 12 0 0 #2 4 6 Plat t e 10 0 0 #2 4 6 Granulat 800 600 400 200 0 Na Al Si Cl Ca Ti Fe Co Zn Ag Sb Ba E leme n t Hoher TiO2-Gehalt im Input, trotzdem zusätzliche TiO2-Additivierung im Produkt Die kritisch hohen Chlorgehalte sollten Anlass sein, die einzelnen CompoundBestandteile auf möglichen Chloreintrag zu überprüfen. Da mittlerweile im Vorhaben jedoch andere Compounds verwendet werden, haben andere Fragestellungen höhere Priorität. Neben den RFA-Messungen erfolgte die Bestimmung der Feuchtigkeit mittels BMA 600: Einwaage Gesamt Oberflächen Probe Proben (mg) in % in µg in % in µg in % in µg 187 132,2 0,428 565,4 0,150 197,8 0,278 367,7 215 156,1 0,427 666,2 0,145 225,7 0,282 440,6 225 227 125,5 112,3 0,451 0,458 565,9 513,8 0,097 0,131 121,1 147,6 0,355 0,326 444,9 366,2 231 246 108,3 152,7 0,360 0,354 389,4 540,0 0,161 0,062 174,8 94,3 0,192 0,292 214,6 445,7 3187 101,5 0,378 383,3 0,118 119,5 0,260 268,8 3215 3225 116,2 119,2 0,363 0,430 422,2 512,0 0,114 0,130 132,4 155,3 0,249 0,299 289,8 356,7 3227 3231 123,4 121 0,388 0,311 497,0 376,0 0,111 0,068 137,0 82,0 0,277 0,243 342,0 294,0 3246 134,6 0,346 466,1 0,104 139,8 0,242 326,6 Abschlussbericht.doc Fraunhofer IVV 45 Hochleistungs-Logistik-Equipment aus PET-Mischfraktion (LogiPET) Teilvorhaben 2: Kontaminantenstatus und chemische Grundlagen zur Additivierung von PET-Mischfraktion Sehr auffällig an diesem Ergebnis ist die relativ geringe Streubreite der Messwerte. Es wird vermutet, dass die Proben bedingt durch die längere Vorlagerung sich in der Feuchte an die Umgebung anpassen konnten. Hier müssen künftige Messungen unmittelbar vor und nach der Verarbeitung erfolgen. Abschlussbericht.doc Fraunhofer IVV 46 Hochleistungs-Logistik-Equipment aus PET-Mischfraktion (LogiPET) Teilvorhaben 2: Kontaminantenstatus und chemische Grundlagen zur Additivierung von PET-Mischfraktion 4.4.9 Bewertung der optischen Eigenschaften Zur Bewertung der optischen Eigenschaften wurde eine lösemittelbasierte UVVis-Spektroskopie herangezogen. Die elegante und einfache Bewertungsmethode basiert auf der optischen Vermessung von 10 %igen PET-Lösungen. Bei transparenten PET-Materialien entstehen transparente Lösungen. Außerdem wurde im Projekt zu den hier dokumentierten Messungen die Stabilität der Farbbatches im gewählten Lösemittelgemisch nochmals über einen längeren Zeitraum überprüft und bestätigt gefunden. Mit dieser Methode besteht die Möglichkeit der subjektiven und quantitativen (UV-Vis-Bestimmung) Bewertung von Farbe und Trübung. Nachfolgend sind die Lösungen verschiedener PET-Abfälle und Recyclate dargestellt: Abbildung 4.4.91: Vergleich der optischen Qualitäten verschiedener PET-Mischabfälle gewaschener klarer Mehrweg-Shredder Recyclat A Rec. B Rec. C Abschlussbericht.doc Abfall: Flaschen bunt bunt-Misch 2 bunt-Abfälle opak Fraunhofer IVV 47 Hochleistungs-Logistik-Equipment aus PET-Mischfraktion (LogiPET) Teilvorhaben 2: Kontaminantenstatus und chemische Grundlagen zur Additivierung von PET-Mischfraktion Als Referenz sind in der unteren Abbildung farbloser Mehrweg-Shredder und drei konventionelle Recyclate dargestellt. Anhand der trüben und gefärbten PET-Abfälle sind die Vorteile der Methode auch als Bewertungswerkzeug für mögliche Prozessoptimierungen beispielsweise der einzelnen Waschstufen deutlich erkennbar. Bei den folgenden UV-Vis-Spektren handelt es sich um die Lösungen von PETNeuware und von den zwei extern konventionell recycelten PET-Recyclaten aus aufbereitetem farblosen PET-Mehrwegflaschen-Shredder: Abbildung 4.4.92: Quantitative UV-Vis-Spektroskopie zur Bewertung der optischen Qualitäten verschiedener PET-Mischabfälle in Relation zur Neuware 1 0,9 Abs o r b tio n 0,8 0,7 100% PET-Rec y c lat B 0,6 100% PET-Rec y c lat A 0,5 V irgin 0,4 0,3 0,2 0,1 0 300 350 400 450 500 We lle n läng e [nm ] Abschlussbericht.doc Fraunhofer IVV 48 Hochleistungs-Logistik-Equipment aus PET-Mischfraktion (LogiPET) Teilvorhaben 2: Kontaminantenstatus und chemische Grundlagen zur Additivierung von PET-Mischfraktion 4.5 Analytisch gestützte Prozessoptimierungen im Teilvorhaben 2 Im Projektverlauf wurde außerdem eine Vielzahl weiterer PET-Mischabfälle (siehe folgende Abbildungen) mit den entwickelten Analysenmethoden erfolgreich beurteilt. Auf Basis der Ergebnisse erscheint es derzeit sogar möglich, mittels des vom Fraunhofer-IVV entwickelten lösemittelbasierten werkstofflichen PET-Recyclingverfahrens die Misch-Abfälle für den Wiedereinsatz als hochfeste Fasern zu recyclieren. Die nachfolgenden Lösungen zeigen hervorragend den Reinigungserfolg des IVV-Verfahrens mit dem links abgebildeten verschmutzten PET-Misch-inputs: Während selbst eine Aktivkohlefiltration (rechts) und Anschwemmfiltration mit Kieselgur (mitte) nicht zu hochreinen PET-Recyclatlösungen führen, so gelingt dies mit dem Umlösverfahren des Fraunhofer-IVV. Das Recyclat (linkes Fläschchen) zeigt gute optische Eigenschaften und die Molmasse ist weitestgehend erhalten. Ein aktuelles Beispiel für die erfolgreiche Anwendung der entwickelten Analysenmethoden ist stark verdreckter Abfall von PET-Softdrink-Flaschen. Hier sind nachfolgend einige typische Input-Qualitäten dargestellt: Abschlussbericht.doc Fraunhofer IVV 49 Hochleistungs-Logistik-Equipment aus PET-Mischfraktion (LogiPET) Teilvorhaben 2: Kontaminantenstatus und chemische Grundlagen zur Additivierung von PET-Mischfraktion Das Material wurde einer konventionellen Friktionswäsche und SchwimmSink-Trennung unterzogen: Polyolefin-Fraktion (Verschlüsse+Label) gewaschenes PET-Mahlgut Es ist gut zu erkennen, dass die Qualität des gewaschenen Mahlgutes aufgrund zu großer Restverschmutzungen noch nicht zufriedenstellend war. Nach einer erfolgreichen Bewertung mittels des entwickelten analytischen Kontaminaten-Screenings wurde der Waschprozess mit Erfolg verbessert. Anschließend konnte eine signifikant bessere Qualität erzeugt werden: Um die Qualitätsverbesserungen auch in einem extrudierten, d.h. verarbeiteten PET-Schmelzstrang bewerten zu können, wurden am Fraunhofer-IVV kurze MFI-Stränge angefertigt. Deutlich erkennt man nachfolgend die wesentliche Qualitätssteigerung zwischen der gewaschenen Ausgangsqualität (links), Zwischenprodukten während der Optimierung Abschlussbericht.doc Fraunhofer IVV 50 Hochleistungs-Logistik-Equipment aus PET-Mischfraktion (LogiPET) Teilvorhaben 2: Kontaminantenstatus und chemische Grundlagen zur Additivierung von PET-Mischfraktion (mitte) und der letztendlich erreichten verbesserten Qualität (rechts). Dabei ist herauszustellen, dass alle Materialien aus der gleichen verdreckten Inputqualität (vgl. die beiden Abbildungen auf der vorigen Seite) produziert worden sind: Bezüglich des von PET-Recyclern (europäischer Dachverband PETCORE) oftmals befürchteten negativen Einflusses der Schmelz-Klebstoffe wurde im Projektverlauf eine aktuelle Studie im Auftrag vom PETCORE und des europäischen Industrieverbandes Klebstoffe (FEICA) am Institut PTI-Europe durchgeführt. Die Ergebnisse dieser Studie wurden vom Industrieverband Klebstoffe als sehr positiv bewertet. „Es sei kein störender Einfluss auf die Verfärbung von PET-Recyclat festgestellt worden. Parallel wurde eine gravimetrische Methode zur heiß-Laugen-Abwaschbarkeit publiziert; vgl.: http://www.klebstoffe.com/index_02.htm unter Publikationen die „Prüfmethode zur Ablösbarkeit von Hot Melt Etikettierklebstoffen von PETFlaschen“. Die Ergebnisse diese Studie scheinen im Gegensatz zu praktischen Erfahrungen von mittelständischen PET-Recyclern und eigenen Messungen am Fraunhofer-IVV zu stehen. Diese scheinbare Diskrepanz konnte bis zum Laufzeitende des Teilvorhabens nicht aufgeklärt werden. Es soll daher zum Teilprojektende festgehalten werden, dass diese gegensätzlichen Untersuchungsergebnisse bezüglich negativer Klebstoffeinfluss bestehen und als mögliche Ursache für diese Diskrepanz eventuell unterschiedliche Klebstoff-Systeme und Aufbereitungsverfahren beurteilt worden sind. Abschlussbericht.doc Fraunhofer IVV 51 Hochleistungs-Logistik-Equipment aus PET-Mischfraktion (LogiPET) Teilvorhaben 2: Kontaminantenstatus und chemische Grundlagen zur Additivierung von PET-Mischfraktion 5 Einhalten von Zeit- und Kostenplan Als Laufzeit für das Verbundvorhaben waren drei Jahre konzipiert. Der Projektablauf, die einzelnen Aufgaben und die Meilensteine sind quartalsweise im Kapitel 3 zusammengestellt: Die Projektarbeiten im Teilvorhaben 2 verliefen planmäßig. Im November 2002 hatte der maßgeblich am Projekt beteiligte Industriepartner, die Fa. Remaplan Insolvenz angemeldet. Dies wurde dem das Teilvorhaben 2 bearbeitenden Fraunhofer-IVV erst Ende Januar 2003 mitgeteilt. Daher hatten sich die Aussichten für die Zielerreichung zunächst geändert. Mittlerweile ist es den beiden Fraunhofer-Instituten in Zusammenarbeit und enger Abstimmung mit dem Projektträger gelungen, mit der Firma Leistritz AG, Nürnberg ein sehr attraktiven neuen Projektpartner zu gewinnen. Damit sowie den vielversprechenden bisherigen Ergebnissen ist es sehr aussichtsreich, den Zuwendungszweck deutlich besser als geplant erfüllen zu können, weil die neue Struktur des Projektkonsortiums den Projekterfolg auf eine breitere Basis stellen wird. Jedoch ergab sich dadurch seit dem 1. Halbjahr 2003 gegenüber der ursprünglichen Zeitplanung aufgrund der Verzögerungen bei der Modifikation und Teil-Neukonzeption des Verbundvorhabens ein etwa viermonatiger Verzug. Deshalb wurde für das Teilvorhaben 2 von der bearbeitenden Stelle, das Fraunhofer-IVV, eine kostenneutrale Laufzeitverlängerung bis Jahresende 2005 beantragt. Diese Laufzeitverlängerung ist vom Projektträger bewilligt und vom Fraunhofer-IVV eingehalten worden. Im Projektverlauf hat sich der beantragte und bewilligte Kostenplan für das Teilvorhaben 2 nicht geändert. Abschlussbericht.doc Fraunhofer IVV 52 Hochleistungs-Logistik-Equipment aus PET-Mischfraktion (LogiPET) Teilvorhaben 2: Kontaminantenstatus und chemische Grundlagen zur Additivierung von PET-Mischfraktion 6 Umsetzung der Projektergebnisse: Verwertungsplan Zur beabsichtigten Umsetzung der Projektergebnisse wurde der im Antrag von den Forschungspartnern dargestellte Verwertungsplan im Verlauf des Vorhabens ständig aktualisiert und an den jeweils vorliegenden Ergebnisstand angepasst. 6.1 Behandlung von Erfindungen und deren Verwertung Die FhG verwertet als gemeinnützige Forschungseinrichtung und in Übereinstimmung mit den Satzungszwecken (Auftragsforschung, Technologietransfer) ihre Ergebnisse nicht unmittelbar. Projektergebnisse des Instituts dienen als Grundlage für weitere Forschungsprojekte und werden im übrigen mittelbar durch Lizenzvergabe an Dritte genutzt und verwertet. Die in öffentlichen Forschungsprojekten erarbeiteten Ergebnisse sind für das Institut ein wichtiger Zwischenschritt auf dem Weg von grundlagenorientierten Arbeiten zur konkreten Umsetzung in die Praxis (Technologietransfer). Gerade diese Ergebnisse bilden die Basis für weitere Aufträge aus der Wirtschaft zur konkreten Umsetzung in neue Produkte oder Verfahren. Die FhG verfolgt eine aktive Patentpolitik und meldet schutzrechtsfähige Ergebnisse im Rahmen der rechtlichen Möglichkeiten und der wirtschaftlichen Vertretbarkeit national und gegebenenfalls auch international an. Erteilte Schutzrechte werden als Akquisitionspotential für zukünftige Aufträge aufrechterhalten, solange dies sinnvoll erscheint. Daneben dienen die Ergebnisse der Weiterführung der Forschungsaktivitäten des Instituts auf dem Gebiet des Kunststoffrecyclings und werden als AltKnow-how und Alt-Schutzrechte die Grundlage für sich anschließende Industrieprojekte und damit auch die Grundlage einer Verwertung durch die Vertragspartner des Instituts bilden. Darüber hinaus werden bei Bedarf Lizenzen an interessierte Dritte ohne Projektbezug eingeräumt, wie dies die Zuwendungsbedingungen ohnehin vorsehen. Die Lizenzvergabe durch die Fraunhofer-Gesellschaft richtet sich grundsätzlich überwiegend an nationale Vertragspartner des Instituts und dabei wiederum vor allem an kleine und mittlere Unternehmen, mit denen das Institut regelmäßig zusammenarbeitet. In Kooperation mit der Fraunhofer-Patentstelle für die deutsche Forschung in München wurde intensiv geprüft, ob die methodisch analytischen Arbeiten, als wesentliche Projektergebnisse zum Patent angemeldet werden können. Dies ist jedoch leider nicht der Fall, da einerseits die Analysenmethoden auf bekannte Hardware zurückgreifen und andererseits die entwickelten Methodenparameter an sich nicht patentierbar sind. Abschlussbericht.doc Fraunhofer IVV 53 Hochleistungs-Logistik-Equipment aus PET-Mischfraktion (LogiPET) Teilvorhaben 2: Kontaminantenstatus und chemische Grundlagen zur Additivierung von PET-Mischfraktion 6.2 Wirtschaftliche Erfolgsaussichten Mit den Ergebnissen des beantragten BMBF-Projektes wird ein stärkerer Einsatz von PET-Abfällen zum hochwertigen werkstofflichen Recycling forciert. Dies ist aufgrund der ökonomischen und ökologischen Vorteile der PET-Flasche aus Sicht eines integrierten Umweltschutzes im Lebensmittelverpackungsbereich erstrebenswert. In enger Kooperation mit der beteiligten Industriefirma wurde ein hochwertiges Recyclingverfahren entwickelt und im parallelen Teilvorhaben am Fraunhofer-ICT umgesetzt. Mittels chemischer Analyse und Ermittlung markrelevanter Werkstoff-Kennwerte für PET-Recyclate wurden die materialtechnischen und verfahrenstechnischen Möglichkeiten zur Weiterentwicklung der Einsatzmöglichkeiten der PET-Recyclate bewertet. Dieser wichtige Nutzen betrifft nicht nur die Kunststoff- und Verpackungsindustrie am Standort Deutschland, sondern auch die Getränkeabfüller und Maschinenbauunternehmen der Kunststoffbranche, sowie diverse Kunststoffverwerter, Recycler und die relevanten Verfahrenstechnik- und Anlagenbauunternehmen. Diese Firmengruppen repräsentieren in Deutschland einen sehr großen Markt von etwa 45 Mrd. DM Umsatz. Das große wirtschaftliche Entwicklungspotentials wird damit offensichtlich. Auf Basis der erwarteten ICT-Teilprojektergebnisse erscheinen Gespräche mit Anlagenbauunternehmen zur Präzisierung des Geschäftsplans sinnvoll. Dann sollen belastbare Präsentationsunterlagen für die Vorstellung der entwickelten Technik vor potentiellen Investoren erstellt werden. In Anbetracht des attraktiven bisherigen Ergebnisstandes aber auch der im anderen Teilprojekt noch ausstehenden apparativen Optimierung wird seitens des Fraunhofer-IVV eine Entscheidung der potentiellen Investoren zur Fortführung der Arbeiten in Richtung industrielle Anlagenrealisierung frühestens in 2008 erwartet. Ursprünglich war die direkte unmittelbare Fortführung der Arbeiten nach Projektende beabsichtigt, weil sich im Projektverlauf die funktionalen und wirtschaftlichen Vorteile des entwickelten Verfahrens gegenüber denkbaren alternativen Konkurrenzlösungen (z.B. thermische Nutzung der Abfälle) so herausragend abzeichneten. Diese Vorteile unterstützen sowohl die Entsorgungswirtschaft, den Maschinen- und Anlagenbau als auch die Getränke abfüllenden Unternehmen bei der ökologisch vorteilhaften Substitution der Glas- durch die PET-Flasche und stellen damit einen besonderen Nutzen für sämtliche o.g. beteiligten Anwendergruppen und industrien am Standort Deutschland dar. Bedingt durch die derzeitig unsichere Situation zur Zukunft des Dualen Systems Deutschland und zur Entwicklung der PET-Abfallströme (starke Veränderungen hinsichtlich Qualität und Quantität durch Einwegpfand und geplante Novellierung der Verpackungsverordnung) besteht seitens der Investoren aktuell aber keine ausreichende Materialsicherheit, so dass heute die Umsetzungs- und Transferstrategien eher mittelfristig zielen. Abschlussbericht.doc Fraunhofer IVV 54 Hochleistungs-Logistik-Equipment aus PET-Mischfraktion (LogiPET) Teilvorhaben 2: Kontaminantenstatus und chemische Grundlagen zur Additivierung von PET-Mischfraktion 6.3 Wissenschaftliche und/oder technische Erfolgsaussichten Neben den o.g. wirtschaftlichen Erfolgsaussichten wird die wissenschaftliche Basis zur Entwicklung von Kunststoffrecyclingverfahren gestärkt. Der heutige Stand des Wissens belegt die Erfolgsträchtigkeit des Verfahrenskonzepts. Gleichzeitig wird deutlich, dass umfangreiche experimentelle und konzeptionelle Fragen noch nicht bzw. noch nicht hinreichend geklärt worden sind. Der Fokus dieses Vorhabens auf eine auch wirtschaftlich sehr aktuelle und auf Lösung drängende Abfallfraktion erzeugt im positiven Sinne einen hohen Erfolgsdruck. Wenn es gelingt, in Kooperation mit dem eingebundenen Unternehmen des Maschinenbaus und mit einem interessierten Investor das Verfahren großtechnisch ab dem übernächsten Jahr zu realisieren, so wird mit dieser ersten Produktionsanlage des innovativen Recyclingverfahrens auch die Verfahrensadaption für andere Kunststoffabfälle, wie beispielsweise die kontaminierten überwiegend flammgeschützten Kunststoffabfälle aus Elektroaltgeräten (vor dem Hintergrund der europäischen WEEE-Richtlinie eine drängende Aufgabe) wahrscheinlicher. Hierbei sowie bei der Anpassung der Analysenverfahren auf andere kunststoffhaltige Abfallströme und deren jeweils spezifische Aufgabenstellungen erscheint auch die Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen, Firmen, Forschungsstellen bilateral oder konsortial in Netzwerken aussichtsreich. Das Zukunftspotential liegt auf der Hand: Durch das planvolle strukturierte Vorgehen im Projekt können nun die entstandenen Ergebnisse auf neue Systeme und Abfallfraktionen übertragen und aufgrund der Gemeinsamkeiten innerhalb der Polymersysteme (jeweilige Wirkung von Additiven und Kontaminanten) eine große Planungssicherheit für neue Problemstellungen erreicht werden. Dies bewirkt für neue Problemstellungen kurze Bearbeitungszeiten und niedrige Entwicklungskosten. Insbesondere die eingesetzten analytischen Verfahren und die überwiegend neu entwickelten Bewertungsmethoden zur Reinigungseffizienz von Kunststoffrecyclingverfahren können vielfältig in anderer Weise, z.B. für öffentliche Aufgaben im Bereich des Verbraucherschutzes und in anderen Projekt-Netzwerken genutzt werden. Abschlussbericht.doc Fraunhofer IVV 55 Hochleistungs-Logistik-Equipment aus PET-Mischfraktion (LogiPET) Teilvorhaben 2: Kontaminantenstatus und chemische Grundlagen zur Additivierung von PET-Mischfraktion 6.4 Wissenschaftliche und wirtschaftliche Anschlussfähigkeit In enger Kooperation mit dem Industrieunternehmen wurden Möglichkeiten aufgezeigt und Maßnahmen zur wirtschaftlichen Qualitätsoptimierung entwickelt und auch auf Basis der wissenschaftlichen Daten die Potentiale eines qualitätsgesicherten PET-Recyclings für verunreinigte Misch-Abfälle aufgezeigt. Im wissenschaftlichen Bereich wurden und werden die Projektergebnisse durch Präsentationen auf Konferenzen, Messen und Tagungen, sowie durch wissenschaftliche Publikation und technische Beiträge in Fachzeitschriften verwertet. Entsprechend dem sehr großen Wachstum des PET-Marktes mit zweistelligen Zuwachsraten wächst die post-consumer-PET Fraktion, mit stark steigender Tendenz. Da die bisherigen am Markt oder in der Piloterprobung befindlichen Verfahren keine qualitativ hochwertige Verwertung für diese PET-Abfälle leisten, bestehen gute Chancen die Entwicklungsergebnisse mit der nachfolgenden Produktionsanlage direkt am Markt umzusetzen. Nachdem im Rahmen des derzeit noch laufenden ICT-Teilvorhabens die Verfahrensentwicklung bis in den technisch relevanten, Scale-up-fähigen Maßstab geleistet wird, stehen dann zwei nächste Aufgabenstellungen prioritär an: Erstens die o.g. Erstellung des Geschäftsplans und zweitens die Absicherung der entwickelten Datenbasis durch weitere kleintechnische Musterproduktionen mit variablen Input-Qualitäten unter gezielter Variation der optimierten Prozessparameter. Dabei dienen diese erneuten Musterproduktionen vor allem dazu, die Investitionssicherheit zu erhöhen. Die wirtschaftliche Anschlussfähigkeit des Vorhabens ist durch den Industriepartner und seine vielfältigen Kunden garantiert, die im Zuge des Realisierungsplans des Projekts maßgeblich mitwirken. Die wissenschaftlichen Anschlussfähigkeit wird durch die nachhaltige Beschäftigung der beiden beteiligten Fraunhofer-Institute mit dem Forschungsthema in ihren jeweiligen Geschäftsfeldern dokumentiert und gesichert. In 2007 ist geplant, die entwickelte LC/MS-Kopplung als einfache Methode zur produktionsbegleitenden Qualitätssicherung weiterzuentwickeln und ein geeignetes instrumentelles Gerätekonzept dafür aufzubauen und mit diversen PET-Proben aus der Praxis kritisch zu evaluieren. Dies würde eine hervorragende Ergänzung zum mittlerweile im PET-Recycling etablierten „Challenge-Test“ des Fraunhofer-IVV darstellen. Daher soll das innovative QS-Konzept im Erfolgsfall ebenso in den wissenschaftlichen und allgemeinverständlichen Fachzeitschriften einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Abschlussbericht.doc Fraunhofer IVV 56 Hochleistungs-Logistik-Equipment aus PET-Mischfraktion (LogiPET) Teilvorhaben 2: Kontaminantenstatus und chemische Grundlagen zur Additivierung von PET-Mischfraktion 6.5 Umweltentlastende Effekte und Wirtschaftlichkeit Zusammenfassend wird festgehalten: Werkstoffliche Recyclingverfahren von PET, die Verwertungsprodukte erzeugen, durch die primäres PET ersetzt werden kann, leisten einen etwa 4-fach höheren Beitrag zur Ressourceneinsparung als die rohstoffliche oder energetische Verwertung von PET. Da angestrebt wird, mit den hergestellten Recyclaten erneut Logistikprodukte zu produzieren, wird das PET-Recycling-Szenario hinsichtlich Realisierung der Ressourceneinsparung noch attraktiver, weil aufgrund des großen Marktwachstums bei PET-Verpackungen keine Sättigung hinsichtlich Recyclateinsatz (wie bei PET-Faseranwendungen derzeit bereits absehbar) zu befürchten ist. Im Detail wurde für das zusammengefasste Ergebnis folgende Datenlage verwendet: Bei dem innovativen Recyclingverfahren werden die polymeren PET-Makromoleküle nicht abgebaut (wie bei den Solvolyse-Verfahren), sondern als Kunststoff-Bausteine durch Readditivierung veredelt und in der Sekundäranwendung erneut genutzt. Die bei der Polymersynthese aufgewendete Energie und die eingesetzten Rohstoffe (Polykondensation des Glykols mit der Terephthalsäure) werden durch Einsatz des am Fraunhofer-ICT umgesetzten werkstofflichen Recyclingverfahrens erhalten. Das Fraunhofer-IVV veröffentlichte eine Studie über die Verwertung von Kunststoffabfällen aus Verkaufsverpackungen, die aus haushaltsnahen Sammlungen der Duales System Deutschland (DSD) AG stammen. Die Studie ist in den LCA-Documents des ecomed-Verlags erschienen unter dem Titel „Recycling and Recovery of Plastics from Packagings in Domestic Waste: LCAType Analysis of Different Strategies“. Um die Umweltauswirkungen verschiedener Verwertungswege zu beurteilen, wurden die werkstoffliche Verwertung zu unterschiedlichen Produkten sowie die rohstoffliche und energetische Verwertung in verschiedenen Verfahren bilanziert und verglichen. Die Verwertungswege beinhalten die Erfassung in Verbrauchernähe, die erforderlichen Transporte, die Sortierung, die Aufbereitung für die verschiedenen Anwendungen sowie die Verwertung bis zur Herstellung nutzbarer Produkte. Zu ausgewählten Einsatzbedingungen wurden Szenarien gerechnet und die Einflüsse auf die abgebildeten Umweltlasten bestimmt. Internationale Fachexperten haben die Studie in einem Review-Prozess nach DIN ISO 14040 begutachtet. Die Publikation enthält die Beschreibung der untersuchten Systeme, die methodische Vorgehensweise, die Ergebnisse, das Gutachten des Reviews und in einem ausführlichen Anhang die Beschreibung der verwendeten Datenbasis. Als ein zusammenfassendes Ergebnis wird dort festgehalten: Werkstoffliche Recyclingverfahren von PET, die Verwertungsprodukte erzeugen, durch die primäres PET ersetzt werden kann, leisten einen etwa 4-fach höheren Beitrag zur Ressourceneinsparung als die rohstoffliche oder energetische Verwertung von PET. Abschlussbericht.doc Fraunhofer IVV 57 Hochleistungs-Logistik-Equipment aus PET-Mischfraktion (LogiPET) Teilvorhaben 2: Kontaminantenstatus und chemische Grundlagen zur Additivierung von PET-Mischfraktion Um die Umweltentlastung durch den neuentwickelten Recyclingprozess quantitativ abschätzen zu können, wurde die für den Recyclingprozess erforderliche Konversionsenergie der Energie zur Herstellung von Neuware abzgl. der thermischen Nutzenergie der PET-Fraktion gegenübergestellt. Dieser Energie-Vergleich hat sich in allen bisherigen systemanalytischen Vergleichen von Recyclingverfahren gegenüber der Neuwareproduktion als der wesentliche Parameter zur Einschätzung der ökologischen Vorteilhaftigkeit herausgestellt und wird daher im Folgenden auf Basis der Massen- und Energiebilanzierung diskutiert. Demgegenüber werden andere Wirkungskategorien und die um ein bis zwei Einheiten kleineren energetischen Auswirkungen von geringen Verlusten an Prozesschemikalien und des Energieverbrauchs zur Entsorgung der anfallender Reststoffe in beiden Szenarien vernachlässigt. Der nutzbare Heizwert von PET-Abfällen beträgt 23 MJ/kg (Quelle: http://www.apme.org/media/public_documents/20010817_103244/incinerati on.pdf). Obwohl die Energieauskupplung bei den thermischen Abfallbehandlungsprozessen nur unvollständig ist, kann maximal dieser Wert als Gutschrift von dem aufzuwendenden Energiebedarf zur Produktion von Neuware-PET abgezogen werden. Gemäß APME-Studie beträgt der Rohenergiebedarf für die Produktion von 1 kg Flaschen-PET etwa 80 MJ/kg (Quelle: ECO-PROFILES of the European plastics industry - POLYETHYLENE TEREPHTHALATE by I. Boustead, siehe http://www.apme.org). Es verbleibt ein netto-Energieaufwand von mindestens 57 MJ für die Produktion von einem kg Neuware-PET. Stellt man diesen 57 MJ/kg die anhand der bisher ermittelten und teilweise aus abgeschätzten Energie- und Massenströme kalkulierten 1,5 MJ/kg als Energiebedarf für den Recyclingprozess gegenüber, so ergibt sich selbst bei einer theoretischen Verdopplung des Recycling-Energiebedarfs (Berücksichtigung des vergleichbaren Primärenergiebedarfs für den thermischen und elektrischen Prozess-Energiebedarf) ein Faktor von etwa 20. Dabei hängen die jeweiligen Wirkungsgrade und letztendlich auch die Kosten für den Energiebedarf sehr stark von der endgültigen Realisierung der Anlage ab (Standort, Einbindung in andere Industrieanlagen, Verfügbarkeit von Wärmeträgern, Dampf) und wurden in der hier vorliegenden Betrachtung sehr konservativ angesetzt. Zusammengefasst bestätigt sich mit dem wesentlich geringeren Energiebedarf für den Recyclingprozess (nur 5 % der Neuwareproduktion), die ökologische Vorteilhaftigkeit auf eindrucksvolle Weise. Abschlussbericht.doc Fraunhofer IVV 58 Hochleistungs-Logistik-Equipment aus PET-Mischfraktion (LogiPET) Teilvorhaben 2: Kontaminantenstatus und chemische Grundlagen zur Additivierung von PET-Mischfraktion Dadurch vereinigt das angestrebte Verfahren auf wirtschaftliche Weise enorme Robustheit gegenüber Verschmutzungen mit günstiger Ressourceneffizienz, so dass die Wirtschaftlichkeit des Gesamtverfahrens nach Abschluss der Verfahrens-Entwicklungsarbeiten im noch laufenden Teilvorhaben 1 voraussichtlich gegeben sein wird. 7 Unterschrift Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung Freising, 23.10.06 Dr. Andreas Mäurer Abschlussbericht.doc Fraunhofer IVV 59