Diakonissen-Mutter- haus Bethanien feiert 100

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Diakonissen-Mutter- haus Bethanien feiert 100
Ausgabe 3|2009
Diakonie
Die Zeitschrift für Nächstenliebe in unserer Zeit
Diakonissen-Mutterhaus Bethanien feiert
100. Geburtstag
Am 1. Juni 1909 wurde das „neue“
Diakonissen-Mutterhaus Bethanien in
Gallneukirchen seiner Bestimmung
übergeben.
Seite 6
Ein „Garten Eden“, der
Erinnerungen weckt. Seite 10
Ihre Spende für einen
würdigen Lebensabend. Seite 13
Erlebnispädagogik für Menschen
mit Autismus. Seite 18
aktiv für Menschen mit Behinderung
Inhalt
Inhalt 3/2009
4 Panorama: Das Wichtigste in Kürze
Thema: Jubiläum
6 100 Jahre Diakonissen-Mutterhaus
­ ethanien. Am 1. Juni 1909 wurde das „neue“
B
Mutterhaus seiner Bestimmung übergeben.
Aktiv für Menschen im Alter
9 Kurz notiert: Seniorinnen unterstützen Kinder
mit Leseschwierigkeiten.
10Ein „Garten Eden“, der Erinnerungen weckt –
­ er Garten im Haus für Senioren Wels richtet
D
sich an die vielen Bedürfnisse demenzkranker
Menschen.
Jubiläum in Bethanien. Seit nunmehr 100 Jahren
be­heimatet das Diakonissen-Mutterhaus Bethanien in
Gallneu­kirchen die Schwesternschaft.
Seite 6
Danke – Bitte
12 Danke: Spendenaktion für Seniorengarten.
13 Bitte: Ihre Spende für einen würdevollen
Lebensabend im Friedenshort.
Spiritualität
14Leben und Spiritualität: „Wo zwei oder drei
in meinem Namen versammelt sind, da bin ich
­mitten unter ihnen.“ (Matthäus 18, 20)
Aktiv für Menschen mit Behinderung
15Kurz notiert: Kulinarium kocht für Eurotours.
16Erlebnispädagogik – Emotionale Sicherheit
durch spielerisches Erleben der Natur.
Porträt
18Menschen im Diakoniewerk:
Ein „Garten Eden“ für demenzkranke Menschen.
Ob Rückzugsort oder Erlebnisraum – im Seniorengarten
in Wels werden alte Erinnerungen wach.
Seite 10
­Schwester Gerda Buchsbaum.
Aktiv für Ausbildung
19Kurz notiert: Sinnstifter gesucht.
20 EigenArt – Kunst, die nicht behindert – Ein
Schulprojekt in Salzburg wird zum gut besuchten
Kunstevent.
Aktiv für Gesundheit
21Frage an den Experten: Gefährdet Schnarchen
die Gesundheit?
22 Gesund und munter – Ernährungstipps für den
Sommer.
Service
23 Buchtipp, Kreuzworträtsel, Bestell-Coupon
Erlebnispädagogik. Im spielerischen Umgang mit der
Natur lernen Menschen mit Autismus soziale Kompetenz
und bekommen emotionale Sicherheit.
Seite 16
Impressum: Medieninhaber: Evangelisches Diakoniewerk Gallneukirchen, Martin Boos-Straße 4, 4210 Gallneukirchen, Tel. +43(0)7235/63251-0, office@diakoniewerk.at.
Herausgeber: Rektorin Mag.a Christa Schrauf. Chefredakteurin: Mag.a Andrea Brummeier. Redaktionsteam: Andrea Brummeier, Helga Brunner, Sabine Etzlstorfer, Gernot
­Mischitz, Erwin Oberbramberger, Daniela Palk, Verena Schöpf, Susanne Schopf, Günther Wesely. Fotos: Fotos: Evi Obermayr (S. 3 oben), Landespressebüro Salzburg (S.
4 unten, S. 5, oben), Günther Ringelhann (S. 6, 8, 9, 24 oben), Dragan Tatic (S. 12 Mitte), shutterstock (S. 14), Dieter Maihoff (S. 22) alle anderen Diakoniewerk. Satz &
Layout: Egger & Lerch, Wien. Druck: A3 Werbeservice GmbH. Erscheint fünfmal jährlich. Konto des Diakoniewerkes: Allgemeine Sparkasse 2300-000508, BLZ 20320. Sponsoring Post! GZ 02Z032365 S; Diakonie 16/09
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Diakonie 3|2009
Das Diakonissen-­
Mutterhaus Bethanien
feiert sein 100-jähriges
Bestehen, die
Schwestern­schaft wurde
jedoch schon vor über
130 Jahren gegründet.
Gerne nehmen
die Diakonissen
– soweit es ihnen
möglich ist – am
Geschehen im
Diakoniewerk
teil, hier am
Diakoniefest 2009
in Gallneukirchen.
Europäerinnen mit vornehmster Aufgabe
Liebe Leserinnen und Leser,
Europäische Weite, der Blick über den eigenen Tellerrand hinaus,
gehörte im Diakoniewerk von Beginn an zu den bestimmenden
Kulturelementen. Bereits die ersten Diakonissen absolvierten
1877 ihre Ausbildung in Stuttgart. So blickt das DiakonissenMutterhaus Bethanien, das heuer seinen 100. Geburtstag feiert,
auch auf viele europäische Kontakte zurück, die in dem 1909
errichteten Haus nach wie vor zum Alltagsgeschehen gehören.
Geistlicher Austausch und solidarische Unterstützung waren
genauso selbstverständlich wie gegenseitiger Wissenstransfer.
Es gab rege europaweite Kontakte unter anderem nach Stuttgart, Berlin, Görlitz, Dessau, Budapest, Györ, Prag, Budweis, Dziegielow. Der eiserne Vorhang war kein Hindernis für die Begegnung und den Dialog. Die Mitgliedschaft in der Kaiserswerther
Generalkonferenz und im Frauenmissionsgebetsbund hat dem
Leben im Diakonissen-Mutterhaus auch eine internationale
Dimension verliehen. Die Diakonissen waren auf diese Weise
– und sind es noch immer – Versöhnungsstifterinnen und Friedensbringerinnen, aber in erster Linie und mit großer Glaubensüberzeugung und Begeisterung kamen sie ihrer Beauftragung
und vordringlichen Arbeit nach, der Begleitung von Menschen,
www.diakoniewerk.at
die Hilfe brauchten. In der Erfüllung
dieser vornehmsten Aufgabe war
ihnen die geistliche Gemeinschaft im
Mutterhaus Bethanien eine Quelle der
Freiheit, der Kraft und der Ermutigung.
Die Strahlkraft des Mutterhauses hat
sich verändert. Sie konzentriert sich
heute, wie Oberin Schwester Helga
Sikora immer wieder sagt, „auf den bescheidenen Beitrag des
Betens für die Menschen im Diakoniewerk.“ Doch ist dieser
Beitrag in seiner Kleinheit nicht ein großer – zu wissen, dass
unsere Arbeit im Diakoniewerk im Gebet mitgetragen wird? Sie
bezeugten und bezeugen mit ihrem Leben und Wirken, dass die
Beauftragung durch das Evangelium alles andere als provinziell
ist. Schon gar nicht lässt es sich für Abgrenzungsansprüche
instrumentalisieren. Dem Evangelium geht es nicht um Abrechnung oder Abschottung, sondern um Liebe und Frieden, um das
Niederreißen und nicht Aufbauen von Mauern. Mit diesem Geist
der Nächstenliebe erhält die Wirtschaftsunion Europa auch die
notwendige soziale und humane Dimension.
Editorial
seit 1996 setzt sich die Eurodiaconia, der Europäische Verband
für Diakonie in Brüssel, der christlichen Tradition entsprechend
„für ein humanes und soziales Europa ein, in dem die Menschenrechte und Grundwerte des Friedens, der Gerechtigkeit,
der Freiheit, der Toleranz, der Partizipation und der Solidarität
zur Geltung kommen“ (Charta Oecumenica). Lebensqualität
für alle in einem sozialen Europa, Menschenwürde und soziale
Integration, Armutsbekämpfung und Sensibilisierung der Verantwortlichen mit dem biblischen Menschenbild sind die Leitlinien
der NGO-Vertreterin Eurodiaconia.
Wir wünschen unseren Vorbildern im europäischen ­Netzwerken,
unseren Diakonissen, eine gesegnete Zeit im altvertrauten
Haus und ab Herbst 2009 im neu gestalteten Abendfrieden. Wir
können viele von den Impulsen, die von ihnen ausgegangen
sind, in die Zukunft mitnehmen. Dafür sagen wir anlässlich des
Jubiläums: DANKE!
Ihre
Mag.a Christa Schrauf
Rektorin
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Panorama
Was ist los
Sommerfest
Das Haus Elisabeth feiert mit BewohnerInnen und BesucherInnen sein
traditionelles Sommerfest.
Freitag, 3. Juli, 14 Uhr
Haus Elisabeth, Gallneukirchen
Gartenfest
Auch im Wohnhaus Friedenshort hat
das Gartenfest schon Tradition. BewohnerInnen und MitarbeiterInnen freuen
sich über zahlreiche BesucherInnen.
Samstag, 15. August, ab 14 Uhr
Wohnhaus Friedenshort, Gallneukirchen
37. Martinstift-Symposion
Dr. Heinz Thaler, Bürgermeister
Jürgen Winter, Landesrat Dr. Kurt
Flecker und Bezirkshauptmann
Dr. Josef Dick (v.l.n.r.) freuen
sich mit Buchautorin Hedi Dinges
(Mitte) über ihr gelungenes
Buch, aus dem sie bei der
Eröffnung der Werkstätte las.
Das diesjährige Martinstift-Symposion
beschäftigt sich mit dem Thema: „Ich
fühl mich wohl ...“. Begleitung von
Menschen mit Behinderungen auf dem
Weg zu einem gesunden Lebensstil.
Freitag,2. Oktober, 9 bis 16 Uhr
Gusenhalle, Gallneukirchen
Werkstätte Schladming
Ein Haus zum Wohlfühlen
und Arbeiten
Mit einem Fest für die MitarbeiterInnen mit und ohne Behinderung, die Angehörigen, Freunde und Nachbarn wurde am 15.
Mai die neue Werkstätte Schladming offiziell ihrer Bestimmung
übergeben. Auch einige prominente Gäste waren gekommen,
allen voran der steiermärkische Sozial-Landesrat Dr. Kurt Flecker,
Bürgermeister Jürgen Winter und sein Vorgänger LAbg. Hermann
Kröll sowie Bezirkshauptmann Dr. Josef Dick. Die seit 1994 bestehende Werkstätte, die 2002 vom Diakoniewerk übernommen
worden war, ist mit den Jahren viel zu klein geworden. Durch
den Umbau einer ehemaligen Stickerei und Spinnerei in der
Bergasse konnte nun ausreichend Platz für 21 MitarbeiterInnen
mit Behinderung geschaffen werden, die in einer Produktivund Kreativgruppe, einer Fördergruppe sowie einer speziellen
SeniorInnen-Gruppe begleitet werden.
Ein besonderes Talent bringt Hedi Dinges in die Werkstätte Schladming ein. Die 65-jährige Ramsauerin, die seit ihrer
Kindheit eine spastische Lähmung hat, schreibt Gedichte und
hat erst kürzlich einen Gedichtband unter dem Titel „Die fliegende Chorsängerin“ veröffentlicht. Beim Festakt trug sie zwei
ihrer Gedichte vor. Der mit Zeichnungen aus der Werkstätte
illustrierte Gedichtband ist in der Werkstätte Schladming oder
auf Bestellung über die Buchhandlungen zum Preis von 19,90
Euro erhältlich.
37. Martinstift-Symposion
Gesundheit und ­Wohlbefinden
stehen im Mittelpunkt
Zu Besuch im Gesundheits­zentrum IM31 in Salzburg,
einem Projekt von Diakoniewerk & Myslik Wohnbau Projekt GmbH, war
im Mai die Salzburger Landeshauptfrau Mag.a Gabi Burgstaller (Mitte)
und informierte sich über das Leistungsspektrum. Im Gesundheitszentrum
IM31 arbeitet ein Team von Fachärzten und Therapeuten interdisziplinär
zusammen. Die medizinischen Leistungen – Innere Medizin, Allgemeinmedizin, Lungenheilkunde, Traditionelle Chinesische Medizin – werden durch
therapeutische Angebote, ein hochwertiges Fitnessstudio von John Harris
und Möglichkeiten zur Bewegung und Entspannung ergänzt.
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Das 37. Martinstift-Symposion am Freitag, 2. Oktober, 9 bis
16 Uhr, hat in diesem Jahr das Thema: „Ich fühl mich wohl ...“
– Begleitung von Menschen mit Behinderungen auf dem Weg
zu einem gesunden Lebensstil. Welche Komponenten ein gesunder Lebensstil von Menschen mit Behinderung umfasst und
was MitarbeiterInnen dafür tun können, dass sich die von ihnen
begleiteten Menschen rundherum wohlfühlen können, das
berichten ExpertInnen aus Deutschland und Österreich.
Nähere Informationen unter www.diakoniewerk.at/
symposion oder bei Mag. Gernot Mischitz, Tel. 07235/
632 51-135, g.mischitz@diakoniewerk.at
Panorama
Diakonie-Zentrum Salzburg
Besser leben mit Demenz
Das Diakonie-Zentrum Salzburg,
St. Virgil Salzburg und die Salzburger Nachrichten luden zu einem
Impulsvortrag mit anschließendem
Podiumsgespräch zu diesem Thema, das Ethik, Medizin und Pflege
im Spannungsfeld von Fachpersonal, Betroffenen und Angehörigen
behandelt, am 12. März 2009 in
den Saal der Salzburger Nachrichten ein. 280 BesucherInnen stellten
die Aktualität der Problematik unter Beweis.
Als Mitglied des Ethik-Ausschusses der Alzheimer-Gesellschaft in Berlin referierte Pfarrerin Geertje-Froken Bolle über die
komplexen ethischen Herausforderungen und Problemstellungen in
der Begleitung von Menschen mit
einer Demenz. Sie betonte, dass es
keine allgemein gültigen Lösungen
gäbe. Jeder Fall müsse individuell
behandelt werden, um die Würde
jedes einzelnen Erkrankten zu erhalten. Ein „Frageraum“ aus unterschiedlichen Blickwinkeln in Form
einer interdisziplinären Besprechung unterstützt dabei Angehörige und erleichtert die schwierigen
Entscheidungsprozesse.
Unter reger Beteiligung des Publikums kam es im anschließenden
Podiumsgespräch mit Primar Dr.
Helmut Paulus (Diakonissen-Krankenhaus Salzburg), der Psychologin Mag.a Laurence Hardy und
der Pflegewissenschafterin Meike
Schwermann zu einer lebendigen
Diskussion.
Zur Erinnerung
Diakonisse Frieda Steiner
Schwester Frieda Steiner ist
am 16. Mai im 87. Lebensjahr
im Diakonissen-Krankenhaus
Linz verstorben. Schw. Frieda war zunächst in
verschiedenen Bereichen des Diakoniewerks
tätig und absolvierte dann 1958 einen Erzieherkurs in Neuendettelsau. Danach widmete sie
ihre vielseitigen praktischen und erzieherischen
Gaben vielen Menschen – von den Kleinkindern
und Säuglingen in der Mühle, über die größeren Kinder in Weikersdorf und die Haustöchter
im Mutterhaus, bis hin zu den jungen Frauen
und Mädchen in der Waldheimat. Schließlich
übernahm sie 1983 die Krankenabteilung im Mutterhaus Bethanien, ihren Lebensabend verbrachte
sie im Haus Abendfrieden.
Kulinarium Salzburg
100 Menüs pro Tag und volles Auftragsbuch bei Buffets für v­ erschiedene Anlässe und Auftraggeber.
Obgleich erst seit Dezember 2008
in Betrieb, ist das Kulinarium
Salzburg, eine Einrichtung des
Diakonie-Zentrums Salzburg, sehr
erfolgreich. Bei Buffets für verschiedene Anlässe und Auftraggeber ist das Auftragsbuch fast voll,
bei den Mittagstischen für Firmen
und Kinderbetreuungseinrichtungen
(derzeit 100, täglich Mo bis Fr) ist
eine Steigerung auf bis zu 150
noch möglich.
Das erfuhren die rund 200 BesucherInnen der stimmungsvollen
Eröffnung und Segnung am 27.
April in Salzburg, darunter Landeshauptfrau Mag.a Gabi Burg­
staller, Landesrätin Erika Scharer,
Bürgermeister Dr. Heinz Schaden,
Vertreter der Sponsoren Salzburg
AG, Salzburger Sparkasse, UNIQA,
Stiegl und Siemens sowie der Medienpartner ORF Salzburg und Salzburger Nachrichten. Von der ausgezeichneten Qualität der Speisen
konnten sie sich im Anschluss an
den Festakt selbst überzeugen. Ein
Besuch der freundlich hellen und
www.diakoniewerk.at
hervorragend ausgestatteten Küche
stand ebenfalls auf dem Programm.
Derzeit arbeiten im Kulinarium
Salzburg acht Menschen mit einer
Beeinträchtigung bzw. Lernschwierigkeiten. Bis Herbst sollen alle 22
Plätze belegt sein. Details unter
www.kulinarium-salzburg.at
Das Kulinarium Salzburg freute sich bei
der Eröffnung über zahlreiche Prominenz,
u.a. über Landeshauptfrau Mag.a Gabi
Burgstaller (3. v. links)
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Diakonissen-Mutterhaus Bethanien
feiert 100. Geburtstag
Vor 100 Jahren, am 1. Juni 1909, wurde das „neue“ Diakonissen-Mutterhaus Bethanien in Gallneukirchen mit einer Einweihungsfeier seiner Bestimmung übergeben. Zuvor hatten die Diakonissen seit der
Einsegnung der ersten beiden Schwestern Elise Lehner und Elisabeth Obermeier 1877 im evangelischen
Pfarrhaus ihr Arbeitsfeld und ihr Zuhause. Dieses „alte Mutterhaus“ wurde jedoch bald zu klein für die
wachsende Schwesternschaft.
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Von der Brauerei zum
Mutterhaus
www.diakoniewerk.at
suchen und den Segen
einer christlichen Gemeinschaft“ gewidmet
(Kinzenbach, Vereins­
blatt März 1909). Durch
die Einnahmen erhoffte man sich
eine baldige Tilgung der Schulden. Ein Jahr später findet man
im Vereinsblatt eine Werbung für
dieses Damenheim mit einer Aufstellung der Kosten: 5 Kronen für
ein einfenstriges Zimmer pro Tag,
7 Kronen für ein zweifenstriges,
inklusive 5 Mahlzeiten, Pflege und
Bedienung, jedoch ohne Arzt- und
Medikamentenkosten. Im Winterhalbjahr 5 Kronen pro Monat extra
für Heizung und Licht.
„Auch zu meiner Zeit hatten wir
immer Frauen im Mutterhaus, die
begütert waren und für die Betreuung gut bezahlten. Dafür konnte
es sich das Mutterhaus auch leisten einige finanziell Schwächere
aufzunehmen, die nichts bezahlen
mussten“, erinnert sich die heutige
Oberin, Schw. Helga Sikora.
Heimat der Diakonissen
Seit 100 Jahren ist das Mutterhaus
Bethanien Heimat der Diakonissen.
Hier wurden die Probeschwes­tern
ausgebildet,
hierher
kamen die Schwestern,
um sich von ihrem
anstrengenden Dienst
zu erholen. Gerade
für Diakonissen, die als Gemeindeschwestern oft ganz allein ihren Dienst verrichteten, waren
die Einkehrtagen oder Urlaube im
Mutterhaus sehr wertvoll und stärkend durch das Zusammensein und
den Austausch mit den anderen
Schwestern. „Ich habe die Schwesternschaft immer als eine große
Stärkung in meiner Arbeit empfunden, besonders in meiner Zeit in der
Mühle“, so Schw. Helga.
Diese Gemeinschaft der Schwestern hatte den Charakter einer
großen Familie, der die Oberin wie
eine „Mutter“ vorstand und in der
dem Rektor eine Art „Vaterrolle“
zukam. Die Schwestern wurden
vom Mutterhaus mit allem versorgt, was sie in gesunden und
kranken Tagen, in der Arbeit und
zur Erholung, benötigten und erhielten ein Taschengeld für ihre
persönlichen Ausgaben. Welche
Aufgabe die jeweilige Schwester
übernahm, das entschied nicht sie
selbst sondern die Oberin und der
Die Küche des
Mutterhauses
kocht auch
heute noch für
einen Teil der
Einrichtungen des
Diakoniewerkes.
s
Da bot sich die Gelegenheit, die in
der Nachbarschaft zwischen Pfarrhaus und der 1906 errichteten
evangelischen Kirche die in Konkurs gegangene Brauerei Riener
mit einem größeren Grundstück
zu ersteigern. Auf den Grundmauern und Kellern der ursprünglichen
Brauerei mit einer eigenen Quelle
wurde von 1907 bis 1909 das neue
Diakonissen-Mutterhaus Bethanien
nach den Plänen der Linzer Baumeister Fabigan und Feichtinger
errichtet.
Die Entscheidung, ein neues
Mutterhaus zu bauen, brachte große
finanzielle Belastungen mit sich,
doch dank der vielen Freunde und
Spender und eigener Mittel konnte
bis zum Bezug des Hauses rund die
Hälfte der Kosten aufgebracht werden. Die Hälfte des Hauses wurde
als „Damenheim für alleinstehende
ältere oder auch nervöse und gemütlich leidende Damen, die Stille
Thema: 100 Jahre Diakonissen-Mutterhaus
Anfang des 20. Jahrhunderts zählte
die Schwesternschaft in Gallneukirchen bereits rund 90 Diakonissen.
Die Räumlichkeiten im Pfarrhaus
waren, trotz eines Anbaus, längst
zu klein geworden. So berichtet
der damalige Rektor Friedrich Kinzenbach im Vereinsblatt (Vorläufer
der heutigen „Diakonie“) im März
1908: „Man kann sich vorstellen,
was das heißt, wenn von den jetzt
ca. 90 Schwestern einmal 10, auch
20 zu gleicher Zeit von ihren Arbeitsstätten in ihren Sommerurlaub
kommen. Trotzdem die meisten in
der zu der Anstalt gehörigen Mühle
ein Unterkommen finden können,
ist es doch schon vorgekommen,
daß einzelne im Gasthause wohnen
mußten aus Platzmangel. (…) Es
bleibt ein Ruhmesblatt in der Geschichte der österreichischen Dia­
konissen, dass sie ohne Murren in
diesen Verhältnissen ihrer Aufgabe
lebten.“
Die Gemeinschaft
der Schwestern
hatte den
Charakter einer
großen Familie.
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Thema: 100 Jahre Diakonissen-Mutterhaus
s
Rektor, je nachdem, wo der Bedarf
am größten war.
Arbeiten, wo es notwendig war
Auch im Ruhestand sind die
Diakonissen noch
aktiv und helfen
sich gegenseitig
wo es geht.
Das war auch der Grund für das
Sendungsprinzip – jederzeit, wenn
Hilfe nötig war, konnte eine Schwester in einen anderen Bereich versetzt werden. „Das habe auch ich
mehrmals erlebt“, erzählt die Oberin weiter. „Als zum Beispiel eine
Diakonisse, die im Altenheim Zoar
tätig war, plötzlich ins Krankenhaus
musste, wurde ich völlig überraschend um 7 Uhr früh hinüber geschickt. Ich hatte damals keine Ahnung von der Arbeit im Altenheim,
doch eine Bewohnerin half mir damals, mich schnell einzuarbeiten. Es
war einfach notwendig, so schnell
zu reagieren, die Menschen mussten
doch versorgt werden.“
Die Kriegszeiten und die Zwischenkriegszeit waren auch für das
Mutterhaus immer sehr schwere
Zeiten, der Mangel an allem Notwendigen machte auch vor Bethanien nicht halt. Im zweiten
Weltkrieg war das Linzer Diakonissen-Krankenhaus zeitweise im
Mutterhaus untergebracht, weil es
in Linz zu gefährlich wurde. Auch
Flüchtlinge hatten im Mutterhaus
Aufnahme gefunden.
Platzprobleme
Zimmer mit einer Mitschwester teiDie immer größer werdende Schar len. Erst durch den Bau des Hauses
der älteren Schwestern im Ruhe- Abendfrieden und die kleiner werstand ließ nach dem 2. Weltkrieg dende Schwesternschaft wurden
die Leitung des Mutterhauses über Einzelzimmer für die Schwestern
den Bau eines Feierabendhauses möglich.“
für diese Schwestern nachdenken.
Dank des Vermächtnisses einer un- Die Schwesternschaft heute
genannten Spenderin konnte 1950 In der fast 130-jährigen Geschichmit dem Bau des Hauses Abend- te der Schwesternschaft haben ihr
frieden begonnen werden. Doch über 800 Schwestern angehört. Die
erst durch eine HausAufgabenfelder waren
sammlung – zwei
vielfältig und reichJederzeit, wenn
Jahre lang wanderten
ten von direkten BeHilfe nötig war,
einige Schwestern in
treuungsaufgaben als
konnte eine
den Gemeinden von
Gemeindeschwestern,
Haus zu Haus um die
Krankenschwestern,
Schwester in einen
Gaben für den Bau zu
Betreuerinnen
von
anderen Bereich
erbitten – und einiMenschen
mit
Behinversetzt werden.
ge größere Spenden
derung und Menschen
konnte der Bau im
im Alter, bis hin zu
September 1959 vollendet werden. Tätigkeiten in Küchen, Nähstuben,
Damit gab es auch mehr Platz für in der Haus- und Gartenpflege, als
die Schwestern im Mutterhaus. Buchhalterin und Sekretärin und
Schw. Helga erinnert sich: „Als vieles mehr.
Probeschwester war ich mit vier
1963 wurden die letzten Diakoweiteren in einem Zimmer, es gab nissen in ihr Amt eingesegnet, seitein Bett und ein Nachtkastl, nur her gab es keinen Zuwachs mehr.
durch einen Vorhang abgetrennt Derzeit gehören noch 13 Diakovon den anderen Mitbewohne- nissen und 7 Diakonische Schwes­
rinnen. Für die persönlichen Dinge tern und Diakonieschwestern zum
der Schwestern stand ein Kasten Mutterhaus. Im vergangenen Jahr
am Gang zur Verfügung. Aber auch übersiedelten die Schwestern des
als Diakonisse musste man sich das Abendfriedens ins Mutterhaus,
damit im Frühjahr 2009 mit der
dringend notwendigen Renovierung und dem Umbau dieses Feierabendhauses begonnen werden
konnte.
Eine neue Aufgabe
Nach Abschluss der Umbauarbeiten
im Haus Abendfrieden 2010 werden sämtliche Schwestern aus dem
Mutterhaus dorthin übersiedeln.
Auf das Diakonissen-Mutterhaus
Bethanien wartet dann eine neue
Aufgabe: 2014 könnte es Ort einer
Landes-Sonderausstellung sein, die
gemeinsam mit der Stadt Gallneukirchen geplant wird und sich der
Geschichte der sozialen Arbeit widmet. An einem Nutzungskonzept
dafür und für die Zeit danach wird
derzeit gearbeitet.
Mag.a Andrea Brummeier
a.brummeier@diakoniewerk.at
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Aktiv für Menschen im Alter
Jeder Mensch braucht Raum und Zeit
für sich selbst. Darum achten wir die
persönliche Geschichte der Menschen.
Aus dem Leitbild des Diakoniewerkes
Haus für Senioren Wels
Seniorinnen als
Lese-Mentorinnen
Jeden Mittwoch Nachmittag gingen bzw.
fuhren BewohnerInnen aus dem Haus für
Senioren Wels in die VS 3 Dr. SchauerStraße in Wels, nur wenige Meter vom
Haus für Senioren entfernt, um dort mit
Kindern lesen zu üben. Das Projekt LeseMentor möchte Kinder, die Schwierigkeiten beim Lesen haben, beim Lesen und
Lesen lernen unterstützen.
In Wels ins Leben gerufen hat dieses
Projekt, das in Deutschland schon sehr
erfolgreich ist, Mag.a Eva Dragosits, selbst
Mutter von 2 Kindern und Interkulturelle
Trainerin. Da bereits seit längerem gute
Kontakte zwischen der Schule und dem
Haus für Senioren bestehen, war es nicht
schwer einige SeniorInnen zu finden, die
Frau Kaltenberger
betreut den
kleinen Nurhak,
dessen Eltern
aus der Türkei
stammen.
sich als Lese-MentorInnen zur Verfügung
stellten. Das Projekt begann nach Ostern
und dauerte bis zum Ende des Schuljahres.
Bewohnerin Maria Kaltenberger, die im
Rollstuhl sitzt und mit Hilfe von Zivildiener Ivan Dzomba in die Schule kommt, ist
von Anfang an dabei: „Ich habe da einen
ganz lieben Buben, mit dem ich lese. Es
macht Spaß.“
Das Projekt bindet Kinder aus den ersten drei Schulklassen ein, viele davon mit
Migrationshintergrund. Neben den BewohnerInnen hat sich auch Zivi Ivan Dzomba
gerne für die Lesestunde anwerben lassen.
Linz
Graz
In Anwesenheit von Oberösterreichs Sozial-Landesrat Josef Ackerl und
dem Linzer Bürgermeister Dr. Franz Dobusch erfolgte am 4. Mai der
Spatenstich für das Haus für Senioren Linz in unmittelbarer Nachbarschaft zum Diakonissen-Krankenhaus. Nach der Fertigstellung 2011
wird das Haus Platz für 47 SeniorInnen in vier Hausgemeinschaften
bieten. „Die Hausgemeinschaften kommen den ­Vorstellungen näher,
die Menschen heute in Blick auf ein Leben im Alter haben. Das Konzept sieht eine möglichst hohe Normalität im Alltag vor, mit maximaler Wahrung der Privatsphäre bei gleichzeitiger Bedachtnahme auf
Gemeinschaft“, so Rektorin Mag.a Christa Schrauf beim Spatenstich.
Hohe Pflegequalität für Menschen im Alter ist unabdingbar. Das
zeigt die Schließung eines Altenheims in Graz Ende April, das
diese Anforderung nicht erfüllen konnte. Vier der BewohnerInnen
aus diesem Haus sind in das Haus am Ruckerlberg des Diakoniewerks übersiedelt. Geschäftsführerin Mag.a Claudia Löcker
weiß um die strengen Pflegeauflagen des Landes Steiermark
und hat diese gemeinsam mit ihren MitarbeiterInnen in den
insgesamt neun Hausgemeinschaften konsequent umgesetzt.
„Hausgemeinschaften bieten an den jeweiligen Bedürfnissen
orientierte Pflege auf hohem Niveau und individuelle Betreuung
in einer Atmosphäre zum Wohlfühlen – eine Qualität, die bisher
für Menschen mit intensivem Pflegebedarf nicht möglich war“,
erklärt Löcker. Ende Juni wurden die neun Hausgemeinschaften,
die in einem dreijährigen Um- und Neubauprozess errichtet worden sind, offiziell eröffnet. Sie bieten insgesamt 114 SeniorInnen,
auch mit hohem Pflegebedarf, ein Zuhause.
Spatenstich für Haus für Senioren
Hohe Pflegequalität macht sich bezahlt
Spatenstich Haus für Senioren –
Start für das innovative Haus­
gemeinschaftskonzept in Linz.
Diakonie 3|2009
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Aktiv für Menschen im Alter
Erna Brixel kann sich
auch vom Rollstuhl
aus an den blühenden
Blumen erfreuen.
Ein „Garten Eden“, der Erinnerungen weckt
Gärten sind wichtige Erlebnisräume für Menschen im Alter, vor allem, wenn sie in ihren Bewegungsmöglichkeiten
eingeschränkt sind. Das Haus für Senioren Wels hat seinen Garten so umgestaltet, dass er auch den Bedürfnissen
von Menschen mit Demenz entgegenkommt.
„Mir gefallen besonders die blühenden Blumen“, freut sich Erna
Brixel (84), Bewohnerin des Haus
für Senioren Wels, über die neue
Gartengestaltung. Einige der Blumen wachsen in Trögen, so dass
sie Frau Brixel auch vom Rollstuhl
aus bequem erreichen kann. „Fast
jeden Tag bin ich hier
und schau mir die BluDer neue Senioren­ men an“, erzählt sie.
garten bietet
„Entweder bringt mich
mehr Erlebnis­
eine der Mitarbeitemöglichkeiten und rinnen in den Garten
oder ich besuche ihn
erweitert den
mit meiner Tochter.“
Lebensraum.
Mitbewohnerin Traudi Sieber ist ebenfalls
Blumenfreundin und findet den
neuen Garten „einfach wunderbar!
Ich bin sehr gerne unter freiem
Himmel und liebe die Sonne, außer
es ist zu heiß“, so die 75-Jährige.
Im Garten kennt sie sich aus!
*Namen zum Schutz der
Persönlichkeit geändert
10 Diakonie 3|2009
Gertraud P.* (88) ist Gast im Tageszentrum und aufgrund ihrer
d­ emenziellen Erkrankung oft schon
sehr verwirrt. Aber sobald sie im
Seniorengarten ist, werden Erinnerungen wach. „Das sind Akeleien.
Und die Margeriten dort müsst’s
aufbinden“, erklärt sie ihrer Begleiterin beim Rundgang durch den
Garten. Gleich darauf bückt sie sich
nach einem kleinen Unkrautpflanzerl und reißt es aus. Frau P.* hat
für ihr Leben gerne im Garten gearbeitet. Auch wenn sie jetzt viele
Dinge vergisst, im Garten kennt sie
sich aus!
Johann S.* (75), ebenfalls Gast
im Tageszentrum, hat aufgrund
seiner Demenzerkrankung einen
hohen Bewegungsdrang. Er nutzt
den Garten um einige Runden zu
drehen und ergreift zwischendurch
auch gerne einmal den Besen um
den Weg zu kehren.
Erlebnisgarten und Ruheoase
Der neue Garten des Haus für Senioren Wels war im vergangenen
Herbst mit Hilfe einer Gartenthera-
peutin geplant und schließlich im
Frühjahr 2009 umgesetzt worden.
Am 28. Mai war er im Rahmen einer Feier, gemeinsam mit VertreterInnen der drei Welser Rotary
Clubs, die eine großzügige Spende
dafür gegeben hatten, offiziell eröffnet worden.
Die asphaltierten Wege des neuen Gartens sind barrierefrei und
breit genug angelegt, dass auch
zwei Menschen im Rollstuhl oder
mit Rollatoren problemlos aneinander vorbeifahren können. Es
gibt einige gemütliche Sitzgelegenheiten, die zum Teil so angelegt
sind, dass sie nicht nur als schattiges Plätzchen zum Verweilen einladen sondern auch Menschen mit
Demenzerkrankung einen ruhigen,
geschützten Rückzugsort bieten.
Auf der anderen Seite laden vielfältige Erlebnismöglichkeiten ein,
die die Sinne ansprechen und speziell bei diesen Menschen Erinnerungen an Vertrautes wecken, so
wie bei Frau P.*. Bei der Bepflan-
Mit Freude garteln,
auch im Rollstuhl
Eine Besonderheit im neuen Garten
ist das Hochbeet, das im Bereich des
Tageszentrums, in dem vor allem
Menschen mit Demenzerkrankung
betreut werden, angesiedelt ist.
„Dieses Hochbeet kann auch vom
Rollstuhl aus oder im Stehen bearbeitet werden und gibt Menschen,
die für ihr Leben gerne im Garten
gearbeitet haben, die Möglichkeit,
wieder ihrer Leidenschaft zu frönen
und schöne Erinnerungen wach zu
rufen“, erklärt Mag.a (FH) Sylvia
Boubenicek, Leiterin des Tageszentrums. „Hier erleben die Menschen
auch den Kreislauf des Wachstums,
das Pflanzen, Gießen und Pflegen,
Ernten und schließlich das Genießen.“ Die geernteten Früchte
werden gemeinsam verzehrt, Gartenkräuter im Tageszentrum zum
Würzen des Mittagessens oder als
Tee verwendet.
Heilsames Licht
Studien haben gezeigt, dass Menschen, die aufgrund ihres Alters und
ihrer Bewegungseinschränkungen
kaum mehr ins Freie kommen, zu
wenig natürliches Licht erhalten.
Mehr natürliches Licht wirkt sich
jedoch sehr positiv gegen Depression und Antriebslosigkeit aus. Den
neu gestalteten Garten können nun
auch Menschen mit Bewegungsein-
www.diakoniewerk.at
Aktiv für Menschen im Alter
zung wurde auf bekannte einheimische Gewächse geachtet, die gut
riechen und somit den Geruchssinn
verstärkt aktivieren. Bei einer Mauer wachsen Erdbeeren, Himbeeren,
Ribisel und Stachelbeeren in einer
Höhe, wo sich die SeniorInnen
nicht bücken müssen um davon
zu naschen. Ein Schmetterlingsstrauch soll vermehrt Schmetterlinge in den Garten locken. Bei
einem Bankerl kann man das beruhigende Dahinplätschern eines
Wassersteins genießen. Der Wechsel der Jahres- bzw. Wachstumszeiten spiegelt sich in der Auswahl
der Pflanzen wieder. So blühen
im Frühling ganz typisch die Tulpen, im Sommer die Rosen und im
Herbst die Astern.
schränkungen verstärkt nutzen und
Licht, Luft und Wärme genießen.
Unterstützung durch Rotary
Neben den BewohnerInnen und
MitarbeiterInnen freuten sich auch
Rotarier aus den drei Welser Clubs
über die gelungene Gartengestaltung. Sie haben das Projekt mit einer großzügigen Spende von über
14.000 Euro unterstützt und konnten sich bei der Eröffnungsfeier
davon überzeugen, dass das Geld
wirklich gut angelegt wurde. „Erstmals haben die drei Clubs Rotary
Wels, Wels-Burg und Wels-Nova
gemeinsam eine Aktion gestartet.
Und wir freuen uns, dass durch die
engagierte Unterstützung unserer
Mitglieder dieser Garten so gut gelungen ist“, berichtete der Präsident
des Rotary Clubs Wels, Josef Resch.
Die Rektorin des Diakoniewerks,
Mag.a Christa Schrauf, bedankte
sich bei den Rotariern für die wertvolle Unterstützung, die immerhin
ein Drittel der Gesamtkosten des
Gartens ausmacht. „Ein Garten verleiht einem Haus erst seinen persönlichen Charakter. Ein Garten für
Senioren braucht jedoch eine besondere Gestaltung, und die ist hier
im Haus für Senioren Wels wirklich
gelungen“, stellte sie fest. „Der Garten ermöglicht den BewohnerInnen
und BesucherInnen ein Eintauchen
in die Welt der Natur, in ein Stück
‚Garten Eden’!“
Gertraud P.* ist begeistert: „Die
Erdbeeren sind ja schon ganz rot!“
An Küchenkräutern zu riechen gehört
auch zu den Angeboten des Gartens.
Mehr Zufriedenheit und
Lebensfreude
„Der neue Seniorengarten bietet
nun für alle Menschen im Haus
mehr Erlebnismöglichkeiten und
erweitert ihren Lebensraum“, meint
Dr.in Daniela Palk, Leiterin des
Kompetenzmanagements Altenhilfe im Diakoniewerk. „Daher haben
wir auch in den drei in Bau befindlichen Projekten Haus für Senioren
Linz, Haus Abendfrieden in Gallneukirchen und Haus für Senioren
Mauerkirchen solche Gärten ge­
plant. Ich bin überzeugt, dass diese
Gärten zu mehr Zufriedenheit und
Lebensfreude beitragen.“
Mag.a Andrea Brummeier
a.brummeier@diakoniewerk.at
Wenn Johann S.* durch den Garten spaziert,
greift er zwischendurch ganz gerne nach dem
Besen um den Weg zu kehren.
Diakonie 3|2009
11
aktiv für Menschen mit Behinderung
Danke
Ein herzliches Dankeschön
Spendenaktion für Seniorengarten Wels
Die drei Rotary Clubs Wels, Wels-Burg und Wels-Nova hatten sich zusammengetan und erstmals eine gemeinsame Spendenaktion ins Leben
gerufen. Profitiert hat davon das Haus für Senioren Wels, das insgesamt
15.370 Euro für seinen neu gestalteten Seniorengarten erhielt (siehe
auch S. 10/11). Ein großes Dankeschön an die Welser Rotarier (v. l. n. r.):
Josef Resch (Präsident
Rotary Wels), Rektorin
Mag.a Christa Schrauf,
Pfarrerin Mag.a Ingrid
Bachler von Rotary
Wels-Nova, Gartenexpertin ­Judith Hittenberger, Dr. Thomas Schmidinger (Präsident Rotary
Wels-Burg) und Prim.
Prof. Dr. Peter Knoflach
von Rotary Wels. „Das gute Los“ – Helfen und gewinnen
2009
KreuzschwesternUnter
übernahmen
Operationskosten
dem Motto „Das
gute Los“ starten
Die Kosten für eine schwierige
Operation undund
die 13
Nachbetreuung
das Diakoniewerk
Partnerorga-von Elena
wieder mit
der 1. österreiS., die im Flüchtlingshausnisationen
des Diakoniewerks
in Deutschfeistritz
lebt, hat
chischen Spendenlotterie
zugunsten
das Ordensspital der Kreuzschwestern
in Graz übernommen.
Die von
junge Frau
gemeinnützigen Sozial- und Umweltprokonnte aufgrund der Vernarbungen
nach
einer
in
ihrer
Heimat
aufgrund
jekten. Der Losverkauf hat begonnen, die einer
Fehldiagnose durchgeführten
Brustamputation
ihre oberen
Extremitäten
nur
öffentliche
Ziehung erfolgt
am 22.
September
2009mehr
unteralsnotarieller
Aufsicht
sehr eingeschränkt bewegen.
In einer
5-stündigen
unentgeltlichen
bei der Österreichischen
GmbHkonnten
Operation durch den plastischen
Chirurgen, Prim. Dr.Lotterien
Franz Schwarzl,
in Wien. Zu gewinnen gibt es fast 17.000
die Narben korrigiert undökologische
Brustimplantate
eingesetzt
werden.
Ein
besonderer
Warenpreise im Gesamtwert
Dank gilt neben Prim. Dr.von
Franz
Schwarzl
und
dem
gesamten
Operationsteam
630.700 Euro. Der Hauptgewinn: ein
Öko-Haus
im Wert von
130.000.In
auch der Konventoberin der
Kreuzschwestern,
Josefa
DabererEuro.
und dem
Geschäftsführer des Privatspitals, Peter Papst, die durch ihren Einsatz diese
Operation ermöglicht haben.
Mehr als 15.300 Euro durch Benefizkonzert
Beim Benefizkonzert zum Abschied von Rektor a.D. Dr. Gerhard
Gäbler am 1. März wurden für das Spendenprojekt Kindergarten Sunčani most des Diakoniewerks in Mostar/BosnienHerzegowina mehr als 15.300 Euro gespendet, die für den
laufenden Betrieb, der sich fast ausschließlich aus Spenden
finanziert, verwendet werden.
45.000 Euro von Rotary Linz-Urfahr für
Kindergarten in Mostar
Mit einer Spende von über 45.000 Euro haben die Mitglieder
des Rotary-Clubs Linz-Urfahr ebenfalls den integrativen
Kindergarten Sunčani most unterstützt. Damit können der
laufende Betrieb weiter unterstützt und neue Spielgeräte,
Malutensilien, Lern- und Spielmaterial sowie computergestützte Kommunikationshilfsmittel für Kinder mit Behinderung
angeschafft werden.
Rotary-Lauf erbrachte 5.700 Euro!
Der vom Rotary Club Gallneukirchen-Gusental, gemeinsam
mit dem Diakoniewerk, der UNIQA und Unterstützung der OÖ.
Nachrichten veranstaltete Benefizlauf am 24. Mai war sehr erfolgreich: Die Sektion Behindertensport im SV Gallneukirchen
darf sich über eine Spende von 5.700 Euro freuen!
Zwei Millionen Briefmarken!
Die Hauptschule Pabneukirchen hat in den vergangenen
Jahren wiederholt das Diakoniewerk mit großzügigen Spenden
unterstützt. Seit 6 Jahren sammeln die SchülerInnen auch
Briefmarken für die Werkstätte Linzerberg in Gallneukirchen
und haben kürzlich die Zweimillionste Briefmarke von Bundespräsident Dr. Heinz Fischer übernommen.
5.000 Euro und eine Werkbank von Kärntner
­Landesregierung und Kärntner Landlerhilfe
Mit einer Subvention von 5.000 Euro unterstützen die Landesregierung Kärnten
und die Kärntner Landlerhilfe die Werkstätte Sibiu/Hermannstadt des Diakoniewerks in Rumänien. Mit dieser Zuwendung können u.a. die Anschaffung von
Verbrauchsmaterialien und die Transportkosten der betreuten MitarbeiterInnen,
die nicht selbständig in die Werkstätte kommen können, abgedeckt und die
Werkgruppe Holz mit Regalen und Schränken neu gestaltet werden.
Fa. Wozabal lud Wohnhaus
Friedenshort zu Firmenbesuch ein
Wo kommt eigentlich die saubere Wäsche her? Das fragten sich die BewohnerInnen des Wohnhauses Friedenshort fast jedes Mal, wenn der LKW der
Firma Wozabal vor dem Haus einparkte. Diese Frage beantwortete Wozabal
mit einer Einladung in den Firmensitz in Linz. Nach einem Frühstück wurden die interessierten Besucher durch die Firma geführt und abschließend
noch mit belegten Broten
und kleinen Geschenken
verwöhnt. „Mir hat die Exkursion sehr gut gefallen
und wir alle möchten uns
bei der Firma Wozabal und
ihren Mitarbeitern bedanken“, so Bewohner Manfred
Oberleitner.
Der Besuch bei Wozabal
hat allen gut gefallen.
12 Diakonie 3|2009
Bundespräsident Fischer
übergibt die Zweimillionste
Briefmarke
„Das gute Los“ – Helfen und gewinnen 2009
Unter dem Motto „Das gute Los“ starten das Diakoniewerk
und 13 Partnerorganisationen wieder mit der 1. österreichischen Spendenlotterie zugunsten von gemeinnützigen
Sozial- und Umweltprojekten. Der Losverkauf hat begonnen,
die öffentliche Ziehung erfolgt am 22. September 2009 unter
notarieller Aufsicht bei der Österreichischen Lotterien GmbH in
Wien. Zu gewinnen gibt es fast 17.000 ökologische Warenpreise im Gesamtwert von 630.700 Euro. Der Hauptgewinn:
ein Öko-Haus im Wert von 130.000 Euro. In diesem Jahr ist
erstmals ein Gewinn sogar garantiert: Alle TeilnehmerInnen an
der Lotterie erhalten einen Reisegutschein von 30 Euro.
Das Diakoniewerk wird aus den Einnahmen der Lotterie
den Ausbau und die laufenden Kosten der Tagesbetreuung für
Menschen im Alter in Wels, Gallneukirchen, Salzburg und Graz
finanzieren.
Lossätze mit 12 Losen können zum Preis von 18 Euro pro
Lossatz gekauft werden. Bestellungen: Diakoniewerk, Martin
Boos-Str. 4, 4210 Gallneukirchen, unter der gebührenfreien
Hotline 0800 700 747 oder unter www.diakoniewerk.at
Bitte
Werner* kann
sich schon über
sein eigenes
Zimmer freuen.
Zwar konnten die Gemeinschaftsbäder schon mit einem
Pflegebad ersetzt werden, aber
noch immer bleibt viel zu tun.
Ihre Spende hilft:
12.000 Euro
Einen würdigen Lebensabend für unsere
BewohnerInnen mit Behinderung!
Im Wohnhaus Friedenshort leben derzeit 31 Frauen und Männer mit geistiger und körper­
licher Behinderung. Fast die Hälfte von ihnen ist über 50 Jahre alt. Seit fast 5 Jahren be­
mühen wir uns, dieses Gebäude schrittweise zu sanieren und an die Bedürfnisse der älter
werdenden BewohnerInnen mit teils schwerer Behinderung anzupassen.
Alfred* ist noch
agil, aber er
kann sich mit
über 70 nicht
mehr um seinen
langjährigen
Zimmerkollegen
kümmern, für
den er sich ver­
antwortlich fühlt.
Die Sanierung ist aus finanziellen
Gründen bislang nur in kleinen
Schritten gelungen. Jetzt drängt
die Zeit, denn mit dem Gebäude
sind auch unsere BewohnerInnen in
die Jahre gekommen. Sie brauchen
mehr Pflege und Betreuung, und
die können wir nur leisten, wenn
der seniorengerechte Umbau jetzt
unverzüglich fertig gestellt wird.
Ein eigenes Zimmer, in dem
sie sich zurückziehen können, das
wünschen sich Alfred A.*, Christoph
A.*, Steven C.* und Walter H.* Denn
gerade das Bedürfnis nach Intimität, Ruhe und Geborgenheit wird
bei den immer älter werdenden BewohnerInnen des Friedenhortes von
Tag zu Tag größer. Hinzu kommt
der steigende Pflege- und Betreuungsbedarf, der eine alters- und behindertengerechte Ausstattung der
Räumlichkeiten erfordert.
Menschen im Alter haben
andere Bedürfnisse
Durch den Umbau konnten wir
schon für viele BewohnerInnen
Vor zwei Jahren war für Christoph
A.* die Welt noch in Ordnung
Da konnte er noch in die Werkstätte des Diakoniewerks am
Linzerberg „zur Arbeit gehen“, was für ihn sehr wichtig war. Heute
ist das nur mehr sehr beschränkt möglich. Durch seine Epilepsieerkrankung kann er nur mehr mit einer Gehhilfe gehen, durch
seinen starken Schwindel traut er sich oft nicht mehr allein aus der
Wohnung. Jetzt, mit erst 52 Jahren, spürt er seine Grenzen. Zwar
begleitet ihn sein Zimmerkollege Alfred K.* regelmäßig bei seinen
Spaziergängen, aber der ist selbst schon 70 und mit dieser Situation oft überfordert. Beide bräuchten ein Einzelzimmer. Christoph*,
damit wir ihn besser bei der Bewältigung der alltäglichen Dinge
unterstützen können und Alfred*, damit seine noch vorhandene
Lebensenergie möglichst lange erhalten bleibt.
Übersteigen die Spendeneinnahmen die Projektkosten oder sind Projekte abgeschlossen, werden die
­Spenden für möglichst ähnliche Projekte verwendet. *Namen zum Schutz der Persönlichkeit geändert
www.diakoniewerk.at
kostet ein Zimmer
mit Sanitäreinheit.
10.000 Euro
eine neue Küche
800 Euro eine neue
Waschmaschine mit Trockner
ein Einzelzimmer einrichten. Doch
einige müssen sich noch immer
gedulden, obwohl sie schon sehnsüchtig darauf warten. Im Zuge des
Umbaus konnte auch ein eigener
Raum für die Seniorenbetreuung
im Friedenshort eingerichtet werden. Aber bis jetzt fehlte es an
Geld, um diesen Raum fertig auszustatten.
Viel ist schon erreicht –
viel ist noch zu tun
Die Anpassung des „Friedenshortes“ an die Bedürfnisse unserer
älter werdenden BewohnerInnen
erfordert erhebliche finanzielle
Mittel. Besonders aufwändig ist
die Errichtung und barrierefreie
Ausstattung der noch geplanten
Einzelzimmer. Nur mit Ihrer Unterstützung können wir die längst
notwendigen Sanierungsarbeiten
abschließen. Bereits eine Spende
von 15 Euro hilft uns dabei, dass
wir den Friedenshort besser an die
Bedürfnisse der immer älter werdenden BewohnerInnen anpassen
können.
Spendenanfragen richten Sie bitte an:
Mag. Markus Aichelburg-Rumerskirch
Tel. 07235/632 51-138 oder 0664/829 44 31
m.aichelburg@diakoniewerk.at
Diakonie 3|2009
13
Leben und Spiritualität
„Wo zwei oder drei in meinem
Namen versammelt sind,
da bin ich mitten unter ihnen“
(Matthäus 18, 20)
Vor einem Jahr starteten wir im Diakonie-Zentrum Salzburg das
Projekt „Mitarbeiterandacht“. An der bereits seit langem täglich
stattfindenden Morgenandacht konnten aus arbeitstechnischen Gründen kaum MitarbeiterInnen teilnehmen, und so wurde ein eigener,
passender Zeitpunkt gesucht: Mittwoch zu Mittag. Dieser Termin hat
sich inzwischen etabliert, und es sind meist mehr als nur „zwei oder
drei“ Menschen, die sich um den Altar versammeln. Aus allen Arbeitsgebieten trifft man sich mitten am Tag für eine Viertelstunde in der
Kirche, auch die Vorbereitung der Andacht übernehmen verschiedene
MitarbeiterInnen. Es tut gut, einen Moment zur Ruhe zu kommen, Gedanken und Bibelworte mit den anderen zu teilen, Anliegen vor Gott
zu bringen, miteinander zu singen, die Gemeinschaft mit IHM und
untereinander zu spüren. Gerade in Zeiten, in denen viele Menschen
mit der Kirche hadern, mit Gott nichts mehr anfangen können, sich
als „spirituell, aber nicht gläubig“ bezeichnen, ist es wichtig, solche
Zeichen zu setzen: wir sind eine christliche Einrichtung und sollen es
auch bleiben, denn das unterscheidet uns von anderen Institutionen.
Wir schöpfen unsere Kraft aus der Begegnung mit Gott und finden
den Sinn unserer Tätigkeit in der Nachfolge Jesu. Wer in Gemeinschaft
mit IHM und mit Gleichgesinnten lebt, kann viel aushalten und viel
bewirken!
Christine Deußner, Ergotherapie, Diakonie-Zentrum Salzburg
Die Diakonissen leben ganz selbstverständlich in der Gemeinschaft und
haben auch die Kraft der Gemeinschaft erfahren. Aus der Kraft der
Gemeinschaft war vieles möglich! Gemeinschaft untereinander, Gemeinschaft mit Gott, Gemeinschaft im Brotbrechen und im Gebet. Mit in ihre
Gemeinschaft hinein nehmen die Diakonissen die Anliegen des Diakoniewerkes. Im Gebet für Geburtstagskinder, besondere Entscheidungen und
große Anlässe knüpfen die Diakonissen einen gemeinsamen Faden im
Diakoniewerk.
„Sie blieben beständig in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft und im Brotbrechen und im Gebet“ (Apostelgeschichte 2, 42).
Dieser Satz aus der Apostelgeschichte ist ein wesentlicher Satz für die
„Urgemeinde“ und auch heute Grundlage aller Gemeinschaften. Grundlage auch für die Christen: Die Befreiung des Menschen aus ungerechten
Strukturen, die Parteinahme für die Ausgegrenzten und Benachteiligten.
All das zielt in die Richtung der gleichen Würde aller Menschen und der
gerechten Verteilung der Lebenschancen für alle, also in Richtung des
„Sie hatten alles gemeinsam“.
Deshalb können ChristInnen gar nicht anders, als in der Nachfolge
Jesu die Welt zu verändern. Wer in Gott eintaucht, der taucht beim
Mitmenschen auf. Bärbel Heisig, Leitung Seniorenarbeit, Diakonie Zentrum Salzburg
14 Diakonie 3|2009
Aktiv für Menschen mit Behinderung
Jeder Mensch hat von Gott einen
einzigartigen Wert. Darum darf kein
Mensch zum „Fall“, zur „Behinderung“
oder„Krankheit“ werden.
Aus dem Leitbild des Diakoniewerkes
Kulinarium Landesgericht Linz
Erweiterung und
inter­essante Ausstellung
Das Kulinarium im Landesgericht Linz, versorgt
seit 2005 BesucherInnen und MitarbeiterInnen
mit köstlichen Mittagsgerichten und Snacks. Das
Angebot ist sehr gefragt, und dank der Unterstützung des Landes Oberösterreich konnte das
Kulinarium Anfang des Jahres erweitert werden.
Im Rahmen einer Eröffnungsfeier für die Erweiterung präsentierte Johanna Rohregger, die in
Alberndorf nahe Gallneukirchen zuhause bei ihrer
Familie lebt und im Atelier des Diakoniewerks
künstlerisch tätig ist, am 10 März einen Ausschnitt
aus ihrem künstlerischen Schaffen. Unter dem Titel
„Schweine – Affen – Hühner“ zeigte sie Styroporobjekte und Ölbilder, die bei den zahlreichen
Gästen, die zur Eröffnungsfeier gekommen waren,
großes Interesse fanden. Neben dem „Hausherren“, Landesgerichtspräsident Dr. Hans-Peter
Kirchgatterer, waren auch die Rektorin des Diakoniewerks, Mag.a Christa Schrauf, Sozial-Landesrat
Josef Ackerl und Alberndorfs Bürgermeister Josef
Moser zur Eröffnung gekommen und freuten sich
nicht nur über die gelungene Erweiterung sondern
auch über die künstlerische Ausgestaltung durch
Rohreggers Werke.
Graz
LifeTool-Beratungen
sehr gefragt!
Die im November des Vorjahres eingerichtete
LifeTool-Beratungsstelle im Haus am Ruckerlberg
in Graz entwickelt sich sehr gut. Nachfragen
aus der gesamten Steiermark zeigen, dass das
Angebot von LifeTool dort eine echte Marktlücke
abdeckt. Nicht nur Privatpersonen, auch zahlreiche
Einrichtungen der Behindertenhilfe nehmen Schulungen in Computer unterstützter Kommunikation
durch LifeTool-Mitarbeiterin Eva Kupfner gerne in
Anspruch.
www.diakoniewerk.at
Kitzbühel
Kulinarium kocht für Eurotours
Seit 1. April hat das Kulinarium Kitzbühel einen zweiten Standort: die Betriebsküche der Firma Eurotours, der größten Incoming-Reiseagentur Zentraleuropas. Nach einem erfolgreichen Probebetrieb im März bereiten dort von
Montag bis Freitag fünf Menschen mit Behinderung unter fachlicher Anleitung
zwei Mittagsmenüs für 160 MitarbeiterInnen zu. Das Kulinarium-Team bietet
auch Jause, Kaffee und Kuchen an. Begleitet werden
die Menschen mit Behinderung von zwei Köchen
und einer pädagogischen
Mitarbeiterin. Dieses engagierte Projekt konnte dank
der großzügigen Unterstützung der Firma Eurotours und in Zusammenarbeit mit dem Land Tirol
umgesetzt werden. Nähere Informationen unter:­
www.kulinarium-kitz.at
Gallneukirchen
MitarbeiterInnen des
Kulinariums kochen nun
für Eurotours.
Freundeskreisparty und Flirtschule –
eine Erfolgsgeschichte
Im Mai fand bereits zum dritten Mal
die Freundeskreis-Party im Café Dienstag in Gallneukirchen statt, organisiert
vom Zentrum für Freizeit-Sport-Bildung
(FRISBI) und Martina Huemer von „Mein
Freundeskreis“. Dieses Angebot für
Menschen mit Behinderung, in lockerer
Atmosphäre Menschen kennen zu lernen
und Freundschaften zu knüpfen, hat
sich zu einer echten Erfolgsgeschichte
entwickelt. Rund 80 TeilnehmerInnen
aus dem Freundeskreis, zu dem nicht nur
Menschen aus dem Diakoniewerk sondern
auch aus anderen oberösterreichischen
Einrichtungen gehören, verbrachten einen
abwechslungsreichen Abend. Ein paar
Tage vor der Freundeskreis-Party konnten
sich einige TeilnehmerInnen in der Flirtschule, ebenfalls eine Veranstaltung von
FRISBI, Tipps und Anregungen holen, wie
man ungezwungen Kontakt zu Menschen
aufnimmt, die man gerne kennen lernen
möchte. Bei der Freundeskreis-Party wurden die gewonnenen Erkenntnisse gleich
in die Tat umgesetzt.
Für Walter Penkner aus dem Diakoniewerk ist der Freundeskreis eine ganz
persönliche Erfolgsgeschichte: Bei der
zweiten Freundeskreis-Party lernte er Petra
Freundlinger aus Vöcklabruck kennen.
Seither treffen sich die beiden regelmäßig
und unternehmen einiges gemeinsam.
Diakonie 3|2009
15
Aktiv für Menschen mit Behinderung
Erlebnispädagogik – umfassende Beziehungsarbeit mit Menschen mit Autismus
Das zentrale Thema der Erlebnispädagogik ist die Beziehung zwischen Mensch und natürlicher Mitwelt.
Im Diakoniewerk wird seit Beginn dieses Jahres eine neue Erlebnisgruppe für Menschen mit Autismus
aufgebaut. Im Mittelpunkt stehen Erlebnisse und spielerisches Lernen in und mit der Natur, die Menschen
mit Autismus emotional, sozial, motorisch und kognitiv bereichern sollen und ihnen Kompetenz sowie
Sicherheit geben. Erlebnispädagogik ist somit Beziehungsarbeit, in mehrfacher Hinsicht.
Menschen mit Autismus reagieren
besonders sensibel auf die verschiedenen Reize des Alltags. Die
Erlebnispädagogik hilft die verschiedenen Sinneseindrücke zu
verarbeiten, indem ein Ausgleichsrahmen entgegengesetzt wird. Deshalb wird im Diakoniewerk bereits
seit einiger Zeit auf Erlebnispädagogik zurückgegriffen. Manche
Menschen mit Autismus benötigen
eine 1:1-Betreuung, um gut durch
den Tag begleitet zu werden. Die
Anbindung an die Werkstätte war
für die Betreuung oft problematisch, da es zu Reizüberflutungen
kam. Deshalb wurde in Gallneukirchen im Jänner 2009 im Haus Erle
(wie Erle-ben), eine Intensivbetreuungsgruppe für fünf Menschen mit
Autismus gegründet. Die Erlebnisgruppe bietet ein Arbeitsangebot
mit einem erlebnispädagogischen
Schwerpunkt.
Ganzheitlicher Ansatz
Die Angebote
der Erlebnis­
pädagogik
sind vielfältig.
16 Diakonie 3|2009
„Die Erlebnispädagogik versteht
sich als ein ganzheitlicher Ansatz der Förderung“, erklärt Karin Schaubmaier, Leitung der Intensivbetreuungsgruppe im Haus
Erle. „Unter Berücksichtigung der
Bedürfnisse und der Kompetenzen
der Betreuten wird die Persönlich-
keitsentwicklung in den kognitiven, emotionalen, motorischen
und sozialen Bereichen angesprochen. Durch die erlebnispädagogischen Maßnahmen werden vor
allem menschliche Grundbedürfnisse nach Erlebnissen erfüllt. Zusätzlich wird Selbständigkeit und
Selbstbestimmung gefördert, da
die Erlebnispädagogik durch ihre
Maßnahmen Raum für das Erproben und Erlernen von neuen Verhaltens- und Handlungsstrategien
bietet. Spannungen können so im
Vorfeld wieder gelöst werden.“
Gearbeitet wird viel im Freien.
Beispielsweise wird die Werkstättengruppe Garten & Landschaft
bei Mäh-, Holz und Reinigungsarbeiten rund um den Linzerberg in
Gallneukirchen oder bei der Pflege
des Naturerlebnisweges „Bergholz“
in Weikersdorf unterstützt und der
Streichelzoo bei der Tier- und Stallpflege. Im Werkraum wird gewebt
und gefilzt. Zusätzlich werden Botengänge für andere Werkstattgruppen übernommen. Entspannung
bietet im Haus Erle ein SnoezelenRaum. Auch das Umfeld reagiert
sehr positiv, da die Erlebnisgruppe
sinnvolle Tätigkeiten ausführt. „Die
Betreuten sind am Linzerberg jetzt
gerne gesehen, keine Außenseiter
mehr und gehören dazu“, freuen
sich Karin Emrich und Roland Atzlesberger.
Vielfältiges Angebot
Viel Bewegung wie Fahrrad fahren
und Wandern wird von den Betreuten sehr geschätzt. Bei langen
Waldwanderungen werden Naturmaterialien gesammelt. Ein eigener
Gemüse- und Kräutergarten wurde
angelegt und die Erträge werden in
der Gemeinschaftsküche von der
Küchengruppe im Haus Erle verarbeitet. Gearbeitet wird auch mit
Tierpädagogik, beispielsweise mit
spielerischer Heranführung an das
Pferd oder Ponywanderungen, wobei hierbei das Erlernen eines verantwortungsvollen Umgangs mit
dem Tier im Vordergrund steht.
Die Räumlichkeiten im Haus
Erle sind spärlich eingerichtet und
bieten wahrnehmungsbeeinträchtigten Menschen mit Autismus ausreichend Rückzugsmöglichkeiten,
um Reizüberflutungen zu reduzieren. Die Atmosphäre ist sehr ruhig,
da im Haus Erle weniger Menschen arbeiten als in der Werkstätte, und das kommt den Betreuten
sehr entgegen. Zusätzlich schaffen
Unterstützte Kommunikation und
Elemente des TEACCH-Ansatzes
Aktiv für Menschen mit Behinderung
räumliche und zeitliche Strukturierung sowie genaue, wiederkehrende
Tages- und Wochenpläne die wichtige Orientierung. Die ganzheitliche
und überschaubare Gestaltung des
Tagesablaufs entspricht den Bedürfnissen der betreuten Menschen.
Ein fachlicher Vorteil ist, dass die
MitarbeiterInnen im Haus Erle aus
unterschiedlichen pädagogischen
Berufsgruppen kommen.
Körperliche Übergriffe sind in
der Intensivbetreuungsgruppe ein
Thema, das offen im Team besprochen wird. Durch diese Analysen
sind sie allerdings bereits weniger geworden, da das Betreuungsnetz und der Austausch Sicherheit
schaffen und neue Strategien in
der Begleitung entwickelt wurden.
Dennoch üben die MitarbeiterInnen
laufend Schutztechniken, um Übergriffen besser begegnen zu können
und Eskalationen sowie Verletzungen zu vermeiden.
Lernen in Kontakt zu treten
Das Anbahnen sozialer Kontakte
findet über gemeinsames Kochen
oder Essen, die täglichen hauswirtschaftlichen Aufgaben, aber auch
über wöchentliche psychomotorische und musiktherapeutische Einheiten statt. Lernen, Wahrnehmung
und Bewegung sind eng miteinander verbunden. Die Wahrnehmung
des eigenen Körpers durch spielerisches Verhalten ist ein Kernelement der Psychomotorik. So lernten
die Betreuten beispielsweise sich
auf einem Rollbrett fortzubewegen.
Sitzend, liegend, rutschend, schiebend – einer nach dem anderen. Da
www.diakoniewerk.at
„Wichtig ist, dass
die Menschen in der
Erlebnisgruppe auch
lernen mit Verän­
derungen im Alltag
umzugehen.“
die Einheiten in der
Gruppe stattfinden,
ist es wichtig, dass
die TeilnehmerInnen
spielerisch üben auf
andere Rücksicht zu nehmen und in
einer Gruppe bestehen zu können.
Die Musiktherapie ist ein therapeutisches Verfahren, das Musik als
Medium verwendet, um miteinander zu kommunizieren, die Spielfähigkeit zu entdecken, Gefühle und
Wünsche zum Ausdruck zu bringen
und die eigene Wahrnehmung zu
sensibilisieren. Die Intensivgruppe lernt im Einzelunterricht Spannungen abzubauen und sich über
die Instrumente auszudrücken. Elemente der Musiktherapie fließen
auch in den Alltag, z.B. im täglichen Morgenkreis, ein. „Wichtig
ist“, so Karin Schaubmaier, „dass
die Menschen, die in der Erlebnisgruppe betreut werden, auch lernen
mit Veränderungen des Alltags umzugehen, wobei hier immer in ganz
kleinen Schritten gearbeitet wird.“
Stabiles Betreuungsnetz
Das Team der Erlebnisgruppe arbeitet mit einem sogenannten Bezugspersonensystem, um ein stabiles
Betreuungsnetz aufzubauen. Das
bedeutet, dass es in der Regel eine
Hauptbezugsperson gibt, wodurch
die Betreuten klar wissen, wer für
sie zuständig ist. Die Hauptbezugsperson wird aber abwechselnd vom
MitarbeiterInnen-Team unterstützt,
damit die/der Betreute alle vom
Team kennenlernen und es akzeptiert, dass sie auch ein/e andere/r
MitarbeiterIn im Arbeitsbereich be-
Spielerische
Heranführung
an das Pferd.
gleitet. Vertretungssituationen waren in
der Vergangenheit oft
ein Problem, sowohl
für die Betreuten als
auch für die MitarbeiterInnen in der
Einzelbetreuung, da der Vertretung
die Bedürfnisse der Menschen mit
Autismus nicht gut genug bekannt
waren, um Reizüberflutungen zu
vermeiden und Spannungen im
Vorfeld abzubauen. Dadurch kam
es zu Unsicherheiten.
„Das
Bezugspersonensystem
ermöglicht einen intensiven Austausch untereinander und das Nützen von verschiedenen fachlichen
Kompetenzen“, bestätigen auch
die MitarbeiterInnen Karin Emrich
und Roland Atzlesberger. Es wird
sehr positiv erlebt, dass die Erlebnisgruppe gemeinsam aufgebaut
werden kann. Dies ist ein großer
Unterschied zu früher, als sie als
1:1-BetreuerInnen auf sich selbst
gestellt waren und nur wenig Austausch mit KollegInnen möglich
war. Die Erlebnisgruppe ermöglicht
ein individuelles Arbeiten im Team.
Eine wichtige Rahmenbedingung ist für Karin Schaubmaier und
ihre MitarbeiterInnen die regelmäßige Reflexion im Team, das Angebot der monatlichen Supervision
und die intensive Zusammenarbeit
mit dem Psychologischen Dienst.
Gezielte Weiterbildungen fördern
die Begleitung und ermöglichen
dem Team Betreuungsformen für
Menschen mit Autismus beständig
weiter zu entwickeln. Sabine Etzlstorfer
s.etzlstorfer@diakoniewerk.at
Diakonie 3|2009
17
Porträt – Menschen im Diakoniewerk
Porträt
Tun, was getan werden muss …
33 Jahre ihres Schwesternlebens hat Diakonisse Schw. Gerda Buchsbaum im Kur & Ferien Hotel
Helenenburg verbracht, davon 20 als Hausleiterin. Die Arbeit hat ihr Freude gemacht, auch wenn
ihr eigentlicher Berufswunsch als Diakonisse ein anderer war …
Schw. Gerda wurde 1914 in Villach
geboren. Den Wunsch Diakonisse zu werden hatte sie schon früh,
doch ihrer Mutter war das nicht
recht, und so schickte sie die Tochter zur Ausbildung auf eine Hotelfachschule. Danach entschloss sich
Schw. Gerda eine weitere Ausbildung an der Evangelischen Frauenschule in Wien zu machen und sich
damit ihrem Wunsch, Diakonisse zu
werden, ein Stück weit anzunähern.
Während der Ausbildung ergab
sich die Gelegenheit, ein Praktikum
im Diakonissen-Krankenhaus Wien
zu machen. „Dort traf ich die damalige Oberin des Gallneukirchner Dia­
konissen-Mutterhauses, Schwes­ter
Anna Köhnen, und konnte ihr meinen Wunsch, Diakonisse zu werden,
vortragen“, erinnert sich Schwester
Gerda. Doch noch war es nicht so
weit.
Auch mit 95 noch immer aktiv: Schw. Gerda Buchsbaum.
18 Diakonie 3|2009
Der zweite Versuch gelingt
der Kontakt mit den Gästen“, blickt
Nach Abschluss der Ausbildung Schw. Gerda zufrieden auf ihre
nahm Schwester Gerda das An- Gasteiner Zeit zurück. „Oft war ich
gebot an, im Evangelischen Pfle- Mädchen für alles, habe getan, was
geheim Bad Goisern zu arbeiten notwendig war, ob in den Zimmern
und betreute dort alte
oder in der Küche –
und kranke Menschen
auch als Hausleitung.
„Mir hat die Arbeit Unser Hausmeister hat
von Jänner 1940 bis
in der HelenenKriegsende.
Danach
einmal zu mir gesagt,
burg Freude
war sie in Salzburg
als ich in der Küche
zwei Jahre lang als Gestand und abgewagemacht, besonmeindeschwester tätig
schen habe: ‚Schwester
ders der Kontakt
und hatte damit bereits
mit den Gästen.“ Gerda, warum machen
zwei klassische BerufsSie das, Sie sind doch
felder der Diakonissen
die Hausleitung!’ Ich
kennen gelernt. In Salzburg be- konnte es einfach nicht sehen, wenn
schloss sie dann, sich noch einmal da so viel herumgestanden ist – da
an Oberin Anna Köhnen zu wen- habe ich halt selbst zugepackt.“
den, und diesmal ging ihr Wunsch,
Zu tun, was getan werden muss
ins Mutterhaus aufgenommen zu – diese Einstellung hat Schwester
werden, in Erfüllung. 1947 kam Gerda immer begleitet, auch beim
sie nach Gallneukirchen. „Wie jede Abschied von der Helenenburg.
Schwester war ich zunächst in ver- „Meinen 70. Geburtstag habe ich
schiedenen Häusern tätig – zuerst noch dort gefeiert, aber für mich
in der Mühle, dann im Martinstift, war völlig klar, dass es jetzt an der
später in Weikersdorf“, erzählt Zeit war, die Leitung in jüngere
Schw. Gerda. Ihr großer Wunsch Hände zu legen.“ Natürlich fiel der
wäre es gewesen die Ausbildung Abschied nicht leicht, aber auch
zur OP-Schwester zu machen, doch nach der Rückkehr ins Mutterhaus,
die Leitung des Mutterhauses hatte eigentlich in den Ruhestand, gab es
andere Pläne.
genügend Aufgaben für die tatkräfWegen ihrer Ausbildung an der tige Kärntnerin. Schw. Gerda half
Hotelfachschule wurde sie 1949 häufig aus, wo sie gebraucht wurnach Bad Gastein in die Helenen- de, ob in der Küche im Mutterhaus
burg entsandt. Dort verbrachte oder in den Gästehäusern Scharnsie zunächst ein Jahr, absolvierte stein und Bad Hall.
einen diakonischen Kurs in GallJetzt mit 95 Jahren ist sie noch
neukirchen und kehrte dann nach immer erstaunlich rüstig, auch
Gastein zurück. Noch einmal sollte wenn manchmal die Beine ein
sie den Einsatzort wechseln und bisschen Probleme machen. Schw.
als Hausschwester ins Diakonissen- Gerda ist noch immer Mitglied im
Mutterhaus zurückkehren, bevor sie Kuratorium des Diakoniewerks
schließlich in der Helenenburg blieb, und unterstützt dort Oberin Schw.
deren Leitung sie 1964 übernahm.
Helga Sikora, insbesondere in Belangen, die die Schwesternschaft
Erfüllte Jahre in der Helenenburg betreffen. „Mir hat die Arbeit in der HelenenMag.a Andrea Brummeier,
burg Freude gemacht, besonders
a.brummeier@diakoniewerk.at
Aktiv für Ausbildung
Jeder Mensch muss seine
eigenen Wege gehen.
Wir wollen jedoch mit unserem
Wissen und Wollen Wege weisen.
Aus dem Leitbild des Diakoniewerkes
Alles Wissenswerte über die Ausbildungen im Diakoniewerk unter www.sozialausbildung.at
Kampagne für Ausbildung und Beruf in der Altenhilfe
Sinnstifter gesucht!
Die ARGE der Alten- und Pflegeheime
Oberösterreich hat, gemeinsam mit den
Ausbildungsstätten in Oberösterreich und
dem Sozialressort des Landes Oberösterreich eine Kampagne gestartet, um Interessierte für die Ausbildung in der Altenarbeit zu gewinnen und langfristig ein
positives Image für Berufe in der Altenarbeit aufzubauen. Es wurden zahlreiche
Werbemaßnahmen, Aktivitäten und Aktionen gestartet, um die positiven Seiten des
Berufs darzustellen und den Weg zum/r
Fach- bzw. Diplom-SozialbetreuerIn/Altenarbeit als Chance zu positionieren – als
Beruf mit Zukunft. Unter dem Titel „Sinnstifter gesucht“ werden Personen gesucht,
die einen Beruf wählen, in dem sie etwas
bewegen können, Personen, die sich eine
Arbeit wünschen, die Sinn macht. Gleich-
zeitig soll das Image der modernen Altenarbeit aufpoliert und klar kommuniziert
werden: Hinter diesem Beruf steckt – wie
in der Begleitung von Menschen mit Behinderung – ein hoher Grad an Fachwis-
sen und eine fundierte Ausbildung. Unter
www.sinnstifter.info sind auch die Schulen für Sozialbetreuungsberufe/Altenarbeit des Diakoniewerks in Gallneukirchen
und am Standort Wels zu finden.
Sinn
stifter
mit biss
gesucht.
Ludwig Schwarz-Schulen
Letzte Absolventen
mit „alter“
Berufsbezeichnung
Mit der Diplomfeier schlossen Mitte Juni die
letzten „Diplomierten Behindertenpädagogen“ ihre Ausbildung ab. Durch die Österreich
weite Reform der Sozialbetreuungschulen hat
sich ja nicht nur die Bezeichnung der Schulen
und der Ausbildungszweige sondern auch
die Berufsbezeichnung geändert. Künftig
schließen Fachkräfte in der Behindertenhilfe
nur noch mit der Berufsbezeichnung FachSozialbetreuerIn/Behindertenbegleitung oder
Behindertenarbeit (nach 2 Jahren) bzw. mit
Diplom-SozialbetreuerIn (nach 3 Jahren) ab.
www.diakoniewerk.at
Vielfältige Aus- und Weiterbildungsangebote
Krankenpflegeschule auch in
Gallneukirchen sehr aktiv
Die Gesundheits- und Krankenpflegeschule am Diakonissen-Krankenhaus
Linz bietet auch am Interimsstandort in Gallneukirchen eine breite Palette
an Aus- und Weiterbildungen im Gesundheitsbereich an. Derzeit absolviert
der dritte Jahrgang seine praktischen Diplomprüfungen, für Herbst 2009
wurden 18 Auszubildende für den neuen ersten Jahrgang aufgenommen.
In den Räumlichkeiten der Fachhochschule Linz läuft die Weiterbildung
zur Praxisanleitung, im Juli beginnt die Ergänzungsausbildung im Rahmen
der Nostrifikation. Die Ausbildung für PersonenbetreuerInnen ist fertig konzipiert, einem Start im Herbst 2009 steht somit nichts mehr im Wege. Neben
der Hygieneweiterbildung ist mit der Ausbildung „Selbständigkeit in der
Pflege“ ein weiteres Angebot geplant.
Detailinformationen erhalten Sie unter Tel. 07235/63251-272 oder unter
www.sozialausbildung.at.
Diakonie 3|2009
19
Aktiv für Ausbildung
Studierende der Schule für
Sozialbetreuungsberufe des
­Diakoniewerks in Salzburg geben
KünstlerInnen mit Behinderung
die Gelegenheit, ihre Werke
öffentlich zu präsentieren.
EigenArt – Kunst,
die nicht behindert.
Das etwas andere sozialpädagogische Kunst­
projekt der Schule für Sozial­betreuungsberufe im
Diakonie-Zentrum Salzburg
„Von BetreuerInnen gedacht, von
beeinträchtigten und behinderten
KünstlerInnen gemacht“ – eine
große Vernissage unter Mitwirkung
von Willi Resetarits und der Salzburger Sozial-Landesrätin Erika
Scharer eröffnete am 15. April in
der ARGEkultur in Salzburg eine
ganz besondere Ausstellung.
Vier Studierende der Schule für
Sozialbetreuungsberufe im Diakonie-Zentrum Salzburg haben das
im Lehrplan vorgesehene
Fachprojekt gemeinsam
Die Studierenden
als „integrativen Event“
rückten Talente
realisiert. Unter dem Tiund Fähigkeiten
der KünstlerInnen tel EigenArt ging es den
Studierenden darum, eine
in den
Plattform für KünstleVordergrund.
rInnen mit psychischer,
geistiger oder mehrfacher
Behinderung zu schaffen und damit
Selbstbestimmung, Integration und
Normalität zu fördern. Damit rückten
die InitiatorInnen Marleen Lax, Lydia
Roth, Paul Doblhofer und Gerhard
Haupt Talente und Fähigkeiten der
KünstlerInnen und nicht ihre Beeinträchtigung in den Vordergrund.
Viel Netzwerkarbeit
Gleichzeitig wurde damit den
KünstlerInnen eine motivierende
Gelegenheit gegeben, Kunstwerke
20 Diakonie 3|2009
in einem öffentlichen Raum anderen Menschen zugänglich zu
machen. Mit über 200 Gästen war
die Vernissage sensationell gut besucht, wozu auch der Moderator
des Abends, Willi Resetarits, gekonnt das Seine beigetragen hat.
Musikalisch sorgte die integrative
Band „Stand up“ der Lebenshilfe
für den passenden Rahmen. Das
gesamte Projekt zeichnete sich
durch einen starken trägerübergreifenden Aspekt aus: Lebenshilfe, ProMente, Caritas, ARGEkultur
bis hin zu Stadt und Land Salzburg
waren in das Projekt EigenArt auf
verschiedene Weise involviert. Von
den Studierenden war daher in der
Realisierung viel Netzwerkarbeit
gefragt, was auch in Richtung Medien perfekt gelang.
ARGEkultur wurde von den Studierenden als Ausstellungsort gezielt gewählt, um Barrierefreiheit
zu gewährleisten und Integration
herzustellen. Darüber hinaus ist
dieser Veranstaltungsort in Salzburg immer eine gute Adresse für
Alternatives und Experimentelles.
Durch das persönliche Mitwirken
der KünstlerInnen an der Auswahl
der Bilder, der Ausstellungsgestaltung und dem Verkauf ihrer Kunstwerke wurde Selbstbestimmung
und Eigeninitiative gefördert und
auch ein Gefühl von „wirtschaftlicher Normalität“ vermittelt.
Freiräume für gute Ideen
Die Initiative EigenArt sprengte
den Rahmen eines normalen Schulprojektes bei weitem, eine große
Verantwortung wie beispielsweise
auch für die Erstellung von Presseaussendungen lag bei den organisierenden Studierenden.
In einer derartigen Projektdynamik steht wohl jede Schule vor
der Frage, ob und in wie weit von
Seiten der Lehrenden unterstützt,
reguliert oder gar kontrolliert werden soll. An der Schule für Sozialbetreuungsberufe im DiakonieZentrum Salzburg haben sich die
Lehrenden in Absprache mit der
Schulleitung für die sprichwörtliche „lange Leine“ entschieden
und sind das „Risiko der Selbstbestimmung“ bewusst eingegangen.
Und was wohl viele von uns im
(heil)pädagogischen Umfeld schon
erlebt haben, ist auch hier aufgegangen: Gewährte Freiräume sind
der beste Boden für gute Ideen und
deren Realisierung!
Marlis Laserer, Dr. Karl Winding
Schule für Sozialbetreuungsberufe
ausbildung.sbg@diakoniewerk.at
Aus dem Leitbild des Diakoniewerkes
Aktiv für Gesundheit
Jeder Mensch wird gebraucht – kein
Mensch ist ohne Gaben. Darum gilt es,
die Eigenkräfte der uns anvertrauten
Menschen zu stärken und zu entfalten.
Diakonissen-Krankenhaus Schladming
10-jähriges Arbeitsjubiläum für
Mitarbeiter mit Behinderung
Vor 10 Jahren wurde mit dem Projekt Arbeitsassistenz zwischen dem Dia­
konissen-Krankenhaus und der Werkstätte Schladming begonnen. Sepp
Wotruba aus Stein an der Enns konnte für dieses Projekt gewonnen werden und ist seitdem nicht nur in der Werkstätte, sondern auch jeweils drei
Vormittage pro Woche im Krankenhaus, in erster Linie in der Materialverwaltung, tätig. Er unterstützt dort die MitarbeiterInnen gewissenhaft als
Hol- und Bringdienst, und seine Hilfe in
diesem Bereich ist heute nicht mehr wegzudenken. Für Sepp sind diese Vormittage eine Abwechslung zum Alltag in der
Werkstätte. Er liebt es, im Krankenhaus
„unterwegs“ zu sein und auch hier und
dort von den Kolleginnen und Kollegen
bei einer Tasse Kaffee verwöhnt zu werden. Am 15. April feierte Sepp Wotruba
sein 10-jähriges Arbeitsjubiläum im Diakonissen-Krankenhaus.
Geschäftsführer Mag. Peter Stückelschweiger gratuliert Sepp Wotruba
im Namen der ­MitarbeiterInnen.
Diakonissen-Krankenhaus Salzburg
Erweitertes Fachärzteteam im Kompetenz-­
Zentrum Neurologie & Depression
Mit Frühjahr 2009 wurde das Team des Kompetenz-Zentrums Neurologie & Depression
im Diakonissen-Krankenhaus Salzburg um zwei Oberärzte erweitert. Dr. Gerhard Bencsits, Facharzt für Neurologie, hat sich auf den Bereich Bewegungsstörungen, insbesondere Parkinson, sowie EMG und EEG spezialisiert und war u. a. an der Christian-DopplerKlinik Salzburg und im Krankenhaus Schwarzach tätig. Dr.in Christine Freudensprung war
als Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin sowie als Psychotherapeutin bereits in mehreren Kliniken in leitender Position tätig und baute im Krankenhaus
Lienz eine eigene Abteilung für Psychiatrie auf.
Unter der Leitung von Primar Dr. Helmut Paulus, Facharzt für Psychiatrie und Neurologie, widmet sich das Kompetenz-Zentrum Neurologie & Depression insbesondere der
Behandlung jener neurologischen Erkrankungen, die häufig in Verbindung mit Depressionen auftreten. In diesen Bereich fallen einerseits viele Erkrankungen des Alters, wie
z.B. Morbus Parkinson, Demenz, Durchblutungsstörungen des Gehirns und chronische
Schmerzzustände. Andererseits sind auch viele jüngere Menschen von Depressionen
betroffen, welche zusätzlich mit neurologischen Erkrankungen einhergehen.
www.diakoniewerk.at
Dr. Georg Langmayr
Frage an den
Experten
Gefährdet das Schnarchen
die Gesundheit?
Manche Menschen schnarchen so laut, dass sie sogar
selber dadurch aufwachen, auch die Partner sind davon
zunehmend in deren Nachtruhe gestört. Am Morgen fühlen
sich die Betroffenen müde und abgeschlagen. Zunächst
muss festgestellt werden, ob der Patient ein „gefährdeter“
Schnarcher oder einfach nur ein „normaler“, lauter Schnarcher ist. Bei einem HNO-Facharzt wird eine Untersuchung
auf Engstellen im Nasen-Rachenraum wie beispielsweise
eine ausgeprägte Nasenscheidewandverkrümmung
durchgeführt. Außerdem kann mit einem so genannten
Schlafapnoe-Screening, ein Gerät, das die Schlafgewohnheiten für eine Nacht zu Hause analysiert, festgestellt
werden, ob man tatsächlich ein gefährdeter Schnarcher ist.
Bei einer obstruktiven Schlafapnoe, also wenn die Atmung
für mehr als 10 Mal pro Nacht länger als 10 Sekunden
aussetzt, spricht man von einer Schnarcher-Krankheit, die
die Gesundheit gefährden kann. Dabei bekommt der Schlafende zu wenig Luft, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und ein
erhöhtes Schlaganfall-Risiko sind mögliche Folgen.
Um das Schnarchen in den Griff zu bekommen, ist eine
individuell abgestimmte Therapie notwendig. Neben der
konsequenten Einhaltung einer festgelegten Schlafhygiene hat auch das Körpergewicht einen Einfluss auf das
Schnarchverhalten, der Body-Mass-Index sollte den Faktor
25 nicht überschreiten. Natürlich gibt es auch verschiedene
apparative Hilfsmittel (Seitenschläfer-Kissen, Aufbissschienen, …), die allerdings nur auf Empfehlung des behandelnden Arztes verwendet werden sollten. Bringen konservative
Maßnahmen keine Erleichterung, so kann man auch auf
operative Techniken (z.B. Coblation), die das Gaumen- bzw.
Rachengewebe straffen, zurückgreifen. Bei diesem Eingriff
wird die vibrationsfähige Gewebsmasse, die Auslöser der
Schnarchgeräusche sein kann, schonend verringert.
Dr. Georg Langmayr ist Facharzt für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde
in Leonding und Belegarzt im Diakonissen-Krankenhaus Linz
Diakonie 3|2009
21
Aktiv für Gesundheit
Gesund und munter im Sommer
Wenn die Sonne lacht und die Temperaturen steigen, steigt auch das Bedürfnis unseres
­Körpers nach gesunder Ernährung. Unsere Gesundheit bedarf aber gerade im Sommer einer
­Unterstützung durch ­bewusste Ernährung.
Niemals ist es leichter, erntefrisches
Obst und Gemüse zu bekommen, als
im Sommer. Diese Nahrungsmittelgruppen sind wahre Schatzkammern an Vitaminen, Mineralstoffen
und sekundären Pflanzenstoffen,
die das Immunsystem stärken,
Körperfunktionen verbessern und
so Schutz vor Erkrankungen bieten. Wahre „Gesundheitsturbos“
sind vor allem Tomaten, Karotten,
grünes Gemüse wie Brokkoli, Traubensaft, Himbeeren, Brombeeren,
Johannisbeeren und Marillen. Pro
Tag sollen mindestens zwei Obstportionen auf dem Speiseplan stehen. Eine Obstportion ist das, was
gut in Ihre Hand passt, z.B. ein
Apfel. Zusätzlich sollte man sich
eine große Schale Salat bzw. Rohkost und eine große Gemüseportion gönnen. Auch Gemüsesäfte und
frisch gepresste Obstsäfte sind natürlich empfehlenswert.
Energie für einen aktiven Tag!
Verzehren Sie eine ausreichende
Menge an Kohlenhydraten. Besonders empfehlenswert sind hier
Vollkorngebäck und Vollkornbrot,
Vollkornteigwaren, Hirse - oder
Dinkelteigwaren, Naturreis, Quinoa, Hirse, aber auch Getreideflocken, z. B. in einem Müsli verarbeitet, und natürlich auch Kartoffeln.
Dabei ist aber zu beachten, dass
Obst und Gemüse – am
besten in Bio-Qualität!
Biologische Lebensmittel unterstützen Ihre Bemühungen um
eine gesunde Ernährung. Sicher gibt es auch einen Anbieter in
Ihrer Nähe.
Die Gärtnerei Friedenshort des Diakoniewerks in Gallneukirchen bietet seit vielen Jahren nicht nur Obst und Gemüse in
Bio-Qualität sondern auch eine Reihe von anderen Lebensmitteln wie Milchprodukte, Teigwaren, Brot und Gebäck,
eingelegtes Obst und Gemüse, Gewürze und Tees, Säfte u.v.m.
Gärtnerei Friedenshort, Reichenauer Straße 37a, 4210
Gallneukirchen, Tel. 07235/63251-420
22 Diakonie 3|2009
diese Nahrungsmittel einen hohen die nötige Flüssigkeit aus Blut und
Anteil an Ballaststoffen enthalten Gewebe, was zu körperlichen Beund eine deutlich höhere Flüssig- einträchtigungen wie Schwindel,
keitsaufnahme erfordern.
Muskelkrämpfen, Kopfschmerzen
Grundsätzlich gilt die Regel „Je und niedrigem Blutdruck führen
später die Stunde, umso leichter kann. Die empfohlene Mindestdas Essen!“ Unser Körper will nicht menge von 1,5 Liter Flüssigkeit pro
mit der Verdauung belastet werden, Tag kann je nach Betätigung schon
wenn es richtig heiß
auf 3 Liter und mehr
ist. Um die Verdauansteigen.
ungsvorgänge mögTrinken Sie nicht
Unser Körper will
lichst zu erleichtern,
erst, wenn Sie Durst
nicht mit der
sind mehrere kleinere
haben, und verteiVerdauung
Mahlzeiten besser gelen Sie die gesamte
­belastet werden,
eignet als eine punkTrinkmenge
über
wenn es heiß ist.
tuelle Überlastung des
den Tag. Es empfehVerdauungstraktes.
len sich jedoch nicht
alle Getränke. Gegen
Absolutes Muss: viel Flüssigkeit
ein Glas Wein ist natürlich nichts
Es empfiehlt sich, auch das Trink- einzuwenden, Alkohol in größerer
verhalten den Temperaturen anzu- Menge ist jedoch kein Durstlöpassen. Lieber zuviel, als zuwenig! scher! Trinken Sie am besten naWasser ist Hauptbestandteil unseres triumreiches, stilles Mineralwasser,
Körpers und hat vielfältige Aufga- Leitungswasser, ungesüßte Kräuben zu erfüllen. Es dient beispiels- tertees, Früchtetees und stark verweise als Transportmittel und sorgt dünnte Fruchtsäfte.
für Kühlung. Steigt die Temperatur,
Um zusätzlich die Flüssigkeitsmuss der Körper stärker gekühlt zufuhr zu steigern, sind besonwerden. Da dies durch Schwitzen ders Wassermelonen, Tomaten und
passiert, verliert der Körper Flüs- Gurken geeignet. Wassermelonen
sigkeit durch Verdunstung über die bestehen zu 90% aus Wasser, ToHaut. Zudem geht auch durch kör- maten sogar bis zu 94%. Mit einem
perliche Belastung oder sportliche Wassergehalt von 97% gilt jedoch
Betätigung Flüssigkeit verloren, die Gurke als Flüssigkeitsspender
die wieder aufgefüllt werden muss. Nummer 1.
Ansonsten ergänzt der Organismus
Ein Tipp aus der Traditionellen
Chinesischen Medizin
Nicht eiskalte, sondern warme,
temperierte Getränke bringen an
heißen Sommertagen Abkühlung.
Warmer Tee muss nicht erst auf
Körpertemperatur erwärmt werden, was eine zusätzlich schweißtreibende Wirkung verursacht. Wer
warmen Tee in kleinen Schlucken
trinkt, schwitzt nur leicht. Das ist
auch erwünscht, denn dabei entsteht auf der Haut Verdunstungskälte. Diese kühlt den Körper, ohne
den Kreislauf zu belasten.
Hannelore Schlager
Diätologin im Diakonissen-Krankenhaus Salzburg
h.schlager@diakoniewerk.at
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Als Commissario Proteo Laurenti nachts von einer EU-Sicherheitskonferenz nach
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vermutlich rechtsradikale Gruppe, die gegen Grundstücksspekulation im großen Stil entlang der Adriaküste protestiert, hat gegen
einen Teilnehmer des Festakts Morddrohungen ausgesprochen.
Es handelt sich um den am internationalen Geldmarkt tätigen
Spekulanten Goran Newman, dessen Sohn Sedem wiederum sich
ausgerechnet in Laurentis Assistentin Pina Cardareto verliebt, die
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Wirtschaftskriminalität erhält.
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Diakonie 3|2009
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