Die Stadt der 1000 Riads
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Die Stadt der 1000 Riads
TOURISMUS Die Stadt der 1000 Riads ♦ Wohnen, essen und kochen Aminas weitere Tricks, das ganze Hühnchenrezept und lernen in Marrakesch. Ein Hochgenuss Los gehts mit Gemüserüsten. Die Pouletgewürze mischen wir mit kandierten Zitronen. Ob man die auch in der Schweiz bekommt? Amina lacht. «Macht sie doch selber!», sagt sie. «Die Zitronen in vier Teile schneiden, mit zwei Löffeln Salz pro Frucht in ein Gefäss geben, kochendes Wasser darübergiessen und zwei Monate ziehen lassen.» Aha. Am Schluss wird uns das Menü im Esszimmer des Riads serviert, ein Hochgenuss! weitere Rezepte finden Sie online (Link Seite 105). Wie das Kniza ist auch das Riad Enija ein wahrer Palast, der von den Besitzern kunstvoll restauriert wurde. Das Enija gehört einem Schweizer Paar, Ursula Haldimann und dem Architekten Björn Conerdings. Vor 17 Jahren setzten sie sich in den Kopf, mit ihrer kleinen Tochter nach Marrakesch auszuwandern, ein Riad zu kaufen und in ein Hotel zu verwandeln. 200 Häuser schauten sie sich an, doch jenes über 250-jährige Bijou, das sie zuerst besichtigt hatten, ging ihnen nicht mehr aus dem Kopf. Und plötzlich entschlossen sich die Erben des Seidenhändlers doch zum Verkauf. Ein Glücksfall, und so begann das grosse Umbauen. «Ein Abenteuer mit vielen ungeschriebenen Gesetzen!», erinnert sich Ursula (53), die früher in Murten und Bern Konditoreien geführt hat. Das Riad Enija startete mit drei Zimmern. Heute stehen für die Gäste vier üppig begrünte Patios und 15 wunderschöne Zimmer bereit. Eine Augenweide – allerdings nicht ganz billig: Das Zimmer kostet 260 bis 420 Franken pro Nacht. Man kann in Marrakesch auch bescheidener wohnen, etwa im zentral gelegenen Riad dar Fakir, das für ein hübsch eingerichtetes Zimmer gut 120 Franken pro Nacht verlangt. Etwa halb so viel bezahlt man im Riad Sherazade. Amina Aitomar zeigt im Riad Kniza, wie man Tajine kocht. Fotos: Peter Mosimann Viel zum grossen Reiz einer Marrakesch-Reise tragen die Riads bei, die marokkanischen Häuser mit Innenhof. Von der Gasse her meist nur eine unscheinbare Türe, dahinter das Paradies aus 1001 Nacht. Es gibt Reisende, die nur wegen eines der tausend Riads nach Marrakesch kommen und sich dann fast ausschliesslich dort aufhalten. Verrückt? Nur ein bisschen – wenn man sieht, wie schön manche Riads sind. En vogue sind Kochkurse in Riads. Ewa im Riad Kniza des einstigen Reiseführers für US-Filmstars Mohamed Bouskri. Seine Köchin Amina Aitomar (33) aus Ourzatate ist halb Berberin, halb Araberin. In gut zwei Stunden bereitet sie mit uns Poulet Tajine und Salate zu. Tajine heisst sowohl der pyramidenförmige Lehmtopf als auch das Eintopf-Gericht darin. Ein begrünter Innenhof und hübsche Zimmer: Riad dar Fakir. Wo immer man logiert, ein Essen in einem 5-Sterne-Hotel sollte man in Erwägung ziehen. Etwa ein köstliches Lamm-Couscous für 25 Franken auf der Dachterrrasse des Sultana Marrakech. Oder man gönnt sich einen Tagespass im legendären Hotel Mamounia, Essen inklusive Benützung des Spas für rund 130 Franken. ● Coopzeitung · Nr. 3 vom 13. Januar 2015 103