Neu im Team Wie Markus Fürnweger das Team von DIRECT MIND

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Neu im Team Wie Markus Fürnweger das Team von DIRECT MIND
Neu im Team
Wie Markus
Fürnweger
das Team von
DIRECT MIND
erweitert.
3
International
Welche Un­
terschiede es
beim Fund­
raising in an­
deren Ländern
zu beachten
gilt.
4
Fachfrau
Was Mag.
Angelika
Krabacher
zu sagen hat.
8
SMS
Wieso das Handy ein
wahrer Gewinn für Ihre
Organisation ist.
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Editorial
News
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Ein altbekanntes,
neues Gesicht
Dear reader,
cher lecteur!
M
arkus Fürnweger ist eigentlich neu bei DIRECT MIND.
Dennoch dürfte er vielen bereits bestens bekannt sein.
Denn er ist nicht nur ein alter Hase im Fundraising, sondern
auch ein echter Profi und Allrounder.
Die Ausbildung zum Werbedesigner, ein Universitätslehrgang für Werbung und Verkauf sowie der Masterlehrgang für integrierte Kommunikation mit Schwerpunkt
Marketing und Betriebswirtschaft bilden das theoretische
Wissensfundament, das Markus Fürnweger in 22 Jahren
Berufserfahrung mit reichlich Praxis unterfüttern konnte
– und das in vielen unterschiedlichen Bereichen. So war er
Texter von Spendenbriefen, konzipierte Mailings, zeichnete
für das Design von Druckunterlagen verantwortlich und gestaltete Newsletter und Websites. All das für so namhafte Kunden wie den WWF oder die Österreichische Spendenlotterie.
Als New Media Manager bereichert er nun, nach Jahren bei
einer befreundeten Agentur, das New Business Team von DIRECT
MIND und arbeitet an der Realisierung effizienter integrierter Kampagnen – also am perfekten Zusammenspiel aller Kommunikationskanäle,
online und offline. Dass er auch auf diesem Gebiet ein wahrer Fachmann ist,
konnte der passionierte Mountainbiker und Bergsteiger in den letzten Jahren immer wieder beweisen. Denn als externer Berater, vor allem für den Themenbereich Neue
Medien, profitierten schon viele Kunden von seinem Wissen.
Seinem Grundsatz – „Jeden Menschen respektieren und die Meinung des anderen gelten lassen“ – treu bleibend, eilt
Markus Fürnweger der Ruf eines unkomplizierten und kompetenten Partners voraus – perfekt also für das Team von
DIRECT MIND.
•
W
illkommen, bienvenue, welcome – zur neuesten Ausgabe von OPEN MIND.
Sie wundern sich über die multilinguale Ansprache? Nun, diesmal geht es
ziemlich international zu.
So beschäftigen wir uns mit der Frage, wie sich die Spendenbereitschaft von Land
zu Land unterscheidet – und damit auch, worauf wir im Fundraising achten sollten.
Eine, die das weiß wie kaum eine andere, ist Mag. Angelika Krabacher, Continental
Director for Fund Development & Communications in CEE/CIS/Baltics bei SOS-KINDERDORF. Das Interview auf Seite 8 kann ich Ihnen daher nur wärmstens empfehlen.
Jemand, der sich auf einem anderen, nicht minder internationalen Parkett – dem des Internets – zuhause fühlt, ist Markus Fürnweger. Er erweitert seit ein paar Monaten das Team von
DIRECT MIND und berät unsere Kunden in Sachen Online-Strategie. Grund genug, ihn einmal in diesem
Rahmen vorzustellen.
Darüber hinaus haben wir natürlich auch diesmal wieder die wichtigsten Termine am internationalen Fundraising-Kalender der kommenden Monate für Sie zusammengetragen und lassen vergangene Highlights Revue
passieren. Und in Macciato, unserer Kolumne mit Augenzwinkern, können Sie das Thema „Kulturverständnis“
einmal aus einem etwas anderen Blickwinkel betrachten.
Herzlichst,
Ihre Marion Zednicek, MBA
herausgeber DIRECT MIND GmbH, Technologiestraße 8, Postfach 207, A-1121 Wien,
T: +43/1/602 39 12 - 0, F: +43/1/602 39 12 – 33, office@directmind.at, www.directmind.at
Chefredaktion Andreas Zednicek
Artdirecton Gai Jeger, www.gaijeger.at
Redaktionsteam Mag. (FH) Janine Koller, Mag. Elisabeth Ornauer, Rainer Sigl, Andreas Zednicek
lektorat Rainer Sigl
Coverfoto Fotolia
Druck Grasl Druck & Neue Medien GmbH
Gedruckt auf 100 % FSC-Papier.
Die Inhalte wurden nach bestem Wissen und Gewissen erstellt, dennoch wird keine Garantie bzw. Haftung für etwaige inhaltliche Unrichtigkeiten übernommen (Produkthaftungsausschluss).
Foto: Jürgen Hofer, Fotolia
Impressum
New Media
So neu sind sie eigentlich gar nicht mehr, die Neuen Medien – allen voran das Internet. Sie im Fundraising zu nutzen, ist
trotzdem keineswegs ein alter Hut.
Wie so viele Trends nahm auch dieser in den USA seinen Anfang, als 2008 der Anteil der Online-Spender auf zehn Prozent
stieg. Und mit der Entwicklung und Verbreitung von Smartphones erlangt auch das Handy in diesem Zusammenhang immer mehr an Bedeutung.
Eigene Spenden-Sites, E-Mailing, Social-Media-Anwendungen, SMS-Spenden, Spiele und Animationen – all diese Tools
können auch im Fundraising genutzt werden. Doch um ihre
Chancen voll nutzen zu können, braucht es Wissen und Erfahrung. Oder gute Beratung. Als Full-Service-Partner bietet
DIRECT MIND Ihnen all das – wie immer auf professionelle und
dabei sympathische Art.
•
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Thema
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Thema
Die große, weite Welt.
Immer mehr Organisationen empfinden es
als wichtig, Geld
in einer wachsenden Anzahl
von Ländern
aufzustellen.
Let’s go
international!
Viele Organisationen agieren in mehr als einem Land – auch wenn es
darum geht, finanzielle Mittel aufzustellen. Wenngleich es Grundregeln
des Fundraisings gibt, die überall auf der Welt zutreffen, so sind einige
Unterschiede dennoch zu beachten.
Andreas Zednicek
Ö
Foto: Fotolia, Kjetil Ree
4 sterreich ist ein Land der Kleinspender. Überdurchschnittlich viele
Menschen mit schwächerem Einkommen spenden, während Großspender
weitgehend fehlen. Das besagt der Spendenbericht 2010 des FUNDRAISING VERBANDS AUSTRIA.
Insgesamt haben vergangenes Jahr 61 %
aller Österreicherinnen und Österreicher
gespendet – durchschnittlich 46 Euro. Im
Vergleich dazu liegt die Durchschnittsspende in den USA bei 617 Euro – mehr als dreizehnmal so viel. Aber auch im Vergleich zu
Deutschland oder der Schweiz ist das Spendenaufkommen geringer, während der Anteil der spendenden Bevölkerung teilweise
wesentlich höher ist. Beide Länder haben
allerdings die für Großspender oftmals
entscheidende steuerliche Absetzbarkeit
bereits seit Jahrzehnten eingeführt. Und
obwohl Österreich in diesem Bezug nachgezogen hat und zumindest Spenden an
mildtätige Organisationen nun absetzbar
sind, ist das philanthropische Engagement
großer Spender hierzulande nicht sehr etabliert – im Unterschied zu Ländern wie den
Vereinigten Staaten von Amerika.
Spendenmekka USA
Dort, in einem Land, in dem ein soziales
Auffangnetz weitgehend fehlt, gehört es für
wohlhabende Familien – meist unter dem
Schlagwort „Charity“ – zum guten Ton,
zu spenden. Es ist daher auch wenig überraschend, dass die BILL AND MELINDA
GATES FOUNDATION mit ihrem berühm-
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Thema
FUNDRAISING CIRCLE
EUROPE
„Never underestimate the importance of local knowledge.“ Mit diesem Slogan wirbt die international
agierende Bank HSBC seit Jahren – und das erfolgreich. Kein Wunder, ist es doch essentiell, den Markt
zu kennen, den man bearbeiten will. Das gilt auch
– wenn nicht umso mehr – beim Fundraising. Um internationalen Organisationen optimales Service wie
aus einer Hand bieten zu können, ist DIRECT MIND
Mitglied im FUNDRAISING CIRCLE EUROPE.
Fundraising circle europe
Der FUNDRAISING CIRCLE EUROPE ist Europas
größtes Fundraising- und Social-Marketing-Netzwerk. Seine Mitglieder beraten über 100 NGOs in
Österreich, Frankreich, Großbritannien, den Niederlanden, Deutschland, der Tschechischen Republik
und Ungarn. Den Organisationen steht somit das
Wissen von mehr als 210 Fundraising-Experten zur
Verfügung – ganz nach dem Motto „Fundraising
without borders“.
www.fundraising-circle.com
die Mitglieder
DIRECT MIND GMBH (Österreich)
www.directmind.at
HUMAN MEDIA MARKETING UND VERLAG GMBH
(Österreich)
www.humanmedia.at
MARKETWING GMBH (Deutschland)
www.marketwing.de
MINDWIZE DIALOGUE MARKETING (Niederlande,
Großbritannien, Frankreich)
www.mindwize.nl
PRODIALOG S. R. O. (Tschechische Republik)
www.prodialog.cz
HUMAN DIALOG KFT. (Ungarn)
www.humandialog.hu
Thema
2|11
ten „GIVING PLEDGE“ mehr als 58 amerikanische Milliardäre zu dem Versprechen
bewegen konnten, mehr als die Hälfte ihres
Vermögens für wohltätige Zwecke zu spenden. In Indien und China hingegen, Länder,
in denen es immer mehr Milliardäre gibt,
beschränkt Bill Gates sich bisher auf einen
„grundsätzlichen Dialog über karitative
Arbeit“ – Spendenversprechen gab es dort
nicht.
Auf zu neuen Ufern
Immer mehr internationale Organisationen empfinden es heute als notwendig, aber
auch als wichtig, Geld in einer wachsenden
Anzahl von Ländern aufzustellen – vor allem dann, wenn sie dort Projekte unterstützen, die bisher vor allem von Mitteln aus
anderen Ländern finanziert wurden.
Ein Beispiel: Eine große, internationale
Organisation sammelte früher Geld in fünf
Ländern und unterstützte damit Programme in 20. Heute hat sich die Gewichtung
verändert: Acht Länder sind sogenannte
„donor countries“, 18 „donor/programme
countries“ und nur noch neun sind reine
„programme only countries“. In nur zehn
Jahren konnte die Organisation ihre finanziellen Mittel für die Projekte um mehr als
500 % steigern!
Das Land kennen lernen
Die Organisation hat sich die Länder, in
denen sie aktiv war, einmal genauer angesehen und beschlossen, dass es sich auszahlt,
dort Fundraising zu betreiben – auch in
Ländern, die traditionell als „arm“ gesehen
werden. Auch hier sind Indien und China
gute Beispiele. Während der Lebensstandard für den Großteil der Bevölkerung im
Vergleich zu unserem sehr niedrig ausfällt,
heißt es nicht, dass Fundraising dort nicht
funktioniert. Jedes dieser Länder hat eine
Einwohnerzahl von etwa einer Milliarde
Menschen. Auch wenn man sich also nur
mit den oberen zehn Prozent beschäftigt,
ergibt das immer noch 100 Millionen Menschen – beinahe doppelt so viele wie in den
größten Märkten Westeuropas.
Es gibt aber auch Erfolgsbeispiele von
Fundraising in osteuropäischen Ländern
wie Ungarn, der Tschechischen Republik
Bill und
Melinda
Gates. Sie
machen es vor,
andere folgen: Milliardäre spenden einen
Großteil ihres Vermögens
– die meisten in Amerika.
oder Polen. Ein Land muss also nicht so
reich sein wie Österreich oder Deutschland,
um dort erfolgreich Fundraising betreiben
zu können.
Was es zu beachten gilt
Die erste Frage, die man sich stellen sollte, ist die, ob die Sache, für die man sich
einsetzt, Landesgrenzen kennt. Arbeiten
Sie für den Klimaschutz oder an der Lösung von Umweltproblemen? Bekämpfen
Sie Armut und Hunger? Finanzieren Sie
Forschungsarbeit? Dann lautet die Antwort
wohl nein.
Erfahrungen zeigen, dass es in weniger
entwickelten Märkten einfacher ist, Geld
zu sammeln, wenn man zeigen kann, dass
es auch dort verwendet wird. Kurz gesagt:
Lokale Themen ziehen besser als internationale. Sie sollten also auch Projekte in dem
jeweiligen Land vorzeigen können. Darüber
hinaus gilt es natürlich, ein paar einfache
Fakten zu beachten, also Marktforschung zu betreiben: Wie sehen die
Möglichkeiten aus, die mir in dem Land zur Verfügung stehen? Welche Fundraising-Instrumente wurden bisher dort genutzt? Welche
Organisationen sind bereits aktiv? Wie sehen die politischen Rahmenbedingungen – Stichwort steuerliche Absetzbarkeit oder Zweckwidmung der persönlichen Einkommenssteuer – aus? Hat man die
finanziellen Mittel und den notwendigen langen Atem, in ein solches
Fundraising-Programm nachhaltig zu investieren? Denn auch wenn
der Return on Investment, kurz ROI, sehr gut ausfallen kann, so dauert es doch einige Zeit, bis sich die Investition amortisiert.
von einem, der es wissen muss
Dr. Geoffrey Peters, Präsident von CREATIVE DIRECT RESPONSE
und der CDR FUNDRAISING GROUP hat Organisationen zum Thema Fundraising in mehr als 20 Ländern beraten. Dabei kam er zu
folgenden Schlüssen:
• Wenn man sich nicht traut, um Geld zu fragen, wird man auch
keines bekommen.
• Die größten Hindernisse bei internationalem Fundraising sind
nicht kulturelle Unterschiede, sondern ein Mangel an Vorstellungskraft seitens der Fundraiser.
• Eine gute Sache, die Menschen hier zum Spenden motiviert, motiviert sie überall auf der Welt. ●
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Interview
Go East!
Mag. Angelika Krabacher: Mit einem gezielten Aufbau des Fundraisings in den
neuen EU-Ländern, also Estland, Lettland, Litauen,
Polen, Ungarn, Tschechien, Bulgarien
und Rumänien sowie in
Kroatien,
Bosnien, Russland und Nordzypern, habe
ich vor etwa acht bis neun Jahren begonnen. Das bedeutete zunächst den Aufbau
kompetenter Strukturen vor Ort, gemeinsame Strategieentwicklungen, Capacity-Building-Maßnahmen sowie Monitoring und
Evaluierung.
In einigen dieser Länder, wie in Ungarn
oder in Bulgarien, wurde bereits Fundraising betrieben und sie konnten so erste Basiserfahrungen sammeln.
Der Grund für die Entscheidung, diese
Märkte aufzubauen und zu erschließen, lag
einfach darin, dass diese Mitgliedsländer
das Potenzial für lokale Einnahmen hatten,
sich der Markt und die relevanten Rahmenbedingungen positiv entwickelten und
auch das Bedürfnis vor Ort bestand, Selbstverantwortung – auch finanzielle – für die
nationalen Programme für Kinder und Jugendliche zu übernehmen.
OPEN MIND: Wie groß sind die Unterschiede bei der Spendenbereitschaft in den unterschiedlichen Ländern? Welchen Einfluss
spielen dabei politische Faktoren wie Spendenabsetzbarkeit auf das Spenderverhalten?
Und wie sehr ist es vom allgemeinen Wohlstand in dem jeweiligen Land abhängig?
Mag. Angelika Krabacher: Lassen Sie mich mit der Spendenabsetzbarkeit
beginnen. Spendenabsetzbarkeit ist vor allem ein Signal der Anerkennung von NGOs
vonseiten der lokalen Regierung. In meinen
Foto: Lisa Lux
OPEN MIND: Seit wann betreibt SOS-KINDERDORF Fundraising
in den Ländern, für die Sie verantwortlich sind, und was waren die
Beweggründe dafür, in diesen Regionen aktiv zu werden?
Factbox
Der Grund für die
Entscheidung, diese Märkte
aufzubauen und zu erschließen,
lag einfach darin, dass diese Mitgliedsländer das Potenzial für lokale Einnahmen hatten und sich
der Markt und die relevanten
Rahmenbedingungen positiv entwickelten.
Mag. Angelika Krabacher hat sicherlich einen der interessantesten
Jobs, den es derzeit in der Fundraising-Branche gibt. Als Continental
Director for Fund Development & Communications in CEE/CIS/Baltics
bei SOS-KINDERDORF ist es ihre Aufgabe, Fundraising in osteuropäischen Ländern auf- und auszubauen. Gemeinsam mit ihren acht
Mitarbeitern entwickelt sie daher unter anderem Strategien im Bereich
Fundraising und Public Funding.
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Interview
Augen ist sie jedoch kein Entscheidungskriterium für einen Spender,
ob er oder sie eine Organisation unterstützt oder nicht – zumindest
nicht mittelfristig. Interessant sind jedoch zum Beispiel jene Länder,
in denen jeder Steuerzahler ein bis zwei Prozent der Einkommenssteuer, die er oder sie also ohnedies bezahlen muss, an NGOs abgeben
kann, wie das in Ungarn, Litauen, Polen und Rumänien der Fall ist.
Natürlich muss es eine kritische Masse an potenziellen Spendern geben, denen es möglich ist, acht bis zehn Euro monatlich zu spenden.
Unsere Erfahrung ist jedoch, dass weniger der allgemeine Wohlstand
entscheidet, als die Marktbedingungen – und hier vor allem die vorhandenen und angenommenen Zahlungsmethoden, wie Dauerauftrag und
Einzugsermächtigung. Dies gilt natürlich für den individuellen Spender
und unsere Strategie, Dauerspender zu rekrutieren und zu halten.
Partnerschaften mit Unternehmen reagieren natürlich sensibler
auf Wirtschaftsentwicklungen. Das haben wir 2009 gesehen: In diesem Jahr mussten wir ca. 25 Prozent weniger Einnahmen aus diesem
Segment verzeichnen als geplant. Mit der Erholung der Wirtschaft
kommen jedoch auch diese Spender wieder zurück.
Sie fragen auch nach der Spendenbereitschaft. Ich denke, dass man
mit den potenziellen Spendern „arbeiten“ muss, sprich Beziehungen
aufbauen – das geht nicht von heute auf morgen. In manchen Ländern waren wir jedoch die Ersten, die mit einem neuen FundraisingProdukt (committed giving) auf den Markt kamen – Spender und
auch Mitbewerber haben natürlich darauf reagiert. Insofern kann
man sagen, dass sich die Spendenbereitschaft mit professionellem
Fundraising, also mit klaren Botschaften, erhöht.
Wir von SOS-KINDERDORF haben außerdem den großen Vorteil,
dass jeder von uns einmal Kind war, eine Art von Familie hat und
hatte und daher an unser Anliegen „Ein liebevolles Zuhause für jedes
Kind“ andocken kann.
»
Mag. Angelika
Krabacher
wurde in
Tirol
geboren
und wuchs
auch dort
auf. Neben
ihrem Französisch- und
Spanisch-Studium absolvierte
sie eine fünfsemestrige Ausbildung in strategischer Unternehmensführung mit Schwerpunkt
Marketing, eine systematische
Coaching-Ausbildung sowie eine
Management- und LeadershipAusbildung.
In ihrer Arbeit für SOSKINDERDORF bekleidete Mag.
Angelika Krabacher bereits viele
Positionen – seit neun Jahren mit
Schwerpunkt Fundraising. Als
Continental Director for Fund
Development & Communications
in CEE/CIS/Baltics leitet sie
derzeit ein Team von acht Mitarbeitern.
Hauptaufgabe ist es, Fundraising in Fokus-Ländern auf- und
auszubauen, gemeinsam mit der
Geschäftsführung FundraisingTeams in den Mitgliedsvereinen
zu rekrutieren, deren Aus- und
Weiterbildung sowie gemeinsame Strategieentwicklung im
Bereich Fundraising und Public
Funding. Mithilfe professioneller
Tools erfolgen Planung, Monitoring und Evaluierung gemeinsam
mit den nationalen FundraisingLeitern.
Mag. Angelika Krabacher
kämpfte drei Jahre damit, etwas
Russisch zu lernen. Nach eigenen
Angaben bleibt es ein Projekt.
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Interview
Interview
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Hier wie da muss
der Fundraiser dem Spender
klar machen können, welchen
Unterschied er oder sie mit seinem beziehungsweise ihrem Beitrag macht – warum dieser Beitrag notwendig ist und welche
nachhaltigen Folgen daraus
erwachsen.
» OPEN MIND: Was muss man daher im Fundraising besonders beachten?
Mag. Angelika Krabacher: Spendenbereitschaft und -treue
hängen mehr mit der Art des Beziehungsaufbaus zwischen der Organisation und den Spendern zusammen als mit wirtschaftlichen
und sozioökonomischen Rahmenbedingungen. Hier wie da muss der
Fundraiser dem Spender klar machen können, welchen Unterschied
er oder sie mit seinem beziehungsweise ihrem Beitrag macht – wa­
rum dieser Beitrag notwendig ist, und welche nachhaltigen Folgen
daraus erwachsen. Hier wie da geht man mit dem Spender gemeinsam auf eine Reise, und über die Jahre wächst auch die Bindung.
OPEN MIND: Hat sich diesbezüglich in den vergangenen Jahren
viel geändert? Wie hoch ist der Stellenwert von Non-Profit-Organisationen in diesen Regionen?
Mag. Angelika Krabacher: Wir können beobachten, dass
die Bedeutung von NPOs gestiegen ist. Indikatoren dafür sind Finanzmittel, die über die EU und andere Regierungen in die Länder
fließen, die Anzahl lokaler NGOs sowie vermehrte Partnerschaften
und Anfragen von Regierungen an NPOs und deren Services.
Geändert hat sich dadurch das Verständnis der Gesellschaft für
diejenigen, denen die Programme zugutekommen – und das Verständnis, dass der Staat nicht für alles zuständig sein kann, sondern dass NPOs teilweise diese Aufgaben übernehmen und dafür
die Unterstützung der Gesellschaft benötigen. Sprich, dass es
eine soziale Verantwortung für den anderen
gibt, damit sich die Gesellschaft nachhaltig
und positiv verändern kann.
OPEN MIND: Wie stark unterscheiden sich
Ihre Fundraising-Konzepte von Land zu
Land? Gibt es „Wahrheiten“, die in jedem
Land zutreffen?
Mag. Angelika Krabacher: Die
Fundraising-Konzepte sind von Land zu
Land unterschiedlich in der Gewichtung der
Segmente und der Einnahmequellen. Lassen Sie mich das an einem Beispiel erklären:
Derzeit kommen 38 Prozent der lokalen
Einnahmen aus den Fundraising-Ländern
aus Osteuropa von Partnerschaften mit Unternehmen – in manchen Mitgliedsvereinen
sind es zehn Prozent, in manchen 80 Prozent. Unterschiedlich sind auch die Kanäle,
wie Direktmarketing, Face-to-Face oder online, über die wir Spender erreichen. Nicht
zu vernachlässigen ist aber auch die personelle Komponente – die Kenntnisse und
Expertise des Fundraising-Teams, die Unterstützung der Vorstände, der Gestaltungs-
Powerfrau. Mag. Angelika
Krabacher ist für das
Fundraising in
zwölf Ländern
verantwortlich.
wille eines nationalen Geschäftsführers.
Die Frage nach den Wahrheiten klingt
immer ein bisschen nach Wunderrezept.
Aber natürlich gibt es Elemente und Kriterien, die immer und überall zu beachten
sind, das Einmaleins des Fundraisings, die
Grundregeln, wie Kampagnen ausgeführt
werden müssen, um erfolgreich zu sein: Authentizität, Accountability, am Puls mit dem
Spender bleiben, ihn bzw. sie ernst nehmen.
So muss man zum Beispiel in Zeiten einer
Krise Verständnis für geänderte Lebensbedingungen haben, das kommunizieren und
auch darauf reagieren, indem beispielsweise geringere monatliche Beiträge verhandelt
werden.
Was auch gleich bleibt, sind die Kernbotschaften, die sich mit unserer Überzeugung
decken, dass eine Familie der beste Platz für
ein Kind ist. Dass Liebe und Respekt Kinder
stark machen, und auch, dass Kinder ein
Recht darauf haben, in einer sicheren und
fürsorglichen Umgebung aufzuwachsen.
OPEN MIND: Welche Auswirkungen hat
die EU-Osterweiterung auf das Fundraising in diesen Ländern?
Mag. Angelika Krabacher: Mir ist nicht bekannt, dass vor
1989 flächendeckend Fundraising in diesen Ländern betrieben wurde. Mit Fundraisern für Privatspender, Corporate-Fundraisern und
Online-Fundraisern sind ganz neue Berufsgruppen entstanden, die
es vorher gar nicht gab – geschweige denn eine Ausbildung dazu. So
weit ich weiß, ist der Beruf des Fundraisers bis heute nur in Polen in
das offizielle Berufsverzeichnis aufgenommen worden.
OPEN MIND: Welche Fundraising-Methoden, also Face-to-Face,
Mailing, Telefon, und so weiter, setzen Sie ein? Lassen sich Trends
erkennen, was in welchen Ländern besser funktioniert? Welche Rolle spielen neue Medien?
Mag. Angelika Krabacher: Wie schon bereits kurz erwähnt,
arbeiten wir mit einem Mix an Techniken und Kanälen. Wir wollen
Face-to-Face auf der Straße auf mehrere Länder ausdehnen. Und wir
investieren in den Aufbau von Online-Fundraising – sowohl inhaltlich, sprich in Kampagnen, als auch personell.
Bezüglich Trends bin ich immer etwas vorsichtig. „Das funktioniert bei uns nicht“ ist zum Beispiel ein Tabusatz. Zuerst wird getestet, dann wird genau analysiert, warum ein Test funktioniert hat oder
nicht. Oft stellt sich heraus, dass eher Fehler passiert sind – falsche
Zeit, Zielgruppe oder Botschaft – denn dass der Markt nicht darauf
reagieren will.
Generell ist natürlich ein wachsendes Interesse an Online-Aktivitäten zu vermerken. Auch das Vertrauen, über dieses Medium zu
spenden, wächst. Hier sind wir noch in der Lern- und Evaluierungsphase, ob unsere Zielgruppe dieses Vertrauen auch schon hat oder
eher jüngere Generationen.
OPEN MIND: Wie wird sich Ihrer Ansicht nach das Spendenverhalten in den nächsten zehn Jahren in den Regionen CEE/CIS und
Baltics verändern?
Mag. Angelika Krabacher: Ich gehe davon aus, dass eine
neue Generation an Spendern heranwächst, die soziale Verantwortung als Wert für sich definiert – kombiniert mit spezifischen
Erwartungen, unter welchen Umständen diese Verantwortung
auch eingegangen wird: involviert zu sein, schnell informiert
zu werden, und so weiter. Weiters wird sich die Anzahl der
Mitbewerber in jedem Land erhöhen. Partnerschaften mit
Unternehmen bergen noch immer ein großes Potenzial
und neue Großspender wachsen heran.
Mein Traum ist es, dass es Fundraising-Studiengänge und Ausbildungen gibt, damit aus einem
Pool an lokalen Experten geschöpft werden kann.
Die Spender sind vorhanden, junge Menschen, die
Fundraiser werden wollen, gibt es und der Bedarf
an Programmen, wie sie SOS-KINDERDORF anbietet, wird – leider – auch noch in zehn Jahren
bestehen.
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Thema
Thema
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Knackiger Spendenaufruf
SMS – eine Spendenmöglichkeit, die Biss hat, ist im Kommen.
The Easy Way of Living
Wie schnell hat sich alles gewandelt im
Laufe der Zeit: Die Funktionalität unserer Handys wird beinahe monatlich erweitert, und damit verändert sich auch
der Nutzen. Vor einigen Jahren war es
noch undenkbar und eine Vision, was
man mit einem Handy alles „anstellen“
kann. Mittlerweile fungiert es immer öfter als alternatives Zahlungsmittel und
vereinfacht somit unzählige Prozesse und
Handlungsabläufe.
Mag. Elisabeth Ornauer
I
n der Kürze liegt die Würze“, besagt
ein altes Sprichwort. Und als Kommunikations- und Fundraising-Profi
wissen Sie, wie viel Kraft in Worten liegt.
Diese jedoch knackig zu verpacken, bedeutet, die Grundessenz einer Information auf
den Punkt zu bringen. Sie wissen auch, dass
das nicht ganz einfach ist, in wenigen Worten zu sagen, worum es geht und worauf es
ankommt. Die SMS kann das, und die SMS
ist ein Spendentool, das im Trend liegt und
stark im Kommen ist.
Praxisbewährt
Das Handy hat sich in der Praxis längst
bewährt, nutzen doch immer mehr Menschen die Möglichkeit, etwa Parkscheine
oder Fahrscheine nur mehr mit dem Handy zu lösen. Die Bezahlung erfolgt einfach
und unproblematisch über die Handyrechnung oder über die Paybox. Wir ersparen
uns dadurch wahrlich viele Wege, und wir
verlassen uns auf unser Handy. Für das
Fundraising ist das eine wesentliche Information: Die Menschen haben Vertrauen in
diese Zahlungsmodalität aufgebaut. Und
Vertrauen ist die Basis des Fundraisings.
Darauf können Sie bauen.
Nicht mehr ohne
Als mittlerweile fixer Bestandteil des Lebens ist das Handy nicht mehr wegzudenken und tatsächlich reif für das Fundraising
geworden. Das Verschicken von 5,7 Milliarden (!) SMS im Jahre 2010 in Deutschland
ist der Beweis dafür, dass es sich bei der
SMS um ein bewährtes Kommunikationsmittel handelt, das sich enorm hoher Akzeptanz erfreut.
Foto: Fotolia
86 Prozent tun es täglich
Warum die SMS auf dem Weg ist, das
Fundraising-Tool Nummer eins zu werden?
Weil rund 86 Prozent aller Österreicherinnen und Österreicher mit dem Handy telefonieren, beinahe täglich oder mehrmals
die Woche. Und bei zwölf Millionen Handynummern österreichweit muss statistisch
betrachtet jeder Österreicher 1,5 Handys
sein Eigen nennen. Das klingt spannend
und interessant, vor allem, wenn man bedenkt, dass rund 80 Prozent der Handynutzer ihr Handy immer bei sich tragen.
Alles ist möglich:
Entweder Ihre Organisation
simst …
Und nun liegen die Möglichkeiten der
SMS als Spendentool vor Ihnen: Entweder
es gibt einen speziellen Need bzw. Notfall,
dann kann Ihre Organisation den Spendern einen Spendenaufruf per SMS senden. So wie es nach der Erdbebenkatastrophe auf Haiti äußerst erfolgreich ablief:
Bei dieser SMS-Notfall-Aktion konnten €
70.000 für „Nachbar in Not“ auf die Beine
gestellt werden – und das einzig über SMS!
Sie wissen ja, in Notfällen gilt es, absolut
keine Zeit zu verlieren, da zählt jede Mi-
nute, und mit dem Handy und einer SMS geht das Helfen sogar in
Sekundenschnelle.
... oder Ihre Spender simsen
Oder aber – und das ist der andere Weg – der Handybesitzer wird von
sich aus aktiv, weil Sie eine SMS-Spendenkampagne gestartet haben.
Gehen nun Menschen (sprich: Handybesitzer) an Ihrem Spendenaufruf per Plakat, Inserat oder City Light vorbei, dann besteht die Chance,
dass die Passanten sofort mit einer SMS spenden – vorausgesetzt, Ihr
Aufruf erfüllt ein paar wichtige Punkte: Die Botschaft ist präzise und
knapp formuliert und bringt schnell, direkt und wirksam rüber, was die
Spende bewirkt und warum sie genau jetzt so dringend gebraucht wird.
Damit machen Sie dem potenziellen Spender den Spendengrund gleich
auf den ersten Blick ersichtlich. Und auch das Herz soll sofort angesprochen und berührt werden, denn Emotionen bewirken, dass dieser
tatsächlich zu seinem Handy greift und eine SMS tippt.
Vorteile für alle Beteiligten
Für den Handynutzer soll auch klar ersichtlich sein, an welche
Nummer er welches Kennwort, das so einfach wie möglich gewählt
sein sollte, hinschicken soll. Sie können auch einen Mehrwert schaffen, indem Sie einen Zusatznutzen anbieten, zum Beispiel spezielle
Klingeltöne oder Spiele für die jüngere Zielgruppe und den Projektbericht zum Download etwa für die ältere Zielgruppe.
Dauerspenden leicht gemacht
Die SMS-Spendenmethode ist wirklich vielfältig, eignet sie sich
beispielsweise auch wunderbar für Dauerspenden. Spendenhöhe und
Frequenz werden vorab vereinbart und der Handybesitzer wird per
SMS an das Spenden erinnert und muss nur noch mit „Ja“ bestätigen,
damit die Spende abgebucht werden kann, wobei sensible Daten –
wie Kontonummer und Bankleitzahl – geschützt bleiben.
Alles, was zählt
Das Spendentool SMS bringt Ihrer Organisation nicht nur jüngere
und urbane Spender – es ist zugleich kinderleicht in der Handhabung.
Und denken Sie daran: Die SMS, sprich das „Short Message Service“,
ist in erster Linie ein Service, wie der Name schon sagt. Ihre SMS ist
entweder eine Vorabinformation oder eine Erinnerung. Achten Sie darauf, dass der Nutzen für den Spender klar und deutlich erkennbar ist.
So schnell, so sicher, so einfach, so direkt, so bequem ist Spenden
noch nie gewesen – machen Sie sich das bewusst und erkennen Sie
die Vorteile, auch die für Ihre Spender. Probieren Sie es aus – und Sie
bekommen Lust auf mehr!
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Termine
Die Suche nach
dem goldenen Ei
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Termine
Int. Fundraising Congress 2011
Termine
Juli bis Oktober
die npo-Woche –
gemeinnützigkeit von a-z
25.–28.7.2011 (köln)
In vier Tagen erfahren Interessierte Wissenswertes zu
den Themen „Grundlagen der
aktuellen Entwicklung“, „Die
gemeinnützige GmbH“, „Umstrukturierungen bei NPOs“ und
„Rechnungslegung bei NPOs“.
Die eintägigen Seminare sind
auch getrennt voneinander
buchbar.
www.euroforum.de
Die Kunst
des Bittens
E
s wäre wohl zu früh, jetzt schon von einer Tradition zu sprechen.
Schließlich war die Mailing-Vernissage vergangenes Jahr eine
Premiere im Hause DIRECT MIND. Doch der Erfolg und das positive
Feedback lassen kaum Zweifel daran zu, dass sich dieser Termin zu
einem jährlich stattfindenden Highlight entwickeln wird.
Daher werden auch 2011 wieder die schönsten, kreativsten und
überraschendsten Mailings in ansprechendem Rahmen präsentiert.
Und wie Besucher aus dem letzten Jahr sicherlich bestätigen können,
ist das ein interessantes Erlebnis für alle Sinne.
Ein Termin, den Sie also auf keinen Fall verpassen sollten. Mehr
•
Informationen erhalten Sie bald über unseren Newsletter.
Wie kochen wir den
Spender ein? So gelingt
das Spendenmailing!
3.10.2011 (wien)
Altbewährt und dennoch gut
– so präsentiert sich der Brief
als Fundraising-Tool. Mag. Alice
Wagner, Texterin und Konzeptionistin, erklärt anhand von
Fall- und Übungsbeispielen,
worauf es bei der Dramaturgie
eines Mailings ankommt. Denn
der Weg zwischen hochemotionalisiertem Ausdruck in Brief
und Beilagen und dem Selbstverständnis der Organisation ist
oftmals nur ein schmaler Grat.
Fachtagung. Mit 1.000 Teilnehmern aus über 50 Ländern ist der International Fundraising Congress eine
optimale Gelegenheit, Neues zu lernen und sich mit Kollegen aus aller Welt auszutauschen.
E
www.npo-akademie.at
18. Österreichischer
Fundraising-Kongress
10.–11.10.2011 (wien)
Bereits zum 18. Mal lädt der
FUNDRAISING VERBAND
AUSTRIA dieses Jahr zum bedeutendsten Fundraising-Event
in Österreich ein. Neben zahlreichen interessanten Workshops
und Vorträgen bietet es die
Gelegenheit, sich mit Kollegen
aus der Szene auszutauschen –
und den Fundraising Award 2011
zu gewinnen.
www.fundraisingkongress.at
Foto: Jürgen Hofer, Fotolia
itte April lud DIRECT MIND zum Fundraising Forum unter
dem Motto „Damit Sie auf der Suche nach dem goldenen Ei im
Fundraising schneller gute Erfolge feiern!“ ein.
Die zahlreichen Teilnehmer diskutierten mit Herbert Sojak, Unternehmensberater mit Fundraisingerfahrung, darüber, wie im Social
Web auf Krisen reagiert werden sollte – damit sich der Onlinebereich
für NPOs nicht als faules Ei entpuppt.
Harald Meurer, Mitbegründer des Spendenportals HelpDirect.org, präsentierte sein neues Fundraising-Tool. Die innovative HELPCARD hat sich bereits international bewährt und ist ein
interessantes neues Instrument, um vor allem jüngere Zielgruppen
zu erreichen.
Wie immer wurde die Veranstaltung durch ausreichend Gelegen•
heit zum Fachsimpeln und Networken abgerundet.
r ist nicht nur ein Event, sondern ein
einzigartiges Erlebnis, das erneut die
Leidenschaft für Fundraising in Ihnen weckt,
motiviert und inspiriert: So bewirbt die resource Alliance, Veranstalter des 31. International Fundraising Congress, dieses Jahr
ihre Fachtagung in den Niederlanden. Und
tatsächlich birgt das heurige Programm einmal mehr das Potenzial, genau das zu werden.
Die Konferenz wird mit einem Vortrag
eröffnet, dessen Thema dem aufmerksamen
OPEN MIND-Leser bereits bestens vertraut
sein dürfte. Karen Osborne präsentiert einige außergewöhnliche Frauen, die dabei
sind, die Welt zu verändern, und erklärt,
wie und was wir von ihnen lernen können.
Fünf Podiumsdiskussionen beschäftigen
sich mit den größten Herausforderungen,
denen sich Fundraiser heute stellen müssen. Dazu gehören Fragen nach der Rolle
eines Head-Office bei internationalen Organisationen oder wie sich der Erfolg einer
Fundraising-Aktion messen lässt.
Außerdem am Programm: zahlreiche
Workshops und Masterclasses von Experten aus aller Welt.
Abgerundet wird der IFC 2011 durch zahlreiche Veranstaltungen,
die zum Socialising einladen, beispielsweise die „First-timers networking session“, die Verleihung der „The Resource Alliance
Global Awards in Fundraising“ oder das Galadinner mit anschließen•
der Disco.
“
M
31st International Fundraising Congress
18.–21. 10. 2010
Noordwijkerhout/Niederlande
www.resource-alliance.org/ifc
Listening to inspiring speakers made me realise how important it is to take a
break from the daily routine and
have time to brainstorm ideas
about new things that can be
implemented.
Valentina Rosa, MSF, Italy
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Macchiato
Die Kolumne mit einem Augenzwinkern von Rainer Sigl
W
as ist denn hier los?, wundert sich die Boss beim Reinkommen und bleibt wie angewurzelt
in der Tür stehen. Neugierig blinzelt ihr Detlef aus Duisburg von draußen über die Schulter.
– Sieht ja abgefahren aus! Was zum Geier IST das? Robert aus dem Marketing seufzt. – Das
ist ja das Problem, meint er resigniert, während die Boss und Detlef staunend das würfelförmige Etwas
aus schwarzem Samt und blauem Drahtschleier bewundern, das den kleinen Kaffeetisch dominiert. – Es
ist so, werfe ich hilfreich ein, – Robert hat eine japanische Bekannte, und die hat ihm dieses … Ding vor
einem Jahr als Geschenk gebracht. Und weil unser neuer deutscher Kollege ja selber weit gereist ist,
wollte Robert ihn mal fragen, was das denn eigentlich sein könnte. – Sie selber zu fragen hab ich mich
nicht getraut, jammert Robert aus dem Marketing. – Schaut ja auch irgendwie blöd aus … und man weiß
ja eh, dass die Asiaten immer sofort ihr Gesicht verlieren, wenn man sie in Verlegenheit bringt. Hab ich
zumindest mal wo gelesen, schließt er kleinlaut und nippt ratlos an seinem Kaffee.
– Na dufte, grinst Detlef aus Duisburg und umrundet das Objekt neugierig. – Hm, ne Japanerin, sagst
du? Tja, das könnte vielleicht eine krasse moderne Form von Ikebana sein oder so was. Was war denn
der Anlass?
Robert aus dem Marketing denkt angestrengt nach. – Hm, sie war in Okinawa und hat gesagt, dass
sie an mich gedacht hat, als sie es in einem Geschäft dort gesehen hat. Detlef und die Boss mustern mit
hochgezogenen Augenbrauen zuerst das stylische Etwas, danach Robert, danach wieder das Geschenk.
Betretenes Schweigen. Detlef hüstelt. – Ähm, na ja, was im Kopf von Asiaten vorgeht, kann man ja nie
so genau wissen, stottert die Boss endlich. – Und Asien ist ja auch groß, wirft Detlef ein. – Wenn das Geschenk von einem Chinesen gekommen wäre, wäre das wieder was anderes. Oder von einem Inder. Das
wäre dann noch viel komplizierter, die wackeln ja als Antwort oft überhaupt nur mit dem Kopf. Heißt das
ja? Heißt das nein? Mann, da haste keine Ahnung! Das kriegste als Mitteleuropäer echt nicht gebacken!
Ich unterdrücke ein Grinsen. – Ach, das kriegste nicht gebacken? Dufte, machste mir dafür ne Stulle?,
schießt es aus mir heraus. Detlef verdreht die Augen und grinst. – Ach ja, da kriegt ihr Ösis ja nie genug
von, wenn hier mal anständig Hochdeutsch gesprochen wird! – Nicht schon wieder ihr zwei Witzbolde,
schimpft die Boss, – wenn ich diesen Der-Piefke-und-der-Ösi-Schmäh hören will, geh ich zu Grissemann
und Stermann!
– Was ist jetzt mit mir?, jammert Robert. – Ich hab keine Ahnung, was ich mit dem verdammten Ding
tun soll! Aufstellen? An die Wand nageln? Wenn mir meine italienischen Freunde was schenken, weiß
ich’s immer sofort! Den Prosciutto in den Kühlschrank, den Wein in den Dekantierer, das TerracottaNippes in die Garage zum Sperrmüll … – Moment mal, sagt die Boss misstrauisch, – ICH hab dir doch
letztes Jahr so eine entzückende Terracotta-Kleinskulptur zu Weihnachten aus Umbrien mitgebracht!
– Auf jeden Fall, unterbricht Detlef und rettet souverän die Situation, – ist das gar nicht so einfach.
Mensch, allein in Europa sind die Kulturen so unterschiedlich! Das hältste doch im Kopf nicht aus!
– Dufte, werfe ich hinterhältig ein, doch die Boss ist abgelenkt. – Was ist zum Beispiel, wenn man hier an
diesem blauen Draht zieht?, sinniert sie und zieht am Draht. Wie von Zauberhand fallen Drahtschleier
und schwarzer Samt auseinander.
– Potzblitz, staunt Detlef in die allgemeine Sprachlosigkeit, – Das war die affengeilste Verpackung, die ich
je gesehen habe. He, ist das nicht ne Packung von diesen rosa Haselnusswaffeln? Männerschnitten, oder so?
– Tatsächlich, staunt Robert und hebt den Würfel Original Neapolitaner aus den Ruinen der Verpackung. – Mit japanischem Aufdruck. Und ... Na großartig. Letzten Monat abgelaufen.
– Ich nehm trotzdem eine, wenn’s erlaubt ist, sagt die Boss und bedient sich. – Geschenke aus fremden Kulturen soll man ja nicht so einfach missachten.