Einblick K2 klein - LWL

Transcription

Einblick K2 klein - LWL
EinBlick
Hauszeitung der
LWL-Klinik Herten im
LWL-PsychiatrieVerbund
Westfalen
1/2015
Regionales Angebot geplant
30 Jahre LWL-Klinik Herten
Liebe Leserinnen und Leser,
liebe Besucherinnen und Besucher,
anlässlich des 30jährigen Bestehens
der LWL-Klinik Herten für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik öffnen wir unser Haus und
laden am 24. Juni 2015 zum Tag
der offenen Tür ein. Tatsächlich ist
unsere Klinik schon seit 30 Jahren
offen: Nicht ohne Grund befindet
sich der Klinikstandort dort, wo
Menschen leben. Zwar ruhig gelegen am Rande des Schlossparks,
aber doch in Stadtnähe. Hier gehen
Menschen spazieren, sie gehen ins
Schlosscafé oder in unsere Klinikgastronomie, besuchen Konzerte, den
Nikolaus- oder Pfingstmarkt oder
schauen sich ein Theaterstück im
Schloss an, so wie kürzlich im Rahmen der Ruhrfestspiele. Sie haben
keine Berührungsängste mehr.
Menschen kommen zu uns, wenn
sie psychische Probleme haben und
Hilfe benötigen. Sie scheuen sich
nicht mehr, über ihre Seelennot zu
reden, und nehmen unser qualifiziertes Behandlungsangebot an.
Auch ihre Angehörigen besuchen
die Informationsveranstaltungen unserer Klinik, weil sie verstehen und
verstanden werden wollen. Unsere
Tagungen werden von Fachleuten
geschätzt, und auch unsere Klinikexperten bilden sich kontinuierlich
weiter. Sie sehen, wir bewegen uns.
In dieser EinBlick-Ausgabe blicken
wir zurück, berichten über Aktuelles
und sprechen auch über unsere
Zukunftsprojekte. Besuchen Sie uns
am 24. Juni und begegnen Sie den
Menschen, die hier arbeiten. Wir
freuen uns!
Neue Tagesklinik in Haltern eröffnet
Um die Bevölkerung in Haltern und Umgebung über das neue Angebot in ihrer Region ausreichend zu informieren, hatte die LWL-Klinik
Herten gemeinsam mit dem St. Sixtus-Hospital – da, wo die Tagesklinik ansässig ist – seit dem vergangenen Jahr regelmäßig Öffentlichkeitsarbeit betrieben: die Presse informiert, zu einer Bürgerinformationsveranstaltung eingeladen und an einem Medizinforum der
Halterner Tageszeitung teilgenommen. Anfang des Jahres wechselte
Oberarzt Peter Wolff von der Tagesklinik Dorsten nach Haltern, um
hier die Leitung zu übernehmen. Bis Anfang 2017 übergangsweise
in Räumlichkeiten des St. Sixtus-Hospitals, solange bis die neue Tagesklinik in den Neubau ziehen werden kann.
„In der neuen Tagesklinik behandeln wir – genauso wie
in unserer Dorstener oder
Hertener Tagesklinik – Menschen mit einer Depression,
Angst- oder Persönlichkeitsstörung“, beschreibt Dr. Luc
Turmes, Ärztlicher Direktor der
LWL-Klinik Herten die Zielgruppe des neuen Angebotes, zu
dem neben der Diagnostik und
medikamentösen Behandlung
u.a. Gruppenpsychotherapie,
Einzelgespräche, Ergotherapie,
Gut gestartet: Oberarzt Peter Wolff, Ärztlicher Leiter der neuen Tagesklinik,
Pflegekraft Frank Berbers, Ergotherapeutin Alice Reddig, Stellvertretende
Stationsleitung Petra Hein und Sozialarbeiterin Birgit Plesker (v.l.n.r.).
Bewegungstherapie und das
Training sozialer Kompetenzen
zählen. Noch ist die Tagesklinik
auf einer ehemaligen Station
des Krankenhauses eingerichtet.
Ab Juli sollen die bisher zehn
Tagesklinikplätze auf 20 erhöht
werden. „Dann haben wir die
Luftbild mit künftigem Standort und Ansicht der neuen Tagesklinik (rechts):
Das Gebäude neben dem Altbau des St. Sixtus-Hospitals wurde abgerissen
(siehe Pfeil), seit Juni laufen die Bauarbeiten.
Reifephase gut überstanden, so
dass wir mit unseren neuen Kolleginnen und Kollegen, die dann
neu in unser Team kommen,
auch mehr Patientinnen und
Patienten behandeln können“,
so Peter Wolff zufrieden.
Derzeit laufen die Vorbereitungen für den Baubeginn auf dem
St. Sixtus-Klinikgelände. Der moderne Neubau wird dann neben
der Tagesklinik künftig auch eine
Außenstelle der Psychiatrischen
Institutsambulanz beherbergen
sowie ein Zentrum für Familienmedizin. Im Gespräch ist auch,
von hier aus ein Modellprojekt
zum Home-Treatment zu betreuen (siehe Interview Seite 3).
Neu strukturiert und Modell
Institutsambulanz: Kurze Wege
und verlässlich
Nachdem vor einigen Jahren die Institutsambulanz erweitert und
an einen Standort im Haupthaus der Klinik zentral zusammengeführt worden war, wurde im vergangenen Frühjahr mit dem neuen
Aufnahmebereich das Herzstück der Institutsambulanz eingeweiht.
Mit der Zusammenführung der Ambulanzen an einen Ort und der
Einrichtung der neuen Aufnahme hat die Institutsambulanz nun
Modellcharakter.
Dr. Luc Turmes / Uwe Braamt / Heinz Augustin
Die Bauarbeiten hatten vor über einem Jahr begonnen. Der Eingangsbereich
der Klinik war samt Pforte verlegt worden und schaffte damit Platz für den
zentralen Aufnahmebereich der Institutsambulanz. Der Zugang einschließlich
Zuwegung wurde direkt an den Parkplatz angeschlossen und führt seitdem
Patientinnen, Patienten und Besuchende direkt zum neuen Haupteingang
der Klinik mit angrenzender Institutsambulanz.
Herausragendes Element des neuen Aufnahmebereichs: die großzügige,
frei im Raum stehende Thekenanlage als Anlaufstelle für die Patienten der
verschiedenen Spezialambulanzen, die in den beiden bestehenden Flügeln
untergebracht sind. Der Aufnahmebereich ist zentrales Bindeglied der beiden
Ambulanzflügel.
„Vielfach sind die verschiedenen Ambulanzen an unterschiedlichen Standorten untergebracht, so dass die Patienten lange und beschwerliche Wege
in Kauf nehmen müssen“, stellt Oberarzt Dr. Alfons Beier, zusammen mit
Der neue Empfangsbereich – ein Blickfang und ein schöner Arbeitsplatz für
Lena Müller, Stephanie Stang (von hinten), Dagmar Macht, Iris Preckel und
Susanne Klein (v.l.n.r.).
Oberarzt Stefan Wierzba, Leiter der Institutsambulanz, fest.
Die Institutsambulanz der LWL-Klinik Herten steht schon seit vielen Jahren für
eine multiprofessionelle, kontinuierliche und nachsorgende Behandlung ihrer
Patientinnen und Patienten, die aufgrund ihrer psychischen Erkrankung krankenhausnah ambulant versorgt werden müssen. Sämtliche Ambulanzen der
verschiedenen Behandlungsbereiche sind an zentraler Stelle untergebracht.
Neu ist eine Akut-Ambulanz, die sich in offenen Sprechstunden um Notfälle
kümmert, aber auch um diejenigen, die nach einem stationären Aufenthalt
noch intensive ambulante Hilfe benötigen.
Pflege damals und heute
„Öffnung der Psychiatrie wurde spürbar“
Wenn Harald Sammetinger
(51) – zwar kein Pflegender
der ersten Stunde, aber doch
schon seit über 20 Jahren dabei
– von seinen Erfahrungen im
Pflegebereich der LWL-Klinik
Herten erzählt, dann wird die
Entwicklung der Pflege hin
zum Positiven im Verlauf der
Jahre greifbar. Uwe Braamt,
der seit 1996 Pflegedirektor
der Klinik ist, hat hierfür viele
Akzente gesetzt. Der EinBlick
im Gespräch mit Experten.
Die Kognitionsstation und die
Depressionsstation etablierten sich
und die Klinik öffnete sich für neue
Angebote. Die Pflege orientiert sich
seither an den therapeutischen
Inhalten der Klinik.
EinBlick: Was heißt das konkret?
Braamt: Zu unserem Standardangebot zählen mittlerweile z.B.
die Ohrakupunktur oder das Bezugspersonensystem. Wir führten
in den letzten Jahren klinikweit die
Adherence-Therapie und Recove-
Ohrakupunktur zur Entspannung: Harald Sammetinger weiß um die positive
Wirkung der winzigen Nadeln.
EinBlick: Skizzieren Sie mir kurz
den Unterschied zwischen den
Anfängen und heute?
Sammetinger: Als ich hier auf der
geschlossenen Station anfing, fand
ich kleine stationäre Einheiten mit
zwölf Betten vor, die sehr personalintensiv, überbelegt und räumlich
eng waren. Ich hatte das Gefühl,
die Patienten lediglich zu versorgen.
Mit der Vergrößerung der Einheiten
verbesserte sich die räumliche Situation etwas, und ich konnte mehr für
die Patienten da sein.
EinBlick: Was war passiert?
Braamt: Die Klinik erfuhr durch den
Ärztlichen Direktor Dr. Luc Turmes
nach 2002 eine Neuausrichtung. So
wurde u.a. die Mutter-Kind-Station
eingeführt sowie die qualifizierte
suchtmedizinische Behandlung
bei Abhängigkeitserkrankungen.
ry ein. Mit EX-IN-Genesungsbegleitern sind bei uns seit kurzem
Psychiatrie-Erfahrene als Experten
in unserer Klinik unterwegs. Zur
Zeit werden einige Pflegekräfte zu
EX-IN-Ausbildern geschult.
EinBlick: Wie sehen Sie diese Entwicklung als Mitarbeiter, der diese
Angebote umsetzt?
Sammetinger: In den letzten
Jahren sind tatsächlich viele Fortbildungen hinzugekommen. Im
Vergleich zu anderen LWL-Kliniken
sind wir diesbezüglich sehr fortschrittlich. Anfangs waren diese
neuen Ideen und die damit verbundenen Fortbildungen schon eine
Herausforderung. Schließlich denkt
man, man hätte mit seiner Ausbildung ausgelernt. Doch uns wird
viel zugetraut, was wir zu schätzen
wissen, und die Patienten spiegeln
uns zurück, dass unsere Angebote
ihnen helfen.
Braamt: Unseren Pflegekräften
wird mit den zusätzlichen Aufgaben mehr Verantwortung übertragen. Wir setzen sie mit ihren
Stärken ein. Dies befördert ein
anderes Arbeiten. Natürlich sehen
wir, dass dabei die Arbeitsintensität zunimmt. Dieser Belastung
begegnen wir mit entlastenden
Abstimmungen untereinander, und
wir versuchen, den Anforderungen
für alle zufriedenstellend gerecht
zu werden.
EinBlick: Also stehen Sie den
Qualifizierungsmaßnahmen positiv
gegenüber?
Sammetinger: Auf jeden Fall! Sie
sind zwar mit Anstrengungen verbunden. Aber Stillstand bedeutet
Rückschritt: Deswegen habe ich
nun mit dem berufsbegleitenden
Pflegemanagement-Studium begonnen und freue mich auf die
neue Herausforderung.
Weiterbildung der Patienten: Für die Psychoedukation sorgen Pflegefachkräfte,
wie hier im Bild Monika Borowiak von der Station A1.
„Identität“ aus einer ganz persönlichen Perspektive erfahren – dafür sorgten die
Referenten (v.l.n.r.) Janine Berg-Peer, Uwe Braamt, Sevim Pantiroglu, Hildegard
Kofoth, Anja Senk, Michaela Joswig, Olaf Traute, Petra Schniederjan, Martin Rafoss
und Martin Kolbe (fehlen im Bild).
Pflegefachtagungen seit 15 Jahren
2015: „Identität“
im Genesungsprozess
Die Pflegefachtagungen im Schloss
der LWL-Klinik Herten haben Tradition: Seit 15 Jahren bieten sie
Pflegekräften und Psychiatrieerfahrenen, die in der Psychiatrie tätig
bzw. an den Fachthemen interessiert
sind, eine Möglichkeit, sich auszutauschen. „Bei der Auswahl der
Themen orientieren wir uns immer
an der Beziehungsarbeit mit den
Patienten, mit den Kollegen, mit
den Angehörigen bzw. auch untereinander“, erläutert Uwe Braamt,
Pflegedirektor der LWL-Klinik Herten
und Initiator der Fachtagung.
In diesem Jahr setzte sich die Tagung
im Rahmen der Recovery-Reihe mit
dem Thema „Identität“ auseinander:
Was ist Identität und wie entwickelt
sich diese? Was bedeutet Identität
für die Betroffenen, die durch die
eigene Erkrankung zum Experten
geworden sind, und was für die
Angehörigen? Die Reihe startete
bereits vor einigen Jahren. Bearbeitet
wurden bislang die beiden RecoveryBausteine „Zuversicht“ (2013) und
„Sinn“ (2014).
„Recovery umschreibt einen Prozess,
bei dem der behandelnde Profi eine
Haltung hinsichtlich der Gesundung
des Patienten entwickelt“, erklärt
Uwe Braamt das Prinzip von Recovery. „Diese ermöglicht es dem
Betroffenen, die eigenen Potenziale
im Genesungsprozess zu erkennen,
wie er trotz psychischer Erkrankung
ein zufriedenes Leben führen kann.“
Die Pflegenden verstehen sich als
Begleiter, den Weg erarbeiten sich
die Patienten selbst.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer
der Tagung am 10. Juni dieses Jahres
hatten Gelegenheit, „Identität“ aus
einer ganz persönlichen Perspektive
zu erfahren. Offen und authentisch
berichteten und diskutierten neben
weiteren Referentinnen und Referenten u.a. die Autorin Janine Berg-Peer
(„Schizophrenie ist scheiße, Mama!“)
aus Sicht einer Angehörigen, der
bekannte Musiker Martin Kolbe
(„Endlich bin ich wieder ich – Vom
Umgang mit verschiedenen Gesichtern“) aus dem Blickwinkel des Betroffenen sowie Hildegard Kofoth, die
als Genesungsbegleiterin im Hause
tätig ist. In Arbeitsgruppen konnten
die Teilnehmenden im Anschluss ihr
Wissen vertiefen.
Mit ihren außergewöhnlichen Tagungsschwerpunkten zieht die Pflegefachtagung über den Kreis Recklinghausen hinaus jedes Jahr interessiertes Fachpublikum an und sorgt
für ein ausgebuchtes Haus. Genauso
gut angenommen wurden 2012
der Adherence-Kongress und 2014
die Forensik-Pflegefachtagung, die
zusätzlich organisiert worden waren.
„Gut zu wissen, dass man nicht alleine ist“
Wo Angehörige gut informiert werden
Zeigen den Angehörigen von psychisch erkrankten Menschen, dass sie nicht alleine
sind (v.l.n.r.): Klinikseelsorgerin Pfr. Ulrike Nowoczin, Pflegefachkraft Dirk Ahmann,
Diplom-Sozialarbeiterin Andrea Arlt-Ingenhaag, Ärztlicher Direktor Dr. Luc Turmes
und Diplom-Sozialarbeiterin Annkathrin Heinz (im Bild fehlt Susanne Gotzian).
Vor zehn Jahren wurde die Informationsreihe „Gut zu wissen, dass man nicht alleine ist“ als Angebot der LWLKlinik Herten für Angehörige von psychisch erkrankten Menschen eingerichtet. Seitdem laden die Klinik-Experten
zweimal im Jahr zu ihrer Themenreihe ein. An mehreren Abenden haben Angehörige Gelegenheit, sich über
verschiedene psychiatrische Erkrankungsbilder und entsprechende Hilfen zu informieren. In diesem Jahr wird das
Angebot erweitert: Zu den beiden Gruppen für Angehörige von Menschen mit einer affektiven Störung sowie von
psychotisch/schizophren erkrankten Menschen kommt nach den Sommerferien eine dritte Gruppe hinzu, die die
Ehe- und Lebenspartner von postpartal psychisch erkrankten Müttern in den Blick nimmt.
„Informationen helfen, aber auch der Erfahrungsaustausch unter den Angehörigen“, erläutert Diplom-Sozialarbeiterin
Andrea Arlt-Ingenhaag, Koordinatorin der Angehörigenreihe in der LWL-Klinik Herten. „Wir bieten ihnen mit unseren Gruppenangeboten den geeigneten Rahmen.“ Das Konzept ist in allen Gruppen gleich: Im Austausch mit
Ärzten, Sozialarbeitern, Pflegefachkräften und einer Seelsorgerin werden an sechs Themenabenden grundlegende
Informationen über psychische Erkrankungen vermittelt. Symptome, Ursachen, Entwicklungen, Verlauf und der
Umgang mit Belastungen und Krisen sind Inhalte der Gespräche sowie der Austausch untereinander.
Klinik mit Auftrag
„Verantwortung für seelische Gesundheit“
Wer das Leitbild liest, welches für alle Mitarbeitenden und Besuchenden gut sichtbar im Eingangsbereich des Hauptgebäudes hängt,
weiß um den hohen Anspruch, den die Klinik an sich stellt. Als Dr.
Luc Turmes 2002 seine Arbeit als Ärztlicher Direktor der LWL-Klinik
Herten aufnahm, war schnell klar, dass sich die Klinik zukünftig nur
an den Anforderungen der modernen Psychiatrie orientieren wird –
zum Wohle der Patientinnen und Patienten, aber letztlich auch der
Allgemeinheit. Im EinBlick-Interview fasst Dr. Turmes zusammen.
Einblick: Worauf können Sie zufrieden schauen?
Turmes: Wir konnten vor über
zehn Jahren erfolgreich eine komplexe Umstrukturierung der Klinik
leisten hin zu einem störungsspezifischen patientenzentrierten
Fachkrankenhaus mit psychotherapeutischem Akzent. Unsere psychotherapeutischen Schwerpunkte
beinhalten den Einsatz von psychodynamischen, verhaltens- und schematherapeutischen, familien- und
traumatherapeutischen Verfahren.
Glücklich bin ich darüber, dass wir
vor zwei Jahren das zehnjährige
Bestehen unserer Mutter-KindEinheit feiern konnten, die in NRW
einzigartig ist. Glücklich bin ich aber
gemeinsam mit unserem Kaufmännischen Direktor auch, dass es uns
in der Budgetverhandlung 2011
gelungen ist, mit den Krankenkassen eine angemessene Finanzierung
der Mehrkosten zu vereinbaren.
Leider sind wir damit bundesweit
die einzige Mutter-Kind-Einheit die
ausreichend finanziert ist.
Ich bin stolz auf unser Team von
Ärzten, Psychologen, Sozialarbeitern, Ergotherapeuten, Sport- und
Bewegungstherapeuten. Sie haben
die Veränderungen mitentwickelt,
mitgetragen und zu einem gemeinsamen Projekt werden lassen.
Besonders betonen möchte ich
die gute Zusammenarbeit mit der
Pflege, die unsere Arbeit mit ihren
therapeutischen Schwerpunkten
in idealer Weise ergänzt. Froh bin
ich, dass der kaufmännische Dienst
bislang für den notwendigen finanziellen und strukturellen Rahmen
gesorgt hat.
EinBlick: Was ist bei der Behandlung
von psychisch kranken Menschen
hier in Herten besser geworden?
Turmes: In den letzten 30 Jahren
und hier insbesondere in den vergangenen fünfzehn Jahren hat es eine
kleine Revolution in der Psychiatrie
und Psychotherapie gegeben. So ist
zum einen für die Gruppe der schwer
schizophren und depressiv erkrankten Menschen eine neue Generation
von gut wirksamen und sehr nebenwirkungsarmen Medikamenten
auf den Markt gekommen, wovon
unsere Patienten in Kombination
mit unseren psychotherapeutischen
Angeboten überaus profitiert haben.
Zum anderen haben wir es geschafft,
dass Psychotherapie inzwischen auch
für schwersterkrankte Menschen
hier in der Klinik zum „State-of-theArt“ gehört: Schematherapie für
emotional instabile, Metakognitives
Training für schizophrene und CBASP
für schwer depressive Menschen.
EinBlick: Was fehlt noch?
Turmes: Unsere Klinik ist immer
in Bewegung. Zum Jahresanfang
konnten wir die Tagesklinik Haltern eröffnen, die übergangsweise
vorerst in den Räumlichkeiten des
Sixtus-Hospitals untergebracht ist,
aber Anfang 2017 in einen sehr modernen Neubau ziehen wird. Neben
der Tagesklinik und einer Außenstelle
unserer Psychiatrischen Institutsambulanz planen wir zusammen
mit der LWL-Klinik für Kinder- und
Jugendpsychiatrie in Marl, hier ebenfalls ein Zentrum für Familienmedizin
einzurichten. Wir diskutieren aktuell
auch ein Modellprojekt zum HomeTreatment für Menschen in Haltern
und Umland. Ein anderes auf die
nächsten Jahre angelegtes Projekt
ist die Überlegung, im Kreis Recklinghausen eine eigene Abteilung
für Psychosomatische Medizin zu
gründen.
EinBlick: Was ist Ihnen eine Herzensangelegenheit?
Turmes: Die Idee der Gründungsväter vor 30 Jahren war es, mit der
Klinik im Schlosspark inmitten von
Herten für Gemeindenähe zu sorgen. Diesem Gedanken fühlen wir
uns weiterhin sehr verpflichtet, und
es ist uns wichtig, unseren Beitrag
zur Entstigmatisierung psychischer
Erkrankungen zu leisten. Es gehört
ja zu einer der Gerechtigkeiten dieser
Welt, dass jeder von uns jederzeit
psychisch krank werden kann. So ist
es hilfreich, den Menschen die Angst
vor der Psychiatrie zu nehmen, damit
im Erkrankungsfall keine kostbare
Zeit verloren geht. Und so ist es gut,
dass in unserem Schloss und auf unserem Gelände klassische Konzerte,
der Pfingst- und der Weihnachtsmarkt stattfinden, wir Kunstaustellungen veranstalten und seit bald
fünf Jahren bei den Ruhrfestspielen
mitmachen. Ob psychisch gesund
oder krank: Die Bürgerinnen und
Bürger des Kreises Recklinghausen
finden heute ganz selbstverständlich
den Weg zu uns und haben keine
Berührungsängste mehr.
Suchtmedizin
Qualifiziert, nachhaltig und
gut vernetzt
Wenn Oberarzt Dr. Christoph
Mühlau von dem Behandlungskonzept seiner Station erzählt,
dann tut er dies unter Einbeziehung
seines Teams: „Eine qualifizierte
suchtmedizinische Behandlung
kann nur in Zusammenarbeit und
in guter Abstimmung mit den
Kolleginnen und Kollegen der
Suchtstation funktionieren – ob im
Hinblick auf die medizinischen und
psychotherapeutischen Leistungen
oder hinsichtlich der pflegerischen,
ergotherapeutischen oder sozialarbeiterischen Inhalte.“
Die Pflegekräfte sehen ihre Patientinnen und Patienten oft sehr intensiv über einen längeren Zeitraum,
da sie diese nach einem stationären
Aufenthalt mitunter in die ambulanten Gruppen, wie zum Beispiel in die
Frauen- oder Männersuchtgruppe
begleiten. „Dann sehen wir die
positiven Veränderungen“, freut sich
Krankenpfleger Hartmut Jeising.
„Und darin sehe ich die Motivation
für meine Arbeit.“
Dankbar ist Mühlau für das gut
funktionierende Suchthilfesystem im
Kreis Recklinghausen, zu dem u.a.
Suchtberatungsstellen, Selbsthilfegruppen, Betreutes Wohnen oder
betriebliche Suchtberater gehören.
Über die Inhalte der qualifizierten
Entzugsbehandlung im Funktionsbereich Suchtmedizin wird der
EinBlick in der nächsten Ausgabe
ausführlich berichten.
Viertes Theaterprojekt mit den Ruhrfestspielen
„Die kahle Sängerin“ und ihre
tragisch-komischen Beziehungen
Kooperation mit Kunsthochschule
NEXUS: Essener Künstlerklasse stellt aus
Seit vielen Jahren engagiert sich
die LWL-Klinik Herten im Kulturbereich – mit Kunstausstellungen
im Rahmen der therapeutischen
Arbeit der Klinik oder mit Theater-
projekten in Zusammenarbeit mit
den Ruhrfestspielen Recklinghausen.
Nun ist in diesem Frühjahr eine neue
Kooperation hinzugekommen: Mit
NEXUS stellte die Freie Akademie
der bildenden Künste (fadbk) und die
Hochschule der bildenden Künste
(HBK) in Essen erstmals mit einer
Künstlerklasse ihre Kunst im Schloss
Herten aus und zeigte dort ein breites Spektrum an zeitgenössischer
Malerei und Fotokunst. Entstanden
sind die Arbeiten unter Leitung von
Prof. Stephan Paul Schneider (re.),
Leiter der Akademie und Präsident
der HBK Essen. Das neue Projekt
wird künftig unterstützt von dem
Ärztlichen Direktor Dr. Luc Turmes
sowie Cornelia Wissel, ehemalige
Mitarbeiterin der LWL-Klinik Herten
und beteiligte Künstlerin. Zum gelungenen Auftakt auf der Vernissage
von NEXUS gratulierte auch der
Bürgermeister der Stadt Herten Dr.
Uli Paetzel (2.v.r.).
Kreativ, originell und künstlerisch anspruchsvoll – drei Attribute, die auf die
Theaterprojekte der LWL-Klinik Herten genau zutreffen. Ruhrfestspiele-reif
werden sie alljährlich durch die Patientinnen und Patienten sowie Mitarbeitenden, angeleitet durch die Regisseurin Sandra Anklam, Drama- und
Theatertherapeutin der LWL-Klinik Herten. So auch dieses Mal, als die
Theatergruppe „Bluna Placebo“ der Klinik mit zwölf Teilnehmenden ein
zutiefst tragisches wie hochkomisches Stück auf die Bühne brachte: „Die
kahle Sängerin“ des rumänischen Dramatikers Eugéne Ionesco.
Mit absurden Gesprächen, merkwürdigen Beziehungsspielen, unklaren
Identitäten wussten die Darstellenden das Publikum zu überzeugen. Das
Stück handelt vom Zerfall der Sprache, von tragisch-komischen Kommunikationsversuchen. Gemeinsam mit der ärztlichen Leiterin des Theaterprojekts,
Oberärztin Christine Möllering, konnte Sandra Anklam die Theatergruppe
erfolgreich durch das Theaterprojekt 2015 führen!
LWL-Klinik Herten: 30 Jahre im Schlosspark
DIE KLINIK
Hohes Niveau durch gute Mitarbeiter
Behandlungsplätze:
173 stationär,
80 in Tageskliniken (2014)
Beschäftigte: 387, darunter
39 Ärztinnen und Ärzte,
176 Krankenschwestern und
Krankenpfleger (2014)
Einzugsbereich:
Pflichtversorgung für Dorsten,
Haltern, Herten, Marl und
Recklinghausen mit ca.
370.553 Einwohnern (2014)
PatientInnen (im KH-Bereich):
ca. 2960 stationär und 657
teilstationär; ca. 8,1 stationäre
und 2,6 teilstationäre
Aufnahmen pro Tag (2014)
Verweildauer im (KH-Bereich):
stationär ca. 20,3 Tage und
teilstationär ca. 30,0 Tage
Als 1985 die LWL-Klinik Herten eröffnet wurde, war Heinz Augustin
bereits einige Jahre beim LWL beschäftigt. Sowohl die Hertener
Klinik als auch das LWL-Universitätsklinikum Bochum, das ein Jahr
zuvor seinen Betrieb startete, hat er von Anfang an mit aufgebaut.
Seit 2004 ist Heinz Augustin Kaufmännischer Direktor beider Kliniken, seit 2008 ist er zudem für die LWL-Maßregelvollzugsklinik Herne verantwortlich. Über seine langjährigen Erfahrungen als Mann
der ersten Stunde wusste er für den EinBlick einiges zu berichten.
Kontakt
LWL-Klinik Herten
für Psychiatrie, Psychotherapie
und Psychosomatik
Im Schloßpark 20
45699 Herten
Telefon
Zentrale: 02366 802-0
Ambulanz: 02366 802-8600
Fax: 02366 802-5009
Internet
www.lwl-klinik-herten.de
Betriebsleitung
Dr. Luc Turmes (Ärztlicher Direktor), Tel. 02366 802-5100
Uwe Braamt (Pflegedirektor),
Tel. 02366 802-5200
Heinz Augustin (Kaufmännischer Direktor),
Tel. 02366 802-5000
Klinikträger
Landschaftsverband
Westfalen-Lippe
Freiherr-vom-Stein-Platz 1
48133 Münster
Tel. 0251 591-4406
LWL-Psychiatrie
Verbund Westfalen
LWL-Kliniken für Erwachsenenpsychiatrie: LWL-Universitätsklinikum Bochum, LWL-Klinik
Herten, LWL-Klinik Gütersloh,
LWL-Klinik Lippstadt, LWL-Klinik Marsberg, LWL-Klinik Warstein, LWL-Klinik Dortmund,
LWL-Klinik Hemer, LWL-Klinik
Lengerich, LWL-Klinik Münster,
LWL-Klinik Paderborn
LWL-Kliniken für Kinder- und
Jugendpsychiatrie: LWL-Universitätsklinik Hamm, LWLKlinik Marl-Sinsen, LWL-Klinik
Marsberg
Klinik im Grünen: Seit 30 Jahren ist sie zuständig für die psychiatrisch-psychotherapeutische Regionalversorgung in Teilen des Kreises Recklinghausen mit
Herten, Recklinghausen, Marl, Dorsten und Haltern.
EinBlick: „Aller Anfang ist schwer“: Was ist einfacher – eine Klinik neu
aufzubauen oder eine Klinik zu übernehmen?
Augustin: Es ist meiner Ansicht nach schwieriger, eine Klinik zu übernehmen, da die Strukturen dort oft schon festågefahren sind. Aber es hängt sicherlich auch von der Klinik ab. Schließlich gibt es auch gut geführte Kliniken.
Einfacher ist es, eine Klinik neu aufzubauen, weil man von Anfang an
die Möglichkeit hat, seine eigene Philosophie umzusetzen, wie man ein
Krankenhaus zu führen gedenkt. Dies betrifft zum Beispiel die Art der Patientenversorgung oder das Festlegen von neuen Strukturen, bei dem alle
Beschäftigten die Möglichkeit haben, den Prozess mitzugestalten. Daher ist
die Mitarbeiterführung ein wichtiger Aspekt bei der Leitung eines Betriebes.
Schließlich muss ich die Mitarbeitenden für ein Projekt begeistern, was uns
in Herten schon mehrfach gelungen ist.
EinBlick: „Ein idealer Standort!“ hieß es im Jubiläumsband vor fünf
Jahren – warum?
Augustin: Die Psychiatrie-Enquête von 1975 nahm Anstoß an der generell
unwürdigen Behandlung psychisch kranker Menschen in Deutschland und
forderte einen Wandel. Es folgte eine weitreichende Psychiatriereform. Eine
entscheidende Forderung war die gemeindenahe Versorgung psychisch
Kranker. In unserer Region mussten die Patienten bis zur Eröffnung der
Hertener Klinik im 100 Kilometer entfernten Landeskrankenhaus in Lengerich behandelt werden – weit weg von zuhause und für längere Zeit.
Ja, der Standort ist ideal: Denn unsere Patientinnen und Patienten konnten
in ihrem gewohnten Umfeld bleiben, bekamen Besuch, nutzten fortan
Therapieangebote in der Nähe, blieben mittendrin und wurden nicht an
den Rand der Gesellschaft geschoben. Der Schlosspark und das Schloss,
das übrigens dem LWL gehört, sowie die Nähe zur Stadt, die man von
hier aus in zehn Minuten fußläufig erreicht, bieten ideale Standortbedingungen, um Menschen die Furcht vor Psychiatrie zu nehmen.
EinBlick: Welche Veränderung in den zurückliegenden Jahren bezeichnen
Sie als die beste und welche als die ungünstigste?
Augustin: Dies lässt sich nicht einfach beantworten – bei der Vielzahl von
Veränderungen, die wir hier erlebt haben. Herausragend ist allerdings das
hohe Niveau der therapeutischen Prozesse in unserem Haus, an dem kontinuierlich weitergearbeitet wird. Mit der Optimierung unserer Leistungen
ging eine Verbesserung der räumlichen Situation einher.
Ins Gewicht fallen die äußeren Einflüsse, die wir nicht steuern können, da
sie politisch bedingt sind. Hierzu fallen mir die mangelnde Finanzierung
vom Land im Investitionsbereich ein oder die Risiken für die laufenden
Betriebskosten, wozu zum Beispiel die Auswirkungen des neuen Entgeltsystems gehören.
Es gab Änderungen, die uns massiv herausgefordert haben, zum Beispiel
im Bereich der Krankenhausfinanzierung. Auch die Forensik-Diskussion hat
viel Energie gekostet. Wir haben es aber immer wieder geschafft, unsere
Klinik auf Kurs zu halten und hervorragende Fachleute zu gewinnen. Mein
Motto ist: Es gibt keine Probleme, die man nicht lösen kann.
EinBlick: „Impulse von innen als Triebfeder“ – Warum sind diese so
wichtig für den Erfolg eines Betriebes?
Augustin: „Ein Apfel ist nur dann schön, wenn er von innen nicht faul
ist.“ Das heißt: Es muss alles stimmen. Ein Krankenhaus lebt von den
einzelnen Mitarbeitern vor Ort, die die Leistung erbringen, die helfen, die
im Patientenkontakt stehen und das Gesicht der Klinik ausmachen. Als
Verantwortliche eines Betriebes sind wir gut beraten, unseren Mitarbeitern
gut zuzuhören, mit ihnen zu diskutieren und eine gemeinsame Lösung
zu finden.
Zertifiziert durch die IHK: Gesundheitsmanagerin
Damit Mitarbeiter am Arbeitsplatz gesund bleiben
Die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden zu erhalten und zu fördern, ist
der LWL-Klinik Herten ein wichtiges Anliegen. Für ihren vorbildlichen Arbeits- und Gesundheitsschutz war die Klinik 2013 sogar
von der Unfallkasse NRW ausgezeichnet worden. Ein erfolgreich
absolvierter Zertifikatslehrgang
der Industrie- und Handelskammer (IHK) Nord Westfalen in Münster rundet das Engagement für
die Gesundheit der Beschäftigten
nun ab: Paula-Andreea Kellner,
zuständig für Personalentwicklung
und -controlling der LWL-Kliniken
in Herten, Bochum und Herne,
wird als „Betriebliche Gesundheitsmanagerin (IHK)“ künftig
noch effektiver die Umsetzung
gesundheitsfördernder Maßnahmen für die Mitarbeitenden
unterstützen.
Mit dem IHK-Lehrgang vertiefte
Kellner ihre Kenntnisse bei der
Formulierung von betrieblichen Gesundheitsmaßnahmen und erhielt
neue Anregungen u.a. hinsichtlich
rechtlicher Grundlagen. „Wir setzen
uns für die Sicherheit und Gesundheit unserer Mitarbeitenden ein
und legen daher großen Wert auf
ein gut funktionierendes Gesundheitsmanagement“, betont Heinz
Augustin, Kaufmännischer Direktor
der drei Kliniken im LWL-Regionalnetz Herten, Bochum und Herne.
„Unsere Kliniken können schließlich
nur von gesunden Beschäftigten
getragen werden.“ Erklärtes Ziel ist
es, gesundheitliche Beschwerden
am Arbeitsplatz zu reduzieren und
durch gezielte Maßnahmen weitestgehend zu vermeiden sowie
ungesunden Stress bei den Mitarbeitenden abzubauen.
Qualifizierte sich erfolgreich zur Gesundheitsmanagerin (IHK): Paula Andreea
Kellner, Personalentwicklung und -controlling, mit Heinz Augustin (li.), Kaufmännischer Direktor der drei Kliniken im LWL-Regionalnetz Herten, Bochum und Herne, und Bernd Kruse, Abteilungsleiter für Personal- und Rechtsangelegenheiten.
Impressum
Verantwortlich: Betriebsleitung – Heinz Augustin,
Uwe Braamt und Dr. Luc Turmes
Redaktion: Rosa Sommer, E-Mail rosa.sommer@lwl.org,
Tel. 0179 4645487
Fotos: LWL-Klinik Herten, Dirk Kaltenhäuser, Wolfgang Kühnen,
LWL-Bau- und Liegenschaftsbetrieb, Renate Ritzenhoff,
Rosa Sommer
Sekretariat/Vertrieb: Sonja Brieger
Gestaltung/Druck: LC-Digitale Bildtechnik, Essen
Der EinBlick kann bei Interesse unter der Tel. 02366 802-5002
oder per E-Mail sonja.brieger@lwl.org bezogen werden.