Thomas T.: «Endlich kann ich selbstständig wohnen
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Thomas T.: «Endlich kann ich selbstständig wohnen
Magazin von FRAGILE Suisse Journal de FRAGILE Suisse 01 | März / mars 2013 Thomas T.: «Endlich kann ich selbstständig wohnen» Seite 4 FRAGILE Suisse: Neue Website mit einem Forum Seite 7 Schweizerische Vereinigung für Menschen mit Hirnverletzung und ihre Angehörigen Association suisse pour les personnes cérébro-lésées et leurs proches Thomas T. : Le travail pour objectif page 16 Nouveau chez FRAGILE Suisse : site web et forum en ligne page 23 Editorial Liebe Leserin, lieber Leser Den Austausch unter Betroffenen, Angehörigen und Fachleuten ermöglichen und aktuell, offen und genau über das Thema Hirnverletzung informieren – das sind für FRAGILE Suisse wichtige Kernaufgaben. In der Öffentlichkeit engagieren wir uns dafür, die Menschen für die meist unsichtbaren Behinderungen durch eine Hirnverletzung zu sensibilisieren. In Selbsthilfegruppen, Veranstaltungen, Freizeitangeboten und Kursen erhalten Betroffene und Angehörige durch FRAGILE Suisse und ihre Regionalen Vereinigungen die Gelegenheit, sich auszutauschen. Anfang April setzt FRAGILE Suisse dazu einen neuen Akzent. Dann geht die neue Website www.fragile.ch online, mit der sich Nutzerinnen und Nutzer einen Überblick über die Dienstleistungen von FRAGILE Suisse und das Thema verschaffen können. Mit dem neuen Web verknüpft ist ab April ein Forum. Mit diesem neuen Angebot wollen wir dem Bedürfnis vieler Betroffener nachkommen, sich in einem geschützten Rahmen über aktuelle Fragen, Probleme und Projekte austauschen zu können. Wir freuen uns auf Ihren Besuch auf unserer neuen Website und im neuen Forum. Marcel Odermatt, Geschäftsleiter Die politische Debatte um das Invalidenversicherungsgesetz (IV-Revision 6b) geht von FRAGILE Suisse in diesen Tagen in die heisse Phase. FRAGILE Suisse kämpft gegen den Leistungsabbau in der IV, damit mehrere Tausend Menschen mit einer Hirnverletzung nicht benach teiligt werden. Einen Etappensieg erreichten wir gemeinsam mit anderen Behinderten organisationen im Dezember, als der Nationalrat die Kürzung der Kinderrenten und andere Sparmassnahmen ablehnte. Ob der Leistungsabbau tatsächlich gestoppt wird, entscheidet nun das Bundesparlament. FRAGILE Suisse wird das Ergebnis genau prüfen und einen Leistungsabbau nicht einfach hinnehmen. Nötigenfalls ergreifen wir zusammen mit dem Verein «Nein zum IV-Abbau» das Referendum. Herzlich, Marcel Odermatt Titelbild Couverture Foto: Reto Schlatter Anzeige Herausgeberin Éditrice BLEIBEN SIE MOBIL! MIT UNS. FRAGILE Suisse, CH-8006 Zürich Redaktion Rédaction Dominique Marty (Leitung), marty@fragile.ch / Carine Fluckiger (responsable Romandie) Übersetzungen Traductions Textrans, Béatrice Liardon Die HERAG AG, ein Schweizer Familienunternehmen, verhilft seinen Kunden seit 30 Jahren zu mehr Unabhängigkeit, Sicherheit und Komfort. Mit perfektem Service. Gestaltung Graphisme Sitzlifte. Plattformlifte. Hebebühnen. Abonnement Abonnement Frau Schmid, Visuelle Gestaltung, Zürich Auflage Tirage 45 400 Druck Impression Prowema GmbH, 8330 Pfäffikon John Büsser, prowema@bluewin.ch CHF 10.– pro Jahr, im Spenden- bzw. Mitgliederbeitrag inbegriffen. / CHF 10.– par an, inclus dans le don ou dans la cotisation de membre. Inserate Annonces Axel Springer Schweiz AG, Fachmedien, Förrlibuckstrasse 70, Postfach, 8021 Zürich HERAG AG, Treppenlifte Tramstrasse 46, 8707 Uetikon am See info@herag.ch, www.herag.ch 8707 Uetikon: 044 920 05 04 Senden Sie mir ihre Gratisinformationen Tel. 043 444 51 07, Fax 043 444 51 01 info@fachmedien.ch © 2013, FRAGILE Suisse Schweizerische Vereinigung für hirnverletzte Menschen / Association suisse pour Name les personnes cérébro-lésées Vorname Beckenhofstrasse 70, CH-8006 Zürich Strasse Tel. 044 360 30 60, Fax 044 360 30 66 PLZ/Ort www.fragile.ch, mail@fragile.ch Telefon Spendenkonto FRAGILE Suisse PC 80-10132-0 ISSN 1660-7813 Foto: Dagmar Weber Inhalt Editorial Testimonial: Peter Bucher Porträt: «Viele glaubten nicht, dass ich selbstständig leben kann» Neue Website und Forum Glücksmützen Zur Therapie ins Blumenbeet Kurz und Hirn Helpline: Sagen oder nicht sagen? «Sich nicht von der Angst lähmen lassen» Académie Ergotherapie in den eigenen vier Wänden 2 3 4 7 7 8 9 10 12 13 14 Sommaire Peter Bucher ist Neuropsychologe und Mitautor der Informationsschrift «Die unsichtbare Behinderung» von FRAGILE Suisse. Er leitete fast 30 Jahre die Abteilung Neuropsychologie in der Neurorehabilitation des Luzerner Kantonsspitals. Auf Ende März 2013 geht er in Pension. « Zu Beginn meiner Berufslaufbahn als Neuropsychologe war ich häufig frustriert, wenn ein Mensch mit einer Hirnverletzung scheinbar keine Fortschritte mehr machte. Die Sicht auf Betroffene richtete sich damals, vor 35 Jahren, vor allem auf die Defizite: Was kann der Betroffene nicht mehr? Was muss er noch alles trainieren? Alltagsfremde Übungen standen im Vordergrund. Ich setzte mich und die Betroffenen damit unter Druck. Irgendwann aber wechselte ich den Blickwinkel und begann, vermehrt auf die Ressourcen der Betroffenen zu schauen: Welche Fähigkeiten sind da? Wie gut können Menschen mit Hirnverletzungen ihren Alltag trotz Beeinträchtigungen meistern? Wie lassen sich neue Strategien entwickeln? Das sind für mich die zentralen Fragen. Eine solche konstruktive Sichtweise unterstützt den Betroffenen und seine Angehörigen bei der Rückkehr in einen selbstständigen Alltag. Um diesen langwierigen Prozess zu bewältigen, müssen Betroffene und Angehörige gut über eine Hirnverletzung und ihre Folgen informiert sein. Sie müssen wissen, wie das veränderte Verhalten einzuordnen ist und dass sie diesen Prozess nicht beliebig beschleunigen können, weil die Reorganisation der Netzwerke im Gehirn ihre Zeit braucht. FRAGILE Suisse zeigt diese Sichtweise, indem sie die Betroffenen und ihre Angehörigen wertvoll unterstützt, sei es beispielsweise mit der Schaffung von Austauschmöglichkeiten, Beratung, Kursen und Öffentlichkeitsarbeit. Praktisch seit der Gründung der Organisation engagiere ich mich für FRAGILE Suisse. Ich unterstützte den ersten Mittagstreffpunkt in der Tagesklinik am Luzerner Kantonsspital, der noch heute institutionalisiert ist. Im Kurs «Leben mit einer Hirnverletzung» der Académie FRAGILE Suisse wirkte ich jahrelang als Kursleiter. Dabei überzeugte mich von Beginn weg das Konzept, dass im Kurs Koreferenten, also Betroffene, sehr aktiv in die Kurse einbezogen werden und sie von ihren konkreten Erfahrungen mit ihrer Hirnverletzung berichten und diese für die Teilnehmenden fassbar machen. Dass FRAGILE Suisse die Öffentlichkeit für die meist unsichtbaren Behinderungen durch eine Hirnverletzung sensibilisiert und für die Betroffenen eine starke Lobby bildet und ihnen eine Stimme gibt, ist für mich die wichtigste Motivation, mich für die Organisation zu engagieren. Mit herzlichen Grüssen Peter Bucher Éditorial Portrait : « On ne pensait pas que je pouvais être autonome » Helpline : Dire ou ne pas dire ? Hortithérapie : une approche originale en réhabilitation Cerveau en bref Il n’est jamais trop tôt pour rééduquer le patient Nouveaux site web et forum de FRAGILE Suisse 15 16 18 20 21 22 23 » Das Magazin von FRAGILE Suisse erscheint viermal jährlich. Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe: März 2013 Le journal de FRAGILE Suisse paraît quatre fois par an. Délai pour la remise des prochaines contributions rédactionnelles : mars 2013 Thomas T. hat einen geschützten Arbeitsplatz als Lagerist und fährt täglich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit. «Viele glaubten nicht, dass ich selbstständig leben kann» Text: Dominique Marty, Fotos: Reto Schlatter Der 36-jährige Thomas T. aus Uster leidet unter der Erbkrankheit Fibromatose. 16 Mal wurde er operiert – einmal auch am Gehirn. Durch seinen Einsatz und dank FRAGILE Suisse hat er seine Selbstständigkeit zurückgewonnen. «Mit zwei Jahren wurde ich das erste Mal operiert», sagt Thomas T. Er sitzt am Esstisch in seiner Zwei-Zimmer-Wohnung in Uster und erzählt ohne Schnörkel von seinem Leben. Seit seiner Geburt leidet der 36-Jährige unter Fibromatose NF 1, auch bekannt unter dem Namen Recklinghausen-Syndrom. «Diese Erbkrankheit wird durch einen Gendefekt entweder auf dem Gen 17 oder 21 verursacht, je nach Typus.» Entlang der Nervenbahnen bilden sich immer wieder Fibrome, kleine, meist gutartige Tumore. «Alle fünf bis sechs Jahre werde ich generalüberholt», meint er schelmisch, «dann werden die grössten Tumore aus meinem Körper entfernt.» Bis jetzt lag er schon 16 Mal auf dem OP-Tisch. Als Thomas T. 19 Jahre alt ist, entdecken die Ärzte einen Tumor in seinem 4 vorher stand. «Ich litt unter starken Kopfschmerzen, hatte auch Gedächtnisprobleme und Schwierigkeiten mit der Motorik.» Auch sein soziales Umfeld verändert sich. «Plötzlich zeigte sich, wer wirklich meine Freunde sind und wer nicht – doch es ist ja nicht das Schlechteste, das zu erfahren», fügt er an. Die Invalidenversicherung (IV) will Thomas T., der den Handelsschulabschluss nachholt, eine Rente sprechen. Er aber will arbeiten und kämpft um eine Berufsabklärung. «Eigentlich wollte ich Informatiker lernen, doch das ging wegen der Hirnverletzung nicht mehr.» Er schnuppert als Forstwart, Lastwagen-Mechaniker, Typograf, Grafiker, Hochbauzeichner, bis ihn die IV drei Jahre nach der Tumoroperation beruflich abklärt und ihn mit 24 Jahren in eine Anlehre zum Landschaftsgärtner schickt. «Einen geschützten Arbeitsplatz wollte ich danach aber nicht, darum habe ich später noch die Volllehre im freien Arbeitsmarkt gemacht und mit 29 abgeschlossen.» Kopf, vermutlich ausgelöst durch die Fibromatose. Jahrelang hat er unter stärker werdenden Kopfschmerzen gelitten, doch ernst genommen hat das niemand. «Auf einen Gehirntumor wurde ich lange nicht untersucht. Erst später habe ich erfahren, dass dieser mehrere Jahre in meinem Kopf gewachsen ist.» Damals hat er nach einem Jahr im Welschland soeben mit der Handelsschule begonnen, die er nun wegen des Tumors unterbrechen muss. Als «Routinier» in Sachen Operationen verspürt Thomas T. das erste Mal Angst vor dem Eingriff an seinem Gehirn. Die Einkaufsliste führt er im Computer «Zum Glück aber ist alles gut gegangen.» Immer wieder ist Thomas arbeitslos. Doch Lehre als Landschaftsgärtner unermüdlich setzt er sich an seinen ComNach der Operation kann Thomas T. den- puter, verfasst Bewerbungen und stellt noch nicht mehr dort anknüpfen, wo er Zeugnisse und Lebenslauf zusammen. FRAGILE Suisse 01 | 2013 Schliesslich findet er einen geschützten Arbeitsplatz in einer Biogärtnerei in Nänikon, im Zürcher Oberland. Er wohnt bei seinen Eltern in Wettingen, nun aber will er selbstständig leben. Mit Hilfe der Wohnbegleiterin von FRAGILE Suisse begibt er sich auf Wohnungssuche und wird in Uster fündig. «Viele Freunde, Bekannte und sogar Verwandte glaubten nicht, dass ich es schaffe, selbstständig zu wohnen und zu leben», erinnert by. «Nun füttere ich mein Schwein wieder. Mein nächstes Ziel ist eine Reise nach Australien, doch das dauert noch, bis ich das bezahlen kann.» Bis es so weit ist, nimmt er an Wanderungen des Schweizerischen Alpenclubs (SAC) teil, wenn er Uster mal den Rücken kehren will. Dem Verein hat er sich angeschlossen, um Kontakte zu Nicht-Behinderten zu knüpfen. «Ich will nicht nur mit anderen Betroffenen zusammen sein.» Jeden zweiten Tag ist er auch im Fitness center anzutreffen, wo er an Ausdauer und Kraft trainiert. Fast noch lieber aber beschäftigt er sich mit seinen Rennautos, Töffs, Kehrfahrzeugen und Baggern von Lego Technic, verrät er dann und greift hinter sich zu einer Plastikkiste, in der seine Kunststoff-Schätze stecken. «Die schenkt mir meistens meine Schwester, er sich. «Doch ich habe den Gegenbe- und obwohl ich feinmotorisch nicht so weis angetreten.» Bis heute unterstützt geschickt bin, diese Spielzeuge baue ich ihn die Wohnbegleiterin von FRAGILE in null Komma nichts zusammen.» Suisse in administrativen Fragen, erstellt mit ihm ein Budget, ordnet Rechnungen Freier Arbeitsmarkt als Ziel «Jeden Fünfliber stecke ich in mein Sparschwein.» und Dokumente und geht auch mal mit zu einem Einkauf. «Vieles habe ich mit Online-Banking automatisiert, und meine Einkaufsliste führe ich im Computer.» Susanne Fankhauser, die Wohnbegleiterin, lacht und sagt: «So organisiert wie mit Thomas T. gehe ich nie einkaufen.» Jede Ware, die er in den Wagen legt, hakt er auf seiner Liste ab und hat den Endbetrag im Kopf schon zusammengerechnet, bevor die Kassiererin die Lebensmittel über den Scanner zieht. Fünfliber-Schwein für Wünsche Thomas T. lebt von seinem Lohn und bekommt zudem eine IV-Rente und Ergänzungsleistungen. «Mein Budget halte ich genau ein, und jeden Fünfliber in meinem Portemonnaie stecke ich in mein Sparschwein.» So hat er sich schon einen Computer zusammengespart – sein ganzer Stolz und sein wichtigstes Hob- Vier Jahre lang ist Thomas T. in der Biogärtnerei beschäftigt, dann muss er erneut auf Stellensuche. Eine Pollenallergie, die sich bereits während der Anlehre gezeigt hat, zwingt ihn, die Branche zu wechseln. Seit 2009 arbeitet er nun halbtags bei der Stiftung Drahtzug an einem geschützten Arbeitsplatz, zuerst in der Werkstatt und heute im Lager. «Ich arbeite genau und bin pünktlich, da stört es mich, wenn andere schlecht arbeiten», sagt der 36-Jährige und fügt an: «An einem geschützten Arbeitsplatz lässt man den Leuten manchmal zu viel durchgehen. Darum würde ich irgendwann gerne wieder im freien Arbeitsmarkt arbeiten, wo andere Regeln gelten und man auch besser bezahlt wird.» Damit, ergänzt er, würde er sich auch seinen grössten Zukunftswunsch erfüllen: «Ich möchte eine Arbeit machen, mit der ich mir auch mal etwas leisten kann.» Grosses Hobby: Modelle aus Lego Technic baut Thomas T. in Windeseile zusammen. Die Wohnbegleiterin von FRAGILE Suisse unterstützt Thomas T. bei administrativen Aufgaben. Begleitetes Wohnen Mit dem Begleiteten Wohnen schliesst FRAGILE Suisse eine Lücke zwischen ambulanter und stationärer Betreuung für Menschen mit Hirnverletzung, die alleine in einer eigenen Wohnung leben wollen. Eine Fachperson begleitet eine betroffene Person während einer begrenzten Zeit im Alltag. Die Wohnbegleiterinnen sind Fachleute aus den Bereichen Sozialarbeit, Sozialpädagogik oder Neurorehabilitation, die für ihre Aufgaben im Umgang mit Betroffenen speziell ausgebildet werden. Dies hilft Be troffenen, ihr Leben wieder selbst in die Hand zu nehmen. www.fragile.ch imhof@fragile.ch FRAGILE Suisse 01 | 2013 Mit genauen Listen organisiert sich Thomas T. selbstständig seinen Alltag. 5 odell iertes M • optim beitete Masse • überar es Gewicht • leichter Outdoor-/Funktionsjacke TITANIUM 6 IN 1 SHOP 10 0 % f re i PFC - IHRER GESUNDHEIT UND FITNESS ZULIEBE BE Spezialangebote für die Leserinnen und d Leser der Zeitschrift «Fragile Suisse» » F NASA MADE OY - FOAM R O MEM Bürodrehstuhl hll O ERGOTEC SYNCHRO PRO statt* 1298.– 498.– Nach neuesten ergonomischen Erkenntnissen konzipierter, anatomisch perfekt ausgeformter, hochprofessioneller Bürodrehstuhl: arretierbare Synchromechanik; Sitzhöheneinstellung per Sicherheitsgaslift; individuelle Körpergewichtseinstellung; ergonomischer „MEMORY FOAM“ Bandscheiben-/Muldensitz (S/M, L/XL); atmungsaktive, unverwüstliche Netzrückenlehne für rückenschonendes und ermüdungsfreies Arbeiten ohne „Festschwitzen“; verstellbare Lumbalstütze (Unterstützung d. 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Bedienungsanleitung in d, e, f, i. 2 Jahre Garantie. 4 Farben: weiss, gelb, blau, schwarz Preis Adresse Code: Fragile Suisse 03/13 Name/Vorname Strasse PLZ/Ort Telefon Datum/Unterschrift Bestellungen: CARESHOP GmbH, c/o Bürgerspital Basel, Ruchfeldstrasse 15, 4142 Münchenstein Telefon 0848 900 200, Fax 0848 900 222, www.careshop.ch Druckfehler vorbehalten. Preise inkl. MwSt., zuzüglich Versandspesen. Lieferung solange Vorrat. *Summe der Einzelpreise E-Mail Besuchen Sie unsere «Careshop» Verkaufsgeschäfte: • 4051 Basel, c/o Büspishop, Aeschenvorstadt 55, Telefon 061 227 92 76 Mo geschlossen • Dienstag-Freitag 10.00 - 18.00 Uhr • Samstag 10.00 - 16.00 Uhr • 4500 Solothurn, Bielstrasse 23, Telefon: 032 621 92 91 Mo geschlossen • Dienstag-Freitag 14.00 - 18.00 Uhr • Samstag 10.00 - 16.00 Uhr Bestellungen: Telefon 0848 900 200, Fax 0848 900 222, www.careshop.ch 698.– statt* 1598.– (mit Lederbezug) 198.– statt* 698.– Hochwertige, himalaya-/alpenerprobte, für höchste Ansprüche, mit viel technischer Raffinesse konzipierte Outdoorjacke (4-Jahreszeiten); unterlegter 2-Weg Front-Reissverschluss (RV) mit Kinnschutz; 2 grosse RV-Brust-Innentaschen; 3 Netz-/VeloursInnentaschen; 4 RV-Aussentaschen; alle RV stark wasserabweisend und zusätzlich abgedeckt; Cool-System RV-/Klettöffnung in Achselhöhle; verstell- und abnehmbare, im Kragen einrollbare, helmtaugliche Kapuze mit Schirm; einhandbedienbarer, klettverstellbarer Ärmelabschluss; elastische Saum-/Taillenkordel; inkl. 2 herausnehmbarer Polar Innenfleece-Jacken (mittel-/hochisolierend: 300/400g/L, div. 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Bei FRAGILE Suisse dreht sich alles um Menschen – entweder um Menschen mit einer Hirnverletzung, um Angehörige oder um Spenderinnen und Spender, aber auch um Fachpersonen oder um Interessierte. Diese Menschlichkeit spiegelt sich auf der neuen Website bereits auf der ersten Seite. Dort kann man entscheiden, ob man als Betroffene oder Angehöriger einsteigen will oder als Fachperson oder Spenderin. Die gesuchten Informationen sind somit einfacher und direkter zu finden, die Artikel und Beiträge sind entsprechend aufbereitet. diesen Frühling neu mit unserem «Mitmach-Web» am Start. Mitmachen und sich vernetzen «Inestäche, umeschlah, durezieh und abelah» – neu gibt es Strickmützen mit FRAGILE-Suisse-Motiven. Anita Haegeli und ihr Team vom Verlag Avesani Filfalt hat das «Glücksmützenprojekt» für FRAGILE Bern und FRAGILE Suisse realisiert und ein ganzes Strickheft mit Mustern und Strickvorschlägen herausgegeben. Alle Mützen sind in den FRAGILE-SuisseFarben gehalten und teilweise mit dem Organisationslogo versehen. Die Muster sind erhältlich im Magazin «Strickmützen und andere Strickhäppchen». Weiter engagierte sich auch Jodelkönigin Melanie Oesch von Oesch’s die Dritten und stellte sich als Fotomodell zur Verfügung. Den Hefterlös der Schweizer Ausgabe des Magazins spendet der Verlag FRAGILE Bern. Unter www.fragile.ch finden Sie ab April mit dem Forum eine weitere Möglichkeit, sich einzubringen. Das Forum soll ein virtueller Treffpunkt werden, wo man sich anmelden und in einem geschützten Rahmen mit anderen Betroffenen oder Angehörigen austauschen kann. Seinen Namen braucht man den anderen Forum-Besu- Wir danken Anita Haegeli für dieses origicherinnen und -Besuchern nicht mitzu- nelle Projekt. teilen, vielmehr melden sich alle unter einem Benutzernamen an und bleiben Neues «Mitmach-Web» damit anonym. Weiter bieten wir geleDazugehören, sich verstanden fühlen – das gentlich auch «Chat-Möglichkeiten» mit sind menschliche Grundbedürfnisse. Wir Fachpersonen an, die Fragen beantworten. sind überzeugt, dass es in der Schweiz Wir laden Sie herzlich ein, im FRAGILEviele Menschen mit einer Hirnverletzung Suisse-Web mitzumachen. Bringen Sie Das «Glücks gibt, die sich aus verschiedenen Gründen sich ein, stellen Sie Ihre Fragen, lernen Sie mützenheft» ist erhältlich bei: nicht immer persönlich treffen können andere kennen. Denn es ist schon so, wie oder wollen, sich aber trotzdem freuen, kürzlich in der NZZ im Artikel «Wie SoziVerlag Avesani Filfalt wenn sie gewisse soziale Kontakte pfle- ale Netzwerke funktionieren» zitiert wurLaubbergweg 52 3053 Münchenbuchsee gen können. Dasselbe gilt für Angehöri- de: soziale Netzwerke machen nur Spass, Telefon 031 869 53 35 ge, die auf der Suche nach Austausch und wenn sie wirklich sozial sind – wenn es info@avesani.ch Antworten von Menschen in der gleichen also möglichst viele Nutzerinnen und www.avesani.ch Situation sind. Aus diesem Grund sind wir Nutzer auf den Portalen gibt. FRAGILE Suisse 01 | 2013 7 Gartenaktivitäten können die mentalen und körperlichen Funktionen von Hirnschlag betroffenen verbessern. Nachgefragt Zur Therapie ins Blumenbeet Der Patient in der Rolle des Pflegers Renata Schneiter-Ulmann ist Dozentin für Biologie an der Zürcher Hochschule Text: Silvan Heuberger, Fotos: Lehrbuch Gartentherapie, Verlag Hans Huber für Angewandte Wissenschaften. Gartentherapie ist ihr Forschungsschwerpunkt. Rosen schneiden, Unkraut jäten und Pflanzen umtopfen – was Gartenfreunde im In einem dreijährigen Projekt hat sie an Frühling ins Freie zieht, ist in vielen Rehabilitationskliniken Therapieprogramm. der RehaClinic Zurzach ein Gartentherapie-Programm für Schmerz- und SchlagBetroffene eines Hirnschlags können von einer Gartentherapie profitieren. anfallpatienten entwickelt und getestet. Ein starker Duft nach Pfefferminze füllt Früchte oder pflückt Blumen. Das Erfolgs- Die Erkenntnisse daraus hat sie in einem das Gewächshaus der Rehabilitationskli- erlebnis steht dabei im Vordergrund. Die Fach- und Lehrbuch veröffentlicht. nik. Umgeben von Blumentöpfen, Giess- Betroffenen arbeiten mit verschiedenen kannen und allerlei Pflanzen füllt Ulrich Z. Pflanzen, die je nach Jahreszeit variieren, eine Topfplatte mit Erde. Mit langsamen, zum Beispiel Kopfsalat im März, Tulpen im bedachten Bewegungen nimmt er eine Mai oder Gänseblümchen im November. Handvoll aus der Tüte, die ihm die Therapeutin hinhält, führt den Arm über das Einen Lebenssinn vermitteln Kistchen und lässt das Substrat in die Platte rieseln. Für Ulrich Z. ist diese Bewegung seit seinem Schlaganfall eine Herausforderung. Die Gartentherapie bietet ihm nun die Möglichkeit, die Bewegungsfähigkeit seines rechten Armes zu trainieren. Säen, umtopfen, pflücken Betroffene eines Schlaganfalls besuchen meist eine Einzeltherapie, da sie oft unter vermindertem Aufmerksamkeitsvermögen leiden und die Gefahr der Ablenkung durch andere gross ist. Die Therapie findet im witterungsgeschützten Gewächshaus statt und kann deshalb zu jeder Jahreszeit durchgeführt werden. Der Aufbau der Sitzungen folgt dem Lebenszyklus der Pflanzen: In der ersten Sitzung sät der Patient Samen aus, später topft er die Pflanze um oder pikiert sie und erntet am Ende 8 Schlaganfallbetroffene trainieren in der Gartentherapie unterschiedliche mentale und körperliche Funktionen. So verbessern sie zum Beispiel ihr Aufmerksamkeits- und Erinnerungsvermögen und üben bei der Arbeit mit den Händen und Armen grob- und feinmotorische Bewegungsabläufe. Zudem regt der Kontakt mit Pflanzen Sinne wie Sehen, Schmecken, Riechen und Tasten an. Besonders älteren Betroffenen, die nicht mehr berufstätig sind, kann Gartentherapie einen Lebenssinn vermitteln. Sie eignet sich allerdings nicht für alle Schlaganfallpatienten; Teilnehmende sollten für gut 30 bis 60 Minuten belastbar sein und die Kommunikation mit den Therapeuten darf ihnen keine Probleme bereiten. Zudem sollte der Patient keine Pflanzenallergien haben. Was ist das Besondere an der Garten therapie? Das therapeutische Medium Pflanze ist lebendig, verändert sich ständig und ermöglicht verschiedene Sinneserfahrungen. Zudem sind Gartenpflanzen auf Pflege angewiesen, ein Aspekt, der therapeutisch bedeutsam ist: Der Patient erfährt sich nicht als der Gepflegte, sondern als der Pflegende. Pflanzen sind zudem Teil wichtiger Rituale wie Hochzeiten oder Geburtstage. Auf Grund der engen Beziehung zwischen Mensch und Pflanzen bilden sie einen fast unermesslichen Fundus für therapeutische Aktivitäten, mit denen unterschiedliche Ziele verfolgt werden können. Ist die Gartentherapie auch für Patienten geeignet, die vor ihrem Schlaganfall wenig Freude an Gartenarbeit hatten? Für Menschen, die grundsätzlich weder an Garten- noch an Zimmerpflanzen Freude haben oder sogar negative Erfahrungen und Gefühle damit verbinden, ist Gartentherapie nicht empfehlenswert. Es ist wichtig, dass der Patient die vereinbarten Ziele mitträgt. Schmerzpatienten besuchen die Garten therapie in Gruppen, während Schlagan fallpatienten einzeln therapiert werden. Hätte das Arbeiten in der Gruppe nicht dennoch Vorteile? Ich denke, dass die Frage nach der Einzel- oder Gruppentherapie je nach Situation beurteilt werden muss. So kann bei einer relativ homogenen Gruppe in einem fortgeschrittenen Stadium der Rehabilitation eine Gruppentherapie angezeigt sein. Tatsache ist hingegen, dass zumindest in einer frühen Phase der Rehabilitation Schlaganfallpatienten in abgeschirmter, ruhiger Atmosphäre einzeln therapiert werden sollten, um Reizüberflutungen vorzubeugen und um unnötige Vergleiche auszuschliessen. Gartentherapie wird in Rehabilitations zentren angeboten. Können Betroffene auch für sich zu Hause im Frühling ein Balkonkistchen pflegen und davon pro fitieren? Wir empfehlen nach der stationären Rehabilitation wieder regelmässige Aktivitäten mit Pflanzen, so zum Beispiel die Pflege eines Balkonkistchens. Die während der Rehabilitation eingeübten Handlungsabläufe und Verhaltensweisen ermöglichen nachhaltig wieder geliebte Tätigkeiten, sorgen für Bewegung, Freude, Erfolgserlebnisse und bringen Rhythmus und Abwechslung in den Alltag. Weitere Infos Das «Lehrbuch Gartentherapie» (Verlag Hans Huber, Bern) beleuchtet das Thema aus der wissenschaftlichen Perspektive. Darin werden Grundlagen erläutert und ein Einblick in die therapeutische Praxis vermittelt. www.gartentherapie.ch Kurz und Hirn Texte: Florinda Biasio Buch Filme GastroGuide Feines Essen, aufmerksame Bedienung: Solche Orte empfiehlt man gerne weiter. Erst recht, wenn der Betrieb sich sozial engagiert. Im GastroGuide, dem anderen Schweizer Restaurant- und Hotelführer, sind über 80 Gaststätten porträtiert, die Menschen mit Beeinträchtigung einen Arbeits- oder Ausbildungsplatz bieten. Ein Ausflug dahin lohnt sich. Vielleicht ist eines dieser Cafés, Bistros, Restaurants ganz in Ihrer Nähe? Zwischen Wunsch und Verpflichtung Dieser Film ist den pflegenden Angehörigen gewidmet. Sie sind es, die unterstützen, auf vieles verzichten, stark sein müssen – oft bis zur Überforderung. Wie gehen sie mit der anspruchsvollen Aufgabe um? Gelingt es ihnen, sich trotz der Pflichten und Einschränkungen Freiräume zu schaffen? Das eigene Wohlbefinden zu erhalten? Wer unterstützt sie dabei? Fünf Betroffene geben Einblick in ihren Alltag, sprechen über ihre Erfahrungen, ihre Gefühle und Gedanken. Ihre Ratschläge an andere Betroffene sind von besonderer Bedeutung. Ausleihe: biasio@fragile.ch, Tel. 044 360 30 60 «GastroGuide» von INSOS Schweiz (2012). Menschen mit Beeinträchtigung zeigen ihr Können. Weber AG Verlag Therapie Therapie-Tiergarten Auf dem Rehab-Gelände in Basel, dem Zentrum für Menschen mit Querschnittlähmung und Hirnverletzung, entsteht ein europaweit einzigartiger Therapie-Tiergarten. Dank Spendengeldern werden nebst den bereits eingesetzten Pferden auch Hasen, Ziegen, Schafe, Esel, Hühner und Minipigs das Areal bevölkern. Die tiergestützte Therapie wird wissenschaftlich begleitet. Mit diesem Projekt unterstreicht das Rehab Basel die Bedeutung der tiergestützten Therapie in der ganzheitlichen Rehabilitation. Baustart: Anfang 2013. www.rehab.ch Bezug: www.ffg-video.ch Ausleihe: biasio@fragile.ch, Tel. 044 360 30 60 «Zwischen Wunsch und Verpflichtung» von Familien- und Frauengesundheit (2012). Angehörige begleiten und pflegen. DVD, CH-Deutsch, D, F, 45 Min. Will werden, wie ich war Anja ist zwölf Jahre alt, als eine Hirnblutung ihr Leben komplett verändert und bleibende Spuren hinterlässt: Halbseitenlähmung und Sprachverlust. Doch Anja kämpft, übt und trainiert. Mit der Unterstützung von Logopädie, Physio-, Ergound Reittherapie verbessern sich ihre Fähigkeiten stetig. Nun ist sie 17, besucht zusammen mit einer Assistentin die Regelschule. Ihr gelingen wieder spontan ganze Sätze. Wie: «Ich will weitergehen, nicht auf der Stelle stehen bleiben. Ich schaff das!» Mach weiter so, Anja! Bezug: info@aphasiker.de Ausleihe: biasio@fragile.ch, Tel. 044 360 30 60 «Will werden, wie ich war» von Michael Bernstein (2010). Anjas Aphasie. DVD. Deutsch, 28 Min. abm e.V. 9 Fotolia Die Rolle der Angehörigen Begleiten, aber nicht als Kind behandeln, ermutigen, ohne unrealistische Vorstellungen zu bestärken, aufpassen ohne zu kontrollieren: die Rolle der Angehörigen hat etwas von einem Drahtseilakt. Für Erics Schwester ist es wichtig, dass sie ihn nicht als ein «Schlaganfallopfer» behandelt, sondern seine Kompetenzen hervorhebt, indem sie ihn beispielsweise um Rat fragt. Weitere Infos «Hirnverletzung – eine Familienange legenheit», Begleitheft für Angehörige von FRAGILE Suisse, 2012. Bezug über: mail@fragile.ch Für Angehörige ist es oft nicht leicht, mit einem Betroffenen darüber zu reden, welche Fähigkeiten er nach einer Hirnverletzung wiedererlangen kann. Helpline: Sagen oder nicht sagen? Text: Carine Fluckiger Eric* hatte 2007 einen Schlaganfall. Manchmal verliert er den Mut und die Hoffnung, dass er sich wieder ganz erholen wird. Seine Schwester weiss, dass er seine Fähigkeiten nie mehr ganz zurückerlangen wird. Sie hat bei der Helpline von FRAGILE Suisse nachgefragt, ob sie ihm die Wahrheit sagen soll. Die Situation: Im Jahr 2007 ist Eric ein dynamischer Jungmanager. Mit 36 Jahren ist er stellvertretender Unternehmensleiter, hat eine Frau und zwei Kinder. Nach einer Familienfeier fühlt er sich unwohl, führt dies aber auf das zu reichhaltige Essen zurück. Doch tatsächlich spürte er die Symptome eines Schlaganfalls. Seither ist er halbseitig gelähmt und hat Schwierigkeiten mit dem Sprechen. Der energische und willensstarke Mann tut alles, um seine verlorenen Fähigkeiten wiederzuerlangen. Er zwingt sich mit viel Disziplin zu wöchentlichen Logopädie- und Physiotherapien und übt mit seinem Vater fast täglich Lesen, Textverständnis und Rechnen. Doch manchmal überkommt ihn ein Gefühl der Mutlosigkeit, wie er seiner Schwester anvertraut. Wann wird er endlich alle verlorenen Fähigkeiten wiedererlangen? Für seine Schwester ist dies ein echtes Dilemma: Ihr Bruder erwartet ermutigende Worte, aber sie möchte ihn nicht in der Illusion einer vollständigen Rehabilitation bestärken. Soll sie ihm die Wahrheit sagen? mit einer Hirnverletzung sagen, dass er seine Fähigkeiten wahrscheinlich nie wieder vollständig zurückerlangen wird, oder nicht? Die Frage ist schwierig zu beantworten, und hier einen pauschalen Rat zu geben nicht einfach. Im Allgemeinen empfehle ich Angehörigen, dem Betroffenen zu sagen, dass sich eine Hirnverletzung neben den körperlichen Folgen auf die Persönlichkeit auswirken kann. Diese Aussage reicht manchmal schon aus, um einen Bewusstwerdungsprozess auszulösen. Der oder die Betroffene kann sich eine neue Identität aufbauen statt sich in dem vergeblichen Bemühen zu erschöpfen, wieder genau so zu werden wie früher. Solche Aussagen werden natürlich manchmal schlecht oder gar nicht angenommen. Ein Mensch mit einer Hirnverletzung kann den Eindruck bekommen, die Angehörigen hätten kein Vertrauen in die Zukunft oder in seine Rehabilitationsfähigkeit. Das kann sich negativ auf ihr Verhältnis zum Betroffenen auswirken. Aus diesem Grunde kann es sinnvoll sein, diese Aufgabe der Information und Bewusstmachung einem Neuropsychologen zu überBewusstwerdungsprozess auslösen lassen, der zu Betroffenen eine grössere Christine Jayet-Ryser von der FRAGILE- emotionale Distanz hat als eine AngehöriHelpline sagt: «Soll man einem Menschen ge oder ein Angehöriger. 10 Die Frage, ob die Qualität der Beziehung es erlaubt, dieses Thema anzusprechen, können letztlich nur die Angehörigen beantworten. Ein solches Gespräch führen sie am besten in aller Ruhe und von Angesicht zu Angesicht. Ausserdem sollten sie sich Zeit zum Zuhören nehmen und die psychische Verfassung der betroffenen Person zum Zeitpunkt des Gesprächs berücksichtigen: mit einem Menschen, der bedrückt ist oder sich in einer depressiven Phase befindet, ist ein solches Gespräch sicher nicht angezeigt. Nicht alle Hoffnung rauben Natürlich dürfen die Angehörigen den Betroffenen nicht in unrealistischen Vorstellungen bestärken, aber sie sollten in ihren Aussagen auch nicht zu pessimistisch oder kategorisch sein. Dem Betroffenen jede Hoffnung auf Rehabilitation zu rauben ist keine gute Idee, da er dann das Interesse an der Therapie verliert. Zu sagen ist, dass die grössten Fortschritte in den ersten Monaten oder im ersten Jahr nach der Verletzung erzielt werden und man danach keine spektakulären Entwicklungen mehr erwarten kann. Doch auch noch Jahre nach der Verletzung lassen sich Verbesserungen beobachten, die FRAGILE Suisse 01 | 2013 vor allem auf die Anpassung der Person an ihr Umfeld zurückzuführen sind. Tatsächlich hängen die Fortschritte nach der eigentlichen Rehabilitationsphase von der Fähigkeit der betroffenen Person ab, sich den eigenen Defiziten anzupassen. Um jeden Preis wieder so werden zu wollen wie früher führt allzu häufig zu einem Gefühl des Versagens und zu Erschöpfung.» Fortschritte nach einer Hirnverletzung Happy Birthday, Helpline! Seit zehn Jahren unterstützt und berät die FRAGILE-Helpline Betroffene und Angehörige in verschiedenen Fragen rund um das Leben mit einer Hirnverletzung. Menschen mit einer Hirnverletzung und ihre Angehörigen sehen sich mit zahlreichen Fragen konfrontiert: von der Neuorganisation des Alltags über mögliche Therapien bis hin zu Versicherungs- und Rechtsfragen. Oftmals fühlen sich Angehörige auch überfordert. In solchen Situationen hilft die kostenlose FRAGILEHelpline, die dieses Jahr ihr zehnjähriges Bestehen feiert. 2003 wurde der telefonische Beratungsdienst von den Regionalen Vereinigungen Zürich und Zentralschweiz ins Leben gerufen. Ab 2005 übernahm FRAGILE Suisse die Organisation und Leitung der Die Schwester von Eric hat bei ihrem Bruder echte Fortschritte festgestellt, vor allem beim Sprechvermögen und der Motorik. Wenn ihn der Mut verlässt, verweist sie ihn darauf. Heute, so stellt sie fest, sind die Verbesserungen eher auf das Akzeptieren der Behinderungen und eine bessere Lebensqualität zurückzuführen. Eric traut sich jetzt zum Beispiel, an einem Gespräch mit Personen teilzunehmen, die er zum ersten Mal trifft. Er fährt Helpline wieder Auto und auch mit dem dreirädri- Wir beraten kostenlos am Telefon, gen Fahrrad. im Direktgespräch oder in Gruppen. *Name geändert Helpline 0800 256 256 1 0 J ahre Helpline Helpline, da das Angebot auf weitere Kantone ausgeweitet wurde. Die Beraterinnen und Berater von FRAGILE Suisse und den Regionalen Vereinigungen helfen jährlich rund 2100 Ratsuchenden in Kurzberatungen und begleiten gut 550 Menschen in längerfristigen Sozialberatungen. Hilfe für die ganze Schweiz Die Helpline-Mitarbeitenden sind Fachpersonen aus den Bereichen Sozialarbeit und Neurorehabilitation. In Kurzberatungen geben sie Auskünfte oder weisen auf Fachstellen und Entlastungsmöglichkeiten hin. In den Sozialberatungen begleiten sie Menschen über eine längere Zeit. Das Helpline-Team steht Betroffenen, Angehörigen und Fachpersonen aus der ganzen Schweiz zur Seite und arbeitet eng mit anderen Organisationen und Institutionen zusammen. (heb) Anzeige Verkrampft und Rückenschmerzen? Neu: Mehr Tiefenwirkung dank Infrarotwärme Gönnen Si e s i c h I h re n e i g e n e n P riv a t- Ma sse u r Seit jeher zählt die Massage zu einem der ältesten Heilmittel der Menschheit. Nicht ohne Grund. Die Muskulatur wird durch eine Massage gelockert und besser durchblutet. Schmerzen, die durch Überlastung oder Fehlhaltungen ausgelöst wurden, können durch eine Rückenmassage positiv beeinflusst werden. Das physische und geistige Befinden wird gestärkt. Eine Massage kann die Lebensqualität eines Menschen steigern und auch die seelische und körperliche Konstitution nachhaltig fördern. Der neue Multifunktionsmassagesitz von SmartQ® kombiniert modernste Technik mit traditionellem Wissen und bietet so ein bisher unerreicht authentisches Massageerlebnis. Nur wenn Sie es erlebt haben, werden Sie es glauben: „Massiert wie die echten Hände!“ Die Anwender können von dieser Massage nur schwärmen. Hierfür sorgt Spitzentechnologie, die bisher nur den sperrigen und schweren Massage-Fauteuils vorbehalten war. An Stelle kreisförmig drehender Massageballen kommen speziell entwickelte, längliche Dual-Druckpunktachsen zum Einsatz. Diese winden sich parallel oder asymmetrisch Ihrem Rücken entlang und imitieren so 3D optimal und authentisch die gefühlvollen Hände und Finger eines professionellen Masseurs. Die Auswahl und innovative Kombination von Vibrations-, Roll-, Swing- und Knetmassage führt zu einem höchst angenehmen FRAGILE Suisse 01 | 2013 Massageerlebnis. Der unterschiedliche Druck entlang den Meridianen, längs der Wirbelsäule, hilft Energieblockaden zu lösen, Nerven zu beruhigen und den Kreislauf anzuregen. Die zuschaltbare, wohltuende Wärmefunktion intensiviert die Tiefenwirkung der Massage noch zusätzlich. Schon fünfzehn bis zwanzig Minuten täglich reichen aus, um den Energiefluss zu aktivieren. Das führt wiederum zu einer wohltuenden Entspannung. Über die Fernbedienung können die Massageköpfe individuell und bequem an die gewünschte Problemstelle navigiert werden. Auch die Druckverteilung entlang der Wirbelsäule lässt sich dank der variablen Breiten- und Tiefeneinstellung exakt auf das eigene Bedürfnis anpassen. Neu, um 8 cm verlängert, wirkt die Massage jetzt noch weiter in den Schulterbereich hinein. Die Massage trainiert das muskuloskelletale System in spielerischer Weise und wirkt so der allgemeinüblichen Bewegungsmonotonie entgegen. Der neue SmartQ®Shiatsu Massager überzeugt und kann in der Schweiz exklusiv nur bei SwissQualified AG sowie neu auch im Fachhandel bestellt werden. Bei direkter Bestellung (Telefon 0848 000 201, Bestellcoupon oder Internet www.sq24.ch) wird er bequem per Post nach Hause geliefert und kann 8 Tage lang unverbindlich getestet werden. Shiatsu Knetmassage Rollmassage Swing-Massage Wärmefunktion Vibrationsmassage Verwandelt jeden Sessel in einen perfekten Massagestuhl Spezialangebot für die Leserschaft der Zeitschrift FRAGILE zum Vorteilspreis von CHF 249.- statt CHF 448.www.sq24.ch Ich bestelle mit 8 Tagen Rückgaberecht Artikel: Massagestuhl 4 in 1 für 249.- / Stk. Artikel-Nr.: 21-015-24 Q24-IXA-24 Anzahl: Name/Vorname: Strasse/Nr.: PLZ/Ort: Telefon: Datum/Unterschrift: Bestellungen: SwissQualified AG, Postfach, 9029 St. Gallen Telefon: 0848 000 201, Fax: 0848 000 202, www.sq24.ch 11 Foto: Carol Bächler «Die Diagnose war eine Erleichterung, weil es plötzlich eine Erklärung für alles gab.» Beatrice Keck Nach ihrem Hirntumor war Beatrice Kecks Wüstenhund Baly immer an ihrer Seite. In ihrem Buch «Neuland» spielt er ebenfalls eine grosse Rolle. was nachher ist.» Das Schreiben habe sie aber auch von den Ängsten abgelenkt, ihr in der Zeit der Untersuchungen und des Text: Dominique Marty Wartens auf die Operation eine Aufgabe gegeben. «Das hat mir geholfen, den FoSchreibend hat Beatrice Keck ihre Hirntumor-Diagnose und die Folgen ihrer kus von der Krankheit zu nehmen.» Hirnverletzung verarbeitet. Nun ist ihr zweites Buch «Neuland» über eine Nach der Operation sucht Beatrice Keck abenteuerliche Wüstenexpedition erschienen. Die Autorin, die als Koreferentin für Unterstützung bei FRAGILE Suisse, und FRAGILE Suisse aktiv ist, will anderen Betroffenen mit diesem Projekt Mut machen. bald steht sie selbst für FRAGILE Suisse als Koreferentin im Einsatz (siehe Box). In 3010 Kilometer zu Fuss quer durch die fort schlecht von den vorbeiflirrenden Bil- Kursen und Weiterbildungen berichtet sie Wüste – diese Expedition nimmt der dern. Erst im Frühsommer 2008, Andrea als Betroffene von ihrer Hirnverletzung, Abenteurer und Fotograf Andrea Vogel in Vogel ist längst von seiner Expedition zu- den Veränderungen in ihrem Leben durch Angriff. Von Timbuktu nach Marrakesch ist rückgekehrt, diagnostizieren die Ärzte die die Folgen des Tumors und davon, was ihr er 2008 rund zweieinhalb Monate lang al- Ursache: ein Hirntumor in der Hypophyse, immer wieder Mut macht und Halt gibt. lein in der Sahara unterwegs. Von Luzern der direkt auf den Sehnerv drückt. Drei Monate für das zweite Buch aus begleitet ihn seine Ehefrau Beatrice Keck, die mit ihm jahrelang dieses Aben- Buchabschluss kurz vor der Operation Der Bildband «Uferlos» verkauft sich inzwi- «Sich nicht von der Angst lähmen lassen» teuer vorbereitet hat. Nur über ein Satellitentelefon ist ab und zu ein Kontakt möglich. Während Andrea Vogel sich auf der Orion-Tour über den heissen Sand quält, einmal von Banditen bedroht wird und von der algerischen Botschaft gar aufgefordert wird, sofort umzukehren, kämpft Beatrice Keck zu Hause plötzlich mit starken Sehstörungen. «Doch die Ärzte fanden nichts, meinten, die Sehstörungen seien stressbedingt», erinnert sich die heute 50-Jährige. Die Sehstörungen aber werden immer stärker, bei Autofahrten wird ihr so12 «Die Diagnose war eine Erleichterung, weil es plötzlich eine Erklärung für alles gab. Zugleich aber quälten mich diffuse Ängste.» Mit Andrea Vogel arbeitet sie bereits am Bildband «Uferlos» über die Wüstenexpedition. «Im Juli 2008 sollte ich operiert werden», berichtet sie, «mit letzter Kraft, starken Sehstörungen und begleitet von einer grossen Müdigkeit habe ich die Texte am Buch, die Redaktion und das Korrektorat abgeschlossen. Getrieben von einem Gedanken: Das Buch muss vor der Operation fertig werden, wer weiss, schen gut, und 2011 wird der Herder Verlag auf das Projekt und auf Beatrice Keck aufmerksam. Das Buch soll erweitert werden, stärker ausgerichtet auf die Sicht der Daheimgebliebenen, die den Abenteurer von Luzern aus unterstützt hat, so der Wunsch des zuständigen Lektors. Auch Beatrice Kecks algerischer Wüstenhund Baly, der während der Rehabilitation immer an ihrer Seite war, soll stärker in die Geschichte integriert werden. «Wegen meiner Hirnverletzung konnte ich noch nicht voll arbeiten», sagt Beatrice Keck, «auch deswegen FRAGILE Suisse 01 | 2013 reizte mich dieses zweite Buch: endlich wieder selbstständig und unabhängig arbeiten. Zugleich aber war ich mir nicht sicher, ob ich das schaffe, weil ich noch immer sehr schnell ermüdete.» Schliesslich packt sie die Sache einfach an, «ohne zu wissen, ob es klappt». In nur drei Monaten schreibt sie 2012 am Buch «Neuland», berichtet darin von ihren Gedanken und Gefühlen während der Expedition, mal erzählend, mal in Gedichtform. «Ich konnte durch das Schreiben meine eigene Situation reflektieren, zugleich hat mich dieses Vorhaben daran gehindert, mein Selbstvertrauen zu verlieren, weil ich nun etwas Sinnvolles zu tun hatte.» Und, fügt sie an, «ich habe mich nicht von der Angst, es sei nicht zu schaffen, lähmen lassen, sondern es einfach versucht.» Ihr Buchprojekt sieht die Autorin darum als Ansporn für Menschen mit einer Hirnverletzung, sich ebenfalls nicht von Ängsten bremsen zu lassen, sondern Projekte, welcher Art auch immer, einfach anzupacken. Buchinformationen «Neuland – durch die Wüste zu mir selbst» von Beatrice Keck, Verlag Herder, 2012, ISBN: 978-3-451-30562-7 «Uferlos» von Andrea Vogel und Beatrice Keck, Südostschweiz Buchverlag, 2008, ISBN: 978-3905688368 Koreferenten bei FRAGILE Suisse Die Académie FRAGILE Suisse bietet Veranstaltungen, Vorträge und Weiter bildungen für Fachpersonen und Organisationen an, die Menschen mit einer Hirnverletzung begleiten. In allen Angeboten wirken stets Betroffene als Koreferentinnen und Koreferenten mit. Sie schildern ihre konkreten Erfahrungen nach der Hirnverletzung und ergänzen die fachlichen Ausführungen mit ihrer Sichtweise. Damit tragen sie dazu bei, gerade die unsichtbaren Behinderungen einer Hirnverletzung fassbar zu machen, und zeigen auf, was in der Begegnung mit Betroffenen unterstützend ist. Anzeige Académie Sich bewegen, beweglich bleiben in Körper und Geist Dieser dreitägige Kurs von Académie FRAGILE Suisse richtet sich an Menschen mit einer Hirnverletzung, die gut zu Fuss sind. Durch Wanderungen und verschiedene Übungen für Körper und Geist erleben und erweitern die Kursteilnehmenden ihre Beweglichkeit, setzen sich mit ihrem Kräftehaushalt und ihren persönlichen Möglichkeiten auseinander. Sie nutzen zudem die Erholungsmöglichkeiten, die die Natur bietet, und lernen neue Menschen kennen. Für Menschen mit einer Hirnverletzung, Unterägeri: 5. – 7. 7. 2013 Leitung: Sylvianne Imhof Zanaty, Sozialpädagogin, Barbara Diem, Mediatorin und Biologin Kosten: Mitglieder CHF 340.–, Nichtmitglieder CHF 430.– (inkl. Übernachtung, Einzelzimmer mit Vollpension) Lebendigkeit erfahren Spielerisch und kreativ erforschen wir alte Gewohnheiten. Alleine und in der Gruppe entdecken wir neue Wege für einen lebensfrohen und achtsamen Alltag. Schweigephasen unterstützen die Aufmerksamkeit und fördern die Wahrnehmung. Im Gespräch teilen wir unsere Erfahrungen. Für Menschen mit einer Hirnver letzung, Schwarzenberg (Luzern): 17. – 20. 10. 2013 Leitung: Marianne Mani, Ausbilderin FA, Mediatorin, Anita Weimer, Körpertherapeutin, Leitung SHG Luzern, Thierry Weigel, Erwachsenenbildner Kosten: Mitglieder CHF 420.–, Nichtmitglieder CHF 540.– (inkl. Übernachtung, Einzelzimmer mit Vollpension) Kontakt Académie Sicheres Baden leicht gemacht Wunderwanne, Innere Güterstrasse 4, 6300 Zug Telefon +41 41 450 31 50 - www.wunderwanne.ch FRAGILE Suisse 01 | 2013 Weitere Informationen und weitere Kurse sind im Internet abrufbar. www.fragile.ch/kursprogramm Bei Fragen ist die Académie FRAGILE Suisse per Telefon oder E-Mail erreichbar. Telefon:044 360 26 90 E-Mail: afs@fragile.ch 13 sen.» Für die Gestaltung von Laptool haben Bischoff und Sigerist 2012 eine Auszeichnung gewonnen, den Wood Award des Verbands Schweizerischer Schreinermeister und Möbelfabrikanten. Wälder behandelt vor allem Schwerbetroffene in ihrer Praxis – auch Menschen, bei denen die konventionellen Rehabilitationsmethoden wenig Erfolg hatten. «Meine Erfahrung zeigt mir, dass auch diese Patienten eine Erholungschance haben, sofern sie täglich mit Laptool trainieren», sagt Wälder. Ein Beispiel dafür ist Daniel Otth, der acht Jahre nach seinem Hirnschlag seinen Arm nun wieder bewegen kann. Hoffnungsvoll und motiviert Die Patientin muss die orangefarbenen Klötze von der Schiene stossen und trainiert damit das Vorstrecken der Hand – wie beim Öffnen einer Tür. Ergotherapie in den eigenen vier Wänden Text: Silvan Heuberger Holz und Klett statt steriles Weiss: Die Ergotherapeutin Franziska Wälder hat mit Laptool ein Therapiesystem entwickelt, mit dem Hirnschlagbetroffene zu Hause trainieren können. Nun ist Laptool mit dem Designpreis Wood Award ausgezeichnet worden. Ein Element wirkt wie der Griff einer Velo pumpe. Ein anderes wie ein Modell der internationalen Raumstation. Die verschiedenen Module von Laptool haben mit ihrem Design aus Holz und einfarbigen Teilen den Charakter der Zugwaggons einer Briobahn. Allerdings sind sie nicht zum Spielen gedacht, sondern für die Ergotherapie für Hirnschlagpatienten. Heimelig dank Holz Laptool ist ein Therapiesystem für zu Hause. Es erlaubt Hirnschlagbetroffenen, die an einer Halbseitenlähmung leiden, Bewegungsabläufe auch nach dem Aufenthalt in der Reha-Klinik täglich zu trainieren. Hinter jeder Übung steckt eine Alltagsbewegung, wie das Vorstrecken der Hand zum Öffnen einer Tür. «Das Wiedererlernen dieser Bewegung muss aber stark vereinfacht werden», sagt Ergothe14 rapeutin Franziska Wälder. «Der Arm muss beispielsweise so stabilisiert sein, dass der Patient ihn anfänglich nur in eine Richtung hin- und herbewegen kann.» Wälder hat Laptool entworfen und arbeitet schon seit zehn Jahren mit selbstgebauten Prototypen. Um das System auch anderen Therapeuten zugänglich zu machen und visuell ansprechender zu gestalten, wendete sie sich vergangenes Jahr an Matthias Bischoff und Christof Sigerist vom Designbüro stockwerk3. Sie brachten die verschiedenen Funktionsweisen der Elemente in eine einheitliche Form. Da die Objekte zu Hause zum Einsatz kommen, entschieden sich die Designer für Holz als Basismaterial. «Die Elemente wirken dadurch nicht wie sterile Klinikgeräte», sagt Bischoff. «Dies senkt die Hemmschwelle, sie im Wohnumfeld zu gebrauchen und auch dort liegen zu las- Daniel Otth sitzt auf einem Stuhl, auf dem Schoss die Laptool-Grundplatte, deren Oberfläche mit Klettstreifen bestückt ist. Die Platte ist mit einem Band um Otths Oberschenkel fixiert. Auf die Klettstreifen setzt Otth nun ein Zusatzmodul. Mit der rechten Hand legt er die gelähmten Finger seiner linken Hand um den Griff und beginnt mit der Übung: Der Griff muss einem Metallbogen nach hoch- und auf der anderen Seite hinuntergeführt werden, dann wieder zurück. Für Otth ist diese Bewegung eine riesige Anstrengung, noch vor ein paar Jahren wäre sie überhaupt nicht möglich gewesen. Der Informatiker erlitt vor acht Jahren einen Schlaganfall, seither ist seine linke obere Körperhälfte gelähmt. Die Ergotherapie in der Rehabilitation blieb erfolglos, Otth wurde zunehmend frustriert. Auf der Suche nach Alternativen stiess er auf das Therapieangebot von Franziska Wälder. «Ihre Philosophie fand ich ansprechend», sagt Otth. Seit drei Jahren besucht er bei ihr die Ergotherapie und trainiert mit Laptool. Seither kann er seinen linken Arm immer besser heben und schwenken und Gegenstände festhalten. «Dass ich nun endlich Fortschritte mache, stimmt mich hoffnungsvoll und motiviert mich», sagt Otth. Zu Hause übt er täglich mit zwei Modulen. Einmal in der Woche kommen in Wälders Praxis weitere Übungen dazu. «Die Laptool-Elemente sind sehr einfach zu benützen», sagt Otth. «Die einzige Einrichtung, die ich brauche, ist ein Stuhl.» Zudem kann er sie dank dem Design problemlos zwischen den Spielsachen seiner beiden Töchter liegen lassen. www.panat-laptool.ch FRAGILE Suisse 01 | 2013 Éditorial Peter Bucher est neuropsychologue et co-auteur de la brochure d’information « Die unsichtbare Behinderung » (Le handicap invisible) de FRAGILE Suisse. Pendant près de trente ans, il a dirigé le Département de neuropsychologie de la Clinique de réhabilitation neurologique de l’Hôpital cantonal de Lucerne. Il prendra sa retraite fin mars 2013. « Au début de ma carrière de neuropsychologue, j’ai souvent ressenti de la frustration face à une personne cérébrolésée qui semblait ne plus progresser. La perception que l’on en avait, il y a 35 ans de cela, se focalisait sur ses handicaps : ce qu’elle n’était plus en mesure de faire et tout ce qu’elle devait encore entraîner. Des exercices déconnectés du quotidien constituaient l’essentiel du programme de réhabilitation. Tout cela nous mettait sous pression, moi comme les personnes concernées. Mais un jour, j’ai abordé le problème sous un angle nouveau et j’ai commencé à m’intéresser un peu plus aux ressources dont ces personnes disposaient : quelles étaient leurs facultés ? Dans quelle mesure des personnes cérébro-lésées pouvaient-elles maîtriser leur quotidien en dépit de leur handicap ? Comment pouvait-on élaborer de nouvelles stratégies ? Ce sont là, pour moi, des questions fondamentales. Une telle approche soutient le cérébro-lésé et ses proches sur le chemin vers l’autonomie. Pour accomplir ce processus de longue haleine, les personnes cérébro-lésées et leurs proches doivent être bien informés sur le problème de la lésion cérébrale et ses conséquences. Ils doivent savoir comment s’adapter aux changements de comportement et être conscients que ce processus ne peut être accéléré à loisir, tout simplement parce que la réorgani- sation des réseaux cérébraux demande du temps. FRAGILE Suisse applique cette approche en apportant un soutien précieux aux cérébro-lésés et à leurs proches, que ce soit en créant des possibilités d’échange, en leur proposant des conseils et des cours, ou par son travail d’information. Je me suis engagé aux côtés de FRAGILE Suisse quasiment dès la création de l’association. J’ai apporté mon soutien à la première rencontre de midi à la clinique de jour de l’Hôpital cantonal de Lucerne, rencontres qui entre temps se sont institutionnalisées. Pendant plusieurs années, j’ai encadré le cours sur « La vie avec une lésion cérébrale » de l’Académie FRAGILE Suisse. Dès le début, le concept m’a convaincu que des témoins cérébro-lésés devaient être impliqués très activement dans les cours en tant que co-intervenants. Pour leur permettre de parler de leur expérience concrète de la lésion cérébrale et pour faire comprendre cette dernière aux participants. Le fait que FRAGILE Suisse sensibilise le public aux handicaps généralement invisibles qu’entraîne une lésion cérébrale et qu’elle constitue un lobby puissant au service des personnes concernées est pour moi la plus grande des motivations à m’engager en faveur de l’organisation. Cordialement, Peter Bucher » Chère lectrice, cher lecteur, Multiplier les possibilités de dialogue entre les personnes cérébro-lésées, leurs proches et les professionnels ; fournir des informations actuelles et précises sur les lésions cérébrales : ces tâches sont essentielles pour FRAGILE Suisse. Nous voulons sensibiliser le public aux handicaps généralement invisibles qu’entraîne une lésion cérébrale. FRAGILE Suisse offre aux personnes cérébro-lésées et à leurs proches l’opportunité d’échanger dans des groupes d’entraide, des cours et des points de rencontre, ou encore lors de manifestations et de moments de loisirs. Dès le mois d’avril, cette offre sera encore élargie. FRAGILE Suisse lance en effet un nouveau site web. Convivial, interactif et facile d’accès, celui-ci proposera des informations étendues sur nos prestations et sur les lésions cérébrales. Autre nouveauté, le site Internet de FRAGILE Suisse comprendra un forum. Cet espace d’échange et de discussion répond au besoin qu’éprouvent de nombreuses personnes cérébro-lésées de dialoguer dans un lieu protégé sur des questions d’actualité, sur leurs projets et leurs difficultés. Nous nous réjouissons d’ores et déjà de votre visite sur www.fragile.ch! Notre nouveau site vous permettra de vous tenir informés des actualités de notre association. Parmi celles-ci, le débat politique sur la révision 6b de l’assuranceinvalidité, qui entre ces jours-ci dans une phase intense. FRAGILE Suisse lutte contre le démantèlement des prestations de l’AI pour que des milliers de personnes cérébro-lésées ne se retrouvent pas sans protection. En décembre dernier, avec d’autres organisations du domaine du handicap, nous remportions une victoire d’étape avec le refus par le Conseil national de la diminution du montant des rentes pour enfants et d’autres mesures d’économie. Le Parlement doit prochainement décider s’il met ou non un terme au démantèlement des prestations de l’AI. FRAGILE Suisse examinera le résultat du vote avec soin. Nous n’accepterons pas sans réagir des coupes dans les prestations et interviendrons au besoin avec l’association « Non au démantèlement de l’AI ». Cordialement, Marcel Odermatt 15 «On lui découvre une tumeur au cerveau à l’âge de 19 ans. » Atteint de neurofibromatose, Thomas T. a déjà subi de nombreuses opérations. Son entourage ne pensait pas qu’il pourrait vivre seul. il souffrait de maux de tête de plus en plus violents, sans que ces symptômes ne soient vraiment pris au sérieux. « Pendant longtemps, personne n’a envisagé l’éventualité d’une tumeur. Je n’ai appris Texte : Dominique Marty, Photos : Reto Schlatter que plus tard qu’elle se développait dans mon crâne depuis plusieurs années déjà. » Âgé de 36 ans, Thomas T. est atteint de neurofibromatose, une maladie génétique. Après un an passé en Suisse romande, il Après avoir subi seize opérations, dont une au cerveau, il a réussi à reconquérir son est contraint d’interrompre les études autonomie grâce à sa volonté et avec l’aide de FRAGILE Suisse. qu’il venait de commencer à l’école de commerce. Bien qu’il soit un « habitué » « J’avais deux ans lors de ma première tumeurs généralement bénignes, appa- des opérations, Thomas T. est pour la opération », explique Thomas T. Assis à la raissent constamment le long du trajet première fois angoissé par la perspective table du deux-pièces dans lequel il vit à d’un nerf. « Tous les cinq à six ans, je fais de cette intervention sur son cerveau. « Par Uster, il nous parle de sa vie sans détour. une révision complète. À ce moment-là, chance, tout s’est bien passé. » Thomas T. est atteint depuis sa naissance on m’enlève les plus grosses tumeurs. » de neurofibromatose NF 1, également Âgé de 36 ans, Thomas T. a déjà subi seize Formation de jardinier-paysagiste connue sous le nom de la maladie de opérations. Mais après l’opération, le jeune homme Recklinghausen. « Cette maladie généC’est à l’âge de 19 ans que les médecins ne peut pas reprendre ses études là où tique est provoquée par une mutation lui diagnostiquent une tumeur au cer- il les avait interrompues. « Je souffrais localisée, selon le type, sur le gène 17 veau, vraisemblablement provoquée par de violents maux de tête. J’avais des ou le gène 21. » Des fibromes, de petites la neurofibromatose. Depuis des années, problèmes de mémoire, ainsi que des « On ne pensait pas que je pouvais être autonome » 16 FRAGILE Suisse 01 | 2013 difficultés motrices. » Son environnement social, lui aussi, a changé. « J’ai brutalement compris qui étaient mes vrais amis, ce qui en définitive n’est pas un mal en soi », raisonne-t-il. L’assurance-invalidité (AI) est prête à octroyer une rente à Thomas T. qui tient néanmoins à travailler. Il se bat pour passer un bilan de compétences et obtenir son diplôme commercial. « En fait, je voulais être informaticien, mais cela n’a pas été possible à cause de cette lésion cérébrale. » Il s’essaie aux professions de forestier, mécanicien poids lourds, typographe, graphiste, dessinateur en bâtiment, jusqu’à ce que l’AI lui fasse finalement passer un bilan de compétences. Trois ans après l’ablation de la tumeur, l’assurance l’engage ainsi à suivre une formation élémentaire de jardinier-paysagiste. « Mais je ne voulais pas occuper un emploi protégé. C’est pourquoi j’ai fait un apprentissage complet sur le marché du travail libre. J’avais 29 ans lorsque je l’ai achevé. » achats avant même que la caissière ne les ait scannés. Une tirelire pour se faire plaisir Thomas T. vit de son salaire complété par une rente AI et des prestations complémentaires. « Je respecte toujours mon budget et épargne dans ma tirelire toutes les pièces de cinq francs qui sont dans mon porte-monnaie. » Ainsi, a-t-il déjà réussi à économiser, pièce après pièce, de quoi s’acheter un ordinateur qui fait toute sa fierté et auquel il consacre l’essentiel de ses loisirs. « Je recommence à alimenter ma tirelire, car mon prochain but est un voyage en Australie. Mais il me faudra un certain temps avant de pouvoir me l’offrir. » D’ici là, quand l’envie lui prend de laisser Uster derrière lui, Thomas T. participe aux randonnées organisées par le Club Alpin Suisse (CAS). Cette association lui permet d’élargir ses contacts sociaux. « Je ne veux pas côtoyer uniquement des personnes souffrant d’un handicap. » Un jour sur deux, on peut le voir à la salle de sport, où il travaille son enduIl fait sa liste des courses sur son rance et sa force physique. Outre le sport, ordinateur il avoue un faible pour ses voitures de Mais Thomas T. ne parviendra pas à trou- course, motos, balayeuses et autres pelver du travail. Inlassablement, il rédige leteuses Lego Technic, qu’il nous montre des lettres de candidature qu’il envoie en plongeant la main dans un bac où sont accompagné des certificats et CV d’usage. stockés ses trésors en plastique. « La pluIl finit par trouver un emploi protégé part m’ont été offerts par ma sœur. Même dans une jardinerie bio de Nänikon, dans si ma motricité fine est déficiente, je suis l’Oberland zurichois. capable d’assembler ces jouets en un rien Vivant chez ses parents à Wettingen, il de temps. » souhaite prendre son indépendance. Une accompagnatrice de FRAGILE Suisse l’aide Le marché du travail libre pour objectif à se mettre en quête d’un logement qu’il Après quatre années de travail dans la jartrouvera à Uster. « Plusieurs de mes amis, dinerie bio, Thomas T. doit se remettre en connaissances et même des membres de quête d’un emploi. Une allergie au pollen, ma famille pensaient que je ne pourrais qui s’était déjà manifestée pendant sa forpas vivre de manière autonome », se mation, le contraint à changer de branche. souvient-il. « Mais je leur ai apporté la Depuis trois ans, il occupe à mi-temps un preuve du contraire. » Aujourd’hui encore, emploi protégé au sein de la fondation l’accompagnatrice de FRAGILE Suisse Drahtzug. D’abord au sein de l’atelier, puis l’aide sur le plan administratif, établit son dans l’entrepôt. « Je suis précis et poncbudget avec lui, classe ses factures et ses tuel. Cela me gêne lorsque d’autres ne papiers et l’accompagne parfois faire ses travaillent pas bien », explique-t-il avant achats. « J’effectue beaucoup d’opérations d’ajouter : « Dans les emplois protégés, on bancaires en ligne et je gère ma liste de a parfois tendance à fermer les yeux sur courses sur mon ordinateur. » Susanne pas mal de choses. Voilà pourquoi j’aimeFankhauser, son accompagnatrice, sourit : rais retrouver un emploi sur le marché « Je ne suis jamais aussi bien organisée libre, où d’autres règles s’appliquent et que quand je fais les courses avec lui ! » où l’on est mieux payé. » Ce qui lui perThomas T. coche méthodiquement sur sa mettrait de réaliser son désir le plus cher liste chacun des articles qu’il range dans le concernant son avenir : « Avoir un travail chariot. Au moment de passer à la caisse, qui me donne les moyens de m’offrir paril a déjà calculé le montant total de ses fois quelque chose. » FRAGILE Suisse 01 | 2013 La collaboratrice de l’Accompagnement à domicile aide Thomas T. pour son adminis tration. Grâce à son goût pour les assemblages Lego, Thomas T. exerce sa motricité fine. Passionné d’informatique, Thomas T. aimerait trouver un travail non protégé. 17 Fotolia Trouver les bons mots au bon moment: accompagner une personne cérébro-lésée en tant que proche ne va pas de soi. Helpline : Dire ou ne pas dire ? Textes : Carine Fluckiger Eric* a subi un AVC en 2007. Soutenu par sa famille, il se laisse parfois gagner par le découragement : quand verra-t-il le bout du tunnel ? Consciente qu’il ne redeviendra jamais comme avant, sa sœur a demandé à la Helpline si elle devait lui dire la vérité. Une question qui renvoie au rôle des proches et à celle de la récupération après une lésion cérébrale. Nos conseils et des pistes pour approfondir ces différents sujets. un moment où l’on est à l’écoute de la personne concernée. Et on tiendra compte de son état psychologique au moment de la discussion : tenir ce discours à une personne déprimée ou en phase dépressive n’est évidemment pas indiqué. Ne pas enlever tout espoir S’il faut se garder de conforter la personne dans des objectifs irréalistes, on évitera aussi de se montrer trop pessimiste ou Situation : en 2007, Eric est le prototype du dire à une personne cérébro-lésée qu’elle radical dans ses propos. Enlever tout jeune cadre dynamique. Directeur adjoint ne récupérera sans doute jamais toutes espoir de récupération n’est pas une dans une entreprise, il a 36 ans, une jolie ses facultés ? La question est délicate et bonne chose, car on prend le risque de femme et deux enfants. De retour d’une formuler un conseil n’est pas chose facile. voir la personne se désinvestir des thérafête de famille, il ressent un malaise qu’il De façon générale, je recommande de pies. On dira par exemple que les progrès met d’abord sur le compte d’un repas trop dire que, au-delà des séquelles, de telles les plus importants se font au cours des riche. En fait, il s’agit des symptômes d’un épreuves changent une personne. Parfois, premiers mois ou de la première année accident vasculaire cérébral qui le laissera cela permet de déclencher une prise de après l’irruption de la lésion. Qu’on ne hémiplégique et aphasique. Cet homme conscience. La personne peut se recons- pourra plus s’attendre par la suite à des énergique et volontaire mettra alors tout en truire à partir de là, plutôt que de s’épuiser évolutions spectaculaires, mais que des améliorations sont observables des œuvre pour récupérer ses facultés perdues. à vouloir redevenir comme avant. Bien entendu, ce genre de propos peut années après la lésion, notamment du fait Il s’astreint avec discipline à des séances hebdomadaires de logopédie et de phy- être mal pris et n’est pas toujours bien du processus d’adaptation de la personne siothérapie. Presque chaque jour, il exerce accepté. La personne cérébro-lésée peut et de son environnement. Après la phase avec son père la lecture, la compréhension avoir l’impression qu’on n’est pas confiant de réhabilitation à proprement parler, des textes et le calcul. Mais il se laisse dans l’avenir ou dans sa capacité de récu- les progrès sont en effet notamment triparfois gagner par un sentiment de décou- pération. La relation entre vous et votre butaires de la capacité de la personne à ragement qu’il confie à sa sœur : quand proche peut en être affectée. Aussi peut-il s’adapter à ses déficits. Vouloir redevenir retrouvera-t-il toutes ses facultés ? Celle-ci valoir la peine de confier cette mission à tout prix comme avant revient souvent se trouve alors confrontée à un véritable d’information et de prise de conscience à se confronter à des situations d’échec et dilemme : tandis que son frère attend des à un neuropsychologue, qui a l’avantage à épuisement. » paroles de réconfort, elle ne veut pas le d’être dégagé d’un point de vue émotif et conforter dans l’illusion d’une récupération affectif. totale. Doit-elle lui dire la vérité ? En définitive, c’est aux proches de déterminer si la qualité de la relation Déclencher une prise de conscience permet d’aborder ou non ce type de La réponse de Christine Jayet-Ryser, de discussion. On choisira de préférence de la Helpline Romandie : « Dire ou ne pas discuter dans le calme, en tête-à-tête, à *Prénom fictif 18 FRAGILE Suisse 01 | 2013 Les progrès après une lésion cérébrale La sœur d’Eric a constaté de réels progrès chez son frère, notamment sur le plan du langage et de la récupération motrice. Elle ne manque pas de les lui rappeler lorsqu’il se montre découragé. Aujourd’hui, observe-t-elle, les améliorations relèvent davantage de l’acceptation des handicaps et d’une meilleure qualité de vie. Eric ose par exemple participer à une conversation avec des personnes qu’il rencontre pour la première fois. Récupère-t-on encore un an, deux ans, dix ans après une lésion cérébrale ? Comment le cerveau se « répare-t-il » ? Des questions qui renvoient à la plasticité cérébrale, un sujet qui passionne les médias et les scientifiques. Petite revue de presse : Le rôle des proches Accompagner sans infantiliser, encourager sans faire miroiter des objectifs irréalistes, veiller sur la personne sans la contrôler : le rôle des proches tient de l’équilibrisme. La sœur d’Eric souligne pour sa part l’importance de s’adresser à lui autrement qu’à une « victime d’AVC » et de valoriser ses compétences, par exemple en lui demandant conseil. Ce guide est destiné aux familles de victimes d’AVC. Pour le commander, – le rébra Lésion cée la famille envoyer un mail à d le rôle kommunikation@ fragile.ch pour n suisse Associatio ro-lésées nnes céréb les perso hes et leurs proc Guide pou Glen Johnson, « When will I get better ? », extrait du livre « Traumatic Brain Injury Survival Guide » : www.tbiguide.com Michael Barnes et al, « Recovery after Stroke », Cambridge University Press, 2005. « Un cerveau à modeler », émission 36.9, RTS, 16 février 2011 : www.rts.ch « Quand le cerveau est malade », emission Impatience, RTS, 8 mars 2012 : www.rts.ch « La plasticité cérébrale », Sciences humaines, 3 août 2009 : www.scienceshumaines.com r les proche Pour plus d’infos « Lésion cérébrale – le rôle de la famille », Guide pour les proches de FRAGILE Suisse, 2012. Michel Leclercq, « Le traumatisme crânien, Guide à l’usage des proches », éd. Solal, 2007. « Le proche aidant, un partenaire au coeur de l’action sanitaire et sociale », Actes du colloque de septembre 2011 : www.prochesaidants2011.ch Plusieurs services et fondations romands proposent de l’aide pour soulager les proches. La Helpline Romandie vous renseigne à ce sujet. s Joyeux anniversaire, Helpline ! Depuis dix ans, la Helpline de FRAGILE soutient et conseille les victimes et leurs proches en répondant à leurs questions sur la vie après une lésion cérébrale. Les personnes ayant une lésion cérébrale et leurs proches sont confrontés à de nombreuses questions : de la réorganisation de leur vie quotidienne à la gamme des thérapies possibles, en passant par les prestations des assurances ou encore les questions juridiques. Souvent, les proches se sentent également débordés. Dans de telles situations, la Helpline gratuite de FRAGILE Suisse, qui fête cette année ses dix ans d’existence, apporte une aide bienvenue. En 2003 est lancé le service d’aideconseil téléphonique des associations régionales de Zurich et de Suisse centrale. Dès 2005, l’offre est étendue à d’autres cantons et FRAGILE Suisse reprend en main l’organisation et la gestion de la Helpline. Les conseillères et les conseillers de FRAGILE Suisse et des associations régionales aident chaque année quelque 2100 personnes par des informations et des conseils ponctuels. Ils accompagnent également près de 550 personnes pour un suivi social. 10anné es Helpline la neuroréhabilitation. Lors des conseils courts, ils offrent des renseignements, orientent dans le réseau médico-social et proposent des solutions d’aide ponctuelles. Le suivi dans le domaine social suppose quant à lui un accompagnement à plus long terme. L’équipe de la Helpline assiste les cérébro-lésés, les proches et les professionnels de toute la Suisse. Elle travaille en étroite collaboration avec d’autres organisations et institutions. (heb) L’aide de la Helpline Romandie Animée par Christine Jayet-Ryser, psychologue spécialisée dans les lésions cérébrales et leurs répercussions au quotidien, la Helpline Romandie se tient gratuitement à votre disposition les lundi, mardi et jeudi, de 10h. à 13h. Numéro gratuit : 0800 256 256 De l’aide dans toute la Suisse Les collaborateurs de la Helpline sont des spécialistes issus du travail social et de FRAGILE Suisse 01 | 2013 19 Interview Le patient dans le rôle du soignant Renata Schneiter-Ulmann est chargée de cours de biologie à l’Université des sciences appliquées de Zurich. L’hortithérapie constitue un axe majeur de ses recherches. Dans le cadre d’un projet mené sur trois ans, elle a élaboré et testé dans l’établissement de réhabilitation de Zurzach un programme d’hortithérapie destiné aux patients souffrant de douleurs chroniques ou victimes d’AVC. Le jardinage permet d’améliorer l’état physique et mental des personnes victimes d’AVC. Ici, une thérapeute montre au patient comment les plantes sont étiquetées. Un parterre de fleurs pour thérapie Texte : Silvan Heuberger, Photos : Lehrbuch Gartentherapie, Editions Hans Huber Couper des roses, sarcler les mauvaises herbes et rempoter des plantes. Ce qui, au printemps, attire les amoureux du jardinage à l’extérieur s’inscrit dans le programme thérapeutique de nombreuses cliniques de réhabilitation. Les victimes d’un accident vasculaire cérébral (AVC) peuvent retirer un bénéfice de l’hortithérapie. Une odeur intense de menthe poivrée flotte dans la serre de la clinique de réhabilitation. Entouré de pots de fleurs, d’arrosoirs et de plantes en tous genres, Ulrich Z. remplit de terre une plaque de culture. Avec des mouvements lents et réfléchis, il en prend une poignée dans un sac que tient sa thérapeute, tend le bras au-dessus de la caissette et laisse la terre se déverser dans la plaque. Depuis son AVC, ce mouvement s’apparente à un défi. L’hortithérapie permet aujourd’hui à Ulrich Z. de travailler la mobilité de son bras droit. ou repiquera ensuite les plantes et, enfin, récoltera les fruits ou cueillera les fleurs. L’expérience s’avère ainsi valorisante. Les patients concernés travaillent avec différentes plantes, variables selon la saison, telles que des laitues pommées en mars, des tulipes en mai et des pâquerettes en novembre. Quelle est la particularité de l’hortithéra pie ? En tant que support thérapeutique, la plante présente l’avantage d’être vivante, de changer constamment et de solliciter différents sens. Par ailleurs, les plantes de jardin nécessitent des soins, un aspect Donner un sens à la vie non négligeable sur le plan thérapeutique. Dans le cadre de l’hortithérapie, les vic- Ici, le patient n’est plus dans le rôle du soitimes d’un AVC font travailler plusieurs gné, mais dans celui du soignant. D’autre fonctions intellectuelles et physiques. Elles part, les plantes font partie de rituels améliorent ainsi leurs facultés de concen- importants tels que les mariages et les Semer, mettre en pot, cueillir tration et de mémorisation et, grâce à enterrements. En raison des liens étroits L’hortithérapie s’adresse en particulier aux cette activité manuelle, font travailler leur qui existent entre l’homme et la plante, patients souffrant de douleurs chroniques motricité globale et fine. Le contact avec celle-ci constitue une source quasiment ou aux victimes d’un AVC. Ces derniers les plantes stimule par ailleurs la vue, le inépuisable d’activités thérapeutiques qui suivent généralement une thérapie goût, l’odorat et le toucher. L’hortithérapie permettent de poursuivre des objectifs individuelle, car ils souffrent souvent d’un peut aussi donner un sens à la vie des variés. déficit d’attention et risquent davantage patients plus âgés qui ne sont plus en ac- L’hortithérapie est-elle aussi adaptée aux d’être distraits par la présence d’autres tivité. Cependant, elle n’est pas adaptée à patients qui n’aimaient pas particulière personnes. Organisée dans une serre, à toutes les victimes d’AVC : les participants ment jardiner avant leur AVC ? l’abri des intempéries, la thérapie peut doivent être capables de supporter des L’hortithérapie n’est pas conseillée aux être suivie en toute saison. L’organisa- sollicitations pendant 30 à 60 minutes. Ils gens qui n’aiment pas particulièrement les tion des séances suit le cycle de vie des doivent aussi pouvoir communiquer avec plantes, ni jardiner, à plus forte raison à plantes : lors de la première séance, le les thérapeutes. Enfin, ils ne doivent pas ceux pour qui cette activité est associée à patient sème des graines ; il rempotera avoir d’allergies aux plantes. des expériences ou des sentiments néga- 20 FRAGILE Suisse 01 | 2013 tifs. Il est important que le patient adhère à l’objectif convenu. Les patients souffrant de douleurs chro niques suivent l’hortithérapie en groupe, tandis que les victimes d’AVC bénéficient d’une thérapie individuelle. Travailler en groupe ne présenterait-il pas pourtant des avantages ? Je pense que la question de la thérapie individuelle ou collective doit être réglée au cas par cas. Par exemple, une thérapie collective peut être indiquée dans le cas d’un groupe relativement homogène et se trouvant à un stade avancé de la réhabilitation. En revanche, il est indiqué d’adopter une approche thérapeutique individuelle et réalisée dans un environnement protégé et calme pour les victimes d’AVC, notamment au début de la réhabilitation, afin d’éviter toute sollicitation excessive ainsi que les comparaisons inutiles. L’hortithérapie est proposée dans les cliniques de réhabilitation. Les patients peuvent-ils aussi s’occuper de fleurs sur leur balcon et en tirer un quelconque bénéfice ? Nous recommandons de poursuivre des activités régulières au contact des plantes après la sortie de la clinique de réhabilitation. Les gestes et comportements appris pendant la réhabilitation permettent de retrouver des activités que l’on aime pratiquer. Ils favorisent aussi le mouvement, la joie, les expériences valorisantes et apportent du rythme et du changement dans le quotidien. Pour plus d’infos Le manuel «Lehrbuch Gartentherapie» (Editions Hans Huber, Berne) aborde la question de l’hortithérapie d’un point de vue scientifique. La première partie de ce livre en explique les concepts, les différentes applications et les caractéristiques des plantes en tant que ressources thérapeutiques. Dans la seconde partie, les auteurs décrivent les résultats de plusieurs projets. Le lecteur peut notamment se faire une idée de la mise en pratique ainsi que des réflexions thérapeutiques menées dans le cadre des différents exercices. www.gartentherapie.ch FRAGILE Suisse 01 | 2013 Cerveau en bref Textes : Carine Fluckiger et Sarah Tschan Espace d’échange Rencontres avec Alexandre Jollien L’Espace Pallium organise cette année quatre rencontres thématiques avec Alexandre Jollien. Animées par l’écrivainphilosophe bien connu, ces soirées aborderont le thème de la perte d’autonomie (3 avril 2013), les questions liées à la mort (29 mai 2013), l’art du repos (9 octobre 2013) et la place du corps dans la méditation (4 décembre 2013). Ces cafés-rencontres sont gratuits et ouverts à tous. Programme détaillé sur : www.espacepallium.ch L’Espace Pallium est un centre d’information et de soutien destiné aux proches dans le canton de Vaud. Livre Exposition Aider un proche malade Soutenir une personne âgée ou un proche malade ? Un don de soi que l’on fait souvent spontanément, parfois dans l’urgence. Un travail aussi qu’on découvre en se formant sur le tas et à force d’expérience. Il existe pourtant une science de l’accompagnement, appelée la proximologie. Passer de la théorie à la pratique, pour proposer des conseils et des outils au lecteur, c’est précisément l’objet du livre récemment paru de Martine Golay Ramel, « Les proches aidants ». Thérapeute spécialisée dans l’accompagnement, l’auteur propose dans ce guide pratique une foule d’informations et de réflexions destinées à mieux accompagner ceux dont le rôle est d’accompagner… Pour emprunter ce livre, mail à : biasio@fragile.ch Des montres à l’effigie de FRAGILE Suisse L’atelier créatif du Centre Rencontres, à Courfaivre, a créé une collection originale de montres en papier à l’effigie de FRAGILE Suisse et FRAGILE Jura. Appuyés par l’animateur Alexandre Hof, cinq participants se sont glissés dans la peau de designers. Trois projets ont été exposés à la cafétéria de l’établissement, faisant la fierté de leurs auteurs. « Les proches aidants », un livre de Martine Golay Ramel paru en 2011, avec une préface de Rosette Poletti. « Et si on inventait une montre pour FRAGILE Jura ? » L’idée d’une exposition de montres en papier est venue de l’un des participants à l’atelier créatif. 21 Il n’est jamais trop tôt pour rééduquer le patient Texte : Carine Fluckiger, Photos : ldd Même dans le coma, certains patients peuvent bénéficier d’une rééducation précoce. En intervenant dès la phase aiguë et en soins intensifs, on parvient à favoriser leur récupération. Karin Diserens, médecin associée, nous explique le principe du nouveau programme introduit au CHUV. « On essaie d’harmoniser le suivi du patient tout au long de sa prise en charge. » Karin Diserens, responsable de l’Unité de neuroré éducation précoce, Département des neuro sciences cliniques au CHUV. L’équipe de la Dresse Karin Diserens (au centre) mobilise rapidement le patient. À l’aide s’il le faut du robot « Erigo », qui permet de mettre le patient à la verticale et de simuler le mouvement de la marche. Pour plus d’infos Voir la conférence TEDx de Karin Diserens, « Hidden Awareness », sur www.youtube.com (en anglais). 22 La nouvelle avait choqué l’opinion. Bien tourner le dos au patient qui ne manifeste connu des milieux sportifs romands, pas de réponse. Il faut savoir se montrer Pierre Hegg a été agressé il y a un an, à patient : « Les personnes qui sont dans la sortie d’un match amical de football le coma ou en état confusionnel sont en Allemagne. L’ancien président du ralenties et ont des troubles attentionHockey Club de Lausanne avait fait quatre nels. Il faut leur laisser au minimum vingt semaines de coma avant d’être rapatrié en secondes pour répondre. » Suisse. Transféré au CHUV, son état était jugé critique. « Il était sorti du coma, mais « Cothérapies » son regard était vide et il ne bougeait plus L’autre originalité du programme lauque la main droite », se rappelle sa femme sannois est d’introduire la rééducation en phase aiguë déjà. Désormais, dans la Meryem. filière des neurosciences cliniques, soins L’importance du diagnostic intensifs et neurorééducation travaillent « Trois jours après être arrivé chez nous, ensemble, main dans la main. Grâce à M. Hegg a commencé à interagir avec son des colloques interdisciplinaires, le suivi environnement », poursuit Karin Diserens, du patient est coordonné : « On essaie médecin associée au CHUV. Une évolu- d’harmoniser la prise en charge depuis le tion spectaculaire que la responsable de début jusqu’au transfert de la personne l’Unité de neurorééducation précoce met dans les centres de rééducation. » notamment sur le compte des avancées Au chevet du patient, ce sont désormais en matière de diagnostic et de stimula- infirmières et thérapeutes qui agissent tion neurosensorielle. En effet, alors que ensemble : ergothérapeute et physiothéle patient passait pour comateux, il a rapeute, logopédiste et neuropsychologue, commencé à répondre aux stimuli, grâce interviennent en « cothérapie », même à une prise en charge interdisciplinaire auprès de patients comateux. Tandis et à la mobilisation physique. « Toute la que l’un exerce des gestes du quotidien, difficulté est là : un patient qui ne réagit l’autre aide par exemple le patient à se pas n’est pas forcément plongé dans un tenir assis. Massages, stimuli des cinq coma profond. Il peut tout à fait avoir des sens, soins pratiqués avec douceur font perceptions et un niveau de conscience également partie d’un programme basé éveillé, mais être incapable de répondre sur le principe d’une intervention plurielle, au niveau moteur. » mais adaptée à l’endurance du patient. Sans oublier le fleuron de ce dispositif, La conscience cachée « Erigo », un robot qui permet de mettre Depuis plus d’un an, le programme mis en les patients comateux ou tétraplégiques place par le CHUV vise justement à déceler en position verticale et de les assister dans ces états de « conscience cachée » chez les le mouvement de la marche. patients et à écarter de faux diagnostics Au total, ce sont chaque année quelque d’états végétatifs. Comment ? « Comme 1560 nouveaux patients qui sont évalués les réactions au niveau moteur peuvent dans le cadre du programme de neuroêtre entravées, il faut stimuler les cinq rééducation précoce, dont une majorité sens et réactiver les réseaux neurosenso- pourra bénéficier. Avec des résultats qui, riels », explique la Dresse Diserens. Autre sans forcément être aussi spectaculaires condition essentielle : prendre le temps. que dans le cas de Daniel Hegg, attestent Une condition qui peut paraître simple, cependant de l’efficacité et de la permais qui constitue un authentique défi tinence de l’introduction précoce de la en milieu hospitalier aigu. Rien ne sert de rééducation neurologique. FRAGILE Suisse 01 | 2013 Plus d’images, plus d’échanges, plus d’infos: le nouveau site web de Fragile est convivial, facile d’accès et utile. son nom d’utilisateur et peut ainsi rester anonyme. En outre, nous vous offrons la possibilité de « chatter » avec des spéciaTexte : Verena Paris listes qui répondront à vos questions. Nous vous invitons cordialement à Le nouveau site Internet de FRAGILE Suisse paraît en même temps que le printemps. visiter le nouveau site Internet de FRAGILE Informatif comme toujours, il se veut davantage axé sur les gens et le dialogue. Dé- Suisse. Participez, posez des questions et couvrez notre offre de conseil en ligne, échangez avec ceux qui ont vécu les mêmes apprenez à connaître les autres. Comme choses que vous, apprenez au travers du web. Rejoignez-nous en un seul clic sur le disait un article récemment paru dans www.fragile.ch la « Neue Zürcher Zeitung » : les réseaux sociaux ne sont attrayants que lorsqu’ils Chez FRAGILE Suisse, l’être humain est au Elles ont cependant du plaisir à entretenir sont vraiment sociaux, c’est-à-dire quand cœur de notre mission. Cette humanité des relations sociales. Il en va de même il y a un grand nombre d’utilisateurs qui se reflète dès la première page de notre pour les proches qui sont à la recherche y sont connectés et qui contribuent à les nouveau site web. On peut choisir d’y d’échanges et de réponses avec des per- faire vivre. entrer en tant que personne cérébro- sonnes qui se trouvent dans des situations lésée, proche, professionnel, donatrice ou semblables. C’est la raison pour laquelle donateur. Les articles et les contributions nous allons démarrer ce printemps avec y sont classés selon cette logique et les une nouveauté, le « web participatif ». informations sont ainsi plus simples à Participer et se connecter retrouver. Connectez-vous ! Nouveau « web participatif » Participer, se sentir compris, sont des besoins fondamentaux de l’être humain. Nous sommes convaincus qu’il y a en Suisse de nombreuses personnes qui souffrent d’une lésion cérébrale et qui, pour différentes raisons, ne peuvent ou ne veulent pas nécessairement se rencontrer. FRAGILE Suisse 01 | 2013 Dès avril, par le biais de son forum, www.fragile.ch vous offrira une possibilité supplémentaire de vous impliquer. Point de rencontre virtuelle, le forum permet de s’inscrire et d’échanger dans un espace protégé avec d’autres cérébro-lésés ou des proches. Il n’est pas nécessaire de communiquer son nom aux autres visiteurs du forum. Bien au contraire, chacun choisit 23 Kontakte / Contacts / Contatti Genève Valais, Wallis FRAGILE Genève Association genevoise pour les traumatisés cranio-cérébraux Chez Mme Sandrine Bertschy rue Dr-Alfred-Vincent 7 1201 Genève Contact et renseignements : Sophie Gasser, Tél.076 382 31 17 geneve@fragile.ch FRAGILE Valais Association valaisanne en faveur des traumatisés cranio-cérébraux Rue de la Blancherie 23 1950 Sion Tél.027 322 56 00 Fax027 322 56 01 valais@fragile.ch 0800 256 256 Groupes d’entraide : Genève Vaud, Fribourg Regionale Vereinigungen und Selbst hilfegruppen / Associations régionales et groupes d’entraide Jura, Neuchâtel FRAGILE Vaud Association vaudoise pour les traumatisés cranio-cérébraux Rue du Bugnon 18 1005 Lausanne Tél.021 329 02 08 Fax021 329 02 13 vaud@fragile.ch FRAGILE Suisse Beckenhofstrasse 70 8006 Zürich Tel. 044 360 30 60 Fax044 360 30 66 mail@fragile.ch www.fragile.ch Académie: afs@fragile.ch, 044 360 26 90 Begleitetes Wohnen: imhof@fragile.ch Groupes d’entraide : Sion, Martigny Helpline Deutschschweiz / Romandie : Aargau / Solothurn Ost FRAGILE Aargau / Solothurn Ost Vereinigung für hirnverletzte Menschen und deren Angehörige Fröhlichstrasse 7 5200 Brugg Tel. 056 442 02 60 fragile.brugg@bluewin.ch Selbsthilfegruppen in: Aarau, Baden Basel FRAGILE Basel Basler Vereinigung für hirnverletzte Menschen Bachlettenstrasse 12 4054 Basel Tel.061 271 15 70 Fax061 271 27 75 basel@fragile.ch FRAGILE Jura Région BEJUNE Route de Soulce 36 / CP 133 2853 Courfaivre Tél.032 427 37 00 fragile.jura@bluewin.ch Ostschweiz: Appenzell Inner- und Ausserrhoden, St. Gallen, Glarus, Schaffhausen, Thurgau, Graubünden FRAGILE Ostschweiz Ostschweizer Vereinigung für hirnverletzte Menschen Sekretariat Grenzstrasse 17 Postfach 233 9430 St. Margrethen Tel.071 740 13 00 Fax071 740 13 01 ostschweiz@fragile.ch Selbsthilfegruppen in: Glarus, Chur, Ilanz, St. Gallen, Buchs SG, Schaffhausen, Weinfelden Groupes d’entraide : Lausanne Zentralschweiz: Uri, Ob- und Nidwalden, Luzern, Zug, Schwyz FRAGILE Zentralschweiz Zentralschweizer Vereinigung für hirnverletzte Menschen Pilatusstrasse 30 6003 Luzern Tel.041 260 78 61 Fax041 210 78 61 zentralschweiz@fragile.ch Selbsthilfegruppen in: Emmenbrücke, Lachen, Luzern, Schwyz, Zug Zürich Selbsthilfegruppe in: Basel Ticino Bern Espace Mittelland FRAGILE Bern Espace Mittelland für Menschen mit einer Hirnverletzung und Angehörige Seftigenstrasse 11 3007 Bern Tel.031 376 21 02 Fax031 376 21 01 bern@fragile.ch Selbsthilfegruppen in: Bern, Biel, Grenchen, Langenthal, Solothurn, Thun FRAGILE Ticino per le persone con lesioni cerebrali Via Prada 6 6710 Biasca Tel.091 880 00 00 Fax091 880 00 01 ticino@fragile.ch Gruppo di auto-aiuto: Biasca, Giubiasco FRAGILE Zürich Verein für hirnverletzte Menschen Region Zürich Kreuzstrasse 55 Postfach 1761 8032 Zürich Tel.044 262 61 13 Fax044 262 61 17 zuerich@fragile.ch Selbsthilfegruppen in: Zürich, Uster, Winterthur Weitere Treffpunkte auf Anfrage oder unter www.fragile.ch.