3. Irland - Odyssee Wohnmobilreisen
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3. Irland - Odyssee Wohnmobilreisen
Reisetagebuch Irland 3. Ab 21.April 2009 durch Irland Heute sind wir schon drei Tage in Irland und es wird Zeit meine ersten Eindrücke festzuhalten. Freitag, 24. Apr. 2009 Am Dienstag sind wir mit der vorgebuchten Fähre von Frankreich, Cherbourg nach Roslare Irland übergesetzt. An Bord werden als erstes die Uhren wieder 1 Std. zurückgestellt, denn schon in Frankreich haben wir gesehen, daß wir so weit westlich abends wesentlich länger hell ist, ein Umstellen der Zeit, also unnötig. Unser Schiff die „Oskar Wild“- irischer Dichter – ist riesig, 10 Etagen hoch. Die unteren 3 Decks schlucken endlose Fahrzeugkolonnen, Container, Trucks, Busse und viele Pkw’s und Motorräder, erst danach kommen Wohnmobile, Lieferwagen und Campinggespanne, irgendwann sind auch wir an Bord. Kurz nach 20.00 Uhr legt die Fähre ab und bald ist das Land hinter uns verschwunden, Dauer der Überfahrt von 20.00 / 19.00 irischer Zeit bis 14.00 am nächsten Tag, der Preis relativ preiswert mit Kabine, 2 Personen und Odysse mit seinen 7.50 m „nur“ 244,-€, stattdessen Calais-Dover und Pembroke-Roslare plus Landfahrt durch Südengland sind sicher t.eurer. Unsere Innenkabine Nr. 8165 liegt im 8. Stock , jeder hat eine Elektonische Schlüsselkarte zum Öffnen, und funktionell eingerichtet mit Betten und sauberer Nasszelle, mehr brauchen wir nicht. Im 7. Stock die Restaurants, Bars, Casinos und TV Räume. Ob wir uns entscheiden zum Luxusmenü im First-Class Restaurant oder das Selbstbedienungsrestaurant bevorzugen, überlasse ich eurer Phantasie. Abgesehen von dem ständigen Begleiter des Motorengeräusches haben wir einwandfrei geschlafen, gefrühstückt und auch gevespert, bevor wir pünktlich und fast als Erste das Schiff verlassen können. 1 Am Mittwoch haben wir uns nur eine kurze Strecke rausgesucht, nach ca. 50 km Fahrt im Linksverkehr erreichen wir Hook Head mit Leuchtturm (52°07’28’’ N – 6°55’4’’ SW ) und beeindruckender Brandung, das warnende Nebelhorn weckt einen zwar, aber läßt uns auch wieder einschlafen. Über gewöhnungsbedürftige enge und oft von Hecken begrenzte Straßen geht es am nächsten Tag weiter Richtung Cork. Irgendwo in einer kleinen Stadt finden wir direkt neben einem Parkplatz eine Touristinfo mit Internetmöglichkeit. Erst ließ sich unser USB Stix nicht verwenden, aber eine nette Angestellte läßt uns an ihren PC von dem aus hinter dem Rücken ihres Chefs schnell die gespeicherten Briefe versenden. Nett eine kurze Begebenheit, wo uns eine junge Schweizerin unterwegs mit zwei Kindern anspricht, die mit altem Wohnmobil für einige Monate unterwegs ist. Wir fahren weiter und finden einen sog. Campingplatz, er besteht allerdings nur aus einer großen Wiese hinter einem Wohnhaus , einfachster Sanitärausstattung und Stromanschluss, Der Preis mit 20,-€ und 4,-€ Strom völlig überzogen , einen Preisnachlaß, da Vorsaison ist , gibt es nicht. Würden wir jede Nacht zu diesem Preis übernachten, zahlten wir am Ende mehr als unsere bisherige Miete und das kann es nicht sein. Da wir das Buch „mit dem Wohnmobil durch Irland“ haben, indem massenweise Freie Stellplätze stehen, werden wir wohl Cpl. schnell meiden müssen, um unsere Reisekasse zu schonen. Am Freitag geht es weiter, wir wollen langsam und ohne Hetzerei zum Südwesten der Insel und den Ring of Kerry erreichen, aber für heute haben wir als Ziel BALTIMORE (51°29’01 N – 9°22’17’’ W) ausgesucht, eine kleine Hafenstadt. Wir folgen über Cork der N 71 bis nach Scibbereen fahren zur Küste 13 km in die kleine, aber feine Stadt mit Steigungen, die den ersten Gang testen. Hauptsächlich besteht der Ort aus Fremdenverkehr, aber im April scheint noch alles zu schlafen. Schnell haben wir einen geeigneten Parkplatz für unser Wohnmobil auch für die Nacht gefunden. Spaziergang durch den Ort läßt uns bald ein Pub finden, um unser erstes Guinness zu trinken. Übrigens mit Essengehen sind wir geizig und Heidy kocht auch sehr gerne in unserer Puppenküche, allerdings könnte man auch hier in verschiedenen Preislagen 2 Essengehen, entspricht durchaus auch im Preis der deutschen Gastronomie, irgendwo werde ich schon noch zu meinen geliebten Austern kommen. Der Regen macht uns am Samstag einen Strich durch unsere Planung, den vom Ort aus sichtbaren Leuchtturm – Beacon – zu besuchen, für eine zweistündige Wanderung im Regen hatten wir keine Lust. Am Samstag fahren wir weiter der Küste folgend – N 71 – bis nach Bantry, dann entlang der Bantry Bay bis Glengariff, wo wir einen Bambuspark besuchen, der beschrieben wurde. Warm angezogen sind wir die einzigen kostenlosen Besucher, da kein Mensch am Kartenhäuschen uns Geld abnimmt. Nach einer halben Stunde haben wir den Bambuspark besucht, verschiedene 4m hohe Bambuspflanzen bewundert und uns die vielen verschiedenen Palmenarten angesehen. In Glengariff suchen wir uns einen Campingplatz (51°44.09 N – 9°33.37 W )über das Wochenende, denn weiter ist es regnerisch und kalt und uns Strom wichtig, der unseren Heizlüfter betreibt und uns damit Gas sparen läßt. Außer einem kleinen Spaziergang läßt sich nichts unternehmen, der Ort zu weit zum nächsten Pub. Wenigstens kann ich das Formel 1 Rennen am Sonntag und die Bundesliga am Samstag sehen, na ist das Nichts. Am Montag geht es weiter, erst bis Kenmare, eine kleine Stadt, aber mit viel Leben, schnell haben wir ein Internet Cafe gefunden und sind erst einmal beschäftigt. Ein Bummel durch die Stadt, Einkaufen und erstmals auch Postkarten, man muß sich ja mal melden. Wir finden dann auch noch ein Snackladen und stärken uns hier vor der Weiterfahrt. Wir haben den Ring of Kerry erreicht und fahren zunächst heute nur noch bis nach Sneem, ein kleiner, viel prämierter Touristenort, den auch Charles de Gaulle liebte und mit einer Erinnerungstafel 3 geehrt wird. Ein kleiner Parkplatz mit einem benachbarten Garden of Sense und Vogelrundweg findet sich zum Übernachten ( 51°50’08’’ N – 9°54’04’’ W ). Die Straße des Ring of Kerry scheint inzwischen gut ausgebaut, sicher muß man auf entgegenkommende Busse achten, aber bisher kein Problem, wir haben Zeit, und können daher auch mal stehenbleiben. Eine herrliche Strecke, immer wieder muß man einfach stehenbleiben und die Aussicht auf die Klippen und vorgelagerten Inseln genießen. Freitag,1. Mai 2009 Wir stehen auf einem der besten Campingplätze in Irland, Mortimers Mannix Point in Cahirsiveen (51°56’37’’ N / 10°14’39’’ W) auf dem Weg über den Ring of Kerry, wenigstens gibt es hier bei 3 Übernachtungen eine Gratis. Unser Plan ist eigentlich von hier aus die Insel Skellig Mount zu besuchen, aber da nur mit Boot nach 1 ½ Std zu erreichen, also weit im Atlantik gelegen, ist man Wetter abhängig, und das spielt einfach nicht mit. Draußen auf der freien See ist die Fahrt nicht nur ungemütlich, sondern läßt sich an der Insel nicht anlegen . Interessante an dieser Insel ist, daß hier ein Pendant zu St Mont Michel in Frankreich und St. Michels Mountain in GB ist ,wo frühe Mönche sich zurückzogen, heute sind dort nur die Reste des Klosters zu sehen. Aber unterwegs kommt man vorbei an Little Skellig, die ein Vogelparadies darstellt, na wir hoffen noch auf morgen. Uns ist es nicht langweilig, uns fasziniert einfach diese herrliche Landschaft direkt an der Einfahrt nach Cahirsiveen mit seinem ständigen Wechsel .der Gezeiten. Im Hintergrund die sanften Hügel mit vereinzelten Häusern, umgeben von Schafweiden. Das ständig wechselnde Wetter mit ständigem Wind, zeitweise blauem Himmel, dann aber wieder kurze gichtige Regenschauer sind einfach toll und einmalig. Ein Freund schrieb mir ich soll ihm melden, wenn wir das Paradies gefunden haben, hier scheinen wir irgendwie am Ende der Welt eines entdeckt zu haben. 4 Unser Blick vom Wohnmobil in Mannix Point Wir haben es auch am Samstag nicht geschafft nach Skellig übergesetzt zu werden, die Brandung an der Insel ist zu stark und ein anlegen nicht möglich. Wir waren zwar enttäuscht, aber es ist nicht zu ändern und daher fahren wir weiter und folgen dem Ring of Kerry. Wir fahren nur bis Killarney, eine kleine Stadt in dessen Nachbarschaft sich ein großer Naturpark befindet, den wir besuchen wollen. Am Sonntag werden dann die Räder fahrbereit gemacht und da das Wetter mitspielt, machen wir uns auf die ca. 20 km lange Strecke. Der Killarney Nationalpark ist ursprünglich von einem Earl gebaut und begründet und ist nach dem Tod des letzten Besitzers in staatliche Hände gelangt. Mittelpunkt ist das Muckross House, daß besichtigt werden kann, wir beschränken uns mit dem Besuch und Rundgang durch den herrlichen parkähnlichen Garten mit seinen blühenden Rhodendronbüschen, Steingarten und uralten Bäumen. Nach einem Vesper im Parkrestaurant geht es auf anderer Strecke wieder zurück. Nach 3 Tagen in Killarney entschließen wir uns zu einer Fahrt nach Dingle, um auch den 5. Finger der Halbinseln kennenzulernen. Die Anfahrt über recht schmale Straße, aber zum Glück weitgehend ohne Gegenverkehr erreichen wir die kleine Hafenstadt Dingle, kurzer Rundgang und Vesper und schließlich weiter, bis wir die Blasket Island sehen, eine Überfahrt ist auch hier witterungsbedingt nicht möglich. Wir finden dafür hoch über der Steilküste eine Parkbucht für die Nacht mit einem herrlicher Ausblick. 5 Auch am nächsten Morgen wieder viel Wind und hohe Wellen und starke Brandung, also auch der Besuch der Blasket Insel unmöglich. Dafür haben wir als erste Besucher um 10.00 Uhr das Museum über die Blasket Island besucht. Eine Menge Informationen über das Leben auf dieser westlichsten – heute unbewohnte - Insel Europas kann man erfahren, außerdem einiges über die keltische Sprache. Eine Audivisionssendung mit Kopfhörern in deutscher Sprache rundet unsere Informationen ab. Ein kleines Buch, verfasst von einem der letzten Inselbewohner „Die Boote fahren nicht mehr aus“ übersetzt durch Heinrich Böll und Ehefrau Annemarie kaufen wir zur Erinnerung. Donnerstag, 14. Mai 2009 Schon wieder sind einige Tage vergangen und wir langsam weiter gekommen. In Tralee, gefiel uns der Campingplatz so gut, daß wir hier gleich für 6 Übernachtungen blieben. Eigentlich eine unscheinbare Stadt, aber dafür ist der Campingplatz so außergewöhnlich gepflegt und von 4 xxxx Qualität, hat auch noch Internetanschluß und liegt gut im Bereich der Stadt zu Fuß. Tralee ist als Rosenstadt bekannt und hat daher einen großen Stadtpark mit vielen Rosen,, die leider noch nicht blühen. Ein Bummel durch die Stadt und am Geburtstag ein gemütliches Essen in einem der zahlreichen Lokale und endlich zeigt sich auch die Sonne an blauem Himmel. Da ich ja auch noch Golf spielen will und wir schon an vielen Plätzen vorbei gekommen sind, habe ich mich allein von einem Taxi zu einem bezahlbaren Platz fahren lassen, dort nicht nur Bälle hinterlassen, meist im Wasser, sondern wieder einige Superabschläge gemacht. Während ich hier 20,- € für 9 Loch bezahlt habe, kann man auf guten Plätzen auch gerne 15o,-€ loswerden, aber ohne mich. Nach den schönen Tagen in Tralee fahren wir weiter, zunächst über Listowel zur Fähre über den Shannon, die recht teuer ist mit 20,-€ für die Überfahrt.. Weiter über Kilrush und Kilkee zur nächsten Landspitze nach Loop Head gegenüber der Halbinsel Dingle. Hier an dieser Spitze im Atlantik gibt es einen großen Parkplatz neben dem fast westlichsten Leuchtturm, der sofort zum freien Übernachten einlädt. Eine Wanderung entlang der Klippen der Steilküste, wo verschiedene 6 Seevögel nisten und im Wasser baden, ein ständiges Möwengeschrei klingt bis zu uns hoch. Bei unserer Rückfahrt von Loop Head gibt uns ein Reibegeräusch im Bereich der hinteren Achse Meldung von einem defekt am Stoßdämpfer, naja wir sind auch ziemlich belastet. Wir sind gezwungen eine größere Stadt anzufahren, ordern gleich zwei Stoßdämpfer in Enis , die von Hymer bis zum nächsten Tag eintreffen Und uns dann eingebaut werden. Eigentlich wollten wir die Burren besuchen und so fahren wir bis Corofin auf einen kleinen Campingplatz, der aber den Namen eigentlich nicht verdient. Während uns am Freitag die neuen „Shock Absorber“ eingebaut werden, färht uns die Werkstatt in die City, die wir einige Stunden besuchen. Mit zwei neuen Stoßdämpfern machen wir uns weiter zum Lough Derg und zu dem kleinen Dorf Mountshannon, wo es direkt am Seeufer einen Campingplatz - Lakeside holyday park (52°55’37’’N / 8°25’10’’W)– gibt. Dieser Platz wird seit 50 Jahren von einem Deutschen betreut, der hier hängengeblieben ist. Hier können Zelte und Wohnwagen und Mobile stehen, man kann Boote mieten, schwimmen und insbesondere Angeln. Nur gefangen habe ich nichts, denn das Wetter war stürmisch und regnerisch. Spätestens nach 1 Stunde ist der nächste Regenschauer da. Über 20 min Fußweg erreicht man den kleinen Ort mit einer wirklich schönen Hafenanlage, von der aus man Bootsfahrten zu einer Insel , Holy Island mit alter Klosterruine machen kann. So Morgen am 20. Mai werden wir Mountshannon verlassen, und uns mit unseren Freunden Sue und Graham aus York/GB, die heute zu uns aufbrechen, zu treffen dann wollen wir und zusammen auf eine Shannonfahrt im Boot aufmachen. >Regenbogen in Mountshannon< >alter irischer Friedhof< 7 Unsere Fahrt mit einem Cruiser über den Shannon Schon im Dezember haben wir unser Schiff, einen Cruiser für vier Personen, bei der Charterfirma Waveline in Glasson am Lough Ree gebucht und nicht nur Frühbucherrabatt, sondern auch noch einen Altersrabatt bekommen. Über unsere Fahrt vom 23. – 30. Mai 2009 will ich gerne extra berichten, denn als Resümee kann ich eine derartige Schiffsreise im Herzen Irlands nur jedem empfehlen, der Irland auf diese Art und Weise kennenlernen will. Für unsere Reise nach Irland war und ist damit sicher ein Traum in Erfüllung gegangen. Aber erst einmal treffen wir unsere Freunde am Mittwoch, 20. Mai 2009 – Sue und Graham aus York auf dem Campingplatz in Ballykeeran, nur wenige Kilometer entfernt von der Marina von Waveline in Glasson. Wir haben jetzt noch Zeit bis zum Samstag, bevor wir auf unser Schiff gehen, und daher können wir noch einen Ausflug nach Mullingar machen. Hier ist ein Landsitz mit umgebendem Wald am Lough (See) Enell. Wir machen erst einmal einen WaldSpaziergang von einigen Kilometern, dann ein kleines Vesper im Restaurant und danach die Hausbesichtigung mit seiner alten Einrichtung. Das Haus ist zwar ganz schön, aber wie halt alle Häuser in Irland oder GB, wir haben schon viele davon gesehen. 9 Am Freitag dann sehen wir uns unser Schiff in der Quigleys Marina in Glasson an, insbesondere, um die Zeit der Bootsübernahme zu erfahren. Schon heute führt uns Michael, ein Deutscher, der hier für Waveline arbeitet zu einem Schiff und stimmt uns auf unsere Fahrt ein, die Vorfreude wird immer größer. Samstag, 23. Mai 2009 Endlich, der lang erwartete Samstag, an dem unser Schiff’chen starten soll, immerhin haben wir für die 4 Personen-Reise erst einmal >1200,- € bezahlt, und jetzt wollen wir die Gegenleistung und sehen ob sich unsere Investition auch lohnt. Schnell am Morgen sind die Fahrzeuge in Ballykeeran abfahrtbereit nach Glasson, und dann nach einer engsten Durchfahrt zur Marina haben wir unser Ziel, den Hafen der Waveline Marina, erreicht und dort unsere Fahrzeuge für eine Woche abgestellt. Als erstes erfolgt die Einweisung für die Schiffstechnik, wo wird Wasser, Diesel eingefüllt und Abwasser abgepumpt. Shane, unser junger Ire, der die Einweisung vornahm, machte dann mit uns eine Probefahrt, die ich allerdings Graham überließ, da er natürlich sich besser mit Shane unterhalten und nachfragen konnte, Graham sah sich schon als Kapitän des Schiffes, aber da wir uns täglich mit dem Fahren abwechselten waren, die Verhältnisse bald wiederhergestellt. > Lilly of the Valley = Maiglöckchen< 10 Nach entsprechender Einweisung werden die Formalitäten im Büro erledigt. Wollen wir eine Versicherung für 7,-€ /Tag oder 1000,- € Kaution hinterlegen? Wir entscheiden uns für die Versicherung und brauchen nur 150,-€ Kaution zu zahlen. Nach der letzten Unterschrift und dem Hinweis, lieber schon am Freitag Abend statt bis um 9.00 Uhr am Samstag anzulegen, denn die Innen- und Außenreinigung muß dann auch noch gemacht werden, können wir das Boot mit unseren Sachen einrichten. Um 15.00 Uhr sind wir startklar, ist alles verstaut und kann das Abenteuer mit Starten des Motors beginnen. Da das Wetter heute Vormittag schon völlig verregnet war und auch in den nächsten Tagen nicht viel besser sein wird, wurde uns geraten, den Kurs nach Süden einzuschlagen, der einfacher zu navigieren sei und für Anfänger sowieso. Wir werden noch froh sein über diesen Rat. Zu Beginn ist erst einmal das wichtigste, die Karten zu studieren, jedes schwarze und rote Zeichen ist dort verzeichnet, wir müssen uns immer zwischen diesen Kennzeichen bewegen, um nirgends auf Grund zu fahren. Wir haben uns daran gehalten und hatten auch nie Probleme. >Crew sucht die Seezeichen< >Oh, Angst habe ich nicht< Am Samstag fahren wir nur noch bis Clonmacnoise und übernachten vor der Kulisse eines verfallenen Schlosses und eines alten Friedhofs. Die erste Nacht spürt man noch leichtes Schaukeln des Bootes. Unser Boot vom Typ Waveprincess, heißt Maiglöckchen – Lilly of the Valley- ist 9,45 m lang, 3,50 m breit hat drei getrennte Kabinen, 1 WC mit Waschbecken und Dusche, Küche, Radio, Warmwasserversorgung, Abwassertank, Zentralheizung und eine Badeplattform. Zusätzlich Anker mit Kette, Leinen vorn und hinten und ringsherum an jeder Seite 7 Fender, auf dem Dach Bootshaken. Auch wenn eine Kabine das Doppelbett zu klein ist, mussten wir uns behelfen, indem einer in der Wohnkabine schlief. Nach Rückkehr erfuhr ich, daß alle Schiffe schon zwischen 10 und 14 Jahre alt sind, und auch nach dieser Zeit noch gebraucht für ca 80 000,-€ 11 verkauft werden. Alle haben in der ersten Nacht gut geschlafen, gemeinsam wird gefrühstückt, abgewaschen, bevor wir starten, muß täglich der Motorcheck durchgeführt werden, Wasser nachfüllen, Ölstandkontrolle und zwei Filter müssen von Grünzeug, das angesaugt wird, gereinigt werden, dann Motor warmlaufenlassen und lösen der Leinen. Am Sonntag werde ich das Boot steuern, leider will man auch heute „nur“ drei Stunden fahren, d.h. wir werden zwar nicht soweit kommen, aber dafür wird die Fahrt dann erholsamer und wir werden nicht endlos Diesel verbrauchen. Die Natur am Ufer des Shannon einmalig, weite Wiesen, teilweiser Baumbestand, auffällig die vielen Wasservögel, die Breite des Flusses zeigt den noch hohen Wasserstand, so daß die Wiesen weit überflutet sind, eine richtige naturbelassene Auenlandschaft. Das Wetter ist erträglich, aber immer wieder leichte Schauer und heftiger Wind, nur selten erscheint blauer Himmel oder die Sonne, aber es läßt sich gut damit leben, denn man ist ja nicht in Südeuropa. Heute heißt unser Etappenziel Banagher / Cuan Bleannchair (irischer Name) mit einem gut angelegten und geschützten Hafen, neben den Stegen von Carrick und Silverline liegen viele andere private Boote jeder Größenordnung. Am Nachmittag machen wir einen Spaziergang durch das Straßendorf, besuchen eine Kirche, können auch am Sonntag einkaufen im Supermarkt, auch eine Packung „Worms“ – obwohl auf den Schiffen „forbidden“- finden ihren Weg an Bord. Um18.00 Dinner ins Flynns-Restaurant, aber sehr teuer mit 70,-€ mit Getränken. Unsere Freunde werden nach zwei Fläschchen Wein und danach Irish-Coffee bester Stimmung. Der Hafen ist ruhig, bis auf 5 grölende Jugendliche, aber wenigstens sind alle Kinder auf dem Spielplatz neben unserer Anlegestelle abends verschwunden. Insgesamt schlafen 7-8 Boote am Kai und die Wellen schaukeln die Besatzungen in den Schlaf. Eine Fahrt über 1 Woche auf der Shannon ist wichtig für uns, um Irland besser kennenzulernen und zeigt eine ganz andere Seite Irlands. Die Wasserwege in Irland haben es möglich gemacht, daß sich verschiedene Bootsvermieter, wie Carrick-Line, 12 Silverline, der größte Emarald und unsere Waveline Boote vermieten an Urlauber aus allen Ländern, überall in kleinsten Orten hat sich eine Infrastruktur mit Häfen zum Übernachten aufgebaut, Spazierwege, Sanitäreinrichtungen und Restaurants sind überall zu finden – alles z.T. mit EU Geldern gefördert. Der wohl schönste Hafen war für uns Clonmacnoise, hier legten wir sowohl auf der Hinfahrt und Rückfahrt an. Am letzten Tag klarte endlich das Wetter auf, zeigte einen strahlend blauen Himmel und lud zum Sonnenbaden ein. Angeln auf der Tour! An verschiedenen Stellen habe ich es versucht mit durchwachsendem Erfolg, einmal nur landeten wenigstens 4 kleinere Rotfedern in unserer Pfanne und ergaben wenigstens eine Vorspeise. In Clonmacnoise lernten wir zwei Profiangler kennen – Hansjürgen aus der Schweiz und Jürgen aus Freiburg, die seit 4 Jahren extra nur an diesen Steg kommen. Ihr Boot von Emerald liegt nur zum Schlafen und Kochen am Steg, von einem Beiboot mit Außenborder können sie dann angeln oder auch vom Steg aus. Wir sahen dann die Kämpfe gegen den Hecht (Pikes), der größte schließlich 104 cm groß und schon sehr beachtlich, aber alle über 75 cm müssen wieder zurückgesetzt werden – schwierig jedesmal, sie vom Haken zu lösen und auch nicht ungefährlich. Ich hatte schließlich auch einen größeren Fisch am Haken, war aber nicht allzu traurig, als er sich unter dem Steg selbst befreite, war es ein Hecht oder ein größerer Barsch, hätte ich doch schon gerne gewusst. Einige Tipps bekam ich von Jürgen für spätere Angeltouren, mal sehen ob ich sie umsetzen kann. Zurück zur Fahrt ! Wir fahren jeden Tag ca. 3 Stunden, man hätte auch mehr fahren können, aber dann wird es stressig. Morgens wird als erstes Wasser nachgefüllt, dann der Motorcheck durchgeführt. Nach dem Warmlaufen des Motors erfolgt das Ablegemanöver, wir werden von Tag zu Tag besser. Die Fahrt selbst ist gekennzeichnet von der Suche nach den Seezeichen, gegen den Strom schwarz rechts und rot links, eine gute und vorbildliche Markierung, wenn man sich daran hält, findet man immer die richtige Fahrspur, denn ein Auflaufen auf den Grund kann nicht nur Ärger bedeuten, sondern auch richtig teuer werden. Am Freitag Nachmittag werden wir wieder in den Heimathafen zurückkehren, um dann vor der Übergabe am Samstag noch die Bootsreinigung durchzuführen, alles wurde kein Problem und wir haben rechtzeitig die Übergabe noch am Freitag durchgeführt. Herrlich war die Fahrt auf dem Fluß, die angrenzenden Wiesenlandschaften mit Kühen und Schafe und die vielen Wasservögel, unzählige Schwäne, Tauchenten, Kormorane 13 und Reiher überall. Der Fluß hat jetzt Hochwasser, die Felder teilweise im Wasser, die Zaunenden ragen bis aus dem Wasser.. Man könnte auch ankern in Ufernähe, aber wir versuchen es lieber nicht, die Gefahr des Auflaufens ist zu groß. Die Städte Athlone und Portumna haben wir durchfahren, angelegt haben wir in Banagher, Portumna harbour, Terryglas und in Clonmacnoise. Da Waveline in Glasson bzw. in Killinure Point liegt, haben wir uns für eine Fahrt nach Süden entschieden zum Lough Derg, man kann aber auch Richtung Norden zum Fluß Erne fahren, wenn das Wetter besser ist. Als wir den Lough Derg erreichten, waren hohe Wellen und starker Wind und z.T. Regen, dann macht das Manövrieren keinen Spaß, da das Boot stark schaukelt und auf den Wellen aufschlägt, unser Ziel den See zu durchfahren, haben wir uns schließlich geschenkt und fuhren wieder zurück, um am nächsten Tag das ruhigere Wasser des Shannon wieder zu erreichen. Ein Erlebnis ist jedes Mal die Schleusendurchfahrt –Lock- kostet zwar 1,50 aber die Schleusenmänner jedesmal freundlich und hilfsbereit, schön, wenn sich dann jedesmal das Tor öffnet und man herausfahren kann. Bei den Brücken muß man darauf achten, die richtige Durchfahrt zu nehmen, aber auch hier nur auf die Seezeichen achten. Eine Besonderheit stellt die Drehbrücke in Portumna dar, da sie nur zu bestimmten Zeiten geöffnet ist. 14 >Brücke bei Banagher< >Drehbrücke Portumna< Jedes Boot hat ausreichende und gute Pläne, aus denen sich alle Wasserbesonderheiten ablesen lassen, Brückendurchfahrten, Schleusen und Anleger gut erkennbar ankündigen, man muß die Karte nur immer im Auge behalten. Für verschiedene Anleger gelten Besonderheiten, ob, wo und wie man anlegt, besonders ob mit oder gegen die Strömung. Statt ständig zu fahren, war es gut, immer einen halben Tag am Anlieger zu verbringen, man konnte Spazierengehen, Orte besichtigen, Einkaufen oder Essen gehen und ich konnte angeln. Die Restaurants allerdings teuer und wir entschieden, lieber abwechselnd selber zu kochen. Wozu haben wir eine komplette Küche an Bord, ausreichend Geschirr, Gläser, Besteck, Pfannen und Töpfe. Es macht Spaß, wenn man sich die Arbeit teilt, und das gemeinsame Vesper / Lunch und abends ein Dinner mit Bier oder Wein füllen das Leben an Bord aus. Bis 22.00 Uhr ist es noch hell, und ein kleiner Abendspaziergang beendet den Tag. Eine Fahrt auf einem Hausboot auf dem Shannon kann ich nur jedem empfehlen, keine Angst vor den führerscheinfreien Booten, die Landschaft und das Erlebnis sind einfach einmalig und ein Traum. 15 In den Norden Irlands Am Samstag fahren wir Richtung Galway in den Westen Irlands, wir wollen noch zusammen mit Sue und Graham ein paar Tage noch auf den Campingplatz Doolin am Atlantik verbringen, sie hatten sicherheitshlber vorgebucht, denn es sind Pfingstferien und die Plätze ziemlich voll. Wir stehen noch drei Tage nebeneinander, jeder kocht noch einmal ein Abschiedsessen und wir fahren gemeinsam zu den Cliffs of Moher, ein muß in Irland diese steil ins Meer abfallenden Klippen mit tausendenden nistenden Seevögeln. Aber wir sind enttäuscht, denn die früher belassene Natur ist nach zehn Jahren inzwischen durch Treppenaufgänge, Riesenparkplätze und Menschenmassen zerstört, die insbesondere durch Busse angekarrt werden. Einzig die Harfenspielerin an den Klippen gibt es noch. Massenabfertigungs-Restaurant, in die Felsen eingebaute Souvenirshops und Toiletten runden das Bild des Massentourismus, schade !! Am Dienstag verabschiedeten wir uns von S. u. B., die leider nach Dublin und nach Hause fuhren, wir dagegen haben uns noch entschieden 2 Tage länger in Doolin zu bleiben, zum einen weil schlagartig mit Ende der Feiertage viele abgereist sind und der Platz deutlich ruhiger geworden ist, andererseits wollen wir noch einen Tag die Aran Islands besuchen. 15 Um 10.00 Uhr soll die Fähre starten, aber da heute insgesamt 4 Schiffe bei herrlichstem Sonnenwetter den kleinen Hafen verlassen wollen,, wir haben Zeit und warten halt bis >10.30, um die ½ Stunde Überfahrt mit unseren Fahrrädern nach Inishere , eine der Araninseln zu machen. Erste Stärkung mit einem Irish Coffee in einem Gartenpub bringt uns den notwendigen Schwung mit dem Fahrrad die Insel zu erkunden, Radfahren ist einfach toll hier, da kaum Verkehr auf der Insel ist. Leider finden wir die Bucht mit den Robben nicht, dafür aber nachdem wir mehrere Pferdekutschen überholt haben, halten wir in der Nähe eines rostigen alten Schiffswracks, machen ein Picknick und genießen die Sonne und das Meer. Nach Rückkehr haben wir noch Zeit bis zur Abfahrt des Schiffes und genießen noch ein Bier und haben noch ein nettes Gespräch mit einem Ehepaar aus Aalen. Am Donnerstag, 4.Juni verlassen wir Doolin, fahren weitera Richtung Norden, zunächst durch Galway , dann durch Connemara nach Clifden und dann zum Connemara Nationalpark. Die Hoffnung hier auf dem großen Parkplatz zu übernachten, scheitert, so daß wir auf dem nächsten Campingplatz nach Renvyle direkt hinter dem Strand landen. Nach einer Nacht geht weiter über Westport bis nach Sligo, eine landschaftlich herrliche Strecke mit blühenden Fuchsien und Rhododendron. Nach Sligo weiter nach Enniskillen und damit nach Nordirland an den See Lough Erne, eine Nacht nach Blaney. Hier ist uns der kleine, dennoch gepflegter Campingplatz zu eng, am nächsten Tag machen wir eine Stadtbesichtung und 16 Shoppingtour in Enniskillen. Als wir wieder von unserem Parkplatz weiter fahren wollen, müssen wir erst noch eine Weile an einer Barriere warten, da gerade ein Volkslauf im nahe liegenden Stadium enden, fast 2000 Läufer trudelten langsam ins Ziel, nur mein Sohn Benny war nicht dabei. Das Wochenende verbrachten wir dann weiter am Lough Erne, aber auf einem besseren und vorbildlichen Campingplatz in Castle Archdale, hauptsächlich mit ausruhen und ich beim Angeln. Am Dienstag geht es weiter nach Donegal, also noch einmal zurück aus Nordirland nach Irland durch herrliche Landschaft, aber leider über schreckliche Straßen. Folge dieser vielfach geflickten Straßen ist mal wieder ein uns schon bekanntes Geräusch, der sich durch erneuten Schaden eines Stoßdämpfers, die eingebauten ALKO Stoßdämpfer mögen Irland und unser Fahrzeug nicht. Eine kleine Werkstatt kann uns in wenigen Minuten helfen, denn wir haben ja noch einen ganzen Stoßdämpfer, der uns für 20,-€ eingebaut wird. Am nächsten Tag finden wir dann mehr durch Zufall den einzigen Hymerhändler in Irland und wir können uns mit neuen 2 Shock-Absorber eindecken und stellen dabei fest, daß es doch noch stärkere Stoßdämpfer von ALKO gibt, jetzt haben wir Reserve. Die Nacht verbringen wir mal wieder freistehend im Norden Donegals am New Lake einem See mit hunderten von Schwänen. Wir finden einen beschriebenen kleinen Picknickplatz, wie geschaffen für uns. Zwei alte Angler fahren abends noch mit dem Boot zum Fliegenangeln raus und bringen uns eine schöne Forelle mit, die jetzt auf ihren Verzehr bei uns im Tiefkühlfach wartet. Ein schöner Abend in freier Natur und nach ruhiger Nacht ein schönes Frühstück zeigt uns , wie schön es ist mal wieder frei zu stehen. Am Nächsten Tag setzen wir die Fahrt durch den Norden Donagals fort und über Letterkenny geht es wieder nach Nordirland nah Londonderry. Eine Stadt, die mal wieder keinen Parkplatz für uns bietet, aber Städte können uns sowieso nicht zum Pflastertreten bewegen, so entscheiden wir schnell die Weiterfahrt an die Küste nach Norden. Über die gut ausgebaute A2 kommen wir gut voran und erreichen die Küste bei Portrush, einem Ort voller Golfplätze und Riesenanlagen mit Mobilhomes. Schnell wieder weg bis Bushmills auf einen der besten Campingplätze Irlands, bessere und saubere Anlage haben wir bisher nicht gesehen und wir werden gleich für 5 Übernachtungen hier bleiben. 17 Bushmill ist der Whiskey Nordirlands und hat daher auch eine große Produktion hier, man muß einfach eine Fabrikbesichtigung machen, obwohl wir derartige Anlagen auch schon in Schottland gesehen haben. Bushmill ist die älteste Destillerie angeblich der Welt und stellt 8 – 10 – 12 und zur Krönung 21 Jahre alten Whiskey (irische Schreibweise her. Interessant die Stufen der Herstellung zu sehen, aber das Probieren von 10 und 12 Jahre altem Whiskey mit seinem typisch rauchigen Geschmack gehört auch dazu. Na klar kann man kaufen, aber bei der Alkoholsteuer in Nordirland ist der Preis bei uns sichbilliger, eine Flasche 8 Jahre alten W. nehmen wir doch noch mit. Die Besonderheit dieser Küste ist aber der Giant Causeway , Weltnaturerbe und wieder mal ein Muß in Irland. Die riesige, sanft zum Meer abfallende Fläche mit Massen dicht gepackter Steinsäulen sieht aus, wie von Riesenhand geschaffen. Während die Mythologie sagt, der Riese Finn McCool hätte diese Formation angelegt, zeigt die Geologie die Entstehung vor 60 Mill. Jahren, als eine dicke Basalt-Lava Schicht beim Abkühlen diese sechseckigen Formationen entstehen ließ. Direkt vom Campingplatz kann man einen Bus nehmen und die Tour beginnen und an verschiedenen Punkten unterbrechen. Der erste Teil ist der 4 km lange Rundweg, der nach dem Visitor Center beginnt, nur die Massen Besucher stören diese Einmaligkeit der Natur, in 1,5 Std hat man diesen Rundweg leicht bewältigt, auch wenn fast 150 Treppenstufen zu gehen sind. Anschließend fahren wir weiter mit dem Bus, vorbei an einer über der Bucht gelegenen Castle Ruine bis nach Ballinoy, wo ein Mittagessen eingeplant war. 18 Anschließend nur noch ein kurzer Weg zu unserem nächsten Ziel der Rope Bridge mit der kleinen vorgelagerten Insel Carrick-a-Rede. Die Rope Bridge ist eine zwanzig Meter lange Hängebrücke, die zu der Insel rüberführt, und eine 30 Meter tiefe Schlucht überspannt. Bei meiner Höhenangst sicher nichts für mich, aber nachdem ich sehe, wie alle ihren ganzen Mut zusammenreißen, kann ich nicht aufgeben, denn schließlich hat man ja bezahlt. Nach dieser zweiten tollen Wanderung, wieder mit vielen Stufen haben wir nur noch auf unseren Bus zu warten, der uns in einer ½ Stunde wieder auf den Campingplatz zurückbringt, müde, aber zufrieden, nach dem tollen Erlebnis. Nach diesen schönen, erlebnisreichen Tagen in Bushmill möchte ich auch endlich den Versuch machen im Atlantik zu angeln, indem ich mich zu einer Hochsee-Angeltour anmelde. Nachdem die Touren ausgebucht waren, finde ich mit Hilfe der Rezeption für Montag ein Schiff in Ballycastle, ein pensionierter Lehrer fährt mit mir in Richtung der Rathlin Island, ich benutze eine seiner vielen Meeresangeln habe aber auch hier kein Glück, denn der kalte Ostwind treibt angeblich die Fische aus dem Gewässer, na ja wenigstens haben wir eine Erklärung, warum man nichts fängt? 19 Wir fahren weiter auf der A2 in den Glenariff Forest, indem wir nicht nur übernachten können, sondern am nächsten Tag eine ca. 4-5 km lange Wanderung unternehmen. Der Park umfasst 1185 ha, mit 900 ha Wald, 2 Flüssen mit Wasserfällen, herrlichen Farnen, Moosen und Pflanzen, sehr gepflegten Wegen, Treppen und vorbildlicher Geländersicherung. Nach unserer Wanderung geht es weiter auf der A2, immer noch zugehörig zum Giant Causeway bis nach Whitehead, wo wir auf einem großen Parkplatz direkt am Meer zum Übernachten stehenbleiben.. In der Nacht ein Wetterwechsel, der stürmische Wind läßt es regnen, wie aus Kannen. Da wir ja Städte nicht allzu sehr lieben, fällt uns der Entschluß auf die Stadtbesichtigung von Belfast im strömenden Regen zu verzichten leicht. Schnell ist die Durchfahrt von Belfast zu finden und die Küste über Bangor erreicht. Anstelle des Stadtbesuchs finden wir in Portaferry ein sehenswertes Aquarium, das Exploris. Ein Rundgang lohnt sich bei liebevoller Aussttattung aller Seebecken, die sich hauptsächlich auf Fische des Atlantik beziehen. Haie, Flundern, Makrelen und viele andere Fische, die ich gerne mal geangelt hätte, können wir so wenigstens sehen. Leider ist das angegliederte Robben Aufzuchtbecken z.Zt. unbesetzt, aber die Anlage mit Krankenstation und Freigehege vorbildlich. Für 28 Pf müssen wir die Fähre für 10 min Überfahrt bezahlen, aber sparen wenigstens fast 60 km Umweg und fahren durch die Region Downpatrick nach Newcastle. Hier gibt es wieder einen Forest Camping in wunderschöner Lage – Tollymore Forest Park oberhalb Newcastle. Mittwoch, 24. Juni 2009 Morgen werden wir Irland mit der Fähre von Roslare verlassen, um nach Südengland nach Fishguard zu kommen. Die Fähre ist um 9.00 Uhr gebucht und der Besuch dieser einmaligen Insel beendet. Sicher wir haben die meisten Städte ausgespart, wir lieben mehr die Natur und die gibt es reichlich in Irland, besonders haben es uns die Küstenregionen angetan, mit ihren schroffen und z.T. steilen Felsregionen., wer noch nie hier war, dem sei ein Besuch empfohlen. 20 Sicher kann man Irland auch in 3 Wochen abhaken, wir wollten aber langsam die Insel umrunden. Das Wetter scheint sich gerade heute von seiner besten Seite verabschieden zu wollen, einmalig strahlend blauer Himmel und Sonnenschein pur. Unser letzter Campingplatz ist St. Margaret’s Caravan Park, nur 15 min entfernt von Roslares Eoroport, und damit Sprungbrett für die meisten Gruppenfahrer, insbesondere den holländischen Wohnwagenfahrern, die im Laufe des Tages den Platz überfüllen, Abschied feiern und vor 8 Uhr den Platz Richtung Fähre verlassen. Wir lassen uns Zeit und bleiben noch 3 Nächte und haben noch Zeit für einen ausgiebigen Strandspaziergang, können noch schnell über das auf vielen Plätzen inzwischen angebotene Internet unsere Emails abrufen und beantworten. Billiger in Irland war sicher das Benzin und Lebensmittelpreise entsprechen, denen in Deutschland, dagegen waren die Campingplätze teuer, aber meistens qualitativ hervorragend und auch großzügige Stellplätze, allerdings kommt zum Preis fast immer noch Strom und Duschen extra. Wichtig ist, daß wir noch deutlich vor der Saison hier waren, denn jetzt merkt man schon an den Wochenenden, wie sich die Plätze mit Familien füllen, wir haben aber nie erlebt, daß die Nachtruhe gestört wurde. Sicher wir hätten mit unserem autarken Mobil auch öfter freistehen können, aber werden auch mehr und mehr von sanitären Anlagen abhängiger und uneingeschränkter Stromverbrauch ist uns auch wichtiger, da wir abends den Kontakt zum TV nicht missen wollen und der kleine Elektroofen kann dann, besonders, da es doch abends kälter wird, benutzt werden. Wir haben uns inzwischen vollkommen an unser neues Lebensgefühl gewöhnt, können machen was wir wollen und sind uns beide einig, wir wollen weiter so durch die Länder streifen, ohne Zeitdruck, neue Ziele entdecken. Viele sagten uns, toll was ihr macht, aber wir brauchen ein festes zuhause und wir sind gespannt, ob wir einmal Gleichgesinnte treffen werden. Good Bye Irland 21